Geschichte der Stadt Maintal
Zeitraum Böttcher- Sachtleber II 2018 - 2019
Das Jahr 2018
Stadtverordnetenversammlung
Die SPD, die personell stärkste Fraktion im Stadtparlament, sieht sich Anfang des Jahres vor dem Weg der Erneuerung: Die Themenschwerpunkte der Sozialdemokraten 2018: Bildung und Betreuung, Wohnen, Stadtentwicklung und Wirtschaftspolitik. Und: wieder klare Kante zeigen. Sie halten ein breit aufgelegtes Investitionsprogramm des Main-Kinzig-Kreises für die Sanierung von Schulen für unerlässlich. Sie wollen bis 2020 die vollständige Gebührenfreiheit.“ für die Kinderbetreuung. Sie will eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete West und Real-Gelände. Dabei gehe es nicht nur um das Thema Gewerbesteuer, sondern um qualifizierte Arbeitsplätze, die auch langfristig in Maintal bleiben. Die Fraktionssitzungen sollen zukünftig öffentlich stattfinden. Auch in den Onlineauftritt will die SPD Maintal investieren, damit auch einen neuen Weg des Mitdiskutierens und Mitgestaltens ermöglichen – außerhalb der klassischen Mitgliederversammlungen.
Die CDU will sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Damit es allen besser geht, wollen sich die Christdemokraten auch dieses Jahr auf die Themen Sicherheit, Investitionen und Steuererleichterungen konzentrieren. Obwohl es in Maintal nach der letzten Wahl nicht für eine stabile Mehrheit gereicht hätte, betonen Fischer und Siegmund, dass die politische Arbeit zwischen den Maintaler Parteien von gegenseitigem Respekt geprägt sei. In Maintal stünden viele und dringende Investitionen an, ein großes Thema dabei ist der soziale Wohnungsbau. Ihnen ist die Digitalisierung sowohl der Verwaltung als auch für die Bürger wichtig. etwa mit einem freien W-LAN auf der kompletten Kennedystraße. Um das Gewerbegebiet West in Bischofsheim attraktiv zu machen, bedarf es einer besseren Internetanbindung. Und nicht nur die Daten sollen schnell fließen, auch der Verkehr. Auch die Fährverbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim ist ein Thema für die CDU.
Der Verkehrsausschuß beschäftigte sich mit dem Verkehrsentwicklungsplan, den bereits vor vier Jahren das Parlament dem Magistrat in Auftrag gegeben hatte. Es fanden bereits zwei Workshops mit Beteiligung von Bürgern und Politik statt, im Ergebnis ein über 200-seitiges Werk, seit rund zwei Jahren in Arbeit. Das beauftragte Ingenieurbüro IBM-Plan hat in dem nun vorgelegten Konzept praktisch jede Straße in jedem der vier Stadtteile beleuchtet und Vorschläge für bessere Verkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmer gemacht. Einen besonderen Schwerpunkt legen die Grünen dabei auf zusätzlichen Lärmschutz, etwa an der A 66.
Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur beschäftigt sich federführend mit den Plänen zur weiteren Schulkindbetreuung an der Werner-von-Siemens-Schule. Der Magistrat schlägt vor, dass die Stadt die Kosten für die Aufstellung der geplanten Container auf dem Schulgelände und die anteilige Miete von Ende Juni bis Ende Dezember für 2018 in Höhe von rund 30.000 Euro sowie die Kosten für die Containermiete in 2019 in Höhe von rund 40.000 Euro übernimmt.
In Maintal können Kinder auch nur einen „Vormittagsplatz“ ohne Mittagessen kostenfrei in Anspruch nehmen. Dies gilt für alle Einrichtungen, in öffentlicher und freier Trägerschaft. Im Zuge dieser Anpassung wird Maintal die Verpflegungspauschale und die Förderung für untere Einkommen vereinfachen. Für Kinder, die acht oder zehn Stunden in einer Einrichtung betreut werden, müssen Eltern pro Kind rund 60 Euro beziehungsweise 112 Euro plus Verpflegungspauschale kalkulieren.
Die Stadtverordnetenversammlung gab immerhin ein positives Signal für Leitbildgruppe „Mainufer“, die sich seit Jahren für ein großes Funktions- und Gesamtkonzept einsetzt. In entscheidenden Punkten widersprach aber die Verwaltung dem Konzept der Stadtleitbildgruppe, etwa beim Thema Toiletten am Mainufer. Die FDP will, dass die Außengastronomie
- nach Auslaufen des Vertrags mit Ahmed Cetiner - neu ausgeschrieben wird. Dieser hat allerdings in 2016 Verluste von 9.000 Euro gehabt und 2017 waren es 11.000 Euro
Die Stadtverordnetenversammlung schob im Mai einstimmig einen Antrag der CDU-Fraktion, der eine Beteiligung der Stadt Maintal am Investitionsprogramm der Hessenkasse zum Inhalt hatte. Es ist nicht geklärt, zu welchen Konditionen die Abbezahlung des Kredits läuft und welche Verpflichtungen müsste die Stadt Maintal gegenüber dem Land Hessen eingehen muß.
Erwarten könnte die Stadt Maintal eine Summe von rund 8,3 Millionen Euro aus dem Investitionskostenzuschuss der Hessenkasse. Dabei handelt es sich sozusagen um einen zweiten Topf des Landesprogramms. Der erste ist für Kommunen gedacht, die ihre sogenannten Kassenkredite abbauen wollen. Maintal hat solche Kassenkredite allerdings nicht. Für Städte und Gemeinden wie Maintal hat das Land Hessen daher den Investitionstopf aufgelegt.
Die Stadt Maintal kann laut Auskunft des hessischen Finanzministeriums mit Hilfe der Hessenkasse voraussichtlich bis zu rund 9,275 Millionen Euro investieren. Davon sind rund 930.000 Euro Eigenanteil der Stadt, das Land Hessen steuert rund 8,35 Millionen Euro bei. Wie viel eine Kommune letztlich erhalten kann, errechnet sich aus verschiedenen Kriterien wie Besiedlungsdichte oder Bevölkerungsentwicklung sowie der Steuereinnahmekraft.
Anschließend muss die Stadt dem Ministerium vorlegen, für welche Investitionsprojekte die Mittel verwendet werden sollen. Die Projekte wiederum wird der Magistrat im Rahmen des Haushalts einbringen. Ein Beispiel: Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass der Magistrat dem Parlament empfehlen wird, einen Teil der 8,35 Millionen Euro aus der Hessenkasse für die Sanierung des Bürgerhauses Bischofsheim (geschätzte Kosten: 7,5 Millionen Euro) einzusetzen.
Am Samstag, 9. Juni, lädt der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser, die Bürger zur Bürgerversammlung „Rund ums Rathaus“ ein. Zahlreiche Gruppen werden über ihre Arbeit informieren und stehen für Fragen und Antworten zur Verfügung. Mit der Veranstaltung unter freiem Himmel erwartet sich der Stadtverordnetenvorsteher, dass Bürger und ehrenamtlich Tätige sich näherkommen. Integriert in die Veranstaltung ist der Abschluss des an diesem Samstag ebenfalls stattfinden Freiwilligentags. Alle Aktiven werden sich am Nachmittag vor dem Rathaus einfinden, so die Mitteilung. In Form einer tagesaktuellen Bilderreihe könnten sich die Bürger über die durchgeführten Projekte informieren. Im Vordergrund soll das persönliche Gespräch stehen. In diesem Jahr werden die Verschwisterungsgemeinschaft Maintal-Luisant und die Arbeitsgemeinschaft Moosburg-Maintal nicht nur über ihre Aktivitäten informieren, sondern auch für das Getränkeangebot verantwortlich sein. Ergänzt wird dieses Angebot um einen Stand, an dem fair gehandelte Cocktails zubereitet werden. Damit soll das Ziel unterstrichen werden, eine Fair-Trade-Town zu werden. Bei all diesen Angeboten lege man besonderen Wert auch auf diejenigen Bürger, die erst seit kurzer Zeit in Maintal wohnen und noch nicht mit der Stadt vertraut sind. Die Neubürger wurden persönlich angeschrieben und eigens auf die Veranstaltung hingewiesen, heißt es in der Mitteilung.
Im Septemberneuen besucht der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die SPD-Sommerlounge
auf dem Gelände von Ahmet Cetiners Main-Kultur. Das häufigste Thema, immer wieder angesprochen bei seiner Reise am Dienstag durch Hessen, sei „Bauen, Wohnen, Mieten“ gewesen. Aber es gebe noch ein anderes, und zwar eine soziale Lösung für die jetzt beschlossene Regulierung der Renten über das Jahr 2020 hinaus.
Ende September der Magistrat legt seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor. Wie in den Vorjahren fällt das kalkulierte Ergebnis mit einem Überschuss von 1,56 Millionen Euro positiv aus. Das Gesamtvolumen des geplanten Etats liegt bei knapp 100,1 Millionen Euro und überschreitet damit erstmals die dreistellige Millionengrenze. Die Investitionen belaufen sich auf 27,1 Millionen Euro, von denen 14,9 Millionen über Kredite finanziert werden. Den größten Batzen bei den Erträgen von etwa 100 Millionen Euro macht mit 27,1 Prozent der Gemeindeanteil an Steuereinnahmen aus. Zweitgrößte Einnahmequelle der Stadt Maintal ist die Gewerbesteuer (21,3 Prozent). Die Schlüsselzuweisungen durch den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) haben einen Anteil von 15,3 Prozent. Die Grundsteuern A und B machen mit 6,4 Prozent übrigens den kleinsten Anteil am gesamten „Kuchen“ aus.
Bei der Landtagswahl im September wird die Große Koalition in Berlin abgestraft – so lauten zumindest die Einschätzungen der meisten Wahlbeobachter. Zu den Gewinnern zählen die Grünen, die auch in Maintal ein starkes Ergebnis einfahren konnten: 19,3 Prozent bei den Zweitstimmen, 17,3 Prozent holte Kandidat Birol Avci. Bei den Zweitstimmen in Maintal liegen die Grünen nur leicht unter dem Landesergebnis von 19,8 Prozent.
Im November wird der Beschluss zum Haushalt 2019 vertagt: Es geht nur um die die Vergabe der Mittagsverpflegung in den zwölf städtischen Kindertagesstätten. um das geplante Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen, die Bildung einer interkommunalen Arbeitsgruppe zur Kreisfreiheit Hanaus, die Schaffung eines interkommunalen digitalen Gründerzentrums.
Aber das Parlament hat sich auch eine Diskussion geleistet, die man nur als unwürdig bezeichnen kann. Dass der von den Grünen eingebrachte Antrag „Seenotrettung ist Menschenpflicht“ letztlich mit einer Mehrheit aus SPD, WAM und den Antragstellern selbst verabschiedet wurde und auch Bürgermeisterin Monika Böttcher positive Worte dafür fand, spielt im Grunde keine Rolle mehr. Ein einstimmiger Beschluss im Maintaler Stadtparlament hätte die Zustände auf dem Mittelmeer nicht geändert, genauso wenig hätte er die Tore zu einer unbegrenzten Zuwanderung nach Deutschland geöffnet. Aber er hätte ein Zeichen sein können. Gewiss, aus einem Parlament einer hessischen Stadt, die in Berlin wahrscheinlich keiner der Bundespolitiker auf dem Schirm hat. Aber dennoch ein Zeichen, ein Zeichen von Menschlichkeit.
Darin bekennt sich die Stadt Maintal zu ihrer humanitären Verantwortung, Geflüchtete wie in der Vergangenheit aufzunehmen und zu versorgen. Dieser Passus fand letztlich auch einstimmige Zustimmung unter den Parlamentariern aller Fraktionen. Anders sah es mit dem Rest des Antragstextes aus, der Seenotrettung. Während die Fraktion der Sozialdemokraten und die Wahlalternative Maintal (WAM) sich für den Vorstoß der Grünen erwärmen konnten und ihre Zustimmung signalisierten, regte sich Widerstand dagegen aus den Reihen von Christdemokraten und Freidemokraten. Leo Hoffmann (FDP) unterstellte den Grünen, den Antrag aus Wahlkampfgründen eingereicht zu haben, und wies darauf hin. Die FDP sagte, dass Maintal über keinen Seehafen verfüge. Auch die CDU konnte mit ihren Hinweisen, man sei in Maintal „nicht zuständig“ oder man solle der Bundesregierung „keine klugen Ratschläge geben“ bei der Mehrheit des Parlaments nicht überzeugen.
Seit August wurde der Beschluss der Hanauer Stadtverordnetenversammlung diskutiert, bis 2021 die Kreisfreiheit zu erreichen. Die FDP hat eine umfangreiche Anfrage an den Magistrat der Stadt Maintal gestellt. Der Kreis verliere etwa ein Drittel seiner Einwohner und Maintal sei dann plötzlich die größte Stadt. So eine Veränderung muss sich in den städtischen Finanzen und den Verwaltungsabläufen auswirken. Daher könne die Stadt nicht früh genug damit beginnen, sich auf diese neue Situation einzustellen. Ein ganz wichtiger Punkt wird die Frage der weiterführenden Schulen sein. Was bedeutet die Kreisfreiheit für Maintals Abwasserentsorgung und für die Verkehrsverbindungen zwischen Hanau und Maintal?“ Ebenso rechnet Gerhard mit Auswirkungen auf die Regionalplanung. Hanau wird seine Kreisfreiheit durch mehr Wachstum im Bereich Wohnen und Gewerbe absichern wollen.
Maintal könnte auch davon profitieren, wenn die Nachbarstadt Hanau den Main-Kinzig-Kreis verlässt. Es geht um jene Einheiten, die derzeit noch in Hanau angesiedelt sind, aber im Sinne der Bürgernähe in einer dann kreisfreien Stadt keinen Sinn mehr ergeben und idealerweise im westlichen Main-Kinzig-Kreis neu verortet werden. Entsprechend bestätigt die städtische Pressestelle auf Nachfrage, dass es bereits Gespräche zwischen Maintal und dem Kreis gegeben hat. Nähere Auskünfte, an welchen Verwaltungseinheiten man besonders interessiert ist, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht.
Konkret sucht die Kreisspitze neue Standorte für die Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA), das Kommunale Center für Arbeit (KCA), die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) sowie das Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, außerdem Teile der Zulassungs- und Führerscheinstelle. Die Kommunen können hierzu ihre Vorschläge einreichen, die im kommenden Jahr geprüft und bewertet werden sollen.
Im Dezember beschließt das Parlament den Haushalt für 2019: Die Stadt Maintal und ihr gewähltes Parlament haben sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen: Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim – dieses mit der Frage „Sanierung oder Neubau?“ verbunden – dazu Rathausanbau, ehemaliges Polizeigebäude, Dienstleistungszentrum am Bahnhof Maintal-Ost, um nur die größten Batzen zu nennen. Mit dem nun beschlossenen Haushalt wird die Verschuldung der Stadt die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken. Die letzte Rednerin Monika Vogel, erwähnte als Einzige nicht nur die Gründung der zuvor so heiß diskutierten Maintal Immobilen-Gesellschaft, sondern sprach auch als einzige das „böse“ Wort aus: Grundsteuererhöhung. Diese läge im Bereich des Möglichen. Angesichts des Schuldenbergs allerdings keine allzu unwahrscheinliche Zukunftsvision.
Stadt
Der Neujahrsempfang der Stadt Maintal stand ganz im Zeichen der freiwilligen Feuerwehren. Bürgermeisterin Monika Böttcher würdigte das freiwillige und ehrenamtliche Engagement der mehr als 170 „Blauröcke“ für die Stadtgesellschaft. Die Kameradinnen und Kameraden der Maintaler Feuerwehr, die 2017 in über 400 Fällen Dienst taten, waren denn auch schon vor dem Gebäude präsent, demonstrierten draußen mit Geräte- und ausgefahrenem Leiterwagen ihre Einsatzbereitschaft. Drinnen war der Job wesentlich schweißtreibender. In knallroten Chemikalien-Schutzanzügen, voller Atemschutzmontur oder sogar im Neopren-Taucheranzug waren die Feuerwehrleute zwischen den rund 150 Gästen unterwegs, Auf der Bühne stellten Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Unterschiede zwischen verschiedenen Wehren in mehreren europäischen und außereuropäischen Ländern klar.
Auf offener Bühne übergab Böttcher den Jugendpreis der Stadt Maintal, dotiert mit 600 Euro, an Ardijana Ramic (SC Budokan), Jennifer Hassenpflug (Turnerschaft Bischofsheim) und Marcel See (Posaunenchor Hochstadt) in gleichen Teilen. Stadtbrandinspektor Andreas Matz und Hauptfeuerwehrmann Frank Robanus standen mit dem Filmemacher Boris Kreuter ebenfalls auf der Bühne. Sie hatten einen Imagefilm über die Feuerwehr gedreht, von dem aus technischen Gründen allerdings lediglich der Trailer gezeigt werden konnte.
Im Februar feiert Maintal 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Esztergom. Die Jubiläumsfeier dazu findet zwar erst im Oktober in Esztergom statt, doch bereits ab diesem Freitag findet im Dörnigheimer Hotel-Restaurant „Zur Mainlust“ die bereits 22. Ungarische Woche statt.
Die soziale Komponente steht bei der Städtepartnerschaft mit Esztergom seit vielen Jahren im Mittelpunkt. Einmal im Jahr findet ein Hilfstransport statt. Unter anderem unterstützt der AK Maintal-Esztergom in der Partnerstadt das Rote Kreuz, ein Mädchen-, ein Waisen- und ein Seniorenheim. Und auch die Ungarische Woche ist ein wichtiger Bestandteil der Maintaler Hilfe für die Menschen in Esztergom. Von jedem Essen, das Erich Fischer und sein Team zwischen dem 2. und 11. März servieren, fließt ein Euro in die Hilfe für soziale Einrichtungen und Menschen in Ungarn.
Erich Fischer vergisst aber nicht, dem Dörnigheimer Friedrich Raab zu danken. Dieser war der Initiator der Städtepartnerschaft. Bereits lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs reiste Raab immer wieder nach Esztergom und knüpfte dort Kontakte. So wurde die Städtepartnerschaft bereits im April 1989 – also noch vor dem Fall der Mauer – vorbereitet, als Raab mit dem damaligen Ersten Stadtrat Karl-Heinz Schreiber zu Gesprächen nach Esztergom fuhr. Offiziell besiegelt wurde die Städtepartnerschaft dann 1993.
Regelmäßig organisiert der Arbeitskreis Reisen in die Partnerstadt. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft war im März 2013 eine Delegation aus Esztergom zu Gast in Maintal und wurde der runde Geburtstag mit einem Empfang im Rathaus in Hochstadt gefeiert. Die akademische Feier zum 25-Jährigen soll nun im historischen Ambiente der Burg in Esztergom stattfinden. Laut Fischer werden auch Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser an den Feierlichkeiten in der Partnerstadt im kommenden Oktober teilnehmen.
Eine enge Verbindung gibt es auch zwischen der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein und Esztergom. Pfarrer i. R. Rainer Durstewitz hat in der Vergangenheit bereits eine Reihe von Fahrten in die Partnerstadt organisiert und wird laut Fischer auch bei der Reise im Oktober mit dabei sein.
Die Sitzungen des Beirats Städtepartnerschaft sollen demnächst für alle Bürger offen sein.
Seit 15 Monaten gibt es den Beirat, der aufgrund einer Entscheidung des Stadtparlaments gegründet wurde. Sein Ziel: Die Freundschaft zu Maintals Partnerstädten wieder zu intensivieren beziehungsweise wieder aufleben zu lassen. Dem Beirat gehören neben dem Stadtverordnetenvorsteher Kaiser je zwei Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Moosburg-Maintal, Esztergom-Maintal und Katerini-Maintal sowie der Verschwisterungsgemeinschaft Luisant an. Außerdem ist im Beirat ein Vertreter des Magistrats sowie jeweils ein Vertreter der Fraktionen im Parlament.
Das Gremium hat sich bisher schon drei Mal getroffen. So wurde im vergangenen Mai erstmals ein großes gemeinsames Fest der Freundschaft in Maintal organisiert und gefeiert, an dem Vertreter aus allen Partnerstädten teilnahmen. Kaiser: „Uns war daran gelegen, einen Grundstein für die Zukunft einer übergreifenden Partnerschaft zwischen allen Städten zu legen.“
Zudem wurde das städtische Budget für Aktionen innerhalb der Städtepartnerschaften erhöht. Waren dafür in 2017 noch 2.000 Euro angesetzt, so sind es in diesem Jahr 10.400 Euro. Damit sollen beispielsweise mehr Jugendbegegnungen ermöglicht werden, etwa zwischen Jugendfußballmannschaften oder anderen Vereinsgruppen. Auch das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Esztergom soll in diesem Jahr gebührend gefeiert werden.
Da mit der griechischen Partnergemeinde Katerini die Freundschaft etwas eingeschlafen sei, soll diese wiederbelebt werden. Dazu soll eine kleine Maintaler Delegation nach Katerini reisen und versuchen, neue Kontakte aufzubauen.
Am „Tag des ehrenamtlichen Engagements“ ehrt die Stadt im März Bürger für deren herausragendes Engagement im sozialen Bereich. Die öffentliche Gala-Veranstaltung unter Schirmherrschaft des Lions-Clubs Maintal fand zum zweiten Mal – nach 2016 – im Atrium der Albert-Einstein-Schule statt. Durch den Abend führte die Fernsehmoderatorin des HR, Simone Kienast. Vor der Preisverleihung wurden zunächst sieben Ehrennadeln in den Kategorien Gold, Silber und Bronze für besondere Verdienste um das Vereinsleben und langjährige Mitgliedschaft vergeben. Allen voran erhielt Gisela Schnatterbeck heitere Zustimmung und viel Applaus aus dem Publikum. Die 90-jährige Seniorin organisiert seit 28 Jahren den „Tanztee“ in Maintal. Mit ihr auf der Bühne stehen Günter Schmidt, genannt „Schmidtchen Schleicher“, der die Tanzgesellschaft mit Akkordeonklängen unterhält und Rocco Leonzi, der den symbolischen Preis eines Lenkrads überreicht.
Als erster Preisträger steht an diesem Abend Martin Fischer im Rampenlicht. Er hilft mit, Rentenanträge korrekt zu stellen und arbeitet sich auch bei komplizierten Sachlagen durch den Dschungel der Bürokratie. Luna Besier engagiert sich in mühevoller Organisationsarbeit für den Jugendaustausch mit Frankreich. Die ehrenamtliche Trainerin der Turngemeinde Dörnigheim erhält den Sonderpreis für junges Engagement. Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen helfen die Demenzbetreuer. Gerd Klein würdigt Marina Schwanda stellvertretend für die 22 Mitglieder der Gruppe. Für Gerd Klein bedeutet es eine unglaubliche Entlastung, wenn er seine Frau für einen Nachmittag pro Woche in guten Händen weiß.
Der zweite Sonderpreis Jugend geht an Jens Handschuh. Der angehende Bauingenieur nimmt alle 14 Tage die Anfahrt aus Gießen auf sich, um die Konfirmanden-Freizeit oder Jugendgottesdienstes vorzubereiten. Das Schlusswort hat Ralf Sachtleber. Er dankt Nicole Giersbeck und der Tanz-AG der Einstein-Schule und dem Jungen Theater aus Wachenbuchen für die Gestaltung des Rahmenprogramms und allen Sponsoren und Helfern, die diese Veranstaltung ermöglichen.
Seine Arbeit als Geschäftsführer der Maintal Immobilien Gesellschaft mbH und Co. KG Am nimmt am 1. Oktober Daniel Schächtele auf. Der 40-Jährige ist Diplom-Bauingenieur und leitete bislang die Hanauer Niederlassung eines Frankfurter Unternehmens für Straßenbau- und Asphaltarbeiten. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber war er im Hoch- und Schlüsselfertigbau tätig. Immerhin setzte sich Schächtele auch gegen den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber durch, der sich bekanntlich ebenfalls auf den Posten beworben hatte. Schächtele startet zunächst nur mit einer weiteren Mitarbeiterin.
Am Sonntag, 28. Oktober, findet die Wahl zum 20. Hessischen Landtag statt. Zudem können die Wahlberechtigten über die vom Hessischen Landtag im Mai beschlossenen 15 Gesetze zur Änderung und Ergänzung der hessischen Verfassung abstimmen. Alle wahlberechtigten Maintaler, die die Abstimmung per Briefwahl oder in einem anderen Wahllokal vornehmen möchten, können ihren Wahlschein auch online über die städtische Homepage unter der Rubrik „Rathaus/ Wahlen“ beantragen.
In Maintal wurden zwei Wahlbezirke für repräsentative Wahlauswertungen ausgewählt. Es sind die Nummer 7 in der Werner-von-Siemens-Schule und die Nummer 11 im Bürgerhaus Wachenbuchen. In den ausgewählten Wahlbezirken sind die amtlichen Stimmzettel im oberen Bereich mit einem Unterscheidungsaufdruck nach Geschlecht und Altersgruppe versehen. So können Daten über die Stimmabgabe der Wähler für die einzelnen Parteien nach Geschlecht und Altersgruppen ermittelt werden. Das Wahlgeheimnis werde hierbei selbstverständlich gewahrt. Zusätzlich könne es sein, dass die Forschungsgruppe Wahlen in der Nummer 8 (Werner-von-Siemens-Schule) und der Nummer 25 (Erich-Kästner-Schule) Befragungen durchführen möchte.
Ende des Jahres blickt die Bürgermeisterin optimistisch auf die kommenden Jahre: Für die geplanten Investitionen in Höhe von 81,2 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren sind Kreditaufnahmen über 46,9 Millionen Euro vorgesehen. Das heißt, dass mehr als 40 Prozent durch vorhandene eigene Mittel oder Zuschüsse Dritter gedeckt werden könnten und nur rund 58 Prozent der Investitionstätigkeit fremdfinanziert werden soll. Bei der Kalkulation der Kreditaufnahmen habe der Magistrat bereits berücksichtigt, dass die Stadt Maintal – nach den neuen Vorschriften der Hessischen Gemeindeordnung – einen positiven Liquiditätspuffer in der Größenordnung von zwei Millionen Euro vorhält. Mit den Krediten werden ausschließlich langlebige Anlagegüter finanziert und entsprechende Vermögenswerte geschaffen und erhalten.
Die Investitionskredite würden über einen Zeitraum von 25 Jahren vollständig getilgt und die Zinsen für diesen Zeitraum in der Regel bereits festgelegt. Wenn man berücksichtige, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögensgegenstände rund 35 bis 50 Jahre beträgt, stehe dies in einem ausbalancierten Verhältnis – das heißt, die Vermögensgegenstände würden in der Regel auch dann noch genutzt, wenn die dazugehörigen Kredite längst abbezahlt seien.
Bei dem jährlichen traditionellen Rundgang in Maintal besuchen die Bürgermeisterin Monika Böttcher, der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber und der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser die verschiedenen Institutionen. Dabei ziehen sie eine Jahresbilanz, stärken so die Zusammenarbeit und schauen auf das kommende Jahr. Der Rundgang beginnt bei der Polizei, die seit Nikolaus vergangenen Jahres eine neue Wache zusammen mit dem DRK belegt. Nach einem Jahr hat sich der Standort bereits als vorteilhaft herausgestellt.
Die Anbindung an alle umliegenden Stadtteile ist sehr viel besser als zuvor, und die Kräfte können so schneller an ihrem Einsatzort sein. Neben der besseren Anbindung ist aber auch die gute Parkmöglichkeit für alle Bürger und Mitarbeiter ein Vorteil. Für 2019 wird darüber verhandelt, ob es eine weitere Zufahrt für das DRK und die Einsatzfahrzeuge geben wird. Damit könnte die Schnelligkeit der Rettungskräfte und die allgemeine Infrastruktur noch weiter verbessert werden.
Auch der MSHD steht an den Feiertagen nicht still. Palliativpatienten und Patienten, dessen Familien nicht für sie sorgen können, sind auch an Weihnachten auf die Pflegekräfte angewiesen. Die Bürgermeisterin, der Erste Stadtrat und der Stadtverordnetenvorsteher sprechen allen vier Teams ihren Dank und Respekt für deren Arbeit im ganzen Jahr, aber besonders für ihre Bereitschaft an den Feiertagen aus.
Infrastruktur
Mit drei Vertretern war die Deutsche Glasfaser Holding GmbH im März in Maintal bei der Jahresauftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung. Sie präsentierten den anwesenden Unternehmern ihre Produkte und versprachen ihnen ein „Giga-Netz“, mit Internetverbindungen von einem Gigabit pro Sekunde. „Die Deutsche Glasfaser ist auf uns zugekommen“, leitete Anke Prätzas von der Wirtschaftsförderung den Vortrag des Telekommunikationsunternehmens kürzlich im Maintaler Rathaus ein. Dann ergriffen Eileen Andonov und Kornel Helios von der Deutsche Glasfaser (DG) das Wort. Die beiden Vertriebler zeigten in einer Grafik die Maintaler Gewerbegebiete, die sie mit einem Glasfasernetz versorgen wollen: Gewerbegebiet West (Bischofsheim), Ost (Dörnigheim) und Mitte. Sie seien dabei, in persönlichen Gesprächen mit allen ansässigen Unternehmern und Gewerbetreibenden das Potenzial zu ermitteln.
Auf Nachfrage teilte ein Sprecher des Unternehmens mit, dass seine Firma Anfang April 2017 die „Nachfragebündelung“ gestartet habe und seitdem vertrieblich in den Maintaler Gewerbegebieten aktiv sei.
Vor einem Jahr noch führte die Stadt Maintal Gespräche mit der Breitband Main-Kinzig GmbH über einen Ausbau im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Geschätzte 400.000 Euro hätte ein solcher Ausbau die Stadt gekostet. Nun macht es die Deutsche Glasfaser umsonst. Das Unternehmen hätte sich mit der Stadt über die „Rahmenbedingungen für den Ausbau“ ausgetauscht. Es gebe keine Beauftragung vonseiten der Kommune, so der DB-Sprecher. Aktuell liegen die Übertragungsraten in Dörnigheim bei bis zu 50 Megabit pro Sekunden im Download. Das Geschäft muss sich für den Telekommunikationsanbieter aus Borken allerdings rechnen. Bis Ende April noch müssen sich etwa 30 Prozent der ansässigen Unternehmen für einen Glasfaservertrag mit der Deutschen Glasfaser entscheiden. Dann könnte noch in diesem Jahr der Ausbau beginnen.
Würden sich genug Kunden finden, sei durchaus angedacht, die Erweiterung im Gewerbegebiet West in Bischofsheim mit zu erschließen, ließ der Glasfaser-Sprecher verlauten. Auf die Frage nach einem Glasfasernetz für Privathaushalte heißt es, dass die Deutsche Glasfaser grundsätzlich sehr interessiert daran sei, Privatleute mit ihren Anschlüssen bis in die Häuser zu versorgen. „In Maintal müsste geprüft werden, ob die Marktgegebenheiten es zulassen.“
Für die Privathaushalte sieht die Stadt aktuell keinen Handlungsbedarf. Sie hätten eine Versorgung zwischen 30 und 100 Megabit pro Sekunde. „Unitymedia bietet in einigen Bereichen bis zu 400 Megabit pro Sekunde an“, so die Pressestelle. Nur in vereinzelten Randbereichen sei ein Leistungsabfall zu verzeichnen.
Maintals Einkaufsstraßen – die Kennedystraße in Dörnigheim und der Fechenheimer Weg in Bischofsheim inklusive Schäfergasse und Alt Bischofsheim – sollen schöner werden. Dazu wurde im August das Beratungsbüro für Architektur und Stadtplanung ammon + sturm aus Frankfurt damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Ziel dieses Konzepts ist, dass diese öffentlichen Bereiche, die einerseits in ihrer Funktion als Hauptverkehrsachsen, andererseits durch Kundenverkehr stark frequentiert sind, schrittweise attraktiver werden, mehr Aufenthaltsqualität bieten und somit einen positiven Akzent für die Stadtgestaltung insgesamt setzen. Dabei geht es primär um die gestalterische Aufwertung der Haupteinkaufsstraßen in den beiden größten Maintaler Stadtteilen.
Hauptanliegen seien Sauberkeit, überhöhte Geschwindigkeit des Verkehrs, Leerstand von Läden, die Gestaltung öffentlicher Flächen und die Fassadensanierung gewesen. Zur Umsetzung stehen laut Angaben der Stadt Maintal für das Jahr 2018 zunächst 20.000 Euro für Maßnahmen zur Verfügung.
Fran Ammon zeigte Mängel auf, beispielsweise bei der öffentlichen Möblierung durch uneinheitliche Bänke oder Papierkörbe, wies auf „Schmutzecken“ und optisch störende Laden- und Fassadengestaltung hin. In seinem Konzept benannte Ammon eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Einkaufsstraßen an Attraktivität gewinnen. Dazu gehört zum Beispiel eine neue, einheitliche Möblierung, sodass schrittweise ein ästhetisches Gesamtbild der Einkaufsstraßen entstehen soll.
Auch mit einer Aufwertung der Hausfassaden ließen sich deutlich wahrnehmbare Verbesserungen erzielen, wie Ammon in einer Computersimulation darstellte. Ebenso ließen sich Straßenabschnitte durch ein neues Beleuchtungskonzept besser in Szene setzen, beispielsweise die ehemaligen Scheunen an der Dörnigheimer Kennedystraße, die Planer Ammon als „Pfund“ bezeichnet.
Eine „Ferienwohnungssatzung“ soll m Dezember die Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung oder Arbeiterunterkunft unterbinden. Die Satzung ist auf fünf Jahre begrenzt. Die Stadt unterbindet fortan die Zweckentfremdung von Wohnraum. Hintergrund für die Einführung der neuen Satzung, die am Montag mehrheitlich beschlossen wurde, ist die angespannte Lage auf dem Maintaler Wohnungsmarkt. Indem Vermieter ihre Wohnungen kurzzeitig an Touristen oder Arbeiter vermieten, werden diese Wohnungen dem Markt entzogen. Gleichzeitig führen die horrenden Preise, die für eine kurzzeitige Vermietung aufgerufen werden, dazu, dass die Mieten anziehen und damit der gesamte Immobilienmarkt beeinflusst wird. Derzeit sind im Maintaler Stadtgebiet 28 Immobilien von der neuen Satzung betroffen. Dabei geht es nicht allein um Ferienwohnungen, sondern ebenfalls um Wohneinheiten, die zu ähnlichen Zwecken ohne Genehmigung zweckentfremdet werden.
Diese Genehmigung durch die Untere Bauaufsicht des Main-Kinzig-Kreises ist fortan Voraussetzung, um frei finanzierten Wohnraum innerhalb Maintals dauerhaft oder vorübergehend als Ferienwohnung oder „Fremdenbeherbergung“, wie es in der Satzung heißt, zu vermieten. Mit Fremdenbeherbergung ist insbesondere die gewerbliche Zimmervermietung oder die Einrichtung von Schlafstellen gemeint, etwa für Arbeiter oder Pendler.
Voraussetzung, dass der Kreis einem entsprechenden Antrag zustimmt, ist die Schaffung von Ersatzwohnraum oder die Entrichtung von Ausgleichszahlungen. Verwehren kann die zuständige Behörde die Genehmigung, wenn es sich um Wohnungen in einer besonderen Lage oder Immobilien von kulturell oder historischer Bedeutung handelt. Natürlich wird es Einzelfallreglungen geben. Die Ausgleichszahlungen sollen zweckgebunden für die Schaffung neuen Wohnraums verwendet werden. Deren Höhe orientiert sich bei einer einmaligen Zahlung an den Durchschnittskosten für die Erstellung von öffentlich gefördertem Wohnraum beziehungsweise bei einer nur zeitweisen Umnutzung an der ortsüblichen Vergleichsmiete.
Klimaschutz
Seit 1. Februar ist Fabian Wagenbach aus Gießen neuer Klimaschutzmanager der Stadt Maintal. Er hat sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Qualitätsmanagement in Friedberg absolviert. Danach arbeitete er zunächst im Bereich Wärmeversorgung und Energiemanagement der Stadtwerke Gießen AG. Dort wechselte er im Oktober 2014 ins Controlling, wo er bis Ende des vergangenen Jahres tätig gewesen ist. In den ersten zwei Wochen in Maintal hat er sich bereits einen Überblick über die anstehenden Projekte und Ideen verschafft. Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung wird sich Wagenbach zunächst vor allem mit den Themen E-Ladestationen und Carsharing beschäftigen.
Ein wichtiges neues Thema wird vor allem das Modellprojekt für eine energetische Quartierssanierung sein, die ich federführend betreuen werde. Ausgewählt wurde dabei das Gebiet östlich der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim. Dort gibt es mehrere städtische Gebäude, unter anderem auch das Bürgerhaus, aber ebenso die Familienzentren Ludwig-Uhland-Straße und Schillerstraße sowie das Bischofsheimer Stadtteilzentrum. Diese wollen wir hinsichtlich einer energetischen Optimierung untersuchen,
Müll
Im April bittet die Stadt die Bischofsheimer Friedhofsbesucher um Verständnis und Geduld, weil in den Stahlkörben für Restmüll sich Berge von Pflanztöpfen aus Plastik, alter Grabschmuck sowie Kerzenreste finden. Und auch in den Behältern für Grünabfall türmen sich die Müllberge. Die Leerung der Müllkörbe für Gartenabfall und Reststoffe werde seit einiger Zeit manuell vorgenommen. Die Körbe werden geleert, die Leerung sei für die Beschäftigten allerdings mit einem höheren Aufwand verbunden, weshalb es zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Die derzeitige manuelle Leerung sei der Suche nach einem geeigneten Entleerungssystem geschuldet, da auf dem Fahrzeugmarkt das bisherige System nicht mehr angeboten werde. Eine passende Lösung sei nach Auskunft des Eigenbetriebs Betriebshof mittlerweile gefunden worden und eine Neubeschaffung steht unmittelbar bevor.
Heute ist „World Plastic Attack Day“: Natasha Wiener macht mit:
Über acht Milliarden Tonnen Plastikmüll wurden seit 1950 weltweit produziert. 600 Millionen Tonnen recycelt, 800 Millionen Tonnen verbrannt – soweit die Plastikmüllstatistik 2017. „Wo ist der Rest?“, fragt sich, die entschieden hat, nachhaltiger zu leben.
Natasha Wiener hofft, dass sich der „World Plastic Attack Day“ im September für viele als Startschuss anbietet, um dem Plastik- und Verpackungsmüll den Kampf anzusagen. Die Maintalerin und ihre Familie haben sich dazu entschieden, „nichts mehr in Plastik zu kaufen“.
Bei einem 20-minütigen Spaziergang am Waldrand in Bischofsheim sammle eine Freundin regelmäßig eine Tüte voll Müll ein. Erste Schritte kann man beim täglichen Einkauf machen
Beim täglichen Einkauf sind die ersten Schritte vergleichsweise einfach: Obst und Gemüse nur lose kaufen, Milch, Joghurt und Konserven in Glasbehältern, Stoffbeutel im Auto deponieren und Verzicht auf „Einwegplastik“ wie Strohhalme, Trinkbecher, Flaschen und so weiter.
Ein Einkauf auf den regionalen (Wochen-) Märkten oder beim Metzger und Bäcker nebenan, so Wiener, sei nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern mache in der Regel auch viel mehr Spaß. Hier kann die junge Mutter problemlos die mitgebrachten Behälter auf die Ladentheke stellen. Nach langem Hin und Her kann ich das inzwischen auch im Rewe in Hochstadt.
Neben den Märkten könne es noch viel mehr Unverpackt-Läden geben oder Initiativen wie die „Solidarische Landwirtschaft“, die der Luisenhof in Niederdorfelden praktiziere (hier tragen Privatpersonen die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs und erhalten im Gegenzug dessen Ernteertrag.
Wieder mehr selbst machen, weniger fertig kaufen – das ist der zweite große Bereich, der zur Müllvermeidung führt. Ein Brot- oder Pizzateig sei schnell angesetzt, auch größere Mengen vorzukochen, vermeide Verpackungsmüll. Neben der Küche ist es vor allem das Arsenal an diversen Putzmitteln, das Plastikmüll verursacht. „Mit Zitronensäure, Soda, Natron und Kernseife kann man Reinigungs- und Waschmittel selbst herstellen. Diese einfachen und günstigen Grundstoffe gibt es auch in Papier verpackt“, sagt die Hochstädterin.
Küche und Bad – das sind die beiden Orte im Haushalt, die das größte Einsparpotenzial bergen. „Natürlich habe ich auch noch Plastikboxen und -schüsseln im Schrank, die werfe ich nicht weg“, sagt Wiener, „aber wenn ein Neukauf ansteht, wird es durch Glas, Holz, Bambus, Zuckerrohr oder ein anderes recycelbares Material ersetzt.“
Ende Oktober türmen sich Schutt, Plastikflaschen, Sperrmüll, Drahtkörbe, Kanister und Baustellenabfälle an einem Spazierweg zur Großen Loh an der Hohen Straße. Es ist nicht die erste illegale Abfallablagerung auf Maintaler Stadtgebiet und sicherlich nicht die letzte. Es gibt bestimmte Bereiche, in denen wiederholt Abfälle illegal abgelagert werden. Genannt wird als prominentes Beispiel das Mainufer. Im aktuellen Fall handelt es sich jedoch um eine besonders große Menge wilden Mülls. Der Einsatz von vier Mitarbeitern sowie eines Kranwagens waren erforderlich, als Mitarbeiter des Betriebshof die Abfälle vor wenigen Tagen entfernten. Nicht selten bleibt die Entsorgung aber Sache der Kommune, weil entweder der Verursacher und/oder Grundstückseigentümer nicht ermittelt werden können oder es sich um städtische Flächen handelt.
Ein Ärgernis, das nicht notwendig ist. Denn oft genug werden Abfälle abgelagert, die kostenlos durch die Stadt Maintal entsorgt werden können wie zum Beispiel Sperrmüll, Elektrogeräte, Bauschutt oder Altmetall.
Das Jahr2017 war ein gutes Jahr für die Maintaler Wirtschaft, sagt die Bürgermeisterin im März. Das zeigt die gute Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen und neue Ansiedlungen in den Gewerbegebieten an. Laut Stadt Maintal erhöhten sich die Gewerbesteuererträge von 18,6 Millionen Euro in 2016 auf 20 Millionen im Vorjahr und bilden damit die zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer. Neue Ansiedlungen entlang der Lise-Meitner-Straße erweiterten das Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Durch den Verkauf städtischer Gewerbegrundstücke hätten die ersten Unternehmen bereits den Bau ihrer Gebäude abgeschlossen. Die Wirtschaftsförderin schaut sehr erwartungsvoll auf die Erweiterung des Gewerbegebiets West in Bischofsheim. Eine Umfrage der Wirtschaftsförderung bei Maintaler Firmen im letzten Jahr habe gezeigt, dass 17 Unternehmen Erweiterungsbedarf und somit Interesse an Gewerbegrundstücken hätten.
Mehrere Jahre standen mitten im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim Immobilien von rund 22.000 Quadratmetern aufgrund der Insolvenz eines Unternehmens leer. Die verwaisten Immobilien verminderten die Attraktivität dieses Gebiets. Glücklicherweise haben inzwischen alle Immobilien einen neuen Eigentümer gefunden und der Aufschwung ist schon jetzt zu spüren.
Mit Fördermittel des Bundes wurde eine Markterkundung durchgeführt, die die Versorgungssituation in Maintal detailliert analysiert. Ein überarbeitetes Konzept für ein Gründerzentrum 2.0 hat die Wirtschaftsförderung vorgelegt. „Das Gründerzentrum ist ein Erfolgsprojekt. Mit dem neuen Konzept wollen wir es räumlich und inhaltlich weiterentwickeln“, so Prätzas. Für ein solches Gründerzentrum 2.0 hatte der Magistrat die städtische Liegenschaft in der Dörnigheimer Kirchgasse vorgeschlagen, die durch den Umzug der Polizeidienststelle freigeworden ist
Stadtentwicklung
Dörnigheim
Das Real-Gelände zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim gehört der Lüder Unternehmensgruppe GmbH. Ein Geschäftsführer dieses in Hildesheim ansässigen Firmenkonsortiums sprach nun über die Pläne seines Unternehmens. Erst kürzlich beschlossen die Maintaler Stadtverordneten, einen Bebauungsplan im Regelverfahren für das Gelände auf den Weg zu bringen und damit den Abriss des alten und Bau eines neuen Real-Gebäudes zu ermöglichen.
Unter dem Projektnamen „Sokrates-Portfolio“ hatte Metro properities, eine Asset Management Gesellschaft des Metro-Konzerns, vor vier Jahren zehn der zwölf bundesweiten Real-Märkte gekauft. Vor zwei Jahren tat sich Metro properities mit der Carlton Group zusammen, um die Real-Standorte weiter zu entwickeln. Carlton übernahm die Mehrheitsanteile am Sokrates-Paket, Metro behielt 40 Prozent der Anteile. Real ist nur Mieter. Die Lüder Unternehmensgruppe und die Carlton Group wollen eine Abkehr von einem „Schuhkasten-Gebäude“, so der Diplom-Kaufmann und Immobilienökonom. Entstehen soll ein Gebäude, das sich in das Grundstück einfüge und die benachbarte Wohnbebauung schütze.
So soll der Kundenverkehr zum zukünftigen Real-Eingang nur über die Kennedy- und Kesselstädter Straße erfolgen. Befragt zur möglichen Höhe des geplanten neuen Gebäudekomplexes meint der Projektleiter: „Es soll ein Gebäudekörper entstehen, der zum Verkehrsknotenpunkt Akzente setzt und ein architektonisches Zeichen ist.“ Die Gestaltung werde der Investor „feinfühlig ausloten“. Geplant sei ein so genannter Kopfbau, darunter wird in der Regel ein Gebäude bezeichnet, dass den Beginn einer Reihen- oder Zeilenbebauung markiert und das gegenüber den folgenden Bauten in seiner Gestaltung und häufig auch in seiner Funktion herausgehoben ist.
Der Real-Einzelhandel soll im Erdgeschoss auf rund 7.000 Quadratmetern Platz finden. Die oberen Geschosse sollen vor allem Büro- und Sozialräume für diesen Einzelhandel beherbergen. Denkbar ist auch eine Zwischenetage aus Glas, wo eventuell eine Gastronomie unterkommt.
Die Investorengruppe hat allerdings eine Wunschvorstellung vom zeitlichen Ablauf: Ideal wäre, wenn der Bebauungsplan spätestens Anfang 2019 vorliegen würde. Dann könnte laut Rathgen Mitte 2019 mit einem genehmigten Bauantrag das Baurecht vorliegen. Erfahrungsgemäß dauere es dann bis zur Fertigstellung des Neubaus rund 18 Monate. Es heißt: „Wir investieren gerne in Maintal, weil wir an den Standort glauben.“
Die Stadt Maintal will dem Land in Zukunft alle anfallenden Instandhaltungskosten der Landstraße 3328 (Kesselstädter Straße) abnehmen und damit auch die Freiheit gewinnen, das Gewerbegebiet Ost besser an die Durchgangsstraße zwischen Hanau und Maintal anzuschließen. Wie diese sogenannte freiwillige Baulastübernahme vonstatten gehen soll, soll in einer Verwaltungsvereinbarung zwischen der Stadt Maintal und der Behörde Hessen Mobil, Straßen- und Verkehrsmanagement des Landes, geregelt werden.
Diese Entwicklung gehe auf eine Initiative der Stadt Maintal zurück, denn die Straße sei durch ihre Lage am Real-Gelände sowie am Gewerbegebiet Ost „sehr wichtig“ für die Stadt, so die Bürgermeisterin weiter. Denn wenn die Straße in städtischer Baulast und somit Zuständigkeit ist, dann muss Maintal zwar für die Instandhaltung aufkommen, aber hat mehr Handlungsspielraum für mögliche Anschlüsse und Zufahrten ins Gewerbegebiet.
Hessen Mobil erläutert auf Nachfrage, dass die L3328 bei freiwilliger Baulastübernahme durch die Stadt ihre Verkehrsbedeutung behalten und somit eine Landesstraße bleiben würde, eine Abstufung der L3328 finde nicht statt. Und sie bestätigt, dass sich im Falle einer freiwilligen Baulastübernahme neue städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten für eine Kommune ergeben könnten. In der Verwaltungsvereinbarung, die gerade zwischen Stadt und Hessen Mobil ausgehandelt wird, wurde auch die Summe der Kosten benannt, die die Landesbehörde an Maintal bei der Baulastübernahme zahlen wird.
Die Vorplanung zum neuen Real wurde im Mai bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Bei dem, was nun der Öffentlichkeit präsentiert wurde, handelt es sich um den Vorentwurf des Bebauungsplans. Heißt also: Alles, was bisher in Visualisierungen dargestellt wird, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern kann und wird wahrscheinlich bei der weiteren Planung verändert, überarbeitet, verbessert.
Völlig frei planen kann der Investor allerdings nicht, es gibt städtebauliche Vorgaben seitens der Stadt Maintal. Allem voran jene, dass die Bebauung bis zur Kennedystraße heranreichen soll – um damit eine bauliche Kante zu schaffen und die erwähnte „Blechwüste“ verschwinden zu lassen. Der an die Straße angrenzende Gebäudeteil soll – um den städtebaulichen Charakter zu unterstreichen – mehrere Geschosse bis zu einer Höhe von 16 Metern haben. Im rückwärtigen Bereich wird der neue Real wie bei Einkaufsmärkten üblich eingeschossig bleiben.
Stand der jetzigen Planung ist darüber hinaus, den Hauptgebäuderiegel von Norden (Kennedystraße) nach Süden (Wingertstraße) zu ziehen. An dessen Südostecke schließt sich dann in Richtung Osten die Zeile an, in der weitere Läden realisiert werden können. Der Anwohnerbereich an der Wingertstraße soll zukünftig mit einer Lärmschutzwand von der Geräuschkulisse des Vollversorgers bestmöglich abgeriegelt werden. In diesem Zusammenhang würde auch die jetzige Ausfahrtssituation, bei der man mit dem Pkw einmal um das Real-Gebäude herumfährt, um das Gelände zu verlassen, beendet werden. Stattdessen sieht der Vorentwurf zwei Ein- beziehungsweise Ausfahrten an der Kesselstädter Straße vor. Diese könnte die Stadt Maintal verwirklichen, da sie die Baulast für die Landesstraße von Hessen Mobil übernehmen will.
Über die Bestellung eines Erbbaurechts für das Grundstück Gemarkung Dörnigheim, Flur 19, Siemensallee beriet der Hauptausschuss Ende April. Auf diesem Grundstück mit einer Fläche von rund 2.700 Quadratmetern soll die in Gründung befindliche MIG ein Wohngebäude errichten. Gefördert mit Geldern des Main-Kinzig-Kreises aus dem Wohnraumförderungsprogramm. 435.000 Euro hat der Kreis für das Bauprojekt bereits in Aussicht gestellt und reserviert. Es wäre das erste größere Wohnungsbauprojekt auf einem städtischen Grundstück der MIG“. Die MIG soll im Herbst ihre Arbeit aufnehmen
Der Fraktionsvorsitzender der SPD, Sebastian Maier, sprach sich leidenschaftlich gegen eine Überlassung des Geländes an die MIG aus und plädierte vehement für ein integriertes Schul- und Freizeitgelände rund um die Maintal-Halle, Wilhelm-Busch- sowie Fröbelschule und dem benachbarten Evangelischen Gemeindezentrum. Sebastian Maier betonte nochmals, dass auch die SPD neue Wohnungen in der Siemensallee befürworte. Aber die Stadt stünde als familien- und kinderfreundliche Kommune in der Pflicht. Auch wenn die Stadt nicht Schulträger sei, müsste sich der Magistrat beim Kreis für ernsthafte Gespräche einsetzen. Von der FDP kam schließlich der Kompromiss, auf den sich am Ende alle einstimmig einigen konnten. So soll der Magistrat nun vom Kreis erfragen, welche Ideen dort für die Entwicklung der Buschschule vorliegen, vor allem vor dem Hintergrund des Schulentwicklungsplans sowie der Bevölkerungsentwicklung. Auch die Schulleitung und die Kirchengemeinde sollen in die Gespräche eingebunden werden.
Im Mail reißen die Beschwerden aus der Bevölkerung über eine Insektenplage um Kompostierungsanlage nicht ab. Der Bioabfall wird laut Stadt in der geschlossenen Produktionshalle angeliefert und unmittelbar verarbeitet. Durch die Heißrotte würden alle Fliegenlarven zerstört werden. Zur Sicherheit seien noch giftfreie Lockstofffallen aufgehängt worden. Bislang konnten keine erheblichen Belästigungen festgestellt werden, die auf den Betrieb der Anlage zurückzuführen seien, heißt es weiter in der Stellungnahme der Stadt. Zusätzlich müsse der Zweckverband den Pestizideinsatz auf der Anlage systematisch betreiben und protokollieren, um mögliche Veränderungen in der Nachbarschaft damit in Abgleich bringen zu können. Dieser Einsatz von Pestiziden ist jedoch laut RP hinsichtlich des Gesundheitsschutzes und der Qualitätsanforderungen an den Kompost limitiert.
Die Liste der mutmaßlichen Sportplatzmängel der Nachbarn an der Dicken Buche ist lang: An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Angrenzend an den Kleinfeldplatz sind die Zäune niedrig und der Fußballplatz ist keine zehn Meter weg. Die Bälle landen ständig im Garten und die Anwohner werden auch noch vulgär beschimpft, wenn sie in ihrem Kummer die Herausgabe der Bälle verweigern. Eigentlich müssten es von der Eckfahne des hinteren Spielfelds bis zur Grundstücksgrenze mindestens 30 Meter sein. Es sind exakt 24 Meter und zehn Zentimeter
Auf der Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau, Verkehr und Stadtentwicklung im Juli forderte die SPD-Fraktion unter anderem die Erweiterung der Lärmschutzwand an der 2018 eröffneten Sportstätte Dicke Buche. Außerdem solle der Magistrat sicherstellen, dass keine Unbefugten die Platzanlage betreten, was speziell für Zeiten außerhalb von Training und Wettkämpfen gelte. Außerdem würden Ballnetze fehlen, die das Knallen der Bälle vor die umgebenden Zäune verhindern würden. Die Zäune seien teilweise zu niedrig, genervten Anwohnern würden ständig Bälle in die Vorgärten fliegen. Der Gastronomiebetrieb, hieß es weiter, müsse durch einen Zaun von der Sportanlage getrennt werden, weil die Kinder der Gäste auch in den Abendstunden lärmend auf den Plätzen spielten:
Die Bürgermeisterin sagte, das Hausrecht hätten schließlich die Vereine und deren Vertreter. Vor dem Hintergrund verstehe sie gar nicht, warum sich Wassermann in seiner Eigenschaft als Vereinsvorsitzender weigere, Ruhestörer selbst der Anlage zu verweisen:
Den Vorschlag, den nahe gelegenen Bolzplatz für nicht vereinsgebundene Jugendliche in Stand setzen zu lassen, nahm die Bürgermeisterin auf. Ebenso zur Kenntnis nahm sie die Ankündigung eines Anwohners. Der sagte, er ziehe es in Erwägung, den Betrieb der Sportanlage juristisch stoppen zu lassen: „Wenn die Stadt die Missstände nicht zügig abstellt
Im September erinnerte Jan Fricke, Vorsitzender des Geschichtsvereins Dörnigheim, an die Ersterwähnung Dörnigheims vor 1225 Jahre. Er startete eine Tour durch Alt Dörnigheim. Es sind auch einige Kinder unter den Gästen, die mit einer Schrift des Geschichtsvereins „Dörnigheim für klaane Maahinkel“ bestens auf den Rundgang vorbereitet sind.
Händler-Gespanne mußten nicht in ihren Innenhöfen wenden, sondern konnten zum Obertor in Höhe der (heutigen) Schwanengasse herein- und in gleicher Richtung zum Untertor (heute etwa Karl-Leis-Straße) wieder herausfahren. Berühmte, teilweise noch heute vorhandene Gasthöfe und Herbergen sind (oder waren): „Adler“, „Weißes Ross“, „Krone“ (Frankfurter Straße 15 mit der angeschlossenen Heckschen Schmiede), „Schwanenhof“ (1901 abgerissen) oder „Hirsch“.
In der Alten Kirche fand eine kleine akademische Feier zum Jubiläum statt. Bei der Kirche ist der Herrenhof. Warum letzten Endes ein großes Wohnhaus in jenen Herrenhof gebaut wurde, warum an jenem Ort nicht ein echtes Zentrum im alten Ortskern geschaffen wurde, sondern Pkw-Stellplätze, das mögen Politiker beantworten. Der Herrenhof nordöstlich der Kirche, der bis vor Kurzem auch die Maintaler Polizei beherbergte, diente über Jahrhunderte als Fronhof und hätte jedenfalls alle Voraussetzungen für ein solches Ortszentrum gehabt. Er war ursprünglich auch Standort eines Laufbrunnens, der ganzjährig Wasser führte, doch irgendwann entfernt wurde.
Dörnigheim ist zu einem gemeinsamen – und ausgesprochen friedlichen – Wohnort der unterschiedlichsten Kulturen geworden. Hat die Beherbergungshistorie, die Öffnung für Fremde über Jahrhunderte, dazu beigetragen? Dörnigheim, wie auch Maintal in seinen Stadtteilen, ist zu einem Standort des Gewerbes und der Industrie geworden. Auch die Gastronomie lebt wieder auf, und zwar eine sowohl interkulturelle wie internationale. Das sollte Hoffnung und Lust machen auf das nächste Jahrtausend.
Ein besonderer Punkt in Dörnigheim ist immer das Mainufer. Im Februar schlägt die Stadtleitbildgruppe „Mainufer dort öffentliche Toiletten vor. Sie durfte endlich ihr Konzept auch im Hauptausschuss für Finanzen und Stadtentwicklung präsentieren. Aber der Magistrat hatte empfohlen, dem Konzept nicht als Leitlinie zu beschließen. Aber die Verwaltung hatte Empfehlungen ausgesprochen. Das Funktions- und Gestaltungskonzept sollte laut Vorlage des Magistrats „zur Kenntnis“ genommen werden sowie mit den Empfehlungen der Verwaltung als „Leitlinie“ beschlossen werden. Zwar unterstütze die Verwaltung das Ziel der Gruppe, das Mainufer aufzuwerten. Aber bei acht Punkten des Konzepts übte sie Kritik, unter anderem seien Toiletten am Mainufer nicht sinnvoll. Auch Drängelgitter am Anfang des Mainuferbereichs hält die Stadtleitbildgruppe für wichtig, um eine Entschleunigung zu erreichen und Gefahren für spielende Kinder abzuwenden. Eine Überplanung des privaten Parkplatzes an der Mainlust wird vom Eigentümer abgelehnt.
Sowohl CDU als auch SPD erkundigten sich bei Sachtleber nach der Zukunft der Außengastronomie Mainkultur. „Der Vertrag mit dem Betreiber geht über drei Jahre, also noch bis 2019“, so Sachtleber, der noch Optimierungsbedarf bei dem Projekt sieht. Am Ende folgte die Mehrheit dem SPD-Änderungsantrag, die Beschlussvorlage ohne Beschlussempfehlung an die Stadtverordnetenversammlung zu verweisen.
Bei einer Online-Umfrage: spricht sich die Mehrheit von 52,1 Prozent für die Errichtung öffentlicher Toiletten am Mainufer in Dörnigheim aus. Auch Maintals Parlamentarier befürworten eine WC-Anlage am Mainufer, wie deren Vertreter im Stadtentwicklungsausschuss kundtaten. Auch die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ empfiehlt deren Realisierung in ihrem Konzept zur Neugestaltung dringend. Die Verwaltung hat wie berichtet Bedenken und sieht Toilettenanlagen unter anderem wegen der zu erwartenden Kosten und der Gefahr von Vandalismus kritisch. Die Fraktionen können sich die von der Verwaltung vorgeschlagene Freitreppe als direkten Zugang ans Wasser durchaus vorstellen.
Im April gab es eine Ausschuss-Sondersitzung, um das von der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ erstellte Konzept zur Neugestaltung des Uferbereichs in Dörnigheims Altstadt zu beraten. die Begeisterung von Sachtleber und Jochen Pfeifer (Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung) für eine Freitreppe, die einen attraktiven Zugang direkt in den Fluss ermöglichen soll, teilen die Mitglieder der Stadtleitbildgruppe nicht. Angesichts der für solch ein Bauwerk zu erwartenden Kosten sähe sie am Mainufer lieber eine Toilettenanlage.
Es wurde die Komplexität der Thematik deutlich. Beispielsweise in Bezug auf den: Wäre eine Einbahnstraßenregelung auf dem Leinpfad sinnvoll? Getrennte oder gemeinsame Wege für Radfahrer und Fußgänger? Die Straße ganz für den Autoverkehr sperren oder nicht? Die Zahl der Parkplätze reduzieren, wenn ja, wo? Und kann man die Parkplätze eventuell anders, kompakter gestalten?
Im Juli gab es wieder Vandalismus am Mainufer: Der Sandkastenbereich des Spielplatzes unweit der Anlegestelle der Fähre nach Mühlheim mußte gesperrt werden: Unbekannte haben in dem Sandkasten randaliert und überall Glasscherben und Splitter verteilt. Nun muss der komplette Sand ausgetauscht werden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme schätzt er auf rund 3.500 Euro.
Es ist nicht der erste Vandalismusschaden am Dörnigheimer Mainufer. Zuletzt war im Februar eine Skulptur der Maingalerie unterhalb der Uferstraße abgesägt und entfernt worden. Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs.
Hochstadt
Im Oktober 2017 erhaschte eine ausgewählte Besuchergruppe erstmals außergewöhnliche Einblicke in Maintals Wasserspeicher, den mächtigen Trinkwasser-Hochbehälter der Maintal-Werke GmbH in der Hochstädter Hartig. Möglich war dies durch die Sanierung des 45 Jahre alten Zweikammer-Frischwasserspeichers, dessen erste, große Kammer im August 2018 zum zweiten Mal für handverlesene Besucher offen stand. Nachdem die große Kammer mittlerweile wieder mit 4.800 Kubikmetern Spessart-Wasser geflutet ist, führte Kai Vahnenbruck, Technische Führungskraft für Trinkwasser bei den Maintal-Werken, nun zum dritten Mal Besucher durch das spektakuläre Innenleben des Wasserspeichers.
Die Gründlichkeit bei den Arbeiten merken auch die Besucher, die an dem Rundgang teilnehmen: Sie müssen die zur Verfügung gestellten Gummistiefel zunächst in ein Wasserbecken eintauchen, um nicht Schmutz von außen in die Kammer hineinzutragen. In Gummistiefeln ging es durch die zweite, die „kleine“ Kammer des Hochbehälters, die in geflutetem Zustand „nur“ 2.800 Kubikmeter Wasser fasst. Der ringförmig um den Speicher verlaufende „Wasserschlauch“ ist 200 Meter lang, vier Meter breit und bis zu sechs Meter hoch. Die 7.000 Kubikmeter Wasser, die in Hochstadt bald wieder vorgehalten werden, entsprechen einem etwa neun Meter tiefen Becken von der Größe eines Handballfeldes. Das weiche, schmackhafte Maintaler Wasser wird in einer 120 Zentimeter im Querschnitt messenden Pipeline vom Spessart und vom Vogelsberg nach Hochstadt transportiert. Dazu kommt das Wasser aus der Brunnenanlage in Wachenbuchen.
Sind die Proben abermals in Ordnung, geht die innere Kammer des Hochbehälters nach knapp einem Jahr Bauzeit – die Sanierung startete im September 2017 – wieder in Betrieb. Rund 3,8 Millionen Euro lässt sich die MWG die Sanierung kosten, die noch bis Frühjahr 2019 dauern wird. Denn wenn die innere Trinkwasserkammer wieder ans Netz gegangen ist, kommt die äußere Kammer dran.
Das Material, das bei der Erneuerung der Wände der Kammer verwendet wurde, heißt Aquazem. Es handelt sich um einen Baustoff, der komplett undurchlässig ist. Das muss er auch sein, denn es soll einerseits ja kein Wasser versickern und andererseits kein Material ins Wasser gelangen. Die Methode, mit der dieser extrem dichte Zementmörtel hergestellt wird, stammt aus der Römerzeit – was für nachvollziehbarer Verblüffung bei den Rundgangteilnehmern sorgt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts seien Trinkwasserbehälter auch noch mit diesem Material ausgekleidet worden, ehe diese Methode verloren ging – und dann eben wiederentdeckt wurde. Die Firma soll übrigens die einzige sein, die mit diesem Verfahren arbeitet. Warum? „Es ist halt sehr aufwändig“, sagt Stahl. Allein im Hochstädter Behälter habe man rund 250 Tonnen von dem Zementmörtel „reingeballert“. Das Ganze soll jetzt für die nächsten 50 Jahre halten – mindestens. Das Trinkwasser wird dennoch einmal im Jahr abgelassen: für die regelmäßigen Reinigungsarbeiten
Im Juli heißt es: Die Maintaler müssen sich trotz des erneut heißen Sommers keine Sorgen um die Trinkwasserversorgung machen. „Hessen und damit auch Maintal geht es trinkwassertechnisch gut. Die Grundwasserspeicher werden zwar leerer, das ist in den Sommermonaten allerdings üblich. Dennoch machen sich die sommerlichen Temperaturen deutlich bemerkbar. Die Grundwasserstände liegen unter dem Niveau des Vorjahres, der Wasserverbrauch sei deutlich gestiegen. Da im Sommer keine Grundwasserneubildung stattfindet, muss der Bedarf mit den vorhandenen Ressourcen gedeckt werden. Täglich werden von den Hessen pro Person 130 Liter Trinkwasser verbraucht. Jeder Bürger sollte sich fragen, ob es notwendig ist, unser Trinkwasser dafür zu nutzen, dass der Rasen schön grün bleibt.
Zahlreiche Hochstädter mussten Ende November für etwas mehr als einen Tag ganz ohne Telefon und Internet auskommen: Bei Tiefbauarbeiten an der Bahnhofstraße wurden am Mittwoch die Glasfaserkabel der Breitband Main-Kinzig GmbH derart beschädigt, dass der Schaden erst am Donnerstagnachmittag behoben werden konnte. Zwar kreuzt die Bahnhofstraße die Hochstädter Südumgehung, die bekanntlich aktuell saniert wird, jedoch waren die Bauarbeiten nicht ursächlich für den Kabelschaden. Derzeit wird auf der Südumgehung die neue Asphaltdecke aufgebracht. Deshalb fänden dort auch gar keine Bohrarbeiten statt, wie Hessen Mobil auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte.
Zunächst hieß es, die Ursache habe in den Arbeiten am Gasversorgungsnetzwerkes, einige Meter weiter nördlich entlang der Bahnhofstraße, im südlichen Ortskern von Hochstadt gelegen. Dort wurden neue Leitungsrohre für die Gasversorgung mit Hilfe des sogenannten Spülrohrverfahrens verlegt. Die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises korrigierte am Freitag jedoch ihre am Tag zuvor gemachten Äußerungen. Demnach ist die massive Beschädigung von Glasfaserkabeln in der Bahnhofstraße nicht bei Arbeiten am Gasversorgungsnetz verursacht worden, sondern bei Tiefbauarbeiten, in deren Zuge Leerrohre für andere Zwecke verlegt wurden.
Darüber hinaus weist die Stadt Maintal darauf hin, dass Unternehmen für Arbeiten an öffentlichen Straßen und Wegen vorab eine Abbruchgenehmigung einholen müssen. Diese habe die ausführende Tiefbaufirma jedoch nicht beantragt. Zudem sei es nicht richtig, dass die Tiefbaufirma durch die Stadt Maintal Auskünfte dazu erhalten habe, welche Leitungen im betroffenen Bereich liegen. Wir geben bei solchen Anfragen eine Liste heraus mit den Kontakten zu den Versorgern, die in Maintal bereits mit Genehmigung Leitungen verlegt haben. Die Tiefbaufirmen müssen dann bei diesen Versorgern anfragen, ob im vorgesehenen Baustellen-Bereich Leitungen liegen“, so die Stadt.
Ende Februar hatte der All-in-one-Shop an der Bachstraße in Wachenbuchen seine Türen geschlossen. Nach der Schließung der einzigen Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen herrschte im März im Stadtteil Chaos. Teilweise mussten die Wachenbucher ihren Paketen sogar hinterherfahren. Der Inhaber Andreas Skoczek, betreibt in Maintal weiterhin zwei Filialen in Dörnigheim und eine in Hochstadt. Diese stand im Mittelpunkt des Paketchaos. Wir wurden überschüttet mit Paketen“ Denn als Zwischenlösung hatte Skoczek der Deutsche Post DHL Group angeboten, die Pakete aus Wachenbuchen im Hochstädter Ableger anzunehmen. Das erwies sich aber bereits nach zwei Tagen als unmöglich. „Wir wurden überschüttet mit Paketen, viel zu viele für unsere Kapazitäten“, teilte er mit.
Skoczek sagt, die Schuld treffe dabei klar die Post. Seit November vergangenen Jahres wusste die Post, dass ich in Wachenbuchen schließe. Es war also genug Zeit, um für eine Lösung zu sorgen.
Bei der Post räumt man derweil Fehler ein. Mittlerweile habe sich die Lage normalisiert und die Pakete seien in Dörnigheim abzuholen. Für Wachenbucher sicher keine zufriedenstellende Alternative. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach einem Partner für eine langfristige Lösung“, so Heß weiter. Da sich die Suche aber sehr schwierig gestalte, müssen die Anwohner vorerst mit einer Übergangslösung leben. Am Donnerstag, 8.Mai, will die Post eine Filiale in Wachenbuchen in der ehemaligen Metzgerei Schmidt, Bachstraße14, eröffnen. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags, Ausnahme donnerstags, von 9 bis 12 Uhr. Attraktivere und vor allem kundenfreundlichere Öffnungszeiten seien nur mit einem Kooperationspartner im Einzelhandel möglich, teilte er mit (31. März).
Im März hat Ewa Schäfer ihren Eisladen auf ihrem Hof in der Bachstraße wieder eröffnet, nachdem traditionell ab Oktober Winterpause ist. „Ende März und zu Beginn der Osterferien mache ich auf“, so Schäfer. Ab 13.30 Uhr ist die kleine Eisdiele dienstags bis samstags geöffnet, am Sonntag bereits ab 12 Uhr. Vor allem im Sommer kommen viele Kunden auch noch abends vorbei. Um 20 Uhr ist Schluss. Schäfer ist die halbtags in der Krankenpflege tätig. Denn der Wachenbucher „Eis-Engel“ ist eigentlich branchenfremd. In die vierte Saison geht Schäfer nun bereits, 2015 hatte sie ein wahrlich schweres Erbe angetreten: Sie folgte mit ihrem Eisladen auf eine legendäre Wachenbucher Institution, die „Eis-Anni“. Da eine Übernahme des Geschäfts an der Hainstraße nicht möglich war, baute Schäfer kurzerhand die Waschküche auf ihrem Hof in ein kleines, schmuckes Eisbüdchen am Feldrand in Wachenbuchen um.
Neben der Eistheke gibt es im Hof auch Sitzgelegenheiten für die Gäste. Die kommen zumeist aus Wachenbuchen selbst. Auch viele Radfahrer, die von der Hohen Straße kommen, legen bei ihr einen Stopp ein und gönnen sich die kalte Süßigkeit. Vor allem an den Wochenenden im Sommer und an den Feiertagen ist eine Menge los.
Das Sortiment des „Eis-Engels“ ist klein aber fein. Zwölf Sorten bietet sie an, darunter natürlich die Klassiker Erdbeere, Vanille und Schokolade. Um ihren Kunden aber auch Abwechslung zu garantieren, ändert Schäfer ihr Sortiment in jedem Jahr ein bisschen ab. Da sie ihr Eis von der Firma Köhler in Hainburg bezieht, ist das kein Problem. „Die haben über 35 Sorten im Angebot. So viele kann ich nicht anbieten. Deshalb wechsle ich immer mal wieder durch“, so Schäfer, die sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt.
Der Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen soll vergrößert werden und einen neuen Boden bekommen. Zudem werden Teile der alten Mauer so weit wie nötig abgerissen und durch eine Basaltmauer im Stil des Sockels des Willi-Fischer-Hauses neu errichtet. Die Gaststätte bekommt eine Terrasse, die über eine Stegverbindung direkt zu erreichen sei. Hierzu wurde bereits eine neue Tür eingebaut. Diese Tür verbindet künftig den Gastraum mit dem Außenbereich. Auch ein behindertengerechter Zugang zum Biergarten und der Gaststätte wird im Rahmen der Baumaßnahmen errichtet. Die Stadt bestätigte, dass es im Zeitplan Verzögerungen gab.
Geplanter Baubeginn sei nun Anfang Mai, die geschätzte Bauzeit werde bis zirka Ende Juni dauern, so die Pressestelle. Die Arbeiten würden verzögert starten – unter anderem, weil Änderungsvorschläge die Planungen verändert hätten. Diese Änderungen hätten sich bei der Vorstellung der Planungen im Rahmen einer Sitzung der Stadtleitbildgruppe Ortsmitte Wachenbuchen ergeben. Die Stadt betont, dass es der Verwaltung wichtig gewesen sei, die Wünsche der beteiligten Bürger einzuarbeiten.
Beispielsweise sei nun im Bereich des Eingangs zum Willi-Fischer-Haus auch ein Stellplatz vorgesehen, der für das Ein- und Ausladen der Instrumente vorgesehen sei. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen seien personelle Veränderungen im zuständigen Fachdienst zu Beginn dieses Jahres, erläutert die Pressestelle. Die Wirtin Vidojka Glavaš bestätigt auf Nachfrage, dass das Restaurant möglichst im Juli den Biergarten eröffnen will. Aktuell bietet der Platz 36 Plätze an der frischen Luft an. Die Restaurant-Betreiber wollen die Umbauarbeiten auch dazu nutzen, die in die Jahre gekommenen Sonnenschirme zu erneuern.
Im September ist der Biergarten der Bürgerhaus-Gaststätte. Ursprünglich sollte der Biergarten im Frühjahr fertig sein und eröffnet werden. Pünktlich zum Start der Saison also. Weil aber noch Änderungsvorschläge der Stadtleitbildgruppe Ortsmitte Wachenbuchen, die sich für das Vorhaben eingesetzt hatte, in die Pläne eingearbeitet wurden, ergab sich die erste Verzögerung. Daher wurde es nichts mit dem geplanten Baubeginn im Herbst vergangenen Jahres.
Aber auch das neue Jahr stand unter keinen guten Vorzeichen: Es gab personelle Veränderungen im zuständigen Fachdienst. Hinzu kam, dass sich nur ein einziges Landschaftsbauunternehmen fand, das sich für die Maßnahme interessierte. Dieses wiederum begann verspätet mit den Arbeiten. Es gab falsche Lieferungen von Baumaterialien.
Aktuell müssen noch Nachbesserungen am Steg, der den Biergarten und den Gastraum verbindet, sowie am Pflaster durchgeführt werden. Außerdem wird die Beleuchtung installiert und die Fläche ansprechend begrünt. Die Eröffnung wurde verschoben auf das Frühjahr 2019.
Dem Pächter wurde von Seiten der Stadt Maintal finanzielles Entgegenkommen signalisiert-
Die Stadt hat im letzten Jahr den Jugendlichen in Wachenbuchen als Treffpunkt einen blauen Jugendcontainer zur Verfügung gestellt. Zumindest einige Anwohner beschweren sich aber über nächtlichen Partylärm, harte Alkoholika und unhygienische Zustände am Container.
Junge Erwachsenen, fahren verbotenerweise mit Autos auf den Festplatz, der gleichzeitig auch Bolzplatz für jüngere Kinder ist. Mit offenem Kofferraum wird laute Musik gehört, die den Anwohnern die Nachtruhe raubt.
Mittlerweile gibt es in Wachenbuchen eine feste Gruppe von Jugendlichen am Container, die bereits einiges in Eigenregie auf die Beine gestellt hätten. Sie haben sich Sitzmöbel und Ausstattungsgegenstände organisiert. Noch in diesem Jahr soll aus der Gruppe sogar eine Stadtleitbildgruppe werden. Und es soll nicht bei dem einen Container bleiben, teilt die Stadt mit. Ein zweiter soll kommen, ebenso eine feste Überdachung und eine Stromversorgung. Bereits vor drei Monaten gab es dazu einen Ortstermin mit Vertretern der Sport- und Kulturgemeinschaft, denn die Container müssen so platziert werden, dass der Festbetrieb bei der Kerb nicht beeinträchtigt wird.
Die Stadt betont, dass der Jugendtreff der Ordnungsbehörde bislang nicht negativ aufgefallen. Die Jugendgruppe würde den Container vornehmlich am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden nutzen. Harte Alkoholika seien strikt verboten und der Müll werde über städtische Restabfallsäcke entsorgt. Zwar hätten nur die Gruppenmitglieder einen Schlüssel zum Container. Der Kerbplatz werde aber laut Stadt von weiteren jungen Erwachsenen genutzt.
Pate des Jugendprojektes, das sich an Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren richtet, ist seit Projektbeginn Jan-Niklas Hude. Er meldet sich mit Samet Yalcin und Pascal Droge zu Wort. Zwei aus alten Holzpaletten selbstgebaute Sofas und ein kleiner Holztisch sorgen für Gemütlichkeit. Ebenso wie die Decken, Kissen sowie einen Pavillon hat sich die zehnköpfige Kerngruppe die Ausstattung selbst organisiert. Sogar eine Rampe für Kunststücke mit dem BMX-Rad habe sie selbstgebaut. Aktuell sind die Jugendlichen, die den Container nutzen, zwischen 17 und 21 Jahre alt. Die meisten sind in der Ausbildung oder arbeiten schon. Aber sie wünschen sich, dass ihr Projekt auch in den nächsten Jahren weiter besteht, dann getragen durch Jüngere.
Ein Spaziergänger, der seinen Hund Gassi führt, stellt dem Jugendprojekt schließlich ein gutes Zeugnis aus. „Ich komme oft abends gegen 22 Uhr mit meinem Hund hier vorbei“, sagt der Mann. Die Jugendlichen würden einfach nur friedlich im und am Container sitzen, berichtet er. „Ich habe hier noch nie Unrat gesehen.“
Dennoch ist Wachenbuchen ein Schwerpunkt des Vandalismus. Im September ging es dem Anwohner Karl-Heinz Kaiser - den meisten als Stadtverordnetenvorsteher bekannt - das nächtliche Treiben schlicht zu weit: Unbekannte hatten einen jungen Baum vor einer Sitzbank an der Weggabelung Kilianstädter Straße/Am Windecker Weg umgeknickt und darüber hinaus ihren Müll auf das Gelände der dortigen städtischen Kindertagesstätte geworfen. Und das, obwohl sich direkt neben der Bank ein Abfalleimer befindet.
Den Wachenbucher stören nicht die abendlichen Treffen an sich, die seiner Beobachtung nach auch auf dem Parkplatz des Bürgerhauses und auf dem alten Friedhof sowie den angrenzenden Gärten stattfinden. Es wäre ja in Ordnung, wenn sie ihren Müll entsorgen oder mitnehmen würden. Doch bei Sachbeschädigung wie der Zerstörung des Baums ist bei Kaiser die Toleranzgrenze erreicht. Und auch seine Berichte von zerschlagenen Flaschen auf dem Windecker Weg und Nachbarn, die zurückgelassene Flaschen entsorgten, zeichnen kein besseres Bild.
Nun sind solche sogenannten Vandalismusschäden kein Maintaler Phänomen, es gibt sie nahezu in jeder Kommune. Verhindern lassen sie sich nirgendwo. Die Stadt Maintal setzt daher auf Prävention. „Unser Außendienst der Ordnungsbehörde ist im Rahmen der allgemeinen Kontrollen regelmäßig – auch abends und am Wochenende – im Straßengebiet unterwegs.“ Zusätzlich sei die Ordnungsbehörde stets auf die Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen, die Straftaten zur Anzeige bringen oder Verdächtiges melden. Im Stadtgebiet gebe es verschiedene Orte, die regelmäßig beobachtet würden. Wachenbuchen sei dabei zurzeit ein Schwerpunkt. Auch der Surfsee sei ein solcher Punkt. In Wachenbuchen liefen schon seit längerer Zeit verstärkte Kontrollen durch die Präventionsstreife der Ordnungspolizei.
Weder personell noch von den Dienstzeiten her kann die Maintaler Ordnungsbehörde eine Überwachung rund um die Uhr sicherstellen. Daher ist eine Zusammenarbeit mit den staatlichen Ordnungshütern umso wichtiger. Diesbezüglich seien die Polizeistation Maintal und die städtische Ordnungspolizei sehr gut vernetzt, so die Stadt. Es finde ein regelmäßiger anlassbezogener Austausch statt.
Als eine von vier Pilotkommunen von Kompass, dem Kommunalprogramm Sicherheitssiegel, steht Maintal in einem besonderen Licht. Das Hauptaugenmerk der Initiative des hessischen Innenministeriums liegt auf der Prävention. Nach dem Vorfall in Wachenbuchen seien die Kompassberater beim Polizeipräsidium Südosthessen durch den Präventionsbeauftragten der Stadt Maintal, Frank Meisinger, darüber informiert worden.
Am ersten Advent öffnet Maintals kleinster und jüngster Weihnachtsmarkt rund um das Willi-Fischer-Haus. Zur Eröffnung wird Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber auch eine Delegation aus der befreundeten Partnergemeinde Moosburg begrüßen, die traditionell einen großen Adventskranz als Präsent überreicht, der wenige Tage später vor dem Alten Rathaus des Stadtteils die Adventszeit noch einmal in einem besonderen Licht erstrahlen lassen wird. Gesanglich umrahmt wird der Auftakt in die Vorweihnachtszeit von den Sängern des Gesangvereins Vorwärts Wachenbuchen.
Rustikale Holzhütten werden sich auf dem neu gestalteten Areal vor dem Willi-Fischer-Haus gruppieren und mit so manch verführerischem Duft die Besucher einladen, die Köstlichkeiten zu probieren, welche die Vereine dort feilbieten. Zu den Teilnehmern gehören in diesem Jahr wieder das Blasorchester Wachenbuchen, die Freie Turnerschaft Wachenbuchen, die Freiwillige Feuerwehr Wachenbuchen, der Krankenpflegeverein Wachenbuchen und erstmals auch der Dartclub Bulldogs. Während die Buden mit Süßem und Herzhaftem locken, gibt es an den Ständen im Willi-Fischer-Haus allerlei Kunsthandwerk zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen. Zehn Aussteller, alle aus Wachenbuchen, haben sich hierfür angemeldet und in den vergangenen Wochen fleißig gewerkelt.
Fehlt nur noch eines für die perfekte Einstimmung auf diese besondere Zeit des Jahres: festliche Klänge. Die kommen auch in diesem Jahr von den Musikern des Blasorchesters Wachenbuchen. Am Samstag zwischen 17.30 und 18 Uhr wird das Bläserquintett zu hören sein, am Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr lädt das Jugendorchester ins Willi-Fischer-Haus zu einem Klassenvorspiel ein. Dabei zeigen die Kinder solo oder in kleinen Gruppen, was sie im Einzelunterricht gelernt haben. Natürlich werden wir auch zwischendurch mit Musikbeiträgen zu hören sein“, kündigt Vorstandsmitglied Stefan Schmidt an.
Und wenn es um Weihnachtsmärkte geht, dann darf einer nicht fehlen: der Nikolaus. Der Mann mit Rauschebart hat sein Kommen für Sonntag um 17 Uhr angekündigt und wird die jüngsten Besucher bescheren. Im benachbarten Bürgerhaus findet parallel wieder eine Geflügelzucht-Ausstellung statt, dort gibt es dann auch Kaffee und Kuchen. Geöffnet hat der Wachenbucher Weihnachtsmarkt am Samstag, 1. Dezember, von 16 bis 22 Uhr (der Künstlermarkt schließt um 21 Uhr) und am Sonntag, 2. Dezember, von 14 bis 20 Uhr
Städtische Einrichtungen
Ein Imagefilm „Maintalbad“ soll Lust auf das „Bad für alle“ machen. Gedreht wurde im vergangenen Jahr, außer dem rund dreiminütigen Imagefilm wurden auch zwei Teaser produziert, einer für das Hallen-, einer für das Freibad. Der Film ist mit Musik unterlegt und zeigt das Maintalbad vom morgendlichen Beginn bis in die Abendstunden. Zu sehen sind Impressionen sowohl aus der Sommer- als auch aus der Wintersaison. Dabei werden die verschiedenen Möglichkeiten und Angebote für Besucher jeder Altersschicht vorgestellt – von der großen Rutsche im Außenbereich für die jüngeren bis hin zur Wassergymnastik für die älteren Badegäste. Für die Dreharbeiten verantwortlich waren Johannes Squar und Oliver Tietze – beide übrigens regelmäßige Besucher des Maintalbads – von der Maintaler Johannes Squar Filmproduktion. Bis das neue Bad – in welcher Form dann auch immer – steht, wird es noch einige Jahre dauern. Deshalb gelte es, jetzt die Botschaft auszusenden: „Das Maintalbad ist in Betrieb“.
Die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie im November zeigte letztlich nur zwei Optionen auf. Einerseits kämen Minimalinvestitionen in die Sanierung in Frage, was einem Sterben auf Raten gleichkäme, oder ein Befreiungsschlag in Gestalt eines Neubaus. Eingehend hat das Beratungsunternehmen den aktuellen Stand, das Marktpotenzial sowie die Wettbewerbssituation untersucht und eine Projektdefinition samt Analyse der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Optionen geliefert. Das Fazit: „Das Alter des Bades und funktionale Mängel stellen die Sinnhaftigkeit einer Generalsanierung grundsätzlich in Frage. Ein Neubau ist die nachhaltigste und attraktivste Lösung und daher klar präferiert.“
Mehr als sieben Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in Sanierungsmaßnahmen gesteckt. Weitere knapp zehn Millionen Euro wären zeitnah notwendig, um erforderliche Arbeiten ausführen zu lassen. Vor allem im Freibad gibt es einen hohen Sanierungsbedarf bei den Becken. „Dennoch nähert sich das Hallenbad nach 45 Jahren dem Ende seines Lebenszyklus“, machte Studer deutlich. Eine Sanierung erscheint daher wirtschaftlich kaum sinnvoll. Der Berater ließ keinen Zweifel daran, dass eine Sanierung „einem geordneten Herunterfahren“ gleichkäme.
Dabei hat das Bad durchaus Potential, auch das Potential, sich im Wettbewerb mit anderen Bädern in der Region zu behaupten. „Sie haben eine tolle Lage im Grünen mit einer hervorragenden Anbindung“, schwärmte Studer vom Standort am Rand der Grünen Mitte. „Das Alleinstellungsmerkmal sollten Sie allerdings nicht durch ein Highlight, sondern das Gesamtangebot schaffen“, lautete seine Empfehlung.
Einer seiner Vorschläge: ein echtes Kombibad, also die ganzjährige Parallelöffnung von Hallen- und Freibad. „Damit hätten Sie ein Alleinstellungsmerkmal in der Region“, stellte er fest. Weitere Marktnischen ließen sich Studer zufolge mit einem separaten Kursbecken, einer Röhrenrutsche, einer Sauna oder Wasserspielgärten im Hallen- und Freibad nutzen, wo er zudem zu einer funktionalen Aufteilung der Becken riet, „aber nicht zu einer Wasserflächenvergrößerung, weil Sie dann die vorhandene und 2009 sanierte Technik nicht mehr benutzen können“.
Dieser Befreiungsschlag würde zwischen 16,2 und 22,3 Millionen Euro – je nach Variante – kosten. So reichen die Vorschläge von einem Hallenbad-Neubau, der die gegenwärtige Situation abbildet, über eine zusätzliche Ergänzung durch eine Röhrenrutsche und ein Kursbecken mit Hubboden, was auch der stärkeren Nutzung durch Schulen und Vereine Rechnung tragen würde, bis hin zu einem zusätzlichen Saunabereich mit Garten. Hinzu käme bei allen drei Varianten die Erneuerung des Freibads mit separatem Erlebnis-, Schwimm- und Sprungbecken, um die Nutzungskonflikte, die sich im Multifunktionsbecken im Freibad ergeben, zu beheben.
Forst
Auch in diesem Jahr sorgen Dürre, Hitze und Schädlinge für Baumsterben: Im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt mussten zahlreiche Bäume gefällt werden. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten bereits hunderte Bäume in und um Maintal gefällt werden aus Gründen der Verkehrssicherheit. Entlang der A 66 wurden bereits vor wenigen Tagen hunderte Bäume gefällt. Für die zweite Augustwoche ist entlang der Autobahn eine weitere Fällmaßnahme mit schwerem Gerät geplant.
. Betroffen sind vor allem die Bäume an den Waldrändern, die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. An Wohngebieten, Autobahnen, Bahnstrecken. Aber auch mitten im Wald beobachtet der Revierförster immer öfter, dass ganze Gruppen vom Bäumen absterben.
Das Baumsterben macht vor keiner Baumart halt. An der Thingstraße sind es vor allem Buchen und Eschen. Aber auch Eichen und Kiefern halten die hohen Temperaturen nicht aus.
Das heiße Klima bedingt auch andere sogenannten Schadensereignisse. Eschentriebsterben, Pilzkrankheiten, Borkenkäferbefall. Auch die Rußrindenkrankheit wird zunehmend zu einem Thema. „Wenn es so warm ist, explodieren die Schädlinge förmlich.“ Speziell in Hochstadt hat der Revierförster auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen. Hier übt die Autobahn Druck auf den Boden aus und verdrängt das Grundwasser, dass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist.
Im Januar feierten der örtliche Naturschutzbund (Nabu) m kleinem Rahmen sein Jubiläum.
Bei Gründung im Jahre 1978 nannte sich die Gruppe „Vogelschutzgruppe Maintal“ und war organisiert im damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV).
Im Jahre 1990 wird der Dachverband DBV zum Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und die Maintaler Gruppe wird zur Nabu-Ortsgruppe. Bis dahin hatte die Gruppe schon einiges erreicht: der Höllsee in Dörnigheim wurde auf Antrag der Gruppe unter Naturschutz gestellt (1978), sie organisierten jährliche Winterfütterungen für Vögel, wirkten beim Landschaftsschutzgebiet Distelberg (1985) mit. Bis 1981 hatten die Naturschützer schon rund 1000 künstliche Nisthilfen im Stadtwald und in der Feldgemarkung aufgestellt. Sie übernahmen auch die Aufgabe der Pflege und Betreuung.
Sie sind alle Autodidakten, betont Hanns P. Golez, der 1997 Kurtz Göritz als ersten Vorsitzenden ablöste und seitdem den Verein anführt. Seit 2015 ist die Nabu-Ortsgruppe zudem von der Stadt Maintal mit der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen betraut. Dafür stehen dem Verein über drei Jahre 20.000 Euro zur Verfügung. Hintergrund ist ihr erfolgreicher Einspruch gegen die Bebauung und mangelhaften Ausgleichsmaßnahmen bei der Planung des Bauprojekts „Am Weides“ in Hochstadt.
So freuen sich die langjährigen Naturschützer über kleine Erfolge. Hansotter erinnert sich etwa stolz an eine Schleiereulen-Brut mit sechs Jungen in einem Nistkasten in Wachenbuchen. Der Bestand dieses seltenen Vogels konnte durch die Nabu-Arbeit wieder gefestigt werden. Auch der Steinkauz, von dem es bei Vereinsgründung gerade noch eine Handvoll Exemplare in der Gemarkung gab, ist wieder häufiger vertreten.
Während der Feierstunde im Rahmen der Jahreshauptversammlung ließ Vereinsvorsitzender Golez im Gemeindehaus Hochstadt vor allen Dingen die Errungenschaften der Gründerjahre Revue passieren, da, wie er betonte, nur darauf der spätere Erfolg der Naturschutzgruppe mit heute etwa 420 Mitgliedern aufbauen konnte.
Im Februar findet wieder die Nistkästenreinigung statt. Dabei werden auch viele Gartenschläfer gefunden, kleine Nagetiere, die schnell wieder in ihr Nest gelegt werden müssen, nur die Mäuse werden herausgeworfen. Gartenschläfern sind in der hiesigen Waldlandschaft eine Seltenheit und zudem eine bedrohte Art. Eigentlich gibt es sie bei uns nicht. 2010 wurden hier die ersten Tiere entdecke, seitdem finden sich jedes Jahr welche. Bis zu 30 Gartenschläfer wurden teilweise gezählt. Insgesamt hat der Nabu Maintal über 800 Nistkästen, die aus Holz oder gegossenem Beton bestehen, aufgehängt und ist auch für die Instandhaltung zuständig.
Im April gab es eine große Werbeaktion im gesamten Main-Kinzig-Kreis. Die Mitglieder pflegen Streuobstwiesen, kümmern sich um die Renaturierung und Erhaltung von Gewässern, kontrollieren Nisthilfen für zahlreiche Vogelarten, arbeiten kreisweit mit anderen Gruppen zum Schutz bedrohter Arten wie dem Wendehals zusammen und informieren in Vorträgen und Exkursionen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Nicht nur tatkräftige Hilfe könne man gebrauchen, auch finanzielle Förderung sei gewünscht, denn vom Flächenkauf bis hin zum Artenschutz und lokalen Schutzprojekten sei nichts umsonst zu haben.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die jährlichen Nabu-Kampagnen im Januar „Stunde der Wintervögel“ und im Mai „Stunde der Gartenvögel“, in denen es darum geht, ein möglichst umfassendes Bild der Verbreitung und Häufigkeit heimischer Vogelarten zu gewinnen. Auch die in Hessen und im Main-Kinzig-Kreis durchgeführten Auszeichnungen fledermausfreundlicher Häuser zum Schutz einheimischer Fledermausarten seien ein voller Erfolg.
Der Naturschutz in Maintal reicht von Hilfsmaßnahmen für Amphibien und Reptilien (Betreuung des Schutzzauns bei Hochstadt während der Frühjahrswanderung und Neuanlage spezieller Habitate in der Gemarkung) über den Einsatz zum Erhalt wertvoller Biotope bis zur Errichtung eines Storchenmasts im vergangenen Jahr in der Wachenbucher Gemarkung.
Überdies werden über 850 künstliche Nisthilfen für verschiedene Vogelarten wie zum Beispiel den bedrohten Steinkauz betreut, das heißt jährlich gesäubert, die Ergebnisse dokumentiert und an die Staatliche Vogelschutzwarte in Fechenheim weitergeleitet.
Im Februar hat das Stadtparlament entschieden: Die Wildtierfreunde erhalten nicht nur eine Sofort-Geldspritze von 2.500 Euro, sondern auch eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in gleicher Höhe durch die Stadt Maintal. Zwar hat der Verein seinen offiziellen Sitz in Hanau und ist somit kein Maintaler Verein. Aber die Wildtierstation und damit das, um was es doch inhaltlich geht, befindet sich auf Dörnigheimer Gemarkung. Menschen, die Tiere dorthin bringen oder dem Verein Geld spenden, nehmen ihn als Maintaler Institution wahr.
In diesem Jahr waren fast alle Boxen für Igel belegt – 150 Tiere, immer zwei bis drei pro Einheit. Bis auf 80 wurden alle ausgewildert. Der Oktober war extrem warm. Da haben die Igel noch mal geworfen. Nach dem langen heißen Sommer haben sie nichts mehr zu fressen gefunden. Und da ein Wurf zwischen fünf und sieben Tiere hat und die Igelmutter auf der Suche nach Futter immer weiter zieht, verliert der Schwächste schnell den Anschluss. Diese Tiere irren umher, finden aber kein Futter und werden dann meist zu den Wildtierfreunden gebracht. Auf der Speisekarte stehen neben Katzenfutter auch Insekten (als Trockenmischung) und Entenküken. Und wenn ein Spender mal 40 bis 50 Eier vorbeibringt Im Linnen, dann gibt’s Rührei für die ganze Meute. 20 Dosen à 400 Gramm Katzenfutter verbraucht Klein aktuell pro Tag (!), dazu alle zwei bis drei Tage 150 Liter Einstreu, da die Ställe jeden Tag gesäubert werden müssen. Klar, dass Spenden da nötig und jederzeit willkommen sind – Futter- genauso wie Geldspenden
Abgemagerte und umherirrende Igel einfach mit nach Hause zu nehmen – davon rät die Wildtierexpertin dringend ab. Die Tiere dürfen nur bei maximal zehn Grad gehalten werden, weil sie irgendwann ja auch in Winterruhe gehen müssen. Das warme Wohnzimmer sei daher alles andere als artgerecht
Von Aschaffenburg und Frankfurt und sogar aus dem Spessart kommen die Menschen, um sie abzugeben. Da es nur wenige Wildtierauffangstationen für einheimische Arten gibt, ist die in Dörnigheim häufig die erste Anlaufstelle. Neben Igeln nimmt der gemeinnützige Verein auch Schwäne, Enten, Gänse, Tauben, Greifvögel, Gartenschläfer und Rehe auf, nur Waschbären nicht.
Die Biologin Monika Peukert vom Frankfurter Büro AnLand hat 2014 die Maintaler Exemplare des Speierlingsbaums (Sorbus domestica) in Feldflur und Gärten kartiert. Nun will der Maintaler Arbeitskreis Streuobst auf Basis dieser Erkenntnisse den Speierling nachhaltig fördern, die Bürger informieren und beraten. So kamen einige der vorab eingeladenen Eigentümer von Speierlingsbäumen im Februar zur Informationsveranstaltung des Projekts „Förderung des Speierlings“ ins Hochstädter Rathaus. In Maintal werden die Speierlinge wieder mehr, vor allem Hochstadt ist eine hessische Hochburg: 116 Exemplare hat Peukert in ihrer Datei erfasst, vom relativ neu gepflanzten Jungbaum bis zum etwa 200-jährigen Methusalem. Das ist etwa die Hälfte des Bestandes um 1900.
Die Vermarktung zu fördern, ist ein Hauptziel des Projekts. Denn die Ernte am Baum ist Schwerstarbeit, die Früchte sitzen fest. Jörg Stier von der gleichnamigen Kelterei braucht für seinen Apfelwein genau diese Qualität. „Zwischen sieben und zehn Tonnen Früchte des Speierlings können wir jedes Jahr keltern“, sagt er, „mehr nicht“. Und fügt hinzu: „Speierlinge keltern ist Strafarbeit.“ Denn ein großer Baum kann durchaus 700 Kilogramm Früchte tragen. Brennereien können Früchte abnehmen, man kann sie auch in der Küche verwenden.
Das Holz der Bäume ist das härteste Laubholz in Europa und kommt auch als Furnierholz unter „Schweizer Birnbaum“ in den Handel.
Das zweite Projektziel nimmt den Erhalt der Bäume, die Pflege der näheren Umgebung und den richtigen Schnitt des Speierlings in den Fokus. Spitzendürre, hohle Stämme – zehn der kartierten Bäume sind mit Sicherheit über 100 Jahre alt – Totholz, Zwieselbildung oder unharmonische Kronen und vieles mehr brachte die genaue Dokumentation der Bäume zum Vorschein. Hier will der AK Streuobst nicht nur beraten, sondern auch ein Praxisseminar zum Thema Schnitt anbieten. Auf Besitzer sehr alter Bäume können durchaus Sanierungskosten von 1.000 Euro und mehr zukommen. Hier bietet die Stadt Maintal neben individueller Beratung auch Hilfestellung durch Geräte und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung.
Michael Münz züchtet gegen Varroa-Milben resistente Bienen:
Im Garten von steht ein imposanter Weidenbaum. Früher, erinnert sich der Bischofsheimer, summten und brummten im Frühjahr die Bienen in der Baumkrone an den Blüten. „Irgendwann war es plötzlich still.“ Das war der Moment, als Münz beschloss, Imker zu werden. „Ich liebe schon den Geruch, wenn ich die Rahmen aus dem Stock ziehe.“ Mit ruhiger Stimme und einem Blitzen in den Augen erzählt der 66-Jährige über sein Hobby, die Imkerei. Als sein Baum aufhörte zu brummen, besuchte er zusammen mit seiner Frau Ricarda Schmittner einen Anfängerkurs.
Michael Münz aus Bischofsheim ist Bienenzüchter in Bischofsheim. Er hat im Jahr 2011 an einem Anfängerkurs beim Imkerverein Nidderau-Schöneck. Heute hat er 23 Völker, einige auf seinem Grundstück in Alt-Bischofsheim. Die anderen an unterschiedlichen Standorten, aber alle auf der Gemarkung Bischofsheim. Mittlerweile bildet er selbst seit fünf Jahren neue Hobby-Imker aus.
Er ist auch im bundesweiten Arbeitskreis Toleranzzucht engagiert, der versucht, Varroa-tolerante Bienen zu züchten. Die Varroa-Milbe, ein Parasit, ist der Grund für die katastrophale Dezimierung der Bienen weltweit. „Diese Milbe kriegt man nicht mehr raus“, konstatiert Münz. Daher werde versucht, die Bienen gegen diesen Feind zu wappnen, indem Tiere gezüchtet werden, die gegen diesen Parasiten immun sind. Münz ist sogar Züchter im Anerkennungsjahr beim Deutschen Imkerbund. Mit viel Geduld und exakter Arbeit seien schon einige Erfolge entstanden, berichtet er. Es sei gelungen, Bienenvölker zu züchten, die gut mit der gefährlichen Varroa-Milbe umgehen könnten.
Harmlose Gespinstmottenraupen befallen Sträucher und Hecken:
Im Mai sieht man kahl gefressene Sträucher, umhüllt von silbrigen Fäden, an Weg-, Straßen- und Waldrändern oder in Parkanlagen. Verantwortlich für diesen gespenstischen Anblick sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die im späten Frühjahr schlüpfen und auf Nahrungssuche gehen. Dabei spinnen sie Äste und Zweige komplett ein und fressen die Blätter der befallenen Pflanzen bis Mitte Juni ab. Dann wandern sie zur Strauchbasis, wo sie sich im Schutz des Gespinstes verpuppen.
Anfang Juli schlüpfen bereits Kleinschmetterlinge, die nach der Paarung ihre Eier wieder an den Knospen der betroffenen Sträucher ablegen, wo sie bis zum nächsten Frühjahr geschützt überdauern. Betroffen sind vor allem Traubenkirschen, aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen oder Weiden sind bisweilen mit einem dichten Gespinst überzogen.
Im Grunde sind die Insekten jedoch harmlos und bergen keinerlei Gefahr für Menschen und Tiere. Auch auf die Pflanzen habe der Insektenbefall keine dauerhaften Auswirkungen. Die Natur erhole sich relativ schnell und mit dem Johannistrieb um den 26. Juni herum trieben die Sträucher wieder aus und ließen sich den Befall kaum anmerken. Eine Bekämpfung der Gespinstmotte ist unnötig. Da die Raupen und Falter anderen Insekten und Vögeln als Beute dienen, sollte man der Natur allerdings lieber ihren Lauf lassen.
Im Rahmen des Projekts „Essbare Stadt“ wurde im Mai das neue Hochbeet vor dem Rathaus in Hochstadt bepflanzte. Dennoch machen gestern Mittag alle städtischen Hobbygärtner einen sehr zufriedenen Eindruck, als sie mit Blumenkelle und Handrechen kleine Zucchinipflanzen, Erdbeeren, Pfefferminze, Tomate und Kapuzinerkresse anpflanzen und – wie es sich gehört – auch ordentlich angießen. „Maintal schmeckt mir“ steht in großen Lettern auf dem Hochbeet; das Motto soll neugierig machen auf das Projekt und es auch bewerben. Der Flyer informiert alle Passanten, was es mit den fünf identisch bepflanzten Hochbeeten auf sich hat, die vor Kurzem in allen Maintaler Stadtteilen aufgestellt wurden: in Dörnigheim am Busbahnhof und an der Maintal-Halle, in Bischofsheim vor dem Familienzentrum Schillerstraße, in Wachenbuchen am Bürgerhaus und eben in Hochstadt vor dem Rathaus.
Die Hochbeete sind nicht das eigentliche Vorhaben, sondern sie stehen nur symbolisch für ein Projekt, das in Maintal Jahr für Jahr wachsen soll. Bereits im Dezember 2016 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, für die Projektidee „Essbare Stadt“ ein geeignetes Konzept zu entwickeln. Unter diesem Motto „Essbare Stadt“ wurden im Sommer 2017 vor dem Bürgerhaus Bischofsheim erste Hochbeete mit Gemüsepflanzen und Kräutern angelegt, Informationsveranstaltungen organisiert und Flyer ausgelegt. In diesem Sommer nun sollen die Maintaler Bürger mit weiteren konkreten Beispiel-Beeten dazu ermuntert werden, selbst zu Schaufel und Gießkanne zu greifen. Zunächst sucht die Stadt Maintal Paten für vier Hochbeete. „Naschgärten“ können in Gemeinschaft angelegt werden, Nachbarschaftsgärten dürfen statt Abstandsgrün entstehen oder wie die „Prinzessinnengärten“ als Hochbeete auf Asphalt. Den Ideen sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Den Winzerverein in Hochstadt musste man nicht lange von der Idee einer „essbaren Stadt“ überzeugen. Die Weinreben, die an den Südhängen von Hochstadt bis Seckbach vor den Streuobstwiesen kultiviert wurden, gibt es auch als essbare Sorten. Zwei Trauben, die blaue Venus und die weiße Lakemont, hat der Verein vor der historischen Stadtmauer angepflanzt. Erste Fruchtansätze sind zu erkennen.
Geht es nach den Vorstellungen der Darmstädter Biologin und Planerin Dr. Eva Distler, soll der englische Rasen bald der Vergangenheit angehören und durch heimische Wildpflanzen und deren Blütenpracht ersetzt werden. Distler ist zuständig für die Planung der Außenanlage des Hochstädter Rathauses. Dort werden brache und halbschattige Rasenflächen im Oktober durch rund 700 Staudenpflanzen ersetzt. Dafür verbuddelten Mitarbeiter des Bauhofs am Dienstagvormittag gut 3.500 Zwiebeln in der Erde, aus denen dann im Frühjahr Schlüsselblume, Lichtnelke, Wiesensalbei, Wegwarte und viele weitere heimische Blütenpflanzen sprießen sollen.
Diese Vielfalt, die über Frühjahr und Sommer versetzt blüht, ist wichtig für alle Arten von Insekten, aber auch für Vögel, die sich von diesen ernähren. Viel entscheidender ist jedoch, dass Bienen, die in hiesigen Breiten vom Aussterben bedroht sind, hier ihre Nahrung finden und so das gesamte Biosystem – beispielsweise auch auf den Streuobstwiesen – aufrechterhalten werden kann. Selbst wer keinen Apfelwein mag, dem kann es nicht gleichgültig sein, ob es noch heimische Äpfel gibt oder nicht.
Wenn schon landwirtschaftliche Nutzflächen aus wirtschaftlichen Gründen überwiegend in Monokulturen bewirtschaftet werden, so wird es zunehmend Sache der Kommunen, die Biodiversität (das genaue Gegenteil von Monokulturen) zu erhalten und zu fördern. Dazu dienen innerörtliche Biodiversitätsflächen und Projekte wie „Maintal blüht“, die dem schleichenden Aussterben von Insekten entgegenwirken sollen. Jedenfalls in kleinen Bereichen, wobei aber laut der Initiative „jeder Quadratmeter zählt“.
Eine Maintaler Zauneidechse ist um die tausend Euro wert ist. Denn die Umsiedlung von geschätzt rund 300 Zauneidechsen vom Plangebiet des neuen Gewerbegebiets Maintal-West in die sogenannte Grüne Mitte wird 331.014,22 Euro kosten. Der Ausschuss für Bau und Umwelt stimmte im Juli nach teils hitziger Diskussion jedenfalls dafür, dass die Firma Winkler aus Groß-Zimmern den Echsen-Umzug organisiert.
Vordergründig geht es zwar um den Umzug der Zauneidechsen und den Artenschutz an sich. Eigentlich gehe es hier aber um Wirtschafts- und Standortpolitik reinsten Wassers: „Mit dem Gewerbegebiet West geben wir erstmalig hier ansässigen Unternehmen die Chance, sich am Standort Maintal zu vergrößern“, sagte Böttcher. Dies sei ein entscheidender Schritt in der Standortsicherung und -weiterentwicklung.
Der Liberale Klaus Gerhard hatte eine ganze Reihe von Einwänden gegen das Projekt in seiner vorliegenden Form: „Die Fläche unterhalb des Angelsees ist rege frequentiert von Spaziergängern, Radfahrern, Hundehaltern“, sagte er, „werden die Eidechsen dort überhaupt Ruhe finden?“ Er habe eine Präsentation erwartet und empfinde die von der Stadt vorgelegten Unterlagen als lückenhaft. Die Fläche sei eine städtische und selbstverständlich geeignet für die geplante Neuanlage von Biotopflächen, sowie Natur- und Artenschutz-Maßnahmen, entgegnete Bürgermeisterin Böttcher, die in dieser Frage Unterstützung von Grünen und SPD bekam.
Seit Juni wurden Tabletten mit dem biologischen Wirkstoff BTI gegen Stechmücken im Stadtladen kostenlos ausgegeben. In Regentonnen oder Gartenteichen aufgelöst, soll das für Menschen, Haustiere und Fische unschädliche Mittel bis zu vier Wochen gegen Stechmückenlarven wirken. Ein Tab genügt laut Hersteller für ein Wassergefäß von 50 Litern oder eine Teichfläche von zwei Quadratmetern.
Am 26. August startete das Maintaler Stadtradeln. Dann heißt es wieder für 21 Tage kräftig in die Pedale treten. Natürlich nicht am Stück, aber möglichst viele Teilnehmer sollen in diesem Zeitraum so viele Kilometer wie möglich mit dem Rad zurücklegen und diese in die dazugehörige Liste eintragen. Los geht es am Sonntag mit einem Aktionstag am Mainufer in Dörnigheim, bei dem es um Geschicklichkeit und Historisches geht. Angemeldet sind in Maintal laut der Internetseite des Stadtradelns bislang 17 Teams (Stand: Mittwoch). Aufgerufen sind aber auch Einzelradler, und auch die fahrradaktivsten Kommunalparlamente werden gesucht.
Bei der Aktion, die bis zum 15. September läuft, kann man als Pedaleur etwas für seine Fitness tun, aber in erster Linie geht es um die Umwelt beziehungsweise das Klima.
Ganz konkret will die Stadt in diesem Jahr die Marke von 40.000 Kilometer knacken. Das heißt: Zusammen radeln alle Teilnehmenden aus Maintal innerhalb der Frist virtuell einmal um die Erde den Äquator entlang. Und auch die Stadtwette gibt es wieder: Hanau und Maintal fordern einander mit einer Wette heraus. Wer schafft die meisten Kilometer, und wer bringt die meisten Menschen auf den Sattel? Teilnehmen können alle Kommunalpolitiker und Bürger der Stadt, aber auch alle, die in Maintal arbeiten, hier einem Verein angehören oder eine Maintaler Schule besuchen. Zur Belohnung winken den Teilnehmern attraktive Preise in unterschiedlichen Kategorien.
Zum Startschuss wird am kommenden Sonntag am Mainufer ein buntes Programm geboten. Los geht es um 11.30 Uhr. Um noch mehr Menschen aufs Rad zu locken, präsentiert die Stadt einen regelrechten Parcours. So können Besucher beim Deutschen Fahrradmuseum aus Bad Brückenau neben der Ausstellung der mehr als 200-jährigen Fahrradgeschichte eines der 15 Geschicklichkeits- und Spaßräder ausprobieren oder vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club das eigene Fahrrad per Codierung vor Diebstahl schützen. Dass das Rad auch bei größeren Entfernungen und Transporten eine Alternative zum Auto ist, demonstriert der Verkehrsclub Deutschland zum Beispiel mit der Aktion „main-lastenrad.de“.
Für Kulinarisches ist am Sonntag natürlich auch gesorgt: Grillgut, vorbereitet auf einem überdimensional großen Smoker, sowie vegetarische Speisen werden am Rad-Aktionstag für das leibliche Wohl sorgen. Der Aktionstag geht bis 17 Uhr.
Die Wildtierfreunde teilen mit: Der heiße, trockene Sommer – er hat Gewinner und Verlierer. Zu den Gewinnern zählen die Eulen, denn es gibt reichlich Mäuse. Eichhörnchen dagegen gehören zu den Verlierern. Die Nüsse sind dieses Jahr sehr schlecht. Viele sind verkümmert oder verfault. Das Fatale: Die Eichhörnchen werden dies erst bemerken, wenn sie im Winter die Nüsse knacken und es kaum Alternativen gibt. Sie werden dann irgendwo geschwächt sitzen und vielleicht gefunden werden. Das Problem ist, dass Eichhörnchen ziemlich schmerzhaft zubeißen können. Wer den Eichhörnchen helfen möchte, kann Sonnenblumenkerne und Nüsse bereitstellen und spezielle Futterhäuschen für Eichhörnchen aufhängen, um diese regelmäßig zu bestücken.
Nicht weniger dramatisch ist es um die Igel bestellt, von denen bereits viele die speziellen Boxen in der Wildtierpflegestation bezogen haben. Die sind zum Teil so geschwächt, dass sie sich kaum noch bewegen können. Es gibt keine Nacktschnecken, ihre Leib- und Magenspeise:
Einige der stacheligen Bewohner hätten die Wildtierstation bereits in einen Kreißsaal verwandelt und Junge geboren. Solange die Jungen ihre Augen geschlossen haben, bleiben sie im Nest. Sobald die Augen offen sind und sie laufen können, begleiten sie die Mutter und bleiben immer in deren Nähe. Manche trödeln vielleicht ein bisschen, deshalb bitte nicht vorzeitig auflesen, sondern schauen, ob es in der Nähe andere Igel gibt.
Seit drei Jahren besucht das Eichhörnchen Peter regelmäßig den Garten von Sabine Witzke in Bischofsheim. Kein Wunder, schließlich ist sein Futterschälchen dort immer prall mit knackigen Nüssen gefüllt. Die braucht das Eichhörnchen auch. Schließlich hat es mittlerweile eine Familie durch den bevorstehenden Winter zu bringen. Kürzlich veröffentlichte Sabine Witzke die freudige Nachricht über Nachwuchs im Hause Eichhorn, auf den Fans bereits sehnlichst gewartet hatten – spätestens, seit Peter im Sommer plötzlich Damenbesuch mit in den Maintaler Garten an der Straße Am Kreuzstein brachte. Die Eichhörnchen-Lady wurde nach demokratischer Abstimmung auf den Namen Pauline getauft und erhielt auch ein passendes Namensschild am Futterhaus.
Im Oktober prangt an dem Holzhäuschen ein weiterer Name: Pino. Vor einigen Tagen postete Sabine Witzke auf der Facebook-Seite „Peter das Eichhörnchen aus dem Maintaler Garten“ die lang ersehnte Nachricht: „Peter und Pauline wurden Eltern. Heute haben beide ein Kleines zur Futterstelle mitgebracht.“ Fotos vom Babyglück gab es natürlich auch, und wie der Zufall es wollte, ließen die eindeutigen Aufnahmen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Peter und Pauline einen Jungen großziehen, der sich durch schwarze Punkte über der Nase gut identifizieren lässt.
Und einen Paten gibt es natürlich auch, sogar gleich mehrere. Denn die Klasse 5Gf der Otto-Hahn-Schule, an der Sabine Witzke unterrichtet, hat bereits die Patenschaft für Peter und Pauline übernommen und erhielt in den Herbstferien per Whatsapp die Nachricht über den Nachwuchs. Natürlich übernehmen die Schüler auch gerne Verantwortung für das Jungtier. Nachdem sie im Unterricht viel über Eichhörnchen erfahren hatten, sammelten sie auf dem Schulgelände Futter.
Ende Oktober machte Sabine Witzke eine mehrstündige Wildkräuterwanderung rund um Bischofsheim für Einsteiger und Kräuterkundig. Die passionierte Gärtnerin und Autorin hat dazu mehrere Bücher zur kohlenhydratreduzierten Ernährung (Low Carb) angeboten. Sabine Witzke bespricht mit der kleinen Gruppe anhand von Abbildungen und Beschreibungen die wesentlichen Merkmale der Heilpflanzen und ihre Anwendung. Vor allem der letzte Punkt wirft viele Fragen auf: Welche Pflanzenteile werden verwendet, wann wird geerntet, wie wird aufbewahrt und vor allem: Wie kommen die Kräuter zur Anwendung? Dann geht es ans Eingemachte. Knapp 20 Heilpflanzen stellt die Expertin vor, darunter viele bekannte, aber immer noch als Unkraut verpönte und im gepflegten Garten nicht gern gesehene Gäste, wie die große und kleine Brennnessel, den Löwenzahn oder das Gänseblümchen. Sabine Witzke erinnert an den Holunder oder die Heckenrose, an die Stockrose oder den Borretsch, die früher in keinem Bauerngarten fehlen durften.
Die Nabu-Ortsgruppe Maintal empfiehlt im Dezember, in diesen Tagen mit der Fütterung zu beginnen. Je nach Witterung sollte man die Fütterung etwa Ende Februar auslaufen lassen. Man sollte auch hier nicht abrupt aufhören, sondern die Futtermengen allmählich verringern, denn im Spätwinter beziehungsweise zeitigen Frühjahr benötigen die Vögel viel Energie. Denn sie beginnen bereits mit der kraftraubenden Suche nach Brutrevieren und geeigneten Partnern.
Besser als eine große Futterstelle sind mehrere kleine Futterplätze. Die Gefahr durch starke Kotverschmutzung ist geringer und man kommt den Bedürfnissen der einzelnen Vogelarten entgegen, indem man getrennte Futterstellen für Körnerfresser und Weichfresser einrichtet. Für sogenannte „Bodenvögel“ wie Amsel, Rotkehlchen und Heckenbraunelle, die ihr Futter vorwiegend am Boden suchen, haben sich Weichfresser-Futtersilos bewährt, denn darin bleibt das Futter trocken. Nicht alle im Handel erhältlichen Futterhäuser sind laut Nabu brauchbar. Manche lassen sich schlecht reinigen oder sind so konstruiert, dass Regenwasser eindringen kann.
Es werden mindestens zwei Futtersorten benötigt: Körnerfutter und Weichfutter. Weichfuttermischungen mit Insekten gibt es im Handel; geeignet sind aber auch Haferflocken, getrocknete kleine Wildbeeren und ungesalzene Nüsse. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Buntspecht und heimische Meisenarten. Für Amsel und Star eignen sich auch halbierte Äpfel, mit der Schnittfläche nach oben aufgehängt oder in einer Astgabel befestigt. Zu den Körnerfressern zählen Grünfink, Buchfink, Kleiber und alle Spechtarten. Geeignet für diese Vogelarten sind Sonnenblumenkerne, Nüsse aller Art (zerkleinert und ungesalzen) und Haferflocken.
Besonders wichtig sind für diese Vogelarten auch naturnahe Gärten mit nicht abgeräumten Stauden, sodass sie sich die Samen herauspicken können: ausgeräumte, naturferne Gärten sind nahezu wertlos für sie. Zur Abrundung des Speisezettels sind für alle Vogelarten Fettbällchen, Nussstangen und andere Produkte dieser Art empfehlenswert. Es ist laut Nabu ganz wichtig, frisches Futter anzubieten (auf das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum achten!). Essensreste jeder Art sollen an den Futterstellen jedoch nicht ausgelegt werden
Industrie
In den Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Hanau-Fulda die ersten Warnstreiks gestartet. Den Auftakt machte Anfang Januar die Norma Group in Maintal, es kamen aber auch Kollegen von Honeywell, VAC und ABB. Es protestierten rund 120 Menschen. Die Gewerkschaft fordert in den aktuellen Verhandlungen neben sechs Prozent mehr Geld für zwölf Monate einen Anspruch für alle 3,9 Millionen Beschäftigten auf zeitweise Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren. Besonders die letzte Forderung wird von den Arbeitgebern scharf abgelehnt und als illegal bezeichnet, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt schon ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie haben bislang Lohnzuwächse von zwei Prozent plus einer Einmalzahlung angeboten und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben verlangt.
Mit rund 6.500 Einwohnern der drittgrößte Stadtteil Maintals – und Hauptsitz eines weltweit agierenden Konzerns mit 30 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten. Der größte davon in Hochstadt. Das ist eine Seltenheit. Vor allem in Zeiten, in denen Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern, um dort günstiger zu produzieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Anders bei Norma. „Wir haben hier in Maintal den größten unserer Produktionsstandorte und wollen diesen auch halten“, betont Werksleiterin Grit Schieborowsky. Für diese Zukunftssicherung ist es erforderlich, kontinuierlich Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. „Effizienzsteigerung“, sagt Schieborowsky. Das bedeutet mitunter auch den Abbau von Stellen. 49 muss Norma streichen, in verschiedenen Bereichen. Sozialverträglich, mit einem Freiwilligenprogramm. Ein Großteil davon sei bereits abgebaut.
Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.
Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten. Auch einen neuen Steckverbinder speziell für den Einsatz in Elektro- und Hybridfahrzeugen hat der internationale Marktführer für hochentwickelte Verbindungstechnologie konzipiert und kann dabei auf vorhandene Produkte aufbauen: Die klassische Anwendungstechnik wird quasi transformiert, um sich neuen Marktsegmenten anzupassen.
Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau. Es gibt fast keinen Flecken auf der Welt, den Norma nicht mit seinen Produkten beliefern.“
Gewerbe
Hochstädter „Sonnenaue“ Tierbestattung im Rhein-Main-Gebiet:
In den Räumen einer ehemaligen Metzgerei an der Weiherstraße ist das Hochstädter Tierbestattungsunternehmen „Sonnenaue“ untergebracht. Prokurist Richard Reiber und seine Mitstreiter stehen aber nicht nur Menschen zur Seite, wenn deren Haustier gestorben ist, sondern kümmern sich ebenso um die Bestattung der Tiere. Bei ihm reifte nach einem Gespräch mit einem Hanauer Tierarzt 2009 die Idee, ein Tierbestattungsunternehmen zu gründen. Und so ist die „Sonnenaue“ seit 2010 für Menschen da, deren Hund, Katze, Hase, Meerschwein oder Kaninchen gestorben ist. Die Mitarbeiter des Unternehmens haben aber auch schon Vögel, Reptilien und sogar einen Koi, einen japanischen Karpfen, bestattet.
Dass tote Haustiere früher oft als Tierfutter endeten, lag auch daran, dass es in Deutschland bis 1998 keine Tierkrematorien gab, in denen die Tiere eingeäschert werden konnten, um den Besitzern die Möglichkeit zu geben, die Asche in einer Urne bei sich zu Hause zu haben. Tiereinäscherungen waren somit bis vor 20 Jahren nur in Nachbarländern wie den Niederlanden möglich, was aber einen großen Aufwand nach sich zog, den nicht jeder Tierbesitzer auf sich nehmen wollte.
Da alle Mitarbeiter der „Sonnenaue“ selbst Tiere haben, können sie gut nachvollziehen, was die Besitzer fühlen, wenn ihr Liebling gestorben ist. Entsprechend spenden Reiber oder die weiteren Mitarbeiter wie beispielsweise Jennifer Brown und Frank Sagehorn in den Beratungsgesprächen auch Mitgefühl und Trost. Und dies ist häufig sehr wichtig. Denn gerade für ältere Menschen, die oft alleine leben, war das Haustier die wichtigste Bezugsperson und deren Verlust somit ein herber Schlag, der erst einmal verdaut werden muss.
In jedem Fall holen die Mitarbeiter der „Sonnenaue“ die toten Tiere vom Zuhause des Besitzers oder vom Tierarzt ab. Aufbewahrung und Kühlung erfolgen direkt in der Weiherstraße. „Das Haus gehört meiner Familie und wir haben selbst dort früher die Metzgerei geführt, ehe wir sie bis zur Schließung vermietet haben. Entsprechend haben wir hier die Kühlmöglichkeiten, die wir für die Aufbewahrung der verstorbenen Tiere benötigen. Das war auch ein großer Vorteil, um die Idee eines Tierbestattungsunternehmens auch umsetzen zu können“, so der Hochstädter. Zum Angebot des Familienbetriebs gehören auch Tierurnen und Erinnerungsschmuck, der individuell, beispielsweise mit dem Pfotenabdruck des verstorbenen Tiers, gestaltet werden kann.
Im April wurden einige auf dem Parkplatz des Braubach-Centers abgestellte Fahrzeuge fotografiert und Kennzeichen notiert. Über eventuelle Konsequenzen lägen dem Magistrat allerdings keine Informationen vor. Zur Findung einer Lösung, an der beide Seiten interessiert seien, habe der Magistrat einen Gesprächstermin mit dem Eigentümer angesetzt.
Der Magistrat wisse um die Überlastung des Park-and-ride-Parkplatzes am Dörnigheimer Bahnhof, rund 90 Stellplätze, heißt es aus dem Rathaus. Um die Situation zu entspannen, seien deshalb bereits während des Baus des Braubach-Centers nördlich der Bahngleise, an der Max-Planck-Straße, rund 60 zusätzliche Stellplätze geschaffen worden. Darüber hinaus gibt es noch den Park-and-ride-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße, ebenfalls auf der Nordseite des Bahnhofs (rund 85 Stellplätze).
Weitere Parkplätze könnten jedoch erst mit dem geplanten Bau eines Parkdecks auf der Fläche der ehemaligen Güterhalle geschaffen werden. Der aktuelle Sachstand auf diesem Gelände sei, dass der jetzige Mieter noch bis 2019 auf dem Gelände sei.
Wann genau die Fläche zu Parkplätzen umgewandelt werden könne, stehe derzeit noch nicht fest. Das neue Parkdeck soll die rund 90 jetzigen Parkplätze südlich des Bahnhofsgebäudes ersetzen.
Im Zusammenhang mit dem Parkplatzmangel appelliert die Stadt Maintal an alle Pkw-Fahrer: „Nutzen Sie auch den Bus oder das Fahrrad, um zum Bahnhof zu gelangen oder laufen Sie – bei kurzer Entfernung – nach Möglichkeit zu Fuß dorthin.“ Dazu seien in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und zur Verbesserung der Anbindung des Stadtbusverkehrs an die Regionalbahn umgesetzt worden.
Seit seiner Gründung im Dezember 2017 hat er viel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen: der Maintaler Leihladen im Dörnigheimer Gewerbegebiet. In Regalen, die an den Wänden entlang gestellt sind, findet sich eine große Auswahl an Haushaltsgegenständen. In einem Regel befinden sich Küchengeräte wie eine Fritteuse oder ein Miniofen. Auf der anderen Seite lagert das Werkzeug. In der hinteren Ecke des Raumes ist eine Fläche komplett für diverse Brettspiele reserviert. Auf einem Fleck aber stapeln sich einige Gegenstände kreuz und quer.
Alle Gegenstände, die hier zu sehen sind, wurden gespendet. Entweder, weil sie nicht mehr benötigt wurden oder der Spender die Idee hinter dem Leihladen gut findet.
Im April sind es an die 300 Gegenstände, verrät Yvonne Spiegelhalder. Sie ist eine der Mitinitiatoren des Projektes. Alles begann mit der Idee von Florian Grünert. Er kam mit dem Grundgedanken der Leihläden in Kontakt und wollte ein ähnliches Konzept auch in Maintal verwirklichen. Schnell fand sich eine Gruppe aus fünf Personen zusammen, zu der auch Spiegelhalder gehörte, welche zusammen ein Konzept entwickelte. Mit Hilfe dieses Konzepts war es möglich, eine Stadtleitbildgruppe zu gründen und so die Unterstützung von der Stadt Maintal zu erhalten. Diese stellte auch die Räumlichkeiten für den Laden zur Verfügung.
Die nächsten Ziele, die angestrebt werden, sind nun die Etablierung des Grundgedankens und eine Eingliederung in die Bürgerhilfe. Von Letzterem erhofft sich das Leihladenteam vor allem den Service, der den Leuten geboten werden soll, zeitlich ausbauen zu können.
Insgesamt ist das Konzept ganz einfach. Man kommt in den Laden, sucht sich etwas aus, verhandelt die Leihdauer, hinterlegt ein Pfand und seine Daten – und schon kann es losgehen.
Bewusst wolle man kein Verein sein, der lange Mitgliedschaften anbietet. Sie wollen keine hohen Hürden aufbauen. Es geht uns ja schließlich darum, unsere Botschaft zu vermitteln und Nachhaltigkeit zu transportieren.
Bisher wird die Lokalität jedoch nicht übermäßig häufig frequentiert. Jedenfalls nicht um etwas zu mitzunehmen. „Die Bereitschaft zu spenden ist höher, als die zu leihen“, gestehen die Mitarbeiterinnen. Aber man hofft, dass sich dies noch ändern wird. „Teilweise liegt das vielleicht auch an gewissen Saisonartikeln. Bierbänke, Gartengeräte oder Ähnliches werden im Winter logischerweise nicht geliehen. Bisher sind vor allem Brettspiele und Werkzeug geliehen worden.
Lutz Holland aus Bischofsheim ist seit sechs Jahren Wirtschaftspate und hat schon viele Unternehmer bei Gründungen, Nachfolgen oder Unternehmenssicherungen betreut. Sein fundiertes Wissen stellt er seinen Mandanten gemeinnützig zur Verfügung. Ein Rentnerdasein der besonderen Art. „Wir beraten und coachen Unternehmer zum einen, wenn sie eine Existenz gründen möchten; zum anderen, wenn sie ihr Unternehmen, in der Regel handelt es sich um einen kleinen oder mittelständischen Betrieb, also um eine KMU, weiterentwickeln möchten oder gar sichern müssen. Sichern heißt, dass der Betrieb in eine finanzielle Schieflage geraten ist und gegebenenfalls ein Konkurs droht. Und drittens, neu hinzugekommen, unterstützen wir Senior-Chefs, die für ihr Unternehmen einen Nachfolger suchen“, fasst Lutz Holland die Aufgaben eines Wirtschaftspaten zusammen.
Seit sechs Jahren engagiert sich der diplomierte und bereits verrentete Kaufmann ehrenamtlich als solcher im Verein „Die Wirtschaftspaten“ in Bruchköbel. Im Bruchköbeler Verein sind derzeit rund 40 Wirtschaftspatinnen und -paten ehrenamtlich engagiert, alles ehemalige Unternehmer und Führungskräfte aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungsbranchen. Sie sehen in der Schaffung neuer und in der Erhaltung bestehender Arbeitsplätze eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Ihre Leistungen, bis auf die Beratungen, sind kostenfrei, ihr Wirkungskreis groß
Zurzeit (im Mai 2018) betreut Holland zwei Übernahmen, zwei Gründungen und vier Sicherungsfälle. Hinzu kommen Schulungen und Seminare. Knapp zwei Tage pro Woche ist er zeitlich mit diesen Mandaten beschäftigt, mal mehr, mal weniger. „Die meiste Arbeit müssen unsere Mandanten schon selber leisten. Wir geben ihnen Hilfestellungen, schauen uns ihre Liquiditäts- und Businesspläne an und weisen sie auf mögliche Probleme, falsche Berechnungen und so weiter hin.“
Und so läuft zum Beispiel eine Existenzgründungsberatung ab: Der Mandant erläutert dem Bischofsheimer in einem Zwei-Augen-Gespräch sein geplantes Business, erzählt ihm, was er vorhat und wie er sein Ziel erreichen möchte. Ein solches Gespräch dauert in der Regel rund zwei Stunden. Anschließend ist es die Aufgabe des Mandanten, den Plan gemäß der Vorlage in Worte zu packen (Business-Plan Text) und mit fundierten Zahlen (Business-Plan Zahlen) zu untermauern.
Danach ist Holland wieder am Zug, der sich den kompletten Business-Plan genau ansieht und auf Tragfähigkeit überprüft. Existenzgründer, die über die Agentur für Arbeit bekommen, erhalten eine Zeit lang einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro, die sie nicht zurückzahlen müssen. Auch dies muss im Business-Plan (Zahlen) berücksichtigt werden. „Habe ich einen Business-Plan, kenne ich meine Rentabilität.“ Ist alles zu Hollands Zufriedenheit, entscheidet der Mandant, ob er weiter betreut werden möchte oder ob ihm das Hilfe genug war. Schwieriger hingegen wird es für ihn, wenn er gestandenen Unternehmern, die einen Nachfolger suchen, sagen muss, dass der Preis, den sie mit dem Verkauf ihres Unternehmens erzielen möchten, nicht realisiert werden kann.
Wo sonst ein ganz Großer kocht, nämlich Patrick Theumer, durften am vergangenen Dienstagnachmittag mal die ganz Kleinen ran, mit großem Programm. Das „Spessart-Team“ der Miniköche Europa wuselte in der Küche und hinter dem Tresen des „Fleur de Sel“, dem Gourmet-Tempel im Maintaler Stadtteil Dörnigheim. Ergebnis: äußerst delikate Fingerfood-Feinkost der Marke Sashimi vom Rind oder Ceviche-Salat von der Dorade, und spannende Cocktails ganz ohne Alkohol.
Die „Miniköche Europa“ sind Schüler zwischen elf und 13 Jahren, die zwei Jahre lang bei der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern neben der Schule eine frühe Ausbildung zu Jung-Gastronomen machen. Wie eine „Koch-AG“, sozusagen, aber gezielt verbunden mit dem Hineinschnuppern in die Berufsbilder der Gastronomie. Sie wird mit einem Abschlusszertifikat der IHK belohnt. Seit Januar läuft das Programm, das Ilona Frei als Teamleiterin der IHK betreut.
Dass die Veranstaltung gerade im „Fleur de Sel“ stattfand, hat einen guten Grund. Das Lokal, ein Familienbetrieb der Dörnigheimer Familie Theumer in der Florscheidstraße, hat sich gerne für das Event angeboten. Im Mai erst krönte das Restaurant seine Erfolgsgeschichte mit dem Sieg im „Rhein-Main-Derby“ des TV-Senders Kabel Eins in der Gastro-Soap „Mein Lokal – Dein Lokal“. Und Patrick Theumer brachte gerne die nötige Geduld auf, den Kochnovizen die Finessen einer guten Küche nahe zu bringen.
In Bischofsheim ist das kleine Fischgeschäft nur als „die Fischfrau“ bekannt. Seit 14 Jahren lenkt Maria Agosta, die eigentlich aus Sizilien kommt, die Geschicke im „La Espanola“. Die Vorvorgängerin war Spanierin, daher der Name. Bereits seit zwei bis drei Jahren spielt Agosta mit dem Gedanken, das Geschäft aufzugeben, jedoch brachte sie es bisher nicht übers Herz. Die Kunden seien ihr so wichtig und die Arbeit mache ihr zu viel Spaß.
Ende vergangenen Jahres musste Agosta operiert werden und hätte eigentlich zu Hause bleiben sollen. Trotzdem hielt sie es zu Hause nicht aus und stand im Geschäft. „Ich konnte meine Tochter nicht allein lassen. Außerdem laufen die Spesen ja auch weiter. Und man muss bedenken: Was ist, wenn die Kunden sich in der Zeit, in der wir geschlossen haben, entscheiden, woanders hinzugehen?“
Daher ist sie sich auch sicher, dass die Kunden begeistert wären, wenn sich jemand fände. „Dauernd fragen mich die Leute, ob ich nicht doch weiter mache oder jemanden gefunden habe.“ Generell habe sie viele Stammkunden. Teilweise gebe es sogar Menschen, die bereits zu ihr kommen, seit sie in dem Laden arbeite. „Das ist, was ich am meisten vermissen werde“, sagt sie. Agosta sei dazu bereit, die komplette Einrichtung zu übergeben und an den potenziellen Nachfolger zu verkaufen. Bis Mitte Juli habe sie noch Zeit, jemanden zu finden, der das „La Espanola“ weiter betreiben wolle. Ansonsten müsste das Traditionsgeschäft zum ersten August geräumt sein.
In Maintal bereitet die Sportbootschule Steiner angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung zum Sportbootführerschein vor. Dem Kursleiter Moritz Hinner kann dort jedenfalls nicht mal ein alter Seebär etwas vormachen.
Er kommt aus Koblenz, genau wie der einstige Gründer und Inhaber der Sportbootschule, der Herr Josef Steiner.
Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein Dienstleister par excellence. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben.
Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich. Es habe auch schon Prüfungstage mit 50 Teilnehmern gewesen, die dem Prüfer dann jeweils zwischen zehn und 15 Minuten zeigen müssen, wie sie das Sechs-Meter-Boot anlegen, wie sie einen über Bord gegangenen Menschen retten würden.
Im Juli feiert das Autohaus Krah + Enders die Einweihung am Standort in Maintal. Im Januar 1966 gründete Helmut Krah mit Rolf und Dieter Enders in der Domstadt ein Autohaus, das sich zu einem der erfolgreichsten in Deutschland entwickeln sollte: „Krah + Enders“. Heute, nach 53 Jahren, gehören zu dieser Gruppe als Familienunternehmen insgesamt 14 Betriebe an zehn Standorten mit mehr als 620 Mitarbeitern. Einer ist jetzt brandneu: im Maintaler Stadtteil Dörnigheim in der Kesselstädter Straße 49.
Es war die zentrale Überlegung, alle Marken (BMW und Mini) in einen Komplex zu packen und auch noch eine schöne Gebrauchtwagenausstellung im Obergeschoss zu realisieren. Die Werkstatthalle ist jetzt unmittelbar in den Komplex integriert und bietet genügend Kapazität für die rund 93 Mitarbeiter von Krah + Enders am Standort.
Das Ganze hat auch seinen Preis: über zwölf Millionen Euro kostete der Neubau nach Aussage von Enders am Ende. Auf einem Grundstück von rund 22.000 Quadratmetern, quasi zwischen dem „Globus“ und (unmittelbar angrenzend) der Maintal-Kesselstädter Gemarkungsgrenze, steht der gewaltige Komplex. Und es versteht sich fast von selbst, dass nicht nur neueste Klimatechnologien und Absaugvorrichtungen im Gebäude verbaut sind, sondern der Betrieb auch „grün“ und nachhaltig ist; mit Wärmepumpe, Heizklimatisierung und Photovoltaikanlage auf den Dächern. Stromsparende LED-Beleuchtung: keine Frage, ebenso wie E-Tankstellen für die neue E-Mobilität auf zwei und vier Rädern.
Im Juli war ein Gastspiel des Circus Rolina auf dem Bischofsheimer Festplatz geplant. Aber der Zirkus führt zahlreiche, teils exotische Tiere mit, was Tierschützer schnell auf den Plan rief. Außerdem stellte sich die Frage, ob der Zirkus wegen des Wildtierverbots in Maintal überhaupt auftreten darf. Doch die geplanten sechs Vorstellungen haben nie stattgefunden. Der Grund: die Zebras. Wer das Internet nach Presseartikeln und die sozialen Medien durchforstet, dem wird schnell klar: Das Thema Wildtiere im Zirkus ist ein Politikum.
Hauptargument der Gegner war das Wildtierverbot, das die Maintaler Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2016 einstimmig beschlossen hatte. Auf Nachfrage hat die Stadt Maintal geantwortet, dass sie trotz des Verbots keine rechtliche Handhabe habe, den Auftritt des Zirkus gänzlich zu verbieten, da es keine bundesweite Gesetzgebung zu diesem Thema gebe. Da der Circus Rolina keine gefährlichen Tiere mitführe, die bei einem Ausbruch die Sicherheit von Menschen beeinträchtigen könnten, dürfe er in Maintal gastieren.
Und dennoch betrat der Circus Rolina, der von der Familie Ortmann betrieben wird, erst gar nicht das Maintaler Stadtgebiet. Wie Juliana Ortmann mitteilt, habe die Stadt Maintal zunächst das Gastspiel am letzten Juli-Wochenende gestattet, dann aber - bei der Ausarbeitung des Vertrags zur Nutzung des Festplatzes in Bischofsheim - dem Zirkus nachträglich verboten, seine Zebras in die Stadt zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt seien laut Ortmann die Flyer und Plakate bereits gedruckt und der Zirkus anreisebereit gewesen. Doch so sei ihnen nicht mehr möglich gewesen, die sechs geplanten Vorstellungen durchzuführen. Denn das Verbot beschränkte sich nicht darauf, die Zebras nicht auftreten zu lassen. Sie durften erst gar nicht in die Stadt gebracht werden. Eine Auslagerung der gestreiften Exoten für die Zeit des Gastspiels in Bischofsheim sei keine Option gewesen, so Ortmann.
Dieser Darstellung widerspricht die Stadt Maintal. Dem Circus Rolina sei das städtische Antragsformular zugeschickt worden mit der Bitte, dieses vollständig auszufüllen und gegebenenfalls notwendige Dokumente anzufügen und an die Stadt zurückzusenden. Das Antragsformular wurde von den Verantwortlichen des Circus Rolina ausgefüllt, allerdings fehlten notwendige Unterlagen (so waren unter anderem Versicherungen nachzuweisen, ein Hinweis auf Tiere fehlte), sodass sich Nachfragen ergaben. Bei einer dieser Nachfragen sei dann auch das Thema „Zebras“ erörtert worden. Dem Verantwortlichen des Zirkus sei signalisiert worden, dass eine Auftrittsgenehmigung nur dann vorstellbar sei, wenn dessen Zebras an einem anderen Ort als Maintal untergestellt werden.
„Der Verantwortliche des Circus Rolina hatte zugesichert, dass die Zebras an einem anderen Ort untergebracht würden. Daraufhin wurde die Genehmigung zum Auftritt des Zirkus erteilt“, so die Stadt. In der Folge habe der Zirkus schließlich mitgeteilt, dass der Auftritt nicht stattfinden werde. „Als Grund gab er an, dass die Kosten für die Unterbringung der Zebras an einem anderen Ort zu hoch seien und er würde auf die Schnelle keinen anderen Platz finden. Im Übrigen verwies er auf die Wetterlage und darauf, dass ein weiterer Mitbewerber in der Region aktiv sei“, gibt die Stadt die Aussagen des Zirkus wieder.
Im Rahmen seines Wahlkampfes zur Landtagswahl hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier im Oktober die Eisele AG in Maintal besucht. Dabei machte er sich ein Bild von der Kranfirma und wollte hoch hinaus. Natürlich ließ es sich Bouffier beim Besuch der Kranfirma im Bischofsheimer Gewerbegebiet nicht nehmen, einmal in luftige Höhen gehoben zu werden. Exakt 103 Meter hoch schaffen es die Ausleger des riesigen Krans, für Bouffier war allerdings schon nach etwas über 40 Metern Schluss. „Ich wäre auch noch höher gefahren“ verkündete Bouffier. Vielleicht wird er bereits nach der Wahl am 28. Oktober an diese Aussage erinnert, denn Firmengründer Claus Eisele kündigte an: „Wenn die Wahl gewonnen wird, fahren wir auf 100 Meter hoch.“
In Maintal war es nicht nur eine Wahlkampfveranstaltung, sondern auch ein Treffen guter Bekannter. Denn Eisele und Bouffier kennen sich seit etlichen Jahren, laut Bouffier habe sich eine „besondere Form der Verbundenheit“ zwischen den beiden entwickelt. Überhaupt war der CDU-Mann voll des Lobes für den Maintaler, der es innerhalb von 30 Jahren vom Schlosser zum europaweit tätigen Unternehmer gebracht hat. „Solche mittelständischen Unternehmen sind der Kern des Erfolges des Landes“, so Bouffier. Mit „Herz“ und „Besessenheit“ im positiven Sinne hat es Eisele laut Bouffier geschafft, sein Unternehmen stetig weiterzuentwickeln.
Beim Rundgang über das Firmengelände wurde deutlich, in welchen Sphären die Eisele AG mittlerweile unterwegs ist. 130 zugelassene Fahrzeuge umfasst der Fuhrpark. Kräne, die von 30 bis zu 750 Tonnen schwere Lasten heben können, sind darunter. „Sechs neue Maschinen habe ich in diesem Jahr gekauft. Dafür wurden sechs Millionen Euro investiert“, erklärte Eisele stolz, bevor es auf die Hebebühne ging.
Acht Generationen haben die Kelterei Höhl seit 1779 durch gute und schlechte Zeiten geführt. Die guten Zeiten? Da standen über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Lohnliste, der Absatz von Apfelsaft und Apfelwein lief und lief . . . Die frühere Höhl-Geschäftsführerin Dr. Johanna Höhl schwärmt im Dezember: „Das Besondere an den Hochstädter Apfelweinen war und ist bis heute die Kaltvergärung – ein ganz wesentliches Merkmal für Qualität.“ Und weil die Hessen auf Apfelwein als ihr „Nationalgetränk“ stehen, feierte ihn auch der Hessische Rundfunk zwischen 1957 und 1987 in vielen legendären TV-Unterhaltungssendungen mit dem Titel „Zum Blauen Bock“.
Diesen werbeträchtigen Namen haben sich die Hochstädter damals an Land gezogen und eine Apfelweinsorte danach benannt. Noch in den achtziger Jahren reichten die Absatzzahlen von Höhl-Apfelweinen in Frankfurt und in der Region nahe an marktbeherrschende Höhen heran. Doch das Konsumverhalten hat sich danach gewaltig verändert. Neue Getränke wie Weizen, Radler oder die aufkommenden Alcopops sorgten für einen schmerzlichen Markteinbruch des hessischen Nationalgetränks.
Das hat manch kleiner Kelterei, aber eben auch den Höhls arg zugesetzt. Vor 20 Jahren gab es eine Delle. Vor Dr. Johanna Höhl, die 2002 die Geschäftsführung übernahm, führten ihr Vater und sein Bruder das Unternehmen. Diese hatten als Expansionsreserve Grundstücke um die Kelterei herum gekauft, ohne zu ahnen, dass sich der Markt für Apfelweine nach unten entwickeln würde. Doch der Kapitaldienst musste trotzdem bedient werden und wurde, weil die Geschäfte nicht mehr so gut liefen, zu einer immer größeren Belastung. Als am 19. April 2006 in einer Meldung berichtet wurde, dass auf einer Betriebsversammlung die Kündigung von 31 Mitarbeitern bekannt gegeben worden sei, wurde immer deutlicher, wohin die Reise gehen würde. Das Unternehmen wurde 2007 an die zur Hassia-Gruppe gehörende Firma Rapp's in Karben verkauft.
Die Unruhe in der Belegschaft war groß und mündete gar in einer Demonstration für den Erhalt der Arbeitsplätze. Es gab seitens vieler Mitarbeiter eine große Identifikation mit dem Betrieb“ Und noch wenige Jahre zuvor, 2004, gab es ein großes Jubiläumsfest, an das sich noch heute mancher Hochstädter gern erinnert – ein Fest, das auch zeigte, wie sehr sich ein ganzer Maintaler Stadtteil mit dem Unternehmen identifizierte.
Die Karbener hatten 2007 mit dem Kauf der Kelterei den Großteil der Belegschaft übernommen, wie der Geschäftsführer von Rapp's und von Höhl, Volker Thoma, auf Nachfrage mitteilte. Für die Gekündigten gab es einen ordentlichen, aber eben „unter nicht sehr glücklichen Umständen“ abgeschlossenen Sozialplan. Heute sind noch drei von einst rund 80 Mitarbeitern unter ihrer damaligen Geschäftsführung in Hochstadt tätig und mit der Annahme von Äpfeln und der Apfelweinkelterei beschäftigt. Einzig das immer noch stattliche Firmengelände und die riesigen Getränketanks künden davon, dass es nach wie vor Höhl-Apfelweine aus Hochstadt gibt, auch wenn die Abfüllung und die gesamte Verkaufsadministration des „Stöffche“ längst bei Rapp's in Karben erfolgen. Die frei gewordenen Betriebsgrundstücke wurden verkauft und von der Stadtverordnetenversammlung Maintal in Bauland umgewandelt.
Bis 2014 blieb Johanna Höhl schließlich Geschäftsführerin bei Höhl und arbeitet seitdem im Beirat des Unternehmens mit. Mit den ehemaligen Spezialitäten der Kelterei, dem biologischen Apfelessig und der Marke Pomp, hat sie sich gemeinsam mit ihren Kindern zudem ein eigenes kleines Standbein geschaffen – und arbeitet auch auf dieser Ebene immer noch mit dem einstigen Hochstädter „Apfelwein-Imperium“ zusammen.
Ein Geschäft mit Haustierbedarf, das sich auf Windhunde spezialisiert hat, gibt es wahrlich nicht an jeder Straßenecke. Nur im Backesweg 57 in Dörnigheim. Dort, wo Alexandra Böff auch ihr Nagelstudio betreibt und nun ein Shop-im-Shop-Modell etabliert hat.
Die Ideen für ihre Artikel werden im Alltag geboren, im Alltag mit den drei Galgos, den spanischen Windhunden. Die Geschichte von „Windige Geschäfte“ begann mit Bandera, die vor vier Jahren über den spanischen Tierschutz zu den Böffs kam. Als Alexandra und Torsten Böff sich dann nach der passenden „Erstausstattung“ für ihre Hündin umschauten, merkten sie schnell, dass sich schon die Suche nach einem passenden Halsband ziemlich schwierig gestaltet. Das liegt vor allem am Körperbau der Windhunde. „Das Halsband darf ja nicht über den schmalen Kopf rutschen. Zu schwer soll es auch nicht sein, schließlich sind die Galgos sehr zierlich“, erzählen beide. Alexandra Böff setzte sich schließlich kurzerhand an die Nähmaschine ihrer Großmutter. Es entstanden die ersten geschweiften Halsbänder, nicht nur praktisch, sondern auch schick. Denn beim Design spielt Böff mit verschiedenen Materialien und Accessoires.
Es sollte nicht beim Halsband bleiben. Immer wieder offenbarte der Windhund-Alltag neuen Bedarf. Zum Beispiel nach einer Decke. „Galgos haben ganz dünnes Fell, keine Unterwolle und keine Fettschicht“, erklärt Torsten Böff. Entsprechend ist es ratsam, eine kleine Decke als Begleiter dabei zu haben. Auch die schneiderte seine Frau einfach selbst. „Meine Decke ist leicht, gut zu verstauen, waschbar, feuchtigkeits- und wärmeregulierend“, sagt sie. Eben perfekt für die drei Galgos.
Dass sich das Paar mit seinen Windhund-Artikeln schließlich selbstständig machte, verdankt sich ebenso einem Zufall. Denn bei Windhundtreffen oder auf der Hunderennbahn in Bürgel oder anderen Ausläufen, wo sich die Tiere auspowern dürfen, kommt man natürlich ins Gespräch und andere Windhund-Besitzer wurden auf die praktische Ausstattung aufmerksam. „So kam schließlich eins zum anderen“, berichtet die Nageldesignerin. Mundpropaganda, soziale Medien und Stände auf verschiedenen Festen bescherten „Windige Geschäfte“ Rückenwind.
Mittlerweile gibt es auch Leinen, Kotbeutelhalter, die sich in die Leine einhaken lassen, Täschchen für die schwarzen Tütchen, Loops, „damit es keine Halsentzündung gibt“, Kringel, Deko-Artikel rund um den Windhund und natürlich Mäntel. Natürlich fertigt Böff auch für alle anderen Hunderassen maßgeschneiderte Mäntel für die kalte Jahreszeit, Jumper oder Regencapes an – zu bezahlbaren Preisen. Infos zu „Windige Geschäfte“ gibt es im Internet über die Facebook-Seite
Im Hofladen Steup in Wachenbuchen. wird in der Vorweihnachtszeit praktisch rund um die Uhr gebacken. Drei Generationen der Familie Steup unterstützen die Produktion. Der zwölfjährige Jakob Korn legt gemeinsam mit Liliana, der sechsjährigen Enkelin von Karl-Heinz Steup, Oblaten auf den großen Backblechen aus oder garniert die Lebkuchen mit Mandeln.
Marina Steup, die Schwiegertochter, füllt den Teig für die Elisen-Lebkuchen in die Spritztülle. „Mindestens 25 Prozent Mandeln oder Nüsse sind in der Masse enthalten und höchstens zehn Prozent Mehl. Bei unseren Premium-Elisen verzichten wir ganz auf Mehl“.
Die Spezialität Honiglebkuchen muss schon im Sommer vorbereitet werden. „Der Grundteig aus etwa gleichen Teilen Honig und Mehl wird im Sommer angesetzt und reift dann bis Ende November.“ Während dieser Zeit findet die Eigenfermentation statt, der Teig wird locker und erhält auf diese Weise seine Triebkraft. Die natürlichen Aromastoffe des Honigs sind für den Geschmack der Lebkuchen maßgeblich.
„Wir verwenden Honig aus Hochstadt und Mehl aus unserer eigenen Produktion. Wir bauen Dinkel an, Weizen, Gerste, Raps, Erdbeeren und Kürbis.“ Das Mehl wird in Schöneck-Büdesheim in der Mühle bei Philippi gemahlen, die Erdbeeren werden zur hauseigenen Konfitüre verarbeitet. Wir verkaufen nur eigene oder regionale Produkte
Seit einigen Jahren unterstützt sie ihren Schwiegervater Karl-Heinz Steup auch in der Backstube und führt mit einigen Mitarbeitern den Hofladen. „Mein Mann“, sagt Marina Steup, „ist auf dem Feld zu Hause. Fürs Brotbacken ist er weniger zu haben.“ Jeden Freitag ist Bauernbrottag. Gebacken wird Dinkelbrot mit Getreide aus eigenem Anbau. Im Sommer genießen die Gäste gerne ein selbst gemachtes Eis, sitzen im Hof, trinken Kaffee oder auch mal einen Secco und dazu ein Stück hausgemachten Kuchen. Jetzt aber ist Lebkuchenzeit.
Das Gebäude Kennedystraße 40 steht unmittelbar an der Einmündung der Bahnhofstraße. Große Schaufenster sind derzeit hübsch weihnachtlich geschmückt, wie könnte es im Advent anders sein. Man ahnt es schon: Es ist ein Geschäftshaus, wie viele entlang der Dörnigheimer Einkaufsmeile. In ihm arbeitet die Familie Schneider. Und folgerichtig heißt das Ladengeschäft „Optik Schneider“. Alfred Schneider ist der Inhaber und Gründer des Unternehmens.
Er ist Optiker aus Leidenschaft. Die hat inzwischen sogar abgefärbt auf seinen Sohn Philipp. Seit rund zehn Jahren steht er ebenfalls im Laden und berät die Kunden, die sich ein modisches Brillengestell mit einem entsprechenden hochwertigen optischen Glas zulegen wollen.
Brillen, wo man hinschaut, vorausgesetzt, man sieht (noch) scharf. Doch dafür sind Optiker schließlich ausgebildet: nicht nur ein Gesicht eventuell zu verschönern, sondern neuen „Durchblick“ zu schaffen. Im Geschäft steht eine Vielzahl von Instrumenten bereit, um die Sehhilfen optimal an die Augen und die Sehstärke der Kunden anzupassen. Die Wände zieren Regale mit Hunderten von Brillenmodellen. Wer hier keinen passenden Rahmen findet, dem kann wohl nicht geholfen werden.
Alfred #schneider erzählt: „Meine Mutter hatte seit den fünfziger Jahren einen Blumenladen an der Kennedystraße (früher Hauptstraße). Den habe ich übernommen und ein Optikergeschäft darin eröffnet, natürlich einen Meister angestellt. Er hat fast 40 Jahre lang im damals von ihm mit gegründetem Dörnigheimer Gewerbeverein den Vorsitz. Am 1. September 1985zog er in den heutigen Laden an der Kennedystraße 40 um. Sohn Philipp, ebenfalls Optikermeister, steht seit rund einer Dekade seinen Mann im Geschäft
Gaststätten (hier nicht wiedergegeben)
Frauen
Vor 100 Jahren hatten sich die Frauen gerade erst das Wahlrecht erkämpft. Unter anderem an dieses Jubiläum wird im Rahmen der 14. Maintaler Frauenwochen erinnert. Am Freitag, dem 9. März, wird es von 9 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt in Bischofsheim noch bunter als sonst: Dann feiern die Frauen aus dem Stadtteilzentrum Bischofsheim den internationalen Frauentag, und zwar als „Weltfrauen auf dem Markt“. In landesüblicher Kleidung weisen die Teilnehmerinnen auf die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland hin.
Den Auftakt der Maintaler Frauenwochen bildet der Weltgebetstag in den Kirchengemeinden am morgigen Freitag, 2. März, mit dem Thema „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“. Im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt, Wallgraben 4, beginnt der Gottesdienst um 18 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Wachenbuchen, Kilianstädter Straße 1a, um 19 Uhr und in der St. Edith-Stein-Kirche Maria Königin in Dörnigheim, Hasengasse 40, um 19.30 Uhr. Den Abschluss dieses ersten Programmpunkts bildet ein ökumenisches Frühstück am Samstag, 10. März, um 9.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Bischofsheim.
Für Dienstag, 6. März, lädt die Maintaler Gruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs um 14.30 Uhr in die DRK-Station, Berliner Straße 29, ein. Das zentrale Thema des Tages ist: „Selbsthilfe – wobei kann sie mir helfen? Was bedeutet sie für mich?“ Laut Susanne Hoffmann von der Maintaler DRK-Ortsgruppe stehen der Erfahrungsaustausch, Anregungen und Gespräche im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Am Sonntag, 11. März, findet dann die nunmehr 18. Baumpflanzung traditionell im „Frauenhain“ am Dörnigheimer Mainufer in Höhe des Leinpfads um 14 Uhr statt. In Anwesenheit von Bürgermeisterin Monika Böttcher werden die Frauen aus dem Vorstand der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal geehrt sowie Sophia Gerson und Yasmin Hagel. Für die musikalische Begleitung sorgt Rafael Lukjanik von der JMKS mit dem E-Piano.
Am darauffolgenden Sonntag, 18. März, steht der Equal Pay Day auf dem bundesweiten Programm. An diesem „Tag der gleichen Bezahlung“ macht ein breit aufgestelltes Aktionsbündnis darauf aufmerksam, dass berufstätige Frauen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen in Deutschland immer noch fast ein Viertel weniger verdienen. Zum Abschluss der 14. Maintaler Frauenwochen zeigt das „Kino vor Ort“ im Bürgerhaus Bischofsheim, Dörnigheimer Weg 21, am Montag, 26. März, um 19.30 Uhr den Film „Meine glückliche Familie“. Der Eintritt beträgt sechs Euro.
Auch Christiane Betz, Leiterin des Stadtteilzentrums in Bischofsheim, engagiert sich für die Rechte von Frauen. „Es ist unser Anliegen, deutlich zu machen, wie bunt, vielfältig, unterschiedlich und damit auch reichhaltig das Miteinander im Stadtteilzentrum ist“, sagt Betz, die seit vier Jahren in Bischofsheim ist und vorher im Westendbüro in Dörnigheim gewirkt hat.
„Die Arbeit im Stadtteilzentrum wird ganz stark von Frauen getragen“ Im Stadtteilzentrum treffen sich vornehmlich viele Frauengruppen, wie etwa ein Internationales Frauenfrühstück, eine Deutschgruppe für Migrantinnen, eine Mutter-Kind-Gruppe oder ein Nähkurs.
Kinder
Bericht zur aktuellen Situation der Kinderbetreuung:
Maintal braucht deutlich mehr Kita-Plätze, und das so schnell wie möglich: Es war keine Brandrede, aber mit dennoch eindringlichen Worten schilderte die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend der Stadt Maintal, Heidrun Barnikol-Veit, im März die aktuelle Situation. Im U3-Bereich eine Betreuungsquote von 35 Prozent, lange Wartelisten; bei den Kita-Plätzen für die Drei- bis Sechsjährigen eine Quote von 97 Prozent, wachsende Warteliste, außerdem rechnet die Stadt perspektivisch mit einer Quote von 99 Prozent. Zahlen, die verdeutlichen: Es muss gehandelt werden.
Habe man vor fünf Jahren – im Jahr der Einführung des Rechtsanspruchs – den Bedarf an U 3-Plätzen decken können, sei dies derzeit nicht mehr der Fall. Und auch im Kita-Bereich gibt es keinen Puffer mehr. Aktuell gibt es drei freie Kita-Plätze im gesamten Stadtgebiet.
Ein Grund der Misere sei, dass die tatsächlichen Bevölkerungszahlen gerade im Bereich der Ein- bis Elfjährigen schneller ansteigen als vor einigen Jahren prognostiziert. Teilweise, das wurde auch an den im Sachstand dargestellten Zahlen deutlich, übersteigt der tatsächliche Stand den prognostizierten um rund zehn Prozent.
Nun ist es nicht so, dass die Stadt erst jetzt auf den Platzmangel reagiert. Seit 2013 seien 62 U3- sowie rund 180 Kita-Plätze geschaffen worden. Dies wurde erreicht entweder durch einen Ausbau der jeweiligen Einrichtung oder indem die Zahl der zu betreuenden Kinder in den Gruppen erhöht wurde. Dennoch hinke man dem Bedarf hinterher, machte die Fachbereichsleiterin deutlich. Bereits seit Längerem geplant ist eine neue Kita im Gebiet Eichenheege im Rahmen der Umwandlung eines ehemaligen Gewerbeareals sowie des Fußballgeländes zu einem Wohngebiet.
Und dabei soll es nach der Vorstellung der Stadt nicht bleiben: Weil im zweitgrößten Stadtteil Maintals der Bedarf auch nach der Einführung des gebührenfreien Sechs-Stunden-Tags steigen werde, brauche Bischofsheim eine neue Kita. Darüber hinaus sei auch ein Erweiterungsbau für das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße – bekanntlich Finalist im Rennen um den Deutschen Kita-Preis – vonnöten. Dieser würde keine weiteren Plätze, aber mehr Raum für die bestehenden Gruppen schaffen. Denn diese würden derzeit aufgrund der beengten Verhältnisse im Drei-Schicht-System zu Mittag essen.
Im Rahmen des bundesweiten Girls’ Day im April informierten sich 16 Mädchen über die vielfältigen Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge, die die Norma Group am Standort in Hochstadt anbietet. Die Schülerinnen im Alter von elf bis 16 Jahren besichtigten die Produktionsstätten für Kunststoff-Steckverbinder und Metallschellen. In der betriebseigenen Lehrwerkstatt stellten sie ein eigenes Werkstück her. Unter den Teilnehmerinnen waren auch vier Mädchen, die mit ihren Eltern aus Afghanistan beziehungsweise dem Jemen geflüchtet sind und nun in Maintal wohnen. Der Girls’ Day eröffnet Mädchen neue Perspektiven und kann vielleicht den Impuls geben, einen technischen Beruf zu ergreifen.
Die Norma Group beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 32 Auszubildende an den drei deutschen Standorten in Maintal, Gerbershausen und Marsberg. Jedes Jahr stellt das Unternehmen mindestens zehn Auszubildende ein. Bei einem erfolgreichen Abschluss mit mindestens der Note Drei ist die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis für jeden Auszubildenden garantiert.
Junge Menschen können sich bei der Norma Group für eine Ausbildung zum Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer, Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Werkzeugmechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik und Industriekauffrau/-mann bewerben. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen bietet das Unternehmen auch duale Studiengänge in Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an.
Lange lag der Musikraum des „Kinderclub + BonisTreff“ im Brüder-Schönfeld-Haus mehr oder weniger brach. Im April wurde der Raum wieder instandgesetzt und teilweise neu ausgestattet, sodass dieser bald wieder richtig genutzt werden kann. Sofort, nachdem man den Musikraum betreten hat, fällt einem das Schlagzeug ins Auge. Es ist nicht brandneu, aber in sehr gutem Zustand. Auch die anderen Musikinstrumente wie ein E-Bass und eine E-Gitarre wirken gepflegt. An den Wänden sind Kunststoffpolster befestigt, die zu einer besseren Akustik im Raum beitragen sollen.
Mathias Zittlau, Sozialarbeiter der Einrichtung erzählt: „Wir haben dann eine Kooperation mit der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal gestartet und Fördergelder bei der Stadt beantragt.“ Insgesamt kam so der Betrag von 4.000 Euro zusammen, der in den Raum investiert wurde und noch wird. Von dem Geld wurden unter anderem die Reparatur der vorhandenen Instrumente, das Anbringen der Akustikwände, aber auch Neuanschaffungen wie ein Mischpult oder eine Gesangsanlage finanziert. Der restliche Betrag soll in das Honorar von Dennis Lapp gesteckt werden. Lapp, der Mitglied der Kunstschule ist, half aktiv bei der Neueinrichtung des Raumes und soll dort in der Anfangszeit Musikkurse geben.
Für die Zukunft wünscht er sich, dass auch Musiker gefunden werden, die den Raum aktiv nutzen. Kosten würden für die Musiker, die idealerweise in der Altersgruppe zwischen zehn und 24 Jahren sind, keine entstehen. Der Raum stehe für jeden frei. Wichtig sei nur zu erwähnen, dass der Raum nur zu den Öffnungszeiten begehbar ist. Auch feste Termine sind hier möglich.
Das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim wird von durchschnittlich 80 Jugendlichen am Tag genutzt. Damit bei diesen sommerlichen Temperaturen auch der kleine Garten auf der Rückseite des Gebäudes mehr zum Verweilen einlädt, macht das KiJu auch in diesem Jahr wieder beim Freiwilligentag der Stadt im Juni mit. Sie wollen die Sitzbänke renovieren und neues Holz für die Sitzflächen einbauen. Sebastian Schmidt leitet seit fünf Jahren das KiJu in Bischofsheim. Der Sozialpädagoge freut sich auf den Aktionstag, denn nach seiner Erfahrung werden viele Jugendliche kommen, die mithelfen wollen. Auch die drei vorhandenen Hochbeet-Kästen sollen durch einen Anstrich wieder hübsch gemacht und mit Kräutern bepflanzt werden. Und den Rasen wollen sie mähen.
Das Jugendzentrum am Ende des Bertha-von-Suttner-Wegs ist vor allem für Jungs zwischen zehn und 22 Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt. Das Verhältnis von Jungen und Mädchen ist 80 zu 20 Prozent. Der große Empfangsbereich des KiJu bietet viele Möglichkeiten. Ein Billardtisch, ein Tischkicker, eine Tischtennisplatte laden zum Spielen ein. An der langen Theke oder in der Sofa-Ecke können die Jugendlichen entspannt ihre Zeit verbringen. Das KiJu bietet hier zwei Laptops an, an denen gesurft werden kann. Auf einer Bühne stehen zwei Sessel vor einem großen Fernsehbildschirm. Das ist der Playstation-Bereich.
Dieser große Multifunktionsraum ist mal Konzert- oder Festsaal. Etwa wenn zu Weihnachten alle an einer langen Tafel ein großes Jahresabschluss-Essen feiern. Aber das Haus mit seinen knapp 700 Quadratmetern Nutzfläche hat noch einiges mehr zu bieten. Erst 2011 erbaut, verteilen sich auf Erdgeschoss und erste Etage diverse Funktionsräume. Etwa die Werkstatt, in der regelmäßig eine Fahrradwerkstatt stattfindet oder mit Holz gewerkelt wird.
Ein Computerraum wird von den Jugendlichen vor allem für die Schule genutzt. Viele haben zu Hause keinen PC, keine Ruhe und keinen Platz, um Referate, einen Praktikumsbericht oder ihre Abschlussarbeit zu schreiben. Auch bei Bewerbungen helfen die fünf Sozialpädagogen den Jugendlichen, bis hin zur kompletten Berufsberatung. Denn neben einem Sportraum für Tanzen oder Boxen hat das KiJu auch einen Raum mit Fitnessgeräten. Das professionelle KiJu-Tonstudio ist ebenso über Maintals Grenzen hinaus bekannt. Dort können Jugendliche, die in die Technik eingeführt wurden, eigenständig Musik aufnehmen.
Die Mädchen haben einen eigenen Rückzugsraum und die jüngeren Kinder ein Zimmer zum Toben. Der wird auch genutzt, wenn Schulklassen hier übernachten“ Überhaupt ist die Kooperation mit den umliegenden Schulen dem KiJu wichtig. So bietet das Zentrum regelmäßig für die neuen Fünftklässler der Erich-Kästner- und der Albert-Einstein-Schule Schnuppertage an. Auch die weitläufige KiJu-Küche wird von den Schulen genutzt, zu den Themen Gewaltprävention und Soziales Lernen sei die Kooperation ebenfalls eng.
„Der zentrale Pfeiler unserer Arbeit ist die Offenheit“, betont der KiJu-Leiter, „die Kids können kommen, wann und so lange sie wollen.“ Eine Anmeldung sei nicht notwendig. Und die Mitarbeiter nehmen die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ernst, greifen ihre Ideen und Interessen auf.
Ursula Wenkemann ist ehrenamtliche Lesepatin. Damit ist die Dörnigheimerin eine von vielen Maintalern, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich für eine gute Sache engagieren und die wir rund um den Tag des Ehrenamts stellvertretend vorstellen. Lesepaten, das sind Menschen, die Grundschüler beim Lesestart unterstützen. Denn nicht jedem Erstklässler fällt das Erlernen dieser Kulturtechnik leicht. Vor allem Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, tun sich anfangs schwer. Damit diese Jungen und Mädchen nicht gleich beim Einstieg ins Schulleben ins Hintertreffen geraten, erhalten sie durch Lesepaten eine zusätzliche Einzelförderung – wenn sie das selbst wollen. Denn das Angebot der Lesepaten ist freiwillig.
In der Buschschule oder im Hort Berliner Straße liest Ursula Wenkemann etwa 20 Minuten mit jedem Kind, mit den Jungen meist Fußballgeschichten, mit den Mädchen vor allem Erzählungen, in denen es um Pferde geht.
Tandemlesen heißt das Prinzip, das sich im Lesealltag mit den Kindern bewährt. Meist liest die Patin die längeren Passagen. Es geht nicht um die Textlänge, die die Kinder meistern, sondern darum, sie für das Lesen selbst zu begeistern und zu motivieren, sich mit den Worten zu beschäftigen. „Das Trümmerkind“ liest sie aktuell – zu Hause. Im Hort ist es jetzt „Das magische Pony“ oder eben Conni, die für Leselust statt Lesefrust sorgen sollen
Kindertagesstätten
Ein ganztägiger Warnstreik wurde von der Gewerkschaft Verdi im April angekündigt. Genaue Informationen darüber, welche Kitas geschlossen bleiben beziehungsweise wie stark eingeschränkt das Betreuungsangebot stattfinden wird, nannte die Pressestelle der Stadt nicht. Allerdings werde der Streik zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Sicherstellung der Kinderbetreuung in den städtischen Einrichtungen führen. Die Stadt fordert daher betroffene Eltern auf, sich in jedem Fall um private Lösungen bei der Unterbringung ihres Kindes zu bemühen. In der Kita Bücherweg, Bücherweg 19 in Hochstadt, wird eine Notbetreuung angeboten. Eltern würden jedoch gebeten, diese nur in Anspruch zu nehmen, wenn sie tatsächlich keine andere Betreuungsmöglichkeit finden.
Betroffen von der Arbeitsniederlegung wird auch das Maintalbad sein, es bleibt am Freitag ganztägig geschlossen. Ebenso wird der Eigenbetrieb Betriebshof nahezu vollständig bestreikt. Der Stadtverkehr Maintal wird hingegen nicht bestreikt, alle Busse fahren wie gewohnt, teilt die Stadt Maintal mit.
Verdi fordert nach eigenen Angaben für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Diensts in Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. Zudem verlangt die Gewerkschaft, Auszubildende nach einem erfolgreichen Abschluss verpflichtend zu übernehmen (11. April).
Die unzureichende Betreuungssituation für Grundschüler am Nachmittag raubt vielen Eltern den Schlaf. Warum die Stadt dennoch die Anzahl der Hortplätze in Hochstadt verringern muss, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher besorgten Eltern, die im April dem Sozialausschuss ihre Situation darlegten.
Bürgermeisterin Böttcher und die Stadtverordneten können die Besorgnis nachvollziehen. Sie stehen in puncto Kita- und Hortplätze gewaltig unter Druck. „Auch ohne die Neubaugebiete“, sagt Böttcher „ist Maintal eine wachsende Stadt. Alle Prognosen sind bereits überholt. Es ziehen vor allem junge Familien hierher.“ Dies sei einerseits eine Bestätigung für die kinder- und familienfreundliche Politik, andererseits fehlen Kita-Plätze. Da für Kinder von drei bis sechs Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, muss die Kommune diese vorrangig zur Verfügung stellen.
So werden nach Beschlussfassung des Magistrats in der Kita Bücherweg zunächst 15 Hortplätze umgewandelt, die restlichen 40 sukzessive abgebaut und sollen ebenfalls für Drei- bis Sechsjährige zur Verfügung stehen. Nicht nur in Hochstadt, auch in den anderen städtischen Einrichtungen spitzt sich daher die Lage zu. Die Stadt wird Hortplätze reduzieren und die Kitas erweitern. Für die Betreuung der Grundschüler am Nachmittag sollen die Schulen sorgen und Konzepte erarbeiten. Auf diese habe die Stadt keinen Einfluss.
Aus Sicht der Kommune sei der Pakt für den Nachmittag anzustreben. Die Förderung durch das Land Hessen entlastet den kommunalen Haushalt wesentlich. Zudem strebe man gleiche Bildungschancen für alle Kinder in den Stadtteilen an. Die Stadtverordneten stellten eine wachsende Unzufriedenheit mit der Situation in Dörnigheim fest und befürchten, dass sie dort aus dem Ruder laufe. Die Grundschulen in Dörnigheim werden in diesem Jahr Profil 1 beantragen, die Stadt will jedoch den Pakt für den Nachmittag. Man wird also weiterhin mit der Wilhelm-Busch-Schule und der Werner-von-Siemens-Schule in verschiedenen Gremien im Gespräch bleiben. Und nicht nur mit diesen beiden Schulen, denn der Pakt für den Nachmittag zwingt Schulen, Land, Kreis und die Träger zur Kooperation.
Der Stadtteil Bischofsheim braucht eine neue städtische Kindertagesstätte, die Plätze werden so zeitnah wie möglich gebraucht. Die Stadt will die Kita auf einem Gelände realisieren, das ihr bereits gehört. Denn der Kauf privater Flächen könnte das Vorhaben zeitlich deutlich verzögern. Der Magistrat hat für das Bauvorhaben eine Grünfläche an der Rhönstraße im Auge.
In seiner Vorlage bittet der Magistrat, von der Stadtverordneten die Beauftragung für eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer neuen Kita auf dem städtischen Grundstück zu erhalten. Das Ergebnis dieser Studie solle spätestens zur Beratung des Haushaltsentwurfs 2019 der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden.
Geplant ist eine fünfgruppige Kita mit 85 bis 96 Plätzen. Benötigt wird laut Sachtleber ein Grundstück in einer Größenordnung von rund 3.000 Quadratmetern. Außerdem sollte sich die Fläche aus Gründen der guten Erreichbarkeit in einer integrierten Lage innerhalb des Stadtteils befinden. Nimmt man noch das eingangs erwähnte Kriterium der schnellen Verfügbarkeit – sprich die Fläche soll städtisch sein – hinzu, ergäben sich laut Magistrat „im westlichen Bereich des Stadtteils Bischofsheim kaum geeignete Flächen“. Einzige Ausnahme: die beiden durch die Straße „Am Wartbaum“ getrennten öffentliche Grünflächen an der Rhönstraße. Mit einer Größe von rund 5.700 beziehungsweise 3.700 Quadratmetern hätten beide Abschnitte genügend Potenzial, um dort den Kita-Bau zu realisieren.
Innerstädtische Grünflächen für Bebauung zu opfern, das stieß bei FDP-Ausschussmitglied Klaus Gerhard auf starke Kritik. Auf der Fläche an der Rhönstraße gebe es alte und erhaltenswerte Bäume, so sein Einwand. Der Änderungsantrag seiner Fraktion fand allerdings keine Mehrheit, weder im Bau- noch im parallel tagenden Sozialausschuss. Ein Antrag der SPD dagegen fand Gehör: Der Festplatz soll als möglicher Standort in die Machbarkeitsstudie miteinbezogen werden.
Zwei Kita-Bauprojekte verfolgt die Stadt Maintal derzeit: Zum einen eine neue Einrichtung im Neubaugebiet an der Eichenheege in Dörnigheim, zum anderen in Bischofsheim – dort bis zur Veröffentlichung der Magistratsvorlage noch ohne konkreten Standort.
Zwar unterhält die Stadt in Bischofsheim bereits drei eigene Einrichtungen (Kita Gänsseestraße sowie die Familienzentren Schillerstraße und Ludwig-Uhland-Straße). Doch durch den Umbau dieser bestehenden Einrichtungen würden keine zusätzlichen Plätze geschaffen, sondern nur der Anteil der U3-Plätze erhöht. Das ginge zu Lasten der Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen.
Die Stadt Maintal folgt im Juni dem Beschluss der schwarz-grünen Landesregierung und macht in ihren Kindertagesbetreuungseinrichtungen ab 1. August die ersten sechs Stunden bei den Plätzen für Kinder ab drei Jahren gebührenfrei. Für Eltern mit Kindern im Kita-Alter also erst einmal eine Kostenerleichterung: Sie sparen bei einem Fünf-Stunden-Platz künftig 180 Euro, denn dieser ist ebenso ab August gebührenfrei wie das Sechs-Stunden-Paket, das bislang noch mit 210 Euro monatlich zu Buche schlägt. Der Ganztagesplatz mit acht Stunden wird zukünftig 60 Euro kosten (bisher 240 Euro), für die verlängerte Öffnungszeit mit zehn Stunden werden Eltern 112 Euro (bisher: 280 Euro) aufbringen müssen. Damit bleibe Maintal laut Bürgermeisterin Monika Böttcher unter der Empfehlung des Landes, das 70 Euro für den Acht-Stunden-Platz und 144 Euro für das Zehn-Stunden-Paket als Richtwert vorgeschlagen habe. Zur aktuellen Vorlage forderten die Sozialdemokraten nun, wenigstens acht statt dem von der Landesregierung vorgegeben Minimum von sechs Stunden täglich kostenlos anzubieten. Begründung: Dies entspreche eher der Realität der heutigen Arbeitswelt, in der meist beide Elternteile berufstätig seien. Außerdem würden in Hessen Kinder durchschnittlich 7,5 Stunden in den Kitas betreut.
Die Ausschreibung der Mittagsverpflegung in den Kitas sei eine „Katastrophe“, sagten die
Fraktionen im Juli gegenüber dem Magistrat. Die Stadt Maintal vergibt jeweils für drei Jahre an einen Anbieter den Auftrag, die zwölf städtischen Kindertagesstätten mit Mittagessen zu versorgen. Der aktuelle Vertrag endet am 31. August dieses Jahres. Deshalb wurde die Leistung im vergangenen Februar neu ausgeschrieben, wieder mit einer Laufzeit von drei Jahren, Beginn am 1. September. In der Vorwoche legte der Magistrat schließlich dem Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur sowie dem Haupt- und Finanzausschuss das Ergebnis der Ausschreibung vor inklusive einer Beschlussempfehlung, für welchen Anbieter die Parlamentarier sich entscheiden sollten. Eingegangen waren drei Angebote.
Die Vertreter aller Fraktionen am Rednerpult ließen kein gutes Haar an der Vorlage und der Ausschreibung. Obendrauf gab es noch massive Kritik an der Kommunikation des Magistrats – wieder einmal. Die Liste der Vorwürfe: Die Vergabeunterlagen „strotzten nur so vor handwerklichen Fehlern“ (Leo Hoffmann, FDP), die Argumente des Magistrats für den vorgeschlagenen Anbieter seien nicht nachvollziehbar, die Vorlage eine „Katastrophe“. Einige der Parlamentarier warfen dem Magistrat jedoch vor, bewußt falsche Zahlen in die Unterlagen geschrieben zu haben.
Hauptkritikpunkt waren die vom Magistrat festgelegten Kriterien wie etwa die Entfernung der Produktionsstätte der Mahlzeiten zu den Kitas. Diesen Punkt hatte der Magistrat mit 30 Prozent für die Entscheidung gewichtet und dem Anbieter mit der kürzesten Anfahrt den Vorzug gegeben. Weitere Kriterien waren der Preis (50 Prozent) und Qualität (20 Prozent). Stattdessen hätte sich die Ausschreibung stärker an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren müssen.
Die Bürgermeisterin betonte mehrfach, dass man dieselben Kriterien angewandt habe wie schon bei der Ausschreibung der Kita-Mittagsverpflegung vor drei Jahren. Alle an der Ausschreibung beteiligten Anbieter haben versichert, dass sie die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einhalten. Die Magistratsvorlage wurde mit den Stimmen von SPD und WAM mehrheitlich abgelehnt.
Beschlossen wurde ein Punkt eines Änderungsantrags der FDP, der beinhaltet, dass der Magistrat im Vorfeld der nächsten Vergabe der Mittagsverpflegung den Ausschreibungstext dem Sozialausschuss zur Freigabe vorzulegen hat. Allerdings verwies die Dezernentin auch darauf, dass eine Verlängerung mit dem derzeitigen Kita-Caterer nicht möglich sei, wie dieser auf eine Nachfrage der Stadt hin geantwortet habe.
Fazit: Die Debatte war ein klassisches Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen einem Magistrat und einem Parlament nicht sein sollte, steht aber auch ein bisschen exemplarisch für das Verhältnis zwischen Böttcher und den Maintaler Fraktionen.
Für die Mitarbeiter der Stadt Maintal gilt die Neutralitätspflicht. Das bedeutet, es dürfen „keine sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbole getragen werden“, wie die Pressestelle erläutert. Dazu gehört das Tragen eines Kopftuchs. Vor einigen Tagen hat die Maintalerin Hoda Raho eine Online-Petition mit dem Titel „Kein Kopftuch-Verbot für Kita-Erzieherin“ gestartet. Darin plädiert sie dafür, diese Regelung abzuschaffen, „nicht aus der Sicht einer Mutter, Erzieherin oder Sozialarbeiterin, sondern aus Sicht einer Bürgerin“. Eines ihrer Argumente: der Erziehermangel. „Es wird überall Personal gesucht und dann werden qualifizierte Erzieherinnen abgelehnt, nur weil sie ein Kopftuch tragen“, heißt es in der Petition.
Aber es geht Hoda Raho ebenfalls um die Akzeptanz der gesellschaftlichen Vielfalt. „Das islamische Kopftuch ist Teil der gesellschaftlichen Vielfalt, in der wir leben – oder gehören wir doch nicht zur Gesellschaft?“ Das Tragen eines Kopftuchs zu verbieten, habe nichts mit Neutralität zu tun, sondern mit diskriminierendem Verhalten und Ignoranz.
Es gibt noch die andere Sicht, die Alexandra Klemmer ebenfalls in einer Petition an Bürgermeisterin Monika Böttcher zusammengefasst hat. „Kein religiöses Kopftuch an Maintaler Kitas – Neutralität gilt für alle gleich“, lautet ihre Forderung. Mit ihrer Petition möchte Klemmer jenen eine Stimme geben, die sich eben nicht für Aufhebung des Kopftuchverbots aussprechen.
Klar spricht sich Klemmer gegen Diskriminierung aus, sieht aber sehr wohl eine „Diskriminierung aller Nicht-Moslems. Statt Moslems zur Toleranz zu ermuntern, wurden in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die christliche Religion aus Schulen und Kitas zu entfernen. Der St.-Martinszug verlor seine Bedeutung, die Adventszeit und das Basteln von Weihnachtsschmuck sowie Ostern verschwanden. Statt neue Feste zu integrieren und alle Kinder zur Auseinandersetzung mit Andersgläubigen zu ermuntern“, bedauert Klemmer. Sie wünscht sich daher die Beibehaltung der Neutralitätspflicht.
Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof aus dem Jahr 2017können Arbeitgeber aus Gründen der weltanschaulichen Neutralität das Tragen von jeglichen sichtbaren Zeichen politischer, philosophischer oder religiöser Überzeugungen in Bereichen mit Kundenbeziehungen untersagen. Die Erzieherinnen müssen wohl auf das Tragen religiöser oder weltanschaulicher Symbole verzichten, „da gerade Erzieherinnen sehr eng mit Kindern und Eltern zusammenarbeiten“.
Das Familienzentrum Uhlandstraße hat es im März beim Deutschen Kita-Preis unter 1.400 Bewerbern bis in die Finalrunde unter die besten zehn Kitas geschafft. Zwei Tage lang werden Elena Läßle von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Robert Friedrich vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung Gespräche führen mit Eltern, dem Team, der Leitung und natürlich mit den Kindern. Sie werden die Kinder beim Spielen beobachten, in der Gruppe und den Tagesablauf. Sie sehen sich die Organisation genau an und vieles mehr. Die Ergebnisse dieser Begutachtung werden in einem zehnseitigen Bericht zusammengefasst, der wiederum der Jury als Grundlage für ihre Bewertung dient. Bis zur Entscheidung darf in Maintal noch ein wenig gebangt und gehofft werden.
Dort entwickelte sich Schritt für Schritt die Kita zum Familienzentrum, mit niederschwelligen Angeboten für die Familien. Das offene Elterncafé ist dabei ein wichtiger Baustein. Hier wird über Probleme offen gesprochen. Oft entwickeln sich daraus konkrete Angebote. „Wir arbeiten im Team interdisziplinär, das ist eine unserer Stärken. Aus- und Weiterbildung, zusätzliche Qualifizierung und die Entwicklung von Schwerpunkten haben im Familienzentrum einen sehr hohen Stellenwert. So wird für die gemeinsame Fortbildungsreise privat angespart. Von jeder Auslandsreise bringen wir Impulse für unsere Arbeit mit. Aus Finnland zum Beispiel, wie die wertvolle psychologische Beratung für Eltern und Kinder in den Alltag integriert werden kann.
Seit dem Start des offenen Begegnungsortes Drop In(klusive) im vergangenen November wird das kostenlose Angebot im Stadtteil gut angenommen. Denn: „Vor allem die Mütter sitzen mit ihren Kleinkindern den ganzen Tag isoliert zu Hause“, sagt Gabi Steltner-Merz beim Pressetermin im April vor Ort. Die Leiterin des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße kennt die Familien und das Quartier um ihre Einrichtung herum seit vielen Jahren. Der Anteil an Familien mit Migrationshintergrund ist hoch, die Fluktuation im Stadtteil ebenfalls. Deshalb hatte Steltner-Merz sofort ein offenes Ohr für das Landesprojekt Drop In(klusive), das von der Karl-Kübel-Stiftung initiiert und gefördert wird.
„Wir betreuen hier Familien aus 40 Nationen“, sagt die Leiterin. „Viele kennen das Bildungssystem und die Angebote nicht. Schritt für Schritt eignen sie sich quasi nebenbei an, was wir unter Bildung und Erziehung verstehen.“ Ein Anliegen der Familien sei es zum Beispiel, mehr über Angebote für Kleinkinder zu erfahren. „Wir haben recherchiert und alle Sport- und Spielkreise, Krabbelgruppen, in einem Ordner zusammengestellt. Der Bedarf ist groß“, so das Fazit von Steltner-Merz.
Im Mai gewinnt das Bischofsheimer Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße den Deutschen Kita-Preis. Der Hessische Rundfunk widmet der Maintaler Einrichtung in seiner „Hessenschau“. Ein Schild in der Kita informiert über die Auszeichnung. Die Preisverleihung am Mittwochabend wollte sich auch Bürgermeisterin Monika Böttcher nicht entgehen lassen und reiste mit dem Zug in die Bundeshauptstadt. Der Kita-Preis sei eine „tolle Anerkennung“ für die im Familienzentrum geleistete Arbeit. In zwei Kategorien, „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung“, wurde der Kita-Preis vergeben.
Das Kita-Team belegte den ersten Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und kann sich über 25.000 Euro freuen. Überreicht wurden die Preise durch Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) und die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Elke Büdenbender.
Seit das Familienzentrum den Kita-Preis gewonnen hat, kämen viele Anfragen von Einrichtungen, Fachverlagen, Hochschulen und eben auch Politikern. Vor allem die Anfragen nach Hospitanten- und Mitarbeiterplätzen sei enorm gestiegen. Die Nachfrage war sogar so hoch, dass das Familienzentrum die Vergabe von Hospitantenplätzen zeitweise ausgesetzt hatte. Für die Kinder gab es übrigens eine große Party nach der Preisverleihung, die das Thema „Monster“ hatte. Hierzu war auch das Kikaninchen des Fernsehsenders Kika anwesend.
Das Geld ist laut Steltner-Merz noch nicht vollständig verplant. Jedoch soll damit ein Bauwagen für die angegliederte Wald-Kita teilfinanziert werden. Der Wagen soll zur Aufbewahrung von Spielzeugen sowie als Rückzugsort für die Kinder dienen. Zudem ist eine Studienreise im Gespräch, wobei hier das Ziel bisher nicht final geklärt wurde. Die Alternativen wären in diesem Fall England oder Italien.
Ende August brachte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die der Kita im Rahmen ihrer Sommertour einen Besuch abstattet, die offizielle Plakette an der Außenwand der Einrichtung an. Dort ist der Grund des Ministerinnenbesuchs zu lesen: 1. Platz in der Kategorie „Kita des Jahres 2018“. Mit den Kleinsten suchte Giffey regelmäßig das Gespräch und hatte sogar eine ganz besondere Überraschung dabei: Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat man sich für ein neues Maskottchen entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Adler. Als besonderes Geschenk durften die Kinder des Familienzentrums nun über den Namen des kleinen Adlers bestimmen. Die Mädchen und Jungen entschieden sich per Abstimmung für den Namen Freddie und bekamen jeweils ein kleines Exemplar des Maskottchens geschenkt.
Zusätzlich zu den kleinen Stofftieren erhielt jedes Kind der Kita auch eine Medaille. Bei der Verleihung wurde die Ministerin von anderen hohen Gästen wie Staatssekretär Wolfgang Dippel, Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher unterstützt. Nach dem offiziellen Teil stellte sich Giffey noch den Fragen der Fernseh- und Radioreporter, in denen es natürlich primär um die bundesweiten Ziele der Ministerin ging, ehe sie sich nach gut einer Stunde wieder zum Bus verabschiedete.
Auf dem früheren Sportgelände der FC Germania 08 in der Dörnigheimer Eichenheege soll eine neue Kita mit sechs Gruppen für rund 120 Kinder und einem integrierten Kinder- und Familienzentrum entstehen. Im August stellten Magistrat und Planer das Konzept in einer gemeinsamen Sitzung von Sozial- sowie Ausschuss für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Klimaschutz vor. Rund 4.000 Quadratmeter Grundstücksanteil für den Bau des „Hauses für Kinder und Familien“ einschließlich Außenanlagen, rund 1.900 Quadratmeter Gesamtnutzfläche für das zweigeschossige Gebäude mit sechs Gruppenräumen für je 25 U 3- und Ü 3-Kinder. Außerdem sollen Kleingruppenräume als Intensivräume entstehen, Schlaf- und Ruhe- ebenso wie Mehrzweckräume, und ein Kinderbistro für rund 150 Kinder nebst weiteren Räumlichkeiten.
Dienen sollen die Räumlichkeiten auch der Servicestelle Kindertagespflege Maintal (SKM), einer städtischen Einrichtung, die derzeit im Stadtteil Bischofsheim angesiedelt ist (Bürgerhaus). Für zukünftig weiteren Bedarf ließen sich Mehrzweckräume auch zu weiteren Gruppenräumen umfunktionieren.
Ein weiterer Punkt sei der Bedarf an flexibler Tagesmutter-Betreuung, der ebenfalls mit dem Kinder- und Familienhaus gedeckt werden könne. Und ein dritter schließlich, laut Böttcher, auch die Möglichkeit, hier beispielsweise Schwangerschaftskurse und Ähnliches anbieten und durchführen zu können.
Kritisch beurteilten die Ausschussmitglieder lediglich zwei – jedoch teils entscheidende – Faktoren. Zum einen bemängelten sie, dass lediglich 15 Pkw-Stellplätze vorgesehen seien. Wobei jedoch Sachtleber betonte, man sei streng nach der gültigen Stellplatzsatzung der Stadt vorgegangen. Und zum anderen das Timing, denn das ist sehr ambitioniert. Bereits im August soll die Entwurfsplanung abgeschlossen sein, im September der Bauantrag gestellt werden und auch bereits die Generalunternehmer-Ausschreibung erfolgen. Und schon im Herbst kommenden Jahres soll die Einrichtung in Betrieb gehen.
Der erste Schritt im Rahmen des Projekts war, die Sinne der Kinder zu schärfen: Als Umweltdetektive, ausgerüstet mit Fotoapparaten, die von der Bürgerstiftung finanziert wurden, sollten sie bei Ausflügen schauen, was sie so alles entdecken und wo überall Müll herumliegt. Dabei wurden die Kleinen – leider – schnell fündig. Regelrechte Empörung sei bei den Kindern angesichts des unzähligen Verpackungsmaterials aufgekommen, sagen die mit der Umsetzung des Projekts betrauten Erzieherinnen Renate Terzer und Christiane Bauer. Inzwischen gebe es keine Spaziergänge ohne „Schreie“ mehr: Aufschreie, wenn die Kinder wieder irgendwo Müll entdeckt haben. Doch sie finden ihn nicht nur, die Umweltdetektive der Kita Ahornweg sammeln ihn auch ein – mit Hilfe von Müllzangen, ebenfalls von der Bürgerstiftung gesponsert. In der Betreuungseinrichtung wird das Eingesammelte analysiert und kategorisiert: Was ist Plastik, was ist Restmüll, was Papier?
Einige der Gegenstände haben die Kinder wiederaufbereitet, Kronkorken zum Beispiel, die bemalt und zu einem kleinen Kunstwerk wurden. „Upcycling“ heißt das in der Fachsprache.
„Die Kinder lernen, in Alternativen zu denken“, sagen Terzer, Bauer und die Kita-Leiterin Marion Wagner. Denn darum gehe es: Die Mädchen und Jungen erfahren durch das Projekt, wie man Müll vermeiden kann. Selbst das Kita-Team lerne beim gemeinsamen Forschen mit den Kindern zum Thema Nachhaltigkeit noch etwas dazu.
Mittlerweile haben die Kinder verstanden, dass Alltagsgegenstände auch aus Naturmaterialien hergestellt sein können. So habe sich die Waldgruppe Möbel aus Baumkronen gebaut. „Es muss eben nicht unbedingt das Plastikstühlchen sein“, beschreibt es Wolfgang Zander, der beim Vor-Ort-Termin in der Kita die Bürgerstiftung Maintal vertritt. Mit dem Ziel, mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, passt das Kita-Projekt gut in das Portfolio der Stiftung, die auch „Maintal blüht“ finanziell unterstützt.
Auch die Kita Ahornweg will ihren Außenbereich anders begrünen. Rat und Tipps dazu wird die Diplom-Biologin Dr. Eva Distler geben, die auch für „Maintal blüht“ mitverantwortlich zeichnet. Den Kontakt stellte die Bürgerstiftung her. Angelegt werden sollen ein Naschgarten und eine Ecke mit Kräutern, außerdem neue Sträucher gepflanzt werden. Ein Komposthaufen ist gerade dabei, zu entstehen.
Die Kita „Abenteuerland“ im Obergeschoss des Brüder-Schönfeld-Hauses kann ihr aufwändig gestaltetes Außengelände nicht optimal nutzen. Grund sind wiederholt Schäden durch Vandalismus. Der steht schon fast auf der Tagesordnung. Damit die Kita ihren Betrieb aufrechterhalten konnte, musste sie vor einiger Zeit ein Außengelände nachweisen. Die Stadt Maintal konnte hierfür ein unbebautes Grundstück zur Verfügung stellen, in das der Eltern-Kind-Verein viel Zeit und Geld investierte. Das Grundstück, das von einem knapp zwei Meter hohen Zaun umgeben ist, kann von der Kita aus eingesehen werden.
„30.000 Euro hat es gekostet, um die Fläche in ein bespielbares Außengelände mit Klettergerüst, einem Sandspielbereich mit Pumpe, Sonnensegel und Bepflanzung zu verwandeln“, erzählen Isabell Glück und Miriam Fricke vom Elternverein. „Wir haben viele Arbeitsstunden investiert, die Kosten hat zur Hälfte das Land Hessen getragen“, berichten beide.
Leider kann das Gelände nicht immer optimal genutzt werden. Die Scherben kaputter Flaschen, Essensreste, Spritzen, Kondome und Müll müssen regelmäßig, vor allem nach Feiertagen und den Wochenenden, von den Eltern aufgesammelt werden. Die Tonne mit Sandspielsachen wird regelmäßig umgestoßen, Schaufeln, Eimer und Förmchen sind über das gesamte Spielgelände verteilt.
Belastend für die Kinder und demotivierend für Erzieher und Eltern sind aber vor allem die wiederkehrenden Zerstörungen und Diebstähle. „Wir haben im Frühjahr kleine Blumentöpfe aufgehängt, die wurden sofort runtergeschossen, die Rankpflanzen am Zaun sind alle ausgerissen. Von vier Sonnensegeln ist nur noch ein kleines übrig“, listen die Erzieher auf. Die Sonnensegel sind vermutlich seit Anfang Juli spurlos verschwunden. Für die Kinder war aber am schlimmsten, dass sie im Oktober beobachten mussten, wie der große Kürbis kaputt gemacht wurde. Jugendliche sind über den Zaun geklettert und haben auf „den Dicken“ mit Messern eingestochen.
Zunächst werden jetzt Sponsoren für neue Sonnensegel gesucht, denn ohne Schatten ist ein Spielen draußen die längste Zeit des Jahres nur sehr eingeschränkt möglich. Die Eltern werden Marmelade auf dem Weihnachtsmarkt in Hochstadt verkaufen und sich weiterhin für das „Abenteuerland“ und ihre Kinder engagieren. Aber ihre Begeisterung für ihr Engagement hat einen herben Dämpfer erhalten.
Die Kita Gänsseestraße ist Maintals erste Kinderrechte-Kita und eine von hessenweit zehn Betreuungseinrichtungen, die an dem Modellprojekt „Kinderrechte“ teilgenommen haben. Der Startschuss fiel Anfang des Jahres, Anfang Dezember nahm Einrichtungsleiterin Anke Marburger in Gießen das Zertifikat entgegen. Aber Kinderrechte begleiten den pädagogischen Alltag schon eine ganze Weile.
Der Weg zu gelebten Kinderrechten führte über fünf Module. Da geht es zunächst um die individuelle Auseinandersetzung der Erzieher mit eigenen Erfahrungen und Haltungen zum Thema, aber auch darum, wie sich die Rechte kindgerecht im Kita-Alltag bearbeiten und vermitteln lassen. In einem nächsten Schritt ging es darum, die Eltern mit ins Boot zu holen, zu informieren, Fragen zu beantworten.
Im Mittelpunkt der Qualifizierungsphase standen natürlich die Überlegungen, wie sich Kinderrechte kindzentriert und kindgerecht vermitteln lassen sowie die praktische Umsetzung.
Da gab es Ausflüge zu einer Kinderrechte-Ausstellung im Rathaus, in Museen, aber auch in die nähere Umgebung. So haben sich die Jungen und Mädchen mit der Situation der Spielplätze auseinandergesetzt und eigene Vorschläge erarbeitet, die sie nun Bürgermeisterin Monika Böttcher vorstellen möchten. Sie haben unter dem Aspekt „Bildung“ Schulen und Büchereien besucht, sich mit gesunder Ernährung befasst und auch Themen wie Krieg, Flucht, Ausbeutung und Misshandlung von Kindern nicht ausgespart.
Die Jungen und Mädchen haben zum Beispiel ihren Körper gemalt und markiert, wo sie berührt werden möchten und wo nicht. Sie haben durch ein Bastelprojekt gelernt, was Fließbandarbeit und Ausbeutung bedeuten, indem jedes Kind einen festgelegten Arbeitsschritt ausführte – unter strikter Zeitvorgabe. Sie haben dicht gedrängt auf einem kleinen Blatt Papier gestanden, um zu spüren, wie dicht besetzt die Flüchtlingsboote sind. Sie haben sich mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden befasst.
Im Dezember war in der Kita Zauberwald die Einweihung der neuen Hochebene im Gruppenraum der „Moosmutzel“. Ein symbolisches rotes Band zierte das bespielbare Holzkunstwerk, das am Sonntagnachmittag nach offizieller Freigabe durch Teamleitung Ruth Gärtner und Vereinsvorsitzende Anette Dierks von den Kindern erobert werden durfte. Mit wenigen Utensilien entstehen Kulissen für unterschiedlichste Rollenspiele. Über mehrere Etagen entfalten sich kleine und große, offene und geschlossen Räume. Verschiedene Bodenmaterialien, Treppen, Podeste, Leitern, Schubladen und liebevolle Details wie der Türspion mit Briefschlitz, farbige „Glasscheiben“ oder Flechtwerk lassen nicht nur Kinderaugen leuchten.
Grundschulen
Im Rahmen seiner „Schultour“ war das HR-Sinfonieorchester im Mai zu Gast an der Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim und sorgte mit seinem einstündigen Konzert für Begeisterungsstürme bei Schülerschaft und Lehrkräften, die sich im nahe gelegenen evangelischen Gemeindezentrum eingefunden hatten. Die Friedrich Fröbel-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung für körperliche und motorische Entwicklung ist eine Schule in Trägerschaft der Stadt Hanau, in der in 18 Klassen mit jeweils maximal acht Schülern Kinder von sechs Jahren bis zu jungen Erwachsenen bis zu 19 Jahren unterrichtet werden. Einmal in jeder Spielzeit tauscht das Sinfonieorchester den Konzertsaal mit Turnhallen und Schul-Aulen, um hessischen Schülern das Live-Erlebnis klassischer Musik in ihrem Alltagsumfeld zu bieten.
So eröffneten die HR-Sinfoniker ihr Programm mit dem schwungvollen „Lied des Torero“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Die Moderation übernahm Stefan Hoffmann vom Hessischen Rundfunk, der sofort den richtigen Ton fand und die etwa 130 Schüler und ihre Lehrkräfte mitzureißen verstand. Auch eine Grundschulklasse mit inklusivem Unterricht aus Hochstadt war in Dörnigheim zu Gast. Zwischen den Programmpunkten kamen beide Seiten miteinander ins Gespräch. Die verschiedenen Instrumentengruppen wurden vorgestellt und Fragen beispielsweise nach dem Tagesablauf eines Profi-Musikers und den Übungszeiten ermöglichten den Kindern einen Einblick in die Welt der klassischen Musikszene.
Die Musiker ihrerseits boten mit der breit gefächerten Werkauswahl ein ansprechendes Programm, das von den Schülern begeistert verfolgt wurde. Verschiedene solistische Auftritte zeigten die stilistische Bandbreite des hr-Sinfonieorchesters von barocken Oboenklängen über Wolfgang Amadeus Mozarts Rondo C-Dur, KV 373, interpretiert von dem 18-jährigen Solo-Geiger Felix Hörter, bis hin zu einem Arrangement des bekannten Jazz-Standards „The Girl From Ipanema“ in Kombination mit der „Air“ von Bach.
Im August war ein großer Tag für die zwölf Erstklässler der Friedrich-Fröbel-Schule in Maintal: Am Mittwoch wurden sie nämlich feierlich eingeschult und lernten, unter Augen der Familienangehörigen, ihre Lehrer und ihre neue Schule etwas besser kennen. Am Mittwoch wurden fünf Maintaler und sieben Hanauer Kinder, vier Mädchen und acht Jungs, eingeschult.
Bei der Einteilung der Klassen kommt es - wie Schulleiterin Elisabeth Görgen berichtet - nicht auf die Art der Beeinträchtigung der Kinder an. „Es ist viel wichtiger, wie die Kinder untereinander kommunizieren und interagieren“, erklärt die Schulleiterin, die seit 2011 im Amt ist. Bevor ein Kind auf die Fröbelschule gehen kann, wird eine förderpädagogische Diagnostik durchgeführt. Sollte hierbei festgestellt werden, dass ein Kind sonderpädagogische Förderung im Schwerpunkt geistige Entwicklung benötige, besteht die Möglichkeit, die Hanauer Schule zu besuchen. Bei diesem Förderbedarf wird festgestellt, dass das Kind ganz individuelle Herangehensweisen benötigt, um die Förder- und Lernziele zu erreichen. Die Schwerpunkte der Unterrichtsarbeit an der Friedrich-Fröbel-Schule sind Allgemeinbildung sowie die Erziehung zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung in der sozialen Integration. Die Klassen haben in der Regel eine Größe von sieben bis acht Schülern und erstrecken sich von der ersten bis zur 13. Jahrgangsstufe.
Im Dezember 2016 wurden Schadstoffe im Boden der Waldschule gefunden, Altlasten aus Schuttablagerungen der Nachkriegsjahre. Die Belastungswerte lagen im niedrigen Bereich, dennoch musste das Erdreich ausgetauscht werden, womit sich die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, der mittlerweile eröffnet ist, verzögerte. Nach wie vor ist im März der sogenannte kleine Schulhof deshalb gesperrt. In dem Zusammenhang würden dann auch die Kanalsanierung sowie die Oberflächengestaltung des kleinen Schulhofes vorgenommen, so wie es mit der Schule abgestimmt sei.
Ebenfalls betroffen von der Altlastensanierung sind der große Schulhof, dessen Erneuerung noch aussteht, sowie ein Teil des Geländes der städtischen Kita Gänsseestraße. Der kleine Schulhof liegt etwas abseits, südlich des Querriegels der Schule – und bietet einen trostlosen Anblick. Denn als vorbereitende Maßnahme wurde alles Grün bereits entfernt.
Bei der Suche nach Altlasten im Boden wurde das gesamte Schulgelände abgesucht. Im nördlichen Teil wurden nach Angaben des Kreises sogenannte Grabsperren, also Kunstharzüberzüge, bei den offenen Flächen eingebracht, bevor diese wieder freigegeben wurden. Die Flächen, bei denen noch eine Sanierung erforderlich sei, blieben vorerst abgesperrt. Dazu zählt neben dem kleinen Schulhof auch die Gartenfläche am östlichen Schulgelände.
Die Kinder der Klasse 2b der Villa Kunterbunt gewinnen im Dezember den Wettbewerb des Forstamts Hanau-Wolfgang für ihr Plakat „Waldgeschichten“, das die Klasse im ersten Schuljahr gestaltet hatte. Der Waldpädagoge Florian Szczodrowski vom Forstamt Hanau-Wolfgang überreichte eine Urkunde, ein – noch namenloses – Klassenmaskottchen, „Die Früchte Detektive“, ein Wissens- und Geschichtenbuch mit Anleitungen für Experimente, Spiele, Rezepten und die „Krabbeltier-Safari“, eine Ausrüstung zum Erforschen von Krabbeltieren, mit Bestimmungsbuch, Becherlupe, Kescher und Forscher-Station.
Das wirklich große Ereignis aber sollte draußen im Schulhof stattfinden. Florian Szczodrowski hatte drei kleine Pflanzen aus der Forstbaumschule mitgebracht, die auf dem Schulgelände gepflanzt werden sollten. Den Baum des Jahres 2013, einen Wildapfel und zwei schwarze Holunder. Die Pflänzchen hatten in ihren Töpfen bereits ordentlich Wurzeln ausgebildet. Mit dem Hohlspaten hoben die Kinder drei kleine Löcher aus, was sich auf dem verdichteten Boden als Schwerstarbeit erwies, aber mit Unterstützung des Försters erfolgreich gelang. „Wir müssen sie noch gießen“, wussten die Kinder und dachten auch sofort darüber nach, wie sie die unscheinbaren, unbelaubten Gehölze markieren und sichern könnten.
Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 engagieren sich laut Mitteilung der Schule acht junge Menschen in einem Freiwilligen Sozialen Jahr an der Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim.
Die jungen Männer und Frauen im Freiwilligen Sozialen Jahr ergänzen Klassenlehrerteams und unterstützen die Schüler im Unterricht. Für die Freiwilligen sei diese Zeit verbunden mit interessanten und wertvollen Erfahrungen sowie mit vielen schönen Momenten in der direkten Begegnung mit den Schülern oder im Schulleben. Für die Schüler sind sie wichtige Interaktionspartner und für das System eine große Hilfe im Schulalltag, heißt es weiter in der Mitteilung.
Über 200 Mädchen und Jungen zeigten im Juni gleich dreimal ihr Können in die Manege des Circus „ZappZarap“. Sie sorgten mit ihren in gerade einmal fünf Tagen einstudierten Zirkusdarbietungen für den absoluten Höhepunkt der Veranstaltungen zur 50-Jahr-Feier der Hochstädter Fritz Schubert-Schule. Insgesamt konnten die Grundschulkinder vor der akademischen Feier zum Schuljubiläum sogar viermal präsentieren, was sie gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und den beiden pädagogischen Mitarbeiterinnen Vanessa und Kim vom Circus „ZappZarap“ mit großer Akribie und Disziplin gelernt hatten.
Um 9.30 Uhr schlüpften die Sechs- bis Zehnjährigen dann erstmals an diesem für sie langen Tag in die Rollen von Fakiren, Akrobaten, Clowns, Hula-Hoop-Tänzern, Poi-Schwingern, Feuerschluckern oder Balljongleuren. Jeweils 90 Minuten, unterbrochen von einer 15-minütigen Pause, dauerten die Zirkusvorstellungen, die bei dem schwül-warmen Wetter und den hohen Temperaturen im Zelt eine große Herausforderung für die kleinen Akrobaten darstellten.
Dass bei der intensiven Arbeit mit den Mädchen und Jungen die Bereiche Ausdauer, Konzentration, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit im Mittelpunkt standen, wurde bei den Präsentationen deutlich. Vor allem stärkte das Zirkus-Projekt sichtbar den Gemeinschaftssinn der Schüler. Das wurde beispielsweise bei den akrobatischen Programmpunkten deutlich, wo es darauf ankam, sich gegenseitig zu stützen, um eine beeindruckende Menschenpyramide zu bauen. Ähnliches galt für die atemberaubende Leiterakrobatik.
Mit einer humorvollen und engagierten Lesung hat Kinderbuchautor Rüdiger Bertram im April die dritten Klassen der Büchertalschule in seinen Bann gezogen und ihnen die Faszination des Lesens nähergebracht. Mit Hilfe einer selbst gemischten Stinktierflüssigkeit – natürlich nur Wasser – wollte Bertram den Kindern den Gestank der Tiere demonstrieren. Die Androhung, die Flasche zu öffnen, sorgte in gleichen Teilen bei den Kindern für diebische Vorfreude und entsetztes Aufschreien. Am Ende löste er seinen Trick auf und merkte an, dass das Entfernen von Stinktiergeruch mitunter Wochen dauern könne. Eine gratis Bio-Lektion gab es für die gebannten Zuhörer, die Stinktier Dieter nun noch interessanter fanden, also auch.
Diese fanden, nachdem Bertram zwei Kapitel seines Buches vorgelesen hatte, bei der Fragerunde kaum ein Ende. „Werden Zora und das Stinktier Freunde?“, „Kommen auch Spinnen vor?“ und „Haben alle Freunde einen tierischen Begleiter?“. Alle wollten sie wissen, wie die Geschichte weitergeht. Einige Antworten ließ sich Bertram entlocken, um den Rest zu erfahren, müssen die Schüler selbst ins Bücherregal greifen. Denn dafür möchte Bertram schließlich begeistern.
Weiterführende Schulen
Viele Kinder und Jugendliche starten Anfang August ihre Schullaufbahn, ob Beginn in der Grundschule oder Wechsel auf die weiterführende Einrichtung. Die Dörnigheimer Werner-von-Siemens-Schule hat sowohl Grund- als auch weiterführende Schule mit ihrem Haupt- und Realschulzweig. Der perfekte Übergang von der Kita in die Grundschule sollte ein begleitetes Loslassen sein: Spätestens ab der Eingangstür sollten Mama und Papa den Spross alleine gehen lassen. Und auch für die Fünftklässler wird es Veränderungen geben: mehr Fächer, mehr Lehrer. Schüler, die von anderen Schulen in die Sekundarstufe kommen, müssten sich zunächst eher zurechtfinden als jene, die auf der Werner-von-Siemens-Schule den Grundschulzweig besucht haben.
Darüber hinaus stehen die Klassenlehrer als Ansprechpartner zur Verfügung. Und auch für die Eltern gibt es Raum für Fragen. Die Kinder sollten ein Gefühl haben, willkommen und Teil einer Gemeinschaft zu sein und stets Freude haben auf den nächsten Tag in der Schule. In die Schultüte sollten nicht ganz so viele Süßigkeiten, und ein Kuscheltier wäre nicht schlecht
Durch verschiedene Zufälle fand Bernhard Siever über 20 Jahre lang sein Glück in Saudi-Arabien und Asien. Seit zehn Jahren ist er aber in Maintal und unterrichtet an der Albert-Einstein-Schule. Dort organisiert er den regelmäßigen China-Austausch und nimmt seine Schüler mit in eine exotische Welt.
Sievers Frau erkrankte schwer und starb schließlich an Krebs. Im Jahre 1990 entbrannte der Golfkrieg. So traf er die Entscheidung, für ein „normales Leben“ nach Deutschland zurückzukehren. Ohne eine Stelle in der Heimat in Aussicht zu haben, kündigte er 1992 in Dschidda. Mehr aus Jux denn aus wirklichem Interesse schickte er eine Bewerbung an die Deutsche Botschaftsschule in Peking.
Nach sechs Jahren Orient ging es für ihn also nach Asien. „Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Ein halbes Jahr hat es gedauert, dann war ich China-Fan“, so Siever. Überrascht von der Schönheit der Landschaft wurde er schließlich in ihren Bann gezogen. Der Schulalltag gefiel ihm gut, er lernte seine zweite Frau kennen. Gemeinsam wurden Land und Leute erkundet, von China aus unternahm das Paar viele Reisen nach Südostasien. Sechs Jahre hielt es Siever in China.
Nach der Geburt seiner Tochter Svenja machte sich das Paar allerdings Gedanken um einen Abschied aus dem Reich der Mitte. „Singapur war immer mein Traum. Ich habe mich an einer Schule, die mitten im Dschungel liegt, beworben und die Stelle gekriegt.“ Und doch entschieden sich Siever und seine mittlerweile Ex-Frau, das Paradies nach zehn Jahren zu verlassen. Aus pragmatischen Gründen. „Ich war immer privat angestellt, da haben sich die Beamtengene gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war ich 49 Jahre alt, Hessen war das einzige Bundesland, das in diesem Alter noch verbeamtet hat“, so Siever.
Nach 22 Jahren im Auslandsschuldienst in gigantischen Metropolen und Millionenstädten verschlug es ihn ausgerechnet nach Maintal. Die Nähe zu Frankfurt hat da eine Rolle gespielt, aber ansonsten war auch Zufall. So ist er seit 2008 als Lehrer an der Albert-Einstein-Schule tätig
Von seiner ungebrochenen Begeisterung für Asien profitieren nun seine Schüler. Bereits 2009 machte er gemeinsam mit dem damaligen Schulleiter die Partnerschaft mit einer Schule in Chengdu perfekt. Alle zwei Jahre findet seitdem ein Austausch statt, in diesem Jahr zum fünften Mal. Zwölf Schüler dürfen mitfahren, meist sind es über drei Bewerber. „Es ist ein Eins-zu-eins-Austausch. Jeder der mitfährt, muss auch einen chinesischen Schüler aufnehmen.
In einem Chinakundekurs werden die Schüler auf den zweiwöchigen Austausch vorbereitet, dabei lernen sie neben typischen Verhaltensweisen und Gewohnheiten der Chinesen auch die Grundlagen von Mandarin kennen.
Für eine Woche werden die Schüler in einer Gastfamilie in Chengdu untergebracht. Manche in beengten Verhältnissen, sodass die Gasteltern gar ihr Schlafzimmer für den Gast räumen, mal in kleinen Villen. Die Teilnahme am Unterricht und am normalen Leben steht im Vordergrund, für die Schüler ein unvergessliches Erlebnis. Ausflüge zu Tempeln, Teehäusern, traditionellen Vorführungen und der Besuch eines Panda-Parks stehen ebenfalls auf dem Programm. In der zweiten Woche folgt dann eine Reise zu zwei weiteren Großstädten. Peking ist meist fester Programmpunkt. Über seine Zeit im Ausland hat Bernhard Siever zwei Bücher geschrieben. „Ich versuche, viele Dinge festzuhalten. Ich führe Tagebuch, mache Jahresrückblicke“, so der Wahl-Maintaler im März.
Den beim landesweiten Schülerwettbewerb „Hessen – das Land und seine Verfassung“ hat Julian Bothe von der AES im März den ersten Platz belegt. Bei diesem Wettbewerb waren Schüler aufgerufen, sich auf unterschiedliche Arten mit dem Land und der Verfassung auseinanderzusetzen. Zu den übergeordneten Themen wie „Gesellschaft im Wandel“ oder „Gründung Hessens“ konnten die teilnehmenden Schüler selbstgewählte Fragestellungen bearbeiten und dazu ihren Wettbewerbsbeitrag einreichen.
Der 15-jährige Julian entschied sich für einen sozialen Schwerpunkt: Flüchtlinge. „Meine Mutter arbeitet in der Flüchtlingshilfe. Da bekommt man schon etwas mit“, erklärt Bothe seine Wahl. Weil ihm die Thematik von zu Hause bekannt war, fiel ihm der Zugang dazu eben leichter. Zu diesem Themenkomplex waren zwei Aufgabenstellungen vorgegeben, die den Jugendlichen interessierten. Zum einen eine Analyse des deutschen Spielfilms „Willkommen bei den Hartmanns“ oder die Frage „Wo kommen die Flüchtlinge her und was sind ihre Motivationen?“
Er hat sich entschieden, einen Film zu machen. Er zeigt er Landschaftsaufnahmen der Stadt Maintal und selbst animierte Grafiken und Interviews, die er mit Flüchtlingen aus Maintal geführt hat. Seine Mutter habe ihm geholfen, den Kontakt zu den Flüchtlingen herzustellen. Die Grafiken zu dem Film hat er selbst gestaltet. Bereits vor knapp vier Jahren entdeckte er ein 3-D-Animationsprogramm und begann, damit zu experimentieren.
Im April war die Begrüßungsfeier für die Austauschschüler der AES aus Sri Lanka. Drei Schülerinnen und sechs Schüler des Wisdom International College aus Beruwala waren am Vorabend von ihren deutschen Gastfamilien herzlich am Frankfurter Flughafen empfangen worden. Alle Austauschschüler aus Beruwala waren vor ihrer Abreise eine Woche lang im Goethe-Institut in Colombo. Dort wurden ihnen die wesentlichen kulturellen Unterschiede erklärt. Insbesondere die jungen Männer müssen lernen, dass hier in Deutschland Mann und Frau absolut gleichberechtigt sind.
Claire Lambrecht, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Marc Schröder, die Exkursion der Maintaler Schüler nach Sri Lanka im vergangenen November organisiert und begleitet hat, erinnert vor allem an die Warmherzigkeit und Gastfreundschaft, mit der die deutsche Delegation empfangen wurde. Viele Freundschaften bestehen via Internet weiter.
Das Einsteingymnasium pflegt den Austausch nicht nur mit Sri Lanka, es existieren auch Partnerschaften in Frankreich, Litauen, Spanien oder USA. Die Partnerschaft mit Beruwala begann nach dem Tsunami, der im Dezember 2004 große Teile der Stadt zerstörte. Mit den Hilfsfaktionen des Main-Kinzig-Kreises entstanden viele persönliche Beziehungen, sodass der Kreistag 2012 eine offizielle Partnerschaft mit Beruwala beschloss, worunter auch der Schüleraustausch fällt. Im jährlichen Wechsel soll dieser nun kontinuierlich stattfinden.
Zwei Wochen lang werden Lehrer und Schüler aus Sri Lanka Maintal, Frankfurt und die Region kennen lernen. Sie besuchen den Hessischen Landtag in Wiesbaden, besichtigen Gelnhausen und sprechen mit Landrat Stolz. Die Gruppe wird eine Schifffahrt auf Main und Rhein unternehmen, zur Eintracht in die Arena fahren und natürlich hessische Spezialitäten kosten dürfen (20. April)
Im Juli trafen sich des zweiten Oberstufen-Jahrgang Albert-Einstein-Schule von 1979 wieder, um gemeinsam auf die guten Zeiten zurückzublicken. Von den rund 80 Absolventen hatten sich immerhin über 30 Personen für den Abend auf dem Gelände der Schule angekündigt. Doch neben den zahlreichen Jubilaren ließen es sich auch mehrere ehemalige Lehrkräfte nicht nehmen, ihren ehemaligen Schützlingen einen Besuch abzustatten. Unter ihnen war auch der ehemalige Schulleiter und Altlandrat Karl Eyerkaufer.
„Es war einfach alles sehr familiär“, erinnert sich Eyerkaufer. „Es war alles so klein, dass ich als Schulleiter jedem Schüler persönlich zum Geburtstag gratulieren konnte. Zudem bekam man auch viel aus dem Privatleben der Schüler mit. Das war schon sehr schön.“ Zwar gibt er zu, dass ihm nicht immer sofort die Namen präsent seien, jedoch die Gesichter sind ihm oft ein Begriff. „Wenn man mir dann die Namen sagt, kommen die Erinnerungen auch wieder.
Auch in diesem Jahr war die Feierlichkeit, die unter strahlendem Himmel auf dem Gelände der ehemaligen Schule stattfand, für alle Beteiligten ein Erfolg. Dem stimmt auch der federführende Organisator Roland Zoller zu.
Im August wurden 187 Fünftklässler an der Albert-Einstein-Schule eingeschult, die sich auf sieben Klassen verteilen. Im Rahmen einer großen Einschulungsfeier im Bürgerhaus in Bischofsheim wurden die „Neu-Einsteiner“ am Dienstag von der Schulgemeinde begrüßt. Schulleiter Claus Wörn dankte in seiner Begrüßungsrede für das Vertrauen der Eltern und führte aus, dass es an einer offenen und selbstständigen Schule wie der AES eine moderne und zeitgemäße Lernkultur gebe, an der die individuelle Förderung einen ganz besonderen Stellenwert habe. Die Schule wolle die Schüler auf ein erfülltes Leben vorbereiten, dafür sorgen, dass sie mit offenen Augen und Ohren die Welt wahrnehmen und – wie Einstein – sich lebenslang ihre Neugier bewahren.
Wörn rief die Eltern dazu auf, den Computer-, Handy- und Fernsehkonsum der Kinder zu reduzieren und stattdessen vor allem das Lesen zu fördern. Gerade die Leser unter den Schülern hätten oft wenige Probleme mit dem Unterrichtsstoff und täten sich leicht bei der Erledigung der Hausaufgaben. Für die Fünftklässler habe man im Übrigen ein ganzes Stockwerk reserviert. Die neue Stufenleiterin der fünften und sechsten Klassen, Claire Lambrecht, las die Namen aller Schüler vor, rief sie auf die Bühne und gab die Verteilung auf die sieben Lerngruppen bekannt. Parallel dazu hatte der Förderverein für die Eltern einen Imbiss im Atrium der Schule vorbereitet.
Musikalisch umrahmt wurde die Einschulungsfeier von der Klasse 7c und die Tanz-AG brachte besonderen Schwung in die Veranstaltung und animierte das Publikum zu rhythmischem Mitklatschen. Der Tag der Einschulung in die AES hatte mit einer Einladung zu einem ökumenischen Gottesdienst in die evangelische Kirche in Bischofsheim begonnen, der von den Religionslehrern Pia und Sarah Lachmund, Renate und Martin Kiel, dem evangelischen Pfarrer Jens Heller und seinem katholischen Amtskollegen Hans-Hermann Klüh organisiert worden war. Der Jugendchor Young Voices sorgte für die musikalische Untermalung des Gottesdiensts, der unter dem Thema „Fit wie ein Turnschuh“ stand
Im September wurde die „Lange Lesenacht“ an der Albert-Einstein-Schule wiederbelebt, die zum dritten Mal stattfand. Zu Gast war der Lyriker Martin Piekar Er studiert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und kam mit der Einsteinschule über die „Hochstädter Lyriknacht in Erinnerung an Horst Bingel“ in Kontakt, bei der er bereits zweimal las. Er hat mittlerweile zwei Lyrikbände veröffentlicht. Auf eindrucksvolle Weise schaffte er es, Poesie für die Schüler greifbar zu machen. „Benutz deine Sprache! Es muss nicht gereimt werden“, war einer der ersten Appelle, die Piekar an die Schüler richtete. Damit ging er auf die weit verbreitete Vorstellung ein, dass sich Gedichte reimen müssten.
Im Anschluss an seine Vorstellung, die der Autor mit einer Fragerunde zu seiner Person begann, wollte er, dass die Schüler kreativ werden. Hierzu gab er ihnen die Möglichkeit, auf ein Plakat unterschiedliche Worte in zwei Farben zu schreiben. Aus diesen sollten sich die Teilnehmer dann jeweils zwei Begriffe aussuchen und ein Gedicht verfassen. Die Ergebnisse waren verblüffend und von Grund auf unterschiedlich.
Im zweiten Teil der Veranstaltung, die von der Bürgerstiftung Maintal unterstützt wurde, stand die Präsentation von Werken auf dem Programm – alles auf Wunsch der Schüler. Also kopierte Piekar einige seiner eigenen Texte und ließ die Schüler diese vortragen. Er selbst erlebte dies als wertvolle Erfahrung: Es war spannend, einmal die eigenen Gedichte von jemand anderem zu hören.
Durch seine lockere und vor allem ehrliche Art und Weise mit den Schülern umzugehen, machte er den Zugang zu dieser Kunstform für alle Beteiligten leichter. Auch die drei Lehrkräfte, Judith Nußbaum, Helge Kater und Bettina Lambrecht, welche die Lesenacht betreuten, äußerten sich positiv. So war Nußbaum, die auch die Organisation in weiten Teilen übernommen hatte, vor allem von dem Referenten angetan: „Er hat einen wirklich tollen Zugang zu den Schülern gefunden.
Zwölf Schüler sowie zwei Lehrkräfte der chinesischen Partnerschule der Maintaler Albert-Einstein-Schule aus der Provinz Sichuan, der Zongbei Mittelschule in Chengdu, wurden Ende September am Frankfurter Flughafen von ihren deutschen Gastfamilien und den gastgebenden Lehrern in Empfang genommen. Der von den Kollegen Claire Lambrecht und Bernhard Siever organisierte Chinaaustausch der AES findet damit bereits zum fünften Mal statt. Die chinesischen Schüler hospitierten in den folgenden Tagen im Unterricht und tauschten sich mit ihren deutschen Partnern auf vielfältigste Weise aus. Zum Programm des mehrtägigen Aufenthalts gehörten auch ein Empfang bei Bürgermeisterin Monika Böttcher im Rathaus, ein großer bunter Abend in einer Maintaler Gaststätte, ein gemeinsamer Ausflug nach Frankfurt in die „neue“ Altstadt und natürlich auch Exkursionen mit den gastgebenden Familien.
Die Gäste wurden nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft im Rahmen einer großen feierlichen Begrüßungsveranstaltung im voll besetzten Atrium der Einsteinschule willkommen geheißen. Kurz zuvor hatten alle Fünftklässler die Besucher aus Fernost mit spektakulären Tanzeinlagen unter Anleitung von Nicole Giersbeck auf dem Schulhof begrüßt.
Im Rahmen der Veranstaltung, die von den Organisatoren des Austauschs eröffnet worden war, würdigte Schulleiter Claus Wörn die immer größere Bedeutung von Schulpartnerschaften.
Für vier Schülerinnen der Albert-Einstein-Schule ist im Oktober der Wunsch nun in Erfüllung gegangen, seine eigenen Texte in einem Buch zu veröffentlichen. Sie bekommen zudem die Möglichkeit, diese auf der Frankfurter Buchmesse vorzutragen. Unter dem Titel „SchreibKunst – Schüler schreiben mit Autoren“ startete das Programm der Landesregierung im Jahr 2016 an insgesamt zehn hessischen Schulen. An der Albert-Einstein-Schule wurde dann, unter der Leitung von Judith Nußbaum, eine Schreibwerkstatt eingerichtet, die vom Autor Lars Ruppel begleitet wurde. Bis Februar dieses Jahres konnten die Schüler ihre Texte einreichen, von denen mehrere veröffentlicht werden. Aus der Schreibwerkstatt der Albert-Einstein-Schule fanden insgesamt zehn Texte Eingang in das Buch. Vier Schülerinnen, deren Werke nun veröffentlicht werden, sind Luisa, Clara, Annalena und Laura. Alle besuchen seit Beginn des Projektes die Schreibwerkstatt der Einsteinschule und haben viel Spaß daran, ihre Texte zu erarbeiten.
Die Autorin Lena Gorelik, deren aktueller Roman „Mehr Schwarz als Lila“ für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert ist - holte Anfang ihre Lesung nach, die sie bereits im Oktober im Rahmen der Literaturtage an der Albert-Einstein-Schule halten wollte. Ganz locker, in Jeans und schwarzer Bluse, forderte sie die Neuntklässler zum Gespräch auf. Nicht nur über den Jugendroman, sondern auch über die Arbeit als Autorin und zur Person wollen die Schüler der AES einiges wissen – und erhalten sehr offene Antworten.
„Ändern Sie auch? Wie lange dauert es, bis ein Roman fertig gestellt ist?“, wollten die Schüler wissen. „Oh, ganz viel“, war die Antwort. „Ich bin nach zwei Jahren ein anderer Mensch, kenne meine Personen besser. Zwei Jahre gilt übrigens als schnell, die Lektoratszeit dauert noch einmal so lange.“ Drei bis vier Runden würde an der Geschichte und der Sprache gearbeitet, immer in Kooperation mit dem Lektor des Verlags.
Lena Gorelik berichtete, dass sie nicht nur Romane schreibe, sondern auch Drehbücher für Theater und Radio und für Zeitungen. Sie würde auch in Schreibwerkstätten ihr Wissen weitergeben. „Ich kann mir nichts anderes vorstellen außer Schreiben. Auch wenn man nie, nie frei hat und das Leben sehr anstrengend ist.“
Am Mittwoch trainieren 16 Jungen, die alle an der Erich-Kästner-Schule sind, in der Schulturnhalle ihre Fertigkeiten an Buch und Ball bei der Aktion „Kicken und lesen“. In dem freiwilligen Training wechseln sich im Mai in Zehn-Minuten-Blöcken Lese- und Fußballarbeit ab. Nach dem Warmmachen mit Texten und dem Vorlesen wird sich mit Ball aufgewärmt, Technik trainiert und gespielt. Die Nachmittagseinheit ist Teil des Bildungs- und Integrationsprojekts „Kicken und lesen in Hessen 2018“. Ziel ist, Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren – insbesondere auch Jungen mit wenig Kontakt zu Büchern oder Jungen mit Flucht- oder Migrationshintergrund – für das Lesen zu begeistern. Beteiligt sind die Stadtbücherei Maintal, die Erich-Kästner-Schule, die KEWA Wachenbuchen und die Familien- und Jugendhilfe „Die Welle“. Finanziert wird das Projekt durch die Stadt Maintal, eine Förderung über 1.500 Euro kommt außerdem von der „Hessenstiftung – Familie hat Zukunft“. Insgesamt 5.000 Euro sind im städtischen Haushalt für die Aktion veranschlagt.
Eine der Leseübungen im Training ist das Tandemlesen, bei dem ein Junge mit dem Finger am Text die Lesegeschwindigkeit vorgibt, während der andere vorliest. Bei einem Fehler wird an den Satzanfang zurückgesprungen. Punkte gibt es für jede geschaffte Wiederholung des Textes innerhalb der vorgegebenen Zeit. Hieß es bisher noch „ein Buch für alle“, aus dem ein Vorleser vorlas, durfte sich nun jeder der 16 Jungen ein eigenes Buch in der Stadtbücherei aussuchen, mit dem er in zweite Projekthälfte gehen will. Wenn es um die Auswahl geht, weiß Nadine Marnette Bescheid: „Für Jungs müssen Bücher auch cool aussehen.“ So gibt es nun in Maintal Bücher in der Optik des beliebten Computerspiels Minecraft oder die Reihe „Gregs Tagebuch“ zum Ausleihen.
Im Mai will die Streitschlichtungs-AG der Erich-Kästner-Schule will Konflikte eigenständig klären. Geleitet wird die Arbeitsgemeinschaft von der Referendarin Meryem Yesilova, die mit den Kindern und Jugendlichen ein Video zu dem Thema gestalten wird. Bis zu zehn Schüler kommen seit den Osterferien am Mittwochnachmittag auf dem Gelände der Schule zusammen. Das Ziel: Sie wollen lernen, wie man sich mit Konflikten auseinandersetzt und sie löst. Die AG ist zurzeit eine Art Pilotprojekt als Ergänzung zum bestehenden Präventionsprogramm der Erich-Kästner-Schule.
Im Rahmen der AG wird das Video mit Hilfe von Legetechnik produziert, das die Geschichte eines fiktiven Konflikts und seiner Lösung erzählt. Die Schüler machen hierbei die Arbeit selbst. Sie haben die Grafiken gemalt, die Figuren gestaltet, überlegten sich die Geschichte und sprechen den Ton selbst ein. Die Arbeit zeigt also schon nach ein paar Wochen erste Früchte, was nicht nur die 13-Jährige freuen wird. Dieses Erlebnis motiviert die Schülerin jedenfalls, noch mehr an dem Video mitzuarbeiten, das nach Fertigstellung den Schülern zur Verfügung gestellt werden soll. Dafür wird das Video auf der Website veröffentlicht. Ob und wie die AG weitergeführt werden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar (14. Mai).
Anfang November stellt der Personalrat der Kästner-Schule eine Überlastungsanzeige: Britta Bartkuhn und Walter Bröckler sehen als Vertreter des Personalrats die Bildung und den guten Unterricht durch motivierte Lehrkräfte bedroht. „In den letzten Jahren sind Anzahl und Umfang der Aufgaben unseres Berufs extrem gestiegen“, berichten beide. Ausführlich haben sie eine Auflistung erstellt und in Form einer Überlastungsanzeige an das hessische Kultusministerium geschickt. Es mangelt den Lehrkräften keinesfalls an Motivation. Im Gegenteil: Die Begeisterung für den Beruf und die Arbeit an der Kästner Schule ist da.
Doch alle Begeisterung stößt an Grenzen, wenn es an den grundlegenden Ressourcen fehlt. Ganz konkret geht es um Lehrerstellen und die Ausstattung der Schule. „Unsere Schule ist 50 Jahre alt“, sagt Bröckler. Natürlich seien in den vergangenen zehn Jahren Investitionen erfolgt. Beispielhaft nennt er die brandschutztechnische Modernisierung, die Hallensanierung sowie die Anpassung der Arbeitslehrräume an zeitgemäße Standards. Doch hier waren nicht zuletzt gesetzliche Vorgaben sowie eine mögliche Verletzungsgefahr ausschlaggebend.
Vieles liegt noch im Argen. Gewebeband kommt zum Einsatz, um Schäden notdürftig zu flicken. Wie an einem Fenster im Klassenzimmer von Walter Bröckler, das sich längst nicht mehr öffnen lässt. Gerade in den Sommermonaten seien die Fenster ein Problem.
Auch an der Ausstattung der Klassen- und Fachräume sowie an Materialien für den Unterricht mangele es. „Wir sammeln nicht umsonst Geld ein für Kopien, Arbeitshefte oder Werkmaterial“, sagt Bartkuhn, trotz der 6.600 Euro, die der Kreis für Lehrmittel und Gebrauchsgegenstände zur Verfügung stellt. Die rund 60.000 Euro des Kreises sind für kleinere Reparaturen gedacht, bis hin zum Kauf neuer Glühbirnen. „Die Klassenzimmer beispielsweise streichen wir selbst“, sagt sie. Das gilt auch für die Umkleiden der Sporthalle. Dort gibt es zudem Toiletten ohne Waschbecken oder eine Toilette im Nassraum ohne Tür. Ein Wasserhahn an den Waschsteinen tropft, der andere ist defekt, es fehlt an Seife und Handtüchern.
Die finanzielle Ausstattung ist eine Sache, die personellen Ressourcen sind ein weiterer Aspekt. Hier ist nicht der Kreis, sondern das Kultusministerium zuständig. Dabei unterstreichen beide: Es sind nicht einzelne Herausforderungen wie der Ausbau zur Ganztagsschule, die Inklusion, die intensivere Elternarbeit oder die gestiegene Dokumentationspflicht, sondern die Summe all dessen. „Berücksichtigt man, dass wir als Gesamtschule Kinder aller drei Schulformen, also von der Hauptschule, bis zum Gymnasium, unterrichten, muss ich meinen Unterricht auf bis zu fünf Kategorien ausrichten“, sagt ein Lehrer. Hinzu komme, dass es keine Vertretungsreserve für die Förderschullehrer gebe. „Wir haben hier ein ganz anderes Klientel. Wir brauchen mehr Zeit, für die Ansprache der Schüler, für Elterngespräche. 41 Wochenstunden reichen dafür ebenso wenig aus wie die Zahl der Schulsozialarbeiter“, sagen beide.
Bestens vorbereitet und mit großen positiven Erwartungen verlassen im Juni 48 Real- und 17 Hauptschüler die Maintaler Werner-von-Siemens-Schule. Stolz auf ihre erreichten Leistungen nahmen die Schüler während ihrer freudigen und beschwingten Abschlussfeier mit ihren Klassenlehrern Christina Bauer-Zinkhan, Thomas Buck und Theresa Jung unter den Augen vieler Gäste die verdienten Abschlusszeugnisse von Schulleiterin Sabine Scholz-Buchanan entgegen.
Bevor die Zeugnisse überreicht wurden, gab es in einem bunten Rahmenprogramm zahlreiche Anlässe zu guter Laune, Freude und Spaß. Die Klassen verabschiedeten sich dankend mit persönlichen Worten und würdigenden Kurzvorträgen von ihren Lehrkräften und natürlich auch insbesondere von ihren Klassenlehrern. Dabei erinnerten die Schüler nochmals an die eine oder andere individuelle Charaktereigenschaft. Neben Heiterkeit gab es natürlich auch Raum für nachdenkliche Rück- und Vorschauen. Jeder Klassenlehrer bilanzierte auf seine Art seine Erlebnisse und Erfahrungen.
In den beiden Realschulklassen erreichen 44 Schüler ihren angestrebten mittleren Schulabschluss, 17 davon den qualifizierenden Realschulabschluss. 24 Schüler erhalten die Eignung zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe und weitere 14 sind für die Fachoberschule geeignet. Auch 16 Hauptschüler erreichen ihren angestrebten Schulabschluss; 14 davon den Qualifizierenden Hauptschulabschluss, der auch die Eignung zum Besuch der zweijährigen Berufsfachschule einschließt.
Religionsgemeinschaften
Am ersten Advent 2008 wurde die Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim gegründet Die Stiftung sollte und soll helfen, die Kirche und die Arbeit der evangelischen Gemeinde in Dörnigheim auf Dauer zu erhalten. Mittlerweile hat die Stiftung rund 70.000 Euro an Stiftungskapital zusammen. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens plant das Kuratorium am Himmelfahrtstag den Gottesdienst am Mainufer zu gestalten. Im Anschluss daran wird es im Kirchhof ein kleines Fest geben.
Damals schon gingen die Steuereinnahmen der Kirchengemeinden zurück. Hatte die evangelische Gemeinde Dörnigheim vor zehn Jahren noch rund 4.600 Mitglieder, sind es heute laut Pfarrer Streck nur noch knapp 3.600. Dies sei zum einen auf die Demografie zurückzuführen. Zum anderen ist es heute für einen Kirchenaustritt nicht mehr notwendig, persönlich zum Amtsgericht zu gehen. Es reicht ein Besuch bei der Stadtverwaltung.
Das Ziel der Dörnigheimer Kirchenstiftung war bei Gründung, 150.000 Euro an Kapital zu erhalten. Davon ist die Gemeinde auch nach zehn Jahren trotz vieler Ideen und Anstrengungen noch weit entfernt. So verkauft die Gemeinde jährlich in der Vorweihnachtszeit Stiftungskarten mit winterlichen Motiven aus Dörnigheim. „Wir haben auch eine Stiftungstasse“, berichtet Streck im Gemeindebüro, wo Karten und Tassen käuflich zu erwerben sind. Auch mit einem örtlichen Kooperationspartner, der Metzgerei Neupert, arbeitet die Gemeinde zusammen. Dort wird zugunsten der Gemeinde eine spezielle Wurst verkauft. Und dank der Zusammenarbeit mit dem örtlichen VdK-Verband und dem Verein „Tischlein deck dich“ ist eine Mittagsbetreuung im Jugendzentrum der Gemeinde möglich. Was die Stiftung als Ertrag abwirft, werde zum Erhalt der Kirche verwendet. So wurde etwa die Außenrenovierung der Kirche unterstützt. Trotz knapper werdender Mittel schaut die Gemeinde positiv in die Zukunft. Das nächste große Projekt ist das Gemeindezentrum. Diesen „architektonischen Schatz“ zukunftsfähig zu machen
Seit Anfang Mai betreut Rebecca Antal die Hobbythek der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim. Übernommen hat Antal die Leitung von Nicola Bayer, die sich nun auf die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde konzentrieren wird. Im Gottesdienst am 24. Juni wird ihre Vorgängerin verabschiedet und Antal eingeführt. Bayer wird sich vorrangig der Leitung der „Arche“ widmen“, der Betreuungseinrichtung an der Wilhelm-Busch-Schule. Dort ist auch Antal ein bekanntes Gesicht, auch sie betreut dort am Nachmittag die Schulkinder bei ihren Hausaufgaben.
Sechs Stunden stehen Antal für ihre Aufgabe pro Woche zur Verfügung. Als Leiterin der Hobbytek wird die 40-Jährige die Kurse verwalten, das Kursprogramm zusammenstellen, die Verwaltungsaufgaben für die Hobbytek übernehmen und sie wird für Kursleiter und Teilnehmer die erste Ansprechpartnerin bei allen Fragen sein. Auch das Planen und Organisieren von Veranstaltungen, wie dem Ostermarkt, gehören zum Aufgabengebiet.
Im Wesentlichen wird das Angebot beibehalten. Textiles Gestalten wie Spitzenklöppeln oder kreatives Handarbeiten stehen ebenso auf dem Programm wie Ikebana, das kunstvolle Arrangieren von Blüten und Blättern, oder ein Fotoseminar. Malen und Zeichnen wird mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten, mit Öl, Aquarell- oder Pastellfarben. Die meisten Kurse finden im Gemeindehaus statt. Einige Veranstaltungen - wie das Stickwochenende in Bad Soden-Salmünster oder die Foto- und Malseminare - bieten auch einmal Abwechslung außer Haus.
Im Rahmen der „Sommerkirche“ stellen Künstler ihre Werke in der Sakristei in der Alten Kirche am Main aus. Die Planung der Veranstaltungsreihe läuft auf Hochtouren, der Flyer soll vor den Ferien ausliegen. Trotzdem hat Antal ein offenes Ohr für Anregungen. Perspektivisch will sie neue Teilnehmer gewinnen und sich auch mit neuen Ideen in die Hobbytek einbringen. Und Anmeldungen nimmt sie natürlich jederzeit gerne entgegen.
Das evangelische Jugendzentrum in der Dörnigheimer Waldsiedlung plant für Samstag, 11. August ein großes Jubiläumsfest. Angefangen hat alles 1968 mit dem Spatenstich für das Jugendzentrum, das ursprünglich als Gemeindehaus konzipiert war, aber vom ersten Tag an als Jugendzentrum genutzt wurde. In den ersten Jahren ist es hoch hergegangen: Motorradrennen, Jugendgangs, Schlägereien, Grünjacken, Hausbesetzung sind einige Schlagworte, die fallen und einen Eindruck von der Stimmung in dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs vermitteln. Die Jugendlichen kamen aus ganz Dörnigheim und der Region. Damals gab es noch keinen anderen Jugendtreffpunkt.
In den Folgejahren wurde es ruhiger. Zumindest nach außen. Denn spätestens in den neunziger Jahren zeichneten sich viele finanzielle Engpässe ab. Die Zahl der Gemeindemitglieder schrumpfte sukzessive und damit auch die Kirchensteuermittel. Konnte man in der „finanziellen Blütezeit“ noch zweieinhalb hauptamtliche Kräfte beschäftigen, stand zwischenzeitlich der Fortbestand der Einrichtung auf der Kippe. Doch es gab ein klares Votum und vielseitige Anstrengungen für den Erhalt des Juz. Heute beteiligen sich neben der Kirche auch die Stadt Maintal, der Verein „Tischlein deck Dich“ und der Förderkreis Juz finanziell an dem jährlichen Aufwand von 150.000 Euro, aber auch der Inner Wheel Club und private Spender leisten einen Beitrag.
Seit acht Jahren ist die Sozialarbeiterin Katrin Deißler die Leiterin des Juz und kennt die finanziellen Nöte. Derzeit wird sie von einer weiteren hauptamtlichen Teilzeitkraft unterstützt, hinzu kommen eine Lehrkraft für die Hausaufgabenbetreuung und den Deutschkurs sowie Ehrenamtler und Übungsleiter. Schließlich soll es nicht an Ressourcen für jene mangeln, um die es geht: die Kinder und Jugendlichen mit ihren Interessen, Bedürfnissen und Problemen.
Rund 60 Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und 25 Jahren besuchen regelmäßig das Juz.
„Wir möchten die Familien in der Siedlung unterstützen und Anlaufstelle bei allen Sorgen sein“, erläutert Deißler. Entsprechend eng sei das Verhältnis sowohl zu den Kindern als auch zu den Eltern, eigentlich schon familiär. „Wir haben immer ein offenes Ohr und wo wir selbst nicht weiterhelfen können, verfügen wir über das notwendige Netzwerk“, betont sie.
Vielfältig seien die Probleme und Ängste, wobei vor allem ältere Kinder und Jugendliche das Gespräch suchten. „Da kann es um Gerichtsverfahren, Suchtprobleme, Wohnungsnot, Jobsuche oder familiäre Schwierigkeiten gehen“, nennt sie einige Beispiele. „Unsere Tür steht immer offen“.
Auch die konfessionelle Herkunft ist bedeutungslos, denn tatsächlich seien weniger als zehn Prozent der Kinder, die das Juz besuchten, evangelisch. „Aber für die Kinder hat die Konfession keine Bedeutung“, weiß Deißler. Eher beiläufig würde ihnen bewusst, dass über der Eingangstür „Evangelisches Jugendzentrum“ geschrieben steht. „Daraus ergibt sich vielmehr ein interessanter Austausch, wir lernen voneinander“, sagt sie.
„Als Kirchengemeinde möchten wir dem Glauben Hand und Fuß geben. Die Bibel ist voller Geschichten, in denen es um Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Toleranz und Hilfe für die Bedürftigen geht“, erklärt Pfarrer Skell. Im Juz hat die Kirche die Möglichkeit, genau dies zu leben, „ohne, dass das Juz zu einem Missionsfeld wird. Gleichwohl lege man Wert darauf, zu zeigen, dass es sich um eine evangelische Einrichtung handele. „Wir beten zwar nicht vor dem Essen, aber wir entzünden eine Kerze als religiöses Symbol. Außerdem feiern wir christliche Feste wie St. Martin, Ostern oder Weihnachten“.
Im September feiert Pfarrerin Ines Fetzer feiert Ordinationsjubiläums („25 Jahre Pfarrerin“).
Ursprünglich kommt Fetzer aus Korbach in Nordhessen. Dort wurde sie getauft, konfirmiert und legte im Jahr 1984 ihr Abitur ab. Bereits nach der Konfirmation engagierte sich Fetzer in ihrer Gemeinde im Zuge des Kindergottesdienstes. Ein Engagement, das nicht nur den Weg für ihr Theologiestudium, sondern auch für ihre spätere Schwerpunktarbeit ebnen sollte.
Ihr Theologiestudium absolvierte die gebürtige Nordhessin in Marburg und Heidelberg, ehe sie 1991 ihr Vikariat in Hanau begann. „Es war mein ausdrücklicher Wunsch, nach Südhessen zu gehen, vor allem aus privaten Gründen“, gibt Fetzer zu. Ihr damaliger Lebensgefährte und heutiger Ehemann lebte in Heidelberg, weshalb sie nach Süden wollte. „Am besten so weit südlich in unserer Landeskirche wie möglich“, lacht sie.
Sie fühlte sich sofort sehr wohl in dieser Umgebung, musste die Gegend nach Ende ihres Vikariats jedoch wieder verlassen. Für zwei Jahre ließ sie sich in Laudenbach in Nordhessen für ihre erste Pfarrstelle nieder. Da sie jedoch das Gebiet um Hanau so zu schätzen gelernt hatte, nutzte sie die Gelegenheit und trat am 1. Juni 1995 ihre Pfarrstelle in Dörnigheim an, die sie bis heute innehat.
Jedoch hat sich während ihrer Arbeit in Dörnigheim einiges verändert. Im Jahr 2001 entschied sich Fetzer dazu, ihre Stelle auf die Hälfte zu verringern. „Mein zweiter Sohn war gerade geboren, da wollte ich das etwas zurückschrauben“, räumt die zweifache Mutter ein. Auch ihr Schwerpunkt innerhalb der Arbeit habe sich verschoben. „Zu Beginn habe ich sehr viel administrative und finanzielle Aufgaben wahrgenommen. Später habe ich dann sehr viel mit Kindern gearbeitet.“
Vor allem Letzteres hat Fetzer, die seit 2006 auch stellvertretende Dekanin des Kirchenkreises ist, in Dörnigheim nachhaltig geprägt. Neben dem Mitaufbau der Betreuung „Arche“ an der Wilhelm-Busch-Schule hat sie auch geholfen, den evangelischen Kindergarten neu aufzubauen. Die Leute hätten das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen gehabt, wohingegen sie den Wunsch hatte, sich zu engagieren und die christliche Botschaft zu vermitteln.
Im Jahr 2014 wollte sich die zweifache Mutter wieder stärker einbringen, weshalb sie - entsprechend ihrem Arbeitsschwerpunkt - die Stelle der Studienleiterin für Kirche mit Familien und Kindern übernahm. Dort ist sie verantwortlich für Fortbildungen der Kinderkirche-Mitarbeiter, Beratungen und die Erstellung von Konzepten rund um dieses Thema. So war es ihr möglich, dort verschiedene Gottesdienstformen zu etablieren und auszuprobieren, wie Freiluftgottesdienste oder unter Einbindung des Bibliologs.
Seit 1870 ein neuer Kirchturm errichtet wurde, hat es immer drei Glocken gegeben. Seitdem wissen die Dörnigheimer, was die Stunde geschlagen hat. Zumindest am Tag. Denn nachts schweigen nunmehr die Glocken. Hintergrund ist, dass sich ein Anwohner durch die nächtlichen Glockenschläge gestört fühlte. Die Evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim tauschte sich daraufhin mit dem Landeskirchenamt aus und entschied im Sinne eines friedlichen nachbarschaftlichen Miteinanders, die Glocken künftig in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr nicht die Viertelstunden und Uhrzeiten schlagen zu lassen.
Pfarrer Streck sieht er darin einen Ausdruck der veränderten Stellung, die Kirche und Religion heute in der Gesellschaft einnähmen. „Früher gab es keine Uhren. Die Menschen richteten sich nach der Kirchturmuhr. Sie strukturierte den Tagesablauf. Diese Funktion entfällt heute. Auch ist die Welt längst nicht mehr so still wie damals. Wir möchten schließlich nicht flächendeckend das Land beschallen“.
Zumindest hat es seitdem also seit etwa drei Jahren - keine Beschwerden mehr gegeben. Seitdem setzt das sogenannte Zeitläuten erst morgens um 6 Uhr wieder ein. Dann schlägt die Glocke alle Viertelstunde sowie zur vollen Stunde die Uhrzeit. Hinzu kommt das liturgische Läuten, etwa zu Gottesdiensten und kirchlichen Festen.
Pfarrer der anderen Maintaler Kirchengemeinden reagierten erstaunt. Klagen über die Kirchenglocken sind ihnen fremd. Uwe Rau wird durchaus in Sachen Glocken kontaktiert. „Wenn die Glocken mal nicht schlagen, dann melden sich die Hochstädter. Für sie gehören die Glocken offensichtlich zum Leben dazu und sie können auch nachts gut damit schlafen“ [Die Glocken werden nicht geläutet wie zum Gottesdienst, sondern es wird nur eine Glocke mit einem extra Hammer angeschlagen].
Auch im gerade vergangenen Jahr konnte das traditionelle Turmblasen am 31. Dezember nicht vom Kirchturm der Bischofsheimer evangelischen Kirche erklingen. Das Gelände am schmalen Turmbalkon ist marode und nicht das Einzige, was an dem Turm renovierungsbedürftig ist. Aber in diesem Jahr soll das Bauwerk endlich saniert werden. Dafür sammelt der Kirchenvorstand unter anderem auch mit einer Glockensalami Spenden.
Der untere Teil des Turms ist noch in gutem Zustand die großen Schäden kommen erst ganz oben.“
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm bombardiert und ist ausgebrannt. Stark verrußte Holzbalken zeugen noch von diesen Kriegszeiten. Die Erbauer haben mit einem Gerüst an den Innenwänden gearbeitet und die nach oben immer kleiner werdenden Steine sind dem mühsamen Hinaufschleppen geschuldet. Der Lokalhistoriker Peter Heckert vermutet, dass die Kirche samt Turm um das Jahr 1450 entstanden ist.
Im Mauerwerk befindet sich ein Ring aus Metall. Durch Feuchtigkeit korrodiert dieser Ring und drückt von innen durchs Mauerwerk und den Putz. Durch einen schmalen Durchgang geht es schließlich nach draußen. Aber Vorsicht: Das Gelände ist nicht mehr betriebsfähig, die Verankerungen sind rostanfällig. Und auch außen an der Turmspitze platzt großflächig der Putz ab. Da besteht wirklich Handlungsbedarf. Auch auf dem Turmhelm liegt einiges im Argen: So sind die Schieferschindeln porös und brüchig und müssen alle erneuert werden. Und erst wenn die Schindeln ab sind, sieht man den Zustand des Holzgebälks.
Auf insgesamt 500.000 Euro wird die Sanierung des Turms geschätzt. Den Hauptanteil dieser stolzen Summe kann die Gemeinde dank Rücklagen selbst tragen. Zudem rechnet der Kirchenvorstand damit, Mittel aus dem Landesdenkmalschutz und von der Landeskirche zu erhalten und hat errechnet, dass die Gemeinde am Ende noch 75.000 Euro aufbringen muss. In einem Spendenbrief hat der Kirchenvorstand vor wenigen Wochen zu diesem Zweck um Spenden gebeten – und ist damit auf große Resonanz gestoßen. Über 14.000 Euro kamen bereits zusammen. Das zeigt doch, dass unser Kirchturm den Menschen in Bischofsheim etwas bedeutet.
Auch am Marktstand von Metzger Alexander Neun ist der Kirchturm präsent. Neun, der schon als Kind mit seinem Vater und seinem Großvater zum Bischofsheimer Markt gekommen ist, hat extra eine Glockensalami erfunden, um die Sanierung des Turms zu unterstützen.
Denn ein Teil des Verkaufserlöses der herzhaften Salami fließt dem Kirchturm zu. Bereits mehr als 50 Stück hat Neun von der haltbaren Salami in Form einer Glocke verkauft. Bereits Ende Februar kommenden Jahres sollen die Arbeiten am Turm mit dem Aufbau des Baugerüsts beginnen. Das ist überhaupt der größte finanzielle Posten: Rund 160.000 Euro kostet alleine dieses Baugerüst. Eine eigene Baugenehmigung sowie ein eigenes Gutachten zur Statik schlagen hier zu Buch. Zum Winter 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Um die geplante Bauzeit einzuhalten, werde bereits jetzt jeder Bauabschnitt intensiv geplant
Mit Leidenschaft und Können überzeugte die Ökumenische Kantorei, als sie im April unter Leitung von Andrea Tetens in der Alt-Bischofsheimer Kirche das Passionsoratorium einfühlsam aufführte. In sieben Bildern brachte die Kantorei dem Publikum das Oratorium für Orgel, Chor und Solisten in der Alt-Bischofsheimer evangelischen Kirche nahe und schuf dabei eine feierliche, vorösterliche Stimmung. Das gesamte Chorkonzert war geprägt von großer Leidenschaft und enormer stimmlicher wie instrumentaler Präsenz.
Das von der Kantorei vorgetragene Werk stammt von Heinrich Fidelis Müller, einem 1837 in Fulda geborenen Pfarrer und als „Priester-Musiker“ sehr bekannt gewordenen, sakralen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Er schrieb unter anderem auch ein Weihnachtsoratorium (Opus 5). Die am Karfreitag zur Aufführung gelangte, komplett in Deutsch gehaltene Passion (Op. 16) trägt den würdevollen Titel: „Geistliches Spiel vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi in sieben Bildern nach Worten der Heiligen Schrift“.
Im April wurden die Besucher des evangelischen Gottesdienstes in Bischofsheim nicht nur von Pfarrer Jens Heller, sondern auch von Frank Sennhenn zu einer Dialogpredigt begrüßt. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, was Manager wie Mitarbeiter heute lernen können von Mose und seiner Verantwortung Gott und dem Volk Israel gegenüber. Sennhenn, Vorstandsvorsitzenden der DB Netz AG, bekennender Christ und seit seiner Kindheit dem CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) in Darmstadt-Arheiligen bis heute in verschiedenen Positionen eng verbunden, hat gemeinsam mit Jens Heller die Kirchenfeier an Jubilate zum Thema „Leben – Glauben – Arbeiten“ entwickelt und ausformuliert.
Biblische Grundlage des lebendigen und lebensnahen Dialogs ist die Erzählung vom Auszug aus Ägypten (2 Mose 18, 13–24, Luther 2017). Heute würde man Mose als einen charismatischen Führer, als jemanden, der die Mitarbeiter mit zukunftsweisenden Visionen begeistern und mitreißen kann, bezeichnen. Drei Fragen richtet Heller an den Chef von 45.000 Mitarbeitern: die Frage nach seinem persönlichen Draht zu dem, was die Mitarbeiter bewegt, nach seinem Kompass für Richtungsentscheidungen und ganz persönlich nach einem Ratschlag, der seine Laufbahn maßgeblich beeinflusst habe. Sennhenn sagt ehrlich: „Nein. Ich habe bei allem Bemühen keinen direkten Draht zu meinen Mitarbeitern.“ Den Spagat zwischen delegieren und „nahe dran sein“ müssten wir alle machen. Dieses Dilemma habe bereits vor 3000 Jahren existiert, wie sich beim Lesen des Bibeltextes zeige. „Nach einiger Zeit geht es Mose wie uns Managern auch: Einzelne rebellieren hin und wieder, viele wissen es besser, reden gegen die Vision.“
Mose hält das nicht auf, er sieht sich in der Verantwortung gegenüber Gott. Zunächst versucht er es, allen „recht“ zu machen. Tag für Tag spricht Mose Recht, schlichtet Streit, beantwortet Fragen. Sein Schwiegervater Jitro erkennt, dass die Israeliten nicht mehr vorankommen auf ihrem Weg und gibt Mose den Rat, eine Organisation aufzubauen. „Es gibt Chefs mit 1000, 100, 50 oder zehn Mitarbeitern. Ich glaube, das kennen wir alle auch“, transformiert Sennhenn die biblische Erzählung in die heutige Zeit.
Bei allen unterschiedlichen Interessen, die Europäische Union, die Bundes- und Landespolitik bis hin zu Bürgermeister, Betriebsrat oder Gewerkschaft täglich an den Vorstand herantrügen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter habe oberste Priorität. Sennhenn hält sie für „zwingend notwendig“, damit ein Unternehmen auf Dauer erfolgreich bestehen kann. Die Maschinen, die technische Infrastruktur sei überall die gleiche, die Motivation der Mitarbeiter mache den Unterschied. An einen einzigen Ratschlag könne er sich nicht erinnern, vielmehr habe seine Familie, vor allem aber sein Engagement im CVJM seine Laufbahn beeinflusst. Bereits mit elf Jahren habe er die Kindergruppe geleitet, übernahm als Jugendlicher ehrenamtlich Vorstandsarbeit im Verein. Ganz im Sinne des biblischen Beraters Jitro, überlässt Sennhenn heute die aktive Jugendarbeit der jüngeren Generation und finanziert diese mit einer halben
Im Mai wird das Baugerüst am Kirchturm aufgebaut. Da der Kirchturm nicht freisteht, läuft die Einrüstung unter erschwerten Bedingungen ab und ist der größte Knackpunkt – und teuer noch dazu. Allein 160.000 Euro wurden für Baugerüst, Baugenehmigung und Gutachten veranschlagt. Die intensive und detaillierte Planung zahlt sich nun aber aus.
Die Bauarbeiter sind bereits an der obersten Spitze, dem Wetterhahn, angekommen. Dort hofft Heller auf ein Andenken aus der Bauzeit des Kirchturms, der in den sechziger Jahren errichtet wurde, nachdem sein Vorgänger im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer fiel.
Spannend wird es dann auch, wenn die maroden Dachschindeln aus Schiefer abgenommen werden. Dann zeigt sich nämlich, in welchem Zustand sich das darunter befindliche Gebälk befindet. Fest steht, dass die Dachschindeln komplett ersetzt werden müssen. Der Ringanker aus Metall, der korrodiert und die Mauern sprengt, muss ebenfalls ersetzt werden. Auch der bröckelnde Putz bedarf einer Erneuerung. Auf der Plattform unter der Turmspitze muss das verrostete Geländer ausgetauscht und durch ein höheres ersetzt werden. Der schlechte Zustand des Geländers hatte dazu geführt, dass das traditionelle Turmblasen an Silvester in den vergangenen beiden Jahren nicht auf dem Turm stattfinden konnte.
Auf 500. 000 Euro wurden die Gesamtkosten für die Sanierung in einer pessimistischen Kalkulation geschätzt. Den Großteil kann die Gemeinde dank Rücklagen selbst tragen, dennoch muss eine Summe von 75.000 Euro aufgebracht werden. Durch Spenden und ausgefallene Aktionen wie den Verkauf einer „Kirchturmsalami“ will man den Betrag stemmen. Derzeit hat die Gemeinde bereits 26.000 Euro gesammelt. Eine neue Aktion ist bereits in Planung: Am Pfingstwochenende will die Gemeinde Porzellan-Sparschweine verteilen. Diese sollen dann bemalt und natürlich „gefüttert“ werden. Beim Erntedankfest sollen die Sparschweine geschlachtet werden, die entnommene Spendensumme soll zur Finanzierung verwendet werden.
Der runde 50. Geburtstag des Anbaus der evangelischen Kirche wird am 10. Juni mit einem großen Fest gefeiert. Eigentlich wurde der neue Teil der Bischofsheimer Kirche schon 1967 eingeweiht, hätte also im vergangenen Jahr sein Jubiläum gefeiert. Doch die offizielle Verbindung mit dem Altbau wurde erst ein Jahr später, am 30. Juni 1968, zelebriert. Und dieses Ereignis haben die heute in der Kirchengemeinde Verantwortlichen zum Anlass genommen, das Gebäude zu feiern.
Die Kirche sei davor schon lange zu klein gewesen, gerade im Hinblick auf die Größe Bischofsheims. Aber auch zwei weitere Faktoren seien ausschlaggebend gewesen: Die Kirche war zu jener Zeit noch zentraler kultureller Treffpunkt, und außerdem: „Das Geld war da“, so Heller. Ein Neubau in dieser Größenordnung wäre, da ist er sich sicher, heute gar nicht mehr möglich. Allerdings ist es auch fraglich, ob ein solcher Neubau heutzutage überhaupt noch nötig wäre. „Die Zahl unserer Gemeindemitglieder ist in diesem Jahr erstmals auf unter 3.000 gesunken“, sagt Heller. Tendenz sinkend. Mitentscheidender Grund: Maintals zweitgrößter Stadtteil ist der einzige, in dem keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen werden können. Sprich: Neueintritte durch Hinzugezogene gibt es nicht.
Auch bei den Gottesdiensten bleibe es überschaubar, auf 30 bis 35 schätzt er die durchschnittliche Zahl der Besucher. Bei Konzerten habe seine Kirche allerdings auch mal volles Haus.
Es waren andere Zeiten vor 50 Jahren, als der Kirchenanbau eröffnet wurde: andere Mitgliederzahlen, andere finanzielle Möglichkeiten. Sicher, nur der alte Teil der Kirche wäre auch heute noch zu klein, um dort Gottesdienste oder Konzerte abzuhalten. Allein die Fischer und Krämer-Orgel – die in diesem Jahr ihr 20-Jähriges feiert – würde gar nicht hineinpassen.
Dennoch werden die meisten Kirchengemeinden perspektivisch nicht darum herumkommen, sich räumlich zu verkleinern oder an einem Standort zu konzentrieren.
Das Gemeindehaus an der Rhönstraße komme in die Jahre und sei für die heutigen Bedürfnisse eigentlich zu groß. So werde sich seine Gemeinde in absehbarer Zeit mit der Frage auseinandersetzen müssen, was mit dem Gebäude und dem Grundstück geschieht. Ein Weg wäre Abriss und kleinerer Neubau an gleicher Stelle, so wie in Nachbargemeinden bereits geschehen.
Das Kirchengebäude in Alt Bischofsheim wird bereits jetzt- zum Beispiel mit dem regelmäßig stattfindenden Kirchencafé - in Teilen quasi wie ein Gemeindezentrum genutzt. Doch eine komplette Aufgabe des Hauses an der Rhönstraße würde logistische Probleme mit sich bringen: „Die Kirche hier hat keinen Keller, keine Lager- und Gruppenräume“, so Heller. Diese wären aber essenziell für das Gemeindeleben.
Am 10. Juni feiert die Kirchengemeinde Bischofsheim das 50-jährige Jubiläum des Kirchenanbaus. Zusätzlich feiert auch die Orgel ihren 20. Geburtstag. Grund genug für Kantorin Andrea Tetens, mit ihrem Kinderchor Lieder zum Thema „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt“ und das Singspiel „Wir bauen eine Orgel“ aufzuführen.
Dass die Kinder damit zu Beginn Probleme haben würden, ist für die Chorleiterin - Mutter von drei Töchtern - kein Wunder. „Das Stück ist wesentlich abstrakter als die Musicals, die wir sonst aufführen“, gibt sie zu. Das Singspiel thematisiert den Bau einer Orgel, die unter der Aufsicht der Orgelbauer Klaus, Hans, Friederich und Ruth entsteht. Da diese jedoch hin und wieder wichtige Details vergessen, müssen die Orgelpfeifen ihnen immer mal wieder auf die Sprünge helfen, was diesen sichtlich Spaß macht. Während des Stücks werden auch die verschiedenen Pfeifenarten auf musikalische Weise erklärt und vorgeführt. Die Funktionsweise der Orgel und die Pfeifenformen werden mit Hilfe einer Beamer-Präsentation während der Aufführung auch zu sehen sein. Das Kinderchorkonzert beginnt um 14 Uhr in der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Doch schon um 11 Uhr beginnt das Jubiläumsfest mit einem Festgottesdienst und dem „Männermitsingprojektchor“, im Anschluss daran gibt es Mittagessen, Kaffee und Kuchen und verschiedene Programmpunkte rund um die Kirche (4. Juni).
Jürgen Dietermann ist der Jugendarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim. Doch er ist auch seit 17 Jahren Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Gemeinde Kilianstädten-Oberdorfelden. Der heute 58-jährige Jürgen Dietermann wurde in Herborn geboren und zog für sein Studium nach Wuppertal. Dort besuchte er die Evangelistenschule Johanneum. Er machte eine dreijährige Ausbildung plus Anerkennungsjahr. Sein Anerkennungsjahr absolvierte er beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Neustadt an der Weinstraße, wo er sechs Jahre, also bis 1990, blieb.
Anschließend verschlug es den heutigen Familienvater in den Kirchenkreis Simmern-Trarbach im Hunsrück. Dort arbeitete er zehn Jahre als Jugendarbeiter, ehe er um die Jahrtausendwende seine Heimat nach Oberdorfelden verlegte. Dort arbeitete er nicht mehr als Jugendarbeiter, sondern mit wechselnden Stundenzahlen als Religionslehrer an einer Grundschule. Dies sollte ihm ermöglichen, sich mehr auf die Familie und sein Studium zu konzentrieren. Denn Dietermann begann Sozialpädagogik zu studieren, was er im Jahr 2006 abschloss.
Zu dieser Zeit war er bereits lange im Kirchenvorstand von Kilianstädten-Oberdorfelden, in dem er gleich zu Beginn seiner Amtszeit, im Jahr 2001, zum Vorsitzenden gewählt wurde.
Während Dietermann dann Religionslehrer und in Teilzeit Hausmann war, fiel seine Aufmerksamkeit auf die Kirchengemeinde Bischofsheim. „Immer wieder habe ich die Anzeige gesehen, dass für zwei Jahre ein Jugendarbeiter gesucht wird. Da dachte ich mir, dass ich es ja nochmal versuchen kann.“
Gesagt, getan. Anfang 2014 trat Dietermann seinen Dienst als Jugendarbeiter in Bischofsheim an und ist der Gemeinde seither auch erhalten geblieben. Eher sieht er es positiv, in unterschiedlichen Funktionen in zwei Gemeinden zu sein: „Es gibt einen gewissen Austausch. Man kann schauen, was welche Gemeinde besser macht als die andere, und dann eventuell gute Ideen übernehmen.“ Er hat noch mit einer Prädikantenausbildung begonnen, auch seine Arbeit möchte er noch mehr etablieren. „Die Konfis beispielsweise nehmen mich dann in einer ganz anderen Rolle wahr. Aber ich sehe es auch als Möglichkeit, mich bei der Gemeinde zu bedanken. Die Arbeit hier war immer so gut und die Menschen haben einen so toll hier angenommen, dass ich einfach etwas zurückgeben kann, wenn ich mich auch in Bischofsheim engagiere.“
50 Jahre Kirchen-Anbau war ein Anlass für Kantorin Andrea Tetens, eine besondere musikalische Gestaltung des Gottesdiensts vorzubereiten. Seit 10 Uhr morgens singt der Männerchor bekannte Schlager und Hits, überwiegend aus den siebziger und achtziger Jahren. Sie alle sind dem Aufruf zum Männermitsingprojektchor der evangelischen Kirchengemeinde gefolgt. Es haben sich 25 Männer aller Altersgruppen zum Mitsingen angemeldet, die meisten kommen aus Bischofsheim. Zwei Hochstädter und zwei Männer aus Enkheim trauen sich ebenfalls zum Proben-Event am Samstag.
Die Sänger pausieren im Pfarrgarten, im Schatten des gewaltigen Walnussbaums. Hier hat Konfi-Teamer Mark Loose bereits die Bratwürste auf den Grill gelegt, Andrea Tetens bringt Salate und Kuchen aus der Kühlung, die Männer schleppen Wasser- und Bierkästen. Pfarrerin Kirsten Schulmeyer steuert noch Torte zum Nachtisch bei.
Großen Anteil an dem regen Gemeindeleben hat sie der Kirchenmusik und „ihrer“ Kantorin Andrea Tetens zu verdanken. „Sie ein Glücksfall für uns“, bestätigen alle, die es sich an zwei Biertischen schmecken lassen. Zwei Kinderchöre, die „Young Voices“ im Jugendchor, der Gospelchor „Good News“ und die Ökumenische Kantorei sind unter ihrer Leitung mit viel Freude am Musizieren. Die Orgelmusik zur Marktzeit und Konzerte gehören inzwischen zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens. Nach der Mittagspause geht's weiter mit alten Schlagern in Deutsch und Englisch. Fünf Lieder werden am Ende für den Gottesdienst am Sonntag ausgewählt – und hoffentlich auch eine Zugabe.
Zirkusreife Ferienspiele in Bischofsheim - Aufführung um 16 Uhr:
Bereits zum fünften Mal veranstaltet Jürgen Dietermann im August im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim die Ferienspiele. Nach Themen wie „Detektive“ oder „Afrika“ steht nun der „Zirkus“ im Fokus. Hilfe holte sich der Jugendarbeiter hierbei von dem Kinder-Mit-Mach-Zirkus „Hallöchen“ aus der Region Darmstadt. Von Montag bis Freitag hatten die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Zirkuskünste kennenzulernen und auch einzustudieren.
Insgesamt werden momentan 32 Kinder von acht Ferienspielhelfern betreut, darunter auch drei Mitglieder des Kinder-Mit-Mach-Zirkus „Hallöchen“, wie die Zirkusdirektorin Antje Kiel. Sie erklärt zum Ablauf, dass man den Kindern an den ersten Tagen erst einmal ermögliche, die verschiedenen Kunststücke kennenzulernen. Danach können sich die Kinder frei entscheiden, was sie aufführen möchten. Die einstudierte Zirkusvorstellung findet am heutigen Freitag um 16 Uhr in der Turnhalle der Turnerschaft Bischofsheim am Fechenheimer Weg statt. Im Anschluss wird es noch die Möglichkeit geben, in die Zirkuswelt hineinzuschnuppern. Zudem ist für Sonntag um 11 Uhr ein Abschlussgottesdienst geplant (3. August).
Was Pfarrer Jens Heller, Kirsten Schulmeyer sowie die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstands nach der Öffnung der Zeitkapsel aus der Kugel der Kirchturmspitze, in den Händen hielten, sind Schätze von historischem Wert. Außerdem wurden sie auch noch von einem wahren „Geldsegen“ überrascht. Der mit der Restaurierung beauftragte Schlosser Wolfgang Krauss fand tatsächlich eine verschlossene Dokumentenrolle in der Kugel der Turmspitze.
Die Öffnung des ließ sich neben einigen Kirchenvorstandsmitgliedern auch Statiker Horst Frischmuth nicht entgehen, der mit seinem Bruder, dem Architekten Matthias Frischmuth, für die Sanierung des Kirchturms verantwortlich zeichnet.
Zum Vorschein kommt eine Papierrolle, in der weitere Zeitzeugnisse eingewickelt sind. Beim Auspacken kann es Pfarrer Heller kaum fassen. „Fünf Millionen Mark“, ruft er in die kleine, im alten Teil der Kirche versammelte Menge, und nochmal: „Fünf Millionen Mark!“ Doch es kommt noch besser: „Ein Schein über eine Milliarde!“ Natürlich ist dem Kirchenmann schnell klar: Es handelt sich um Banknoten aus dem Jahr 1923, dem Jahr der sogenannten Hyperinflation.
Bei aller Sensation und Überraschung bleibt der Fund zunächst ein Rätsel. Warum sollte jemand im Jahr 1953 wertlose Banknoten aus der Zeit 30 Jahre zuvor in die Rolle gesteckt haben? Auch die weitere Untersuchung gibt erst einmal keinen Aufschluss. Es kommen weitere Dokumente ans Tageslicht: eine Urkunde des Kirchenvorstands, ebenfalls aus der Zeit der Einweihung der neuen Glocken im Jahr 1953. Dann noch Schriftrollen aus verschiedenen Epochen, die wohl aneinandergeklebt worden waren. Die älteste stammt von 1863. Doch ihren Inhalt verrät die Rolle noch nicht. Die Schrift ist zu klein, um sie entziffern zu können. Aber das ist nicht alles. „Hier ist noch etwas“, ruft jemand. Es kommt ein Schriftstück aus den 1920er Jahren zum Vorschein, womit wohl auch das Rätsel der Geldscheine gelöst scheint. Die Anwesenden bringen sie aufgrund des Zeitfensters mit dem Schreiben in Verbindung.
Und das wiederum liefert neue Erkenntnisse: Dass die Glocken im Zweiten Weltkrieg für Kriegszwecke eingeschmolzen wurden, habe er gewusst, sagt Heller. Dass das Gleiche auch im Ersten Weltkrieg geschah, war ihm bis dahin nicht bekannt. Doch da steht es nun, schwarz auf weiß.
Im Oktober spricht Pfarrer Heller bei der Ergänzung der Urkunden ein paar Worte, vor allem verliest er eine neue Urkunde, die zusammen mit den alten Dokumenten und Geldscheinen in das neue Behältnis versenkt wird. Der Urkundentext enthält eine Beschreibung der Entwicklung der Kirchengemeinde seit dem Jahr 1953 (dem Datum der vorigen, jetzt wieder mit versenkten Urkunde). Zudem liegt der neuen Zeitkapsel eine Kopie der „Hanauer Erklärung“ des Kirchenkreises Hanau im Rahmen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck bei, die ebenfalls das zentrale Motiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ verkörpert. Diese Erklärung ist ein Positionspapier des Kirchenkreises „von unten“, wie es im Text heißt. Sie greift „wesentliche Einsichten der Hanauer Synode von 1818“ auf und will sie in die heutige Sprache übersetzen.
Die alte Kirche hatte zwar den Dreißigjährigen Krieg nach 1635 nicht überlebt, sie ist damals wohl abgebrannt. Aber zumindest seit dem Jahr 1747/1748 ist die heutige Gestalt überliefert. Da wird ein so kleiner Schritt wie das erneute Versenken einer Zeitkapsel wohl auch keine finanziellen Gelüste auslösen
Mit deutscher und englischer Rock- und Popmusik wird die Band Dr. Mabuse die evangelische Kirche in Bischofsheim am Sonntag, 2. September um 19.30 Uhr mal ganz anders zum Klingen und Swingen bringen. Die Band pflegt schon seit vielen Jahren eine gute Verbindung zur evangelischen Kirchengemeinde und freut sich, mit diesem Benefizkonzert etwas zur Kirchturmsanierung beitragen zu können. Direkt vor dem Konzert wird Dr. Mabuse um 18 Uhr den „Hits-From-Heaven-Gottesdienst“ musikalisch gestalten, in dem der Song „Sowieso“ von Mark Forster im Mittelpunkt steht. Zwischen Gottesdienst und Konzert gibt es einen kleinen Imbiss und Getränke. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Kirchturm sind willkommen (31. August).
Das traditionelle Adventskonzert mit allen Chören der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim findet dieses Jahr am dritten Advent, Sonntag, 16. Dezember, in der evangelischen Kirche statt. Der Kinderchor, der Jugendchor Young Voices, die Ökumenische Kantorei und der Gospelchor Good News werden unter der Leitung von Kantorin Andrea Tetens ein bunt gemischtes Programm präsentieren, das von bekannten deutschen Advents- und Weihnachtsliedern über neuere Songs bis hin zu schwungvollen Gospels reicht. Begleitet werden die Chöre von Silvana Tetens an der Querflöte und Christa Wolf-Kraske an der Orgel. Das Konzert beginnt dieses Jahr schon um 16.30 Uhr, sodass die Möglichkeit besteht, im Anschluss daran zum offenen Adventskalender zu gehen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Kirchenmusik wird gebeten.
Der Stiftungslauf der Bürgerstiftung der evangelischen Kirche Hochstadt, die seit mehr als zehn Jahren für die Kirchengemeinde und soziale Projekte in Hochstadt fördert und unterstützt, hat sich nach kurzer Zeit als eine der zentralen Veranstaltungen etabliert. Im Mai machen sich die vier Wandergruppen auf, ihre Route durch den Stadtteil zu suchen. Sie wollen Fragen aus unterschiedlichen Themenbereichen zu Hochstadt beantworten und müssen hierzu – einer Schnitzeljagd ähnlich – die Hinweise zuerst finden. Sie dürfen es also eher gemächlich angehen.
Kurz darauf wird es auch für die Läufer ernst. Der „Startschuss“ für die sechs Teams, die den Stiftungslauf bestreiten, fällt und schon geht es den steilen Hang hinauf zum Schützenhaus. „Am Anfang habe ich einen Riesenschreck gekriegt“, sagt Pfarrer Uwe Rau. Hier brennt die Sonne gnadenlos auf die Athleten, der vier Kilometer lange Rundkurs quer durch die Streuobstwiesen hat es in sich. Und so stellt sich die Frage: „Wollen wir die zwei Stunden vollmachen?“ „Na klar“, war die Antwort, „hier sind harte Jungs am Start.“ Und harte Mädels, muss man ergänzen.
Vertreten ist die Bürgerstiftung natürlich auch am Pfingstfest mit ihrem traditionellen Stiftungsbier. Und auch Tenor George Lungu und das Polizeicorps Frankfurt werden wieder ein Konzert in der evangelischen Kirche geben. Unter dem Motto „One night at the opera“ werden bekannte und auch seltene Arien und Opernlieder zu hören sein.
Die Einnahmen aus den Veranstaltungen wie auch die Dividenden aus dem Stiftungsvermögen kommen ausschließlich der Kirche und der Gemeinde zugute. Jugendarbeit, aber auch denkmalpflegerische Aufgaben wie der Erhalt der Kirche sind aktuell die Schwerpunkte, die Kuratorium und die drei Vorstände einstimmig beschlossen haben. Konkret ist geplant, das große Flügeltor der Kirche als barrierefreien Eingang umzugestalten.
Im Juli sind Handwerker an der Kirche in Hochstadt an der Arbeit. Seit Mitte Mai gehen nicht nur Gläubige in der evangelischen Kirche ein und aus, sondern vor allem Handwerker. Vor Ort erläutert Pfarrer Uwe Rau die Maßnahmen, die voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein sollen. Es war die Sicherung des Dachgebälks erforderlich, weil das Gewicht des Dachstuhls zu stark auf den Außenmauern der Kirche lastet und diese gewissermaßen auseinander drückt
Die zweite große Baustelle befindet sich an den Stützpfeilern der Außenmauer. Diese sind das Resultat des Deckengewölbes, das nach der 1230 oder 1430 erfolgten Errichtung der Kirche eingezogen wurde. Weil dadurch die gesamte Statik des Gebäudes verändert wurde, entstanden die Stützpfeiler, um der Außenmauer die nötige Stabilität zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Witterung die Fugen der Stützpfeiler ausgespült. „Jetzt wird neu verfugt und gleichzeitig werden einige Steine ausgetauscht.“ Dabei gehen die Arbeiter behutsam vor, haben bewusst ein sehr körniges Fugenmaterial gewählt, das bei Niederschlag die Feuchtigkeit zügig wieder abgibt und nicht in das Mauerwerk eindringen lässt. Denn dadurch bröckelte zuletzt an der Innenwand der Putz ab. Der wurde entfernt, demnächst soll die Wand neu verputzt werden.
Danach wünscht sich Pfarrer Rau, dass im hinteren Teil die starre Sitzordnung durch die Kirchenbänke aufgelöst wird und stattdessen ein Bereich entsteht, der individuell genutzt werden kann – „etwa für die Kinderkirche oder für ein Kirchencafé“, sagt er.
Die Kosten für die Arbeiten beziffert Rau auf rund 145.000 Euro. Geld, das die Gemeinde nicht allein aufbringen muss. Auch Kirchenkreis und die Landeskirche leisten einen Beitrag. Der Eigenanteil der Hochstädter Gemeinde liegt bei 5.500 Euro und wird aus Rücklagen finanziert. Auch aus einem Baufonds, der 2003 angelegt wurde, nachdem sich der Staat in Absprache mit Kirchen und Gemeinden aus seiner Baulast für die Kirchen freigekauft hatte, kommen Gelder.
Solange die Arbeiten in und an der Kirche andauern, wird auch die Orgel schweigen. Gewissermaßen aus Selbstschutz könnte man sagen. Das Instrument wurde eingehaust, um es vor Staub- und Schmutzpartikeln zu schützen, die im Rahmen von Sanierungsarbeiten entstehen.
Dennoch muss die Gemeinde nicht auf die instrumentale Begleitung ihres Gesangs verzichten. „Wir haben stattdessen ein Klavier aufgestellt“.
Gebete jenseits der Worte nennen Sebastian Schmid und Robby Höschele ihr Angebot an Jugendliche und Erwachsene im März in der evangelischen Kirche in Wachenbuchen. Schmid, Bildungsreferent für Jugendspiritualität am Bischöflichen Jugendamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist Projektleiter der „atelier:kirche“ in Wernau. Er ist auf Einladung von Christoph Goy nach Wachenbuchen gekommen, um hier eine andere Form von Gottesdienst zu versuchen. Gemeinsam mit Höschele hat er Playing Arts als ein Bildungskonzept entwickelt.
„Wir kennen das Beten in relativ feststehenden Ritualen, in der Liturgie. Playing Arts versuchen, das Beten in ein künstlerisch-kreatives Spiel einzubeziehen. Playing Arts ist eine Gebetszeit, in der Gebete nicht aus Worten bestehen, sondern sich im Spielen und künstlerischen Schaffen ausdrücken. Der Kirchenraum ist dabei Atelier und Spielraum und bleibt gleichzeitig voll und ganz Gottesdienstraum und Ort der Gottesbegegnung.“
Am Samstag liegen einfache Materialien bereit: Papier in diverser Form, als Butterbrotpapier, als Tüte, als Kassenrolle und diverse Stifte, Kohle, Bleistift, Rötel. Es gilt zu experimentieren, in erster Linie aber gilt es, einfach da zu sein. „Ich muss nichts leisten, mich nicht verstellen. Loslassen, zulassen, locker lassen – das ist die Grundhaltung während des gesamten Zeitraums.“
Vereine
Feuerwehr:
Am Silvester gab es wenig Feuerwehreinsätze, es war ruhiger als noch im Vorjahr. So musste die Feuerwehr nur wenige Male zu kleineren Einsätzen ausrücken. Etwa am Samstag, 30. Dezember von 20.15 bis 21.15 Uhr: Die Stadtteilwehren Bischofsheim und Dörnigheim wurden gegen 20.15 Uhr zu einem Zimmerbrand in die Schlesische Straße gerufen. Vor Ort war ein Kühlschrank durch einen technischen Defekt in Brand geraten. Die Bewohner des Hauses konnten sich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie begeben. Ein Trupp von Feuerwehrmännern unter schwerem Atemschutz kontrollierte die stark verrauchte Wohnung.
Am Sonntag, 31. Dezember, gab es gegen 23.30 Uhr für die Feuerwehr einen kleinen Einsatz. Die Stadtteilwehr Bischofsheim wurde wegen eines angeblichen Kleinfeuers im Dörnigheimer Weg umsonst alarmiert. Am Montag, 1. Januar, wurde gegen 1.30 Uhr in der Goethestraße im Bereich der Hochhäuser ein Kleinfeuer gemeldet. Die Stadtteilwehr Bischofsheim fand den brennenden Inhalt eines Müllbehälters. Als die Feuerwehr eintraf, war das Feuer bereits durch Anwohner abgelöscht worden.
Mit diesen Überresten der Knallerei beschäftigen sich traditionell die Maintaler Muslime. Mit Besen, Eimern und Säcken haben sie gleich im neuen Jahr Raketenreste, Böller, Flaschen und Verpackungsabfall eingesammelt. Die muslimische Gruppe Ahmadiyya Muslim Jamaat Maintal ist dafür im Rahmen ihrer Aktion „Silvesterputz“ an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet tätig geworden. Wie die Stadt Maintal mitteilt, sammelten die Maintaler Muslime in Bischofsheim am Dörnigheimer Weg von der Feuerwehr bis zum Kreisel, sowie in Dörnigheim von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, über die Breitscheidstraße (Gebetsstätte), den Backesweg bis zum alten Friedhof. Zusätzlich wird der Bahnhof Ost, die Umgebung des Feuerwehrgerätehauses in der Berliner Straße in Dörnigheim sowie rund um das Schützenhäuschen in Hochstadt gesäubert.
In zwei Kellerparzellen eines Mehrfamilienhauses an der Goethestraße in Bischofsheim ist im Februar aus noch unbekannten Gründen ein Feuer ausgebrochen. An der Einsatzstelle brannte Hausrat in mehreren Kellerabteilen. Darüber hinaus wurde eine Person aufgrund eines Kurzschlusses in einem Aufzug eingeschlossen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung kam es in allen 17 Stockwerken des Gebäudes zu einer Verrauchung. Um das Gebäude zu entrauchen und das Treppenhaus rauchfrei zu halten, wurden durch die Einsatzkräfte vier Druckbelüftungsgeräte eingesetzt.
Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte rückten im März zu einem Brand im Dörnigheimer Weg aus. Anwohner hatten gegen 15.30 Uhr starken Rauchgeruch aus einer Wohnung im 4. Stock gemeldet. Die Tür musste geöffnet werden. In einem der Zimmer wurde ein Schwelbrand festgestellt sowie eine Person tot aufgefunden. Vermutlich handelt es sich um den 56-Jährigen Inhaber der Wohnung.
Im April ist eine Gartenhütte in Bischofsheim in der Jahnstraße (Gemarkung Feld und Waldrand) in Brand geraten. Nach ersten Schätzungen beträgt der Schaden 10.000 Euro.
Für einen großen Schrecken sorgten im Mai Brandgeruch und Rauchentwicklung in einem Hochhaus in der Goethestraße (130er-Hausnummern) in Bischofsheim. Die gegen 19.50 Uhr eintreffenden Polizei- und Rettungskräfte stellten fest, dass mehrere Kellerverschläge aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten waren.
Nach einem Kellerbrand am Sonntagabend musste die Feuerwehr am Montagabend wieder an derselben Adresse an der Goethestraße löschen. Nach Informationen von Polizei und Feuerwehr wurden bei dem Feuer am Montag zwei Kellerparzellen auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes komplett zerstört. Der Sachschaden wird auf etwa 30. 000 Euro geschätzt. Menschen wurden nicht verletzt.
Bald darauf fasst Polizei einen Verdächtigen. Ein 16-jähriger Maintaler hat gestanden, für die drei Brände in einem Hochhaus an der Goethestraße verantwortlich zu sein. Gegen den jungen Mann wurde Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr erlassen. Er wurde anschließend in eine Jugendarrestanstalt gebracht.
Wie man das Auto aufschneidet, konnten Besucher im Mai beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Dörnigheim selbst ausprobieren. So wurden mit echten Autos und Motorrädern Unfälle nachgestellt und die Mitglieder der Feuerwehr klärten die Besucher auf, wie sie bei Verkehrsunfällen vorgehen. Viele Besucher nutzten die Chance, selbst tätig zu werden. Sie konnten mit Hilfe der Feuerwehrleute ein Auto aufschneiden. Dafür mussten sie ein Gerät nutzen, das aussieht wie eine riesige Zange. Diese war so schwer, dass man sie kaum alleine tragen konnte. Dafür standen Feuerwehrleute den Besuchern zur Seite. Neben dem Aufschneider konnten die Besucher auch in einen Überschlagssimulator steigen.
Beim Sturz von einem Dach hat sich im Mai ein 79-jähriger Mann in der Mainkurstraße verletzt. Er hatte das Gleichgewicht verloren und war auf einen Zaun gestürzt. Dabei bohrte sich einer der Pfosten durch seinen Oberschenkel. Laut Polizeiführer vom Dienst musste die Feuerwehr den Pfosten abflexen, um den Mann, der bei Bewusstsein war, zu befreien. Er wurde dann in ein Klinikum transportiert.
Beim Brand eines Schafstalls in Bischofsheim ist im Juni ein Sachschaden von rund 2.000 Euro entstanden. Den 80 Schafen, die dort untergebracht sind, passierte laut Polizei nichts. Gegen 22 Uhr wurde die Stadtteilwehr Bischofsheim alarmiert. In der Ledergasse wurde starker Rauch gemeldet. Der Schäfer traf laut Polizei rechtzeitig vor Ort ein und konnte seine 80 Schafe in eine angrenzende eingezäunte Weide in Sicherheit bringen. Das Feuer wurde durch zwei Trupps mit zwei C-Rohren gelöscht. Zur Wasserversorgung wurde eine Leitung zu einem mehrere hundert Meter vom Brandobjekt entfernten Hydranten aufgebaut.
Im Juni wurde zunächst ein Scheunenbrand in der Niedergasse gemeldet. Augenzeugen sprachen auch davon, dass ein bewohntes Fachwerkhaus in Flammen stand. Laut ersten Polizeiangaben waren aber keine Menschenleben in Gefahr. Der Einsatz konnte nach über sechs Stunden beendet werden. Insgesamt waren über 80 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr mit 25 Fahrzeugen im Einsatz. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf über 100.000 Euro. Die Scheune ist nach dem Feuer einsturzgefährdet und kann derzeit noch nicht von den Brandursachenermittlern der Kripo Hanau betreten werden. Laut den Polizeibeamten könnte es sich um Brandstiftung halten. Ein Verdächtiger wurde zunächst festgenommen, am Montag jedoch wieder entlassen.
Im Juli schlugen Flammen aus dem Wohnzimmer einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Goethestraße. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf andere Räume und der Nachbarwohnungen verhindern; dennoch wird ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro angenommen.
Es war nur Gestrüpp an einem Lärmschutzwall, das im September gegen 12.20 Uhr an der A 66, Ausfahrt Dörnigheim in Fahrtrichtung Frankfurt, gebrannt hat. Auf rund 1000 Quadratmetern hatte sich das Feuer ausgebreitet. Die Löscharbeiten dauerten rund eineinhalb Stunden.
Ende September gab es einen Dachstuhlbrand in der Karlstraße. Gegen 6.20 Uhr brannte es in der obersten Wohnung. Alle Hausbewohner hatten bei Eintreffen der Einsatzkräfte bereits das Haus verlassen und blieben unverletzt. Auch die Bewohner umliegender Häuser mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, durften allerdings nach dem Löschen des Brandes zurückkehren. Der Schaden wird nach ersten Erkenntnissen auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.
Im Oktober veranstalteten die Jugendfeuerwehren von Maintal eine gemeinsame Übung. Diese fand rund um den Gänsweiher statt. Die Jugendfeuerwehr Langenselbold nahm eine Wasserentnahme vor. Zum anderen wurden zwei Personenrettungen simuliert. Diese werden von der Jugendfeuerwehr Hochstadt und dem Jugend-THW Erlensee durchgeführt. Weitere Einsatzszenarien waren ein simulierter Waldbrand, den die Jugendfeuerwehren aus Bischofsheim und Dörnigheim „löschen“ mussten, und die Nachwuchsbrandbekämpfer aus Wachenbuchen sollten gemeinsam mit den Maintaler Tauchern Fässer aus dem Weiher „bergen“.
Sport
Nach dem Sieg auf dem Feld hat Germania Dörnigheim auch in der Halle triumphiert: Das Team holte sich Anfang Januar den Stadtmeistertitel und verwies dabei den Erzrivalen FC Hochstadt in die Schranken.
Der FC Germania Dörnigheim hat bei seiner Jahreshauptversammlung das Budget für die Ausstattung der Vereinsgebäude auf der neuen zentralen Sportanlage „Dicke Buche“ beschlossen. Über 150.000 Euro wird der Fußballclub investieren. Aufgewendet werden soll das Geld teils durch Eigenkapital und teils durch Fremdkapital, das nach zehn Jahren wieder zurückgezahlt sein. Größter Posten ist die Ausstattung der neuen Gaststätte mit entsprechenden Küchengeräten und dem Biergarten vor dem Gebäude. Allein dafür sei ein sechsstelliger Betrag eingeplant. Zudem muß noch ein Außenverkaufsraum, ebenfalls mit kleiner Küche, gebaut werden. Büroräume, sechs Garagen für diverse Sportutensilien und ein Fitnessraum stehen der Germania ebenfalls zur Verfügung. Kostenintensiv ist auch die Alarmsicherung der neuen Gebäude. Der Umzug der Germania zur „Dicken Buche“ ist weiterhin für Herbst geplant. „Spätestens am 1. Oktober wollen wir dort mit dem Spielbetrieb beginnen“, so der Germania-Chef. Entscheidend sei die Parkplatzsituation an der Anlage. Nördlich der Sportanlage sollen 100 zwingend notwendige Parkplätze entstehen. „Ohne Parkplätze wird es keinen Spielbetrieb von uns geben“, stellt Marx klar. Der Trainingsbetrieb sei aber bereits möglich.
Der Umzug auf die moderne, auf die Anforderungen des Traditionsvereins zugeschnittene Sportanlage steht gewissermaßen symbolisch für die Aufbruchsstimmung, die den Fußballclub genau 110 Jahre nach seiner Gründung ergriffen hat. Im Oktober wird überall gearbeitet, werden Trainingsutensilien von der Eichenheege an den neuen Sportplatz gekarrt. „Etwa drei bis vier Monate werden wir wohl brauchen, bis wirklich alles fertig ist“, glaubt Wolfgang Marx, der Erste Vorsitzende der Germania; insbesondere die Gestaltung der Außenbereiche könnte sich aber auch noch bis in den nächsten Frühling hinziehen.
Die zentralen Bestandteile ihrer neuen Heimat sind allerdings bereits einsatzbereit: Zwei große und ein kleiner Kunstrasenplatz, allesamt mit Flutlicht ausgestattet, dazu das neue Vereinsgebäude mit Kabinen und Funktionsräumen sowie die vereinseigene Gaststätte. Auch das neue Vereinsgebäude entspricht den zeitgenössischen Anforderungen und verfügt nicht nur über Kabinen und Duschen, sondern auch über einige Funktionsräume – alles selbst konzipiert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Besonders stolz sind die Fußballer auf die vereinseigene Gaststätte, die der Club in enger Zusammenarbeit mit seinem Pächter geplant hat und die keine klassische Vereinsgastronomie bieten wird. „Sicher, wir haben auch einen Raum mit Fernseher, auf dem man alle Fußballspiele verfolgen kann“, erläutert Craatz, „aber dieser Bereich ist vom eigentlichen Gastraum abgetrennt, der sich daher auch gut für ein Familienessen eignet.“
Die Germania will an der „Dicken Buche“ so schnell wie möglich Wurzeln schlagen und die sportliche Entwicklung der letzten Jahre weiter vorantreiben: Die erste Mannschaft soll wieder in die Gruppenliga aufsteigen und sich dort etablieren, ihre Nachwuchsarbeit wollen die Fußballer noch weiter professionalisieren. Die neue Ära an der „Dicken Buche“ läutet die Germania bereits am 19. Oktober mit der offiziellen Eröffnungsfeier ein. Am Wochenende finden dann die ersten Punktspiele aller Teams auf den neuen Plätzen statt.
Hunderte Luftballons in den Farben Weiß, Schwarz, Rot, Gelb und Blau stiegen Nachmittag in Dörnigheim in die Luft. Die Farben der Vereine, die nun auf der offiziell eröffneten Sportanlage „Dicke Buche“ ihr Zuhause haben. Organisationsgeschick, Hilfsbereitschaft und ein Aufeinanderzugehen von allen Beteiligten waren notwendig, um das Bauprojekt – insgesamt 5,7 Millionen Euro teuer – zu realisieren und zum Erfolg zu bringen.
So richtig neu ist nur der FC Germania Dörnigheim, der den in die Jahre gekommenen Sportplatz an der Eichenheege verlässt und für ein Neubaugebiet Platz macht. Der Dörnigheimer SV und die TSG Dörnigheim sind bereits seit den Siebzigern heimisch an der Dicken Buche. Neben der Freude über das nigelnagelneue Sportgelände schwang bei den Vorsitzenden beider Vereine ein bisschen Wehmut mit. „Dass die Germania jetzt hier ist, davon können wir nur profitieren. Wir sind überzeugt von einer guten Nachbarschaft.“, sagt der DSV.
Endgültig fertig wird die Sportanlage allerdings erst im Frühjahr, wenn für die Tennisspielgemeinschaft der Freien Turner und der Turnerschaft die Tennisplätze angelegt werden. Dass diverse Unwägbarkeiten und Unterbrechungen den Zeitplan des Mammutprojektes immer wieder verzögerten, war an diesem feierlichen Nachmittag allerdings kein großes Thema mehr. Da störten auch die Bagger nicht, die auch nach der Eröffnung noch im Einsatz sein werden.
Bei der im März abgehaltenen Jahreshauptversammlung des FSV Bischofsheim ist Jürgen Hapke als erster Vorsitzender zurückgetreten. Auch Irmgard Rohrbach, erste Kassiererin, stellte ihr Amt zur Verfügung, auch sie wurde von einigen Vereinsmitgliedern für ihre Arbeit kritisiert. Beide waren erst unmittelbar zuvor wiedergewählt worden. Erst beim letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ nahm das Unheil seinen Lauf. Es gab diverse Diskussionen über meinen Führungsstil“, so Jürgen Hapke, der in einer Pressemitteilung von „sehr heftigen und sehr persönlich geführten Diskussionen“ spricht. „Es gab viele kleinere, verschiedene Dinge. Ich würde alles alleine entscheiden und es gebe keine Möglichkeit zu partizipieren“, umreißt Hapke die Vorwürfe.
Michael Röhrig, Spielausschussvorsitzender des Fußball-Gruppenligisten, sprach von einer fünfköpfigen Gruppe, die ihren „berechtigten oder auch unberechtigten Unmut“ kundtat. „Das ist auch völlig legitim. Aber wie das passiert ist, das war nicht in Ordnung“, so Röhrig. Ein großer Streitpunkt soll die Jugendarbeit bei den Bischofsheimern gewesen sein, konkret die A-Jugend. Kurz vor der JHV war diese vom Spielbetrieb zurückgezogen worden, da nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Zwischen Spielern und Trainern habe es diverse Unstimmigkeiten gegeben, die in Beleidigungen weit unter der Gürtellinie geendet haben sollen. Eine halbe Stunde dauerte das hitzige Wortgefecht bei der Versammlung, dann verkündete Hapke seinen Rücktritt. Findet sich bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand, steht der Verein vor der Auflösung.
Im April wurde Michael Büthe, früher Jugendleiter, satzungsgemäß in geheimer Abstimmung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Sein Abstimmungsergebnis: 58 Ja- und acht Nein-Stimmen, bei fünf Enthaltungen.
Der Waldsportplatz in Wachenbuchen ist im April eine riesige Baustelle. Neben dem fast fertiggestellten neuen Kabinentrakt wird seit Mitte Februar auch der östliche Rasenplatz komplett saniert. Dieser befand sich seit geraumer Zeit in einem nicht mehr zumutbaren Zustand. Nun wird das Geläuf grundlegend erneuert. Ein Höhenunterschied von 65 Zentimetern wurde gemessen, aufgrund der in die Jahre gekommenen Drainage war der Rasen bei Regen, vor allem ab dem Herbst, kaum bespielbar. Da die Sportanlage von allen Seiten von Wald umgeben ist, komme es durch Verschattung des Spielfelds zu Feuchtigkeitsproblemen.
Ein neues Drainsystem soll für eine „homogene Entwässerung des Sportflächenoberbaus“ sorgen. Kosten wird das neue Spielfeld 290.000 Euro. Zusätzlich sorgte ein Bombenfund für Verzögerungen.
Entgegen des Trends vieler Fußballvereine hat sich die Kewa in einer Grundsatzdiskussion bereits vor Längerem gegen die Anschaffung eines Kunstrasenplatzes entschieden. Perspektivisch gibt es aber große wirtschaftliche Nachteile, die laufenden Kosten und Renovierungskosten wären bei einem Kunstrasen höher. „Im Wissen, dass Gelder von der Stadt mittel- und langfristig immer weniger werden, haben wir uns für den wirtschaftlicheren Rasenplatz entschieden“, so der Vorsitzende.
Im August kann es zur Einweihung des rund 240.000 Euro teuren Neubaus mit vier Umkleide- und zwei Duschräumen auf dem Waldsportplatz der Kewa Wachenbuchen. Doch ein zweites Projekt ist bereits aus den Startlöchern heraus. Das eigentliche Vereinshaus, erbaut in den siebziger Jahren, ist dringend sanierungsbedürftig. Das Dach wurde kürzlich neu eingedeckt, eine Solaranlage darauf gebaut. Darunter sollen künftig auch die Schiedsrichter eine eigene Umkleide erhalten, außerdem die Toilettenanlagen und so manches andere an Haus- und Energietechnik erneuert werden. Weitere rund 180.000 Euro werden Sanierung und Umbau wohl kosten. Der städtische Anteil an der Finanzierung der Kewa-Projekte (Neubau und Sanierung) habe rund 81. 000 Euro betragen, sowie die Stellung einer Ausfallbürgschaft über 119.000 Euro. Aber auch die Vereinsmitglieder haben 650 Stunden geleistet.
Die Geschichte des Neubaus ist allerdings eine, die sich über insgesamt rund sechs Jahre hinzog, von den ersten Überlegungen im Jahr 2012 bis zur Einweihung am Wochenende. Der größte Tiefschlag war allerdings einer des Wetters. Während des Sturmtiefs „Herwar“' fiel am 28. Oktober vorigen Jahres ein Baum aufs frisch gerichtete Dach. Fels wie Friedrich freuten sich ebenfalls über eine sehr erfolgreiche Spendenaktion zugunsten des Vereins, ins Leben gerufen zur Unterstützung der Projekte. Rund 25.000 Euro kamen zusammen bei der Aktion: „Ein Herz für Kewa“, wobei die Einzelspenden zwischen 20 und 3.000 Euro betrugen (6. August).
Der Sport-Club Budokan Maintal hat im Januar bei der Vergabe des Oddset-Zukunftspreises des hessischen Sports 2017 den zweiten Platz erreicht. Nun haben kürzlich in Maintal Vereinsvorsitzender Ervin Susnik und Integrationsbeauftragte Ardijana Ramic Ehrung und Preisgeld entgegengenommen. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro. Der Zukunftspreis richtet sich an Sportvereine, deren Projekte Vorbildcharakter für den Vereinssport und zur Lösung gesellschaftlich wichtiger Fragen haben. Den zweiten Platz und das Preisgeld sicherte sich der SC Budokan für sein Integrationsprojekt „Glücksmomente schaffen“, bei dem Flüchtlingskinder in den Sportverein integriert werden. Der SC Budokan betreibt seit 2016 in Kooperation mit der Stadt Maintal eine eigene Flüchtlingsunterkunft. Parallel wurde im Verein eine eigene Stabsstelle für Integration eingerichtet, die gezielt vor allem Kinder und Jugendliche über die Sportangebote des Vereins aufklärt und integrieren hilft. So konnten bereits rund 70 Flüchtlingskinder in den Verein aufgenommen werden, insbesondere in die Karate- und Judoabteilung.
Auch erste sportliche Erfolge wurden bereits gefeiert. Die Karateabteilung stellt mehrere Hessenmeister, die ursprünglich aus Afghanistan stammen. Doch nicht nur der Sport, sondern vor allem auch das so wichtige Miteinander steht bei diesem Projekt im Vordergrund, niemand werde allein gelassen. Deshalb werden gemeinsame, abwechslungsreiche Ausflüge organisiert oder die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen und Schulanmeldungen unterstützt und erste Einblicke in die Berufswelt ermöglicht.
Im April finden wieder Bauarbeiten auf dem Gelände des Sport-Clubs Budokan an der Braubachstraße statt. Dabei werden rund 300 Kubikmeter Erde verteilt, anschließend wird Rasen eingesät. Als Grund für die Verzögerungen nennt Susnik die Baufirmen. Diese hätten ihn immer wieder vertröstet und mitgeteilt, sie hätten keine Zeit. Bereits der Termin für die Fertigstellung des Gebäudes konnte nicht eingehalten werden und wurde mehrfach verschoben. Der SC Budokan hat das Haus, das er nach eigenen Angaben langfristig als Judo-Internat nutzen will, in Eigenregie errichtet und für fünf Jahre plus eine Option für ein weiteres Jahr an die Stadt Maintal vermietet. Seit Ende März 2016 nutzt die Stadt das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft.
Mit dem Abwasser habe es in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben. Darum hat der Budokan beim Bau des neuen Vereinsheims das Gelände um 1,40 Meter angehoben und den Boden verdichtet. In diesem Zusammenhang wurde ein neuer Kanalanschluss gelegt und dabei ist dann offensichtlich der Anschluss der DLRG gekappt worden. Deshalb hat der Verein die Finanzierung der Aushebung einer Fäkaliengrube für die benachbarte Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft übernommen.
Ende November kam hoher Besuch aus Estland in die Sporthalle auf dem Gelände der Werner-von-Siemens-Schule im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ der Sportjugend Hessen, an dem der Maintaler Verein SC Budokan seit nunmehr zehn Jahren teilnimmt.
„Die Probleme, die hier auftreten, haben oft kulturelle Hintergründe“, räumt Susnik ein, „viele müssen sich erst daran gewöhnen, dass wir hier bewusst gemischte Gruppen mit Jungen und Mädchen haben“. Auch die Sprache sei zu Beginn oft ein Hindernis. Trotzdem lege man großen Wert darauf, dass deutsch gesprochen würde.
Die Sportjugend und der Verein arbeiten jährlich eine neue Zielvereinbarung aus, in der Schwerpunkte für die Arbeit im kommenden Jahr fixiert werden. In diesem Jahr legte man den Fokus auf die Ausbildung von Migranten zu Übungsleitern. Auch hier ist der SC Budokan beispielhaft. Budokan ist auch der einzige Verein in Deutschland, der ein Flüchtlingswohnheim gebaut hat. In Kombination mit dem für alle zugänglichen Mittagsangeboten führe dies zu einer engen Bindung der Geflüchteten an den Verein. Neben dem Flüchtlingsheim und dem Dojo unterhält der Verein auch noch eine Betreuung im Brüder-Schönfeld-Haus, das sich ebenfalls auf dem Gelände der Werner-von-Siemens-Schule befindet. So wird die Bindung der Kinder untereinander und zum Verein noch viel mehr gestärkt.
Der Andrang zu den Geräteturngruppen der Turnerschaft Bischofsheim ist gewaltig – dank
Jennifer Hassenpflug, die der Turnabteilung mit viel Engagement neues Leben eingehaucht.
Im Jahre 2013 übernahm Hassenpflug die Geräteturngruppe mit damals überschaubaren sieben Kindern. Mittlerweile turnen über 30 Mädchen in der Montagsgruppe. Sogar eine Warteliste gibt es. Anfang des Jahres wurde die Turnerin mit dem Jugendpreis der Stadt Maintal ausgezeichnet. Neben der Montagsgruppe gibt sie donnerstags Turnunterricht für Mädchen ab zwölf Jahren. Am Freitag ist die Mini-Leistungsgruppe für Mädchen bis zwölf Jahren dran. Viereinhalb Praxisstunden sind es derzeit in der Woche, es waren auch schon mal sieben. Hinzu kommen die Wettkämpfe an Wochenenden und die Zeit, die für die Planung des Trainings in Anspruch genommen werden muss.
Beim Tag der offenen Tür im Februar präsentierte der 1. MTSC Blau-Weiß unter dem Motto „Tanz mit“ die vielfältigen Facetten des Tanzsports und lud alle zum Zuschauen und Mitmachen ein. Ein absolut sehenswerter Höhepunkt waren an diesem Nachmittag die Darbietungen von Teresa Herlt und Christopher Dietz, Vizehessenmeister Latein und Drittplatzierte Latein bei den letzten Hessenmeisterschaften. Im Breitensport sind alle Altersgruppen vertreten, die Spanne reicht von 29 bis 77 Jahren. Die Tanzpaare legten eine bunte Mischung von Tänzen aufs Parkett und tanzten zum Abschluss eine Runde mit Gästen aus dem Publikum die Grundschritte. Ambitionierter als die Tänzer im Breitensport sind die Turniertänzer Standard und Latein. Sie zeigten Ausschnitte aus ihrem Turnierprogramm: Langsamer Walzer, Tango, Slowfox und auch Rumba, Cha-Cha-Cha und Samba. Dargeboten mit Leidenschaft und Perfektion, wirkten sie dabei so leicht und machten richtig Lust aufs Tanzen. Unter Leitung von Darja Titowa, einer Latein-Turniertänzerin auf Weltniveau, startete im Januar eine neue Discofox-Gruppe. Hier können Kurzentschlossene noch einsteigen. Auch routinierte Tanzpaare, die sich nach einer Pause wieder aufs Parkett wagen wollen, sind jederzeit willkommen. Die nächste Gelegenheit, die Tanzsportgruppen mit Applaus zu unterstützen, bietet sich am 26. August beim „Bembelturnier“ in der Maintalhalle.
Mit seinem Bembelturnier hatte der 1. Maintaler (MTSC) am letzten Augustwochenende hat der Tanzsportverein Blau-Weiß nun bereits schon zur vierten Auflage dieser Turnierserie in die Maintal-Halle nach Dörnigheim eingeladen. Knapp 60 Paare aus vielen Landesverbänden folgten dem Ruf des Bembels, um sich bei gemäßigten Temperaturen der bewährten Turnierleitung von Cornelia Straub und Kai Jungbluth anzuvertrauen. Mit Boris Wismer und Monika Thoma vom VSTC Casino Dornbirn (Österreich) wurde das Bembelturnier international. Mit drei gewonnenen Tänzen und einem zweiten Platz im Tango holten sie sich den Sieg in der SEN II C Standard vor den Zweitplatzierten Sebastian Koltzenburg und Christiane Leschinger-Usner vom TSC Rot-Weiß Viernheim und den Drittplatzierten Martin Schmitt und Anita Schmitt vom Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg.
Mit dem Wechsel zur Lateinmusik nahm die Jugend Besitz von der Tanzfläche. Aus dem badischen Backnang entsendete der TSG 1846 Backnang gleich drei Paare und die Helden des Nachmittags zum Start in der HGR D Latein. Den Sieg ertanzten sich Lionel Bader und Saskia Forster vom TSG 1846 Backnang, gefolgt vom zweiten Platz Martin Schmidt und Katrin-Jana Pendzialek (TSC Grün-Gold Speyer) und dritten Platz Martin Köpler und Melanie Korn vom TSG 1846 Backnang. Als Sieger tanzten Lionel Bader und Saskia Forster in der nachfolgenden HGR C Latein mit und erreichten dort gemeinsam mit Christopher Dietz und Teresa Herlt vom MTSC die Endrunde. Mit drei dritten Plätzen und einem gewonnenen Jive wurden Christopher Dietz und Teresa Herlt vom 1. MTSC sehr zur Freude der Maintaler Anhängerschaft zum dritten Platz aufgerufen.
Die Stadt Maintal und der 1. Maintaler Tanzsportclub Blau-Weiß bieten im Dezember
seit einem Jahr ein Tanzangebot für Menschen mit und ohne Demenz im Rathaus Maintal an. Zum Oktoberfest im Kleeblatt in Bischofsheim haben sie mit Bewohnern und Gästen eine halbe Stunde getanzt. Vor allem geht es darum, gemeinsam Spaß und ein wenig Unterhaltung zu haben. Und doch passiere sehr viel mehr: Ein Senior, der zu Beginn nur mit dem Rollator getanzt habe, habe wieder so viel Freude an der Bewegung entwickelt, dass er es tatsächlich wage, sich in der Gruppe frei zu bewegen. Er übe zu Hause. Und tatsächlich haben zwei Senioren, die sich beim Tanznachmittag kennengelernt haben, ihre Telefonnummern ausgetauscht. Auch darüber können sich Organisatoren und Veranstalter freuen.
Sieben Sportler sind im März ein Großteil der verbliebenen Aktiven der Tischtennis-Abteilung des TV Hochstadt, die händeringend nach Mitgliedern sucht. Kürzlich musste die zweite Mannschaft aufgrund von Spielermangel zurückgezogen werden. Die erste Mannschaft spielt sportlich in einer anderen Welt. Anfang des Jahres wurde man Ü 50-Kreismeister und dann auch noch Bezirksmeister, im April kämpft das Team um die Hessenmeisterschaft. Die Altersklasse zeigt deutlich das Dilemma des TVH auf. Denn der Kern der ersten Mannschaft spielt bereits seit dem Jahr 1986 zusammen. Eine Jugendabteilung gibt es nicht, das sieht beispielsweise bei der TG Dörnigheim und bei den Sportfreunden Bischofsheim anders aus. Tischtennis fördert viele Bereiche, nicht nur Athletik und Fitness.“ Die Bemühungen des TVH sind vielfältig. Vor einiger Zeit nahmen Flüchtlinge an einem Training teil und wussten dabei durchaus zu überzeugen. Allerdings blieb es bei der einmaligen Aktion, da es an der Organisation für eine Fahrdienst für die Flüchtlinge scheiterte.
Im April gehen die Karnevalisten der Rot-Weißen einen Schritt weiter und bilden nicht nur Aktive aus, sondern fördern auch die Jugend für den Trainerstab. Dabei machen sich die Rot-Weißen das Know-how von erfahrenen Trainern zu Nutze und geben dieses an die nächste Generation weiter. Egal ob im Gardetanz oder Showtanz: Das Trainer-Handwerk erfordert einen gewissen Grundstock an Werkzeugen, die kürzlich in einem Workshop vermittelt wurden. Sandra Preis-Busch (Trainerin des Männerballetts, Solo und der Minigarde), Julia Menk (Trainerin Stöpselgarde und Leiterin Prinzengarde) und Vanessa Conrad (Trainerin ShowACT, Maxigarde und Heartbeatz) sind bereits seit vielen Jahren Trainer bei den Rot-Weißen und haben diverse externe Schulungen und Workshops absolviert. Gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeiteten sie das Choreografieren und Trainieren vom ersten bis zum letzten Schritt.
Bei der Jahreshauptversammlung der Freien Turnerschaft 06 Dörnigheim wurde der Vorsitzende des Vereins, Rolf Eisenhauer, mit dem Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet. Beispielhaft offenbart die Sport- und Ehrenamtsbiografie von Rolf Eisenhauer seine Treue zu den Freien Turnern, vor allem aber sein herausragendes Engagement für die Gesellschaft. Seit April 1962 ist Eisenhauer Mitglied der FTD, er trainierte Ende der siebziger Jahre die Jugendmannschaften der Handballabteilung. In der Saison 1969/1970 repräsentierte er die FTD Karnevalsabteilung Blau Weiß als Faschingsprinz. Seit 1993 ist der Büttenredner Eisenhauer als „Urrumpelche“ bekannt und beliebt. Er leitet seit 1995 als Sitzungspräsident die zentrale Vereinsfeier. Damals hat er auch die Leitung der Gesangsgruppe „Maa Watze“ übernommen und ist ihr bis heute treu geblieben. In den Jahren 2010 und 2011 wird Rolf Eisenhauer zum zweiten Vorsitzenden der FTD gewählt, 2013 übernimmt er die Verantwortung als erster Vorsitzender des Vereins.
Die Abteilungen Tanzsport, Turnen, Karneval und Gymnastik boomen geradezu. Sie alle werden bei Veranstaltungen der Karnevalsabteilung der Freien Turner eingebunden. Die Kooperation mit dem Kindergarten, das Eltern-Kind-Turnen und die guten Kontakte zu den Jugendlichen, das alles sind weitere Bausteine für die Zukunft. Die FTD spielte schon eine Rolle in seiner Familie, da war er noch gar nicht geboren. Sein Großvater August Roth war Gründungsmitglied und Vorstand der Freien Turnerschaft Dörnigheim, sein Vater gründete 1955 die Karnevalsabteilung Blau-Weiß, Rolf Eisenhauer stand im Alter von zehn Jahren bei den Handballern des Vereins im Tor. Familie und Verein gehören von Kindheit an untrennbar zusammen.
Stefan Trunk hat im vergangenen Jahr 5.000 Kilometer, 60 Tage, zwölf Bundesstaaten der USA auf einem Fahrrad hinter sich gebracht. Radfahren war schon immer seine Passion: Bereits mit Mitte Zwanzig hat er immer wieder Rad-Touren durch Europa unternommen. Sei es eine Alpenüberquerung, durch die Berge der Kanaren oder quer durch die Türkei. Irgendwann wollte er einfach was Größeres erreichen. Mir hat schon immer eine Weltumrundung vorgeschwebt“, erinnert sich Trunk, der in Bischofsheim aufgewachsen ist und nun in Frankfurt wohnt. Damals wäre das noch was Besonderes gewesen.
Er begann, eine Route durch Amerika zu planen. Seine Rechnung: Wenn er täglich ungefähr 100 Kilometer zurücklegt, bräuchte er 60 Tage, um von New York nach Los Angeles zu fahren. Doch es gab immer zwei Probleme: Zum einen war ihm klar, dass es schwer sein würde, zwei Monate am Stück Urlaub bei einem Arbeitnehmer zu bekommen. Zum anderen hatte er Angst davor, alleine zu fahren.
Seine Tour brachte ihm wertvolle Erfahrungen und Erinnerungen. Seien es die Japaner, die ihm bei Windstärke zehn geholfen haben, seinen Reifen zu flicken. Oder als er bei Regen in Nashville am Grab von Johnny Cash stand. Geplant ist die Strecke von Frankfurt nach Shanghai.
Im Sommer hat Trunk ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. Nach seiner Reise hielt Trunk in Hochstadt einen Vortrag über selbige und bekam dort viele positive Rückmeldungen. Sein Glück war, dass das ja alles schon formuliert war Er meint damit, dass es sich bei den Texten um die Transkription seines Videotagebuchs handelt. Jeden Tag seiner Reise hatte er mit der Kamera dokumentiert und seine Emotionen so perfekt einfangen können. Das Buch erscheint Ende September im Eigenverlag und soll voraussichtlich 19,90 Euro kosten (8. September).
Im Dezember ist Trunk seit mehreren Wochen mit dem Rad in Vietnam unterwegs Jetzt nimmt er such die Zeit, das Land mehr kennenzulernen. Um Zeit zu haben, sich die Gegend genauer anzusehen, fuhr Trunk ausnahmsweise ein gutes Stück mit dem Zug. Auch die Naturgewalten lernte Trunk während seiner Radtour bereits kennen. Während seiner Reise wütete ein heftiger Taifun in Vietnam. In Vietnam ist Trunk nicht auf sich allein gestellt, sondern reist unter der Aufsicht seines neuen Arbeitgebers, einem auf Asien spezialisierten Reiseveranstalter. Ziel der Reise ist, das Land Vietnam, das Trunk vorher noch nie besucht hatte, besser kennenzulernen. In Vietnam gibt es auch nur eine Straße, die komplett von Nord nach Süd verläuft: den Highway 1 A. An diesem orientiert sich der Frankfurter bei seiner Reise. Bis 7. Dezember ist Trunk noch in Vietnam unterwegs. Sein Ziel: Ho-Chi-Minh-Stadt, auch Saigon genannt. Danach geht es, allerdings ohne Rad, durch Kambodscha und Myanmar
Kulturvereine:
Burglind und Rudolf Keim von der Sängervereinigung Hochstadt haben sich etwas Originelles ausgedacht. In Teamarbeit mit Vorstandsmitgliedern entstand eine liebevoll gestaltete CD mit Weihnachtsliedern des Chores, die jedem Vereinsmitglied mit gebührendem Abstand übergeben wurde. Die CD umfasst Aufnahmen von früheren Konzerten und Auftritten sowie eine aufmunternde Weihnachtsgeschichte.
Zur Jahresmitgliederversammlung der Sängervereinigung Hochstadt e.V., die Ende September im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt sind 20 Mitglieder erschienen. Der Vorstand wurde sodann wie folgt gewählt: 1. Vorsitzende Ursula Aurbek, 2. Vorsitzende Heidrun Koch, Kassenwart Klaus-Dieter Rinne, Schriftführerin Beate Grebhardt, 1. Beisitzende Christel Rinne, 2. Beisitzende Brigitte Rauch. Dazu kommen als Beiräte Winfried Aurbek, Roxana Gläser, Renate Konstantinidis, Norbert Kurtz, Helga Parchatka sowie als Kassenprüfer Norbert Kurtz, Dieter Koch und Susanne Nitschmann-Schodl.
Bereits einen Tag nach der Jahresmitgliederversammlung stand das traditionelle Spanferkelessen auf dem Programm, das auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Hochstadt e.V. unter Beachtung der 2G-Regel zur Freude aller Beteiligten stattfinden konnte.
Die nächste Veranstaltung, die traditionelle Adventsfeier, ist für Sonntag, 28. November, in Planung. Seit Ende Juni finden die Chorproben unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund wieder montags von 19.30 bis 21 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt, statt.).
Im vergangenen Jahr waren beim Gesangverein Eintracht Bischofsheim nur wenige Vereinsaktivitäten möglich, auch in diesem Jahr sieht es nicht besser aus. Dennoch kann sich der Verein auf seine Mitglieder verlassen. Der Gesangverein Eintracht 1874 Bischofsheim, der zweitälteste Verein der Stadt Maintal, erfüllt seitdem diese Funktion. Vor der Corona-Pandemie hatten sich die Sängerinnen und Sänger des Traditionschors einmal wöchentlich und die der Voices of Harmony einmal monatlich zu Chorproben getroffen. Besonders wichtig war dem Verein im Rahmen dieser Proben das nachfolgende Beisammensein.
Als sich im Juli und August die Lage entspannte, trafen sich die Chöre dann mehrmals unter freiem Himmel. An ein normales Proben war aufgrund der ungewohnten Verhältnisse jedoch nicht zu denken. Zwei Meter Abstand zwischen den Singenden und die gegenüber den Proben im Saal verändert Akustik sorgten für eine ganze andere Situation. Auch wenn es für die Qualität des Chorgesangs nichts brachte, waren doch alle froh, überhaupt mal wieder gemeinsam singen und miteinander plaudern zu dürfen. Gerade als der Verein plante, den normalen Probenbetrieb trotz der Einschränkungen durch ein Hygienekonzept entsprechend der im Sommer vorgegebenen Regelungen wieder aufzunehmen, erfasste ihn ab Oktober die zweite Welle der Pandemie.
Für den Vorstand war es in der Zeit der Pandemie wichtig, die aktiven und die fördernden Mitglieder regelmäßig über die Lage des Vereins und die Pläne des Vorstands zu informieren. Dies geschah im Laufe des Jahres 2020 durch neun vereinsinterne Rundschreiben. Darin musste den Mitgliedern der Verzicht auf so vieles mitgeteilt werden, was in früheren Jahren selbstverständlich war.
Als erstes traf es den seit 1980 jährlich von Maintaler Gesangvereinen organisierten Maintaler Liederabend, dessen 41. Auflage für Ende März 2020 geplant war und für den der Gesangverein Eintracht schon die Plakate geklebt hatte. Weiterhin mussten der Vereinsausflug, das Konzert, der Filmabend, die für den Verein besonders finanziell so lukrative Teilnahme am Bischofsheimer Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsfeier und dann in diesem Jahr auch die Faschingsveranstaltung gestrichen werden. Auch ist die diesjährige Jahreshauptversammlung überfällig und niemand weiß, wann sie abgehalten werden darf. Darüber hinaus durfte der Chor auch nicht bei privaten Feiern singen. Besonders schmerzlich: Auch verstorbene Mitglieder konnten bei Trauerfeiern nicht mit Gesang verabschiedet werden.
Beim Neujahrsempfang des Blasorchesters Wachenbuchen im Willi-Fischer-Haus gab ein echter Ironman Tipps, wie man sich auf Höchstleistungen am besten vorbereitet. Klaus Karber heißt der Supersportler, in seiner Altersklasse (55 bis 59 Jahre) hatte er beim Hawaii-Triathlon 2017, besser bekannt als Iron Man, mit den Treppchen-Positionen beim Rennen im Oktober verständlicherweise nicht zu tun. Es tun sich viele Parallelen zwischen Sport und Musik auf: wenn man sie ernst nimmt und Spitzenleistungen erbringen will. Denn neben „ironmäßigem“ Willen gehören auch ganz profane Dinge zu den Vorbereitungen (Proben) auf sportliche – oder musikalische – Höchstleistungen, wie Karber in seinem Multimedia-Vortrag im Willi-Fischer-Haus sehr anschaulich darstellte. „Durchhalten und Dranbleiben“ lautet die Devise des Athleten, und „immer einen Plan B haben“.
Am Samstag, 26. Mai, war das Jahreshauptkonzert unter dem Motto „Klangvielfalt“. Der Fokus liegt auf den inneren Reihen des Orchesters. Die Musiker wollen die Zuhörer mit einem harmonischen und stimmigen Gesamtklang begeistern. Zur Vorbereitung trafen sich die Musiker des Stammorchesters kürzlich zu einem Probenwochenende. Dirigent Dominik Thoma verlangte seinen Musikern viel ab.
Eröffnet wird das Konzert im Mai mit James Barnes Meisterwerk „Alcamar Overture“. Eines der Hauptwerke des Abends ist das Stück „Firmament“ aus der Feder des in Erlensee lebenden Komponisten Rolf Rudin. Im Anschluss an die symphonischen Werke folgen auch bekanntere Melodien wie „Im weißen Rössl“ und „Adele“. Auch da Jugend- sowie das Nachwuchsorchester sind mit von der Partie. Sie spielen unter anderem Melodien aus der TV-Erfolgsserie „Game of Thrones“. Die Leitung des Konzerts übernehmen Dominik Thoma und Frederike Schimpf.
Fastnachtsvereine:
Ende Januar ist wieder die Kindersitzung der Hochstädter Käwern im ausverkauften Saal des Hochstädter Bürgerhauses bevorstehenden Auftritt fertig gemacht. Für musikalische Unterhaltung sorgt das Mitmachlied „Das Lied über mich“. Als vier Mülltonnen auf der Bühne stehen, ist die Überraschung umso größer, als der aus der Sesamstraße bekannte Song „Mana Mana“ erklingt und vier Jungs dazu perfekt aus den Tonnen performen. Danach kommt die Müllabfuhr und rollt die Mülltonnengang von der Bühne. Annika Bachmann und Emily Kalkbrenner treten zum ersten Mal als die neuen Solisten auf. In kunterbunten Kostümen und Perücken zeigen sechs Mädchen einen lustigen Trolltanz. Ein Höhepunkt einer jeder Sitzung ist zweifellos der Auftritt der Minigarde. Diesmal entführen sie das Publikum in eine Spielzeug-Reparaturwerkstatt. Beim Marschtanz der Maxigarde kann man nur strahlende Gesichter beobachten. Zum Finale stürmen alle aktiven Kinder noch einmal auf die Bühne. Mit strahlenden Gesichtern reihen sich alle Käwerchen in eine riesige Polonäse ein, die durch den ganzen Saal auszieht.
Mit ihrem bereits traditionellen Kehraus schlossen die Hochstädter Käwern die närrische Kampagne 2017/18 im voll besetzten Bürgerhaus ab. Dabei unternahmen die Karnevalisten eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre, denn sie ließen die HR-Fernsehsendung „Zum Blauen Bock“ wieder aufleben. Statt Heinz Schenk und Lia Wöhr sorgten nun der Herr Maddin (Martin Hesse) und die Frau Wirtin (Heidi Hehrlein) für beste Unterhaltung. Genau wie ihre großen Vorbilder lieferten sie sich witzige, spritzige und spitze Wortgefechte. Live und in Farbe präsentieren sie das Bühnenprogramm „Zum kulinarischen Kehraus – Musik und Humor beim Heringsschmaus“. Besonders emotional wurde der Moment, als das Prinzenpaar den letzten Prinzenorden der Kampagne vergab. Diese besondere Auszeichnung ging an die Großeltern des Prinzen. Dessen Dank richtete sich an seine Großmutter, die stets für frisch gebügelte Hemden gesorgt hatte.
Dann wurde es aber Zeit für das „Heringsgeschwader“. Bewaffnet mit prall gefüllten Schüsseln versorgten sie die hungrigen Gäste mit dem heiß ersehnten Heringssalat mit Pellkartoffeln. Nach dem Essen gab es wieder die Möglichkeit, einige Kalorien auf der Tanzfläche abzutrainieren, bevor sich der traurige Höhepunkt des Abends ankündigte, der Abschied des Prinzenpaares.
Am Samstag, 10. Februar, schlängelt sich wieder der Karnevalsumzug durch die Straßen von Dörnigheim. Der ausrichtende Karnevalszug-Verein Maintal und die Stadt haben die Weichen für einen erfolgreichen Umzug gestellt. Ein großes Thema in diesem Jahr ist die Sicherheit. Um den Teilnehmern und Gästen einen sicheren und friedvollen Umzug zu garantieren, setzt die Stadt laut Pressemitteilung auf der fast drei Kilometer langen Strecke über 6 Einsatzkräfte ein. Darunter sind 30 Feuerwehrleute, die den Streckenverlauf absichern und dafür sorgen, dass keine Narren unter die Räder der Wagen kommen. Besonders beliebt bei den Besuchern ist traditionell der Publikumsplatz an der Bahnhofstraße, Ecke Mozartstraße und Siemensallee. Hier sorgen zusätzliche Sicherheitskräfte für einen reibungslosen Ablauf. Zudem ist es den Narren an der Strecke und den Zugteilnehmer verboten, Papierschnipsel oder Konfetti zu werfen. Sobald die Zugstrecke von Müll befreit ist, wird sie wieder für den öffentlichen Verkehr frei gegeben.
Bürgerhilfe:
Auch wenn die gespendete Kleidung im Textil-Shop der Bürgerhilfe nur zwischen 50 Cent und einem Euro kostet: Die Verkaufsräume in der Neckarstraße haben nach der Renovierung eher Boutique-Charakter. Zur Eröffnung Ende Februar kamen viele Gäste, auch zur Verabschiedung des Ehepaars Maker, das 17 Jahre für die Bürgerhilfe aktiv war. Zur Feier des Tages gab es Sekt und Orangensaft. Der Textil-Shop wurde gestrichen, ein neuer Boden verlegt, die Zu- und Abluft erneuert, neue Elektrik eingebaut und schicke Regale angebracht.
Viele Kunden stöberten in den fein säuberlich bestückten Regalen. Junge Mütter mit Kindern, ältere Damen, ältere Männer: Alle wurden sie fündig. Wer hier einkauft, muss – anders als bei der Tafel – nicht bedürftig sein. Mit der Wiedereröffnung des Textil-Shops haben die Renovierungsarbeiten bei der Bürgerhilfe aber noch kein Ende gefunden. Anfang März beginnt der Aufbau eines Vordachs vor dem Eingang zur Tafel. Lange hatte Tafel-Leiter Kampe darauf gedrängt, damit die Wartenden bei der Tafel-Ausgabe nicht ungeschützt bei Wind und Wetter in der Schlange stehen müssen. Nun finanziert die Stadt das Vordach. Auch der Obst- und Gemüse-Verkaufsraum wird demnächst renoviert. Das konnte man dank einer Spende des Rotary-Clubs Hanau realisieren.
Eine weitere gute Nachricht: Weil die hessischen Tafeln Lotto Hessen als Förderer gewinnen konnten, profitiert auch die Maintaler Einrichtung. „Dafür, dass wir einen Lotto-Aufkleber auf unseren Wagen machen, erhalten wir 10.000 Euro von Lotto.“ Insgesamt profitieren alle hessenweit 46 Tafeln, weil durch die finanziellen Zuwendungen auch das Logistiksystem verbessert werden kann.
Über 2.500 Mitglieder - davon 267 aktive - und mehr als 22 000 ehrenamtliche Stunden im sozialen Dienst. Diese Zahlen gelten für das Jahr 2017 beim größten Verein Maintals, der Bürgerhilfe. Ende April wählte er bei der Jahresmitgliederversammlung seinen ersten Vorsitzenden Wilfried Siegmund einstimmig wieder. Das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim war gut gefüllt, rund 100 Mitglieder dürften anwesend gewesen sein. Siegmund lieferte seinen Rechenschaftsbericht für 2017 in Form einer Präsentation souverän und deutlich, ging dabei insbesondere auch auf die verschiedenen Projekte des Vereins ein, wie etwa Spaziergänge, Wanderungen, Ausflüge und die Komplexe „Wunschgroßeltern“ und „Hausaufgabenbetreuung“. Seit den großen Steigerungen im Bereich der Flüchtlingszahlen in den Jahren 2015 und 2016 sind dies Felder, die zunehmend nachgefragt sind. Enorm wichtig sei jedoch ein ganz anderes Problemfeld: das der EDV und vor allem des Datenschutzes für Mitglieder.
Kampe stellte für die Tafel, die bedürftige Menschen mit gespendeten Lebensmitteln versorgt, vor allem einen leichten Rückgang der Nutzerzahlen im ersten Quartal 2018 bei Einzelpersonen fest, wogegen die Anzahl der versorgten Familienangehörigen jedoch steige. Auch dies sei wohl dem Rückgang der Flüchtlingszahlen geschuldet. Die absolute Zahl der Tafelnutzer lag im Jahr 2016 leicht unterhalb von 1.900 Menschen pro Monat, ging im Laufe des Jahres 2017 etwas zurück auf durchschnittlich 1.600 bis 1.800 Personen
In Wetzlar ist der Vorstand des Landesverbands der hessischen Tafeln im Amt bestätigt worden. Mitglied im Vorstand seit Gründung des Verbands ist auch Wolfgang Kampe, der Leiter der Tafel Maintal. Vor zwei Jahren gegründet, ist der Landesverband der hessischen Tafeln noch recht jung. Kampe ist von Beginn an dabei, nach dem Ablauf der ersten zweijährigen Amtszeit folgte nun die Bestätigung. Im Vorstand ist der 66-Jährige unter anderem für den Internetauftritt verantwortlich. Die Regionalbeauftragten (der Landesverband teilt die hessischen Tafeln in die Regionen Nord, Mitte und Süd auf) sind zudem auch Streitschlichter, verrät Kampe. Denn auch so etwas gebe es durchaus mal, beispielsweise wenn sich zwei Tafeln nicht vertragen oder es Ärger mit einem Einkaufsmarkt gibt. Sechs Mitglieder zählt der Landesverbandsvorstand und deren wichtigste Aufgabe bringt Kampe kurz und knapp auf den Punkt: „Wir besorgen Geld.“
Das ist ohne Zweifel auch eine von Kampes Hauptaufgaben bei der „Tafel Maintal“ (so lautet übrigens der korrekte Name, denn der Europäische Gerichtshof schützt nur Begriffe, die am Anfang stehen). Um keine Kosten zu verursachen, wird man bei der Tafel Maintal die neue Beschriftung nach und nach, sprich bei Neuanschaffungen, einführen.
Die Tafel möchte eines der Abholfahrzeuge, das inzwischen zehn Jahre Laufzeit auf dem Buckel hat, ersetzen. Daran gekoppelt ist auch ein weiteres Projekt von Kampe: ein Bringservice. Die „klassische“ Tafel ist eine Abholstation, sprich die Menschen müssen dorthin. Ein Bringservice könnte nicht nur die in ihrer Mobilität eingeschränkten Rentner mit Lebensmitteln beliefern, sondern auch jene, deren Schamgrenze zu hoch ist, um in die Neckarstraße zu gehen. „Dazu müssen wir jetzt die Basis legen, denn sonst kommt man immer schwerer an die Menschen heran“, sagt Kampe.
„Früher war das deutlich chaotischer, aber 2013 haben wir die Ausgabe neu organisiert“, erzählt Wolfgang Kampe. Die räumlichen Verhältnisse seien allerdings nicht ideal. Denn in der Tat, der Flur ist eng. Menschen mit Tüten, die auf die nächste Ausgabe warten, stehen dort dicht an dicht, dazwischen kommen die Einholer mit Stiegen von Lebensmitteln.
Für die Weihnachtsbescherung der Kinder hatte Galeria Kaufhof im Hessen-Center und der Real-Markt in Dörnigheim einen „Charity-Baum“ für uns aufgestellt“. An den konnten die Kleinen ihren Weihnachts-Wunschzettel hängen. Kleinere Spielsachen, Kleidung, neue Sneakers, Bilderbücher: nützliche Dinge eben. Voraussetzung ist immer, dass die Familien oder Alleinerziehende einen Maintal-Pass haben, der sie für Tafel und Kleiderkammer berechtigt. Aber wir haben immer auch ein paar Präsente in Reserve, sodass also kein Kind ohne eine nette Kleinigkeit hier raus geht.“
Die Kundschaft der Kaufhäuser sorgt für die Geschenke, sie sind die eigentlichen Glücksbringer. Eine tolle Idee, denn wer sich selbst oder seine Lieben zu Weihnachten beschenken will und dafür einkauft, wirft vielleicht auch mal einen Blick auf den Charity-Baum, sieht die Wunschzettel und denkt sich: „Mensch, könntest ja auch mal anderen was Gutes tun“. Mitarbeiter der Kaufhäuser packen die Sachen dann liebevoll ein, die Bürgerhilfe leistet den ganzen organisatorischen Aufwand mit beschriften, Kontrolle, ob die Nummer vom Wunschzettel auch übereinstimmt, holt die Pakete ab und macht eben das, was wir am Donnerstag vor Weihnachten beobachten konnten: Sie lässt Kinder und Eltern strahlen, die nicht so ganz auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ein Kuscheltierchen aus Plüsch: Das konnten sich die Kleinen auch noch aussuchen.
Verschiedene Vereine
Aus einer Bierlaune heraus entstand vor drei Jahren die Idee für „Hometown Love“ Wachenbuchen. Im Jahre 2019 wurde dann der Verein gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Maintals kleinstem Stadtteil zu fördern. Stein und Rothhaupt wollen ihre Idee umsetzen. Sie finden mit Florian Schwalb und Jan Niklas Hude zwei Mitstreiter, die ebenfalls Lust haben, etwas auf die Beine zu stellen. Die vier jungen Männer bilden den geschäftsführenden Vorstand von Hometown Love Wachenbuchen. Mit Vereinsarbeit kennen sie sich alle bestens aus, alle sind in mindestens einem Wachenbucher Verein aktiv, teilweise sogar gleich in mehreren.
Doch das hat ihnen offensichtlich nicht gereicht. „Wir haben in Wachenbuchen ein sehr intaktes Vereinsleben, in das viele Leute eingebunden sind. Manchmal fehlt aber der letzte Anschub. Dann heißt es hätte, sollte, könnte. Und wir sagen: wir machen“, fasst Timo Stein zusammen. Seit ihrer Gründung haben die Wachenbucher bereits einiges für ihren Ortsteil auf die Beine gestellt. Die Kerb 2019 hätte ohne die Unterstützung von Hometown Love nicht stattgefunden. Im Jahre 2020 war man mit einem Bierwagen unterwegs und brachte zumindest ein bisschen Kerb-Feeling in den Stadtteil. Kürzlich wurde ein Bücherschrank eingeweiht, das bis zum Abriss leerstehende Gebäude der ehemaligen Raiffeisenbank in Wachenbuchen darf der Verein in Absprache mit der Stadt nutzen.
Der große Vorteil: auch wenn Hometown Love mittlerweile ein eingetragener Verein ist, halten sich die Verpflichtungen in Grenzen. Im Gegensatz zu anderen Vereinen muss kein Trainingsbetrieb angeboten werden, es gibt keine festen Tage, an denen die Mitglieder verfügbar sein müssen. Auch gibt es keine Veranstaltungen, die man in jedem Jahr auf Teufel komm raus organisieren muss. „Wer Bock hat, ist dabei und hilft mit. Und wer mal keine Zeit oder keine Lust hat, der muss auch nicht mitmachen. Wenn wir mal drei Monate nichts machen, ist das auch nicht schlimm“, erklärt Jan Niklas Hude. So können die Wachenbucher immer von Fall zu Fall schauen, woran sie sich beteiligen möchten. Was vor allem wichtig ist: „Wir machen das über die Vereinsgrenzen hinaus. Viele haben Erfahrungen in eigenen Bereichen. Wir führen das ganze Know-how dann zusammen.“ Rothhaupt fasst die Rolle von Hometown Love passend zusammen: „Wir sind quasi das Sondereinsatzkommando für die Vereine in Wachenbuchen.“
Und auch weit über die Grenzen des kleinsten Stadtteils ist man mittlerweile bekannt. Das liegt auch am Merchandising des Vereins. Pullis, T-Shirts und Kappen mit dem eigens designten Logo können erworben werden und sind längst nicht mehr nur in Wachenbuchen zu sehen. Mit den eingenommenen Geldern will Hometown Love Equipment anschaffen für kommende Veranstaltungen. Davon sollen auch die anderen Vereine profitieren, die sich fehlende Dinge dann ausleihen können.
Im April fand dem Gelände des 1. Hochstädter Winzervereins im Weinberg oberhalb von Hochstadt wieder das Hexenfeuer statt. Gut 300 Gäste ließen sich bei einem leckeren Tröpfchen nebst einem farbenprächtigen Sonnenuntergang liebend gern verzaubern. Eigentlich geht es beim Hexenfeuer um die Verbrennung des Rebschnitts, den die Hochstädter Winzer vor einigen Wochen erledigt hatten. Der Rückschnitt der Reben ist erforderlich, um die Weinqualität auch in der kommenden Saison sicherzustellen. Und dass die Hochstädter Tröpfchen ganz vorzügliche sind, obwohl Hobbywinzer sie anbauen und keltern, liegt am großen Engagement, welches die Vereinsmitglieder um Kellermeister Alf Steinbrecher ihrem Metier entgegenbringen.
Wir leisten noch sehr viel Handarbeit, um etwa den ‚Roten Hochstädter’ erst für rund 18 Monate im Fass zu lagern und dann auf Flaschen zu ziehen“, erklärt der Kellermeister. „Für diesen Wein benutzen wir auch ein Gerät, das sich ‚Entrappmaschine’ nennt und verhindert, dass Traubenstiele in die Maische gelangen, deren Gerbstoffe dann den Geschmack buchstäblich verbittern könnten.“ Das barfüßige Treten der Trauben im Bottich gehöre aber der Vergangenheit an.
Das Ergebnis ließen sich die vielen Besucher des Hexenfeuers schmecken. Martina Bauscher trug als Winzerhexe am lodernden Feuer ein Gedicht vor. Die wandelbare Magierin ist im wirklichen Leben eine Karnevals-Prinzessin: Im Jahre 2011 machte sie die Saison bei den Rot-Weißen aus Wachenbuchen, 2006 war sie an der Seite von Karnevalsurgestein Günter Sauermilch Zugpräsidentin. Der Wein floss in Strömen am Samstagabend. Nicht nur der Rote, sondern auch Riesling, Grauburgunder, Gutedel und Co.
Im Juni hat der Winzerverein Hochstadt zehn Paten für Rebstöcke auf seinem Weinberg „Hoher Rain“ oberhalb von Hochstadt. Diese erhielten nun ein besonderes Präsent vom Winzervereins-Präsidenten Gerhard Koffler. So nahmen die Paten Flaschen des Hochstädter Rieslings entgegen. Gekeltert aus Trauben, die an „ihren“ Rebstöcken gewachsen sind. „Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden“, so Renate Fromm, Pressesprecherin des Vereins. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können. In diesem Jahr erhielten die Paten eine besondere Jubiläumsflasche. „Wir sind in unserem 30. Vereinsjahr“, so Fromm.
Daher gab es für die Abfüllungen eigens erstellte historische Flaschen-Etikette sowie eine Urkunde. „Das Etikett ist sogar mit dem Namen der Paten“, betont Fromm. Aber nicht nur Riesling-Trauben, sondern auch Johanniter oder Cabernet Cortis suchen noch Paten. Wenn sie wollen, können die Pateneltern bei der Pflege der Rebstöcke mithelfen. Denn es gibt viel zu tun auf dem Weinberg, von der Pflege über die Lese bis zum Keltern. Aber die Paten können auch einfach nur den fertigen Wein genießen.
Am Rebstock selbst weisen individuelle Schiefertafeln auf die jeweiligen Unterstützer hin. „Die Schiefertafeln werden beschriftet mit dem Namen des Paten, dem Namen der Traube und dem Jahrgang“, weiß Fromm. Ihre Erfahrung ist, dass die Rebstock-Patenschaften, die für ein Jahr erschwingliche 35 Euro kosten, gerne älteren Herren zum Geburtstag geschenkt werden. Sie können ihre Reben durch die Jahreszeiten begleiten und anschaulich erleben, wie Wein wächst und entsteht. Der Genuss darf natürlich auch nicht fehlen.
Erst vor knapp zwei Wochen haben die Winzer 60 neue Rebstöcke auf dem idyllischen Weinberg oberhalb von Hochstadt gepflanzt. Unter anderem eine Roter-Riesling-Traube. Im Verlauf des Sommers stehen viele Pflegearbeiten auf dem Programm. So müssen die Trauben regelmäßig kontrolliert werden, um Schädlinge rechtzeitig zu entdecken. „Der Rasen zwischen den Rebstöcken muss gemäht werden und nach der Blüte kommt die Blattarbeit“, beschreibt Fromm. Bei Trockenheit und Hitze müssen die Hobby-Winzer natürlich auch dafür sorgen, dass die Weinreben genügend Wasser erhalten, und auch das Düngen gehört zu den vielen Tätigkeiten auf dem Weinberg.
Im November begrüßen etwa 250 Hühner, Tauben und Enten und 70 Tuzo-Kampfhühner die Besucher im Heim der Bischofsheimer Geflügelzüchter. Als Schirmherr übernahm Landrat Stolz die Ehrung der drei Vereinsmeister 2018, Oswald Reuhl (große Hühner), Christian Volz (Zwerghühner) und Sasa Kresovic (Tauben), und übergab die Pokale für die Tiere mit der besten Bewertung. Die nächste große Veranstaltung von Geflügelzüchtern ist am 24.und 25. November in Erlensee. Etwa 640 Hühner, Enten und Tauben, werden auf der Schau des Kreisverbandes zu bewundern sein (12. November).
Der neue Vorstand des Bischofsheimer Ortsverbands des Bischofsheimer VdK um Hiltrud Bräuer und Ruth Meyer hat sich viel vorgenommen. Für einige Zeit lag der VdK im Dornröschenschlaf, nachdem 2016 der Vorstand geschlossen zurückgetreten war und sich keine Nachfolger fanden. Doch im Vorjahr tat sich eine Gruppe um Hiltrud Bräuer (Vorsitzende) und Ruth Meyer (Stellvertreterin) zusammen, die dem Ortsverband neues Leben einhauchen wollen. Dazu haben sie sich für dieses Jahr ein volles Programm vorgenommen. Es gehören auch viele Familien zu den rund 360 Mitgliedern des Bischofsheimer Ortsverbands. Und gerade diese, die Jüngeren, will der neue Vorstand ansprechen. Mehr noch: mit einbinden.
Was dem VdK bislang gefehlt habe, seien regelmäßige Veranstaltungen gewesen, die von der Uhrzeit her auch für Menschen mit Beruf in Frage kamen, erläutert Bräuer. Für diese haben die Verantwortlichen den Stammtisch für Berufstätige ins Leben gerufen, der jeden vierten Mittwoch im Monat stattfinden soll. Das erste dieser Treffen am 31. Januar steht unter dem Motto „Wo uns der Schuh drückt“ und dreht sich um das Thema Inklusion am Arbeitsplatz. Es soll aber auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen.
Die ersten Monate nach ihrer Wahl im April 2017 verbrachten sie vor allem in Schulungen: Vorstands- und Grundlagenkurse, Kassiererkurse, und so weiter. In dieser Zeit setzten sich die Frauen intensiv mit dem Thema ehrenamtliche Vereinsarbeit auseinander. Nun der Schritt nach außen, um neue Mitstreiter zu gewinnen, aber auch um den Fokus auf den eigenen Ortsverband zu richten.
Manches ist auch noch in Arbeit. So sucht der Vorstand noch nach einer Lagermöglichkeit für Infomaterial. Aus rechtlichen Gründen darf der VdK keinen Raum anmieten und ist deshalb auf die Mithilfe von Privatleuten angewiesen.
Der Stammtisch und das Kennenlern-Frühstück für Neu-Mitglieder sind nur zwei Punkte von dem, was sich der VdK-Vorstand vorgenommen hat. So ist unter anderem die Teilnahme an einer Tanzaktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar geplant, außerdem wird der VdK am 9.März, dem Internationalen Frauentag, beim Wochenmarkt dabei sein. Die Aktionen finden in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum statt. Für den 10. Mai ist ein inklusives Sport- und Spielfest angedacht, an dem sich der VdK beteiligen möchte. Bereits jetzt gibt es jeden dritten Samstag im Monat von 15 bis 18 Uhr einen Infonachmittag mit Kaffee und Kuchen im Stadtteilzentrum. Dort startet auch jeden Samstag ab 10 Uhr die Nordic-Walking-Gruppe für Einsteiger und Fortgeschrittene.
Die Welt der Oper und Operette brachte der VdK Dörnigheim zum Frühlingsfest in das evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim und bescherte seinen Mitgliedern einen kurzweiligen und mitreißenden Nachmittag mit einer gemütlichen Kaffee- und Kuchenrunde vorweg. Bereits zum dritten Mal konnte der VdK-Vorsitzende Jürgen Malbrich die Mitglieder des Opernstudios Frankfurt für ein Konzert beim VdK gewinnen, bei dem diesmal der Schwerpunkt auf der Oper der Romantik lag. Das Opernstudio der Oper Frankfurt, 2008 gegründet, bietet talentierten Sängern die Möglichkeit, nach dem Studium erste Erfahrungen im professionellen Opernbetrieb sammeln zu können. Weiterführender Unterricht und Nachwuchsförderung für die Oper Frankfurt sind die Ziele des angegliederten Opernstudios, dessen Mitglieder aus der ganzen Welt kommen. Als „Opernstudio vor Ort“ veranstaltet es auch Konzerte in sozialen Einrichtungen, um auch Menschen, die nicht zur Frankfurter Oper kommen können, eine kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.
Acht Sänger aus Amerika, Neuseeland, Südkorea und Polen sowie der Korrepetitor Michal Golawski am Flügel, der mit schwungvoller Brillanz die Arien begleitete, präsentierten eine kurzweilige wie mitreißende Auswahl an Werken und begeisterten die Zuhörer mit voluminösen und klangvollen Stimmen. Die Moderation übernahm Lars-Erik Gerth, der für das Publikum den Kontext der jeweiligen Opern umriss.
Schon während der Planung des Umzugs der Polizeistation Maintal und der Wache des Deutschen Roten Kreuzes am gemeinsamen Standort in der Edisonstraße im Gewerbegebiet Maintal-Mitte hatte sich die Frage nach einer weiteren Ausfahrt gestellt. Vor allem das DRK hatte sich eine direkte Zufahrt auf die Querspange gewünscht, um so bei Einsätzen wichtige Zeit einzusparen. Hessen Mobil sah im vergangenen Jahr allerdings keine Notwendigkeit für den Bau einer solche Zufahrt. Im Februar gelangen die Fahrzeuge der Polizei nur über die Edisonstraße und die angrenzende Edmund-Seng-Straße auf die Querspange. Diese Straßenverbindung nutzt auch der Anlieferverkehr für die Unternehmen im dortigen Gewerbegebiet, mitunter sorgen Lastwagen-Gespanne für Rückstau und verstopfte Fahrbahnen.
Eine Aufteilung der Baukosten zu je einem Drittel ist zu prüfen und in den politischen Gremien zu beraten. Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Maintal hatten sich an den Baukosten für die Rotkreuzwache bereits mit je 145.000 Euro und damit zu gut der Hälfte beteiligt. In einem Ortstermin sollen in Kürze die konkreten Fragen erörtert werden. Dazu zählen die exakte Lage einer Auffahrt auf die Querspange und die Verkehrssteuerung auf der L3195 bei Einsätzen.
[In der Edison-Straße gibt es so gut wie nie einen Stau, und ansonsten sprach man nachher nur davon, es solle nur eine Ausfahrt nach Norden geben, also nicht nach Dörnigheim].
Der Umbau der ehemaligen Gewerbeimmobilie an der Edisonstraße im Maintaler Stadtteil Hochstadt ist im April in vollem Gange. Da laufen im rückwärtigen Gebäudeteil die Arbeiten, um zukünftig dem Rettungsdienst des DRK eine neue Unterkunft zu bieten.
Mit zwei rund um die Uhr besetzten Fahrzeugen und einem weiteren Rettungswagen im Tagdienst entsteht in Hochstadt eine der größten Rettungswachen im Main-Kinzig-Kreis. Für die rund 25 Mitarbeiter bietet der neue Standort auf zwei Geschossen ausreichend Platz, um die rechtlichen Voraussetzungen an eine moderne Rettungswache zu erfüllen. Bei der Planung wurde angesichts der weiter steigenden Einsatzzahlen bereits auf die Möglichkeit einer zukünftigen Vorhalteerweiterung Rücksicht genommen. Die derzeitige Einsatzfrequenz liegt für die beiden Maintaler Standorte derzeit bei etwa 5.000 Einsätzen pro Jahr.
Bauingenieur Friedrich zeigte den Besuchern anschließend den aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Neben der Fahrzeughalle mit Stellplätzen für die drei Rettungswagen sowie zunächst ein Ersatzfahrzeug führte er im Obergeschoss durch die Umkleide- und Sanitärräume. Im Erdgeschoss mit den Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten, dem Wäsche- und Materiallager sowie den Räumlichkeiten zur Durchführung von Desinfektionsmaßnahmen für Material und Personal konnte Friedrich anhand der Raumanordnung bereits die Arbeitsabläufe veranschaulichen. Wie Betz und Friedrich ausführten, lässt der Baufortschritt eine Fertigstellung zum geplanten Termin erwarten, sodass nach derzeitigem Stand die Übergabe Ende Mai und der anschließende Bezug im Verlauf des Juni wahrscheinlich sind.
Seit Februar ist der neue Vorstand beim Förderverein der drei Kleeblatt-Häuser des Deutschen Roten Kreuzes mittlerweile im Amt. Der erste Vorsitzende Karl Eyerkaufer und die Schriftführerin Ellen Tappert stellen die ersten Pläne und Projekte vor. Der ehemalige Landrat des Main-Kinzig-Kreises übernahm in einer Zeit des Umbruchs den Vorsitz des Fördervereins, denn bei der Mitgliederversammlung Ende Januar stellte sich der langjährige Vorsitzende Günther Wassermann aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl.
Besonders das neue Kleeblatt-Haus in Hochstadt bringe neue Aufgaben mit sich. So will der Förderverein in Zusammenarbeit mit der Heimleitung sowohl die Wohnbereiche als auch den Eingangsbereich des Hauses mit Bildern und Gemälden verschönern. Dazu arbeitet der Förderverein mit dem Behindertenwerk Main-Kinzig zusammen. So betreibt das BWMK im Hanauer Brockenhaus ein Atelier für körperlich und geistig behinderte Menschen. „Aus ihren Werken wollen wir eine Auswahl treffen“, berichtet Eyerkaufer. Bei einem Rundgang durch das Hochstädter Kleeblatt sollen die Künstler selbst sehen, wo ihre Werke zur Geltung kommen sollen.
Mit Mitteln des Fördervereins sollen Dinge ermöglicht werden, die nicht von den Pflegekosten gedeckt sind. Mal- und Bastelmaterial, Kosten für Ausflüge, besondere Materialien für Demenz-Kranke. Oder Projekte wie das Musizieren mit Kindergruppen, welches auch von der Stadt bezuschusst wird. „Wir wollen auch Kooperationen mit Kindergärten fördern und unterstützen“, so Tappert. Und es soll auch möglich werden über spezielle Charity-Anbieter, beim Online-Shopping für den Förderverein zu spenden.
Seit Monaten kämpfen die Mitarbeiter der Maintaler „Kleeblätter“ um die Anwendung des DRK-Tarifvertrags auch in den drei Maintaler Häusern. Doch die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und Geschäftsführerin Gudrun Schröter waren zuletzt abgebrochen worden. Schröter begründete die Ablehnung des geforderten Tarifvertrags in der Vergangenheit mit dem Hinweis auf den höheren Personalschlüssel im Sinne einer besseren Pflegequalität in den „Kleeblättern“. Eine höhere Eingruppierung könnte Stellenstreichungen erforderlich machen.
CDU-Chef Martin Fischer sah im Juli in der tariflichen Auseinandersetzung keine Zuständigkeit der Politik: „Politik darf sich nicht in tarifliche Auseinandersetzungen einmischen! Die übrigen Stadtverordneten sahen im konkreten Fall sehr wohl die Politik in der Verantwortung, sich mit den Pflegekräften solidarisch zu erklären. „Wenn wir in Maintal dem Deutschen Roten Kreuz schon Grundstücke zur Verfügung stellen, dann muss sich das DRK auch an Spielregeln halten. Dazu zählt ein Tarifvertrag“, erklärte SPD-Fraktionschef Sebastian Maier. Mit der Zustimmung zu dem Antrag erklärt sich die Stadtverordnetenversammlung mit den Forderungen der Pflegekräfte und ihrer Gewerkschaft Verdi solidarisch und fordert die Geschäftsführung auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
Christine Mayer-Simon hat den Arbeitskreis Asyl vor fünf Jahren mitgegründet und ist heute dessen Sprecherin. Die Bischofsheimerin ist zudem SPD-Mitglied und saß 13 Jahre für die Sozialdemokraten im Stadtparlament. Sie sagt im Februar: Viele Syrer und Iraker wollten sich darauf verlassen, dass sie ab März 2018 ihre Familien nachholen dürfen. Der Arbeitskreis hat sie dahingehend beraten, Klage einzureichen. Und die meisten haben nun vor dem Verwaltungsgerichten Recht bekommen und dürfen ihre Familien nachholen. Die Zahl derer in Maintal, die ihre Familien noch nicht holen dürfen, ist zwar relativ klein. Aber für diejenigen ist es eine Katastrophe.
Vor zwei Jahren sind viele junge Menschen hier angekommen, voller Tatendrang, voller Hoffnung. Heute sind viele traurig und hoffnungslos – das ist ein Fehler der Politik. Alle, die hier sind, sollten darin unterstützt werden, die Grundlagen für ein Leben hier zu bekommen. Ob sie auf Dauer bleiben werden, weiß niemand. Aber jetzt sitzen sie nutzlos in den Unterkünften und kommen nicht voran.“
Die bestehenden Unterkünfte sind ziemlich voll. Dass diejenigen nun aus den Containern aus der Senefelderstraße in die Neckarstraße gekommen sind, ist nur eine Überganglösung. Einige wenige sollen in ein Gebäude, das bald in Wachenbuchen auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Kauffeld fertiggestellt sein soll, einziehen. In den Unterkünften leben viele, die berechtigt sind, auszuziehen. Aber sie finden keine Wohnung. Sie kommen nicht voran und müssen in Drei- bis Vierbettzimmern bleiben. Das ist auf so lange Zeit natürlich eine hohe psychische Belastung. Die Anzahl von 1000 Geflüchteten pro Monat reicht nicht, das bedeutet, dass es für manche Geflüchtete mit subsidiärem Status noch Jahre dauern wird, bis sie ihre Familie wiedersehen werden.“
Frau Strub ist für alle Migranten in der Stadt zuständig, nicht nur für Geflüchtete. Das Integrationskonzept hat das Thema als Aufgabe erkannt, das ist positiv. Frau Strub war ehrenamtliche Helferin im AK Asyl, sie kennt die Situation. Die Zusammenarbeit ist gut und dass die Integrationsbeauftragte eine Stabsstelle unter der Bürgermeisterin ist, zeigt die Wertigkeit. Allerdings muss das Integrationskonzept jetzt mit Leben gefüllt werden.“
„StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ lautet das Motto eines neuen Projekts für geflüchtete Frauen. Ins Leben gerufen hat das Integrationsprojekt der Malteser Hilfsdienst im Main-Kinzig-Kreis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Main-Kinzig, der Stadt Maintal, dem Sportkreis Main-Kinzig sowie der Hessischen Sportjugend. Das Ziel des Näh- und Deutschkurses ist es, 15 geflüchtete Frauen, die hier in Maintal in der Unterkunft leben, für den Arbeitsmarkt fit zu machen“, sagt Projektleiterin Waldtraud Born. Als hauptamtliche Kraft wird sie unterstützt von ehrenamtlichen Integrationslotsen und durch den Fachdienst Asylbewerberbetreuung der Stadt Maintal.
Anknüpfungspunkt für die Frauen ist eine sinnvolle und praxisnahe Tätigkeit. Sie lernen das Nähen an Haushaltsnähmaschinen, die ein Hersteller zu günstigen Konditionen abgegeben hat. Fortgeschrittene Näherinnen üben an einer halbprofessionellen Nähmaschine. Hergestellt werden unter anderem Sport- und Brotbeutel, die gemeinnützigen Organisationen, Sportvereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig erlernen die Frauen die deutsche Sprache, sie erfahren etwas über Ausbildung und Berufsbild von Schneiderin, Näher und verwandten Tätigkeiten.
Sechs junge Geflüchtete werden speziell von Ilona Eschenbach betreut: „Seit etwa einem Jahr treffen wir uns alle zwei Wochen und bemühen uns aktiv um die Ausbildung“, sagt. „Wir sehen uns die persönlichen Voraussetzungen an: Welche Unterlagen sind vorhanden, welche Ausbildung, welche Zeugnisse. In Gesprächen beurteilen wir gemeinsam die Interessen und fragen uns dann: Was kann man machen?
Auch 17 junge Geflüchtete aus Maintal machen eine reguläre Ausbildung, zum Beispiel als Krankenpfleger, als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder für Groß- und Außenhandel, als Metall- oder als Rohr- und Kanalbauer. Eine junge Frau lernt Graveurin an der Zeichenakademie Hanau, andere Frauen und Männer werden im Büromanagement, als technischer Systemplaner oder Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Zehn junge Geflüchtete besuchen Schulen für Erwachsene, um den Haupt- oder Realschulabschluss zu erreichen und zwei nehmen am Welcome Programm der Goethe-Universität teil – mit sehr guten Erfolgsaussichten.
Die Stadt Maintal ist eine von bundesweit sieben Modellkommunen, die ihr Wissen in Fragen der Kommunalverwaltung und -politik an syrische Geflüchtete weitergeben. Mit der Qualifizierung von syrischen Geflüchteten ermöglichen wir Einblicke in unsere Verwaltung und geben unser kommunales Know-how weiter. Damit können wir einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau von tragfähigen Strukturen in Syrien leisten und ganz konkret zwei Geflüchteten eine berufliche Perspektive eröffnen“ erläutert Bürgermeisterin Böttcher. So sollen im Rahmen des Modellprojekts zwei syrische Geflüchtete die Gelegenheit erhalten, ein einjähriges Praktikum in der Stadtverwaltung zu absolvieren.
Die Stadt Maintal hat dazu ein eigenes Praktikumsprogramm zusammengestellt. Für acht Monate werden die beiden Praktikanten die üblichen Abläufe einer Stadtverwaltung kennen lernen und dazu in den Fachbereichen Sicherheit und Ordnung, Finanzen und Beteiligungen, in der Hauptverwaltung und im Büro der Gremien mitarbeiten. Für die weiteren vier Monate wird sich jeder Praktikant einen Schwerpunkt wählen und beispielweise im Frauen- und Gleichstellungsbüro, in der Freiwilligenagentur oder in den Fachbereichen Stadtentwicklung sowie Kinder, Familie und Jugend vertiefte Erfahrungen sammeln. Am 18. Juni wurde die Stadtverordnetenversammlung besucht. Die 26-köpfige Gruppe wurde vom Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz-Kaiser begrüßt. Im Anschluss an den Besuch stand er den interessierten Zuhörern Rede und Antwort.
Das Programm zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung schaut dieses Jahr auf vier erfolgreiche Jahre zurück. Maintal-Bischofsheim ist seit Juni 2017 mit dem Stadtteilzentrum Bischofsheim im Programm. In Bischofsheim konnte durch Unterstützung dieser Förderung unter anderem der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei. Die Kinder der Gartengruppe verteilten selbst gebundene Kräutersträußchen. Die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. begleitet die Servicestelle im Förderprogramm.
Seit Anfang September gibt es in der Maintaler Stadtverwaltung zwei neue Mitarbeiter: Die 22-jährige Bayan Almarashli und den 27-jährigen Ahmed Al Hamoud. Beide begannen am 3. September ein einjähriges Praktikum im Rahmen der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ in der Verwaltung. Maintal wurde als eine von sieben Modellkommunen in Deutschland ausgewählt, um syrische Geflüchtete zu qualifizieren und ihnen demokratische Verwaltungsstrukturen näher zu bringen.
Ende September leben rund 410 Geflüchtete in der Stadt Maintal. Etwa die Hälfte besitzt ein Bleiberecht, die anderen etwa 200 Personen warten auf die Entscheidung in ihren Verfahren. Am internationalen „Tag des Flüchtlings“ wurde über die Flüchtlingsunterkunft in Dörnigheim berichtet. Ein Flüchtling berichtet, daß seine Frau und seine drei Kinder in Äthiopien bleiben müssten, aber seine Kinder gingen dort nicht zur Schule. Es fehlt eine amtliche Heiratsurkunde, er besitzt nur ein kirchliches Dokument. Er hat alles versucht, sogar ein DNA-Test wurde durchgeführt, der seine Vaterschaft bestätigt hat. Eine junge Frau hat Deutsch zunächst im Internet gelernt und sich dann zu einem Sprachkurs angemeldet. Die Abschlussprüfung hat sie bestanden. Sie hat inzwischen ein Sprachlevel erreicht, mit dem sie ein Studium aufnehmen will. Über das „Academic Welcome Program“ für hochqualifizierte Flüchtlinge will sie versuchen, an der Goethe-Universität das Studium wieder aufzunehmen. Das größte Problem ist die Wohnsituation, sie wohnen zu viert in einem Zimmer. Flüchtlinge mit fehlender Bleibeperspektive haben es schwer, die deutsche Sprache zu lernen. Vor allem die Kinder geraten oft in schwierige Situationen, denn sie sprechen durch Kita und Schule hervorragend Deutsch und müssen daher oft ihre Eltern bei offiziellen Terminen oder Arztbesuchen unterstützen, gehen dann aber nicht zur Schule.
Die Hochstädterin Ilse Martin hat den Verein „Dysmelien“ aus der Taufe gehoben, damit sich Menschen, die mit Fehlbildungen an den Gliedmaßen geboren wurden, und deren Eltern mit anderen Betroffenen austauschen und mehr über den Umgang mit der Dysmelie erfahren können, hat. Die Diplom-Heilpädagogin Ilse Martin wurde selbst 1953 mit einem fehlenden Unterarm geboren und hatte niemanden, mit dem sie übe ihre Dysmelie sprechen konnte. Erstmals kam ihr 2004 die Idee, selbst für Abhilfe zu sorgen und einen Verein zu gründen, der über Dysmelie informiert und Aufklärung leistet. Im Jahre 2006 hat sie dann ihre Internetseite „www.dysmelie.de“ gestartet und weitere zwei Jahre später erfolgte nach großen Anlaufschwierigkeiten endlich die Gründung des neuen Vereins Dysmelie. Dadurch konnte sie dann auch Interessierte gewinnen, die nicht in unmittelbarer Nähe wohnen. So bekam sie 2008 die erforderlichen sieben Mitglieder für eine Gründung zusammen. Mittlerweile hat der Verein 41 Mitglieder, die aus der ganzen Bundesrepublik, beispielsweise aus Sachsen, Bremen oder Schleswig-Holstein kommen. Dass es mittlerweile ebenfalls Kontakte nach Österreich und in die Schweiz gibt, hat mit der 2011 von Martin gegründeten geschlossenen Facebook-Gruppe „Dysmelien e.V.“ zu tun. „Innerhalb dieser Gruppe findet ein reger Austausch statt. Inzwischen gibt es dort bereits 660 Mitglieder.
Diese Social-Media-Kontakte führen unter anderem dazu, dass zu den alljährlichen Sommerfesten, die immer in der Hochstädter Kleingartenanlage „An der Bleiche“ stattfinden (2018 ist der Termin am Samstag, 4. August), auch Gäste aus der Schweiz anreisen. Außerdem gab es im vergangenen Jahr ein Treffen im Wiener Tiergarten Schönbrunn, das laut Martin bei allen Teilnehmern bestens angekommen ist und in diesem Jahr wiederholt werden soll. Es gibt eine
Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Vereins Dysmelien.
Um Berührungsängste abzubauen und eine größere Öffentlichkeit über die Hintergründe von Dysmelien zu informieren, hat Martin 2015 das Buch „Dysmelie – Angeborene Gliedmaßenfehlbildung/-en. Ein Hand- und Fußbuch“ herausgebracht. Und da es auch nahezu keine Bücher gibt, die dieses Thema kindgerecht aufbereiten, hat sie ein Jahr später „Die Reisen des Herrn Anders“ folgen lassen. In diesem Kinderbuch geht es um einen kleinen Bären mit verkürztem Arm, der über seine Abenteuer erzählt. Mit einem Festprogramm begeht der Verein Dysmelie nun sein zehnjähriges Bestehen am Samstag, 14. April, im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt.
Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim spielte im März im gut besuchten Bürgerhaus Bischofsheim in einem Benefizkonzert, das der Lions Club Maintal organisiert hatte. Lions-Präsident Erhard Rohrbach bedankte sich bei allen Sponsoren und bei Karl-Heinz Fischer, dem „Spiritus Rector“, Ideengeber und Organisator des Konzertes, der selber musizierte. Seiner Hartnäckigkeit sei es zu verdanken, dass das fränkische Heeresmusikkorps Veitshöchheim bereits zum vierten Mal den Weg nach Maintal gefunden habe. Die Einnahmen der Veranstaltung gehen dieses Mal an die „Waldgruppe“ der Maintaler Kindertagesstätte Ludwig-Uhland-Straße und sollen für die Innenausstattung eines Bauwagens genutzt werden, den die Gruppe im Rahmen ihrer „Outdoor“-Aktivitäten nutzt.
Zum Gedenken an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Katzbach in den Frankfurter Adlerwerken vom 24. bis 29. März 1945 von Frankfurt nach Hünfeld hat die freischaffende Texterin Ulrike Streck-Plath seit 2012 ein Projekt mit vielen Unterstützern ins Leben gerufen, welches auch 73 Jahre später das Grauen der Konzentrationslager auf die Straße und in das Bewusstsein der Menschen bringt. Jedes Jahr findet dazu eine Performance in einer der Städte entlang von Frankfurt nach Hünfeld statt, um diesen Todesmärschen einen Ort des Gedenkens zu geben. Im Rahmen dieser Gedenkwoche organisierte Streck-Plath die musikalische Lesung mit dem Titel „Wann wohl das Leid ein Ende hat“ im evangelischen Gemeindezentrum. Zugrunde lagen der Lesung die Gedichte, Briefe und Lieder der 1903 in Mährisch-Ostrau geborenen Ilse Weber, in denen sie über ihre Arbeit als Krankenschwester im KZ, über die Not der Kinder, der „schuldlosen Opfer einer blinden Gewalt“, und deren Träume vom Schlaraffenland schreibt, über die Verwüstung des ganzen Dorfes Lidice, welche nur die Schafe überleben durften, und über die Menschen, die nach und nach verschwanden.
Brüder-Schönfeld-Forum: Gedenkstein wird in Litauen eingeweiht:
Als die gebürtige Hanauerin Inge Wettberg vor vier Jahren im ehemaligen Konzentrationslager im litauischen Kaunas war, sah sie viele Gedenksteine. Gestiftet von den Städten, aus denen Juden nach Kaunas deportiert wurden. Ein Stein aus Frankfurt fehlte bisher, was sich Dank des Brüder-Schönfeld-Forums nun ändert.
Am 21. November 1941 ist ein Teil der Familie von Inge Wettberg von Frankfurt aus nach Kaunas deportiert worden. „Dieses Datum vergesse ich nie, weil mir meine Großmutter und meine Mutter so oft davon erzählt haben“, berichtet Wettberg am Telefon. Der Bruder ihrer Großmutter, ein Schönfeld aus Dörnigheim, samt seiner Frau und den zwei Kindern glaubten, zum Arbeitseinsatz in den Osten gebracht zu werden. Sie wurden am 25. November 1941 in Kaunas erschossen – zusammen mit 2930 weiteren deportierten Juden aus Berlin und München. Aus Frankfurt waren 992 Juden unter den Toten, darunter einige aus Maintal.
Im Gedenken an diese aus Frankfurt deportierten jüdischen Menschen wurde im April in Kaunas in der Gedenkstätte Fort IX ein Gedenkstein eingeweiht. „Dann hat dieser Teil meiner Familie endlich einen Ort, an dem man ihrer gedenken kann“, sagt Ingrid Wettberg und ringt mit den Tränen. Die Initiatorin des Projekts lebt schon lange in Hannover und ist dort die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde. Es gedachten 38 Städte und Gemeinden aus vier Bundesländern in Litauen bei der Einweihung ihrer jüdischen Opfer. Aus diesen 38 Städten und Gemeinden wurden damals Juden zentral nach Frankfurt gebracht und von dort aus in die Todeslager deportiert. Jetzt wird erstmals am Ort ihrer Ermordung an die 992 jüdischen Männer, Frauen und Kinder gedacht, die am 22. November 1941 vom Frankfurter Ostbahnhof nach Litauen verschleppt wurden. Unter den 992 Opfern befanden sich auch die Brüder Horst und Gerhard Schönfeld aus Dörnigheim.
Eine Besonderheit des Frankfurter Gedenksteins ist der Verweis auf die zahlreichen, regional sehr weit gestreuten Heimatorte der Ermordeten. Denn bevor sie in der Großstadt Frankfurt Zuflucht suchten, seien sie aus ihren bisherigen Wohnorten vertrieben worden, sodass man diese für „judenfrei“ erklären konnte.
Dem Schönfeld-Forum ist es im Laufe von zwei Jahren gelungen, viele Bürgermeister davon zu überzeugen, sich dem Gedenkprojekt anzuschließen. Die Delegation aus Deutschland, die nach Kaunas reist, wird angeführt von der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. Neben der Initiatorin Ingrid Wettberg und Herbert Begemann als Vertreter des Brüder-Schönfeld-Forums, gehören der Reisegruppe auch neun Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien in Frankfurt, Darmstadt, Gießen und Hanau an. Auch zwei Schülerinnen der Karl-Rehbein-Schule werden bei der Einweihung dabei sein. Wettberg, die auch die Rehbeinschule besuchte, hat Begemann gebeten, aus Maintal kleine Steine nach Litauen mitzubringen. Denn es ist jüdische Tradition, kleine Steinhaufen auf das Grab der Toten zu legen. Wettberg Stimme zittert, wenn sie sagt: „Das ist für mich das letzte Mal, dass ich zurückschaue, danach werde ich nur noch vorwärtsschauen.“ (12. April).
Das Haus in der Straße Alt Wachenbuchen 34 war bis November 1938 eine Synagoge. Im Jahr 1910 entstanden Pläne für eine Erweiterung der Synagoge, die im Betraum Platz für 50 Männer und 28 Frauen bot. Diese Pläne wurden aber nie umgesetzt. Die Novemberpogrome beendeten 1938 das jüdische Leben in Wachenbuchen abrupt. Hier ging es bereits einen Tag früher los, also bereits am 8. November. Die Zerstörungswut richtete sich jedoch weniger gegen die Synagoge als vielmehr gegen die jüdische Schule. „Vermutlich waren die Urheber darauf aus, das Verkehrshindernis, denn die Schule stand gewissermaßen mittig auf der Hainstraße, aus dem Weg zu räumen. Noch in der Nacht ist das Haus vom Dachstuhl her abgebaut worden. Später wurde an dieser Stelle eine Durchfahrt zur damaligen Hauptstraße, heute Alt Wachenbuchen, angelegt.
Die Synagoge selbst wurde während der Novemberpogrome weder abgerissen noch in Brand gesteckt. Die Inneneinrichtung wurde jedoch völlig zerstört. Noch während der Kriegsjahre diente das einstige Gotteshaus als Zwangsarbeiterlager für Kriegsgefangene. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude für rein säkulare Zwecke genutzt. Zunächst war dort eine Autowerkstatt untergebracht, später nutzten Vereine die Räumlichkeiten, die von 1947 an für sechs Jahre als evangelische Kirche genutzt wurden, denn diese war im Januar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört worden.
Iris Baum, die seit 1993 in der ehemaligen Synagoge wohnt, hat noch lebhafte Erinnerungen. Als Kind kam sie hierher zur Turnstunde. Damals gab es noch das vorgebaute Treppenhaus, die ehemalige Frauentreppe. Später fand dort der Konfirmandenunterricht statt. Als Hans Oswald, Baums Vater, das Objekt kaufte, ging es in eine rein private Nutzung über. Zunächst war dort die väterliche Schlosserei angesiedelt, im Obergeschoss befand sich eine Wohnung. Iris Baum kann sich noch gut an die riesig hohen Decken erinnern, eine Raumhöhe von 4,60 Metern.
Nur ein Relikt hat sich gehalten: der Schrein. Es soll das einzige Gebäude mit einem nach außen gebautem Schrein sein, heute ein markanter Erker an der Rückwand. Von der jüdischen Schule sind keine Spuren geblieben. Es gibt nicht einmal ein Foto. Einzig eine Erinnerungstafel, die 1984 vor der ehemaligen Synagoge angebracht und 1999 durch eine erweiterte Fassung ergänzt wurde, erinnert an die Pogromnacht und das jüdische Leben in Wachenbuchen.
Am 9. November lädt der Verein Brüder-Schönfeld-Forum um 18.30 Uhr zu einem stillen Gedenken ein. Dabei ist auch geplant, mit rund 50 Grablichtern den Grundriss der damals vollständig zerstörten jüdischen Schule auf der Straße Alt Wachenbuchen abzubilden
Der Pfadfinderstamm Südwind in Dörnigheim hat seinen Gruppenraum im Gemeindehaus Maria Königin von St. Edith Stein. Die Gruppe der Jungpfadfinder innerhalb des Stamms mit Betreuerin Sylvia Noack und Betreuer Michael Lehmann besteht aus zwei Dutzend Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.
Sie schätzen die gemeinsamen Zeltlager mit Stämmen aus aller Welt. Das schönste Lager ist nach übereinstimmender Meinung der Dörnigheimer Jungpfadfinder jenes auf der englischen Insel Brownsea Island. Dort fand 1907 auch das erste Pfadfinderlager überhaupt statt. Durchgeführt von Robert Baden-Powell, einem britischen General, der als Begründer der Pfadfinderbewegung gilt. Bei den internationalen Lagern treffen Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt zusammen. Sie tauschen ihre Halstücher und ihre Abzeichen.
In der katholischen Gemeinde St. Edith Stein in Dörnigheim sind es 35 Aktive. Und der Dörnigheimer Stamm, der zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg gehört, feiert in diesem Jahr sogar sein 50-jähriges Bestehen. Ist die Gruppe der Jungpfadfinder noch gut besucht, wünscht sich Lehmann für die Jüngeren im Alter zwischen sieben und neun Jahren, die sogenannten Wölflinge, gerne noch weitere Teilnehmer. Sie suchen andere Stämme, die ein eigenes Außengelände haben. Auch das Gelände des Westernclubs in Hochstadt nutzen die Südwind-Pfadfinder im Sommer. „Da machen wir Lagerfeuer und braten Würstchen“, strahlt Finn. Und die jungen Pfadfinder singen viel und gerne. Stolz holen sie ihre Liederhefte heraus und geben der Besucherin eine Kostprobe ihres Könnens. Ein herrlich analoges Vergnügen, das gänzlich ohne ein Handy funktioniert.
Seit dem Start des offenen Begegnungsortes „Drop In(klusive)“ im Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße im vergangenen November wird das kostenlose Angebot im Stadtteil gut angenommen. Vor allem die Mütter sitzen mit ihren Kleinkindern den ganzen Tag isoliert zu Hause. Seit November treffen sich daher jeden Montag ab 9.30 Uhr vorwiegend Mütter mit ihren Kindern unter drei Jahren bei Drop In(klusive) im Familienzentrum. Es wird gemeinsam gefrühstückt, die Frauen tauschen sich aus. Es entstehe ein geschützter Raum, Vertrauen werde aufgebaut.
Den Impuls für das Konzept der offenen Willkommensorte gab die Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familien. Elisabeth Gehlen, Referentin der Stiftung, gibt Auskunft über Idee und Umsetzung der offenen Anlaufstellen für Familien. Im Jahr 2009 starteten in Bensheim die ersten Pilotprojekte, die nach englischen Vorbild Drop In(klusive) genannt werden. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurden die ersten Begegnungsorte durch die Universität Gießen, die den Angeboten ein sehr gutes Zeugnis ausstellte: kostengünstig, nachhaltig und erfolgreich im Hinblick auf die Ziele der offenen Begegnungsorte.
Die Jugend- und Familienhilfe „Welle“ hat ihr Ende April ihr neues Haus am Dörnigheimer Weg in Bischofsheim mit Wohnungen für Familien und Jugendliche eingeweiht. Acht zu vermietende Wohnungen sind in dem Gebäude untergebracht. Diese sind jeweils rund 60 Quadratmeter groß, zudem gibt es einen gemeinsamen Waschraum. 1,8 Millionen Euro hat das Bauprojekt insgesamt gekostet. Die Wohnungen sollen an Jugendliche und ihre Familien vermietet werden, die die Jugendhilfeleistungen der „Welle“ in Anspruch nehmen. An die „Welle“ wenden können sich alle Menschen mit persönlichen Problemen, Familien- und Ehekonflikten, Differenzen mit Eltern oder Suchtproblemen. Die Wohnungen sind als vorübergehende Lösung gedacht, um für Familien und Jugendliche „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. Hier können die Menschen den nächsten Entwicklungsschritt machen. Helfen soll dabei die soziale Betreuung der „Welle“. Im Idealfall sollen die Familien rund zwei Jahre im „Welle“-Haus wohnen, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen können.
Drei Studenten aus Dortmund haben im April einen Film für die Wildtierfreunde gedreht. In dem Film wird auf spielerische Art die Arbeit des Vereins dargestellt und um Spenden gebeten. Denn: Den Wildtierfreunden wurde letztes Jahr die finanzielle Unterstützung der Stadt Frankfurt gestrichen, was akute Geldsorgen zur Folge hatte. Die Geschichte begann mit einem kleinen, verletzten Igel. Dieser wurde von einer Reporterin des Hessischen Rundfunks gefunden und anschließend zu der Auffangstation in Maintal gebracht, die von den Wildtierfreunden betrieben wird. Dort kam die Reporterin mit Sabine Klein, der Stationsleiterin, ins Gespräch und erfuhr, dass die Stadt Frankfurt dem Verein die finanzielle Unterstützung gestrichen hatte. Grund genug für die Radioreporterin einen Beitrag über die Station, den Verein und die aktuelle Situation zu machen. Dieser wurde dann von einem der drei jungen Filmemacher, Benedikt Dörr, im Radio gehört.
Herausgekommen ist ein knapp zweiminütiger Zeichentrickfilm um einen kleinen Igel namens Ivo. Ivo wohnt verletzt sich auf dem Nachhauseweg am Bein und wird dann von einer Frau gefunden. Sie möchte den kleinen Igel dann zu den Wildtierfreunden bringen, dass er wieder zurück zu seinen Eltern kann. Der Look des Filmes erinnert ein wenig an ein Kinderbuch. Dies war laut Benedikt Scheffer, zuständig für die Animation und das Charakterdesign, Absicht. Die Figur sollte schließlich direkt Sympathien wecken und niedlich wirken. Auch die Entscheidung, welches Tier der Protagonist sein sollte, war nicht unüberlegt.
Jens Siol, Cosplayer und erster Vorsitzender des Vereins „Lawsman“ klärt auf, wie er sein Hobby mit der Unterstützung für kranke Kinder verbindet. Cosplay steht für „costume“ und „play“. Also für Leute, die sich verkleiden und mit der Verkleidung versuchen, die entsprechende Rolle zu spielen. Wenn sie gefragt werden, ob man sie buchen kann, dann sagen sie: „Ihr könnt spenden, dann seid ihr unsere Kooperationspartner. Und dann kommen wir auch gerne mal vorbei und machen mit euch eine Veranstaltung'. Diese Spende fließt dann zu 100 Prozent in die Gemeinnützigkeit.“ Der Verein hat inzwischen 70 Mitglieder nach drei Monaten.
Im Juni 2017 wurde erstmals berichtete über das ambitionierte Vorhaben der Maintaler Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, den Bau eines neuen Vereinsheims.
Äußerlich hat sich nicht viel getan, aber vor einiger Zeit hätten sie Moder in den Duschen entdeckt. Die Mutmaßung: Das Holz zieht Wasser aus dem Boden. Ja, richtig, Holz. Denn die Wände des Gebäudes, das die DLRG seit inzwischen über 20 Jahren ihr Vereinsheim nennt, sind Holzständerwerke mit dünnen Gipsplatten. Einst, Anfang der neunziger Jahre, schnell errichtet, um Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Nach wenigen Jahren hätte es eigentlich wieder abgerissen werden sollen.
Das Grundstück, auf dem sowohl das Gebäude des SC Budokan, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, als auch das DLRG-Vereinsheim stehen, ist im Besitz der Stadt Maintal. Auch bei der Finanzierung des Neubauprojekts gibt es prinzipiell Hilfe seitens der Stadt. Die Stadtverordneten hatten im vorigen Jahr beschlossen, aus den Mitteln einer Sonderzuweisung des Main-Kinzig-Kreises an die Stadt Maintal 100.000 Euro der DLRG zur Verfügung zu stellen. Man hat dem Magistrat Ende des vergangenen Jahres ein Konzept vorgelegt. Bei der Stadt heißt es dazu: „Das zunächst noch sehr grobe Konzept ist grundsätzlich umsetzbar. Es muss nun in einem weiteren Schritt durch die Einschaltung eines Architekten konkretisiert werden. Der Magistrat sieht keine grundlegenden Probleme.“
: Der Haupt- und Finanzausschuss gab im Juni die Mittel nicht frei aus der Sonderzuweisung des Main-Kinzig-Kreises zur Förderung von sozialen Leistungen. Vor einer Beschlussfassung solle mit der DLRG zunächst abgeklärt werden, wie hoch die Eigenmittel sind, wie der Gesamtkostenrahmen beziffert ist und welcher Realisierungszeitraum besteht. Die DLRG hatte dem Magistrat eine zusammengefasste Version seiner Konzeptstudie mit den wichtigsten Infos für einen Neubau vorgelegt, die dann auch Gegenstand im Ausschuss war. Das Konzept existiert allerdings auch in einer ausführlicheren Version. Darin seien die wichtigsten Zahlen genannten Gesamtkostenrahmen - inklusive Erschließungskosten – schätzt die DLRG auf rund 400.000 Euro. Davon könnten die Lebensretter etwa zehn Prozent, 40.000 Euro, aus eigener Tasche beisteuern. Einen konkreten Zeitrahmen für den eigentlichen Bau nennt der Pressereferent nicht. Jedoch würde dieser relativ schnell über die Bühne gehen, da das neue Vereinsheim in Fertigbauweise errichtet werden soll. Die DLRG wollte sich erst einmal absichern, ob sie überhaupt bauen kann, und alle Behörden fragen, bevor sie mit Zahlen an die Öffentlichkeit geht. Diese können die DLRGler dann voraussichtlich im Herbst dem Haupt- und Finanzausschuss unterbreiten.
Marc Ansmann, Pressereferent der Maintaler DLRG, will im September jeden Tag durchschnittlich 100 Piktogramme zeichnen – für den Neubau des Vereinsheims an der Braubachstraße. Weitere 45.000 Euro möchte Ansmann durch seine Spendenaktion generieren. Er veröffentlichte seine Aktion „9000 Bilder in 90 Tagen“ auf einer Crowdfunding-Seite. Für jede Spende um fünf Euro zeichnet Marc Ansmann ein Piktogramm. Vorschläge für das Motiv kommen vom Spender. Einzige Voraussetzung: Es muss etwas mit dem Thema Wasser gemein haben. Die ersten Bilder sind bereits entstanden. Sie zeigen einen Feuerwehrtaucher, einen Surfer oder auch einen Hochwassereinsatz. Drei bis fünf Minuten brauche er pro Bild, „je nachdem, wie aufwändig das Motiv ist“.
Das Bischemer Straßenfest findet am dritten Augustwochenende in diesem Jahr bereits zum 39. Mal statt. Aber Routine allein reicht nicht. Schließlich melden sich manche Standbetreiber kurzfristig an und machen so manche spontane Änderung notwendig. Bis Andreas Derflinger als Vorsitzender des ausrichtenden Bischofsheimer Vereinsrings durchatmen kann, dauert es erfahrungsgemäß. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich 57 Teilnehmer für die Veranstaltung auf den Straßen Alt Bischofsheim und Schäfergasse angemeldet, darunter 14 Vereine. Um die finalen Vorbereitungen intensiv begleiten zu können, nimmt Andreas Derflinger drei Tage vor dem offiziellen Beginn des Straßenfests Urlaub. „Bevor die Teilnehmer ab Freitag ihre Stände errichten, müssen wir die Stromkästen aufbauen und Stromkabel legen“, erklärt er. Hinzu kommt das Engagement beim eigenen Verein, der Rauchgesellschaft Bischofsheim, die ebenfalls am Straßenfest teilnimmt. Kurzum: die personellen und zeitlichen Kapazitäten sind knapp. Zeit, um sich zu setzen und in Ruhe einen Happen zu essen, hat er erst am Montagabend, wenn der letzte Handgriff getan ist und die Straßen wieder dem Autoverkehr gehören.
Im September beginnen die Vorbereitungen für den Bischofsheimer Weihnachtsmarkt
Das Maintaler Suppenfest wird seit 2014 organisiert durch die Freiwilligenagentur von Maintal Aktiv. Am Samstag, 1. September, wird von 16 bis 19 Uhr im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim das mittlerweile fünfte internationale Suppenfest ausgerichtet. Das Suppenfest wird gemeinsam mit verschiedenen Maintaler Vereinen, Institutionen, und Gruppen organisiert und veranstaltet. In diesem Jahr gibt es neben der Vielfalt an den unterschiedlichsten Suppen und den damit verbundenen Geschmackserlebnissen auch wieder die in liebevoller Handarbeit bemalten Suppenschüsseln von Schülern der Erich-Kästner-Schule. Zusätzliche Unterstützung bekommt dieses gemeinschaftliche Fest von der Bäckerei Weber durch gespendetes Brot und das Main-Äppel-Haus mit frischen „Süßem“. Das Suppenfest bietet also für jede Altersklasse etwas zum Erleben.
Die im Rahmen des Festes gesammelten Spenden sollen dem Kinder- und Jugendhaus zugute kommen, Das Geld soll in das Tonstudio des Hauses investiert werden, damit den Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Kreativität freistehen. Um den Gästen des Suppenfestes zu demonstrieren, dass es sich um eine sinnvolle Investition handelt, begleiteten einige junge Musiker des Kinder- und Jugendhauses die Veranstaltung musikalisch. So spielten einige atmosphärische Gitarrenmusik, wohingegen der 18-jährige Emal mit zwei selbst geschriebenen Rap-Songs auftrat.
Die Rezepte der Suppen, die an fast allen Ständen zur Mitnahme auslagen, hatten die Teilnehmer selbst zusammengestellt und natürlich auch gekocht. „Die Teilnehmer sollten uns die Rezepte vorher zusenden, damit wir sie einheitlich darstellen können“, erklärte Katharina Kächelein von der Freiwilligenagentur, die federführend für die Organisation des Festes verantwortlich ist.
Ziel des Festes ist es, dass die Menschen miteinander in den Dialog kommen und einander kennenlernen.
Das eigene gesteckte Ziel der Kampagne Stadtradeln, nämlich die rechnerische Erdumrundung mit 40.000 Kilometern, ist bereits knapp eine Woche vor Kampagnenende erreicht worden. Damit die Wette um die meisten Kilometer je Teilnehmer gegen Hanau ebenfalls gewonnen wird, müsste rechnerisch jeder Teilnehmer noch mindestens 40 Kilometer zurücklegen, so der städtische Klimaschutzmanager Fabian Wagenbach. Mit dem Ende der Stadtradeln-Kampagne sollte natürlich nicht das Fahrradfahren enden, sondern möglichst ganzjährig auf das gesündeste und klimaverträglichste Fortbewegungsmittel zurückgegriffen werden – so das Anliegen der Aktion. Als bundesweit einzigartige Förderung des Radverkehrs bietet die Stadt Maintal den ersten 100 Maintalern, die sich zur Aktion anmelden, eine kostenlose Fahrraddurchsicht inklusive Gutschein zur Reparatur an. Die Durchsicht wird dabei mit bis zu 40 Euro bei teilnehmenden Maintaler Fahrradhändlern übernommen. Im Anschluss erhalten die Bürger einen Gutschein des jeweiligen Händlers, der zur Reparatur eingesetzt werden soll. Falls keine Beanstandungen am Fahrrad bestehen, kann der Gutschein auch zum Kauf von Zubehör eingesetzt werden.
Beim Ortsverband Hochstadt der Landfrauen ist tatsächlich nur noch eine einzige aktive Bäuerin Mitglied. Dies verdeutlicht eindrucksvoll den Strukturwandel, der den Landfrauen in mehrfacher Hinsicht das Überleben in der heutigen Zeit erschwert. Als vor vier Jahren, im Oktober 2014, ein neuer Vorstand gewählt werden musste und der Ortsverein kurz vor dem Aus stand, weil keine Frau zur ersten Vorsitzenden gewählt werden wollte, da haben sich die ideenreichen Landfrauen kurzerhand auf einen Team-Vorstand verständigt. „
Der Ortsverein Hochstadt zählt zu den traditionsreichsten im Bezirk Hanau. Er wurde bereits 1951 von damals 14 Bäuerinnen gegründet. Aktuell zählen die Hochstädter 55 Mitglieder, doch die Rahmenbedingungen für ihr Weiterbestehen sind alles andere als günstig. Zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe gibt es noch in Hochstadt, 1951 waren es 25 Höfe im Voll- und Nebenerwerb. Dieser Strukturwandel und das reiche Angebot an anderen Vereinen und Freizeitmöglichkeiten tragen dazu bei, dass der Landfrauenverein Schwierigkeiten hat, neue Mitglieder zu gewinnen. Bei den Hochstädter Landfrauen fehlt der Nachwuchs, Frauen unter 60 Jahren sind eher die Ausnahme als die Regel.
Die Landfrauen machen sich für die Interessen von Frauen stark, so bieten sie ein vielseitiges Programm, sind offen für viele Interessen. „Wir sind Frauen, die sich dem Landleben verbunden fühlen“, sagen die Vorstandsmitglieder. „Ganz sicher gibt es für traditionell ländliche Themen ein Interesse“, gibt es eine Sehnsucht nach dörflicher Tradition und Heimeligkeit. Das würde ich auch aus dem boomenden Zeitschriftenmarkt zu diesen Themen schließen.“
Auch die Hochstädter Landfrauen selbst stoßen mit ihren Aktionen, wie zu Ostern und Weihnachten jahreszeitliche Gestecke zu binden, immer auf ein großes Interesse und ernten viel Zuspruch. „
Allerdings verfügen die Landfrauen über keinen eigenen Raum, in dem sie sich treffen können, in dem sie Sachen lagern oder auch kochen können. Die regelmäßigen Treffen der Landfrauen Hochstadt finden deshalb nur einmal im Monat im Bürgerhaus statt und nicht wie üblich 14-tägig. Dieser Umstand ist für die Hochstädter Landfrauen besonders bitter, weil auch innerhalb der Gruppe das ungezwungene Miteinander verloren geht. Gleichzeitig bieten sich weniger Möglichkeiten, den Hochstädter Ortsverein kennenzulernen.
Trotzdem sind die Landfrauen weiterhin aktiv und rege, bieten Vorträge, Tagesfahrten und mehrtägige Reisen an. Sie sind in Hochstadt eine Institution und aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken. Die Landfrauen sind bei der Bewirtung der Zuschauer des Frankfurter Triathlon-Wettbewerbs Ironman, dessen Radstrecke durch Maintal führt, dabei, sie initiieren den Frühlingsmarkt, unterstützen bei der Kerb, beim Streuobstwiesen- und am Erntedankfest die Vereine tatkräftig, sie schmücken den Osterbrunnen und spenden jedes Jahr für regionale oder lokale soziale Projekte. Für diese und weitere Aktivitäten suchen die Landfrauen Hochstadt dringend Nachwuchs, Frauen, die sich dem Landleben verbunden fühlen.
Seit diesem Frühjahr konnte nun das 2015 mit der Maintaler Bürgerstiftung initiierte Projekt „Musik mit Senioren“ erweitert werden. In allen drei DRK-Einrichtungen in Bischofsheim, Dörnigheim und Hochstadt wurde das generationenübergreifende Musikprojekt „Unter 7 und über 70“ in Zusammenarbeit mit den jeweils umliegenden Kitas erfolgreich in den Alltag implementiert und angenommen. Kinder im Vorschulalter und Senioren kommen einmal wöchentlich zusammen, um gemeinsam zu singen und gewinnen durch dieses Erleben neue Erfahrungen. Musikpädagogin Brit Chameroy leitet engagiert und einfühlsam dieses musiktherapeutische Programm. Bis Ende des Jahres ist die Finanzierung durch das Engagement der Bürgerstiftung gesichert. Und auch für das neue Jahr zeigt sich Wolfgang Zander vom Stiftungsvorstand optimistisch. Das Projekt „Unter 7 und über 70“ erhielt bereits 2008 den „Inventio“, eine Auszeichnung und Förderung von herausragenden pädagogischen Konzepten. Das generationenübergreifende Musizieren wurde von der Jury als wichtiges gesellschaftliches Projekt für die Zukunft angesehen. „
Mit dem ersten Hochstädter Weihnachtsmarkt im Jahr 1980 begann eine Tradition, die längst nicht mehr aus Maintal wegzudenken ist. Advent ohne den Budenzauber auf der historischen Hauptstraße, der in diesem Jahr zum 39. Mal stattfindet, undenkbar! Zu den treuesten Besuchern gehört übrigens Altlandrat Karl Eyerkaufer, der bei allen 39 Weihnachtsmärkten bei der Eröffnung anwesend war. Längst ist der Markt über die Grenzen Maintals und des Main-Kinzig-Kreises hinaus bekannt. Er ist der größte in Maintal und findet traditionell am zweiten Adventswochenende statt. Veranstalter ist der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt, der am 5. März 2001 gegründet wurde. Als erster Vorsitzender wurde Philipp Eibelshäuser im Jahr der Gründung gewählt und er bekleidete das Amt bis zur Jahreshauptversammlung im März 2015. Nachfolger seit dem 31. März 2015 ist Hans-Jürgen Schmitt, der sich als neuer Vorsitzender um die Organisation und Gestaltung kümmert.
Auch in diesem Jahr haben wieder mehr als 70 Teilnehmer ihr Kommen zugesagt. Sie werden ab Freitagnachmittag ihre Buden auf der historischen Hauptstraße aufbauen, um dann am Samstag, 8. Dezember, ab 15 Uhr, wenn Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher den Markt eröffnen und der Evangelische Posaunenchor musikalisch auf die Adventszeit einstimmt, ihre Waren feilzubieten. Bis 22 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, an den Buden zu schauen, staunen, kaufen und zu schlemmen. Am Sonntag, 9. Dezember, haben die Stände von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Seit dem letzten Jahr befinden sich die Stände der Aussteller im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21/ Eingang Bahnhofstraße. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 50 Aussteller ihre selbst gefertigten Produkte anbieten. Der Hobby- und Künstlermarkt ist am Samstag von 15.30 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Neben den Hobbykünstlern ist dort auch das Kuchenbüfett an beiden Tagen geöffnet.
Rund um den Weihnachtsmarkt findet wieder ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt. Der Nikolaus kommt am Samstag um 18 Uhr und am Sonntag um 18.30 Uhr auf die Bühne vor dem Gasthaus „Goldene Krone“, um die Kleinen zu beschenken. Diese Geschenke werden durch die großzügige Spende des Maintaler Globus-Markts ermöglicht. Natürlich darf auch das Kinderkarussell nicht fehlen. „Leider hat der Besitzer, der jahrelang auf dem Markt präsent war, krankheitsbedingt aufgeben müssen. Die Suche nach einem Nachfolger war schwierig“, berichtet Schmitt. In Zusammenarbeit mit dem Bischofsheimer Weihnachtsmarkt konnte aber ein neues, größeres Karussell gefunden werden. In diesem Jahr sei es gelungen, die Weihnachtsbeleuchtung auf LED umzustellen – dank der Hilfe vieler Hochstädter Geschäfts- und Privatleute sowie eines Zuschusses durch die Stadt Maintal.
Die Wachenbucher Kerb – eine Institution, die auch Besucher von außerhalb Maintals anlockt, ruft wieder auf den Festplatz. Organisator ist wieder das Blasorchester Wachenbuchen, das an den vier Tagen von Freitag, 10. August, bis Montag, 13. August, für ein tolles Programm sorgt. Bereits der Freitagabend startet mit einer gesunden Prise Wachenbucher Feststimmung durch die Band Mixxed-Up. Die sechs Hessen verbuchen in den vergangenen Jahren einen steigenden Publikumserfolg und waren bereits in vielen renommierten Veranstaltungen zu Gast. Am Samstagabend gehört die Bühne den DJs Buffalo Bude und Wallace Love, bekannt aus der Batschkapp, die das Zelt immer wieder auf Hochtouren bringen. Einlass ist um 18 Uhr. Der Sonntag startet um 10 Uhr mit dem orchestral begleiteten Kerbgottesdienst. Im Anschluss wird das Festzelt durch Blasmusik vom Feinsten begleitet. Bereits zum dritten Mal ist am Sonntagabend die Band Banjoory dabei. Die neun Bandmitglieder aus Hanau spielen seit über zehn Jahren zusammen ihre Songs. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Reggae-style undmore“. Ihr Debütalbum „Chill’N’Jump“ erschien bereits 2006, danach legten sie eine Zeit lang den Fokus auf Liveshows. Im Januar des vorigen Jahres erschien dann ihr zweites Album „Ireggaeular“. Am diesjährigen Kerbsonntag erwartet die Besucher ab 18 Uhr ein hessischer Abend mit eigenen Songs und Coverversionen von Banjoory sowie am Nachmittag die Quiz- und Competition-Reihe von „Wachenbuchen sucht den Dorfchampion“, in der die Wachenbucher Vereine um den begehrten Titel wetteifern.
Am Kerbmontag, der in Wachenbuchen inzwischen als inoffizieller Feiertag gilt, wird das Blasorchester Wachenbuchen um 10 Uhr zum Frühschoppen aufspielen und die Besucher mit bekannten Songs und traditionellen Märschen erwarten. Den Abend wird die Band helium6 abschließen und zum Finale einer einzigartigen Kerb noch einmal richtig Stimmung bringen. Um 20 Uhr beginnt die Show der Band rund um Tofino alias Heiko Schmidt (10. August).
Kultur
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Christof Wackernagel auf eine Rolle zu beschränken ist unmöglich. Der 66-Jährige ist Schauspieler, Autor und Maler, lebte lange Zeit in Mali und arbeitet seine Vergangenheit in der RAF regelmäßig auf. Im Historischen Rathaus in Hochstadt hat er im Februar seine Ausstellung „Hieroglyphen“ eröffnet. Hört oder liest der Laie das Wort Hieroglyphen, denkt er sofort an das alte Ägypten und Zeichnungen auf Pergament. Wackernagel hingegen malt mit Acryl auf Leinwand. Meistens zumindest. Denn seine Ausstellung beinhaltet auch Werke in Briefmarkenformat, auf denen winzige, bunte Zeichnungen zu sehen sind. „Die Briefmarken sind schon älter. Je älter ich werde, desto größer auch die Objekte“, erzählt er und verweist lachend auf sein Alter und die aufkommende Weitsichtigkeit.
Im Februar endete die erste „Amtszeit“ des Maintaler Kulturbeauftragten Jochen Spaeth, aber das Parlament bestätigte Spaeth für weitere fünf Jahre. Er will das Bürgerhaus in Bischofsheim attraktiv machen auch für überregional bekannte Künstler. Schon jetzt ist das Bürgerhaus der Ort für Veranstaltungen mit größerem Rahmen, seien es die von der Volksbühne Maintal organisierten Aufführungen oder zuletzt Anfang Februar eine Musical-Show.
Gruppen wie das Junge Theater Wachenbuchen, die Spielgemeinschaft HdB, das Wachenbücher Weltbühnchen oder das Blasorchester Wachenbuchen vertrauen vor allem auf ihre jeweilige Heim-Spielstätte – könnten aber im großen Bischofsheimer Bürgerhaus mehr Zuschauer zu ihren Stücken locken. Späth arbeitet mit dem städtischen Kulturbüros um dessen Leiter Florian Grünert und ebenso wie mit den Mitgliedern der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ eng zusammen. Der Kulturetat beläuft sich auf rund 40.000 Euro im Jahr, wovon neben Gagen für gastierende Künstler unter anderem auch Saalmieten bezahlt werden müssen.
Die Reihe der Hochstädter Kirchenkonzerte gehört ohne Zweifel zu Maintals kulturellen Leuchttürmen. Seit sie im Jahr 1986 vom kürzlich verstorbenen Pfarrer Hermann Langheinrich ins Leben gerufen wurde, brachte sie Jahr für Jahr hochkarätige Künstler nach Hochstadt. Am 22. Februar beginnt nun bereits die 33. Saison. Der Förderkreis der Kirchenkonzerte hat wiederum ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und dabei darauf geachtet, dass neben bereits mehrfach in der evangelischen Kirche aufgetretenen Musikern auch Ensembles eingeladen wurden, die erstmals in Hochstadt zu Gast sein werden. Im Rahmen der „Maintaler Musiktage“ wird es am Dienstag, 13. November, ein Wiedersehen mit der Wachenbucher Flötistin Ute Koch geben, die mit ihrem „Trio Audite“ ein Programm aufführen wird, das unter dem Motto „Von Frauen, über Frauen – aber nicht nur für Frauen“ stehen wird.
Ein bewegendes und mitreißendes Konzert bot sich den Besuchern der Alten Kirche am Main in Dörnigheim. Auf Einladung des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde war hier ein höchst professionelles und virtuoses Trio zu Gast. Konzertgitarrist Friedemann Wuttke, der französische Bandoneonist William Sabatier und der Kontrabassist Winfried Holzenkamp präsentierten mit „Tango Sensations“ farbenprächtige Kompositionen von Astor Piazzolla, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Mariano Mores, die von den Musikern in einen spannungsreichen Dialog zueinander gestellt wurden.
Was 1968 eine Initiative einiger Eltern in Dörnigheim war, ist heute einer der größten Vereine Maintals: Die Jugend-Musik- und Kunstschule hat sich seit einem halben Jahrhundert der künstlerischen Bildung von Kindern und Jugendlichen verschrieben. Mit einem Festakt feiert die JMKS im März ihr Jubiläum.
Weil es 1968 zu wenige Kindergartenplätze in Dörnigheim gab, gründeten 35 Eltern damals einen Elternverein. Ein Musik- und Malkreis unter fachlicher Anleitung wurde für einen monatlichen Beitrag von fünf Mark organisiert. Ein Jahr später wurde die Elterninitiative als gemeinnütziger Verein anerkannt und die Musikkinder hatten ihren ersten Auftritt bei einer Bilderausstellung.
50 Jahre später ist die Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal, die sich aus dieser Elterninitiative entwickelt hat, ein großer Verein mit einer Geschäftsstelle, einer Homepage und rund 470 Mitgliederfamilien. Mitte Februar ist Christian König zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Er löste Wiebke Kinkhorst ab, die 16 Jahre dem Verein vorstand und nun ihren Lebensmittelpunkt nach Wien verlegen wird. König gehört seit 2009 dem Vorstand an, zunächst als Schriftführer und dann als zweiter Vorsitzender.
Zwölf Dozenten bieten den rund 470 Mitgliederfamilien knapp 20 Kurse im kreativen und musischen Bereich an. Im Angebot hat die JMKS aktuell etwa Musikalische Früherziehung, Comiczeichnen, Schlagzeug und Töpfern. Musste der Verein in früheren Jahren noch oft um Kursräume kämpfen und bangen, gibt es heute feste Standorte in allen Ortsteilen und eine Geschäftsstelle in der Maintal-Halle.
In den Bürgerhäusern der Ortsteile und in vielen Schulen finden die Kurse der JMKS statt, wie Geschäftsstellenleiter und Dozent Rafael Lukjanik berichtet. Er ist mittlerweile 26 Jahre bei der JMKS, anfangs noch neben seinem Studium, „irgendwann mal war ich dann die ganze Woche hier“. Der Dozent für Schlagzeug, Klavier und Keyboard schätzt die „tolle Stimmung“ im Verein. „Es ist sehr familiär und nur halb geschäftlich bei uns“, so Lukjanik. Viele Eltern heutiger Schüler seien selbst als Kinder schon in JMKS-Kursen gewesen, berichtet er
Was der Verein in den 50 Jahren seines Bestehens alles erlebt hat, zeigt eine Festschrift zum Jubiläum. Diese Chronik hat vornehmlich Ilona Czauderna, die dem Vorstand 18 Jahre lang als zweite Vorsitzende angehört hat zusammengestellt. Auch König und Kinkhorst wirkten maßgeblich an der Festschrift mit.
Nach dem Festakt am Sonntag, 4. März, um 14 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim wartet eine weitere feierliche Veranstaltung in der kommenden Woche. Mit der Pflanzung eines Baumes im „Frauenhain“ der Stadt Maintal soll am Sonntag, 11. März, (14 Uhr) die vornehmlich von Frauen geleistete 50-jährige ehrenamtliche Vorstandsarbeit gebührend gefeiert werden. Denn mit Christian König ist erstmals ein Mann erster Vorsitzender der JMKS. Er wird gemeinsam mit Nieves Schwierzeck, die über 25 Jahre die Geschäftsstelle der JMKS leitete, die Laudatio bei der Baumpflanzung halten.
Beim Festakt verweisen die Laudatoren auf die unglaubliche Erfolgsgeschichte der JMKS.
Auch das Ziel des Vereins, „allen Kindern Zugang zu Kunst und Musik zu ermöglichen, spricht für den Weitblick der JMKS und wird von der Stadt Maintal auch weiterhin gefördert und unterstützt werden. Böttcher als Bürgermeisterin und Eyerkaufer für die Sparkassen-Stiftung überreichen Christian König und Wiebke Kinkhorst jeweils Spenden zum Jubiläum. Böttcher hat außerdem eine Urkunde der Stadt Maintal im Gepäck, die sie dem gesamten Vorstand für das langjährige und erfolgreiche ehrenamtliche Engagement überreichen.
Der vergleichsweise kleine Verein kann sich durchaus mit professionellen Kunst- und Musikschulen vergleichen. Die vielen Preise und Auszeichnungen sprechen für Schüler und Dozenten gleichermaßen.
Die Mitgliedschaft in der Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main begann am 1. Januar 2017. Hier
verfolgt Maintal das Ziel, seine kulturellen Angebote und Veranstaltungen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannter zu machen. Bürgermeisterin Monika Böttcher zieht nun ein positives Zwischenfazit. Maintal trat der Gesellschaft als 46. Mitglied bei, was Böttcher damals vor allem „als Bekenntnis zur Metropolregion Rhein-Main“ ansah. Sie erklärte Ende 2016 zur Aufnahme Maintals in die Kulturregion, dass die Stadt mit ihren Angeboten einen Beitrag zu dieser Metropolregion leisten wolle und sich außerdem auf einen „lebendigen Austausch in diesem starken Netzwerk“ freue.
Der jährliche Beitrag, den Maintal für die Mitgliedschaft entrichten muss, orientiert sich an der Einwohnerzahl. Festgesetzt sind zehn Cent pro Einwohner. Entsprechend wurden im ersten Jahr 3.820,80 Euro gezahlt. Dazu kam eine einmalige Stammkapitalanlage in Höhe von einem Cent pro Einwohner. Nach den ersten 14 Monaten der Mitgliedschaft ist das Stadtoberhaupt davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Gesellschaft die richtige Entscheidung gewesen sei. So ist die Stadt in der Publikation „Museen und Sonderausstellungen 2018“ der Kulturregion mit den Ausstellungen im Historischen Rathaus in Hochstadt vertreten. Bilder von zwei ausstellenden Künstlerinnen (Barbara Kroll und Ingrid B.-Borgwardt) seien sogar auf der Titelseite abgebildet. Die großformatige Broschüre erscheine laut Nicole Bilz in einer Auflage von 60.000 Exemplaren.
Als weiteres positives Beispiel führt sie jedoch den Tag des offenen Denkmals im vergangenen September an. Dieser sei auch über die Kulturregion beworben worden. Und das habe dazu geführt, dass für die Veranstaltung im Maintaler Heimatmuseum erstmals auch Anmeldungen aus Bingen und Mainz eingetroffen seien.
Ein anderer wichtiger Aspekt der Mitgliedschaft in der Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main ist für die Stadt, dass so nun ebenfalls Veranstaltungsreihen nach Maintal kommen, die hier sonst nicht stattfinden würden. Aktuelles Beispiel sind die „Starken Stücke“, das Internationale Theaterfestival für junges Publikum Rhein-Main. In diesem Rahmen finden – wie bereits angekündigt – am kommenden Donnerstag, 8. März, um 10.30 und 15.30 Uhr Vorstellungen der Slapstick-Show „AaiPet“ im Bürgerhaus Bischofsheim statt.
Der Förderverein des Lions Clubs Maintal hatte zu einer Benefiz-Soiree rund um Schillers Balladen ins Wilhelmsbader Comoedienhaus eingeladen. Der Hanauer Pädagoge und Gründer der Theatergruppe der Hohen Landesschule Erland Schneck-Holze, hatte gemeinsam mit Elke Hohmann, Leiterin der Volkshochschule Hanau, diese Idee entwickelt und rezitierte auf seine unnachahmliche Weise eine Balladenauswahl des großen deutschen Dichters. Umrahmt wurden seine Interpretationen vom Klavierspiel der jungen virtuosen Pianistin Yeo-Jin-Park, Dozentin an der Paul-Hindemith-Schule, mit romantischen bis zu dramatischen Kompositionen von Franz Schubert und Edvard Grieg.
In einem poetischen Wettstreit zwischen den Dichtern und Freunden Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller seien im sogenannten „Balladenjahr“ 1797 sehr viele Balladen, wie Goethes „Der Schatzgräber“ und „Der Zauberlehrling“ und Schillers „Der Handschuh“ und „Der Taucher“ entstanden, erläuterte Ursula Zierlinger. In diesen Werken dienten die an das Mittelalter und die Antike angelehnten Schauplätze als Bühne zur Veranschaulichung abstrakt-weltanschaulicher und human-sittlicher Probleme.
Ziel war es, mit den Balladen einem breit gefächerten Publikum „Literatur“ zu präsentieren. Denn diese Gattung vereint Elemente der Dramatik, Lyrik und Epik in einem Werk. Dabei beinhaltet sie meist ein Balladenurteil, das wie in der Fabel eine moralische Lehre transportiert, die dem Leser direkt oder indirekt dargeboten wird. Aber der Idealist Schiller, der im wahren Leben nicht selten „knapp bei Kasse“ war und dessen „Götterpläne“ sich im Hintergrund gezwungenermaßen oft als „Mäusegeschäfte“ erwiesen, zeigt auch Möglichkeiten zur Veredelung des Menschen auf. Vorbildlich sind zum Beispiel die Treue und gegenseitige Aufopferung der beiden Freunde in der „Bürgschaft“, die dann auch belohnt werden, vorbildlich die Tochter des Königs im „Taucher“, die dem Wahnsinn ihres Vaters Einhalt gebieten will.
Der Dörnigheimer Germanist und Historiker Dr. Bernhard Adamy stieß beim Lesen einer Dokumentation über die Speyrer Domfresken auf einen Hinweis auf die kaum noch bekannten „Domlieder“ von Wilhelm Molitor. Damit war seine Neugierde erwacht und er machte sich auf die Suche nach den Gedichten. Herausgekommen ist dabei nun die erste Neuauflage des Werks nach über 90 Jahren. Er stieß in der Bibliographie zu dem Buch über die Speyrer Domfresken von Johann Baptist Schraudolph auf den Hinweis zu den 'Domliedern' von Wilhelm Molitor“, erläutert der 64-Jährige die Hintergründe für seine Arbeit über den im 19. und noch Anfang des 20. Jahrhunderts sehr bekannten Speyrer Domkapitular Wilhelm Molitor.
Seit 2013 beschäftigt sich Bernhard Adamy nun mit Leben und Werk von Wilhelm Molitor. Der Dörnigheimer hat in seiner Neuausgabe auch die späteren Domgedichte Molitors aufgenommen und kommentiert. Die eingehende Beschäftigung mit dem Theologen, Dichter und Schriftsteller führte außerdem bereits zu einem Aufsatz über Molitor, der 2015 erschien. „Aktuell arbeite ich nun an einer Monografie, die anlässlich seines 200. Geburtstags im August 2019 erscheinen wird. Sehr dankbar bin ich für die Unterstützung durch das Speyrer Bistumsarchiv, ohne die meine Arbeiten über Leben und Werk Molitors gar nicht möglich wären. Dort bin ich auf großes Interesse bezüglich meiner Nachforschungen zu den 'Domliedern' gestoßen“, streicht der Dörnigheimer die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern des Bistums Speyer heraus. Das Diözesan-Archiv Speyer ist auch der Herausgeber von Adamys Neuauflage der „Domlieder“.
Wilhelm Molitor „Domlieder“, vierte erweiterte und kommentierte Auflage, herausgegeben von Dr. Bernhard Adamy, Schriften des Diözesan-Archivs Speyer, Band 52. Zum Preis von 19,80 Euro erhältlich. Erschienen ist das Werk im Pilger-Verlag Speyer unter der ISBN-Nummer 9?78-3-94?67?77-06-9
Wilhelm Molitor schrieb nicht nur die „Domlieder“. Der 1819 in Zweibrücken geborene Wilhelm Molitor war nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und München zunächst Regierungssekretär im bayerischen Staatsdienst, schloss dann aber ein Theologiestudium in Bonn an und wurde im Jahr 1851 zum Priester geweiht. Seine „Domlieder“, die 76 Gedichte rund um den Speyrer Dom umfassen, waren bereits im Jahre 1846 erschienen und machten ihn in der Region sehr bekannt.
Molitor war aber auch politisch aktiv und saß in den Jahren 1876 und 1877 sogar für die Vaterlandspartei als Abgeordneter im Landtag in München, der bayrischen Landeshauptstadt. Außerdem gab er von 1868 bis 1879 die katholische Speyrer Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ heraus, sozusagen eine Vorläuferin der Zeitung gleichen Namens, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ludwigshafen gegründet wurde. Nach langer Krankheit starb Wilhelm Molitor 1880.
Kunstinteressierte können beim „Offenen Atelier Maintal“ mittlerweile seit zwei Jahren den Künstlern über die Schultern schauen. Am Wochenende, 26. und 27. Mai, öffnen sich wieder die Türen der Ateliers. Am Offenen Atelier beteiligen sich 17 weibliche und männliche Künstler. Die Orte, an denen die Künstler arbeiten beziehungsweise ihre Werke zur Schau stellen, können zum Beispiel Treppenhäuser, Hinterhöfe, Garagen, Gärten, angemietete Räume oder „richtige“ Ateliers sein. Start der Reihe ist am 9. bApril mit Giancarlo Astori, der sein Atelier an der Hauptstraße in Hochstadt hat. Einige Werke der Teilnehmer können bereits im April im Maintaler Rathaus begutachtet werden.
Die federführende Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ hat im Mai die bis Ende April eingegangenen über 70 Bewerbungen für ein Kunstwerk vor Bischofsheimer Bürgerhaus gesichtet. Nun ist die Jury gefragt. Mehr als 70 Bewerbungen seien für den dazu ausgeschriebenen Kunstwettbewerb unter dem Motto „Begegnungen“ eingegangen, teilt nun die Stadt Maintal mit. Die Bewerbungen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die meisten haben ein hohes künstlerisches Niveau. Besonders beeindruckte, dass viele Künstler sich auch für das Umfeld des zukünftigen Kunstwerks interessierten. Sie erkundigten sich beispielsweise nach der Geschichte des Stadtteils und des Bürgerhauses. Anfang Mai sichteten nun Petra Steffen, Erna L. Hein und Randt von der Gruppe „Maintal kulturell“ anhand einer Checkliste die eingegangenen Bewerbungen. Keine leichte Aufgabe, denn sie hatten über 70 Eingänge zu prüfen. Das Thema „Begegnungen“ habe offensichtlich die Kreativität vieler Künstler angesprochen, so Gudrun Randt auf Nachfrage. Die Jury soll maximal zehn Bewerbungen auswählen, die in die engere Auswahl kommen. Die betreffenden Künstler werden benachrichtigt, um ihre Entwürfe gegebenenfalls zu konkretisieren. Ihre Entwürfe bilden dann die Grundlage für das im Herbst stattfindende Bürgervotum. Man plant eine Ausstellung der Entwürfe im Rathaus.
Die Musik-Reihe Kultur-à-la-carte wird mit einem „grandiosen Abschiedskonzert“ am Donnerstag, 14. Juni, beendet. Damit endet das von Carola S. Ossig privat organisierte kulturelle Angebot in Maintal nach nur rund zwei Jahren wieder. Kultur verbunden mit Kulinarik: Mit dieser Idee startete die Organisatorin Carola S. Ossig, die auch als Autorin bekannt ist, mit ihrer Reihe im April 2016, zunächst als Kultur-Café. Heimat des neuen Angebots war eine Bäckerei an der Kennedystraße in Dörnigheim. Doch nur rund drei Monate nach dem Start stand die Kultur-Reihe bereits wieder vor einer ungewissen Zukunft: Die Bäckerei machte dicht, womit auch die Kooperation endete und Ossig auf die Suche nach einer neuen Heimat für ihr Konzept gehen musste. Und tatsächlich, die Suche hatte Erfolg: Im Oktober desselben Jahres ging es weiter.
Als neue Location fungierte das Restaurant „Fleur de Sel“, aus dem Kultur-Café wurde Kultur-à-la-carte. Live-Auftritte gab es ab diesem Zeitpunkt immer am letzten Dienstag im Monat mit wechselnden Bands und Künstlern. Darunter auch die im Umkreis bekannten Beauty Beats oder Sängerin Franca Morgano. Den Erfolg der Reihe bezeichnet Ossig in der Rückschau selbst als „Senkrechtstart“. Von anfänglich zwölf bis 17 Besuchern monatlich stieg deren Zahl auf 40. Mehr Plätze seien im „Fleur de Sel“ nicht zu vergeben.
Frau Ossig sagte, sie habe zwar weiterhin jede Menge neue Bands präsentiert, doch die Buchungen ließen nach. Sie brauche mindestens 30 Gäste, um überhaupt die Grundkosten, die Gage der Künstler, zu decken. Abgesehen von GEMA-Kosten und anderen Ausgaben. Falls sie es noch einmal machen sollte, dann allerdings mit einem anderen Konzept. Erhalten bleiben soll laut Ossig die Reihe der Lesungen, die sie im Restaurant „Dick und Doof“ organisiert
Mitte Juni arbeiten fünf Künstler an Holzskulpturen, die das Mainufer verschönern sollen. Die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ freut sich, dass nun durch die Kunstwerke, die gerade am Entstehen sind, das Ufer lebendiger wird. Rupin, Bienau und Hahn sind bei einer Ortsbegehung auf das Atelier von Reinhold Mehling gestoßen. Er war begeistert von dem Projekt und animierte vier weitere Künstler. Bianca Thater, Hagga Bühler, Heribert Heeg und Lothar Steckenreiter kannten sich vor dem Projekt nicht.
Unter dem Thema „Begegnung“ stellen alle fünf Künstler noch bis zum Donnerstag, 21. Juni, Holzskulpturen auf dem Sportplatz unterhalb der Gaststätte „Zu den Mainterrassen“ her, die westlich davon aufgestellt werden sollen. Der Künstler Heribert Heeg aus Aschaffenberg arbeitet beispielsweise an einer Bank, in die auch das Wappen der Stadt Maintal eingearbeitet werden soll. Auf dieser Bank können Spaziergänger Platz nehmen, um sich die anderen Kunstwerke von dort aus zu betrachten. Die Skulptur von Lothar Steckenreiter ist etwas abstrakter. Es sieht aus wie Bauklötze, die aufeinander gestapelt sind. Einige Löcher sind eingearbeitet, so dass man durch die Skulptur durchsehen kann.
Täglich sind die fünf Künstler am Mainufer am Werken. Zwischen 10 und 13 Uhr, sowie von 14 bis etwa 18 Uhr sind Besucher willkommen. Die Abschlussveranstaltung findet am Donnerstag, 21. Juni um 18 Uhr mit live Musik von Rafael Lukjanik und Band statt. Dann werden die Kunstwerke offiziell an die Stadt Maintal übergeben.
Ende September wurden Holzskulpturen am Mainufer aufgestellt. Die Skulpturen sollen ein Ort der Begegnung werden, sagt die Stadtleitbildgruppe. Deshalb wird davor auch eine Sitzbank aus Ahorn und Eiche ihren Platz finden, damit Spaziergänger sich Zeit nehmen können, die Holzdarstellungen zu bewundern. Ähnlich wie das Esztergom-Gemälde ist auch die Uferkunst bereits ein Projekt für die Umgestaltung des Mainufers, wie auch die Stadtleitbildgruppe verdeutlicht. Das viel diskutierte Funktions- und Gestaltungskonzept hatte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig als Leitlinie beschlossen.
Auch wenn es im Vorfeld einige Kontroversen gegeben hat und jetzt noch teils unterschiedliche Auffassungen herrschen, sind Rupin, Hahn und Bienau glücklich darüber, dass es ein einstimmiger Beschluss war. Das ist für sie eine Bestätigung ihrer bisher geleisteten Arbeit. Die nächsten wichtigen Teilaspekte des Gesamtkonzepts, die nach Ansicht der Leitbildgruppe in Angriff genommen werden sollten, sind das Verkehrskonzept und die Themen Parkplätze und Barrierefreiheit.
Der Dörnigheimer Kinderchor präsentierte Angang Juli ein interkulturelles Musiktheater
Plötzlich war bei „Lundi“ alles weiß. Die Kinder hatten den Winter gebracht, ein großes Wesen mit roter Frostnase. Der Schwanz des Winters war ein riesiges weißes Tuch, das die Kinder sorgfältig über die Bühne breiteten. Dann verschwand Lundi, das kleine Wesen, das aussieht wie ein Pinguin. Seine zwei seltsamen Freunde, Teekanne und Zweihand, suchten ihn, unterstützt von den Kindern des Chores. Doch Lundi blieb verschwunden. Der Frühling zog über das Land, gefolgt von Sommer und Herbst. Die Jahreszeiten waren von Christel Schätzler kunstvoll bemalte große Wesen aus Stoff, die jeweils von mehreren Kindern gemeinsam auf die Bühne getragen wurden.
weißen Socken als Handschuhen die überzeugende Verkörperung der Bilderbuchfigur Zwei
Der Lauf der Zeit, das Abschiednehmen und Wiederkommen ist das zentrale Thema des Bilderbuchs Lundi von Anne Herbauts, das der Kinderchor zum zweiten Mal auf die Bühne brachte. Die Idee dazu stammte von Chorleiterin Ulrike Streck-Plath. Die gefühlvollen Melodien der Lieder wurden von den Kindern des Chores 2013 selbst komponiert, auch die jetzige Besetzung steuerte eine eigene Melodie bei. Begleitet wurden die Kinder sehr einfühlsam vom Musikensemble Hanien aus Mannheim.
Das Miteinander verschiedener Kulturen liegt der Künstlerin am Herzen. Das gilt ebenso für das Miteinander der Generationen. Darum waren auch bei dieser Aufführung Erwachsene beteiligt. Monika Rauch und Klara Streck unterstützten die Kinder bei der Mehrstimmigkeit mancher Lieder, halfen beim Bewegen größerer Requisiten und sorgten für den Wechsel der farbenprächtigen Hintergrundbilder. Das Publikum, das zum Mitsingen eingeladen war und diese Einladung sangeskräftig gerne annahm, bedankte sich bei den Mitwirkenden mit tosendem Applaus für die Aufführung einer zauberhaften und tiefgründigen Geschichte. Nach einer Zugabe folgte das gemeinsame Feiern
Das Gebäude des ehemaligen Dörnigheimer Bahnhofs ist mit Graffiti verziert, die unterschiedliche Motive der Stadt zeigen. Geschaffen wurden sie von dem Grafikdesigner und Graffiti-Künstler Florian Lübke. Er sagt: „Ich habe gemerkt, dass Männer sich eher profilieren und im Fokus stehen wollen. Frauen denken vernetzter. Sie können, meiner Erfahrung nach, wesentlich besser koordinativ-kreativ arbeiten“. Momentan sei die Branche noch immer sehr maskulin geprägt.
Seinen ersten richtigen Auftrag bekam Lübke übrigens auch über seinen Vater. „Bei Polizeiruf 110 sollte eine Fläche im Graffitistyle gestaltet werden“, erinnert er sich. „Mein Vater hat mich dann mit dem Regisseur in Kontakt gebracht, so dass dieser mir erklären konnte, was er sich vorstellt.“ Diese Arbeit war eine Art Initialzündung für den Gestalter. „Ich habe gemerkt: „Hey, ich krieg dafür ja Geld und habe eine coole Aufgabe.“ Jedoch ist Lübke auch für Privatleute verfügbar. „Ich arbeite für jeden, der eine Fläche gestaltet haben möchte“. Hierbei sei er auch bei dem Budget flexibel. „Je weniger Budget verfügbar ist, desto mehr kreative Freiheit möchte ich gewährt kriegen“, erklärt Lübke.
Die unterschiedlichen Aufsätze ermöglichen es Lübke, unterschiedlich fein zu arbeiten. An seinem Kunstwerk am Bahnhof zeigt er mir, wie detailreich er wegen der feinen Aufsätze teilweise arbeiten kann. „Ich kann dann beispielsweise Blumentöpfe oder Gardinen an den Fenstern platzieren“, erklärt er und deutet auf eines der Details.
Das Problem bei der Arbeit mit Sprühdosen sei aber vor allem der Umweltfaktor, gibt der bekennende Vegetarier zu. „Wenn das Ding leer ist, hast du halt Müll. Gerade als jemand, der versucht, umweltbewusst zu leben, habe ich einen schwierigen Pfad bei der Arbeit beschritten“, gesteht er. Man merkt bei diesem Thema, dass ihn dieses Problem nicht kalt lässt. „Die Pigmente sind da nicht das Problem“, stellt er klar. „Gefährlicher sind da die ganzen Lösungsmittel. Daher ist es sehr wichtig, auf die Gesundheit zu achten.“ Noch schlimmer seien fast die auf Wasser basierenden Dosen. „Durch das Wasser können die in der Lunge noch stärker aufgenommen werden.“ Wegen dieser gesundheitlichen Aspekte sei auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht unproblematisch. Er biete zwar solche Kurse an, stelle jedoch klar, dass man nicht einfach „ein bisschen sprühen könne“, wie sich das manche Lehrer oder Betreuer vorstellen.
Der Literaturprofessor Heiner Boehncke aus Hochstadt (Am Kochberg) ist seit 14 Jahren künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals „WeinLese“. Auch in diesem Jahr lädt er dazu ein, „zwischen Literatur, Wein und Landschaft die richtige, anregende und tiefgreifende Mischung zu finden“. Es sind wieder große Namen, die Heiner Boehncke unter dem Dach des Rheingau Literatur Festivals versammeln konnte. Der Journalist und Schriftsteller Ulrich Wickert ist mit dabei, die Mainzer Stadtschreiberin Anna Katharina Hahn oder auch Robert Seethaler. Der Festivalleiter hat aber auch einen Geheimtipp parat: die Lesung von Petra Morsbach und ihrem „Justizpalast“, einem Roman über die „Sehnsucht nach Gerechtigkeit“.
Heiner Boehncke ist auch am Dienstag, 25. September, um 19.30 Uhr im Schlossgartensaal der Hanauer Karl-Rehbein-Schule mit dem Vortrag „Der verlorene Ferdinand – Ein Bruder Grimm, den (fast) niemand kennt“ zu erleben, über dessen Leben er derzeit gemeinsam mit Hans Sarkowicz für ein neues Buchprojekt recherchiert, das zur Buchmesse in zwei Jahren erscheinen soll.
Nichtsdestotrotz gibt es eine Literaturveranstaltung in Maintal, die man nicht versäumen dürfe: „Ganz klar! Die Reihe 'Autoren im Gespräch' an der Albert-Einstein-Schule“, sagt Boehncke, auch wenn er dieses Jahr ausnahmsweise nicht mit dabei ist. Dafür dann im nächsten Jahr mit seiner Hanauer Literaturgeschichte.
Ende September gab es eine künstlerisch auf hohem Niveau stehende Premiere in der Hochstädter Kirchenkonzertreihe feierte das Thalia Ensemble aus München. Die vier Musiker beeindruckten die Besucher in der gut besetzten evangelischen Kirche durch differenzierte Wiedergaben der Kompositionen, deren zeitliche Spanne vom 17. bis zum 20. Jahrhundert reichte.
Vor allem im Zusammenspiel mit der Harfe entstanden faszinierende Klangmischungen.
Das Fazit des Sommers 2018 fällt für die Main-Kultur durchwachsen aus. Zwar startete die Außengastronomie bereits Ende April und damit deutlich früher als im Jahr zuvor. Doch erwartete Höhepunkte der Saison etwa während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland blieben aus. Bei 38 Grad wollte sich kaum einer hier auf die Wiese setzen, es fehlten schlicht genügend Schattenplätze, zu denen sich die Gäste hätten flüchten können, um nicht von der Sonne „gebraten“ zu werden.
Ahmed Cetiner ist ein Unternehmer, der immer deutlich gemacht hat, dass er die Main-Kultur nicht zum Selbstzweck betreibt, sondern nachvollziehbarerweise damit auch Geld verdienen wollte. Doch am Ende dieser Sommersaison stehe ein leichtes Minus in den Büchern. Der Zuspruch für die Main-Kultur, abgesehen von der einen oder anderen kritischen Stimme, war seit ihrem Start von allen Seiten durchweg positiv.
Der Bischofsheimer hält er es aufgrund der Erfahrungen aus diesem Sommer für unabdingbar, im kommenden Jahr mehr Plätze im Schatten anbieten zu können. Außerdem müssten es fest installierte Sitzmöglichkeiten sein – wegen des Diebstahls: Denn fast die Hälfte der Liegestühle und noch weitere Sitzmöbel seien der Main-Kultur im Laufe des Sommers gestohlen worden.
Darüber hinaus müsste nach den Vorstellungen des Initiators das bisherige kulinarische Angebot der Main-Kultur breiter gefächert sein. Ihm schweben dabei neben einem regelmäßigen Speisenangebot auch eine Eisdiele sowie ein Café vor. Dafür wäre eine Vergrößerung der Anlage am Mainufer nötig. Nur dann, macht Cetiner deutlich, wäre die Main-Kultur zukunftsfähig.
Der aktuelle Betreiber der Mainkultur, Ahmet Cetiner, sieht den Antrag auf Ausschreíbung mit gemischten Gefühlen. Denn seine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt, die Mainkultur zu betreiben, geht nur über drei Jahre. Daher überlege er, ob er in diesem Sommer die Außengastronomie überhaupt noch anbieten solle. Der Unternehmer, der in Maintal ein Logistikunternehmen betreibt, bedauert, dass die Stadt und die Politik in Maintal innovatives Unternehmertum wenig honorieren würden.
Im Dezember wurde eine Finanzspritze über insgesamt 110 000 Euro beschlossen - unabhängig vom derzeitigen Betreiber. Hintergrund ist, dass die Mainkultur bisher nicht rentierlich betrieben werden konnte. Die Mainkultur ist ein Minusgeschäft und auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten – diese Erkenntnis hatte der Initiator der Außengastronomie, Ahmet Cetiner, bei seinem Resümee der Sommersaison 2018 geäußert.
Dem Vorwurf, mit dem Geld fördere man einen privaten Unternehmer, entgegneten die Befürworter wie etwa der Fraktionsvorsitzende der SPD Sebastian Maier, dass die Förderung nicht dem derzeitigen Betreiber, sondern dem vom Stadtparlament beschlossenen Angebot Mainkultur zugutekomme. Nun müsse man bei diesem Angebot – unabhängig vom Betreiber – eben nachjustieren.
Die Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ des Humor-Musik-Vereins Edelweiß erhielt im November den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises. Nach dem Kulturpreis der Stadt Maintal 2016 ist es die zweite Auszeichnung und „ein großes Kompliment“, wie Frank Walzer unterstreicht, den man als Kopf der Gruppe bezeichnen könnte. Denn tatsächlich gibt es keinen Regisseur, keine feste Hierarchie. Hier wird basisdemokratisch entschieden und gleichberechtigt zusammengearbeitet. Zum Ensemble gehören in diesem Jahr neben Walzer und Waider auch Brigitte Rosanowitsch-Galinski, Gisela Jeske, Colin Jeske, Isabella Isabella, Pia Jost, Simone Wilhelm, Dennis Götz, Helmut Roog, Stefan Lohr und Wolf Heiser. Aber nur die Bühnenaktiven zu betrachten, greift zu kurz. Schließlich gibt es noch weitere Autoren, die nicht selbst auf der Bühne stehen, und Helfer für die vielen organisatorischen Aufgaben. Zu nennen sind hier Klaus Klee, Johannes Rosbach, Nina Walzer-Stein, Katja Welsch, Silvia Koffler, Colin Stein sowie für die Technik Kevin Klyn, Martin Walzer, Wolfgang Schäfer und Stephanie Melzer.
Was 2005 als mutiger Versuch klein und im Freien auf dem Rathausplatz angefangen hat, hat sich seitdem kontinuierlich entwickelt, ist erwachsener, kritischer und mutiger geworden.
Die Akteure trauen sich mehr zu, zum Beispiel Einzelstücke, „die viel intensiver wirken“, wie Walzer sagt. Auch inhaltlich hat die Gruppe ihr Profil geschärft. „Wir sind politischer geworden. Genau genommen sind wir jetzt so politisch wie nie“, sagt Walzer.
Das Gemeindehaus ist ihr Wohnzimmer, klein, kuschelig und familiär. „Wir stehen hier quasi mitten im Publikum“, macht Colin Jeske deutlich, der in diesem Jahr erstmals auf der Bühne steht. „Durch diese Nähe ist das Publikum kein anonymer Beobachter, es kann sich durch sein Feedback einbringen. Diese Interaktion funktioniert auf einer großen Bühne nicht“, unterstreicht Waider.
In dem Buch „Wir sind Maintal“ erzählt die Schriftstellerin Carola S. Ossig die junge Geschichte ihrer Wahlheimat aus verschiedenen Perspektiven. Welche Geschichten erzählt der erste Maintaler Bürgermeister Erwin Henkel aus seiner Amtszeit? Woran erinnern sich Heinrich Burger und Alfred Koch, beide fast 90 Jahre, wenn sie über Maintal sprechen? Wie erlebt die junge Mutter Jaqueline Dorn, wie Künstler, Pfarrer oder Unternehmer das Leben in der Kleinstadt? Zu Wort kommen Frauen und Männer, Alt und Jung, Menschen, die sich in Vereinen, in der Kirche, bei der Feuerwehr oder in der Stadtverwaltung für „ihre Stadt“ einsetzen. Ergänzt werden diese persönlichen Geschichten durch ein Kapitel mit Foto-Impressionen aus den vier Stadtteilen.
Vor fast einem Jahr genau, am 12. Dezember, stellt Carola S. Ossig ihre Idee der Öffentlichkeit vor, verbunden mit dem Aufruf an alle Bürger, ihre Geschichte zu erzählen. Heute, nach einer überaus arbeitsreichen Phase, hält sie mehr als zufrieden und glücklich ein Buch in Händen, das die Leser „gleich dreifach in eine besondere Welt entführt“.
Im ersten Teil lässt die Autorin die wichtigsten Meilensteine der deutschen Geschichte Revue passieren. Dieses Kapitel richtet sich an die Leser, die sich gerne an Fakten, Zahlen und Daten orientieren. Es bietet einen kurzen Abriss über wesentliche Aspekte der vergangenen vier Jahrzehnte. Die gesellschaftspolitischen Tendenzen seit den 1970er Jahren werden mit den Entwicklungen in Maintal in Beziehung gesetzt.
„Für den dritten Teil war die Auswahl nicht einfach, ich wollte ja eine möglichst bunte Mischung und verschiedene Geschichten“, sagt die Autorin. Ihre Gespräche hat sie immer nach demselben Interviewleitfaden geführt, dann allerdings literarisch bearbeitet. Auf diese Weise sind fast 40 sehr unterschiedliche, wahre Geschichten entstanden, die einen sehr persönlichen Einblick in das Leben in Maintal geben.
Zur ersten Lesung aus ihrem aktuellen und frisch gedruckten Buch „Wir sind Maintal“ im Restaurant „Dick und Doof“ konnte Carola S. Ossig im Dezember zahlreiche Mitwirkende und Ehrengäste begrüßen. Einen sehr lebendigen und authentischen Einblick in ihre Maintaler Geschichte gaben Erwin Henkel, der erste Bürgermeister der Stadt, und die Künstlerin Christel Schätzler, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Gerhard 1968 das Bischofsheimer Wappen entworfen hat.
„Maintal wollte niemand“, erinnerte sich Henkel, „und kein Hochstädter, Bischofsheimer oder Wachenbucher wollte in der 'Stadt Dörnigheim' wohnen.“ Das sei damals der offizielle Vorschlag für die Namensgebung gewesen. Auf ein öffentliches Preisausschreiben hin seien rund 200 Zuschriften eingegangen. „Eine große Palette an sinnvollen und unsinnigen Namen“, so Henkel, „zahlenmäßig kam 'Maintal' sehr häufig vor.“ Dieser Name sei nicht unumstritten gewesen, da ja nur Dörnigheim tatsächlich am Main liege und der Fluss nicht zur Gemarkung der Stadt gehöre. Diese Entstehungsgeschichte mache es vielleicht so schwierig, sich mit Maintal zu identifizieren. „In Maintal wohnt niemand, fragen Sie die Leute“, meinte Henkel, „man wohnt in Bischofsheim, Dörnigheim, Hochstadt oder Wachenbuchen. Vielleicht dauert es noch 45 Jahre, bis es die Stadt im Bewusstsein aller Maintaler gibt. Werden Sie gute Maintaler“, schloss der Altbürgermeister unter großem Beifall seinen humorvoll gehaltenen Rückblick.
Wenige Jahre vor der Zusammenlegung der vier Stadtteile – im Jahr 1968 – schrieb Bischofsheim einen Designwettbewerb für ein Wappen aus; der Ort besaß bis dahin kein eigenes Emblem. Christel Schätzler, die 1965 mit ihrer Familie in die neuen Wohngebiete am Stadtrand gezogen war, ging gerne durch die angrenzenden, zum Teil brachliegenden Wiesen und Felder. „Königskerzen und Disteln wuchsen hier vor meiner Haustüre, und vor allem Schilf. Ich erinnere mich an einen Ort mit sehr dörflichem Charakter, mit Teichen voller Kaulquappen“, so die Seniorin, die auch heute noch künstlerisch sehr aktiv ist. „Man konnte Bischofsheim natürlich nicht auf Schilf reduzieren“, erzählte sie den Zuhörern, „und so haben wir als weiteres Symbol Zahnräder hinzugefügt.“ Mit dieser Idee gewann das Ehepaar den Bischofsheimer Wettbewerb und hat damit letztlich das aktuelle Stadtwappen entworfen: 1976 wurde der ursprüngliche Entwurf um die Mainlinie erweitert.
Theater
Volksbühne:
Lange sah es im Jahr 2014 so aus, als ob sich kein neuer Vorsitzender für die de seit 1977 bestehenden Verein „Maintaler Volksbühne“ finden würde. Der Verein stand somit vor der Auflösung. Nach mehreren öffentlichen Aufrufen wurde Thomas Wanka Ende 2014 gewählt.
Obwohl noch niemand sein Interesse an dem Posten bekundet hat, ist der 60-jährige Dörnigheimer zuversichtlich, dass es damit bis zum Sommer klappen wird. Der neue Vorsitzende muss sich auch nicht um das Programm für die nächste Spielzeit 2018/19 kümmern, denn dieses steht bereits fest.
Auch in der neuen Spielzeit wird die Volksbühne sechs Produktionen von diversen Tourneetheatern im Bürgerhaus Bischofsheim anbieten. Darüber hinaus wird es auch wieder ein Neujahrskonzert geben. Die Zahl der Mitglieder, liege derzeit bei über 500, ist in den letzten Jahren durch Todesfälle oder Wegzug zurückgegangen. Nicht alle Mitglieder haben auch ein Abonnement. Aktuell liegt die Zahl der Abos bei 400. Ziel ist es, diese wieder auf 450 zu steigern. Insgesamt stehen pro Vorstellung 530 Plätze im Bürgerhaus zur Verfügung“
Die von Gunnar Dreßler erstellte Bühnenfassung von „Ziemlich beste Freunde“ wurde in einer Produktion des Tournee-Theaters Thespiskarren im März präsentiert wurde. Als Inspirationsquelle diente laut Programmheft das Leben eines Adeligen, der durch einem Gleitschirmabsturz vom Hals an abwärts gelähmt war.
Mit Pere Rieras „Unter Verschluss“ präsentierte die Volksbühne im April einen spannenden Politthriller. Auf der leeren Bühne stehen vier einsame Stühle, die während der Aufführung mehr oder weniger zusammengerückt werden (Ausstattung Lars Peters). Die attraktive und selbstbewusste Enthüllungsjournalistin Sylvia hat handfestes Bildmaterial zusammengetragen, das den Premierminister des Landes, Victor Bosch, des Vorwurfs der Pädophilie aufs Heftigste bezichtigt.
Im Dezember kam die positive Nachricht: Die Volksbühne Maintal startet mit einem neuen Vorstand in das Jahr 2019. Einstimmig hätten die Mitglieder des Vereins Katharina und Ulrich Lüer in den Vorstand und zum Nachfolger von Thomas Wanka gewählt. Das Ehepaar ist in der Maintaler Theaterwelt gut bekannt, sind sie doch seit 25 Jahren beim Amateurtheater Wachenbücher Weltbühnchen federführend aktiv. Als erster Vorstand wird sich Katharina Lüer um die Bereiche Organisation, Kommunikation und Mitgliederbetreuung kümmern. Ulrich Lüer ist zum zweiten Vorstand gewählt. Er sieht seine Aufgaben bei der Werbung und der technischen Betreuung des Internetauftritts und der Mitgliederorganisation.
Theaterspielgemeinschaft Haus der Begegnung:
Die Mitglieder der HdB proben im Januar bereits für ihre Sommerkomödie, die traditionell im Juni auf die Bühne gebracht wird. Diesmal geht es um Otello, jedoch wird es keine shakespearesche Schwerkost, sondern wie immer lustig. „Otello darf nicht platzen“ heißt die Komödie, mit der die Spielgemeinschaft im Juni wieder für viele Lacher bei ihrem Publikum sorgen will. Das Stück stammt aus der Feder von Ken Ludwig und spielt im Cleveland der Dreißiger-Jahre. Dieter Hombach, der sein Engagement als Regisseur der Hobbytruppe verlängert hat, nachdem er eigentlich schon aufhören wollte, wird auch wieder auf den Brettern stehen.
Im Jahr 2018 wird die Spielgemeinschaft 40 Jahre alt. Neben der Produktion des Weihnachtsmärchens am zweiten Adventswochenende sind die Aufführungen im Juni das zweite künstlerische Standbein der Hobby-Theatergruppe. Wobei die Produktionen der Spielgemeinschaft mittlerweile eine Qualität erreicht haben, für die das Wort Hobby nicht mehr passend ist.
Anlass für die Gründung des Amateurtheaters im Sommer 1978 war der 50. Geburtstag von Josef van Besien, des damaligen Pfarrers von St. Theresia. Durch die Erkrankung von Gründungsmitglied Anneliese Hakewesseler, die eine wichtige Rolle spielte und für die kein Ersatz gefunden werden konnte, musste die Premiere damals allerdings in den November 1979 verschoben werden. Auch in den Folgejahren waren es vor allem Komödien, die auf dem Spielplan standen. Im Jahre 1981 kam dann mit „Der Schweinehirt“ erstmals ein Märchen in der Vorweihnachtszeit zur Aufführung. Der große Publikumszuspruch führte 1983 schließlich dazu, dass die HdB-Truppe sich entschloss, immer zwei Produktionen pro Jahr – nämlich eine Komödie im Sommer und ein Märchen am zweiten Adventswochenende – aufzuführen. So hielt es bis 1999 das Ehepaar Margarete und Bodo Flachmeyer und dann bis 2005 ihre Nachfolger Andrea und Frank Schultheis. Nach dessen unerwartetem Tod übernahm zunächst Dieter Hombach bei den Adventsaufführungen von „Die kleine Hexe“ die Regie. Ab 2006 war es dann an Harald Trabold, die Verantwortung für die beiden jährlichen Produktionen zu tragen, ehe Hombach den Regiestab mit den Aufführungen des „Dschungelbuchs“ im Herbst 2014 übernahm und bis heute innehat. In bester Erinnerung ist noch seine Umsetzung des „Zauberer von Oz“ im vergangenen Dezember
Am 23. Juni hat sich Dieter Hombach nach 22 Jahren zurückgezogen. Die Liebe zum Theater war eher eine Liebe auf den zweiten Blick, dafür aber tiefgründig und intensiv. Mehr als zwei Jahrzehnte stand Hombach zweimal im Jahr auf der Bühne im HdB, meist in einer tragenden Rolle. In den vergangenen fünf Jahren führte er Regie. Auf seine eigene Art. Das führte zu einem hohen Anspruch an das Ensemble und die Inszenierung, die in erfolgreichen, gefeierten Aufführungen gipfelte. Aber vielleicht auch zu einem gewissen Unmut bei manchen Akteuren führte, die sich nur bedingt mit eigenen Ideen einbringen konnten. Es knirschte, vielleicht, weil er zu fordernd war“. Weil ihm die Unruhe in der Gruppe nicht entging, traf er die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Vorerst ist er als Statist bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel in „Shakespeare in Love“ zu sehen.
Junges Theater Wachenbuchen:
Die Schauspieler des Junges Theater Wachenbuchen führten im evangelischen Gemeindezentrum das fantasievolle Stück „Vom Jungen, der durch ein Buch fiel“ auf und begeisterten Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Die wohl lustigste Stelle des Stücks fand im Puddel-Buch statt. Dies ist ein Buch für Leseanfänger und gehört eigentlich Kevins vierjähriger Schwester. Baby-Puddel, Mama-Puddel, Papa-Puddel und alle weiteren Puddel-Personen können nur ein Wort sagen: Puddel. So fiel das Weiterkommen für Kevin und Slim Rockfist natürlich schwerer aus, als in den anderen Büchern.
Im Mai will das Junge Theater Wachenbuchen mit seiner Veranstaltung „SommerTheaterTag“ zeigen, dass Theater ein Ort der Begegnung für alle ist. Seit 2012 verwandelt sich dafür das Gelände rund um das evangelische Gemeindehaus Wachenbuchen an einem Tag zu einer großen Bühne. Der „SommerTheaterTag“ beginnt um 11 Uhr mit einem Auftritt der Jugendgruppe des Jungen Theaters. Sie zeigen ein Stück von Alan Ayckbourn für Kinder und Erwachsene: „Vom Jungen, der in ein Buch fiel“. Das Stück handelt von Kevin, der bei seinem Romanhelden im Buch landet und ein Abenteuer quer durch das Bücherregal erlebt. Das Stück feierte in Wachenbuchen im Februar einen großen Erfolg und ist beim „SommerTheaterTag“ zum letzten Mal zu sehen. Neben dem Jungen Theater Wachenbuchen tritt auch erstmals mit einem größeren Programm der Gospelchor Praisehim auf. Bisher ist dieser Chor, der sich vor rund einem Jahr aus einem Workshop gegründet hat, nur in den Gottesdiensten mit einzelnen Liedern aufgetreten.
Für das Gastspiel konnte Goy die Hanauer Dramateure gewinnen. Die Gruppe, die sich vornehmlich aus ehemaligen Holanern zusammensetzt, präsentiert um 17 Uhr Improvisationstheater. Das Publikum darf Dinge vorgeben und die Darsteller improvisieren dazu „frei nach Schnauze“. „Ein großer Spaß für alle“, verspricht er. Um 20 Uhr präsentiert das Junge Theater schließlich die Premiere von „Das Ende vom Geld“. Diese Wirtschaftskomödie aus der Feder von Urs Widmer ist für Zuschauer ab 14 Jahren und entlarvt den Markt und die Korruption der Banken. Mit Lust und Genuss demaskiert Widmer seine Protagonisten, sein Blick auf die Wirtschaftselite ist der Blick in ein Gruselkabinett. Erstmals findet eine Versteigerung statt. Unter den Hammer kommen die Original-Gemälde der Plakate des Jungen Theaters aus der vergangenen Spielzeit. „Das sind alles Unikate“, so Goy. Die Erlöse kommen der Kinder- und Jugendtheaterarbeit zugute.
Am Freitag, dem 8. Juni, feiert das neue Stück des Jungen Theaters Wachenbuchen „Tristan und Isolde“ im Pfarrgarten Mittelbuchen unter der Regie von Christoph Goy seine Premiere. Die Legende aus der Feder des Autors F. K. Waechter wird im Rahmen des Kultursommers Fulda-Main-Kinzig präsentiert. Nach dem Theaterstück erwartet die Gäste bei Wein und anderen kühlen Getränken, bei Gespräch und leckeren Köstlichkeiten vom Grill noch ein besonderer Augenschmaus: Darsteller von Sancto Petrolio werden den Pfarrgarten als Feuerwesen bevölkern und den Abend mit Feuerjonglage und Feuerspucken ausklingen lassen. Das Junge Theater verabschiedet sich mit diesem Stück dann in die wohlverdiente Sommerpause und wird Ende August die neue Spielzeit mit dem Theater-Dinner und der Königin der Komödien „Der nackte Wahnsinn“ eröffnen.
Bühnenschopper:
Die Bühnenschopper feiern in diesem Jahr runden Geburtstag: Seit zehn Jahren kommen Sketche aus Bischofsheim. Die Gruppe hat das Jahr unter das Motto gestellt: „Spielen und Lachen ist gesund, darauf freue dich jeden Tag und jede Stund“. Die Akteure freuen sich, „dass es uns gelungen ist, eine Nische im Maintaler Theaterangebot zu finden, an dem das Publikum Gefallen findet“. Und mit ihrer Sketch-Night im Mai können die Bühnenschopper nun mit Stolz bereits auf zehn Jahre zurückblicken.
Am Anfang waren es nur eine Handvoll Theaterbegeisterte, die alljährlich das Martinsspiel in St. Theresia aufführten. Hinzu kamen kurze Sketche bei Festivitäten und anderen Veranstaltungen. Richtig los ging es dann im Herbst 2008 mit den Vorbereitungen für ein kleines Passionsspiel („Malchus kann hören“ von Ingo Röder). In diesem Zusammenhang entstand auch der Namen „die Bühnenschopper St. Theresia“.
Die erste Sketch-Night fand dann im Mai 2010 statt. Was klein angefangen hat, ist im Lauf der Jahre gewachsen, und so zählt der „Kader“ heute rund 22 Personen. Hierzu zählen alle Akteure, Helfer und Freunde, die bei unseren Aufführungen helfen.
Im Jubiläumsjahr haben die Schauspieler als Bonus den Sketch von Loriot „Mutters Klavier“ ins Programm genommen. Dieser wurde bereits 2010 mit großem Beifall gespielt. Die Gruppe hofft, dass sie die Zusage von Corinna Kuhn bekommen, die Jubiläumsveranstaltung zu moderieren. Kürzlich starteten die Bühnenschopper ins Jahr, mit Rückblick auf das vergangene Jahr und Vorschau auf 2018.
Zum närrischen Probenabend am 7. Februar, der ein Muss im Kalender der Akteure ist, sind alle Freunde, Helfer und Zuschauer eingeladen. „Bei Spiel, Spaß, Musik und Büttenreden soll es wieder eine gelungene Probe werden“, so Lamp. Der diesjährige Ausflug soll kindgerecht sein, da mittlerweile zwei Sprösslinge dazuzählen. Alle freuen sich auf den 5.Mai, dann ist Sketch-Night-Time.
Musical-Show:
Beliebte Songs, klasse Stimmen und mitreißende Choreografien waren im Februar die Zutaten für die großartige Gala „The World Of Musicals“ im Bürgerhaus Bischofsheim. Die stimmungsvolle Mixtur aus über 20 Musicals von „Hair“ über „Evita“ bis „Rocky“ bot eindrucksvolle Solonummern wie auch schwungvolle Ensemble-Partien und ließ die Besucher mitklatschen und mitsingen. Die zweieinhalbstündige farbenfrohe Show des Veranstalters Reset Production mit dem Produzenten Michael Durkan bot mit fetzigen Hits und emotionalen Balladen große Abwechslung und zusätzlich kreierte eine LED-Leinwand als Kulisse die entsprechende Atmosphäre für die jeweiligen Musicals. Daher spendeten die Zuschauer am Ende der Vorstellung langen Applaus.
Kikeriki Theater:
Das Kikeriki Theater aus Darmstadt gastierte im April mit „Achtung Oma!“ im Bürgerhaus Bischofsheim. In allerherrlichster südhessischer Mundart „sasch euch, lautes Lachen ist gesund“ gönnten Detlef Kühner, Bernd Körner, Lukas und Roland Hotz mit Spielfreude und Spielwitz den Zuschauern keine Lachpause. Die Puppenspieler schreiben ihre Stücke selbst und kreieren ihre eigenen Figuren, sie komponieren, inszenieren und sie haben – auch nach fast 40 Jahren seit Gründung des Theaters 1979 durch Roland Hotz – vor allem eines: Lust am Spielen. Zum unverwechselbaren Stil des Kikeriki Theaters gehört auch, dass Ironie, Satire und Sarkasmus in Mundart, als hessischer Humor, daherkommen.
Bildungs- und Integrationsprojekt: Zuschlag für die Stadtbücherei:
Die Stadtbücherei Maintal hat sich in Zusammenarbeit mit der Erich-Kästner-Schule, dem Fußballverein Kewa Wachenbuchen und der Familien- und Jugendhilfe „Welle“ für das Bildungs- und Integrationsprojekt „Kicken und lesen in Hessen 2018“ beworben – und nun mit vier weiteren Bewerbern im April den Zuschlag bekommen. Das Konzept zur Maintaler Teilnahme, das unter dem Motto „Wer kicken kann, ist ein Held, wer lesen kann, ist ein Superheld“ steht, wurde schon im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt. Initiatorin des Projekts ist die „Hessenstiftung – Familie hat Zukunft“.
Ziel ist, Jungen im Alter von zehn bis 15 Jahren – insbesondere auch bildungsferne Jungen oder Jungen mit Flucht- oder Migrationshintergrund – für das Lesen zu begeistern. Entwickelt wurde die Initiative „Kicken und lesen“ in Zusammenarbeit mit den Fußballvereinen FSV Frankfurt und SV Darmstadt 98. Durch motivierende und spannende Übungen, eine besondere Atmosphäre sowie der Kombination aus Sport und Bildung – eben kicken und lesen – soll es gelingen, Lesefreude zu wecken.
Der Fokus in Maintal liegt auch auf der Förderung der Sozialkompetenz der teilnehmenden Jungen sowie auf Integration und Gewaltprävention. „Wir freuen uns deshalb, dass wir die Familien- und Jugendhilfe 'Welle' zur Mitarbeit bei dem Projekt gewinnen konnten. Der Verein wird uns bei den Trainingseinheiten unterstützen und dabei auch besonderen Wert auf den Fair-Play-Gedanke legen“, erklärt Nadine Marnette, Fachdienstleiterin der Maintaler Büchereien.
Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer der Hessenstiftung, erläutert zum Hintergrund der Initiative: „Im Alter von zwölf bis 13 Jahren spricht man vom auffälligen 'Leseknick' bei den Jungs im Vergleich zu den Mädchen. Wir hoffen, dass die Jungs durch unser Projekt in kickender Gemeinschaft einen entsprechenden 'Lesekick' erfahren, um nicht abgehängt zu werden, was ihre Bildungschancen angeht.“
Verkehr
E-Mobilitätsprojekt
In den zurückliegenden Wochen und Monaten ist es still geworden um das so euphorisch gestartete Projekt namens „mobiliteet“. Dann zog das Stadtparlament im Herbst die Handbremse. Aber der Stecker wurde deswegen nicht gezogen: Unternehmer Ahmet Cetiner ist fleißig dabei, in anderen MKK-Kommunen die Werbetrommel zu rühren. Die E-Mobilität wurde Anfang November des vergangenen Jahres nach dem Votum des Verkehrsausschusses vorerst ausgebremst. Dieser hatte beschlossen, dass der Magistrat dem Parlament ein Konzept, ein Regelwerk zur Ausschreibung sowie eine Übersicht über mögliche öffentliche Standorte für E-Ladestationen vorlegen soll. Dabei war das Projekt längst angelaufen. Entsprechend angesäuert reagierte Cetiner, der Geschäftsführer der Firma 4xpress, bei der das Projekt mobiliteet angesiedelt ist, auf den Beschluss des Verkehrsausschusses, der anschließend auch vom Maintaler Stadtparlament bestätigt wurde.
Nach wie vor liegen zwölf bestellte und gelieferte Ladesäulen in den Büros. Denn ursprünglich hatte Cetiner geplant, das Maintaler E-Ladenetz bis Ende des Jahres 2017 auf 20 zu erhöhen. Die ersten acht waren wie berichtet im Frühjahr desselben Jahres aufgestellt und in Betrieb genommen worden. Von zehn weiteren E-Autos, welche die seit Sommer des vergangenen Jahres bestehende Flotte verstärken sollten, konnte der Unternehmer acht zurückstellen lassen.
Mit einigen Bürgermeistern des Landkreises hat er schon Gespräche geführt, weitere sollen folgen. Im Gepäck hat der Unternehmer ein konkretes Angebot für Rathauschefs: Ein E-Auto der Marke BMW i3 sowie eine Ladesäule für 599 Euro monatlich. Rund zwei Stunden tägliche Nutzung sind laut Datenblatt inklusive, hinzu kommen noch einmalige Installationskosten für die Ladesäule, deren Höhe sich nach dem Aufwand der nötigen Arbeiten richten. Der Betrag von 599 Euro kann zu 100 Prozent zum Fahren genutzt werden, sowohl von den Mitarbeitern der jeweiligen Verwaltung als auch von Bürgern.
Das im vergangenen Jahr begonnene Projekt „Greenway 2020“, mit dem in Maintal ein flächendeckendes Netz von E-Ladestationen errichtet werden soll, wird zu Ende gebracht. Das hat das Stadtparlament im Mai beschlossen. Lediglich vier Säulen werden im Rahmen des Programms noch errichtet. Ahmet Cetiner wollte eigentlich mehr. Der Unternehmer steht hinter der Maintaler Firma 4Xpress, die wiederum hinter dem Tochterunternehmen mobiliteet steht, das die Elektromobilität in Maintal voranbringen will.
Start war im April des vergangenen Jahres mit der Errichtung der ersten E-Ladesäulen am Bahnhof Maintal-Ost in Dörnigheim. Inzwischen gibt es acht Ladestationen an vier Standorten, jeweils einer in jedem der vier Maintaler Stadtteile. Zu diesen werden nun nur noch vier weitere Ladesäulen hinzukommen, wann und wo, steht derzeit noch nicht fest.
Maintals Stadtverordnete hatten das gesamte Projekt bereits im vergangenen Herbst auf Eis gelegt, als sie entschieden, den weiteren Ausbau von E-Ladesäulen auszuschreiben, statt ihn einem einzigen Anbieter – Cetiner und seiner Firma – zu überlassen. Dass der Bischofsheimer Unternehmer nun doch zumindest noch vier zusätzliche Ladepunkte bauen darf, liegt in den Förderregularien begründet. Dazu schreibt der Magistrat der Stadt Maintal in der Begründung seiner Beschlussvorlage: „Das Pilotprojekt geht von mindestens zwölf Ladepunkten aus und betrachtet diese als ein Teilprojekt. Um das Projekt in Maintal zu einem Abschluss zu bringen und die Förderfähigkeit der Gesamtmaßnahme zu erhalten, soll der Firma 4Xpress unabhängig von weiteren Vergabeverfahren die Möglichkeit eingeräumt werden, an zwei Standorten je zwei Ladepunkte einzurichten, wovon an jedem Standort mindestens ein Ladepunkt öffentlich zugänglich sein soll.“
Wahrscheinlicher ist allerdings die Vergabe an die Maintal-Werke im Rahmen eines sogenannten Inhouse-Geschäfts, für das ein Vergabeverfahren nicht erforderlich ist. Diese Option nennt der Magistrat in seiner Vorlage. Da die MWG bereits auf privaten und städtischen Grundstücken E-Ladestationen eingerichtet habe beziehungsweise einrichten werde, sei sie auch bereit, im öffentlichen Raum Ladestationen zu errichten und zu betreiben.
Cetiner ist über diese Entscheidung naturgemäß nicht erfreut. Er begründet den ursprünglich geplanten Ausbau auf 36 Ladestationen in Maintal sowie 18 Fahrzeuge für das parallel angestoßene E-Carsharing-Projekt mit den hohen Kosten für seine Firma, die mit zwölf Stationen und den derzeit sechs Carsharing-Autos nicht finanzierbar seien.
Riederwaldtunnel:
Unabhängig davon, wann der Riederwaldtunnel fertig gestellt wird, der Tunnel wird auch den Verkehr in und um Bischofsheim beeinflussen. Die Grünen wollen deshalb im März dem Verkehrschaos im westlichen Maintaler Stadtteil rechtzeitig vorbauen. Aktueller Anlass sind die Ergebnisse einer Verkehrsprognose des Ingenieurbüros Habermehl und Follmann, die von Hessen Mobil in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und des Verkehrsausschusses vorgestellt wurden, die sich auf Veränderungen an der A 66-Anschlussstelle Bischofsheim beziehen, wenn der Riederwaldtunnel gebaut ist.
Diese Verkehrsuntersuchung fiel bei Maintals Stadtverordneten durch. Die Kritik: Die Prognose bezieht sich in erster Linie auf entstehende Verkehrsprobleme rund um die Autobahn- Auf- und -abfahrten. Der innerörtliche Verkehr in Bischofsheim finde darin keine Berücksichtigung. Daher verabschiedete das Stadtparlament einen Antrag der FDP, den von Hessen Mobil vorgestellten Bericht zurückzuweisen.
Die Grünen wollen nun den nächsten Schritt machen und fordern in einem Antrag zur Sitzung des Stadtparlaments am Montag, 19. März, eine eigene, von der Stadt Maintal in Auftrag gegebene Untersuchung. Diese soll aufzeigen, wie sich der Verkehr nach Realisierung des Riederwaldtunnels in Bischofsheim und eventuell anderen betroffenen Stadtteilen und auf übergeordneten Straßen auf Maintaler Gebiet – also auf Bundes- und Landesstraßen – entwickelt.
Im Rahmen der zu erstellenden Prognose sollen nicht nur die Auswirkungen untersucht werden, wenn sich nach dem A 66/A 661-Lückenschluss der Verkehr auf der Autobahn verdoppelt oder verdreifacht. Auch soll geprüft werden, wie sich der Verkehr aus der Wetterau kommend entwickelt, wenn das Autobahnnetz rund um Frankfurt leichter und schneller über die Anschlussstelle Bischofsheim zu erreichen ist.
Der Durchgangsverkehr von Norden kommend würde mutmaßlich über die Straße Am Kreuzstein fließen – also mitten durch Bischofsheim. Daher wäre, so König, „vielleicht auch eine Umgehung sinnvoll“. Das sei freilich alles noch genauer zu prüfen [Wer einmal auf der Querspange ist, wird doch nicht über den Kreuzstein fahren, sondern gleich nach Dörnigheim, auch wenn er nach Frankfurt will].
Im vergangenen Herbst stellte Hessen Mobil eine in Auftrag gegebene und vom Ingenieurbüro Habermehl und Follmann erarbeitete verkehrstechnische Untersuchung im Maintaler Verkehrsausschuss vor. Diese stieß bei den Stadtverordneten auf Missfallen. Das hat bisher keinen Einfluss, die Planungen gehen trotzdem voran. Spürbar wird das für die Verkehrsteilnehmer bereits am kommenden Wochenende, wenn die Abfahrt in Bischofsheim aus Frankfurt kommend von Freitagvormittag bis einschließlich Sonntagabend gesperrt wird.
„Behebung von Verkehrsdefiziten im Bereich B8/Anschlussstelle A66 in Maintal-Bischofsheim“ lautet die Überschrift der Untersuchung des Ingenieurbüros. Darin werden verschiedene Szenarien rechnerisch durchgespielt – mit Ampelanlagen oder alternativ mit Kreisverkehren an den Autobahn-Auf- und -abfahrten. Und auch ein sogenannter „Prognosehorizont 2022“ wird dargestellt – jeweils ein Szenario mit beziehungsweise ohne Riederwaldtunnel. Alles in allem eine Zusammenstellung vieler Grafiken und Zeichnungen – die, so wurde schnell der Vorwurf auf der Maintaler Lokalpolitik laut – lediglich das Augenmerk auf die Verkehrssituation auf der A 66 selbst sowie noch unmittelbar auf den beiden Anschlussstellen im Norden und Süden richte
Die FDP-Fraktion formulierte daher einen Antrag, der den Magistrat auffordert, den Bericht in seiner vorgestellten Form zurückzuweisen. „Die von Hessen Mobil vorgestellten Untersuchungen zielen nach eigenen Aussagen ausschließlich darauf ab, die Verkehrsprobleme auf der Autobahn zu lösen und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Belange der Stadt Maintal und der innerörtlichen Verkehrsentwicklung. Dies kann die Stadt so nicht akzeptieren und muss deshalb die Planungen bereits in einem frühzeitigen Stadium zurückweisen“, lautet die schriftliche Begründung des Antrags. Aber die Planungshoheit für die Autobahn (und auch für die B 8 als Bundesstraße) liegt bei Hessen Mobil.
Prioritär sei für die Straßenbaubehörde die Vermeidung von Rückstaus auf die A 66, da hier ein sehr hohes Unfallrisiko bestehe. Die erarbeitete Lösungsvariante – als sogenannte Vorzugsvariante gilt ein Turbo-Kreisverkehr auf nördlicher und ein mehrspuriger Ausbau mit Ampelanlage auf südlicher Seite der A 66 – ermögliche eine zeitnahe Umsetzung sowie ein wirtschaftliches Konzept zu Umbaumaßnahmen nach Eröffnung des Riederwaldtunnels, so Hessen Mobil.
Die FDP zeigt sich im April nach wie vor verwundert über die Aussagen der Landesbehörde, Für Maintal sei die A 66 schon Belastung genug, es müsse daher eine Lösung des Stauproblems gefunden werden, die den Verkehr zu Stoßzeiten gleichmäßiger auf außerörtliche Straßen verteilt. Als Begründung zum Antrag im vergangenen Februar, die Planung von Hessen Mobil strikt abzuweisen, habe die FDP die ganze Verkehrssituation im Osten Frankfurts geprüft. Dabei wurden Fahrzeugbewegungen an Ampelanlagen und Kreuzungsbereichen an der Stadtgrenze zu Frankfurt gemessen. Durch zwei einfache Kreisverkehre an der Bischofsheimer Abfahrt und geänderte Ampelschaltungen auf der Querspange könne das Konzept der FDP schnell und kostengünstig umgesetzt werden, da die benötigen Flächen derzeit bereits asphaltiert seien.
Verkehrsentwicklungsplan:
Der Verkehrsentwicklungsplan soll eine Leitlinie für Maintal sein für die kommenden Jahre, ja sogar Jahrzehnte. Ihren Anfang nahm die Sache mit einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2013. Mit der Erstellung des IVEP beauftragt wurde das Verkehrsplanungsbüro IMB-Plan. Was dann folgte, waren Workshops, unter anderem mit Vertretern aus Stadtleitbildgruppen, zudem fanden Vor-Ort-Begehungen statt. Die Erkenntnisse daraus flossen in das Papier mit ein.
Im September des vergangenen Jahres schließlich stand der Verkehrsentwicklungsplan auf der Tagesordnung der Parlamentarier – und wurde geschoben. Zu groß der Beratungs- und Klärungsbedarf. In der Februarsitzung tauchte der Punkt erst sehr weit hinten, an 16. Stelle, auf der Tagesordnung auf – und wurde aus Zeitgründen nicht mehr behandelt. Jetzt, zur Sitzung des Stadtparlaments am kommenden Montag, 19. März, um 18 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim, steht der IVEP auf Platz 20, als letzter öffentlicher Tagesordnungspunkt. Weil er auch bereits in der Sitzung des Hauptausschusses am vergangenen Mittwoch so weit hinten stand, kam er dort gar nicht mehr dran.
Die Freien Demokraten ernteten bei den anderen Fraktionen mit ihrem Paket vom 90 Änderungsanträgen Unverständnis und lieferten sich mit den Grünen in den vergangenen Tagen einen Schlagabtausch über den Verkehrsentwicklungsplan.
Aber sowohl die Grünen als auch die FDP planen, einen Geschäftsordnungsantrag zu stellen, dass der Punkt IVEP auf der Tagesordnung nach vorne geschoben wird.
Parkscheinautomaten in Bischofsheim:
Die Zeit für Maintals Parkscheinautomaten scheint abgelaufen: In Dörnigheim werden sie in absehbarer Zeit abgebaut, und auch für die anderen Stadtteilen werden keine Ersatzgeräte mehr beschafft. Die „Groschenfresser“ in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim bleiben jedoch erhalten – einer Vandalismusattacke zum Trotz. Es war Ende Januar, als die Beschädigungen an den Parkscheinautomaten in Bischofsheim festgestellt wurden: Mit einem Flüssigkleber waren die jeweiligen Geldeinwurfschlitze verklebt worden, die Geldkassetten wurden dabei nicht beschädigt. Es handelte sich bei der „Kleberaktion“ nach Angaben der Stadt Maintal um einen Einzelfall, bei dem insgesamt sieben Geräte in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dennoch setzt man in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim (Alt Bischofsheim, Schäfergasse und Fechenheimer Weg) weiterhin auf eine Parkraumbewirtschaftung in Form von Automaten. Die Parkscheinautomaten haben laut Angaben der Stadt mittlerweile rund 20 Jahre auf dem Buckel und sollen nach dem Abbau entsorgt werden. Deutlich jünger – einige von ihnen wurden erst im vergangenen Jahr aufgestellt – sind die Automaten in Bischofsheim. Und sie waren von Anfang an umstritten. Die Einnahmen aus den Parkgebühren bleiben überschaubar. Im Zeitraum April bis Dezember 2017 hat die Stadt in Bischofsheim Parkgebühren in Höhe von 4.480 Euro eingenommen. Zum Vergleich: Die Anschaffungskosten für einen Automaten belaufen sich auf rund 4.500 Euro
Geschwindigkeitsübertretungen und Parkverstöße in 2017:
Die städtische Ordnungsbehörde hat im vergangenen Jahr bei ihren stationären und mobilen Geschwindigkeitsmessungen 17.435 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen und 1.330 Bußgeldverfahren eingeleitet. Im Bereich des ruhenden Verkehrs in Maintal erfassten die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde genau 9.866 Fälle (in erster Linie Parkverstöße). Insgesamt beläuft sich für 2017 die Zahl der erfassten Verkehrsverstöße auf 28.631.
„Die Überwachung des ruhenden Verkehrsraums ist eine der täglich immer wiederkehrenden Hauptaufgaben der Ordnungspolizei. Und im vergangenen Jahr wurden von ihr in Maintal in diesem Bereich fast 10.000 Ordnungswidrigkeiten erfasst und bearbeitet. Entsprechend entbehren die Behauptungen der WAM-Fraktion, es werde zu wenig kontrolliert, jedweder Grundlage“, weist der Erste Stadtrat die Unterstellungen aus den Reihen der Wahlalternative mit Nachdruck zurück.
Insgesamt nahmen die Mitarbeiter der städtischen Ordnungsbehörde im letzten Jahr genau 150 mobile Messungen in Maintal vor. Aus der vom Magistrat vorgelegten Auflistung geht derweil hervor, dass es vor allem auf der Kennedystraße in Dörnigheim und im Bereich der Braubachkurve auf der Landesstraße 3268 zwischen der Kreuzung an der Rumpenheimer Fähre und dem Dörnigheimer Ortseingang besonders viele Geschwindigkeitsübertretungen gab. Spitzenreiter sowohl bei den verhängten Verwarnungs- als auch den Bußgeldern ist eine Messung, die am 1. Juni 2017 auf der L 3268 in Höhe der Braubachkurve vorgenommen wurde. Innerhalb von fünfeinhalb Stunden kam es dort zu 281 Geschwindigkeitsübertretungen (241 Verwarnungs- und 40 Bußgelder wurden dabei verhängt). Ebenfalls dort wurde am 2. Oktober die zweithöchste Zahl des vergangenen Jahres mit 234 Vergehen (201/33) registriert. Auf Platz drei folgt die Messung auf der Kennedystraße vom 9. Juni mit genau 200 Verstößen (192/8). Schon seit einigen Jahren bewegen wir uns bezüglich der ermittelten Geschwindigkeitsübertretungen und Parkverstöße in Maintal zwischen 25.000 und 30.000 Fällen.
Regionaltangente Ost der Bahn
Die Regionaltangente Ost, eine S-Bahn-Strecke im Osten Frankfurts, soll das innerstädtische Eisenbahnnetz und den Hauptbahnhof der Bankenmetropole entlasten. Die Idee existiert seit den neunziger Jahren, seit zwei Jahren werden die Pläne dazu wieder öffentlich diskutiert. Eine Planvariante sieht die Streckenführung über Maintal, genauer gesagt über Bischofsheim, vor. Da die Vorschläge bereits sehr konkret im Regionalverband FrankfurtRheinMain beraten worden seien, sieht die Maintaler FDP im Mai den Magistrat der Stadt Maintal in der Pflicht, sich schnellstens mit der Frage zu befassen. Die FDP will sich dem Projekt allerdings nicht gänzlich verwehren. Aber es sei von elementarer Bedeutung, dass eine solche Bahntrasse nicht zu einer weiteren Zerschneidung des Stadtgebiets führt. Für den Fraktionsvorsitzenden Thomas Schäfer und seine Mitstreiter habe die Realisierung der nordmainischen S-Bahn „absoluten Vorrang“. Eine Regionaltangente Ost könne allenfalls ein langfristiges Projekt sein.
Südumgehung in Hochstadt wird saniert:
Die Landesstraße 3195, auch „Südumgehung Hochstadt“ genannt, soll Ende Oktober saniert werden. Die Stadt Maintal hat bereits angekündigt, dass es aufgrund der Arbeiten zu einer Vollsperrung der Fahrbahn zwischen der Querspange und dem Kreuzungsbereich zur Kreisstraße 857 (Hanauer Straße nach Hohe Tanne) kommen wird. Entsprechende Umleitungen werden eingerichtet. Für die Bauzeit sind nach Angaben von Hessen Mobil rund drei Wochen veranschlagt, sodass die Arbeiten bis zum 7. Dezember abgeschlossen werden sollen.
Eine Umleitung wird für die Dauer der Arbeiten eingerichtet und ausgeschildert. Sie verläuft über die L3195 (Querspange), dann dort weiter über die L3268 (Kennedystraße und Maintaler Straße) in Richtung Hanau, von dort abzweigend auf die L3008 (Hochstädter Landstraße) über Hanau-Hohe Tanne schließlich auf die K857 (Hanauer Straße) wieder zurück zur L3195.
Es kam aber zu einem hohen Verkehrsaufkommen in Hochstadt – inklusive langer Staus mit erheblichen Wartezeiten.
Dabei führt die Umleitung eigentlich über Hohe Tanne und Dörnigheim oder die A 66. Tatsächlich nutzen viele Autofahrer die sprichwörtlich naheliegende Option und umgehen die gesperrte Strecke mit einer Fahrt durch Hochstadt. Allerdings mit Nebenwirkungen, wie viele Verkehrsteilnehmer seit Montag feststellen müssen. Insbesondere an der Ampelkreuzung von Bischofsheimer Straße und Querspange kommt es zu langen Staus, die aufgrund der Ampelschaltung den Autofahrern viel Geduld abverlangen. Da kann die Fahrt von Hochstadt ins Dörnigheimer Klingseegebiet schon mal 40 Minuten dauern,
Hessen Mobil teilt mit, dass „die Signalbaufirma bereits mit entsprechenden Anpassungen beauftragt wurde“. Allerdings befürchtet die Straßenverkehrsbehörde, dass damit ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden könnte, durch Hochstadt zu fahren und nicht die ausgewiesene Umleitung zu nutzen. Auch werden die Schleichwege über die Feldgemarkung kontrolliert. Hier werden auch Verwarnungen ausgesprochen.
Straßenlaternen nun mit LED-Licht:
Mehr als 3.000 Straßenlaternen bringen in Maintal Licht ins Dunkel. Einige davon sind nach 40 Dienstjahren längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik und sollen nun ausgetauscht werden. Rund 700 Laternen im Maintaler Stadtgebiet sind reif für den Ruhestand. Zu erkennen sind sie an der klassischen Pilzform. Sie sollen in den kommenden Monaten sukzessive auf moderne LED-Technik umgerüstet werden. Möglich macht dies auch eine Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschatz und nukleare Sicherheit, das Gelder in Höhe von knapp 90.000 Euro zur Verfügung stellt. Diese Summe entspricht 25 Prozent der gesamten Ausgaben, die im Rahmen der Umrüstung anfallen. Die Laternen mit LED-Leuchtmittel haben nicht nur eine zehn- bis zwanzigfache längere Lebensdauer als ihre Vorgänger, sondern verbrauchen auch weniger Strom. Rund 350.000 Kilowattstunden jährlich möchten die Maintalwerke einsparen, eine beträchtliche Reduzierung angesichts eines Gesamtstromverbrauchs durch die Straßenbeleuchtung in Höhe von gut einer Million Kilowattstunden pro Jahr. Auch der Reparaturaufwand wird sich reduzieren, schließlich sind die neuen Leuchten weniger störanfällig, wobei die Ursachen für notwendige Reparaturen durchaus vielfältig sind.
Änderungen für die Bahnhofstraße in Dörnigheim:
Als Verbindung zwischen dem Bahnhof Maintal-Ost und dem Altstadt- beziehungsweise Geschäftsbereich ist sie eine Hauptverkehrsstraße. Das gefällt nicht jedem Anwohner. Aus Sicht von Walter Ebert ist die Verkehrssituation auf der Bahnhofstraße unhaltbar. Er kritisiert die Engstelle an der Einmündung in den Backesweg, die Verkehrsdichte und die hohe Geschwindigkeit, mit der viele Autofahrer auf der Straße unterwegs seien. „
Mit dieser Sicht steht er nicht allein da. Als 2017 der Integrierte Verkehrsentwicklungsplan als Leitbild für den Verkehr in Maintal erstellt wurde, richtete sich das Augenmerk der Beteiligten auch auf diese beiden zentralen Dörnigheimer Verkehrsstrecken. Denn tatsächlich erkannte man hier einige Defizite.
Entsprechend bestätigt die städtische Pressestelle im Dezember, dass es Überlegungen für eine geänderte Verkehrsführung im Bereich von Bahnhofstraße und Backesweg geben soll und beruft sich auf zwei Varianten, die im Integrierten Verkehrsentwicklungsplan genannt werden. Diese basieren darauf, dass beide Straßen verkehrlich die gleiche Aufgabe erfüllen und damit auch die gleiche Funktion haben könnten. Ein Vorschlag sieht vor, Bahnhofstraße und Backesweg als gegenläufige Einbahnstraßen auszuweisen. In diesem Zug könnten die Parkflächen optimiert und der Radverkehr in beide Richtungen ausgewiesen werden. Ebenfalls denkbar wäre, den Backesweg als Verkehrsachse und die Bahnhofstraße als Stadtachse mit städtebaulichem Gestaltungsschwerpunkt zu stärken und in diesem Zug die Tempo-30-Zone zu erweitern, um den Wohnstraßencharakter zu unterstreichen. Nicht zuletzt auch, indem der Bedarf an Parkplätzen berücksichtigt wird, während sich auf dem Backesweg anbietet, den Straßenraum sowohl für Pkw- als auch Radverkehr zu nutzen und Stellflächen bereit zu stellen.
Regionalbahn nach Frankfurt nicht mehr über Maintal:
Ein für Berufspendler wichtiger Zug wird ab Dezember nicht mehr über Maintal fahren. Das Ende kommt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember: Ab dann wird der Regionalzug RB 51, der bislang wochentags um 7.35 Uhr am Bahnhof Maintal-Ost hält und in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof fährt, nicht mehr in Maintal Station machen. Die nordmainische Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt gehöre zu den am stärksten ausgelasteten Strecken im Rhein-Main-Gebiet, so der RMV: „Durch die enge Zugfolge steigt das Risiko für Verspätungen. Fährt nur ein Zug wenige Minuten zu spät, behindert er nachfolgende Züge und die Verspätung breitet sich wie bei einem Dominoeffekt bis nach Frankfurt Hauptbahnhof weiter aus. Die Belastung steigt zusätzlich durch Baumaßnahmen im Netz, da Züge anderer Strecken über Hanau nach Frankfurt umgeleitet werden.“ „Um die Situation zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu erhöhen, wird dieser Zug der Linie RB51 ab Fahrplanwechsel ab Hanau südmainisch fahren und kann daher nicht mehr in Maintal Ost halten“, informiert der RMV. Um dennoch den Fahrgästen aus Maintal gegen 7.30 Uhr eine schnelle Verbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof zu bieten, werde der Regionalexpress RE 50 um 7.24 Uhr zusätzlich in Maintal-Ost halten. Mit diesem Zug erreichten die Pendler um 7.40 Uhr den Frankfurter Hauptbahnhof.
Fähre:
Ein Rechtsstreit mit der im vergangenen Oktober fristlos gekündigten Pächterfamilie Spiegel konnte anscheinend vermieden werden. In den zurückliegenden Monaten hatte es Differenzen gegeben, weil nur der Schiffskörper dem Kreis Offenbach gehört, der Motor jedoch den Spiegels. Nach wie vor, so der Kreis Offenbach weiter, gebe es sechs Interessenten für den Betrieb der Fähre.
Der Kreis Offenbach bescheinigte dem Schiff in seinem Ende Oktober 2017 vorgelegten Bericht eine grundsätzliche Fahrtüchtigkeit. Das gilt allerdings nicht für den Motor. Entweder die Fähre nimmt so, wie sie ist, ihren Betrieb wieder auf – mutmaßlich mit ähnlich häufigen Ausfällen wie in den Vorjahren – sie wird ertüchtigt oder es wird eine neue Fähre angeschafft. Die Grünen in Maintal und Mühlheim hatten sich im Vorjahr beispielsweise für eine Elektrofähre stark gemacht. Eine Neuanschaffung scheint derzeit aufgrund der Kosten die unrealistischste Variante. Um wenigstens den Fußgängern und Radfahrern dann eine Möglichkeit der Mainüberquerung zu bieten, haben die Grünen einen Antrag ins Mühlheimer Stadtparlament eingebracht, der die Anschaffung einer Behelfsfähre vorschlägt. Eine solche habe es früher schon einmal gegeben.
Die Grünen stimmten bei den Haushaltsberatungen im vorigen Herbst gegen einen Antrag der Wahlalternative Maintal (WAM). Diese hatte vorgeschlagen, Mittel in Höhe von 200.000 Euro in den städtischen Haushalt einzustellen, um davon eine neue Fähre anzuschaffen. Die Kosten hätten dann anteilig auf Maintal und Mühlheim sowie die beiden Landkreise verteilt werden sollen.
Die Stadtverordneten beschlossen im März einen Antrag der Grünen, dass der Maintaler Magistrat gemeinsam mit jenem der Stadt Mühlheim sowie dem Main-Kinzig-Kreis auf den Kreis Offenbach einwirken soll, bis zur Stadtverordnetenversammlung am 30. April einen möglichst konkreten und verbindlichen Terminplan zur Wiederinbetriebnahme der Fähre vorzulegen.
Es mag nachvollziehbar sein, dass einige Politiker nördlich des Mains in Sachen Finanzierung nicht zu vorschnell in die Bresche springen wollen, gerade vor dem Hintergrund, dass der Kreis Offenbach wahrscheinlich genau darauf spekuliert. Aber sich um die Verantwortung zu drücken nach dem Prinzip „nicht unser Problem“, wird der Aufgabe, für die Bürger da zu sein und ihnen eine gute Verkehrsinfrastruktur – deren Bestandteil die Fähre ist – zu bieten, nicht gerecht.
Maintal und der Main-Kinzig-Kreis werden sich wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden müssen, sich am Unterhalt der Fähre zu beteiligen. Dieses Angebot sollte man natürlich nicht ohne Gegenforderung machen: Beteiligung an den Einnahmen sowie Mitspracherecht dabei, wer den Auftrag zum Betrieb der Fähre erhält, dabei, an wie vielen Tagen in der Woche die Fähre fahren soll und dabei, ob und wann das über 50 Jahre alte Gefährt durch ein neues ersetzt wird. Zweifelsohne zusätzliche Kosten, aber auch einige Optionen, Einfluss zu haben auf eine der wichtigsten Pendlerverbindungen.
Von den sechs Interessenten für den Betrieb der Mainfähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim hat keiner eine Bewerbung abgegeben. Der Kreis Offenbach strebe weiterhin eine Wiederbelebung der Fährverbindung an. Genau das bezweifeln allerdings viele Beobachter aus der Politik auf beiden Seiten des Mains. Zumindest eine Schiffsverbindung für Radfahrer und Fußgänger müsse es wieder geben, so Friedhelm Duch von den Grünen, der betont, dass eine Brücke für die Grünen auch weiterhin keine Option sei.
Thomas Schäfer sagte im Mai, dass der von seiner Fraktion eingebrachte Vorschlag einer autonom fahrenden Fähre Zukunftsmusik sei. Konkreter wäre da eine Brücke, doch auch die Freien Demokraten lehnen einen solchen Plan ab. Das würde noch mehr Verkehr auf Maintals Straßen ziehen.
Eine feste Querung hält auch Martin Fischer deshalb für notwendig, weil er perspektivisch in einigen Jahren auch ein Ende der Rumpenheimer Fähre sieht, wenn der dortige Betreiber in Rente geht.
Das Thema in der öffentlichen Diskussion zu halten findet die Wahlalternative Maintal, die einen Antrag sowie eine Anfrage zur Fähre in die Stadtverordnetenversammlung am Montag, 18. Juni, um 18 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim eingebracht hat. Darin fordert die WAM, dass die Stadt Maintal umgehend 15.000 Euro zur technischen Instandsetzung der Fähre zur Verfügung stellt. Mit der Zusage des Main-Kinzig-Kreises in gleicher Höhe für eine Soforthilfe stünden dann theoretisch 30.000 Euro zur Verfügung. Damit wären die Kosten für eine Reparatur wohl gedeckt. Der Kreis Offenbach hatte in seinem im vergangenen Oktober veröffentlichten Bericht geschrieben, dass es an der Hochseilanlage Reparaturbedarf gebe, dessen Kosten auf rund 25.000 Euro veranschlagt würden.
Für Überraschung m Juni der Vorstoß der Stadt Hanau, sich bei der Neugestaltung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für eine Mainbrücke zwischen Dörnigheim und Kesselstadt nach Mühlheim stark zu machen. Auf Skepsis stoßen diese Pläne bei den Maintaler Grünen. Sie sehen grundsätzlich aus Sicht Maintals keine Notwendigkeit für eine Brücke und halten eine Fährverbindung angesichts der Nutzerzahlen für ausreichend
Nach Ansicht der Maintaler Grünen sei eine Mainbrücke zwischen Kesselstadt und Mühlheim-Dietesheim auch kein Argument, die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Fähre zwischen Mühlheim und Dörnigheim in Frage zu stellen. „Auch wenn die Maintaler CDU sich für eine Mainbrücke stark macht, brauchen wir für das Problem der Verbindung nach Mühlheim eine kurzfristige Lösung, langfristige Pläne helfen
Auch Friedhelm Duch, stellvertretender Fraktions-chef der Grünen, sieht die vorgeschlagene Brücke nicht im Interesse der Maintaler Bürger. „Zunächst ist der Standort oberhalb der Kläranlage so gewählt, dass er als Ersatz für alle, die die andere Mainseite zu Fuß oder mit dem Rad erreichen wollen, unattraktiv ist, weil für diese Zwecke bereits eine Querung an der Schleuse Kesselstadt existiert, die aber wegen des großen Umwegs kaum genutzt wird.
Am 5. Juli wurde die Fähre zu Wasser gelassen. Voraussichtlich Anfang nächster Woche soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. „Mir fällt echt ein Stein vom Herzen“, sagt Pächter Mahir Kolbüken mit Blick auf die Anlegestelle. „Es war ein langer Weg bis hierhin.“
Sechs Wochen lang haben Viktor Rawwe und ein Kollege jeden Tag am Mainufer gewerkelt, haben unter anderem Bolzen erneuert und das Schiff in drei Schichten konserviert. „Außerdem haben wir den kompletten Rumpf ausgetauscht“, erklärt der Schiffbauer, der in der Nähe von Karlsruhe lebt. Laut Pächter Kolbüken wären nicht all diese Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen jetzt schon nötig gewesen. Doch das nötige Fährzeugnis, eine Art Tüv-Plakette, wäre nur noch zwei Jahre gültig gewesen. „So bekommen wir das Zertifikat jetzt für die nächsten fünf Jahre“, sagt Kolbüken. „Wir dachten uns, dass wir das gleich alles überprüfen, wenn die Fähre jetzt schon einmal an Land ist.“ Schon ab 7 Uhr morgens waren die Spezialisten der Firma Eisele am Mainufer, haben zunächst den Baukran aufgestellt. 50 Tonnen Kontergewicht waren nötig, um die Fähre in die Luft zu heben und anschließend sicher auf dem Main abzusetzen.
Letztlich ging dann alles sehr schnell: Im März sagte die Maintaler Stadtverordnetenversammlung finanzielle Unterstützung zu, nur wenige Tage später zog Mühlheim nach. Es folgten die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Pächter Mahir Kolbüken, die Sanierungsmaßnahmen an dem Schiff sowie die sogenannte Landrevision, bei der das Fährzeugnis erteilt wurde.
Bei den Betriebszeiten hat sich Kolbüken, seinerzeit übrigens der einzige Bieter im Ausschreibungsverfahren für einen neuen Betreiber, entschieden, die Fähre täglich von 6 bis 21 Uhr verkehren zu lassen. Dafür habe er drei Vollzeit- und vier Teilzeitbeschäftigte eingestellt. Er selbst habe noch keinen Fährschein, wolle ihn aber zeitnahe machen.
Ob sich die Fähre in Zukunft rechnet, wird sich zeigen. Zwar haben sowohl Maintal als auch Mühlheim für drei Jahren einen Betriebskostenzuschuss von insgesamt jeweils 50.000 Euro in Aussicht gestellt, aber man setze natürlich darauf, dass diese nicht ausgeschöpft werden müssten. Einzelfahrscheine kosten ab sofort für Fußgänger: 0,70 Euro (Zehnerkarten: fünf Euro), Radfahrer: 1,00 Euro (Zehnerkarte: sieben Euro), Mofa/Roller: 1,20 Euro, Motorrad: 1,40 Euro, PKW: 1,80 Euro (Zehnerkarte: 14 Euro), Transporter: 2,80 Euro, Lkw bis 3,5 t: 2,80 Euro, Lkw bis 7,5 t: 4,80 Euro (7. Juli).
Bereits am ersten Tag, Montag dem 8. Juli, hat die Fähre zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte führen würde. Um kurz nach 11 Uhr ist die Fähre aus noch unbekannten Gründen abgetrieben und musste geborgen werden. Sie ist kurz nach dem Ablegen in Richtung Mühlheim leicht nach links abgedriftet. Anschließend hat der Motor aufgeheult und das Schiff sich um die eigene Achse gedreht. Den ersten Notruf erhielt die Maintaler Feuerwehr um 11.16 Uhr. Mit insgesamt vier Fahrzeugen und 14 Einsatzkräften waren die Maintaler im Einsatz. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Wasserschutzpolizei Frankfurt und dem Wasser- und Schifffahrtsamt hat man dann die Fähre versucht zu bergen. Entgegen anfänglicher Behauptungen, dass das Befestigungsseil gerissen sei, wurde dieses erst im Nachhinein im Zuge der Bergung von der Feuerwehr gekappt. Neben dem neuen Betreiber, Mahir Kolbüken, und seinen Mitarbeitern, waren während des Unglücks zwei PKW mit ihren Fahrern auf der MS Dörnigheim auf dem Weg nach Mühlheim.
Nun erhebt der Dörnigheimer Bernd Schwander schwere Vorwürfe gegen den neuen Betreiber Mahir Kolbüken. Schwander sagt, er sei von 1992 bis 2009 als Fährmann auf der MS Dörnigheim unterwegs gewesen und verfüge über einen einfachen Fährführerschein. Dieser sei nur für die Strecke zwischen Mühlheim und Dörnigheim gültig. Der 66-Jährige erklärt, dass er Kolbüken, den er im Januar zum ersten Mal getroffen habe, als Aushilfe im Fährbetrieb unterstützen sollte. „Einen Vertrag habe ich bis heute aber nicht unterschieben“, fügt Schwander hinzu.
Bis 10 Uhr sei der Betrieb ganz normal vonstatten gegangen. Dann habe er die MS Dörnigheim vorübergehend verlassen. Danach sei niemand mehr an Bord gewesen, sagt Schwander am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der Redaktion, der über eine gültige Fahrerlaubnis verfügte: „Keiner von denen hat ein Patent. Daher durfte die Fähre in der Zeit, an der ich nicht an Bord war, nicht fahren.“ Er habe, sagt Schwander, die Fähre an Land angebunden und den Motor ausgeschaltet. Zudem habe er den Fährbetreiber Kolbüken und dessen Mitarbeiter noch einmal darauf hingewiesen, dass diese das Schiff nicht bewegen dürften.
Auf Anfrage erklärte Kreissprecherin Klauß, dass die Überprüfung der Qualifikation der Boots-Fahrer nicht in den Aufgabenbereich des Kreises falle. Da der Kreis Offenbach der Besitzer der Fähre ist, schrieb er die Stelle des Betreibers aus, als klar war, dass der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden sollte. Teil der Ausschreibung war es, dass der neue Betreiber sich verpflichtet, qualifiziertes Personal einzustellen. Indem diese Klausel Teil der Ausschreibung war, hat sich der Kreis Offenbach rechtlich abgesichert. Sollte es sich also bewahrheiten, dass Kolbücken keine qualifizierten Kräfte beschäftigt hat, so wäre nur der Betreiber haftbar. Vor allem, wenn ein Fahrfehler der Grund für das Unglück am Montag gewesen sei.
Der Mainzer Michael Maul, der Vorsitzende des Deutschen Fähr-Verbandes, hat einen positiven Eindruck von Kolbüken gewonnen. Ganz grundsätzlich, sagt Maul, gebe es zwei Arten von Fahrerlaubnissen, die für das Steuern einer Fähre Voraussetzung seien: „Da ist zum einen das Fährpatent.“ Bei diesem „Fährführerschein“ wird nach 180 Fahrstunden auf einer bestimmten Strecke eine Prüfung abgelegt. Der Fährmann sei dann befugt, Fahrgäste auf dieser Strecke zu transportieren. „Variante B“, sagt Maul, „ist das sogenannte „Längspatent.“ Darin sei das Fährpatent bereits enthalten. Inhaber des Längspatentes seien meist erfahrene Fährleute, sie dürften auf fast allen Fährstrecken fahren. Sie müssen aber ab dem 55. Lebensjahr eine Gesundheitsprüfung machen, ab dem 60. Lebensjahr ist diese jährlich zu wiederholen.“
Bernd Schwander hatte im März die ärztliche Untersuchung mitgemacht und sein Patent somit reaktiviert.“ Damit war Schwander laut eigener Aussage jedoch der Einzige an Bord, der ein gültiges Patent hatte. Als der reaktivierte Fährmann im Ruhestand dann, wie abgesprochen, am Montag um 10 Uhr die Fähre verließ, nachdem er den Mitarbeitern eine Einweisung in das Führen des Schiffes gegeben hatte, hat er noch einmal ausdrücklich klargestellt, dass die Fähre nicht bewegt werden dürfe, wenn er nicht an Bord sei. Dann habe er das Boot am Ufer befestigt und den Motor ausgestellt, was von Kolbüken auf Nachfrage zurückgewiesen wurde. „Die Fähre wird während des Betriebes nie angebunden und der Motor wird auch nicht ausgestellt“.
Nachdem Schwander nach eigener Aussage die Fähre befestigt hatte, besuchte er Ursula Schäfer. Die Dörnigheimerin, die unweit der Fähranlegestelle wohnt, war mit ihrem Mann zusammen von 1975 bis 2002 Betreiberin der Mühlheimer Fähre. Wie Schwander soll auch sie über ein Fährpatent verfügen. Gegen 11.30 Uhr, als die beiden gerade Kaffee tranken, hörten sie plötzlich den Motor der Fähre. „Nach 19 Jahren erkennt man den Klang des Motors“, sagt Schwander. Als er dieses Geräusch hörte, fragte er sich nur: „Was machen die da?“
Kurze Zeit später klingelte Schäfers Telefon. Kolbüken rief die ehemalige Fährbetreiberin an und erkundigte sich nach Schwander. „Sie sollte dann sagen, dass ich nicht da sei“, erklärt Schwander. Ursula Schäfer erinnert sich gut an das Telefonat: „Kolbüken sagte ´Ich treibe Richtung Fahrwasser´“. Dementsprechend hätte Panik an Bord geherrscht. „Ich habe ihm dann erklärt, was er tun könne“, so Schäfer. An Bord gebe es einen Bootshaken, mit dem hätte man versuchen können, sich ans Ufer zu ziehen. Dies habe jedoch anscheinend nicht funktioniert.
Zum Ablauf der Havarie hat Schwander eine genaue Vorstellung: „Wenn man an- und ablegt, müssen die beiden Propeller eine bestimmte Position haben. Ich habe das den Jungs zwar gezeigt, aber das dauert eine Zeit, bis man das richtig kann.“ Daher geht Schwander davon aus, dass die Propeller eine falsche Ausgangsstellung hatten. „Die Fähre ist dann vermutlich in Richtung Mühlheimer Schleuse flussaufwärts getrieben“, spekuliert der Dörnigheimer. Daraufhin seien die Mitarbeiter in Panik geraten und hätten, so Schwanders Überlegung, versucht gegenzusteuern.
Das Gierseil, das normalerweise straff gespannt ist, sei dann wegen der fehlenden Spannung gemeinsam mit den zwei Stabilisatorenseilen unter Wasser geraten. Durch den Versuch gegenzusteuern, habe sich die Fähre um ungefähr 180 Grad gedreht. Aus diesem Grund seien die Steuerungspropeller, die sich sonst auf der anderen Seite der Fähre befinden, in die Nähe der Seile geraten. „Die Stabilisatorenseile sind dann unten in die Propeller gekommen“, mutmaßt Schwander, „daraufhin sind sie gerissen und der Motor hat abgewürgt.“ Dann hätte die Fähre nur noch am Gierseil gehängt und wäre navigationsunfähig gewesen.
Eine Gefahr, dass das Schiff in Richtung Offenbach abtreibt, habe, so Schwander, aufgrund des intakten Gierseils nicht bestanden. Viel gefährlicher wäre gewesen, wenn das Schiff in die Fahrrinne des Mains gelangt wäre. „Da fahren teilweise mit Benzin oder Öl beladene Tanker. Die können nicht ausweichen. Wenn es eine Kollision gegeben hätte, wäre das sehr schlimm ausgegangen“, fasst Schwander den Ernst der Lage zusammen.
Im Juli sind der Main-Kinzig-Kreis und der Kreis Offenbach sind mit den Vorprüfungen für den Bau einer Mainbrücke zwischen Maintal-Dörnigheim und Mühlheim beschäftigt. Kürzlich haben Vertreter der Städte Maintal, Mühlheim und Hanau, der Kreise Main-Kinzig und Offenbach sowie von Hessen-Mobil in Frankfurt eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. In der Absichtserklärung vereinbaren die Akteure dazu verschiedene Schritte. So sollen zunächst die Auswirkungen einer solchen Brücke auf den Verkehr näher untersucht werden. Dabei soll unnötiger Durchgangsverkehr in den beteiligten Städten vermieden werden, heißt es. Der Verkehr soll möglichst gleichmäßig in den betroffenen Teilen der Landkreise verteilt und Umwege von Rad- und Autoverkehr sollen verringert werden.
Im August läuft die Ausschreibung für den Betrieb der Mainfähre Mühlheim/Maintal/ Dörnigheim läuft. Dies hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag, 20. August 2018, entschieden. Darüber hinaus hat er sich dafür ausgesprochen, die Fähre mit 20.000 Euro wieder fahrbereit zu machen. Die andere Hälfte der notwenigen Investitionskosten von insgesamt 40.000 Euro übernimmt der Main-Kinzig-Kreis.
Als Eigentümer der Fähre übernimmt der Kreis Offenbach das Ausschreibungsverfahren, das in diesem Fall zweistufig ist. Im ersten Teil des Vergabeverfahrens werden Interessenten durch öffentlichen Aufruf zur Teilnahme bis zum 13. September 2018 aufgefordert. Daran schließt sich eine Eignungsprüfung der eingegangenen Anträge an. Hierfür wird etwa eine Woche veranschlagt. Die drei am besten geeigneten Teilnehmer werden schließlich zur Abgabe eines sogenannten „indikativen Angebotes“ aufgefordert. Es schließt sich eine Verhandlungsphase an. Nach Beendigung werden die Teilnehmer zur Abgabe sogenannter finaler Angebote aufgefordert, die dann einer inhaltlichen Bewertung unterzogen werden, um ein zuschlagsfähiges Angebot zu ermitteln. Das gesamte Verfahren soll voraussichtlich bis Ende Oktober 2018 abgeschlossen werden.
Die Stadtverordnetenversammlung hat im September mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP eine Magistratsvorlage zur Mainfähre abgeändert und auf Basis eines Änderungsantrags der SPD einer finanziellen Beteiligung an den Betriebskosten für den Fährbetrieb zwischen Maintal und Mühlheim nicht zugestimmt. So argumentieren die Maintaler: „Wenn wir die Fähre haben wollen, müssen wir uns auch daran finanziell beteiligen.“ – „Die Fähre gehört dem Kreis Offenbach, dieser muss also auch für die Verbindung aufkommen.“ Zusammengefasst klingen so jene beiden Standpunkte im Maintaler Stadtparlament, die am weitesten auseinanderliegen.
Ohne zu wissen, um welche Summen es geht, keine pauschale Beteiligung an den Kosten. Außerdem sei eine verbindliche Zusage für eine Bezuschussung zum jetzigen Zeitpunkt – während das Ausschreibungsverfahren für den Betrieb der Fähre läuft – nicht „zielführend“, formuliert die SPD. Doch ein Brandbrief der Stadtleitbildgruppe scheint kein Umdenken in Gang zu setzen. Die Verantwortlichkeit für die Verbindung über den Main nach wie vor beim Kreis Offenbach.
Die drei Fraktionen, die eine finanzielle Beteiligung an den Betriebskosten ablehnten, bleiben auch im Dezemberbei ihrer Haltung. So hegt SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Maier Zweifel an der Notwendigkeit eines Betriebskostenzuschusses, schließlich benötige der Betreiber der Rumpenheimer Fähre auch keinen. Über eine Beteiligung an den Instandsetzungskosten ließe die SPD-Fraktion mit sich reden – wenn seitens des Kreises Offenbach endlich mal konkrete Zahlen genannt würden. Eine pauschale Bezuschussung für den Betrieb der Fähre lehne er jedoch weiterhin ab, so Maier.
Das Land Hessen fördert die Anschaffung eines Elektrobusses mit 204.000 Euro. Für diese Förderung hatte die Stadt nach entsprechendem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag gestellt, der im November vom zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung positiv beschieden wurde. Im kommenden Jahr oder eventuell erst 2020 soll der Bus als Pilotprojekt dann auf der Linie MKK-22 zum Einsatz kommen.
Derzeit werde eine europaweite Ausschreibung für die Anschaffung vorbereitet, nach deren Ergebnis zu Beginn des neuen Jahres eine Bestellung erfolgen könnte. Marke und Modell des Busses stünden daher noch nicht fest. „Was wir bereits sagen können: Es wird ein zwölf Meter langer E-Bus sein, der über Nacht auf dem Gelände des Eigenbetriebs Betriebshof aufgeladen werden soll“, so der SVM gegenüber unserer Zeitung. Für die Anschaffung müsse der Stadtverkehr mit Kosten in Höhe von derzeit rund 500.000 Euro rechnen – nur für den E-Bus, ohne die nötige Lade-Infrastruktur. Die jährliche Wartung und Instandhaltung werden mit knapp 10.000 Euro zu Buche schlagen.
Eingesetzt werden soll der E-Bus auf der Linie MKK-22 zwischen Wachenbuchen und Dörnigheim. Diese rund neun Kilometer lange Strecke ist die kürzeste im Liniennetz des SVM und war deshalb auch ausgewählt worden.
Ab Sonntag, dem 9. Dezember, besteht Maintal fortan aus zwei Tarifgebieten. Die bislang für ganz Maintal gültige Zone 2901 gilt nun für die Stadtteile Dörnigheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Neu hinzu kommt die 2909 für Bischofsheim. Mit dem Fahrplanwechsel führt der Rhein-Main-Verkehrsverbund auch die neuen Zwischen-Preisstufen 30 und 40 ein. Von Bischofsheim ins Frankfurter Zentrum gilt dann Preisstufe 30. Eine Einzelfahrt für Erwachsene kostet 4,10 Euro; vorher kostete die Fahrt 4,90 Euro. Aus den übrigen Maintaler Stadtteilen kommen Fahrgäste ab 9. Dezember für 4,10 Euro zumindest bis Bergen-Enkheim oder Fechenheim. Wer weiter ins Stadtzentrum möchte, zahlt weiterhin die Preisstufe 4.
Drei Vorschläge brachten die Sozialdemokraten im Dezember in die Stadtverordnetenversammlung ein: eine Expresslinie zwischen den Maintaler Bahnhöfen zur U-Bahn-Station in Bergen-Enkheim in den Stoßzeiten zwischen 6.30 und 9.30 Uhr, die Freihaltung einer Fahrspur auf der A 66 in den Stoßzeiten für den ÖPNV und Fahrgemeinschaften ab drei Personen sowie die Einführung eines Frankfurt-Rhein-Main-Tickets zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Preis von 365 Euro jährlich. Im Verlauf der Aussprache tauchte die Frage auf, wie man denn im Berufsverkehr kontrollieren wolle, dass die separate Spur auf der A 66 tatsächlich nur von Fahrgemeinschaften genutzt würde.
Ein empörter Vater wandte sich im Februar an die Zeitung, weil seine Tochter jeden Tag in einem „völlig überfüllten“ Bus zur Schule fahren müsse. Darin sieht er eine Gefährdung der Schüler, denn diese Busse seien nicht mehr verkehrssicher. Mittlerweile hat sich auch die Polizei eingeschaltet und Busse angehalten. Jürgen Balthasar aus Dörnigheim ist sauer. Denn seit Wochen muss sich seine 15-jährige Tochter jeden Tag um 7.24 Uhr in Dörnigheim in die Linie X57 quetschen. „Sie wird dann im Bus gegen die Stangen gepresst und fährt unter Schmerzen bis zur Otto-Hahn-Schule“, berichtet er. Seit Dezember, seit der Fahrplan umgestellt worden sei, beobachtet er diese Zustände.
Dies kann nun auch die Polizei bestätigen, die in dieser Woche früh morgens die Linie X57 aufgrund der Beschwerden von Balthasar kontrolliert hat. Eine Polizeisprecherin sagte, dass eine Streife an drei Tagen morgens an der Haltestelle Alter Kesselstädter Weg den Bus angehalten habe. Am Dienstag um 7.30 Uhr seien alle Sitzplätze belegt gewesen und 29 Kinder hätten einen Stehplatz im Bus gehabt. Die Beamten hätten die Kinder durchgezählt. „Für den Bus sind 40 Stehplätze zugelassen“, so die Sprecherin. Allerdings wollten an diesem Tag weitere 25 Kinder einsteigen. Dies hätte die Polizei aus Sicherheitsgründen unterbunden. Die Beamten sahen durch die mitgeführten Schulranzen die Sicherheit nicht mehr gegeben.
RMV-Sprecher Hirschler teilte mit: „Gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen werden wir die Fahrgastnachfrage der einzelnen Fahrten untersuchen und prüfen, ob wir Kapazitäten verlagern oder verstärken- Parallel prüfen wir, ob durch das Verkehrsunternehmen eventuell in den vergangenen Tagen statt des bestellten Gelenkbusses ein Bus mit geringerer Platzkapazität eingesetzt wurde.“
Die Grünen hatten Anfang des vergangenen Jahres den Vorschlag eingebracht, die Busse des Stadtverkehrs auf Elektrobetrieb umzustellen, und das „möglichst bald“. Beschlossen wurde im Stadtparlament letztlich, sich des Themas genauer anzunehmen und zu prüfen, welche Kosten bei der Umrüstung auf E-Busse beziehungsweise Hybrid- oder Erdgas-Modelle entstünden. Darüber hinaus nahm die Stadt Maintal eine vom Land Hessen geförderte Beratung durch einen sogenannten E-Coach zu einem möglichen Einstieg in die Elektrobusmobilität in Anspruch. Dessen Bericht ist nun die Grundlage für die geplante Anschaffung eines E-Busses. Fazit des beauftragten Ingenieurbüros Emcel: Das Maintaler Streckennetz eigne sich gut für den Einsatz von Elektrobussen.
„Unsere MKK 24 – Schnell in die Metropole“ – mit diesem Slogan wirbt die Stadtverkehr Maintal GmbH im März für die Neuausrichtung der Linie MKK 24. Denn seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember fährt die Buslinie den Bahnhof Maintal-West an. Dies ermöglicht den Fahrgästen eine Anbindung an die Regionalbahn und somit eine direkte Verbindung nach Frankfurt. Um diese Änderung in den drei Kommunen bekannt zu machen und mehr Bürger zu einem Umstieg in den Bus zu bewegen, ist nun die entsprechende Werbung auf den Bussen weithin sichtbar.
Die Neukonzeption der MKK 24 verfolgt noch ein weiteres Ziel: Der Kreis der potenziellen Fahrgäste soll über die Nutzergruppe der Schüler hinaus erweitert werden. Mit dem direkten Anschluss an die Bahn profitieren die Bürger der Kommunen Niederdorfelden und Schöneck von wenigen Minuten Fahrtzeit bis zur Europäischen Zentralbank im Osten Frankfurts sowie zum Hauptbahnhof.
Am Bahnhof Maintal-West sollte auf Anregung des Fahrgastbeirats die Bushaltestelle verlegt werden. Die Haltestelle ist noch relativ neu. Erst seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember macht am Bischofsheimer Bahnhaltepunkt wieder ein Bus Station, der Verlängerung der Linie MKK-24 vom bisherigen Endpunkt Schulzentrum zum Bahnhof Maintal-West sei Dank.
Ein Problem gibt es besonders für jene Fahrgäste, die vom Zug aus Frankfurt kommend den Bus erreichen wollen. Um den nächsten Anschluss-Bus nehmen zu können, haben die Pendler lediglich vier Minuten Zeit. Denn die Haltestelle der Linie 24 befindet sich nördlich der Bahngleise. Die Züge aus Frankfurt halten südlich. Um zur Bushaltestelle zu gelangen, muss man den Weg parallel zur Bundesstraße 8 über die Schienen nutzen. Die aktuelle Situation beinhaltet aber die Gefahr, dass Fahrgäste über die Gleise laufen, um den Weg abzukürzen.
Vorgeschlagen werden im April Zusteigemöglichkeiten zum Bus MKK-24 auf der nördlichen und der südlichen Gleisseite. Die Pendler aus Frankfurt kommend hätten dann einen kurzen, ebenerdigen Weg zum Bus, noch dazu in Verbindung mit kurzer Wartezeit, statt einen längeren Weg über die Brücke. Die infrastrukturellen Voraussetzungen seien überwiegend gegeben. So existiert auf der Südseite bereits eine Wendeschleife, die der Bus nutzen könnte. Auch eine ehemalige Bushaltestelle sei vorhanden.
In der Stadtverordnetenversammlung im Mai ging es aber nur um die Verlegung der Bus-Abfahrtzeiten auf 15 Minuten nach Ankunft des Zuges. Überdies soll der Magistrat prüfen, ob es möglich ist, die Linie MKK-24 an die Südseite des Bahnhofs Maintal-West anzubinden.
Bürgermeisterin Monika Böttcher machte die Parlamentarier darauf aufmerksam, dass die aktuellen Rahmenbedingungen der Linie MKK-24 auf einem Vertragswerk basieren, das in langen Verhandlungen zwischen Maintal, den Gemeinde Niederdorfelden und Schöneck sowie der Kreis-Verkehrsgesellschaft Main-Kinzig ausgehandelt worden sei. Eine zeitlich andere Anbindung der Busse um 7.15 Uhr und um 8.14 Uhr halte sie für schwierig, da diese Zeiten ausgerichtet seien am Stockheimer Lieschen.
Bei der Buslinie MKK-24 wird ab 6. August die Anbindung von Maintal-West nach Frankfurt etwas verbessert. Ab Montag startet die Linie 24 in Niederdorfelden, Haltestelle „Bahnhofstraße“, drei Minuten früher um 6.22 Uhr. So haben die Fahrgäste bereits zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Anschluss zum RE 55 zu nutzen, der um 6.41 Uhr am Bahnhof Maintal-West abfährt.
Mehr als 5.000 Fahrgäste nutzten das Angebot des Stadtverkehrs Maintal täglich von Montag bis Freitag. Und das mit insgesamt 15 eigenen Bussen. Hinzu kämen noch rund 700 Schüler, die befördert werden. Alle eingesetzten Fahrzeuge – bis auf das ältere Modell mit Euro-3-Norm – verfügten nun über Euro-5-Technologie, der neue Bus sogar über einen Euro-6-Motor. Klar geht es auch noch moderner, doch Elektro-, mit Brennstoffzellen oder Batterien betriebene Busse werden bei der SVM die Dieselfahrzeuge wohl eher langfristig ersetzen. Zum einen sind die Anschaffungskosten derzeit noch sehr hoch, sie liegen ungefähr bei dem Doppelten im Vergleich zu einem Dieselbus. Zum anderen fehlen bei den alternativen Antrieben zum Teil einfach noch die Erfahrungswerte und ist die Technologie noch nicht ausgereift.
Dennoch steigt der Stadtverkehr Maintal in die umweltfreundliche Fortbewegung ein: Wie berichtet wird ein E-Bus die Flotte verstärken.
Beim Regierungspräsidium Darmstadt will man Widerspruch einlegen gegen die Schnellbuslinie X-57 des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, die nahezu die gleiche Strecke fährt – von Hanau-Freiheitsplatz bis zur U-Bahn-Station Enkheim – wie die Maintaler Linie MKK-23, allerdings mit weniger Haltestellen.
Anfang September testen Maintaler Stadtverordnete erstmals einen E-Bus. von Georg Eitenmüller aus Michelstadt. Einen Vorteil bietet der Bus ganz sicher: Motorgeräusche sind nicht zu hören, fast geräuschlos rollt der Bus auf dem Parkplatz des Stadtverkehrs Maintal vor und zurück. Georg Eitenmüller stellt sein Fahrzeug für eine Testfahrt quer durch Maintal zur Verfügung. Der Bus wird in China gebaut und von dort importiert, viele Teile, Batterien und Achsen zum Beispiel, werden aber in Deutschland beziehungsweise in der EU gefertigt, der Bus entspricht hier geltenden Standards und Normen. Es werden weitere Probefahrten mit anderen Herstellern folgen. Die Ausschreibung für einen Pilotbus, der die Linie MKK 22 bedienen soll, wird gerade vorbereitet.
Nach einstündiger Testfahrt geht es ans Eingemachte, die Heckklappen werden geöffnet und technische Daten erfragt. Die Grundvoraussetzungen klingen gut: 220 bis 250 Kilometer fährt dieser Bus sicher, auch wenn Heizung oder Klimaanlage in Betrieb sind, 300 sind möglich. Zwölf Batterien müssen über Nacht geladen werden, vier Stunden sind hierzu nötig. Der Hersteller gibt acht Jahre Garantie auf die Ladekapazität. Das Land Hessen fördert die Anschaffung eines Elektrobusses mit 204.000 Euro.
Sofern die SVM-Busflotte grundsätzlich auf die neue Technik umgestellt werden soll, sei ein vorheriger Technologievergleich erforderlich. Denn die für den Pilotbus vorgesehene Nachtladetechnik lasse sich aktuell nur auf der kürzesten Linie realisieren. In einer Machbarkeitsstudie wurde deshalb ermittelt, welche alternativen Antriebe zu den spezifischen Gegebenheiten des Maintaler Liniennetzes (lange Streckenumläufe, etwa bei der Linie MKK-23) passen und welcher Lade-Infrastruktur es bedarf. In Frage kämen demnach Busse mit Batterie- oder Brennstoffzellenbetrieb.
Radfahrer:
Nachdem sich die Stadtleitbildgruppe Radfahrer- und fußgängerfreundliches Maintal aufgelöst hat, engagiert sich nun eine Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs für die Belange der Radfahrer in der Stadt. Und sie haben einige Verbesserungsvorschläge: zum Beispiel für die Berliner Straße. Bei einem Treffen vor Ort ging es auch immer wieder um den Integrierten Verkehrsentwicklungsplan. Denn in diesem Konzept, das ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt erstellt hat, geht es um die gesamte verkehrliche Situation Maintals und wie sie in den nächsten Jahren gestaltet werden soll.
Ein erster Schritt wäre ein Fahrrad-Schutzstreifen auf der der Maintal-Halle gegenüberliegenden Straßenseite. Vom Kreisel am Opel-Eck bis zur Maintal-Halle sei ein solcher Schutzstreifen besonders wünschenswert, weil die Fahrbahn auf diesem Abschnitt nicht sehr breit ist und parkende Autos auch noch den Straßenraum belegen. Und wo Schutzstreifen nicht möglich sind, sollte wenigstens ein Radfahrer-Piktogramm auf die Straße aufgebracht werden, damit die Autofahrer wissen, dass dort Platz sein muss für Radfahrer.
Vor den Häusern der Wohnungsbaugesellschaft parken viele Autos auf der Straße. Diese Parkplätze würden wegfallen, wenn dort ein Schutzstreifen für Radfahrer entstehen würde.
Gerade dort sei die Berliner Straße jedoch so schmal, dass der Bus teilweise über den Radweg fahren würde.
Derzeit benutzen viele Radfahrer den Bürgersteigradweg auf der linken Seite in Richtung Bahnhofstraße. Das ist ausdrücklich erlaubt. Aber es ist insbesondere an den Kreuzungen zur Wichernstraße, Siemensallee, Oder-, Elbe- und Moselstraße sowie an Einmündungen gefährlich, weil kein Verkehrsteilnehmer in Deutschland mit Linksverkehr rechne
Die Berliner Straße ist nur ein Teil, den der ADFC nun in Angriff genommen hat. „Eigentlich fordert er im Oktober auf allen Straßen, auf denen mehr als Tempo 30 erlaubt ist, Fahrradschutzstreifen. Am einfachsten und kostengünstigsten wäre es in der Berliner Straße, die Fahrbahn von den Parkplätzen zu befreien, denn dann reiche die 7,30 bis 7,50 Meter breite Fahrbahn für beidseitige Schutzstreifen aus.
Will man als Pedaleur von der Bischofsheimer Straße in Hochstadt auf direktem Weg zum Fernradweg R 4 im Norden Bischofsheims kommen, muss man zwangsläufig über die Querspange. Doch das soll sich ändern: Parallel zur Querspange, auf nördlicher Seite, soll in den kommenden Jahren ein Radweg entstehen. Genau genommen wird es kein gänzlich neuer, sondern ein sogenannter Herstellungsradweg, also ein Radweg auf bestehenden Feld- und Wirtschaftswegen.
Bei der Investition in das Maintaler Radwegenetz ist es der mit Abstand größte Batzen: Auf 1,04 Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten für das rund drei Kilometer lange Stück. Das Bauvorhaben schultert die Stadt Maintal gemeinsam mit Hessen Mobil. Am Ende soll laut getroffener Vereinbarung die Stadt Maintal lediglich die Kosten für die Planung in Höhe von rund 80.000 Euro – neben der Bereitstellung der Grundstücke (sprich, der vorhandenen Wege) – übernehmen. Die Baukosten von rund 960.000 Euro übernimmt am Ende Hessen Mobil, allerdings tritt die Stadt zunächst in Vorleistung. Die Vermessungsarbeiten sind im Februar bereits erfolgt, Baugrunduntersuchungen stünden noch an, so Hessen Mobil. Der Neubau entlang der Querspange entsteht als Teil der Sanierungsoffensive 2016 bis 2022 des Landes Hessen.
Die Maintaler Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs meint jedoch „Ein Radweg, den keiner braucht.“ Stein des Anstoßes sind in erster Linie die hohen Kosten von rund einer Million Euro. Diese erscheinen dem Nichtfachmann auf den ersten Blick deutlich zu hoch, wenn man bedenkt, dass die Strecke nicht gänzlich neu gebaut, sondern als sogenannter Herstellungsradweg auf bestehenden Feld- und Wirtschaftswegen errichtet wird.
Wer diesen abseits gelegenen Weg, der zudem noch zusätzliche Steigungen aufweist, überhaupt benutzen soll, ist völlig unklar, sagt Hajo Weimann Er bezweifelt, dass der Fernradweg R 4, in dessen Zusammenhang der neue Radweg entstehen soll, so stark von Fernradlern und Radtouristen frequentiert wird, dass es sich lohne, für dieses „Prestigeobjekt“ Steuergeld zu vergeuden.
Was den innerörtlichen Radverkehr betrifft, hält der Maintaler ADFC den neuen Weg für überflüssig, da den Radfahrern nur unnötige und beschwerliche Umwege aufgezwungen würden. Denn diese würden, um von Hochstadt nach Bischofsheim und umgekehrt zu kommen, die Unterführung unter der Querspange und den bestehenden Radweg an der Hochstädter Straße in Richtung „Kleeblatt“ nutzen. Eine Forderung des ADFC ist mittlerweile in Planung: die Sanierung des bestehenden Radwegs an der Hochstädter Straße zwischen der Straße Am Frauenstück und dem Parkplatz. Dieser soll erneuert werden, 2017 wurden dafür 20.000 Euro an Planungsmitteln im städtischen Haushalt eingestellt. Für die Realisierung in diesem Jahr sind 240.000 Euro angesetzt.
Im September möchten die Grünen, daß man eine Initiative aus Schöneck aufnimmt und Lücken in den Radwegeverbindungen zu allen unmittelbaren Nachbarorten schließt. Hartmut König, der Experte der Maintaler Grünen für Verkehrsthemen, hat drei Abschnitte ausgemacht, deren Bodenbelag derzeit wenig einladend für Radfahrer beziehungsweise in einem Fall sogar gefährlich ist. Alle drei Wege führen zur Hohen Straße, die für Pedaleure eine beliebte Strecke darstellt und zudem als Verbindungsweg unter anderem zu den Nachbarorten Niederdorfelden und Schöneck fungiert. Die benannten Wegabschnitte sollten mit Feinasphaltierung versehen sein.
Neuer ehrenamtlicher Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte der Stadt Maintal ist Ende des Jahres ist Peter Schieche. Er will erreichen, dass sich mehr Maintaler umweltfreundlich und gesund fortbewegen – und dies auch sicher und komfortabel tun können. Sobald das Wetter es zulässt, will Schieche die Maintaler Stadtteile mit dem Rad und auch zu Fuß erkunden und sich selbst ein Bild machen von den Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger. Peter Schieche lebt seit mehr als 30 Jahren in Hochstadt. Von seinem Wohnort aus radelte er mehrmals pro Woche, manchmal täglich, zu seinem Arbeitsort in Hanau-Wolfgang.
Der neue ehrenamtliche Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte der Stadt Maintal ist Gymnasiallehrer und Betriebswirt und war viele Jahre als Controller tätig. Seit einigen Monaten kann Schieche die passive Phase der Altersteilzeit genießen. Die damit gewonnene Zeit möchte ich nutzen, um meine Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen – für die Gemeinschaft und für den Verkehr der Zukunft.
Auf Initiative der sehr engagierten RUFF-Gruppe wurden verschiedene Maßnahmen realisiert, wie beispielsweise rund 100 Fahrradständer an öffentlichen Einrichtungen, das Radfahren gegen die Einbahnstraße oder das Absenken der Bordsteine. Viele kleine Punkte seien umgesetzt worden, vor allem aber habe sich das Bewusstsein der planenden Verwaltung verändert. Die umweltfreundliche Mobilität weiter nach vorne zu bringen, zu befördern und Anregungen zu geben, sei eine wichtige Aufgabe des neuen städtischen Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten.
Unfälle
Die Polizei hat in den vergangenen zehn Jahren 70 Senioren zu Sicherheitsberatern ausgebildet,.43 davon sind noch aktiv. Gab es vor ein paar Jahren in Maintal noch eine Handvoll Sicherheitsberater für Senioren, ist im Januar Ursula Pohl heute alleine auf weiter Flur. Dabei ist die Ausbildung zum Sicherheitsberater durch die Polizei auch für jeden persönlich ein Gewinn. Pfefferspray ist völlig ungeeignet zur Selbstverteidigung. Denn je nachdem wie der Wind steht, kann das im wahrsten Sinne des Wortes ins eigene Auge gehen. Bei ihrer Schulung zur Sicherheitsberaterin für Senioren hat sie hingegen ein besseres Mittel zur Selbstverteidigung gelernt. „Mit meinem Schlüsselbund in der Hand, wobei die Schlüsselspitzen zwischen den Fingern rausschauen, kann ich mich besser wehren.“
Pohl hat vor 20 Jahren bei der Polizei die Schulung zur Sicherheitsberaterin gemacht. An drei halben Tagen nahm sie damals an einem Seminar der Polizei teil. Aus Maintal waren noch weitere Senioren dabei, wie etwa Günter Maker, Wilhelm Krebs und Wolfgang Holland. Die drei haben mittlerweile entweder altersbedingt oder aus anderen Gründen das Amt niedergelegt. Übriggeblieben ist nur noch Ursula Pohl, die in Maintal Senioren in Sachen Sicherheit berät und unterstützt.
Besonders wichtig sei dabei der psychologische Faktor. Jemand der verängstigt und scheu auf den Boden blicke oder sich verschämt wegducke, signalisiere schon durch diese Körpersprache. Sie rät Senioren daher zu einem selbstbewussten Auftreten. Droht ein Angriff oder Überfall sollte man besser „Feuer“ anstatt „Hilfe“ rufen.
Im Rahmen ihrer Funktion als Sicherheitsberaterin hat sie schon auf einer Polizeimesse mitgewirkt. Aber auch schon auf Anfrage Vorträge bei Vereinen gehalten. Von Zeit zu Zeit frischt sie ihr Wissen bei Fortbildungsseminaren der Polizei auf. Pohl engagiert sich in dieser Funktion ehrenamtlich. Sie hätte zwar einen Ausweis als Sicherheitsberaterin, aber: „Wenn etwas passiert, müssen wir immer auch die Polizei alarmieren.“
Anfang Januar wurde Matthias Kessler, der bisherige Leiter der Polizei-Dienststelle mit Ablauf des Jahres 2017 in den Ruhestand verabschiedet. Anfang Dezember ging der Umzug der Station von der Dörnigheimer Kirchgasse in die neue Wache gerade noch rechtzeitig über die Bühne, sodass er seine Verabschiedung aus dem Polizeidienst in der neuen Unterkunft an der Edisonstraße feiern konnte. Kessler hatte seit Oktober 2013 die Leitung der Polizeistation in der Kirchgasse inne. Zwischen 1986 und 1989 war Kessler bereits als Dienstgruppenleiter in Maintal eingesetzt. Seit dem Jahr 2010 war er Dienststellenleiter der Polizeistation Bad Orb, bis es ihn im Jahr 2013 zu seiner alten Wirkungsstätte nach Maintal verschlug.
Die Maintaler Ordnungspolizei hat insgesamt acht Mitarbeiter, die im Zwei-Schicht-System an fünf Tagen in der Woche, jeweils von 7 bis 19 Uhr, im Außendienst im Einsatz sind. Hinzu kommt eine nächtliche Präventionsstreife, die durch einen externen Dienstleister gestellt wird und zudem am Wochenende unterwegs ist. Auch einen Feldhüter gibt es seit der Besetzung von drei neuen Stellen wieder. Es gibt neue mobile Geschwindigkeitsanzeigen, die seit einigen Monaten im Einsatz sind. Die drei fest installierten und zwei mobilen Anlagen sammeln Daten über den Verkehr und die Geschwindigkeiten und erlauben den Ordnungshütern so, gezielter Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen.
Die Aufgaben sind vielseitig.
Wachenbucher Straße, Ostseite [dort steht seit Jahren ständig ein Auto].
Der Haupteinsatz konzentriert sich auf das Schulzentrum an der Bischofsheimer Goethestraße. So oft wie möglich sind die Ordnungspolizisten hier im Einsatz. Präventiv, um die Sicherheit der Schüler nach Schulschluss beim Einstieg in die Busse zu gewährleisten. Gegenüber parkt allerdings auch ein Pkw. Der Fahrer wartet auf seinen Sohn. „Nur kurz!“ Das kennen die beiden Ordnungspolizisten. „Blinklicht, Gehwegparken, das tägliche Einerlei“, sagt Meisinger kopfschüttelnd. Es wird nicht der einzige Fahrer bleiben, der aufgeschrieben wird.
An jedem Wochentag gehen die Streifen der Ordnungspolizei zu unterschiedlichen Zeiten immer mit ein oder zwei Personen durch die Stadt. Insgesamt stehen sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes zur Abdeckung dieser Dienste zur Verfügung. Diese Streifen sind zumeist mit Ruhestörungen, Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs sowie Baustellenabsicherung beschäftigt. Bei Straftaten wird immer die Polizei verständigt.
Die Stadt Maintal verfolgt seit Jahren präventive Projekte. Dies sind insbesondere präventive Abend- und Nachtstreifen, Präventionsrat, Drogen- und Suchtberatung durch den Verein Jugendarbeit und Jugendhilfe e.V., Leon Hilfeinseln, Seniorensicherheitsberaterin, Gewaltpräventions-Schulungen im Kinder- und Jugendhaus sowie in der Erich-Kästner-Schule, Einführung des Pilotprojekts Kommunal-Programm-Sicherheits-Siegel (Kompass), mehr Personal für das Ordnungsamt in diesem Jahr.
Die zwei Mitarbeiter der Präventionsstreife Streife arbeiten ausschließlich in den Abend- und Nachtstunden sowie an den Wochenenden. Dabei überwachen sie den innerstädtischen öffentlichen Raum und den Außenbereich im Rahmen eines Feldschutzes. Die Mitarbeiter sind ausschließlich im Außendienst tätig.
Der Präventionsrat besteht seit 1998, hat aber keine rechtlichen Befugnisse, er leistet ausschließlich beratende Tätigkeit. Durch diesen Rat sei der Erfahrungsaustausch unterschiedlicher Behörden, Abteilungen und Fachleute und somit der Informationsfluss intensiviert worden, wodurch sich die Zusammenarbeit weiter verbessert habe. Themen waren bisher: Vandalismusschäden, Erläuterung der Kriminalstatistik, Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Unterkünfte Asylbewerber, Vorstellung Sicherheitsberater, Sachbeschädigungen an Schulen.
Die Stadt will drei neue Mitarbeiter einstellen. Insgesamt hat der Fachdienst allgemeine Ordnungsaufgaben, Wahlen und kommunale Statistiken dann acht Ordnungspolizeibeamte, zwei Mitarbeiter der Präventionsstreife in Kooperation mit einem externen Dienstleiter sowie eine stellvertretende Fachdienstleitung und einen Fachdienstleiter. Alles in allem sind es also zwölf Mitarbeiter.
Der Stadt ist nichts von besonderen Kriminalitätsschwerpunkten im Stadtgebiet Maintal bekannt. Stadtrat Sachtleber teilte allerdings mit, dass ein aktueller „Hotspot“ der Ortsteil Wachenbuchen sei. Dort seien in letzter Zeit sechs bis sieben Laternenmasten zerstört worden und öffentliche Einrichtungen vermehrt beschmiert worden. Um die Täter dahinter zu ermitteln, arbeite die Stadt eng mit der Polizei zusammen,
Unbekannte sind im Februar in ein Gebäude des Abwasserpumpwerks in der Rhönstraße in Bischofsheim eingebrochen. Die Einbrecher stahlen dort einen Computer, einen Rasenmäher sowie weitere elektrische Gartengeräte und flohen unerkannt.
Im April warnt die Maintaler Polizeistation wieder vor Telefon-Betrügern, die sich als Polizisten ausgeben und gibt Tipps, wie man sich verhalten sollte. In der Nacht von Montag auf Dienstag meldeten sich mehrere Bürger auf der Wache in der Edisonstraße und wollten eine Polizistin namens Cornelia Jung sprechen. Erst als ihnen der Wachhabende mitteilte, dass es eine solche Beamtin in Maintal nicht gäbe, dämmerte den Angerufenen, dass sie es zuvor wohl mit einer Betrügerin zu tun hatten, die sich nach Geld und Wertsachen erkundigt hatte. In solchen Fällen soll man bei der Polizeistation Maintal unter der Rufnummer 0 61 81/4 30 20 nachgefragt.
Ein Zugbegleiter ist im März durch einen Steinwurf an die Scheibe einer Regionalbahn, der gerade am Bahnhof Maintal-Ost abgefahren war, leicht verletzt worden. Der Mann wurde durch Glassplitter am Auge getroffen und musste ärztlich behandelt werden.
Auf der Straße „Am Hochstädter Rain“ wurden Jugendliche im März verletzt. Es trafen sich ein 26-Jähriger und ein 17-Jähriger gegen 21.40 Uhr zu einer Aussprache. Der 17-Jährige erschien in Begleitung von zwei gleichaltrigen Jugendlichen. Schließlich sei es dann zu einer Rangelei gekommen und die Auseinandersetzung endete mit dem Versprühen von Pfefferspray und mit zwei Jugendlichen, die Stichverletzungen erlitten und in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Polizeibeamte nahmen den Älteren vorläufig fest.
Im März wurde versucht, in eine Gaststätte an der Zeppelinstraße einzubrechen. Gegen 3 Uhr beobachtete ein Zeuge, dass vier Personen offenbar gerade dabei waren, die vergitterte Eingangstür zur Kneipe aufzuhebeln. Zuvor hatten sie schon zwei Lampen am Haus entfernt, die in circa fünf Metern Höhe angebracht waren. Der Zeuge verständigte die Polizei. Als die Täter den herannahenden Streifenwagen hörten, flüchteten sie in Richtung Kennedystraße.
Außerdem sind im März Unbekannte in ein Einfamilienhaus an der Straße „Am Pfarrhof“ eingestiegen. Um in das Haus zu gelangen, hebelten die Einbrecher die Eingangstür auf, öffneten diese und durchsuchten anschließend sämtliche Räumlichkeiten; ob sie etwas mitnahmen, ist bisher nicht bekannt.
In der Nacht zum Ostersonntag wurden in Bischofsheim insgesamt an der Adalbert-Stifter-Straße 26 Autos beschädigt. Die Autos wurden an Fahrer-, Beifahrerseite und auf der Motorhaube mit einem unbekannten spitzen Gegenstand beschädigt.
Im April fand gestern Hessens Innenminister Peter Beuth nur lobende Worte für das Engagement der Stadt Maintal in Sachen Prävention und Sicherheit vor Ort. Er informierte sich über den aktuellen Stand des „KOMPASS“-Projekts, an dem Maintal neben drei weiteren Städten als Modellkommune teilnimmt. Im Rahmen dieser vom Land Hessen initiierten Sicherheitsinitiative fanden in Maintal bereits ein Auftaktgespräch und eine erste Sicherheitskonferenz statt. Dabei sind drei große Problembereiche in Maintal ausgemacht worden, für die nun „konkrete und passgenaue Maßnahmen“ erarbeitet werden sollen.
Vor allem die Situation an den beiden Bahnhöfen Maintal-Ost und Maintal-West hätten die Teilnehmer an den Treffen als Problembereich ausgemacht. Gerade in den Abendstunden hätten viele Bürger ein ungutes Gefühl, wenn sie dort unterwegs seien. Als weiteres Problemfeld haben die Teilnehmer das Areal zwischen Kinder- und Jugendhaus und dem Schulzentrum in Bischofsheim ausgemacht. Außerdem sei es in Maintal zunächst immer wieder zu Vandalismus und Graffiti-Schmierereien gekommen.
Diese positiven Voraussetzungen seien laut Innenminister auch der Grund dafür gewesen, warum das Land Hessen auf Maintal zugekommen sei und das Angebot unterbreitet habe, eine der vier Modellkommunen für das „KOMPASS“-Projekt zu werden. Mit diesem Projekt will man den Vernetzungsprozess zwischen Kommunen und Polizei vorantreiben.
Eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf des Projekts wird auch die Bürgerbefragung spielen, deren Auswertung nun ansteht und von Mitarbeitern der Justus-Liebig-Universität vorgenommen wird. Von diesen wurde der Fragebogen auch entworfen, in dem es unter anderem um das persönliche Sicherheitsgefühl in Maintal und um bestimmte Orte und Situationen in der Stadt geht, wo sich die Bürger unsicher fühlen. Auch sollten sie Auskunft darüber geben, ob sie in Maintal bereits Opfer von Straftaten geworden sind.
Am Morgen des 18. April startete eine bundesweite Razzia. Als Ziel des Einsatzes wurde hierbei der Kampf gegen Zwangsprostitution angegeben. Insgesamt kam es bisher zu mehr als 100 Festnahmen. Auch in Maintal wurde ein Objekt durchsucht. Die Bundespolizei startete einen Großeinsatz im gesamten Bundesgebiet. Laut Angaben der Polizei geht es vor allem um Frauen aus Thailand und um Transsexuelle. Diese sollen mit gefälschten Visa nach Deutschland geschleust worden sein, um anschaffen zu gehen. Das eingenommene Geld müssten die Opfer an ihre Peiniger abgeben. Aus diesem Grund wurden nun insgesamt um die 60 Bordelle und Privatwohnungen in ganz Deutschland durchsucht. Darunter auch ein Etablissement in der Wilhelm-Röntgen-Straße in Maintal-Dörnigheim. Die Ermittler hatten insgesamt 56 Verdächtige im Blick, 41 Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 26 und 66 Jahren. Die Hauptbeschuldigten sind hierbei eine 59-jährige Frau aus Thailand und ihr deutscher Lebensgefährte. Die Frau wurde nach Aussage der Polizei in Siegen verhaftet (18. April)
Sowohl auf Grabschmuck als auch auf den Inhalt mehrerer Gartenhütten hatten es Unbekannte im Mai in Maintal abgesehen. Lichter, Schalen und diverse Vasen wollten bislang unbekannte Diebe in der Nacht von Donnerstag auf Freitag letzter Woche auf dem neuen Friedhof in Dörnigheim abgesehen. Wahrscheinlich wurden sie gestört, weshalb sie ihre Beute auf dem Gelände zurückließen und flüchteten. Die Polizei schätzt den Wert der zur Seite gelegten Gegenstände auf mindestens 4.000 Euro.
Außerdem wurden im Mai in der Kleingartenanlage in der Wilhelmsbader Straße mehrere Gartenhäuschen aufgebrochen. Gestohlen wurden dort hauptsächlich Arbeitsmaschinen und Elektrogeräte. Zum Abtransport der Beute kamen die Täter vermutlich ebenfalls mit einem Transporter oder einem ähnlich großen Fahrzeug.
Im Mai brachen zwei Männer gegen 1.30 Uhr zunächst die Fahrzeughalle einer Kfz-Werkstatt in der Niedergasse auf. Anschließend begaben sie sich in diese und durchsuchten sämtliche Räume. Bei der Suche fanden die Einbrecher einen Tresor und luden ihn auf eine Sackkarre. Bei dem im Anschluss folgenden Fluchtversuch fiel jedoch der Tresor vom Fluchtgefährt, was wiederum einen lauten Knall verursachte.
Auch im Mai machten sich Einbrecher an einem Geldautomaten im Vorraum eines Einkaufsmarktes in der Breslauer Straße zu schaffen. Dabei hatten die Täter den Lärm verursacht. Als die Polizei wenig später am Tatort eintraf, waren die Ganoven bereits unverrichteter Dinge abgezogen.
Rund 1.000 Beamte von Zoll, Polizei und Bundespolizei waren im Mai im Rhein-Main-Gebiet und vier weiteren Bundesländern bei einer großangelegten Razzia gegen illegale Schwarzarbeit im Einsatz. Auch ein Hotel in Maintal-Bischofsheim wurde durchsucht. Ziel war ein Netzwerk von Bau- und Scheinfirmen. Vier mutmaßliche Haupttäter wurden festgenommen, größere Summen Bargeld beschlagnahmt und Konten gepfändet. Den Festgenommenen werden laut einer Mitteilung des Zolls und der Staatsanwaltschaft gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern sowie Schleusung in großem Umfang vorgeworfen. Illegal beschäftigte Arbeiter einer Baufirma sollen in dem Hotel untergebracht und von dort auf Baustellen geschickt worden sein. Auch das Hotelpersonal sei nicht ordnungsgemäß beschäftigt.
Bei einer der mutmaßlichen Tätergruppen handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen Familienclan mit serbischem Ursprung. Mit unterschiedlichen Methoden versuchten die mutmaßlichen Täter, die Schwarzarbeit zu verschleiern und so hunderte Arbeiter aus Serbien, Bosnien und Herzegowina vermeintlich legal auf den Baustellen einzusetzen. Weiterhin soll sich der Clan einer kriminellen Bande von Vermittlern bedient haben, die überwiegend aus Serbien stammende Arbeiter über slowenische Baufirmen mit gefälschten oder zu Unrecht ausgestellten Papieren nach Deutschland schleuste.
Ende Mai sollen zwei Jugendliche ein Auto und eine Geschwindigkeitsmessanlage in Maintal Dörnigheim beschädigt haben. Zwei Zeugen haben am Samstagabend, gegen 23 Uhr, in der Berliner Straße zwei Jugendliche beobachtet, die ein Auto und eine Geschwindigkeitsmessanlage beschädigt haben sollen. Den sofort verständigten Kollegen gelang es die beiden Hanauer noch in der Nähe festzunehmen.
Eine Mutter mit ihrer Tochter hielt sich Ende Mai im Bereich des zu dieser Zeit gut besuchten „Opel-Ecks“ in der Zeppelinstraße auf. In der Passage zwischen einem Einkaufsmarkt und dem Parkplatz kam es dann zu dem Zwischenfall durch einen Hundebiß, bei dem ein 2-jähriges Kind von einem Beagle am Kopf und an der Hand verletzt wurde. Der Hundebesitzer, der wohl Gast in einem Imbiss war, gab gegenüber der Polizei später an, dass er den Vorfall zunächst gar nicht mitbekommen habe und deswegen nach Hause gegangen sei. Noch am gleichen Abend meldete er sich aber auf der Polizeiwache, nachdem er gehört habe, dass man nach ihm suche.
Im Juni wurde in Hochstadt eine Seniorin um ihren Schmuck betrogen. Am Mittwoch wurde eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Philipp-Weber-Straße von einem Trickdieb reingelegt. An dem Haus ist derzeit ein Gerüst für Renovierungsarbeiten aufgestellt, was sich die Gauner zunutze machten. Der etwa 45 Jahre alte und ungefähr 1,60 Meter große Täter klingelte bei der Seniorin und gab an, den Balkon überprüfen zu müssen, ob dort mit dem Gerüst alles in Ordnung sei. Diese „Überprüfung“ dauerte etwa 15 Minuten. Während die Seniorin von der vermeintlichen Überprüfung abgelenkt war, schlich sich ein Komplize in die Wohnung und entwendete den Schmuck der Frau.
Einbrecher in Maintal unterwegs: Ein Kiosk im Innern eines großen Supermarkts in der Industriestraße in Dörnigheim ist im Juni in der Nacht zum Montag das Ziel von Einbrechern gewesen. Die Unbekannten hebelten gegen 23.30 Uhr erst eine Fluchttür neben dem Haupteingang auf und gelangten so ins Innere des Markts. Am dortigen Kiosk versuchten sie, das Sicherheitsglas einzuschlagen, was ihnen aber nicht gelang. Sie flüchteten ohne Beute vom Tatort.
Auf bisher unbekannte Weise sind Einbrecher außerdem in der Nacht zum Dienstag auf das Gelände des Kleingartenvereins Dörnigheim gelangt. Dort brachen die Unbekannten, mit teilweise massiver Gewalt, insgesamt zwölf Garten- und Blechhütten auf. Darüber hinaus entwendeten sie zwei Paar Inline-Skates und eine Überwachungskamera.
Anfang Juni haben Unbekannte nach Angaben der Polizei im Dörnigheimer Weg in Bischofsheim zwei Toyota RAV 4 entwendet. Die beiden Geländewagen, in den Farben Braun und Rot, mit MKK-Kennzeichen, parkten in der Hofeinfahrt des jeweiligen Wohnhauses, als sich Diebe zwischen 21.30 Uhr (Freitag) und 6.40 Uhr (Samstag) daran zu schaffen machten und die Pkw stahlen.
Im Juni wurde eine Seniorin in der Hermann-Löns-Straße in Dörnigheim Opfer eines Trickdiebstahls. Gegen 9.30 Uhr klingelten zwei Unbekannte an der Tür der Seniorin und gaben sich als Handwerker aus. Unter dem Vorwand, Probleme mit der Wasserversorgung des Hauses zu beheben, verschaffte sich einer der Täter Zutritt zur Wohnung. Hier durchsuchte er diverse Schränke und entwendete Bargeld, während der Komplize die betagte Frau an der Wohnungstür in Gespräche verwickelte.
In Maintal gab es im Mai und Juni eine Reihe von Betrugsfällen, bei denen vermeintliche Empfänger von Paketen erst nach Wochen merken, dass sie Opfer einer Straftat wurden. Als Daniel Altstadt den ersten Brief erhielt, war ihm schon klar, dass es sich um Betrug handelt. Doch die Art und Weise war ihm neu. „Ich dachte, dass das so eine Fake-Rechnung ist. Jemand schickt eine Rechnung und hofft, dass man die dann einfach bezahlt.“ Doch das war nicht der Fall. Nach einem kurzen Anruf wurde klar: Die Rechnung war echt. Jemand hatte bei einem Unternehmen Ware im höheren dreistelligen Bereich bestellt und diese zu Altstadts Adresse senden lassen. Hierbei wurde dem Paketzusteller zusätzlich eine Abstellerlaubnis erteilt, sodass die Sendung vor der Garage abgelegt wurde.
Insgesamt fünf Mal wurde der gelernte Autosattler Opfer dieser Masche. Im Zeitraum zwischen 12. Februar und 1. März kam es zu fünf Bestellungen bei fünf unterschiedlichen Unternehmen. „Man bemerkt es ja erst, wenn man den Brief bekommt“, erzählt der 23-Jährige, „die ersten Mahnungen kommen ja alle per E-Mail. Per Post kommt dann erst die letzte Mahnung oder direkt der Bescheid eines Inkasso-Unternehmens.“ Meist sind zu diesem Zeitpunkt bereits vier oder sogar mehr Wochen vergangen.
Die Polizei empfiehlt in dieser Situation folgende Vorgehensweise: „Die betroffenen Bürger sollten umgehend bei uns Anzeige erstatten, mit dem Versender Kontakt aufnehmen und gegebenenfalls die Bestätigung der Anzeigenerstattung einreichen.“ Das ist auch der Weg, den Altstadt eingeschlagen hat. „Ich habe immer direkt da angerufen und einen Datenabgleich verlangt. Wenn schon die Mailadresse nicht übereinstimmt, werden die Unternehmen meist stutzig. Sie bitten einen dann, die Bestätigung der Anzeige zu schicken, und das Thema ist für einen selbst gelaufen.“ Insgesamt sind laut Polizeiangaben seit Anfang des Jahres ungefähr 20 Fälle in Maintal registriert worden, bei denen Betrüger mit dieser Masche sich Waren erschlichen haben. Hierbei soll es vier Geschädigte geben.
Um Tätern, die eine solche Betrugsmethode verwenden, das Leben schwerer zu machen, sieht die Polizei folgendes Vorgehen vor: Die Bürger sollen mit der Nachbarschaft vereinbaren, wo Pakete in Abwesenheit abgegeben werden können. Auch über sogenannte „Terrassenverträge“ sollten vertrauenswürdige Nachbarn informiert werden, damit diese dann bei verdächtigen Lieferungen stutzig werden. Die Polizei kann jederzeit (lieber einmal zu viel als einmal zu wenig) angerufen werden, lautet der Ratschlag. Dann ist es vielleicht sogar möglich, die Täter auf frischer Tat zu ertappen.
Im Juni hat die Polizei am Sonntagmorgen einen mutmaßlichen Exhibitionisten vorläufig festgenommen. Zuvor soll sich der Mann vor einer Joggerin entblößt haben. Die 59-Jährige war laut Aussage gegenüber der Polizei gegen 7 Uhr im Waldgebiet am Gänseweiher in Bischofsheim laufen. Plötzlich soll ein Mann mit offenem Hosenschlitz onanierend vor sie auf den Weg getreten sein und sie höflich gefragt haben, ob „er“ denn zu klein sei. Die Frau habe diese Frage bejaht, habe kehrt gemacht und kurz darauf die Polizei verständigt.
Im Juni klauten Autodiebe einen in der Bahnhofstraße (40er-Hausnummern) geparkten schwarzen VW Golf; doch damit nicht genug. Auf ihrer kurzen Flucht touchierten die Unbekannten dann zwei in der Karlstraße abgestellte Fahrzeuge. An einem Jaguar, einem VW Caddy und dem vermeintlichen Fluchtfahrzeug entstand Schaden, der bisher noch nicht beziffert werden kann. In Höhe der Karlstraße 33 verließen die mutmaßlichen Autodiebe den Golf und flüchteten zu Fuß in Richtung Hasengasse
Ende Juni klaute ein Unbekannter einen im Backesweg abgestellten weißen Chrysler, baute die Blende der Mittelkonsole aus und fuhr letztlich rückwärts gegen einen Gartenzaun. Gegen 3.40 Uhr machte sich der Autodieb ans Werk und brach in den Wagen, der im Bereich der 40er-Hausnummern parkte, ein. Anschließend fuhr der Langfinger in die angrenzende Rickerstraße, machte sich an der Mittelkonsole zu schaffen, startete danach den Wagen erneut und fuhr rückwärts gegen eine gegenüberliegende Gartenmauer und einen verzinkten Gartenzaun. Daraufhin flüchtete der Täter und ließ das Fahrzeug zurück.
Im Juli gelangte ein Trickdiebpärchen am Dienstagmittag in der Kennedystraße unter dem Vorwand, das Kabelfernsehen überprüfen zu müssen, in die Wohnung einer Seniorin.
Während gegen 14 Uhr die etwa 35 Jahre alte und 1,60 Meter große Täterin die Bewohnerin durch geschickte Gesprächsführung ablenkte, durchsuchte der etwa 40 Jahre alte und 1,70 Meter große Komplize die Wohnung. Die Diebe stahlen einen kleinen Safe, in dem sich unter anderem Schmuck befand.
Im Juli brannte ein in der Westendstraße abgestellter Nissan Note. Die Kriminalpolizei geht derzeit von fahrlässiger Brandstiftung aus. Offenbar hatte zunächst ein angrenzendes Gebüsch Feuer gefangen, das dann auf das Auto übergriff.
Bei einem Discounter im Dörnigheimer Weg hatte im Juli ein Mitarbeiter des Geschäfts eine Frau dabei beobachtet, wie sie sich eine Packung Süßigkeiten einsteckte und Richtung Kasse ging. Doch statt den fälligen Betrag von 2,38 Euro zu begleichen, soll die 34 Jahre alte Bischofsheimerin einfach nach draußen gegangen sein. Allerdings stellte sich ihr der Mitarbeiter in den Weg und rief die Polizei. Statt Süßem muss die Frau nun mit einer Strafanzeige wegen Ladendiebstahls rechnen
Mitte Juli hat die Maintaler Polizei einen 39 Jahre alten Autofahrer mit einem Wert von zwei Promille Alkohol in der Atemluft aus dem Verkehr gezogen. Einem Zeugen war zunächst die Alkoholfahne des in Offenbach wohnenden Mannes aufgefallen. Als der sich dann ans Steuer seines Seat Ibiza setzte und losfuhr, rief der Zeuge die Ordnungshüter an. Diese konnten den Verdächtigen wenig später auf einem Tankstellengelände „Am Kreuzstein“ antreffen.
Im Juli war „Tag der Verteidigung“ bei der Befragung einer Zeugin, die bereits den zweiten Tag aussagt: die transsexuelle 26-jährige Thailänderin „Cherry“, so ihr Arbeitsname. Sie ist zugleich Nebenklägerin im Prozess gegen fünf Angeklagte wegen Zwangsprostitution, die so genannte „Thai-Connection“, denen unter anderem Menschenhandel, Zwangsprostitution und Steuerhinterziehung in mehrfacher Millionenhöhe vorgeworfen werden. Und die 26-Jährige ist so etwas wie eine Kronzeugin der Generalstaatsanwaltschaft, ohne diesen Status offiziell zu haben. Die Nebenklägerin hatte ausgesagt, dass sie keine sexuelle Praktik, so ekelerregend sie auch sein möge, ablehnen durfte, solange sie ihre „Schulden“ bei der Hauptangeklagten nicht abbezahlt hätte. Heute musste sie das relativieren, wenn auch nur in einem Fall. Ein offensichtlich hoch infektiöser Freier wollte sie zum ungeschützten Verkehr zwingen: Nach Rücksprache mit den Hausdamen habe sie schließlich mit Kondom mit ihm verkehren dürfen.
Im Juli ist ein 89-jähriger Rentner ist ins Visier von Trickdieben geraten, die sich als Polizisten ausgegeben haben. Es war am vergangenen Donnerstag gegen Mittag, als das Telefon des 89-jährigen Dörnigheimers klingelte. Doch die Betrüger waren clever, schon zu Beginn äußerte der Rentner sein Misstrauen, das sie schnell ausschalten konnten. „Ich habe gefragt, wie ich denn sicher sein kann, dass ich tatsächlich mit der Polizei rede“, erinnert er sich. Daraufhin hätte ein Mann, der sich als Kriminalkommissar vorstellte, ihm gesagt, er solle auflegen und die 110 wählen. Dann würde der Dörnigheimer sehen, dass besagter Kommissar ans Telefon gehen würde. „Das habe ich auch gemacht, und tatsächlich war wieder der Mann am Telefon.“
Dieser habe den 89-Jährigen nach Wertgegenständen in seinem Haus ausgefragt, und auch, ob er einen Safe hat. „Dann wollte der vermeintliche Kommissar vorbeikommen und sich das Geld in meinem Safe anschauen“, sagt der Rentner. „Das wurde mir zu heikel und ich habe aufgelegt und die Polizei in Maintal angerufen.“
Denn Telefontrickbetrug gibt es nicht erst seit gestern: Vom Enkeltrick bis hin zu den falschen Polizisten haben es die Betrüger oft vor allem auf Senioren abgesehen. „Ich glaube, dass sie gezielt in Telefonbüchern nach alten Vornamen schauen und dann ihr Glück versuchen“, ist der 89-jährige Dörnigheimer sicher.
Die Tore am seitlichen Eingang auf neuem Friedhof rechts des Haupteingangs von der Otto-Hahn-Straße kommend stehen nahezu immer offen. Das ist doch geradezu eine Einladung an Grabschmuckdiebe – und auch an pflanzenliebende Tiere. Die in der Regel gut organisierten Grabschmuckdiebe würde ein geschlossenes Tor wahrscheinlich nicht von ihrem Tun abhalten, aber so werde ihnen der Abtransport ihrer Beute mit einem Fahrzeug ja auch noch erleichtert, findet eine Besucherin. Doch offizielle Öffnungs- und Schließzeiten gibt es auf Maintals Friedhöfen nicht, genauso wenig wie einen Dienst, der die Zugänge abschließt. Nichtsdestotrotz sollten die Tore geschlossen werden, teilt die Stadt Maintal auf eine entsprechende Anfrage mit.
Was die Sache nicht einfacher macht, ist die Lage des neuen Friedhofs. Abgelegen und versteckt am Rand eines Gewerbegebiets im äußersten Osten Dörnigheims, auf drei Seiten von Wald umgeben und weit weg von Wohnbebauung ist er prädestiniert dafür, zum Ziel von Grabdieben zu werden – und für ältere und unmobile Menschen schwer zu erreichen.
Etwa zwei Meldungen von Diebstählen im Monat erreichten die Stadt Maintal, wie diese auf unsere Nachfrage mitteilt. Kontrollen würden regelmäßig durchgeführt, auch in den Abendstunden und am Wochenende. „Wir möchten aber alle Friedhofsbesucherinnen und Friedhofsbesucher darum bitten, Verdächtiges bei uns oder der Polizei zu melden“, so die Stadt.
In Hochstadt ist Ende August ein mutmaßlicher Serieneinbrecher festgenommen worden. Eine Streifenbesatzung beobachtete einen Radler, der sich auffällig umliegende Häuser ansah. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sie fest, dass es sich um einen gesuchten 24-Jährigen aus Offenbach handelt, der im Verdacht steht, mehrere Einbruchsdiebstähle begangen zu haben
in Kindertagesstätten in Rodgau, Rödermark, Dietzenbach und Neu-Isenburg. Ein vermeintlicher Komplize, mit dem der 24-jährige Offenbacher zuvor weitere Einbrüche begangen haben soll, sitzt bereits seit Ende Mai in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Ein Unbekannte mit ungepflegtem Äußeren soll sich Anfang September in Höhe eines Einkaufsmarktes in der Ascher Straße einem Autofahrer in den Weg gestellt haben, weil dieser angeblich zu schnell gefahren sein soll. Als der 26 Jahre alte Golf-Fahrer aus Maintal losfuhr, habe der Unbekannte gegen eine Fahrzeugtür getreten. An dem schwarzen Wagen entstand hierdurch ein Schaden von rund 1.200 Euro.
Mitte September beginnt der Prozess gegen einen 53-jährigen Angeklagten, dem schwerer Raub vorgeworfen wird. Der Mann soll im Februar 2014 eine Frau in ihrem Haus im Maintaler Stadtteil Wachenbuchen überfallen haben. Anschließend, so der Vorwurf, soll der Angeklagte sein Opfer gefesselt und in der Dusche eingesperrt haben. Bei dem Überfall soll der Beschuldigte 800 Euro sowie ein I-Phone aus dem Haus gestohlen haben.
Mitte September ist ein Prozess wegen schweren Raubes an einer Maintalerin vor der 2. Schwurgerichtskammer des Landgerichts Hanau. Der Angeklagte erschien trotz Ladung nicht, sondern hat sich möglicherweise in seine Heimat, die Ukraine, abgesetzt. Nach ihm wird jetzt mit Haftbefehl gefahndet. So bleibt eine Tat zunächst ungesühnt, die bereits im Jahr 2014 stattgefunden hat und an Gewaltausübung wenig zu überbieten ist. Der Täter hatte am 20. Februar jenes Jahres gegen 9.30 Uhr an der Haustür der Geschädigten in der Lortzingstraße in Wachenbuchen geklingelt. Als sie öffnete, habe der Täter sie brutal an den Händen gepackt, sie ins Haus gedrängt, mit Klebeband gefesselt und dem Opfer mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Körperverletzung ist somit ebenfalls angeklagt. Sodann habe er sie in ihrer Dusche eingeschlossen und das Haus auf Wertsachen durchsucht. Der Räuber wurde fündig: mehrere Schmuckstücke, ein Goldbarren, ein I-Phone, wie Richterin Wetzel die Liste der entwendeten Gegenstände vorliest. Das Tragische an diesem Fall: Die Geschädigte ist mittlerweile verstorben. Aber wohl nicht durch die unmittelbaren Einwirkungen am Tattag. Sonst wäre der Strafrahmen noch einmal ungleich höher.
In der Sendung „Maintower Kriminalreport“ Ende September war auch ein Fall aus Maintal Thema. Geschildert wird der Fall von Ursula L., die Ende Mai zu Hause ausgeraubt wurde. Zwei Täter klingelten am helllichten Tag an der Tür und gaben sich als Techniker der Telekom aus – was sie aber nicht waren. Sie behaupteten, die Telefonleitungen wegen angeblicher Störungen überprüfen zu müssen. Die Maintalerin merkte zwar schnell, dass mit den beiden Männern etwas nicht stimmte, aber es war dennoch zu spät: Als sie schließlich feststellte, dass ihr gesamter Schmuck fehlte, waren die Täter schon über alle Berge.
In einem Prozess am Landgericht ist im Oktober ein Hanauer Internet-Betrüger mit ominöser Firma in Maintal zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Täter erhielt: ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung für vollendeten Internet-Betrug in mindestens 419 Fällen, Einziehung von rund 135.000 Euro entstandenen Schadens, und 200 Arbeitsstunden zusätzlich für den überführten, geständigen Täter, einen 26-jährigen Hanauer. Ihm wird gewerbsmäßiger Betrug in hunderten von Einzelfällen mit einem „Fake Shop“ im Internet vorgeworfen, unter „Vorspiegelung eines seriösen Onlineshops“. Schaden bei den Opfern: mindestens jene 135.000 Euro, eingeheimst bei jenen mindestens 419 arglosen Bestellern, die allesamt Vorkasse geleistet haben. Wegen der „Spitzenpreise“; extrem niedrig, natürlich. Für Elektronik-Produkte, die sie in keinem Fall bekamen.
Und erwähnt mehrfach, dass Ali Y. nach seiner Auffassung gar nicht der eigentliche „Hintermann“ sein könne, der als offizieller Geschäftsführer einer ominösen „Vantage GmbH“ mit Sitz in Maintal viel Geld gewaschen, und auf Konten Frankfurter Banken eingezahlte Beträge kurze Zeit später in bar abgehoben haben soll. Das heißt: Er war das schon, der Ali. Das belegen Fotos aus den Banken. Aber meist war noch ein anderer dabei. Einer, der sich auffällig im Hintergrund hielt, doch bei den Bänkern durchaus bekannt zu sein schien. Auf gut Deutsch: Der Hanauer ist ein „Strohmann“. Einer, der sich hat breitschlagen lassen, als Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter einer GmbH vorne dran zu stehen.
Bei einem Unfall auf der A66 in Höhe der Anschlussstelle Bischofsheim ist Angang Oktober eine Person verletzt worden. Bei dem Unfall wurde eine Person leicht verletzt, drei Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Schaden wird auf 30.000 Euro geschätzt. Auslöser dieser Kollision soll ein Autofahrer gewesen sein, der plötzlich vom Verzögerungsstreifen auf die rechte Fahrspur der A 66 fuhr und ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern, weiter in Richtung Frankfurt fuhr.
Eine Fußgängerin ist im Oktober in der Berliner Straße von einem etwa 1,75 Meter großen Mann unsittlich angefasst worden. Kurz nach 6 Uhr war die 35-Jährige in Höhe der Hausnummer 64 unterwegs, als der Täter von hinten kam und ihr an die Brust griff sowie ihr mehrmals in das Gesäß kniff. Die Maintalerin schrie und der Mann rannte in Richtung Wichernstraße davon.
Die Staatsanwaltschaft Hanau und die Ermittler des Fachkommissariats 21 wenden sich im Oktober mit der Veröffentlichung eines Phantombildes an die Bevölkerung und bitten um Mithilfe. Eine Seniorin wurde am Mittwoch, den 30. Mai 2018, gegen 14.45 Uhr, in ihrer Wohnung in der Philipp-Weber-Straße Opfer eines Trickdiebstahls. Die Ermittler fragen nun: Wer kennt Personen, die dem Phantombild ähnlich sehen? -Wer hat das Geschehen oder die Flucht des Täters, der mindestens einen Komplizen hatte, beobachtet?
Bei einer Auseinandersetzung Ende Oktober in einer Wohnung in der Hermann-Löns-Straße ist ein 19-Jähriger mit einem Messer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 20 Jahre alter Mann aus Maintal, flüchtete zunächst. Nach ihm wurde daraufhin intensiv gefahndet. Der Beschuldigte stellte sich in der Nacht zum Sonntag auf einem Frankfurter Polizeirevier. Nach ersten Erkenntnissen hielten sich gegen 20 Uhr die beiden Männer sowie drei weitere in der Wohnung auf. Der 19- und der 20-Jährige gerieten dann in Streit, in dessen Verlauf der Ältere den 19-Jährigen mit einem Messer verletzt haben soll. Der Jüngere kam in ein Krankenhaus und wurde operiert.
Unbekannte haben im Oktober im Wald im Bereich der Kesselstädter Straße rund 80 Altreifen illegal entsorgt. Ein Spaziergänger, der am Sonntagvormittag mit seinem Hund im Wald zwischen Hanau-Kesselstadt und Maintal unterwegs war, rief gegen 10.30 Uhr die Polizei. Die Streife gelangte von Maintal aus über die Straße „Auf der Burg“ über den ersten Feldweg rechts zum Ablageort.
Die Maintal-Werke GmbH als ortsansässiger Energieversorger warnt Anfang November vor unseriösen Anrufen. „Immer öfter erreichen unsere Kunden unseriöse Anrufe von Stromanbietern, die sich als Mitarbeiter der Maintal-Werke ausgeben. Daher die Warnung an unsere Kunden: Das sind nicht wir!“ Die Anrufer versuchten mit Fragen wie „Sie hätten doch sicher gern 20 Prozent weniger Stromkosten?“ neue Kunden zu ködern. Werde diese Frage bejaht, werteten die Firmen dies als Zustimmung und der Kunde bekomme einen neuen Vertrag zugeschickt, der oftmals sogar zu höheren Jahreskosten führe als bisher.
Einbrüche im November:
Es gibt Leute, die ihren Einkauf mit dem Einkaufwagen des Marktes bis zu ihrer Wohnung fahren, dort ausladen und den Wagen nicht zurückbringen, sondern einfach an der Straße oder am Nachbargrundstück abstellen. Im aktuellen Fall war es ein Einkaufswagen des Netto-Marktes in der Spessartstraße, der bis zu seinem „finalen Parkplatz“ in der Thomas-Mann-Straße immerhin anderthalb Kilometer zurücklegte. Auch andere Märkte kennen das Problem, auch wenn es sich überwiegend um Einzelfälle handelt. Eher selten sieht sich die städtische Ordnungsbehörde mit Meldungen über gestohlene und abgestellte Einkaufswagen konfrontiert. Wenn eine Mitteilung über einen Einkaufswagen auf Grünflächen oder im Außenbereich eintreffe, werde der jeweilige Supermarkt informiert und zur Abholung aufgefordert. Die Aldi- Filiale in Bischofsheim verwendet Einkaufswagen, deren Räder blockieren, sobald sie das Filialgrundstück verlassen. Auch Lidl setzt auf diese Variante. Schließlich seien die Anschaffungskosten sehr hoch.
Einbrüche im Dezember:
Klock-Prozess:
Der im Mordfall Klock angeklagte Claus Pierre B. hat im Februar offenbar den Ablauf des Geschehens bildlich und schriftlich festgehalten. Diese Zeichnungen sollen hierbei bereits vor der „Chronik“ entstanden sein, die B. in seiner Untersuchungshaft schrieb. Claus Pierre B. hat den Ablauf des tödlichen Geschehens auf der Main River Ranch schriftlich und bildlich dargestellt, offenbar schon geraume Zeit bevor er in der Untersuchungshaft seine ausführliche „Chronik“ anfertigte. Man könnte die vierseitige handschriftliche Notiz als ein Memorandum bezeichnen, in dem Claus Pierre B. schildert, wie Harry Klock an jenem 6. Juni 2014 zunächst eine angebliche Mietschuld von 456 Euro einforderte. Dies habe er abgelehnt unter Hinweis auf die Auskunft seines Rechtsanwaltes, wonach das Ehepaar gar nicht berechtigt gewesen sei, das Anwesen unterzuvermieten.
Klock habe ihn daraufhin wütend am Hals gepackt und ein Messer gezogen. „Er beschuldigte mich des Verrats.“ Bei der folgenden Auseinandersetzung habe ihm Klock einen Stich in den Oberschenkel versetzt. Es sei ihm aber gelungen, das Messer an sich zu bringen. „Der Kampf war so wild, dass wir beide zu Boden gingen. Er würgte mich, ich bekam kaum Luft.“ Gleichzeitig habe Sieglinde Klock versucht, mit einer Axt auf ihn einzuschlagen. „Dann hörte ich zwei Schüsse . . .“ Dem Gutachter Ansgar Klimke hatte Claus Pierre B. weiter berichtet, in einer Art Blutrausch immer wieder zugestochen zu haben. „Ich war in Panik, weil ich dachte, der steht gleich wieder auf und greift mich erneut an.“
Die Verteidigung von Claus Pierre B. hatte diese Schilderung zwar an Klimke geschickt, es offenbar aber versäumt, sie auch dem Gericht zukommen zu lassen. Rechtsanwalt Karl Kühne-Geiling sagte dazu: „Wir haben Polizei und Staatsanwaltschaft aber frühzeitig von der Einlassung meines Mandanten in Kenntnis gesetzt.“ In einem Strafprozess müssen alle Beweise jedoch zwingend Eingang in die Akten finden. Pikant ist dies vor allem deshalb, weil der Bundesgerichtshof in der Revisionsentscheidung gerügt hatte, die Einlassungen der Angeklagten seien sowohl inhaltlich als auch zeitlich nicht ausreichend dokumentiert.
Fünf Plädoyers sorgten im März für einen langen Gerichtstag. Für Oberstaatsanwalt Heinze
hat sich im Verlauf der Beweisaufnahme zweifelsfrei ergeben, dass kein Kampf zwischen Harry Klock und dem Angeklagten stattgefunden hätte, sondern dieser ganz arglos nur ausstehende Mieten eintreiben wollte. Dann habe ihn Claus-Pierre ganz kaltblütig mit 17 Messerstichen getötet, deshalb sei es ebenfalls Mord. den lassen. Sein Vater habe Sieglinde Klock mit zwei aufgesetzten Genickschüssen aus einer Walther P38 regelrecht hingerichtet. Das Beil, das im Laufe der Ermittlungen erst aus dem Main gefischt werden musste und das die Angeklagten wohl in Panik dort versenkten, soll sogar von Claus-Pierre selbst geführt worden sein, der Harry Klock damit schon eine Wunde an der Stirn beigebracht habe, bevor er dann mit dem Messer zustach. Und alles rundete Klaus-Dieter quasi ab, mit zwei Schüssen, weil Sieglinde sonst Zeugin gewesen wäre. So forderte Bauer zweimal lebenslänglich. Die beiden weiteren Nebenklägervertreter schlossen sich entweder Heinze oder Bauer in mehr oder weniger ausführlichen Plädoyers an.
Für die Verteidigung sieht das naturgemäß völlig anders aus. Rechtsanwalt Karl Kühne-Geiling, Verteidiger des Sohnes, und Rechtsanwalt Thomas Scherzberg, der das Plädoyer für den Vater hielt, plädierten beide jeweils auf Freispruch. Der Prozess insgesamt sei geprägt gewesen vom Versuch der Nebenklagevertreter, ihre Mandanten „schlecht zu machen“. Diese aber seien „ehrbare, kleine Handwerker“, die sich immer wieder Drohungen von Harry Klock ausgesetzt gesehen hätten. Der habe schließlich immer ein Messer in einer Gürteltasche mit sich geführt, wie etliche Zeugen bestätigen könnten.
Die Sensation blieb aus: Auch die 2. große Strafkammer sprach die beiden Angeklagten im Klock-Prozess frei. Klaus-Dieter B. wurde jedoch wegen Verstoß gegen das Waffengesetz zu acht Monaten verurteilt. Für die abgesessene U-Haft stehe Vater und Sohn B. eine Entschädigung zu, so das Gericht. Ganz ungeschoren kam Klaus-Dieter B. nicht davon: Wegen Verstoß gegen das Waffengesetz – er war im Besitz der Wehrmachtspistole gewesen – wurde er zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Weil diese Strafe durch die U-Haft als verbüßt gilt, kann sie, quasi im Nachhinein, nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. Oberstaatsanwalt Heinze kündigte an, erneut in Revision gehen zu wollen, ebenso die Nebenkläger
Da ist die Sache mit Frau S., die zur Tatzeit auf dem Nachbarhof, gut 120 Meter entfernt, gedöst hat. Oder geschlafen. Sie schilderte es mal so, mal so. Zwei Knallgeräusche will sie aber vernommen haben. „Puff-puff!“ Anfangs war sie sich nicht so sicher, aber später, je mehr sie als Zeugin in den Mittelpunkt des Verfahrens rückte, schon: „Eindeutig Schüsse!“
Verkennung der rechtlichen Umstände geriet dies für Bauer-Skuqi-Dietrich zum Dreh- und Angelpunkt des Falles: Handelte es sich tatsächlich um die beiden Schüsse, mit denen Sieglinde Klock getötet wurde, und waren diese nicht von Hundegebell begleitet, wie Frau S. sich zu erinnern glaubt, so müsse es Mord gewesen sein. Dann könne das Geschehen nämlich nicht abgelaufen sein wie von Claus Pierre B. geschildert – als verzweifeltes Ringen um Leben und Tod nach dem Messerangriff durch Harry Klock.
Was von den Klocks im öffentlichen Gedächtnis bleibt, hat eine düstere Seite. Es ist das Bild einer ehelichen Notgemeinschaft, die mit allerlei Tricks dies- und jenseits der Legalität um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfte, verzweifelt, muss man sagen, sich an ihren großen Traum vom Rentnerleben in Spanien klammerte und ausgerechnet jene mit menschenverachtender Drangsal schikanierte, denen es noch schlechter ging. Es ist ein bitterer Beigeschmack, der von dieser Beweisaufnahme übrigbleibt.
Die Staatsanwaltschaft ist im Juni auch gegen das zweite Urteil im Klockprozess, das schriftlich vorliegt, in Revision gegangen. Vor allem beruft sie sich dabei auf eine „Überdehnung des Notwehr-, beziehungsweise Nothilferechts“. Sollte sie damit erfolgreich sein, müsste das Verfahren zum dritten Mal aufgerollt werden. Für eine „Notwehrkonstruktion“ wäre es nämlich geschickter gewesen, so die Richter, den Ablauf von vornherein anders, für den Angeklagten bedrohlicher, zu schildern. Auch damit nahm die Strafkammer der Nebenklage den Wind aus den Segeln. Die Angehörigen der Verstorbenen waren stets von einer geplanten Tat ausgegangen. Das Geschehen müsse anders als von den Angeklagten geschildert abgelaufen sein. Zwar gäbe es durchaus Belege für derartige Thesen. Damit ließen sich gleichwohl die Einlassungen von Klaus-Dieter und Claus Pierre B. nicht widerlegen. Vielmehr spräche vieles „gegen die Annahme, die Angeklagten hätten das Ehepaar am Tag des Geschehens geplant auf die Ranch gelockt, um es zu töten“.
Die Kammer glaubt dem Angeklagten, er habe seinen Sohn vor der mit einem Beil auf diesen losgehende Frau schützen wollen. Dies mag nun Ansatzpunkt für Heinzes neuerliche Revision sein. Denn das Schlag- und Schneidwerkzeug wurde nicht mehr gefunden. Die Angeklagten wollen es hinterher in den Main geworfen haben. Die Kammer schreibt: „Da es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass dieses Beil von einem der Angeklagten oder von Harry Klock eingesetzt worden war … bleibt insofern nur Sieglinde Klock als diejenige, die das Beil geführt haben kann.“ Es mag eine etwas gequälte Herleitung sein. Man könnte von einem Zirkelschluss sprechen. Ein Beweis aus sich selbst heraus. Aber ob sich der BGH daran stößt?
Personen (hier nicht wiedergegeben)
Stadtverordnetenversammlung
Das oberste Beschlußorgan einer Kommune ist die Gemeindevertretung, in Maintal die Stadtverordnetenversammlung. Deshalb soll sie auch zuerst behandelt werden. Doch in diesem Jahr ging es vor allem um die Wahl eines neuen Ersten Stadtrats. Am 31. Dezember sollte die zweite Amtszeit von des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber eigentlich enden. „Ich bewerbe mich um eine weitere Amtszeit“, kündigt Sachtleber an. Lediglich die Grünen und die CDU sprechen sich bei unserer Abfrage zum Ausblick auf das Jahr 2019 klar für Sachtleber aus.
Im Zusammenhang mit der Stadtratswahl machten die Grünen im August eine Flugblattaktion zugunsten des derzeitigen Amtsinhabers Ralf Sachtleber, die bei den anderen Parteien auf heftige Kritik stieß. Die Befürchtung der Grünen war, dass SPD und CDU mit Hilfe ihrer jetzigen Mehrheit statt einem jetzt zwei hauptamtliche Stadtratsposten schaffen und Kandidaten aus ihren eigenen Reihen zur Wahl stellen werden. Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber sahen jedoch die Stadt mit zwei fachkompetenten Führungskräften gut aufgestellt, um alle Aufgaben zu leisten. Von 88 Aufträgen der Stadtverordnetenversammlung seien 37 erledigt und 50 in Bearbeitung.
Anfang September setzte Ahmet Cetiner in der Debatte um die anstehende Wahl eines Ersten Stadtrats ein Zeichen. Der Unternehmer, der unter anderem Pächter der Sommergastronomie Mainkultur ist und regelmäßig mit satirischen Beiträgen auf sich aufmerksam macht, präsentiert sich als potenzieller Kandidat für den Posten. Er machte damit Opposition gegen die Parteien, die das Amt politisch besetzt haben wollten. Wenn das Parteibuch wichtiger sei als die persönliche Eignung, dann brauche es konsequenterweise einen Kandidaten, der gegenüber allen Fraktionen loyal sei.
Der 23. September war der Tag der Entscheidung, ob der Erste Stadtrat in Maintal in seine dritte Amtszeit geht oder nicht. Umgeschwenkt war indessen die CDU, die zu Jahresbeginn noch betont hatte „das Beste für Maintal ist aus unserer Sicht die Wiederwahl Sachtlebers“. Sie ist aber von dieser Überzeugung zwischenzeitlich abgerückt. Unzufriedenheit mit der Arbeit des Amtsinhabers und die Überzeugung, dass im Hauptamt ein Vertreter aus der Politik sitzen sollte, sind wesentliche Gründe, mit denen Fischer für einen personellen Wechsel eintritt.
Rückhalt fand Sachtleber weiterhin bei den Grünen, die ihn 2007 als Kandidaten nominiert hatten. „Für Maintals Zukunft ist es unerlässlich, dass Bürgerinnen und Bürger, Stadtverordnete und Verwaltung weiterhin erfolgreich zusammenarbeiten. Für diese integrative Aufgabe ist aus Sicht von B90/ Die Grünen niemand besser geeignet als Ralf Sachtleber“, lautete die Begründung. Das sahen auch über 300 Maintaler so, die mit ihrer Unterschrift an die Stadtverordneten appellieren, Sachtleber „im Interesse unserer Stadt“ wiederzuwählen.
Es soll auch in Zukunft nur einen Ersten Stadtrat in Maintal geben. Das dürfte aber nicht Ralf Sachtleber sein. Die Stadtverordneten sprachen sich mehrheitlich gegen eine Wiederwahl des Amtsinhabers aus. Stattdessen soll nun ein Wahlvorbereitungsausschuss gegründet werden, der eine Ausschreibung der Position vornimmt und damit das Feld für einen weiten Bewerberkreis öffnet. Ob Ralf Sachtleber darunter sein wird, ist offen.
Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher brach eine Lanze für ihren Kollegen im Hauptamt. Man sei seit dreieinhalb Jahren ein Team und würde die Themen, die hier angesprochen würden, auch umsetzen. Der Antrag der Grünen für eine Wiederwahl des Amtsinhabers wurde mit 17:23 Stimmen abgelehnt bei zwei ungültigen Stimmen. Ralf Sachtleber machte deutlich, dass er sich nicht auf eine Ausschreibung bewerben wird. Dreh- und Angelpunkt der Aussprache war die grundsätzliche Debatte über eine politische Schärfung im Hauptamt.
Ein Name stand bereits im Raum: Karl-Heinz Kaiser. Der Sozialdemokrat ist seit 2011 Stadtverordnetenvorsteher. Aus dem Ersten Bürger der Stadt könnte also der Erste Stadtrat werden. Und auch für die dadurch freiwerdende Position des Stadtverordnetenvorstehers wurde schon ein Name gehandelt: Martin Fischer, Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU.
Der Wahlvorbereitungsausschuss hat im Oktober die Stelle ausgeschrieben. Bis zum 30. Oktober können sich Interessierte auf die freie Position im hauptamtlichen Magistrat bewerben. Gesucht wird eine „fachlich geeignete und im Umgang mit kommunalpolitischen Gremien erfahrene Persönlichkeit mit Führungserfahrung“, heißt es in der Ausschreibung. Weiterhin seien eine kollegiale Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin, den städtischen Gremien und einer engagierten Verwaltung sowie die Kooperation mit einer aktiven, interessierten Bürgerschaft Voraussetzungen für diese Funktion.
Für welche Fachbereiche Sachtlebers Nachfolger zuständig sein wird, entscheidet Bürgermeisterin Monika Böttcher. Noch bis Ende des Jahres ist Ralf Sachtleber Maintals Erster Stadtrat. Sollte bis dahin kein geeigneter Nachfolger gefunden worden sein, hat er sich dazu bereit erklärt, die Geschäfte bis Ende März weiterzuführen.
Nächstmöglicher Termin für eine Wahl wäre die Sitzung am Montag, 16. Dezember. Aber auch am Tag der Wahl selbst kann der Kreis der Bewerber um weitere Kandidaten ergänzt werden. Das Vorschlagsrecht liegt dann allerdings allein bei der Stadtverordnetenversammlung. Sollten an diesem Abend weitere Kandidaten benannt werden, würde der Wahlvorbereitungsausschuss in einer Sitzungsunterbrechung zusammenkommen, um zu prüfen, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Dies vorausgesetzt, wäre eine Wahl noch am gleichen Abend möglich. Wenn im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit für einen Kandidaten erreicht wird, folgen weitere Wahlgänge. Und nach jedem einzelnen ist es auch möglich, den Prozess abzubrechen. Und dann stand ja auch noch im Raum, ob die Wahlalternative Maintal (WAM) einen Antrag auf Abschaffung des Postens stellt
Die Vorsitzenden sind sich fraktionsübergreifend einig, dass die nicht-öffentlichen Sitzungen des Wahlvorbereitungsausschusses dem Schutz der Bewerber dienen. Denn es gibt keine Garantie auf eine Wahl. Deshalb sollen die Personen nicht geschädigt aus dem Verfahren hervorgehen. Es könnten sich schließlich auch Kandidaten bewerben, die sich in einem festen Arbeitsverhältnis befinden. Die Schattenseite des Verfahrens ist, dass interessierte Kreise, die das Verfahren in Misskredit bringen wollen, die Möglichkeit haben, Legenden zu streuen.
Es meldeten sich dann mehrere Bewerber:
1.Ahmet Cetiner, parteilos, aus Bischofsheim, , Pächter der Sommergastronomie Mainkultur und Gründer eines Carsharing-Unternehmens (das er aber bald wieder aufgeben mußte), der sich vor allem gegen einen Bewerber mit Parteibuch aussprach (Anfang September).
2. Sabine Freter, parteilos, studierte Bauingenieurin, seit 2017 Bereichsleiterin der Stadtwerke in Mörfelden-Walldorf (Ende November). Als wichtige Themen für Maintals Zukunft sieht sie vor allem das Schaffen von Arbeitsplätzen und von Wohnraum.
3. Anahit Schäfer, Ehefrau des Fraktionsvorsitzenden der FDP, ehrenamtliche Stadträtin, nach der Reifeprüfung in Jerewan hat sie Technologie der anorganischen Chemie studiert und sich als Schneiderin selbständig gemacht und diese Selbständigkeit in Maintal fortgeführt (Anfang Dezember).
4. Andreas Bühner, parteilos, im Jahre 2005 hat er in Dörnigheim ein Ingenieurbüro als Startup gegründet und es bis zum Verkauf Ende 2018 samt 85 Mitarbeitern geführt. Er will vor allem Bürgerversammlungen und als Erster Stadtrat vor allem kaufmännischen Vorsicht walten lassen und Stadtentwicklung in Eigenregie machen (Anfang Dezember).
5. Ioannis Sarigiannidis, parteilos, aus Dörnigheim. Er arbeitet bei einem Bildungsträger in Hanau und will den lebendigen Dialog mit den Bürgern führen, am besten an einem zentralen Ort der Begegnung in Maintal.
Im Gespräch war auch schon Martin Fischer, Partei- und Fraktionsvorsitzenden der CDU. Aber weil der Wahlprüfungsausschuß seine Arbeit noch nicht abgeschlossen hatte., konnte in der Dezember-Sitzung kein neuer Stadtrat gewählt werden.
Weitere Themen des öffentlichen Lebens
Die Bürgermeisterin setzte ab März ihre Stadtteilgespräche auf dem Wochenmarkt Bischofsheim fort. Weitere Gespräche in den anderen Stadtteilen folgten. Auch die Vereinsgespräche fanden wieder statt. Über die städtische Facebook-Seite wurden die Fragen der Nutzer live beantwortet. Auch für Kinder und Jugendliche gab es Termine. Aber die Beteiligungsplattform „Maintal macht mit“ für die Ideen ihrer Bürger wurde aufgegeben wegen mangelnder Beteiligung (und der Forderung von 100 Unterstützern).
Die Maintaler Fraktionen warben für die Europawahlen am 26. Mai mit Pizzas, die nicht mit dem Logo der Pizzeria, sondern mit einem gemeinsamen Aufruf der Maintaler Stadtverordneten., am kommenden Sonntag an der Europa-Wahl teilzunehmen und ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben. Und am Samstag diskutierten vier Fraktionsvertreter auf einem Podium in Höhe der Main-Kultur ihre jeweiligen Vorstellungen vom zukünftigen Europa, umrahmt von einem Kultur- und Unterhaltungsprogramm. In Hochstadt müssen sich die Wähler im Vergleich zu den vergangenen Wahlen auf neue Wahllokale einstellen. Die zwei Wahllokale aus dem Rathaus ziehen um ins Bürgerhaus, Ringstraße Süd 21, und das Wahllokal aus dem Gemeindehaus ist nun im DRK-Seniorenzentrum, Konrad-Höhl-Straße 6, zu finden.
Die Grünen wurden in Maintal die zweitstärkste Kraft nach der CDU. Sie konnten ihr Ergebnis mit 23,0 Prozent im Vergleich zu den Wahlen vor fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die Verlierer der Wahl sind die SPD (minus 12,4 Prozent) und die CDU (minus 4,7 Prozent). Die AfD erhielt 10,9 Prozent, die Wahlbeteiligung lag bei 56,0 Prozent (40,3)
Im Mai wurden in den beiden Familienzentren Treffs für alle Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern angeboten. um vor allem junge Mütter miteinander ins Gespräch bringen. In den Einrichtungen können sich Eltern zudem Rat zu Erziehungs- oder. Im Familienzentrum Uhlandstraße wurde das Elterncafé weitergeführt. Die Sozialpädagogin Verena Strub leitet seit 2017 die Stabsstelle für Integration. Diese Zuordnung außerhalb der Fachbereiche mache deutlich, dass das Thema Integration quer zu allen liege und alle Ämter damit befasst seien. Sechs Themenfelder werden unter Beteiligung von Experten ausgearbeitet. Die Bereiche gliedern sich in „Lernen in Maintal – Sprache und Bildung“, „Aufwachsen in Maintal“, „Arbeiten in Maintal“, „Alt werden in Maintal“, „Leben und Wohnen in Maintal“ und „Miteinander reden in Maintal – im Dialog für Toleranz und Vielfalt“.
Im Rahmen des Programms zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung konnte in Bischofsheim der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe im Juli auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei.
Die Maintal Aktiv–Freiwilligenagentur lud im Oktober zur Demokratiewerkstatt ins Stadtteilzentrum Bischofsheim mit dem Schwerpunkt „Demokratie stärken!“ ein.
Im Oktober zogen die Grünen in Maintal eine positive Bilanz ihrer transparenten Arbeit:
Seit dem Frühjahr dieses Jahres haben die Maintaler Grünen eine neue Agenda zur Mitgliederwerbung in Kraft gesetzt. Offener, aktueller, niederschwelliger, konkreter wollen die Grünen werden, um mehr Menschen für die Maintaler Politik und die damit verbundenen Grünen-Standpunkte zu gewinnen. Die Zeiten für einen neuen Politikansatz scheinen nie besser gewesen zu sein, als in der Zeit, in denen den Grünen das Thema Klimaschutz die Tore zur politischen Mitte weit geöffnet hat, in Maintal und anderswo. Wie ein neuer, offener Zugang zu Politik und politischer Mitbestimmung aussehen kann, dazu hatten Mitte September den Landesvorsitzende Philip Krämer eingeladen.
Die Maintaler FDP warnte im Oktober davor, die nun verabschiedete Grundsteuerreform solle nicht für Steuererhöhungen in Maintal genutzt werden. Sie forderte, dass sich die Bemessungsgrundlage für die Steuer an der Fläche orientiert, damit keine hohen bürokratischen Erfordernisse auf die Bürgerinnen und Bürger und die Verwaltung zukommen. Kritiker sind allerdings gegen die reine Flächenbemessung und fordern, dass auch der Immobilienwert bei der Berechnung eine Rolle spielen müsse. Ansonsten käme es zur bizarren Situation, dass eine Mittelstands-Familie, die auf dem Land im Altbauhaus mit einem großen Garten wohnt, erheblich mehr Grundsteuer zahlen muss als ein schwerreicher Besitzer von Luxusappartements im Frankfurter Nordend. Die Maintaler Stadtverordnetenversammlung kann dann entscheiden, mit welchen Hebesätzen wir die verschiedenen Nutzungsarten versehen.
Bei der Diskussion über den Klimawandel im November ging es vor allem um die Frage, ob man vom Klimawandelt oder vom Klimanotstand sprechen solle, ob es also eine Klimakrise gibt und dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen. Die Ausschüsse haben ich zum Klimanotstand bekannt und diesem eine hohe Priorität eingeräumt. Es wurde die Gründung eines Klimabeirates beschlossen und ein Aktionsplan „Klimaschutz Maintal 2025“ sollte erstellt werden. Die Stadtverordnetenversammlung aber entschied sich nur für eher kleine Projekte (Verkehrswende oder Pflanzung von Bäumen), anstatt einer großen Veränderung.
Die Stadt Maintal beklebte im November die Bio-Abfallbehälter mit Info-Stickern, weil Fehlwürfe den Betreibern der Biokompostieranlage große Probleme bereiten.
Der Haushalt 2020 wurde Mitte Dezember mit einer wenn auch schwachen Mehrheit beschlossen. Die Fraktionen hatten sich schon im Oktober zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle städtischen Gebäude klimaneutral zu gestalten. Um dieses Vorhaben umzusetzen, hatten die Grünen angeregt, die Stelle für einen technischen Energiebeauftragten zu schaffen. Dieser Antrag wurde am Montag aber mit Mehrheit abgelehnt. Einigkeit herrschte bei den Fraktionen indes beim Thema Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder, vor allem bei der Schulkindbetreuung an der Fritz-Schubert-Schule. Der fertige Haushaltsplan fand lediglich bei den Fraktionen der CDU und der WAM Zustimmung
An Heiligabend machte die Verwaltungsspitze ihren traditionellen Rundgang bei der Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz Maintal, bei der Feuerwehr und den Mobilen Sozialen Hilfsdiensten, um sich dort zu bedanken für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit.
Stadtentwicklung
Anfang des Jahres wurden auf dem alten Friedhof Dörnigheim die Toiletten für Friedhofsbesucher geschlossen, lediglich bei Trauerfeiern oder Beerdigungen darf sie genutzt werden.
Der Grund ist Vandalismus.
Für den Spielplatz an der Mainfähre in Dörnigheim wurde eine neue Konzeption erarbeitet:
Neue Spiel- und Sportgeräte sollen dafür sorgen, dass Eltern und Großeltern künftig nicht nur von der Bank aus das muntere Treiben beobachten, sondern selbst aktiv werden. Der Mehrgenerationenspielplatz kann und soll von allen Altersgruppen genutzt werden, die Geräte sind auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar. Die Fläche soll nicht nur erweiterter Spielplatz sein, sondern auch ein Begegnungsort, für eine soziale Interaktion zwischen Generationen und Bevölkerungsgruppen.
Ende Januar wurden die Anwohner des Gebiets innerhalb der Straßen Waldstraße, Fechenheimer Weg, Friedhofstraße und Eugen-Kaiser-Ring informiert, daß auf ihren Grundstücken möglicherweise Altlasten vorliegen in Form von Trümmerresten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nicht brauchbare Schuttteile aus Frankfurt wurden dazu verwendet, das Feuchtgebiet für eine Bebauung nutzbar zu machen. Ende 2016 buchstäblich kamen sie beim Erweiterungsbau der Waldschule wieder zutage. Säuglinge und Kleinkinder sollen nicht direkt auf und mit der Erde spielen, Erwachsene sollten nach Garten- und Erdarbeiten die Hände immer gründlich waschen. Vom Anbau von Wurzel- und Knollengemüse wird abgeraten.
Einzelprojekte:
Die Ideen für ein neues, zentrales Rathaus, das im Bereich des Bahnhofs Maintal-Ost in Dörnigheim hätte entstehen können, wurden Anfang des Jahres zu den Akten gelegt. Von diesen Überlegungen übrig geblieben ist das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum, denn mit dem dortigen Busbahnhof ist eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Noch in diesem Jahr sollte die Umsetzung des Projekts beginnen. Denkbar ist unter anderem den zentralen Stadtladen dort unterzubringen. Außerdem könnten von der Öffentlichkeit häufig frequentierte Einrichtungen der Verwaltungen im neuen Zentrum am Bahnhof Maintal-Ost ihren Platz finden.
Mit dem Haushalt 2019 beschlossen Maintals Parlamentarier, den Altbauflügel des Rathauses inklusive des Grundstücks an der Sandgasse zu veräußern. Statt wie einst in der politischen Diskussion mal angedacht an einem zentralen Punkt, soll die Stadtverwaltung auf drei Standorte verteilt werden: Rathaus an der Klosterhofstraße, ehemaliges Polizeigebäude an der Dörnigheimer Kirchgasse und das Bürger- und Dienstleistungszentrum als einziger echter Neubau.
Das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum ist Bestandteil eines Gesamtkonzepts zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Dörnigheim, das von der Stadtleitbildgruppe „Maintal Entree“ erarbeitet und 2014 vorgestellt wurde. Dieses beinhaltet auch eine Modernisierung des Bahnhofsgebäudes, das derzeit noch im Besitz der Deutschen Bahn ist und mittelfristig von der Stadt erworben werden soll. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum werden die jetzigen Park-and-ride-Parkplätze weichen müssen, sie sollen durch ein Parkhaus östlich des Bahnhofs ersetzt werden. Auch der Bau des Parkhauses soll 2020 realisiert werden.
[Die Verwaltung war einmal in Hochstadt zentralisiert worden, um weite Wege zwischen den einzelnen Abteilungen zu vermeiden. Bei zukünftig drei Verwaltungsstandorten wird es wieder an sich unnötige Fahrten geben. Der Busbahnhof liegt zwar zentral, aber wer fährt schon mit dem Bus? Wo soll aber der parken, der mit dem Auto kommt? Wo parken die städtischen Angestellten? Schon jetzt sind auf beiden Seiten des Bahnhofs die Parkplätze knapp. Die neunzig Parkplätze auf Dörnigheimer Seite sollen durch nur neunzig (oder 150?) Parkplätze: 2019auf dem Gelände der ehemaligen Expreßgutannahme ersetzt werden. Und die Parkplätze vor dem Braubachzentrums sind nur für Kunden]
Der Metrokonzern plante schon länger, den Real-Einkaufsmarkt an der Wingertstraße mit
62 Mitarbeiter zu verkaufen. Eigentümer des Grundstücks sowie des Gebäudes ist aber die Carlton Group, Real ist nur Mieter. Carlton möchte in Kooperation mit der Stadt Maintal das Gelände neu bebauen, um den Ortseingangsbereich positiv zu entwickeln und aufzuwerten. Im Frühjahr 2018 wurde die Öffentlichkeit über den Vorentwurf für einen Bebauungsplan informiert. Im Februar 2019 wurde die Sache wieder einmal spruchreif. Man hatte einen Vollsortiment-Anbieter im Blick. Neben einem Vollsortiment-Händler wird es dort auch einen Discounter geben und weitere Fachgeschäfte, einen Drogeriemarkt und Bäckereien.
Die traditionsreiche Baugenossenschaft hat 2016 nach 20 Jahren wieder begonnen, neuen Wohnraum zu schaffen. Aktuelles Projekt im März 2019: Ein Wohnhaus mit 15 Wohneinheiten, das im Bereich Ecke Beethovenstraße/ Kolpingstraße/ Hasengasse mit einer Fläche von rund 1.300 Quadratmetern. Unter dem Namen „Neue Mitte Kolpingstraße“ entstand zunächst bis März des vergangenen Jahres ein Komplex mit elf Wohneinheiten an der Kolpingstraße 3. Als zweiter Abschnitt dieses Projekts soll nun auf einer Freifläche entlang der Beethovenstraße und der Hasengasse ein viergeschossiges Gebäude in L-Form gebaut werden, das später die Adresse Kolpingstraße 2–4 tragen wird. In den beiden Gebäudeteilen werden laut der Baugenossenschaft insgesamt 15 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 1150 Quadratmetern errichtet, die alle ausgestattet sind mit Tageslichtbädern, Balkon beziehungsweise Terrasse oder Loggia. Der Baukörper wird als leicht geschwungene L-Form konzipiert und nimmt dadurch den Straßenverlauf der Beethovenstraße und der Hasengasse auf. Die beiden aneinanderhängenden Gebäudeteile werden jeweils mit einem eigenen Treppenhaus ausgestattet, um dadurch eine mögliche Geräuschkulisse deutlich zu minimieren.
Die Erdgeschosswohnungen sind barrierearm konzipiert, die Heizungs- und Warmwasserversorgung soll zum Teil aus einer Solarthermieanlage gespeist werden. Bei den Wohnungen werden Zwei-, Drei- sowie Vier-Zimmer-Einheiten erstellt. Damit könne die Baugenossenschaft ihren Mitgliedern ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Wohnungs- und Zimmergrößen anbieten.
Im April wurde entschieden, daß es in Maintal kein stationäres Hospiz geben soll. Stattdessen soll ein Expertenteam in bereits bestehenden Einrichtungen, wie Krankenhäusern und Pflegeheimen, eingerichtet werden, ein Netzwerk „Hospiz- und Palliativversorgung Maintal“.
Die leerstehende Produktionshalle der Firma Mettenheimer an der Philipp-Reis-Straße wurde im Herbst 2012 abgerissen und in der Folge Wohnbebauung realisiert wurde. Die Dirk van Hoek GmbH aus Bad Soden errichtete dort 33 Häuser. Bis heute nicht verwirklicht wurde ein „Gewerberiegel“, der zur Straßenfront hin entstehen sollte. Nun aber gibt es einen privaten Investor, der seine Ideen für die Errichtung eines dreigeschossigen Baus, in dem ein Hotel und ein Restaurant unterkommen sollen, prüfen lässt.
Im April stellte Ido Michel, der Eigentümer der Michel-Hotelkette, sein Plan vor, neben seinem Hotel „Best Western“ ein Hochhaus mit 60 Wohnungen zu errichten. Das wäre ohne Frage ein Hingucker am westlichen Stadteingang von Dörnigheim, aber dazu wäre eine Änderung des Bebauungsplans nötig, weil nach dem jetzigen Plan auf dem Grundstück lediglich Hotelbauten zugelassen sind An der Südwest-Ecke des Areals soll neben dem Hotelgebäude ein Hochhaus mit 17 Geschossen entstehen. Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wäre eine öffentliche Nutzung denkbar, beispielsweise mit einer Arztpraxis, einem Café, einem Fitnessstudio oder Ähnlichem. Darüber würden sich 60 Mietwohnungen auf die weiteren Geschosse verteilen. Diese sind barrierefrei geplant und sollen eine Größenordnung von 70 bis 75 Quadratmetern. Für alle Wohnungen ist ein Balkon oder eine Loggia vorgesehen. Das Grünkonzept sieht unter anderem vor, den Ringwall zur Kennedystraße und zur Querspange zu verdichten.
Mit dem Turm würde ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum geleistet, und das mit möglichst geringem Flächenverbrauch, und unter anderem durch Technik wie Erdwärmespeicher eine gute Effizienz. Daher auch der Name, den die Planer dem Projekt gegeben haben: „Green Tower“. Städtebaulich würde der Turm gut ins Dörnigheimer Westend passen. Denn entlang der Westendstraße stehen bereits drei Hochhäuser. Der Green Tower setze diese städtebauliche Struktur fort und hätte im Falle einer Realisierung einen Ausstrahlungseffekt auf die Umgebung.
Die FDP lehnte gleich ab, weil nach dem Stadtentwicklungskonzept in der Regel keine neuen Häuser gebaut werden sollen, die mehr als vier Vollgeschosse haben. Es gehe zwar darum, mehr Wohnraum zu schaffen, insbesondere bezahlbaren Wohnraum, dies dürfe aber nicht um den Preis der Verschandelung des mittelstädtischen Stadtbilds passieren. Hochhäuser sind kein Beitrag zu einer gesunden Durchmischung der Stadtbevölkerung und bringen großes soziales Konfliktpotenzial mit sich. Auch für WAM und Grüne war das Projekt eindeutig zu viel des Guten. Auch Stadtrat Sachtleber meinte, das Projekt sei eine Ohrfeige an die stadtplanerischen Bemühungen der vergangenen fünf Jahr.
CDU und SPD aber waren für den „Green Tower“: Mit ihrer Mehrheit stimmten Ende Mai CDU und SPD im Ausschuß schließlich für den Antrag und damit für die Änderungen des Bebauungsplans. Das endgültige Votum wird am Dienstag, 11. Juni, um 18 Uhr in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten fallen. Die Gegner werden mit Spannung erwarten, wie der Bauherr die notwendigen 120 Stellplätze realisieren möchte.
Auch die Grünen waren strikt gegen den Bau dieses 17-stöckigen Hochhauses auf dem Gelände des Michel-Hotels am westlichen Dörnigheimer Ortseingang. Aus Sicht der Grünen werden wichtige Vorschriften des Baurechts verletzt. Ein Hausbau soll danach nicht mehr als 40 Prozent der Fläche eines Grundstückes beanspruchen. Im vorliegenden Fall wären es 80 Prozent, also eine fast vollständige Bebauung. „Es ist auch vollkommen unklar, wo die notwendigen 160 zusätzlichen Parkplätze herkommen sollen. Die größeren Grünflächen, die bei den älteren Wohnhochhäusern in Maintal üblich sind, würden fast vollständig wegfallen“,
sagt sie.
Ein nachgeschobener Antrag der SPD fordert, dass 30 Prozent sozial geförderte Wohnungen entstehen, ein Mobilitätskonzept inklusive Parkplatzkonzept gemäß Stellplatzverordnung sowie ein Energiekonzept vorgelegt werden sollen.
In der Stadtverordneten befürworten im Juni alle Fraktionen die Wohnbebauung auf dem Gelände des Michel-Hotels mit einem 30-prozentigen Anteil an günstigen Mietwohnungen. Aber bei der maximalen Ausnutzung des Grundstücks und der geplanten 17-geschossigen Bebauung hört die Einigkeit dann auf. Für die Änderung des Bebauungsplans gab es trotz aller Widerstände schließlich eine Mehrheit.
Das weitere Vorgehen in Sachen „Green Tower“ sieht nun vor, dass der Maintaler Magistrat zunächst einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor Ido Michel schließt, in dem eine Mindestquote von 30 Prozent gefördertem Mietwohnungsbau, ein Mobilitäts- sowie ein Energiekonzept festgelegt werden. Dieser Vertrag, den alle Fraktionen befürworten, muss zunächst befürwortet werden, bevor der Bebauungsplan im Sinne von CDU und SPD beschlossen wird. Damit ist der erste Schritt in Richtung „Green Tower“ getan, auch wenn das letzte Wort in der Sache noch lange nicht gesprochen ist.
Die Barrierefreiheit des Bahnhofs Maintal-Ost ist seit Jahren ein Dauerthema. Durch die Erhöhung der Bahnsteige, die in der Zwischenzeit erfolgte, hat sich die Ein- und Ausstiegssituation für die Fahrgäste mittlerweile verbessert. Ein nach wie vor bestehendes Problem ist jedoch auch im April 2019, dass zumindest das Gleis in Fahrtrichtung Frankfurt nicht barrierefrei zu erreichen ist. Das wird vorerst auch so bleiben. Zwar plant die Deutsche Bahn eine Modernisierung des Haltepunkts, in deren Zug neben der Treppe eine barrierefreie Rampe sowie Aufzüge den Zugang zum Bahnsteig ermöglichen sollen. Allerdings sind diese Pläne gekoppelt an die Baumaßnahmen im Zuge der Realisierung der Nordmainischen S-Bahn.
Die Schulferien bieten im Sommer regelmäßig Gelegenheit, dringend erforderliche Baumaßnahmen an Kanalisation und Straßen zu beginnen. Die Stadt investiert rund 1,9 Millionen Euro in Sanierungen und Instandsetzungen an Maintaler Straßen. Hinzu kommen noch Arbeiten der Maintal Werke, die Gasleitungen in Bischofsheim erneuerten. Einige Straßen mußten komplett gesperrt werden, weil die unter ihnen liegende Kanalisation erneuert oder erweitert werden muss. Hier bauten verschiedene Firmen im Auftrag der Stadt Maintal. Betroffen sind die Stadtteile Wachenbuchen, Hochstadt und Bischofsheim.
In der Straße Alt Wachenbuchen wurdet bis voraussichtlich Ende Oktober der Kanal ausgetauscht und von einem Innendurchmesser von 40 Zentimetern auf 50 bis 60 Zentimeter erweitert. Und in Hochstadt schließlich befindet sich vor der Kelterei Höhl eine größere Baustelle. Hier wurde der gesamte Straßenaufbau erneuert und zudem der östliche Gehweg ausgebaut.
Der Radweg „R4“ zwischen der Hochstädter Straße und dem Parkplatz vor dem Aldi Bischofsheim wurde bis Anfang August grundhaft erneuert sowie der Parkplatzvor dem Kochberg ausgebaut.
An der Waldschule in Bischofsheim wurde der kleine Schulhof saniert, und an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim wurden Container für die anstehende Baumaßnahme aufgestellt. In der Hochstädter Fritz-Schubert-Schule wurde ein Klassentrakt saniert, aufgrund des geforderten Brandschutzes. Die Maßnahme dauert noch bis Ende des Jahres. In der angrenzenden Adolf-Diesterweg-Schule wurde die Turnhalle saniert, unter anderem wird eine LED-Beleuchtung installiert und der Sporthallenboden erneuert (im Sommer 2021 machte allerdings das undichte Dach alles wieder zunichte).
Die teuerste Baumaßnahme der nächsten Monate begann während der Sommerferien an der Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim. Hier wurde das gesamte Gebäude B brandschutztechnisch saniert. Außerdem erhält der naturwissenschaftliche Bereich eine komplett neue Ausstattung.
Mitte August wurde von den Vereinen „Haus und Grund Hanau“, „Haus und Grund Bergen-Enkheim“ und „Mieterbund Hanau“ ein neuer Mietspiegel für Maintal beschlossen. Man hat sich auf eine Steigerung der Tabellenwerte um 5,3 Prozent verständigt und energetische Maßnahmen stärker berücksichtigt.
Im August wurde über das Opel-Eck gesprochen, das seit vielen Jahren als heruntergekommene „Ladeninsel“ als Schandfleck angesehen wurde. Im Oktober hatte es die Stadt geschafft, gemeinsam mit dem Eigentümer einen belastbaren Plan für die Zukunft des rund 1.800 Quadratmeter großen Geländes zu erstellen. In drei Jahren sollte nun zwischen Kennedy- und Berliner Straße ein moderner, ansehnlicher Mix aus Wohnbebauung und Ladenlokalen entstehen. Im Erdgeschoss der neuen Bebauung sollen sich Ladenlokale befinden, darüber in mehrgeschossiger Bauweise Wohnungen. Außerdem soll eine Tiefgarage gebaut werden.
Der Magistrat freute sich im Oktober besonders darüber, dass die Stadt nun endlich ein neues Gewerbegebiet erhalte: In Bischofsheim entsteht in Kooperation mit der Nachbarstadt Frankfurt auf einer Fläche von 15 Fußballfeldern das Gewerbegebiet Maintal-West. Die Absprachen für das Großprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt sind laut Magistrat abgeschlossen. Im Frühjahr kommenden Jahres beginnt die Stadt Maintal mit der Erschließung des Geländes, einschließlich eines Straßenbaus auf Frankfurter Stadtgebiet.
Zwei weitere Gewerbegebiete seien noch geplant: Eines in Bischofsheim in der Nähe der „Grünen Mitte“ und eines in Main-Nähe zwischen Dörnigheim und Hanau. Hier soll eine Mischform aus Neubaugebiet und Gewerbeansiedlung entstehen. (12. Oktober).
Der Zeitplan für das Parkhaus am Bahnhof Maintal-Ost stand. Bereits im Jahr 2020 sollte der Startschuss für den Bau fallen. Doch dann stellte die Deutsche Bahn im Frühjahr ihren Baustellenabwicklungsplan für die Realisierung der nord-mainischen S-Bahn vor und die Maintaler Pläne waren hinfällig.
Die Bahn wird einen Teil der Fläche, auf der das Parkhaus entstehen soll, für die Baumaßnahme benötigen. Allerdings ist längst beschlossene Sache, dass auf dem heutigen Park-and-ride-Parkplatz auf Dörnigheimer Seite ein Bürger- und Dienstleistungszentrum entstehen soll. Das geht aber nur, wenn alternative Parkflächen zur Verfügung stehen. Deshalb die Pläne für ein Parkhaus.
Weil man mit dem Bau des Verwaltungsgebäudes nicht bis zur Fertigstellung der nordmainischen S-Bahn auf Maintaler Gemarkung warten möchte, stellte Sachtleber Anfang November nun mögliche Ausweichflächen vor. Außerdem schlägt der Magistrat die Erhebung von Gebühren für die P+R-Flächen vor, damit diese nicht zweckentfremdet werden, sondern tatsächlich nur den Pendlern zur Verfügung stehen.
Derzeit gibt es auf der Dörnigheimer Seite des Bahnhofs 85 Parkplätze. An der Philipp-Reis-Straße auf Hochstädter Seite sind es 92. Hinzu kommt eine provisorisch hergerichtete Fläche an der Max-Planck-Straße, die Platz für 60 Autos bietet. Damit existieren rein rechnerisch 237 Parkplätze. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum wurde zusätzlich ein Bedarf von 50 bis 111 Stellplätzen ermittelt, je nach Größe und Nutzungsfläche.
287 bis 348 Parkplätze sind also insgesamt nötig, die vorerst ohne Parkhaus realisiert werden sollen. Die Pläne der Stadtspitze hierzu sehen wie folgt aus: Auf Hochstädter Seite werden die 92 Parkplätze auf dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße sowie die 60 an der Max-Planck-Straße beibehalten. Zusätzlich könnte die Stadt eine Lagerfläche am Ende der Max-Planck-Straße pachten, wo 48 Stellplätze denkbar wären.
Auf Dörnigheimer Seite sind 105 Plätze auf dem Grundstück parallel zu den Gleisen vorgesehen, auf dem später das Parkhaus gebaut werden soll. Hinzu kommen könnten 28 Stellplätze in der Lahnstraße, wo die Stadt ein Grundstück vom Tennisclub Rot-Weiß erworben hat. In Summe gäbe es dann 333 Abstellflächen.
Wenn voraussichtlich 2028 die Arbeiten rund um die nordmainische S-Bahn abgeschlossen sind, kann das Parkhaus mit mindestens zwei Parkebenen und 160 Pkw-Plätzen sowie Fahrradabstellflächen entstehen. Bei Bedarf wäre auch eine dritte Parkebene denkbar. Was die Erhebung von Parkgebühren für die öffentlichen P+R-Flächen betrifft, die bereits zeitnah erfolgen soll, sind Tagessätze von 1,00 bis 1,50 Euro im Gespräch.
Bezüglich der Parkraumbewirtschaftung gab es Bedenken: Wer mit dem Auto zur Bahn fährt, macht grundsätzlich etwas richtig. Da hätte ich Bauchschmerzen, dies zu bestrafen. Wer dann rund 30 Euro im Monat an Parkgebühren zahlen müsste, der fährt vermutlich weiter bis zur Borsigallee und profitiert dann zudem von der günstigeren Tarifzone. Für die umliegenden Wohngebiete sieht der Magistrat eine stärkere Überwachung vor. Trotz der Einwände erhielt der Vorschlag, Gebühren für das Parken zu erheben, die mehrheitliche Zustimmung im Ausschuss und braucht als Nächstes den Segen durch die Stadtverordnetenversammlung.
Dicke Buche
Bewohner am Erlenweg beschwerten sich im Juli über den Lärm, der von der Sportanlage ausgeht. An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass sie alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Angrenzend an den Kleinfeldplatz müssten höhere Zäune her mit Ballnetzen. Die Gastronomie muss eingezäunt werden, damit von dort keine Vereinsfremden auf das Gelände können.In den Abendstunden könnten immer wieder Eindringlinge au die unzureichend gesicherte Anlage kommen:
[Dazu muß man wissen, daß die drei Häuser amWeidenweg direkt an dem Spielfeld schwarz gebaut wurden].
Auf der Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt wurde der Magistrat aufgefordert, die Beseitigung der Mängel zu prüfen.
Anwohner klagten: Bälle im Garten, Wildpinkler, Lärm und Beleidigungen würden in den einst ruhigen Nächten noch getoppt: Wenn ein Dutzend junger Männer nachts saufend und johlend Angst verbreitet, dann wollen sie hier nicht wohnen, dann will hier niemand wohnen.
Die Stadt hat Kirschlorbeer gepflanzt, der in einigen Jahren Sichtschutz darstellen wird.
Eichenheege
Im April ist rund vier Jahre nach Abschluss des städtebaulichen Vertrags das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Gelände der Firma Intubau in der Dörnigheimer Eichenheege nahe des Bahnübergangs so gut wie fertiggestellt. Einzig das im Bauplan Haus A genannte Gebäude am nordwestlichen Rand des Gebiets fehlt noch. Dort sollen die im städtebaulichen Vertrag vereinbarten 15 sozial geförderten Mietwohnungen entstehen – nach Auskunft des Investors soll noch in diesem Jahr mit deren Bau begonnen werden.
Der Bauträger, das ist in diesem Fall die City 1 Grundbesitz GmbH, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat. Auf dem Areal am Waldrand von Dörnigheim, zwischen den Straßen Eichenheege und Daimlerstraße, hat City 1 seit 2015 insgesamt 49 Einfamilienhäuser sowie zwei größere Mehrfamilienhäuser errichtet. Im dritten und kleinsten der drei geplanten Mehrfamilienhäuser sollen die vertraglich vereinbarten 15 geförderten Wohnungen entstehen.
Auf dem ehemaligen Sportplatz möchte die Stadt ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept realisieren und die Wohn- und Lebensqualität innerhalb des Quartiers erhöhen. Das städtebauliche Konzept sieht eine Mischung aus Mehrfamilien-, Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern vor. Fest steht bereits, dass die städtische Maintal Immobilien-Gesellschaft auf einem Teil der insgesamt 2,7 Hektar großen Fläche drei Mehrfamilienhäuser mit geförderten Wohnungen errichten wird. 42 Einheiten sind vorgesehen.
Weitere Mehrfamilienhäuser wird es in der Gebietsmitte geben. 60 Wohneinheiten, verteilt auf drei Gebäudekomplexe, die sich um eine Grünfläche gruppieren, sollen dort entstehen. Hier ist zudem eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen für die Bewohner geplant. Die Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser werden indessen am Waldrand liegen und das Neubaugebiet einfassen. Vorgesehen sind nur 161 Parkplätze für rund 138 Wohneinheiten, davon 13 Besucher- und vier Carsharing-Stellplätze. Die geplanten Stellplätze für die Bewohner sollen entlang der einzig öffentlich befahrbaren Straße – denn das Gebiet soll nicht nur autoarm, sondern weitenteils auch autofrei sein – und am südlichen Waldrand entstehen. Ein Besucherparkplatz ist im Eingangsbereich geplant. Mit dieser Planung hatte so manches Ausschussmitglied im Mai seine Probleme: Schließlich würden die neuen Eigentümer kaum auf ihr zweites Auto verzichten, weil in dem Gebiet nur noch ein Stellplatz pro Wohneinheit vorgehalten werde. Stattdessen dürfte sich die ohnehin angespannte Situation in den umliegenden Straßen weiter zuspitzen. Dann werden zusätzliche Runden gedreht, um das Auto irgendwie irgendwo abzustellen. Das ist weder ökologisch sinnvoll noch trägt es zum sozialen Frieden in der Nachbarschaft bei.
In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorentwurf verworfen, nicht nur wegen der Stellplätze, sondern ebenfalls die Anordnung der Wohngebäude, die angedachte Lage des Spielplatzes, das noch nicht ausdefinierte Energiekonzept und einige weitere Planungsdetails
Nach drei Monaten Überarbeitungszeit räumten bis auf die Grünen im August alle vertretenen Fraktionen ein, dass der zweite Entwurf besser sei als das zurückgewiesene erste Konzept.
Im neuen Entwurf wurde die Anzahl der Stellplätze erhöht, die aber weiterhin dezentral an den Außenbereichen des Baugebiets liegen.
Es wird Auto-Ladestationen geben und E-Roller-Ladestationen, der Einsatz von Erdwärme-Pumpen zur Energieversorgung. Wird noch geprüft. Letztlich verabschiedete der Bauausschuss gegen die Stimmen der SPD das überarbeitete Konzept, wobei die Sozialdemokraten für die Stadtverordnetenversammlung Zustimmung signalisierten (22. August).
Mainufer:
Im Dezember haben die Stadtverordneten entschieden, 100.000 Euro zu investieren, um das gastronomische und kulturelle Angebot der Mainkultur auszubauen. Anfang des Jahres fand sich daraufhin eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Stadtleitbildgruppe Mainufer unter Leitung des Stadtverordnetenvorstehers Karl-Heinz Kaiser zusammen. Sie sollten Vorschläge für Maßnahmen zu erarbeiten, die auf eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität abzielen. Es gab Meinungsverschiedenheiten über die Verwendung der Mittel.
Sollen diese investiert werden, um das Mainufer aufzuwerten, um damit die Grundlagen für zukünftige kulturelle Veranstaltungen zu schaffen oder müssen mit den Geldern infrastrukturelle Voraussetzungen für den Pächter der Mainkultur geschaffen werden, um das gastronomische Angebot zu stärken?
Im Juni wurde ein Katalog mit acht Maßnahmen vorgestellt, die im Bereich des Mainufers für eine Aufwertung sorgen sollen, die Gastronomie war dabei nur ein Randbereich. Ahmet Cetiner, vor vier Jahren der Initiator und seitdem Pächter der Mainkultur-Gastronomie, hatte sich von dem Auftrag der Arbeitsgemeinschaft, verbesserte Rahmenbedingungen für seine Gastronomie erhofft. Es fehlt an Schattenplätzen und an befestigten Bereichen für Sitzmöglichkeiten. Er war aber nicht Mitglied des Ausschusses, weil er ein Eigeninteresse hatte.
Der Bereich hatte aber sehr unter Vandalismus zu leiden. Schon Mitte März war der Pavillon am Fähranleger wegen Vandalismusschäden abgebaut worden. Der Sandkastenbereich des Spielplatzes am Dörnigheimer Mainufer mußte Mitte Juli gesperrt werden, weil überall Glasscherben und Splitter verteilt waren und eine bloße Reinigung nicht mehr möglich war. Immer wieder haben Anwohner von zerbrochenen Glasscherben und mit Graffiti beschmierten Mauern berichtet. Einmal pro Jahr reinigt eine Firma im Auftrag der Verwaltung professionell den Sand sämtlicher öffentlicher Spielplätze in Maintal.
Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs. Vertreter von Verwaltung, Ordnungsamt und Polizei luden deshalb im Juni zu einer Informationsveranstaltung ein, weil sie von den Bürgern Erfahrungsberichte, Ideen, Vorschläge erhofften, wie mit den Problemen umzugehen sei. Jugendliche allerdings fehlten.
Am 15. August, kam es zu einem Austausch in der Sommergastronomie der Mainkultur. Dabei zeigte sich, dass die Fortführung des Angebots über alle Parteigrenzen hinweg politischer Konsens ist. Unterschiedliche Ansichten gab es allerdings, was den Einsatz von Steuermitteln und die Realisierung bestimmter Maßnahmen angeht.
Für Pächter Ahmet Cetiner etwa ist der vorliegende Maßnahmenkatalog, der unter anderem die Sanierung des Fährsockels, die Installation von Beleuchtung, einem Abwasseranschluss, den Bau einer Freitreppe oder die Einrichtung einer Eventfläche vorsieht, aber ebenso Fundamente für die Gastronomie-Container und eine Beschattungsmöglichkeit, kein Beitrag, um die Mainkultur wirtschaftlich zu betreiben. Auch wenn es keine schlechten Maßnahmen sind.
Gleichzeitig stellten sowohl Cetiner als auch CDU-Partei- und Fraktionschef Martin Fischer klar, dass die 100.000 Euro keinesfalls eine Subvention des Pächters sind, sondern vorgesehen sind, um die notwendigen Voraussetzungen für eine Sommergastronomie zu schaffen. Denn der aktuelle Pachtvertrag läuft bis 2021 und wird dann neu ausgeschrieben.
Seit Beginn der Saison im April seien knapp 18.000 Besucher in die „Mainkultur“ gekommen. Das Angebot wird also gerne angenommen, auch wenn aus Sicht des Pächters durchaus noch Luft nach oben ist.
Die Frage, wie eng oder weit der Begriff „Kultur“ mit Blick auf die „Mainkultur“ gefasst werden soll, war im Dezember ein Dreh- und Angelpunkt der Diskussionsrunde. Die einen wünschen sich ein stärkeres kulturelles Angebot im engeren Sinne, die anderen – wie etwa Böttcher oder Cetiner – sehen in der „Mainkultur“ durchaus einen Beitrag zur Kultur. „Kultur ist mehr als nur Theater. Kultur entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen“, sagte Böttcher. Die 100.000 Euro sollen genutzt werden, um den gastronomischen Betrieb zu sichern.
Auf 94.000 Euro schätzt ein externer Planer die Kosten – hat bei seiner Kalkulation aber nur fünf der insgesamt acht geplanten Maßnahmen berücksichtig: Für einen festen Untergrund für die „Mainkultur“ auf zirka 20.000 Euro, für eine Einhausung der Mülltonnen 15.000 Euro, für einen sogenannten WLAN-Access-Point 1.500 Euro, für die Herstellung von Bodenfundamenten für Gastronomie-Großschirme 8.000 Euro und eine Abwasserpumpstation wäre mit 50.000 Euro der teuerste Posten. Auch die Wasser- und Stromanschlüsse für die Gastronomie am Mainufer sind wichtig. Auch investiert die Stadt Maintal 5.000 Euro in die Gestaltung des Fährsockels. Eine Freitreppe und die geplante Beleuchtung südlich der Mainwiese werden hingegen weiter auf sich warten lassen.
Hochstadt:
Anfang Februar erfolgte der erste Spatenstich für ein Wohn- und Ärztehaus hinter dem Seniorenzentrum. mit der Anschrift Am Weides 67. Die städtische Immobilien-Gesellschaft errichtet nach eigenen Angaben den Neubau der zehn Wohneinheiten mit Wohnflächen in Größen zwischen 45 und 100 Quadratmetern sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum von etwa 270 Quadratmetern. Im Gebäude wird ein Fahrstuhl den Zugang zu den einzelnen Etagen erleichtern. Fünf der neun geförderten Wohnungen seien barrierefrei geplant. Erstellt werden die Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 750 Quadratmetern nach dem aktuellen Stand der Energieeinsparverordnung. Alle Wohnungen sind mit Balkonen oder Dachterrassen ausgestattet. Im Außenbereich werden 20 Parkplätze angelegt. Durch die Förderung des Kreises in Höhe von 231.000 Euro und das Erbpachtgrundstück der Stadt Maintal liegt der Mietpreis bei höchstens sieben Euro pro Quadratmeter.
Neun zusätzliche Sozialwohnungen werden hinzukommen, wenn das Bauprojekt der Maintal Immobilien Gesellschaft im Baugebiet Am Weides in Hochstadt abgeschlossen ist. Menschen mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen können bei der Stadt einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Die Einkommensgrenzen liegen allerdings derzeit für einen Einpersonenhaushalt bei 15.573 bis 18.686 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt bei 23.627 bis 28.351 Euro, zuzüglich für jede weitere zum Haushalt rechnende Person 6.444 Euro. Für jedes zum Haushalt rechnende Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um weitere 650 Euro jährlich. En Rollstuhlfahrer, der in einer Dachwohnung in der Ringstraße wohnt, kam dafür nicht in Frage.
Am historischen Rathaus soll ein kostenloser WLAN-Hotspot ganz ohne Beschränkungen bei der zeitlichen und inhaltlichen Nutzung eingerichtet werden im Rahmen des Förderprogramm „Digitale Dorflinde“ des Landes Hessen, das eine Förderung von bis zu 1.000 Euro pro installiertem Hotspot und bis zu 10.000 Euro je Kommune vorsieht. „Digitale Dorflinden“ soll es dann in Dörnigheim im Kinderclub und Bonis Treff, auf der Sportanlage „Dicke Buche“ und im Bereich der Freien Turnerschaft Dörnigheim geben, in Bischofsheim auf dem Marktplatz, auf dem Gelände des FSV Bischofsheim, im Bürgerhaus sowie im Kinder- und Jugendhaus, in Hochstadt rund ums Historische Rathaus und im Bürgerhaus sowie in Wachenbuchen im Bürgerhaus.
Wachenbuchen:
Ende 2017 hat die Stadt Maintal das Volksbankgelände an der Ecke Raiffeisenstraße / Hanauer Landstraße in Wachenbuchen gekauft. Seitdem steht das markante Gebäude leer. Dass es abgerissen wird, steht bereits fest. Die Stadtleitbildgruppe „Ortsmitte Wachenbuchen“ hat schon viele Ideen für eine Nachnutzung des Geländes gesammelt, zum Beispiel eine gemischte Bebauung mit Wohnen, Gewerbe und Ladenlokalen. Eine Tiefgarage könnte unter dem Gebäude gebaut werden. Im Erdgeschoss könnte ein Gesundheitszentrums entstehen. Auch öffentliche Toiletten, vor allem für Busfahrer, sind denkbar.
Weitere Ideen für die Nachnutzung sind ein Gründerzentrum, ein Jugendzentrum, ein Lese-Café mit Orientierung zu dem bereits bestehenden Parkplatz mit einer Bewirtung durch Initiativen von Bürgern, Vereinen oder Gewerbetreibenden aus Wachenbuchen. Außerdem bräuchten die Freien Turner Wachenbuchen, die den Teil des Gebäudes nutzen, mehr Lagerfläche. „Das sind alles nur Ideen“, sagt Frölich. Was letztlich davon umgesetzt wird, muss die Stadt entscheiden. In einem ersten Schritt wurde bereits der Biergarten neben dem Bürgerhaus neu gestaltet und im Mai neu eröffnet.
Im Bauausschuss gab es im September eine Diskussion über eine angebliche Vereinbarung zur Bebauung des fünf Hektar großen Areals „Am Berghof“, früher Gärtnerei Kaufeld. Im Vorfeld der geplanten Zwangsversteigerung des Gärtnereigeländes im Mai 2015 soll es eine schriftliche Absprache zwischen dem damaligen Magistrat mit Bürgermeister Erhard Rohrbach und Erstem Stadtrat Ralf Sachtleber sowie dem benachbarten Landwirt Ludwig Stein gegeben haben. Der Landwirt soll damals angekündigt haben, nicht an der Versteigerung teilzunehmen, wenn eine Abstandsfläche von 10.000 Quadratmetern zum angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb diesem zur Nutzung als Ackerfläche überlassen wird.
Zu einer Zwangsversteigerung sei es letztlich nicht gekommen, weil man sich mit den Gläubigern habe einigen können. Diese Vereinbarung aus 2015 bildet aber die Grundlage für ein aktuelles Schreiben, das der Landwirt vergangene Woche an Karl-Heinz Kaiser geschickt hat:
Die zwischenzeitlich an die Maintal Immobilien Gesellschaft übertragene Abstandsfläche soll zurück ins Eigentum der Stadt kommen, wo sie gemäß eines 2017 getroffenen Beschlusses der Stadtverordneten verbleiben soll.
Sollte diese Rückübertragung erfolgen, sieht der Landwirt offensichtlich seine ursprünglich mit dem Magistrat getroffene Vereinbarung konterkariert. Deshalb kündigt er in dem Brief
in der Frage des Abstands sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, sodass es in den nächsten drei, vier Jahren keinen Bebauungsplan geben werde. Denn tatsächlich ist der Mindestabstand von 100 Metern zwischen der geplanten Bebauung und dem Aussiedlerhof auf dem derzeit vorliegenden Entwurf unterschritten, um das Flächenpotential stärker auszuschöpfen und mehr Wohneinheiten zu realisieren.
Der Erste Stadtrat setze sich deshalb für einen Kompromiss ein: Verkauf der Abstandsfläche zum derzeit gültigen Bodenrichtwert von Ackerland, um im Gegenzug die Abstandsfläche ohne Konflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb reduzieren zu können. In einem weiteren Schreiben des Landwirts an eine andere Fraktion verweist dieser darauf, dass man auf die Maximalforderung von 100 Metern Abstand verzichte, wenn es zu einer Übertragung der Fläche komme. Eigentümer ist seit vergangenem Jahr die Maintaler Immobiliengesellschaft. Damit über die Fläche überhaupt verhandelt werden kann, muss diese aber an die Stadt Maintal zurückübertragen werden Kaiser äußert der aber auch Zweifel darüber, „dass hier nur Ackerland zur Pflege erworben werden soll“ (sondern Hoffnung auf Bauland besteht).
Ende November waren die rund 1350 Quadratmeter verkehrsberuhigte Fläche im östlichen Arm der Straße „Alt Wachenbuchen“ fertig. Ein neuer Kanal und neue Wasserleitungen wurden verlegt, darüber ein herbstfarbenes Pflaster und in den Rinnen mit grauem Kopfsteinpflaster.
Es wurden 746 000 Euro hier verbaut, eine Summe, die natürlich nicht alleine in den Belag ging. „Der Kanal, der vorher 40 Zentimeter Durchmesser aufwies, wurde durch einen neuen mit 50 bis 60 Zentimetern ersetzt. Das musste sein, da der alte baulich wie hydraulisch nicht mehr den aktuellen und vor allem zukünftigen Anforderungen gewachsen war“, sagt Matthias Goldbach vom Fachdienst Tiefbau des Eigenbetriebs Betriebshof.
Das oberflächliche Erscheinungsbild des Straßenbelags soll zum Fachwerkambiente der Häuser in Alt Wachenbuchen korrespondieren; es ist besser als der Teerbelag, aber natürlich nicht so wie das alte Pflaster (dieses ist noch im westlichen Teil der Straße erhalten, die einzige Stelle im Maintal, die noch altes Pflaster hat). Daß im verkehrsberuhigter Bereich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und motorisierte Zeitgenossen Schrittgeschwindigkeit fahren müssen, ist natürlich eher Wunschdenken
Landwirtschaft
Im März wurde Bettina Weber als neue Weinkönigin des 1.Hochstädter Winzerverein gekürt
und hört fürderhin für ein Jahr auf den adligen Namen Bettina I. Sie löst Susanne I., Susanne Meyer ab, die bisher bei Weinproben und Veranstaltungen das Zepter schwang. Bettina Weber ist 52 Jahre jung, lebt seit 2001 im Maintaler Stadtteil und kommt gebürtig aus Kilianstädten. Sie ist seit rund 33 Jahren Apothekenhelferin in Schöneck-Kilianstädten.
Im Juni fand wieder das Rebenblütenfest statt, bei dem auch der „Rote Hochstädter“ ausgeschenkt wurde Aber auf dem Weinberg „Am hohen Rain“ darf er nicht mehr wachsen. Die im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Deutschland importierte Wildrebe „Vitis Reparia“ ist nämlich genau genommen ein Gemüse, ujnsoll sogar zur Weinbereitung ungeeignet sein, „und wir dürfen auf unserem Weinberg nur zugelassene Rebsorten anbauen“, erklärt Winzerpräsident Gerhard Koffler. Dabei machten diese bis vor einigen Jahren fast ein Drittel des gesamten Bestands auf dem Weinberg aus. Denn der Wein mit seinem charakteristischen Eigengeschmack war und ist beliebt, die Rebe noch dazu kaum krankheitsanfällig.
Die Wahl für eine Ersatzpflanzung fiel auf den traditionellen Riesling und die neue Sorte „Cabernet Cortis“, die man als Weiß- oder Rotwein ausbauen kann. Im Moment geht der Trend zum Weißwein, weil er leichter und frischer ist. Daher wurde auch die Sorte Cabernet Cortis bisher als Weißwein ausgebaut.
Am Rebenblütenfets im Winzerhof, beteiligten einmal mehr Freunde aus der französischen Partnerstadt Luisant,. Es ist traditionell das Fest, zu dem die Winzer die ersten Weine aus dem Vorjahr ausschenken. Diesmal standen aus dem Jahr 2018 ein Dornfelder Rosé, ein lieblicher Riesling, der Spessartblick (Kerner) und der Grauburgunder auf der Getränkekarte. Der Rote Hochstädter ist indessen Jahrgang 2015. Wobei Weinfreunde mitnichten befürchten müssen, bald auf den Hochstädter Traditionsrotwein verzichten zu müssen. Der Weinberg umfasst gut die Hälfte der Reben des Vereins. Die übrigen wachsen in den Höfen, an Hauswänden, auf Garagendächern und anderen Grundstücken von Mitgliedern und Privatleuten. Dort wird auch der Rote Hochstädter weiterhin zu finden sein
Ende September öffnete der Kürbishof in der Bachstraße 18 in Wachenbuchen seine Tore.
„Bischofsmütze“ und „Teufelskralle“ werden auf dem knapp anderthalb Hektar großen Feld unweit des Reiterhofs angebaut. Wer Speisekürbisse anbieten möchte, muss reines Saatgut kaufen. Die Eigenzucht wird allein als Zierkürbis verkauft und zu Dekozwecken verwendet.
Es werden 40 Speise- und Zierkürbissorten zum Verkauf angeboten.
Der Anbau ist arbeitsintensiv, weil er weitgehend von Hand erfolgt. Zwar gibt es eine Vorbehandlung gegen Unkraut, aber alles, was danach wächst, muss mit der Hacke entfernt werden
Kürbisse sind sehr empfindlich. Das gilt nicht nur für die Pflanze, die deshalb nicht mit Unkrautbekämpfungsmitteln in Kontakt kommen darf, sondern ebenfalls für die so massiv wirkende Frucht mit der harten Schale. Auf gar keinen Fall darf der Strunk abbrechen, andernfalls beginnt die Frucht zu faulen. Gleiches gilt für Druckstellen, weshalb die einzelnen Kürbisse vorsichtig in die bereitstehende Holzkiste gelegt werden.
Am beliebtesten bei den Kunden ist nach wie vor der Hokkaido. Der ist auch bei den Schnecken beliebt. Weil der Sommer sehr trocken war, gab es allerdings nicht viele von ihnen.
Halloween-Kürbisse dürfen noch eine Weile liegen. Weil bei Kürbissen eine fünfjährige Fruchtfolge einzuhalten ist, wird auf dem Feld im nächsten Jahr Weizen angebaut werden.
Viele der gepflückten Äpfel werden veredelt. Aus ihnen wird Apfelwein. So auch bei Familie Hensel aus Hochstadt, Trinkbrunnenstraße 3. Anika Hensel arbeitet beim MainÄppelHaus am Lohrberg und setzt sich in Maintal im Arbeitskreis Streuobst für den Erhalt eben dieser ein. Früher haben viele ihre Äpfel in Betriebe gebracht, die dann daraus Apfelwein hergestellt haben. Doch mittlerweile keltern viele mehr und mehr privat.
Bis vor zwei Jahren hat auch ihr Vater Kurt Hensel jedes Jahr mindestens 400 Liter Apfelwein gekeltert. „Denn ich habe für mich selbst schon einen Liter gerechnet, den ich täglich getrunken habe“, sagt er. Kurt Hensel ist jetzt 88 Jahre alt und lässt nun seine Familie und die Nachbarn und Freunde die schwere Arbeit machen. Der „alte Hochstädter“ ist aber immer noch dabei und gibt Anweisungen.
Anfang Oktober werden zunächst alle Äpfel gewaschen und dann kleingehäckselt, ehe der frische Most mit Muskelkraft in der Kelter herausgepresst wird. Zwischendurch greift Kurt Hensel immer mal wieder ein und sei es nur, um die Lage der Pressbretter zu korrigieren. Kurt Hensel wurde in Hochstadt geboren, ist mit dem Apfelwein aufgewachsen. Gelernt hat er den Beruf des Schreiners. Vor sechs Jahren hatte er eine Herz-OP, die ihn aber nicht daran gehindert hat, seine Apfelbäume weiter zu pflegen. Bis vor zwei Jahren ist er dazu auch immer noch selbst auf die Leiter gestiegen, um Äste abzusägen. Der 2019er verspricht laut dem Experten ein guter Jahrgang zu werden. Denn der Most erreichte einen Spitzenwert von 60 Oechsle, der Alkoholgehalt ist also entsprechend hoch
In 66 Jahren hat Imker Fischer solche Trockenheit nicht erlebt:
Hans Fischer hält schon seit 66 Jahren Bienen. Das Vorstandsmitglied im Imkerverein Büchertal sagt Anfang Oktober: „Wir erleben derzeit eine Trockenheit, wie ich sie in 66 Jahren noch nicht erlebt habe. Die Blüten in diesem Sommer waren voller Pollen, aber Nektar gab es kaum, bedingt durch außergewöhnlichen Flüssigkeitsmangel.“ So haben die Bienen zwar ihre Bestäubungsarbeit leisten können, selbst aber viel zu wenig zu fressen gehabt und folglich auch nur extrem wenig Honig produzieren können:
Vor Jahren noch sei eine tödliche Milbe das größte Problem der Imker gewesen. Gegen die gebe es längst ein Mittel: Gegen die Trockenheit gibt es leider keines. Eigentlich hätten die Bienen für diese Winternahrung selbst sorgen müssen. Konnten sie aber nicht“, sagt Fischer, „ich musste schon frühzeitig mit Zuckerwasser zufüttern.“
Dies sei aber weder besonders gut für die Bienen noch für den Imker, schließlich sollten die Tiere ihre Nahrung ja selbst sammeln. Auf lange Sicht, sagt Fischer, gefährde die Trockenheit also auch die Existenz der Bienen: „Die brauchen Nektar. Nicht nur Pollen.“
Fischer zeigt auf Blaudisteln, die im Garten stehen, zeigt auf seine Apfelbäume und auf seine Linden am Garteneingang: „Die Linden verlieren seit Wochen ihre Blätter, eigentlich sind die sehr robust.“ Die Wurzeln der genügsamen Bäume würden offensichtlich kaum noch Wasser transportieren, sagt Fischer.
Für ihn heißt das ganz konkret, dass der ansonsten sehr ergiebige Grundwasserbrunnen im Frühjahr 2019 ausgetrocknet ist: „Auch den habe ich seit 66 Jahren“, sagt Fischer, „und aus einer Tiefe von dreieinhalb Metern hat er immer zuverlässig Wasser.“
Auf die Frage, ob der Brunnen denn nach Regen wieder Wasser liefern werde, muss Fischer milde lächeln. Dann schüttelt er den Kopf: „Leider nein!“
Die rekordverdächtige Zeit von weniger als vier Stunden, die das Keltern der Trauben in Anspruch genommen hat, liegt maßgeblich an der erstmals verwendeten Hydropresse
Unerfreulicher ist jedoch ein weiterer einleuchtender Grund für die geringere Arbeitszeit: Weniger als die Hälfte, nämlich 2000 statt 4.700 Kilogramm Trauben, konnten dieses Jahr im Vergleich zu 2018 geerntet werden. Vor allem der späte Frost im Mai, aber auch die Dürre, als es im Sommer 14 Tage lang extrem heiß war, und der viele Regen kurz vor der Erntezeit sind dafür verantwortlich.
Auch hierzulande werden die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar: Riesling sei früher erst Ende Oktober reif gewesen, mittlerweile ist er das teilweise sogar schon Ende September. Auf die Nachfrage, ob denn durch die steigenden Temperaturen wenigstens das Frostrisiko geringer werde, winkt der Kenner ab. „Es wird dennoch immer wieder Frostschäden geben, es gilt einfach, Vorkehrungen zu treffen.“
Quantitativ ist dieses Wein-Jahr wohl eher enttäuschend für den Hochstädter Winzerverein. Aber: „Von der Qualität her sind wir äußerst zufrieden, wenn auch die Öchsle-Zahl letztes Jahr ein klein wenig besser war“, bilanziert Vereinsvorsitzender Gerhard Koffler. Insgesamt neun verschiedene Weinsorten werden nach Gärung und Filtration im Februar oder März nächsten Jahres in Flaschen abgefüllt werden. Im Frühjahr beginnt dann wiederum die Arbeit in und an den Reben – frei nach dem von den Hochstädter Winzern zitierten Motto: „Der Wingert will den Winzer jeden Tag sehen.“
Nun steht am Wochenende Mitte Oktober erst einmal das traditionelle Federweißenfest des Hochstädter Winzervereins an. Im urigen Hof an der Bischofsheimer Straße 9 können dann die Weine der vorigen Jahre, allerlei leckere Speisen sowie natürlich Federweißer und Zwiebelkuchen probiert und genossen werden.
Der Ertrag Apfelernte 2019 war durchschnittlich. Der Ertrag von durchschnittlich 75 Kilogramm pro Baum ist mittelmäßig. Für die Äpfel einen Zuckergehalt von 60 Grad Oechsle ermittelt, wobei 50 Grad Oechsle eigentlich ideal ist. Auch bei 45 werden die Äpfel zum Keltern des Apfelweins abgegeben. Der Apfelwein wird deshalb nicht besonders süß, sondern der Alkoholgehalt steigt. Zu erwarten sei, dass der Jahrgang 2019 mit durchschnittlich 7,5 Prozent Alkoholgehalt deutlich über den eigentlich apfelweintypischen fünf bis fünfeinhalb Prozent liegen werde.
Den Pessimismus einiger Experten, die in 20 Jahren ein Aussterben der Äpfel in Hessen befürchten, teilt Anika Hensel nicht: „Aber wir werden gießen müssen, bewässern.“ Außerdem gebe es „Profiteure“ des neuen, wärmeren Klimas: „Die Birnen und Quitten fühlen sich wohl bei der Trockenheit, und auch meine Feigenbäume haben viele Früchte getragen.“ (21. Oktober).
Forst
Baumfällarbeiten stehen im Februar im „Pappelwäldchen“ am Dörnigheimer Mainuferweg an. Grund für den Einsatz der Motorsäge ist das Alter der Bäume und die damit verbundenen Risiken für Passanten. Bei den betroffenen Bäumen handelt sich um so genannte Hybridpappeln, die nach dem Zweiten Weltkrieg als schnell wachsende, allerdings nicht standortgerechte Gehölze gepflanzt wurden. Diese Pappeln haben den Zenit ihres Baumlebens überschritten.
Haben die Bäume ihr Durchschnittsalter von 60 bis 80 Jahren erreicht, werden sie zunehmend anfällig für Fäulnis und Pilzbefall – und das bleibt nicht ohne Folgen. Auffällig sind auch die verstärkte Totholzbildung sowie angebrochene und ausbrechende Äste oder ganze Kronenteile. Für die gefällten Bäume wird es natürlich Nachpflanzungen mit standortgerechten Bäumen geben. Das Wäldchen wird in seiner Bestandsgröße erhalten bleiben.
Bei der Neuanpflanzung verfolgt die Stadt das Ziel, in diesem Bereich durch die Auswahl entsprechender Bäume einen Auenwald zu entwickeln. Charakteristische Gehölzarten wären Schwarzerle und Eiche, die weniger bruchanfällig und an den Standort im Überflutungsbereich des Mains besser angepasst seien.
Kaum Niederschlag, außergewöhnlich viel Sonne und heiße Temperaturen – der vergangene Dürresommer gilt als „Jahrhundertsommer“. Und er hat seine Spuren hinterlassen, nicht nur in der heimischen Landwirtschaft, sondern vor allem auch im Wald. In Maintals Wäldern haben sich insbesondere Borkenkäfer wie Buchdrucker und der Kupferstecher ausgebreitet.
Die Massenvermehrung der Schädlinge hat bereits in 2018 enorme Schäden am Wald verursacht – weitere Folgeschäden sind in 2019 sowie den Folgejahren zu erwarten. Doch nicht nur der Schädlingsbefall an Fichten macht dem Maintaler Förster Koch im März zu schaffen: „Es gibt hier auch das so genannte Diplodia-Triebsterben an Kiefern. Dadurch verfärben sich die Nadeln zuerst rötlich, dann stirbt die Kiefer ab. Das sei für den heimischen Wald besonders schlimm, weil die Kiefer an das hiesige Klima eigentlich sehr gut angepasst sei.
Etwa 600 Hektar Waldfläche gibt es in Maintal. Mehr als ein Zehntel davon ist nun nach ersten Prognosen nachhaltig geschädigt. Der Grund: die anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen, allerdings nicht erst durch den vergangenen „Jahrhundertsommer“. Koch beobachtet die Entwicklung nun seit knapp 16 Jahren. Im Jahr 2003 gab es auch schon einen solchen besonders heißen, trockenen und niederschlagsarmen Sommer. Seitdem sind die jährlichen Durchschnittstemperaturen um etwa zwei bis drei Grad Celsius gestiegen. So waren früher die Monate März bis Mai eher nass und kühl. Nun herrscht oft um diese Zeit langanhaltende Trockenheit mit dem Resultat, dass viele der Neuanpflanzungen vertrocknen.
Auf solche anhaltenden Trockenperioden sind vor allem die Wälder in Maintal und Umgebung schlecht eingestellt, besonders wenn sie wie in großen Bereichen im Maintaler Wald auf Sandböden stehen. Diese sind von Natur aus schon sehr nährstoffarm und speichern dazu noch sehr schlecht das Wasser. Die Bäume geraten unter Stress und werden anfällig für Schädlinge.
Doch nicht nur an den Nadelhölzern wie Fichte, Kiefer und Douglasie haben sich Parasiten eingenistet, auch Laubbäume sind betroffen. So gibt es etwa die sogenannte Rußrindenkrankheit an Ahorn, die durch den Schlauchpilz Cryptostroma corticale ausgelöst wird. Doch das ist nur ein Problem von vielen. Die Sporen dieses Pilzes können bei direktem Kontakt für den Menschen unter Umständen schädlich sein.
Der vermehrte Käferbefall, aber auch durch Stürme umgeworfene Bäume haben dazu geführt, dass es seit einiger Zeit ein Überangebot auf dem Holzmarkt gibt. Dadurch sind die Holzpreise im Keller, Nadelholz zurzeit kaum absetzbar. Das stellt Waldbesitzer wie die Stadt Maintal auch vor finanzielle Herausforderungen. Normalerweise endet die Holzsaison im März, doch in diesem Jahr müssen vermutlich bis in den Sommer hinein befallene Bäume aus Gründen des Forstschutzes und der Verkehrssicherheit eingeschlagen werden.“
Die Vegetation wird sich mittel- und langfristig verändern. Neben den angeschlagenen Nadelbäumen kommt auch die Buche, die am häufigsten vorkommende Baumart in Hessen, mit der Klimaerwärmung schlecht zurecht. Deshalb müsse man beim Aufforsten zunehmend experimentieren, um herauszufinden, welche Gehölze für die künftigen Klimaverhältnisse in der Region geeignet sind. Das schließt auch fremdländische Baumarten mit ein. Dabei sind Bäume aus dem Mittelmeerraum da oft frostempfindlich nur eingeschränkt geeignet. Es gibt Baumarten aus Südosteuropa oder gar aus dem Kaukasus, die sowohl höhere Durchschnittstemperaturen als auch Frost vertragen, wir sind da erst am Anfang. Der Klimawandel, er betrifft also nicht nur die fernen Inseln in Mikronesien oder die Sahel-Zone in Afrika, sondern ist längst bei uns angekommen.
Im April hat Hessen-Forst reagiert und setzt nun einen so genannten „Harvester“ ein, der maschinell einzelne Bäume fällt und gleich an Ort und Stelle verarbeitet. Er ist ausgeliehen aus dem benachbarten Frankfurter Stadtwald.
Die markierten Fichten, Douglasien und Kiefern sind allesamt abgestorben, bei kräftigem Wind oder gar Sturm drohen Äste und ganze Bäume auf die Spazierwege zu fallen. Am Gänweiher in der Gemarkung Bischofsheim stehen einige dieser Bäume direkt an den Wegen.
Aber auch tiefer im Wald wachsende Bäume können wir mit dem Harvester, einer Vollerntemaschine, erreichen und so die Weiterverbreitung von Schädlingen eindämmen.
Geschädigt sind inzwischen auch Laubbäume. Ahornbäume werden insbesondere von der so genannten „Rußrindenkrankheit“ befallen. Einer Pilzinfektion, welche über Jahre hin das Ablösen der Rinde und das schleichende Ende beim Ahorn hervorruft. „Die Sporen dieses Pilzes sind auch für Menschen gesundheitsschädlich, sodass wir die Wege hier um den Gänsweiher für Spaziergänger und Fahrradfahrer gesperrt haben während der Fällarbeiten. Das Pilzwachstum ist durch die Trockenheit des vergangenen Jahres ebenfalls befördert.
Die jüngst erfolgten Baumfällungen im Bischofsheimer Wald dienten indessen dazu, die Verbreitung von Schädlingen einzudämmen. Durch hohe Temperaturen und langanhaltende Trockenheit waren die Bäume anfällig für Schädlinge wie Borkenkäfer und eine Pilzart. Deshalb mußte man schnell über die Saison hinaus handeln und geschädigte Bäume entfernen, um gesunde Bäume zu schützen. Die Fällarbeiten konnten im Mai abgeschlossen werden. Nun soll das Holz zeitnah abtransportiert werden.
Nahe des Simmetswegs in Wachenbuchen waren viele Eschen vom Eshentriebsterben befallen. Sie wurden zu Hackschnitzeln für die Holzhackschnitzelanlage auf dem Betriebshof verarbeitet. Doch wo die Eschen weichen mussten, recken sich bereits neue Bäume zaghaft der Sonne entgegen: Eichen. Etwa 4.000 Stück wurden auf der knapp 0,4 Hektar großen Fläche gesetzt und mit einem Zaun umgeben.
Im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt mußten im Juli zahlreiche Bäume gefällt werden, die der Hitze der vergangenen Jahre zum Opfer gefallen sind. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten bereits hunderte Bäume in und um Maintal aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Zuerst sind die Hotspots dran. Waldstücke an Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Straßen. Besonders gefährlich auch für Waldbesucher sind die sogenannten Grünastabbrüche. Als letztes Mittel zur Rettung lassen die Bäume dabei ihre eigenen Äste absterben. Förster Koch sagt: „Ich bin frustriert und traurig. Ich mache das seit 35 Jahren, in so einem schlechten Zustand habe ich die Wälder noch nicht gesehen“. Das Baumsterben macht vor keiner Baumart halt. An der Thingstraße sind es vor allem Buchen und Eschen. Aber auch Eichen und Kiefern halten die hohen Temperaturen nicht aus. Speziell in Hochstadt hat der Revierförster auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen. Hier übt die Autobahn Druck auf den Boden aus und verdrängt das Grundwasser, dass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist.
Bruno Kemmerer ist Jagdpächter in Wachenbuchen. Gemeinsam mit Ludwig Fix und Hans Puth betreut er ein rund 700 Hektar großes Revier. Die Jagd ist nur eine von einer recht langen Liste an Aufgaben eines Jagdpächters ist. Zum Beispiel wurden sechs Wildäcker angelegt mit Buchweizen, Klee und Hafer. Außerdem gibt es eine Salzlecke für das Wild
Auch um die Fütterung der Rebhühner und Fasane kümmern sich die drei Pächter, ebenso um die nächtliche Zählung der Hasen, die zweimal jährlich erfolgt, oder die Rettung der Rehkitze vor der Mahd. Und sie weisen Malbäume für die Wildschweine aus, an denen die ihr juckendes Fell schubbern können.
Ein Jäger darf nicht einfach schießen, was ihm vor die Flinte läuft. Im Frühjahr und Sommer haben die Wildtiere Schonzeit. Die Quoten sind festgelegt und werden von der Unteren Jagdbehörde in einem Abschussplan vorgegeben, der alle drei Jahre auf der Grundlage eines Verbissgutachtens durch Pächter und Förster im jeweiligen Revier erstellt wird. In diese Abschussliste wird auch das sogenannte Fallwild eingerechnet, also Wildtiere, die bei Autounfällen ums Leben kommen.
Den Hochsitz müssen die Pächter selbst in Schuss halten. Insgesamt 25 davon stehen im Wachenbucher Revier. Meistens an sogenannten Wechseln. Nicht selten queren Wildtiere an diesen Wechseln auch viel befahrene Straßen, wie die K 872 zwischen Wachenbuchen und Wilhelmsbad. Dort errichten die Jagdpächter regelmäßig Duftzäune: Alle 30 Meter sprüht man auf die Bäume einen Schaum, den man mit einer Flüssigkeit geimpft hat. Zum Schutz der Rehe und anderer Wildtiere richten die Pächter auch auf ihren gepachteten Äckern Feldholzinseln an.Im November ist die Drückjagd in Kooperation mit benachbarten Revieren. Diese zu organisieren, eine Streckenliste zu erstellen und ebenso die Trichinenschau, um sicherzustellen, dass das Wildbret frei von Trichinen (einem Virus) ist, gehört zu den Aufgaben der Jagdpächter.
Die Zeit zwischen Herbst und Winter ist die Zeit schwerer und zahlreicher Wildunfälle. Der Hauptgrund dafür: Massen von Autos bewegen sich am Morgen und Abend viel zu schnell durch diffuses Licht. Die Tiere – in Maintal Rehe, Füchse, Dachse oder Wildschweine – werden dann oft übersehen.
In und um Maintal gibt es drei Wildwechsel-Schwerpunkte, an denen die Unfall-Gefahr besonders groß ist, sagt der Leiter des Hegeringes Klaus Weyland: An der Gemeindegrenze von Maintal zu Frankfurt am Main, rund um den Charlottenhof gibt es einen starken Wildwechsel von Schwarzwild und vereinzelt Rehwild über die Landesstraße 3209 ins Enkheimer Ried.
Ein zweiter Gefahrenschwerpunkt sei an der östlichen Gemeindegrenze Maintals zu Hanau: Die Kreisstraße 872, die von Wachenbuchen in Richtung Hoher Tanne und Wilhelmsbad verläuft, ist ein Schwerpunkt, gerade bei Wildunfällen mit Rehwild. Rotwild, also Hirsche, gebe es in Maintal nicht. Dritter Schwerpunkt mit Bedeutung ist die Landesstraße 3008, viele Füchse werden auch überfahren.
Die Gefahr von Wildunfällen machten sich Verkehrsteilnehmer leider erst dann klar, wenn es schon gekracht habe. Die Polizeien im Großraum Hanau/Maintal informieren bei Wildunfällen mittlerweile die Hegeringleitungen, die dann Jäger an die Unfallstellen entsenden. Die fotografieren die Fahrzeuge und stellen den Beteiligten die nötigen Papiere aus. Den Schaden, den ein 100 Kilogramm schweres Wildschwein oder ein 15 bis 18 Kilogramm schweres Reh am Fahrzeug verursachen könnten, würden sich auch nur wenige Verkehrsteilnehmer vergegenwärtigen.
Radfahrer und Mountainbiker sollten auf ausgewiesenen Wegen bleiben, damit Rehkitze und auch andere Tiere nicht in Panik versetzt werden und aus ihren Ruheräumen getrieben würden. Gegen Hunde, die in der Natur unangeleint laufen würden, sei generell nichts zu sagen: „Nur dann, wenn der Halter sie nicht richtig steuern kann, dann gehört der Hund an die Leine Von Hunden zu Tode gehetzte Rehe gebe es leider viel zu häufig.
Im laufenden Jahr 2019 gab es im Bereich der Hegegemeinschaft II (Bischofsheim, Büdesheim, Dörnigheim, Hochstadt, Kilianstädten, Mittelbuchen, Nidder, Niederdorfelden und Wachenbuchen) 40 gemeldete, behördlich erfasste Wildunfälle. Auf Maintal entfielen 14 davon; Wachenbuchen (7) ist hier vor Hochstadt (4) und Bischofsheim (3) Schwerpunkt. Im Vorjahr gab es 24 Wildunfälle in Maintal und 61 in der Hegegemeinschaft II. Wachenbuchen (9) lag hier stadtintern vor den Stadtteilen Bischofsheim und Hochstadt (beide 7) und Dörnigheim (1). Insgesamt stiegen die Fallzahlen bei Wildunfällen im Zehn-Jahres-Vergleich in und um die Stadt Maintal stetig an.
Im Dezember wurde wieder „Problemholz“ im Maintaler Wald gefällt. Der Revierförster Koch sagt:. „Seit Monaten mache ich nichts anderes, als tote Bäume zu markieren“. Regelrechte Schneisen sind vereinzelt in den Wald geschlagen, weil die Bäume derart geschädigt waren, dass ein Kahlschlag unvermeidlich war. Ganze Fichtenbestände hat der Holzvollernter in den vergangenen Tagen gefällt und entastet. Für die langen Fichtenstämme, die vom Borkenkäfer befallen waren, geht es nach China. Aber der Markt wird derzeit überschwemmt mit Holz.
Aber die Wirtschaftlichkeit ist das geringere Problem. Vielmehr geht es darum, das Holz jetzt zeitnah aus dem Wald zu schaffen, damit sich die Schädlinge nicht weiter verbreiten. Es gibt mittlerweile keine Baumart mehr, die klimastabil ist. Die Kiefer leidet unter einem Pilz, der Ahorn unter der Rußrindenkrankheit, das Eschensterben geht weiter, und auch Buche und Eiche kommen mit den Veränderungen nicht zurecht.
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Gewerbe
Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten kann man nicht nur sich und seiner Familie etwas Gutes zu tun, sondern auch ganz grundlegend an der Arbeitssituation der Erzeuger der Produkte etwas ändern. Die Stadt Maintal geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat sich zum Ziel gesetzt, sich Fairtrade-Town nennen zu dürfen. Das Siegel der „TransFair e.V.“ steht unter anderem für stabile und gerechte Mindestpreise, ein Verbot von Kinderarbeit, den Aufbau von Gemeinschaftsprojekten zur Bildung und Gesundheitsversorgung sowie langfristige Handelsbeziehungen und die Förderung ökologischen Anbaus. Weltweit gibt es rund 2000 Fairtrade-Towns und rund 500 Kommunen in Deutschland.
Wer Fairtrade-Town werden möchte, muss verschiedene Kriterien erfüllen. Neben einem Ratsbeschluss und dem Verkauf von mindestens zwei fair gehandelten Produkten in der Verwaltung muss ebenso eine Steuerungsgruppe gegründet werden, zu der mindestens drei Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zählen. Ebenso müssen Fairtrade-Produkte im Sortiment des Einzelhandels und in der Gastronomie vorhanden sein sowie in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden.
Mit Globus als Einzelhandelspartner ist die Steuerungsgruppe der Zertifizierung nun ein gutes Stück näher gekommen. Die ortsansässige Firma bietet in ihrem Markt über 150 Fairtrade-Produkte an und auch der Ausschank im eigenen Café ist komplett Fairtrade. In der Vergangenheit konnten bereits die Cafés „Pearson und Puppe“ und „Im Garten Eden“ sowie die „Little Beach GmbH“ als Gastronomen gewonnen werden.
Neben den evangelischen Kirchengemeinden Hochstadt, Dörnigheim, Wachenbuchen und der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein beteiligen sich auch die Vereine DLRG, FSV Bischofsheim und das Junge Theater in Wachenbuchen. Letzteres wird im Januar eine Podiumsdiskussion zum Thema „faire Arbeits- und Handelsbedingungen“ veranstalten.
Nun fehlt dem Projekt nur noch eine Schule.
In Hessens erstem Leihladen im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim gibt es rund 420 Alltagsgegenstände zum Ausleihen Gegründet wurde der erste Leihladen Hessens auf Initiative der fünfköpfigen Stadtleitbildgruppe „Nachhaltigkeit“. Seit Anfang des Monats läuft das Geschäft nun unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal. Mitte Januar feiert das fünfköpfige Initiatoren-Team den einjährigen Geburtstag des Geschäfts, das im Dezember 2017 eröffnet wurde. Freitagnachmittags hat der Leihladen geöffnet, immer von 16 bis 17.30 Uhr. Jedes Mal kommen durchschnittlich zwei bis drei Interessierte, die etwas leihen wollen. Alle rund 420 Objekte, die in dem Katalog des Leihladens erfasst sind, sind nicht vom Team gekauft, sondern gespendet.
Weit oben auf der Liste steht ein Stehtisch, denn für eine Gartenparty hat man von der Bierzeltgarnitur bis zum Geschirr sonst fast alles. Besonders häufig werden Werkzeuge ausgeliehen. Auch die Brett- und Gesellschaftsspiele kommen gut bei den Maintalern an: Und es kommt regelmäßig eine Frau, die sich immer ein neues Puzzle ausleiht.
Für ein Pfand in Höhe von durchschnittlich fünf bis zehn Euro – je nach Wert des Leihgegenstands kann das Pfand aber auch bei 50 Euro liegen – kann man etwas ausleihen. Und zwar auf unbestimmte Zeit.
So wird am Tag der Ausleihe eine ungefähre Angabe über den Zeitpunkt der Rückgabe gemacht. Wenn der Gegenstand aber später zurückgegeben wird, dann ist das auch nicht schlimm. Pro Monat wird eine Ausleihgebühr in Höhe von zwei Euro fällig.
Ab 9. März hat das Team auch samstags von 12 bis 14 Uhr geöffnet. Außerdem will das Team die Räume im Gewerbegebiet-Ost künftig verstärkt für Veranstaltungen nutzen. So ist für kommenden Freitag, 8. Februar, ab 18 Uhr eine Klamottentausch-Party geplant. Weitergeführt wird der Nachhaltigkeitsgedanke dann am Freitag, 15. Februar, um 18 Uhr bei einem gemeinsamen Reste-Essen. Die Teilnehmer bringen einfach Lebensmittel mit, die sie übrig haben und sonst eventuell wegwerfen würden. In der Küche des Leihladens wird daraus dann gemeinsam gekocht und gegessen. Ein kollektives Saubermachen steht am Samstag, 9. März, auf dem Programm. Von 10 bis 12 Uhr wird zusammen das Gelände rund um den Leihladen von Müll befreien.
Im Reparatur-Café im Stadtteilzentrum Bischofsheim kann man an jedem dritten Samstag im Monat dort seine kaputten Sachen reparieren lassen. Wer hier herkommt, bringt die Nähmaschine mit, die es nicht mehr tut, ein zerrissenes Hundeband, einen angeschlagenen Bilderrahmen. eine Gebetskette, die neu aufgefädelt werden muß
Anfang März gab es einen Besucheransturm im neuen BMW-Autohaus Krah + Enders
in der Kesselstädter Straße 49 zwischen dem „Globus“ und (unmittelbar angrenzend) der Maintal-Kesselstädter Gemarkungsgrenze. Für den Tag der Eröffnung war nicht nur das nagelneue Gebäude des Autohauses von Krah + Enders mit einem roten Teppich für die Besucher und weiß-blauen Luftballonketten an der Fassade herausgeputzt worden. Selbst die zur Stärkung bereit gehaltenen Weißwürste trugen „Haut Couture“: Auf dem engen weißen Outfit jeder einzelnen Wurst prangte der braune Aufdruck des Unternehmens, als sei dies ein neues Modelabel. Hunderte von Besuchern wollten am Samstag das neue Zentrum in Dörnigheims Gewerbegebiet Ost sehen und bei dieser Gelegenheit auch gleich die neuesten BMW-Modelle betrachten.
Den ganzen Tag über begrüßten Inhaber Peter Enders und Geschäftsführer Ottmar Gerk die Kunden und solche, die es vielleicht werden wollen und führten durch das großzügig gestaltete Gebäude. Investitionen von zwölf Millionen Euro ermöglichten dem Familienunternehmen am neuen Standort zwischen Otto-Hahn- und der Kesselstädter Straße jetzt auf eigenem Grundstück das Modernste zu bieten, was derzeit in punkto Autoservice auf dem Markt ist: Im Haupthaus sind Service, Ausstellungen und Verkauf unter einem Dach vereint.
Wer sein repariertes Fahrzeug abholen will, steht – mit Blick auf die mit Glasrolltoren ausgestattete Werksannahme im Kundenbereich.
Neben Maintal unterhält der Familienbetrieb Krah + Enders BMW-Autohäuser in Mainz, Wiesbaden, Rüsselsheim, Schlüchtern, Fulda, Hünfeld, Gersfeld und Eschwege. Über 600 Mitarbeiter kommen da zusammen, in Maintal sind 93 Menschen beschäftigt.
Was Mitarbeiter wie Kunden gleichermaßen freuen dürfte, ist die Tatsache, dass mit dem neuen Gebäude nun alle Serviceleistungen unter einem Dach angeboten werden, womit die Lauf- und Kommunikationswege sich verkürzen. Am alten, 1998 erbauten Standort - der 2004 vom Vorgänger Borse als Mietobjekt übernommen worden war - waren die Abteilungen auf mehrere Gebäude verteilt. Auf der Vorab-Eröffnung, die zeitgleich mit der Vorstellung der neuesten Modelle, nämlich der 3er Limousine, dem Z 4-Roadster und dem 8er Cabrio, stattfand, soll schließlich am 27. und 28. Juli noch eine weitere offizielle Eröffnungsveranstaltung folgen.
Im Obergeschoss ist der Ausstellungsraum für die Gebrauchtwagen. Rund 70 Wagen haben hier Platz, nachdem sie zuvor per Lastenaufzug in den ersten Stock transportiert worden sind.
Als größte Besonderheit des neuen Hauses bezeichnete Enders die Neuerung, dass ebenerdig die komplette Mini-Ausstellung und die Neuwagen zu sehen sind, also dort, wo der Kunde sich im Wartebereich quasi mittendrin befindet. Im Reifen-Hotel können 2.500 Reifensätze von Kunden eingelagert werden. Im Hauptgebäude gibt es neben der Fotovoltaikanlage auf dem Dach Luft- und Wärmepumpen, LED-Technik und eine ressourcenschonende Wasseraufbereitung für die Waschstraße. Draußen ist eine Elektro-Tankstelle installiert.
Die fünfte Auflage des sogenannten Coworking Spaces und auch das Unternehmerfrühstück des Hanauer Anzeiger fand Ende März über den Dächern von Maintal statt, und zwar passend zum Thema der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins an einem modernen Arbeitsplatz, nämlich in einem Coworking Space.
Seit einem Jahr gibt es The Roof in Maintal. Die umfängliche Infrastruktur für Start-ups, Freiberufler und Unternehmer. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern stellt der Unternehmer Ahmet Cetiner Büroräume, Besprechungsräume, Präsentationstechnik, eine Küche und eine Dachterrasse zur Verfügung, die nach Abschluss einer Mitgliedschaft genutzt werden können.
Es gibt unterschiedliche Pakete für eine Mitgliedschaft, je nach individuellem Bedarf: vom Tagesticket für 18 Euro bis zum All-Inclusive-Paket ist alles möglich. Das gilt auch für die Arbeitsplätze. So genannte Workstations ermöglichen es, die Technik mobil dort zu nutzen, wo man an diesem Tag arbeiten möchte. Drei Büros stehen dafür zur Verfügung.
Gesprächsstoff gab es also reichlich für die geladenen Gäste aus der Wirtschaft, Gespräche, die sich mit der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins mit dem Schwerpunkt „Arbeitgeber 4.0“ vertiefen und natürlich auch weiterdenken lassen, ganz im Sinne von Coworking Spaces
Wer sein Auto auf dem Parkplatz am Opel-Eck am Stadteingang von Dörnigheim abstellt, parkt gefährlich: Die Fläche wird von der Hanauer Überwachungsfirma Parkwatcher kontrolliert. Diese wirft aber Kunden im April vor, gar nicht in dem Geschäft gewesen zu sein, auf dessen Parkplatz sie ihr Fahrzeug abgestellt hätten. Allerdings haben die „abgestraften“ Autofahrer die Möglichkeit, sich gegen die Bußgeldbescheide zu wehren. Die Parkraumüberwachung auf einem Privatgelände durch ein beauftragtes Unternehmen wie die Hanauer Firma Parkwatcher íst rechtlich zulässig. Aber im Gegensatz zum öffentlichen Straßenraum greift auf Privatgrundstücken nicht die Halterhaftung. Heißt konkret: Ermittelt Parkwatcher den Halter eines widerrechtlich geparkten Fahrzeugs, muss das Unternehmen auch nachweisen, dass der Halter zum im Bußgeldschreiben genannten Zeitpunkt auch tatsächlich der Fahrer war. Um den Parkplatz am Opel-Eck hatte es bereits zuvor Ärger gegeben: Im Januar dieses Jahres wurde über die unterschiedliche Beschilderung berichtet. Netto hat aber seine Schilder angepasst und erlaubt nun auch nur noch eine Parkzeit von 90 Minuten mit Parkscheibe.
Die Gewerkschaft Verdi hat im April die Verhandlungen mit der Leitung der drei Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“ um bessere Löhne die Gespräche abgebrochen. Laut Verdi gehe es bei den Löhnen um eine Differenz von bis zu 20 Prozent. Die Gewerkschaft schlägt eine schrittweise Anpassung der Gehälter an das Tarifniveau vor, damit der wirtschaftlichen Situation des Hauses Rechnung getragen werden könne. Die Geschäftsführerin Gudrun Schröter teilte aber der Verdi-Tarifkommission mit, dass sie nicht vorhabe, mit Verdi über einen Tarifvertrag zur Anerkennung des DRK- Reformtarifvertrags zu verhandeln. Die Einrichtungsleitung verfolge stattdessen eine hausinterne Lösung.Sie will die mögliche Einführung eines bundesweiten Flächentarifvertrags für die Pflegebranche abwarten. Sollte sich diesbezüglich bis Jahresende nichts tun, wolle man ein eigenes Lohnsystem einführen. Um ein Zeichen zu setzen, sei eine Einmalzahlung für Juni geplant.
Ende Mai kann es zu einem Warnstreik. Ungefähr 30 der 170 Mitarbeiter zogen in einer Demonstration durch Bischofsheim. Ihre Forderung: bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung und ein Tarifvertrag.
Die drei „Kleeblätter“ beschäftigen rund 170 Mitarbeiter. waren an diesem verregneten Morgen zu der Demonstration erschienen, die den Warnstreik begleitete. Der Zug begann am Bischofsheimer „Kleeblatt“ und zog knapp eine Stunde lang durch den Stadtteil, ehe man am Marktplatz mit einer Bekundung schloss. Besonders die Hauswirtschaftskräfte und Pflegehelfer, also nicht examinierte Pfleger, bräuchten dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Die Leiterin will verhandeln und angemessen vergüten, aber keinen Tarifvertrag. Der Hintergrund dieser Aussage ist, dass das „Kleeblatt“ mehr Mitarbeiter beschäftige als nötig. Damit wolle man die Pflegequalität erhöhen. Sollte man jetzt die Forderung nach einem Tarifvertrag umsetzen, so müssten Stellen gestrichen werden.
Die Stadtverordneten sahen im Juli im konkreten Fall sehr wohl die Politik in der Verantwortung, sich mit den Pflegekräften solidarisch zu erklären. „Wenn wir in Maintal dem Deutschen Roten Kreuz schon Grundstücke zur Verfügung stellen, dann muss sich das DRK auch an Spielregeln halten. Dazu zählt ein Tarifvertrag“, erklärte SPD-Fraktionschef Sebastian Maier. „Wir wollen ordentliche tarifliche Verhältnisse in Häusern, die wir gebaut haben“, so Hartmut König.
Ende November einigten sich Verdi und die Geschäftsführung der Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleblatt“ endlich in dem zähen Tarifstreit. Das Ergebnis: Ab Juni 2020 werden die Verträge der rund 170 Beschäftigten der „Kleeblätter“ schrittweise an den so genannten DRK-Reformtarifvertrag angepasst. Bislang betrug diese Differenz bei einer examinierten Altenpflegekraft monatlich rund 386 Euro brutto, bei Hilfskräften sogar bis zu 423 Euro.
Doch damit ist jetzt Schluss: Ab 1. Juni 2020 werden zunächst die Gehälter von Pflegekräften angepasst, ein Jahr später dann die der Pflegehelfer und anderer Mitarbeiter.
Erstmals beteiligte sich im Juni der Telekommunikationsanbieter Drillisch mit Sitz in Maintal an der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen. Bislang hat das Unternehmen, dessen bekannteste Tochter „1und 1“ ist, kein eigenes Netz, sondern nutzt die Antennen der nationalen Konkurrenz. Das wird sich jetzt ändern. Denn mit der Ersteigerung von sieben Frequenzblöcken für gut eine Milliarde Euro wird Drillisch nun ein eigenes Netz aufbauen. Damit wird es in Deutschland künftig Funkmasten von vier und nicht nur von drei Unternehmen geben. Mögliche Folgen: Sinkende Preise etwa bei Handyverträgen für den Verbraucher.
Nach dem Abschluss der zwölfwöchigen Auktion, die am Mittwoch endete und nicht zuletzt durch Drillisch als zahlungsfreudigem Mitbieter dem Bund mit 6,6 Milliarden Euro deutlich höhere Einnahmen als erwartet bescherte, zeigte sich Ralph Dommermuth, Chef des Mutterkonzerns United Internet, zufrieden: „Wir haben Frequenzen ersteigert, mit denen wir in der Lage sind, ein leistungsfähiges 5-G-Netz aufzubauen“, erklärte er. Als Neueinsteiger hat Drillisch Ausnahmeregelungen und muss daher weniger in der Fläche ausbauen als seine Konkurrenten.
Allerdings wurde die Firma am Ende noch überboten und bekam damit einen Block weniger als in dem wochenlangen Ringen angestrebt. Von den 41 Frequenzblöcken entfallen die meisten auf die Deutsche Telekom, die 13 Blöcke ersteigerte und dafür 2,17 Milliarden Euro zahlen muss. Auf Vodafone entfallen zwölf Blöcke für 1,88 Milliarden Euro und auf Telefónica neun für 1,42 Milliarden Euro.
Das Café „Pearson und Puppe“ in Hochstadt wird von den Inhaberinnen Katharina Puppe und Michelle Blythe geborene Pearson geführt. Blythe kümmert sich in der Küche ums Frühstück und Puppe bereitet nebenan im Eislabor schon alles vor. Hier wird nämlich alles selbst gemacht: Müsli, Kuchen, Torten, Eiscreme, Konfitüren, Soßen für herzhafte Gerichte und für Eis. Sie haben das Eismachen in Berlin „von der Pike auf gelernt von zwei Männern, die in Italien von einem Eismeister gelernt haben und ihr Eis deutschlandweit an Eisdielen verkaufen. Die Männer haben auch beim Einrichten des Eislabors geholfen.
Eismachen und dabei mit neuen Rezepten zu experimentieren ist Puppes Leidenschaft. Dass siee auch gerne neue, ausgefallenere Eissorten entwirft, war zunächst schon ein Wagnis für so ein kleines Dörfchen wie Hochstadt. Jetzt sind das Milchreiseis und das Gurke-Limette-Minze-Sorbet die Renner des Cafés und machen es zu etwas ganz Besonderem. Sorten wie Amarena-Kirsch oder Malaga haben sie nicht im Sortiment, weil etwa Rum-Aroma oder rote Farbstoffe nicht zu ihrer Philosophie passen. Aber natürlich haben sie auch die klassischen Sorten in der Vitrine.
Zu Café-Besitzerinnen wurden sie spontan. Ursprünglich hatten sie 2013 damit angefangen, selbst gemachte Soßen, Konfitüren und Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Als die ehemalige Eisdiele in Hochstadt zum Verkauf stand, wurden sie von einer Freundin angesprochen, ob sie diese nicht übernehmen wollen. Puppe hatte zuvor schon Restaurants geleitet, aber noch kein Eiscafé. Da es aber das einzige Café in Hochstadt ist, war den Freundinnen sofort klar: Seit April 2017 betreiben sie nun arbeitsteilig das Café und sind ein eingespieltes Team.
Neben Selbstgemachtem setzen sie auf Nachhaltigkeit und sind bei ihren To-go-Behältnissen auf natürlich abbaubare Alternativen umgestiegen. Eisbecher und Löffel sind aus Maisstärke und man kann bei ihnen Mehrwegkaffee-Becher für einen Euro erwerben. Das Café „Pearson und Puppe“ befindet sich in der Hauptstraße 44 in Maintal. Es hat täglich, außer montags, von 9 bis 20.30 Uhr geöffnet.
Die Sportbootschule Steiner bereitet angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung für den Sportbootführerschein vor. Der Kursleiter Moritz Hinner kommt aus Koblenz, genau wie der einstige Gründer und Inhaber der Sportbootschule, der Herr Josef Steiner. Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein Dienstleister par excellence. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die im Juli das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben.
Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich. Zur Praxis, der Fahrstunde auf dem Main mit einem 60 PS starken Quicksilver-Motorboot, lädt Hinner ein paar Tage später ein. Es habe auch schon Prüfungstage mit 50 Teilnehmern gewesen, die dem Prüfer dann jeweils zwischen zehn und 15 Minuten zeigen müssen, wie sie das Sechs-Meter-Boot anlegen, wie sie einen über Bord gegangenen Menschen retten würden.
Das Handelsunternehmen Globus wurde vor 190 Jahren im saarländischen St. Wendel durch Franz Bruch gegründetAls Ururenkel des Firmengründers steht heute der 69-jährige Thomas Bruch an der Spitze von Globus, das viel Wert darauf legt, konzernunabhängig zu sein. Das Handelsunternehmen hat neben insgesamt 47 SB-Warenhäusern, 91 Baumärkten und sechs Elektrofachmärkten in Deutschland auch 27 Vollsortimenter in Tschechien und Russland sowie zwei Baumärkte in Luxemburg. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen immerhin 7,6 Milliarden Euro Umsatz
Der Maintaler Globus hat rund 1. 000 Quadratmeter Fläche und es gibtzwischen 80.000 und 90.000 Artikel. Steffen Stoldte ist seit einigen Monaten Marktleiter. Es gibt hier 19 Kassen und 52 Kassiererinnen, die größte Globus-Filiale in Russland hätte 100 Kassen. Das Haus in Maintal ist mit seiner hauseigenen Bäckerei und Metzgerei auch schon beeindruckend. Hier arbeiten insgesamt rund 300 Mitarbeiter, die allermeisten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Als Globus das früher hier ansässige Real übernahm, wurden alle damaligen 124 Mitarbeiter übernommen. Aktuell machen 15 Auszubildende eine Lehre bei Globus Maintal.
An der Fischtheke werden 80 verschiedenen Sorten Fisch verkauft und mit ihnen Meeresfrüchte-Salate. In der Bäckerei arbeiten insgesamt 22 Mitarbeiter, davon sechs Bäcker und vier Konditormeister. Rund5000 Weizenbrötchen verlassen täglich die Backstube. Im Konditorenraum werden täglich mindestens 16 Tortensorten gemacht. Und natürlich Käsekuchen, der meistverkaufte Kuchen. In der die Fleischhalle der Metzgerei herrschen nur zwei Grad Temperatur.Vier bis sechs Ausbeiner zerlegen den ganzen Tag nur Tiere. Das Rind- und Kalbfleisch kommt aus Frankreich, das Schweinefleisch wird aus Belgien bezogen. Für die Wurstzubereitung gibt es ebenfalls einen Raum, hier stellen vier Mitarbeiter den Brät für die hauseigenen Würste her, füllen sie und drehen sie von Hand ab. Im Räucher- und Kochraum werden Würste und Fleisch nicht nur in großen deckenhohen Maschinen geräuchert, sondern auch geduscht. Das Kochfleisch wird in der Dusche runtergekühlt.
Ende des Jahres schloß die Buchhandlung Thieleman in der Bahnhofstraße 18 in Dörnigheim schließen, Maintals einzige Buchhandlung dicht. Eineinhalb Jahre lang hatte das Ehepaar gesucht und gehofft, dass der Laden weitergeführt wird. Als Karin Thielemann-Kraft 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung eröffnete – erst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am heutigen Standort in der Bahnhofstraße – hat sie sich damit einen Traum erfüllt. Seit Kindertagen spielen Bücher eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Da lag die Lehre als Buchhändlerin nahe. Das war bei ihrem Mann genauso. „Es hat Spaß gemacht“, sagt er und lässt den Blick durch den rund 100 Quadratmeter großen Raum schweifen.Zum Service gehört eine umfassende, ganz individuelle Beratung, Bestellungen im Laden, telefonisch oder online über die Homepage mit Über-Nacht-Lieferung und natürlich die Verpackung als Geschenk.
Bücherfreunde jeden Alters, Schüler, Studenten, Büchereien und Schulen, sie alle haben ihre Lektüre über den Laden mit der efeuberankten Fassade bezogen.
In Hanau wird im Dezember unter dem Dach des Behinderten-Werks ein Unverpackt-Laden eröffnen. Der im Sinne der Nachhaltigkeit Produkte ohne Verpackungen verkaufen Für Maintal gibt es solche Überlegungen ebenfalls. Die 41-jährige Bischofsheimerin Stefanie Oefner hat schon einen Businessplan. Ein geeignetes Objekt hat sie schon gefunden: Die alte Schlecker-Filiale in Alt Bischofsheim wäre aufgrund der Fläche mit 220 Quadratmetern und der Lage ideal. Aber die Investitionen und der Umsatz schrecken noch ab. Unter „Maintal unverpackt“ ist für Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr eine Infoveranstaltung mit Stefanie Oefner im „The Roof“, Wilhelm-Röntgen-Straße 11 im Gewerbegebiet Maintal-Ost geplant (Im Globus-Markt gibt es auch einen Unverpackt-Bereich).
Gaststätten in Maintal
„Thierrys Küche Zum Neuen Bau“ in Hochstadt, Hauptstraße 44:
Ristorante „Paisan“ an der Kennedystraße in Dörnigheim
„Bürgerhaus Hochstadt in der Bahnhofstraße
„Ratsstuben“ im Bischofsheimer Bürgerhaus (90 Plätze)
„Babbelgass“ im Hochstädter Weinkeller, Hauptstraße 47
Restaurant und Bistro „Kesselflicker“ in Bischofsheim
„Terra Nova“ in Dörnigheim
„Ebbelwei-Schänke“ im Historischen Rathaus in Hochstadt
„Dubrovnik“ im Bürgerhaus Wachenbuchen
„G´nuss“ am Sportplatz Dicke Buche in Dörnigheim
Industrie
Hochstadt ist Hauptsitz eines weltweit agierenden Konzerns mit 30 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten, der Norma-Group (früher Rasmnussen). Für die Zukunftssicherung ist es aber erforderlich, kontinuierlich Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. Deshalb muß Norma im Juli 49 Stellen streichen. Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.
Innovation und Know-How kommen bei Norma aus den eigenen Reihen. Die Entwickler konzentrieren sich nicht nur auf das Produkt selbst, sondern beziehen den gesamten Produktionsprozess mit ein und blicken dabei noch mehr als zehn Jahre voraus. Es geht darum, Trends und Entwicklungen vorwegzunehmen, um sie frühzeitig dem Kunden vorzustellen. Dabei fertigt Norma sowohl für den weltweiten Markt als auch kundenspezifisch.
Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten.
Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau.
Im August hat Norma für das Gesamtjahr seine Prognosen korrigiert und kündigt eine Verschärfung seines Sparprogramms an. Hintergrund des Sparkurses ist der Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im ersten Halbjahr um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Seit 1. August ist Dr. Michael Schneider der neue Vorstandsvorsitzende der Norma Group. Er übernimmt die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden interimsweise zusätzlich zu seinem Amt als Finanzvorstand.
Es sind vor allem Handelsauseinandersetzungen und Sanktionen, die sich negativ auf die Geschäftsprognose auswirken. Die daraus resultierende Investitionszurückhaltung und Marktschwäche schlagen sich in einem anhaltend rückläufigen Geschäft in den Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik nieder. Eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte ist aus heutiger Sicht nicht absehbar. Der Interimschef kündigt an, man werde das Portfolio mittel- und langfristig sehr fokussiert ausrichten auf die Wachstumsbereiche E-Mobilität und Wasser.
Langfristig sei Norma gut aufgestellt und werde von den Megatrends der Branche profitieren. Die Produkte sind in allen Antriebsarten einsetzbar, ob das ein Diesel ist, ein Benziner, Hybrid, Plug-in-Hybrid, ein Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das Unternehmen stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen, aber auch Leitungen und Steckverbindungen für Batteriekühlsysteme von Elektroautos her. Daneben gibt es noch einen kleineren Geschäftsbereich für Be- und Entwässerungssysteme, der in Zukunft eine größere Rolle spielen soll.
Im November werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, die meisten davon über ein Freiwilligenprogramm. Hinzugekommen ist außerdem noch die Entlassung von 60 Leiharbeitern – insgesamt hat der Konzern in den vergangenen Monaten also mehr als 100 Stellen gestrichen.
Insgesamt arbeiten am Maintaler Standort noch 700 Beschäftigte, davon 200 im Ingenieur- und Planungsbereich und 500 in der Produktion. Die abgebauten Stellen waren alle im Produktionsbereich. Ab 2020 will das Unternehmen bis zu 45 Millionen Euro jährlich einsparen. Gelingen soll das durch eine „Optimierung der Kapazitäten in allen Standorten. Ab 2023 werden dann Einsparungen von 40 bis 45 Millionen Euro jährlich erwartet.
Die Stimmung in der Belegschaft am Standort Maintal ist nicht gut, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Die Mitteilung über das weitere Sparprogramm sei für alle überraschend gewesen. „Wir als Betriebsrat sehen weitere Maßnahmen in Maintal kritisch“, so Ditzel. „Trotzdem dürfen wir aber auch nicht die Augen davor verschließen, was um uns herum geschieht“, sagt er mit Blick auf die schlechte Konjunktur.
Frauen
Im Kontext des Weltfrauentages für ihr ehrenamtliches Engagement wurden Ursula Aurbek, Gisela Schnatterbeck und Barbara Soff am Sonntag, 10. März mit einer Linde im Frauenhain geehrt. Ursula Aurbek ist seit 16 Jahren die gute Seele des monatlichen Kaffeeklatschs der Bürgerhilfe, hält das Team zusammen und sorgt bei den Besuchern für gute Laune. Ausgezeichnet wird die Maintalerin für mittlerweile 38 Jahre Ehrenamt in den verschiedensten Institutionen. Angefangen hat alles im Jahr 1981 als Kassiererin beim „Mini Club“ in Dörnigheim. Dazu kamen der Turnverein und die Sängervereinigung Hochstadt sowie die evangelische Kirchengemeinde in Hochstadt (im „Cafair“ und seit März 2018 auch als ehrenamtliche Küsterin). Von 2000 bis 2009 war Aurbek zudem ehrenamtliche Schöffin am Hanauer Landgericht.
Gisela Schnatterbeck war in verschiedenen Einrichtungen und Veranstaltungen für Senioren auf dem Laufsteg unterwegs, bis gesundheitliche Einschränkungen dies nicht mehr zuließen.
Auch die Freude an der Musik hat sie spät entdeckt, für sich selbst und für andere. Am 8. April wird die geborene Altenstädterin ihren 91. Geburtstag im Kreis der Familie feiern; Gisela Schnatterbeck ist Mutter von sechs Kindern, Großmutter von acht Enkeln und auch schon Urgroßmutter von fünf Urenkeln. Bereits im Februar 1955 bezog die Familie das Haus in der Rathenaustraße, in dem Schnatterbeck noch heute wohnt.
Vieles ließe sich ja telefonisch organisieren. So habe sie eine Büttenrednerin von der Karnevalsabteilung Blau-Weiß der Freien Turnerschaft Dörnigheim und für Tanzmusik Werner Obermeier in Vertretung von „Schmidtchen Schleicher“ gewinnen können. Seit über 28 Jahren gehört Schnatterbeck zum Organisationsteam des Tanztees. Einmal pro Monat, immer mittwochs nachmittags, schwingen bis zu 100 Gäste aus Maintal und Umgebung bei gemütlicher Atmosphäre das Tanzbein zur Musik von „Schmidtchen Schleicher“ alias Günter Schmidt. (zu Frau Soff siehe Organisationen VdK).
Seit 1981 finden am 25. November überall auf der Welt Aktionen statt, die auf das Thema „Gewalt an Frauen“ aufmerksam machen. Auch die Stadt Maintal nimmt daran teil. Annika Frohböse, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sagt dazu:
Durchschnittlich wird davon ausgegangen, dass etwa jede dritte bis vierte Frau einmal im Leben Opfer von Gewalt wird, das ist leider in Maintal nicht anders. Das ist eine sehr, sehr hohe Zahl, man muss also davon ausgehen, dass es viele Frauen betrifft. Die Statistik umfasst aber nicht nur das Thema häusliche Gewalt, sondern auch zum Beispiel sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, also alle Formen von Gewalt. Dennoch glaube ich, dass wir davon ausgehen müssen, dass viel mehr Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind als wir wahrnehmen.
Die Frauenhäuser in Hanau und in Wächtersbach sind auch für Maintal zuständig. Außerdem gibt es ein bundesweites Hilfetelefon für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Auf Deutsch und in 17 Fremdsprachen sind täglich rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 08000/11 60 16 Beraterinnen erreichbar. Eine weitere Anlaufstelle ist Pro Familia in Hanau, und wenn es um sexualisierte Gewalt geht, ist die Lawine in Hanau außerdem ein guter Ansprechpartner.
In Maintal finden zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zahlreiche Aktionen statt. Zum einen beteiligt sich die Stadt an einer Aktion aus Hanau, bei der bedruckte Brötchentüten in fünf verschiedenen Bäckereien ausgegeben werden. In roter Schrift steht darauf „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“; zudem sind die Telefonnummern von Beratungsstellen und Frauenhäusern in der Region aufgelistet. Die Stadt Maintal beteiligt sich außerdem an der internationalen Aktion „Orange your city“, die von verschiedenen Menschenrechtsaktionen organisiert wird und bei der weltweit Orte am 25. November orange angestrahlt werden, zum Beispiel die Niagarafälle oder die Europäische Zentralbank in Frankfurt. In Maintal werden Mitarbeiter der Verwaltung Fenster im Rathaus mit orangefarbenem Transparentpapier bekleben. Zudem hissen Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammen mit weiteren Akteuren etwa aus dem Frauenbeirat seit einigen Jahren im Rahmen des Aktionstags eine orangefarbene Fahne, um so Farbe gegen Gewalt an Frauen zu bekennen. Interessierte sind zu der Fahnenhissung am Montag ab 16 Uhr vor das Rathaus in Hochstadt eingeladen.
Kinder
Wenn sich in der Hochzeit der Infekte zwischen November und März die Türen der Praxis in Dörnigheim öffnen, dann stehen Eltern mit kranken Kindern auf dem Arm Schlange an der Anmeldung der Kinderarztpraxis von Dr. Claudia Schramm. Ohne eine effiziente Organisation stünde die Praxis vor dem Kollaps. Daher führte das Team um die Kinder- und Jugendärztin die Akutsprechstunden ein. Zweimal täglich – ausgenommen Mittwoch und Freitag – können Eltern während der einstündigen Sprechstunde mit ihrem kranken Kind ohne Termin vorstellig werden. Jedes Kind wird angeschaut. Bei ernsten Notfällen wie Atemnot oder akuten Blutungen wird natürlich sofort gehandelt.
Die Notfallsprechstunde hat ihren Grund: Das Praxisteam möchte verhindern, dass gesunde Kinder, die mit einem festen Termin zu einer Kontrolluntersuchung oder Impfung in der Praxis sind, auf Kinder treffen, die akut krank sind.
Schon 2015 ergab eine Untersuchung der Versorgungssituation im Planungsbereich, dass die Auslastung ihrer Praxis bei 180 Prozent liegt. Der Schnitt bei den im Kreis niedergelassenen Kinderärzten lag bei 120 Prozent. Seitdem hat sich die Situation nur bedingt gebessert. Zwar hat Schramm nach langem Ringen durch die Kassenärztliche Vereinigung eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt bekommen – mit im Team ist Dr. Maja Schulze – aber auch die Zahl der Kinder ist weiter gestiegen. Ich würde gerne noch einen weiteren Arzt anstellen. Aber ich darf nicht“, sagt sie. Sogar bis zu vier Kinderarztsitze in Maintal hielte sie für vertretbar. Doch es liegt an der Kassenärztlichen Vereinigung zusätzliche Kinderarztsitze zu genehmigen, aber aus deren Sicht ist Maintal überversorgt.
Auch ihr Kollege Dr. Uwe Seitz, der in Bischofsheim eine Kinderarztpraxis mit kardiologischem Schwerpunkt betreibt, kommentiert das Stichwort „Überversorgung“ mit einem trockenen Lachen. „Die Bedarfsplanung ist uralt. Die Kinderärzte sind alle deutlich über ihrem Limit“.
Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche zur Kindertagespflege fand Ende Mai am Rathaus in Hochstadt der Aktionstag der Maintaler Kindertagespflege statt. Ziel des Vormittags war es, für möglichst viele Interessierte ansprechbar zu sein und über die Kindertagespflege berichten zu können. Zu diesem Zweck fand sich die Mehrzahl der 25 derzeit in Maintal aktiven Tagesmütter mit „ihren“ Kindern und auch Mitarbeiterinnen der Servicestelle Kindertagespflege Maintal ein. Dabei ist Maintal im Bereich der Kindertagespflege schon lange führend, gibt es dieses Angebot für die Eltern kleiner Kinder doch bereits seit 1991. Der Aktionstag diente außerdem dazu, weitere Tagesmütter und -väter zu gewinnen. So konnten sich Interessierte über diesen Beruf informieren.
Susanne Gabler deren Sohn Constantin Trisomie 21 hat, nahm bei dem Videoprojekt einer Elterninitiative zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März teilzunehmen. „Du bist so!“ heißt das Lied samt Musikvideo, bei dem mehrere Kindermusik-Bands und Kinderliedermacher mitgewirkt haben. Ein-gespielt und produziert wurde der Song von der Band Krawallo.
Vor etwa vier Wochen ist die Familie Gabler dafür von Dörnigheim ins westfälische Ibbenbüren gereist – und hat dort eine riesige Party gefeiert. 130 Kinder und Jugendliche, mit Down-Syndrom und ohne, haben sich dort getroffen, einander kennengelernt und zusammen gefeiert. Ziel des Projekts „Du bist so!“ ist es, am Welt-Down-Syndrom-Tag Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Und darauf aufmerksam zu machen, dass das Leben mit Trisomie 21 ganz normal und lebenswert sein kann.
Zum heutigen Welt-Down-Syndrom-Tag gibt es außerdem auch eine Plakat-Aktion. Der fünfjährige Constantin lächelt den Maintalern dabei unter anderem in Arztpraxen, Bäckereien und Behörden von Postern und Postkarten entgegen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
Hunde werden bald auf Maintaler Spielplätzen ein seltener Anblick sein. Denn die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Kultur haben in ihrer Sitzung im März mehrheitlich einer Magistratsvorlage zugestimmt, die ein Verbot der Vierbeiner auf städtischen Spielplätzen vorsieht. Dafür soll die Satzung zur Gefahrenabwehrverordnung über die Sicherung der Sauberkeit und über das Verhalten in öffentlichen Anlagen geändert werden. Aktuell gilt auf Spielplätzen eine Leinenpflicht für Hunde. Das hat zum einen hygienische Gründe. Und zum anderen könnten Kinder sich von Hunden, auch wenn sie angeleint wären, bedroht fühlen. Es gibt aber einige Hundehalter, die sich schon jetzt nicht an die Leinenpflicht halten. Die werden sich von einem grundsätzlichen Hundeverbot sicherlich auch nicht beeindrucken lassen In diesem Zusammenhang verwies Bürgermeisterin Böttcher auf die soziale Kontrolle. Es gebe einige Bürger, die andere auf Verbote und Fehlverhalten hinweisen würden.
Dank Polizeihubschrauber: Vermisster Neunjähriger gefunden
Ein gutes Ende nahm die Suche nach einem vermissten Kind aus Maintal m April dank der Unterstützung des Polizeihubschraubers. Wie die Polizei mitteilte, fand die Hubschrauberbesatzung den neunjährigen Jungen, der mit einem roten Fahrrad unterwegs war, gegen 21.20 Uhr an der Kennedystraße. Gegen 18.40 Uhr war das Kind von einem Spielplatz in der Westendstraße davongeradelt und seitdem spurlos verschwunden. Der Junge war unversehrt und wurde durch die Streife in die Obhut seiner Mutter übergeben
Für die Betreuung von Klein- und Kindergartenkindern haben Eltern einen Rechtsanspruch. Sobald das Kind aber die Grundschule besucht, gibt es DAn keine Garantie mehr auf einen Betreuungsplatz. Für berufstätige Mütter und Väter ein riesiges Problem, das oftmals mit Existenzängsten einhergeht. Gibt es keine Betreuung, steht auch die Ausübung des Jobs auf der Kippe. Gerade vor Beginn eines neuen Schuljahres zittern daher viele Eltern, wenn es um Platzkapazitäten in den Betreuungseinrichtungen der verschiedenen Träger und deren Vergabe geht. Folgende Einrichtungen bieten Betreuungsplätze an:
Irene Morgenstern hat ihr Ehrenamt als Kinderbeauftragte im Juni niedergelegt. Aus persönlichen Gründen. Ich habe pflegebedürftige Eltern, um die ich mich stärker kümmern muss.
Als langjährige Leiterin der Waldschule war sie Wegweiserin für die Kinder. Jetzt ließ sie sich von den Jungen und Mädchen leiten. Morgenstern hat die große Hoffnung, dass das Ehrenamt der Kinderbeauftragten institutionalisiert wird, etwa in einem Kinderbüro bei der Stadtverwaltung. Diese Pläne gibt es auch bei der Stadtverwaltung. Sie will mit einem Kinder- und Jugendbüro eine hauptamtlich besetzte Anlaufstelle bieten.
Maintal war eine der ersten hessischen Kommunen mit einer Kinderbeauftragten. Im Jahre 1990 übernahm Editha Kaudelka das Ehrenamt und prägte es über einen Zeitraum von 15 Jahren.
Ende September fand wieder das Kelterfest auf der Kinder- und Jugendfarm in Hochstadt statt. Viele Eltern mit ihren Kindern und Besucher kelterten begeistert aus gespendeten Äpfeln leckeren Apfelsaft. Das kulinarische Büfett mit selbst gebackenem Kuchen und hausgemachten Salaten war reichlich bestückt. Dazu gab es saftige Steaks oder Bratwurst vom Grill.
Während sich die Mütter angeregt bei einer Tasse Kaffee austauschten, versammelten sich einige Väter um die Feuerstelle. Es musste ein Feuer entfacht werden, da das gemeinsame traditionelle Stockbrotbacken für Groß und Klein auch wieder auf dem Plan stand.
Die Kinder eroberten natürlich die Farm. So zog es viele auf den Hügel, um die Bergrutschbahn auszuprobieren. Die Sandkiste mit dem großen Schiff war ideal für Krabbelkinder. Der herrliche Sonnenschein zog viele Kinder an die Wasserpumpe, um zu matschen. Riesengroße Seifenblasen wurden in die Luft gepustet, um von den Kindern gefangen zu werden. Auch die Schaukel im Walnussbaum oder das Baumhaus wurde stark bespielt.
„Wir bedanken uns auch beim Nabu, mit dem wir verbunden sind. So konnten wir mit unseren Kindern in diesem Jahr am Vögel- beziehungsweise Insektenzählen teilnehmen. Die Kinder waren so begeistert, dass wir im nächsten Jahr eine eigene Nabu-Kindergruppe bilden werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Farm.
Im November erhielten in der Kita einen Infobrief des Vereins „Kaleidoskop“, der über das allgemeine Vorgehen bei der Vergabe eines Betreuungsplatzes für Grundschüler der Hochstädter Fritz-Schubert-Schule aufklärte. Dort findet sich eine Formulierung, die viele Familien verunsichert: „Legen wir die aktuellen Prognosen und Anmeldungen zugrunde, können wir nur an etwa 20 Prozent der Vormerkungen einen Platz vergeben“, heißt es dort. In Zahlen übersetzt stellt sich die Situation wie folgt dar: Voraussichtlich 19 Betreuungsplätze werden vakant. Dem gegenüber stehen 79 Vormerkungen.
Derzeit gibt es insgesamt 123 Betreuungsplätze an der Fritz-Schubert-Schule In der benachbarten städtischen Kita Bücherweg wurden die Hortplätze in den vergangenen Jahren zugunsten der Betreuung von Kindern unter und über drei Jahren gestrichen. Eltern verweisen aber darauf, dass man Räumlichkeiten in der Adolf-Diesterweg-Schule nutzen könnte und bis zum Sommer ausreichend Zeit bliebe, um Personal einzustellen.
Auf Einladung Böttchers kamen Ende November Vertreter des Main-Kinzig-Kreises als verantwortlichem Schulträger, der Fritz-Schubert- und der benachbarten Adolph-Diesterweg-Schule, des Trägervereins Kaleidoskop und der Stadtverwaltung zusammen, um über Lösungen zu beraten.
Was die Erhöhung der personellen Ressourcen betrifft, ist in Zeiten des Fachkräftemangels die Kooperation mit Vereinen denkbar. Auch aus der Elternschaft, die aufgrund von Berufstätigkeit dringend auf eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder angewiesen ist, wurde die Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. . Bereits im Januar sollen die einzelnen Ergebnisse zusammengetragen, ausgewertet und im Rahmen eines weiteren Runden Tisches konkrete Schritte besprochen werde.
Der Weltkindertag, der in Maintal immerhin auch schon zum 27. Mal stattfand, soll die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen und somit bei Jung und Alt noch bekannter machen. Erneut wurden auch in Maintal zu diesem Anlass wieder Spenden gesammelt: Insgesamt 2.000 Euro kamen für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ zusammen. Wenn in Deutschland über die Kinderrechte gesprochen wird, so geht es meist um die Berücksichtigung ihres Willens und Möglichkeiten der Beteiligung, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Dies spiegele auch die Änderung der Hessischen Landesverfassung wider. Blickt man aber über die Grenzen Deutschlands oder sogar Europas hinaus, wird schnell bewusst, dass es Kinder gibt, für die ganz andere Rechte im Mittelpunkt stehen.
Die Stadt Maintal hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen deshalb bereits seit 2012 zum Spendenpartner des Weltkindertags ernannt. Alle am Fest beteiligten Stände spenden mindestens die Hälfte ihres Gewinns an ein vorher festgelegtes Projekt von UNICEF – viele spenden auch den kompletten Gewinn. Zusätzlich stehen verteilt auf dem Festgelände Spendendosen, deren Inhalt ebenfalls dem Projekt zugutekommt. In diesem Jahr konnten insgesamt 2.000 Euro für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ gesammelt werden.
Kindertagesstätten
In der Kita Wingertstraße gibt es einen männlichen Erzieher: Nach seinem Abitur studierte der heute 34-Jährige Germanistik und Anglistik, während er parallel begann, als Journalist zu arbeiten. Heute ist Peter Seibert Erzieher. Nachdem Seibert erste Erfahrungen als Handballtrainer sammelte, merkte er, dass ihm die Arbeit mit Kindern Spaß macht. 2014 begann er eine praxisintegrierte Teilzeitausbildung zum Erzieher über die Stadt Hanau. Seit Anfang 2018 ist er in der Kita Wingertstraße angestellt. Einer von aktuell zehn männlichen Erziehern in den zwölf Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Maintal.
Es zeichnet sich keine Einigung bei der Neuvergabe der Mittagsverpflegung in den städtischen Kitas ab. Die Entscheidung über die Ausschreibung der Leistung wird daher
in einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 12. Februar, geschehen.
Der Stadtelternbeirat spricht sich bei den Zuschlagskriterien für eine stärkere Gewichtung der Qualität aus. Der Ausschuß beschloß dann unter anderem eine Änderung bei der Gewichtung der Zuschlagskriterien. So wird der Gesamtpreis nun mit 45 Prozent gewichtet (Magistratsvorlage: 50 Prozent), Qualität und Güte des Ernährungskonzepts mit 25 Prozent (Magistrat: 20 Prozent) sowie Qualität und Güte der eingesetzten Lebensmittel mit 25 und die Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz der Transportfahrzeuge mit fünf Prozent. Wegen vergaberechtlicher Bedenken wird ein Probeessen nicht Bestandteil der Vergabekriterien sein, ebenso wird es keine Probezeit für den Anbieter geben.
Um Chancen auf einen Zuschlag zu erhalten, muss der Anbieter zwei vegetarische und zwei nicht-vegetarische Musterspeisepläne für die Geltungsdauer von vier Wochen (20 Verpflegungstage) einreichen, in denen detailliert aufgelistet ist, an wie vielen Tagen es Fleisch-, Seefisch- beziehungsweise fleischlose Gerichte geben darf. Dabei sollen auch „weniger bekannte Lebensmittel“ wie Quinoa, Couscous, Bulgur sowie zum Beispiel Grünkern und Hirse als Bratlinge verwendet werden.
Neben dem Neubau an der Eichenheege, für den es bereits grünes Licht gibt, sollen noch in diesem Jahr die Planungen für eine neue Kita an der Bischofsheimer Rhönstraße beginnen, wo eine fünfgruppige Einrichtung entstehen soll. Durch die Modulbauweise muß bis ins Detail geplant werden. Hinzu kommen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in einigen bestehenden Einrichtungen.
Dass Maintal dutzendfach neue Kitaplätze aus dem Boden stampft, hat seine Gründe. Zum einen sind in Folge der Ausweisung neuer Baugebiete vor allem Familien nach Maintal gezogen. Zum anderen spürt Maintal wie auch andere Kommunen, dass durch den kostenfreien sechsstündigen Betreuungsplatz deutlich mehr Kinder eine Kita besuchen, die zuvor länger in der Familie betreut wurden.
Das alles erfordert vielfach eine Anpassung der räumlichen Gegebenheiten, zumal der Sechs-Stunden-Platz auch das Mittagessen beinhaltet. Doch nicht alle Kitas verfügen über die nötigen Kapazitäten. So auch der Ahornweg in Hochstadt. Der Bistrobereich, wo die Drei- bis Sechsjährigen ihr Frühstück und Mittagessen einnehmen, befindet sich im Flur, und genau das ist ein Problem. Denn direkt daneben sind die Garderoben. Das sorgt für Unruhe, denn wenn sich die einen zum Essen hinsetzen, werden die anderen abgeholt. Dann geht es entsprechend laut und turbulent zu. Keine angenehme Atmosphäre, um in Ruhe zu essen.
Auch die dem Ahornweg angegliederte Waldgruppe braucht einen eigenen Raum. Die Möglichkeiten, das Raumkonzept dem Bedarf anzupassen, sind überschaubar. Denn der vor Jahren geplante Kauf eines angrenzenden Wiesengrundstücks scheiterte. Nun soll ein Teil des Hauses in den Außenbereich verlängert und zweigeschossig ausgebaut werden. Dort sollen Bistro und Küche sowie im Obergeschoss Personalräume unterkommen. Den bisherigen Bistrobereich möchte man als flexiblen Gruppenraum für die Waldkinder gestalten. Durch die räumliche Neukonzeption soll es außerdem möglich werden, einen Schlafraum und Wickelbereich zu schaffen, um künftig auch Kinder ab einem Jahr aufzunehmen. Derzeit arbeitet der Architekt die finalen Pläne und damit auch die Kostenkalkulation aus.
Einen Stadtteil weiter sind die Pläne schon weiter fortgeschritten. In der Kita Kilianstädter Straße in Wachenbuchen sollen die U 3-Plätze aufgestockt werden und mehr Platz für Personal und als Lagerfläche entstehen. Dabei erweist sich eine angeschlossene Dienstwohnung im Obergeschoss der Kita, die Ende vergangenen Jahres frei wurde, als echter Glücksgriff. Dort sollen Personal-, Besprechungs- und Lagerräume eingerichtet werden. Zeitgleich soll der bisherige Personalraum in einen Gruppenraum für eine 15-köpfige altersgemischte Gruppe von ein bis sechs Jahren umgewandelt werden.
Bei dem Neubauprojekt auf dem ehemaligen Sportplatz des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege ist allein die Grundfläche von 66 mal 17 Meter groß. Zudem entsteht der Bau zweigeschossig, weil in dem „Haus für Kinder und Familien“ nicht nur eine Kita mit sechs Gruppen untergebracht wird, sondern ebenfalls die Servicestelle Kindertagespflege Maintal, die ihre Büroräume aktuell im Bürgerhaus Bischofsheim hat.
Ein Blick auf den Plan zeigt: Räumliche Engpässe wird es hier in absehbarer Zeit nicht geben. Sechs Gruppen, Zusatzräume für Kleingruppenarbeit, Schlafräume, Lagerräume für Spielgeräte, multifunktionale Besprechungsräume und im Bereich der Servicestelle ein Spielkreisraum, wo sich Tagesmütter treffen können, sowie ein Vertretungsraum für Tagespflegeeltern mit angeschlossenem Schlafbereich.
Das alles findet sich hier unter einem Dach. Es soll auch ergänzende Angebote für Familien bieten, Pekip- oder Babymassage-Kurse zum Beispiel Nur an einem herrscht noch Mangel: an Erziehern. Daher hofft man, dass der Neubau das Interesse von Erziehern weckt, die sich vorstellen können, gemeinsam mit erfahrenen Kollegen aus Maintal und unter Leitung von Elke Kächelein bereits ab Herbst dieses Jahres Leben in das neue Haus zu bringen.
In der Kita Siemensallee sollen ab August die verbliebenen Hortplätze in Kitaplätze umgewandelt werden, um dem Bedarf gerecht zu werden. Die benötigten Schulkindbetreuungsplätze werden durch den Hort Berliner Straße sowie durch die Arche beziehungsweise das geplante Ganztagsangebot der Wilhelm-Busch-Schule aufgefangen.
Im Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße ist für dieses Jahr ebenfalls eine räumliche Erweiterung vorgesehen, um eine zusätzliche Gruppe zu schaffen. Hier wird mit zwei Millionen Euro kalkuliert. In der Gänsseestraße laufen derweil die abschließenden Arbeiten im Zuge von Sanierung und Neugestaltung des Außengelände.
Im Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim finden seit einiger Zeit regelmäßig Kinderkonferenzen statt. Sie gehören zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Damit erfahren bereits die ganz jungen Bürger der Stadt, wie Demokratie und Partizipation funktionieren und was sie bedeuten. Die Hortkinder dürfen – im Rahmen des Machbaren – das Ziel selbst festlegen und machen auch eifrig Vorschläge: Schnitzeljagd, der Spielplatz, Eis essen gehen und mehr. Damit nicht endlos geredet und diskutiert wird, übernimmt immer ein Kind die Rolle des Zeitwächters.
Die Konferenz findet alle zwei Wochen statt und wird von den Grundschülern eigenständig vorbereitet und moderiert. Es werden aktuelle Themen aus dem Alltag im Hortleben geklärt werden: Streit und Ärger auf dem Schulweg, Schulranzen, die nicht in den Fächern, sondern auf dem Boden lägen beziehungsweise dorthin geworfen würden und Streit aufgrund eines neues Spiels, das einige Kinder ziemlich doof fänden, weil es ausgrenze und nur lauter Unruhe und Ärger mache.
Hessenweite Kampagne: Kitakinder sammeln kiloweise Abfall:
Anfang Mai durchforsten 24 Vorschulkinder der Kita Ahornweg einen Busch. Sie beteiligen sich an der Aktion „Sauberhafter Kindertag“, um schon die Jüngsten für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Auch die Maintaler Kitas sind regelmäßig mit dabei.
„Vergangenes Jahr haben wir eine illegale Müllablagerung entdeckt und allein damit vier große Abfallsäcke gefüllt“, erinnert sich Erzieherin Christiane Bauer.
Den Kindern entgeht tatsächlich nichts. Wirkt der schmale Fuß- und Radweg zwischen den Hochstädter Kleingärten und der Südumgehung auf den ersten Blick sauber und aufgeräumt, entdecken die aufgeweckten Jungen und Mädchen dennoch überall winzige Abfallreste, die sie mit ihren Zangen aufklauben. Auch so füllt sich allmählich der große blaue Abfallsack. Der kann an der Schranke kurz vor dem Hochstädter Waldsportplatz deponiert werden und wird später von Mitarbeitern der Stadt abgeholt.
Kita Vilbeler Straße hat einen Forscherraum. Dort lernen die Kinder zum Beispiel die verschiedenen Arten von Zucker kennen – herkömmlichen Haushaltszucker, Hagel- und Puderzucker. Seit sechs Jahren ist die Einrichtung an der Vilbeler Straße als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert, im Mai wurde ihr das Siegel zum dritten Mal verliehen.Viele der Spiel- und Lernmaterialien im Forscherraum sind selbstgemacht: An Sanduhren sollen die Kinder spielerisch an das Thema Zeit herangeführt werden und mithilfe von Plastikflaschen, in denen sich unter anderem Federn, Sand und gefärbte Flüssigkeiten befinden, lernen sie das jeweilige Gewicht und die Beschaffenheit der verschiedenen Materialien kennen.
Neben dem Schwerpunkt Forschen und Bauen gibt es noch andere Themenräume in der Kita Vilbeler Straße. So können sich die Kinder im Kreativraum beim Malen und Gestalten und im Sportraum beim Fußballspielen oder Turnen austoben, in der Bücherei in Fantasiewelten eintauchen oder im Naschgarten selbst angebaute Minze, Johannisbeeren oder Blaubeeren probieren.
Auch im Außenbereich der Kita und bei Ausflügen in den Wald forschen die Kinder fleißig. „Da wird jeder Stein umgedreht und sich alles angeschaut“, sagt Stützel. Bisweilen werden auch seltene Fundstücke zu Forschungsobjekten. „Diese Spinne haben wir im Keller gefunden“, sagt Eliana (5) und deutet auf ein Einmachglas. Das kleine, leblose Krabbeltier dient den Kindern nun als Anschauungsmaterial. So können die Kinder ihre Umgebung und die Natur kennenlernen und zum anderen Berührungsängste abbauen.
Das Familienzentrum an der Eichenheege wächst rasant. Auf dem ehemaligen Gelände des Sportvereins Germania herrscht im Juni Hochbetrieb. Acht Schwertransporter stehen auf dem ehemaligen Fußball-Ascheplatz. Vier sind noch beladen mit Fertighauselementen, vier bereits entladen. Sechs Monteure kümmern sich darum, dass die viermal vier Meter großen Elemente fachgerecht aneinander gefügt werden. Ganze vier Arbeitstage dauert es, bis aus 16 Modulen hier der Rohbau des neuen städtischen Familienzentrums entsteht, ein zweigeschossiger Bau mit 1.000 Quadratmetern Nutzfläche und 1.500 Quadratmetern Außengelände.
Raumeinteilung und Ausstattung, Farbgestaltung, Gruppengrößen, Brandschutzvorrichtungen – all' dies haben Kommune, der Fachbereich Gebäudeverwaltung, der städtische Fachbereich Jugend, Architekturbüro und Bauunternehmen im Vorfeld gemeinsam abgestimmt. Die künftige Leiterin der Einrichtung Elke Kächelein wurde ganz früh in den Planungsprozess mit einbezogen. Sie konnte Dinge einbringen, die ganz wichtig sind.
Die Kinder der Kita Fantasia basteln im November fleißig Laternen für den Laternenumzug.
Das Laternenbasteln hat in der Bischofsheimer Einrichtung schon immer eine große Bedeutung, bereits Wochen vor dem Martinstag beginnen die Vorbereitungen. Kinder, Geschwister, Eltern, Großeltern, aber auch ehemalige Kita-Kinder sind am Montag, 11. November, zur Kita Fantasia eingeladen. Anschließend gibr es ein Fest auf dem Gelände der Einrichtung. Für die Erwachsenen gibt es Glühwein und für die Kinder Punsch.
Die Kita Fantasia ist eine der kleinsten Kindertageseinrichtungen in Maintal. Gegründet wurde sie 2007 durch eine Elterninitiative. Der Verein wird ausschließlich durch ehrenamtliche Eltern im Vorstand geleitet und durch ebenfalls ehrenamtliche Eltern in den einzelnen Beiratsgremien unterstützt. „Auch die Erzieher sind Eltern“, sagt Scherer, deren Tochter selbst derzeit in die Kita geht. In der Kita Fantasia werden rund 50 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in Kleingruppen betreut.
Der Kindertagesstätte Vilbeler Straße wurde auf der diesjährigen Buchmesse das Gütesiegel „Buchkindergarten“ verliehen. Heike Stützel, die stellvertretende Leiterin, und Andrea Ortmann wollen die Freude an traurigen, fröhlichen und spannenden Geschichten weitergeben und Kindern Spaß am Umgang mit Büchern vermitteln, denn Sprechen, Lesen und Schreiben sind die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben.
Seit vielen Jahren zählt Sprachbegleitung und -bildung zu den Schwerpunkten ihrer pädagogischen Arbeit, seit 2017 ist die Kita zudem „Sprachkita“. Andrea Ortmann berät und unterstützt als Sprachexpertin für ganzheitliche alltagsintegrierte Sprachbildung für Kinder bis sechs Jahre zudem Eltern und Kinder und begleitet das Kita-Team, das sich wiederum sehr offen zeigt.
Zum Beispiel werden die Eltern regelmäßig eingeladen, ein Buch in ihrer Familiensprache vorzulesen, in allen Gruppenräumen gibt es Lese- und Rückzugsecken, auch im Elterntreff liegen Zeitschriften und Bücher, regelmäßig finden besondere Veranstaltungen statt. Vorlese-Paten kommen ins Haus oder die Kinder gehen in die Stadtteilbücherei.
Herzstück und Lieblingsraum von Andrea Ortmann ist die liebevoll eingerichtete Bibliothek der Kita. Bücher und eine ansprechende Einrichtung laden ein, sich mit einem Buch aus dem Kinderregal zurückzuziehen oder eine Geschichte mit der Towiebox zu hören. Aus dem Kinderregal dürfen sich Jungen und Mädchen nach ihren Interessen eigenständig bedienen, sie erkennen die Fächer an selbst entwickelten Schildern.
Das Ausleihen übers Wochenende macht die Rucksackbibliothek möglich; die Kinder unterzeichnen mit Fingerabdruck für Bücher, die sie in einen dafür bereitgestellten Kinderrucksack packen dürfen. Die Kinder erzählen dann die Geschichte in eigenen Worten. Hierfür laden Spieltiere, Plüschfiguren und andere Materialien ein. Sehr gerne gestaltet Andrea Ortmann mit den Kindern eigene Bücher.
Im Dezember wurde zum Ortstermin geladen, um die neuen Räume der Kindertagesstätte im Familienzentrum Eichenheege vorzustellen, am 6. Januar bezogen werden sollen. Die Bürgermeisterin Monika Böttcher sprach von einem „Leuchtturmprojekt, nicht nur in Maintal, sondern in ganz Hessen und vielleicht darüber hinaus“. Denn in dem zweigeschossigen Neubau in Dörnigheim findet nicht nur die Kindertageseinrichtung Platz, sondern es entsteht ein ganzes Familienzentrum. Auch die Servicestelle Kindertagespflege ist aus dem Bürgerhaus Bischofsheim an die Eichenheege gezogen. Das neue Familienzentrum verfügt über 1.900 Quadratmeter Nutzfläche, die meisten wird die Kita nutzen. Im Erdgeschoss befinden sich neben Toiletten und Waschräumen die Gruppenräume für die sechszügige Einrichtung. Bis zu 120 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren haben dort Platz.
Nur wenige Tage nach dem Spatenstich stand im Sommer der Rohbau auf dem ehemaligen Sportplatz der FC Germania Dörnigheim. Weitere vier Monate später, Anfang Oktober, bezog das Team der Servicestelle Kindertagespflege die Räume. Und gut ein halbes Jahr nach Baubeginn werden die ersten Kinder in der Kita betreut.
Grundschulen
Buddy heißt der neue, knapp einen Meter große und neongelbe Verbündete im Kampf gegen Elterntaxis vor der Waldschule. Die Holzfigur steht seit Anfang März am Zebrastreifen vor der Bischofsheimer Grundschule und mahnt motorisierte Eltern, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Denn Elterntaxis sind zwar gut gemeint, aber gefährlich.
Sein Kind in die Schule zu fahren ist gefährlicher, als es selbst gehen zu lassen. Auch die Kinder vor der Schule sind in Gefahr, wenn Eltern ihre Kleinen bis vor die Schultüre fahren, hat der ADAC herausgefunden.
Besonders kritisch ist die Situation in der Wald- und Gänsseestraße morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr. Dann herrscht ein regelrechtes Verkehrschaos – und das ist gefährlich. Denn regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver können schnell gefährlich werden. Aus diesem Grund möchten die Mitglieder der Verkehrs-AG mit verschiedenen Aktionen Eltern für diese Gefahr sensibilisieren und motivieren, die Kinder den Schulweg allein gehen zu lassen. So fand im Mai die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ statt. Wer zu Fuß kam, erhielt einen Stempel. Am Ende gab es eine Belohnung für die Klasse mit den meisten Fußgängern. Das war natürlich ein Ansporn.
Zudem gibt es die Verkehrsdetektive, die zweimal jährlich die Verkehrssituation rund um die Schule „überwachen“. Die Kinder sind dann, natürlich in Begleitung von Erwachsenen, in ihren gelben Warnwesten unterwegs und ermahnen die Eltern freundlich und charmant zu korrektem, umsichtigem Verhalten.
Auch das Ordnungsamt ist präsenter und eine Geschwindigkeitsanzeige sowie die neue Markierung des Zebrastreifens sind optische Auffälligkeiten, die Autofahrer in diesem sensiblen Bereich zusätzlich zur Vorsicht mahnen – so wie der Street Buddy, der nun leuchtend gelb am Zebrastreifen steht und am Donnerstag willkommen geheißen wurde, natürlich mit dem „Zu Fuß zur Schule“-Song, den die Jungen und Mädchen der 1b voller Inbrunst schmetterten
Seit Beginn des Schuljahres gehen die zehn Erst- und Zweitklässler der Schulgarten-AG der Villa Kunterbunt einmal in der Woche in den Gemeinschaftsgarten des Stadtteilzentrums Bischofsheim, pflanzen Blumen und lernen die Natur direkt vor ihrer Haustür kennen. Zuvor hat die Schulgarten-AG das Schulgelände genutzt nun haben sje einen richtigen Garten haben. Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Obst, Gemüse und Kräuter nicht einfach so im Supermarktregal liegen. Im vergangenen Sommer hat eine Gruppe des Stadtteilzentrums den rund 300 Quadratmeter großen Garten auf der Rasenfläche am Dörnigheimer Weg, direkt vor dem Kinder- und Jugendhaus, eingerichtet. Einmal im Monat, immer am vierten Dienstag, trifft sich die Gartengruppe im Stadtteilzentrum. Auch für die kleinen Helfer der Schulgarten-AG der Villa Kunterbunt gibt es immer etwas zu tun. „
Büchertalschule feiert Doppeljubiläum:
Die Grundschüler aus Wachenbuchen und Mittelbuchen dürfen sich noch vor den Sommerferien auf eine riesige Party freuen. Ihre Schule feiert ein Doppel-Jubiläum: 50 Jahre Büchertalschule, 25 Jahre Förderverein. Errichtet als Grund- und Hauptschule, inmitten von Wiesen und Feldern, wurde die Büchertalschule für Kinder aus Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen 1969 eröffnet. Sie ist eine Maintaler Grundschule in Trägerschaft des Main-Kinzig-Kreises, die seit 1971 auch im Schulentwicklungsplan der Stadt Hanau als Grundschule aufgenommen ist.
Seit 26 Jahren führt Anne Hahn die Büchertalschule, sie folgte 1993 Walter Buckard nach, der die Schule seit ihrer Gründung geleitet hatte. „Bis heute weist die Schule kaum Fluktuation auf, Kolleginnen und Kollegen bleiben über viele Jahre an der Schule“, betont Hahn.
Auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Sponsoren gehört für Rektorin Anne Hahn selbstverständlich zum Schulleben. So übernahmen es die Malteser am „Social Day“, den Verwaltungstrakt zu streichen. Jedes Jahr finden Lesungen mit bekannten Kinderbuchautoren wie Ingo Siegner, Manfred Mai oder Uschi Flack statt. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien spielen die Lehrkräfte zur großen Freude aller Theater. Vorlesewettbewerbe und Schulgottesdienste sind ebenso selbstverständlich in den Jahresplan integriert wie Auftritte des Schulchores oder die Patenschaften der Viertklässler für die Schulanfänger.
Die Bewerbung und die Konzeption für das Leitbild „Gesundheitsfördernde Schule“ ist mit viel Arbeit verbunde. Die Auszeichnung, die vom Land Hessen vergeben wird, dauert mehrere Jahre und wird in Teilzertifikaten ausgestellt. Inzwischen besitzt die Büchertalschule das Gesamtzertifikat und wird nächstes Jahr daran gehen, diese Auszeichnung erneut zu erhalten. Die Schule hat außerdem die Zertifikate musikalische und MINT-freundliche Grundschule erworben.
Anne Hahn gründete den Förderverein Büchertalschule für die Nachmittagsbetreuung, aus dem Nichts, ohne Startkapital, denn die Kommune wollte nicht investieren. Von Anfang an mit Mittagessen, das bis heute von vier Küchenkräften in den Räumen der ehemaligen Schulküche frisch zubereitet wird.
Mit 36 Kindern startete die Nachmittagsbetreuung vor 25 Jahren, inzwischen bleiben fast 200 Kinder von insgesamt etwa 240 nachmittags in der Schule. Der Förderverein ist Träger der Betreuungseinrichtung und inzwischen Arbeitgeber für Betreuer und Erzieher für die Ganztagsbetreuung. Er bietet Hausaufgabenbetreuung und verschiedene Arbeitsgruppen, in denen die Kinder ihren Neigungen nachgehen oder sich ausprobieren können. Ob Sport, Musik, Naturwissenschaft oder Kreativität – von der Fußball-AG über Arbeiten mit Holz bis hin zu Entspannungsübungen gibt es reichlich Auswahl für die Kinder.
Zum 50-jährigen Jubiläum kam im Februar Circus Baldini, um mit den Kindern Zirkus zu machen. Als einzigartiges Projekt wird es Kindern und Eltern in Erinnerung bleiben, wie auch das öffentliche Schulfest am Samstag, 15. Juni. Das gemeinsame, fröhliche Schulfest mit großer Tombola und vielen Aktionen und Attraktionen findet am Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr auf dem Schulgelände statt. Die gesamte Schulgemeinde sorgt für das Catering. Außerdem wird es zum Jubiläum einen Monatskalender geben, zu dessen Entstehung jede der zwölf Klassen der Büchertalschule je ein Blatt gestaltet hat. Ein Wermutstropfen mischt sich in die Feierlichkeiten – für Anne Hahn ist der 50. Geburtstag der Büchertalschule zugleich das Ende ihrer Zeit im Schuldienst. Sie wird am 27. Juni im Rahmen einer akademischen Feier verabschiedet.
Viele Jahre lang hatte sie bereits an der Pestalozzischule, der Diesterweg-Schule, der Anne-Frank-Schule und der Heinrich-Heine-Schule in Hanau unterrichtet Es fällt der engagierten Pädagogin Anne Hahn nicht leicht, ihren Beruf nicht mehr auszuüben. Vor allem, weil sie in ihrer Zeit als Rektorin viel auf den Weg gebracht hat. Am 27. Juni, wird Anne Hahn feierlich verabschiedet
In Maintal gibt schulische Angebote, die darauf abzielen, Kinder mit Migrationshintergrund gezielt in Deutsch zu fördern, bevor sie die Grundschule besuchen. So gibt es an der Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim im neuen Schuljahr neben vier regulären ersten Klassen auch eine Vorschulklasse und zwei Vorlaufkurse. Ergänzt wird das Angebot durch eine Intensivklasse.
Die Intensivklasse ist gedacht für Seiteneinsteiger im Grundschulalter, meist Flüchtlingskinder, die täglich vier Stunden unterrichtet werden, hauptsächlich in Deutsch. Die Vorklasse wiederum besuchen die Kinder, die aufgrund ihres Alters eigentlich eingeschult würden, denen aber noch einige Fertigkeiten fehlen, allerdings nicht sprachliche Fähigkeiten. Hierfür gibt es zwei Vorlaufkurse mit jeweils 15 Kindern. Die Kinder lernen in der Kita nicht nur Deutsch, sondern auch den Umgang mit anderen Kindern. Deshalb empfehlen wir Eltern auch, dass sie ihre Kinder in den Kindergarten geben
Das Kelterfest der Waldschule in Bischofsheim im September blickt mittlerweile auf eine längere Tradition zurück. Die Idee dazu entstand vor ungefähr 15 Jahren durch jemanden, der Kontakt zum Arbeitskreis Streuobst Maintal hatte. Seitdem durften die Schulkinder die am Boden liegenden Äpfel aufklauben kommen. Denn weder auf dem Schulgelände selber noch im Umkreis wachsen Apfelbäume. Bis vor zwei Jahren bekamen sie daher das Obst von der Streuobstwiese zur Verfügung gestellt.
„Seit zwei Jahren sind wir autark. Wir haben uns eine eigene Kelterpresse gekauft und machen seitdem unseren Saft selber“, Und auch die Äpfel stammen mittlerweile aus anderen Quellen: „Zum einen bitten wir die Eltern, dass ihre Kinder kurz vor unserem Fest jeweils einen Apfel mitbringen. Bei 270 Kindern, die auf unsere Grundschule gehen, machen das immerhin 270 Äpfel aus. Und dann bekommen wir noch Äpfel gespendet. Großem Dank verpflichtet sind wir dieses Jahr Rudi Hesse aus Hochstadt, der uns seine Streuobstwiese zur Verfügung gestellt hat.
Insgesamt kamen in diesem Jahr fünf Zentner Äpfel zusammen. 250 Kilogramm Äpfel ergeben ungefähr 100 Liter Saft. Dieser wird verkauft, sowohl an die Familien der Kinder als auch an Externe. Im Laufe der Jahre hat sich das Kelterfest herumgesprochen, so dass auch einige ältere Menschen an diesem Nachmittag auf den Schulhof gekommen sind, um sich bei Kaffee und Kuchen, aber auch bei leckerem Apfelsaft einen schönen Nachmittag zu machen.
Am 28. September findet in der Villa Kunterbunt ein Schulfest zum 45-jährigen Bestehen der Bischofsheimer Grundschule statt, und dafür haben sich die Lehrer und der Förderverein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Alle Kinder werden in Form einer Projektwoche zu Darstellern einer großen Zirkusvorstellung, die am Samstag aufgeführt wird. Um das Erlebnis für alle Beteiligten zu etwas Einzigartigem zu machen, wurde sogar ein riesiges Zirkuszelt auf dem Rasen der Villa Kunterbunt aufgebaut.
Weil rund 300 Jungen und Mädchen die Schule besuchen und die Manege nicht genug Platz für so viele Zuschauer hat, wurden diese in zwei Gruppen, unabhängig von Alter oder Klasse, aufgeteilt. Während also die Gruppe A ihre Zirkusnummern einstudiert, bastelt die Gruppe B Plakate und Eintrittskarten für die Aufführung, und dann wird getauscht. Beide Gruppen werden am Samstag ihre Aufführungen zum Besten geben.
Unter Aufsicht zweier Zirkusmitarbeiter und der Lehrer lernen die Kinder, über Nagelbretter und Scherben zu laufen, Feuer zu schlucken und in der Höhe zu schweben. Das Ganze soll das Gemeinschaftsgefühl stärken. Natürlich gehört da auch bei manchen Sachen viel Überwindung dazu. Die Sicherheit der Kinder ist aber natürlich jederzeit gewährleistet.
Gesa Lückhoff ist die neue Leiterin der Büchertalschule. Ihr Hauptfach ist Musik, studiert hat sie zudem Religion und Mathematik, aber als Grundschullehrerin unterrichtet sie alle Fächer und wird als Vertretung in den Klassen präsent sein. Seit September hat die „neue Chefin“ offiziell die Schulleitung übernommen.
Am Herzen liegen ihr vor allem drei Dinge: Entschleunigung. „Ich will Zeit haben, den Kindern zuzuhören, Zeit haben für Gespräche mit Eltern, Zeit haben für Kollegen“. Außerdem Respekt. „Die Kinder lassen sich gerne auf Regeln ein, im Alltag sind Toleranz und Respekt dann oft schwierig umzusetzen.“ Gute Erfahrungen hat Lückhoff daher mit dem Klassenrat gemacht, in dem Kinder Lösungen für Probleme finden. Der dritte Schwerpunkt ist Selbständigkeit, Kinder, die Verantwortung übernehmen. „Das Kind loszulassen und zu sagen: 'Das kriegst du allein hin.' ist eine Herausforderung“, sagt sie.
Seit 2005 lebt Gesa Lückhoff, die mit Dekan Dr. Martin Lückhoff verheiratet ist, in Langenselbold. Dort unterrichtete sie von 2006 bis 2016 an der Gründauschule. Danach unterrichtete sie an der Waldschule in Bischofsheim und war dort stellvertretende Leiterin. Nicht nur beruflich, auch privat gehören Musik und Bücher zum Leben von Gesa Lückhoff. Sie spielt mehrere Instrumente, darunter Gitarre, Flöte und Klavier, singt in der Rückinger Kantorei und spielt in Ostheim zum Gottesdienst die Orgel. „Wann immer wir hier sind und nicht unterwegs, sind wir auf der Frankfurter Buchmesse“.
Seit Anfang dieses Schuljahres ist die neue Schulleiterin der Fritz-Schubert-Schule. Das Studium für das Lehramt in den Fächern Mathematik, Deutsch, Kunst und Musik hat Anja Bothe an der Universität Bielefeld abgeschlossen, auch das Referendariat hat sie in Nordrhein-Westfalen absolviert. Unterrichtet hat Anja Bothe, die mit ihrer Familie seit 15 Jahren in Dörnigheim lebt, ausschließlich an hessischen Schulen.
Im Jahre 2017 wechselte sie von der Sterntaler-Schule in Schöneck-Büdesheim auf die Position der Konrektorin an die Maintaler Grundschule. Zwölf Jahre habe sie sich in der zweizügigen Schönecker Grundschule im Kollegium sehr wohlgefühlt, so Bothe. Während dieser Zeit war sie zudem mit einigen Stunden dem Staatlichen Schulamt zugeordnet.
„Es gibt hier ein tolles Miteinander“, sagt Bothe. Die Sportkolleginnen hätten einen wunderbaren Sponsorenlauf organisiert und die Eltern großzügig gespendet. Die Sekretärin sei immer freundlich, und auch der Hausmeister sei während des Urlaubs zur Schule gekommen, um nachzuschauen, ob alles gut laufe.
So sieht die Schulleiterin, die das Amt übernommen hat, ihre zweite wichtige Aufgabe vor allem darin, alles im Blick zu behalten. Bereits die erste pädagogische Konferenz hätte für verschiedene Themen, wie beispielsweise für den Deutschunterricht oder für das Schulfest, so viele Ideen zu Papier gebracht, dass man eher darauf achten müsse, sich nicht zu verzetteln.
Die Steuergruppe Schulkultur stelle sich die Frage, wie sich die Schule in den Bereichen „Eltern, Kinder, Lehrkräfte“ weiterentwickle. Die Frage, wie beispielsweise Inklusion gelingen könne, stelle sich auch an der Fritz-Schubert-Schule. Schließlich denke man über ein Projekt mit Schulhund Floyd nach, dessen Ausbildung in Kürze beendet sei.
Sie sieht ihre Aufgabe an der Schule darin, gute Strukturen für ein gelingendes Miteinander zu schaffen. Dies gelte auch in der Zusammenarbeit mit Kollegen der Adolph-Diesterweg-Schule, mit der die Grundschule unter einem Dach arbeitet, und den Mitarbeitern der Jugend- und Familienhilfe „Welle gGmbH“: Und insbesondere mit der Ganztagsbetreuung.
Die Villa Kunterbunt hat eine neue Rektorin: Jana Schmidt. Seit 2015 war sie zunächst als stellvertretende Schulleiterin tätig und übernahm dann, nach dem Weggang von Rektor Stefan Weidner, die kommissarische Schulleitung. Im Jahre 2018 wurde sie offiziell mit den Aufgaben der Schulleiterin der Villa Kunterbunt beauftragt, Ende Oktober kam dann die Ernennung zur Rektorin. Nach dem Studium der Fächer Sport, Mathematik und Deutsch an der Goethe-Universität in Frankfurt führte Schmidt ihr beruflicher Weg direkt an die Grundschule Villa Kunterbunt in Bischofsheim, an der sie einige Jahre als Lehrerin arbeitete.
Die Förderung des Gemeinschaftsgefühls innerhalb des Kollegiums habe hierbei einen hohen Stellenwert für sie. Durch einen gemeinsamen Abschluss vor den Ferien und das Feiern von Erfolgen, Kollegiumsfeiern in der Weihnachtszeit und insgesamt einer Wertschätzung allen Kollegen gegenüber, sorge sie dafür, dass die Lehrkräfte gerne zur Schule gehen und das Projekt Schulentwicklung als Teamaufgabe verstehen. Auch die Ausbildung von Lehrkräften ist Schmidt ein großes Anliegen, und sie unterstützt angehende Lehrer etwa durch die Option von Hospitationen, bei den Nachbesprechungen von Unterrichtsbesuchen oder in der Rolle einer Mentorin.
Die gemeinsame Gestaltung von Schulfesten in Kooperation mit dem Förderverein und der Elternschaft sieht sie als unerlässlich. Erst im September stand die Organisation und Durchführung eines Zirkusprojektes gemeinsam mit dem Kollegium, dem Förderverein und den Eltern an. Hier war Schmidt mitten unter den aktiven Helfern: Sie leitete eine Zirkusgruppe und war tatkräftig beim Auf- und Abbau beschäftigt.
Als aktuelle Aufgaben der Schulentwicklung sieht sich Schmidt nach eigener Aussage in den kommenden Jahren mit zahlreichen verschiedenen Themen konfrontiert: „Zum einen steht der Wechsel in den Pakt für den Nachmittag an. Aktuell befindet sich die Schule im Ganztagsprofil zwei. Außerdem steht durch den Digitalpakt der Bundesregierung das Thema 'Neuen Medien im Grundschulunterricht' im Fokus der aktuellen Entwicklung“, erklärt die Pädagogin.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liegt für sie in der Sprachförderung. Schon vor Schuleintritt werden Kinder mit den Vorlaufkursen in den Kitas Schillerstraße und Uhlandstraße gefördert. An dieser Stelle hat Frau Schmidt bewusst mehr Investitionen an Lehrkräften und Ressourcen kalkuliert, da sie die Relevanz der Förderung vor der Einschulung erkannt hat.
Andreas Baumbach hat an der Wilhelm-Busch-Schule im Dezember einen Kurs für Grundschüler geben, bei denen die Kinder lernen sollten, sich in gefährlichen Situationen richtig zu verhalten. Mit Bravour meistern die Kinder die letzte Übung, die ihnen Trainer Andreas Baumbach zum Abschluss des fünfstündigen Kurses „Starke Kinder – von Anfang an!“ mit auf den Nachhauseweg gibt.
Andreas Baumbach ist Polizist der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt und gibt darüber hinaus Kurse zu Konflikttraining und Selbstbehauptung. Er kam auf Einladung des Fördervereins der Wilhelm-Busch-Schule nach Dörnigheim. Insgesamt drei Kurse für jeweils 28 Kinder fanden im November statt, alle unter Leitung des Instituts für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Konflikttraining.
Ein selbstbewusster, aufrechter Gang, eine laute Stimme und ein deutliches „Nein“ seien gute Voraussetzungen, um sich gut behaupten zu können und sich aus gefährlichen Situationen befreien zu können. Im Selbstbehauptungstraining wird mit Gesprächsrunden, Rollenspielen und Übungen gearbeitet. Dabei lernen die Schüler in fünf Stunden mit sehr viel Spaß und Spiel drei wesentliche Verhaltensweisen, die sie spielerisch ausprobieren und im Alltag leicht umsetzen können.
Weiterführende Schulen
Das Land Hessen will im Zuge des Projekts „Mehr Feuerwehr in die Schule“ die hessischen Feuerwehren und die im Katastrophenschutz des Landes Hessen mitwirkenden Hilfsorganisationen bei ihrem Engagement in den Schulen unterstützen. Zu diesem Zweck hat auch der Regionalverband Hanau und Main-Kreis der Johanniter-Unfall-Hilfe die Fördergelder für die Arbeit in sechs Schulen bekommen, darunter auch für die Erich-Kästner-Schule. Das Ministerium hat bei den Johannitern mit dem Hinweis auf die Fördergelder angefragt. Diese haben dann auf die Sanitätsdienste der Schulen verwiesen, woraufhin Anträge gestellt und bewilligt wurden.
Alle sechs von den Johannitern geförderten Schulen - unter anderem auch die Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim oder die Otto-Hahn-Schule in Hanau - bekamen eine Förderung von 5.000 Euro, die sach- und fachgerecht zu investieren sind. Primär wird das Geld in die Ausstattung des Sanitätsraums investiert. Hierzu sollen eine neue Krankenliege, ein Rollstuhl, ein Defibrillator, HLW-Phantome (Puppen zur Übung der Herz-Lungen-Massage) sowie die Verbandsmaterialien und ein Schrank zu deren Aufbewahrung angeschafft werden. Das Geld dürfe jedoch auch in Bekleidung wie die persönliche Schutzausrüstung investiert werden, wozu beispielsweise spezielle Schuhe oder Wärmebekleidung gehören können.
Diese Ausrüstung soll jedoch nicht verstauben, sondern auch regelmäßig zum Einsatz kommen. Nach einer Grundausbildung müssen die Schüler auch Pausendienste machen. Hierzu sollen immer zwei Schüler in der Pause im Sanitätsraum sein und zwei weitere während dieser Zeit auf dem Pausenhof patrouillieren. In besonderen Fällen werden die Schulsanitäter jedoch auch während der Unterrichtszeit gerufen.
Das Landesfinale Hessen Süd von „Jugend debattiert“ fand in diesem Jahr im April in der Maintaler Albert-Einstein-Schule statt, die mit Luana Giersbeck sogar eine Teilnehmerin stellte. Laut Teilnehmerliste nahmen 32 Schüler aus insgesamt acht Regionalverbünden das Mikrofon in die Hand und debattierten drauf los. Jeder Verband stellte also für jede der zwei Altersklassen, Sekundarstufe eins und zwei, jeweils zwei Schüler. Für den Regionalverband Hanau trat unteranderem die 13-jährige Einsteinschülerin Luana Gierbeck an. Durch ihren zweiten Platz beim Regionalentscheid hatte sie sich schon früher für den Landesentscheid Hessen Süd qualifiziert.
Jeder Teilnehmer bekam im Vorhinein zehn Tage Zeit, um sich mit den vorgegebenen Themen auseinanderzusetzten. Bei der Sekundarstufe eins waren die Streitfragen „Sollen außerhalb von Schulabschluss und Schulwechsel Notenzeugnisse durch Berichtszeugnisse ersetzt werden?“ und „Soll außerhalb von öffentlichen Sportereignissen die künstliche Beschneiung von Skipisten verboten werden?“.
Die zweite Sekundarstufe bekam hingegen politischere Themen wie „Soll die Bundeswehr EU-Bürger rekrutieren“ und „Soll die Teilnahme an Demonstrationen während der Unterrichtszeit als Entschuldigungsgrund gelten?“. Insgesamt wurden zwei Debattierrunden zu je einer der beiden Fragen veranstaltet. Erst unmittelbar vor der Diskussion wurde den Schülern dann mitgeteilt, ob sie während der Debatte die Pro- oder die Kontra-Seite einnehmen müssten.
In jeweils Vierergruppen, zwei Pro- und zwei Kontra-Debattierende, wurden die Schüler von einer jeweils dreiköpfigen Jury exklusive eines Zeitmessers begutachtet. Nach Abschluss der Debatte beriet sich die Jury und gab im Anschluss konstruktives Feedback an die Schüler. Zudem musste jedes Jurymitglied jedem Debattierenden eine geheime Wertung geben. Für jede der vier Anforderungen, konnte jeder Juror maximal fünf Punkte vergeben. Für jeden Durchgang ist folglich eine Höchstpunktzahl von 60 möglich gewesen. Die vier geforderten Anforderungen waren Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Insgesamt belegt Luana den 14. Platz in ihrer Altersklasse.
Große Trauer breitete sich auf der Welt aus, als am Ostersonntag drei Kirchen und drei Hotels in Sri Lanka Ziele von Selbstmordattentaten wurden. Bei den Anschlägen kamen mindestens 253 Menschen ums Leben und 485 weitere Personen wurden verletzt. Claus Wörn, Schulleiter der Albert-Einstein-Schule, war zu dieser Zeit in Sri Lanka. Dort hatte er die Partnerschule des Kreises, das Wisdom International College in Beruwala, besucht. Eine wirkliche Nähe habe Wörn zu den Attentaten jedoch nicht gefühlt. Die Anschlagsorte waren ungefähr eineinhalb Autostunden von Beruwala entfernt.
Im Juni konnten insgesamt 67 Schüler der Albert-Einstein-Schule endlich ihr langersehntes Abiturzeugnis in den Händen halten. Im Rahmen einer mehrstündigen Zeremonie wurden nicht nur Zeugnisse verteilt, sondern auch Weisheiten mit auf den Weg gegeben und Auszeichnungen verteilt. Diese wurden für die Bestnoten in den Prüfungen vergeben. Insgesamt 25-mal wurden in diesem Jahr die 15 Punkte in einer Prüfung erreicht. Eine der ausgezeichneten Schülerinnen war Karen Radetzky. Die Abiturientin erhielt nicht nur eine Auszeichnung für die Bestnote in Mathematik, Biologie, Ethik und Chemie, sondern auch den Preis des Schulleiters. Dieser wurde ihr für ihre Leistungen im vergangenen Jahr bei „Jugend forscht“ überreicht. In ihrem Projekt hatte sie sich mit den Auswirkungen von saurem Regen auf die Qualität des Bodens sowie das Pflanzenwachstum beschäftigt.
Insgesamt erreichte die diesjährigen Abiturienten einen Durchschnitt von 2,29. Hierbei wird er nur von den Jahrgängen 2013 (2,27) und 2015 (2,21) überboten, wie Oberstufen-Leiterin Barbara Bingel verkündete. Bingel, die seit 17 Jahren an der Schule war, verkündete auch ihren Abschied.
Im Juli trafen sich die Abiturienten der Albert-Einstein-Schule des Abschlussjahrganges von 1979 wieder, um gemeinsam auf die guten Zeiten zurückzublicken. Dieser Jahrgang war der zweite, der die Allgemeine Hochschulreife an der neu gegründeten Maintaler Oberstufenschule abgelegt hatte. Von den rund 80 Absolventen hatten sich immerhin über 30 Personen für den Abend auf dem Gelände der Schule angekündigt. Doch neben den zahlreichen Jubilaren ließen es sich auch mehrere ehemalige Lehrkräfte nicht nehmen, ihren ehemaligen Schützlingen einen Besuch abzustatten. Unter ihnen war auch der ehemalige Schulleiter und Altlandrat Karl Eyerkaufer. Für ihn sei es selbstverständlich, zu solchen Veranstaltungen zu gehen, wenn es ihm möglich sei, da er nur gute Erinnerungen an diese Zeit habe.
Im November 1989 hatte es ein Disput zwischen dem damaligen Landrat Karl Eyerkaufer und der Schülervertretung des Einstein-Gymnasiums auf die Titelseite geschafft: Leere Hände und ein volles Haus – so die wenig optimistische Lage der heute florierenden Schule in jenen bewegten Zeiten. Die Schule, die bis Mitte der achtziger Jahre ein reines „Oberstufengymnasium“ war, lediglich mit den Klassen 11, 12 und 13, wurde zum Schuljahr 1988 wieder ein normales Gymnasium mit den Klassen fünf bis 13: Das war nötig, der Tiefpunkt war erst 1996 mit einem Abitur-Jahrgang erreicht, dem nur 24 Schüler angehörten. Mit der Öffnung für alle Gymnasialklassen hatte damals ein schnelles Wachstum eingesetzt: Da muss man Schulleiter Günter Boos danken, der dieses Amt bis 2001 innehatte, dass er die Schule in all den Jahren erfolgreich umgebaut hat.
Vor dem Umbau gab es freilich Hürden: Schulleitung und Schüler des Einstein-Gymnasiums stritten 1989 für einen Gebäudeanbau. Pikant aus damaliger Sicht: Ausgerechnet ein Mann, der noch bis 1987 Schulleiter gewesen war, hatte den Eltern und Schülern damals, Anfang November 1989, schriftlich mitteilen müssen, dass ein Ausbau wegen leerer Landeskassen unwahrscheinlich sei.
Karl Eyerkaufer, der sich dann als SPD-Landrat mit „seinen“ ehemaligen Schülern und Eltern auseinandersetzen musste: Die Argumentation der Landesregierung war, dass wir in den beiden Maintaler Gesamtschulen genug freie Räume haben. Außerdem habe die angrenzende Grundschule „Villa Kunterbunt“ Raumkapazitäten gehabt: „Dann war es so, dass sich an der Grundschule eine Bürgerinitiative gründete“, sagt Eyerkaufer, „die dann den Gymnasiasten geraten hat, auch zu protestieren.“
Obwohl sich Schule und Landrat damals scheinbar unversöhnlich begegnet seien, plaudert Eyerkaufer 30 Jahre später aus dem Nähkästchen, sei hinter den Kulissen immer ein gemeinsames Interesse vorhanden gewesen: „Der Landesregierung haben wir irgendwann bewiesen, dass es in den Gesamtschulen gar keine freien Räume gibt.“ In Bischofsheim in der Kästnerschule sei eine Privatschule untergekommen: „In Dörnigheim Sozialverbände und ein Kindergarten.“
Man hat die Idee entwickelt, dass die Stadt Maintal selbst den Ausbau der Schule vorfinanzieren könne: Außerdem sei es gut und richtig gewesen, die geäußerten Bedenken der Einstein-Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen: „Im Nachhinein muss ich sagen, dass es damals sehr gut war, dass die jungen Leute so auf die Barrikaden gegangen sind“, sagt Eyerkaufer, „und auch heute wäre es häufig gut, wenn Politik und Verwaltung mehr auf den Bürgerwillen hören würden.“
Mitte September feierte die integrierte Gesamtschule Erich Kästner-Schule 50 Jahre ihres Bestehens das Jubiläum mit einer akademischen Feier. Der erste Spatenstich zur neuen Schule erfolgte bereits im Oktober 1968. Im August 1969 wurde dann der erste Bauabschnitt der zweiten integrierten Gesamtschule im damaligen Landkreis Hanau fertiggestellt. Zur damaligen Zeit gab es nur eine einzige Schule in Bischofsheim: die Waldschule. Da es sich hierbei jedoch lediglich um eine sogenannte „Volksschule“ handelte, platzte sie damals förmlich aus allen Nähten. Daher habe man eine neue Schule benötigt. Der damalige Landrat war ein großer Befürworter des IGS-Konzepts, daher hat er sich sehr dafür eingesetzt, dass dieses Konzept in der neuen Schule umgesetzt wird.
Also wurde im September 1969 unter dem ersten Schulleiter - Klaus Lehnert - der Schulbetrieb der Integrierten Gesamtschule Bischofsheim aufgenommen. Den Namen Erich Kästner-Schule trägt die Lehranstalt erst seit Anfang der achtziger Jahre. Am 16. Oktober 1979 wurde dieser Name von den Schul- und Elternvertretern einstimmig beschlossen. Laut Protokoll der damaligen Sitzung habe man sich für den Namen entschieden, da er sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene ein Begriff sei.
Bei dem neuen Schulnamen hat man vor allem auf die Schreibweise viel Wert gelegt. Denn es kommt explizit kein Bindestrich zwischen den Vor- und Nachnamen des Namenspatrons. Diese Schreibweise geht auf Kästner selbst zurück. Dieser soll gesagt haben: „Der Bindestrich zwischen Vor- und Nachname ist unlogisch, trotz Duden.“ Kästner soll sogar zu Lebzeiten verfügt haben, dass alle nach ihm benannten Einrichtungen die Schreibweise ohne Bindestrich verwenden müssten.
Zu Hochzeiten Mitte der siebziger Jahre besuchten insgesamt an die 1.600 Schüler die EKS. Heutzutage sind es um die 600. Darüber ist man sehr froh, weil der Vorteil einer kleineren Schule auf der Hand liegt: Man kennt sich, fühlt sich zugehörig, hat ein festes Klassenraumprinzip, was zu damaliger Zeit mit über 100 Schülerinnen und Schülern undenkbar gewesen ist. die EKS eine Schule, in der die Schüler Zeit hätten, sich frei zu entwickeln. Sie ist eine Schule für alle. Eine Schule, die sich, wie alle Integrierten Gesamtschulen, von jeher dem Anspruch verschrieben hat, unabhängig von sozialer Herkunft, Sprache, Kultur oder Nationalität den Schülern alle Möglichkeiten zu bieten“, sagt Hurst. Die Schüler sollten sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, um den bestmöglichen Abschluss gemäß ihren Fähigkeiten zu erreichen.
Einige Schüler hatten auf der akademischen Feier auch die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten vorzustellen. Dort präsentierten die Schüler nämlich ein buntes Programm. Neben Spielszenen aus Kästners berühmten Werken rundeten Musik- und Tanzbeiträge die Feier ab. So begrüßte die Schulband die Gäste ganz zu Beginn der Veranstaltung mit ihrer Darbietung von „La Bamba“.
Auftakt des Jubiläumsjahres war ein Schulfest am 6. September, zu dem viele Ehemalige ihre „alte Erich“ wieder einmal besucht haben. Weitere Veranstaltungen sind: die Eröffnung einer Ausstellung mit Schülerarbeiten aus den letzten Jahren im Hochstädter Rathaus am 4. November. Als letzte Jubiläumsveranstaltung ist im Frühjahr 2020 ein „Kästner-Abend“ im Bürgerhaus Bischofsheim mit Schülerdarbietungen geplant.
Seit vielen Jahren ist es Tradition an der Erich-Kästner-Schule, mit den Schülern des sechsten Jahrgangs am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilzunehmen. Schließlich war Schulnamensgeber Erich Kästner selbst einer der Mitbegründer des jährlichen Wettbewerbs.
Dieser Wettbewerb wird seit 1959 von der Stiftung Buchkultur und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Schulen und kulturellen Einrichtungen mit dem Ziel der Leseförderung organisiert.
Zunächst waren in der ersten Runde alle Schüler des sechsten Jahrgangs aufgefordert, im Rahmen einer Buchpräsentation ein Buch ihrer Wahl vorzustellen und daraus eine spannende Passage vorzulesen. So wurden die Klassensieger ermittelt, die sich vor Kurzem in der Schulmensa der Schulentscheidung stellten. Dieses Mal galt es, neben der selbst ausgewählten Textstelle zusätzlich einen unbekannten Buchausschnitt lebendig vorzutragen. Antonia Hiekel wird Anfang nächsten Jahres beim Kreisentscheid die Erich-Kästner-Schule vertreten.
Zu den Maintaler Schulen gehört auch die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik mit rund 4000 Schüler pro Jahr. Nicht zuletzt aufgrund der daraus resultierenden guten und stetig steigenden Auftragslage könnte der Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik so attraktiv für Schulabgänger sein. Das Problem ist nur, dass der Beruf relativ unbekannt ist. Handwerk ist heute Hightech, man braucht Wissen in vielen Bereichen, etwa von Elektronik, Software und Hardware. Viele Eltern sehen ihre Kinder lieber an einer Hochschule. Aber die Verdienst- und Aufstiegschancen sind nach einer Ausbildung oft genauso groß wie nach einem Bachelor-Abschluss, wenn nicht sogar noch größer.
In der Meisterklasse an der Berufsfachschule wird die weiterführende Ausbildung angeboten, die unter anderem dazu befähigt, selbst Gesellen auszubilden, in Vollzeit und Teilzeit. Die Variante in Vollzeit ist verbunden mit einem Leben im Internat der Bundesfachschule.
Schon Anfang des Jahres stellte die CDU einen Antrag auf eine internationale Schule für Mainta. Noch gut zwei Monate bis zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Auch auf den Großraum Frankfurt wird sich der Brexit höchstwahrscheinlich auswirken: Firmen verlagern ihren Hauptsitz in die Mainmetropole, Mitarbeiter ziehen mit ihren Familien hierher. Nicht nur auf den Wohnungsmarkt in der Region kommen dadurch große Herausforderungen zu, auch auf die hiesigen Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Universitäten.
Zwölf internationale Schulen gibt es aktuell im Rhein-Main-Gebiet: Neben drei Schulen in Frankfurt und zwei in Oberursel gibt es noch jeweils eine in Seeheim, Dreieich, Viernheim, Wiesbaden, Bad Homburg, Friedrichsdorf und Bad Vilbel. Alle diese Schulen sind privat, lediglich die Internationale Schule im Schuldorf Bergstraße in Seeheim ist öffentlich. Östlich von Frankfurt gibt es also noch keine internationale Schule. Schon allein aufgrund der verkehrlichen Anbindung ist Maintal wie geschaffen für den Standort einer internationalen Schule. Hinzu kommt noch die Nähe zur Europäischen Zentralbank und die gute Anbindung an den Flughafen Frankfurt. Ein Neubau wäre im neu zu entwickelnden Gewerbegebiet in Bischofsheim oder auch in der Nähe der Kälte-Klima-Schule vorstellbar“.
Religionsgemeinschaften
Ein gut besuchter Festgottesdienst mit viel Gesang, Musik und Abwechslung bildete Anfang des Jahres den Rahmen für das 25-jährige Jubiläum des Kirchenchors Buchentöne in der Wachenbuchener evangelischen Kirche. Die Jubiläumsfeier wurde zu einer „Hochzeit“, wie der Wachenbucher Pfarrer Jost Häfner sich ausdrückte: „Heute heiraten nämlich der Kirchenchor Mittelbuchen und die Buchentöne und heißen fortan: Kirchenchor Buchentöne.“
Die Geschichte des Kirchenchors ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Caroline Adam.. Im Herbst 1993 zunächst als ein „Singkreis“ aus einer Gemeindefreizeit hervorgegangen, stieß Adam Anfang 1995 dazu und übernahm die Leitung der bunten Truppe. Diese zeichnete zuvor vor allem aus, dass man gerne sang. Und mit der qualifizierten Leitung kam dann auch die musikalische Leistung und Abwechslung in den Singkreis. Zum Liedgut gehörten fortan nicht nur Kirchenlieder, sondern auch Volkslieder, Gospels, Spirituals und sogar Popsongs. Dass „Veränderung“ kein Fremdwort ist für den Chor, beweist schon die Namensgebung.
Nannten sich die Damen ab 1997 Kirchenmäuse, weil sie bei den Proben so in der Kirche „herum-huschten“, wurden sie dann 2016 zu den Buchentönen. Nachdem Adam 2006 die offizielle Chorleiterprüfung abgelegt hatte, wurde nicht nur während der Gottesdienste gesungen, es gab auch etliche Chorkonzerte. So beispielsweise jene mit den Heldenbergener Chor Spirit Power (ebenfalls geleitet von Adam), Gospelmessen in verschiedenen Städten (unter anderem Fulda) und Auftritte etwa bei der 550-Jahr-Feier der Wachenbuchener Kirche. Jetzt wird aus den Buchentönen eben der Kirchenchor Buchentöne.
Die Kirchengemeinde Bishofsheim will trotz Defizit ihre Kirchenmusik behalten. Im März sucht die Gemeinde nach alternativen Einnahmemöglichkeiten. Konkret geht es um die Arbeit von Andrea Tetens. Die Kantorin ist das Gesicht der Bischofsheimer Kirchenmusik, leitet vier Chöre – einen Kinderchor, einen Jugendchor, den Gospelchor Good News sowie die ökumenische Kantorei Bischofsheim – die regelmäßig auftreten, tritt selber als Musikerin auf, organisiert die Veranstaltungen in der Kirche wie etwa Benefizkonzerte und die Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“, begleitet als Kantorin zahlreiche Gottesdienste an der Orgel und ist Geschäftsführerin des Freundeskreises der Kirchenmusik.
In Bischofsheim hat Tetens eine halbe Stelle inne – in deren Rahmen allein sie ihr zeitaufwändiges Engagement gar nicht stemmen könnte. Deshalb wurden ihr bisher von der Kirchengemeinde zehn Stunden zusätzlich bezahlt, finanziert aus dem Etat, den die Gemeinde zur Verfügung hat. Doch der Haushalt der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim ist schon seit einigen Jahren in Schieflage. Gemäß dem Sparprogramm der Landeskirche müssen die Teilgemeinden bis zum Jahr 2026 ihre Haushalte um 25 Prozent herunterschrauben. Bedeutet für die evangelische Kirche Bischofsheim im Klartext: Sie kann die Mittel für die zehn zusätzlichen Stunden für die Kantorin nicht mehr aufbringen.
So steht die Bischofsheimer Kirche nun vor der Entscheidung: Bei der Kirchenmusik Einsparungen vornehmen oder auf die Suche nach alternativen Finanzierungswegen gehen.
Für Heller ist die Antwort eigentlich schon klar, schließlich sei das musikalische Angebot seiner Gemeinde doch „ausgesprochen bekannt und beliebt“. Bei der Jahreshauptversammlung Freundeskreis im März stand die Kirchenmusik und deren Finanzierung im Mittelpunkt. Das Ergebnis der Zusammenkunft: Das musikalische Angebot soll erhalten bleiben. Ein erster, vom Freundeskreis bereits beschlossener Schritt ist die Erhöhung der jährlichen Mitgliedsbeiträge von 36 auf 60 Euro.
Die Möglichkeit, bei den Konzerten in der Kirche Eintritt zu erheben, sei zwar diskutiert, jedoch vorerst wieder verworfen worden. Eine Idee zur Finanzierung sei nun stattdessen, lokale Firmen als Sponsoren für die Veranstaltungen zu finden. Bislang sind die Konzerte kostenfrei, es wird lediglich um freiwillige Spenden gebeten. Die Gagen für Künstler werden aus der Kollekte bezahlt. Im Durchschnitt spende jeder Besucher etwa fünf Euro, was aber nicht zur Deckung der Kosten ausreiche. Ob und in welcher Form die genannten Ideen umgesetzt werden, muss abschließend der Kirchenvorstand entscheiden.
„Kirche muss heute dahin gehen, wo die Menschen sind“, sagt Heller. Das will die evangelische Gemeinde Bischofsheim vor allem durch Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder der Reihe „Maintal isst bunt“ schaffen. Auch den Gottesdienst bringen die Verantwortlichen dahin, wo die Bürger sind. An Himmelfahrt veranstaltet man zum Beispiel einen Gottesdienst am Anglersee. Außerdem will man das kulturelle Angebot erweitern und damit ein breiteres Publikum ansprechen. „Zum Beispiel durch Lesungen oder Vorträge“, erklärt Jan Max Gepperth, seit 2017 Mitglied des Kirchenvorstands. Zudem gibt es Pläne zu Kooperationen mit Vereinen und Institutionen vor Ort.
Auch in Bischofsheim verzeichnet die Gemeinde sinkende Mitgliederzahlen. „In 2011 hatten wir gut 3.500 Mitglieder, heute sind es noch knapp 2.900“, erklärt Heller. Ihre Hochphase hatte die Gemeinde in den sechziger Jahren mit knapp 6.000 Mitgliedern. Danach hat sich die Zahl bei etwa 5.500 eingependelt.
Der Grund für den anhaltenden Rückgang auf mittlerweile nicht mal mehr 3.000 Mitglieder sind vor allem der demografische Wandel, aber auch die Kirchenaustritte. Man sieht zum Beispiel, dass Menschen nach der ersten Gehaltsabrechnung austreten, weil sie keine Kirchensteuer zahlen wollen. Zum anderen ist mittlerweile der Austritt aus der Kirche nicht mehr mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden. Früher musste man zum Amtsgericht, um aus der Kirche auszutreten. Heute kann man das im Stadtladen erledigen.
Die sinkenden Mitgliederzahlen schwächen zunehmend den Finanzhaushalt der Gemeinde.
Die prekäre Finanzlage hatte in den vergangenen Jahren auch schon Auswirkungen auf das Gemeindeleben in Bischofsheim: Bis 2013 hatte man eine volle Küsterstelle, die aber mittlerweile auf 24 Wochenstunden reduziert ist. Gleiches passierte auch in der Jugendarbeit der Gemeinde: Die volle Stelle wurde vor fünf Jahren auf eine halbe gekürzt.
Zudem ist die Zukunft der Kirchenmusik noch ungewiss:
ennoch habe es die Gemeinde geschafft, ihr inhaltliches Angebot in den vergangenen Jahren sogar zu verbessern. Doch auch da werde es immer schwieriger, die Angebote aufrechtzuerhalten. Es gibt immer wieder Probleme, die nötige Anzahl von ehrenamtlichen Helfern zusammen zu bekommen. Rund 130 Namen zählt die Liste der Ehrenamtlichen in der Bischofsheimer Gemeinde. Von Gemeindebriefausträgern bis hin zu Aktiven in der Kirchenmusik ist dabei alles vertreten.
Um kurz vor halb 11 Uhr nachts ertönte eine der Glocken der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Die Gemeinde hatte dies als Solidaritätsbekundung für die berühmte Pariser Kathedrale Notre-Dame. Seit den frühen Abendstunden des 15. April stand die berühmte Kathedrale in Paris in Flammen. Um sich solidarisch mit den Parisern zu zeigen, ließ der Kirchenvorstand der evangelischen Kirche Bischofsheim in der Nacht von Montag auf Dienstag (als die Kirche noch brannte) eine der Glocken ertönen. Dies geht auf die Bitte des Pariser Erzbischofes Michael Aupetit zurück, der die Kirchen weltweit um Solidarität gebeten hat. Trotz aller räumlichen, sprachlichen und konfessionellen Trennung sahen man es als richtig an, dieser Bitte nachzukommen. Um Irritationen vorzubeugen, hängte man auch Informationszettel an der Kirche und am Gemeindebüro auf.
Um ihren Standpunkt noch einmal zu verdeutlichen, veranstaltete die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim dann am Dienstagnachmittag um 15 Uhr eine spontane Gedenkminute, zu der alle Glocken im frisch restaurierten Turm erklingen sollten. Auch der Hessische Rundfunk war anwesend, um diese kleine Würdigung zu dokumentieren. Vor der eigentlichen Gedenkminute sprach Pfarrer Jens Heller ein paar Worte.
Eine Sanierung für das EGZ in Dörnigheim nur durch einen Verkauf möglich:
Die marode Bausubstanz des Evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim wird im großen Saal besonders anschaulich und lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass eine Sanierung dringend geboten ist. Die könnte 2020 erfolgen. Voraussetzungen sind, dass die Stadtverordneten den Bebauungsplänen der Gemeinde zustimmen, der Verkauf eines Teils des Grundstücks der Kirchengemeinde vertraglich festgehalten wird und die Ausschreibung der Gewerke erfolgreich verläuft. Dann wäre das Vorhaben planungsrechtlich und finanziell in trockenen Tüchern.
Die Entscheidung über die Zukunft des EGZ hat sich die Gemeinde nicht leicht gemacht. Der markante Backsteinbau in der Ortsmitte ist weit mehr als ein Gemeindezentrum. Er ist ein Treffpunkt, ganz unabhängig von der Konfession, ein Bildungsort, eine Betreuungsstätte. Zahlreiche Vereine und Institutionen nutzen die Räumlichkeiten. Eine Sanierung bedeutet daher auch eine mindestens einjährige Pause aller Aktivitäten – und eine erhebliche finanzielle Last.
Wenngleich das EGZ in Dörnigheim auch die Funktion eines Bürgerhauses hat, trägt allein die Gemeinde sämtliche Kosten. Und die waren in den vergangenen Jahren nicht unerheblich.
Die Heizungsanlage ist uralt, die Isolierung längst nicht mehr zeitgemäß. Allein die Heizkosten verschlingen Unsummen. Hinzu kommen diverse Undichtigkeiten im Dach, da plätschert es regelmäßig durch. Und auch die Elektroinstallation müsste erneuert werden.
Im Mai besteht dringender Handlungsbedarf. Um die finanzielle Ausstattung ist es allerdings nicht besser bestellt. Im Gegenteil. Daher hat man sich entschieden, die geschätzten ein bis zwei Millionen Euro an Planungs- und Baukosten durch den Verkauf eines Teils des Grundstücks zu finanzieren, nämlich jenes gut 3.000 Quadratmeter großen Areals des Kindergartens samt rückwärtigem Bereich. Die Gemeinde gibt damit viel aus der Hand. Aber es gibt keinen anderen Ausweg. Oder das Gemeindehaus muß geschlossen werden.
Für das Grundstück läuft seit Jahresbeginn ein Bieterwettbewerb mit mehreren Interessenten. Zwei seien in der engeren Auswahl. Schließlich ist der Verkauf an Bedingungen geknüpft. So muss der erzielte Preis die Kosten für die Sanierung decken. Außerdem soll die Wohnbebauung, die auf dem Grundstück entstehen wird, hinsichtlich Architektur und Nutzung zum EGZ passen. Ein Mehrgenerationenhaus würde gut passen.
Der Kindergarten bleibt weiterhin geöffnet, so lange, bis das Hauptgebäude saniert ist.
Nach dem Abschluss der Arbeiten werden die drei Gruppen ins Hauptgebäude ziehen und dort ihren eigenen Bereich erhalten. Im großen Saal indessen soll die Raumaufteilung flexibler gestaltet und es soll heller werden.
Die Mitglieder des Bauausschusses der Stadtverordnetenversammlung konnten sich im Mai nicht zu einer Entscheidung über das künftige Nutzungskonzept für einen Teilbereich des Evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim, der veräußert werden soll, durchringen. Dreh- und Angelpunkt der teils hitzig geführten Debatte war die Festschreibung im Stadtentwicklungskonzept, dass bei neuen Geschosswohnungsbauten mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen vorzusehen sind.
Der Entwurf des bevorzugten Interessenten für das rund 3.200 Quadratmeter große zu veräußernde Areal sieht vor, eine Mehrgenerationenwohnanlage mit 40 Eigentumswohnungen für Senioren, Singles und Familien zu errichten. Die Wohneinheiten sollen barrierefrei und zum Teil rollstuhlgerecht sein. Zum Hof des EGZ hin soll ein Gemeinschaftsbereich für soziale und gesellschaftliche Nutzung entstehen.
Sowohl die Nutzung als auch die architektonische Gestaltung der vier Baukörper, die sich in Dachform und Kubatur dem bestehenden Hauptgebäude des EGZ anpassen, hatten die drei Pfarrer und den Kirchenvorstand überzeugt. Hinzu kam, dass der gebotene Verkaufserlös ausreicht, um die notwendige Sanierung des EGZ kostendeckend vorzunehmen. Würde der Bieter geförderten Wohnraum schaffen, würde das den Verkaufserlös reduzieren und eine Finanzierungslücke bei der Sanierung entstehen.
Das Dilemma war offensichtlich. Denn über die Bedeutung des EGZ, das soziale Engagement der Kirchengemeinde sowie die Notwendigkeit der Sanierung bestand fraktionsübergreifend Einigkeit. Aber die Kirche kann sich ein weiteres Jahr Planung nicht leisten. Aber es zeichnete sich eine andere Lösung ab: Gelder, die ursprünglich für einen möglichen Kauf der Fläche durch die Stadt im Haushalt stehen, sollen die Finanzierungslücke bei der Sanierung des EGZ schließen, die entstehen könnte, wenn der Investor 30 Prozent Sozialwohnungen und mindestens die Hälfte der Wohnfläche als Mietwohnungen errichtet. Die endgültige Entscheidung wollen die Fraktionen in einer Sondersitzung des Bauausschusses am kommenden Montag, im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung, treffen.
Bei einem Anteil von 30 Prozent mietgedämpftem Wohnen liegen die Abschläge beim Kaufpreis zwischen 410.000 und 740.000 Euro. Der Wert richtet sich nach dem Mietpreis, der zugrunde gelegt wird, aber bislang nicht festgelegt ist. Für die Kirchengemeinde ein erhebliches Defizit, denn schon jetzt lägen laut Förster die kalkulierten Sanierungskosten über dem Erlös für das rund 3.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem sich derzeit das Nebengebäude befindet, in dem die Kita untergebracht ist. Der Mietpreis würde für geringe Einkommen 8,14 Euro pro Quadratmeter und für mittlere Einkommen 8,64 Euro betragen.
Um aber durchaus zügig zu einem Votum zu gelangen, auf das die Kirchengemeinde dringend wartet, folgten die Ausschussmitglieder dem Vorschlag Thomas Schäfers (FDP), dass der Haupt- und Finanzausschuss im nicht-öffentlichen Teil einer Sondersitzung eine Entscheidung treffen wird. Diese beginnt am Montag, 17. Juni, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses (6.Juni).
Eine klare Mehrheit gab in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses Mitte Juni grünes Licht für die Pläne der Gemeinde.Diese sehen zunächst den Verkauf einer rund 3.000 Quadratmeter großen Teilfläche, die das Nebengebäude samt Außenbereich umfasst, vor. Mit dem Erlös soll die dringende und umfassende Sanierung des Hauptgebäudes finanziert werden.
Von dieser Vorgabe, dass der Investor mindestens 30 Prozent preisgedämpfte Mietwohnungen realisiert, sind einige Fraktionsvertreter nun abgerückt.
Die mehrheitlich verabschiedete Beschlussvorlage sieht nicht nur die prinzipielle Zustimmung zu dem städtebaulichen Konzept für das Grundstück vor, sondern auch den Erwerb des Kirchengrundstücks in der Hermann-Löns-Straße 2a in der Dörnigheimer Waldsiedlung, auf dem sich derzeit das Jugendzentrum der Gemeinde befindet. Zum Ankauf dieser Fläche zum gültigen Bodenrichtwert abzüglich der Abriss- und Bodensanierungskosten aufgrund von Altlasten stehen im städtischen Haushalt bis zu 750.000 Euro bereit. Angedacht ist, dieses Grundstück nach dem Erwerb der Maintal Immobilien Gesellschaft zu übertragen, die dort neben dem Projekt Mehrgenerationenwohnen und dem Neubau des Jugendzentrums 30 Prozent Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum schafft – quasi als Ausgleich zum Verzicht auf günstige Mietwohnungen auf dem EGZ-Areal.
Für den Verein Patchworkwohnen Maintal, der aus dem Stadtleitbild Mehrgenerationenwohnen hervorgegangen ist, ist das eine gute und ebenfalls lang ersehnte Nachricht. Seit Jahren ist die Gruppe um ihren Sprecher Ludwig Weiler auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, musste immer wieder Pläne verwerfen und Verhandlungen mit Investoren abbrechen. Nun aber scheint die Gruppe der Verwirklichung ihres Vorhabens greifbar nah zu sein. Die Kombination aus Mehrgenerationenwohnen und Jugendzentrum beschreibt Weiler als „Herausforderung, die wir gerne wagen möchten“. Schließlich wolle man beim Mehrgenerationenwohnen nicht nebeneinander, sondern mit anderen Generationen leben, unterstreicht Weiler und sieht in dem „deutschlandweiten Pionierprojekt“ durch die Verbindung beider Nutzungen die Chance, „ein gutes und verantwortliches Miteinander zu bekommen“
Seit Mitte Mai gehen nicht nur Gläubige in der evangelischen Kirche Hochstadt ein und aus, sondern vor allem Handwerker. Es war die Sicherung des Dachgebälks erforderlich. Maßnahmen zur Sicherung der Statik sollen verhindern, dass das Gewicht des Dachstuhls zu stark auf den Außenmauern der Kirche lastet und diese gewissermaßen auseinander drückt. Die zweite große Baustelle befindet sich an den Stützpfeilern der Außenmauer. Diese sind das Resultat des Deckengewölbes, das nach der 1230 oder 1430 erfolgten Errichtung der Kirche eingezogen wurde. Weil dadurch die gesamte Statik des Gebäudes verändert wurde, entstanden die Stützpfeiler, um der Außenmauer die nötige Stabilität zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Witterung die Fugen der Stützpfeiler ausgespült. Jetzt wird neu verfugt und gleichzeitig werden einige Steine ausgetauscht.
Danach wünscht sich Pfarrer Rau, dass im hinteren Teil die starre Sitzordnung durch die Kirchenbänke aufgelöst wird und stattdessen ein Bereich entsteht, der individuell genutzt werden kann – etwa für die Kinderkirche oder für ein Kirchencafé.
Die Kosten für die Arbeiten beziffert Rau auf rund 145.000 Euro. Geld, das die Gemeinde nicht allein aufbringen muss. Auch Kirchenkreis und die Landeskirche leisten einen
Solange die Arbeiten in und an der Kirche andauern, wird auch die Orgel schweigen. Dennoch muss die Gemeinde nicht auf die instrumentale Begleitung ihres Gesangs verzichten. Es wurde stattdessen ein Klavier aufgestellt.
Im August gab es im Main bei Dörnigheim ein großes Tauffest der evangelischen Kirche. Als gemeinsame Veranstaltung des Kooperationsraums „Kurhessische Riviera“, dem neben sämtlichen Maintaler Kirchengemeinden unter anderem auch Oberdorfelden, Bergen, Enkeim, Limes und Killianstädten angehören, wurde das Tauffest unter der Federführung der Dörnigheimer Gemeinde veranstaltet.
Im Rahmen eines ungefähr einstündigen Freiluftgottesdienstes, der vom Posaunenchor Bergen-Enkeim musikalisch begleitet wurde, erhielten insgesamt 17 Täuflinge im Alter zwischen null und 20 Jahren das Sakrament der Taufe. Das Besondere hierbei war, dass das Taufwasser direkt aus dem Main kam. Zwei Mitarbeiter aus der Dörnigheimer Jugendarbeit hatten eine Art Röhrensystem, bestehend aus Plastik-Regenrinnen, vorbereitet. Mit diesen sollte dann das Wasser gemeinsam vom Main bis hin zu den Taufschalen transportiert werden. Die Idee hinter dieser ausgefeilten Konstruktion war es, dass sämtliche Menschen gemeinsam die Idee des Glaubens zu den Täuflingen bringen können.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Taufen noch bei einem gemeinsamen Fest gefeiert, bei dem es Kuchen, Kaffee und kalte Getränke gab. Der Erlös sowie die Kollekte kamen der Organisation des Festes selbst zu Gute. Durchgeführt wurden Gottesdienst und Taufen sowohl von Ines Fetzer (Dörnigheim) und Kirsten Schulmeyer (Bischofsheim) als auch von ihren Kollegen Johanna Ruppert (Oberdorfelden) und Jost Häfner (Buchen)
Ein Fest der Kulturen und eine mächtige Demonstration deren friedlichen Zusammenlebens: das ist das Septemberfest der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim seit nunmehr 40 Jahren. Als Auftakt zur „Woche des ausländischen Mitbürgers“ bildete das Kulturfest am Samstag im Hof und in den Räumen des Evangelischen Gemeindezentrums genau eines ab: Liebe und Verständnis füreinander beginnen – in Abwandlung eines uralten Sprichworts – zuallererst im Magen. So hatten chilenische Mitbürger äußerst leckere „Empanadas“ am Start, Griechen aus der Maintaler Partnerstadt Katerini brutzelten auf dem Grill „Souvlaki“ (Fleischspieße) und boten daneben eine Fülle von „Pikilia“, diverse Vorspeisen wie gefüllte Weinblätter, Oliven und Peperoni, an. Am Stand Äthiopiens dünstete „Key Wet“ (gekochtes Rindfleisch) mit Spinat und Kartoffeln vor sich hin. Nebenan, wo die Nationalflagge von Gambia flatterte, köchelte Gemüsereis mit Hähnchen, lag goldgelbes Backwerk in der Auslage. Auf der Freiluftbühne leitete eine polnische Kinder-Tanzgruppe das Kulturprogramm ein, gefolgt von Musikern und Tänzern aus Maintaler Vereinen.
Im September waren Kirchenvorstandswahlen. Im Kirchenkreis Hanau, zu dem die vier Maintaler Gemeinden zählen, waren insgesamt 58.839 Bürger wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 17,93 Prozent. In der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim waren 2.573 Personen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung lag knapp über dem Schnitt des Kirchenkreises bei 17,96 Prozent. Höher war die Wahlbeteiligung in Hochstadt (23,3 Prozent; 1.657 Wahlberechtigte) und in der Gemeinde Buchen, zu der neben Wachenbuchen auch Mittelbuchen zählt (25,04 Prozent; 2.452 Wahlberechtigte).
In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 17. November in der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim der Übergang vom „alten“ zum „neuen“ Kirchenvorstand begangen. In der letzten Amtszeit hatte der Kirchenvorstand einige große Aufgaben zu bewältigen: Es galt, ein Haushaltsdefizit abzubauen. Dazu wurde der Stellenumfang der Küsterstelle und in der Jugendarbeit reduziert. Außerdem mussten die Vereine, die das Gemeindezentrum nutzen, mehr als bisher an den Kosten beteiligt werden. Die dringende Sanierung des Kirchturms wurde umgesetzt. Hinzu kamen die intensiven Bemühungen um den Erhalt der zusätzlichen Stunden von Kantorin Andrea Tetens und insgesamt drei Kirchenasyle.
Außerdem hat die Gemeinde es in den vergangenen Jahren geschafft, für viele Tätigkeiten neue Ehrenamtliche zu finden. Und auch bei der Suche nach Kandidaten für die nächste Amtszeit im Kirchenvorstand wurde man schnell fündig, die Wahlbeteiligung stieg deutlich. Der Umfang der Jugendarbeit wird ab 2020 noch einmal reduziert und trotzdem möchte die Gemeinde auch für die nachkommende Generation Angebote machen. In zwei Jahren wird eine Finanzstrukturreform greifen, die den Haushalt der Gemeinde noch mal reduzieren wird. Bei weiterhin sinkenden Mitgliederzahlen in fast allen Kirchengemeinden wird mittelfristig auch in Bischofsheim die Frage einer weiteren Reduzierung der Pfarrstellen aufkommen.
Bei der Verabschiedung der scheidenden Mitglieder gab es auch ein paar kleine Besonderheiten: Nach 32 Jahren im Kirchenvorstand erhielt Rolf Funk und Dagmar Klein nach 21 Jahren die Maria-Magdalena-Medaille der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Zu den neu Gewählten gehört Gabriele Laupus. Ihr ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Gemeinde Bischofsheim begann in der Kinder- und Jugendarbeit. Nach einer längeren Pause kam sie vor Kurzem durch ihre jüngste Tochter wieder in Berührung mit der Gemeinde.: Die Tochter wurde konfirmiert und dadurch hatte auch ich wieder vermehrt Kontakt zur Gemeinde.
Moslems
Mit Besen, Eimern, Säcken haben 24 Mitglieder der Maintaler Ahmadiyya-Gemeinde gleich im neuen Jahr 20 Säcke Raketenreste, Böller, Flaschen und Verpackungsabfall eingesammelt.
Die muslimische Gruppe Ahmadiyya Muslim Jamaat Maintal hatte angekündigt, auch in diesem Jahr wieder am Neujahrstag im Rahmen ihrer Aktion „Silvesterputz“ an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Reste des Feuerwerks zu beseitigen.
Die Ahmaddiya Muslim Jamaat Maintal sammelt Abfälle im öffentlichen Raum, bereits seit einigen Jahren und sogar mehrfach im Jahr. Am Neujahrstag entlastet die Ahmaddiya-Gemeinde die Stadt, die Natur und trägt dazu bei, dass zumindest an diesen Stellen wieder alles sauber ist.
Getränke-Untersetzer wurden während der Sitzung des Ausländerbeirats im Mia heftig und ausgiebig diskutiert. Während Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser die Aktion in den höchsten Tönen loben, sieht der Ausländerbeirat unter der Leitung von Salih Tasdirek die Situation sehr kritisch.
Die Untersetzer sind Teil einer Aktion zur Aufklärung und humorvollen Auseinandersetzung mit dem Islam mit dem Titel „Islam uff hessisch“. Ursprünglich stamme die Idee vom Orient-Netzwerk aus Freiburg. In Offenbach fand, wo es ins Hessische übertragen wurde. Von dort habe man die Texte und das Design im Sinne Maintals angepasst. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Texte sowohl von der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg als auch vom Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, abgesegnet worden seien.
Insgesamt entstanden zehn verschiedene Untersetzer mit Fragen, die sich mit dem Islam beschäftigen, beispielsweise „Derfe die Fußballer im Ramadan garnix esse?“ oder „Wie is des mit dem Koppduch?“. Die Antworten finden die Interessierten, indem sie den Untersetzer umdrehen und den auf der Rückseite abgedruckten QR-Code mit ihrem Smartphone abscannen.
Die Idee, dieses Projekt aufzugreifen, stammt von der Integrationsbeauftragten Verena Strub. Sie stellte die gesamte Aktion, die neben den Getränke-Untersetzern auch Postkarten umfasst, im Vorfeld im Ausschuss für Asyl und Integration vor, der zustimmte.
Tasdirek kritisierte, dass man den Ausländerbeirat zu dieser Aktion gar nicht gehört habe. Laut Hauptgeschäftsordnung ist der Ausländerbeirat in allen Gremien zu hören, wenn es um Themen geht, die sich mit in Maintal lebenden Ausländern beschäftigen.
Der Stadtverordnetenvorsteher wies diesen Vorwurf zurück und merkte an, dass Untersetzer und Postkarten ohne Rücksprache mit einem anderen Gremium mit dem für solche Aktionen vorgesehenen Budget finanziert worden seien. „
Doch die Hauptkritik betrifft die Untersetzer selbst. „Das sind Bierdeckel. Und Alkohol ist im Islam verboten“, fasste Tasdirek zusammen. Viele Muslime in Maintal hätten sich an den Ausländerbeirat gewendet und pikiert gezeigt. „Es haben sich viele beleidigt gefühlt“, so Tasdirek. Monika Böttcher zeigte während der Sitzung wenig Verständnis für die Kritik. „Das sind Getränkeuntersetzer. Das hat nicht unbedingt etwas mit Bier zu tun. Die Untersetzer liegen beispielsweise auch im Eissalon aus. Da trinkt man nicht unbedingt Alkohol. Wenn Sie das also denken, dann haben Sie ein Vorurteil.“
Der Bembel stehe nicht für Alkohol, sondern sei wie der ebenfalls abgebildete Apfelbaum oder das Schützenhaus Symbol für die Region, sagte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Verena Strub. Ziel sei es, die Leute miteinander ins Gespräch zu bringen. „Ich glaube, dass ganz viel Fehlwissen und Vorurteile kursieren.“
Insgesamt produzierte die Stadt 5.000 Untersetzer und 1.000 Postkarten. Das neue Design sowie der Druck kosteten insgesamt 1.700 Euro. In den Gaststätten wurden die Untersetzer von der Integrationsbeauftragten und ihren Mitarbeitern abgegeben. Dazu bekam jeder Gastwirt noch eine Infobroschüre. Die Gastwirte konnten dabei selbst entscheiden, ob sie an dem Projekt teilnehmen wollten. In der „Goldenen Traube“ und der Hochstädter „Babbelgass“ haben die Gäste nach und nach alle Pappdeckel mitgenommen. Aber es gab auch islamfeindliche Kritik: „Was soll das?“
Die Muslime fühlen sich zu Recht vorgeführt, wenn etwas, das in ihrer Religion streng verboten ist, in direkter Verbindung mit dieser gesetzt wird. Da ist es auch völlig egal, ob man die Pappdeckel nun Untersetzer oder Bierdeckel nennt. Sobald man einen Bembel darauf druckt, ist nun einmal die Verbindung zu Alkohol und Apfelwein da.
Da nutzt es nichts, sich immer nur in die eigenen Sitzungen zu setzen und zu hoffen, dass einem alle Informationen zugetragen werden. Man muss rausgehen und aktiv an der Politik teilnehmen. Wer das nicht möchte oder leisten kann, sollte sich nicht aufstellen lassen. Hätten sich die Mitglieder des Ausländerbeirats nämlich aktiv beteiligt, hätten sie ihre Anregungen frühzeitig einbringen können, anstatt sich im Nachgang zu echauffieren. Insgesamt hat sich die Stadt mit dieser Aktion nicht mit Ruhm bekleckert. Gerade vom Ausschuss für Asyl und Integration hätte man mehr Fingerspitzengefühl für die religiösen Gefühle der Maintaler Muslime erwarten können.
Das Ende des Fastenmonats Ramadan Anfang Juni, das mit dem Fastenbrechfest begangenen wird, läutet das dreitägige Zuckerfest ein. Nach dem Opferfest ist es das zweitwichtigste Fest im Islam. Die Frauen kaufen neue Kleider, die Kinder bekommen Geschenke. Der erste Tag nach dem Ramadan beginnt morgens um 3 Uhr mit dem Gebet vor Sonnenaufgang. Dann gibt es für die Familie das erste leckere Frühstück seit vier Wochen. Auch in der Moschee gibt es anschließend reichlich zu essen und zu trinken. Jeder bringt etwas mit. Abends treffen sich die Familien und für 20 Personen wird Essen zubereitet.
Der Islamische Kalender orientiert sich an der Stellung des Mondes. Der neue Monat beginnt dann, wenn der Neumond das erste Mal zu sehen ist und endet, wenn der abnehmende Mond gänzlich unsichtbar ist. Entsprechend dauert der Ramadan, der neunte Monat im Islamischen Kalender, entweder 29 oder30 Tage. Je nach Wohnort und Auslegung beginnt und endet der Ramadan einen Tag früher oder später. Inzwischen erleichtert der technische Fortschritt die Festlegung des Fastenmonats. Mondkalender, die für einzelne Städte und Regionen im Internet abzurufen sind, geben heute den Sonnenaufgang - und Sonnenuntergang auf die Minute genau an.
Nicht nur für Männer, auch für Frauen steht die innere Einkehr, die Besinnung auf das richtige Leben und auf Allah im Mittelpunkt des Ramadan. Das ist der Monat für Allah. Ramadan sei auch der Monat der Vergebung, man müsse alle Streitigkeiten beilegen, sich entschuldigen, um unbelastet in den Fastenmonat zu gehen.
Die Kinder dürfen essen und trinken, aber die Älteren täten dies mit Rücksicht auf die Fastenden nicht vor deren Augen. Die größeren Kinder fasten oft mit, aber sie dürfen sich immer etwas aus der Küche holen. In den letzten zehn Tagen des Ramadan werden traditionell die Gebete intensiviert, die Gläubigen sollen weniger schlafen, verstärkt beten, spenden und Gutes tun. „Wir sollen mit den Menschen mitfühlen, die nichts oder wenig haben. Schließlich sollen wir mit uns selbst ins Reine kommen. Dann, am Ende der Fastenzeit, richten sich die Gedanken wieder nach vorne.“
Vereine, verschiedene
Im August gab die Maintaler Frauenselbsthilfe-Gruppe nach Krebs ein Buch heraus. In diesem haben 22 an Krebs erkrankte Frauen sich porträtieren lassen und sind mit ihren Fotos und ganz persönlichen Geschichten in der Ausstellung „Das bin Ich“ vertreten. Erstmals zu sehen war sie anlässlich der Eröffnung der Maintaler Frauenwochen im Frühjahr, dann als Wanderausstellung an verschiedenen Orten, etwa im Klinikum Hanau.
Auf dem Umschlag zu sehen ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von Nieves Schwierzeck mit grünem Schal – die Farbe der Frauenselbsthilfe. Sie sind mehr als zufrieden mit dem hochwertigen Buch und dessen Inhalt. Die Texte sind einigen Frauen schwergefallen, denn es bedeutet schließlich, noch einmal in die Erkrankung zurückzugehen. Aber es zeigt eben auch, dass die Krankheit eine Chance ist. Und das wollte ich zeigen. Wir sehen uns nicht als Opfer, sondern haben Kontrolle über unser Leben zurückgewonnen.
Im Haupt- und Finanzausschuss gab es im September eine Grundsatzdiskussion um die Vereinsunterstützung. Konkret ging es um den Neubau des DLRG-Gebäudes in der Braubachstraße, und um eine Flutlichtanlage für den Fußball-Naturrasenplatz am Fechenheimer Weg und die seit 2013 rege diskutierte Sanierung der Schießstände in der Maintalhalle. Die derzeitige Unterkunft an der Braubachstraße wurde 1992 bezogen mit der Aussicht, sieben Jahre lang genutzt zu werden. Das Gebäude entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen moderner Vereinsarbeit. Deshalb plant der Verein auf dem städtischen Grundstück ein zweigeschossiges, modernes Gebäude. Geplante Gesamtkosten: 400.000 Euro. An eigenem Geld hat die Ortsgruppe 75.000 Euro aufgebracht, weitere Spendenzusagen von 12.000 Euro hatten die Lebensretter im Gepäck. Außerdem Zusagen über Hilfen des Landes- und Bundesverbands. Deswegen blieb es nicht bei 100 000 Euro Sondergeldern, die der Haupt- und Finanzausschuss frei gab. Der Magistrat wurde auch aufgefordert, in den Haushalt 2020 die Summe von 50.000 Euro zusätzlichen Geldes für die DLRG-Unterkunft einzusetzen. Außerdem erhalten sie ein zinsloses Darlehen in Höhe von 25.000 Euro, rückzahlbar innerhalb von 25 Jahren mit jeweils 1.000 Euro per anno.“
Die Gemeinschaft der Maintaler Schützenvereine wartete daraufhin gespannt darauf, wie der Ausschuss mit den Plänen zum dringend notwendigen Ausbau der Schießstände in der Maintal-Halle verfahren würde.
Seit 2013, wurde er mit den Schützen verhandelt über das Projekt: Damals hätte der Umbau 360.000 Euro gekostet, heute würde er 680.000 Euro kosten. Wobei sich der Eigenanteil, den die GMS zu tragen bereit sei, nicht verändert habe: Hier gibt es eine Zusage über 100.000 Euro.“ Schnell wurde klar, dass der Ausschuss nicht bereit sein würde, die Maßnahme am Mittwochabend zu beschließen. Alles wurde auf die Haushaltsberatungen verschoben.
Feuerwehr
Maintaler Feuerwehr sammelt Christbäume ein: Vier Teams sind ab 8 Uhr im Einsatz. Nicht nur in den vier Maintaler Stadtteilen, auch in vielen weiteren Orten Hessens sind die freiwilligen Feuerwehren unterwegs, um gegen eine Spende für die Jugendmannschaften die großen und kleinen Nordmanntannen, Blautannen und alle anderen nadelnden und pieksenden Gehölze wegzubringen. In Dörnigheim sind große und kleine Feuerwehrleute bereits um 8 Uhr im Gemeinschaftsraum zu einem stärkenden Frühstück versammelt. . Je drei bis vier Erwachsene und drei bis vier Teenager teilen sich die Arbeit. Die Anzahl der Teams richtet sich immer nach den Kleinlastern, die der Feuerwehr zur Verfügung stehen. In Hochstadt und Wachenbuchen kann sie beispielsweise auf Traktoren zurückgreifen. Je nach Größe passen zwischen 20 und 30 Bäume auf die Ladefläche.
Die Kriminalpolizei in Hanau hat Anfang Februar die Ermittlungen nach dem Brand einer Gartenhütte in Dörnigheim aufgenommen. Die Hütte in der Gartenkolonie an der Wilhelm-Röntgen-Straße war offensichtlich von Unbekannten in der Nacht zum Sonntag, gegen Mitternacht, angezündet worden. Der Schaden wird auf 3.000 Euro geschätzt.
Die Wachenbucher Freiwillige Feuerwehr hat den heiligen Namen gleich doppelt gepachtet, sozusagen. Der Wehrführer der Stadtteilfeuerwehr heißt mit Vornamen so, sein Stellvertreter ebenfalls: Florian Kaufhold und Florian Reutzel. Die relativ kleine Wehr hat derzeit 404 Fördermitgliedern - davon rund 35 Frauen und Männern in der Einsatzabteilung. Aufgewachsen ist Wehrführer Kaufhold in Wachenbuchen.- Er ging zunächst in die Büchertalschule und später aufs Albert-Einstein-Gymnasium in Bischofsheim, wo er mit Mittlerer Reife abschloss. Später folgte dann das Fachabitur, aber erst nach einer Ausbildung bei der Hanauer Vacuumschmelze zum Energieelektroniker.
Und hier liegt schon die zweite Gemeinsamkeit mit Reutzel, neben dem Vornamen. Denn auch der gebürtige Licher, der seine Kindheit zunächst in Gedern verbrachte, später mit seinen Eltern nach Wachenbuchen zog und die Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim besuchte, stieg mit 16 Jahren als Azubi in die VAC ein und lernte Industriemechaniker.
Seit März 2018 ist Kaufhold hauptamtlicher Gerätewart und ehrenamtlicher Wehrführer, sein Arbeitgeber ist die Stadt Maintal. Reutzel ist als sein Stellvertreter auch ehrenamtlich tätig.
Ein Thema, das bei sehr vielen Feuerwehren nicht nur im Main-Kinzig-Kreis ein brisantes ist, ist die Situation der ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen, die allmählich an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen. Gerade wenn es um Wartung, Atemschutz, Schlauchreinigung und andere Gebiete der Technik geht. Denn die Anforderungen – auch die bürokratischen – werden immer größer, die gesellschaftliche Akzeptanz der Retter hingegen wird zunehmend geringer.
In Maintal gibt es rund 170 erwachsenen Einsatzkräfte. Es gibt nicht jeden Tag einen Großbrand. Aber daneben gibt es eine Vielzahl von kleineren Bränden, wo sie ausrücken. Neben Bränden werden sie auch zu Hilfsleistungen gerufen, das Aufnehmen von Ölspuren, Bergung von Unfallopfern, oder das Auspumpen von Kellern. Brandsicherheitsdienste bei Festen und Veranstaltungen kommen hinzu. Viel Zeit verbringen die Feuerwehrangehörigen auch auf Aus- und Weiterbildungen: „
Zwei Brände gab es in Dörnigheim. Die Kripo geht derzeit in beiden Fällen von Brandstiftung aus. Gegen 20.45 Uhr wurde am Dienstag ein brennender Kompressoranhänger, der an der Otto-Hahn-Straße auf einem öffentlichen Parkplatz nahe des Friedhofs im Industriegebiet abgestellt war, gemeldet. Dieser brannte vollständig aus. Der Sachschaden wird auf etwa 3.500 Euro geschätzt. Am frühen Mittwochmorgen, kurz vor 4 Uhr, zündete ein Unbekannter offenbar eine Mülltonne an der Bahnhofstraße an. Das Feuer griff im Anschluss auf eine weitere Mülltonne und einen dahinter geparkten Opel über. Hierbei entstand ein Schaden von etwa 4.100 Euro.
Vermutlich bei Schweißarbeiten im Dachstuhl eines Neubaus am Hessenring in Wachenbuchen brach Ende April gegen 15.15 Uhr ein Feuer aus, dem der halbe Dachstuhl zum Opfer fiel. Zwei Arbeiter mussten mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung und einer wegen Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Den entstandenen Schaden an dem Neubau bezifferte die Polizei auf rund 70.000 Euro.
Ende April kam es kurz nach ein Uhr zu einem Brand, in einer Lagerhalle in der Bruno-Dreßler-Straße in Bischofsheim Die Feuerwehr, die mit knapp 80 Einsatzkräften und 24 Fahrzeugen vor Ort war, konnte ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindern. Nach den ersten Schätzungen entstand an der Halle ein Sachschaden in Höhe von 100.000 Euro,
Ende Mai verhinderte das beherzte Eingreifen der Anwohner eines Mehrfamlienhauses in der Bischofsheimer Spessartstraße womöglich, dass der Brand sich ausbreiten konnte. Gegen 20 Uhr fiel den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses auf, dass ein Baum im Garten in Brand geraten war. Der Brand wurde vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette verursacht, so die Anwohner. Sie konnten, bevor die alarmierte Feuerwehr eintraf, das Feuer selbst löschen
Mitte Jun i kam es zum Brand eines Altkleidercontainers in Maintal-Bischofsheim „Am „Kreuzstein“. Ein Anwohner verständigte gegen 2.25 Uhr die Polizei, als er eine starke Rauchentwicklung an dem Container feststellte. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand jedoch schnell wieder löschen. Es entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro.
Mitte Juni kam es in der Bonhoefferstraße zu einer vermutlichen Brandstiftung. Zwei Anwohner wurden leicht verletzt und vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die Höhe des Sachschadens kann nicht abschließend beziffert werden.
Mitte Juni waren in der Nacht auf Donnerstag alle vier Stadtteilwehren der Maintaler Feuerwehr im Einsatz. Grund hierfür waren mehrere brennende Heuballen auf einem Feld zwischen Maintal-Bischofsheim und Niederdorfelden. Es gab mehrere Anrufe von verschiedenen Stellen, so dass mehrere Orte überprüft werden mussten. Unter anderem waren auch die Frankfurter Kollegen im Einsatz, weil Anwohner vermutet hatten, dass der Charlottenhof brenne. Im Endeffekt handelte es sich jedoch stets um dasselbe Feuer. Insgesamt waren in der Nacht 54 Einsatzkräfte mit 15 Löschfahrzeugen im Einsatz. Die Feuerwehr ließ das Feuer bis Donnerstagabend kontrolliert abbrennen. Das größte Problem bei solchen Bränden sei immer die Rauchentwicklung. Wenn man das Feuer kontrolliert abbrennen läßt, entweicht der Rauch wenigstens nach oben
Etwa gleichzeitig brannte ein Zimmer im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Bonhoefferstraße. Mehrere Personen mussten über tragbare Leitern aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden. Hinter dem Gebäude brannten zudem auf einem Parkplatz zwei Fahrzeuge. Bei den Löscharbeiten in dem brennenden Gebäude sowie an den beiden Fahrzeugen setzte die Feuerwehr insgesamt vier Trupps unter Atemschutz ein. Zwei Anwohner wurden leicht verletzt und vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die Höhe des Sachschadens kann laut den Beamten noch nicht abschließend beziffert werden.
Im Juli brannte ein in der Westendstraße abgestellter Nissan Note.Der Wagen stand Polizeiangaben zufolge auf einem Parkplatz im Bereich der 60er-Hausnummern und geriet gegen 0.45 Uhr in Brand. Die Kriminalpolizei geht derzeit von fahrlässiger Brandstiftung aus. Offenbar hatte zunächst ein angrenzendes Gebüsch Feuer gefangen, das dann auf das Auto übergriff.
Bei einem Brand in Maintal-Bischofsheim ist Mitte Juli ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Euro entstanden. Gegen 18.20 Uhr schlugen Flammen aus dem Wohnzimmer einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Goethestraße. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf andere Räume und der Nachbarwohnungen verhindern; dennoch wird ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro angenommen.
Am Sonntag Ende September hat die Bischofsheimer Stadtteil-Feuerwehr ihre frisch renovierte Zentrale mit Gerätehaus im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 1,1 Millionen Euro sind bislang in die technische und optische Sanierung der Bischofsheimer Baulichkeiten geflossen. Dabei haben die Vereinsmitglieder und Aktiven weit über 2.000 Stunden an Eigenleistung ins Gebäude gesteckt.
Anstrich und Elektroinstallation der Fahrzeughalle wurden erneuert, die Handwerksbereiche innerhalb der Feuerwache – Bischofsheim übernimmt beispielsweise die komplette Schlauchwäsche und Instandsetzung für alle Maintaler Wehren – fanden ebenfalls eine Erweiterung und Erneuerung. Und nicht zuletzt wurden neue Umkleiden nach Geschlechtern getrennt gebaut, mit nagelneuen roten Spinden und einem Video-Informationssystem zur Alarmsituation mit großen Bildschirmen im gesamten Gebäude.
Vier geparkte Autos brannten Anfang Oktober in der Dörnigheimer Robert-Bosch-Straße. Anwohner meldeten kurz vor Mitternacht das Feuer. Es brannten in Höhe der Hausnummer 9 ein Jaguar, ein Renault, ein Kia sowie ein Land Rover ab; der Schaden liegt den Polizeiangaben vom Montag zufolge nach erster Schätzung bei 150.000 Euro.
Ein Traktor hat samt seinem Unterstand im November auf dem Hubertushof zwischen Hochstadt und Bischofsheim Feuer gefangen. Auch bei einem zweiten Traktor ist ein sogenannter Entstehungsbrand entstanden. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bischofsheim und Dörnigheim vor Ort, um die Flammen zu löschen. Die Löscharbeiten gestalteten sich als schwierig, denn die Wasserversorgung am Einsatzort war knapp. So mussten die Retter einen Pendelverkehr zwischen Einsatzstelle und Wohngebiet einrichten, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Der Sachschaden wird auf etwa 50.000 bis 60.000 Euro eschätzt. Das Feuer wurde absichtlich gelegt. Schließlich soll es nicht das erste Feuer auf dem Hof gewesen sein. In den sozialen Medien wird bereits diskutiert, dass es der vierte Anschlag in nur zwei Jahren gewesen sein soll.
Das Feuerwehrgerätehauses in Dörnigheim ist stark sanierungsbedürftig, stellt man Ende November fest. Es gibt regelhaft Wasserrohrbrüche. Die Wände weisen Risse auf, es gibt sichtbare Feuchtigkeitsschäden. Das Gebäude hat rein rechnerisch sein Lebenszeitende erreicht.
Das Gebäude platzt buchstäblich aus den ohnehin verschlissenen Nähten. Das liegt an der Feuerwehr selbst. Deren Aufgaben und Auflagen haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten stark verändert.
Längst wird die Feuerwehr ebenfalls bei Verkehrsunfällen, Gefahrgutaustritten oder zur Tierrettung alarmiert. Um rund 160 ehrenamtlich aktiven Feuerwehrmänner und -frauen zu entlasten, gibt es mittlerweile sieben hauptamtliche Mitarbeiter. Man versucht, nur bei Großeinsätzen auf die Ehrenamtlichen zurückzugreifen
Doch nicht nur für die steigende Zahl an Mitarbeitern im Brandschutz braucht es Räume, sondern auch für das Material. Einen Teil hat man schon ausgelagert, etwa alles, was für katastrophenähnliche Zustände benötigt wird. Zusätzlich gibt es gesetzlich festgelegt Auflagen einzuhalten, die ebenfalls gewisse räumliche und technische Kapazitäten erforderlich machen. Zum Beispiel dürfen nach einem Einsatz keine Schadstoffe ins Feuerwehrhaus gelangen. Weil sich das unter den aktuellen Gegebenheiten nicht umsetzen lässt, ziehen sich die Wehrkräfte noch am Einsatzort um und verstauen die „Dienstkleidung“ in luftdicht verschließbaren Behältern.
Weil eine Grundsanierung - wie jüngst am Standort Bischofsheim erfolgt - mit Blick auf Dörnigheim nicht sinnvoll ist, weil das Gebäude dann zwar technisch intakt, aber räumlich immer noch zu klein wäre, kommt nur ein Neubau in Frage.
Wo dieser entstehen könnte, darauf gibt der kürzlich im Bauausschuss und Parlament vorgestellte Rahmenplan „Maintal Mitte“ eine erste Antwort: unmittelbar südlich der Bahngleise in Dörnigheim, zwischen Lahn- und Neckarstraße. Das derzeitige Feuerwehrgerätehaus würde quasi ein gutes Stück nach hinten versetzt. Am heutigen Standort könnten Gebäude für Dienstleistungsangebote entstehen.
Sportvereine
Freitagabends ist schon mal Countrymusic im Foyer des Hochstädter Bürgerhauses zu hören, aber ebenso bekannte Popsongs und ein wenig Discomusik, dazwischen rhythmisches Klatschen und Stampfen. Die Western Dancers Maintal treffen sich zu ihrer wöchentlichen Übungsstunde: „Jeder kann bei uns mitmachen. Man muss Taktgefühl und Spaß mitbringen und sollte keine Knoten in den Füßen haben“. stellt Trainerin Melanie Steiger gleich zu Beginn fest. „Vom Laptop läuft die Playlist, wer Lust hat, stellt sich in die Reihe und tanzt einfach mit. Der Vorsitzende Stephan Mock erklärt: „Bei Line Dance bedeutet eine Melodie immer einen bestimmten Tanz, eine bestimmte Schrittfolge. Line Dancer stellen ihre Choreografien auf Plattformen im Internet ein. Weltweit tanzen alle Line Dancer dieselben Schrittfolgen.“
Auch die Trainerinnen der Western Dancers Maintal, Beate Mock, Claudia Hübner und Melanie Steiger haben schon eigene Choreografien entwickelt, die nun überall getanzt werden. Das ist der große Unterschied zum Square Dance, hier werden die Schritte jeweils aktuell angesagt.
Beim Line Dance – wie der Begriff schon vermuten lässt – wird in Reihen hinter- und nebeneinander getanzt. Drei Level werden unterschieden: Beginner, Intermediate und Advanced – also Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene. Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich durch die Anzahl der Schrittfolgen und die Geschwindigkeit
Seit 2002 ist Line Dance als Freizeitsport anerkannt. Man kann Tanzsportabzeichen erwerben, Prüfungen ablegen, auf Wettbewerben und Meisterschaften auftreten. Neben dem Line Dance werden Choreografien zu Circle Dance und auch Paartanz gelehrt und getanzt.
Der Maintaler Vereins zählt inzwischen fast 40 Mitglieder. Die jüngsten sind zehn und elf Jahre alt, das älteste aktive Mitglied ist 85 Jahre alt.
Bei ihren Auftritten tragen die Western Dancers Maintal stilecht Cowboyhut, Halstuch, Stiefel und Weste. Die Musik schneiden sie meist selbst. Im November ist der Verein zehn Jahre alt. Die Western Dancers Maintal treffen sich immer freitags, von 19 bis 21 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt.
Bei der Turnerschaft Bischofsheim gib es eine Einrad- und Jonglage-Abteilung.In der kleinen Turnhalle am Fechenheimer Weg geht es samstags hoch her. Durch das Perfektionieren des einfachen Wurfs soll eine Basis dafür geschaffen werden, mit mehreren Bällen zu jonglieren. „Passing“ nennt sich die Variante, bei der nicht nur jongliert, sondern nach einem abgesprochenen Muster Bälle mit einem Partner ausgetauscht werden. Da sowohl die Jonglage als auch das Einradfahren Randsportarten sind, treten die Bischofsheimer nicht bei Meisterschaften an, sondern sind eher bei Veranstaltungen zu erleben.
Der Kunstrasenplatz des FSV Bischofsheim war seit September vergangenen Jahres gesperrt. Der Grund: Die intensive Nutzung im Trainings- und Spielbetrieb seit der Eröffnung im Jahr 2010 und auch der heiße und besonders trockene Sommer haben dem Platz stark zugesetzt. Die Folge: Das Granulat verklumpte und der Kunstrasen ist seit gut einem halben Jahr nicht mehr bespielbar. Im Februar stimmte der Umweltausschuss der Vergabe eines neuen Kunstrasenplatzes zu. Das Granulat hat die gleiche Qualität wie das, das an der „Dicken Buche“ verlegt wurde. Dadurch ist der Platz auch bei sehr hohen Temperaturen bespielbar. Zudem gewährt die beauftragte Firma acht Jahre Garantie auf den Kunstrasen. Geplanter Baubeginn am Fechenheimer Weg ist am 11. März. Gut sechs Wochen sind für die Arbeiten veranschlagt. Fertig verlegt und bespielbar ist der Kunstrasen voraussichtlich am 26. April.
Mit Platz sechs meldete sich Nils Hoffmann aus Flörsheim nach dem Fecht-Wochenende Anfang Februar in Paris pünktlich um 18 Uhr in der kleinen Fechthalle der Turngemeinde Dörnigheim in der Maintal-Halle zum Training zurück. Christoph Frohwein beginnt mit dem Trainingsmodul Beinarbeit, denn die Beinarbeit war nicht gut genug in Paris. Trainer Norman Traar korrigiert beim zweiten Paris-Teilnehmer Philip Faitz ein wenig die Haltung des Oberkörpers. Hinter Nils nächstbeste platzierte deutsche Fechter waren zwei Tauberbischofsheimer, auf Platz 36 und auf Platz 91. Und dann schon Philip Faitz, das ist der, der dreimal die Woche aus dem Taunus ins Training nach Dörnigheim kommt, auf Platz 127.
Die Jahreshauptversammlung der Turngemeinde Dörnigheim war Anfang Mai. Der erste Vorsitzende Jörg Schuschkow eröffnete die Sitzung und berichtete von der neu gestalten Sportanlage an der Dicken Buche, wo auch die Tennisabteilung der TGD beheimatet ist. Die Leichtathletikabteilung musste aufgrund der Neugestaltung der Dicken Buche weichen und hält ihre Trainingseinheiten nun auf der Außenanlage der Siemens-Schule ab.
Die TGD hatte zum Stand 31. Dezember zirka 1.600 Mitglieder.
Es gibt die Abteilungen Fechten, Gymnastik, Montagsseniorengruppe, Bodystyling, Tanzen für Senioren, Gymnastik nach Krebs, Schwimmen, Tischtennis, Handball, Turnen, „Er+Sie Gruppe“, Fußball und sogar Gesang (Senioren-Chor besteht aus 24 und der Junge Chor aus 15 Mitgliedern).
Bei der Jahreshauptversammlung des FC Germania Dörnigheim Mitte Mai berichtete der erste Vorsitzende Wolfgang Marx über den erfolgreichen Umzug von der Eichenheege zur neuen Sportanlage an der Dicken Buche. Wo unter anderem noch der Fitnessraum fertiggestellt werden muss. Ferner berichtete er von einem sportlich überaus erfolgreichen Jahr, aus dem der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A Hanau, den Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft Maintal und des Hallenmasters Hanau der ersten Mannschaft herausstachen. Als krönender Abschluss erfolgte nun die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Gruppenliga. Aktuell zählt die Germania 500 Mitglieder.
Im Pokalfinale der Alten Herren setzte sich nach 70 abwechslungsreichen Minuten Germania Dörnigheim mit 3:1 (0:1) gegen den FC Hochstadt durch. Beide Mannschaften boten den 250 Zuschauern ein auf spielerisch gutem Niveau stehendes Endspiel. Ohne den verdienten Sieg der Germania in Frage stellen zu wollen, kritisierte der frühere FCH-Trainer die immer mehr einreißende Unsitte, noch aktive Spieler einzusetzen.
Alex Jelinek hat im Juni die erste Ballschule im Main-Kinzig-Kreis ins Leben gerufen. Sie findet dienstags beim Bischofsheimer Tennisverein und samstags im Mittelpunkt-Sportcenter in Dörnigheim statt und ist ein ABC für Spielanfänger ab drei Jahren. „Wir spielen mit den Kindern alle Ballsportarten, unter anderem Fußball, Handball, Basketball, Hockey und Tennis“, so Jelinek. „So möchten wir auf vielseitige und natürliche Weise die sportmotorische Ausbildung der Kinder fördern.“ Eine koordinative Ausbildung des Kinderkörpers ist für die gesunde Ausbildung des Gehirns des Kindes unerlässlich. Dass unter anderem das Zusammenspiel aus Augen und Händen spielerisch trainiert wird, kann sich sogar später in den Schulnoten widerspiegeln.
Es war eine ganz besondere Truppe des FSV Bischofsheim, die vor 50 Jahren in der Bezirksklasse Frankfurt-Ost den Meistertitel holte, in die Gruppenliga Mitte aufstieg und damit die erfolgreichste Zeit des Vereins begründete. Dieses Jubiläum wurde im Juni natürlich gebührend gefeiert. In den 32 Spielen der Saison 1968/1969 mussten die Bischofsheimer gerade einmal eine Niederlage hinnehmen – dazu gab es vier Remis – wodurch sie in der Liga eine Klasse für sich waren. Die von den Zeitungen damals als „Superelf aller hessischen Bezirksklassen“ bezeichnete Mannschaft stieg durch ihre starken Leistungen in die Gruppenliga Mitte auf, und selbst die Kontrahenten zollten dem Team gehörigen Respekt:
„Wir haben in der folgenden Saison den Durchmarsch in die Hessenliga geschafft“, erinnert sich Haubner, „das war damals die dritthöchste Liga und eine ganz andere Welt.“ Spiele gegen Teams wie Darmstadt 98 und vor teilweise mehreren Tausend Zuschauern – „eine gute Zeit und ein unvergessliches Erlebnis“, wie Haubner begeistert erzählt, auch wenn sich das Team letztlich nur zwei Jahre in der Hessenliga halten konnte.
Haubner und seine früheren Mitspieler treffen sich auch heute noch häufig, zum 50. Jubiläum ihrer Meisterschaft kamen sie noch einmal in großer Runde am Fußballplatz zusammen. Ihrem Verein sind die meisten Spieler bis heute treu geblieben – ob als Jugendtrainer, Schiedsrichter oder Zuschauer, die dem heutigen Kreisoberligisten bei jedem Spiel die Daumen drücken.
Am 30. Juni trifft sich die sportliche Weltelite bei dem diesjährigen Mainova Ironman European Championship Triathlon in Frankfurt. Maintal ist als Teil der Radstrecke durch das Frankfurter Umland wieder besonderer Anziehungspunkt für Triathlon-Fans. Gegen 8 Uhr werden die ersten Athleten in Maintal erwartet. In Hochstadt passieren sie eine der Schlüsselstellen der Radstrecke. Der Streckenabschnitt in der Hochstädter Altstadt ist für Besucher besonders spannend. Neben Hochstadt führt die Strecke auch über den Hühnerberg in Wachenbuchen. Am Rande ist auch Bischofsheim bei der Einfahrt nach Hochstadt über die Autobahn-Querspange eingebunden.
Bei der Stadt Maintal ist der Ironman vor allem für die Teams der Ordnungsbehörde und der Straßenverkehrsbehörde ein großes Thema. Die Einsatzkräfte sichern die Strecke für Athleten und Zuschauer, denn das Ironman-Radrennen findet auf komplett gesperrten Straßen statt. Der Straßenverkehr wird umgeleitet, das Ordnungsamt kümmert sich um die Parkplatzbeschilderung“. Alle Haltverbote entlang der Rennstrecke haben am Sonntag bereits ab 6 Uhr Gültigkeit.
Schon seit 2012 bietet der Judoclub Bischofsheim „Judo light“ an, speziell für ältere Teilnehmer. Im Schnitt kommen zwischen sieben und zwölf Teilnehmer. Judo ist die perfekte Sportart auch für ältere Menschen. Es ist ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining, bei dem die Beweglichkeit gefördert wird. Außerdem bieten die Fallübungen, die zu einem jeden Training dazugehören, eine gute Sturzprophylaxe. Im Gegensatz zu den jüngeren Judoka des Vereins nehmen die älteren nicht an Wettkämpfen teil. Neben den sportlichen Aspekten ist Judo auch Training für den Kopf. Man bleibt also nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.
Im September findet der Hanauer Stadtlauf unter dem Motto „Stärke zeigen – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ statt. Auch wenn es unüblich ist, dass Jugendliche bei dem Lauf dabei sind, nimmt dieses Jahr die männliche C-Jugend des FC Hochstadt teil. Respekt und ein guter Umgang miteinander spielten eine sehr große Rolle im Training. Neben Fußballtaktiken und Schussübungen sollten den Jungen auch Werte vermittelt werden. Dazu gehöre auch, dass Gewalt keine Lösung sei, egal ob bei Frauen oder Männern, ob während eines Fußballspiels oder im Alltag. Da der Kader so groß ist, wurden zwei Mannschaften gebildet, damit alle Spieler gleich viel Praxiserfahrung erhalten.
Die U-8-Spielerinnen und -Spieler der Tennisgemeinschaft Dörnigheim haben einen aufregenden Sommer hinter sich. Viele der acht Kinder haben ihre ersten Punktspiele bestritten, die Medenspiele [Mannschaftsspiele im Tennis], die Mitte September mit dem Finale um die Bezirksmeisterschaft ihren Höhepunkt hatten. Der Endspielgegner war das Team von RW Neu-Isenburg, dem die TGS mit 9:53 Spielen und 5:19 Matchpunkten unterlegen war.
Die Medenspiele finden auf Bezirksebene statt. Bei U8 wird der Wettbewerb gewöhnlich nicht über das normale, sondern über ein stark verkleinertes Tennisfeld austragen. Die Disziplinen sind Vielseitigkeitsübungen, Kleinfeldtennis (vier Einzel und zwei Doppel) und im Finale ein Mannschaftsspiel.
Die TGS Dörnigheim besteht seit 1971 als erste gemeinsame Abteilung der Vereine Turngemeinde Dörnigheim und Freie Turnerschaft Dörnigheim. Nach dem Umbau und der Erweiterung der Tennisanlage wird seit 2019 auf sieben Sandplätzen mit zentraler Bewässerungsanlage und einer Ballwand gespielt. Dort befindet sich auch das neue Klubhaus mit moderner Infrastruktur und ausreichend Parkplätze.
Die Teilnahme am Ironman auf Hawaii ist für Triathleten die Königsdisziplin. Dabei zählen die deutschen Sportler jährlich zu den Favoriten. Wieder im Teilnehmerfeld mit dabei war im Oktober auch Klaus Karber aus Wachenbuchen. Zwölf Tage vor der Weltmeisterschaft begann seine Reise auf die andere Seite der Welt mit dem Flug nach Kailua-Kona auf Big Island in Hawaii. Die folgenden Tage akklimatisierte sich Karber und bereitete sich physisch und psychisch auf den großen Tag vor. Nach dem Wendepunkt in Hawi musste er sich auf den ersten Kilometern stark auf die seitlichen Winde konzentrieren, damit er nicht unkontrolliert von der Fahrbahn abkam. Auf der Strecke durch die Lavafelder herrschte vor allem Gegenwind.
Seine Strategie, sich an den Verpflegungsstationen etwa alle 1,7 Kilometer gut zu verpflegen und abzukühlen, indem er sechs Becher mit Eiswürfeln im Anzug verteilte und die Mütze im Eiswasser schwenkte, hielt er gut ein. Ab Kilometer 15 konnte er leider wegen eines Magenproblems keine Nahrung mehr zu mir nehmen. Wenigstens ging Cola noch und so verpflegte ich mich auf der restlichen Marathonstrecke damit.
Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, war er noch etwa zwölf Kilometer vom Ziel entfernt, wenngleich er zu diesem Zeitpunkt etwas weiter sein wollte. Wieder in Kona angekommen, standen unglaublich viele Zuschauer jubelnd am Rand und bewunderten, wie ich und andere dem Ziel entgegen liefen. Auf den letzten Kilometern zog Karber noch einmal das Tempo an, um vielleicht doch noch unter zwölf Stunden zu bleiben. Leider hat er es nicht geschafft, unter zwölf Stunden zu bleiben. Um 19.13 Uhr, nach zwölf Stunden und drei Minuten, ist ereingelaufen und hatte die 2,4 Meilen (3,86 Kilometer) Schwimmen, 112 Meilen (180 Kilometer) Rad und 26,2 Meilen (42,2 Kilometer) Laufen bewältigt. Als Fazit bleibt, dass er sich in allen Disziplinen sowie bei den Wechselzeiten verbessert hat
Manfred Maier führt weiter die Geschicke des FC Hochstadt. Auf der Mitgliederversammlung Ende Oktober wurde der 70-Jährige, der seit 2002 das Ruder beim FCH in der Hand hält, einstimmig von den 68 Anwesenden für zwei Jahre wiedergewählt.
Maier sprach in seinem Rückblick von einem schwierigen Jahr 2018. „Nach dem Abstieg aus der Gruppenliga taten wir uns lange Zeit in der Kreisoberliga sehr schwer. Dass am Ende noch Platz sechs heraussprang, war kaum zu erwarten.“ In die laufende Runde sei die Mannschaft gut gestartet, erst die letzten beiden hohen Niederlagen wären wie kalte Duschen gewesen.
Erfreut zeigte sich der FCH-Chef über die neuformierte zweite Mannschaft, die sich großenteils aus Spielern der letztjährigen A-Juniorenmannschaft zusammensetzt. Heiko Thorn nahm den Ball auf und dankte B-Team-Trainer Markus Maier für dessen Arbeit. „Markus betreut die Spieler schon seit der B-Jugend. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass alle in Hochstadt geblieben sind.“ Dies sei in Anbetracht der Tatsache, dass der Verein in dieser Spielzeit über keine A- und B-Junioren verfügt und in den nächsten vier Jahren keine Blutauffrischung aus den eigenen Reihen möglich ist, enorm wichtig. Die Lila-Weißen verfügen derzeit über neun Jugendteams, von den C-Junioren bis zu den G-Junioren. 175 der insgesamt 422 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt.
Auch das Jahr 2018 bescherte dem FCH einen finanziellen Verlust. Wie Schatzmeisterin Wittke mitteilte, fiel dieser mit 1.568 Euro aber wesentlich niedriger als ein Jahr zuvor aus. In diesem Zusammenhang informierte Maier die Mitglieder über den aktuellen Schuldenstand aus länger laufenden Krediten für den Klubhausneubau in Höhe von rund 76.000 Euro. Die Kredite sollen in den nächsten zehn Jahren getilgt werden.
Bernd Pistor berichtete von einer sehr erfolgreichen Saison 2018/2019 der Alten Herren. Erstmals erreichte die Mannschaft das Kreispokalfinale, wo man allerdings gegen den Maintaler Nachbar Germania Dörnigheim beim 1:3 chancenlos war. . Mit der Goldenen Ehrennadel wurden Peter Rosbach, Gerald Sterlike, Horst Will, Raimund Will und Norbert Worret ausgezeichnet.
Seit gut einem Jahr hat die Turngemeinde Dörnigheim einen Calisthenics-Kurs im Angebot.
Beim Aufwärmen in der kleinen Sporthalle der Waldschule in Bischofsheim werden die Handgelenke sehr intensiv gedehnt. Reck und Barren spielen schon kurz darauf eine zentrale Rolle. Anders als beim klassischen Krafttraining im Fitnessstudio oder Kraftraum kommt bei Calisthenics nur das eigene Körpergewicht zum Einsatz, um die Muskeln in Form zu bringen. Dabei benutzt Übungsleiter Engelhardt mehrere Hilfsmittel, unter anderem den bereits erwähnten Barren und das Reck.
Als die Turngeräte stehen, geht es ans Eingemachte: Zunächst stehen 20 Liegestütze auf dem Programm. Fies ist dabei, dass man die Position zwischendurch immer eine Weile halten muß, was auf Dauer ziemlich an die Substanz geht – so ein Körper kann mit der Zeit verdammt schwer werden!
Daraufhin muß man sich in eine aufrechte Stützposition auf der Reckstange bringen: Arme beugen, wodurch unser Körper nach unten sinkt, dann wird dieser dann wieder nach oben gedrückt. Das sorgt nicht nur für ein zünftiges Brennen in der Schultermuskulatur, sondern auch in anderen Muskeln, denn man muss sich dabei permanent ausbalancieren. Ein Vorteil von Calisthenics gegenüber normalem Krafttraining ist, dass dabei auch die Stabilität und das Gleichgewicht trainiert werden.
Zu Calisthenics kam Engelhardt, der gerade Abitur macht, durch den Austausch mit einem Trainer im Fitnessstudio. Rasch entstand die Idee, eine eigene Gruppe unter dem Dach der TGD zu gründen, Engelhardt legte seinen Übungsleiterschein ab und begann im September vergangenen Jahres mit den ersten Trainingseinheiten. Momentan trifft sich die Gruppe immer sonntags von 12 bis 14 Uhr, auch wenn Engelhardt den Kurs gerne häufiger anbieten würde, „aber in Maintal sind Hallenzeiten leider sehr knapp“.
Danach gibt es eine ähnliche Übung am Barren. Dabei fokussiert sich die Calisthenics-Gruppe nicht nur auf eine Muskelgruppe, sondern wechselt im Wochenrhythmus den Schwerpunkt – mal liegt der Fokus mehr auf der Brust und dem Bizeps, mal mehr auf den Beinen.
Dominik Stransky und Max Lasse Zeber (23), die beiden Vorstände des Vereins Railway, stecken im November jede freie Stunde, Minute und Sekunde in ihr Herzensprojekt, die Skaterhalle an der Eichenheege, neben den Bahngleisen gelegen. Denn die beiden sportlichen Männer sind begeisterte Skater – was nichts mit Kartenspielen und ganz viel mit rasenden Rollen zu tun hat. Inline-Skater Dominik und Skateboarder Max haben gemeinsam mit ihren mittlerweile 36 Vereinsmitgliedern die Skater-Halle an der Eichenheege 20a auf- und ausgebaut. Die jungen Maintaler Funsport-Enthusiasten haben dabei etwas geschaffen, wofür sie in Frankfurt, Wiesbaden und vielen, vielen anderen Großstädten beneidet werden. Denn dort gibt es zwar Skaterparks unter freiem Himmel, aber keine coole Hallen-Location, in der die Jugend der Region auch in Herbst und Winter authentisch und ungezwungen ihrer rollenden Leidenschaft frönen kann.
Das Licht in der Halle muss dringend ausgetauscht werden, der Hallenboden muss saniert werden. Die Clubräume sind zwar mit kultigen Second-Hand-Möbeln ausgestattet, an der technischen Ausstattung hapert es aber. Der Barbereich muss dringend aufgepeppt werden, und in Sicherheitstechnik muss investiert werden. „Und für Events, die wir hier durchführen könnten“, sagt Max Zeber, „brauchen wir auch moderne Licht- und Soundtechnik.“
Dominik ist gelernter Tischler und hat die Holz-Hindernisse selbst gebaut. Klar sind wir ihm da dankbar, aber das kann er alles doch nicht umsonst machen? Die Möglichkeiten für ein Skater-Dorado mit überregionaler Strahlkraft seien da, sagen beide Funsport-Enthusiasten: Eine Inline-, BMX-, Scooter- oder Skateboard-Schule, Profi-Events mit stylischen Skater-Partys und Konzerten einschlägiger Bands: Allerdings müsste die Stadt finanziell einsteigen, wenn sie mit profitieren wolle.
46. DLRG-Nikolausschwimmen begeistert Zuschauer und Teilnehmer:
Das Nikolausschwimmen gib t es seit 1973. Das Nikolausschwimmen an diesem ersten Advent ist das insgesamt 46. in Maintal. Volland koordinierte die Aktion von Land aus per Funk, DLRG-Chef Ralf Göbel gehörte selbst zu den 27 Schwimmern, die sich bei rund acht Grad Wasser und weniger als vier Grad Lufttemperatur an der Kesselstädter Schleuse in die Mainfluten stürzten. Mit dabei waren auch Schwimmer der DLRG Seligenstadt sowie der Maintaler Feuerwehr.
Drei Motorboote von DLRG und Feuerwehr tanzten mit Blaulicht und Scheinwerfern neben den Fackeln auf den Wellen des Flusses und sicherten die Schwimmer, die natürlich alle in Neoprenanzügen von Kopf bis Fuß gegen die Kälte geschützt waren. Auf der Kopfmaske jeweils eine rote Zipfelmütze – schließlich kommt der Name Nikolausschwimmen nicht von ungefähr. Und an den Füßen Schwimmflossen.
In der einen Hand halten die Schwimmer die Fackel, in der anderen einen Becher mit heißem Orangensaft. Man kühlt doch allmählich aus, und da ist der heiße Orangensaft ganz gut, weil er von innen wärmt.
Die rund zweieinhalb Kilometer lange Flussstrecke geht von der Schleuse bis zum Ausstieg an der „Main Kultur“, wo rund 150 Zuschauer applaudieren. DLRG und Feuerwehr hatten das Gelände am Ausstieg perfekt ausgeleuchtet, mit Strom von der „Main Kultur“. Ein Gerüst am Ufer, mit einem Transparent „Nikolausschwimmen 2019“ on top, bot Anklänge an den „Ironman“-Triathlon. Ein Glühwein-, Kaffee- und Kuchenstand der DLRG sorgte ebenso perfekt nicht nur für die buchstäblich heiße Begrüßung der Schwimmer, sondern auch für die Gäste, die am Ufer bei gefühlt eisigen Temperaturen bibberten. Gegen eine kleine und freiwillige Spende für die DLRG-Jugend lockten Glühwein und Muffins.
Eine etwas frühe Vorstellung des „Nikolaus“, der ja eigentlich erst eine Woche später dran ist, zauberte dann leuchtende Augen und Vorfreude bei den Kleinen, und der Posaunenchor Dörnigheim (?) rundete die Veranstaltung mit vorweihnachtlichen Klängen bei entsprechender Stimmung musikalisch ab.
Kulturvereine
Nachdem das Weiterbestehen der Volksbühne gesichert werden konnte, begann die erste Vorstellung im neuen Jahr im Februar mit einem teils mysteriösen, teils verwirrenden Thriller. Das Ensemble des a.gon-Theaters München präsentierte „Ein brillanter Mord“ des Schotten James Cawood.
Am 31. März wain der Reihe Hochstädter Kirchenkonzerte in der evangelischen Kirche das Jubiläumskonzert des Blasorchesters Wachenbuchen. Seit zehn Jahren dirigiert Dominik Thoma das Stammorchester und trägt damit die Verantwortung für die künstlerische Ausrichtung des Vereins. Nicht nur als musikalischer Leiter und Musikpädagoge, sondern auch als Trompeter gibt der selbstständige Musiker seit 25 Jahren mit Bavarian Brass vielbeachtete Konzerte. Nach turbulenten Jahren suchte das Blasorchester Wachenbuchen 2008 eine Leitung für das Fohlen- und Jugendorchester. Dominik Thoma, damals in der Funktion des stellvertretenden Solo-Trompeters am Staatstheater Darmstadt, stellte sich bei den jungen Bläsern vor. Die Chemie hat von Anfang gestimmt.
Thoma leitete die im August 2008 neu ins Leben gerufene Bläserklasse, die mit der beachtlichen Zahl von 37 Jungen und Mädchen startete. Bereits 2009 – Thoma übernahm als Dirigent auch das Stammorchester – überzeugten die Bläserklasse, das Fohlen- und das Jugendorchester mit einem eigenen Jugendkonzert. Unter der Führung des 42-Jährigen gab das Blasorchester Wachenbuchen nicht nur als Novum ein Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche, sondern auch die ausverkauften Crossover-Konzerte. Konzertreisen, Wettbewerbe und viele Gastauftritte, aber auch anspruchsvolle Musikstücke und Arrangements bringen die Amateurmusiker bis heute an ihre Grenzen.
Seit seiner Berufung als stellvertretender Solotrompeter an das Staatstheater 2005 ist Darmstadt der Lebensmittelpunkt der inzwischen fünfköpfigen Familie Thoma. Die vielseitigen Aktivitäten als Dirigent, Lehrer und Trompeter sind nicht einfach mit den Anforderungen des Familienlebens unter einen Hut zu bringen – ein Balanceakt für den freiberuflichen Musiker.
Etwa 40 Konzerte pro Jahr stehen alleine mit dem Blechbläserquintett Rekkenze Brass aus Hof in Oberfranken auf dem Programm. Mit dem Trompetenensemble Bavarian Brass sind es dann noch mal knapp 30 Konzerte.
Nach mehr als 22 Jahren steht der Kultur- und Musikverein Dörnigheim im April kurz vor seiner Auflösung. Wie berichtet, hatte sich die langjährige zweite Vorsitzende Hannelore Eimer in der Mitgliederversammlung vergangenes Jahr nicht mehr zur Wahl gestellt. Seither besteht der Vorstand nur noch aus zwei Mitgliedern – entgegen der Satzung, die eigentlich drei Vorstandsmitglieder vorschreibt. Durch eine Vereinbarung mit dem für das Vereinsregister verantwortlichen Amtsgericht wurde den Vereinsverantwortlichen eine Übergangszeit mit nur zwei Vorstandsmitgliedern eingeräumt. Seit Monaten suchen sie und der Vorsitzende Peter Hoffmeister nun schon nach einem dritten Vorstandsmitglied.
Schon 2017 stand der Verein vor dem Aus, doch der Fortbestand konnte letztlich dadurch gesichert werden, dass sich in Peter Hoffmeister ein neuer erster Vorsitzender fand. Nun sehen sich die Mitglieder zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit mit dem Nachfolgeproblem konfrontiert. Ob die Maintaler Musiktage in diesem Jahr so wie bisher stattfinden können, hängt maßgeblich davon ab, ob der Verein seinen Vorstand wieder komplettieren kann.
Der Kultur- und Musikverein geht auf die Initiative Dörnigheimer Familien rund um Hannelore und Gert Eimer zurück. Die Intention war es von Beginn an, zum einen das kulturelle Leben in Maintal zu bereichern und zum anderen jungen Künstlern eine Bühne zu bieten und diese so zu unterstützen. Sie hatten zum Beispiel häufiger schon talentierte Nachwuchsquartette zu Gast, die inzwischen international erfolgreich sind.
Das Hochstädter Vokalensemble „Ton-Art“ wird 25. Auf genau 25 Pop- und Rocksongs, auf A-cappella-Stücke in der Tradition der Comedian Harmonists, auf Lieder der Carpenters, von Grönemeyer oder Toto, kurz: Auf ein vielseitiges und unterhaltsames Programm dürfen die Gäste sich freuen. Unter Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund, der als Chorleiter seit Juni 2010 für viele gelungene Auftritte der Hochstädter verantwortlich zeichnet, haben sich die Sängerinnen und Sänger konzentriert, aber auch mit viel Spaß, auf ihre Geburtstagsfeier vorbereitet. Eigentlich war es damals keine Neu- sondern eine Wiedergründung. Anlass war damals das 25-jährige Jubiläum des Hochstädter Posaunenchores“. Der im letzten Jahr verstorbene Pfarrer Langheinrich hatte in Hochstadt nicht nur den bis heute erfolgreichen Posaunenchor gegründet, sondern auch ein Vokalensemble für Jugendliche. Aus den Jugendlichen wurden Erwachsene, der Chor löste sich auf.
Doch 1994 trommelte der ehemalige Jugendchorleiter seine Sängerinnen und Sänger aus alten Zeiten wieder zusammen, wir probten wieder mit großer Freude. Die alte Leidenschaft war sofort wieder da. Mit acht Mitgliedern gründete sich unter Leitung von Evelyn Fischbach der Vokalchor Ton-Art, der seit 1995 mit jährlichen Auftritten in und um Hochstadt das Publikum begeistert.
Inzwischen hat sich das kleine Ensemble zu einem 18-köpfigen Vokalchor vergrößert, der großen Wert auf die Ausgewogenheit der vier Stimmen – Sopran, Alt, Tenor und Bass – legt. Doch nicht nur die stimmliche Harmonie ist bei Ton-Art wichtig, sondern auch auf Sympathie, Herzlichkeit und ein freundliches Miteinander wird großen Wert gelegt.
Das Konzert zum Jubiläum des Vokalchors Ton-Art „Heute feiern wir Geburtstag“ findet statt am Samstag, 18. Mai, um 18 Uhr, sowie am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr im Gemeindehaus im Wallgraben 4 in Hochstadt. Karten kosten zehn Euro.
Vom Butter- bis zum Weinfass, von einer alten Wäschemangel bis hin zu einem Waffeleisen, das im Herd integriert ist, findet man fast alles vor. Im Heimat-Museum Maintal fühlt es sich ein bisschen an wie auf Omas Dachboden, nur viel geordneter und mit Wohlfühlfaktor. Ursula Pohl, die kommissarische Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, führte zum Internationalen Museumstag am vergangenen Sonntag durch die Räume. Die Ausstellungsflächen gliedern sich in Schlaf- und Waschstuben, aber auch ein Handwerkszimmer und eine Gaststätte sind zu sehen.
Nachdem der erste Vorsitzende Rainer Habermann kürzlich sein Amt niedergelegt hat, übernahm Pohl diese Aufgabe wieder. Dennoch wünscht sie sich, dass jemand anderes diesen Posten einnimmt. Der Verein bietet auch Führungen für Schulklassen oder größere Gruppen an. Kinder seien oft sehr begeisterungsfähig und stellten viele Fragen zu all den ihnen unbekannten Dingen. Ein Bügeleisen, das nicht elektrisch ist, und das Werkzeug eines Diamantenschleifers seien für viele Schüler heutzutage unbekannt.
Der Verein Brüder-Schönfeld-Forum erinnert seit Jahren an die Schicksale von Maintaler Bürgern, die zwischen 1933 und 1945 vom NS-Regime verfolgt und umgebracht wurden. Die Geschichtsbewahrer wollen die Schicksale jener rund 400 Maintaler festhalten, die in der Nazi-Diktatur Willkür und Gewalt ausgesetzt waren. Vorsitzender ist Herbert Begemann. Er hat im Juni herausgefunden: Bei den Toiletten auf dem alten Dörnigheimer Friedhof hängt eine mannshohe, schwarze Marmortafel aus dem Jahre 1895. In goldenen Lettern gedenkt die Gemeinde Dörnigheim hier einigen ihrer Söhne.
Die untersten beiden Namen auf dem schwarzen Marmor wirken seltsam eingezwängt: Löser und Wolf Steigerwald, versehen mit dem Vermerk „Isr.“ für Israeliten = Juden. Der eine Veteran, Löser – jiddisch für Lazarus – war ebenfalls Schütze. Der andere, Wolf Steigerwald – mutmaßlich sein Bruder – wird der Waffengattung „Train“ zugeordnet und diente wohl im militärischen Transportwesen. Es ist kein Zufall, dass die Steigerwalds so weit unten stehen,
sie wurden erst später hinzugefügt.
In einem Amtsblatt aus dem Jahre 1896 fand Begemann einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass der evangelische Pfarrer Dörnigheims damals abgelehnt hatte, die jüdischen Veteranen auf der Tafel verewigen zu lassen. In dessen evangelischer Kirche war die massive Marmorplatte nämlich ursprünglich angebracht worden. Der Umgang mit den Steigerwalds jedenfalls missfiel sowohl dem Dörnigheimer Bürgermeister Lapp als auch den beiden Veteranen selbst. Letztlich, trotz des offensichtlichen Judenhasses des evangelischen Geistlichen, wurden die Steigerwalds auf der Tafel verewigt. Damals, waren die Steigerwald-Brüder bereits in Frankfurt erfolgreiche Geschäftsleute gewesen.
Zum 40. Mal findet in diesem Jahr das Straßenfest statt. Seit der ersten Auflage 1980 hat sich das Fest zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Maintaler Terminkalenders entwickelt. Auch in diesem Jahr ist wieder am dritten Augustwochenende für ein buntes Programm gesorgt.
Die Organisation übernimmt einmal mehr der Vereinsring Bischofsheim um seinen Vorsitzenden Andreas Derflinger. Dieser zeigt sich mit der Resonanz hochzufrieden: „Wir haben über 60 Teilnehmer in diesem Jahr, sonst liegen wir bei rund 50“. Genau 16 Vereine und Parteien haben Stände für das Straßenfest angemeldet.
Eingespielt ist auch bereits der Ablauf des Straßenfestes. Beginn ist am Samstag um 15 Uhr mit dem Fassanstich. Geplant ist auch ein Auftritt des Musik-Corps Bischofsheim. Gefeiert wird am Samstag bis zirka 1 Uhr, ehe es am Sonntag um 11 Uhr mit dem Frühschoppen weitergeht. Um 22 Uhr gehen dann schon wieder die Lichter aus. Auch für die kleinen Besucher wurde ein breites Angebot unter anderem mit Kinderschminken und Karussell auf die Beine gestellt.
Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. August 1980 stieg die Premiere im Stadtteil. Das Straßenfest fand damals im Rahmen der großen Jubiläumsfeierlichkeiten zur 1100-Jahr-Feier von Bischofsheim statt. Schnell waren sich die Bischofsheimer aber einig, dass das Fest jährlich wiederholt werden soll. Schätzungsweise 10.000 Besucher wären in Bischofsheim auf den Straßen gewesen.
Perfekte Organisation der Kerb in Wachenbuchen im August und 1500 ausgelassen feiernde Gäste am Montag in Wachenbuchen. Zu den Klängen des Blasorchesters Wachenbuchen legt „Kurt Kurt“ – Helmut Schmidt mit bürgerlichem Namen – einen Einmarsch hin, von dem so mancher rheinische Karnevalsprinz nur träumen kann. Er singt das Lied von der schönen Donna Clara, die er einst tanzen sah. Die Wachenbucher und ihre Gäste stehen auf den Bänken – mal wieder. „Die Stimmung hier ist einmalig“, sagt Daniel Imbescheid, der als Sänger und Co-Moderator von 10 bis 13 Uhr gemeinsam mit dem Wachenbucher Blasorchester den Kerb-Frühschoppen „angeheizt“ hat. Gegen 16 Uhr wird er an diesem besonderen Montag die 1.500 Festbesucher unterhalten.
Dieses jährlich seit 1976 stattfindende Fest hat auch das Leben von Helmut Schmidt mitgeprägt.
Es war sein Vater, der die Figur „Kurt Kurt'“ über Jahre entwickelt hat. Der Vater, 1998 verstorben, sei ein begnadeter Sänger gewesen: „Und das bin ich ganz bestimmt nicht.“ Schließlich habe er sich 2005 entschieden, in die Fußstapfen des Vaters zu treten.
Dass das große Volksfest im kleinsten Maintaler Stadtteil im Jahr 2019 überhaupt stattfindet, ist den Leuten zu verdanken, die am Montagmorgen von den Gästen im Festzelt mit stehenden Ovationen und lang anhaltenden Sprechchören gefeiert werden: Timo Stein, Klaus Karber, Yannick Schmidt, Sven Ebert und Patrick Fitz. Nachdem klar war, dass weder das Blasorchester Wachenbuchen noch der Sportverein Kewa Wachenbuchen das Fest organisieren können, sprangen die engagierten, gut vernetzten Wachenbucher „Macher“ ein, die unter dem Dach der Sport- und Kulturgemeinschaft Wachenbuchen erst einmal Strukturen schaffen mussten, um das Fest zu ermöglichen.
Polizeibeamte nahmen am frühen Dienstag einen Mann vorläufig fest, der gegen 0.40 Uhr in der Straße „Am Hanauer Weg“ nahe des Kerbfestzeltes mit einem Reizstoffsprühgerät gesprüht haben und dann geflüchtet sein soll. Nach ersten Erkenntnissen verspürten anschließend mehrere Personen ein Brennen in den Augen und im Gesicht. Sie wurden vor Ort medizinisch versorgt. Kurz darauf nahmen die Polizisten den 23-jährigen Verdächtigen fest. Der Beschuldigte aus Neuberg muss sich nun einem Strafverfahren wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung stellen (13. August).
Die Sängervereinigung Hochstadt wird im September160 Jahre alt, Je nachdem, wie das der Chorleiter und Musikdirektor Damian Siegmund für geboten hielt. Rudel-Sing-Sang bei der Sängervereinigung? In gewisser Weise ja, obwohl diesen Begriff ein anderer geprägt hat. Wie auch immer, eine derart humorvolle Chorprobe, bei der ausschließlich Volkslieder gesungen wurden – so lautete das Themen-Motto der Probe mit anderen Mitteln – die hat wohl selten ein doch so alter Gesangsverein in seiner Geschichte gesehen.
Apropos alt: Kein Traditionsverein ohne einen jungen Chor präsentierte sich ebenfalls am Abend. Mit seinem Leiter und Ehrendirigenten der Sängervereinigung, Dr. Rudolf Keim, sang der reine Frauenchor Cantabile, gewissermaßen als junges und blühendes Pflänzchen des Vereins und bunt gewandet, teils im Dirndl, das Lied von der „Wahren Freundschaft“.
Und dann ganz optimistisch: „Jetzt kommen die lustigen Tage“.
Die Lieder legt nicht der Dirigent fest, sagen Siegmund und Ursula Aurbek, die Vorsitzende des Gesangvereins von 1859. „Die Liedauswahl bestimmen wir völlig demokratisch, per Abstimmung. Das können auch moderne Sachen aus Pop und sogar Rock sein. Aber bitte: Jeder muss den Mund aufmachen und zeigen, dass er irgendwo im Bass, Tenor, Sopran oder Alt angesiedelt ist“, meinen die beiden augenzwinkernd
Mit einer außergewöhnlichen Ausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit der Nazi-Diktatur in Deutschland (1933 bis 1945) läutet der Verein Brüder-Schönfeld-Forum im Oktober einen Veranstaltungsreigen zu seinem zehnjährigen Bestehen ein. Damit widmet sich der Maintaler Verein für Demokratie, Menschenrechte und Erinnerungskultur einem Thema, das weder in der politischen Bildung noch in den Diskussionen um das angemessene Erinnern einen Stammplatz hat.
Besonders traf es die jüngeren Männer, weil sie aus religiöser Überzeugung den Dienst mit der Waffe verweigerten. In vielen Fällen wurde das mit dem Tod durch Erschießen bestraft.
Aber nicht nur Männer wurden inhaftiert. In einer Begleitveranstaltung an der Albert-Einstein-Schule zeigt das Brüder-Schönfeld-Forum einen Film über die Mannheimerin Sophie Stippel, die in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück inhaftiert war. Die „Bibelforscherin“war in Auschwitz als Köchin des Kommandanten Rudolf Höß eingesetzt, der sie aus Jugendtagen kannte. In den Konzentrationslagern wurden Mitglieder der Zeugen Jehovas analog zum Davidstern für die Juden mit einem aufgenähten lila Winkel markiert. Daher steht die Ausstellung in Maintal-Hochstadt unter dem Titel „Die mit dem lila Winkel“.
Lou Yehuda Strauss, als Ludwig Strauß am Rübenberg Nummer 11 geboren, starb nach Mitteilung des Maintaler Brüder-Schönfeld-Forums am 15. Juli im Alter von 98 Jahren in einem New Yorker Seniorenzentrum. Ludwig Strauß war der jüngste von drei Brüdern. Anders als deren Mutter, die nach Minsk deportiert wurde und dort umkam, schafften es alle drei Söhne, sich rechtzeitig vor der unausweichlichen Ermordung durch die Nationalsozialisten zu retten. Bereits 1936 hatte der ältere Bruder Simon für den vier Jahre jüngeren Ludwig ein Visum in Palästina organsiert, wo dieser mit nicht einmal 15 Jahren sein Leben neu einrichten musste. Palästina war zu jener Zeit britisches Mandatsgebiet. Daher schloss sich Ludwig Strauß der britischen Armee an und wurde nach 1947 als einer der Ersten in die neue israelische Luftwaffe übernommen und zum Piloten ausgebildet.
Im Jahre 1957 siedelte Ludwig Strauß mit seiner Frau Eva und dem erstem Sohn David aus dem Staat Israel in die USA über, wo Sohn Ralph auf die Welt kam. In New York verdingte sich der gebürtige Wachenbucher als Automechaniker, bevor er in der Bronx seine eigene Tankstelle und Reparaturwerkstatt eröffnete.
Aus Maintaler Sicht ist noch erwähnenswert, dass Ludwig Strauß vermutlich der älteste noch lebende Diamantschleifer aus Wachenbuchen war. Er hatte 1935 in einem der heute nicht mehr existierenden Betriebe eine Lehre begonnen, die er wegen der Entlassung aller Juden nicht abschließen konnte.
An seinen Geburtsort kehrte Ludwig als Lou Strauss erst 1997 wieder zurück. Er folgte damit, begleitet von seinem Bruder Simon und dessen Ehefrau, einer Einladung der Stadt Maintal. Wie die Familie jetzt bei der Trauerfeier erwähnte, waren das damalige Wiedersehen mit der Heimat und der damit verbundene Empfang als Ehrengast für den Verstorbenen von ganz besonderer Bedeutung.
Wie der Vorsitzende des Vereins Brüder-Schönfeld-Forum, Herbert Begemann, berichtet, leben als frühere Mitglieder der ehemaligen israelitischen Gemeinden auf Maintaler Gebiet noch die in der Hanauer Landstraße geborene Thea Philipp (geborene Schönfeld). Sie lebt in Israel. Die in Dörnigheim auf die Welt gekommene Klara Dorogusker (geborene Stern) lebt in den USA.
Der öffentliche Filmabend der Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde stieß Ende Oktober wieder auf sehr große Resonanz. Alle Filmer möchten mit ihren Filmbildern Geschichten erzählen und diese einem interessierten Publikum präsentieren. Der zweite Teil des Abends begann mit dem Film „1100 Jahre Feier Bischofsheim, 1. Straßenfest“. Dies war eine Gemeinschaftsproduktion der damaligen Bischofsheimer Schmalfilm-Freunde aus dem Jahre 1980. Anschließend stand der Film „Ein Blick zurück“ von Dieter Ott auf dem Programm. Er hatte sich filmisch dem Wandel seiner Gemeinde von kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zum Heute gewidmet. Dieter Ott hat dazu sehr viel historisches Film- und Bildmaterial gesammelt und dies alles noch für den Film nacharbeiten müssen.
Der Rommé- und Canastaclub wird 40 Jahre alt:
Spielen ohne Computer? Ja, es geht! Für Jugendliche ist das heute wohl ein provokantes Wort. Aber noch immer ziehen viele Menschen die Geselligkeit und das Gefühl, unter Gleichgesinnten zu sein, dem schnöden Ego-Shooting vor.
Obwohl ich selbst gerne Computerspiele spiele, ich muss schon sagen:
Beim 40. Jubiläum des Rommé- und Canasta-Clubs Maintal schätzten Auch viele jüngere bis zu gleichaltrigen und (noch) älteren Mitbürgern die Gesellschafts- sprich Kartenspiele, wo reale Mitmenschen am Tisch sitzen und nicht auf Bildschirme oder Smartphones glotzen, sondern auf das Blatt ihres Nachbarn zu schielen versuchen. Rolf und Birgit Lanio gehören zu den Gründern des RCCM, „an einem dunklen und kalten Novemberabend im Jahr 1979“. Damals trafen sie sich mit anderen Maintalern schon im „Treffpunkt“, der kleinen Kneipe in der Dörnigheimer Philipp-Reis-Straße. Wo das Rauchen ausdrücklich erlaubt ist und irgendwie zur Kultur dazu gehört. Selbst wenn das medizinisch nicht so ganz legitimiert sein sollte.
Rolf Lanio ist von Anbeginn an Vorsitzender des Vereins ist. „Seit 40 Jahren kommen jeden Dienstag um 19.30 Uhr dutzende Menschen hier zusammen, um Geselligkeit zu erleben und ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Rommé- und Canasta-Spiel. Wir haben hier einfach Gemütlichkeit zu bieten, Spaß und Freude.
Das Mischen des dicken Kartenstapels – es wir mit 108 Blatt, gespielt – geschieht nicht mehr von Hand, sondern übernimmt im Club mittlerweile die Mischmaschine. Vorsicht ist angesagt, die Maschine per Handkurbel schmeißt gerne mal über den Rand; deshalb ist Unterarmarbeit beim Abdecken des Auswurfs angebracht. Andreas Haupt wird voraussichtlich Nachfolger Rolf Lanios bei der nächsten Vorstandswahl, die Sieger des Turniers und damit Maintaler Stadtmeister 2019 des RCCM
Bereits im Frühjahr hatte Dominik Thoma signalisiert, dass er aus familiären Gründen die Leitung des Jugendorchesters des Blasorchesters Wachenbuchen abgeben wollte. Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde man in Karben fündig: Dort lebt der Posaunist Robert Koch, der dort auch in der Stadtkapelle tätig ist. Seit 2018 studiert Koch Schulmusik an der Hochschule für Musik in Frankfurt mit den Hauptfächern Posaune und Gesang. Die dort erworbenen pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten setzt Robert Koch seit Ende Mai nun in den Proben mit den Wachenbuchener Nachwuchsmusikern ein. Dort fiebern die Musiker gerade den nächsten Auftritten beim großen kommenden Herbstkonzert am Samstag, 9. November, in Mittelbuchen und auf dem Weihnachtsmarkt in Wachenbuchen Sonntag, 1. Dezember, entgegen.
Seit einigen Wochen leitet Robert Koch mit Leidenschaft und viel Freude neben den Jugendproben auch das Stammorchester. Seine Feuerprobe steht ihm nun also am kommenden Samstag im November in Mittelbuchen bevor.
Fastnacht:
Die Dörnigheimerin Alexandra und der Däne Karsten Harder sind Prinzenpaar der Blau-Weißen, Den Start in die lange diesjährige Faschingssaison machte eine Kostümsitzung, die vor allem die Jugend so richtig in Szene setzte.
Beim Humor-Musik-Verein begeisterten 18 Tänzerinnen und Tänzer im Alter von zwölf bis 40 Jahren das Publikum mit einem modernen Tanz und akrobatischen Einlagen. Es folgte der
Einmarsch von Sitzungspräsident Thorsten Heide und dem Elferrat in bester Stimmung. Es folgte das Jugendgruppenstück. Nach der Pause oblag es den Majorettes, mit ihrer Bühnenshow „HipHop meets Klassik“ die Stimmung wieder anzuheizen. Zum Brodeln brachte den Saal der mit Hochspannung erwartete Protokoller Colin Stein, der von Weltpolitik bis zu kommunalen Ereignissen das aktuelle Geschehen im Blick hatte. Für das krönende Finale der Sitzung sorgten die Guggemusiker der Hochstädter Lärmbelustigung.
Im Bürgerhaus Hochstadt war der Handwerkersitzung der Hochstädter Käwern. Rund 120 Käwern sorgen dafür, dass die Handwerkersitzung auch im Jubiläumsjahr des Vereins ein voller Erfolg wird.
Die Rot-Weiß-Karnevalisten aus Wachenbuchen feierten ihr Jubiläum: Die mehr als vierstündige Show auf der Bühne und im Saal bot an karnevalistischen Highlights so ziemlich alles, was Rot-Weiß heißt.
Traditionell am Samstag vor Rosenmontag ab 14.11 Uhr findet der Faschingsumzug in Dörnigheim statt. Man rechnet mit 15.000 bis 16.000 Besuchern. Insgesamt rund 1.200 Maintaler Fastnachter werden wieder dafür sorgen, dass der Umzug für alle ein Erlebnis wird. Neben zahlreichen Fußgruppen und Kapellen werden ein Höhepunkt auch wieder die großen und aufwendig gestalteten Motivwagen sein. Es gibt es in diesem Jahr zehn Wagen mit Beschallung. Rund 9.000 Euro kostet die Umsetzung des Karnevalszuges den KVM. Finanziert wird diese Summe vor allem durch das jährliche Heft zur Kampagne mit zahlreichen Inseraten von Betrieben aus Maintal und der Region. Die Stadt Maintal investiert noch einmal 21.000 Euro, damit der närrische Lindwurm sich durch die Straßen Dörnigheims schlängeln kann. Diese Summe ist für die Durchführung des Zuges vorgesehen. Darin enthalten sind beispielsweise die Aufwendungen für externe Sicherheitskräfte, Beschilderungen, Absperrungen, Toiletten und Abfallentsorgung. Gemeinsam mit dem Vorstand des KVM, der Ordnungsbehörde, der Feuerwehr, der Polizei, dem Eigenbetrieb Betriebshof sowie der Straßenverkehrsbehörde wurde das Konzept für die Sicherheit und Ordnung während der Veranstaltung ausgearbeitet.
Entlang der Zugstrecke werden viele Einsatzkräfte für Sicherheit sorgen. Unter anderem sind neun Mitarbeiter der Ordnungsbehörde und zusätzlich acht externe Sicherheitskräfte vor Ort, hinzu kommen Mitarbeiter von der Polizei und Rettungsdiensten. Zudem wird es mobile Absperrungen durch städtische Dienstfahrzeuge entlang der Zugstrecke geben, um Lkw oder Pkw von den Feierwütigen abzuhalten. Besucher des Zuges können wieder für die An- und Abfahrt kostenlos Busse der Linien 22 und 23 des Maintaler Stadtverkehrs nutzen.
Sieben Hochstädter gründeten 1908 die Karneval-Gesellschaft Käwer:
111 Jahre ist es her, seit am 3. März 1908 bei Rindswurst, Brot und Äppelwoi in der Gaststätte „Strohl“ die Karneval-Gesellschaft „Käwer“ aus der Taufe gehoben wurde. Sieben Hochstädter wagten das Unterfangen. Die Traditionstorte Schwarzwälder Kirschtorte darf auf keinen Fall fehlen, wenn die Karnevalisten mit dem Marienkäfer als Maskottchen ihr närrisches Jubiläum feiern.
Damals bestanden die Vereinsaktivitäten vor allem aus Tanzabenden, bei denen für einen Tanz nach Schallplatte fünf Pfennig Tanzgeld gezahlt werden mussten, und für einen Maskenball noch Gewehre für 14 DM gekauft wurden und eine Lustbarkeitssteuer fällig wurde. Zwischenzeitlich gibt es noch einen Mai- und Oktoberball oder das sagenumwobene „Likörstübchen“. Bis Fastnachtssitzungen fest im Jahresprogramm verankert sind, dauert es. .
Was sich wie ein roter Faden durch die Käwern-Historie zieht, sind die familiären Bande zwischen den Mitgliedern. „Der Verein ist klein und heimelig, eine Gemeinschaft, die gepflegt wird. Man kennt sich und hilft sich“, sagt Corina Wachtfeitl, die durch Freundinnen seit ihrer Jugend mit den Käwern verbunden ist, aber erst 2004 durch ihre Tochter im Verein aktiv wurde.
Die Aktivitäten gehen weit über die klassischen Faschingssitzungen hinaus. So initiierte der Verein eines der ersten Kartoffelfeste in der Region – bis heute eine feste Größe. Hinzu kommen Hoffest, die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und natürlich die Vorbereitungen für die närrischen Veranstaltungen.
Der Blick in die Zukunft ist der Blick auf die Jugend. Entsprechend wagen die Käwern immer mal wieder Neues, um den Zeichen der Zeit gerecht zu werden. In der diesjährigen Jubiläumskampagne gab es deshalb erstmals eine „Stehung“ als Mischung aus Programmbeiträgen und lockerer Partystimmung.
Bei der Gestaltung ihrer Sitzungen setzen die Käwern vor allem auf Lokalkolorit und handgemachte Beiträge. Das gilt ebenfalls für die Jubiläumsfeierlichkeiten, die natürlich vom Jubiläumsmaskottchen begleitet werden: dem „Hundert-Elf“ Moritz Kolb.
Am Samstag, 25.Mai, wird ab 17 Uhr der Tanzplacken einmal mehr seinem Namen gerecht: Die elfköpfige Band Beat Notes wird dem Publikum ab 18 Uhr ordentlich einheizen. Zwischen den einzelnen Gigs wird der Musik-Kabarettist und Stand-up-Comedian Andy Ost einen Nonstop-Angriff auf die Lachmuskeln vornehmen. Für kulinarische Leckereien und Getränke sorgen die Gastgeber.
Der Sonntag, 26.Mai, beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, den der Limes-Gospelchor musikalisch begleitet. Anschließend spielt das Blasorchester Wachenbuchen zum Frühschoppen auf, bei dem neben der 111-Festwurst auch Spiele für Groß und Klein angeboten werden. Bei Kaffee und Kuchen gibt es danach Tanz und Theater auf dem Tanzplacken. Zum Ausklang des Festwochenendes gibt es ab 17 Uhr einen gemütlichen Dämmerschoppen mit der Band Backround zusammen mit den Worschtlern. Speziell für die Feierlichkeiten haben sich die Käwern etwas Besonderes einfallen lassen: Die ersten 111 Flaschen vom 1. Maintaler Gin „Chicken Hill“ wurden präsentiert. Die 1., die 11. und die 111. Flasche wurden von Landrat Thorsten Stolz als Schirmherr der Veranstaltung signiert und später versteigert.
Das Bühnenprogramm beim HMV ist echte Handarbeit – vom gesprochenen Wort über die Kulissen bis hin zu den Kostümen. Rund 70 davon nähen im Oktoberdie Nähfrauen des Humor-Musik-Vereins Christine Misiewicz, Margit Heide, Angela Cercas, Laura Rodriguez und Dani Sessner und Annelie Sessner. In jeder Kampagne! Im April geht es los. Dann beginnt die kreative Vorarbeit, wenn die Gruppen mit ihren Themen und Ideen auf die Nähfrauen zukommen.
Christine Misiewicz ist der Kopf der Gruppe, die sich vor rund 20 Jahren zusammengefunden hat, nachdem jeder allein „vor sich hingewurschtelt hat“. Seitdem ist das Schneidern der Kostüme ein wöchentliches geselliges Event. Jeden Mittwochabend kommen die Nähfrauen für zwei, drei Stunden in der Geschäftsstelle des HMV im „Neuen Bau“ zusammen.
Organisationen
Die Tafel in Dörnigheim feierte Ende des vergangenen Jahres Geburtstag. 600 Haushalte und fast 1400 Personen werden heute pro Monat mit frischen Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs versorgt. Doch damit aus der „Nahrungsquelle“ die Tafel Maintal und somit ein richtiger Logistikbetrieb werden konnte, mussten die Verantwortlichen schon früh viel Arbeit und Mühe in das Vorhaben stecken.
Dass es eine regelmäßige Essensausgabe für die Maintaler gibt, ist Karl-Heinz Oehme und seiner Frau Ursula zu verdanken. Sie hatten im Sommer 2003 die Idee zu dem Projekt. Damals gab es Tafeln in Hanau und in Frankfurt.
Während der Wachenbucher Kerb sicherte er sich die Unterstützung des damaligen Ersten Stadtrats Günther Wassermann, und kurze Zeit später, am 19. Dezember 2003, war es dann soweit: An der Neckarstraße 9 in Dörnigheim gab es die erste Lebensmittelausgabe in der „Nahrungsquelle“ unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal.
Am ersten Tag kamen 40 Abholer. Am dritten Ausgabetag waren es schon 60 Bedürftige, die sich in der „Nahrungsquelle“ mit Lebensmitteln wie Brot, Gemüse, Reis und Nudeln eindeckten. Die Zahl der Abholer ist stetig gestiegen. Am 9. September 2005 waren es zum Beispiel 83. Nur wenige Monate nach der ersten Ausgabe konnte der Leiter dann auf 20 Ehrenamtliche zurückgreifen.
Trotz aller Unterstützung gab es für das „Nahrungsquelle“-Team auch Schwierigkeiten, vor allem am Anfang: Zunächst gab es zum Beispiel Probleme mit der Müllentsorgung. Denn die Spenden mussten in der „Nahrungsquelle“ sortiert und die aussortierten Lebensmittel entsorgt werden. Das waren ja zum großen Teil verderbliche Nahrungsmittel und immer auch eine große Menge. Schnell entstand eine Kooperation mit dem ehemaligen Pferde- und Tierhof an der Hochstädter Ringmauer, der „Happy Horse Ranch“. Die Tiere haben von der Nahrungsquelle regelmäßig aussortierte Lebensmittel bekommen, die aber eigentlich noch gut waren. So wurde der Nachhaltigkeitsgedanke der „Nahrungsquelle“ konsequent weitergeführt.
Die Ausgabestelle wurde von einem kleinen Windfang in größere Räume an der Rückseite des Hauses an der Neckarstraße 9 verlegt. Das Team hat den Ausgabe-Raum selbst hergerichtet, renoviert, gestrichen und vor allem viel sauber gemacht. Auch Schreiner- und Elektroarbeiten musste das Team in Eigenregie durchführen.
Aus der „Nahrungsquelle“ ist mittlerweile die „Tafel Maintal“ geworden. Mehr als 100 Ehrenamtliche engagieren sich dort, investieren pro Jahr gut 10.000 Arbeitsstunden. Dreimal in der Woche verteilen sie, zwischenzeitlich umgezogen in die Neckarstraße 13, Lebensmittel an rund 150 Haushalte. Darunter sind viele kinderreiche Familien, weiß Wolfgang Kampe, der die Tafel seit rund fünf Jahren als Nachfolger von Erwin Henkel leitet: An manchen Tagen kommen allein 20 Abholer, die insgesamt 80 Personen versorgen müssen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Bedürftigen, die die Tafel regelmäßig versorgt, verändert. In den Jahren 2015 und 2016 kamen viele Einzelpersonen, vornehmlich Flüchtlinge. Mittlerweile kommen wieder mehr Familien. Dadurch sei zwar die Zahl der Abholer gesunken, die der zu versorgenden Personen aber gestiegen.
Im Reparatur-Café in Bischofsheim geht es nicht nur darum, dass die Helfer dort die Geräte der Besucher reparieren. Es geht vordergründig um den Austausch untereinander und darum, sich gegenseitig eine Hilfestellung zu geben. Die Helfer arbeiten alle ehrenamtlich und freuen sich, wenn den Besuchern geholfen werden kann, ohne dass dafür hohe Kosten anfallen. Gegen eine Spende können hier alle Werkzeuge benutzt werden, Fachkräfte und Hobbytüftler unterstützen, wo sie eben können. Um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen oder gelegentliche Wartezeiten zu überbrücken, wird auch Kaffee und hausgemachter Kuchen kostenlos angeboten. Es entstehen auch neue Bekanntschaften und das Gemeinschaftsgefühl werde gestärkt. Seit nun fast drei Jahren gibt es das Reparatur-Café in Bischofsheim, das mit seinem Konzept zwar hauptsächlich den Aspekt der Nachhaltigkeit unterstützt, aber auch vorbildlich einen großen Beitrag zur Gemeinschaft und vor allem zur Integration leistet.
Wenn Menschen nicht mehr weiter wissen, kommen sie zu Barbara Soff. Die Dörnigheimerin ist im Sozialverband VdK aktiv und kennt die Nöte und Sorgen vor allem von älteren Menschen nur zu gut. Nicht immer ist es leicht, die nötige Distanz zu wahren. Das sind manchmal schon schwere Schicksale und nicht immer kann man helfen. Aber es ist gerade der intensive Kontakt mit Menschen, den Barbara Soff an ihrem Ehrenamt schätzt.
Ursprünglich kam die Seniorin selbst als Ratsuchende zum VdK. Seit 2008 ist sie stellvertretende Vorsitzende im Ortsverband Dörnigheim. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Jürgen Malbrich bot sie lange Zeit die wöchentlichen Beratungssprechstunden an. Mittlerweile macht sie dies in Hanau für den Kreisverband.
Allein an diesem Vormittag waren es in knapp zwei Stunden sieben Beratungsgespräche, die sie führte. Der VdK wird dringend gebraucht. Sie ist außerdem amtlich bestellte Betreuerin, Mitglied im Maintaler Senioren- und im Frauenbeirat, im Vorstand der Schützengesellschaft Tell tätig und singt im Kirchenchor Cäcilia sowie im Gesangverein Vorwärts Wachenbuchen.
Bis Ende vergangenen Jahres war sie zudem ehrenamtliche Demenzbetreuerin. Eine Aufgabe, die sie aus Zeitgründen abgab. Und auch ihr Vorstandsamt im Ortsverband würde sie im nächsten Jahr gern in jüngere Hände legen.
Dass sie nun als Dankeschön für ihren aktiven Einsatz mit einer Linde im Maintaler Frauenhain geehrt wird, die sie am Sonntag, 10. März, dort pflanzen darf, freut sie.
Seit mehr als einem Jahr bieten im April die Malteser Gründau-Lieblos in Kooperation mit dem Kommunalen Center für Arbeit Maintal und dem städtischen Fachbereich Asylbetreuung das Näh-Projekt „StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ an, damit man mit den anderen Frauen in Kontakt zu kommt, um gemeinsam zu nähen. Die selbstgestalteten Produkte kommen örtlichen Vereinen und Institutionen zugute. Zuletzt haben die Frauen österliche Körbe für die Tafel der Bürgerhilfe genäht und liebevoll gefüllt mit Schokoladen-Osterhasen, bunten Eiern und Luftballons. Die Körbe wurden am Dienstag an die Mitarbeiter der Tafel übergeben. In den Ausgaben am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vor Ostern wurden die kleinen Geschenke an hilfsbedürftige Familien verteilt.
Am Freitagnachmittag treffen sich vor allem Frauen auf der Terrasse des Stadtteilzentrums Bischofsheim. Sinn der Aktion: Die Menschen aus der Nachbarschaft sollten sich an diesem Tag kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen. Das Motto „Bring deine älteren Nachbarn mit!“ hatte an diesem „Tag der Nachbarn“ vor allem das Gespräch zwischen den Generationen im Blick. Angefangen hatte alles 2001 mit der ersten internationalen Frauengruppe.
Nach wie vor stehe die interkulturelle Begegnung im Mittelpunkt der Arbeit von Menschen mit gemeinsamen Interessen. Man versucht auch, die imaginäre Grenze „Kreuzstein“ aufzuheben. Die Hauptverkehrsstraße wird in Bischofsheim als Zäsur wahrgenommen, doch die Angebote des Stadtteilzentrums stehen allen Menschen, Gruppen und Initiativen, die sich gemeinsam und miteinander ehrenamtlich engagieren wollen, zur Verfügung.
Im Stadtteilzentrum treffen sich monatlich unter dem Motto „Neues aus dem Stadtteil“ Menschen und Gruppen aus Bischofsheim, um sich auszutauschen. Die Gartengruppe beispielsweise kommt einmal pro Woche zusammen, um einen Garten zu pflegen. Das Reparatur-Café bietet alle vier Wochen samstags seine Dienste an. Der Spieletreff ist offen für Eltern mit Kleinkindern. Zudem gibt es das offene Stadtteilzentrum für alle, die einfach mal reinschnuppern wollen.
Neben der Frauengruppe, die sich monatlich trifft, hat sich inzwischen eine Männergruppe gegründet. Außerdem bietet das Stadtteilzentrum im Mai auch kostenlose Sozialberatung zu Themen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung und in besonderen Notlagen an.
Im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim wird im August Blut gespendet. Es werden 500 Milliliter für die Spende und weitere 35 Milliliter für Laboruntersuchungen abgenommen. Aus der Blutspende stellen sie rote Blutkörperchen her, die Patienten den Sauerstofftransport im Blut sichern, Blutplättchen (Thrombozyten) sowie Blutplasma. Die beiden letzteren sind notwendig, um Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder Blutungsneigungen behandeln zu können. Für 535 Milliliter Blut gibt es an diesem Abend selbst gemachte Burger. Wichtig ist, dass man am Tag der Spende ausreichend gegessen und getrunken hat, am besten um die zwei Liter. Außerdem muss man ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm haben.“ Während Männer bis zu sechsmal im Jahr spenden dürften, seien es bei Frauen maximal viermal. Spenden darf jeder ab 18 Jahren, das letzte Mal einen Tag vor dem 73. Geburtstag.
Ganze 58.950 Euro – das ist die Summe, die zehn „Löwenfrauen“ aus zehn Ländern mit der Aktion „Kili for Kids“ sammeln und anschließend spenden möchten. Dabei handelt es sich um eine Reise zum Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, mit deren Hilfe man Spenden generieren möchte. Auch zwei Mitglieder des Maintaler Lions Clubs, Sven Sziedat und Harald Agel, haben sich an der Aktion beteiligt. Auch wenn das nicht von Beginn an so geplant war. „Eigentlich haben wir dieses Vorhaben unabhängig von 'Kili for Kids' geplant“, gesteht Sziedat, der aktuell auch Präsident des Maintaler Clubs ist. Die beiden waren sogar losgelöst voneinander auf die Idee gekommen, die Reise zum höchsten Berg Afrikas aufzunehmen.
Im September 2018 entschieden sie sich endgültig dazu, die Reise zu unternehmen. „Erst, nachdem wir gebucht hatten, erfuhren sie von der Aktion „Killi for Kids“. Von der Reise an sich schwärmen die Maintaler Lions in den höchsten Tönen. Sowohl die Landschaft als auch die Mentalität sei für beide einfach beeindruckend gewesen. Das Highlight der Reise war der Aufstieg zum Gipfel des „Kilis“ am zehnten Tag der Reise. „Man hat uns um 23 Uhr geweckt. Wir hatte da gerade mal zwei Stunden geschlafen. Wenn überhaupt“, so Agel. Mit Stirnlampen auf dem Kopf sei man im Anschluss losgelaufen und habe gegen 7 Uhr den Gipfel erreicht. Von dort konnte man die Sonne unter den Wolken aufgehen sehen.
Ihre Erlebnisse, die beide auf ihrer Tour zum Kilimandscharo gesammelt haben, wollen sie im Zuge von Vorträgen verarbeiten. „Wir beginnen mit nicht-öffentlichen Veranstaltungen in den Lions Clubs, um eben Spenden zu sammeln“, sagt Agel. Im Anschluss werden weitere Termine folgen. So habe man sich bereits mit der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim darauf verständigt, dass dieser Vortrag auch dort gehalten werden solle. Nur den Termin habe man noch nicht festgelegt, verkünden die beiden.
Anlässlich der ersten weiblichen Präsidentin des internationalen Lions Clubs, Gudrun Yngvadotti im Jahr 2018, wurde das Projekt „Kili for Kids“ gestartet. Zehn Frauen aus zehn unterschiedlichen Ländern entschieden sich, gemeinsam den Kilimandscharo zu besteigen und somit Geld für die Bildung und Versorgung von Kindern zu sammeln. Die Reise wurde von den Frauen selbst finanziert und 100 Prozent des gesammelten Geldes von Sponsoren soll dem Projekt zu Gute kommen.
Ehrenamtlich im Einsatz gegen Kinderarmut in Maintal ist der VdK-Ortsverband Dörnigheim mit seiner Aktion „Tischlein Deck Dich“. Bis heute setzten sie ein Zeichen für mehr Solidarität für die Schwächsten in Maintal. Aus satzungsrechtlichen Gründen wurde vom VdK im Frühjahr 2012 ein separater Verein mit dem Namen „Tischlein Deck Dich e.V.“ in Maintal gegründet. „In Deutschland muss zwar niemand verhungern, aber dennoch ist es wichtig, auf die Situation der ärmeren Schicht aufmerksam zu machen“, sagt Jürgen Malbrich, Vorsitzender des VdK Ortsverbandes und des Vereins „Tischlein Deck Dich e.V.“.
„In den Regelsätzen für Hartz IV sind gerade 3,60 Euro für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln und Getränken für Sieben- bis 14-Jährige an. Ein gelegentliches Eis im Sommer ist auch nicht vorgesehen.“ Der Verein habe sich verpflichtet, finanziell für die Speisen und die Hausaufgabenbetreuung einzustehen, die evangelische Kirche stelle die Logistik zur Verfügung.
Im Jahre 2009 – Jürgen Malbrich war seit Kurzem der Vorsitzende des Ortsverbands Dörnigheim des Sozialverbandes VdK – war den Mitarbeitern des Evangelischen Jugendzentrums in der Herrmann-Löns-Straße aufgefallen, dass Kinder sich lange vor den Öffnungszeiten auf dem Gelände aufhielten.
„Mit vier Kindern haben wir angefangen“, erinnert sich der heute 76-jährige Jürgen Malbrich, „jetzt sind es regelmäßig 14 Kinder und es gibt eine Warteliste.“ Sie betreuen im Augenblick nur ein Mädchen und zehn Jungs, wir wollen aber ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern.
Man kann das Maintaler Suppenfest bereits als traditionell einstufen, bei dem jedes Jahr im Herbst um die 16 große Suppentöpfe die Düfte dieser Welt aus dem Deckel entlassen. Die köstlichen Süppchen wurden nicht vor Ort gekocht, sondern in privaten Haushalten der Beteiligten und wurden im Jugendhaus Bischofsheim warm gehalten. Das Ziel ist es, dass sich die Menschen hier treffen, um sich gegenseitig kennenzulernen, sich nett zu unterhalten und dabei die vielen leckeren Süppchen zu genießen. Das Ganze war für die Gäste völlig kostenlos.
Angesichts der katastrophalen Zustände im Registrierlager von Moria auf Lesbos in Griechenland möchten Maintaler Geflüchtete im November gemeinsam mit dem Arbeitskreis Asyl einen Beitrag leisten, indem sie sich an der Aktion „Box of Love“ beteiligen, um die Menschen mit grundlegenden Hygieneartikeln zu versorgen. Besonders beeindruckt hat eine griechische Freiwilligenorganisation, die auf Lesbos ein großes Warenhaus betreibt, um die Geflüchteten mit dem Nötigsten auszustatten. Sie kommen oft völlig durchnässt mit wenigen persönlichen Dingen und brauchen jetzt warme, trockene Kleidung und Schuhe, um die kalten und regnerischen Wintertage auf den Inseln zu überstehen.
Elektromeister Marco Di Vincenzo und Team aus Wachenbuchen hängen mit einem gemieteten Hubwagen die Sterne und Schweife auf, die in der Hochstädter Altstadt ab sofort für ein ganz besonderes Flair sorgen. Er hat die Weihnachtsbeleuchtung über 20 Jahre lang im Dienst der Stadt Maintal angebracht und auch wieder abgehängt. Bereits seit einigen Jahren allerdings hat der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt mit Unterstützung privater Spender und Geschäftsinhaber diese Aufgabe in Hochstadt übernommen. Mit Spenden wurden vor zwei Jahren hochwertige LED-Leuchten für rund 1.800 Euro angeschafft. Einen ganzen Tag braucht das Elektriker-Team für die Aufhängung der Weihnachtsbeleuchtung, die bis 6. Januar die Hauptstraße in ein warmes Licht taucht. Vor allem natürlich am Weihnachtsmarkt, der am zweiten. Adventswochenende öffnet. Am Samstag, 7. Dezember, geht's um 15 Uhr los, Sonntag von 11 bis 21 Uhr (18. November).
Der „Inner Wheel Club Offenbach-Hanau-Maintal“, eine der an die Rotary Clubs angelehnten Serviceorganisationen von Frauen, veranstaltet am Samstag, 23. November, von 10 Uhr bis 15 Uhr im Goldschmiedehaus am Hanauer Altstädter Markt einen Adventsbasar. Zur Stärkung gibt es dort Glühwein und Suppe sowie Kaffee und Kuchen. Und natürlich auch wieder Adventskränze nebst anderen weihnachtlichen Geschenken zu kaufen, welche die Damen um ihre diesjährige Präsidentin Dr. Carola Kromer im Laufe der Woche selbst gebastelt haben.
Im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim fanden sie ihr Refugium, um in Ruhe und mit viel Spaß und Freude die schönen Dinge der Adventszeit zu modellieren.
In diesem Jahr findet der Hochstädter Weihnachtsmarkt zum 40. Mal statt. Was klein angefangen hat, ist groß geworden und vor allem bekannt. Seinerzeit begann man mit 20 Ständen, damals als Gewerbeverein Hochstadt unter der Federführung von Georg Kraft. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Weihnachtsmarkt weiter und wurde immer beliebter“, blickt Hans-Jürgen Schmitt zurück. Schmitt ist Vorsitzender des Fördervereins Hochstädter Weihnachtsmarkt, der seit 2001 die Ausrichtung übernimmt. Zuvor, ab 1991, oblag diese Aufgabe der „Interessengemeinschaft Hochstädter Weihnachtsmarkt“.
Die Zahl der Standbetreiber stieg seit der Premiere stetig. Mittlerweile sind es über 70 Teilnehmer, die auch in diesem Jahr mit ihren weihnachtlich geschmückten Buden die historische Hauptstraße säumen werden. Die Eröffnung erfolgt am Samstag, 7. Dezember, um 15 Uhr durch Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher. Bis 22 Uhr haben die Stände dann geöffnet. Am Sonntag, 8. Dezember, ist ein Besuch des Weihnachtsmarkts von 11 bis 21 Uhr möglich.
Parallel zum Weihnachtsmarkt lädt auch wieder der Hobby- und Künstlermarkt zu einem Besuch ein. Seit zwei Jahren befinden sich die Stände der Teilnehmer im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21. Dort werden rund 50 Aussteller wieder ihre selbst gefertigten Produkte anbieten.
Rund um den Weihnachtsmarkt findet außerdem ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt:
Der Nikolaus hat sein Kommen für beide Tage angekündigt. Jeweils um 18 Uhr wird er auf der Bühne vor dem Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ seinen großen Jutesack öffnen, um die kleinen Besucher zu beschenken, und freut sich darauf, das eine oder andere Lied oder Gedicht zu hören. Möglich macht die Bescherung eine Spende durch den Maintaler Globus.
Auf dem Hochstädter Weihnachtsmarkt darf selbstverständlich das Kinderkarussell nicht fehlen.
Im Jahre 1969 wurde der Rotary Club Hanau-Maintal im Staatspark Wilhelmsbad gegründet. Was lag da näher, als auch das Jubiläum im Dezember anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Arkadensaal des historischen Kurparks zu feiern? Und das mit prominenten Gästen: Neben Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und seiner Maintaler Amtskollegin Monika Böttcher hatten die Rotarier Dr. Beate Heraeus, die Vorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung, als Festrednerin gewinnen können.
Medizinische Einrichtungen für Kamerun, Schulausstattungen für Togo, Erdbebenhilfe für Italien. Dies sind nur einige von einer Vielzahl von Projekten, die auch mit Hilfe des RC Hanau-Maintal unterstützt wurden. Im Laufe der 50-jährigen Geschichte hat der RC Hanau-Maintal knapp 30 junge Menschen aus aller Welt für ein Jahr in seinen Familien beherbergt und nahezu 25 Jugendliche aus der Region in die Welt entsandt. Seit 1978 fördert der Rotary Club Hanau Maintal auch einen Schüleraustausch zwischen der Otto-Hahn-Schule und einer Einrichtung in Langres, der Stadt des französischen Partnerclubs.
Das einmalige Ambiente der Frankfurter Straße zieht trotz des nasskalten Wetters wieder viele Besucher in Maintals größtem Stadtteil. Lautstark riefen die Kinder nach dem Nikolaus, aber der hatte wohl witterungsbedingte Probleme. Umso erstaunlicher war es, dass sich doch eine ordentliche Anzahl an Menschen in die Dörnigheimer Altstadt begeben haben, um dort gemeinsam das vorweihnachtliche Treiben zu genießen. Zahlreiche Buden lockten mit kulinarischen Genüssen, und bei dem nasskalten Wetter trug auch der Glühwein dazu bei, dass die Menschen nicht zu sehr froren.
Kultur (siehe auch Kulturvereine)
Maintal wird immer wieder einmal als Stadt bezeichnet, in der es keine oder wenig Kultur gibt. Doch wer so klagt, der sollte sich einmal fragen, ob er auch nur eine der folgenden Kulturveranstaltungen besucht hat.
Die Volksbühne feierte Anfang Januar eine überaus gelungene Premiere mit dem neuen Vorsitzenden-Ehepaar Katharina und Ulrich („Uli“) Lüer. Das Format war ein altes: Neujahrskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt. Im Dezember vorigen Jahres erst waren die beiden gewählt worden, nachdem es einige Zeit schlecht um die Zukunft des Kulturvereins bestellt schien, weil der bis dahin amtierende Vorsitzende Thomas Wanka (Ende 2014 gewählt) nicht mehr antreten wollte. Mitte Februar präsentierte das Ensemble des a.gon-Theaters München „Ein brillanter Mord“ des Schotten James Cawood.
Den Verantwortlichen des Förderkreises Hochstädter Kirchenkonzerte ist es auch für die jetzt 34. Spielzeit gelungen, ein abwechslungsreiches Programm mit insgesamt zehn Kammerkonzertabenden in der evangelischen Kirche des Stadtteils zusammenzustellen. Die Musikfreunde können sich bereits auf renommierte und auch junge aufstrebende Künstler freuen. Hinzu kommt am Sonntag 31. März, das Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen der Blechbläserformation Bavarian Brass, das in Zusammenarbeit mit dem Blasorchester Wachenbuchen stattfinden wird. Im Rahmen der „Maintaler Musiktage“ findet am Donnerstag, 21. November, das gemeinsame Konzert des Rubin Quartetts mit dem Klarinettisten Andy Miles statt.
Zwei Werkgruppen wird die Maintaler Künstlerin Christine Herkommer bis Ende des Monats im 1. Obergeschoss präsentieren: Tafelbilder und Plastiken. Seit Anfang der neunziger Jahre modelliert und kreiert Christine Herkommer Wandbilder und Plastiken aus Flusen. Sie verwendet Flusen, wie sie sich alltäglich im Wäschetrockner sammeln. Sie arbeite sehr gerne mit dem, was abfällt, übrigbleibt und mit Fundstücken aller Art, die sie auf ihren Spaziergängen entdecke.
Den Hochstädtern ist Christine Herkommer vermutlich vor allem durch ihre jährliche Ausstellung im Kronenkeller ein Begriff. Viele erinnern sich vielleicht noch an die anmutigen „Elefantenhintern“, die an einem Duschvorhang im Keller hingen. In der aktuellen Ausstellung zeigt sie aus der Elefanten-Serie einen Stoßzahn aus Flusen. Ob nun Holzmalerei oder Flusentechnik, Christine Herkommer ist in vielen Techniken zu Hause. Im Jahre 2002 hat sich die Künstlerin mit der Technik der Ikonenmalerei, dem Arbeiten auf Holz, angeeignet. „Ich bin sozusagen im Ikonenmuseum in die Lehre gegangen, um die Technik zu lernen.“
Die zehn Tafeln zum Dekalog, die Dekan Martin Happel aus Gelnhausen zu einer Neuformulierung der Zehn Gebote angeregt haben, oder auch das Antependium für den Altar der Marienkirche Gelnhausen lassen spirituelle Deutungen ahnen, den Betrachter staunen. Eine Tafel aus dem Antependium ist auch im Historischen Rathaus zu sehen, ebenso wie die Sonnenscheibe oder die „Boote“. Je nach Hintergrund und Licht ändert sich die Abstrahlung, ein Effekt, der sich nicht fotografieren lässt, man muss ihn unmittelbar betrachten und bestaunen.
Anfang Februar bestätigten die Stadtverordneten das Kunstwerk „Touching Voltage“ (Berührungsspannung) der Künstlerin Anne Pfeifer als Sieger eines Bürgervotums. Gleichzeitig stimmten sie dem Erwerb für 21.000 Euro zu. Nur wann und wo das Kunstwerk aufgestellt wird, ist noch offen. Konzipiert wurde „Touching Voltage“, das aus zwei sich kreuzenden Lichterbögen besteht, für den neu zu gestaltenden Vorplatz des Bürgerhauses Bischofsheim. Es soll die Bedeutung des Bürgerhauses als Ort für Begegnungen unterstreichen. Sobald Betrachter einen Stromkreislauf bilden, indem sie sich und die Skulptur berühren, leuchtet diese. Um die Skulptur im leuchtenden Zustand zu erfahren, muss man also mit anderen in Kontakt treten, ihnen begegnen. Das Bürgerhaus Bischofsheim wird von der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ favorisiert
Unbekannte haben sich in der Nacht von Freitag auf Samstag Anfang Februar an einer der Skulpturen, die auf Initiative der Gruppe vor gut einem halben Jahr am Dörnigheimer Mainufer aufgestellt worden sind, abgesägt. Es ist nicht der erste Fall von Vandalismus. Schon Ende Dezember war eines der Kunstwerke nachts demoliert worden. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember haben Unbekannte eine Skulptur aus der Verankerung gerissen. Doch den Vandalen schien sie wohl zu schwer zu sein, denn sie ließen die Figur am Mainufer liegen.
Doch diesmal ist der Schaden ungleich höher: Mit einer Säge haben sich Unbekannte an einem der Kunstwerke zu schaffen gemacht und es anschließend in den Main geworfen, wird vermutet.
Die Künstlerin Bianca Thater hatte den Außerirdischen mit dem hellblauen Hemd vergangenen Sommer im Auftrag der Stadt und auf Initiative der Stadtleitbildgruppe Mainufer geschaffen. Im September wurde die sechsteilige Mainufergalerie schließlich eingeweiht. Der verschollene Außerirdische ist nun schon der zweite Schaden, den Unbekannte an dem Ensemble angerichtet haben
chon lange treiben Vandalen am Dörnigheimer Mainufer ihr Unwesen: Es wurden schon Papierkörbe geöffnet und der Müll auf der Wiese verteilt, und Bänke aus der Verankerung gerissen. Außerdem haben Unbekannte einen Zaun am Parkplatz an der Uferstraße zerstört und eine frisch gestrichene Wand an der Mainstraße mit Graffiti besprüht.
Am Mittwoch und am gestrigen Donnerstag war eine Delegation der Ortsgruppe Maintal der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft auf dem Main unterwegs, auf der Suche nach der verschollenen Skulptur. Denn wie berichtet, hatte eine Ruderin diese kurz nach dem Vorfall möglicherweise im Main treiben sehen. Die freiwilligen Helfer haben mit acht Personen jeweils in zwei Booten den Uferbereich des Flusses bis zur Offenbacher Schleuse abgesucht. Gefunden haben sie aber nichts, ebenso wie die Wasserschutzpolizei bei einer Suche Anfang der Woche.
Er ist wieder da. Der Außerirdische „K 718“, die Skulptur, die am zweiten Februarwochenende von Unbekannten abgesägt und verschleppt worden war, steht seit Anfang Juni wieder an ihrem alten Platz in der Galerie am Mainufer. Das könnte man zumindest meine, wenn man nicht direkt davorsteht oder nicht ganz so genau hinschaut. Denn die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ rund um Hayriye Rupin, auf deren Initiative die sechs Holzskulpturen im September 2018 am Dörnigheimer Mainufer aufgestellt wurden, hat einen Nachbau des Außerirdischen anfertigen lassen.
Werbetechniker Jürgen Graschtat wurde im Februar mit der Nachbildung des Kunstwerks beauftragt – und hat keine Sekunde gezögert, den Auftrag anzunehmen.
Der originale „K 718“ war aus Massivholz, seinen Nachfolger hat Graschtat aus einem Aluverbundstoff hergestellt, auf das er ein vergrößertes Foto des ursprünglichen Kunstwerks auf Folie beklebt hat. Von 20 Fotografien sei nur eine halbwegs geeignet gewesen. „Dieses Foto habe ich dann auf die Originalgröße der Skulptur gebracht, dann eine Fräsdatei erstellt.“ Den Aluverbundstoff hat eine Leipziger Firma schließlich in die richtige Form gefräst, ehe Graschtat die matt laminierte Folie auftragen konnte.
Neben Werbetechniker Graschtat waren am Mittwoch auch die Garten- und Forstarbeiter Andreas Baumann und Joshua Jakob am Mainufer. Sie haben in die originalen Füße von „K 718“ – die Unbekannten haben den Außerirdischen an den Knöcheln abgesägt – Schlitze gesägt, in die nun die Rekonstruktion gesteckt wird. Damit dem neuen „K 718“ nicht das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger widerfährt, sollen Stahlseile für den nötigen Halt sorgen. Die Rekonstruktion von „K 718“ hat insgesamt rund 2000 Euro gekostet.
Erneut haben Unbekannte Anfang August am Dörnigheimer Mainufer eine der dort aufgestellten Skulpturen beschädigt und einen materiellen Schaden von rund 400 Euro angerichtet. Zuletzt war im Februar sogar eine ganze Skulptur verschwunden. Nach derzeitigen Informationen der Polizei wurde die Figur in der Nacht von Freitag auf Samstag und ein weiteres Mal von Montag auf Dienstag angegangen. Der oder die Unbekannten hatten es im aktuellen Fall auf die Figur abgesehen, die anstelle des zu Jahresbeginn zerstörten Kunstwerkes aufgestellt wurde. Die „Ersatzfigur“ wurde von den Unbekannten verbogen und zudem mehrere Halteseile durchtrennt. Mittlerweile ist sie schon wieder repariert.
„Es braucht schon viel Gewalt, um die Skulptur zu verbiegen“, sagt Hayriye Rupin von der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“. Deshalb vermutet sie, dass hier gezielt Täter am Werk waren, die darauf aus sind, die Stadtleitbildgruppe zu treffen. „Das ist ein Kräftemessen“, ist die Dörnigheimerin überzeugt. „Irgendjemand hat uns auf dem Kieker.“
Doch einschüchtern lässt sich die ehrenamtlich tätige Gruppe nicht. „So viele Menschen haben Freude an den Skulpturen. Wir bekommen immer wieder positive Rückmeldungen. Wir werden jetzt nicht vor einer kleinen Minderheit in die Knie gehen“, stellt Rupin klar. Sie und ihre Mitstreiter in der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ wollen sich jedenfalls weiterhin dafür einsetzen, die Aufenthaltsqualität am Mainufer zu steigern. Etwa durch das Rosengärtchen, das derzeit zwischen Karl-Leis-Straße und Ufergasse angelegt wird.
Auch 2019 wird es eine Mainkultur geben. Eine Fortsetzung galt lange Zeit alles andere als sicher. Denn in ihren bisherigen drei Sommersaisons endete die Mainkultur jeweils mit einem finanziellen Defizit. In dieser Woche hätten sein Team und er die Entscheidung getroffen, auch in diesem Jahr an den Start zu gehen, sagte der Maintaler Unternehmer Ahmet Cetiner. In den vergangenen Monaten hatte Cetiner zumindest öffentlich mit dem Gedanken gespielt, die Mainkultur einzustellen.
Zwar hatte das Stadtparlament daraufhin im vergangenen Dezember 100.000 Euro in Aussicht gestellt, die in die Erweiterung des städtischen kulturellen Angebots investiert werden sollen. Zunächst soll jedoch bis Juli dieses Jahres ein Konzept entwickelt werden, das heißt, alle geplanten Erweiterungen kämen erst 2020 zum Tragen.
Die Saison 2019 ist quasi nur ein Überbrückungsjahr. Dementsprechend sei geplant, nur wenig Geld in die Hand zu nehmen und ein komprimiertes Angebot zu schaffen. So werde beispielsweise das Personal die Liegestühle nicht mehr aufstellen beziehungsweise wieder einsammeln. Stattdessen sollen die Gäste in diesem Jahr die Liegestühle selbst aufstellen und auch wieder zurückbringen. Über Sponsoren versuche das Team, das Erscheinungsbild der Mainkultur zu vereinheitlichen, ansonsten verwende man für den Aufbau das Mobiliar, das man habe.
Gespart wird auch an den Öffnungszeiten: „Die Mainkultur wird montags und dienstags geschlossen bleiben“, kündigt ihr Initiator an. An den anderen Tagen wird der Stand erst um 17 Uhr aufgemacht statt wie bisher um 15 Uhr, sonntags ist von 11 bis 19 Uhr Betrieb. An allen Öffnungstagen soll es ein Essensangebot geben, das in den Container mit der Bar integriert ist und eine kleine Speisenauswahl bereithält.
Mit der Mainkultur möchte Cetiner einen Ort schaffen, an dem sich Menschen jeden Alters und jeder Couleur begegnen, einen Ort, mit dem sie positive Erlebnisse und schöne Erinnerungen verknüpfen. Daher möchte der Pächter, dessen Vertrag bis 2021 läuft, in der neuen Saison das Angebot erweitern.
Erstmals soll es ergänzend zu Getränken und Cocktails ein echtes kulinarisches Angebot geben, etwa Flammkuchen und Pizzaecken. Außerdem kooperiert er mit dem Little Beach, das Gerichte vorbereiten wird, die er dann weiterverkauft. Gedacht ist hier an Vesperkörbchen, Wraps und andere Specials. Außerdem soll es Rolled Ice, gerolltes Eis, geben, derzeit ein echter Trend. Es wird an jedem geöffneten Tag auch ein Speisenangebot geben.
Fortgesetzt wird das flankierende Programm mit Sport- und Kulturangeboten. Die Yoga-Kurse wurden im vergangenen Jahr wahnsinnig gut angenommen. Daher wollen auch in der neuen Saison zwei Yoga-Coaches regelmäßig Kurse anbieten. Ebenfalls ans Mainufer kommen wollen Maintaler Vereine mit Zumba-Angeboten. Und auch kleine Konzerte wird es wieder geben.
Ende März laufen die Vorbereitungen für den bevorstehenden Start in die neue Saison, die von Anfang April bis September dauern wird. Ende der Woche treffen die Container ein. Dann bleibt wenige Tage Zeit, um das nötige Equipment zu installieren und die Container auszustatten. Denn die Eröffnung der Mainkultur erfolgt am Freitag, 5. April, ab 18 Uhr. Geöffnet sein wird mittwochs bis samstags von 17 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 19 Uhr. Allerdings behält sich Cetiner s eine gewisse wetterabhängige Flexibilität vor, je nach Wetterlage die Öffnungszeiten anzupassen.
In diesem Jahr beteiligt sich die Stadt zum zweiten Mal am internationalen Theaterfestival „Starke Stücke“ für junges Publikum, das vom 19. März bis 1. April in der Rhein-Main-Region stattfindet. Das Theaterstück „Der Bär, der nicht da war“ richtet sich an Kinder ab vier Jahren und ist zu sehen am Donnerstag, 28. März, (Beginn 16.30 Uhr, Dauer zirka 40 Minuten) im Bürgerhaus Bischofsheim. Zum 25. Jubiläum zeigt das Festival insgesamt 21 Inszenierungen, die mit Tanz und Musik, mit skurrilen Objekten und Figuren in teils ungewöhnliche Kulissen und Spielorte einladen: auf dem Programm stehen Akrobatik in einem umgebauten Lastkraftwagen, Schauspiel mit Pop-up Büchern inmitten einer Bücherei oder Theater ganz ohne Menschen mit Robotik und 3-D-Technologie. Vom 19. März bis zum 1. April sind zwei Wochen lang rund 100 Vorstellungen an über 30 Spielorten der Region zu sehen
Anfang März fand eine Vernissage von Ingrid Butz-Borgwardt im Historischen Rathaus statt
mit rund 30 ihrer Gemälde. Die malende Pädagogin, Soziologin und Germanistin hat am Anfang ziemlich gegenständlich gemalt. Dann brauchte sie eine lange Phase, bevor sie sich vom Gegenständlichen lösen konnte, um dann auch aus dem Bauch heraus zu malen.“ Den Anfang bildeten erste Studien der gebürtigen Schlesierin, die nach dem Krieg im Bergischen Land und in Düsseldorf aufwuchs und 1967 nach Bischofsheim zog, wo auch ihr Sohn Torsten geboren wurde. An jenem künstlerischen Beginn ist ein anderer Maler nicht ganz unschuldig: Karl-Heinz Steib, Meisterschüler von Karl Schmidt-Rottluff.
Um 1976 startete sie mit diesen Studien, die noch in gegenständlichen, fast fotorealistischen Arbeiten bestanden wie beispielsweise einem filigranen, blauen Treppengeländer vor den mächtigen Stahlpfeilern des Frankfurter Hauptbahnhofs. Dann begann das eigentliche Studium der Germanistik, Soziologie und Kunst an der Frankfurter Goethe-Universität. Mit Dr. Hans See, den man auch vom Verein für Jugend- und Familienhilfe „Welle“ in Maintal kennt, und zu seiner Frau verbindet B.-Borgwardt bis heute eine herzliche Freundschaft.
Von 1989 bis 1997 war sie Lehrerin an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim. Bei einem Malwettbewerb im Jahr 1993 belegten die Schüler B.-Borgwardts aus der Siemensschule den zweiten Platz unter 20.000 aus rund 500 hessischen Schulen. „Freie Malerin“ mit Ausstellungen im In- und Ausland seit 1998: das will etwas heißen. Und auch eine sichere Existenz im Schuldienst aufgeben für die Malerei.
Im letzten Herbst hat Joshua Olbrich aus Dörnigheim an der Castingshow „The Voice Kids“ teilgenommen – und ist zumindest unter die besten 60 gekommen. Mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“ konnte der zwölfjährige Dörnigheimer die Jury begeistern, gleich drei Teams wollten ihn für sich gewinnen: Lena Meyer-Landrut, Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß und das Country-Duo Bosshoss. Am Ende hörte Joshua auf sein Bauchgefühl und entschied sich für Bosshoss.
Schon immer singt Joshua, hat das musikalische Talent quasi in die Wiege gelegt bekommen. Der Vater ist Berufsmusiker, also ist er mit Musik aufgewachsen. Seit einigen Jahren wollte er an dem Castingformat teilnehmen. Doch seine Mutter Kerstin Olbrich hatte zunächst Bedenken. „Ich dachte, er würde auf der Bühne gar nicht den Mund aufbekommen“, sagt sie und lacht. „Denn sonst ist Joshua immer so schüchtern. Wenn auf einer Feier bei uns gesungen wird, geht er lieber weg.“
Im Fernsehen sieht man gar nicht, dass es vor den „Blind Audition“' auch schon Castings gibt Olbrich. Zweimal musste Joshua sein Können erst in Frankfurt unter Beweis stellen, ehe klar war, dass er in der Hauptstadt vor die Jury treten darf. Insgesamt haben sich 60.000 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren beworben. Nach den „Blind Auditions“ ging es dann so richtig los: Es folgten zwei Wochen intensives Gesangstraining, in denen er mit den anderen Nachwuchstalenten in einem Hotel übernachtete.
Joshua selbst und seine Familie haben die Ausstrahlung Ende März in größerer Runde geschaut. Am kommenden Sonntag ist er wieder zu sehen ab 20.15 Uhr auf Sat1. Dann tritt er bei den „Battles“ gegen zwei andere Teilnehmer an. Wie weit er in dem Castingformat gekommen ist, darf er noch nicht sagen
Seine Mitstreiter waren Ruza und Philipp. Auch die Mentoren, das Country-Duo Bosshoss, waren begeistert, und die Entscheidung fiel ihnen sichtlich nicht leicht. Schließlich setzte sich Ruza gegen die anderen beiden Nachwuchstalente durch. Der Zwölfjährige hat einen großen Traum, einmal mit Udo Lindenberg auf der Bühne zu stehen. Diesem istt er zumindest ein Stück nähergekommen: Das Lindenberg-Double Udomat hat seinen Auftritt bei Instagram gesehen und ihn angeschrieben. Zusammen mit Pia Golüke, die vor zwei Jahren im Finale von „The Voice Kids“ stand, bildet der Dörnigheimer das Frontduo eines Kinderchores, der gemeinsam mit „Udomat und den Panikgenossen“ (so heißt die Band des Lindenberg-Doubles) auf der Bühne stehen wird. Den ersten Auftritt hat Joshua dann am 23. Juli beim Altstadtfest in Kassel.
Seine Mitstreiter von „The Voice Kids“ hat der Zwölfjährige am vergangenen Wochenende wiedergesehen. Gemeinsam wurden sie von der Produktionsfirma ins Disneyland nach Paris eingeladen. „Das war eine Überraschung für uns. Es war echt schön, alle wiederzusehen und vor allem auch den Park zu besuchen“, sagt Joshua.
Von Freitag bis Sonntag konnten er und die anderen Teilnehmer der Castingshow die diversen Fahrgeschäfte und Attraktionen des Freizeitparks probieren – und abends wurde dann gemeinsam gesungen. Der Dörnigheimer faßt zusammen: „Natürlich bin ich total stolz, dass ich überhaupt die 'Battles' erreicht habe. Ich würde es auf jeden Fall immer wieder machen.“
Der Kinderchor Dörnigheim präsentiere im Juli interkulturelles Musiktheater, in dem der Winter dargestellt wurde. Musikalisch begleitet wurde der Kinderchor der Gemeinde im Evangelischen Gemeindezentrum Berliner Straße vom syrisch/kroatischen Ensemble Hanien aus Mannheim. Dargestellt von Kindern im Alter von vier bis elf Jahren, die konzentriert bei der Sache waren, spielten und sangen. Lija Gabriel stellte den Lundi fast ausschließlich pantomimisch dar. Die junge Hauptdarstellerin meisterte dies gekonnt, während sie alle Lieder des Chores mitsang.
Das Gebäude des ehemaligen Dörnigheimer Bahnhofs ist mit Graffiti verziert, die unterschiedliche Motive der Stadt zeigen. Da sind das historische Schützenhäuschen in Hochstadt oder die Dörnigheimer Kirche nur einige Beispiele. Sie sind von Florian Lübke, Grafikdesigner und Graffiti-Künstler. Seinen ersten richtigen Auftrag bekam Lübke übrigens auch über seinen Vater, Kameramann beim Hessischen Rundfunk Bei Polizeiruf 110 sollte eine Fläche im Graffitistyle gestaltet werden.
Jedoch ist Lübke auch für Privatleute verfügbar. „Ich arbeite für jeden, der eine Fläche gestaltet haben möchte“, fasst er sein Prinzip zusammen. Hierbei sei er auch bei dem Budget flexibel. „Je weniger Budget verfügbar ist, desto mehr kreative Freiheit möchte ich gewährt kriegen“, erklärt Lübke. Damit erhoffe er sich eine Art Win-Win-Situation. „Der Kunde kriegt eine schöne Arbeit, und ich bekomme was für mein Portfolio.“
Die unterschiedlichen Aufsätze ermöglichen es Lübke, unterschiedlich fein zu arbeiten. An seinem Kunstwerk am Bahnhof zeigt er, wie detailreich er wegen der feinen Aufsätze teilweise arbeiten kann. „Ich kann dann beispielsweise Blumentöpfe oder Gardinen an den Fenstern platzieren“, erklärt er und deutet auf eines der Details.
Auch verweist Lübke auf die Gesundheitsrisiken bei der Arbeit. „Die Pigmente sind da nicht das Problem“, stellt er klar. „Gefährlicher sind da die ganzen Lösungsmittel. Daher ist es sehr wichtig, auf die Gesundheit zu achten.“ Noch schlimmer seien fast die auf Wasser basierenden Dosen. „Durch das Wasser können die in der Lunge noch stärker aufgenommen werden.“
Wegen dieser gesundheitlichen Aspekte sei auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht unproblematisch. Er biete zwar solche Kurse an, stelle jedoch klar, dass man nicht einfach „ein bisschen sprühen könne“, wie sich das manche Lehrer oder Betreuer vorstellen. „Es kann schon einmal passieren, dass die sich versehentlich ansprühen, weil sie den Kopf falsch herum haben. Da muss man auf die Gesundheit achte
Als Regisseur und Mitglied der Spielgemeinschaft HdB hat sich Dieter Hombach im Juli nach 22 Jahren zurückgezogen. Zufällige Begegnungen mit dem damaligen Regisseur Bodo Flachmeyer führten schließlich zu einer Unterhaltung. Die Liebe zum Theater war eher eine Liebe auf den zweiten Blick, dafür aber tiefgründig und intensiv. Mehr als zwei Jahrzehnte stand Hombach zweimal im Jahr auf der Bühne im HdB, meist in einer tragenden Rolle. In den vergangenen fünf Jahren führte er Regie. Auf seine eigene Art.
Hombach hatte einen hohen Anspruch an das Ensemble und die Inszenierung, die in erfolgreichen, gefeierten Aufführungen gipfelte. Aber vielleicht auch zu einem gewissen Unmut bei manchen Akteuren führte, die sich nur bedingt mit eigenen Ideen einbringen konnten. Es knirschte, vielleicht, weil er zu fordernd war. Weil ihm die Unruhe in der Gruppe nicht entging, traf er die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Treu bleibt er dem Theater auf alle Fälle: Als Zuschauer der Frankfurter Spielstätten, als Statist bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen und vielleicht irgendwann wieder selbst aktiv bei einem anderen Ensemble.
Die neunte Hochstädter Lyriknacht Mitte August in der evangelischen Kirche des Stadtteils bot nicht nur Lyrik, Poesie und manchmal auch einigen Sarkasmus, sondern wie üblich war sie ein Kulturereignis mit viel Musik. Die Veranstaltungsreihe im Gedenken an den 2008 verstorbenen Frankfurter Dichter, Grafiker und Schriftsteller Horst Bingel, dessen Witwe Barbara Bingel die Lyriknacht eröffnete, ist eine Hommage an das Wort, ob es nun sprachlich oder musikalisch zum Ausdruck kommt. Fünf gestandene Autoren und zwei Debütanten in der Kunst der lyrischen Prosa und Poesie wechselten sich mit kurzen teils mit sphärischen, teils mit Boogie-Woogie-Elementen versehenen Jazznummern von Bernhardt Brand-Hofmeister an Orgel und Piano sowie Stephan Völker am Saxofon ab. Alle sieben Autoren, ausführlich und humorvoll vorgestellt von Moderator Harry Oberländer, erhielten viel Beifall für ihre Interpretationen; ebenso die Instrumentalisten.
Besonders beeindruckte allerdings auch die Ausdrucksstärke einiger Vorleser aus ihren eigenen Werken. So imponierte der Dresdener Thomas Rosenlöcher, in den Jahren 2010/2011 Stadtschreiber von Bergen, mit seiner markanten Stimme und seinem facettenreichen Duktus. Die Zuhörer hingen ihm bei seinem Zehn-Minuten-Gedicht „Mäandertal“ förmlich an den Lippen.
Anfang September ist die zweite Leseprobe der Spielgemeinschaft für das Weihnachtsmärchen „Frau Holle“. Es werden 19 weitere Proben sowie die Haupt- und Generalprobe noch folgen. Es sind 15 Darsteller, die im Haus der Begegnung (HdB) in der Rhönstraße 13 in Bischofsheim in kleinen Gruppen abwechselnd auf die Bühne treten. Pro Jahr führt die Spielgemeinschaft HdB zwei Stücke auf. Im Sommer eine Komödie, im Winter ein Märchen.
Andrea Schultheis und ihre Tochter haben die Regie übernommen. Sie ist ein „alter Theater-Hase“, fing schon mit 15 Jahren Schauspielern an; davor engagierte sie sich in der Spielgemeinschaft HdB beim Kulissenbau. Sie ist Lehrerin, absolvierte sie eine Fortbildung zum Thema „Darstellendes Spiel“.
Was die Kostüme betrifft, hatte die Spielgemeinschaft in diesem Jahr großes Glück: „Bei den Hanauer Märchen-Festspielen wurde ‚Frau Holle‘ aufgeführt. Daher konnten wir von dort einige Originalkostüme erwerben“, sagt Schultheis, „und was uns sonst noch fehlt, stellen wir selber her. Denn zu unserem Team gehören ja auch einige handwerklich geschickte Personen“, freut sich die frischgebackene Regisseurin.
Die Hochstädter Literatur- und Musikgruppe „Ratatouille“ feierte am Anfang September ihr 30-jähriges Bestehen in der evangelischen Kirche mit einer Art „Best of Poetry“. Den erklärten Lieblingsstücken aus Prosa, Reim und Musik der rund 20 Mitglieder des Zirkels aus Vorlesern, Rezitatoren, Instrumentalisten der Stimme und des guten Tons. Es trugen 14 von ihnen im Laufe des gut zweieinhalbstündigen Jubiläumsabends einzeln oder in wechselnden Besetzungen die Kleinode aus Dichtkunst und Chanson vor. Der Erlös des Abends, auch aus dem Verkauf von Brezeln, Bier und Wein (und natürlich aus nicht-alkoholischer Kost), kam voll dem Arbeitskreis Asyl Maintal zugute.
Dass Ratatouille dieses freundliche Wort nicht fremd ist, im Gegenteil, belegt hervorragend Heinz Richter, der als einziger aus der Gruppe hier explizit genannt werden soll. Nicht, weil er besonders hervorstach, sondern weil er eigentlich für den Charakter der Literatur- und Musikgruppe steht wie kaum ein anderer, und auch von Anfang an dabei ist. Richter zählt sage und schreibe 92 Lenze. Der Steinheimer trug unter anderem den „Wahl-Esel“ von Heinrich Heine vor: und zwar auswendig (!). Sang den „Mackie Messer“ aus Bertolt Brechts und Kurt Weils „Dreigroschenoper“, und betonte verschmitzt das Heine-Gedicht um die Eseleien von Nationalisten dermaßen pointiert und treffsicher, dass das Publikum zu stehenden Ovationen kam.
Die 1998 gegründete Bürgerstiftung Maintal hat seit ihrem Bestehen bereits viele Institutionen und Initiativen finanziell unterstützt und eine ganze Reihe eigener Projekte und Projektanstöße entwickelt. Der Maintal-Kalender geht auf neuen Wegen: Künstlerinnen und Künstler aus Maintal und den fünf Verschwisterungsgemeinden in Frankreich, Griechenland, Österreich und Ungarn sind dieses Mal am Kulturprojekt der Bürgerstiftung Maintal beteiligt. Damit die großformatigen Farbkalender rechtzeitig zur Vorstellung der Original-Kunstwerke anlässlich der Vernissage im Oktober bereitliegen, wurde der Druckbeginn von Anfang an auf Mitte September festgelegt. Alle Original-Kunstwerke, beteiligte Künstlerinnen und Künstler und die neuen Maintal-Kalender 2020 werden auf einer speziellen Vernissage mit musikalischem Rahmenprogramm am 23. Oktober in der Frankfurter Volksbank in Maintal-Dörnigheim ab 18 Uhr vorgestellt.
Ende Oktober präsentierten Kuratoriumsvorstand Jürgen Dillenseger und die Vorstandsvorsitzende Maxi Behrendt das Werk und die beteiligten Künstler im Foyer der Frankfurter Volksbank im Stadtteil Dörnigheim den neuen Maintal-Kalender. Das Deckblatt des Kalenders unter dem Jubiläumsmotto „Maintal verbindet“ ziert die Pfarrkirche Moosburg, ein Aquarell des Kärntner Malers Heinz Schweizer. Im eigentlichen Kalenderteil haben zwölf Künstler aus den fünf Städten und fünf Ländern Europas ihre Motive gestaltet, die sie mit dem Motto verbinden. Ein Maintaler schießt dabei gewissermaßen den Vogel ab. Mit viel Sinn für Ironie lässt Joachim Bachmann die Mühlheim-Dörnigheimer Fähre durch stürmische See pflügen, mit mächtiger Bugwelle unter dunklen Wolkentürmen.
Die Volksbühne Maintal hatte Ende September das mit Bühnen- und TV-Größen besetzte Ensemble der Theatergastspiele Fürth zu Gast im Bischofsheimer Bürgerhauses. Aufgeführt wurde Christies „Der Fremde im Haus. Ende Oktober brachte die Volksbühne die Komödie „Funny Money“ im Bürgerhaus Bischofsheim zur Aufführung.
Der Marktplatz in Bischofsheim gilt als Mittelpunkt des zweitgrößten Stadtteils und wurde bereits aufwändig in Stand gesetzt. Nun soll der Platz um ein Kunstwerk erweitert und somit erneut aufgewertet werden, und zwar durch das Kunstwerk „Touching Voltage“ von Anne Pfeifer. Ursprünglich sollte das Kunstwerk vor dem Bischofsheimer Bürgerhaus aufgestellt werden, was jedoch aufgrund der anstehenden Bauarbeiten nicht mehr möglich war. Daher wurde ein Interimsstandort für das Kunstwerk gesucht. Die Stadtleitbildgruppe entschied sich für den Platz vor der evangelischen Kirche im Bischofsheim und fragte bei der Kirchengemeinde an. Diese nahm das Angebot sehr gerne an, wie Pfarrer Jens Heller erklärt: „Begegnung ist ein tolles Thema, das sowohl zur Ortsmitte als auch zur Kirche gehört.“
Um das Kunstwerk aufzustellen, sind einige Arbeiten an dem Platz vor der Kirche notwendig. So soll die Fläche vor dem Kunstwerk gepflastert und ein Zaun zwischen der Grünfläche und der Straße vor der Kirche errichtet werden. Die Kosten dafür und für die Stromversorgung des Kunstwerks werden von der Stadt Maintal übernommen. Da die Menschen in diesem Fall als Stromleiter fungieren, wird die Stadt Maintal auch ein Warnschild aufstellen. Denn: Auch wenn nur geringe, nicht gesundheitsschädliche Mengen Strom fließen, sollen Menschen mit Herzschrittmachern, Herzerkrankungen oder Ähnliches das Kunstwerk nicht aktivieren.
Die 13. Auflage der Maintaler Musiktage steht unter dem Motto „Musikalische Wanderungen“. In der Zeit vom 2. bis 30. November finden wieder abwechslungsreiche Konzerte und Veranstaltungen rund um Musik in den Maintaler Stadtteilen statt. Eine gute Nachricht im Vorfeld der beliebten Musikreihe gibt es derweil aus den Reihen des Veranstalters Kultur- und Musikverein Dörnigheim zu vermelden. Lange war der seit 1996 bestehende Verein, der sich speziell die Förderung junger Musiker auf die Fahnen geschrieben hat, ohne kompletten Vorstand. Seit der Jahreshauptversammlung im Sommer ist dies anders, sagt Gudrun Randt, die für den Verein federführend die 13. Version des Musikfestivals koordiniert: „Wir freuen uns, dass Susanne Hachenberg das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden und des Finanzvorstands übernommen hat.“
Die Musiktage beginnen in diesem Jahr am Samstag, 2. November, um 19 Uhr mit einem Kabarett mit Musik in der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Dort findet die „Wort-zum-Sonntag-Show“ statt. Ein Wochenende später, am 9. und 10. November, ist die Jugend- Musik- und Kunstschule Maintal aktiv. Am Samstag tritt die Schülerband um 19 Uhr in Bischofsheim im Kinder- und Jugendhaus auf, und am Sonntag können sich potenzielle Musikschüler bei einem Tag der offenen Tür in Dörnigheim in der Maintalhalle von 14 bis 16 Uhr informieren. Das traditionelle Herbstkonzert des Musik-Corps Bischofsheim 1951 widmet sich am Samstag, 16. November, um 20 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim der Filmmusik.
Bei den Hochstädter Kirchenkonzerten ist am Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr das Rubin-Streich-Quartett gemeinsam mit dem Klarinettisten Andy Miles zu Gast. Das Programm verspricht passend zum Motto der Musiktage eine „Wanderung zwischen den Welten“. Geplant ist eine musikalische Reise von Mozart über lateinamerikanische Klänge bis hin zu Klezmer und Jazz.
Mit Swing und Jazz in Reinkultur geht es dann am Samstag, 23. November, um 20 Uhr in Dörnigheim im Evangelischen Gemeindezentrum weiter. Die Bischofsheimer Sängerin Annika Klar gesellt sich erneut zur IKS Big Band. Ein Liederabend in der Alten Kirche am Main in Dörnigheim wird die Veranstaltungsreihe am Samstag, 30. November, um 19 Uhr beschließen. Die am Theater Freiburg engagierte Sopranistin Samantha Gaul, die bereits in der Alten Kirche konzertiert hat, wird gemeinsam mit einer Mezzosopranistin unter dem Titel „Dardi d'Amore“ Lieder und Duette aus der Barockzeit interpretieren.
Die Bischofsheimerin Edelgard Hildebrand aus der Stoltzestraße hat im Oktober ihren ersten Bildband herausgebracht. Zu sehen sind 160 Abbildungen ihrer Bilder, von Aquarell bis Acryl, von Landschaftsmotiven bis hin zu Porträts. Seit rund 30 Jahren malt Hildebrand immer schon nebenbei. Die Ideen für Motive kommen ihr meistens spontan. Die Momente hält sie dann fotografisch fest. Dadurch, dass man heutzutage ja immer das Handy griffbereit hat, ist das viel einfacher geworden. Wie viele Bilder ihr Werk insgesamt zählt, kann sie nur schätzen, insgesamt etwa 250 Bilder.
In der Aula der Büchertalschule las Ingo Siegner Ende Oktober aus seinem Werk „Vater des Drachen Kokosnuss“. Die Autorenlesung ist Teil des Schulprogramms wie auch der Vorlesewettbewerb oder der Lesetag, um die Lesekompetenz zu stärken.“ Alle vier Jahrgänge der Grundschule kommen in den Genuss, den Schriftsteller live zu erleben.
Siegner nimmt seine Fans und kritischen Leser ernst. In einfachen Sätzen und sehr offen beantwortet er die Fragen der Kinder; er spricht ihre Sprache, ohne sich anzubiedern, ist humorvoll, fröhlich und witzig und seinem Publikum sehr zugewandt. Fast zwei Stunden lang erzählt der freie Autor und Illustrator davon, wie er in Hannover lebt und arbeitet.
Lange habe er nicht so recht gewusst, was er eigentlich werden wollte, erzählt der Autor, aber er habe schon immer gerne für Kinder Geschichten erfunden. Irgendwann habe er für einen Jungen zum Geburtstag eine Karte gezeichnet, mit Drachen und anderen Figuren. Die habe zufällig ein Verleger gesehen und gefragt, ob man daraus nicht eine Geschichte machen könne. So sei „Kokosnuss“ entstanden. Am Anfang hätte er noch nicht von seinen Büchern leben können, mittlerweile aber verdiene er so viel, dass er und seine Frau gut davon leben könnten. Seine Geschichten sind weltweit in viele Sprachen übersetzt worden, die Figuren und ihre Fähigkeiten, ihr Witz, faszinieren Kindergenerationen seit fast zwei Jahrzehnten.
Einen feinsinnigen musikalischen Abend auf hohem künstlerischem Niveau erlebten die Besucher der Hochstädter Kirchenkonzertreihe Ende Oktober in der evangelischen Kirche. Die Flötistin Heike Nicodemus und der Gitarrist Maximilian Mangold hatten ein Programm mit romantischen Serenaden dabei. Die Künstler greifen auf Nachbauten historischer Instrumente zurück. So stellte sich Heike Nicodemus mit einer Traversflöte vor, die nach einem Vorbild aus dem Jahr 1789 gebaut wurde. Im Gegensatz zur heute üblichen Querflöte sorgt die Traversflöte für einen deutlich wärmeren Klang, was bei der Wiedergabe der romantischen Kompositionen sehr zupass kam. Dass die Traversflöte ideal mit dem ebenfalls zu filigraneren Tönen neigenden Nachbau einer Biedermeiergitarre aus dem frühen 19. Jahrhundert harmoniert, wurde bereits zu Beginn des Abends beim Nocturne des Italieners Francesco Molino deutlich.
Maximilian Mangold seinerseits nahm durch sein pointiertes, bisweilen auch sublimes Gitarrenspiel für sich ein.
Das Weltbühnchen Wachenbuchen eröffnet Ende Oktober die Herbstsaison mit der Komödie „37 Ansichtskarten“. Diese werden im Stück nur kurz erwähnt, auch auf der metaphorischen Ebene bleiben sie offen. Dennoch hat die Komödie die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern auch ein wenig in Grübeln gebracht – über schrullige Personen und merkwürdiges Verhalten. Ist nicht jeder Mensch irgendwie komisch?
Die Maintaler Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ bot Ende Oktober wieder im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt ihr Spitzenprogramm. Die über 100 Gäste haben sich schlapp gelacht und applaudierten frenetisch. Derzeit gehören über 20Kabarettisten des Hochstädter Humor- und Musikvereins „Edelweiß“ (HMV) unter der Leitung von Frank Walzer dazu, 14 stehen auf der Bühne. Die Nummern aber denken sich alle aus. Und entwickeln sie auch auf die Spitze, spielen sie mal solo, mal im Duett, mal mit mehreren. Ihre Sketche haben enormen Biss, sie gehen thematisch teilweise weit über den Rahmen der Stadtpolitik hinaus, nehmen den allgemeinmenschlichen und zeitgenössischen Alltag aufs Korn. Die Mehrzahl der Nummern hat einen gewissen politischen Bezug:
Im vorigen Jahr bildete die Datenschutzgrundverordnung das Rahmenprogramm im Programm, heute die Suppentöpfe des guten – oder weniger guten – Geschmacks. Und im „eigentlichen“ Programm nimmt natürlich der lokale, regionale Bezug den höchsten Stellenwert ein. Die „Antragsprüfung“ nimmt die Vereinsmeierei oder das „Wir sind Entscheider, Ihr seid Bürger“ aufs Korn, wo Anträge „einfacher Bürger“ schlicht in der Abteilung „Abschmettern“ bearbeitet werden, jene „honoriger“ Zeitgenossen in der Sektion „Begünstigung“.
Seit Anfang des Jahres ist Jasmin Möller mit ihrer Band „Jasmin M. und Band“ in neuer Formation wieder auf den Bühnen der Region unterwegs. Im November stehen sie sogar im Finale des 37. Deutschen Rock und Pop-Preises, der seit 1983 jährlich vom Deutschen Rock und Pop-Musikverband an Musiker und Bands vergeben wird. „Wir sind in der Kategorie 'Bester Rocksong' nominiert“, erzählt Jasmin Möller. Mit ihrem Song „Du bist der“ hat sich die fünfköpfige Band rund um die Sängerin um den Musikpreis beworben. Diesen werden sie am Samstag, 14. Dezember, live auf der Bühne in der Siegerlandhalle performen – vor der Jury, die aus Fachleuten der Musikbranche und aus Vertretern der Stifter des Kulturpreises, unter anderem dem Deutschen Musikrat und dem Bundesinnenministerium, besteht.
Schon immer hat Jasmin Möller in verschiedenen Bands gesungen. Die Idee, auch selbst Songs zu schreiben, kam ihr spontan. „Ich habe mir vor vier Jahren eine Gitarre gekauft und es einfach ausprobiert“, sagt sie. Rund 25 Lieder sind in dieser Zeit entstanden. „Das geht praktisch wie von alleine“, sagt Möller. „Erst spiele ich auf der Gitarre ein paar Akkorde, dann kommt die Melodie hinzu und zuletzt der Gesang.“ So sind also alle Lieder von Jasmin M. und Band echte Eigenkompositionen. Auf der Online-Musikplattform „Soundcloud“ haben Nutzer weltweit ihre Songs schon mehr als 1,5 Millionen Mal gehört. Die anderen Bandmitglieder, Nikolai Schlott (Schlagzeug), Erik Neie (Bass) und die beiden Gitarristen Andy Stracka und Miguel Navarro hat Möller über Anzeigen im Internet gefunden. Immer mit dem Ziel, sich selbst irgendwann im Radio zu hören.
Am 21. November, zeigt „Kino vor Ort“ um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim den Film „Nurejew – The White Crow“. Im Mittelpunkt der Handlung dieses Films steht der Ballett-Superstar Rudolf Nurejew, der 1938 in der Nähe von Irkutsk in der Sowjetunion geboren wurde und 1993 in Frankreich gestorben ist. Die dramatische Flucht Nurejews in den Westen im Jahre 1961, also zur Zeit des „Eisernen Vorhangs“, ist das Hauptthema des Films. Während eines Gastspiels des Kirow-Ensembles in Paris entzieht sich der Tänzer immer stärker dem Einfluss seiner Aufpasser und bittet schließlich, kurz vor seinem Rückflug, um politisches Asyl. Der Film am Nachmittag widmet sich einer seit Jahrzehnten von Kindern geliebten Figur, dem sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen.
Die Mitglieder der Spielgemeinschaft HdB sind Bühnenbildner, Kostümschneider, Maler, Schreiner und Raumausstatter. Gut vier Wochen vor der Generalprobe für das diesjährige Weihnachtsmärchen „Frau Holle“ wird Anfang November im Gemeindesaal der katholischen Pfarrgemeinde St. Theresia jeden Samstag mit viel Kreativität gearbeitet.
Thomas Hemmerich kennt das Drehbuch von Anfang an und skizziert mit den ersten Proben seine Ideen für das Bühnenbild, das jetzt maßstäblich umgesetzt wird. Seit etwa 15 Jahren ist der IT-Ingenieur für Bühnenbau, Musik und Technik verantwortlich.
Regie zu „Frau Holle“ führt Mutter Andrea Schultheis, die das auf das Ensemble umgeschriebene Märchen in Szene setzt: „Wir sind nah am Original geblieben“, sagt Schultheis, „haben dem bekannten Märchen neue, auch lustige Elemente hinzugefügt.“
Die Volksbühne Maintal holt die mit der Produktion der Komödie am Altstadtmarkt aus Braunschweig erstmals ein Kinderstück nach Maintal, möchte dieses Angebot gerne fest in ihr Programm aufnehmen: Charles Dickens' „Die Weihnachtsgeschichte“. „Die Idee, Kinder ans Theater heranzuführen, ist uns besonders wichtig“, erklärt Katharina Lüer, die gemeinsam mit ihrem Mann Ulrich vor knapp einem Jahr den Vorsitz der Volksbühne Maintal übernommen hat. Damals rettete das theaterbegeisterte Wachenbucher Ehepaar den Verein vor dem Aus. Seitdem stehen beide im regen Austausch mit verschiedenen Tourneetheatern, um die jeweiligen Spielzeiten zu planen. Dabei möchten die Lüers nun auch das jüngere Publikum gezielt ansprechen, um einerseits schon früh die Freude am Theater zu wecken und andererseits auf diesem Weg die Eltern der Kinder auch mit dem Standard-Programm der Volksbühne zu erreichen. Dickens' „Weihnachtsgeschichte“, die am Montag, 9. Dezember, im Bürgerhaus Bischofsheim aufgeführt wird, richtet sich vor allem an Grundschulkinder. Drei Schulen haben bereits mit den dritten und vierten Klassen ihren Besuch angekündigt.
Carola S. Ossig hat drei frische Geschenkebändchen veröffentlicht. Ihre Begeisterung für das Schreiben begann bereits in ihrer Schulzeit. Mittlerweile hat sie ihre Passion zum Beruf gemacht und schon einige Bücher veröffentlicht. Krimis, Komödien, Gedichte – Carola S. Ossig ist nicht nur eine begeisterte Autorin, sondern deckt auch allerlei Genres ab. In den Büchern stecken viele autobiographische Bezüge, und die Geschichten sind auch teilweise miteinander verknüpft.
Das erste Buch der Reihe nennt sich „Gedunst“. Es umfasst Gedichte, die Ossig im Laufe ihres Lebens geschrieben hat. Ergänzt werden die Gedichte jeweils mit Kunstwerken einer befreundeten Malerin, die die sehr persönlichen Inhalte unterstreichen.
Im zweiten Band „Humor hat der, der trotzdem lacht“ veröffentlicht Ossig lustige Anekdoten, die sie aufgeschnappt und aufgeschrieben hat. Die Inspiration für den dritten Teil „Hundeherz im Doppelpack“ kam von ihrem Ehemann. In dem Buch wird das Leben des Hundes Ronny aus dessen Sicht beschrieben. Mit ihren Geschenkbändchen hat sie Anfang Dezember drei kleine, aber feine Bücher herausgebracht,
Junges Theater Wachenbuchen zeigt Stück „An der Arche um Acht“:
Das Junge Theater Wachenbuchen probt seit August. An dem Stück „An der Arche um Acht“,
ein Buch von Ulrich Hub. Die Leitung hat der Theaterpädagoge Christoph Goy, der seit fast 20 Jahren in Wachenbuchen tätig ist und fünf Theatergruppen leitet. Das Stück handelt von zwei Pinguinen, die vor der Sintflut auf die Arche Noah geschickt werden und ihren dritten Freund nicht zurücklassen wollen. Es sind Pinguine, die sich mit der Existenz Gottes auseinandersetzen – das Familienstück beschäftigt sich zwar mit einer der ältesten Geschichten, die man aus der Bibel kennt, ist aber sehr lustig und kreativ untermalt. „Niemals lässt ein Pinguin einen anderen Pinguin im Regen stehen!“, diese Philosophie aus dem Stück verkörpert das Team rund um die Aufführung recht gut.
Nachwuchs-Filmemacher gewinnen Preis beim Kurzfilmfestival:
Die Augen leuchten, die Gesichter strahlen und alle sechs Jungs wollen gleichzeitig erzählen. Es ist Freitagabend, 19 Uhr, doch wenn sie über ihr Hobby sprechen, dann kennt die Begeisterung der Jugendlichen kaum Grenzen. Fynn, Jonathan, Luca, Oliver, Tim und Timo sind
Sechs Schüler der Albert-Einstein-Schule haben zum ersten Mal einen Beitrag zum Maintaler Kurzfilm-Festival eingereicht – und gleich auf Anhieb die Zuschauer überzeugt: Der Kurzfilm „Luther“ hat am besten gefallen und den Publikumspreis gewonnen. Erstaunlich und bemerkenswert, dass den Jungs dies mit einem religiösen, historischen und durchaus anspruchsvollen Thema gelungen ist: mit dem Reformator Martin Luther. Gedreht haben sie den Lutherfilm in der Kirche in Hochstadt und Bischofsheim und in Jonathans Kreuters Schuppen („Szene in der Zelle“). Luther war auch nicht das erste gemeinsame Filmprojekt der Jungs. Bereits in der siebten Klasse hatten sie im Kunstunterricht an einem kreativen Wettbewerb teilgenommen. Kurz darauf haben sie es Fan-Filmen zu Star Wars versucht, allerdings diese nie wirklich fertiggestellt. Sie arbeiten an einem Beitrag zu „Jung und Abgedreht“, dem Hanauer Kurzfilmfestival für junge Filmschaffende, das am 26. Januar 2020 zum achten Mal stattfinden wird.
Bücher:
In der Klasse 6b der Einsteinschule ist im Februar nach und nach eine riesige bunte Plakatwand entstanden, deren Poster zur Illustration der einzelnen Buchvorstellungen dienten. Die Präsentationen und die Poster animieren immer wieder die anderen Sechstklässler, selbst einmal ein dort vorgestelltes Werk zu lesen. Lesen ist also nicht nur eine ausgesprochen schöne, kurzweilige und interessante Sache, sondern es hilft auch, sich nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in anderen Fächern zu verbessern. Die Klasse 6b drückt jetzt erst einmal ihrer Mitschülerin Emilija, die im Dezember den Schulentscheid im Vorlesewettbewerb gewonnen hat, ganz fest die Daumen, wenn sie beim Kreisentscheid in Freigericht erneut mit einem fesselnden Lesevortrag Jury und Publikum begeistern will (22. Februar).
Am 22. April ist „Welttag des Buches“. Wenn Schüler in den Pausen durch die Tür der Stadtteilbüchereien stürmen, dann nicht, um sich neuen Lesestoff auszuleihen. Die interessieren sich vor allem für die DVDs. Schon seit Jahren beobachtet Nadine Marnette mit Bedauern das schwindende Interesse an Literatur. Wenn Kinder in der fünften, sechsten Klasse sind,