Hausbau auf der Pfaffeneller

 

Der folgende Auszug aus meiner Biographie steht im Internet, um einmal ein Beispiel zu schildern, wie schwer es für einen Privatmann war, in der DDR ein Eigeheim zu bauen. Der Baubewerber mußte alles allein bewältigen, von der Bauplatzsuche bis zur Deckenlampe. Er erhielt zwar unter bestimmten Voraussetzungen eine Baugenehmigung. Es wurde auch versprochen, die Maßnahme in den örtlichen Volkswirtschaftsplan aufzunehmen. Aber das hatte nur zur Folge, daß man bei der Materialzuteilung und bei der Werbung von Handwerkern nicht gleich abgewiesen wurde und die Handwerksbetriebe sich nicht strafbar machten, wenn sie über den Plan hinaus für einen Privatmann arbeiteten.

Aber ansonsten mußte man selber „Feierabendbrigaden“ werben und um Material betteln. Die Handwerker arbeiteten nur nach Feierabend oder zusätzlich zu dem ihnen auferlegten Plan. Man kann es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie zunächst eine Zusage gegeben haben, aber dann doch nicht einhalten konnten. Der Plan oder die Verpflichtung durch den Staat bis hin nach Berlin gegen vor.

Das meiste Material musste man sich selber „besorgen“, sehr vieles auch aus dem Westen. Zum Glück wußten viele von dem Bauvorhaben und haben Material verkauft oder geliehen oder Bescheid gesagt, wo es welches gibt.

Als „Bauherr“ war ich „Mädchen für alles“. Tagsüber bereitete ich die Arbeit vor, und abends oder am Samstag kamen die Handwerker (am Sonntag haben wir bei uns nicht gearbeitet). So habe ich über 3.000 Stunden geleistet, dazu noch meine Frau und die halbwüchsigen Kinder über 800 Stunden. Dennoch habe ich die pfarramtliche Arbeit nicht wegen der Bauerei vernachlässigt. Ich hatte immer mehr als die 40 Stunden in der Woche für das Pfarramt zu tun. Nur in einem Jahr habe ich während der Sommerferien einmal drei Wochen nur 35 Stunden gearbeitet.

Besonders kritisch wurde es immer, wennn ein Transport unangemeldet kam oder den Handwerkern ein Werkzeug oder ein Werkstück fehlte, das sie an sich hätten mitbringen müssen. Transporte wurden entweder mit dem Trabant bewältigt oder mit Lastwagen oder dem kleineren Multicar, die man sich immer wieder erbetteln mußte.

Außerdem wurden immer wieder Handlanger gebraucht, besonders wenn Material unangemeldet gekommen war oder wenn ich wegen Verpflichtung in der Kirchengemeinde nicht konnte. Vor allem waren es die Heiligenmeister, die immer wieder als Handlanger einsprangen, manchmal ganz kurzfristig und immer wieder, auch wenn sie selber ja auch genug zu tun hatten bei der Arbeit in Haus und Hof und Familie und auch bei ihrer Berufstätigkeit gefordert wurden. Manche haben  über 40 Studen geholfen. Ohne die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter aus der Kirchengemeinde wäre der Hausbau nicht möglich gewesen. Es herrscht eine große Hilfsbereitschaft, wer konnte, hat geholfen, mit Arbeit und mit Material. Ich nutze hier die Gelegenheit, noch einmal all den vielen Helfern zu danken, die mit angepackt haben.

Es war schon eine große Kraftanstrengung. Nur gut, dass man vorher nicht weiß, was da auf einen zukommt. Aber auf diese Art und Weise sind viele Häuser entstanden, der Maurer Heinz Wahl sagte, er habe zum damaligen Zeitpunkt mit seiner Truppe über 100 Häuser im Steinbacher Grund gebaut (und diese Truppe war nicht die einzige).

Insgesamt dauerte der Bau fünf Jahre, einige Nacharbeiten kamen noch später. Gewohnt haben wir in dem Haus nur gut sieben Jahre..Aber nach dem Verkauf im Jahre 1999 konnten wir in den Jahren 2002/2003 ein weiteres Haus bauen, wieder unter Einsatz von rund 3.000 Stunden Eigenleistung, aber mit weit weniger Nervenkraft.

 

 

 

 

Voraussetzung:

Wir stellten uns das mit dem Hausbau wieder einmal zu einfach vor. Am 21. April 1977 erzählte jemand, die Familie Rockott in Oberschönau solle ein Haus vom Vater der Frau (Pfarrer Detzner) aus dem Westen bezahlt kriegen. Am 13.Mai war der Pfarrfamilienausflug und wir erkundigten uns näher bei Pfarrer Schulte. Er erzählte, es solle „nur“ 15.000 Mark kosten.. Da war sofort unsere Meinung: „Das können wir auch!“ Aber erst einmal warteten wir ab, bis wir auch tatsächlich „kinderreich“ waren.

Weil wir noch ein drittes Kind hatten, galten wir als kinderreich und hatten einige Vorteile. Dazu gehörte auch, daß wir eine Baugenehmigung erhalten konnten. Nur so konnten wir unsre Wohnsituation verbessern. Das Pfarrhaus wurde zwar 1967 (dank meiner tatkräftigen Hilfe) zu einem wahren „Schlößchen“ ausgebaut, wie es damals der Dekan sagte. Aber es war in ihm kein Platz für unsre Tochter, die auch mit fünf Jahren noch bei den Eltern schlafen mußte. Das Unterstädter Pfarrhaus in Steinbach-Hallenberg war das einzige Einfamilienhaus im Dekanat, in dem noch eine zweite Familie wohnte. Die Kantor­woh­nung im Unterstockwerk sollte auf Dauer so bleiben, denn als Ausgleich waren ja Räume unter dem Dach ausgebaut worden. Doch diese bezeichneten die Kindergärtnerinnen als ,,dunkles, kaltes Loch“, wo man ihnen nicht zumuten könne zu wohnen (aber der Pfarrer sollte es).

In über zwei Jahrzehnten war die einzige Verbesserung ein Kachelofen, durch den wir erst das Kinderzimmer heizen konnten. Als im Amtszimmer der Kachelofen über Nacht eingefallen war und durch einen untauglichen Stubenofen ersetzt wurde, hat der Kirchenvorstand das fehlende Stück Fußbodenbelag durch ein Stück ausgebessert, das in einem anderen Haus herausgerissen worden war. Fast alle Fußböden mußten jeden Tag gebohnert werden. Wir hätten hier privat investieren müssen. Da wollten wir es lieber wirklich ganz privat tun. Aber das kam auch der Kirchengemeinde zugute, denn nun war ausreichend Platz für die Kantorfamilie und zwei Kinderdiakoninnen, die dringend gebraucht wurden. Das Wohngeld zahlte das Dekanat, die Miete aber erhielt die Kirchengemeinde.

 

Bauplatz:

Doch es war schon schwierig mit dem Bauplatz. Zunächst einmal war unser Plan, auf einem Stück Kirchenland „Am Galgen“ zu bauen. die Lage ist dort herrlich. Aber bei der Standortberatung – ich hatte nicht erwähnt, daß ich selber darauf reflektiere - wurde das abgelehnt: Die Erschließungskosten wären zu hoch, der Wasserdruck reiche nicht aus, das Abwasser müsse zu weit weggeführt werden. Später sei es vielleicht einmal möglich, das ganze Gebiet zu erschließen, jetzt aber nicht.

Dann kam ich auf die Idee, der Kirchengemeinde eine Tausch anzubieten: Ein Grundstück auf der Pfaffeneller gegen das Grundstück mit unsrer Hütte. Das Argument war: Weil die Hütte drauf steht, wird jeder die Pacht zahlen. Am 6. September 1977 sprach ich mit dem Bürgermeister. Er sagte, es spreche an sich nichts dagegen, daß auch ein Pfarrer ein Haus baue, nur müsse die Standortfrage geklärt werden. Er fragte sofort danach, wo denn Kirchenland zum Bebauen wäre. Ich schilderte ihm die Pfaffeneller. Er wußte allerdings gleich, daß dort die Abwasserfrage schwierig sei.

Am 11. November 1977 sprach ich mit dem stellvertretenden Bürgermeister. Er gab mir auch gleich ein Antragformular mit und eine Broschüre mit einem Plan für ein Typenhaus EW 65. Er schlug war, einen Kanal nach der unteren Querstraße zu legen, dort sei bei der Werkstatt von Frau Horn ein Kanal vorhanden. Am 15. November gab ich dann den ersten ausgefüllten Antrag ab.

 

 

 

Am 23. November boten mir Reffkes beim Geburtstag von Herrn Reffke an, das Haus zu besichtigen. Es ist der Einheitstyp, der damals überall in der DDR gebaut wurde. Hier konnte man nun am Beispiel sehen, was sonst nur in Plänen gezeichnet ist, wenn auch Manches abgeändert war.

An den Genex-Geschenkdienst hatten wir inzwischen geschrieben. Sie verwiesen aber auf den neuen Katalog und schickten eine Liste der lieferbaren Baumaterialien. Ich gewann den Eindruck, daß das „Haus“ für Rockotts nichts anderes war als ein Bungalow Typ „Party“, der 15.000 DM kosten sollte.

Jetzt mußte der Kirchenvorstand zustimmen. Vorsichtshalber ging ich auch noch zu Frau Weyh (Struthweg 3), damit sie auch offiziell den alten Nutzungsvertrag kündigt, damit die Diskussion abgeschnitten war, der Vertrag bestehe ja noch (sie hat das Grundstück schon lange nicht mehr bewirtschaftet). Am 10. Januar 1978 forderte ich erstmals acht Lagepläne an, weil Herr Jäger gemeint hatte, das würde genügen.

 

Am 15. Januar 1978 stellte ich einen Antrag an den Kirchenvorstand: „Ich bitte den Kirchenvorstand, mir eine Teilfläche des Grundstücks Flur 29, Flurstück 31 („Pfaffeneller“) zur Nutzung zu überlassen. Es handelt sich um zwei Gärten unmittelbar an der Straße „Pfaffeneller“ gegenüber dem Haus Pfaffeneller 7, das Eckgrundstück nach dem Brunnenrain zu (von dem allerdings das Stück mit der Garage von Fredi Hoffmann abgeht). Für die beiden Parzellen bestand bisher ein Nutzungsvertrag über 3,60 Ar mit Richard Holland-Moritz und über 6,91 Ar mit Franz Weyh, beide Struthweg 3 und beide inzwischen verstorben.

Die beiden Gärten sind aber ohne formelle Kündigung des Nutzungsvertrages an die Familien Reumschüssel, Erbstal 25, und Keller, Erbstal 23, weitergegeben worden. Mit diesen besteht also nur ein mündlicher Nutzungsvertrag mit jährlicher Kündigungsfrist (bis 1. April des Jahres). Die formelle Kündigung der Nutzungsverträge vom 20. Januar 1962 ist inzwischen erfolgt.

Ich möchte mir gerne ein Eigenheim errichten und halte das Grundstück dafür geeignet. Nach Auskunft des Rates der Stadt wäre eine Bebauung möglich, zumal das Grundstück praktisch schon erschlossen ist (nur der Abwasserkanal ist etwas weit entfernt).

Eine Bebauung der Grundstücke an der Nordseite der Straße „Pfaffeneller“ liegt unbedingt im Interesse der Kirchengemeinde bzw. der Pfarreipfründe. Gerade wegen der guten Erschließung besteht nämlich die Gefahr der Enteignung. Entsprechende Wünsche sind ja vom Rat der Stadt (auch hinsichtlich des Pflanzgartens) wiederholt geäußert worden. Die Kirchengemeinde kann einer Enteignung nur durch baldige Bebauung in der einen oder anderer Form zuvorkommen. Ein Anfang ist schon gemacht mit den Garagen von Fredi Hoffmann und Hubert Recknagel.

Nun besteht allerdings die Schwierigkeit, daß staatliche Kredite nur gegeben werden‚ wenn das Baugrundstück entweder volkseigen ist oder sich im Eigentum des Baubewerbers befindet. Auf kircheneigenen Grundstücken kann keine Hypothek eingetragen werden. Deswegen ist die Gefahr einer Enteignung umso größer (und dann wäre sicher das ganze Gebiet betroffen). Mir aber bliebe nur die Möglichkeit einer Finanzierung unabhängig von staatlichen Krediten. Die Kirchengemeinde hätte damit eine gute Gelegenheit, wenigstens ein Baugrundstück „unter den Hut“ zu kriegen und zu behalten. Außerdem würde sich natürlich die jährliche Nutzungsgebühr von jetzt 19 Mark auf ungefähr 93 Mark erhöhen. Aus all diesen Gründen halte ich eine Kündigung des Nutzungsverhältnisses für vertretbar und bitte um Überlassung der Parzellen.“

Bei dem Tagesordnungspunkt „Nutzungsverträge Pfaffeneller“ führte ich zunächst aus, daß dieser Punkt eine spezielle und eine allgemeine Seite hat. Der spezielle Punkt war, daß ich dort ein Stück pachten möchte. Allgemein hielt ich es für richtig, alle Nutzungsverträge zu kündigen, um freie Hand zu haben. Dem wurde zugestimmt.

Dann wurde nachgefragt, weshalb ich denn dort ein Stück pachten wolle. Da mußte ich natürlich sagen, daß wir dort bauen möchten. Auch das ging glatt. Die Meinung war: „Wenn der Pfarrer es haben will, dann müssen die anderen zurückstehen, da können sie nichts sagen!“ Der Verpachtung an uns wurde also zugestimmt.

Am 22. März sprach ich dann mit Frau R. aus dem Lindenhof. Ich sagte ihr, daß ihr das Stück wahrscheinlich gekündigt werden würde, sie sollten dort nichts mehr investieren. Sie sagte zunähst, der Garten sei ihr Hobby. Aber dann kam heraus, daß sie planten, das Stück für ihre Kinder zu reservieren, um dort einmal zu bauen. Außerdem teilte sie mit, sie hätten ja schon eine „Baugenehmigung“ für eine Doppelgarage.

Am 23. März ging ich sofort zum stellvertretenden Bürgermeister und fragte ihn, wie sich das verhielte. Er sah in seinem Buch nach und stellte fest, daß tatsächlich eine „Standortgenehmigung“ erteilt worden war, weil Herr R. behauptet hatte, das Stück sei sein Eigentum. Herr Jäger sagte gleich: „Wenn es so ist, kriegt Herr R. natürlich keine Baugenehmigung!“

Um deutlich zu machen, daß die Sache ernst wird, ließ ich einen ziemlichen Haufen Grabsteine vom Friedhof auf das Grundstück fahren, das Reumschüssels hatten. Sie stammten von einem Arbeitseinsatz am 27. Juni mit drei Eidechsfahrzeugen. Manche Steine waren so groß, daß sie nur mit sieben Mann aufgeladen werden konnten. Ich wollte sie gar nicht, denn wie sollte ich sie allein bewegen, aber die Leute luden einfach auf.

 

Aber endgültig konnte man ja noch nichts sagen, ehe nicht die Standortberatung für das Wohnhaus gewesen war. Ich fragte Herrn Jäger danach. Da kam heraus: „Am 5. April 1978 ist die Beratung!“ Ich fragte, ob ich da dabei sein könne. Er sagte zu. Zunächst war die Verhandlung auf dem Rathaus. Die Vertreter der Versorgungsträger wollten aber natürlich eine Ortsbesichtigung. Zum Glück hatte ich einen Plan dabei. Aber sie wollten auch Pläne mitnehmen. Da ging ich nach Hause und holte weitere Exemplare. Dann fuhren wir auf die Pfaffeneller. Es bestanden grundsätzlich keine Einwände. Diskutiert wurde nur die Abwasserfrage. Der zuständige Mann schlug sofort vor, einen Kanal nach der Brunnenstraße hin zu bauen. Das Gefälle reiche aus, nur ist ein ziemlich hoher Berg dazwischen. Aber dort kann man Technik einsetzen und es wären gleich alle Grundstücke erschlossen. Es wurde festgelegt, daß das Abwasser zu Lasten des Bewerbers in zwanziger Rohren in die Brunnenstraße bzw. den Gräfenweg geleitet werden soll.

 

Ich fuhr dann noch am gleichen Tag zu Dekan Schreiber, um ihn um ein Darlehen zu bitten. Er sagte auch gleich, daß das möglich wäre. Nur hatte er allgemeine Bedenken, weil das Pfarrhaus dann anderweitig besetzt würde und nicht jederzeit für einen Pfarrer zur Verfügung stünde. Aber ich entgegnete; „Wenn ich morgen sterbe, steht es ja auch nicht sofort zur Verfügung!“ Er schlug vor, ich solle das Haus für den Ruhestand bauen und es einst­weilen mit kirchlichen Mitarbeitern besetzen (!).

Da erzählte ich ihm, was ich gegen das Pfarrhaus habe: Große Zimmer, dennoch wenig Platz, schlechte Fußböden, viel Putzarbeit, Verteilung über das ganze Haus, kein Platz für Kinder, Bodenzimmer nur schlecht zu nutzen. Herr Schreiber meinte, ich solle doch einfach besseren Belag verlangen. Aber zum Schluß meinte er doch: „Wir müssen da eben die passenden Klauseln finden!“ Aber ich konnte natürlich nichts verlangen, nachdem sie mir die Ecke im Amtszimmer mit herausgerissenem Fußbodenbelag ausgebessert hatten. Es wäre aber auch undankbar gewesen, wenn ich mich beschweren wollte. In das Haus ist viel Geld gesteckt worden, aber es ist nicht mehr daraus zu machen.

Ebenso am 5. April besprach ich mit Frau Killenberg die Kündigung der Nutzungsverträge.. Zunächst dachte ich an einen Kündigungstermin Ende des Jahres. Aber Ursel wies mich darauf hin, daß wir vielleicht den Platz für das Baumaterial brauchen könnten.

Ich zahlte deshalb die Pacht für dieses Jahr 1979 (sie war noch nicht von Reumschüssels gezahlt worden, obwohl der Zahlungstermin der 1. April war). Am 9. April war ich bei Herrn Kehrstephan und fragte ihn, ob sie nicht bereit wären, mit mir zu tauschen, also mit dem Stück, das bisher Reumschüssels hatten. Er schien nicht abgeneigt zu sein, wies aber darauf hin, daß der Vertrag mit den Schwiegereltern geschlossen sei; diese waren aber zur Kur.

Am 17. April sprach ich dann mit Frau H. Sie wollte mir einreden, weiter nach dem Rain zu sei es doch schöner, sie hätten angenommen, ich wolle auf Kellers Stück (ganz am Rain) bauen. Zwei Tage später kam sie und sagte, sie wollten auf ihrem Vertrag beharren, die Bäume trügen jetzt gerade und ich sollte ihnen doch nicht böse sein. Ich sagte: „Das kann ich nicht, es ist doch ihr gutes Recht. Aber sie müssen damit rechnen, daß nach Ablauf der Nutzungszeit sie den ganzen Garten los sind!“ Sie sagte dazu nichts. Offenbar haben die jungen Leute gesagt, sie hätten auf Dauer kein Interesse. Oder sie spekulieren darauf, daß sie das Stück behalten können, wenn es nicht bebaut wird. Später ist die Familie aus der Kirche ausgetreten, allerdings ohne sich auf diese Grundstückssache zu berufen.

 

Mit Herrn R. habe ich am 15. April gesprochen. Seine Frau hatte zuerst Angst, sie müßten die Garagen wieder hergeben. Aber da sie erst einen neuen Vertrag haben, steht das ja gar nicht zur Diskussion. Es ging mir nur darum, daß sie nicht die Zufahrt zur Garage betonieren, weil dort der Kanal verlegt werden soll. Auch Recknagels sagten, sie bzw. ihre Familie oder Verwandtschaft hätten vor, dort zu bauen. Aber im Augenblick sei das nicht aktuell (der Bauausschuß der Stadt hatte davon gesprochen). Man hatte so den Eindruck, jeder sieht „sein“ Stück schon als Eigentum an und möchte es für ewig behalten, auf Kinder und Enkel vererben und für diese schon einen Bauplatz reservieren.

Das nächste Gespräch führte ich mit Kellers, die das Stück direkt am Rain hinter der Garage von H.s hatten und dort auch den großen Stein abgelegt hatten, den sie auf ihrem Grundstück im Erbstal bei Bauarbeiten ausgegraben hatten. Sie waren zunächst sehr aufgebracht über die Kündigung. Sie klagten darüber, daß sie beim Haus keinen Garten haben und die Garage im Haus für das neue Auto zu klein ist.

Dabei haben sie immerhin ein Grundstück von 3 Ar, aber hinter dem Haus haben sie halt nur einen Ziergarten. Doch das Grundstück ist breit genug, dort eine Garage zu bauen. Sie könnten auf der Paffeneller ja vielleicht wieder ein Stück erhalten, aber dazu müsse erst der Bebauungsplan fertig sein.

An sich waren sie nachher wieder beruhigter, schimpften aber auch auf Hern R. der seine Garagen nun stehen habe und sie nur gekriegt habe, weil sein Vater im Kirchenvorstand sei. Aber er hatte schon am 12. Juni 1972 einen Antrag gestellt und ist nur deswegen zum Zug gekommen. Vor allem hat er nicht die Kirchengemeinde übergangen, wie das andere vorhatten. An sich geht es der Reihe nach, aber uns ist auch lieb, wenn kirchliche Leute zum Zug kommen. Das war auch als deutliche Warnung an Kellers gedacht, die ihre Kinder nicht mehr zur Christenlehre schicken wollten.

 

Verhandlung mit Herrn J.:

Das Nächste war ein Gespräch mit dem Bauingenieur Herrn J., Direktor des VEB Bau (der „Rote Müller“). Ich fragte ihn, ob er das Projekt für den Kanal machen könnte und überhaupt die örtliche Anpassung für den Bau und ob er auch über seine Betrieb eine Hilfestellung geben könnte. Ich hätte mich natürlich auch an eine anderen Bau-Ingenieur wenden können. Aber da ich sowieso auf Herrn Jäger angewiesen bin wegen Material und Arbeitskräften, muß ich auch wegen der Zeichnungen Herrn Jäger bitten, auch wenn er überlastet ist und nicht so leicht zu kriegen ist.

Er sagte mir, es seien viel mehr Lagepläne nötig und wieder die Standortzustimmung der Versorgungsträger, nun aber für den Kanal. Wenn die da seien, könne er frühestens Anfang Mai die Messungen vornehmen. Am 16. Juni 1978 war Herr Jäger mit auf der Pfaffeneller, um das Gelände zu besehen. Er sollte ja den Bebauungsplan und das Projekt für den Abwasserkanal machen. Als wir die Straße entlanggingen, sagte er auf einmal: „Wer baut denn hier?“ Ich traute meinen Augen nicht, war doch im Hühnerhof von Fredi Hoffmann eine leichte Baugrube ausgehoben und ein Schnurgerüst gespannt; an der vorhandenen Garage lehnten Teile für eine Fertiggarage. Herr Hoffmann war selber da und ich stellte ihn zur Rede: „Wie kommen Sie dazu, hier etwas bauen zu wollen, wo Ihnen das Grundstück doch erst kürzlich gekündigt worden ist?“

Er behauptete, wir hätten ihm geschrieben, für die Garage solle ein neuer Vertrag abgeschlossen werden (das bezog sich aber auf die schon vorhandene Garage, daran konnten wir ja nichts machen). Außerdem behauptete er, ich hätte doch vor Jahren schon gesagt, er könne dort eine Garage bauen. Aber auch wenn das so gewesen wäre, dann hätte ja der Kirchenvorstand den Vertrag schließen müssen. Aber als er die höhere Pacht zahlen sollte, hat er sich mit Händen und Füßen gewehrt, während Herr Recknagel anstandslos gezahlt hat.

Ungünstig war, daß die Stadt eine Baugenehmigung gegeben hat. Herr Hoffmann hat dort einen Pachtvertrag vorgelegt, in dem aber kein Wort von einer Garage steht, sondern im Gegenteil vereinbart ist, daß alle Zäune, Bäume und Geräteschuppen bei Ablauf des Vertrags beseitigt werden müssen. Der Grundstücksausschuß der Kirchengemeinde hat sich die Sache angesehen und von der Stadt verlangt, die Genehmigung zurückzuziehen. Das ist auch erfolgt. Ich sagte noch zu Hoffmanns Schwiegermutter, die jetzige Garage könne doch so ausgebaut werden, daß zwei Autos hineingehen. Aber in Wirklichkeit ging es ja darum, daß Hoffmanns Sohn dort eine kleine Autowerkstatt einrichten wollte.

 

Tauschvertrag:

Am 15. Mai 1978 schrieb ich an den Rat des Kreises Schmalkalden wegen Genehmigung eines Tauschvertrags: „Für das Jahr 1979 bin ich vom Rat der Stadt für den Beginn des Baus eines Eigenheims vorgesehen, der Bauantrag liegt beim Kreisbauamt vor. Wir sind eine kinderreiche Familie und sind deshalb vom Rat der Stadt relativ bald eingeordnet worden in den Plan.

Allerdings konnte der Rat der Stadt kein Baugrundstück zur Verfügung stellen. Da ich bei der Evangelischen Kirche angestellt bin, riet man mir, mich an die Kirchengemeinde zu wenden, weil die über geeignete Baugrundstücke verfügt. Die Kirchengemeinde stellte mir auch einen Bauplatz zur Verfügung, die Erschließungsarbeiten sind inzwischen im Gange. Allerdings konnte ich den Baugrund nicht käuflich erwerben, weil die Kirche kein Land verkauft, weil sie ja selber auch keins erwerben kann.

Vereinbart war, einen zeitlich unbefristeten Nutzungsvertrag abzuschließen, ähnlich wie das mit volkseigenen oder genossenschaftlichen Grundstücken geschieht und wie es in der Vergangenheit bei anderen Einwohnern auch schon gemacht wurde. Die Schwierigkeit ist nur, daß die Sparkasse in einem solchen Fall keine Kredite gewährt. Ich wollte das notgedrungen in Kauf nehmen und mir das fehlende Geld auf dem Darlehenswege besorgen. Nun hat man mich aber beim Rat der Stadt darauf hingewiesen, welche finanziellen Vorteile ich doch hätte, wenn das Grundstück mein Eigentum werden könnte. Statt eines Darlehens mit 3 ¼ Prozent Zinsen gäbe praktisch einen zinslosen Kredit und einen Tilgungszuschuß in Höhe von zehn Prozent der Eigenleistungen, das kann 5.000 Mark oder mehr ausmachen.

Eigentümer des Grundstücks kann ich aber nur auf dem Tauschwege werden. Der Kirchenvorstand hat einem Tausch mit dem mir gehörenden Grundstück in der Flur 41, Flurstück 40 / 3, zugestimmt; es liegt nicht in der Nutzungsfläche der LPG.

Ich bitte nun auch den Rat des Kreises um die Zustimmung zu einem solchen Tausch. Der Kirche würde dadurch kein Gebietszuwachs entstehen, aber mir würde geholfen. In früheren Jahren sind öfter solche Tauschverträge zustande gekommen, sowohl mit dem Rat der Stadt als auch mit Privatpersonen, zum beiderseitigen Nutzen.

Ich kann ja nichts dafür, daß der Rat der Stadt beim Erwerb eines Baugrundstücks nicht behilflich sein konnte bzw. die Sparkasse in meinem Fall keinen Kredit gewährt. Diese Benachteiligung gegenüber anderen Bürgern könne aber ausgeglichen werden, wenn der Rat des Kreises die Zustimmung zu dem Tausch gibt. Ehe wir zum Notar gehen bitte ich Sie um Auskunft, ob ein solcher Tauschvertrag von Ihnen genehmigt würde bzw. ob Sie Auflagen zu machen haben.!“

Am 17. August 1978 schrieb ich an Dr. Lieselotte Kottler, die Notarin in Schmalkalden wegen des Tauschvertrags: „Der Rat des Kreises, Abteilung Landwirtschaft, hat mir mündlich die Zusicherung gegeben, daß der Tausch genehmigt wird. Die Unterlagen über die Vermessung meines Grundstücks gehen Ihnen demnächst durch den Liegenschaftsdienst zu. Einen amtlichen Lageplan für das Kirchengrundstück habe ich.“ Ich bat um einen Termin für die Beurkundung.

Sie antwortete jedoch am 18. September: „In Ihrer Grundstückssache kann der von Ihnen gewünschte Tauschvertrag in der vorgesehenen Form n i c h t beurkundet werden. Wochen­end­häuser sowie andere Baulichkeiten, die der Erholung oder Freizeitgestaltung der Bürger dienen, können gemäß § 296 ZGB nur dann Gegenstand besonderer Rechte, insbesondere Eigentum des Nutzungsberechtigten werden, wenn sie auf Grund eines vertraglich vereinbarten Nutzungsrechtes errichtet worden sind. Dagegen ist eine nachträgliche Trennung des Eigentums am Grundstück und dem darauf mit dem Boden fest verbundenen Gebäude nicht möglich.

Es besteht daher nur die Möglichkeit, das Ihnen gehörende Grundstück Flur 11 Flurstück 40/4 mit dem darauf errichteten Wochenendhaus im Tauschwege auf die Evangelische Kirchengemeinde Steinbach-Hallenberg zu übertragen und gleichzeitig ein Nutzungsrecht an diesem Wochenendhaus für Sie und Ihre Ehefrau vertraglich zu vereinbaren. Falls der vorgesehene Tauschvertrag in dieser Weise abgeändert werden soll, bitte ich um Ihre weiteren Anweisungen.“

Am 24. September wurde der Vertrag geschlossen. Es unterschrieben Pfarrer Lieberknecht, Frau Waltraud Jäger als Vertreterin des Kirchenvorstandes und wir als Eheleute sowie natürlich die Notarin. Als Wert der Grundstücke wurden jeweils 500 Mark angenommen, die Gebühr betrug 26,78 Mark. Der Vertrag wurde am 20. November 1979 vom Rat des Bezirkes Suhl genehmigt und ins Grundbuch eingetragen. Die kirchenaufsichtsbehördliche Genehmigung wurde am 27. September von Dekan Schreiber unterschrieben, der auch bestätigte, daß die beiden Mitglieder des Kirchenvorstandes für die Kirchengemeinde vertretungsberechtigt waren.

Am 7. August 1978 unterschrieb Pfarrer Lieberknecht eine Erklärung betreffend Bebauung Pfaffeneller: „Der Kirchenvorstand des Evangelischen Kirchengemeinde Steinbach-Hallen­berg stimmt der Bebauung der ganzen Südseite der sogenannten Paffeneller zu. Es handelt sich um Flur 29, Flurstück 31, die Parzellen 4 bis 10. Für dieses Gelände ist ein Bebauungsplan erstellt und vom Rat des Kreises bestätigt worden. Eine Vermessung entsprechend dem Bebauungsplan ist vorgenommen. Vorerst kann nur das Flurstück 31/ 10 bebaut werden, weil für die anderen Grundstücke noch Nutzungsverträge bestehen, die erst Ende 1981 auslaufen. Diese sind jedoch gekündigt, so daß ab 1982 auch dort eine Bebauung möglich ist. Einem Bauwerber hat der Kirchenvorstand schon die Zustimmung zur Bebauung gegeben, weitere Interessenten sind vorhanden.“ Das Schreiben brachte ich zum Rat der Stadt, nicht ohne Frau Menz eine große Packung Kaffee „für das Kollektiv“ unterzujubeln.

Der Bebauungsplan war also angeblich fertig. Aber in Wirklichkeit war es so: Weil Herr Jäger nicht dazu zu bringen war, habe ich mit den Kindern alles selber vermessen, besonders die schon gebauten Garagen und auch die hinteren beiden Häuser auf der anderen Seite. Danach fertigte ich selbst den Bebauungsplan an und legte ihn Herrn Jäger vor. Er gab noch einige Hinweise: Man stellt das Haus möglichst weit auf die Nordostecke, um die Sonne besser nutzen zu können. Dorthin kommen auch die Klärgrube und die weniger zum Wohnen genutzten Räume. Am Sonntag, dem 17. September, legte ich den Plan den anwesenden Kirchenvorstehern vor und sie waren damit einverstanden.

 

Vorarbeiten zur Genehmigung:

Bei einer Standortberatung im November 1978 erinnerte Frau Menz noch einmal die Wasserversorgung, daß sie die Genehmigung gibt. Im Laufe der nächsten 14 Tage wollten sie mir Bescheid geben. Aber kurz vor Weihnachten war noch nichts da. Auch Herrn Katz­mann hatte ich in Schmalkalden nicht angetroffen, aber ein Päckchen Kaffee vor seiner Privatwohnung hinterlassen. Am 21. Dezember war ich wieder bei Frau Menz. Sie hatte auch noch nichts von der Wasserversorgung gehört, sagte aber, daß der Bebauungsplan genehmigt sei. Ich solle mich jetzt um die Anpassung kümmern.

Am nächsten Tag kam dann das Schreiben aus Bad Salzungen, allerdings ohne die Zeichnungen. Sofort schrieb ich wieder nach Schmalkalden, damit sie mir die Wasserleitungen in den Plan einzeichnen und das Projekt für den Abwasserkanal bestätigen. Die Zustimmung der Versorgungsträger war eine große Schwierigkeit: Sie sollten ihre Leitungen eintragen, damit sie beim Kanalbau nicht beschädigt werden. Aber die ersten zwei einge­reichten Pläne waren bei allen Einrichtungen schon bald nicht mehr zu finden, also wurden noch einmal zwei hingeschickt. Von der Wasserversorgung hörte ich dann lange nichts. Ich ließ aber über den VEB Bau schon Zementrohre anfahren: 45 Stück mit 30 Zentimeter Durchmesser und 30 Stück mit 20 Zentimeter Durchmesser.

Am 21. November 1978 wurde das Gelände ausnivelliert. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, daß Herr Jäger noch kommt. Aber im Erbstal traf ich ihn mit Markus und Hosea, die ihm die Latte halten sollten. Jetzt konnte ich selber mithelfen. Es stellte sich allerdings heraus, daß das Gefälle in der Straße nicht ausreicht, der Augenschein täuscht da. Auch liegt der Kanal in der Brunnenstraße nur 1,50 Meter tief. Das hat zur Folge, daß der letzte Schacht für unseren Kanal bei der Garage Recknagel liegen muß und von dort der Hausanschluß gemacht wird, denn nach dem Haus zu steigt das Gelände ja wieder an. Allerdings muß man dafür auch über das Nebengrundstück gehen.

Aber mit der Zeichnung ging es nicht voran. Jedesmal sagte Herr Jäger: „Nächste Woche“. Er wollte sich noch einmal an Ort und Stelle alles ansehen und vermessen. Jede Woche bohrte ich wieder bei ihm an.

 

Am 16. März 1979 fuhr ich nach Weidebrunn zur Wasserversorgung. Da Herr Katzman nicht da war, kam ich zu Herrn Döhrer. Er wußte nichts von dem eingereichten Plan. Ich hatte zum Glück wieder einen dabei. Er sah sich alles an und war erfreut, daß ich die geplante Leitung schon eingezeichnet hatte. Dann machte er seinen Stempel darunter mit der Bemerkung: „Ich baue selber. Wir Eigenheimbauer sind gestraft genug!“

Dann ging ich zum Liegenschaftsdienst und stellte den Vermessungsantrag. Alle möglichen Nummern mußte der Mitarbeiter draufschreiben. Zum Glück hatte ich meinen Plan wieder dabei. Die ursprünglich bestellten zehn Lagepläne waren längst erschöpft, ich mußte zweimal nachordern. Mit dem Plan mit den vielen Zahlen ging ich dann zur Städteplanung. Herr Schwabe wußte Bescheid und unterschrieb gleich. Nachmittags unterschrieb auch Frau Menz und alles wieder zur Post. Am 23.März begann ich, die Grenzsteine auszugraben und zum Teil auch neue Löcher zu graben, falls die Vermesser kommen sollten.

 

Bauantrag:

Schon mit der Einreichung des Bauantrags wurden auch eine Abweichung vom Typenbau und eine Erweiterung beantragt. Der vorgegebene Typenbau wurde in den meisten Fällen noch angepaßt an die örtlichen Verhältnisse: Da die Haustür nicht auf der von der Straße abgewandten Seite sein konnte, wurde ein Anbau am Giebel vorgesehen. Die paar Striche für den Windfang waren bald gezogen. Ende Dezember gelang es mir noch, Herrn Jäger kurz zu sprechen, nachdem ich eine Stunde draußen gewartet hatte.

 Er sagte, es ginge alles, wie ich es vorhatte. Der Windfang sollte zwei Meter breit sein, aber dann könne man auch bis zur hinteren Hausecke bauen und das Bad entsprechend erweitern bzw. dort ein eigenes WC einbauen. Außerdem wurde der Windfang unterkellert, um einen Platz für die Einkellerungskartoffeln zu haben (Das war jeden Herbst eine große Aktion, wenn die LPG die Säcke mit den Kartoffeln für das ganze Jahr brachte).

 

Doch solche Erweiterungen mußten in Stufen geschehen. Am 3. April 1979 schrieb ich an den Rat der Stadt: „Ich bitte um die Genehmigung eines Anbaus zu dem Typenhaus EW 65 B. Laut Bebauungsplan ist das Haus mit dem Giebel nach der Straße zu errichten. .Der Eingang käme dann laut Projekt in die gegenüberliegende Giebelseite. Um zur Haustür zu gelangen müßte man jedesmal um das ganze Haus herumgehen. Deswegen ist es praktischer, den Hauseingang an die Seite (Ostseite) zu verlegen. Dann ist aber ein Windfang erforderlich. Um die Genehmigung eines solchen Windfangs vor 2 mal 3 Meter Größe möchte ich bitten. Als kinderreiche Familie möchten wir im Oberstockwerk drei Kinderzimmer gewinnen und deswegen das Bad in das Unterstockwerk verlegen. Dieses könnte an die Stelle des an sich vorgesehenen Windfangs und WCs kommen. Das WC würde dann in den neuen Windfang gelegt. So ist nach meiner Meinung eine optimale Lösung gefunden. Ich bitte um Ihre Zu­stimmung.“

 

Am Karsamstag kam Herr Jäger und brachte die Zeichnung. Er hatte nur das Erdgeschoß mit dem Anbau neu gezeichnet. Am 17. April verfaßte ich noch eine Erläuterung dazu und brachte alles zum Rat der Stadt: Durch den Wegfall einer Trennwand und eines Schorn­steins, die im Typenbau vorgesehen sind, wird Material eingespart, das für die Errichtung des Anbaus verwendet werden könnte. Außerdem teilte ich mit, daß in das Haus eine Zen­tralheizung eingebaut werden soll. Die Bereitstellung des Materials ist geregelt.

Für eine kinderreiche Familie ist jedenfalls eine Zentralheizung praktischer, weil die Kinderzimmer nicht nur als Schlafräume genutzt werden sollen, sondern auch als Arbeitsräume, die ständig ausreichend warm sein müssen (nicht nur temperiert). Vier (oder gar fünf) Feuerstellen, wie im Projekt vorgesehen‚ wären eine Verschlechterung gegenüber unseren gegenwärtigen Wohnverhältnissen. Ich bitte deshalb um Verständnis für die vorgesehene Änderung und bitte um Zustimmung.

Nun hieß es auf einmal, daß ein amtlicher Lageplan dabei sein müßte (also mit Bestätigung des Katasteramtes). Zum Glück fiel mir ein, daß einer auf der Kirchenkasse sein müßte. Er sah zwar nicht mehr so neu aus, erfüllte aber seinen Zweck. Frau Menz sagte: „Am Mittwoch geht das seinen sozialistischen Gang!“

 

Herr J. schrieb dazu in seinem Erläuterungsbericht und Baubeschreibung zur Anpassung zum Projekt EW 65 B Ursula und Peter Heckert: „Das Wohnhaus wird entsprechend der vorliegenden Bebauungskonzeption eingeordnet. Nach der Ost-Seite wird ein Windfang mit WC traufseitig angeordnet. Der Grenzabstand von der östlichen Grenze beträgt 3 Meter. Der Anbau wird voll unterkellert und mit Schalungssteinen im Kellergeschoß errichtet. Die Fundamente sind auf tragfähigem Baugrund zu gründen und in Beton B 120 herzustellen. Dieser Anbau macht sich erforderlich, da für die Besucher ein separates WC notwendig ist. Der Zugang erfolgt vom Windfang aus.

Die Umfassungswände werden als 30er Hohlblockmauerwerk errichtet. Die Kellerdecke wird als Stahlträgerdecke mit Betonhohldielen und Aufbeton hergestellt. Die Erdgeschoßdecke wird als Holzbalkendecke mit darüberliegen­dem flachem Walmdach vom Haupt­gesims angeschlossen. Die Dacheindeckung des Anbaues erfolgt mit Holzschalung, Dachpappe und Preolitschindeln.

Im Kellergeschoß werden die Heizung sowie der Kohlenlagerraum untergebracht. Der Schorn­stein wird in die tragende Mittelwand eingebunden. Die beiden im Typ vorgesehenen Doppelschornsteine entfallen. Außerdem wird im Kellergeschoß noch eine Trennwand errichtet, um einen Vorratsraum zu gewinnen. Der Heizungsraum erhält nach der Nord-Seite ein Fenster von 90 mal 60 Zentimeter Größe. Im Erdgeschoß wird nach der Süd-Seite in der Giebelwand ein Blumenfenster für das Wohnzimmer eingebaut. Das im Typengrundriß vorgesehene Arbeitszimmer wird als Küche genutzt und erhält ebenfalls nach der Süd-Seite ein dreiteiliges Fenster. Zur Belichtung und Belüftung des Bades, der Speisekammer und des WC im Anbau sind nach der Nord-Seite 4 Verbundfenster von 60 mal 80 Zentimeter Größe vorgesehen. Die Haustür erhält im Anbau ein Kunststeintürgewände mit drei Stück senkrechten geschliffenen Pfosten. Zwischen den linken Pfosten werden Glasbausteine eingemauert. Im Dachgeschoß wird die Trennwand des vorgesehenen Bades an die Treppenwange versetzt, so daß dieser Raum als Kinderzimmer genutzt werden kann. Im Elternschlafzimmer wird eine Wandecke gemauert, um für jedes Zimmer einen separaten Eingang zu erreichen.

Auf Grund der Bebauungskonzeption ist die Entwässerung entlang des Weges Pfaffeneller vom Bauwerber auszuführen. Dieser Kanal wird an den Schacht Gräfenweg angeschlossen. Das Gebäude wird mit Oberkante Erdgeschoßfußboden 2,50 Meter über dem Höhenbezugspunkt = Oberkante Teerstraße der Pfaffeneller angeordnet. Die Nord-Ostecke liegt mit Oberkante bestehendem Gelände bis Oberkante Erdgeschoßfußboden 0,50 Meter hoch Zur besseren Belichtung und Belüftung des Giebels sind in den Giebeln zwei Fenster vorgesehen.“

 

Der Rat der Stadt beschloß in seiner Sitzung am 11. April 1978, daß unser Vorhaben in den Wirtschaftsplan für Eigenheimbau im Jahr 1979 eingeordnet wird. Der Projektant wird ermächtigt, eine Erweiterung des Typenprojekts durch einen Anbau vorzunehmen. Am 8. August wurde dies dem Rat des Kreises mitgeteilt: Der Anbau sei notwendig, damit im Obergeschoß drei Kinderzimmer gewonnen werden können und damit der Eingang an die Seite des Hauses kommen kann.

Am 1. August 1978 wurde von der Staatlichen Bauaufsicht der Prüfbescheid für das Eigenheim EW 65 b mit Vorbau ausgestellt. Dabei lagen folgende Stellungnahmen vor: Kirchenvortand, Wasserwirtschaft, Energieversorgung (Elektro und Gas), Hygiene, Landwirtschaft, Verkehr, Kreisbauamt, Deutsche Post, Rat der Stadt. Die Städtebauliche Bestätigung wurde am 18. Mai 1979 erteilt. Die Abwässer sind über das Flurstück 31/10 dem Kanal in der Pfaffeneller zu leiten. Die Bauausführung hat nach der Typenbeschreibung zu erfolgen. Im Bereich der Küche ist ein Rauchrohr 135 /195 mit aufzumauern.

Am 21. August 1978 wurde vom Rat der Stadt die Baugenehmigung erteilt, allerdings noch ohne Warmwasserheizung. Die geschätzte Bausumme war 71.915 Mark, die geplante Bauzeit 1979 bis 1981. Ein einziges Blatt genügte für die Baugenehmigung. Allerdings waren noch einige Zeichnungen dabei. Herr Jäger hatte auch eine Liste des Materialbedarfs aufgestellt und die Kosten nach der Anpassung des Projekts ermittelt.

 

Aber erst am 8. September kam mit der Post die Nachricht vom Rat der Stadt, daß die Zustimmung zur Errichtung eines Eigenheimbaus eingetroffen ist. Da war die Freude natürlich groß. Es ging also auch ohne Abschluß des Tauschvertrags. Aber der wird nötig sein für den Kredit.

Am 14. September hatten wir einen Termin beim Kreisbauamt wegen Abschluß des Baustofflieferungsvertrags. Mit dem VEB Baustoffversorgung Suhl wurde am 1. Oktober 1978 ein Vertrag geschlossen über die Lieferung von Baumaterial. Daß es am Schluß doch noch schnell gegangen ist, haben wir wohl auch Frau G. zu verdanken, dies seit 3. September wieder auf dem Bauamt arbeitet und sich um unseren Antrag kümmern wollte. Nun kann es doch wohl noch ein Stück weitergehen.

Am Dienstag holte ich die Papiere bei der Stadt. Aber ich mußte gleich wieder hin: Sie hatten mir alles nur so weitergegeben, wie sie es von Schmalkalden erhalten hatten, ohne Unterschriften. Ich ließ erst einmal alle Exemplare der eigentlichen Genehmigung unterschreiben. Die Mappe für die Stadt mußte dort bleiben.

Als die Baugenehmigung da war, haben wir am Abend erst einmal einen drauf getrunken. Aus dem Westen hatten wir eine Flasche mit Metaxa. Wir hielten das für griechischen Wein und haben ihn deshalb in Weingläser geschüttet. Wir nahmen einen kräftigen Schluck - und wir hatten ein kräftiges Brennen im Hals: Es war Branntwein mit fünf Sternen, wie wir nachträglich feststellten. Aber wir haben es überstanden.

 

Weitere „Anpassungen“:

Als ich etwas von „Kniestock“ hörte (bautechnisch: Drempel), war ich gleich begeistert: Ein Meter Höhe mehr unter dem Dach, da würden doch wenigstens vier richtige Zimmer entstehen! Das hatte ich bei mehreren anderen Häusern gesehen, zum Beispiel beim Bäcker Marr. Als bei Familie Deutsch Taufe war, sprachen wir davon. Es ist wirklich sinnvoll, weil man dann auch oben die ganze Fläche des Hauses nutzen kann. Jedenfalls ist das besser als Dachgauben. Und das Dach steht über das Haus über, so daß der Regen nicht so an das Haus schlägt. Auch Gerhard Jäger war nicht dagegen. Am 23. Oktober 1979 stellte ich bei der Stadt den Antrag, auf das Haus noch einen „Kniestock“ zu setzen, am 22. November kam die Genehmigung.

Und ich wollte eine Zentralheizung, wodurch ein Schornstein und eine Trennwand gespart werden. Stattdessen sollte im Osten ein Anbau dran, damit dort der Eingang hingelegt wer­den konnte. Unten wurde gleich ein Kartoffelkeller mit vorgesehen und oben noch eine Toilette. Auch das Dach durfte mit einem Überstand versehen werden. Es ging ja immer darum, daß nicht zuviel Baumaterial verbraucht wurde.

Am 20. November 1980 beantragte ich dann noch eine Garage. Für das Haus war sowieso eine Terrasse vorgesehen. Wenn man sie unterkellerte, entstünde eine Garage, ein Fahrradraum und ein Kohlenbunker (ein großer Bunker ist nötig, weil die Anfahrt für das Kohleauto im Winter nicht möglich ist). Die Breite sollte vier Meter betragen, aber von vorne würde man nur den Garageneingang sehen. Die Genehmigung kam am 23. Dezember 1980.

 

Finanzierung:

Dann mußte die Finanzierung geklärt werden: Bei „eigene Mittel“ stand gar nichts (Wir hatten in der Tat auch nur 5.000 Mark). Im April 1979 redet mir Frau M. vom Bauamt der Stadt zu, es doch mit einem Kauf des Grundstücks zu versuchen, weil nur ein Prozent Zinsen zu zahlen sind und zehn Prozent der Eigenleistung rückvergütet werden, ich könnte bis zu 65.000 Mark Kredit kriegen.

Ich rief den Dekan an und er meinte, das ginge, der Dekanatssynodalvorstand habe ja schon zugestimmt. Ich wollte aber nicht, daß der Besitz der Kirche geschmälert wird. Und es würden dann auch andere Interessenten kommen, die kaufen wollten. Der Dekan aber meinte, bei einem Pfarrer könne man da einmal eine Ausnahme machen. Es wurde dann aber doch ein Tauschvertrag geschlossen: Das Baugrundstück an der Pfaffeneller gegen ein etwa gleich großes Grundstück mit unserer Hütte im Haichle (siehe oben 1978).

Dadurch konnten wir auch einen Kredit von der Sparkasse erlangen. Für Baumaterial sollte ein zinsloser Kredit von 42.000 Mark nötig sein, für Bauleistungen ein verzinslicher Kredit von 18.000 Mark. Die Lohnkosten in Höhe von 34.820 Mark wurden aufgeteilt auf eigene Leistungen des Bauwerbers in Höhe von 7.200 Mark, Leistungen eines Baubetriebs in Höhe von 10.100 Mark und Feierabendarbeit in Höhe von 17.480 Mark. Am 22. November 1978 wurde der Kreditvertrag mit der Sparkasse geschlossen über einen Aufbaukredit von 42.000 Mark und einer Hypothek von 18.000 Mark, die mit 4 Prozent verzinst werden mußte.

Die Sparkasse gab uns ein Merkblatt, wie wir die Feierabendtätigkeit („Schwarzarbeit“) abrechnen durften: Der Name des Arbeiters mußte eingetragen werden und seine geleisteten Stunden, er mußte unterschreiben. Auf der Rückseite mußten die ausgeführten Arbeiten angegeben werden, aufgegliedert auf die einzelnen Gewerke. An Wochentagen durften maximal 5 Stunden gearbeitet werden, am den Wochenenden maximal 10 bis 12 Stunden. Diese Belege reichten wir dann jeweils bei der Sparkasse ein und erhielten den entsprechen­den Betrag aus dem Kredit ausbezahlt. Auch Ausgaben für Baumaterial mußten wir jeweils nachweisen.

Außerdem hatten wir 1983 noch ein Darlehen von 10.000 Mark vom Dekanat erhalten, übrigens ohne schriftlichen Vertrag und ohne Verpflichtung zu Zinszahlung und Rückzahlungsbedingungen. Davon zahlten wir jährlich 1.000 Mark ab und überwiesen auch jeweils zehn Prozent Zinsen auf den noch ausstehenden Betrag. Als ich aus dem kirchlichen Dienst ausschied, standen noch 5.000 Mark offen. Die hatte der Dekan wohl vor Augen, als er sagte, ich könne ja gar nicht kündigen. Am 7. Februar 1989 war der Betrag aber an das Dekanat überwiesen und ich bedankte mich auch im Namen von Ursel herzlich für das gewährte Darlehen.

Der Preis für das Haus erhöhte sich durch den Anbau, den Kniestock und die Garage natürlich. Aus den ursprünglich 54.000 Mark wurden 72.00 Mark. Aber auch das langte natürlich nicht, außer dem in drei Jahren Ersparten mußte noch vor allem viel West-Geld mit eingesetzt werden. Die 42.000 Mark „Aufbauhypothek“ waren erst im Februar 1994 bezahlt, nach der Wende nicht mehr zinslos.

An sich hatten wir ja gar kein Geld zum Bauen. Auch der der Kredit hat längst nicht gelangt. Sehr viel Material und Werkzeug kam aus dem Westen. Jeder Handwerker und Lieferant kriegte noch ein Zubrot in Westgeld, Kaffee verteilten wir kiloweise. Aber da der Kredit zinslos war und die Rückzahlung auf 20 Jahre bestimmt war, meinten wir das Risikos eingehen zu können, denn fast die Hälfte der Abzahlung erhielten wir durch das Wohngeld von 90 Mark, das uns dann die Kirche zahlte.

Aber das Haus brachte uns auch manchen Neid ein, in der Gemeinde und bei den Kollegen. Selbst in der Partnergemeinde Jestädt im Kreis Eschwege wurde erzählt: „Von den beiden Pfarrern muß einer gehen. Da aber Pfarrer Heckert ein privates Haus hat, wird das Pfarrer Peters sein müssen!“ In gewisser Hinsicht war es ein Fehler, in Steinbach-Hallen­berg als Pfarrer ein Haus zu bauen. Das steht einem Pfarrer nicht zu, das hatten wir noch nie, das ruft Neid hervor, besonders bei den Einmwohnern, die es noch nicht so weit gebracht haben.

Es hieß auch: „Pfarrer Heckert kriegt immerzu West-Pakete aus der Partnergemeinde, da hat er sich ganz schön daran gesundgestoßen!“ Tatsache ist, daß wir verhältnismäßig viel Westpakete erhalten haben (ohne die Unterstützung aus dem Westen hätten wir kein Haus bauen können). Aber die kamen ausschließlich von privaten Absendern. Doch ihr Inhalt ging zum Teil in die Gemeinde (Kleidung, Geschenke für Christenlehrekinder). Alle Kaffeepäckchen für Handwerker der Kirchengemeinde, Angestellte und Gemeindeglieder wurden privat von mir finanziert, dazu manches andere. Auch bei meinen Besuchen in der Partnergemeinde habe ich bewußt nichts mitgenommen und auch alle Fahrtkosten selbst bezahlt.

Das private Haus gab uns aber auch - wie sich später dann herausstellte - eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber der Gemeinde und Kirche. So konnten wir jederzeit aus dem kirchlichen Dienst ausscheiden, ohne eine Dienstwohnung zu blockieren. Wir machten die Dienstwohnung mit dem Tag des Ausscheidens frei, während das Oberstädter Pfarrhaus blockiert blieb. Aus dem Unterstädter Pfarrhaus mußte sogar der Kantor umgehend ausziehen, weil nun auf einmal das ganze Haus für einen Pfarrer gebraucht wurde (der aber trotzdem wieder absagte).

 

Neue Schwierigkeiten:

Während des Urlaubs 1979 kam ein Brief von der Wasserversorgung, der die Standortzustimmung wieder in Frage stellte: Aus Kapazitätsgründen könne nicht eine so lange Abwasserleitung gebaut werden. Am 10. Juli bin ich gleich nach Schmalkalden gefahren, um dort mit Herrn Katzmann zu sprechen. Ich machte ihm deutlich, daß ich die Arbeit ja selber ausführen werde und der Wasserversorgung keine Kosten entstehen. Es werden aber 5 oder 6 weitere Bauplätze erschlossen. Auch wenn ich weiter vorne baute (wo aber zur Zeit gar keine Baumöglichkeit war), würden 50 Meter Leitung gebraucht.

Am 11. September fand eine Sitzung auf dem Rathaus statt, an der auch der Vorgesetzte von Herrn Katzmann aus Bad Salzungen teilnahm. Jetzt war es wieder härter, offenbar waren selbst Zementrohre knapp. Sie könnten aber niemanden hindern, sich irgendwo Rohre zu beschaffen. Aber dann würden sie die ganze Leitung als Hausanschluß gelten lassen, für den der Baubewerber allein verantwortlich ist.

Der stellvertretende Bürgermeister sagte, es wäre doch Unsinn, jetzt 15er Rohre hineinzulegen und nachher reicht der Querschnitt doch nicht aus. Ich betonte auch, daß ich auf jeden Fall 30er Rohre verlegen möchte. Aber dieser Aufwand wäre nur zu vertreten, wenn auch andere Häuser angeschlossen werden. Da verlangten sie eine schriftliche Erklärung des Kirchenvorstandes und der vorgesetzten Dienststelle. Sie waren voller Bedenken wegen der Projektierung, das könne kein gewöhnlicher Bau-Ingenieur machen. Es müsse auch ein Gutachten geben, wieviel Oberflächenwasser entsteht. Aber sie hätten keine Kapazität. Doch irgendwie verlief das alles wieder.

 

Der Heizungsbauer in Herges sagte mir für 1980 zu, er habe auch Heizkörper, nur wegen des Ofens könne er mir keine Hoffnung machen [Mit den Heizöfen war es, wie mir einmal ein Heiligenmeister erklärte: „Für den Fall, daß mein alter Ofen kaputt geht, habe ich schon einen neuen dastehen. Wenn dieser aber wirklich gebraucht wird, habe ich ja wieder keinen Ersatzofen. Also habe ich mir noch einen dritten besorgt!“ Kein Wunder, daß es da keine Öfen gibt].

Mitte Januar 1980 schrieb ich an das Kreisbauamt wegen eines Heizungsofens. Es kam aber bald eine Ablehnung. Aber wenn ich alles selber besorge, stehe einer „Modernisierung“ nichts im Wege. Dann versprach unsere Nachbarin Bärbel Marr, die bei der Metallhandelsgesellschaft in Schmalkalden arbeitete, im vierten Quartal würden wir einen Ofen erhalten.

 

Pachtvertrag für die Gartenfläche 1979:

Das Hausgrundstück war umgeben von Grundstücksteilen, die weiter der Kirchengemeinde gehörten: Die große Fläche zwischen dem Haus und dem Rain, ein schmaler Streifen zur Straße hin entlang des Pachtgrundstücks Hoffmann und ein fünf Meter breiter Streifen nach dem Pflanzgarten zu. Es wurde folgender Nutzungsvertrag geschlossen: Zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde Steinbach-Hallen­berg, vertreten durch den Vorsitzenden und ein Mitglied des Gemeindekirchenrats, und den Eheleuten Peter und Ursula Heckert, Steinbach-Hallenberg, Kirchplatz 30, als Nutzungsberechtigtem wird folgende Vereinbarung geschlossen:

Die Kirchengemeinde überläßt dem Nutzungsberechtigten das Grundstück Gemeinde Steinbach-Hallenberg, Flurstück 31 / 11 (Teilfläche) in Größe von 2,73 Ar zur Nutzung.

Die Fläche ist den Beteiligten bekannt und durch Grenzsteine markiert; sie wird ausdrücklich anerkannt. Ein amtlicher Lageplan wird dem Nutzungsberechtigten ausgehändigt.

(2) Als Nutzungsgebühr wird der behördlich zugelassene Höchstbetrag festgesetzt und. anerkannt. Die Nutzungsgebühr ist jährlich zu entrichten und jeweils am 1. April fällig. Sie kann bei der Kirchenkasse Steinbach-Hallenberg bar eingezahlt oder auf das Konto 4772-33-4169 überwiesen werden.

(3) Der Nutzungsberechtigte darf auf dem Grundstück ein Einfahrt und Terrasse errichten, allerdings nur nach Erteilung der Baugenehmigung und unter Beachtung der baupolizeilichen Vorschriften. Weitere Gebäude dürfen nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers errichtet werden. Bäume und Sträucher dürfen angepflanzt werden. Die Bodenfläche muß bestimmungsgemäß genutzt werden .Eine gewerbliche Nutzung (auch in Feierabendarbeit) ist nicht möglich. Ist das Gelände zwei Jahre nach Inkrafttreten dieser Vereinbarung nicht bebaut, so erlischt die Vereinbarung wieder.

(4) Das errichtete Gebäude und die Anpflanzungen sind unabhängig vom Eigentum an der Bodenfläche persönliches Eigentum des Nutzungsberechtigten im Sinne von § 296 ZGB. Der Grundstückseigentümer hat keinerlei Rechte an dem Gebäude (zum Beispiel. an der Nutzung), aber auch keine Pflichten (zum Beispiel bauliche Unterhaltung). Der Nutzungsberechtigte hat das Vorerwerbsrecht. Das Gebäude kann an die gesetzliehen Erben vererbt werden (bei Betrieben an den Rechtenachfolger). Es ist aber dann mit dem Erben ein neuer Vertrag abzuschließen. Verkauft werden darf das Gebäude jedoch nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers.

(5) Die Vereinbarung tritt am 1.1.1982 in Kraft und wird im Prinzip unbefristet abgeschlossen. Der Nutzungsberechtigte kann jedoch unter Einhaltung einer Frist von 3 Monaten zum 31. Oktober des laufenden Jahres schriftlich kündigen, Der Grundstückseigentümer kann mit der gleichen Frist nur kündigen, wenn dafür gesellschaftlieh gerechtfertigte Gründe vorliegen. Dazu gehört insbesondere, wenn der Nutzungsberechtigte seine Pflichten wiederholt gröblich verletzt und zum Beispiel die Nutzungsgebühr nicht zahlt. Das Nutzungsverhältnis kann dann aber nur durch gerichtliche Entscheidung aufgehoben werden .Mit dem nachfolgenden Nutzer ist ein Wertausgleich zu vereinbaren, notfalls unter Zuziehung eines vereidigten Schätzers. Vorher ist allerdings die Kirchenaufsichtsbehörde (Dekanatssynodalvorstand) zum Zwecke einer gütlichen Regelung anzurufen; sie ist auch für alle anderen Streitigkeiten und Beschwerden zuständig.

(6) Der Nutzungsberechtigte hat dafür Sorge zu tragen, daß das überlassene Gelände und die daran anschließenden Wege stets in einem sauberen Zustand gehalten werden. Größere Schäden hat er dem Eigentümer anzuzeigen. Die Bestimmungen der Stadtordnung sind zu beachten. Bei Schäden, die durch Verletzung der einschlägiger Bestimmungen seitens des Nutzungsberechtigten oder dessen Beauftragten verursacht werden, hat der Nutzungsberechtigte aufzukommen. Wertverbesserungen sind im Einverständnis mit dem Eigentümer möglich und werden dann vergütet. Geländeveränderungen, Mauern, Teiche, usw. sind nur im Einverständnis mit dem Eigentümer möglich.

(7) Der Nutzungsberechtigte trägt die Kosten, die sich aus dieser Vereinbarung ergeben (zum Beispiel Vermessungskosten) und Kommunale Abgaben und Versicherungsbeiträge. Die Grundsteuer für die Bodenfläche wird vom Eigentümer gezahlt. Die Grundsteuer für das Gebäude trägt der Nutzungsberechtigte.

(8) Das Grundstück darf nicht untervermietet oder einem Dritten ganz oder teilweise zur Verfügung gestellt werden. Bei Wochenendhäusern von Betrieben ist gegen einen zeitweiligen Austausch mit gleichartigen Einrichtungen nichts einzuwenden.

(9) Diese Vereinbarung wird in 4 Exemplaren ausgefertigt, von denen der Nutzungsberechtigte eine erhält. Sie tritt erst nach Genehmigung durch die Kirchenaufsichtsbehörde in Kraft.

 

Zusatz zum Nutzungsvertrag zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde und den Eheleuten Heckert:

Zu Punkt 1: Die Fläche umfaßt das Grundstück 31 / 11 mit Ausnahme der Fläche, die bisher von Herrn Fredi Hoffmann gepachtet war. Diese Fläche ist von der früheren Vermessung her mit Steinen markiert und 2,00 Ar groß. Der vorhandene Zaun bleibt erhalten und wird von den Nutzern der Restfläche unterhalten. Die von den Eheleuten Heckert genutzte Fläche ist 2, 73 Ar groß.

Zu Punkt 2: Der behördlich zugelassene Höchstbetrag beträgt zur Zeit des Vertragsabschlusses: pro Ar 5.Mark, pro bebauter Quadratmeter zusätzlich 0,50 Mark. Daraus ergibt sich eine Nutzungsgebühr von 13,65 Mark jährlich.

Zu Punkt 9: Die Nutzungsberechtigten verpflichten sich, auch den nördlich der beiden Grundstärke 31 / 11 und 31 / 10 gelegenen schmalen Streifen in Nutzung zu nehmen und die entsprechende Nutzungsgebühr zu zahlen. Der Nutzungsvertrag über die gärtnerische Nutzung kann nur von seiten der Kirchengemeinde gekündigt werden, nicht durch die Nutzungsberechtigten.

Der Dekan genehmigte beide Verträge am 6. Dezember 1979. Es wurden zwei Verträge abgeschlossen, weil der erste dem üblichen Vertrag für kirchliche Grundstücke entspricht, der zweite Vertrag diesen aber noch präzisiert. Der Vertrag über den 5 Meter breiten Streifen nach dem Pflanzgarten zu wurde erst am 22. Oktober 1984 geschlossen und am 11. Dezember 1984 vom Dekan genehmigt.

 

Kanalbau:

Am 23. März 1979 zog ich eine Schnur, wo der Abwasserkanal vom Haus zur Straße verlaufen sollte und begann auszugraben. Entgegen allen Behauptungen von Frau Holland-Moritz ging es ganz gut, bis auf 70 Zentimeter Tiefe war nur Lehm. Bis zum Nachmittag hatte ich elf Meter bis zum Zaun zu den Nachbarn ausgehoben. Zehn Tonrohre erhielt ich vom Rat der Stadt für diesen Teil des Kanals, fünfzehn Zementrohre lieferte der VEB Bau.

Frau Kehrstephan hat allerdings geschimpft, weil ich einen Stachelbeerbusch verpflanzt hatte.

Schon am 6. Dezember 1978 war mir aber von der Kirchengemeinde erlaubt worden, eine Abwasserleitung auf dem von Kehrstephans gepachteten Grundstück zu verlegen, weil es nur so mit dem Gefälle hinkam. Jetzt grub ich auch auf diesem Grundstück weiter. Frau Kehrstephan schimpfte, ich würde den ganzen Garten verunreinigen und dürfe keinen Busch ausgraben. Das ging dann aber doch nicht anders. Ich setzte den Stachelbeerbusch wieder ein, aber er ging dann doch ein. Am Gründonnerstag, dem 12. April, waren die Gräben wieder zu und die Straße erreicht.

Am Gründonnerstag 1979 wurde überraschend auch die Klärgrube durch den VEB Bau geliefert. Erst hatte es geheißen, sie werde erst zwei Jahre nach Fertigstellung des Kanals geliefert.

Am 18. April kamen auch die restlichen 30 Rohre für den Kanal an der Straße. Nach dem 1. Mai hätte ich gern mit dem Abwassergraben begonnen, aber es war kein Greifer zu kriegen. Herr Kaufmann in Rotterode hatte es mir für nach Ostern versprochen, aber er war inzwischen in Schmalkalden, wenn es ihm befohlen wurde, konnte er nichts machen. Oskar Wilhelm konnte es nicht so schnell den Auftrag einplanen. Der Springstiller Fahrer vom VEB Bau wollte an sich bei sich Zimmer tapezieren. Aber am 2. Mai um 8 Uhr klingelte er an der Haustür und wollte anfangen.

Ich hatte noch gar keine Schachtgenehmigung von der Stadt. Ich zeigte ihm, wo er arbeiten sollte, machte einen Strich und ging auf Rathaus. Frau Menz gab mir auch gleich das Schreiben. Der Anschluß an die Brunnenstraße sollte am 5. Mai erfolgen, bis 26. Mai sollte alles beendet sein.

Als ich mit dem Schein zurückkam, war das Unglück schon passiert: Gleich mit der ersten Schaufel hatte er die Telefonleitung zerrissen. Am 13. April hatte ich bei den Versorgungsträgern die Standortzustimmung für den Kanal beantragt. Von der Post kam auch bald der Plan zurück. Aber nun stellte sich heraus, daß die Telefonleitung nicht eingezeichnet war. Eine Stunde später war einer von der Post da und tobte. Aber in den Stempelaufdruck war geschrieben „Kein Kabel vorhanden!“ Nach eineinhalb Tagen war alles wieder repariert. Die Post wollte die Kosten haben und auch einen Betrag für die ausgefallenen Telefongespräche. Aber ich war ja im Recht.

 

Mit dem Greifer ging es ja schnell voran, aber leider nicht tief genug. Angeblich konnte er 1,70 Meer schaffen, aber in Wirklichkeit waren es nur 1,40 Meter, aber am Anfang noch weniger. Ich machte mich gleich an die Vertiefung und Verbreiterung. Etwa 2 Meter schaffte ich auf eine Tiefe von 180 bis 190 bringen, mehr nicht. Am Donnerstag brachte ich es bis zur Telefonleitung. Der Greifer hörte am Donnerstagvormittag erst einmal auf, wir sollten die Leitung erst einmal bis zum zweiten Kontrollschacht verlegen.

Am Freitag half Herr N. vom Kirchenvorstand. Wir verlängerten Kanal bis an die Brunnenstraße, damit es am Samstag schnell gehen konnte. Es war furchtbares Wetter: Zwar schien auch manchmal die Sonne, aber meist schneite es, so daß der Schnee sogar eine ganze Zeit liegenblieb. Das Arbeiten war schwer, die Geräte waren vom Dreck verschmiert, die Hände waren kalt.

 

Am Samstag ging es um 7 Uhr weiter. Gerhard Jäger hatte zwei Mitarbeiter geschickt, Herrn M. und Herrn B.. Sie brachten den (Bosch-) Preßlufthammer mit, der uns gute Dienste leistete. Die machten gleich einen breiten Graben und schonten den Teer nicht. Die Gasleitung hatten wir bald gefunden. Als aber weiter in die Tiefe ging, stießen wir auf ein weiteres Rohr: Es war die Wasserleitung. Sie lag nun direkt im Weg. Zuerst sahen wir uns den Hauptschacht an. Ich hatte den Deckel nicht heben können. Aber die Fachleute nahmen zwei Spitzhacken, und es ging. Einer stieg hinein (Herr M., weil er der Dünnere war). Es stellte sich heraus, daß schon ein Abzweig-Rohr für den Anschluß eines Abwasserkanals gelegt war. Davon mußten wir nun ausgehen.

Erst wurde noch ein Dreiviertelrohr bis an die Wasserleitung gelegt, dann mit Brocken eines Zementrohrs das Wasserleitungsrohr in den Hauptkanal eingebaut. Dann wurde noch ein Kanalrohr in Richtung Pfaffeneller angefügt, mehr wurde nicht geschafft. Der Graben mußte ja auch noch verbreitert und vor allem vertieft werden. Herr R. vom Kirchenvorstand half dabei. Ein Stück über den ersten Kontrollschacht hinaus konnten wir noch ausheben. Zum Schluß schaufelte ich den Graben noch zu, in dem schon die Rohre lagen, damit wenigstens die Brunnenstraße wieder frei war

Das Stück bis zum zweiten Schacht blieb mir zum Ausschachten. Da es am 11. Mai regnete, war ich erst am Montag, dem 14. Mai damit fertig. Nun aber waren kein Greifer und keine Maurer für das Verlegen der Rohre zu kriegen. Die vorbeikommenden Passanten bedauerten mich öfter. Es war wirklich beängstigend zwischen den hohen Wänden, an der tiefsten Stelle auf der Sohle des Schachtes etwa drei Meter. Wenn man auf dem Rain stand, sah es noch tiefer aus. Die Anlieger wurden etwas ungeduldig, Hoffmanns wollten ihren Zaun streichen und der Dreck lag ihnen im Wege. Überhaupt wurde ihnen ja allerhand Dreck ins Haus getragen. Aber Hoffmanns ließen mich die Steckdose benutzen, so daß ich den Preßlufthammer des VEB Bau einsetzen konnte, das war doch eine große Erleichterung.

Am 7. Mai waren die ersten zehn Rohre verlegt worden. Herr J. hatte mir die Herrn D. und B. vermittelt. Am Dienstag schaufelte der Bagger schon wieder zu, dann ging es die ganze Woche hart weiter, das längste und tiefste Stück. Zum Glück kriegte ich den Preßlufthammer vom VEB Bau. Dennoch war es schwer genug: Bei zweieinhalb Meter Tiefe kommt man mit der Schaufel kaum bis an den oberen Rand des Grabens. Dort muß der Dreck dann noch einmal hochgeschaufelt werden. Am Montag machte Markus das. Die Kinder halfen auch, indem sie Werkzeug und Essen holten. Es war kaum noch Platz für alles, die Erdmassen türmten sich beängstigend.

 

Am 14. Mai war Kirchenvorstandssitzung. Der Bau einer Garage in der von Herrn Hoffmann gewünschten Form wurde abgelehnt. Den beiden anderen Bewerbern wurde ein Platz an der Brunnenstraße angeboten. Damit haben wir ihnen den „schwarzen Peter“ zuge­schoben, jetzt muß Herr Hoffmann sich mit der Stadt auseinandersetzen und mit den derzeitigen Pächtern. Außerdem halten wir uns alle Möglichkeiten offen, zum Beispiel könnten wir ja selber eine Garage brauchen, wenn noch ein Haus für pensionierte Pfarrer gebaut werden sollte.

Von einem Kaufvertrag für unser Grundstück aber wollte der Kirchenvorstand nichts wissen. Mein Angebot, dann für das Nebengrundstück die Pacht zu zahlen (wie bei Reffke und Lehmann) wurde nicht akzeptiert. Sie sahen es sogar als eine große Vergünstigung und Aus­nahme an, wenn s­ie einem Tauschvertrag mit dem Grundstück im Haichle zustimmen. Das ist natürlich etwas seltsam, denn früher wurde anstandslos getauscht, auch zum Schaden der Kirche. Von uns aber wird ja etwas Gleichwertiges geboten, ein schon bebautes Grundstück, das die gleiche Einnahme bietet wie der Bauplatz auf der Pfaffeneller. Fraglich bei einem Tauschvertrag ist nur, ob der Rat des Kreises ihn genehmigt.

 

Am 16. Mai wurden auf der zweiten Strecke die Rohre verlegt. Aber da ging es schon nicht weiter mit dem Greifer. Erst im Laufe des Vormittags des 22. Mai kam er wieder. Er füllte die zweite Strecke zu. Am nächsten Tag hob er gleich noch über 10 Meter aus und am 23. Mai wurden fünf Lastwagen übriggebliebene Erde abgefahren. So war wenigstens der vordere Teil der Straße wieder frei und Hoffmanns konnten wieder ihre Garage. Bis zum 25. Mai hatte ich auch die dritte Strecke zu einem großen Teil ausgeschlachtet, es wurde jetzt doch flacher. Allerdings saß ein großer Quarzstein im Weg, der dem Preßlufthammer harten Widerstand entgegensetzte. Fünf Stunden hat es gedauert, bis ich den Stein soweit verkleinert hatte, daß das Rohr vorbeiging.

So konnten am 5. Juni die restlichen Rohre verlegt werden (Tag nach Pfingsten). Am Donnerstag kam der Greifer noch einmal und schaufelte zu, nachdem ich den Zugang zu Recknagels Garage schon von Hand zugeschaufelt hatte. Mit dem Polyp-Greifer ging es allerdings nicht so sauber, ich hatte noch fünf Stunden zu tun, um die Straße einigermaßen sauber zu kriegen. Aber noch lag ein großer Haufen auf der Fahrbahn und die Straße bleib für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Ich machte mich inzwischen an den hintersten Schacht, vergrößerte ihn und machte am 8. Juni das Fundament. Am 9. Juni verlegte ich die Rohre bis zum Grundstück neben uns, allerdings mit dem geringeren Durchmesser, weil jetzt nicht mehr so viele Grundstücke angeschlossen werden konnten. Mit dem Gefälle kam es gerade so hin, nur gut, daß der Hauptkanal in der Brunnenstraße 20 Zentimeter tiefer lag als zunächst angenommen. Alle Kanalbereiche haben aber nur ein Gefälle von einem halben Zentimeter auf den Meter. Ich bilde mir aber auch ein, die Rohre auf dem letzten Stück mindestens so gut verlegt zu haben wie die Maurer, die auch manchen „Bogen“ drin hatten, selbst bei dem Gefälle der Kanalrohre.

 

Am 29. Mai 1979 war ich übrigens wieder beim Rat des Kreises, nachdem ich schon 14 Tage vorher wegen der Genehmigung des Tauschvertrags vorgesprochen hatte. Nun erfuhr ich bei der Abteilung Landwirtschaft, daß man einem Tausch zustimmen wird, allerdings nur für fünf Ar, aber das langt ja: Damit ist die Finanzierung über einen staatlichen Kredit wohl gesichert. Aber nun ging es wieder los mit einem Vermessungsantrag, denn nun müssen von unserem Grundstück im Haichle fünf Ar abgemessen werden. Das Stück, auf dem die Hütte steht, soll Kircheneigentum werden und darüber ein Nutzungsvertrag geschlossen werden. Über die unbebaute Fläche können wir dann weiterhin allein verfügen. Aber mit dem Vermessen ist es halt so ein Kreuz, wer weiß, wann das noch einmal etwas werden wird.

Zum Glück wurde es wieder kälter. In der Woche vorher waren es 34 Grad im Schatten. Mit einem Handtuch wischte ich mir den Schweiß vom Gesicht. Am 30. Mai mußte ich nach drei Stunden aufgeben, obwohl es schon Nachmittag war. Am 31. Mai hielt ich den ganzen Tag durch (bei einer Mittagspause von drei Stunden), trank aber auch sieben Liter Wasser. Mitte Juni war es wieder „für die Jahreszeit zu kühl“.

 

Am 11. Juni legte ich die Rohre von der Straße bis zum Schacht im Garten. Am Dienstag, dem 12. Juni, kam der Greifer und fuhr den restlichen Dreck ab. Es waren noch einmal fünf Lastwagen, aber es ging wesentlich schneller als beim ersten Mal. Damit war die Straße wenigstens frei, nach sechs Wochen und nicht wie geplant nach drei Wochen. Mittags kam ein gewaltiger Regenguß, der gleich alles gründlich sauber machte, allerdings auch gleich die Schächte und Rohre zu­schwemmte.

Mittwoch kurz vor acht Uhr klingelte es: die Landvermesser. Hosea hatte die Zehe gebrochen, Ursel war krank und lag im Bett. Nur gut, daß die Oma da war. So konnte ich doch helfen: Löcher machen und Steine holen und setzen. Es war an sich sehr interessant. Da gibt es zum Beispiel unterirdische Vermessungspunkte, ein Eisenrohr etwa 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche (wo beim Vermessen das Meßgerät gestanden hat). Von da aus wurden fehlende. Steine rekonstruiert. Einen Stein fanden wir an der Ecke Gräfenweg-Brunnenstraße durch Messen über 50 Meter um zwei Ecken. Am 22. Juni war der Greifer da, aber wieder fortgefahren, weil ich in Berlin war; aber ohne eine Hilfskraft geht es eben nicht.

Am Donnerstag kamen Jockels und brachten wieder Fliesen. Ich hatte nun zu tun, den hintersten Schacht zu mauern, die Rohre einzupassen, die verlegten Rohre zuzuschütten. Der Zement reichte gerade, der Eisendeckel fehlte noch. Ansonsten ging es nur langsam voran. Der Greifer kam nicht. Jeden Tag rief ich an, manchmal zweimal. Immer wieder wurde versprochen und vertröstet. Dann war wieder kein Lastwagen da, weil ein Fahrer in Urlaub war. Angeblich sollten sie mir auch Fertigbeton mitbringen, aber damit sah es noch trüber aus. Jeder Regen schwemmte neuen Dreck in die Schächte bzw. Teile des Erdreichs brachen nach.

 

Am 2. Juli kam endlich der Greifer und begann mit der Klärgrube. In 2,40 Meter Tiefe war der Boden allerdings so steinig, daß der Greifer nicht mehr weiter kam. Ständig mußte ich dabei sein und mit dem Boschhammer den Boden lockern. So konnte ich den letzten halben Meter herauszuarbeiten und die Wände begradigen. Der Greifer fuhr mittags wieder weg. Ich hatte noch bis 18 Uhr zu tun.

Abends kamen noch Kellers, weil wir die Erdbeeren zu geschüttet hatten. Es war ja schade um sie, aber von Anfang so geplant, denn ich hatte Kellers exakt gezeigt, wo die Grenze verläuft und wo sie sich Beete anlegen können. Ich hätte ihnen besser gar nichts erlauben wollen, ich hatte die Pacht ja allein bezahlt. Jetzt schimpften sie, obwohl oder gerade weil sie kein Recht hatten.

 

Am nächsten Morgen sollte ich um 6 Uhr da sein zum Setzen der Klärgrube, aber der Grei­fer war nicht da. Als ich um 9 Uhr anrief, wußten sie nichts davon. Um 10 Uhr war er da. Aber jetzt wurde die Zeit knapp, denn um 13 Uhr hatte ich eine Trauerfeier in Rotterode. Es ging etwas hektisch zu, um 12.30 Uhr ging ich weg, denn die Grube saß. Den Deckel wollte der Greiferfahrer allein darauf setzen. Die Zwischenwand allerdings stürzte noch einmal zusammen, aber er hat sie noch einmal fest verkeilt. Nachher schmierte ich die Fugen noch zu (mit einem Dichtungsmittel im Wasser). In die kleine Kammer kam ich allerdings nicht hinein.

Der Greifer kam noch einmal Nachmittag und kratzte ein wenig an der Baugrube herum. Der Greiferfahrer ließ den Greifer stehen, aber am nächsten Morgen war er wieder weg, weil er in der Firma gebraucht wurde. Erst am 11. Juli ging es weiter. Am 12. und 13. Juli gab es sogar einen Großeinsatz mit einem Lastwagen und einem Dumper (Radlader). Bis auf eine Ecke wurde die Baugrube ausgehoben. Ich ging am Freitag noch einmal daran, den Graben für die Entwässerung unter dem Haus zu schachten.

Ich begann auch schon mit dem Planieren, stellte aber dann fest, daß ich zu viel abgetragen hatte: Der Fußboden muß etwa zehn Zentimeter über der Oberkante des Abwasserkanals liegen, aber es muß ja 20 Zentimeter tief ausgeschlachtet werden (für Packlager und Zementdecke). Als dann aber die Rohre tatsächlich lagen, war es doch nicht mehr so viel mit dem Auffüllen. Wo noch abgetragen werden mußte, warf ich die Erde durchs Sieb und gewann so allerhand Sand. Die Abwasserleitung geht nun schräg unter dem Fundament durch. Ich hatte zuerst nicht vor, an der Hausecke noch einen Schacht zu machen. Aber für die Einleitung der Dachrinne ist das besser.

Versuchsweise probierte ich auch schon einmal den Fundamentgraben aus. Herr Jäger sah es sich dann einmal an und sagte, etwa 40 Zentimeter müsse der Graben werden. Leider regnet es oft und immer wieder stand die Grube unter Wasser und mußte ausgeschöpft werden.

 

Am Dienstag, dem 24. Juli, klappte es endlich mit dem Fertigbeton. Am Montag hatte beidem Kohlenhändler W. angefragt. Abends riefen sie an, sie wollten Dienstag fahren, obwohl sie Kohlen kriegten. Um halb 7 Uhr rief ich beim Betonmischwerk in Werns­hausen an und sie nahmen mich noch dran. Das Auto war um 9 Uhr bei uns. Wir kippten den Beton an dem tiefsten Schacht der Abwasserleitung ab. Ich verteilte dann den Beton mit der Schubkarre auf die anderen Schächte. Es mußte schnell gehen, damit der Beton nicht zu früh abbindet. Aber drei Stunden hat es doch gedauert. Der Beton reichte gerade so für die Fundamente der fünf Schächte, für die Bildung der Durchlaufrinne am Boden der Schächte reichte der Beton schon mehr nicht mehr.

Dann ging es ans Mauern des unteren Ringes: Backsteine herbeiholen, Mörtel mischen, Material in den Schacht, Kreis ziehen, Stein auf Stein setzen, die Zwischenräume zwischen den Backsteinen mit Mörtel auffüllen; dann die Lücken zwischen Schacht und Erdreich mit Dreck auffüllen. Auf den Ring aus Backsteinen werden dann die Zementrohre für den Schacht aufgesetzt. Am Freitag war dann Herr K. und Herr D. von der Wasserversorgung da und sahen sich alles an. Sie fragten, ob das Wasser auch abliefe. Sie wiesen auch darauf hin, daß in die Schächte Steigeisen müssen. Von dem Wasserrohr quer durch die Abwasserleitung in der Brunnenstraße waren sie nicht erbaut, aber an sich waren sie doch zufrieden.

Am Dienstag wartete ich wieder auf den Greifer. Die Kinder halfen beim Nachmessen des Schnurgerüsts. Das war schwierig, weil nicht nur die rechten Winkel stimmen mußten, sondern auch die Längen; außerdem mußten die Diagonalen gleich lang sein. Abends traf ich den Greiferfahrer. Er wußte noch nicht, ob es am nächsten Tag etwas wird, er sollte anderswo eine Klärgrube setzen.

Zur Vorsicht fuhr ich am 1. August doch in strömendem Regen von der Hütte herunter. In der Tat war er da und hatte schon den ersten Ring für den Kontrollschacht der Abwasserleitung gesetzt, ausgerechnet einen, wo die Löcher für die Steigeisen noch nicht durchgeschlagen waren. Zu zweit hatten wir dann auch bis 8 Uhr alle Ringe sitzen.

Beim vordersten Schacht paßt es nicht so ganz, der gemauerte Ring war schon nicht so gelungen und auch sonst wackelte der ganze Turm. Ich verschmierte die Ringe von innen und außen. Weil die die Erdwände ziemlich nahe an eine Zementringe heran standen, war es eine schwierige Arbeit. Unten wurde noch ein Kranz aus Mörtel um den ganzen Ring gelegt. Am Donnerstag teerte ich die Ringe von außen, so gut es ging. Dann konnte mit dem Zufüllen begonnen werden. Vor allem beim vordersten Schacht war viel aufzufüllen. Auf dem Hang darüber lag ja allerhand Erde. Aber es war eine viehische Arbeit, alles herbeizuchaffen. Aber das Loch war wenigstens so weit aufgefüllt, daß nach der Fahrbahn zu eine Böschung angeschüttet war.

 

Am Freitag, dem 3. August, begann unser Urlaub. Aber ich machte doch etwas mit der Bauerei weiter. Der Zement mußte alle werden. Er reichte für den Kontrollschacht im Garten und für einen Teil des Schachtes beim Haus, dann waren die Steine alle.

Am 3. August waren auch Papiere vom Kreisbauamt angekommen: Fragebogen in fünf­facher Ausfertigung waren auszufüllen, dazu noch Erklärungen des Kirchenvorstandes (Bebauung Pfaffeneller), des Rates der Stadt (Genehmigung des Anbaus) und ein Nachweis des Vorhandenseins einer Heizung.

Das Schwierigste war die letzte Seite mit der Aufstellung der Kosten: zu den Grundkosten des Typenbaus kamen die Kosten der Anpassung, diese aufgegliedert in Material- und Lohnkosten. Diese mußten dann noch einmal aufgegliedert werden mußten in Eigenleistung, Betriebe und Feierabendtätigkeit (= Schwarzarbeit). Dann mußten die Spalten aufgerechnet werden und mit der gesamten Bausumme übereinstimmen. Ich verrechnete mich dabei noch. Her Jäger half mir dabei: Ich saß in seinem Büro und machte gewissermaßen Schulaufgaben. Zwischendurch stellte sich heraus, daß ich einen Lastwagen kleine Füllkörper erhielt: Der VEB Bau kriegte immerzu Füllkörper geliefert (12.000 Stück) und wußte gar nicht, wohin damit. Nun stand der Lastwagenfahrer da und wollte abladen – also zu uns.

Am Dienstag dem 7. August, stand ich ganz früh auf und war um halb 7 Uhr auf der Baustelle, weil der Greifer kommen sollte. Zum Zeitvertreib ging ich daran, das Stück in der Brunnenstraße zu pflastern, das wir aufgerissen hatten. Die Steine hatte ich mir überall in der Stadt zusammengesucht, wo sie herumlagen. Es war sehr heiß, es gab wieder viel Schweiß.

Der stellvertretende Bürgermeister kam zufällig vorbei und sagte mir, daß die Bescheinigung geschrieben sei. Ich ging gleich mit allen Papieren zum Rathaus, ließ mir noch die Unterschriften geben und brachte gleich alles zum Kreisbauamt. Es fehlte noch der Eigentumsnachweis und ein Nachweis der Heizung, den ich aber bald nachreichen konnte, weil die Auftragsbestätigung ankam.

Nur mit dem Greifer wurde es nichts, auch am Mittwoch nicht. Es war etwas kaputt, weil sie in Altersbach angeeckt waren. Angeblich gab es keine Anlasser. Ich rechnete jedenfalls damit, daß es vorerst nichts würde.

 

Am Donnerstag ging ich nicht von der Hütte herunter. Doch wer beschreibt mein Erstaunen, als ich am Freitag kam: Die Fundamentgräben waren ausgehoben. Beim Anbau allerdings waren sie nur angedeutet und die Erde war zum größten Teil auf dem Grundstück verstreut. Bei den Kanalschächten war dafür viel zu wenig aufgefüllt. Ich machte dort noch alles eben, fürs erste genügte es. Nun mußten die Fundamentgräben noch ausgeputzt werden. Ich kratzte mit dem Rechen, bis der Boden fest wurde. Es gab noch einmal Erde. Durchschnittlich 55 Zentimeter waren die Gräben tief, an manchen Stellen aber auch flacher, weil große Steine im Boden steckten.

Am Montagabend wurde der Zementring für den Kontrollschacht im Garten gesetzt. Vater und Sohn L. halfen dabei. Am Schacht hatten wir den Ring ja bald. Aber dann das richtige Einsetzen: Wir kriegten die untergelegten Brettern nicht heraus, das Ding war ja elend schwer. Außerdem mußten wir aufpassen, daß das Tonrohr nicht kaputt ging, das über den gemauerten Ring nach innen hinausragte. Ich hackte den Zementring dann etwas ein und schmier­te nachher alles zu. Hinterher wurde gleich geteert, damit am Dienstag die Erde wieder aufgefüllt werden konnte. Jetzt war fast zu wenig Erde da. Wir nahmen noch den Komposthaufen und einen Teil der Asche zum Auffüllen.

Weil sich dann noch eine Familie anschloß, wurde der Kanal von der Abwasserwirtschaft

übernommen und sie ersetzte mir die über 6.000 Mark Unkosten (mit einer Firma hätte es 20.000 Mark gekostet). Ein Teil des Kanals nach dem Gräfenweg zu wurde später erneuert, als das Altersheim gebaut wurde.

 

Vermessung:

Am Mittwoch, dem 15. August 1979, besuchte uns erstmals das Ehepaar Mihr. Dabei verbrühte sich Miriam mit Kaffee, als sie die Kaffeekanne von der Anrichte in der Küche neh­men wollte. Deswegen waren wir auch am Donnerstag noch in Steinbach, obwohl wir ja noch Urlaub hatten. Gegen 11 Uhr kam Herr W. vom Liegenschaftsdienst: Sie wollten bei uns im Haichle vermessen! Wir gingen auch gleich ans Werk, die Steine waren auch da. Der erste Teilungsstein war bald gesetzt. Doch als wir den zweiten setzten, stellte sich heraus, daß die Grenze durch die Ecke der Hütte gehen würde. So mußten unten nach H. zu etwa 15 Meter mehr abgemessen werden, sodaß etwas mehr als fünf Ar herauskommen werden. Auch die Hütte wurde gleich mit eingemessen.

Nun soll das Stück, auf dem die Hütte steht, gegen den Bauplatz getauscht werden. Dadurch ist Kirche gesichert, denn wir werden immer Interesse haben, das Grundstück zu pachten. Andererseits bleibt die restliche Wiese allein in unserer Verfügung und wir können verhindern, daß dort ein anderer baut. Jetzt muß für das Grundstück ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden, die Hütte bleibt ja sowieso uns.

 

 

Fundamentbau:

Am 12. April 1979 ging ich an den Bau der Baubude. Außerdem mußte ein 2 mal 1 Meter großen Bunker aus Brettern gebaut werden, in den der lose Zement eingefüllt wurde. Eine Mischmaschine hatte ich mir gekauft.

Während des Urlaubs sollte es noch wenigstens an einer Stelle losgehen mit dem eigentlichen Bau des Hauses. Wenn man immer ausschachtet, ist das auf Dauer auch entmutigend.

Der Keller wurde mit dem Bagger ausgegraben. Aber eben machen mußte ich alles von Hand. Dazu kamen noch die Streifenfundamente, denn die Gründung mit einer Bodenplatte kam erst kurz darauf später auf.

Die Gräben verfüllte ich zunächst mit 50 alten Grabsteinen vom Friedhof, die schon länger auf dem Grundstück lagerten. Die Kinder halfen beim Heranwälzen. Die Sackkarre tat gute Dienste. Wir warfen die Steine zuerst in die Baugrube und verteilten sie dann in die Funda­mentgräben. Es war eine harte Knochenarbeit, die wir bei glühender Hitze in zwei Durchgängen bewältigten. Fünf Steine waren zu schwer und blieben vorerst noch auf dem Grundstück liegen.

Für den 24. August hatte mir Herr B. eine Fuhre Fertigbeton zugesagt. Er war zwar im Ernteeinsatz, aber er wollte sagen, daß am Auto etwas kaputt war. Doch zunächst mußten Fundamentgräben am Anbau noch ausgehoben werden und noch Steine herbei geschafft werden.

Am Freitagmittag sollte mit dem Betonieren des vorderen Grabens begonnen werden. Aber das Auto kam nicht. Um 13 Uhr rief ich bei Herrn B. an, aber der Sohn war wenigstens schon fortgefahren. Um halb 2 Uhr kam er endlich: Die Mischmaschine in Wernshausen war zwischendrin kaputt gegangen. Da haben sie erst einmal Mittag gemacht (!) und dann ging es mit der anderen Maschine weiter. Jetzt dauerte es bis halb 6 Uhr, bis alles verarbeitet war. Markus und Hosea halfen dabei und stampften den Beton fest, sodaß ich nur noch nacharbeiten mußte.

 

Die letzte Urlaubswoche machte ich nichts am Bau, weil an der Hütte genug zu tun war. Aber Anfang September 1979 ging es weiter. Für Mittwoch und Donnerstag, den 5. und 6. September. hatte mir Herr  E. je eine Fuhre Fertigbeton zugesagt. Zuerst mußte man immer in Wernshausen anrufen, ob noch etwas zu haben ist. Dann mußte ein Auto gesucht werden. Dann wieder in Wernshausen fest bestellen. Oder erst ein Auto besorgen, dann in Wernshausen fragen und dann noch einmal das Auto fest bestellen.

Am Mittwoch kam Herr M. um 9 Uhr, am Donnerstag um 7.30 Uhr. Ich war allein und mußte schnell machen. Da die Sonne sehr stark schien, wurde der Beton gegen Ende doch schon ziemlich fest. Zum Schluß machte ich immer noch einige ganz dünne Mischungen (mit Sand gemischt) und machte noch eine Schicht darüber, damit alles gut gebunden war. Es reichte fast für sämtliche breite Gräben, weil ich immer wieder Steine dazu packte. Nur die vorderen linke Seite blieb noch frei, weil dort der große Feldstein hin sollte, der noch auf dem Grundstück lag.

Am 7. September kümmerte ich mich einmal um das Bürokratische. Am Vorabend hatte ich bei Herrn T. angerufen, ob ich Zementasbestplatten (blau beschichtet) für das Dach verwenden könne. Er sagte aber, das sei nicht normgerecht, die Platten seien nur für senkrechte Wände, er habe noch keine Erfahrungen, ob die Farbe hält. Außerdem kostet eine Platte 40 Mark, dazu kommen noch die Verarbeitungskosten, für das ganze Dach also über 5.000 Mark. Herr T. versprach mir, mir Preolithschindeln (aus Teerpappe) zu geben, wenn ich einen Lastzug mit Schindeln einlagere, die er hoffentlich kommt, weil er in dem Werk gearbeitet hat.

 

Am Freitag war ich in Schmalkalden, zunächst bei Frau K. wegen des Tauschvertrags. Herr H. wollte aber erst noch die Vermessungsunterlagen für das Kirchengrundstück haben. Ich sandte sie ihm postwendend zu. Dann war ich bei der Energieversorgung wegen des Zählers für den Baustromkasten. Von der Bahnhofstraße schicken Sie mich zum Schmiedhof („wo früher das Wasserwerk war“). Ich landete aber zunächst bei den falschen Leuten („da müssen um das Haus herum und dann die Treppe hoch“). Endlich hatte ich den richtigen Herrn. Er war sehr freundlich, hatte aber die Unterlagen noch nicht. Er rief in der Bahnhofstraße an, angeblich war die Meldung dort erst am Vortag eingetroffen. Ich sollte Dienstag noch einmal anrufen, der Monteur kommt wöchentlich einmal nach Steinbach, falls genug zu tun ist. Allein so ein Baustromkasten ist schon ein Drama.

Am Montagabend war es mir übrigens gelungen, den großen Felsstein in den Fundament­graben schaffen zu lassen: Der Greifer lud gerade bei Herrn G. den Schutt auf, da fuhr Herr L. zwischendurch hoch und zerrte den Stein an Ort und Stelle. Er sitzt jetzt auf der südwestlichen Ecke. In dieser Woche konnte ich allerdings nichts mehr an der Baustelle machen, weil ich so viel für das Pfarramt zu tun hatte.

Am Freitag mußte ich zu einer Trauerfeier nach Schmalkalden. Bei dieser Gelegenheit war ich auch wieder bei der Energieversorgung. In der Bahnhofstraße machte ich zum Glück Herrn Groß ausfindig. Ich fragte ihn nach dem Verbleib der Energiebedarfsanmeldung. Er sah nach: „Gestern eingegangen!“ Das Gleiche hatte er schon eine Woche vorher gesagt. Nun nahm er einen anderen Hefter heraus und fand meine Meldung fertig bearbeitet. Ich brachte sie gleich zum Schmiedhof zur Zählerabteilung.

Mit Herrn H. im Büro von Frau Dr. K. sprach ich auch. Er wollte nicht nur die Lagepläne haben, sondern auch das Grundbuch einsehen, einen Vertrag entwerfen und so weiter. Er ist halt etwas umständlich. Termin sollte der 21. September sein. Am Mittwoch kam ein Brief von Frau K., der Vertrag ginge nicht, wir könnten nicht Grundstück und Gebäude nachträglich wieder trennen. Ich rief beim Rat des Kreises, Liegenchaftsdienst Grundstücksverkehr an. Aber dort sagten sie, die Hütte brauche nicht Eigentum der Kirche zu werden, sie würde nur nicht grundbuchamtlich gesichert.

Am Donnerstag ging ich zu Frau K. und stellte ihr vor Augen, daß ihr Vorschlag auch nicht möglich sei, denn dann müßte ein Kaufpreis gezahlt werden, die Kirche müßte die Erhaltungskosten tragen und wir Miete zahlen; aber andererseits darf die Kirche auch kein Gebäude erwerben. Da sagte Frau Kräutler: „Da erwähnen wir das Haus gar nicht!“ Es wurden alle entsprechenden Bezüge aus dem Entwurf von Herrn H. gestrichen. Das Grundstück ist ja auch als „Grünland“ eingetragen. Nun wurde Montag, der 24. September, als Termin vereinbart.

 Ich war gerade dabei, die Bretter zu stapeln, die Herr F. am Donnerstag hochgefahren hatte. Da kam der Monteur und wollte den Zähler setzen. Er hatte sich ein Fenster in Steinbach machen lassen und wollte den Weg nun eine Dienstfahrt abrechnen; am Vortag hatte es noch geheißen, er käme erst in einer Woche. Ich mußte erst noch zum Pfarrhaus und schnell den Schlüssel holen. Aber dann ging es schnell und kostete nur fünf Mark, während Herr P. anschließend für die Meldung 15 Mark verlangte und nicht einmal die Steckdose festschraubte.

 

Am Samstag, dem 21. September, gab es wieder eine Überraschung: kurz vor Mittag stand ein Anhänger mit 3.500 Preolithschindeln da. Ein Gabelstapler fuhr die Paletten vor die Waschküche und wir gingen daran, Schindeln zu zählen und fein säuberlich in der Waschküche zu sortieren. Markus und Hosea halfen tüchtig mit. Es fehlte nachher 95 Schindeln und etwa 450 Stück waren mehr oder weniger beschädigt. Zwischendrin hatte ich noch eine Taufe. Die Schindeln gehörten Herrn T. Aber er will uns welche abgeben, wenn wir eine größere Menge für ihn einlagern. So wäscht eine Hand die andere.

Am 24. September war erst einmal der Vertragsabschluß über den Tausch. Es ging alles glatt. Herr L. und Frau J. unterschrieben für die Kirchengemeinde. Bei der Kirchenvorstandssitzung am Mittwoch vorher war übrigens zutage gekommen, daß auch eine weitere Familie auf der Pfaffeneller bauen will. Mir kann es nur recht sein. Aber als Tauschobjekt soll er nicht eine unbebaute Wiese, sondern das Stück mit dem Wochenendhaus seiner Eltern geben oder eine Baugenehmigung für die Wiese.

Herr H. hat übrigens verlangt, wir sollten einen Platz für eine Garage an der Brunnenstraße beschaffen, sonst will er einen Platz hinter seiner Garage haben. Offenbar ist er der Meinung, darauf ein Recht zu haben

 

Am Anfang der Woche arbeitete ich weiter an den Fundamentgräben für die Innenwände und Treppen. Es fehlten mir aber Bohlen für den oberen Teil der Fundamente, der aus dem Boden herausragt. Die zweite Wochenhälfte war ich in Berlin. Am Montag sollte ich beim VEB Bau anrufen. Aber ich mußte noch mehrfach anrufen.

Am Mittwoch wurden mit dem Lastwagen die Bohlen gebracht. Ich ging gleich daran, die Bohlen entlang der Funda­mentgräben auszurichten und zusammenzunageln. Für zweieinhalb Seiten langten sie. Mit Markus zeichnete ich dann an, wie hoch der Beton aufgefüllt werden soll. Auch Sand habe ich zwischendurch gesiebt, damit etwas mehr Platz für Baumaterial geschaffen wurde.

Am 5. Oktober kam wieder Fertigbeton. Die Fundamente konnten wachsen. Diesmal waren es drei Kubikmeter Beton, weil der VEB Bau ihn geholt hatte. Ich kam bald ins Schwitzen, es war wieder ziemlich heiß, viel wärmer als im Sommer.

Auch das mittlere Fundament wurde zur Hälfte auf zehn Zentimeter Höhe gebracht. Zuerst allerdings waren noch die Fundamentgräben dran, vorne links an der Ecke, wo der große Stein saß. Auch für den einen Fundamentgraben unter der Innenwand langte es noch. Zum Schluß betonierte ich noch zwei Ringe für die Schachtdeckel ein.

Dann wurden am Montag die Bohlen wieder umgesetzt. Ich nagelte oben Latten quer und ver­suchte, die Bohlen zu verkeilen, damit sie beim Einzustampfen nicht auseinandergehen. Es mußte angestückelt, untergelegt und verbunden werden.

Am Mittwoch, dem 10. Oktober. ging es wieder weiter. Diesmal fuhr wieder  E.. Aber es langte wieder nicht, die Fundamentgräben für die Treppe blieben immer noch offen. Das Fundament für den Anbau war fast fertig. Auch hinten bei der Baubude fing ich schon ein Stück mit dem Fußboden an. Es war eine ziemliche Arbeit mit dem Zerkleinern der Steine. Viel Kraft war nötig, und wenig Steine kamen dabei heraus.

 

Am Freitag, dem 12. Oktober, war ich auf dem Kreisbauamt und erhielt von Herrn F. die Zuweisungen. Ich fuhr auch gleich ins Betonwerk und ging zur Abteilung Absatz. Ich fragte, ob ich mit den Schalsteinen bis Dezember warten müsse. Sie sagten: „Zur Zeit haben wir genug, am Montag zwischen halb sieben und sieben Uhr kommt der Lastwagen!“ Den beiden Damen ließ ich gleich ein Pfund (West-) Kaffee da und sagte: „Ich bin nämlich schon länger ein guter Kunde bei Ihnen!“

Mit der Baustoffversorgung hatte ich weniger Glück: Als ich das Büro suchte, sagte mir einer, die seien jetzt in Breitungen. Immerhin konnte ich ein halbes Tonrohr mitnehmen (Tonrohre lagen übrigens massenweise herum, aber zu kaufen gab es keine). Dann fuhr ich nach Breitungen und suchte. Ich war schon an der Sporthalle, fuhr aber doch noch einmal vorbei. Schließlich war ich am Bauhof und lief zum Verwaltungsgebäude. Den zuständigen Mann (auch ein Herr D.) konnte ich auch sprechen. Aber sie waren noch beim Einräumen, am 22 Oktober würde wieder geöffnet.

Auf der Baustelle zuhause bastelte ich weiter an der Schalung herum: Vorne rechts fehlte noch eine halbe Seite, am Anbau machte ich das letzte Stück, mit Brettern erhöhte ich die Innenwandfundamente. Auch ans Steineklopfen ging es wieder. Zement habe ich am Freitag auch noch vom VEB Bau gekriegt, nur ein Sack, weil selbst der lose Zement knapp ist. Ich besserte die Fundamente aus, vor allem die Verbindung von den inneren Fudamenten zu den äußeren.

 

Am Montag kurz nach 7 Uhr war das Auto mit den Schalsteinen da. Alles rannte los, selbst Miriam mußte mit, die Jungen hatten ja Herbstferien. Ursel tat der Rücken sehr weh beim Auseinanderziehen der Steine auf dem Auto. Sie wiegen immerhin 33 Kilo pro Stück und sind auf auch schwer, wenn zwei Mann anpacken. Hosea lief los und holte Herrn W. aus dem Bett, der gerade von der Armee da war. Als er kam, waren wir aber fast fertig. Er brauchte auch beim Rausfahren des Anhängers nicht zu helfen, weil der Fahrer auf Anhieb trotz Hänger rückwärts wieder auf den Weg kam. Der Fahrer, Herr Sch., war übrigens sehr nett und half beim Abladen. Er wollte um halb zehn Uhr mit der zweiten Ladung da sein. Es wurde aber fast elf Uhr. Ich hatte Herrn W. gebeten, noch einmal zu helfen, aber nun war er gerade weggegangen. Als er kam, waren wir wieder fast fertig.

Wir mußten über Struthweg und Bergweg den Rain entlang fahren, denn der Gräfenweg war gesperrt. Es war sehr eng, die Äste der Bäume schlugen an das Führerhaus. Wir ließen den Hänger am Weg stehen und luden dort ab. Der Motorwagen wurde an Baugrube her­angefahren und nach rechts abgeladen. Diesmal ging es ganz flott, in einer halben Stunde war alles erledigt. Wir zählten nach: Es waren 695 Stück, also fünf mehr als auf den Lieferschein.

 

Dann ging es wieder los mit dem Zerklopfen der Grabsteine für das Packlager im Keller. Das ist eine ziemliche Arbeit. Die Steine sind teils sehr hart. Die größeren Stücke kamen unten hin, dann die mittelgroßen, dann die feinen. Der Rest wurde durchgesiebt und der Split oben auf Steine gestreut. Man kommt nur langsam voran, es werden unheimlich viel Steine gebraucht. Zuletzt wird die Oberfläche ausgeglichen. Nach Stunden harter Arbeit sieht man kaum einen Fortschritt. Hinderlich war das dürre Laub, das von den Bäumen fiel. Immer wieder habe ich das Laub aus dem Schotter  herausgelesen. Auch sonst gab es noch allerhand aufzuräumen und Sand durchzusieben. Bis 23. Oktober hatte ich den Schotter für das Gästezimmer und den Anbau fertig und die herum die Mittelfundamente bis auf die Treppenfundament.

Am Montagmorgen war ich in Breitungen und erhielt vier Rollen Dachpappe, zwei Kellersinkkästen und zwei Essenschieber, alles wie bestellt. Mittags sägte ich eine Rolle Dachpappe durch, die ich von der Steinbacher Bäuerlichen Handelsgenossenschaft hatte. Es war eine 500er Pappe, während sie mir in Breitungen 350er Rollen aufgehängt hatten. Außer­dem bastelte ich in diesen Tagen an den Kanaldeckel herum: Die ersten beiden hatte ich ja falsch eingesetzt, die Ringe mußten andersherum gesetzt werden. Am Montag erhielt ich vom VEB Bau noch zwei Ringe, da waren die Löcher an der Straße wenigstens zu.

 

Am Mittwoch wurde es nichts mit dem Fertigbeton. Herr  E. hatte mir zwar zu gesagt, aber dann wollte Herr M. Urlaub haben. Dann sollte ein Auto seines Schwiegersohns V. fahren, aber der Fahrer konnte erst gegen Mittag. Da ging es bei mir nicht, weil ich eine Beerdigung hatte. So mußte wieder alles verschoben werden. Bei  E. paßte es erst wieder am Freitag. Es war jetzt schon ziemlich kalt, bis fünf Grad minus. Tagsüber war es schön und die Sonne schien. Am Freitag ging alles glatt: gegen 8 Uhr kam Herr M.. Ich machte die Fundamente fertig und füllte die Gräben zu.

Problematisch war die dünne Schicht über dem Schotter. Der Beton war ziemlich trocken wegen der Frostgefahr, er ließ sich nicht stampfen, sondern nur mit der Schaufel festpatschen. Aber die Oberfläche was nicht glatt zu kriegen, ich mußte viel Wasser nehmen. Zum Glück kam Markus und half beim Wasserholen. Die Reihe Schalsteine konnte ich auch noch voll fühlen und es blieb immer noch etwas übrig von dem Beton. Damit befes­tigte ich den Ring im Garten, formte die Durchlaufrinne aus und konnte auch bei dem viereckigen Schacht und dem tiefen Schacht die Durchlaufrinne schon einmal etwas grob ausgestalten.

Meine holde Frau war aber etwas enttäuscht, weil es nur so langsam voranging. Am Samstag kam der nächste Schlag für sie: die Rechnungen vom VEB Bau, fast 1.000 Mark. Aber damit war zu rechnen. Nur das Ausheben der Baugrube erschien mir etwas teuer, rund 2.500 Mark für zweieinhalb Tage. Aber das geht nach Leistung, da haben sie eben eine gute Norm. Es war ja auch noch allerhand Material auf der Rechnung berücksichtigt. Allerdings wurde mir von verschiedenen Seiten gesagt, daß für Neubauten höhere Preise bezahlt werden müssen als für Reparaturen.

 

Am Montag kurz nach 7 Uhr rief B. M. an, wir sollten möglichst schnell den Warmwasserboiler holen. Aber da waren alle Lastwagen schon unterwegs. Die meisten Chancen schienen noch bei W. zu bestehen. Um 10 Uhr ging ich hin. Angeblich sollte der Fahrer gleich kommen. Aber um 13 Uhr war immer noch nichts, ich sollte um 14 Uhr anrufen. Bei der Metallhandelsgesellschaft hatten sie aber nur bis 15 Uhr auf. Um 14.10 Uhr immer noch nichts. Aber wenn wir den Boiler nicht gleich holten, kamen uns vielleicht andere zuvor. Endlich um 14 Uhr ein Anruf: „Jetzt geht es los!“ Der Fahrer kam hierher, Hosea mußte auf Miriam aufpassen. Der Fahrer sagte: „Wenn ich schnell fahre, bin ich in zehn Minuten in Schmalkalden!“ Er war in der Tat auch in der Zeit in Näherstille.

Bei der Metallhandelsgesellschaft hatte dann allerdings allerhand Zeit. Erst zu Herrn K., dem Geschäftsführer, der mir „der B. zuliebe“ einen Boiler abgab. Aber eher wies noch darauf hin, daß er 50 Mark brauche, weil sie eine „Initiativschicht“ im Betrieb gemacht haben und dann 35 Stück aus Neuruppin nach Schmalkalden gebracht haben. Am Dienstag brachte ich dann auch einen Umschlag „zum Umtauschen“. Auch ein Duschbecken kriegten wir.

 

Am Dienstag gelang es mir auch, im dritten Anlauf den amtierenden Bürgermeister J. zu sprechen. Er sagte mir, daß mein Antrag auf einen Kniestock schon vorigen Mittwoch, vom Rat der Stadt gebilligt worden ist. Auch den Tauschvertrag habe er unterschrieben. Das Spühlauto der Wasserversorgung will er bestellen (die Leute vom Dienst Leistungskombinat hatten es nicht gemacht, sie können nur Schächte sauber machen). Ich fragte auch nach Garagen an der Brunnenstraße. Er meinte dazu: „Hier müssen wir eine einheitliche Linie einnehmen und feststellen, ob hier Gelände für Wohnhäuser oder für Garagen ist. Und wenn einer baut, dann kommen soundso viel andere und wollen auch!“ Ich fragte noch, ob wir denn mit der Rückendeckung von der Stadt rechnen können?“ Er sagte: „Beide Seiten müssen das ablehnen und gleichlautend reden!“

Er wies darauf hin, daß es auch an der Brunnenstraße einen Aufstand gäbe. Es hätten sich „alle“ bei der Stadt beschwert, weil wir ihnen die Verträge gekündigt haben. Sie waren aber zufrieden, als sie hörten, dort würden Wohnhäuser gebaut. Er erwog, vielleicht eine Parzelle für Garagen zur Verfügung zu stellen, verwarf aber die Idee gleich wieder. Ich sagte dazu: „Auf dem hintersten Stück wären natürlich noch Garagen möglich, aber dann fehlt mir eine günstige Zufahrt, zum Beispiel für die Kohlen. Die Autos brauchen einen ziemlichen Bogen, weil der Weg so schmal ist!“ Herr Jäger wehrte auf sofort ab: „Die Müllabfuhr und Grubenreinigung erhalten immer größere Autos, eines Tages heißt es dann, wir machen es nicht mehr!“

Jedenfalls empfahl er, nur an den genehmigten Bebauungsplan zu halten. R.s Garage wäre danach nur eine Garage zu einem noch zu bauenden Haus. Zum Schluß sagte Herr J. noch: „Der H. kann sich ja an die Garagen­gemeinschaft der AWG wenden, da sind noch Bauplätze frei. Andere machen das auch so. Selbst die Stadt hat sich dort vorsorglich eine Garage gesichert!“

Frau M.diktierte mir dann noch Stundenlöhne, die man für außerplanmäßige Arbeiten einsetzen darf: Handlanger 3,50 bis 4 Mark, Erdarbeiten 4,50 Mark, Dacharbeiten 5,50 Mark, Elektro und Sanitär 5,50 Mark, Maler und Maurer 5 Mark, Projekt- und Bauleiter 6,50 Mark. Zuschläge für Sonntagsarbeit eine Mark und Feiertagsarbeit zwei Mark (Gesetzblatt Nummer 35 vom 14. August 1975).

 

Am Freitag, dem 2. November, sollte dann der Heizungsofen kommen. Ich hatte gerade Dränagerohre beim VEB Bau geholt, da sah ich die Bescherung: Eine große Ladung Kohlen lag in der Einfahrt zum Pfarrhaus. Also schnell die Rohre ausgeladen und dann an die Kohlen. Die 30 Zentner hatte ich in eineinhalb Stunden drin. Ich wollte gerade mit dem Mittagessen beginnen, da war der Lastwagen mit dem Ofen da. Zum Glück hatte er einen Kran auf dem Auto. So fuhr er bis an die Haustür. Ich sägte erst noch einige Büsche ab. Dann schwenkte er den Ofen oben auf die Treppe. Von dort konnte ich ihn allein hineinschieben. Nur gut, daß die Kohlen gerade weg waren, sonst hätten wir draußen auf dem Kirchplatz abladen müssen. An der einen Seite waren übrigens die Spannhaken und der Mantel lose; das mußte ich reklamieren.

Danach besserte ich auf der Baustelle die restlichen Fundamente noch aus und strich die Betonflächen noch nach, wo der Zement etwas ausgewaschen war. Außerdem betonierte ich noch den Deckel für den rechteckigen Schacht ein (auf dem Rand hat sich eine Katze verewigt).

Am Montag, dem 5. November, versuchte ich, die Fundamente von außen zu streichen. Erst schöpfte ich das Wasser weg und nahm es mit einem Lappen auf. Kaum war ich damit fertig, fing es an zu regnen. Zwei. Stunden später hatte ich noch einmal die gleiche Arbeit. Dann versuchte ich es mit der großen Bürste. Aber der Zement lief ab, als ich an die Wand kam. Da holte ich mir einen gewöhnlichen Pinsel und strich den Beton an. Auch die Ränder der Kanalschächte strich ich.

Dann ging es an die Dränage. Ich begann an der Nordwestecke und verlegte mit nur schwachem Gefälle. Um den ganzen Anbau mußte herumgelenkt werden, an den Knickstellen mußten kleine Kammern gemauert werden. Am Abwasserkanal mußte ich von der Hauswand abbiegen und an der Mauer noch einige Rohre zusätzlich verlegen. Dann wurden Rohre erst einmal etwas mit Kies abgedeckt. Es war aber auch höchste Zeit damit, denn am 11. November kam der erste Schnee.

 

Dann mußten noch Bretter aufgeschichtet werden. Einige wenige waren mir zugeteilt worden. Aber ich erhielt weitere aus dem Kontingent für die Kirche: Ich hatte schon 1,8 Kubikmeter Bretter mit 19 Millimeter Dicke bestellt. Es kam aber noch eine Nachbewilligung von 5 Kubikmetern für die Kirche, die das aber gar nicht brauchte (die Kirche erhielt Sonderzuteilungen, weil der Staat zum Teil den Kirchenwald verwaltete). So verwendete ich die erste Sendung für mich.

Die Hälfte der Bretter erhielt allerdings Herr H.aus Mehlis, dessen Tochter bei uns im Kindergarten arbeitete. Dafür gab er mir eine Badewanne. (Ein Waschbecken und ein WC-Becken brachten Bekannte aus Herrenberg mit, als sie Ende Oktober 1979 auf dem Weg nach Sömmerda bei uns hereinschauten). Jetzt schichtete ich die zusätzlichen Bretter auf, legte die Bohlen darüber und Sperrholzplatten, die ich von Frau H. erhalten hatte. Dann wurden noch die Fundamente mit Dachpappe abgedeckt, es konnte Winter werden.

 

Am 5. November war Kirchenvorstandsitzung, in der der Bau einer Garage durch Herrn Hoffmann genehmigt wurde, weil angeblich die Familien R. und K. verzichtet hatten. Auflage war, daß Hoffmanns unmittelbar an die andere Garage bauen sollten, damit noch Platz für eine weitere Garage bleibt. Herr L. teilte diesen Beschluß der Familie Hoffmann sofort mit, obwohl noch nicht Sache mit den anderen Interessenten geklärt war. Hoffmanns faßten den Brief als Genehmigung auf, bedankten sich bei Herrn Lieberknecht und gaben 100 Mark Spende. Offenbar hat er im Gespräch auch nicht deutlich gemacht, daß noch nichts entschieden ist.

Am Freitag siebte Herr H. Sand durch und erneuerte das Schnurgerüst. Aber ich nahm das noch nicht so schwer, weil ja erst noch ausgeschachtet werden mußte. Als ich aber am Montag wieder oben war, waren die Fundamente und die Eingangstür zu sehen, und zwar an der gleichen Stelle wie ursprünglich, in beträchtlichem Abstand von der vorhandenen Garage. Ich unterrichtete Herrn L. davon. Der ging so H., woraufhin Frau H. zu mir kam. Ich habe mich jedenfalls gleich bemüht, einen festen Vertrag für die andere Fläche des Grundstücks zu erhalten, damit es nun nicht heißt, dort solle noch eine Garage gebaut werden (siehe oben). Jedenfalls hat Herr H. zunächst einmal die Fundamente für seine geplante Garage abgedeckt.

 

Die nächste Zeit habe ich vor allem Steine geklopft, wenn auch nur relativ wenig Zeit die Woche über blieb. Am Montag, dem 19. November, rief Ursel bei der Abteilung Pflanzenproduktion der LPG Bermbach an wegen der Zustimmung zu dem Tauschvertrag. Es hieß, die Genehmigung sei schon länger erteilt, sie hätten das an das Grundbuchamt gegeben. Als ich am Dienstag dort vorsprach, sagten sie, es sei erst am Montag angekommen. Am Donnerstag kamen die Unterlagen bei mir an.

Wir fuhren sogleich zur Kreissparkasse. Dort wollten sie gleich wieder Unterlagen haben. Aber die Baugenehmigung hatten sie angeblich nicht erhalten. Also gab ich mein Exemplar hin. Dann fehlte die Grundstücksnummer auf dem Lageplan. Ich sagte noch großspurig: „Da brauchen Sie einen amtlichen Lageplan, haben wir doch alles da!“ Aber dann war er doch nicht da, sondern lag noch zu Hause auf dem Schreibtisch. Ich schickte ihn nach.

Dann wurden wieder Formulare ausgefüllt, alles gefragt, dann unterschreiben mit Vor- und Zuname und Geburtsname. Dann würde uns das Verfahren erklärt. Man muß auseinanderhalten: Rechnungen mit nur einem Preis, Rechnungen mit altem und neuem Preis, Material und Bauleistung, Kreditkontonummer („Aber zunächst alles über Materialkredit!“), Rückzahlung der schon verauslagten Beträge (Überweisung vom Kreditkonto auf das Spargirokonto!“) - hoffentlich wird alles richtig. Bei einer besseren Ausführung der Arbeiten und des Materials müssen wir die Differenz allein tragen, aber der Anbau fällt unter den Kredit. Jährlich müssen 1.350 Mark zurückzahlen, je nach Inanspruchnahme. Ich sagte nur: „Da haben noch unsre Enkel dran abzuzahlen!“ Aber Ursel war erst einmal beruhigt, weil nun wieder das Geld rollte.

 

Am 14. und 15. November hatten wir eigentlich durch den Kraftverkehr Hildburghausen Backsteine erhalten sollen, aber nichts tat sich. Wir riefen noch zweimal an, dann schlugen wir vor, selber ein Auto zu schicken. Herr  E. sagte uns den 26. und 27 zu. Wir bestellten alles fest. Der Fahrer fuhr auch am Montagfrüh um fünf Uhr los. Aber um 10 Uhr war er immer noch nicht da. Wir riefen bei  E. an, der sagte aber, das Auto sei unterwegs, wir sollten doch in Themar anrufen. Beim ersten Anlauf wurde ich von der Zentrale weiter verbunden, aber es meldete sich niemand. Beim zweiten Versuch sagt eine Frau nur kurz: „Das Auto ist nicht da!“ und legte auf.

Kurz darauf war der Lastzug bei uns da. Er kippte die 2.000 Steine am Weg ab und wir gingen ans Aufschichten der Steine: In gut zwei Stunden stand die Mauer, am Schluß hatten die Jungen noch geholfen. Um 15 Uhr kam die zweite Fuhre. Der Fahrer hatte am Vormittag drei Stunden warten müssen, weil immer die Vertragsfahr­zeuge vorgezogen wurden. Dann sagten sie, sie könnten nicht sagen, ob er noch einmal eine Fuhre haben könnte. Aber nun war er doch mit 2.500 Stück da.

Er fuhr auf das Grundstück, kam aber fast nicht wieder herunter, weil alles aufgeweicht war. Wieder ging es ran, zum Teil mit Hilfe der Kinder. Bis fast 18 Uhr arbeiteten wir, auch noch im Dunkeln, dann waren nur noch wenige übrig. Am nächsten Morgen kam die letzte Fuhre. Wieder hatten sie in Themar Schwierigkeiten gemacht. Der Fahrer war schon um 4 Uhr gefahren, mußte aber nun zwei Stunden warten, bis das Büro aufmachte. Wieder hatten sie ihm keine Steine geht wollen, obwohl wir doch angemeldet waren. Die anderen Fahrer dort sagten aber, sie seien mit Fahrzeugen nicht ausgelastet!

Bis Donnerstag hatte ich 6.485 Steine gestapelt. Etwa 310 Steine waren kaputt, der Rest ist wohl als „Schwund“ zu buchen (also rund 200 Steine von 7.000). Die letzte Fuhre machte noch einmal Arbeit, weil ich jeden Stein mit der Schubkarre erst an Ort und Stelle fahren mußte, immer 30 - 40 Steine in einer Schubkarre.

Am 22. November war die schriftliche Genehmigung von der Stadt gekommen, daß wir auch einen Kniestock bauen können. Zur Sicherheit kam am 29. November noch einmal ein gleichlautendes Schreiben. Wir waren jedenfalls sehr froh, daß das nun geht und somit eine sinnvolle Verbesserung möglich ist.

 

Am 10. Dezember wollten wir wieder Steine vom Friedhof holen. Herr J. (Heiligenmeister) wollte sie mit der Eidechse hoch fahren. Ich hatte mir schon am Samstag mehrere Einfassungen zerschlagen und Steine zurechtgelegt. Übers Wochenende hatte es stark geregnet. Wir hatten gerade das erste Häufchen aufgeladen und wollten losfahren, da sacke die Eidechse mit den Vorderrädern in einem alten Grab ein.

Wir wollten sie wieder flottkriegen, hoben sie mit Brettern und Wagenheber an, legten Steine unter - aber es half alles nichts. Da ging wieder zu Herrn N. (den ich nicht hatte belästigen wollen), damit er uns wieder herauszieht. Wir luden seine Eidechse auch noch voll, und dann klappte es auf Anhieb mit dem Herausziehen. Herrn N. fuhr die Steine gleich hoch und bot sich sogar an, noch eine Fuhre zu machen. Herr J. leuchtete mit seiner Eidechse dazu, denn es war längst dunkel. So wurde auch das geschafft, und ich hatte mehr als erwartet.

 

Die nächsten Tage ging nun daran, die Steine zu verarbeiten. Ich schleppte die neuen Steine in die große Stube. Bald stellte sich aber heraus, daß es doch zu viele waren. Da zerklopfte ich zunächst größere Brocken, die in die Schalsteine hineinpassen. Nur die kleinen Stücke verarbeitete ich zu Schotter. Vor allem in der Woche vor Weihnachten war ich 18 Stunden dran und schafft es auch, mit dem Packlager so einigermaßen fertig zu werden: erst große Steine, dann die mittleren, schließlich noch kleinere, und zuletzt wurde noch der feine Split darauf verteilt. Aber an sich hätte ich noch ein Auto mit Split gebrauchen können, auch für die Dränage.

Mit dem Kies klappt es auch noch: Erst rief ich in Immelborn an. Die sagten wie üblich, ich stünde auf der Liste und sollte mich an den Kraftverkehr, Außenstelle Breitungen, wenden. Die verbanden mich erst wieder mit dem Kieswerk, und von dort wollte man mich wieder mit dem zuständigen Mann vom Kraftverkehr verbinden. Doch dann sagte mir die Frau: „Wenn sie aus Steinbach-Hallenberg sind, dann setzen Sie sich doch am besten mit Herrn B. in Verbindung, der fährt doch für uns!“ So machte ich es dann auch, am 20. Dezember kam die letzte Fuhre.

 

Das Jahr 1980

 

Im Januar 1980 war naturgemäß nicht viel zu machen. Am 11. Januar war ich auf dem Kreisbauamt. Aber Herr F.hatte nichts vorliegen, er schrieb es sich nur auf. Dafür habe ich nun fast zwei Stunden gewartet! Am 22. Januar war ich in Suhl bei der Baustoffversorgung, weil ich sowieso ins Krankenhaus zu Markus wollte. Aber sie sagten nur, es würde bearbeitet, die Mitarbeiterin arbeite außerhalb und bringe es am nächsten Tag mit. Es kam dann auch etwas, aber die Woche darauf war ich wieder da, weil zum Beispiel die Deckenbalken fehlten. Aber sie hatten schon zwei neue Zettel geschrieben.

Am 30. Januar war ich bei Herrn J., damit er mir sagte, welche Fenster und Türen und vor allem welche Stürze über den Fenstern gebraucht werden. Wir besprachen auch noch andere Dinge. Er sagte mir zum Beispiel, daß die Teerpappe kreuzweise auf die untere Betonschicht geklebt wird. Am Vormittag war übrigens der Gasherd aus Karl-Marx-Stadt gekommen.

Am 5. Januar fuhr ich mit Herrn M. von der Firma  E. nach Breitungen. Ich hatte erst später mit ihm gerechnet und kriegte kein Frühstück. Dafür kamen wir unten zum Frühstück an und mußten warten. Es gab Bunakalk und Gips, dazu Kamelitwolle und Tonrohre. Das Auto war hoch voll, wir deckten es noch mit einer Plasteplane ab. Zu Hause half dann Herr G. beim Abladen, so daß wir schnell fertig waren. Da konnten wir noch einmal nach Breitungen fahren und Leichtbauplatten holen. Wieder mußten wir warten, weil Mittagspause war. Dann war der Gabelstapler kaputt, sechs Mann reparierten, es dauerte alles in allem eineinhalb Stunden.

Auf der Rückfahrt kehrten wir noch in der „Hechel“ ein, einem Gasthaus vor Springstille („Da gibt es Dienstag immer Suppe“), nachdem wir am Vormittag schon in Näherstille im „Thüringer Wald“ eingekehrt waren. Die Leichtbauplatten luden wir auf der Baustelle ab und kamen zum Glück nach einigen Mühen auch wieder auf die Straße. Am nächsten Tag deckte ich die Platten und auch den Sand mit Stücken alten Fußbodenbelages ab.

Am 29. Januar gab es wieder einen Ruck. Am Vortag hatte der VEB Bau die FR-Decken­träger geholt (aus Zement und innen mit Eisen bewehrt), aber noch nicht abladen können. Sie kamen aber wie versprochen um 7.30 Uhr und brauchten drei Stunden für das Abladen. Ich war aber schon um sechs Uhr in Viernau und fuhr mit Herrn M. nach Themar. Als ich auf dem Büro vorsprach, sagten sie, sie hätten keine Blocksteine, sie hätten am Vortag sogar die Vertragsfahrzeuge weggeschickt. Ich wurde ärgerlich sagte: „Ich habe noch extra angerufen und da hieß es, ich könnte jederzeit kommen!“ Da holte sie ihre Kollegin, und dann kriegte ich doch den Lieferschein für 500 Stück.

Frühstück wurde in der Bahnhofsgaststätte gemacht. Ich lief inzwischen noch einmal zurück zum Stahllager. Dort schickte man mich von einem zum anderen, bis ich schließlich beim Chef war. Der sagte mir, den Rundstahl könnten sie nur in Feierabendarbeit schneiden und biegen (d.h. nur gegen Trinkgeld)=. Lieber wäre es ihnen, wenn ich nur die langen Stücke mitnähme. Herr M. aber sagte, er könne sie nicht auf den Hänger laden. Als ich dann beim VEB Bau anfragte, sagte Herr J. jedochj, er könnte mit ihrem Auto den Stahl zusammen mit Hohlblocksteinen holen.

 

Am 13. März fuhr ich wieder mit nach Themar. Als ich früh beim VEB Bau anrief, wußten sie wieder von nichts. Um 7 Uhr fuhr ich runter zum VEB Bau. Da ging der Buchhalter mit zu den Kraftfahrern. Aber Herr K. sagte, sein Auto sei kaputt. Ich wurde zu Herrn H. nach Unterschönau geschickt, er solle für mich fahren. Als ich kam, lag er noch im Bett. Wir fuhren über Marisfeld nach Themar. Wieder sagten sie auf dem Büro: „Wir haben keine!“ Aber dann sagte die andere Frau „Ja, das habe ich aufgeschrieben, wir sagen einfach, der Kraftverkehr haben gefahren!“

Das Aufladen ging dann glatt. Dabei wurde mir auch klar, weshalb der Fahrer angeblich nur 400 Stück fahren konnte: Der Fahrer sprach mit dem Gabelstaplerfahrer, gab im Geld, und es wurden fünfzig Steine mehr aufgeladen. Diese verwendete er dann für seinen eigenen Bau.

Dann gingen wir ins Stahllager. Es war kurz nach 9 Uhr. Auf dem Büro kam ich gerade noch zurecht, daß sie mir den Zettel schrieben, nachher wollten sie zumachen, weil sie Rechnungen schreiben müßten. Aber dann ging das Warten los. Um 10 Uhr kam der Lagerleiter vom Frühstück. Aber dann mußte erst ein anderer großer Lastwagen beladen werden. Um an das Gewünschte heranzukommen, mußte erst anderes weggehoben werden. Dann hieß es: „Rundstahl 10 mm haben wir nicht!“ Aber Rundstahl 8 Millimeter sei genauso gut. Schließlich hatten wir unser Bündel. Dann erst auf die Waage, dann wieder ins Lager, dann Lieferschein.

Zwischendurch war ich noch bei der „Bindemitteltankstelle“ (Zementsilo). Aber da hieß es: „Das Auto fährt erst ab nächste Woche!“ Ich fragte: „Die fahren wohl nur bei schönem Wetter!“ Das wurde aber geleugnet, das Fahrzeug sei kaputt, es sei noch nicht möglich. An der Pforte waren sie zwar mißtrauisch wegen der Anzahl der Steine auf dem Auto, ließen es aber passieren. Die DDR war zwar ein Polizeistaat, aber jeder betrog, wo er nur konnte. Die Leute sagten sich: „Wenn ich schon das alles aushalten muß, dann will ich doch wenigstens ein möglichst großes Stück aus dem großen Kuchen haben!“ Herr H. hat wahrscheinlich auf diese Weise sein ganzes Haus gebaut.

 

Rückwärts ging es über Obermaßfeld. In Grimmenthal warteten wir 15 Minuten an der Eisenbahnschranke. Die Zeit wurde knapp. Herr Dalberg wollte mit beim Abladen helfen, hatte aber um 13 Uhr eine Beerdigung in Rotterode. Es war fast 12 Uhr, als wir beim VEB Bau die Eisenstäbe abluden. Wir fuhren das Auto zur Baustelle. Der Anhänger blieb auf dem Weg, der Motorwagen fuhr auf das Grundstück. Ich fuhr Herrn H. nach Hause zum Mittagessen. Dann machte ich mich ans Abladen. Es ging an sich ganz gut. Nachher half Hosea und rückte mittleren Steine nach außen.

Auch mit dem Anhänger konnte ich schon anfangen dann mußte ich erst wieder nach Rotterode, um Bescheid zu sagen, daß eine Mithilfe nicht mehr nötig ist. Dann nahm ich Herrn Horn wieder mit hoch auf die Baustelle. Er half noch beim Abladen und fuhr danach nach Unterschönau, um „seine“ Steine abzuladen. Auf den Rückweg luden wir bei dem Geschäft Letz-Söhne eine alte Treppe und beim „Stern“ (ehemaliges Gasthaus) vier alte Türen auf und brachten sie auf die Baustelle. So etwas kann man immer gebrauchen. Dann war kaum noch Zeit bis zum Unterricht in Altersbach. Der Tag war wieder einmal aufregend genug. Am Freitag war ich erst in Schmalkalden, um mit Herrn F. die fehlenden Materialien durchzusprechen. Um 24-er Schalsteine wollte er sich kümmern.

 

Keller.

Zum Mauern hatte ich die Truppe von Heinz Wahl gewinnen können, die schon an die 100 Häuser in „Feier­abendtätigkeit“ gebaut hatte. Diese Schwarzarbeit war nicht nur geduldet, sondern erwünscht, denn die Maurer unterschrieben ihren Verdienst (5 Mark die Stunde) und ich konnte das dann für den Kredit abrechnen.

Allerdings hatte das zur Folge, daß sie sich bei ihrer regulären Arbeit schonten: Als ich einmal am Freitag um 13 Uhr Sand bei einer Firma in Unterschönau holte - wo die Maurer an sich tätig waren - lief dort noch die Mischmaschine. Ich wunderte mich, daß zu dieser Zeit noch gearbeitet werden sollte. Aber als ich näher hinsah, war die Trommel schon gesäubert und die Maschine lief nur noch leer.

Mitgeholfen haben bei den Maurerarbeiten Heinz Wahl (Bergweg), Horst Häfner (Alters­bach, Hauptstraße 68), Bernd Recknagel (Oberschönau) und Siegfried Bauroth (Viernau) als fachmännische Truppe. Weitere Helfer waren, Manfred Döll (Hauptstraße), Hans Päckert (Gruppich 10), Christoph Dalberg (Kirchplatz 30), Frank Horn (Unterschönau, Dörmbach), Gerhard Jäger (Altersbacher Straße 6), Horst Langenhan (Bei den Fichten 1), Helmut Weisheit (Lindenstraße 12), Werner Hänisch (Wolffstraße 30), Adolf Holland.-Cunz (Arzbergstraße 22), Arno Notjnagel (Arzbergstraße 49), Jochen Reumschüssel (Karl-Marx-Straße 6) und Bernd aus Viernau.

Bei den Verputzerabeiten halfen Siegfried Bauroth (Oberschönau), Jupp Thomas Recknagel (Unterschönau), Heinz Wahl (Bergweg), Gerd Lehmann (Bermbacher Straße 1), Christoph Dalberg, Horst Langenhan, Manfred Döll (Hauptstraße 34). Die Zimmerleute waren Rudi Jäger (Erbstal 19), Siegfried Recknagel (Kirchplatz 22), Wolfgang Bittorf (Friedensplatz 2), André Recknagel (Arzberg­straße 43), Lothar Mehlhose (Arzbergstraße 41) und Christoph Dalberg. Ich versicherte alle Arbeiter gegen Unfall für 18 Mark die Woche, sie waren dankbar dafür.

 

Am Montag, dem 17. März, gab es wieder Fertigbeton. Ich füllte die Steine aus. Erst sah es so aus, als wäre alles bald verbraucht. Ursel rief an, ich könnte am nächsten Tag noch eine Fuhre gebrauchen. Aber nachher schien es immer mehr mit dem Beton zu werden. Ich zog noch eine Decke über den Schotter; nur noch eine Fläche von 7 mal 2 Meter blieb (Heizungskeller, Waschküche). Dienstag wurden wieder Steine aufgesetzt, fast einmal rund um das Haus, nur vorne ließ sich ein Loch für die Fertigbetonladung.

Abends war es dann schon empfindlich kalt. Am Mittwoch lag direkt wieder Schnee. Am Donnerstag legte ich noch die Fundamente des Anbaus frei, legte Dachpappe drüber und verklebte sie und verteilte Steine für das Auffüllen der Schalsteine. Früh waren es 5 Grad minus, mittags immer noch 1 Grad.

 

Parallel ging es ans Telefonieren und Schreiben: Eine Frachtrechnung war zu hoch (sagte uns Herr B., als wir ihn fällig bei einem Spaziergang trafen). In Suhl wurde ich wegen der Hohlblocksteine von einem Tag auf den anderen vertröstet. In Wasungen sagten sie wieder, Balken seien nicht da.

Dreißiger Hohlblocksteine wurden für den 25. März bestellt, aber mit dem Zement war es nichts. Das Auto hatte zwei Fuhren gemacht und war wieder kaputt. Angeblich war ich für einen Mittwoch schon eingeplant. - Meine Klärgrube hätte an sich Familie K. kriegen sollen. Aber Gerhard Jäger hatte sie jemand anderem gegeben; ich durfte nur die Rechnung bezahlen und meine Freigabe war auch nicht mehr da.

Das Schuldkonto wuchs an. Ich steckte alle Rechnungen in einen Umschlag, schrieb den Überweisungsschein und gab alles auf der Sparkasse ab; so leicht ist das.

Am 21. März kam kein Fertigbeton. Nachher erfuhr ich, daß in Wernshausen der Mischer kaputt war. Herr M. wartete eine Stunde, aber er hat doch nichts gekriegt. Am Montag, dem 20. März, setzte ich noch eine Reihe Schalsteine auf dem Fundament des Anbaus auf. Am Dienstag kam noch eine Fuhre Hohlblocksteine. Herr H. brauchte fünf Stunden dazu, es war noch einer dabei, wer weiß was sie getrieben haben; aber dafür haben sie auch den Motorwagen abgeladen.

 

Am Donnerstag ging ich zum VEB Bau, um dort das Eisen zuschneiden. Herr B. räumte alles herbei. Ich schnitt mit dem Bolzenschneider die Stücke zurecht und maß die Abstände und faßte mit an. Es war schwierig mit der Stahlleiste, weil ich ja die Öffnungen im Treppenhaus gleich groß haben wollte zum Keller wie nach oben. Deshalb mußten einige Stellen in den Stahlkörben wegfallen, andere mußten dafür doppelt genommen werden. Weil ein Kniestock auf das Haus kommt, fiel auch eine Menge sehr komplizierter Haken weg. Der Ringanker soll erst dann Ort und Stelle passend gebogen werden.

 

Um 13 Uhr hatte ich eine Trauerfeier in Schmalkalden. Hinterher hob ich noch ein Loch aus, um auch auf der anderen Seite der Mittelwand einen Schornstein bauen zu können. Vielleicht lassen wir doch die Speisekammer weg, damit der Schornstein nicht in die große Stube hineinragt.

Am Freitag wartete ich wieder auf Fertigbeton. Als er nicht kam, fuhr ich doch zum VEB Bau, um wieder Eisen zu biegen. Aber bald kam doch der Anruf, daß der Beton da sein. Zuerst machte ich die Bodenfläche fertig. Es ging noch schlechter als beim vorigen Mal, weil der Beton sehr grob war. Das Fundament unter dem Schornstein wurde aber einbezogen.

 

Dann ging ich an das Auffüllen der Schalsteine. Das Stampfen nimmt einen immer ziemlich mit. Auch wurde es jetzt schwerer, weil die Reihen höher wurden. Hinten war es ja schon die dritte Reihe. Die zerhackten Steine mußten mit eingebaut werden, bei sehr großen Brocken mußte ich Wasser zugießen. Bald stellte sich heraus, daß es zu viel Beton war. Etwa drei Schubkarren blieben noch übrig. Zum Glück war das Wetter einigermaßen, denn früh hatte es stark geregnet. Ich war ziemlich geschafft, als endlich die Reihe rundum aufgefüllt war. Wo die Abwasserleitung die Grundmauern kreuzt, habe ich zwei Zementpfosten eingebaut: zwei Bohlen als Schalung, mit Schraubzwingen zusammengehalten, und dann aufgefüllt.

Am Montag, dem 31. März, wurde wieder Eisen gebogen. Zum Glück waren wir bis Mittag fertig. Ein doppelter Zuganker und zwei Ringanker wurden gleich mit angefertigt. Es blieben noch 21 Stäbe übrig. Die könnten dann getauscht werden gegen den obersten Ringanker, der in 12 Millimeter Material gemacht werden muß. Mittags fuhr ich mit sämtlichen Kindern und Hund mit dem Handwagen zum VEB Bau hinunter, um die langen Eisen zu holen. Es war eine abenteuerliche Fahrt, das längste Stück war immerhin 7 Meter lang und schleifte ganz schön. Um die Stürze bemühte ich mich auch, maß einige aus, überprüfte die Liste, aber gebracht wurden sie nicht. Der Greifer sollte sie abladen, und damit wurde es wieder nichts.

Ich ging auch einmal selber daran, die Schalsteine aufzusetzen. Es war eine langwierige Arbeit: Erst eine dünne Betonschicht auf die Fundamente, dann zweifach Dachpappe (an den Ecken verklebt), darüber die Steine schön rundum mit Mörtel aufgemauert, immer schön nach dem Schnurgerüst ausgerichtet. Die Flucht war ja einigermaßen hinzukriegen. Schwieriger war es, die Höhe zu halten und vor allem die einzelnen Steine einigermaßen in der Waage zu halten.

Am Mittwoch, dem 2. April, früh gegen 10 Uhr rief mich das Auslieferungslager Breitun­gen an. Ich hatte mich gemeldet mit „Evangelisches Pfarramt“. Die Anruferin war zunächst erstaunt und verlangte den „Kollegen Heckert“. „Der bin ich selber“, antwortete ich. Da teilte sie mir mit, daß gegen Mittag Füllkörper kommen sollten. Ich bat Herrn R., von dem ich sowieso die Mischmaschine haben wollte, ob er mir beim Abladen hilft. Um 14 Uhr kam das Auto. In einer gut halben Stunde war abgeladen. Der Regen trieb uns zur Eile an. Wir luden vorne an der Straße ab neben der Garage. Der Lastwagen war länger als die anderen. Wir mußten vom unteren Weg erst in die Brunnenstraße fahren und über den Struth- und Gräfenweg erst wieder nach unten.

 

Am Ostermontag (ein Werktag) kam wieder ein Anruf: „Morgen kommt der Zement!“ Gegen 9 Uhr war es auch soweit. Ich hatte gerade den Bunker aufgedeckt und die Plasteplane einigermaßen ausgebreitet. Es hatte geregnet und der Boden war sehr naß. Aber jetzt war das Wetter trocken, die Sonne kam sogar etwas hervor. Auf dem Auto waren 20 Segeltuchsäcke („Big Packs“).  Zement in Säcken gab es nicht, und losen Zement erhielten nur offizielle Baubewerber. Mit dem Kran auf dem Auto wurden sie hochgehoben und unten eine Klappe geöffnet. Ein Schlauch kam zum Vorschein, durch den der Zement in den Bunker rieselte.

Als die Hälfte der Säcke abgeladen war, dachte ich, das sei alles. Aber die anderen gehörten auch noch dazu. Jetzt stellte sich heraus, daß der Bunker gerade so ausreichte. Auch die Plasteplane reichte nicht ganz. Noch schlimmer war, daß die Balken in der Mitte bedenklich nachgaben. Ich hatte sie 80 Zentimeter tief eingegraben, aber sie bogen sich doch nach außen. Es ging gerade noch, ich spannte noch eine starke Kette um alles. Dann galt es, mit dem Auto wieder vom Grundstück herunterzukommen. Mehrfach nahm der Fahrer Anlauf, ich warf Steine unter die Räder, dann war es geschafft.

Anschließend kümmerte ich mich um die Mischmaschine. Herr R. fuhr sie hoch. Die Verlängerungsschnur holte ich bei Herrn Breidl und machte den Stecker dran. Es war schwierig, weil das Kabel so stark war. Dann stellte sich heraus, daß die Trommel verkehrt herum lief und ich noch einmal umpolen mußte.

 

Am Freitag, dem 11. April, räumte ich Schalsteine herbei. Um 17 Uhr kam Herr W.. Er wollte erst wissen, ob die Maße auch stimmen. Ich sagte, daß die eine Ecke etwas länger sei. Er war der Meinung, Herr J. habe alles ausgemessen. Als ich gestand, daß ich es selber gemacht habe, wollte er nachmessen. Aber der Winkel stimmte. Nur die Vorderseite machten wir um 2 Zentimeter länger.

Er mauerte dann erst einmal die Ecken mit Backsteinen hoch und maß noch einmal nach. Es stimmte auf den halben Zentimeter genau, das Schnurgerüst konnte abgebaut werden. Bei einem Fachmann geht es halt doch besser. Mit der Mischmaschine war er nicht zufrieden. Um für einen Mann den Mörtel zu machen, langt sie gerade, aber nicht für eine ganze Truppe. Wir setzen dann noch einige Schalsteine auf und füllten auch einige Steine hinein. Von den hochgemauerten Ecken aus zog Herr W. eine Schnur, und dann ging es Ruck-zuck weiter. Er versetzt die Steine nur etwas gegeneinander, so daß jeweils ein Schacht entsteht, in den der Mörtel gut hineinrutschen kann.

 

Am Samstag wollte er weitermachen. Also verabredeten wir uns für 7Uhr. Im Laufe des Tages merkte ich, daß er bis 16 Uhr arbeiten wollte. Mir war es nur recht. Wir schlossen auch die vordere Lücke, die ich für das Abkippen des Fertigbetons gelassen hatte. Ich verklebte noch schnell die Dachpappe, dann setzten wir rundherum insgesamt fünf Reihen auf. Die Türen wurden eingepaßt, die vorderen Kellerfenster offen gelassen.

Dabei ergab sich noch ein Problem: Wenn wir 2,07 Meter von der Hausecke weggeblieben wären, hätte das Fenster in die Mittelwand hineingereicht. Wir holten die Zeichnung, aber da war es in dem gedruckten Projekt so eingezeichnet. Aber wir mußten ja die Giebelfenster als Maß nehmen. Erst später wurde mir klar, woran es lag: Unter dem Giebel ist die Mittelwand ja nur 12 Zentimeter stark und in den anderen Stockwerken sind dort keine großen Fenster vorgesehen. Jedenfalls rückten wir das Fenster etwa 20 Zentimeter nach außen und wollten die oberen Fenster danach ausrichten.

Gegen 15 Uhr gab es noch einmal eine Aufregung: Das Auto mit den Füllkörpern kam. Der Fahrer hatte am Vortag kommen wollen, hatte aber keinen Dieselkraftstoff gehabt. So kam er jetzt unangemeldet. Ursel lief herum und suchte jemand zum Abladen. Aber erst beim fünften hatte sie Glück. Inzwischen half Herr W. mit. Als wir den Motorwagen leer hatten, kam Herr R.. Da konnte Herr W.wieder ans Mauern gehen. Fast pünktlich waren wir fertig. Das Mittagessen hatte nicht länger als nötig gedauert. Erst gegen Schluß des ganzen Tages machte Herr W. einmal eine Zigarettenpause. Ich staunte nur, wie schnell er arbeitete.

 

Am Montag, den 14. April, war allerhand aufzuräumen und vorzubereiten, denn am Dienstag sollte Fertigbeton kommen, damit die Schalsteine aufgefüllt werden konnten. Aber ich wartete wieder vergebens, der Mischer in Wernshausen war wieder einmal kaputt. Herr M. hat eine Stunde vergeblich gewartet. Also ging ich daran, selber Beton zu mischen. Ich schaffte auch mehr als zwei Reihen. Allerdings rutschte der Keilriemen der Maschine gegen Ende meiner Arbeit durch.

Damit deutete sie ein neues Problem an. Ich versuche, die Schrauben am Motor anzuziehen. Aber sie waren eingerostet, die Muttern paßten nicht zum Schraubenschlüssel. Ich brach einen Schlüssel ab und mußte die Wasserrohrzange nehmen. Aber der Erfolg war gering. Am Mittwoch schoben wir die Mischmaschine von Herrn D. hoch.

Dann schleppte ich erst einmal Schalsteine, so viel wie ungefähr gebraucht wurden. Am Donnerstag wollte ich mit dem Auffüllen weitermachen. Aber jetzt ging die Maschine nicht mehr. Der Motor brummte nur. Ich sah alle Stecker nach, auch die Sicherungen, aber es war nichts zu sehen. Ich ging zu Herrn G.. Er kam auch am Abend und brachte es wieder in Ordnung. Als ich am nächsten Morgen probierte, ging gar nichts mehr. Zum zweiten Mal fuhr ich zur WKS-Schmiede, um Herrn G. zu treffen. Er war aber in Oberschönau. Auf dem Rückweg hat er danach gesehen und auch die zweite Kraftsteckdose angebracht. Es waren doch die Sicherungen gewesen, sagte er. Also kauften wir Sicherungen.

 

Am Donnerstag hatte ich Füllungen von Hand gemischt, damit alles bis Freitag noch fest wurde. Der Ausfall des Fertigbetons kam mich teuer zu stehen. Am Dienstag war ein Teil der Stürze gekommen. Gleichzeitig war noch ein Mann von der Gasversorgung da, um nachzusehen, wie lang die Leitung werden muß. So war an sich alles für den nächsten Einsatz vorbereitet.

Am Freitagabend ging es weiter. Herr W. kam allerdings allein. Es wurde jetzt schwieriger: Ein Gerüst mußte gebaut und alles hochgereicht werden, auch Backsteine mußten geholt werden. Wir wollten mit einer Maschine den Mörtel machen und mit der anderen Beton. Aber als wir Herrn D.s Mischmaschine anstellten, fing der Motor an zu qualmen und ging schließlich aus. Wir holten Herrn D., aber er konnte auch nichts finden.

So machten es mit Herrn R.s Maschine, zwischendrin immer einmal einige Mischungen von Beton. Herr Weisheit half dabei. Herr Wahl war sehr geduldig. Es fehlten mir eben die Erfahrungen.

Die eisernen Gerüstböcke, die wir Mittwochabend von Frau M. aus ihrem Häuschen am Arzberg mit dem Handwagen geholt hatten, waren zu hoch und die Beine zu schräg, also gar nicht so besonders geeignet.

 

Am Samstag, den 19. April, regnete es morgens. Für diesen Fall war ausgemacht, bis 8 Uhr zu warten, dann wollten sie nach Viernau gehen. Zwischendurch hörte es immer wieder einmal auf. Ich fuhr 7.30 Uhr zu Herrn W. Er stand vor der Tür und wußte auch nicht so recht. Wir verabredeten, noch eine halbe Stunde zu warten. Ich fuhr inzwischen zu Herrn W.. Er wußte auch nicht so recht.

Inzwischen hatte es angefangen zu gießen. Ich fuhr wieder zur Baustelle. Dort stand Herr W.. Er wollte gern anfangen, weil der Samstag zur Verfügung stand, er meinte aber auch, es sei ein Risiko. Wir beschlossen, daß ich einstweilen Herrn H. aus Altersbach holen sollte, der mit mauern wollte. Er war auch erstaunt, daß ich kam. Als wir in Steinbach ankamen, war der Regen nicht stark. Da fingen wir gegen 8.30 Uhr an. Das Wetter wurde sofort besser, so als habe es uns nur prüfen wollen, ob wir ernst machen.

Bald gab es wieder Schwierigkeiten mit der Mischmaschine. Herr W. bastelte daran herum, zog auch die Schrauben nach, es wurde nicht besser. Es lag an dem abgenutzten Keilriemen. Ich fuhr zu R., aber sie hatten nicht die passenden da. Herr R. gab mir breitere mit, aber die paßten nicht in die Rillen und gingen nicht. Wir hatten es schon aufgegeben, da kam Herr R. im Auto und brachte andere Riemen. Aber sie waren noch zu breit. Er fuhr noch einmal heim und holte noch einmal welche. Jetzt paßten sie, aber der eine verdrehte sich immer. Da drehte ihn Herr W. herum und er saß. Von da an ging es dann mit der Maschine.

Gegen Mittag goß es noch einmal tüchtig. Es war doch empfindlich kalt, nachdem wir am Samstag vorher noch tüchtig geschwitzt hatten. Ursel hatte vergeblich versucht, die Misch­maschine der Kirche aus Schmalkalden zu kriegen. Herr H. brauchte sie erst in 14 Tagen. Aber dann war sie bei Herrn P. in der Garage und Herr P. war nicht da (vorher hieß es noch, sie sei bei einem Kirchenältesten). Herr H.hätte sie geholt, aber einstweilen ging es auch ohne.

Mittags hatte ich eine Beerdigung, so etwas muß immer noch hinzukommen. Danach war es höchste Zeit, daß ich wieder kam. Wir schafften es zu zweit kaum, alles herbeizuschaffen. Ursel hatte eine Flasche Schnaps gekauft, da ging es wie geölt. Herr W. sagte zu Ursel: „Heute abend können Sie noch aus dem Kellerfenster gucken!“

 

Die Stürze auf der Rückwand waren schon vor Mittag drauf kommen. Dann ging es an die Ostseite, dann die Westseite. Dort mußten wir allerdings unter dem Gerüst hindurchkriechen, wenn wir Material herbeischaffen wollten. Zuletzt kamen die Fenster an der Südseite dran. Das Schwerste waren die unflätig großen Stürze. Die vorderen mußten ja 24 Zentimeter hoch sein, aber die anderen hätten nur 17 Zentimeter hoch zu sein brauchen, aber solche hatten sie nicht gebracht. Nun stehen die hinteren etwa 7 Zentimeter über und müssen in die obere Schicht mit eingebaut werden. Ich hatte noch die Söhne von Herrn W. zum Heben geholt. Es schneite (!) unentwegt. Wir plagten uns so sehr ab. Die Auflage für die Stürze war auch noch nicht ganz fest. Aber als es um 18 Uhr geschafft war, schien auch wieder die Sonne. Die Schnapsflasche war fast leer.

Die nächste Woche ging es weiter, ich kam kaum hinter den Maurern her. Den ganzen Tag hatte ich zu tun, damit bis zum späten Nachmittag alles vorbereitet war. Am Montag habe ich erst aufgeräumt und das Gerüst abgebaut und schon wieder Backsteine herbeigeschafft. Die Schalsteine zwischen den großen Fenstern füllte ich auf.

Außerdem machte ich mich ans Telefonieren. Zuerst rief ich beim Kraftverkehr Hildburghausen, Außenstelle Themar, an. Doch dort hieß es, ein Auftrag liege nicht vor. Zur Vorsicht hatte ich mich schon gleich bei der Zentrale für die Abteilung Absatz angemeldet. Aber die Zentrale verband mich nach dem ersten Gespräch nicht weiter. Also wieder das Spiel von neuem: Fernamt, Themar, Abteilung Absatz Hohlblocksteine. Dort behaupteten sie zunächst einmal „Morgen bekommen Sie die Steine!“

Am Mittag rief ich beim Kraftverkehr an. Jetzt lag der Auftrag war: Dienstag gegen 10 Uhr kämen gleich zwei Autos. Um diese Zeit waren wir aber zum Schulrat bestellt, um über den Antrag auf Aufnahme von Markus in die erweiterte Oberschule zu diskutieren; den Termin mußten wir auf später verlegen. Das erste Auto kam gegen 9.30 Uhr, das zweite gegen 10.30 Uhr. Herr D. half. Wir hatten endlich die 24-er Hohlblocksteine, die am Abend gleich verarbeitet wurden. Ich trug eine dünne Mörtelschicht über dem Mittelfundament auf, legte die Dachpappe darauf und verklebte die Enden mit der anderen Isolierschicht.

 

Abends gab es erst eine Diskussion, wie alles angelegt werden sollte. Wir erwogen, den Schornstein auf die andere Seite der Mittelwand zu legen, die Speisekammer dann zwischen Bad und WC. Aber letztlich gab doch den Ausschlag, daß dann der Schornstein zu weit aus dem Dach herausgeragt hätte. Dann stellte sich heraus, daß zwischen Schornstein und Trennwand eine tote Ecke geblieben wäre. Also rückten wir den Schornstein ganz in die Ecke, vertauschten aber die Züge, so daß der Zug für den Heizungsofen weit genug von der Wand entfernt ist.

Den ganzen Tag hatte ich versucht, Herrn J. zu erreichen. Er kam schließlich auch noch, billigte das mit dem Schornstein, sagte aber auch, die Tür nach dem Anbau müßte dann links verrückt werden und die Waschküche verkleinert werden, damit genügend Platz für eine bequeme Treppe bleibt. Die Mittelwand gedieh noch bis zur Gerüsthöhe.

Am Mittwoch sollte es weitergehen. Es regnete aber fast ständig. Das Gelände war fast ein einziger Morast. Herr P. half den Maurern, weil ich ja Jugendabend und Konfirmandenstunde hatte. Immerhin wurde noch die Mittelwand fertig. Aber es war schon eine Schinderei. Am Donnerstag war es ganz unmöglich. Früh ging es noch. Aber wir hatten ausgemacht, daß es bei schlechtem Wetter nicht weitergehen sollte. Der Schnee-Regen wurde sintflutartig, es wurde nichts.

Am Freitag war vormittags leichter Nieselregen. Herr W. war da, abends wollten sie alle kommen. Aber um 15 Uhr fing es wieder an zu regnen. Ich fuhr zwar hoch nach Oberschönau. Aber wir sagten es doch ab. Es regnet auch den ganzen Abend. Als Ausweichtermin war der 1. Mai vorgesehen.

 

Am Montag füllte ich die Schalsteine auf. Weil jetzt allerhand Fenster in der Wand vorgesehen waren, ging es doch schneller. Ich hatte die alte Treppe angestellt und konnte immer mit zwei Eimern hoch gehen. Da war es gut, daß die Zwischenwände noch nicht drin waren, da konnte ich die Treppe gut weiterrücken. Am Dienstag wartete ich auf Herrn B., der Hohlblocksteine holen wollte. Er kam wieder nicht. Aber ich hatte auch so meine Arbeit. Gegen 14 Uhr kam er dann doch. Aber er wollte nicht bis zum Grundstück hinfahren, weil er im Umgang mit dem Hänger zu ungeübt war. Ich sagte ihm, daß er doch von oben herunter fahren sollte. Er fuhr also zum Bergweg hoch.

Doch inzwischen war ein Auto von V. mit Betonkies auf dem Weg steckengeblieben. Herr B. sollte ihn herausziehen. Aber er schafft es nicht. Der Kies wurde abgekippt, doch die Hinterachse saß auf und die Hinterräder rutschten immer mehr nach dem Hang zu. Ich war froh, daß Herr B. mit meinen Steinen wieder los kam. Er hatte es eilig, mußte mit seinem Pudel zum Tierarzt, seine Frau stand schon mit dem Pkw bereit.

Er fuhr den Lastzug wieder zu H.s Garage und ließ ihn dort stehen. Herr D. half beim Abladen. Natürlich fing es wieder an zu regnen. Und als wir mit den Steinen fertig waren, schien wieder die Sonne.

Nun galt es, Steine hochzufahren. Immer sieben Steine packte ich auf die große Schubkarre. Es war schwierig, denn in dem Matsch rutschte alles. Ich legte Bretter. Aber es war doch eine Schinderei. Gegen 20 Uhr kam Herr N. mit seiner Eidechse vorbei. Er bot sich an, die Steine hochzufahren. Wir machten drei Fuhren, und der Fall war erledigt. Ein Problem war, wo ich Sand herbekommen sollte. Es war so naß, daß ich nichts durchsieben konnte. Ich fuhr mehrfach Sand von der Kirche zum Bauplatz. Aber es war doch nur wenig.

 

Am Dienstag rief Frau M. an, wir könnten eine Mischmaschine von der Metallhandelsgesellschaft kriegen. Am Mittwoch war Pfarrkonferenz. Ich ging zu Herrn K.. Die Maschinen waren noch gar nicht da. Aber ich kriegte den Lieferschein. Ursel hatte inzwischen Herrn R.gebeten, die Maschine zu holen. Er kam gleich mitten in der Pfarrkonferenz holte sich den Lieferschein und kümmerte sich um alles. Es ist halt doch sehr tröstlich, wenn man solche Hilfe erfährt.

Am Abend hatte ich auch noch in Erfahrung gebracht, daß die Maurer am 1. Mai kommen wollten. Um dreiviertel sieben war ich in Oberschönau, danach in Viernau, um die Maurer zu holen. Diesmal half Markus, weil Hosea Angina hatte. Markus mußte immer Backsteine herbeischaffen: Erst in den Schubkarren packen, dann zur Baustelle, Markus mußte wieder ausladen und hinreichen, auch auf das Gerüst. Auch sonst mußte er immer rennen. An diesem Tag wurde er ganz schön hergenommen.

Auch ich mußte mich sputen und für drei Leute „Kalk“ (=Mörtel) machen. Aber die neue Mischmaschine bewährt sich. Nur daß sie eben links herumlief, trotz doppelter Endkon­trolle, wie auf dem Lieferstein stand. Das Wetter war herrlich: blauer Himmel, Wind, nicht so heiß. Ich konnte zwischendurch immer einmal neuen Sand sieben, auch Ursel half zeitweise mit.

Drei Zwischenwände aus Backstein waren zu bauen. Erst mußten allerdings noch zwei Stürze auf der Mittelwand und der Tür zum Anbau nach links versetzt werden. Es war ausreichend zu tun für drei Maurer und zwei Handlanger. Das war halt unser Beitrag zu 1. Mai. Zwischendrin kamen drei weitere Bauherren und wollten die Maurer verdingen. Doch vereinbart wurde, daß S.aus Oberschönau am Freitag zu mir kommen sollte, die anderen wollten zu Herrn L. Jetzt war ich erst einmal dran. Am Dienstag hatte Herr J. den Keller noch ausnivelliert, damit die Oberkante des Kellers waagrecht aufgefüllt werden konnte und alles eben war für die Kellerdecke.

Si. hat die Arbeit nicht erfunden. Kurz nach 16 Uhr fingen wir an, um 21 Uhr waren aber erst drei Reihen Backsteine am Anbau aufgesetzt, dazu die Ecken, aber auch viel Mörtel, Schnaps und Bier verbraucht. Ich brauchte mich nicht zu beeilen. Die neue Misch­maschine leistete gute Arbeit. In Sekundenschnelle war die Mischung gut. Ich konnte noch nebenbei die Räume kehren und allerhand anderes tun.

Am Dienstag ging es damit weiter. Aber jetzt war es noch katastrophaler. Am Freitag dachte ich, die geringe Arbeitsleistung sei durch die Nachfeier zum 1. Mai bedingt. Aber jetzt war es angeblich das lädierte Bein. Das Gerüst hatte ich gebaut, die Steine herbeigeschleppt, alles lag griffbereit. Aber die Steine saßen krumm, es war nicht genug Mörtel in den Fugen, obwohl S. viel verkleckert hatte. Wir hatten den Verdacht, daß er wegen der guten Verpflegung gern zweimal kommen wollte. Als er hörte, daß noch ein Kellerfenster rein sollte, da war der nächste Termin nötig. Herr W. hätte es an einem Abend allein geschafft.

 

Ich ging inzwischen daran, den oberen Kranz auf den Kellerwänden mit Beton auszugießen: Auf der einen Seite legte ich die Bohlen auf ein querstehendes Brett. Dann versuchte ich schnell, die Bohlen an der anderen Seite mit einer Schraubzwinge festzuklemmen. Zuerst knallten mir die Bohlen immer herunter, nachher klappte es besser. Dann ging es ans Auswiegen, auf den Zentimeter genau mußte alles stimmen. An der Vorderseite waren auch noch die letzten vier Steinreihen aufzufüllen. Das Füllmaterial hatte ich mit dem Trabant vom Friedhof geholt.

Donnerstag war die vierte Ecke fertig, es fehlten nur noch drei kleine Zwischenstücke. Am Mittwoch hatte ich schon einmal mit Hern P. gesprochen, Kranfahrer in der Firma „Grünes Herz“. Herrn K., den Fuhrparkleiter, mußte ich auch anrufen. Mit dem Kran sollten die Deckenträger aufgelegt werden. Leider regnete es immer wieder. Es war kritisch mit dem Gelände und dem Durchsieben des Sandes. Auch der Zement nahm stark ab, und der Kies langte nicht einmal für den oberen Kranz. Um an den anderen Kieshaufen heranzukommen, mußte ich erst einmal die Leichtbauplatten wegräumen und in den Keller tragen. Zum Glück kam ich darauf, daß man dazu den Schubkarren nehmen und jeweils acht Platten transportieren kann.

 

Am 12. Mai wurden die Deckenbalken aufgelegt. Herr P. schimpfte, weil sie vorne am Weg lagen und erst vorgezogen werden mußten. Die großen Balken legte er zu drei und vier auf die Mauern, die kurzen Balken legt er darüber, zum Teil ganz vorne. Ich mußte sie - auf den schmalen Mauern stehend - auf die andere Seite zerren, über Bohlen und auf Bohlen stehend.

Doch ehe ich an das Auflegen der Füllkörper gehen konnte, sollte erst einmal der Keller von außen wieder zugeschüttet werden. Ich siebte Sand, erst mit dem großen Sieb, dann mit dem feineren. Ich gab noch etwas Sand aus Springstille und ausgesiebten Kiessand dazu. Die Mischmaschine stellte ich in den Keller, fortan wurde dort gemischt. Doch erst einmal mußten die Fundamente wieder freigelegt werden. Hinter dem Keller mußte ich die Dränage wieder herausnehmen, denn einige Rohre waren im Winter zerfroren.

 

Beim Kreisbauamt war ich am 16. Mai auch wieder einmal, aber mit wenig Erfolg: Für Kies wollten sie mir noch eine Freigabe geben. Aber Steine waren keine mehr zu haben. Ich wurde an Herrn A. verwiesen. Der rechnete mir vor, daß ich 7.165 Backsteine zu kriegen habe (im Vorjahr gab es noch 10.000). Weil ich ihm vorjammerte, daß ja 200 Stück gefehlt haben, schrieb er 300 Stück auf.

Und die fehlenden 100 Hohlblocksteine sollte ich mir „mitbringen“ lassen, die Zahl würde nicht aufgestockt. Im Winter hatte es noch anders geheißen, da gab es offenbar eher etwas, sogar Schalsteine in begrenzter Anzahl.

Am 19. Mai fing ich mit dem Verputzen des Sockels an: hinten (Nord- und Ostseite) bis zur fünften Reihe Schalsteine, vorne bis zur dritten Reihe. Auch die Stelle, die wegen der Versorgungsleitungen noch offen bleiben muß, bearbeitete ich mit. Es war sehr heiß, der Zement band bald ab. Ich mußte mit der Bürste glatt streichen. Große Löcher hatte ich vorher schon verschmiert, das machte sich jetzt bezahlt.

Am nächsten Tag arbeitete ich dann noch einmal mit einer Zementschlämme nach. Sorgfältig achtete ich darauf, daß keine Risse blieben. Dann ging es ans Teeren mit Kaltanstrich (also flüssigem Teer): Donnerstag, Freitag, Samstag. Für die erste Runde brauchte ich vier Eimer Teer, für die letzte nur noch einen. Bitumen gab es damals ja nicht, kein Wunder, daß nachher an einigen Stellen Wasser in den Keller eintrat. Es war schwierig in den engen Graben. Ich mußte immer darauf achten, daß keine Erde oder Steine an die geteerte Fläche kamen.

 

Außerdem ging ich an das Auflegen der Füllkörper. Ich begann zunächst an der kurzen Seite über dem Gäste­zimmer. Aus Bohlen hatte ich mir eine Rampe gebaut, erst auf den Bretterstapel und dann auf die Decke hinauf. Mit der Schubkarre kriegte ich immer drei Füllkörper auf einmal hoch. Zunächst brauchte ich nur sechziger Füllkörper. Sie gingen in der Breite gerade auf, die Decke über dem Zimmer war zu.

Aber dann wurde es kompliziert. Ich mußte 1,75 Meter als Öffnung für die Kellertreppe lassen. Dann legte ich zwei Reihen vierziger Füllkörper. Aber der eine Deckenbalken kam dadurch genau auf der Wand zu liegen. Das war schwierig, denn dort mußten zwei Balken hingelegt werden, weil unter der Wand kein Fundament ist. Doch dann ging es wieder gut mit sechziger Füllkörpern weiter.

Vorher hatte ich schon auf der langen Seite begonnen. Vier Reihen am Tag schaffte ich. Die Balken mußte ich dabei immer erst weiter rücken, denn sie lagen in Bündeln auf der einen Seite. Schwierig wurde es dann im Bereich des Schornsteins. Zwei Reihen Füllkörper nahm ich wieder heraus und setzte vierziger Füllkörper ein. Aber es blieb immer noch zu wenig Platz neben der Wand und der Schornsteinwange, der Rand des Deckenbalkens lag noch auf. Ich mußte wieder drei Reihen herausnehmen und überall nur vierziger Füllkörper hineinlegen. So konnte ich die wenigstens auch einmal anwenden.

So hatte es auch Herr  J. angeordnet, der am Donnerstag, dem 29 Mai, um 7 Uhr auf der Baustelle war. Links und rechts vom Schornstein sollten U-Eisen mit 18 Zentimeter Höhe hingelegt werden und mit Einschubplatten gefüllt werden. Die Zementbalken würden die Last nicht tragen und bei der Kelleröffnung müsse ein Stück ausgegossen werden. Ich ging zum Schmied R: Er konnte aber die U-Eisen nicht gleich schneiden, mittags wollte er fertig sein.

 Um 9 Uhr aber kam Herr N. wie vereinbart. Wir wollten an sich nach Altersbach und Einschubplatten holen. Aber als ich am Mittwoch dort war, sagte Frau B, im Augenblick seien keine zu haben. Hätte ich sie nur vor drei Wochen gleich geholt. Jetzt holten wir schwere Hohldielen vom VEB Bau. Es gingen 32 Stück auf das Auto. Inzwischen hatte der Schmied angerufen, die Eisen seien fertig. Aber Herr N: hatte keine Zeit mehr. Wir vereinbarten den nächsten Tag. Ich versuchte es noch bei V: aber es war nichts.

 

Inzwischen gab es neue Aufgaben. Wir hatten zwölf Rundhölzer mitgebracht. Zwei junge Männer vom VEB Bau sollten die Schalung für das Kellerloch machen. Dazu mußte erst das ganze Loch von unten zugeschalt und mit den Rundhölzern abgestützt werden. Dann wurde oben drauf das Stück Decke ab­geteilt, das in das Loch für die Kellertreppe hineinragte. Mit Drahtkorb und Beton wurde das dann aufgefüllt und es entstand ein Stück freitragende Decke.

Die Männer kamen auch kurz nach 14 Uhr. Ich hatte Bretter gesucht und zurechtgesägt. Keile hatten wir auch schneiden lassen. Ich mußte zur Konfirmandenstunde. Aber als ich um 17 Uhr kam, war alles festgezurrt. Am nächsten Morgen wollten sie weitermachen.

In der Nacht aber regnet es wie verrückt, auch noch am Morgen.

Wir holten mit der Eidechse die restlichen Hohldielen und die Stürze (auch wenn die richtigen Größen nicht da waren bzw. eine Angabe wieder nicht stimmte). Und dann holten wir mit Hilfe eines Nachläufers die Eisen für die Bewehrung am Kellertreppenloch. Zwei von ihnen schafften wir gleich hoch. Die Hohldielen legten wir zum großen Teil auf die Hohlblocksteine an der Kellerwand.

Ich versuchte noch, die große Überschwemmung vor der Kellertür zu beseitigen. Bei Hollands holte ich mir einen Schlauch, leitete ihn in den vorderen Garten und saugte das Wasser an. Nach vielen ergebnislosen Versuchen klappte es endlich. Aber es lief nur wenig Wasser. Doch immerhin sank der Wasserspiegel im Laufe des Nachmittags um einige Zentimeter.

Am Nachmittag wechselte ich zunächst drei Reihen Füllkörper aus bzw. holte neue vierziger Füllkörper. Dann ging ich zur Tankstelle und holt ein Glas Öl. Damit strich ich die U-Eisen ein. Sie wurden im richtigen Abstand hingelegt, ein FR- Balken dahinter. Dann ging es an die Einschubplatten: Zuerst hoch auf die Kellerdecke, dann vorsichtig auf die Kellerwand und versucht, Platten rein­zuschieben. Man mußte aufpassen, daß sie nicht überkippten. Und jedesmal mußte die ganze Reihe ein Stück weitergerückt werden. Aber es wurde auch geschafft.

 

Dann versuchte ich es mit dem Anbau. Weil ich die Sackkarre von H:s einmal da hatte, wollte ich das mit den Hohldielen auch erledigen. Nun hatte ich aber nur sieben Einschubplatten von Herrn K.. Damit fing ich an und legte die eine Reihe voll. Doch als ich einmal je eine Platte quer legte, stellte sich heraus, daß die letzte Platte überstand. Was tun? Auf beiden Seiten bis zum Rand gehen? Vielleicht hätte es auch nicht gelangt? Also schob ich alles wieder nach links. Man mußte sehr aufpassen, daß die Platten nicht rausrutschten. Sie wurden ja in Doppel-T-Träger von 14 Zentimeter Höhe eingeschoben, aber die Stege sind dabei sehr schmal.

Ich wollte nun die schwächeren Einschubplatten in die Mitte legen, weil die Eisenträger sehr weit hervorstanden und ich die Platten am Rand reingekriegt hätte. Auf der anderen Seite nach dem Haus zu lag aber schon je eine Hohldiele. Jetzt stellte sich heraus, daß diese einige Zentimeter länger waren als die Einschubplatten. Also konnte man sie nicht in eine Reihe legen. Es mußte aber erst den Graben am Fundament zugeschüttet werden, um die Platten ganz von außen einschieben zu können.

 

Die hintere Dränage hatte ich am 25. Mai (Dienstag nach Pfingsten) schon zur Hälfte wieder verlegt. Ich hatte zum Glück etwas Sand durchgesiebt und den Rest zum Auffüllen benutzt. Ehe der große Regen kam, war somit noch etwas Sand da. Aber wieder mußte ich aufpassen, daß keine Steine an die Teerwand schlugen und sie beschädigten. Die größeren Steine legte ich erst auf die Dränagerohre, dann kam das andere darauf. Aber sehr viel schaffte ich nicht.

Am Samstag, dem 31. Mai, kamen Kirchenvorsteher aus Berkatal und Jestädt, um sich mit unserem Kirchenvorstand zu treffen. Sie brachten in vier Autos wieder Glasbausteine und Fliesen mit. Pfarrer Mihr hatte ihnen aber versichert, daß das Material nicht aus Mitteln der Kirchengemeinde bezahlt worden ist.

 

Dann war Goldene Konfirmation. Aber am Montag ging es gleich weiter: Die letzten Füllkörper wurden aufgelegt. Außerdem wurde das Fundament am Anbau zum Teil zugefüllt und dann die Einschubplatten von dort aus eingeschoben. Ich konnte nur eine Reihe mit den leichteren Platten auslegen. Die andere Mittelreihe mußte also mit den schweren Dielen belegt werden, da blieb nichts anderes übrig. Am der äußeren Kellerwand blieb noch so viel Platz, daß ich gerade noch zwei Stück längs hinlegen konnte, auch wenn sie nur ganz knapp auflagen.

Am Dienstag schaffte ich Backsteine auf die Kellerdecke, damit abends der Kranz gemauert werden konnte. Herr W. und B. waren ganz pünktlich da und erledigten alles samt Anbau. Über das Einölen der U-Eisen schimpfen sie, jetzt hafte der Beton nicht. Und die Dachpappe auf dem Anbau hatte ich auch vergessen. An der Süd- und Nordseite legten wir nur einen schmalen Streifen auf, aber es wird wohl auch gehen.

Am Mittwoch holte ich mir nach der Pfarrkonferenz noch neun Rundhölzer beim VEB Bau und stützte damit die Deckenbalken ab. Darauf hatten die Maurer zum Glück noch hingewiesen. Ursel half mir und hielt den Aufbau, bis ich ihn verkeilt hatte. Dann bog ich noch den Ringanker zurecht und hängte die Eisen ein.

 

Am Donnerstag versuchte ich mich mit der Bewehrung für das Kellerloch. Erst war ich bei Herrn J., aber er wußte auch nicht, wofür die kurzen Bügel sein sollten. Als ich dann nach und nach alles aufbaute, wurde es mir klar: um die durchgehenden langen Stäbe etwa 8 Zentimeter hoch zu befestigen, braucht man sie als Stütze; aber zwei oder drei langen durchaus. Es war sehr heiß, es floß viel Schweiß. Das Zusammenbinden der Eisen mit Draht war schon eine ganz schöne Arbeit.

Am Freitag mußte erst einmal wieder Mörtel gemacht werden: Die Füllkörper mußten an den Enden zugeschmiert werden, damit der Beton nicht hineinläuft. Das Gleiche gilt für die Fugen zwischen den Füllkörpern, die auch viel zu breit waren und zum Teil erst mit Steinen zugestopft werden mußten.

Dann machte ich mich an die Kelleröffnung. Einige Bretter holte ich mir bei Herrn K. der etwas weiter oben am Bergweg baut. Sie paßten auch so ungefähr. Auf der Mauer setzte ich Steine auf, weil ich kein passendes Brett hatte. In der Frühe hatte ich mir schon einige Dachlatten auf der „Roten Mühle“ schneiden lassen. Dabei traf ich den Zimmermann R., der mir zusagte, mit den Kollegen zusammen den Dachstuhl zu zimmern. Später stellte sich allerdings heraus, daß diese Wahl nicht so gut war. Herr J. war gar nicht davon begeistert, weil er wußte daß Herr R. zwar ein guter Zimmermann war, aber auch dem Alkohol sehr zugetan.

 

Um 9 Uhr fragte ich Herrn F., ob er mir nicht das Förderband holen könnte, das bei Herrn P. stand. Auf einmal waren sie mit allen Mann auf dem Kirchplatz. Sie brauchten noch eine Kette. Dann ging es das Erbstal hinauf. Es war keine Deichsel am Förderband, so mußte es an der Bordwand festgemacht werden. Beim Einbiegen in die Pfaffeneller holte der Fahrer nicht weit genug aus und so fiel das Förderband um. Wir konnten es wieder aufrichten und gut an seine Stelle über der Kellertür an der Nordwest-Ecke bringen. Es reichte gerade so. Ich verlegte das Kraftstromkabel und suchte ein Übersetzungsstück: Das Kabel war drei polig, am Band aber war ein vierpoliger Schalter. Herr H. konnte wieder helfen. Aber als ich einschaltete, ruckte das Band nur an, lief aber nicht. Ich versuchte es ein paar Mal, dann ging es doch.

Am Samstag, dem 7. Juni, ging es wieder ans Kellerloch: Die Bretter mußten festgenagelt, verlängert, mit Bretter abgesteift werden. Obendrauf nagelte noch eine Reihe Latten, damit die ungefähr benötigte Höhe herauskam. So war als ich alles vorbereitet für den Fertigbeton. Aber Fertigbeton bedeutet immer: einige Stunden härtester Arbeit. Da muß bis zum Ende gearbeitet werden. Da darf nichts dazwischenkommen, sonst wird es bitter. Zwei solcher Tage sollten noch kommen. Das sind dann so Tage, wo man denkt: Hättest du noch nie mit dem Bauen angefangen!

Am Montag war Herr Müller ziemlich bald da. Ich fuhr mit hoch, verlegte die elektrische Leitung und schaltete ein. Das Förderband brummte, dann gab es einen Schlag und es qualmte aus den Steckern. Ich nahm die Verlängerungsschnur heraus – aber es wurde nichts anders. Am Freitag war es noch gegangen, und jetzt diese Pleite. Ich holte die Sicherungen, schraubte neue hinein. Ich rannte hin und her zwischen Baustromkasten und Förderband. Dazu kam, daß es leicht regnete. Die Leitungen hatte ich ja trocken liegen gehabt. Auch jetzt deckte ich alles sorgfältig ab. Aber es half nichts: Entweder flog die Sicherung durch oder es war kein Strom auf der Leitung. Frau H.gab mir freundlicherweise zwei Schraubenzieher, ich sah die Stecker nach – es war nichts. Nach einer Stunde gab ich es auf.

Ich nahm die Schubkarre fuhr alles mit meiner eigenen Kraft hoch. Inzwischen wurde es wärmer. Es war eine Schinderei. Zuerst ging ich an die freitragende Decke am Kellerloch. Schubkarre um Schubkarre fuhr ich hoch, aber der Beton verschwand zwischen dem Eisen, so daß man kaum etwas sah. Ich mischte von Hand tüchtig Wasser darunter, zog dann mit einem Brett ab und rieb mit dem Auftragbrett etwas glatt.

Unter Aussparung des Schornsteins und eines Streifens zwischen zwei Deckenbalken schaffte ich noch die Nord-Ost-Ecke der Kellerdecke. Es wurde deutlich, daß noch viel Fertigbeton gebraucht wurde. Herr M. konnte aber erst wieder am nächsten Dienstag. Da rief ich beim VEB Bau an. Sie sagten, morgen gehe es, sie könnten es aber immer nur kurzfristig ausmachen. Nun war aber doch das Förderband nicht in Ordnung. Herr G. konnte erst am Dienstag. Wir überlegten, wen wir sonst noch fragen könnten, verwarf es aber wieder. Ich rief in Wernshausen an, aber da war niemand mehr da.

Dienstag rief ich beim VEB Bau an. Sie sagten, sie müßten sowieso nach Wernshausen fahren. Wenn es Fertigbeton gäbe, wollten sie ihn zuerst holen. Ich ging auf die Baustelle, nahm einige Stützen weg, um den Schornstein rundherum einschalen zu können. Dann versuchte ich es noch einmal mit dem Förderband. Ich schraubte noch einmal den Stecker auf, wo es gefunkt hatte. Es sah alles ganz normal aus. Aber ich drückte die Drähte doch etwas auseinander. Dann versuchte ich es wieder. Der Motor brummte auch, aber das Band lief doch nicht. Da kam mir die Idee: Ich schob das Band von Hand an, und auf einmal lief es. Da war ich natürlich glücklich. Ich ließ es eine ganze Zeit laufen und hätte es am liebsten überhaupt nicht wieder ausgeschaltet. Ich dachte noch: „Jetzt fehlt mir nur noch der Fertigbeton!“ Da kam auch schon das Auto.

Nun ging es tüchtig los. Das Förderband war natürlich eine Erleichterung. Im Nu war ein Haufen oben. Ich legte die Latten aus und füllte auf: Rund um den Schornstein und das breite Stück über den Hohldielen. Es war sehr heiß und aber es ging. Markus half dann noch, nachher auch Ursel.

Ich hatte fast die ganze Breite bis zum Kellerloch glatt gemacht, da fing es an zu regnen. Unten lag noch etwa ein Fünftel des Fertigbetons. Ich schaufelte, was ich konnte auf das Förderband, um noch möglichst viel hoch zu kriegen. Der Regen wurde stärker, ein Gewitter kündigte sich an. Da wurde es mir wieder sauer!

Inzwischen war es Mittag geworden. Vom Knüllfeld her kam der Regen. Aber es sah zunächst gar nicht so gefährlich aus, dahinter wurde es wieder hell. Ich holte mir dickere Kleidung, stellte mich aber dann doch unter, um den Guß abzuwarten. Doch es wurde immer schlimmer. Es blitzte und donnerte immerzu. Schnell brachte ich noch die elektrischen Leitungen in Sicherheit, denn mit dem Förderband würde es sowieso heute nichts mehr werden.

Das Wasser vor der Kellertüre stieg beträchtlich. Doch der Regen wurde noch einmal stärker. Es war klar, daß sobald nichts anders werden würde. Da ging ich doch nach draußen, um noch zu retten, was zu retten war. Zuerst nahm ich Eimer und trug den Beton hoch. Aber es dauerte zu lange. Da baute ich meine Rampe wieder und nahm die Schubkarre. Damit füllte ich den äußeren Rand auf, damit die Masse schnell verarbeitet war. Aber auch das konnte ich nicht zu Ende führen. Es blieb noch ein Haufen liegen. Aber ich war bis auf die Haut naß und das Wasser stand in den Gummistiefeln. Da ging ich doch heim. Es war gegen 13.30 Uhr.

Aber 15.30 Uhr hatte der Regen aufgehört. Da ging ich noch einmal hoch, um mir die Bescherung anzusehen. Aber der neu eingearbeitete Beton hatte den Wolkenbruch ziemlich gut überstanden. Die obere Schicht war natürlich ausgewaschen, aber er war doch so fest geworden, daß man schon drauftreten konnte. Ich hatte den Beton sehr naß gemacht, weil man da kaum noch nachreiben muß. Aber bei dem Regen lief das Wasser durch die Kellerdecke wie unter eine Dusche. Der Keller stand bald unter Wasser.

Draußen auf dem Weg war ja das Wasser gelaufen in einem Bach. Ich hatte das noch nie so gesehen. Vor der Kellertüre stand das Wasser wieder wer weiß wie hoch. Die Marke lag noch etwa 5 Zentimeter über der Höchstmarke der vorigen Woche. Ich schöpfte das Wasser mit einem Eimer weg, fast eine halbe Stunde dauerte es. Den restlichen Kies schaffte ich noch hoch. Aber für die Fläche ließ er sich nicht mehr verwenden. Ich füllte den Rand damit auf.

Am Mittwoch mußte ich mich erst einmal ausruhen bzw. etwas für das Pfarramt machen. Gegen Abend fragte ich beim VEB Bau an, ob sie Fertigbeton holen könnten. Es hieß, ich sollte am nächsten Morgen mal um 6.30 Uhr da sein. Das tat ich dann auch, aber es wurde nichts: Der Lastwagen mußte erst woanders hin, und der Lastzug, der Spanplatten holen sollte, sollte auf dem Hänger für den Betrieb Fertigbeton mitbringen. Erst gegen Mittag hätte es geklappt. Aber das war zu spät, weil ich um 15 Uhr Konfirmandenstunde hatte. Es wurde der Freitag vereinbart.

Ich war wieder um 6.30 Uhr unten beim VEB Bau. Es hieß, Herr H. solle fahren, er müßte schon weg sei, er hätte das Auto mit nach Hause genommen. Ich fuhr hoch zur Hauptstraße, das Auto war weg. Auf der Baustelle traf ich noch einige Vorbereitungen.

Doch es ging gleich wieder schief: Als ich das Förderband anstellte, flogen die Sicherungen wieder raus. Ich machte die Verteilerdose oben am Rand auf. Es floß Wasser heraus. Ich trocknete alles ab und ließ die Dose offen. Aber die Sicherung flog wieder raus. Da ging ich noch einmal an den Stecker des Kupplungsstücks, wo es immer knallte. Die Drähte sahen in Ordnung aus. Aber die Metallteile waren beschädigt. Da machte ich kurz entschlossen einen anderen Stecker dran (von Herrn H. Verlängerungsschnur) und nun klappt es, das Band lief.

 

Aber der Fertigbeton kam nicht. Ich schalte noch den Spalt zwischen den beiden Deckenbalken fertig ein und machte die Bretter der Schalung der Kelleröffnung lose. Darunter sah es so einigermaßen aus, nur an der einen Seite waren die Linien nicht ganz parallel; aber es wird schon so gehen. Dann war es neun und ich wollte nach Hause gehen, weil es nicht zu werden schien. Ursel war gekommen und wir gingen nach unten, da hören wir einen Lastwagen das Erbstal hoch brummen. Es war tatsächlich Herr H.. Er war schon 5.45 Uhr weg­gefahren, aber die Mischanlage in Wernshausen ging wieder nicht. Er brachte drei Kubikmeter auf Rechnung des VEB Bau, weil er nicht wußte, daß es auf meinen Namen gehen sollte.

Nun gab es natürlich allerhand zu tun. Wenigstens ging das Förderband. Aber es war halt doch umständlich, immer mußte ich einmal oben, einmal unten arbeiten. Es wurde ja jetzt nicht so viel Material gebraucht, weil nur die oberste Schicht abgezogen werden mußte. Erst füllte ich immer die Fugen an den Füllkörpern mit nassem Beton auf, dann kam die Fläche dran. Es blieben noch zwei Bahn auf der südlichen Hausseite. Leider war das Förderband dort im Weg: Wo es den Fertigbeton ablud, konnte natürlich nicht glatt gemacht werden.

Gegen 11 Uhr kam Herr Dalberg und half mit. Nachher war auch oseaHosea mit dabei. Allmählich kamen wir aber doch in Zeitnot. Um 14 Uhr war nämlich eine Beerdigung zu halten. Der Beton nahm nur langsam ab. Es war ja schön, daß es so viel war und deshalb auch weit reichte. Aber bei glühender Hitze war es doch eine Schinderei. Um 13 Uhr lagen immer noch mehr als zehn Schubkarren unten. Aber wir mußten aufhören. Ich machte noch die Fläche am Förderband so gut es ging glatt (die Masse reichte gerade so), dann mußte ich auch gehen.

Nachher ging ich aber doch noch einmal dran, fuhr mit der Schubkarre den schon ziemlich trockenen Beton auf den Anbau. Es reichte noch, um den Grobbeton aufzufüllen. Auch die Spalte neben der Kelleröffnung war natürlich geschlossen worden. Nur die Fugen von den Dachlatten für das Abziehen blieben noch offen.

Natürlich war ich froh, daß es soweit geschafft war. Eine Überraschung hatte es auch noch am Mittwoch gegeben: Die Steinbacher Bäuerliche Handelsgesellschaft rief an, daß die 80 Holzbeton-­Elemente für die Zwischenwände schon kämen. Ich half zunächst Herrn B.beim Abladen seiner Elemente, dann half er mir, wieder war etwas Material zum Bauen da.

 

Am Montag und Dienstag, dem 16. Und 17. Juni, ging ich erst einmal daran, Sand zu sieben.  Das Wetter war noch einigermaßen, aber es war doch viel zu sieben, ehe man ein Häufchen hatte. Das Grobe nahm ich zum Auffüllen des Grabens um das Haus. Es ging doch allerhand hinein. Außerdem stieß ich noch die Öffnung für das Abwasser durch die Wand. Auch waren die Schalung für die Kelleröffnung und die Stützen unter der Decke zu entfernen.

Am Donnerstag, den 19. Juni, machte ich dann Mörtel, um die Fugen aufzufüllen, wo die Dachlatten gelegen hatten. Dann trug ich einen Kranz rund um die Außenmauern auf, damit die gleiche Höhe wie bei den äußeren Backsteinen erreicht wurde. Es ging allerhand Material drauf. Dann kratzte ich den Kies zusammen, der noch beim Förderband lag, versetzte ihn mit Zement und Sand und füllte wieder am Anbau auf. Es ergab fast zehn Schub­karren, aber es reichte nicht lange, nur an den beiden Schmalseiten erreichte ich die richtige Höhe.

Am Freitag versuchte ich es mit den Blocksteinen und dem Förderband. Hosea und ein Freund halfen. Es war schwierig, die Steine hoch zu kriegen: Wenn sie nicht genau in der Mitte auf dem Band auflagen, purzelten sie herunter. Ich stellte das Band flacher. Oben legte ich Bohlen hin, auf die die Steine fallen sollten. Die Kinder mußten die Steine oben wegschaffen.

Aber dann passierte es doch: Ein Stein fiel herunter auf das Kabel, es wurde gespannt und riß den Stecker auseinander. Bald gab es auch wieder einen Kurzschluß. Geholfen hat dann Herr R., der noch so einem Stecker hatte. Es war inzwischen Mittag und die Hochlochsteine waren gekommen. Herr B. hatte sie aus Breitungen mitgebracht. Er hatte allerdings keinen Fahrauftrag. Er hatte einfach den Anhänger mit meinen Steinen statt mit Kies vollgeladen. Aber den Anhänger stellte er natürlich unten auf der Straße Pfaffeneller ab, weil er sich das Rückwärtsfahren nicht zutraut.

Nun kamen wir wieder in die Klemme, denn der Anhänger mußte abgeladen werden. Außerdem waren wir um 14 Uhr beim Schulrat bestellt wegen Markus. Ursel und Hosea machten die Schubkarren voll, ich fuhr sie immer hoch zum Förderband. Gegen 13 Uhr kamen B.s und halfen beim Rest noch mit.

 

Erdgeschoß:

Nachher schafften wir den größten Teil der Steine noch auf die Kellerdecke. Das Förderband ging, die ganze Familie half, einschließlich Miriam, die die kleinen Steine vom Förderband abnahm und auf einen Haufen warf. Leider kamen den ganzen Tag Schauer, danach kam aber immer wieder gleich die Sonne. Montag früh schaffte ich 100 Blocksteine allein hoch; zwei Stunden gingen dabei drauf. Mittags halfen die Kinder mit, das Förderband war in Gang, Wir schafften noch einmal 200 Steine. Am Dienstag versuchte ich mich noch einmal mit Sandsieben, aber es ging nicht gut, weil es viel geregnet hatte und immer noch Schauer kamen.

Die Hohlblocksteine und Backsteine mußten wir alle von Hand hoch tragen. Tagsüber bereitete ich das vor und abends verarbeiten die Maurer alles, und ich war dabei und machte Mörtel. Jeden Stein des Hauses habe ich bis zu fünfmal in der Hand gehabt.

Mittags war plötzlich ein Gütertaxi aus Schleusingen da und brachte die 15 Sack Zement, die über Genex (den Geschenkdienst der DDR, wo man vom Westen aus mit Westgeld bezahlte) bezahlt waren. Es fing gerade wieder an zu regnen, wir mußten uns beeilen. Der Spaß hat mich noch 30 Mark Fracht gekostet.

Als die Kinder aus der Schule da waren, schafften wir noch einmal 100 Blocksteine hoch. Dann fuhr ich noch einige Leichtbauplatten in den Keller und siebte wieder. Am linken Zeigefinger wurde der Nagel blau, weil mir ein Blockstein abgerutscht war und der Finger zwischen zwei Kanten kam.

Am Mittwoch war erst noch allerhand aufzuräumen und vorzubereiten. Ich schaffte eine Menge Sand in den Keller, brachte Bunakalk hoch und verlegte die Verlängerungskabel.

Am Abend war Herr H. aus Altersbach zu holen, dann ging es los. Vier Maurer waren da, dazu Herr Döll (Hauptstraße, ehemaliger Heiligenmeister) und ich als Handlanger. Mit der Schubkarre fuhren wir den „Kalk“ (= Mörtel) an Ort und Stelle. Die Vorder– und Rückwand wurden bis zur sechsten Reihe Blocksteine fertig.

 

Am Donnerstag kam der Pfarrfamilienausflug dazwischen. Da ich alles organisiert hatte, konnte ich natürlich nicht fehlen. Das Problem war inzwischen, daß wir keinen Sand mehr hatten. Der an Ort und Stelle gewonnene Sand hatte bisher ausgereicht. Aber nun war alles so vom Regen durchweicht, daß nichts mehr zu sieben war. Einen größeren und zwei klei­nere Haufen hatte ich noch, aber es ging ja so viel drauf.

 

Vor der Abfahrt zu dem Ausflug nach Ilmenau am Donnerstag versuchte ich es noch früh. Herr B. hatte sich bereit erklärt, aus Springstille Sand zu holen. Aber ich kriegte die Bäuerliche Handelsgenossenschaft Mittelstille nicht ans Telefon. Also fuhr ich hin. Aber man baute den Greifer gerade auseinander, es sei zu naß und außerdem gäbe es keinen Dieselkraftstoff. Ich fuhr zum VEB Bau. Daß es in Oberrohn nichts gab wegen der Nässe, wußte ich schon. Sie wollten in Schwallungen vorbeifahren, ob es dort etwas gibt. Aber als ich gegen 14.30 Uhr von dem Ausflug zurückkam, war kein Sand da.

Ich fuhr zur Herrn N., der mit seiner Eidechse den Sand hinter der Kirche zu uns hochfuhr. Markus und ich luden auf, die Kinder siebten ihn dann, so gut es ging, und mischten ihn mit dem anderen Sand. Wieder war ein Abend gerettet. Aber wie sollte es weitergehen, vor allem am Samstag? Ich hatte ja angenommen, es handele sich nur um diesen einen Abend. Aber Herr W. wollte Schlag auf Schlag weitermachen. Das Wetter war miserabel. Eine halbe Stunde mußten wir uns unterstellen. Dazwischen schien auch wieder einmal die Sonne, es war so ein richtiges Aprilwetter.

 

Spätabends um 22 Uhr war ich noch mit S. bei dem Bauingenieur der Firma „Grünes Herz“ (S. lief die Moosbach von oben bis unten ab, bis er das richtige Haus gefunden hatte, knapp über dem Textilkonsum war es). Er hatte gerade Geburtstag und erlaubt uns, Sand beim Betrieb auszuleihen; er sagte sogar, am besten per Eidechse, dann könnten wir gleich einen Lastwagen zurückgeben. Der Betreffende hatte auch Gerüstböcke und Bohlen von Herrn W., aber wir könnten sie auf der Baustelle am Schwimmbad holen.

Also ging ich wieder zu Herrn N. Er wollte die Fahrten 10 Uhr machen. Um 10 Uhr kam Herr N., um Hohlblocksteine mit hoch zu schaffen. Er hatte sich angeboten, weil er nach einem 24-Stunden-Dienst einen Tag frei hatte. Ich nahm mir den nächstliegenden Haufen vor und wir schafften fast 400 Steine hoch.

Um 13 Uhr fuhren wir nach Oberschönau. Den Sandhaufen bei dem Betrieb „Preß- und Drehteile“ hatten wir bald gefunden. Wie die Wilden begannen wir zu schaufeln. In etwa acht Minuten hatten wir die Eidechse hoch beladen. In rund zwei Stunden hatten wir die drei Fuhren gemacht. Bei der letzten wurden wir noch tüchtig naß. Aber als wir fertig waren, hörte auch der Regen auf. Dann holten wir noch die Böcke und Bohlen.

Schon war es Zeit, wieder Herrn H. aus Altersbach zu holen. Wir haben die Seitenteile des Hauses bis zur sechsten Reihe geschafft. Am Freitag half Herr P. und die Seite nach dem „Roten Rain“ wurde fertig und die Vorderseite bis unter die Stürze hochgemauert. Herr W. kam später, weil er Preolithschindeln bekommen hatte. Herrn H. wurde um 20 Uhr schon heimgefahren, weil er Singstunde hatte.

 

 

 

Jetzt mußte immer erst das Gerüst gebaut werden. Am Samstag ging es mit Schwerstarbeit los: Die Stürze über den großen Fenstern mußten aufgesetzt werden. Herr N. half wieder. Aber B. aus Viernau fehlte, weil er sein Schaf zu einer Ausstellung und Prämierung bringen sollte, ich fuhr vergeblich hin. Er wollte geholt werden, um Alkohol trinken zu können. Freitagnacht war er gerade noch an der Alkoholkontrolle vorbeigekommen. Ich hatte um 22.15 Uhr noch auf dem Kirchplatz blasen müssen.

Wie schwer die Stürze waren, wußten wir ja. Nun plagten wir uns zu fünft ab. Die Stürze wurden auf das Förderband gelegt, aber nur mit Muskelkraft hochgeschoben. Dann auf das Gerüst und vorsichtig aufgelegt. Die Finger mußte man rechtzeitig wegziehen, aber der Sturz mußte natürlich auch waagrecht und in der Flucht sitzen. Um 9 Uhr waren wir fertig. Dann mußte auf den Stürzen gemauert werden. Die oberste Backsteinschicht konnte gleich in Waage aufgebracht werden, weil der Bauingenieur vom „Grünen Herz“ die Wände ausnivelliert hatte.

Nach dieser Last war erst einmal ein kräftiges Frühstück nötig. Dann ging es an die Ostwand. Ein Problem war dabei, wie es mit den Glasbausteinen werden sollte. Wir entschieden uns, drei Reihen von ganz unten her anzufangen und erst ganz oben einen Sturz darüber zu legen.

 

Nachmittags gegen 14 Uhr kam B. noch. Er ging zusammen mit mir daran, eine Schalung über Fenster und Tür nach der Terrasse hin zu bauen. Hier war die Schwierigkeit, daß die Stürze über den beiden großen Fenstern an Ort und Stelle gegossen werden mußten, während es für die üblichen Fenster fertige Stürze gab. Aber natürlich war das Eisen für die Bewehrung nicht da. Herr W. schlug vor, doch Eisenträger zu nehmen und diese in Beton einzugießen. Aber woher nehmen?

Nun wurden meine vier Schraubzwingen angebracht, aber es konnte keine Füllung in die Schalung geschüttet werden, weil das Eisen fehlte. Wir wickelten alles in eine blaue Plane von Herrn N. ein und decken auch die anderen Wände mit Dachpappe ab, damit nicht immer neue Feuchtigkeit weiter in die Wände eindringen konnte und der Mörtel abbinden konnte. Gegen 15 Uhr fing ein Nieselregen mit zunehmender Tendenz an.

Aber wir fingen doch noch an, die Mittelwand anzulegen. Ich hatte noch ein Bild machen wollen, aber das Wetter war zu schlecht. Alle Tage haben unsre Jungens geholfen. Ich hatte seit Freitag neue Gummistiefel, die sich sehr in dem Matsch bewährten. Durch die schlechten Schuhe vorher hatte ich Sand zwischen den Zehen gekriegt und auf den Zehen des rechten Fußes alles aufgescheuert. Mit den neuen weiten Schuhen ging es wieder einigermaßen.

Freitagabend hatte ich übrigens Herrn R. noch angerufen, ob er nicht Samstag noch helfen könnte. Ich hatte Angst, daß wir es zu zweit nicht schaffen. Aber da B. fehlte und es manchmal Sonderaufgaben gab, ging es doch. Aber als nach dem Frühstück freiweg Blocksteine gemauert wurden, kamen wir doch ganz schön ins Schwitzen. Auch die Flasche Scharlachberg spornte die Maurer zu besonderen Leistungen an.

 

In dieser Woche mußte auch der Sonntag einbezogen werden: Unser Spaziergang führt uns zu den Leuten, bei denen wir uns bedanken wollten und die kleine „Aufmerksamkeiten“ erhielten. Am Montag ging es weiter ans Organisieren. Zuerst zum Schmied wegen der Träger für den Sturz: Er bot mir U-Eisen von 16 Zentimeter Höhe an, weil er davon genug hatte. Bis Mittag wollte er sie fertig haben.

Ich schaffte wieder 24-er Blocksteine von Hand hoch und beanspruchte dabei Handgelenke und Becken sehr stark. Aber um 12 Uhr waren die Eisen noch nicht geschnitten. Nach der Beerdigung ging ich noch einmal hin, da waren sie fertig. Ich probierte, ob ich sie mit dem Trabant transportieren könnte. Es ging so einigermaßen, wenn ich jeden einzeln nahm und natürlich hinten ein rotes Tuch dranmachte.

Dann fuhr ich zum VEB Bau, um noch zwei Stürze für die Durchreiche zu holen. Dabei traf ich Herrn J.. Er sagte, zwischen die U-Eisen müßten am besten noch einige Eisenstäbe. Mit Herrn B. suchte ich auf dem Hof herum, aber es war dann doch nichts Passendes da. Also mußten wir doch von der Rolle abschneiden und dann gerade klopfen, so gut es ging. Inzwischen war es aber auch 16 Uhr. Schnell alles abgeladen und Herrn H. geholt. Zusammen mit Herrn W. machte er zunächst den Sturz fertig. Es gingen etliche Schubkarren Beton drauf, ich kam mächtig ins Schwitzen.

Gegen 18 Uhr ging es dann mit der Mittelwand weiter. Die Maurer wunderten sich, daß bei mir nur eine einfache Wange beim Schornstein eingezeichnet sei, bei den anderen hätten sie immer eine 24-er Wange gemauert. Sie schafften die Mittelwand bis zur fünften Reihe, dann war die Zeit wieder um.

 

Beim abschließenden Abendbrot sagte Herr W., am Dienstag wollten sie wieder mit vier Mann kommen. Also hatte ich wieder meine Aufgabe: Noch schnell einen Handlanger besorgen. Erst waren wir noch in Suhl im Inter-Shop, um wieder Zigaretten zu besorgen. Als wir zurückkamen, traf ich Herrn P.. Aber er steckte selber in der Bauerei bei seinem Schwager in Bermbach und bei seiner Tochter in Altersbach. Dann fuhr ich nach Altersbach. Aber Herr K. baute für die Tochter in der Hennebergstraße und der Heiligenmeister H. war an der Garage. Auf dem Rückweg wollte ich zu Herrn L. Aber er war auf das Büro in der Luisenstraße gegangen. Mittags traf ich ihn dann nach einigem Warten zu Hause an. Er wollte zwar auch in seinem Garten im Arzberg. Aber er sagte, entweder käme er oder sein Sohn.

Doch es regnete den ganzen Tag. Gerade um 16 Uhr setzte noch einmal ein tüchtiger Guß ein. Ich war noch einmal bei Herrn W., aber er hatte natürlich abgesagt; am Vorabend war noch so schönes Wetter gewesen! Aber auch jetzt kam es noch: Kaum eine halbe Stunde später schien die Sonne und es blieb auch den ganzen Abend einigermaßen trocken. Wir schafften noch die restlichen Blocksteine hoch und auch noch Backsteine. Dann machten wir uns noch an den Sand und schafften ihn in den Keller. Er hat schon beträchtlich abgenommen, war aber sehr naß, der reinste Schlamm.

 

Gegen 20 Uhr ging ich noch einmal zum Bezirksschornsteinfeger. Er sagte zu der Schorn­steinfrage: Besser ist es immer, wenn der Schornstein doppelt gemauert ist (also rundherum mit Backsteinen und an der einen Seite die Wand noch einmal extra davor). Bei den stark schwefelhaltigen Brennstoffen sei es gelegentlich vorkommen, daß Gas durch den Schornstein gekommen sei. Deshalb sollte der Schornstein in den Wohnräumen stärker sein. Aber bei einem Ofen mit 2,5 Quadratmeter Heizfläche sei auch eine Zwölfer-Wange noch zulässig. Er wollte sich alles einmal ansehen. Aber immerhin sind wir damit noch im Rahmen des Zulässigen.

Am Donnerstag regnete es wieder. Aber gegen Abend wurde es besser. Als wir in Altersbach losfuhren, schien die Sonne, als wir in Steinbach ankamen, regnete es. Aber wir fingen doch an. Gegen 18 Uhr kam wieder der übliche Guß, aber nur etwa 20 Minuten lang. Herr H. mauerte die Treppenhauswand mit Backsteinen hoch, zunächst bis auf Gerüsthöhe. Dann ging es weiter mit der Wand am Bad, die mit Hohlblocksteinen gemacht wurde. Er war sehr tüchtig und kam richtig ins Schwitzen.

Ich hatte inzwischen das Gerüst aufgebaut und es ging an der Treppenhauswand weiter. Herr H. legte noch den Sturz darauf, dann war es um 21 Uhr. Ich hatte aber noch eine ganze Schubkarre Mörtel. Da mußten wir ihn „einmachen“: schön naß gemacht und bis zum nächsten Tag aufgehoben.

 

 

Am Freitag war es endlich einmal schön. Wir schafften alle Hochlochsteine hoch, dazu einige Hohlblocksteine und alle Leichtbauplatten. Zwischendurch kam noch das Holz für das Dach. Herr B. lud es wieder unten an der Straße ab. Alle Mann einschließlich Markus‘ Freund mußten das Zeug hoch schleppen. Abends kam Herr W. und machte die Wände fertig. Wie das Gerüst zu bauen war, wußte ich nun schon alleine. Auch die Stürze brachte ich alleine hoch. Schließlich war alles geschafft.

Dann hieß es wieder, die Decke zu machen. Sechs Wochen gaben mir die Maurer dafür Zeit. Die Deckenträger hob ein Kran hoch. Übers Wochenende hatten wir Besuch. Am Nachmittag habe ich nur mit Markus die FR-Träger zum Haus gezerrt, damit der Kranfahrer nicht wieder schimpfte.

 

Am Montag, den 7. Juli, war dann auch der Autodrehkran vom „Grünen Herz“ da, etwas später als 7 Uhr und bei einigem Regen. Der junge Mann, der neuerdings den Kran fährt, wollte erst gar nicht ran. Er sagte, da brauche man drei bis vier Mann und das Haus sei zu hoch usw. Er könne die Balken sowieso nur auf die Ecke legen und da brauchte ich Kanthölzer .Ich schaffte zwei Holzbalken herbei und sagte „Wenigstens drei Balken und die U-Eisen könnten Sie doch hoch schaffen, damit ich wenigstens die eine Ecke fertig machen kann!“

Schließlich fing er doch an. Und siehe da: Es wurden immer mehr Träger, die auf das Haus gingen. Schließlich waren es elf Träger und die U-Eisen, die oben waren. Damit konnte ich ja schon fast die eine Hälfte der Decke fertig machen. Ich ging auch gleich ans Rücken: Herr W. hatte mich auf die Idee gebracht, ein Gerüst zu bauen, so daß ich schon unten bauen konnte.

An den Wänden entlang baute ich zwei Gerüstböcke auf, die ich durch zwei Bohlen verband, damit ich immer hin und her laufen konnte. Dann nahm ich wieder wie der Riese Atlas immer die eine Seite auf die Schulter und hob den Balken ein Stück weiter. Man durfte ihn nicht zu schräg legen, sonst wäre er an der einen Seite von der Mauer herunter­gekippt.

Ein Problem war auch, daß die Balken bis zu einem Meter über die Wand heraus gelegt waren und genau auf beide Mauern gelegt werden mußten. Ich nahm einen kurzen Eisenstab, legte ihn an der einen Seite unter den Träger und zog an der anderen. So legte ich die Balken nach und nach auf die Mauern. Die U-Eisen brachte ich glücklich noch an die richtige Stelle. Das eine war ganz verbogen durch die Steine, die ich darauf abgelagert hatte. Ich nahm eine Schraubzwinge und zog es damit etwas gerade.

 

Nach dem Mittagessen ging die Schinderei mit den Hohldielen los: mit der Sackkarre hochfahren, dann auf das Gerüst, dann auf den Schornstein und dann hineingeschoben. Weil die Wände oben sieben Zentimeter schwächer sind, mußte ich jetzt statt einer Reihe großer Füllkörper nun deren zwei legen.

Am Dienstag ging es darum, die Füllkörper einzulegen. Ich fuhr immer drei mit der Schub­karre hoch ins Erdgeschoß. Von dort trug ich sie auf einer Trittleiter auf die Decke. Immer nach etwa zwölf Füllkörpern stieg ich hoch und legte sie ein. Die Balken mußten verteilt und ausgerichtet werden. Manchmal lag ein Balken auf der einen Seite mehr auf der Mauer auf als auf der anderen. Dann nahm ich den Vorschlaghammer und drückte ihn noch etwas. Ich schaffte noch drei Reihen über den Schornstein hinaus und legte für vier Reihen die Balken.

Leider hat es mit der alten Treppe von B.s nicht geklappt, mit der ich einen bequemeren Weg auf das Oberstockwerk gehabt hätte; ich traf sie immer nicht an. Gegen 14 Uhr fing es wieder mit Regen an, ich mußte bald aufhören. Am Mittwoch ging es weiter mit den Füllkörpern.

Zum Glück hatte ich jetzt die Treppe: Die alte Frau B. lief erst mit mir durch den ganzen Garten, aber da war die Treppe nicht. Dann sagte ich, daß ihr Mann von der Garage gesprochen hatte. Da holte sie den Schlüssel von Direktor W., aber die Treppe war nicht zu sehen. Dann sah ich unter dem Dach der Garage nach, dort war sie. Zum Glück war in der Garage eine Leiter, mit der ich die Treppe herunter holen konnten. Ich schleppte sie bis zum „Roten Rain“. Dort lud ich sie ins Auto hinein und zerrte sie nach unten. Ich stellte sie von außen an das Haus an und konnte nur die Füllkörper in einem Zug an Ort und Stelle bringen.

Ich machte den restlichen zwei Reihen noch voll mit Füllkörpern. Nur zwei Reihen blieben offen, weil die Balken fehlten. Nachmittags schaffte ich noch die kleinen Füllkörper bis ins Erdgeschoß. Ich legte sie auf die Kelleröffnung und auf den Anbau. Somit war alles vorbereitet für den nächsten Abschnitt.

Aber am Donnerstag kam der Kran nicht. Ich war um 5.30 Uhr aufgestanden, war von der Hütte runtergefahren und hatte Herrn D. herausgeklingelt. Als der Kran um 7.45 Uhr nicht da war, rief an. Da hieß es, der VEB Industriebau hätte ihn gebraucht, um beim „Grünen Herz“ Platten zu legen, sie wären nicht fertig geworden.

So ging ich daran, die Holzbeton–Bauelemente von der Straße weg zu holen. Ich packte sie auf den Stapel Bretter neben der Bauhütte; es waren noch einmal 80 Stück. Dann räumte ich etwas auf, kehrte die oberen Zimmer, setzte die Blocksteine um, damit ich wieder an meine Richtlatte und das Abziehbrett kam. Unten sortierte ich das Holz und schaffte den Dreck aus dem Treppenhaus. Nachmittags fuhr ich einen Teil der großen Füllkörper von der Straße weg und setzte sich in der Nähe der geplanten Garage ab.

 

Als ich bei der letzten Fuhre war, kam Herr B. mit Blocksteinen. Er war nach Themar gefahren, um Backsteine zu holen, hatte aber keine gekriegt. Da hat er meine 100 Blocksteine mitgebracht. Wir hatten ja gehofft, daß sie uns eine volle Fuhre geben würden. Ursel hatte angerufen und wir hatten die Auskunft erhalten, wir sollten Montag oder Dienstag noch einmal anrufen. Nun waren zwar welche da, und ich mußte noch die volle Fracht bezahlen (58 Kilometer!) wie sonst für 400 Blocksteine.

Zu Hause versuchte ich, den Fuhrpark beim „Grünen Herz“ anzurufen, aber es meldete sich niemand. So fuhr ich erst zu Herrn J., weil ich wegen der Zeichnung erst noch fragen wollte. Zum Glück hatte er früher schon einmal gesagt, daß unter den Dachstuhl eine Stütze müsse, deren Fußpunkt verstärkt werden muß, weil keine Wand darunter ist. Jetzt erst erfuhr ich, daß ein ganzes Feld zwischen den FR-Trägern mit Beton und Eisen ausgefüllt werden muß. Das Problem ist das nötige Eisen für die Bewehrung, etwa 50 Meter Eisen von 18 Millimeter Dicke sind dazu nötig. Wo solches herzukriegen ist, wußte Herr J. auch nicht.

Die Trennwand auf der östlichen Seite des Oberstockwerks soll aus Gasbetonsteinen von sieben Zentimeter Stärke gemauert werden, weil sie auf der freitragenden Kelleröffnung aufsitzt, damit der Raum voll genutzt wird. Mit der Haustür war Herr J. einverstanden: Wenn man auf den Anbau hochgeht, tritt man zuerst auf ein überdachtes Podest. Erst nach den Glasbausteinen in der Hauswand kommt die Haustür, schön in der Mitte und mit Gewände.

Am Freitag, dem 11. Juli, war der Kran pünktlich da. Wir waren nur auf Verdacht von der Hütte heruntergekommen. Herr D. wurde rausgeklingelt, schon ging es los. Erst kamen die kurzen Betonbalken hoch. Wir rückten sie auf den Bohlen weiter. Dann waren schon die nächsten Träger an den Greifer anzuhängen. Wir mußten auch die hinteren Träger mit der Hand nach vorne zerren. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen, da rutschten sie gut auf dem Boden. Zwei lange Balken kamen auch noch mit dazu, dann wieder kurze. Zuletzt noch die Stürze. Wir mußten erst Bündel zu je vier Stürzen zusammenstellen und auf Steine legen.

Bei den Stürzen mit quadratischem Querschnitt hatten wir erst einen falschen dabei, der über die Haustür muß und genau zwei Meter lang ist. Oben über die Fenster aber müssen solche von 2,10 Meter Länge. Aber schließlich war alles oben und das Gelände tüchtig zerwühlt. Wir gingen erst einmal heim, um uns wieder zu trocknen.

 

Dann ging ich auf die Suche nach 18-Millimeter-Rundeisen Erst einmal mußte ich beim ehemaligen „Unterhammer“ bei der Rasenmühle das Büro suchen. Es war schon 10 Uhr, aber immerhin war einer schon an der Arbeit. Auf dem Büro war Herrn K., der Sohn von Herrn K. aus Unterschönau. Er hatte auch etwas auf Lager: stark angerostete Stäbe im Betriebsteil unterhalb der Post. Daraus machen sie an sich Kreuzsteckschlüssel. Aber eine Menge Stangen ist halt vergammelt und soll verschrottet werden. Aber für den Beton sind sie noch gut.

Dann fuhr ich wieder zum VEB Bau und fragte wegen des Biegens. Aber Herr B. war krank, er hat es wieder im Rücken. Ich traf ihn nachher in der Stadt. Er riet mir, damit doch zum Schmied zu gehen. Aber beim Schmied R. war keiner da, der Schmied H. war krank, schließlich ging ich zu Herrn B. in der Friedensgasse, der wollte es machen. Also zerrten mir die Eisenstangen durch die Karl-Marx-Straße: Ich nahm drei, die Kinder je einen (Peter, Frau D.s Bruder, half auch). Nachher machten die Kinder noch einmal den Weg, eine Lastwagenfahrt war gespart.

Nach dem Mittag hatte ich schon drei Balken über die spätere Küche gelegt. Nun wollte ich sie mit Füllkörpern belegen, schafft aber gerade zwei Reihen, dann regnete es wieder bis zum Abend, mal stärker mal schwächer. Ich schöpfte 66 Eimer Wasser aus der Vertiefung vor der Kellertüre. Der Bauplatz war eine Seenlandschaft.

 

Am Samstag, dem 12. Juli, gab es wieder „Krafttraining“: Die Betonbalken mußten gerückt werden. Mit der Zeit hat man Übung in solchen Sachen. Ich konnte auf der kurzen Seite überall die fünfziger Füllkörper legen. Ich habe sie aus dem Erdgeschoß hochgetragen, aber in den Knien merkte man es doch. Zwischendurch regnete es immer einmal. Auch die drei Reihen langer Balken kamen noch dazu.

Dann ging es an die Balken über dem Bad. Der eine Balken kam schön auf der Mauer zu liegen. Die anderen paßten auch ungefähr, nur die Füllkörper lagen etwas weit auf der Mauer auf. Aber die letzten vier Reihen blieben noch offen. Es war gegen 16 Uhr, der Regen wurde wieder stärker, ich hörte auf. Die Kinder haben inzwischen Hochlochsteine für das Gesims hochgebracht. Aber ich hatte dann auch keine Lust mehr.

Am Montag brachte ich erst noch die restlichen Füllkörper hoch. Ich mußte sie von dem Stapel nehmen, den ich vom VEB Bau hatte, also erst noch mit der Schubkarre hochfahren in das Erdgeschoß. Über Mittag regnete es erst einmal wieder. Dann traf ich noch Vorbereitungen für den Abend, räumte auf und schöpfte wieder Wasser (über 30 Eimer). Die Maurer mauerten abends noch zwei Reihen Hochlochsteine rundherum und begannen mit der Schalung im Treppenhaus.

Zwischendurch war ich bei Herrn B., damit er mir Kies bringt. Aber nach Suhl kommt er nicht. Ich sollte ein anderes Förderband erhalten, das bis zum Dachgeschoß hochreicht. Aber beim VEB Bau hatten sie mir gesagt, ich müßte es selber holen lassen, doch die Anhängegabel sei noch in Schmalkalden.

Am Dienstag fuhr ich dann mit dem Auto nach Schmalkalden zum Ziegelrain, wo auch ein Eigenheimbauer ein kleines Förderband vom VEB Bau hat. Dort schraubte ich die Gabel mit Hilfe zweier Rohrzangen ab und brachte sie zu Herrn  E. nach Viernau. Er schimpfte auf den VEB Bau der fast jeden Tag nach Suhl fahre, auch heute am Dienstag. Offenbar lag es nur an der Gabel, die keiner holen wollte.

 

 

Seit Freitag waren wir wieder von der Hütte runter, jetzt schien sich die Rückkehr immer weiter zu verzögern. Ich mußte warten, bis Herr  E. anrief, ob es etwas wird. Um 16 Uhr rief Frau  E. an, ich sollte gleich kommen. Die Abfahrt verzögerte sich dann allerdings noch, weil Herr M. erst noch eine rote Fahne zum Anhängen konstruieren mußte. Er war seit halb vier Uhr auf und machte jetzt doch noch die Fahrt. Es regnete wieder an einem Stück.

Das Förderband stand auf dem kleinen Platz am unteren Ende der Rimbachstraße (praktisch hinter dem Centrum-Warenhaus). Wir leierten es erst ganz flach und hängten es an, nachdem wir die Anhängergabel glücklich drangekriegt hatten. Dann fuhren wir vorsichtig los: Erst die Rimbachstraße hoch. In der Suhler Schweiz hielten wir noch einmal, um alles zu überprüfen. Unsere Geschwindigkeit betrug zwischen 25 und 35 Kilometer pro Stunde. Ich mußte immer sehen, ob das Band noch mitlief bzw. ob wir um die Ecken herum kamen. Besonders knapp war es in Zella am Clubhaus Kaluga und bei der Einfahrt zum Kirchplatz. Wir fuhren dann über Gräfenweg, Bergweg, Roter Rain zur Baustelle. Bis nach 19 Uhr hat es gedauert.

Am Mittwoch versuchte ich erst einmal, das Förderband in die richtige Position zu bringen. Allein war das so eine schwierige Sache: Ich legte immer hinter einem Rad einen Back­stein hin und drehte das Band, damit das andere Rad nach vorne kam. Dann dasselbe umgedreht mit der anderen Seite. Am Haus leierte ich es dann hoch, mußte aber feststellen, daß es zu kurz war. Also mußte es noch mehr weiter nach oben auf dem Grundstück geschafft werden. Ich drehte es wieder ganz herum. Da kippte es mir über und sprang dabei aus den Rollen. Jetzt war es natürlich ganz kompliziert.

Das Band hätte auch ganz nach der Seite umkippen können. Ich leierte es ganz herunter und hob es mit dem Wagenheber etwas hoch. Dann versuchte ich, mit Latten die Rollen unter das Förderband zu drücken. Endlich war es gelungen. Mit viel Mühe schaffte ich das Förderband noch weiter nach oben, leierte es hoch, schaffte es noch weiter ans Haus heran und legte es oben auf. Nun standen aber die Räder noch schräg. Wieder hob ich die eine Seite mit dem Wagenheber an, baute Steine unter und ließ wieder ab. Endlich konnte man zufrieden sein.

Dann ging ich an die Schalung im Treppenhaus. Herr H. hatte mir noch einige Holzkeile geschnitten. So konnte ich die restlichen Stützen noch einsetzen. Dann schaffte ich das Eisen hoch und legte es an Ort und Stelle. Der Ringanker paßte diesmal nicht ganz um den oberen Rand des Erdgeschosses herum, ich mußte noch zwei andere Stücke einsetzen und ihn spannen. Auch einer der drei Zuganker paßte nicht, er war zu lang und der eine Haken nicht richtig gebogen. Endlich war auch das einigermaßen geschafft.

Dann machte ich mich an das Drahtgeflecht für die Treppenhausöffnung. Erst die kurzen Stangen für das Podest, dann die langen für die Seite. Dann einige Bügel darüber, damit es erst einmal etwas Halt gab. Aber dann hatte ich keine Lust mehr und machte Feierabend. Das heißt: Erst noch einmal wollte ich das Förderband ausprobieren. Doch wie erwartet ging es nicht. Auch Anschieben half nichts. Also ging ich zu Herrn G., damit er einmal danach sieht. Auch bei Herrn H. in der Karl-Marx-Straße war ich noch, der wollte mir seine alte Kellertreppe geben, aber inzwischen hat die von B.s und brauchte die von H.s nicht mehr.

Am Donnerstag flocht ich erst weiter an dem Korb. Das ist eine langweilige und umständliche Sache. Bald paßten die Bügel nicht, bald rutscht der Draht wieder weg. Dann mußte noch der Kasten für die Schalung gebaut werden. Zwei Stücke von Bohlen paßten ungefähr; die eine sägte ich noch ab, um das 25-Zentimeter-Stück zu erhalten. Für die lange Seite sägte ich ein Kantholz auseinander und legte noch Bretter und Latten unter. Am Podest nahm ich auch ein Stück vom Kantholz und legte Backsteine unter. Und das letzte Stück des Kantholzes paßte gerade zum Versteifen der Bretter; nun war fast alles schon soweit vorbereitet.

Ich stopfte noch die Löcher der Füllkörper zu, rückte die Stürze etwas nach der Mitte, damit Platz vor dem Förderband war. Einen Füllkörper mußte ich auswechseln, weil er gebrochen war. Schließlich schaffte ich noch die Wanne hoch. Ich mußte das über die Trittleiter tun, denn an der langen Leiter war schon am Vortag eine Sprosse durchgebrochen und nun war wieder eine angeknaxt. Den Schlauch zog ich noch nach oben. Nur mit der Schubkarre wußte ich nicht so recht, wie ich die hoch, bringen sollte, das hätte man alles vorher machen müssen, denn nun war das Loch für das Treppenhaus ja mit Brettern zugeschalt.

Abends war ich bei G.s, traf aber niemand an. Als ich noch einmal etwas zu Hause etwas holen wollte, kam Herr G.. Wir fuhren hoch, und er prüfte erst einmal die Leitung. Dabei stellte sich heraus, daß eine Phase fehlte. Es lag an dem Verbindungsstück von Kunststoffstecker zu Eisendose, da war ein Strang gebrochen. Deshalb gab es immer die Kurzschlüsse, deshalb lief das kleine Förderband nur mit halber Kraft. Nach erfolgter Reparatur ging es auch mit dem großen wieder einwandfrei.

Am Freitag stieg ich wieder vor 6 Uhr auf, weil sie beim VEB Bau gesagt haben, sie wüßten noch nicht, ob sie Fertigbeton holen können. Ich fuhr von der Hütte runter und erfuhr, sie müßten erst zwei Fuhren für sich holen, wenn überhaupt, dann würde es Mittag werden. Um 10 Uhr rief ich wieder an. Es hieß: „Jetzt fährt der Fahrer fort!“ Ich wollte aber auch nichts anderes machen, um nicht kräftemäßig nicht zu verausgaben. Gegen 11Uhr gingen wir auf die Baustelle. Aber es kam kein Auto. Dann gegen 12 Uhr brummte es. Es war aber Herr B., der eine Fuhre Kies brachte. Um 12.30 Uhr gingen wir zum Mittagessen. Gegen 13.30 Uhr kam Herr K. mit dem Fertigbeton.

Wir wollten gleich an die Arbeit gehen. Aber das Band reichte nicht weit genug über den Rand weg. Ich versuchte, es noch etwas näher heranzuschieben. Aber es fiel doch allerhand wieder herunter. Ich füllte erst etwas auf, wo das Band endete. Dann ging es an die Treppenhausöffnung. Ich wollte die Zementdecke nicht so stark machen. Aber nun sah an einigen Stellen das Eisen heraus. Es ging wieder allerhand Beton drauf für die Treppenhausöffnung. Dennoch dauert es lange, bis der Beton oben war. Markus schaufelte zwar allerhand auf das Förderband, aber ich mußte doch immer wieder runter, weil er nicht genug schaffte.

Gegen 15.30 Uhr kam Ursel vorbei. Endlich mal jemand da, der Verstärkung holen konnte. Sie ging zu Herrn D., der gerade fort gewollt hatte zu Frau M. um am Wochenendhaus Platten anzubrin­gen. Er kam gleich hoch und schaufelt auf das Band. Markus stand oben und machte immer den Schubkarren voll. Jetzt hatte ich zu tun. Ich zog die Fläche über dem Bad ab und schüttete zwischendrin die Fläche über den Einschubplatten voll. Zuletzt machte ich noch eine kleine Fläche über dem Wohnzimmer an den Fenstern. Ich dachte, dort könnte ich vielleicht einige Stürze ablegen. Es hat doch bis 18 Uhr gedauert. Bis alles aufgeräumt und ich zu Hause war, war es auch schon 19 Uhr.

 

Bald darauf begann der große Regen. Den ganzen Samstag regnet es. Wir waren auf der Wanderung mit Herrn Krumpmann vom Grenzadler zur Ohra-Talsperre und über Luisenthal und Wegscheide nach Oberhof. Es hat praktisch 24 Stunden geregnet. Dann gab es den Sonntag über immer einmal Pausen im Regen. Aber Montag goß es wieder. Gegen Mittag schöpfte ich wieder 60 Eimer, aber am Nachmittag kam noch einmal die gleiche Menge herunter.

Ich nutze den Tag, um beim VEB Bau die Bügel für die Bewehrung zu biegen. Meine 21 Stäbe waren natürlich fort, nachdem Herr B. in Urlaub gegangen war. Aber es lagen genug 10-Millimeter-Stäbe herum, die ich mit immer mehr Übung und der Hilfe von Markus zurechtbog. Die 20 Stück waren auch bald geschafft. Dann nahm ich noch 13 Rundhölzer mit, weil es ja noch viel abzustützen gab.

Am Dienstag wurde das Wetter zusehends besser. Wir schleppten die restlichen Eisen von Herrn B, zur Baustelle. Dann wurde erst die Schalung für den Betonbalken in der Decke gebaut. Das dauerte ziemlich lange Wir schnitten die Bretter alle auf die Länge von 55 - 65 Zentimeter, damit sie gut unter die Betonbalken paßten. Dann preßten wir sie von unten mit Stützen unter die Decke. Wir mußten noch nach Brettern suchen, weil die Maurer eine ganze Menge zum Unterlegen genommen hatten. Gegen Mittag war das auch geschafft, nachdem uns das Kantholz zweimal runtergeknallt war.

Dann wurden die anderen FR-Balken mit Rundhölzern unterstützt (Das war nötig, damit sich die Decke nicht beim Aufbringen des Betons durchbog). In der Küche ging das noch ganz gut. Aber die hintere Ecke im Wohnzimmer wurde nicht fertig. Es fehlten Kantholz, Stützen und Keile.

Aber der schlimmste Schlag kam noch: Ich rief beim VEB Bau an wegen Fertigbeton. Aber sie sagten, daß Betonwerk dürfe nicht mehr liefern. Ursel wollte es gar nicht glauben und rief noch einmal in Wernshausen an. Doch dort gaben sie die gleiche Auskunft: Montag sei der Brief gekommen, schon am Dienstag gäbe es für Privatleute keinen Fertigbeton mehr. Nun brauchten wir noch Kies. Aber Herr B. konnte nicht fahren, er hatte etwas an der Hand. Also mußte ich den Kies von vorne am Weg nach oben holen. Erst gegen Ende der Woche wollte Herr B. mir wieder Kies bringen und beim Förderband abladen, eher ging es nicht.

 

Nachmittags hatte ich noch mit dem Flechten der Bewehrung für den Betonbalken in der Decke begonnen. Es ging sehr schwer, weil die Eisenstäbe so starr und auch die Bügel sehr fest waren. Da verliert man leicht die Nerven und die Geduld. Am Mittwoch machte ich erst die Bewehrung fertig. Es war inzwischen schon beträchtlich warm geworden, keine Wolke am Himmel. Dann machte ich mich ans Unterstützen des hinteren Teils der Stube. Allein ist das immer ein Problem. Aber schließlich war auch das bewältigt. Zwei Stützen hatte ich von der Hütte mitgebracht, zwei Keile hatte ich noch gefunden.

Dann mußte das Herstellen des Betons vorbereitet werden: Mischmaschine raus, Badewanne geholt, beide Wannen volllaufen lassen, Schubkarren von H.s leihen, beide Lichtleitungen anschließen. Ich verwendete erst einmal den Zement in den Säcken, weil er schon fest zu werden drohte. Vor dem Essen schaffte ich noch vier Schubkarren, aber sie verschwanden wie nichts in der Öffnung.

Der Beton ließ sich mit dem Förderband einigermaßen hochbefördern. Die größeren Steine purzelten herunter, aber die kamen dann in die nächste Mischung. Oben am Förderband brachte ich unten noch ein Abstreifbrett an, wie es mir Herr H. geraten hatte. Dadurch fiel nicht zu viel auf dem Rückweg herunter. Bald nach 16 Uhr war ich mit dem Betonträger fertig. Ich machte noch eine kleine Fläche unter dem Förderband, damit man dort besser arbeiten konnte. Damit war der Beton verbraucht.

Zwischendurch war Herr M. gekommen und hatte Sand gebracht. Und Frau M. hatte angerufen, sie brauche bis Freitag die Gerüstblöcke. Zufällig kam Herr N. vorbei. Aber es paßte ihm jetzt nicht, er wollte am nächsten Tag wiederkommen. Zuletzt machte ich noch zwei Mischtrommeln Mörtel, trug ihn mit Eimern hoch und verschmierte die Fugen zwischen den Füllkörpern. Bis 19 Uhr war an diesem Tag zu tun.

 

Am Donnerstag ging ich an die Fläche über der Küche. Zunächst mußte der Ringanker noch aufgefüllt werden. Dann goß ich die Fugen neben den Zementbalken voll. Und schließlich war dann die Fläche dran: Da mischte ich Sand mit darunter, damit überhaupt etwas glatt zu reiben war. Aber am nächsten Tag stellte ich fest, daß sich doch kleine Risse eingestellt hatten. Da nahm ich nicht mehr den Sand aus Springstille, sondern den aus Oberrohn, da waren die Risse nicht mehr festzustellen.

Es war jetzt auch empfindlich heiß, vor allem über Mittag. Ich schaffte die Fläche über der Küche und auch das fehlende Stück über der Wohnstube am Südgiebel, wo ich ja schon eine kleine Fläche noch mit Fertigbeton gemacht hatte.

Am Freitag ging es dann mit der Wohnzimmerdecke weiter. Die Anschlüsse zu den anderen Flächen waren immer kompliziert. Der Zementträger war in der Mitte so hoch, daß er nicht überdeckt werden konnte. An einigen Stellen standen noch die Eisenbügel darüber hinaus, weil ich ja nur eine Dachlattenstärke aufgetragen hatte. Ich schaffte es bis an die Fläche mit den Einschubplatten heran und machte auch die Verbindung zu der Fläche unter dem Förderband. Nun war nur noch eine kleinere Fläche zu schaffen. Ich füllte auch noch die Fugen voll, damit es am nächsten Tag nicht zu viel war. Nach dem Mittag hatte ich mit Herr N. noch die Gerüstböcke zu Frau M. gebracht, aber sie brauchte sie gar nicht mehr, weil die Dachdecker abgesagt hatten.

 

Abends riefen mich noch zwei Männer, daß ich vom Haus herunterkommen sollte. Sie waren von der Antennengemeinschaft. Diese war eine Privatsache, die vom Staat geduldet wurde, weil man ja auch das Ostfernsehen in guter Qualität empfangen sollte. Vom Umsetzer auf dem Arzberg wurde ein Graben ins Dorf ausgehoben und das Kabel darin verlegt. Dann wurde eine Straße nach der anderen angeschlossen, immer in Eigenleistung der Anwohner. Einige Elektriker hatten sich qualifiziert für die Technik. Der Verstärker für unsere Straße saß bei Kehrstephans. Es wurde daran erinnert, daß an jeden Anschluß nur   e i n Haushalt angeschlossen werden darf (ein Radio und ein Fernsehgerät). Wir zahlten 10 Mark im Jahr als Beitrag für die Antennengemeinschaft.

Am nächsten Tag wollten sie den Graben für die Fernsehantenne nach der Wolffstraße zu graben. Es sollte durch den von Fredi Hoffmann gepachteten Garten gehen. Ich sagte ihnen, daß ich das zwar nicht zu erlauben habe, aber es wird niemand etwas dagegen haben. Sie meinten, ich könne mir doch gleich noch ein Kabel für den eigenen Anschluß legen lassen.

Als ich am nächsten Morgen kam, hatten sie schon den Rain hinunter gegraben. Ich fuhr gleich zu Herrn K. (Erbstal). Er wollte dann bald kommen. Nachher kam noch Herr P. (Erbstal), dem noch jemand anderer Bescheid gesagt hatte. Bald darauf hatten beide ein Kabel da und wir verlegten es mit in den Graben, der bald darauf wieder geschüttet wurde. Nur der Durchstich unter der Straße Pfaffeneller und zum Kehrstephans fehlte noch. Mein Ende wickelte ich in eine Plastetüte ein und machte erst einmal am Bau weiter.

 

Dann war erst noch die restliche Fläche und der Kranz rundherum abzuziehen. Gegen 14 Uhr war ich damit fertig. Nach der Mittagspause versuchte ich erst noch, die Mischmaschine etwas sauber zu kriegen. Dann schaffte ich noch einen Teil des trockenen Sandes aus Oberrohn in den Keller (den größeren Teil hatten die Jungens reingeschafft). Auch siebte ich einen Teil des Sandes aus Springstille durch und machte den Rest breit, damit er trocknen sollte. Und schließlich sackte ich noch einen ganzen Teil des Zements aus dem Bunker ein, damit Platz wurde für den neuen Zement. Das war noch die schlimmste Arbeit in der schwülen Hitze.

 

Kniestock:

Daß so ein Kniestock möglich war, erfuhr ich erst während des Bauens. Aber die Genehmigung wurde erteilt, obwohl dafür natürlich mehr Baumaterial gebraucht wurde. Aber so konnten wir wenigstens für jedes Kind ein eigenes Zimmer schaffen.

Am Montag, dem 28. Juli, ging ich daran, die Blocksteine auf die Decke zu bringen. Für den Kniestock werden noch rund 400 Stück gebraucht. Jeden Tag hatte ich mir 100 Stück zum Ziel gesetzt. Zur Vorsicht schaffte ich am ersten Tag 120 Stück.

Mit der Schubkarre brachte ich jeweils drei Steine auf den Anbau und trug sie dann einzeln hoch und setzte sich über der Mittelwand auf. Am späten Nachmittag richtete ich den Zementbunker her, sackte den restlichen Zement noch ein, legte die Plane schön ordentlich hinein und schraubte die Seitenwand wieder zu.

 

Gegen 18 Uhr kam Herr Hoffmann, um die Hühner zu füttern. Ich ging zu ihm hinüber und sagte: „Ich möchte gern die Fernsehantenne eingraben. Lassen Sie bitte die Tür auf!“ Er würdigte mich keines Blickes und keiner Antwort. Aber die Tür war auf und ich begann mit dem Ausschachten. Aber erst mußte ich allerdings allerhand Zeug wegräumen: Teerfaß, Holzklotz, schließlich auch die Schalbretter. Mein Anschluß war am Weg zum Roten Rain und ich mußte durch den von Hoffmann gepachteten Garten gehen. Ich schachtete ziemlich tief, weil es auf unserem Grundstück dann wieder flacher ist. Ich deckte das Kabel mit Ziegeln ab und schaufelte wieder zu. Inzwischen hatten die anderen von der Antennengemeinschaft durch die Straße gegraben und holten sich bei mir den letzten Kies und auch Zement. Erst um 21 Uhr war ich wieder auf der Hütte.

 

Am Dienstag sollte es mit den Hohlblocksteinen weitergehen. Aber nun hatte ich mich am Montagabend bei Herrn J. erkundigt, daß ich für den oberen Ringanker 14-Millimeter-Rundeisen brauche, und zwar viermal rundherum. Also ging ich zu Herrn K. aus Unterschönau (Stahlhammer), der im ehemaligen Jägerwerk an der Altersbacher Straße arbeitet und mir gesagt hatte, daß dort noch Eisen liegt. Wir gingen auf den Schrottplatz und zählten die Stangen durch. Es war Stahl schlechter Qualität, der aussortiert wurde, weil er einige Biegungen hatte. Herr König sorgte dafür, daß die betriebseigene Eidechse die Stangen zum Schmied B. fuhr. So war es auch schon wieder über den Mittag hinaus geworden, erst dann kamen die Holblöcke kann.

Dann kamen noch das Ehepaar H. und sagte, ich sollte nur 2 Tonnen Zement erhalten und sie 3 Tonnen. So hätten sie es heute in Themar besprochen. Ich sollte ihnen Bescheid geben, wenn angerufen wird. Schon am nächsten Tag sollte es soweit sein. Die Jungen gingen zum Schmied und bogen mit ihm die Eisen. Ich siebte erst noch etwas Sand durch und schaffte ihn rein. Dann ging es wieder an die Hohlblöcke.

Gegen Mittag kam das Auto mit dem Zement. Diesmal war es ein Pritschenwagen mit 7 Tonnen drauf, gefahren von einem jungen, etwas unfreundlichen Mann. Erst war der Sandhaufen im Weg, dann meinte er, der Bunker sei nicht groß genug. Aber dann begann er doch mit dem Abladen: immer zwei Säcke gleichzeitig, d. h. immer eine Tonne. Aber zu H.s könne er nichts bringen, er habe nur einen Lieferschein für mich und jemand anders in Schmal­kalden. Zuletzt ging die Kiste wieder bedrohlich auseinander, trotz all meiner Verstärkungen, aber sie hielt doch.

 

Ich schaffte an diesem Tag 160 Blocksteine und hatte damit 400 oben. Die Jungen schafften inzwischen 600 Backsteine mit dem Förderband hoch. Ich hatte inzwischen wieder zwei Hausbesuche gemacht wegen Trauerfeiern, obwohl ich noch zwei Tage Urlaub hatte. Es stellte sich schließlich heraus, daß ich die beiden ersten Tage nach dem Urlaub gleich vier Trauerfeiern und zwei Trauungen und eine Taufe zu halten hatte. Danach kam dann gleich der Sonntag. Außerdem hatte ich für Freitagabend mit den Mauren ausgemacht, daß der Kniestock gemacht werden sollte. Dabei mußte es nun auch bleiben.

Mit dem Kniestock klappt auch alles. Ich machte Mörtel, Herr P. verteilte oben und schaffte die Blocksteine heran. Die Maurer waren diesmal nicht so flott, offenbar waren sie am Wochenende doch ziemlich erschöpft. Aber es wurde natürlich geschafft. Fast eine ganze Fuhre Sand ging drauf. Nachher sah man genau, wo S. gearbeitet hatte, da war am meisten verkleckert. Zum Glück war das Wetter jetzt bestens, nur halt ein wenig schweißtreibend, also nicht so leistungsfördernd, aber wenigstens nicht immer dieser Regen.

Am Montag, dem 4. August, kümmerte ich mich erst einmal um das Eisen für den Ringanker und schaffte die Stangen mit dem Auto hoch. Am Dienstag legte ich die Stangen auf den Kniestock und versuchte, die Längen so ungefähr hinzukriegen. Es kam auch so einigermaßen hin, wenn man die Stangen einmal an den inneren Rand legte, einmal an den äußeren. Aber als ich mit Herrn J. sprach, sagte er, die Stangen müßten möglichst gerade liegen, und zwar müßte ein größeres und ein kleines Rechteck gelegt werden; ich sollte auch gut darauf achten, daß die Eisen gut in Beton liegen und an den Fenstern dürfe auf die halbe Höhe abgesenkt werden. Aber da kein Kies da war, ging es ja doch nicht weiter. Ich füllte noch den Graben an der Südseite des Hauses auf und siebte dabei wieder den Aushub der Baugrube durch. Weil alles schön trocken war, ging es gut, mein Sandhaufen wuchs wieder an. Auch brachte ich das Förderband noch einmal in Stellung, um es vielleicht doch noch zu gebrauchen.

Am Donnerstag ging ich wieder zu Schmied B., weil noch sechs Stangen des Ringankers angepaßt werden mußten und an den Ecken gebogen werden mußten, damit man sie verschränken konnte. Die oberen beiden Reihen legte ich schon bereit. Die Ecken hatte ich selber an Ort und Stelle gebogen, indem ich die Eisen unter die Träger steckte und das andere Ende hochbog. Beim Schmied ging das alles natürlich einfacher, die Ecke wurde schön rechtwinklig. Übrigens kam an diesem Tag auch Kies. Aber jetzt war wieder keine Zeit, weil erst die Stachelbeeren geerntet werden mußten. Am Freitag gelang es mir immerhin, die Schrauben bei der „Roten Mühle“ zu besorgen, die in den Ringanker eingelassen werden müssen, damit dort die Balken aufgeschraubt werden können.

Am Montag, dem 11. August, fing ich mit dem Ausgießen des Ringankers an. Aber zuerst ging es an die Schrauben, die beim Schmied erst an einer Seite aufgebogen (gepalten) werden mußten, um so in den Beton eingesetzt zu werden. Dann konnten die Bohlen mit Schraubzwingen angebracht werden. Dafür mußten sie ausgerichtet werden: Ich maß immer 118 Zentimeter senkrecht außen von dem Gesims aus, das ja waagrecht gemauert war. Mit der Wasserwaage wurde immer wieder probiert, auch über Eck gemessen. Dabei durften auch die kleinen Bretter nicht vergessen werden, die ich als Versteifung zwischen die Bohlen einsetzte, damit sie oben nicht zusammengedrückt wurden,

Dann konnte es endlich mit dem Beton losgehen: Mischmaschine herausholen, Leitung anschließen, Zementbunker öffnen und Zement holen, Wasser holen, Kies holen – dann alles in die Mischmaschine. Immer drei Mischungen wurden dann mit dem Förderband hoch geschafft. Ich machte die Mischung ziemlich naß, damit nicht so viel wieder her­unter­rutschte. Oben baute ich noch ein Brett unter das Förderband, damit nicht zu viel herunterklatschen sollte.

Nachmittags kam Markus von der Rüstzeit und half mit, kratzte zuerst einmal den Beton vom Förderband und der Mauer herunter. Dann füllte er die Mörtelfugen der obersten Schicht auf und machte den Beton naß. Er mußte gut zwischen die Stäbe des Ringankers gebracht werden, dann oben abgezogen und glatt gemacht werden. Die Schrauben durften nicht vergessen werden: 7 Zentimeter von der Kante entfernt und 14 Zentimeter herausragend, alle in ein Meter Abstand.

Ich konnte immer nur eine Ecke machen, in der Mitte blieben dann immer 40 – 50 Zentimeter übrig, weil die Bohlen nicht länger waren. Jeden Tag ging es nun hoch, um Bohlen anbringen und auffüllen. Die ganze Familie einschließlich Miriam zog hoch zur Baustelle. Abends holten wir die Zwingen wieder (damit sie nicht geklaut wurden) und machten die Bohlen ab.

Am Montag regnete es öfter einmal. Ich schaffte noch einige Füllkörper von der Straße hoch. Dienstag waren die Holzbetonelemente dran. Mittwoch lieh ich mir von Herrn W. zwei Schraubzwingen, und ich füllte noch das eine Zwischenstück am Kniestock auf. Außerdem verputzte ich den Beton noch von der Seite und machte ihn mit der Bürste glatt, damit man nicht mehr sehen konnte, wo ich nicht richtig gearbeitet hatte.

Am Mittwoch kamen die Zimmerleute, um das „Profil“ zu machen. Herr R., Herr Häfner und Herr Bittorf hatten erst mal in der Gaststätte „Lindenhof“ getankt, dann flutschte es auch: Sparren mußten her, Nägel, Bretter, Hammer, Zange. Auf dem Boden wurde ausgelegt, wie ein halber Giebel nachher aussehen soll. Ich hatte aufgeschrieben, welche Balken wir noch brauchen. Dazu waren drei Eisenstangen nötig als Zuganker für den Dachstuhl. Schließlich schrieb ich noch die Fläche der Bretter auf, die gehobelt werden müssen, weil sie später von unten zu sehen waren.

Am Donnerstag mußte ich noch einmal mit zwei Eisen zum Schmied, weil sie nicht paßten. Am Morgen machte ich erst das Mittelstück am Ringanker Richtung Osten. Am Nach­mittag war ich dann froh, daß ich die Schalung schon wieder abnehmen konnte, denn ich hatte wieder zu viel Beton gemacht.

Am Vortag hatte ich schon den Schacht vor der Klärgrube ausgehoben und den letzten Beton reingekippt. Nun verlängerte ich die Bohlen an der Nordseite des Kniestocks und schloß diese damit ab, nur wo das Förderband stand, blieb noch eine Lücke. Aber es blieb immer noch ein Rest Mörtel, den ich wieder für den Schacht nahm. Auch nach Rundeisen fragte ich, aber ohne Erfolg.

Am Freitag machten wir zunächst die letzte Ecke am Ringanker fertig: Erst mußte der Beton hoch, dann das Förderband etwas weg, Schalung angebracht, und dann voll gefüllt. Wieder blieben vier Eimer übrig. Das Fundament für den Schacht vor der Klärgrube wurde dadurch fertig. Kaum waren wir fertig, kamen auch schon die Unterschönauer, um das Förderband zu holen. Zu dritt wuchteten wir es auf den Weg, über die Balken des Profils für den Giebel hinweg.

Dann war noch der Zement im Bunker zu verteilen: Ich hatte auf beiden Seiten etwas weggenommen, es war aber noch immer so viel drin, daß die Plastikplane nicht oben zusam­men ging; aber es wird ja noch mehr Zement gebraucht werden.

 

Am Nachmittag ging ich mit den Jungen zur „Roten Mühle“, um dort die Balken herauszusuchen. Vier Stapel Holz waren es. Wir mußten zum Teil erst die Bretter wegnehmen und schön stapeln, ehe wir an die Balken herankamen. Zunächst sah es so aus, als wäre nicht alles da. Vor allem die passenden Schwellen fanden wir nicht, bis ich in einem Stapel doch noch fünf lange Stücke entdeckte; den Rest nahmen wir in einer größeren Breite. Nur mit den Sparren war es problematisch: Für die äußeren suchten wir etwas zusammen, aber für die schmalen hatten wir nicht passendes. Ich sprach noch einmal mit Herrn R. Er sagte, ich sollte noch stärkere nehmen, vor allem für die äußeren Sparren. Auf meine Frage, ob nicht auch ein Holzschutz nötig sei, empfahl er mir, die Balken doch oben auf der „Roten Mühle“ in die große Wanne zu werfen: Erst hatten wir die Balken von dort geholt, jetzt mußten sie wieder dorthin.

Am Montag waren auf der „Roten Mühle“ zum Glück die Bretter weg, die vor der Wanne im Weg lagen. Wir rührten die Brühe erst noch einmal tüchtig auf, dann warfen wir die Balken hinein. Wir suchten noch Balken mit dem Querschnitt 16 mal 10 Zentimeter zusammen für die äußeren Sparren. Am nächsten Tag wurden die Balken gewendet. Als sie herausgeholt waren, kamen die nächsten rein. Herr J. sagte, ich sollte doch Gummihand­schuhe anziehen, das Zeug sei hoch giftig. Das machte ich dann auch und ließ die Kinder nicht mehr ran.

 

Da es aber mit den Zimmerleuten nicht weiterging, machte ich mich ans Aufräumen: Eine Menge Kies mußte auf den großen Haufen geschafft werden (Er war am Förderband nicht gebraucht worden). Dann las ich das Holz zusammen, suchte die großen Steine heraus, kratzte mit dem Rechen, kehrte mit dem Besen. Es ging nur langsam voran, aber bis zu dem Sandhaufen kann ich doch.

Außerdem ging es ans Organisieren. Zunächst die Zuganker für den Dachstuhl, immerhin 5,35 Meter lang. Ich fragte an verschiedenen Stellen, aber sie hatten nur 3 Meter lange Stücke. Ich ging dann doch wieder zum VEB Handwerkzeuge, Betriebsteil Unterhammer. Diesmal war die Direktorin für Materialwirtschaft  da. Sie entfaltete gleich große Aktivität. Zuerst wollte sie mir Sechskantmaterial aus Schrottbeständen vermachen, aber das war auch nicht lang genug. Dann rief sie in Altersbach an. Dort in der Umformhalle hatten sie etwas. Der eine Sohn vom Schuster H. in Altersbach wollte mir die Stangen abhacken (er war zufällig auf dem Büro).

Aber als ich dann nach drüben kam, veranlaßte der Meister einen Arbeiter, daß sie gleich abgehackt wurden. Ich nahm die drei Stangen und schleppte sie in den Werkzeugbau zu  Herrn K. Der sagte, ich solle sie zu ihm nach Hause bringen, er wollte zu Hause das Gewinde hineinschneiden. Als wir aber am Mittwoch hinkamen, hatte er nur drei Zentimeter Gewinde drauf gemacht und nicht zwölf, wie an sich bestellt (er sagte, das sei sehr schlecht gegangen). Wir luden die Stangen in den Trabant und fuhren durchs Feld nach Steinbach: Erst am Wald lang, dann wieder zurück bis zu einem Haus, dann den Wiesenweg bis nach Steinbach zur Straße „An der Lahn“. Von dort trugen wir sie dann nach Hause.

 

Am Dienstag, dem 19. August, sagten sie in Wasungen, die Bretter seien abholbereit. Sie sollten möglichst schnell abgeholt werden, aber sie seien nur als Dachschalung geeignet, nicht für Fußboden. Da konnte man sich schon vorstellen, was das für ein Zeug war. Weil das Dach durch den Anbau größer war und einen Überstand haben sollte, reichten die zugeteilten Bretter nicht. Aber ich hatte ja noch die Bretter aus dem Kontingent der Kirchengemeinde.

Die nächsten Tage arbeitete ich vor allem im Garten, das war auch einmal nötig. Mit dem Holen der Bretter war es wieder schwierig: Beim VEB Bau sagte sie, es ginge nicht vor Donnerstag oder Freitag. Da rief ich bei Herrn  E. an. Er sagte, ich solle die Freigabe für das Holz einmal mitbringen, aber er wüßte auch nicht, wann es einmal klappen würde. Donnerstagfrüh rief ich beim VEB Bau an. Da sagten sie: „Jetzt ist Herr L. mit dem Robur-Lastwagen losgefahren!“ Also sagte ich bei  E. wieder ab. Gegen 9 Uhr war das Auto mit den Brettern da.

Aber die Balken konnte er von der „Roten Mühle“ nicht mehr holen. Er wollte zum Feier­abend noch einmal kommen, aber er kam nicht. Als ich am Freitag anrief, hieß es, der Fahrer sei mit dem Greifer nach Oberhof, es ginge nicht. Da ging ich wieder zu Herrn B.

Außerdem rief die Bäuerliche Handelsgenossenschaft an, es seien 120 Stück Holzbeton-Elemente gekommen, die lägen unten auf dem Hof des Pfarrhauses, der Fahrer hatte sie nicht hochbringen wollen, weil es angeblich zu eng sei.

 

Ich schaffte am Freitag noch die restlichen Holzbetonelemente aus der ersten Lieferung auf das Oberstockwerk. Das waren dicke Sauerkrautplatten aus Holzwolle und Zement, etwa 60 mal 30 Zentimeter groß, damit wollten wir im Oberstockwerk die Zwischenwände herstellen. Wir hatten ja nur 7.000 Backsteine als Zuteilung erhalten, für die Ecken des Hauses, die Zwischen­wände und den Schornstein. Weil das Haus aber nun größer wurde, mußten wir zu diesem Material greifen.

Dann mußte bei 100 Brettern die Rinde entfernt werden, bei weiteren 50 ging es so einigermaßen. Die schlechten Bretter stellten wir an das Haus dran, die guten legten wir bereit, damit sie geholt und mit einer Fase versehen werden sollten. Aber beim VEB Industriebau sagte mir Herr K., es ginge nicht vor Ende nächster Woche.

Am Nachmittag räumte ich noch die Fläche unmittelbar vor dem Haus auf. Die Treppe schaffte ich nach innen und stellte sie im Treppenhaus an. Die Steinbrocken schaffte ich auf einen Haufen, die kleineren Teile auf einen Extra-Haufen. Schließlich kehrte ich noch auf dem Oberstockwerk den Dreck zusammen.

Am Samstag, dem 23. August, mauerte ich den Schacht vor der Klärgrube. Besonders schwierig war wegen des harten Betons die Erweiterung des Loches in der Klärgrube für die 20-iger-Rohre. Dann legte ich die Abwasserrohre ins Haus. Die Teerstricke beschaffte ich mir, indem ich einen (Kälber-) Strick zerschnitt und in Teer einlegte. Die Hände sahen nachher entsprechend aus. Das eine Rohr hackte ich ab und schob es schräg durch die Wand, dann kam ein Viertelbogen und schließlich das lange Rohr, das in den Schacht mündet. Ab Mitte August löste sich übrigens der Nagel am linken Zeigefinger und der neue wuchs nach. Jetzt kam auch noch der Daumen dazu, auf den ich mit dem Hammer gepocht hatte.

 

Am Montagfrüh, dem 25. August, kam Herr B. kurz vor 8 Uhr, um das Holz von der „Roten Mühle“ zu holen. Mit vereinten Kräften wuchteten wir die Balken hoch. Die langen Stücke kippten immer wieder nach hinten. Als wir aber die kurzen Stücke aber darauf legten, ging es. Langsam fuhren wir durch die Wolffstraße ins Erbstal. Auf dem Weg am Roten Rain wurde abgekippt. Zum Glück kamen bald die Jungen und halfen beim Wegräumen, auch bei großen Brocken.

Dann wollte ich Platz schaffen für die Holzbeton-Elemente und schleppte Blocksteine hoch. Prompt wurde es wieder wärmer und die Schwitzerei ging los. Aber 130 Steine schaffte ich doch hoch. Die Jungen trugen in dieser Zeit Backsteine und Hochlochsteine hoch. Kurz vor 15 Uhr luden wir dann die zweite Fuhre der Holzbetonelemente bei der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft auf. Auf der Baustelle wurden sie dann abgekippt, wobei mir ein Brocken auf den linken Fuß fiel. Mit den Jungen schichtete ich dann alles auf. Zwölf Platten waren durch das Hin und Her zerbrochen.

Am Dienstag machte ich mich an den Schacht vor der Klärgrube. Die größte Mühe war, das Loch in die Klärgrube hinein zu erweitern. Ich hatte ja überall 20-iger-Rohre, da wollte ich natürlich auch hier ein solches Rohr haben. Aber der Beton war sehr hart und auch noch mit Eisen drin. Ich steckte ein Tonrohr durch und konnte es dann mit Backsteinen überbauen. Es war zwar viel Arbeit, aber ich mauerte doch bis auf die Höhe der Klärgrubenoberkante.

Am Mittwoch ging es wieder an die Blocksteine. Es war noch einmal 94 Steine, die ich aufs Oberstockwerk brachte. Nebenbei war immer noch etwas an der Abwasserleitung: Verputzen, mit Zementschlämpe streichen, dreimal mit Teer streichen. Am Donnerstag war der Schacht hinter der Klärgrube dran. Jetzt mußte ich die Steine doch ganz schön zusammensuchen.

Erst war wieder die Erweiterung des Loches in der Klärgrube dran. Diesmal ging es nur von einer Seite. Ich setzte eine Muffe aus Zementasbest hinein. Diesmal habe ich den Schacht aber nicht bis oben gemauert. Doch als ich nachprüfte, stimmten auch oben der rechte Winkel und die Abstände noch, selbst in der Waage war es so einigermaßen. Die oberste Reihe machte ich dann noch mit neuen Steinen.

Abends kamen noch Bekannte und begutachteten alles. Sie wollten wissen, wieviel Stunden Arbeit ich schon geleistet hatte. Aber ich konnte sie beruhigen, daß es so viel auch wieder nicht wären. Bei vier Beerdigungen in der Woche (alle in Vertretung) blieben wieder nicht mehr als 20 Stunden in der Woche für das Bauen.

Am Montag, dem 1. September, ging es ans Sandsieben, d. h. den groben Boden schüttete ich unten in den Graben und das Feine obendrauf. Ich räumte auch wieder auf, sägte die abgebrochenen Bretter zurecht, suchte noch Bretter heraus, die gehobelt werden sollten. Die nicht mehr benötigten Rundhölzer warf ich herunter.

Am Montag, dem 1. September, ging es ans Sandsieben, d. h. den groben Boden schüttete ich unten in den Graben und das Feine obendrauf. Ich räumte auch wieder auf, sägte die abgebrochene Bretter zurecht, suchte noch Bretter heraus, die gehobelt werden sollten. Die nicht mehr benötigten Rundhölzer warf ich herunter.

Dachstuhl:.

Am Abend des 1. September kamen die Zimmerleute. Sie sägten Dachsparren zurecht mit den Schrotsägen. Am Dienstag war auch Herr J. da. Aber wer nicht kam, das war Herr R.. Früh hatte er noch die Verlängerungsschnur gebracht, aber jetzt war er sicher in einer Wirtschaft hängen geblieben. Wir suchten ihn auf der „Roten Mühle“, in der Bahnhofswirtschaft, im Bahnhofshotel und auf der Baustelle in Herges. Die anderen konnten aber auch nichts machen, denn sie wußten nicht, was gemacht werden sollte, vor allem fehlten die Maschinen. Herr R. wollte eine Kreissäge und einen elektrischen Handhobel besorgen, aber damit war es nun nichts. Die Kollegen waren sehr ärgerlich. Herr M. und Herr R. kamen allerdings am Dienstag.

Am Mittwoch stöberte ich Herrn R. in der Kinderkrippe auf. Als ich ihn fragte, wo er denn gewesen sei, sagte er: „Ich war fort! Haben die denn nicht weitergemacht?“ Jedenfalls könnte er keine Kreissäge besorgen und auch keinen Hobel. Also machte ich mich dran: Die Kreissäge versprach mir Herr R. zu bringen. Den Hobel holte ich auf der „Roten Mühle“. Allerdings ging der nicht: der Schalter fehlte. Aber auch wenn ich innen schaltete, ging er nicht. Also blieb nur, nach einem anderen zu suchen. In Altersbach fragte ich bei Herrn K. Dann fuhr ich zum Industriebau. Herr M.schick­te mich zum Buchhalter. Dieser zögerte erst, gab mir dann aber doch einen heraus. Ich sollte ihn aber nur von den Zimmerleuten bedienen lassen und nur für das Hobeln der Balkenköpfe. benutzen.

Doch nun klappte es mit den Verlängerungsschnüren nicht. Der Hobel ging ja mit Lichtstrom, aber die Kreissäge hatte einen Kunststoffstecker, während die Verlängerungsschnur  mit Gußsteckern versehen war. Also ging ich wieder zu Herrn R. und holte die Schnur wieder. Nun mußte natürlich auch der (westliche) Kunststoffstecker wieder eingebaut werden. Weil ich gerade dran war, machte ich auch wieder den Kunststoffstecker an das Übersetzungsstück von Herrn H. Abends konnte ich dieses Stück gut gebrauchen, denn da mußte ich noch die Stemm-Maschine holen, und die hatte wieder einen Gußstecker.

 

Herrn J. hatte ich Bescheid gesagt, Herr R. kam relativ nüchtern und hatte auch schon vorgearbeitet: Die fertigen Sparrenköpfe holte ich auf der „Roten Mühle“ und sägte noch jeweils eine Ecke ab. Dann mußte ich die Balkenköpfe hobeln, es ging auch ganz gut. Die Zimmerleute machten den Dachstuhl, die Schwellen und den „Reiter“ zurecht. Auch einige Stützsäulen wurden schon fertig.

Am Donnerstag ging ich zunächst ans Einkaufen: Nägel von Gratz und Letz-Söhne, dazu einen Sägebock und Hartmetallbohrer. Aber Firnis gab es in ganz Steinbach nicht, das Holz konnte also nicht gestrichen werden.

Abends lag der Alkoholspiegel bei Herrn R. schon wieder ziemlich hoch. Er hatte allerdings tagsüber die Hölzer für die Verlängerung der Kehlbalken anfahren lassen. Diese wurden nun angenagelt. Aber es ging nur langsam voran, mit dem Mundwerk aber umso besser. Als sich Herr R. kurz vor 19 Uhr wegen zu viel Zielwasser auf den Finger geklopft hatte, hörte er auf. Nicht einmal die Kehlbalken waren fertig.

 

Ich hatte inzwischen das Hobeln der Bretter gemanagt. Herr F. war 16.30 Uhr nicht da. Ich fuhr zu Herrn R., der notfalls hatte einspringen wollen. Da kam Herr F. gerade und brachte ein Förderband zu R.s. Er wollte auch gleich kom­men und die Bretter fahren. Ich hetzte inzwischen zur Baustelle. Doch die Zeit wurde knapp. Ich wollte zum Industriebau fahren und Herrn K. Bescheid geben. Aber Hosea hatte den Autoschlüssel mitgenommen, als er Schnaps für die Zimmerleute holen sollte. Aber dann kam Herr F. auch schon.

 

 

 

Schnell luden wir die Bretter zum Fräsen der Fasen auf. Beim Industriebau kamen wir an, als Herr K. sich gerade anschickte, nach Hause zu fahren. Wir trugen dann die Bretter zur Maschine und sortierten sie nach Breiten. Dann ging es los: Herr K. legte ein, ich nahm im Nebenraum ab und drehte sie mit Hosea herum und gab sie durch ein Fenster hinaus, wo Herr F. sie aufs Auto stapelte. An der Baustelle kippten wir sie ab. Kurz darauf kam ausgerechnet ein Auto und wollte durch. Wir mußten so schnell wie möglich den Stapel beiseite legen. Dann sortierte ich sie nach Güte und stapelte sie im Keller auf, in der Hoffnung, daß sie noch etwas trocknen würden.

Am Freitag siebte ich wieder Sand bzw. Erde durch und füllte damit den Graben beim Anbau. Es war wieder drückend schwül, nur langsam ging es voran. Aber den hinteren Haufen an der Ecke von Pflanzgarten und Nachbargrundstück habe ich doch abgetragen. Am Anbau fehlt aber immer noch ein Stück, wo die gesiebte Erde aufgetragen werden mußte. Diese Vorarbeiten waren nötig, damit später das Gerüst gestellt werden kann; aber noch war es längst nicht so weit.

 

Gegen 15.30 Uhr kam Herr J. und begann, die Kehlbalken zu verlängern, damit das Dach einen Überstand hatte. Um 16.30 Uhr kam auch Herr R.. Sie richteten noch zwei Balken für zusätzliche Kehlbalken her. Doch als sie beim zweiten waren, fing es an zu gewittern und ich mußte sofort zum Unterricht.

Doch als ich gerade das Haus verlassen wollte, kam ein Kraftfahrer und meldete, er hätte Füllkörper. Wir hängten erst den Anhänger in der Wolffstraße ab und luden dann oben im strömenden Regen ab. So etwas muß dann noch dazwischen kommen. Zum Unterricht kam ich mit fünf Minuten Verspätung. Aber die Zimmerleute hatten nicht weiter gemacht, Herr J. hatte sowieso abends zur Kirmes gewollt. Mit dem Transport der äußeren Dachsparren hat es auch nicht geklappt, auch nicht am Samstag, obwohl ich den Handhobel doch möglichst bald wieder abgeben sollte.

Am Montag aber waren die Sparren da. Ich hobelte sie gleich und hatte den Vormittag tüchtig damit zu tun. Zwei Balken waren sehr naß, ich hatte meine Mühe, etwas abzukriegen. Schließlich kam ich darauf, einmal in der einen Richtung und einmal in der anderen Richtung zu hobeln. Mittags brachte ich noch den kaputten Hobel zum Elektriker P., den Hobel vom Industriebau gab ich zurück.

Am Dienstag regnete es und ich konnte nur das Wasser von der Decke schaufeln. Auch Mittwoch war dies das Erste. Ich räumte noch auf, nahm die Schalung unter den Betonbalken weg und setzte die Füllkörper ordentlich an den Zaun, nachdem ich die alten Zaunfelder zerschlagen hatte. Außerdem war ich bei Herrn Büchel, damit er mir ein Rohr für die Fernsehantenne zurechtbog. Aber das Rohr, das ich mitgebracht hatte, brach auseinander, wurde weil es aus Zinn war. Herr Büchel nahm ein anderes Rohr und bog es in die richtige Richtung. Es paßte auch gut in die Mauer, aber die Antenne ging nicht durch: Die eine Biegung ging noch, aber dann war es aus. Ich ging wieder zu Herrn Büchel, er wollte mir ein größeres Rohr biegen, aber ich mußte es besorgen.

 

Abends kamen die Zimmerleute. Sie machten die Hölzer fertig. Aber mit den Außensparren klappte es immer noch nicht. Da angestückelt werden mußte, reichten die drei Stücke nicht für zwei Sparren. Nun wird vorne ein starker Sparren sein (der aber noch durch Bretter verstärkt werden mußte), einer wird schwächer sein, und hinten werden wieder andere sein.

Als wir wieder die Stemm-Maschine anschlossen, gab es einen Kurzschluß. Noch einmal probiert: das Gleiche. Schließlich baute ich mit gewohnter Übung wieder den Stecker von der Verlängerungsschnur ab und an das Übersetzungsstück dran. Dann ging es.

 

Am Donnerstag besorgte ich mir eine Bohrmaschine, einen Kraftstromstecker und ein neues Rohr für das Antennenkabel. Inzwischen war mir klar geworden, daß ich alles selber besorgen oder in der Hinterhand haben mußte. Aber dann ging es doch noch an die Dachstühle. Ich schleppte schon alle einigermaßen tragbaren Balken nach oben. Nur die Kehlbalken, zwei Schwellen und die Dachstühle waren noch unten. Ich hatte dann erst Konfirmandenunterricht.

Als ich geben 16.45 Uhr auf die Baustelle kam, war nur Herr J. da. Er schimpfte natürlich und hatte schon Hosea auf die Suche geschickt. Nun ging ich mit dem Auto dran, war im Betrieb am Bahnhof, an der Kinderkrippe und auf der „Roten Mühle“, aber Herr R. war nicht zu finden. Herr J. war schon dran und wollte heimgehen, da kam Herr R.. Er hatte bei uns die Schrotsäge mitgenommen und war erst noch einmal im „Lindenhof“ eingekehrt, weil es ab 15 Uhr aus Kannen gegossen hat. Ich mußte erst wieder fort zum Unterricht kam eine Viertelstunde zu spät und machte eine Viertelstunde früher Schluß.

Auf der Baustelle waren sie jetzt daran, die erste Schwelle für das Dach festzu­machen. Ich schöpfte erst wieder Wasser von der Decke, mußte aber zwischendurch nach Altersbach, um Ursel zu holen. Dann aber ging es tüchtig los. Erst hieß es nur, die Schwellen sollten fertig gemacht werden. Aber dann ging es doch noch an die Dachstühle. Zuerst mußten die schweren Balken hoch.

Ich wollte immer wieder, daß sie über den Anbau und die Treppe hochgetragen werden. Aber es sollte unbedingt vorne die Wand hochgehen. Ein Seil mußte her und es wurde geschoben und gezerrt. Es mußte unbedingt ein Zimmermannsknoten sein, der sich aber zweimal auflöste. Aber schließlich hatten wir den Brocken doch hoch.

Aber dann sagten sie: „Wir wollen es doch einmal hintenherum versuchen!“ Und siehe, es ging ganz gut. Wir setzten die Stützen für den Dachstuhl zusammen, bauten ein Gerüst und legte noch ein langes Stück des Dachstuhls auf. Am Giebel mußte eine Stütze untergestellt werden. Dann wurde alles vorläufig verstrebt. Bei Einbruch der Dunkelheit gegen 20 Uhr gingen wir heim.

 

Am Freitag, dem 12. September, ging es endlich voran. Herr J. kam schon bald nach 15 Uhr, Herr R. etwas später, Herr M. und Herr B. nach 16 Uhr. Sie gingen an den Dachstuhl, ich an die Sparrenköpfe. Angeblich sollte noch jemand kommen, aber jetzt mußte ich seine Arbeit machen. Herr R. hatte auf der „Roten Mühle“ Bretter geschnitten und gehobelt, die angeblich schon im Betriebsteil am Bahnhof lagen. Ich war den ganzen Tag danach gelaufen, damit er die Bretter machte, um 14 Uhr war es soweit.

Jetzt mußte ich die Bretter erst anreißen, absägen und schließlich auf die Sparrenköpfe nageln. Und diese wurden dann wieder an die Sparren angenagelt. Insgesamt wurden je Sparren 52 Nägel gebraucht. Herr B. nagelte zum Teil mit. Hosea half mit Begeisterung, auch wenn er 20 Schläge brauchte, während ich es in der Regel mit fünf Schlägen schaffte. Die Kanten mußten noch gebrochen (abgeschrägt).werden. Dann wurden schon die ersten Sparren hochgezogen. Der Dachstuhl stand, die Kehlbalken waren drüber gelegt und auch zwei Drittel des Reuters waren schon oben. Es hat an diesem Tag doch einen tüchtigen Ruck getan.

 

Es war abzusehen, daß wir es am Samstag schaffen würden und auch das Richtfest machen könnten. Den ganzen Tag hatten wir gezittert, ob es regnen würde. Ursel war schon ganz aufgeregt wegen des Richtfests. Sie hat am Freitag den Unterricht für mich gemacht. Dazu hatte sich die Familie M. aus der Partnergemeinde zum Besuch angesagt. Der Posaunenchor wurde jetzt auch fest bestellt. Nur das Wetter konnte noch einen Strich durch die Rechnung machen. Ich sagte noch: „Nachts kann es ruhig regnen, aber am Tag soll es trocken sein!“ In der Nacht goß es wie verrückt, aber früh war es trocken.

Um 7 Uhr ging es los. Ich nagelte wieder, und als ich gerade fertig war, sollten auch die Sparren hochgezogen werden. Ich mußte mich immer wieder an dem Zimmermannsknoten versuchen, der angeblich so gut haltbar war. Ich besorgte dann Bier und das „Predigtbuch“ mit den Richtsprüchen. Dann holte ich das Tonbandgerät (Herr Dalberg mußte es erst noch reparieren), schaffte die Bohrmaschine wieder weg und holte Stühle und Bänke aus der Kirche.

Gegen 12.30 Uhr kamen M.s. Außerdem hatte ich eine Goldene Hochzeit in Altersbach. Um 17 Uhr sollte das Richtfest beginnen. Vorher holte ich S. aus Unterschönau und Herrn H. aus Altersbach ab; dieser war noch in der Wanne und wir mußten warten. Als wir auf die Baustelle kamen, war alles vollständig versammelt bis auf Herrn R.. Um 16.30 Uhr hat es wieder gegossen wie verrückt. Es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn es zum Richtfest nicht geregnet hätte!

 

Als ich etwa 16.40 Uhr auf der Baustelle war, um die elektrische Leitung abzudecken, stand aber über der Unterdörfer Wand am Arnsberg ein zarter Regenbogen. Aber als ich von Oberschönau herunterkam, war alles zu. Doch nachher wurde es doch wieder schön. Ich bat dann Herrn J., der nach Herrn R. gesucht hatte, die „Richtpredigt“ zu halten (er meinte, die anderen Zimmerleute könnten das nicht). Wir gingen nach oben, standen aber weitgehend im Wasser (M.s hatten Gummistiefel an). Herr J. fing so plötzlich an, daß ich kaum das Tonbandgerät in Gang brachte.

Die beiden „Predigten“ hatte ich ihm vorgeschlagen: Einen schwäbischen Richtspruch für ein Wohnhaus auf dem Lande und für ein Pfarrhaus (wobei er allerdings ausließ: „….dem Bauherrn Schafe und Rinder und der Baufrau ein Dutzend Kinder“). Als der Posaunenchor „Nun danket alle Gott“ spielte, kam Herr R.. Angeblich hatte er es nach einem heißen Bad mit dem Herz. Aber seine Schwierigkeiten kamen eher daher, daß er den ganzen Tag noch kaum etwas getrunken hatte und Angst hatte, die „Predigt“ vorlesen zu müssen.

 

Ich hielt auch eine Rede, die ich mit der ersten Hälfte vom Psalm 127 begann, aus dem die Losung des Tages genommen war. Ich dankte den Bauarbeitern und Helfern, sprach aber vom Dank an Gott. Der Posaunenchor blies dann noch Volkslieder und Märsche (unter anderem „Preußens Gloria“). Zur Richtpredigt hatte ich eine Flasche Sekt entkorkt, die wir einmal im Winter auf dem Kirchplatz gefunden hatten. Jeder trank einmal aus dem Glas, dann wurde es nach altem Brauch zerschmettert und vom Haus auf die unten lagernden Füllkörper geworfen. Dann wurde noch einmal der kleine Baum angesehen, den ich am Härterweg geholt und mit bunten Bändern geschmückt hatte. Herr R. hatte ihn nach Abschluß der Arbeiten angenagelt.

 

Der gemütliche Teil fand im Pfarrhaus statt. Wir hatten 28 Gäste (ohne M.s). Einige Posaunenbläser gingen bald, andere blieben bis nach 20 Uhr. Auch Gerhard Jäger ging auch um diese Zeit. Die Maurer und Zimmerleute blieben. Als wir die Drei-Liter-Flasche Dujardin auf den Tisch brachten, war der Abend gelaufen. Zwei weitere Flaschen Nordhäuser und zwei Flaschen Bier wurden geleert. Es wurde gesungen, daß die Wände wackelten. Gegen Schluß wurde ein „Zimmermannsklatsch“ versucht: Auf die Knie klatschen, in die Hände und dann über Kreuz gegen die Hand des Partners. Sogar zu viert klappt es schließlich nach einigem Üben.

S. und Herr H. schliefen ziemlich ein. Ich fuhr sie um 22.40 Uhr heim und hatte dabei alle Ängste, daß sie mit ihren brennenden Zigaretten das Auto anzündeten. Siegfried lag dann schließlich flach im Wagen, aber ich kriegte ihn raus. Der harte Kern (Herr R., Herr W. und Herr J.) waren aber wohl hinterher noch ins Wirtshaus gegangen.

 

Herr J. war übrigens erst gegen 19 Uhr gekommen, weil er in der Altherrenmannschaft Fußball gespielt hatte. Er hatte sich aber gewünscht, daß er aus der großen Flasche Dujar­din noch einmal ausschenken dürfe, wir sollten ihm unbedingt etwas davon aufheben. Er erhielt dann auch die leere Flasche zum Geschenk.

Als wir am Montag, dem 15. September, Miriam zum ersten Mal in den Kindergarten brachten, trafen wir Herrn T. in der Karl-Marx-Straße. Er wollte nachher noch das Gerüst aufbauen. Es wurde dann doch 11 Uhr, aber nach der Mittagspause so gegen 14 Uhr stand das Gerüst. Er war mit seinem Sohn und Herrn R. da. Ich habe an diesem Tag noch die kurzen gehobelten Bretter für den Überstand am First gesägt und den Platz etwas aufgeräumt. Am Abend kam Herr R. und nagelte die langen Bretter auf das Dach an. Hosea half mir beim Zuschneiden.

Außerdem waren die Elektriker P., G. senior und junior da. Wir diskutierten über die Stelle des Hausanschlusses und des Zählerkastens. Sie waren sich aber nicht einig und wußten nicht, ob der Zähler nicht vielleicht doch in den Keller kam und wie die Rückwand des Zählerkasten beschaffen sein muß.

Am Dienstag ging ich an das Streichen der Balkenköpfe, Außensparren, Sparrenköpfe und Bretter. Doch das aus dem Westen mitgebrachte „Holzschutzmittel“ entpuppte sich als ein­fache Firnis. Aber ich machte mir die Arbeit, strich auch die restlichen Bretter noch und stapelte sich neu im Keller auf, so daß man die Mischmaschine wieder nach draußen bringen konnte.

 

Dann erweiterte ich noch das Loch für die Fernsehantenne. Das neue Rohr paßte hinein. Schwierig war nur, daß Kabel hindurch zu kriegen: An einem dünnen Faden schüttelte ich einen Stein durch die zwei Biegungen, dann zog ich einen Kupferdraht und dann wieder einen kräftigen Eisendraht durch. Diesen wiederum hatte ich an dem Fernsehkabel festgedreht. Mit Mühe kriegte ich es dann durch und setzte das Rohr ein. Dann mußte ich doch den Zimmerleuten helfen, die in der Mitte noch einige Bretter einarbeiteten und schon für eine weitere Bahn die Bretter abschnitten.

Am Mittwoch kamen wieder die Maurer. Aber wie es sich gehörte, regnete es auch. Als ich von Oberschönau runter kam, war alles zu. Zum ersten Mal war Herr H. aus Unterschönau dabei. Er und S. fingen schon an, am Giebel die Schnur zu ziehen, um die Giebelwand hoch zumauern. Die zwei Zimmerleute waren auch da. Aber der Regen war so stark, daß wir aufhören mußten. Als der Regen nachließ, gingen die Zimmerleute, aber Herr W. kam noch.

Die Schnüre wurden noch einmal gezogen, und da Herr J.(Altersbacher Straße) als Handlanger da war, wurde auch noch mit dem Giebel angefangen. Herr J. fuhr auch die Maurer nach Hause, weil ich nach Rotterode zu einem heimatsgeschichtlichen Vortrag wollte. Am Donnerstag nagelten die Zimmerleute noch die eine Bahn Bretter über das ganze Haus fertig. Am Freitag war ich mit Ursel in Schmalkalden, um West-Geld in Einkaufsgutscheine für den Intershop umzutauschen. Auch wollte ich ein Laufbrett für den Schorn­steinfeger holen. Ich mußte eine komplette Anlage nehmen, hatte also nun zwei Roste, den einen Rost hatte ich schon bei Letz-Söhne gekauft, aber dort hatten sie keine Stützen. Danach fuhren wir nach Oberhof in den Intershop, um wieder Nachschub zu holen.

 

Am Samstag, dem 20. September, war ein Großeinsatz: Von Oberschönau über Altersbach bis Viernau holte ich die Maurer zusammen. Herr L. und Herr W. halfen. Erst wurde der vordere Giebel noch bis zum Spitzboden hoch gemauert. Das Auflegen der Stürze war sehr schwierig, weil sie kaum unter den Kehlbalken paßten. Dann ging es an den hinteren Giebel. Dabei stellte sich heraus, daß die Sparren und der Kehlbalken viel zu weit draußen saßen und der Giebel sich nicht so einfach hoch mauern ließ.

Der Ober-Zimmermann Recknagel hatte sich beim Nordgiebel vertan. Das Lot legte er so an, daß er einen halben Backstein ein Seil band und am Giebel herunter ließ. Dadurch stand das Seil natürlich zu weit ab und der Giebelbalken stand etwa fünf Zentimeter zu weit nach außen. Aber diese fünf Zentimeter fehlten dann der Mitte des Hauses. Dort lag der Balken nur knapp auf der Stütze auf. In Altersbach machte Herr R. allerdings wieder den gleichen Fehler.

Die Maurer schimpften, machten sich dann aber doch dran. Es wurde eben 24-iger Blocksteine genommen bzw. die anderen Blocksteine abgehackt. Aber das hielt alles auf. Vor allem machte sich auch die Höhe bemerkbar. Wir hatten eine Rolle mit Seil angebracht und zogen Blocksteine und Mörtel hoch. Mittags holten wir noch Herrn H. zu Hilfe, denn ich mußte zwischendurch eine Taufe machen. Markus war noch mit oben auf dem Spitzboden und nahm alles ab.

Die Blocksteine reichten noch lange nicht. Wir schleppten noch eine Menge hoch. Herr H. mauerte unterdessen immer schon am Schornstein. Der Schornsteinkopf wurde mit den üblichen Backsteinen aufgebaut, wurde dann aber mit Brettern und Dachpappe verkleidet. Gegen 16 Uhr hörten die Maurer auf. Aber bis ich alle weggefahren hatte, war es bald 18 Uhr. Zwischendurch hatte ich noch die Sicherungshaken von Herrn T. geholt.

 

Am Montag, dem 22. September, ging es mit dem vorderen Giebel weiter. Die Steine lagen ja schon oben. Ich habe den Tag über aufgeräumt, wenigstens den Dreck zusammengekehrt, die vorderen Außensparren noch mit Firnis gestrichen und Backsteine hoch geschafft. Für den Schornstein wurden jedoch einige gebraucht. Aber ich rechnete genau aus, wieviele unter den Kehlbalken und wieviele darüber mußten. Auch baute ich oben ein Gerüst, damit man gut auf den Bohlen und Brettern laufen konnte.

Abends kamen auch wieder zwei Zimmerleute und nagelten die gehobelten Bretter auf die Außensparren. Mein Handlanger sollte Herr H. sein. Aber weil er erst um 17 Uhr da sein konnte, hatte ich noch Herrn D. um Mitarbeit gebeten. Aber Herr H. zwar dann doch eher da. Es war dann auch so viel zu tun, daß er weiter auf der Baustelle blieb. Ich machte Mörtel. Die Mischmaschine stand im Keller, weil ich den dort gelagerten Sand nehmen mußte. Einen Teil des draußen noch gelagerten Sandes hatte ich den Tag über mit dem feinen Sieb durchgesiebt und zu dem anderen geschüttet.

Herr D. zog die Eimer außen am hinteren Giebel hoch, Hosea nahm sie ab, Herr H. reichte zu. Oftmals muß aber auch gewechselt werden und mal der und mal der zu springen. Der vordere Giebel wurde fertig. Herr H. kam mit dem Schornstein bis fast unter die Sparren. An diesem Tag brannte zum ersten Mal Licht in unserem Haus: ich hatte eine Handlampe in das große Zimmer gelegt, damit wir beim Essen etwas sahen. Die Versicherung hatte ich noch einmal für eine Woche für acht Mann abgeschlossen. Am Dienstag waren wir allerdings mit 13 Leuten auf der Baustelle.

 

Doch zunächst einmal mußte Material beschafft werden. Am Dienstag um 7.30 Uhr kam Herr N. mit der Eidechse. Wir holten erst 76 Blocksteine beim VEB Bau und luden sie oben ab. Dann luden wir 27 Rundhölzer auf und nahmen sie mit nach unten. Dann wurden wieder 44 Hohlblocksteine geholt.

Schließlich fuhren wir noch zweimal zur Baustelle K. und holten dort 100 Schalsteine und 17 Füllkörper. Herr K. soll dafür Zement erhalten (durch eine Zeitungsanzeige kam dieser Handel zustande). Nach dem Transport war ich schon ziemlich geschafft. Doch es mußten ja weiter Backsteine herbeigeschafft und die Blocksteine hoch geschafft werden. Eher als gedacht war es schon wieder 15.45 Uhr. Ich holte zuerst S. auf der „Insel“ in Unterschönau ab, fuhr dann zu Herrn H. ins Dörmbach und von dort erst auf die Baustelle. Dort machte ich noch schnell drei oder vier Mischungen, die noch hoch geschafft wurden.

Dann fuhr ich nach Altersbach, um Herr H. zu holen. Bis alles richtig in Gang kam, war schon so viel Mörtel oben, daß Herr H. fast schon genug hatte. Markus reichte ihm die Steine hoch. Ich mußte gelegentlich hoch, um den Mörtel aus dem einen Kasten in den anderen auf das Gerüst hochschaufeln. Wir wurden ganz schön gefordert. Herr N. half, sollte aber auch bei den Zimmerleuten mit anpacken, die mit vier Leuten gekommen waren und die nördliche Seite bis zum Kniestock hoch mauerten.

Die Maurer schafften den Anbau bis zur fünften Schicht und bauten auch noch ein Gerüst (unter anderem mit den Blocksteinen, die zum Mauern gebraucht werden sollten, und aus den Brettern, die für die Dachschalung sein sollten). Am Mittwoch ging die gleiche Tour weiter. Über die Haustür legten wir einen großen Sturz, aber der hintere Sturz paßte nicht mehr, weil wir die Wand aus 24-iger Steinen gebaut hatten. So mußte dieser Sturz erst noch einmal wegbleiben.

Es blieben sieben lange Stürze übrig, aber es werden noch fünf oder sechs kleine gebraucht. Die Zimmerleute nagelten das Stück Dach am Schornstein zu, aber ein schmaler Streifen am vorderen Giebel blieb noch offen. Die Bretter hatten sie am Vorabend schon zugeschnitten, aber Herr M. sagte, sie seien zu lang.

 

Als Nächster war nun der Dachdecker dran mit dem Aufziehen der Dachpappe. Aber der Klemp­­ner sagte, sie müßten erst noch zwei Dächer machen, wo die Gerüste stehen und die Maler warten. Ich sagte: „… und bei mir wartet der Dachdecker!“

Am Freitag machte ich mich an den Spalt in der Dachschalung. Die zurechtgeschnittenen Bretter waren alle zu lang. Ich sägte sie jeweils ab, brachte sie hoch aufs Dach und wieder runter, aber manchmal mit dem gleichen Brett. Aber dann paßten sie auch. Drüben auf der anderen Seite waren zum Teil bis zur drei Zentimeter breite Ritzen geblieben, die mußte ich mit Leisten zumachen, sonst hätte sich die Dachpappe durchgedrückt. Aber die letzten vier Bretter schnitt ich schon selber zurecht. Aber Annageln konnte ich sie natürlich von innen nicht. Und nach außen wagte ich mich doch nicht. Auch zwei Latten für den First schnitt ich schon zurecht.

Am Samstag legte ich einen Balken für die Schwelle zurecht und ließ von Herrn H. zwei Balken trennen, um Sparren zu gewinnen. Ich war nahe daran, alles selber zu machen, denn die Zimmerleute kamen ja nicht. Aber mit dem Außensparren kommt es schlecht hin, da muß ich doch auf die Fachleute warten. Mit Mühe und Not löste ich den einen Sparrenkopf wieder ab, der zu viel war. Außerdem räumte ich das Haus von oben bis unten auf: Kehlbalken abkehren, Bohlen nach unten, Steine sammeln, Dreck zusammenkehren, Nägel einsammeln, Holzbetonelemente verteilen und abdecken. Dasselbe auch im Erdgeschoß und vor allem im Anbau. Es waren doch noch einige Blocksteine übriggeblieben. Zum Keller kam ich nicht mehr.

Ich räumte dann noch draußen auf: Bretter sammeln, mit Wasser abspritzen (auch Herrn W.s Bohlen), nach Größen sortieren. Die restlichen Bretter von dem Stapel legte ich auf die Böcke. Schließlich begann ich noch zu sägen: unbrauchbare Bretter, den alten Gartenzaun, Holzstücke, Balkenreste; die Säge ging wieder, nachdem ich den Holzring innen neu zurechtgerückt hatte.

Am Montag war zuerst Schmalkalden unser Ziel, wo wir unter anderem Geld umtauschten. Dann ging es nach Oberhof in den Intershop, um wieder Zigaretten usw. zu kaufen. Mittags ging es wieder ans Aufräumen, Es bleibt ja nach jedem Einsatz der Handwerker so viel zu tun. Jetzt sortierte ich zum Beispiel die Bretter nach Größen, denn wenn die Handwerker etwas brauchen, muß alles griffbereit da sein.

Abends kamen die Zimmerleute. Am Donnerstag hatte Herr R. noch gesagt, sie hätten 1.400 Mark zu kriegen. Für 120 Stunden ist das ein wahrhaft stolzer Preis, ein Stundenlohn von fast zwölf Mark. Ich merkte, daß ihre Stunden nur über den Daumen gepeilt waren.

Aber wenn sie getrunken haben, dann haben sie ja gleich doppelt so viel gemacht als in Wirklichkeit. Dabei haben sie im Vergleich zu den Maurern halb so viel gearbeitet, aber doppelt so viel verlangt. Jetzt wollten sie für 120 Stunden nur noch 1.200 Mark, die ich ihnen gab.

Inzwischen war wieder die normale mitteleuropäische Zeit, es wurde schon gegen 18 Uhr dunkel (die Sommerzeit war ja in diesem Jahr neu eingeführt worden). An diesem Abend gingen sie an den Anbau: eine Schwelle wurde aufgezogen und fünf Sparren draufgesetzt. Nur gut, daß sich wenigstens die Sparren schon hatte zurechtsägen lassen. Nun nagelte ich noch die Sparrenköpfe dran, damit es voranging.

Am Dienstag aber sah ich, daß immer noch ein Sparren fehlte. Zum Glück hatte Herr H. gleich sechs Sparren gemacht. Ich nahm mir also den einen noch vor, sägte die Sattel hinein und nagelte alle Sparren fest, nachdem ich sie ausgerichtet hatte. Mittags ging ich daran, die Bretter auf den Anbau zu nageln. Sieben Fußbodenbretter hatte ich mir noch auf der „Roten Mühle“ geholt.

Aber ich mußte nun doch wieder Lehrgeld zahlen. Die Fußbodenbretter sind nämlich anders gefräst, die eine Seite ist dicker als die andere. Wenn man nun ein Brett falsch anlegte, paßt es nicht. Auch der Übergang zu den anderen Brettern paßte nicht. Außerdem langten diese schon neulich gehobelten Bretter auch nicht. Ich hatte nicht beachtet, daß ich ja über dem Eingang zwei Sparren nageln mußte. So fuhr ich noch einmal zur „Roten Mühle“ und ließ mir dort noch einige Bretter hobeln, die ich auch ohne Nut und Feder nebeneinander nagelte.

Ich schaffte es bis zum Dunkelwerden dann auch, das Dach so einigermaßen zuzumachen. Die Zimmerleute schalten inzwischen den Schornstein ein, damit auch das erledigt war. Am Mittwoch war der Gemeindebesuch („Visitation“), bei dem beide Gruppen der Pfarrer auch unser Haus besuchen und besichtigen wollten.

 

Am Freitagmorgen kamen die Dachdecker. Sie schimpften mächtig auf die Zimmerleute. Der First war ja noch nicht zu. Jetzt mußten erst die Bretter zurechtgesägt und aufgenagelt werden. Mehrmals ging es hoch und runter. Dazu mußte die Dachpappe zurechtgeschnitten werden. Als Herr T. nach dem Frühstück fort mußte, kam ich ganz schön ins Schwitzen: Dachpappe, Latten und Nägel hoch bringen, zum Teil auch hinausreichen. Die bei Gratz gekauften Dachlatten trennte ich noch einmal.

Aber ich suchte auch andere, weniger wertvolle Bretter, und trennte sie in kleine Leisten. Einige Latten und Bretter beließ ich in voller Stärke, damit sie nachher noch verwendet werden können. Alle 50 Zentimeter nagelten sie eine Latte auf. Mittag wurde an diesem Tag nicht gemacht. Gegen 13.30 Uhr waren wir fertig und das Dach wenigstens mit Dachpappe erst einmal zu.

Samstagmorgen kamen die Elektriker G. (Vater und Sohn), um den Verlauf der elektrischen Leitungen festzulegen. Es dauerte noch bis zum Mittag, denn es gab allerhand zu diskutieren. Die Erfahrung von G. senior kam dabei gut zum Tragen.

Montagfrüh, am 6. Oktober, war ich wieder beim Klempner T., um Termine mit ihm zu besprechen. Nachmittags ging ich daran, Gräben für die Lichtleitungen in die Wände zu hacken, wie Herr G. es angezeichnet hatte. Es war eine viehische Arbeit: Unten ging es ja noch einigermaßen, weil die Fuge sehr breit war. Aber unter der Decke mußte ich dann Backsteine und Hohlblocksteine aushacken. Es gab viel Staub und Blasen an den Händen. Aber die Leitungen sollten nicht sichtbar sein, sondern in Riffelrohren unter Putz gelegt werden.

Außerdem schaffte ich noch den Winkelschleifer zu Herrn T., den ich ihn aus dem Westen beschafft hatte. Dann fuhr ich nach Rotterode zu Fredi Döll wegen des Transports der FR-Balken. Schließlich war ich noch bei T. der mir eine Materialliste machte und mir doch einen Durchlauferhitzer empfahl, und zwar in der Waschküche und für alle Zapfstellen. Gas ist immerhin billiger als Strom. Am besten wird sein, alles einzubauen, und zwar die Elektrode in den großen Warmwasserboiler und dazu auch einen kleinen Elektroboiler für die Dusche. Auch sagte er mir, die Zementrohre seien nichts für das Abwasser. Inzwischen habe ich ja Tonröhren; da werde ich die anderen wieder herausreißen und die Tonröhren einsetzen.

Die nächsten Tage wurde weiter an den Wänden gehackt. Am 7. Oktober, dem Nationalfeiertag, einem Dienstag, war ich den ganzen Tag dran. Am Mittwoch machte ich mich an die Küche. Dabei ergab sich das Problem, daß die Backsteinwand nachgab, als ich sie mit Hammer und Meißel bearbeitete. Ich ließ sie erst einmal aus und machte am Flur weiter.

Am Donnerstag hackte ich im Abstellraum.

Auch versuchte ich mich an dem Durchbruch von der Küche nach unten mit der neuen Schlagbohrmaschine aus dem Westen und dem 40-Zentimter Steinbohrer. Problematisch war nur, daß der Bohrer sich immer wieder löste und erst festgeschraubt werden mußte. Mit dem Meißel arbeitete ich nach, schaffte aber zunächst nur den Durchbruch, aber längst noch nicht weit genug. Auch im Gästezimmer fing ich schon an mit dem Hacken der Gräben. Leider mußte ich nach einigen Stunden immer schon wieder aufhören.

 

Mit den FR-Balken für die Garage klappte es nicht. Ich war Mittwoch früh unten beim VEB Bau. Aber Herr D. vertröstete mich auf Freitag nach Feierabend. Dann war er allerdings auch mit einem Lehrling da. Herr D. half noch mit. Wir luden sieben Balken auf den Robur–Lastwagen und luden sie auf der Baustelle wieder ab. Dann kamen wieder die Holzbalken auf das Auto und es ging damit zur „Roten Mühle“. Es waren 14 Balken, die ich wieder zurückgab.

Am Samstag allerdings entdeckte ich noch einen Balken bei Herrn H. und schaffte ihn noch weg auf die „Rote Mühle“. Herr H.trennte mir einige Bretter und hobelte die Leisten. Am Freitag hatte nämlich die Klempner nach dem Bau gesehen und noch allerhand Wünsche angemeldet: Das Gerüst müßte anders befestigt werden, weil die Latten die Dachrinne hindern, am Anbau sollte noch der Unterschlag (Bretter von unten an die Sparren) gemacht werden, die Balkenköpfe abgesägt und Leisten vor die Bretter genagelt werden (die Bretter müßten über die Sparrenköpfe weg stehen). Beim Grabenhacken ging es erst einmal nicht weiter.

 

Am Samstag baute ich ein Gerüst am Anbau, damit der Giebel von dort aus gemauert werden konnte. Erst wollte ich ein Brett aus dem WC–Fenster herausragen lassen und Bohlen darüber legen, aber das war zu niedrig. Dann nahm ich meine zwei Steigleitern und versuchte sie irgendwie zu befestigen. Die eine Leiter war zu kurz, da mußte ich erst wieder eine Verlängerung dran nageln. Ich stand in dem Fenster, hielt mich mit einer Hand fest u

nd nagelte mit der linken. Dann legte ich eine Bohle und ein Brett über die Leitern; es war schmal, aber es ging. Ich probierte es selber aus, es hielt mich aus.

Am Montag, dem 13. Oktober, räumte ich auf, vor allem im Kinderzimmer im Keller. Außerdem brachte ich die elektrischen Leitungen in Ordnung und versah sie mit Fassungen, damit ich Licht legen konnte.

Dann machte ich mich an die Zuganker am Dachstuhl. Die erste Mutter macht sehr viel Mühe. Ich klemmte schließlich die eine Seite der Stange mit der Schraubzwinge fest, hielt sie noch mit der großen Rohrzange fest und drehte mit dem Ringschlüssel. Immer wieder probierte ich, legte Holzscheiben und Beilagscheiben unter, damit ich nicht so viel auf dem Gewinde drehen mußte. Die mittlere Stange war andersherum eingeschoben und die Mutter war genau über der Treppenhau­s­öffnung. Die letzte Mutter schließlich ging fast anstandslos.

 

Den ganzen Tag regnete es endlos. Die Klempner hatten kommen und die Dachrinnen anbringen wollen.­ Auch am Dienstag kamen sie noch nicht, weil es noch etwas tröpfelte. Dafür kamen nachmittags Frank T. und Milan und veränderten die Befestigung der Gerüste und zogen auch noch Pappe am Anbau und am Schornstein auf.

Abends kam Frank Horn, um den Giebel am Anbau zu mauern. Er arbeitete erst vom Gerüst aus, dann von innen, dann wieder von außen und schließlich von ganz oben. Er setzte nur 22 Hohlblocksteine, brauchte aber von 16 bis 19.30 Uhr. Nach oben zu wurde es natürlich immer schwieriger. Mit einer Hand mußte er sicher immer festhalten. Erst reichte Hosea dazu, dann ich. Wieder blieb eine Mischung Mörtel über. Ich mauerte damit den Spalt unter dem Dach des Anbaus zu und schmierte noch einige Löcher zu. Die gelegten Lichtleitungen bewährten sich.

Aber eins ist mir an diesem Abend noch passiert: Ursel hatte vergessen, das Essen für den Maurer zu machen. Also mußte ich selber ran: Markus gab mir den „Pulverkaffee“. Ich nahm drei Löffel und schüttelte alles kräftig. Aber nachher stellte sich heraus, daß es gemahlener Kaffee war, der nur in einer Pulverkaffee–Dose war. Ursel kam nachher und brachte richtigen Kaffee. Zum Glück hatte Frank noch nicht probiert.

 

Am Donnerstag, dem 16. Oktober, war ich früh wieder beim Klempner. Zwei Mann kamen auch tatsächlich. Ich konnte aber vor lauter Pfarramtsaufgaben nur einmal kurz nach ihnen sehen. Mittags hatten sie die vordere Dachrinne fertig. Als ich Freitag wieder kam, war auch hinten die Dachrinne fast fertig, obwohl ich kein Gerüst am Anbau gestellt hatte. Vielleicht hatte das Trinkgeld seine Wirkung getan, das Ursel zum Klempner gebracht hatte, der es seinen Arbeitern weiter geben wollte. Außerdem haben sie sämtliche Bleche am Dach eingebracht. Es wurde ja auch Zeit, daß es voranging, denn der erste Schnee war schon gefallen, wenn auch nicht bei uns.

Am Freitag besorgte ich mir noch vier Betonstürze vom VEB Bau, sortierte Holz und schaffte einen Teil der einen Zoll starken Bretter hoch. Am Samstag half Hosea mit, die Bretter auf die Kehlbalken zu schaffen. Dann schafften wir noch mit dem Seil die zerbrochenen Holzbeton-Elemente hoch und die letzten 300 Backsteine. Außerdem schaffte ich in dieser Woche ein Teil des Betonkieses, der am Mittwoch gekommen war, ins Gästezimmer.

Am Montag, dem 20. Oktober, ging das Warten wieder los: Herr F. sollte mir Bretter vom Industriebau fahren, die ich mit Hosea unten an der Straße gelagert hatte, aber Herr F. kam nicht. Ich kehrte den Bau, damit die Elektriker besseres Arbeiten haben sollten. Nachmittags und abends machte ich beim Grabenhacken weiter. In der Küche versuchte ich mich wieder, obwohl die Wand sehr wackelte.

Als die Elektriker kamen, sagten sie mir, wo noch etwas fehlte. Am Dienstag machte ich dann im Hausflur weiter, zusammen mit Herrn G. Am Montag setzten sie Schalter– und Steckdosen, gingen aber um 18 Uhr, weil das Riffelrohr nicht da war, in das die Leitungen eingelegt werden sollten. Nachdem ich es bei Herrn P. besorgt hatte, konnte es gleich verlegt werden. Es ging ganz gut voran. Dienstag waren wir auch wieder in Suhl im Intershop, um Nachschub für die Handwerker zu holen. Am Mittwoch waren die Elektriker nur kurz da, um noch Kopexrohr (aus Metall und nicht aus Plaste) in die Decke einzuziehen.

 

Freitagabend rief Herr T. an, sie wollten Samstag um 6.30 Uhr kommen. Sie waren auch pünktlich da und gingen sofort zur Sache. Aus der Waschküche am Pfarrhaus wurden 700 Schindeln rausgeholt und aufs Auto geladen. Am Gerüst wurde eine Rolle angebracht und jeweils etwa zehn Schindeln hochgezogen. Die Haken wurden auf der Dachfläche angebracht, die Böcke auf der Schräge befestigt, mit der Schnur Striche gezogen. Das Wetter war trüb, es nieselte leicht.

Nach dem Mittag wurde der Regen sogar beträchtlich. Ich war da gerade zu zwei Taufen weg. Aber die Dachdecker ließen sich nicht abschrecken. Nach dem Belegen der vorderen Seite gingen sie noch an den Anbau und verlegten auch auf dem Hauptdach noch über zwei Meter.

Ich habe inzwischen die Latten eingesammelt und die Nägel herausgezogen. Dann begann ich mit dem Stapeln der gehobelten Bretter. Und am Mittag zog ich mit Hosea noch einige Holzbeton- Elemente hoch. So war eben immer etwas zu tun. Erst gegen 17 Uhr waren wir fertig und ich konnte noch zu den Tauffeiern gehen.

 

Am Montag kamen die Dachdecker wieder. Aber bald begann es zu regnen, nachdem am Sonntag schönster Sonnenschein gewesen war. Die Dachdecker arbeiteten erst noch weiter. Dann machten sie ein ausgiebiges Frühstück. Aber es wurde nicht besser mit dem Regen. Da bauten sie nur noch das vordere Gerüst ab und zogen so gegen 11 Uhr ab. Es war eben doch noch ein ganzes Stück zu machen. Ich schaffte noch die Schindeln nach oben, dann war Schluß: Immer noch war das Dach nicht dicht.

Nachmittags war wieder schönes Wetter, am Dienstag auch. Ich stapelte noch die restlichen Bretter und wartete dann auf Familie M. aus Herrenberg. Sie brachten die restlichen Sachen für die Türen mit und vor allem das Klempnermaterial. Herr T. und Herr H. bewunderten gleich am Dienstag alles. Sie waren gekommen, weil sie noch die restlichen Sparrenköpfe verkleidet hatten und ihre Leiters suchten. T.s Lehrlinge hatten die Leiter mitgenommen, weil sie mit „ET“ gezeichnet war. Aber das hieß Erich T. und nicht T.

Herr M. aus Herrenberg berichtete auch noch, daß der Glaser uns 300 Mark geschenkt hatte (gegen Spendenquittung der Kirche), weil Helmuts Geld nicht reichte.

 

Am Mittwoch wollte ich gerade zur Pfarrkonferenz, da kam Herr T. Er wollte an sich erst nachmittags kommen, war aber schon früh am Morgen da. Ich zog mich um und ging hoch. Doch die Schindeln hatten sie schon selber aufs Dach geschafft. Es lief auch alles ohne mich. Ich legte nur noch den Laufsteg und Abdeckmaterial für den Schornstein zurecht. Dabei trat ich auf dem Spitzboden auf ein Brett, das keine Unterlage hatte. Es kippte hoch, ich krachte durch und sacke ab. An den anderen Brettern konnte ich mich aber festhalten, doch ich verstauchte mir den Daumen und zog mir einen Bluterguß am Oberschenkel zu.

 

Nachher machte ich mich an das Abwasser. Die Abfallrohre mußten ja nun an den Kanal angeschlos­sen werden. Zuerst fing ich am Anbau an und grub dann einen Graben zu dem Schacht hinter der Klärgrube.

 

Am Freitag ging ich an das Abfallrohr an der Baubude. Jedesmal mußte der Schacht durch­brochen werden. Ich nahm zwei Zementrohre der Kellerentwässerung wieder heraus und verlegte sie an der anderen Hausecke. Dort war das Abfallrohr an die Längsseite des Hauses gekommen, der Kanal ging aber auf die Giebelseite zu. Mit eineinhalb Rohren kam ich bis auf die Ecke, dann schloß ich zwei Tonwinkel an, die bis ans Ende des Abfallrohrs führten. Aber es mußte alles noch mit Zement verschmiert und wieder zugeschaufelt werden.

Am Montag sollten die Maurer wiederkommen. Aber übers Wochenende war es mächtig kalt geworden, an Mauern war nicht zu denken. Der Frost wurde im Laufe der Tage immer strenger. Am Donnerstag holte ich Backsteine von Herrn H. in der Karl-Marx-Straße, die er mir angeboten hatte. Ich lud etwa 80 Stück in den Kombi, aber er ging wieder völlig in die Knie, der rechte Hinterreifen war fast platt. Also lud ich die Hälfte wieder raus. Das Erbstal kam ich kaum hoch. Es war ein furchtbarer Sturm. Dieser hatte auch die Abdeckung des Schornsteins runtergewirbelt, immerhin zwei kräftige Balken. Ich fuhr noch zur Tankstelle, um wieder Luft aufzupumpen, dann hatte ich die Nase voll.

In der nächsten Woche machte ich weiter: Ich holte die Steine bei H.s unter der Treppe hervor und fuhr sie hoch. Es waren immerhin 238 Steine, zum Teil schon einmal gebraucht, zum Teil Hochlochsteine, zum Teil Langlochsteine. Am 7. November kamen die Heizkörper und die Dachpappe. Sonst war wenig zu schaffen, weil ich für das Pfarramt etwas tun mußte.

 

Am Samstag, dem 15. November, verlegte ich das Rohr vom Anbau zum Schacht hinter der Klärgrube und verschmierte alles. Leider konnte ich noch nicht alles zuschütten, weil die Standrohre für die Dachrinnen noch fehlten. Erst am Dienstag, dem 25. November, konnte ich weitermachen. Ich wollte unbedingt vor dem Winter die Baugrube wieder ganz zuschütten. Zuerst galt es, die Zementrohre wieder heraus zu holen. Aber von außen war gar nichts zu machen. Da hackte ich im Gästezimmer den Boden auf, aber ich fand kein Rohr, so sehr ich auch nachmaß und in die Tiefe ging.

Schließlich kam mir der Verdacht, daß das Rohr so schräg durch die Wand gehen könnte, daß es im Treppenhaus herauskam. Also grub ich dort nach und fand es auch. Das Rohr unter dem Fundament mußte ich aber an den Enden zerschlagen. Dann ließ sich in auch das andere Rohr herausnehmen und ein Tonrohr hineinschieben. Es war gerade so lang, daß sich an beiden Seiten die Anschlüsse machen konnte. Ich schmierte die Öffnung wieder zu und machte auch das Loch in der Wand zu, das ich an sich für das Elektrokabel gedacht hatte. Dann wurden die Rohre bis in den Schacht verlegt und verschmiert.

Der Mörtel mußte erst fest werden, ehe ich an die Dränage gehen konnte. Am Mittwoch teerte ich die Stellen und verlegte die Dränage wieder neben die Tonrohre. Die Dränage wurde mit Kies abgedeckt, der kleine Schacht an der Hauswand abgedeckt und vermessen und schon etwas Erde über alles geschaufelt.

Da ging es darum, ein neues Loch für das Elektrokabel zu bohren. Der Bohrer meiner Bohr­maschine langte gerade so durch die Wand hindurch. Er kam auch durch das Material hindurch, obwohl innen der Schalstein natürlich gut und fest aufgefüllt war. Aber wie nun das Loch größer machen? Ich setzte von beiden Seiten den Meißel an, kam aber nicht besonders tief. Also begann ich neue Bohrungen. Mit einem Rundeisen brach ich dann die Stege zwischen den einzelnen Löchern durch. Dann noch einmal das gleiche von außen. Aber in der Mitte blieben eben doch noch zwei Nasen stehen. Ich mußte zur Probe für den Familiengottesdienst. Am nächsten Tag aber ging es fast mit Leichtigkeit. Man muß manchmal auch eine Sache überschlafen.

 

Mit dem Bohrer machte ich mir doch noch freie Bahn, schob das Plasterohr hindurch und macht es mit Beton fest. Es hatte in der Nacht schon tüchtig gefroren, aber tagsüber schien die Sonne. Ich mauerte noch zwei Reihen auf den Schacht an der vorderen Hausecke, dann war der Vormittag schon wieder herum. Abends hatten die Elektriker kommen wollen, aber wegen der Kälte blieben sie dann doch aus.

 

Am 20. November 1980 meldete ich die Fertigstellung des Rohbaus. Nur im Oberstockwerk fehlten noch die Zwischenwände, weil durch die kalte Witterung die Arbeiten unterbrochen werden mußten. Die Bauaufsicht kam auch und maß nach. Das Haus war zwei Zentimeter zu groß, aber sie sagten, das mache nichts.

Am Freitag schneite es und die Temperaturen blieben auch tagsüber knapp unter Null. Am Montag wollten die Maurer kommen, aber diese Aussicht war auch schon wieder hinüber. Am Samstag verlegte ich aber noch das Elektrokabel für den Hausanschluß: Ich wickelte es auseinander, legt es bis zum Mast, maß dann die Masthöhe (das Kabel sollte an den Mast angeschlossen werden) und die Grabentiefe noch hinzu – lieber etwas länger, als daß nachher ein Stückchen fehlt. Das andere Ende schob ich durch das neue Rohr.

Die Eingangsstelle umwickelte ich mit Isolierband und überstrich alles dick mit Teer und legte noch einmal Teerpappe darüber. Dann holte ich Schubkarre um Schubkarre und schüttete zu, wenigstens die Dränage war so einigermaßen geschützt vor dem Frost. Aber ein langes Stück Kabel lag noch draußen und war nun für Diebstähle anfällig.

 

Dann kamen die Maurer. Ich hatte ihnen ein Gerüst im Anbau gebaut, aber sie wollten nur die Trennwände im Oberstockwerk machen. Sie schimpften über die Holzbeton-Elemente, die krumm und schief sind und von unterschiedlicher Größe. Die Backsteine waren schon sehr knapp, alles in allem noch 300 Stück, dazu 200, die ich erst mal zurückgelegt hatte. Die Maurer sparten sehr. Mit dem Beil hatten wir die Stücke passend zurecht gehackt. Am Mittwoch wurde die halbe Mittelwand und ein Stück der hinteren Trennwand fertig. Es stellte sich aber heraus, daß die Holzstützen unter dem Dachstuhl schief standen. Hinten ließ sich alles zurechtrücken, aber vorne war das Treppenhaus und die Stütze stand 5 Zentimeter schief. Am Donnerstag kam Herr J. und gab an, der obere Balken müsse hinüber­geschlagen und mit einem Eisenwinkel befestigt werden.

Die Maurer schafften an diesem Tag die Mittelwand hoch und die andere Wand brachten sie auf vier Schichten. Diese Wand wurde gleich mit der Außenwand eingebunden und auch unter dem Dach auf beiden Seiten fast alles zugemauert. Aber die Backsteine, die wir oben hatten, waren auch damit alle.

Am Donnerstag machte ich mich an den schiefstehenden Balken im Oberstockwerk. Ich stemmte ein Loch neben den Zapfen, keilte die Dachstuhlbalken an drei Stellen hoch und schlug die Stütze langsam rüber in Richtung Nordgiebel. Sie stand noch nicht ganz gerade, aber es blieben somit wenigstens noch 3 Zentimeter Auflage für den Balken. Der Schmied wollte mir dazu noch einen Eisenwinkel machen. Erst mußte ich die Löcher bohren. Von Herrn H. hatte mir einen Bohrer geliehen, aber ich kriegte ihn mit dem Handbohrer („Bohrlade“) nicht in das Holz. Ich hatte nämlich über die Treppenhausöffnung mehrere Bohlen gelegt und darauf die Treppenleiter gestellt. Aber so konnte ich keine Gewalt ausüben. Also holte ich doch die elektrische Bohrmaschine und fummelte damit herum, weil der Bohrer zu dünn und zu kurz war. Ich bohrte dann von zwei Seiten und dann noch schräg, schließlich wurde mit der Bohrlade noch nachgearbeitet.

 

Im Kinderzimmer im Keller hackte ich Mittwoch und Donnerstag die Gräben (ich mußte dafür erst Sand wegschaffen), machte Durchbrüche und den Schalter am Hauseingang. Am Mittwoch waren Herr G. und Herr F. noch einmal für eine gute Stunde da, aber am Donnerstag hatte Herr G. wieder eine Nierenkolik, da kamen sie nicht.

Am Donnerstag klappt es auch mit den Brettern. Am Mittwoch hatte Herr K. es ja nicht gemacht, weil Hosea ihn zu spät gesichtet hatte. Aber dafür hatte er es Donnerstag während der Arbeitszeit gemacht.

 

Hosea und Herr F. luden die Bretter auf und fuhren sie auf die Baustelle, Markus und Ursel schafften sie rein. Markus hatte ja auch beim Aufladen helfen sollen. Aber er war wieder zum VEB Bau gelatscht und nicht zum Industriebau und hatte natürlich keinen gefunden. Am Freitag machte ich dann erst einmal eine Pause, denn ich hatte die Nase voll und blieb daheim und machte etwas zu meinem Vergnügen.

Übers Wochenende schneite es tüchtig, am Sonntag war ein scharfer Wind, an ein Mauern war nicht zu denken. Ich ging am 1.Dezember auf den Bau, um etwas aufzuräumen. Allerhand Schnee war hereingeweht. Ich siebte die einzelnen Dreckhäufchen durch. Die großen Steine schaffte ich nach draußen, das feinere Zeug schaffte ich nach oben, um es zum Auffüllen zu benutzen. Ich probierte auch aus, wie man die Fenster dicht kriegen könnte. Aber ohne die Kreissäge war es schlecht möglich.

Auch am Dienstag machte ich weiter und räumte fast alle Haufen weg, auch unten im Treppenhaus. Die beiden großen Kellerfenster stellte ich von außen mit den großen Türen und mit den Planken von dem Podium zu. Schließlich deckte ich auch den Schornstein wieder ab (auf dem übrigens noch ein Brett lag). Diesmal beschwerte ich alles mit einem Feldstein.

 

Als ich heimkam, sagte Markus „Es hat einer wegen einer Kreissäge angerufen!“ Ich nahm den Schlitten und fuhr hinter zu Herrn H. Er schippte schon Schnee, um die Maschine nach vorne zu bringen. Mit dem Schlitten ging es gut. Wir wollten damit bis ins Erbstal fahren. Aber Herr R. tat es nicht anders, er fuhr die Säge mit dem Hänger hoch. Von der Brunnenstraße kutschierten wir sie dann mit dem Schlitten bis in den Keller. Wieder war ein Stück geschafft.

Herr H. machte mich auch noch drauf aufmerksam, daß ich die Plastikplanen in den Fenstern zwischen zwei Leisten klemmen muß, damit sie einigermaßen hält. Mal sehen, wie sich das machen läßt. Am 4.und 5. Dezember machte ich die kleinen Fenster mit Brettern zu. Beim ersten versuchte ich, jedes Brett einzeln festzukleben. Dann klemmte ich jeweils alle Bretter mit zwei Stangen fest. Beim letzten Fenster nagelte ich erst noch kurze Bretter zusammen, weil nicht genügend lange da waren. Die Kreissäge war dabei sehr hilfreich. Wie üblich hat es damit erst wieder nicht geklappt: Als ich den Stecker reinsteckte, funkte es wieder. Ich machte einen anderen Stecker dran. Wieder funkte es. Da steckte ich ihn in die andere Steckdose, da ging es.

 

Am Dienstag, dem 9. Dezember, ging ich an die Fenster im Oberstockwerk. Erst klemmte ich die beiden senkrechten Latten hinein. Dann nagelte ich die Folie mit Leisten auf die Latten. Aber dann war es schwierig, die Querlatten zu befestigen. Ich mußte immer über die Ecken drüber nageln und gleichzeitig die Folie festmachen. Der Wind griff immer wieder die Folie an.

Beim zweiten Fenster wollte ich erst den Rahmen fertigmachen und dann insgesamt einsetzen. Aber das war vielleicht ein Kampf. Es paßte nicht, der Wind wehte immer wieder eine Ecke weg. Es war eine Plage, wenn man so allein an so eine Aufgabe steht. Bei den anderen Fenstern machte ich es wieder nach der ersten Methode. Aber ich mußte praktisch mit jeder Leiste nach unten laufen zur Säge und absägen; und wenn es nicht langte, dann eben noch einmal.

Zuletzt wurden noch in der Mitte noch Streben eingesetzt, damit der Wind nicht alles eindrücken kann. Zuletzt kamen noch einige Holzbeton-Elemente auf die Fensterbank. Aber so das rechte Zutrauen hatte ich doch nicht zu meinem Werk. Der Rest der Folie langte dann nur noch für einen Teil des Fensters nach der Terrasse zu. Dort setzte sich am nächsten Tag erst einen senkrechten Balken ein und baute dann den Rahmen. Auch in der Küche brachte ich die große Tür in Position: Ich setzte sie auf Füllkörper und stützte sie oben mit einer langen Stange ab.

 

Am Donnerstag war ein Brief vom Kreisbauamt gekommen: Glaserarbeiten stünden ihnen nicht zur Verfügung. Für den Ausbau des Oberstockwerks sollte ich die Leichtbauplatten verwenden (die beim bloßen Anfassen auseinanderfallen), Teerpappe lieferten sie nur für die Isolierung der Wände, nicht des Kellerfußbodens.

 

Freitag begann ich mit dem Einreißen der Baubude, weil ich die alten Türen brauchte. Eine setzte ich an der Stelle der Balkontür ein und ergänzte die Lücken durch Bretter. Drei Türen nahm ich für das Blumenfenster, setzte sie unten auf eine Bohle, nagelte sie oben mit einer Latte zusammen und stützte alles wieder ab.

Dann ging es an die Haustür. Erst nagelte ich zwei Latten zurecht, daran kamen dann waagrecht die Türblätter. An der rechten Seite war allerdings nichts zum Annageln, weil ich auch die Bretter vom Dach brauchte. Am Samstag riß sich dann die Baubude völlig ein. Damit machte ich auch die große Öffnung bis fast oben zu. Aber meine Bretter und Latten waren auf fast alle verbraucht. Etwas dunkler war es auch im Haus. Zum Schluß schleppte ich noch 20 Holzbeton-Elemente ins Haus.

 

Am Freitag, dem 12. Dezember, ging ich zum Glaser R. in der Rotterroder Straße. Er sagte, es liege vor allem am Holz, aber auch am Glas. Er dürfe an sich gar nichts für Private machen, aber wenn er das Material habe, mache er es über Feierabend. Aber bei ihm werde das Material genau vom Staat abgerechnet: für 1.000 Mark Leistung erhält er 0,4 Kubikmeter Holz. Nach dieser Leistung richtet sich aber auch seine Handwerkerprämie. Erst Ende Februar könne er sagen, ob sich etwas machen läßt.

Sonst hätten immer die Glaser und Tischler in Schmalkalden solche Sachen gemacht. Aber die würden jetzt mit dem VEB Bau und anderen zusammengeschlossen, deswegen sei es mit denen wohl nichts mehr. Das war mir das Stichwort, zu Herrn J. zu gehen. Er versprach, mir noch Lärchenbohlen schneiden zu lassen. Sie sollten für die Fenster und für die Treppenstufen sein. Auch stärkere Leichtbauplatten und (linke) 75-er Türen wollte er mir geben, solange er noch darüber verfügen konnte. Er machte einen gedrückten Eindruck und sagte: „Die Partei hat es so beschlossen, da wird es auch richtig sein!“ Mal sehen, was ich noch machen läßt.

Beim Rat der Stadt war ich übrigens auch wegen der Fenster. Aber Frau P. sagte, sie bearbeiteten nur Reparaturen, sie hätten noch Anträge von 1972 liegen. Aber die Glaser wieder sagen, für dürften nichts für Private machen. Ich sagte darauf: „Da muß ich in den Westen schreiben, da habe ich sie in 14 Tagen!“ Dazu Frau P.: „Dazu kann ich mich nicht äußern!“ Unseren Nachbarn König vom Kirchplatz hatte ich übrigens auch gefragt, aber er macht nur Reparaturen an städtischen Gebäuden (ob das wirklich so viele sind?).

 

Am Montag und Dienstag, (15. Dezember) waren die Maurer dran. Ich holte Herrn W. und Herrn B. in Oberschönau ab sie machten erst noch eine Trennwand fertig und fing mit der Wand in Hoseas Zimmer an, die sie an die immer noch etwas schiefstehende Säule setzten. An der Außenwand ließen wir Löcher offen, um Gerüst bauen zu können und die Rolle noch aufhängen zu können.

Am Dienstag waren erst noch Holzbeton-Elemente hinein zu schaffen, weil oben auf den Außen­wänden ja noch etwas aufgesetzt werden mußte. Am Dienstag kam S. nicht, da machte es Herr W. allein. Er machte die Scheidwand fertig, setzte die Holzbetonelemente auf die Außen­mauern (an der Innenseite der Holzwände mußte aber noch ein Holzbeton-Ele­ment aufgesetzt werden, das oben an die Dachschräge anschloß). Er machte auch die WC–Wand fast fertig, die er am Vortag schon angefangen hatte. Wir verabredeten uns für Samstag.

Am Mittwoch lief ich noch in der Stadt herum bei den Handwerkern. Am Montag hatten wir noch Leichtbauplatten vom VEB Bau geholt. Herr J. hatte mir am Freitag 5 Zentimeter starke Platten versprochen. Ich hatte noch vorher angerufen. Aber alles wird dort mit dem Lastwagen von Herrn B. ankamen, hieß es auf einmal: „Heute früh hat sie ein anderer geholt!“ So ist das eben: Wer zuerst da ist, nimmt mit. Ich erhielt nur noch 43 dünne Platten und drei Futtertüren.

Am Mittwoch wollte ich zum Glaser R. Ich sah ihn an der „Hallenburg“, wie er mir ent­gegenkam. Ich fuhr ihm nach und erreichte ihn an der Tankstelle. Ich sagte ihm, daß ich Holz kriegen sollte. Er gab mir die Menge und Abmessungen an. Aber er ließ auch durchblicken, daß er dafür einen Stiebel–Eltron (Durchlauferhitzer aus dem Westen) haben will.

 

Dann war ich beim Betonwerker Holland–Moritz, genannt „Grundstein“. Er zeigte mir die Fensterbänke, die schon fertig waren, und das Gewände, das in Arbeit war. Beim VEB Bau gab ich meinen Holz–Bestellzettel ab. Außerdem nahm ich noch einen Sturz über die WC-Tür mit. Ich konnte ihn gleich bar bezahlen, weil zum Jahresende abgerechnet werden muß.

Am Mittwoch holte Herr N. Bretter für mich, d. h. es waren Seitenteile von 6 Meter langen Kisten. Er hatte sie organisiert von jemand, der sie an sich in seinem Betrieb weiterverarbeitet. Am Donnerstag schaffte ich erst noch die Leichtbauplatten hinein und nahm Werkzeug mit, um die Bretter auseinanderzunehmen. Es war doch eine ziemliche Arbeit: Erst die Stege abschlagen, dann die einzelnen Bretter an den Enden und zum Teil an den Seiten von Nägeln befreien. Die eine Sorte Nägel wurde besonders leicht krumm, wenn man drauf schlug; außerdem ließ sich das Nageleisen nicht ansetzen, weil der Kopf des Nagels zu klein war.

Früh hatte es schon einmal geschneit. Nachmittags aber ging es richtig los: Es schneite dicke, nasse Flocken. Dafür half mir aber Herr K., der in der Nähe arbeitet. So schafften wir es doch noch, ehe ich zum Unterricht mußte.

Am Samstag, dem 20. Dezember, ging ich um 8 Uhr auf dem Bau, wußte aber nicht, ob Herr W. kommt, denn es war kalt, auf jeden Fall unter Null Grad. Ich sägte erst die beiden Bolzen oben in der Wand ab. Dann ging ich daran, die letzten Reste der Baubude wegzuräumen, da kam Herr W.. Wir stützen den einen FR–Balken noch ab. Dann begann Herr W., ein Loch in die Mittelwand zu brechen für den Sicherungskasten. Es tröstete mich etwas, daß er auch Mühe damit hatte. Dann zerschlug er die Steine. Gegen 11 Uhr war er fertig.

Ich schüttete inzwischen vor dem Hauseingang die Vertiefung noch zu. Dann wurde Beton von Hand gemischt. Es war immer noch kalt. Von der Wanne hatte ich erst das Eis abgehackt, damit ich ans Wasser kam. Ich goß das Wasser durch ein Sieb und schöpfte die feinen Eisstückchen mit der Hand ab. Es wurden drei Stürze noch eingesetzt: über dem künftigen Sicherungskasten, über der WC–Tür und über der Haustür der hintere Sturz. Eingemauert und übermauert wurden sie mit Langlochsteinen, die ich von Herrn H. hatte; so waren auch sie angewendet. Punkt 12 Uhr hörten wir auf. Mal sehen, ob alles fest wird. Mein im Juni gequetschter Fingernagel war übrigens an diesem Tag völlig neu herausgewachsen.

 

Am 23. Dezember hat Ursel zwar Geburtstag, aber ich wußte doch los: Herr N. holte mit mir die Fensterbänke beim Grundstein. Es war schon Nacht. Zweimal mußten wir fahren. Anschließend holten wir auch noch die Bretter aus seinem Garten.

Am Samstag, dem 27. Dezember, sägte ich dann die Bretter zusammen mit Hosea auf die ungefähr benötigte Länge. Wir packten sie im Keller übereinander, so daß man nicht mehr durchkam. Einige Bretter holten wir auch noch von oben herunter, weil die Menge wohl doch nicht ausreicht.

Am Montag lief ich noch herum wegen Material. An sich hatte ich nach Altersbach gewollt zu Frau F. zum Geburtstag. Beim VEB Bau traf ich aber Herrn J. an. Er unterschrieb mir die Arbeitszeiten, für die ich Samstagnachmittag fast alle Unterschriften eingesammelt hatte.

Dabei fragte ich ihn auch nach Sperrholz für die Decke im Obergeschoß. Wir redeten etwas hin und her und beschlossen, gleich danach zu sehen. Er zeigte mir den Stapel, den ich dann aussortierte. Es waren 80 Platten, die ich mit dem Trabant mit zwei Fahrten erst einmal heim transportierte und im Arbeitszimmer ablegte. Aber auch Blocksteine sagte er mir noch zu, ich könnte sie am nächsten Tag holen.

Auch gab ich noch eine Liste mit den benötigten Türen ab, in der Hoffnung, daß der Auftrag auch vom neuen Betrieb ausgeführt wird. Der VEB Bau kommt nämlich zum Kreisbaubetrieb, und dann ist ein anderer für die Tischler und Maurer zuständig.

Abends war ich noch bei Herrn T., um mit ihm über die Kosten für das Dach zu verhandeln. Die Schindeln waren ja schon bezahlt, aber der Restbetrag war noch so hoch, daß die Post nicht genug Geld da hatte, so daß ich doch zur Sparkasse mußte, um dort abzuheben. Unsere Ersparnisse wurden mächtig angegriffen, weil viele Sachen ohne Rechnung bezahlt werden mußten, zum Beispiel das Elektromaterial und die Bretter. Für die Dachdecker errechnete ich einen Stundenlohn von über 25 Mark, aber sie haben auch schnell gearbeitet. Man muß eben still sein. Es wurde ja nicht nach Stunden abgerechnet, sondern nach Leistung, d. h. nach Quadratmetern. Die Lehrlinge haben dabei nur den üblichen Lohn erhalten, es bleibt also allerhand Gewinn übrig. Das Dach hat mich mit den Klempnerarbeiten fast 7.000 Mark gekostet, ohne die Eigenleistungen.

Am 30. Dezember holten wir noch 250 Blocksteine. Herr B. kam ziemlich spät. Herr D. und unsere beiden Söhne halfen dabei, das Hochfahren klappte noch, es war noch nicht zu viel Schnee. Jetzt dürfte das Material für die geplante zukünftige Garage bald zusammen sein.

 

Das Jahr 1981

 

Am 2. Januar versuchte ich mich an der Dachpappe, mit der das Dach von unten isoliert werden soll. Zunächst fing ich bei den Sparren im südwestlichen Zimmer an, die Dachpappe anzunageln. Doch dann riß sie wieder ab, wenn ich sie in der Mitte annageln wollte. Bei der zweiten Bahn fing ich in der Mitte an. Aber dabei brachte ich die Bahn schief an. Aber die einmal reingeschlagene Dachpappenägel kriegte ich nicht wieder raus. Also kamen allerhand Falten zustande. Bei den anderen Bahnen ging es dann besser.

Am Samstag wechselte ich dann zwischen Erdbewegung, um noch etwas mehr das Fundament aufzufüllen, und dem Aufräumen im Haus. Das alte Fenster in der Küche machte ich noch fest. Oben füllte ich in Miriams Zimmer und ein Stück in Hoseas Zimmer den Spalt im oberen Teil der Außenmauern auf.  Am Montag, den 5. Januar, fühlte ich wieder den Dreck in dem Spalt auf den Außenwänden und räumte alles wieder auf. Am Dienstag versuchte ich, die Bretter an den Schrägen anzubringen. Erst mußten wieder die längsten aussortiert werden und die Enden dann rechtwinklig geschnitten werden. Aber mit dem          Annageln klappte es nicht: Ich kriegte zwar zwei Bretter dran, aber jedes Mal, wenn ich das neue Brett aussetzen wollte, riß das untere wieder ab, weil die Fase, die genagelt wird, so schwach ist.

 

Innenausbau:

Am Mittwoch ging ich auf die „Rote Mühle“, um Holz zu rücken für die Fenster: Ich warf die Stämme von einem Stapel auf den Wagen, schob den ein Stück vor und rollte dann alles auf ein freigewordenes Lager. Es war privates Holz, das noch nicht geschnitten war. Unten lagen noch dicke Fichtenstämme, die noch nicht geschält waren. Einer krachte mir auf der einen Seite vom Wagen runter, ehe ich ihn auf den Schienen hatte. Die Zimmerleute halfen mir, ihn wieder hoch zu schaffen. Ich lagerte die Stämme noch übereinander, weil der Platz knapp war.

Als aber Herr J. kam, wollte er die dicken Stämme wieder heraus haben, die gehörten dem Betrieb. Er schickte mir aber einen Arbeiter zum Helfen. Gegen 11 Uhr ging ich dann, weil es doch nicht so recht weiterging. Es lagen noch fünf große Stämme vor dem Lärchenholz. Aber die Zimmerleute waren am Schneiden und wollten die Stämme sowieso nehmen. Danach sollten die Messer gewechselt werden, damit daraus schöne Bohlen entstehen.

Am Donnerstag nagelte ich wieder Dachpappe an und machte die Westseite fertig. Am Freitag, dem 9. Januar, sägte ich Bretter zurecht und strich sie mit Matine an (ein farbloser, samtiger Holzanstrich). Ich baute mir eine Auflage, damit die Bretter leichter zu sägen gingen, aber so ganz gerade kriegte ich den Schnitt doch nicht hin. Am Samstag half mir Hosea ja beim Annageln, diesmal andersherum, mit der Feder nach oben. Da hielten die Bretter so einigermaßen. Aber beim untersten Brett und an der Giebelwand mußte ich zusätzliche Nägel von außen hineinschlagen, damit die Bretter nicht wieder los gingen, wenn ich das nächste aufsetzte.

Das Zusammenfügen war schwierig. Manche Bretter gingen auf Anhieb. Andere aber hatten die entgegengesetzte Biegung: Hatte man die eine Seite glücklich drin und wollte die andere einschlagen, dann ging alles wieder raus. Wenn das Brett wenigstens auf einer Seite an zwei Sparren auflag, nagelte ich es dort fest und versuchte die andere Seite hineinzukriegen. Neun Bretter brachten wir so an.

 

Am Montag, dem 12. Januar, bereitete ich zunächst die Bretter vor: zurechtsägen und streichen. Dann stopfte ich den Hohlraum hinter den Brettern mit Kamelitwolle (Steinwolle) zu. Bei jedem Weg vom Pfarrhaus auf die Baustelle nahm ich jetzt einen Schlitten voll von dem Zeug mit, zwei oder drei Rollen. Ich merkte aber auch, wie schnell alles abnahm. Ich stopfte die Kamelitwolle nur leicht hinein. Aber für die ersten neun Bretter brauchte ich acht Rollen.

Als wir am Nachmittag noch sechs Bretter oben drauf setzten, die um einen Sparren kürzer waren, ließ ich es erst einmal mit der Mineralwolle. Noch sechs Bretter der nächsten Reihe machten wir fest, dann war es zu dunkel. Am Dienstagmorgen half Ursel, noch drei Bretter drauf zu setzen und in der dritten Reihe noch zwei Bretter anzunageln. Aber wir hatten ganz große Schwierigkeiten mit dem einen Brett, das auf der zweiten Reihe aufsaß, aber noch eine Sparrenbreite über die erste Reihe hinweg ging. Wir wollten erst noch die Kinder mit zum Halten heranziehen. Aber das Andrücken in die Höhe ist eben auch schwer, da werden die Arme lahm.

Wir schafften zwei Bretter, beim dritten gaben wir es auf. Lieber setzen wir in der dritten Reihe noch einige Bretter auf. Auch sortierte ich die schmalen Bretter schon nach Längen und Schnitt und legte einige zurecht. Am Mittag gingen wir mit allen vier Mann hoch, und siehe - da klappte es dann endlich. Aber wenn ein Brett schlecht hineingeht, gibt es auch beim nächsten Schwierigkeiten. Aber wir machten die Reihe noch voll bis auf das oberste Brett, das in der Mitte nicht ganz hinein ging. Auch die dritte Reihe kriegten wir noch bis zur Hälfte hoch, dann war es zu dunkel.

 Am Donnerstag war keine Zeit, am Freitag machten wir die dritte Reihe fast fertig, nur mit dem letzten Brett klappte es wieder nicht. Wir gingen aber noch an Hoseas Zimmer. Die Bretter waren schmaler und gingen an sich gut. Nur war der eine Sparren nicht in der Flucht und es gab nun eine Delle in den Brettern. Als wir mit dem zehnten Brett wieder Schwierigkeiten hatten, hörten wir auf.

Am Samstag war ich wieder oben, strich Bretter und Schnitt Dachpappe zurecht. Da kam Herr J. und fragte, ob ich nicht mithelfen könne auf der Schneidmühle: Sein Tischlermeister brauche auch Lärchenholz und war mit dem Schwiegersohn dran. Mit anderen Worten: die vorhandene Menge sollte geteilt werden. Da mußte ich noch froh sein, daß er mir überhaupt Bescheid gesagt hat, sonst hätte ich das Holz freigeräumt und die anderen hätten es für sich zurechtgeschnitten. So fuhr ich gleich mit ihm hoch und griff ein.

Im knietiefen Schnee legte ich mit einem jungen Mann die Stämme alle auf die Schienen, damit man sie gut überblicken konnte. Die dicksten lagen zum Glück vorne. Ein Stamm mußte an zwei Seiten abgehackt werden, damit er überhaupt ins Gatter paßte. Wir schoben die Stämme hinein in die Halle zum Gatter. Die fertigen Bohlen, Bretter und Schwarten fuhren wir nach draußen auf die Schienen.

Dann haben wir den nächsten Stamm wieder mit hineingeschoben. Zwei Stämme holten wir auch ganz von hinten, über alle anderen hinweg. Bei den Bohlen machten wir zwei Haufen, für jeden kamen etwa 15 zusammen. Wir verabredeten uns für Montagabend.

Aber da kam keiner. Erst gegen 17 Uhr kam Herr J. und richtete es mir aus. Nun hatte ich aber mit Herrn F. den Transport vereinbart. Herrn J. paßte es aber schlecht mit dem Ausmessen. Aber schließlich wollte es doch tun. Herr F. mußte aber erst noch füttern, dann fuhren wir hoch zur „Roten Mühle“. Wir luden auf, Herr J. maß, zwei Bretter kam noch dazu. Am Pfarrhaus wurde alles einfach abgekippt

 

Am nächsten Tag legte ich die Bohlen erst einmal auf das konstruierte Lager. Wenn mal Zeit blieb, machte ich mich daran, die Rinde mit dem Schnitzmesser abzumachen. Auch maß ich die Bohlen noch einmal aus. Am Donnerstag holte ich mir noch die zwei Fensterbänke, die wir im Dunkeln damals nicht gefunden hatten. Die Pfaffeneller war vom Schnee geräumt worden. Aber an der Ecke blieb ich doch hängen, weil hinten im Auto das Gewicht lag und die Räder vorne hochgingen. Von H.s Garage mußte ich die Fensterbänke dann bis zum Bau schleppen. Es war wieder viel Schnee da, der dritte Winter. Mit dem Hobeln der Fußbodenbretter wurde es nichts, weil vor Schnee nicht an dem Bau heranzukommen war.

Am Montag wurde ich mit den Bohlen fertig. Ich hatte drei Stapel unter den Büschen im Garten aufgebaut. Es waren genau 0,95 Kubikmeter, wenn man die Bohlenstärke mit 40 Millimeter annahm (auf der Rechnung standen 45 Millimeter - aber in Kleinigkeiten sind wir ja großzügig).

Am Mittwoch wurden die Fußbodenbretter gehobelt (die aus Kisten gewonnenen Bretter). Zunächst schleppte ich die Bretter aus dem Keller vor Hoffmanns Garage. Herr F. kam ganz pünktlich, Herr K. war auch da. Wir schleppten die Bretter zur Maschine, sortierten sie nach Längen und Breiten. Das Problem war, daß die Bretter unterschiedlich dick waren: Einige liefen ungehobelt durch, andere wieder gingen wegen ihrer Dicke kaum in die Maschine. Erst später stellte sich heraus, daß doch noch ein Nagel in einem Brett war. Dadurch wurde das Messer beschädigt und auf den Brettern zeigte sich von da an eine rauhe Erhebung.

Pünktlich um 18 Uhr waren wir fertig, Herr F. war da, wir schleppten die Bretter wieder aufs Auto. Herr F.kippte sie an der Garage ab und ich schleppte sie mit den Jungen in den Keller. Am Freitag sortierte und schichtete ich sie: die kurzen in die Waschküche, die langen ins Wohnzimmer. Am Montag räumte ich den Kohlenkeller auf, zog Nägel aus Balken und Bretter und sortierte alles. Auch die guten Bretter im vorderen Keller räumte ich weg. Endlich konnte man sich wieder etwas bewegen. Aber in dieser Woche war keine Zeit mehr. Ich mußte erst die Ferien abwarten.

Am Dienstag, dem 10. Februar, ging es weiter Es hing immer noch an dem ein Brett ganz oben. Wir probierten wieder zu dritt, aber es klappte nicht. Ich konnte auch nicht richtig von oben drauf schlagen. Aber ich ließ mich dann doch breitschlagen, ein anderes Brett zu nehmen, und siehe da - jetzt ging es. Auch in Hoseas Zimmer machten wir mit vereinten Kräften das kritische Brett fest. Dann machten wir noch etwas weiter bei den Brettern in den anderen Räumen. Abends schichtete ich noch die Bohlen auf zwei Stapel und deckte eine Plane darüber.

Dann ging ich noch zum Glaser R.. Er sagte mir zu, wenigstens die einfachen Fenster zu machen, er sucht noch Kunden für einfache Fenster (!). Aber er hat kein Holz für Verbundfenster; aber die Verbundfenster will er im Herbst machen, wenn sein Holz trocken ist. Er will mir sogar das Holz stellen. Aber dafür erwartet er auch eine entsprechende Gegenleistung. So ist das eben. Übrigens hatte ich auch noch den Schutt aus dem Loch für den Zählerkasten raus geschafft, mindestens 20 Eimer.

 

Am Mittwoch schaffte ich zwei Schlitten mit Kamelitwolle hoch und stopfte sie hinter die Bretter. Aber das Zeug schneidet dabei so, daß ich die Nase voll hatte und wieder aufhörte. Am Donnerstag nagelten wir in Hoseas Zimmer die Bretter hoch und fingen über dem Treppenhaus an. Wieder nahm ich jedes Mal Kamelitwolle mit. Über dem Treppenhaus stopfte ich nur den Raum hinter fünf schmalen Brettern voll.

Am Freitag nagelten wir dann bis oben hoch und fingen auch schon hinten an. Die Bretter mußten zurechtgesägt und gestrichen werden. Mittags half Hosea, so daß wir die Hälfte noch schafften. Nur saßen die Bretter jetzt ungefähr drei Millimeter höher als in der mittleren Reihe. Ich stopfte die hintere Reihe noch voll.

Dann ging ich noch an den Anbau. Erst nagelte ich die Sparren fest, nachdem ich sie in der Höhe ausgeglichen hatte. So hatte ich das Maß, um die Bretter über dem Klosett und dem Vorraum zurechtsägen zu können. Dann strich ich sie noch, wenn auch die Farbe am Schluß knapp wurde und das letzte Brett gar nichts mehr abkriegte. Ich wollte aber die Farbbüchse leer kriegen, damit ich eine neue besorgen konnte.

Am Montag, dem 16. Februar, nahm ich die Plastikplane wieder von den Bohlen und trocknete sie (die Bohlen deckte ich mit Dachpappe ab). Dann schaufelten wir noch den Schnee an der Straße weg, damit der Lastwagen herauffahren konnte. Wir wollten nämlich Weißkalk und Zement holen. Außerdem erhielten wir vom Rat der Stadt die Nachricht, daß die Firma M. (Hammergasse) unsere Türen machen soll (das waren die ersten Handwerker, die uns im Plan von der Stadt zugeteilt wurden).

 

Am Dienstag kam ich zu spät zum vereinbarten Treffpunkt in Schmalkalden vor der Apotheke. Miriam mußte ins Krankenhaus, ich habe sie und Ursel erst zur Petervilla (einem Außengebäude des Krankenhauses) gefahren. Herr M. schimpfte, er war schon 5 Minuten früher da gewesen und parkte weiter hinten in der Bahnhofstraße. Und ich wartete vorne und hielt nach ihm Ausschau. Wir fuhren erst noch zum Tanken und dann nach Breitungen. Auf dem Büro schrieben sie mir gleich einen Zettel für den Zement aus. Aber mit dem Weißkalk wurde es nichts: die Freigabe sei schon vom vorigen Jahr, da könnten sie mir nichts geben. Dabei hatte ich doch vorher angerufen und sie hatten gesagt, wenn es noch vom vorigen Jahr sei, würden Sie mir sogar vom Rest etwas geben.

 Die Frau ging aber zur Bäuerlichen Handelsgenossenschaft, dort gab es Weißkalk frei zu kaufen. Doch dort mußte man bar bezahlen. Ich hatte aber kein Geld dabei. Also wieder zur Baustoffver­sorgung, ob sie mir nicht doch noch ein Lieferschein schreiben. Da fragte sie, ob ich nicht einen Scheck habe. Zum Glück hatte ich das Scheckheft bei meinen Papieren. Also gab es doch einen Zettel für Weißkalk. Aber über Kredit wird das nun wohl nicht laufen.

Wir fuhren ins Lager. Es war sehr eng dort, ein anderes Auto wurde erst noch beladen. Dann wurden vier Paletten Zement auf den Hänger gehoben und eine Palette Weißkalk. Jetzt erst stellte ich fest, daß sie mir nicht zwei Tonnen, sondern nur 21 Sack aufgeschrieben hatten. Aber das war wenigstens etwas. In Schmalkalden stieg ich wieder auf den Trabant um. In Mittelstille stand der Lastzug vor der Gaststätte. Ich zog noch schnell die Plasteplane über den Zement, denn es nieselte doch ganz schön. Am Pfarrhaus fuhren wir von hinten an den Stall heran und luden erst den Hänger ab. Herr D. half. Jeder 40 Säcke. Es war Krafttraining und auch Konditionstraining. Wir schichteten die Säcke auf die Plane in der Waschküche. Einige waren doch ganz schön eingeweicht. Ein Sack platzte Herrn D. auf (er trug sie meist auf dem Rücken, ich meist vor dem Bauch). Die Kalksäcke waren dann leichter und kamen in den linken Holzstall.

Mittags traf ich mich mit dem Glaser auf der Baustelle. Er maß die einfachen Fenster an. Am Anbau stimmte es nicht, da wurde das Fenster nach oben enger, hier hatte eben S. gewirkt. Die Fenster im Oberstock seien zu groß, sagte der Glaser, vor allem zu hoch.

Bei den einfachen Fenstern sollten wir die Sohlbänke (die steinernen Fensterbänke unter den Fenstern) zusammen mit den Fenstern einsetzen. Bei den anderen Fenstern sollten wir erst die Sohlbänke legen, und zwar möglichst hoch.

Zwischen Terrassentür und Fenster empfahl er einen Pfeiler zu mauern, aber er sagte gleich, Herr W. mache das nicht, der sei der Ansicht das Fenster müsse direkt an die Tür anschließen. Aber mir leuchtet an sich ein, daß ein fester Anschlag da sein muß. Mit dem Blumenfenster wird es wohl Probleme geben. Eine Scheibe wird nur in Zella–Mehlis zu beschaffen sein, sie soll nicht stärker als 4 Millimeter sein. Insgesamt meinte er, die Fensterfläche sei zu groß, sie dürfe nur 14 Prozent der Außenfläche ausmachen, und auf dieser Fläche gingen 50 Prozent der Wärme verloren. Verbundfenster könnten den Verlust um 30 Prozent mindern.

Am Nachmittag war ich gleich noch beim Kreisbaureparatur–Betrieb in Zella-Mehlis ist in der Talstraße, weil ich die Kinder in Zella holen mußte, die in Suhl im Schwimmbad gewesen waren und nicht wieder heimkamen. Man sagte mir dort, so große Scheiben gebe es nur in 6 Millimeter Stärke, ich müßte mich dann rechtzeitig melden. Wegen der Fensterflächen im Verhältnis zur Außenfläche des Hauses rechnete ich dann noch nach: Es sind keine 14 Prozent (und dabei ist die Dachschräge noch nicht einmal berücksichtigt). Auch wenn man das Oberstockwerk für sich nimmt, ist der Wert nur geringfügig überschritten. Und unsymmetrische Fenster im Oberstockwerk (Fenster nicht übereinander) sieht man auch manche in unserer Gegend.

Am Montag, dem 23 Februar, holte ich mit Herrn R. fünf Gipskartonplatten von der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft in Mittelstille. Dort hatte ich es angeschrieben gesehen, daß sie Gipskartonplatten haben, und siehe, es gab welche. Auch Steine für eine Vorgartenmauer hatten sie in verschiedenen Farben, aber acht Mark pro Stück war uns einstweilen doch noch etwas teuer. Anschließend machte ich mit Ursel noch die restlichen Bretter im Oberstockwerk fest. Leider stimmten bei der letzten Reihe die Fugen nicht überein, die Bretter müssen doch unterschiedlich stark gewesen sein.

 

Am Freitag ging ich an den Anbau. Die Bretter hatte ich schon zurechtgelegt. Sie ließen sich gerade noch unter die Decke bringen, weil ja die WC–Wand im Weg war. Erst kamen die breiten Bretter dran. Sie haben natürlich nicht die Qualität, aber es muß ja auch nicht alles vollkommen sein. Am Fenster kamen schmale Bretter dran. Zum Glück hatte ich sie schon alle vorher eingeschoben, denn nachher ging es nicht mehr. Wir wollten nämlich ein schlechtes Brett wieder herausnehmen, aber wir mußten es zerbrechen. Dafür wurden nun zwei kurze Bretter eingesetzt. Aber auch sie waren noch schwer festzukriegen: Ich keilte sie von der senkrechten Wand her, aber auch nach oben mußte ich keilen von der WC– Wand aus. Dann aber waren die Nägel kaum rein zu kriegen. Es blieb auch noch ein Spalt von vier Zentimetern, der dann wohl durch eine Viertelleiste abgedeckt werden muß. Auf die Querbalken nagelte ich noch Bretter auf, damit die gleiche Höhe wie bei dem Balken erzielt wurde. Auch Kamelitwolle verteilte ich noch und maß schon einmal die Bretter aus, die dann obendrauf sollen.

Am Dienstag, dem 3. März, nagelte einen Teil der Bretter über dem WC fest. Ich nahm die Bretter mit einer Fase, weil sie noch da waren, obwohl man ja an sich Fußbodenbretter hätte nehmen müssen. Es war auch so noch schwer genug, auch wenn man von oben her arbeiten konnte.

 

Am Donnerstag, dem 5. März, war ich gerade dabei, mich für eine Diamantene Hochzeit umzuziehen, als die Bäuerlichen Handelsgenossenschaft anrief, ob ich noch Interesse an Gasbetonsteinen hätte. Ich mußte erst einmal herausfinden, daß das Auto schon bereitstand. Herr D. war wieder bereit zu helfen. Hosea kam auch vom Hundeausführen zurück.

Als ich wieder zu Hause war, fragte ich, ob es mit den Steinen geklappt hatte. Da kriegte ich erst mit, daß inzwischen eine wahre Katastrophe hereingebrochen war: Als ein Lastwagen kam, fuhr Hosea mit hoch zur Baustelle, Ursel lief hinterher. Oben aber sagte der Fahrer: „Hier können wir das Leunit nicht abladen, das geht ja kaputt in dem Nassen!“ Er sagte noch: „Ihr Mann macht sie fertig, wenn wir mit dem Leunit wieder wegfahren, das gibt es nämlich kaum!“

Ursel redete von Steinen, bis sie herausfand, daß dies ein ganz anderes Auto war. Noch ein zweites Auto war hinterher gefahren und hatte auch Leunit. Sie stießen wieder zurück und fuhren zum Kirchplatz. Wer aber sollte abladen? So ein Sack wiegt einen Zentner! Außerdem stand das Auto von Herrn Luck in der Ausfahrt. Ursel suchte ihn im Betriebsteil „Stern“. Als er die Bescherung sah, brachte er noch sechs Mann mit, und die luden die Säcke in die Garage ab. Zwei Flaschen Schnaps tranken sie dafür. Also sie noch dabei waren, kam das Auto mit den Gasbetonsteinen. Herr D., Ursel und Hosea luden sie oben auf die Wiese.

Am Freitag schleppte ich die Gasbetonsteine hoch und schichtete sie bei der Klärgrube auf. Der Schluß gestaltete sich zum Puzzle-Spiel, ehe ich aus den zerbrochenen Steinen die passenden Stücke wieder beisammen hatte. Am Montag, dem 9. März, war es so mild (der Schnee fast ganz weg), daß ich mauern konnte. Ich mauerte die Rückwand des vorgesehenen Zählerkastens hoch. Weil es nur der Raum zwischen zwei schon stehenden Wänden war, war es nicht so schwierig. Da ich meinen Zement anwenden wollte, füllte ich auch noch den Zwischenraum rund um den Schornstein im Oberstockwerk auf.

 

Mittags packte ich den größten Teil des Leunits in eine Plasteplane (schon wieder brauchte ich eine für 90 Mark). Ich hatte schon alle Ängste, daß das Schmelzwasser wieder durch die Seitenwände der Garage läuft und die Säcke feucht werden. Die Plane band ich erst knapp unter der Decke fest und schichtete dann zwei Reihen zu je zehn Säcken hoch auf. Dann machte ich oben zu. Am Dienstag schaffte ich die zwei übrigen Kehlbalken und die breiten Fußbodenbretter auf den Spitzboden, weil unten Platz sein mußte. Am Mittwoch schichtete ich die Gasbetonsteine auf, die umgefallen waren, als der Schnee wegtaute. Auch zwei Stapel Blocksteine und ein Stapel mit Füllkörpern waren umgefallen. Am Donnerstag nagelte ich wieder Bretter über dem WC fest. Ich schaffte auch fast die ganze Breite, obwohl es unter der Schräge immer enger wurde.

 

Abends lief ich die ganze Woche über nach Handwerkern. Herr H. sagte mir für Mitte Mai bis Mitte Juni die Fliesenlegerarbeiten zu. Die Elektriker wollen die kommende Woche kommen. Danach die Verputzer, die bis Mitte April fertig sein wollen. Der Glaser sah sich die Beschläge aus dem Westen an und erklärte die Kupplungen für die Verbundfenster könne er nicht einbauen, er will seine Schrauben nehmen.

Bei S. in Unterschönau war ich wegen Fußbodenplatten, traf beim zweiten Mal aber auch nur die Frau an. Beim Schmied war ich: Er hatte die Standrohre für die Einleitung der Dachrinnen und die Deckel fertig, mit der Treppe hat er schon angefangen. Bei den Malern hatten sie keinen Bunakalk, aber Ilmatine sei vorrätig. Dem Schornsteinfeger sagte ich Bescheid wegen der Prüfung des Schornsteins.

Am Freitag machte ich einige kleinere Arbeiten: Die Schachtdeckel bestrich ich mit Zement­schlämpe (der Zement im Bunker war noch einwandfrei), im Oberstockwerk sägte ich die Holzkeile ab, die noch unter der Wand herausragten auch das eine Brett an der Treppenhausöffnung. Dann versuchte ich noch, das Fernsehkabel mit Gips festzumachen, aber der Gips war nicht mehr gut, mal sehen, ob es hält. Und schließlich klopfte ich noch etwas an der Mischmaschine herum, damit der Dreck etwas abging.

 

Am Samstag setzte ich die Mischmaschine in Gang und machte zwei Mischungen, die ausreichten, die Wände im Oberstock bis an die Dachschräge heranzuführen und in drei Zimmern die Fuge zwischen Außenwand und Brettern zu schließen. Die Elektriker wollen Montag kommen, die Putzer vielleicht am nächsten Samstag.

Am Montag kamen Her G. und Herr F. und machten in Treppenhaus und Speisekammer weiter. Ich hatte am Vormittag wieder etwas aufgeräumt, die Standrohre eingepaßt und noch eine Menge Holz gesägt. Der Schornsteinfeger war auch da und sah sich den Schorn­stein an. Er war an sich zufrieden, sagte mir aber, ich solle die Ritzen im Schornstein noch zuschmieren.

Am Abend ging es los mit dem Hacken der Gräben für die Elektroleitung. Vor allem im Bad und dann im Oberstockwerk wurde angezeichnet, wie die Leitungen verlaufen sollten. Am Dienstag hackte ich fast den ganzen Tag bis 21:00 Uhr. Für die Steckdosen mußte fast ganz rundherum gehackt werden. An den Fenstern ging es jeweils nach oben und von den Türen hoch und zum Dach hin. Am Dienstag schaffte ich drei Zimmer, aber die Arme und der Rücken taten auch wer weiß wie weh. Am Mittwoch war dafür Gemeindebesuch in Springstille.

Ursel mußte das Riffelrohr bei Elektriker P. besorgen. Ich hatte ihn am Vorabend angerufen, aber er hatte doch vergessen, es herauszulegen. Am Donnerstagmorgen machte ich das Schlafzimmer fertig und den Graben durch das Treppenhaus nach unten (für die Wechselschaltung). Dazu mußte ich mich teilweise auf die Bohlen legen, um an die Wand heranzukommen. Abends ergaben sich noch weitere Strecken, die gehackt werden mußten, vor allem die Zuleitungen und der Durchbruch nach unten. Also hatte ich auch für Freitagmorgen wieder meine Arbeit.

Dann sammelte ich alles Brennbare im Haus und ums Haus herum und machte ein Feuer. Das Teerzeug brannte lange, Ursel hatte alle Ängste, daß etwas passieren könnte. Gips kriegte ich von der PGH Maler. Auch Zement wurde wieder angerührt. Ich schmierte die Fugen am Schornstein von oben bis unten zu, weil beim Putzen vielleicht nicht alles ausgefüllt würde . Dann füllte ich den Fuß der Schornsteinzüge auf und machte die Fläche so gut es ging glatt. Schließlich verschmierte ich noch die Standrohre, in die die Abfallrinnen eingeleitet werden

Am Samstag kamen die Putzer noch nicht. Die Elektriker hatten auch noch genug zu tun. Mich stellten sie dauernd an: Immer noch waren Gräben zu hacken. Dann machte ich mich an die Durchbrüche vom Oberstockwerk in den Keller. Abwechselnd setzte ich Schlagbohrmaschine und Meißel ein, einmal von oben einmal von unten. Allmählich war das Loch so stark, daß ein Kinderarm hindurchgepaßt hätte. Es mußte auch eine Menge Kabel hindurchgezogen werden: zwei Kopexrohre von ganz oben, dann zwei Riffelrohre auch von oben, noch zwei Riffelrohre von den Steckdosen­strom­kreisen in Wohnzimmer und Küche. Schließlich kam noch dazu das Vierquadrat-Kupferkabel, das als Reserve bis auf den Boden gelegt wird. Übrigens ging das Kopexrohr aus, und ich mußte wieder zu P., um welches zu holen

 

Mittags fuhr ich mit dem Auto los: Zuerst zu Herrn K. nach Asbach, ob er die Fußböden machen kann; aber er war nicht da. Dann zum nach Unterschönau zum Fliesenleger S. schon zum vierten Mal, aber jetzt war er zu Fußball. Schließlich ging ich noch zu Herrn R. wegen der Holzdecke; er will am Dienstag kommen zum Ansehen.

Nachmittag versuchte ich noch, die Bretter an der Dachschräge mit Packpapier abzudecken, aber die Klebestreifen hielten nicht. Dann stopfte ich die Steckdosen und Verteilerdosen mit Zeitungspapier voll (damit sie beim Verputzen nicht zugeschmiert wurden) und zog die Nägel aus der Wand, jedenfalls im Oberstockwerk und zum Teil im Erdgeschoß. Markus half zum Teil, vor allem beim Ausmessen der Verteilerdosen. Mit Ausnahme des Flures machte ich schon jedem Zimmer eine Skizze der elektrischen Anlage.

Am Montag, dem 23. März, räumte ich morgens das Oberstockwerk auf, weil abends die Putzer kommen wollten. Auch für die Elektriker war immer noch etwas zu hacken, zum Beispiel über der Haustür entlang. Abends holte ich S.und den neuen Kollegen J. aus dem Dörmbach. Sie spritzen im Oberstock und in der Küche die Wände an. Ich rührte den Brei an und zog die Eimer hoch. Dabei riß dreimal der Henkel und der Eimer krachte runter, Herr F.kriegte die Soße ab.

Die Elektriker waren immer noch zwischendrin. Sie waren am Treppenhaus, im Anbau und im großen Kinderzimmer. Am Dienstag holte ich erst noch zehn Sack Gips. Erst hat Herr Wahl behaupt, er brauche keinen Gips, aber nun wollte er doch welchen (damit der Putz schneller fest wurde). Außerdem brauchte ich Ziegeldraht, den ich mittags bei der PGH Maler erhielt. Ich reinigte die Räume wieder. Der Zement war schon ziemlich fest. Ich siebte alles durch und legte das Feine bereit, um es am Abend wieder darunter zu mischen. Die Bretter hatte ich zum Glück gleich am Abend abgewaschen, sie hatten doch allerhand abgekriegt, vor allem die Ritze mußte sauber sein.

Abends ging es gemütlicher zu, weil nur S. da war (J. wollte aufs Standesamt, die Heirat anzumelden). Ich konnte noch den Elektrikern helfen. S. schaffte nur die Decke der Küche und der drei kleinen Zimmer. Die Holzdecke im WC war so bekleckert, als hätte er sie auch angespritzt. Zwischendrin kam Herr R. und sah sich an, wie die Holzdecke werden sollte. Er sagte, es müsse eine doppelte Sparschalung werden, auch unter die Kehlbalken müssen noch Bretter. Aber er will erst mit seiner Truppe nach dem Putzen in einer Woche machen.

Übrigens hatte ich am Sonntag noch einen Handwerker mit Truppe verpflichtet: Herrn Kühn aus Asbach, der nach Ostern die Fußböden machen will. Sägespäne soll ich dafür besorgen. Anschließend machten wir noch eine Wanderung auf den Hachelstein und nach dem Rechtal zu, am Bergwerk Sankt Andreas vorbei und ins Käbach. Miriam marschierte tapfer mit.

 

Mittwoch schnitt ich den Ziegeldraht und nagelte ihn auf die Balken. Es sah nicht so viel aus, war aber doch eine ziemliche Mühe. Mittags suchte ich noch einige Bretter heraus für die Holzdecke; nachdem ich am Morgen nachgemessen hatte, stellte ich fest, daß noch welche fehlten. Abends ging es wieder flotter, für zwei Mann ist doch mehr zu tun. J. brauchte manchmal sechs Eimer, bis S. einen verarbeitet hatte (er machte allerdings die Wände, S. die Decke). Das Wohnzimmer wurde fertig, dazu das Treppenhaus einschließlich Anbau, sogar noch ein Stück Treppenhaus im Keller. Einige Bretter zum Abziehen hatte mir Herr H. gehobelt. Eisenhaken für das Herstellen der Lehren hatte ich schon am Vortag bei Wolfgang N. (Bermbacherstraße) geholt auch Latten für ein Rahmen rund um die Fenster.

Ich konnte froh sein, daß die Maurer auch das Verputzen übernommen haben, denn an sich hatten sie genug zu mauern. Aber damals wurde noch umständlich gearbeitet: Es wurden immer erst zwei Streifen im Abstand von etwa einem Meter und mit einer Richtlatte senkrecht ausgerichtet an der Wand angebracht (die „Lehren“). Am nächsten Tag wurden dann die Flächen zwischen diesen Streifen verputzt und mit einem Brett abgezogen. Auch um die Fenster wurde extra ein Rahmen gelegt. Am nächsten Tag wurde noch einmal Feinputz aufgebracht. Bei den Decken wurde immer nur eine kleine Menge Mörtel genommen und mit Gips versetzt, weil alles schnell fest werden mußte. Schließlich wurde alles mit Schlämmkreise geweißt.

 

Eine Schwierigkeit gab es wieder, als die Mischmaschine unter Strom stand und ich zweimal einen Schlag erhielt, bis ich merkte woran es lag: Es war Wasser in die Dreifachsteckdose gekommen.

Die Elektriker wurden an diesem Abend auch erst einmal fertig. Das letzte war Steigleitung von der Hauptsicherung zum Zählerkasten. Abends hatte ich die Passionsandacht zu halten, rannte also schnell weg, zog mich um, hielt die Andacht und fuhr dann S. noch heim.

Abends fiel mir noch ein, daß ich ja vergessen hatte, die Holzdecke im Windfang abzuwaschen. Das machte ich dann am Donnerstag, aber die Flecken waren schon drin. Wieder schaffte ich eimerweise Dreck aus dem Haus. Außerdem nagelte ich in einem Feld die Dachpappe auf dem Spitzboden fest und stopfte dort noch Kamelitwolle hinein, die kleinen Fetzen, die verloren gegangen waren und die ich wieder eingesammelt hatte. Außerdem gab es noch aufzuräumen, die bekleckerten Bierflaschen zu säubern usw.

Am Freitag war wieder das Pfarramt dran. Aber Samstag fuhr ich nach Trauung und Beerdigung mit dem Rad nach Unterschönau und traf endlich auch Herrn S. an. Ich schildere ihm die Situation und sagte, am liebsten wäre es mir, wenn er auch die Verlege­arbeiten übernehme. Er schien gar nicht so abgeneigt zu sein. Ich sagte ihm, daß ich schon mit Herrn H. verhandelt habe, aber es könnte auch anders gemacht werden. Er will sich alles einmal an Ort und Stelle ansehen.

Nachher klapperte ich Steinbach-Hallenberg ab, um Handlanger zu werben. Herr H. sagte mir für Montag zu, Herr N. für Dienstag und Freitag, Herr L. für Mittwoch und Donnerstag. Samstag fehlte noch. Abends nach der Hochzeitsfeier zog ich mich noch einmal um, rührte auch Mörtel in der großen Wanne an und maß die noch fehlende Trennwand im Oberstockwerk aus.

 

Am Montag, dem 30. März, schaffte ich Bohlen und Böcke hoch, schaufelte den Kies im Gästezimmer in die Mitte, brachte das Lichtleitungssystem wieder in Ordnung, suchte mir Balken für die Trennwand heraus und machte so allerhand Aufräumarbeiten. Aber am späten Nachmittag stellte sich heraus, daß statt der erwarteten fünf Leute nur S. kam: Herr W. hatte es am Ischias, Herr H. hatte sich eine Rippe gebrochen, F. und J. waren in der Gegend von Schleiz, um dort Windbruch aufzuarbeiten (sie wurden dorthin zwangsverpflichtet). S. wollte weiter anspritzen.

Also hieß es, die Geräte wieder nach unten zu schaffen, vor allem aber: Die Zimmer schnell ausräumen. Die Jungen halfen dabei, bis auf eine Zeit, wo Hosea abgehauen war, weil ihn Markus angeblich geärgert hatte. Die Bretter in der Waschküche schafften wir schnell in den ersten Stock, die Jungen transportierten sie später bis auf die Kehlbalken hinauf. Das Holz warfen wir einfach nach draußen. Die Steine gaben wir durch das Kellerfenster hinaus und setzen sie am Giebel auf. S. machte Kartoffelkeller, Hausflur (den Rest), Waschküche und Heizung.

Am Dienstag schaffte ich Bohlen und Böcke wieder hoch, siebte den Abfall vom Vortag durch, sortierte das Holz und hackte die kleinen Stücke ofenfertig (jedenfalls einen ganzen Teil). Abends kamen S. und B. und nahmen sich das Schlafzimmer zum Verputzen vor. Sie schafften es auch bis auf zwei Seiten am Schornstein und ein kleines Stück der Wand am Eingang.

 

Am Mittwoch kam Herr W. und hatte gleich eine Menge zu kritisieren: Die Richtlatte hatte an der einen Seite einen Bauch, wenn man die Wasserwaage anlegte, war die Latte nicht gerade. S. hatte mir nur gesagt, sie müsse gehobelt sein, aber nicht, daß beide Kanten parallel sein müssen. Dann vermißte er die Sparschalung an der Decke. Angeblich hatte er mir gesagt, sie müsse vor dem Putzen dran sein. Jetzt war guter Rat teuer. Aber mir war das an sich auch klar, daß es mit dem Putzen schwierig würde, wenn oben immer noch ein Spalt offen bliebe.

 

 

Her R. wurde geholt. Er sah auch ein, daß etwas gemacht werden mußte. Die Lösung war: In der Mitte wurden Bretter zwischen den zwei Kehlbalken angenagelt, an die dann wieder die langen Bretter für die Sparschalung unmittelbar neben der Wand angenagelt werden konnten. Die Bretter hatte ich schnell gesägt, aber nur mit Mühe an genagelt. Dann wurde noch eine Backsteinschicht oben auf die Mauer aufgesetzt und vor allem auch die Kehlbalken untermauert. Beim Verputzen ging es nicht so recht weiter: Das Schlafzimmer wurde fertig und in Markus‘ Zimmer wurde die eine Wand fast fertig.

 

Am Mittwoch kamen sie zu dritt. Als Handlanger half Herr L. Allerdings hatten wir über lange Strecken nichts zu tun, weil es oben nicht so flott weiter ging: S. dokterte an seiner Ecke herum, Herr W. unter der Dachschräge, B. machte Lehren für den Verputz. Anstatt nun aber die Fläche zu verputzen, machten sie in Hoseas Zimmer weiter Lehren; angeblich waren die anderen Lehren noch nicht genügend fest geworden. Aber schließlich wurde Markus‘ Zimmer doch noch fertig und in Hoseas Zimmer die Lehren.

Die Rahmen für das Fenster setzte ich am nächsten Morgen um. Wieder mußte ich etwas von den Latten abschneiden, weil jedes Fenster etwas kleiner war als das vorhergehende. Ich habe Donnerstagfrüh auch die beiden Kehlbalken noch verlängert und an den Giebelseiten eingesetzt. Nun wird sich der Fußboden auf dem Spitzboden leichter verlegen lassen.

 

Donnerstagabend hätte ich schwer verletzt werden können: Ich stand unten an der Treppe. Ursel kam mit einem Eimer in der Hand herunter. Plötzlich schepperte es. Ich nahm an, Ursel hätte den Eimer fallen lassen. Dabei hatte Markus ganz oben einen Eimer an den Haken gehängt, ohne daß unten einer das Seil festhielt. Sonst sagte er es immer, wenn ein Eimer kam. Diesmal vergaß er es, und ich stand ausgerechnet unten. Der Eimer sauste zum Glück an mir vorbei und traf mich nur mit der Kante am Oberschenkel.

Freitagfrüh machte ich oben etwas sauber und ging dann an das Sieben des Weißkalks. Das ist nicht nur eine Strafarbeit, sondern eine Sträflingsarbeit. Der Kalk kommt natürlich in die Nase und in die Lunge und nimmt die Luft. Man muß aber unmittelbar über dem Sieb arbeiten. Schutzbrille und Handschuhe helfen nicht viel. Auch im Freien war es kaum besser. Zwei Säcke siebte ich so und füllte sie wieder in andere Säcke. Das Sieb hatte ich von Herrn H..

Dann schaffte ich noch den Kies aus dem Kinderzimmer, weil ich dort den Sand sieben wollte .Früh hatte ich noch zehn Sack Weißkalk geholt. Über Mittag organisierte ich noch zwei alte Balken von Herrn J. (Wolfstraße). Am Abend machten Herr Wahl und Bernd das Zimmer für Hosea fertig. Sie haben nur eineinhalb Stunden wirklich gearbeitet. Das liegt sicher daran, daß Herr W. es ziemlich im Rücken hat und auch bei sich selber bauen will. Deshalb kam sie auch am Samstag nicht, was mir ja paßte, weil da Synode war.

 

Am Montag, den 6. April, siebte ich weiter Sand durch. Das ist auch eine langwierige Sache. Im feinen Sieb sieht man erst einmal, wieviel Steine in dem Sand aus Oberrohn sind. Etwa die Hälfte muß man aussortieren. Seit Wochen gibt es in Oberrohn keinen Sand, weil die Mühle kaputt ist. An drei Stellen habe ich dann bestellt, aber es gibt keinen. Auch Herrn K.in Rotterode haben sie jetzt wieder auf Ende der Woche vertröstet.

Abends wurde Markus‘ Zimmer mit Feinputz versehen, auch eine Wand im Schlafzimmer wurde verputzt. Am Anfang mußte es da schnell gehen, aber nachher war es weniger. Abends dauerte es noch relativ lange, weil der Putz erst anziehen mußte, ehe er gefilzt (noch einmal abgerieben) werden konnte.

 

 

 

Am Dienstag schaffte ich den Dreck von oben nach unten und siebte ihn durch, um noch etwas Sand für den Grobputz zu gewinnen. Ich klopfte die Brocken noch einmal klein und siebte sie noch einmal durch. Erst den Rest kippte ich draußen auf den Weg. Mittags fuhr ich nach Asbach, um das Auto wieder zu holen. Radlager und hintere Feder mußten neu werden. Ich blieb dabei, bis das Auto fertig war. Kurz vor 16 Uhr kam ich fort. Abends brauchte ich das Auto dann doch nicht, denn als neuer Mitarbeiter war seit Montag schon Herr L. da, der S.heimfuhr. Die beiden anderen Zimmer wurden fertig.

Am Mittwoch machte ich noch zwei Mischungen Feinputz, damit der gesiebte Kalk noch angewendet wurde. Hoffentlich hält er sich bis Samstag. Ich schaffte ihn hoch und schüttete ihn in Kübel. Dann kehrte ich noch einmal, siebte wieder, schaffte nach unten. Auch an der unteren Treppe räumte ich auf und gewann so noch einmal sieben Eimer Sand. Abends wurden Miriams Zimmer und der Flur mit Grobputz fertig. Herr W. war erst 17.30 Uhr gekommen, weil ihn Leute noch aufgehalten hatten. Um 20.20 Uhr ging er wieder, die anderen machten noch bis 21.30 Uhr. Am Donnerstag räumte ich wieder auf, die Bohlen usw. nach unten, die Lehren an Türen und Fenster abgemacht, Dreck gesiebt, nach unten geschafft.

 

Zwischendurch kam Ursel: „Du kriegst Sand!“ Das Auto kam auch gleich hinterher. Sie hat ein Auto von V. auf dem Kirchplatz gesehen und hatte den Sand abgebettelt (er sollte an sich nach Rotterode). Er war aus Rosa die einzige Möglichkeit, im Augenblick noch Sand zu erhalten. Nun ging ich daran, denn noch im Keller vorhandenen Sand aus Ober­rohn mit dem feinen Sieb durchzusieben, denn wer weiß, wann ich wieder einmal feinen und trockenen Sand kriege. Außerdem wollte ich Platz schaffen für den neuen Sand. Noch am Freitagmorgen hatte ich damit zu tun. Als ich es satt hatte, schaffte ich noch sieben Schubkarren ins Treppenhaus.

Dann ging ich an den Sand aus Rosa und begann ihn durch das große Sieb zu werfen. Jetzt erst stellte sich heraus, daß doch allerhand Steine darin enthalten waren. Die großen sortierte ich gleich auf einen Haufen, die kleineren wieder auf einen anderen Haufen. Guten Sand gewann ich nur 17 Schubkarren an diesem Tag. Die Hauptschwierigkeit war die Feuchtigkeit. Das Sieb verklebte immer wieder, man kriegte nur schwer etwas durch. Um 16 Uhr hörte ich auf.

 

Samstag früh kamen G. und S. auf dem Moped. Ich hatte mich auf einen geruhsamen Vormittag eingerichtet, weil ja Feinputz gemacht werden sollte und ich schon eine Menge vorbereitet hatte. Aber kurz darauf kam auch noch B. und es hieß: Es wird Grobputz gemacht! Dafür war aber gar nichts vorbereitet. Die Latten und Kästen waren nicht unten, die Fenster noch zugestellt, der Gerüstbock nicht weiter gerückt. Unten im Flur lag der Sand aus Oberrohn im Weg, den ich ja noch mit dem feinen Sieb durchsieben wollte. Zum Glück war ein Teil des Sandes aus Rosa gesiebt, aber ich brauchte ihn dann doch nicht. Es war ja noch das grobe Zeug von dem Sand aus Oberohn da, auch etwas Kiessand und einige Abfälle.

Im Laufe des Tages kam dann noch mehr dazu. Um 8 Uhr kam Ursel und sah die Bescherung. Sie kehrte gleich wieder um und klingelte Herrn D. heraus, unsere „Feuerwehr“. Er schaffte die Eimer immer hoch, so daß etwas Luft war. Zwischendurch siebten wir noch einen Dreckhaufen durch mit früheren Abfällen und gewannen vier Schubkarren. Dann siebten wir noch den Sand vom Grundstück, der noch vom letzten Jahr lag. Wieder einige Schubkarren. Markus versuchte sich am Nachmittag an dem Sand aus Rosa, gab es aber bald auf.

 

 

 

Ein besonderes Problem war der Kalk: Ich hatte nur noch etwa einen Sack ungesiebten Kalk einge­weicht. Den nahm ich sofort aus der Wanne und weichte neuen ein. Der abgelagerte reichte bis zum Frühstück, das andere bis zu Mittag. Um 11 Uhr habe ich in der Zinkwanne, in der ich an sich das Wasser sammelte, noch eine Mischung angesetzt. Davon brauchten wir auch noch etwas. Den Rest schaufelte ich in die Badewanne und setzte in der Zinkwanne noch einmal eine neue Kalkmischung an.

G. war nur bis zum Mittag dar. Aber geschafft wurden das Treppenhaus samt Vorbau und im Wohnzimmer der Schornstein und alle Putzlehren. Allerdings mußte ich auch meine letzten Latten hergeben, denn es sollten ja alle Türen und Fenster eingerichtet werden. Hätte ich das gewußt, dann hätte ich es doch schon vorbereiten können. Auf dem Heimweg von Oberschönau war ich noch bei Dachdecker T. und brachte die Trennscheiben aus den Westen.  Dann war ich noch bei Klaus Wilhelm, dem Zimmermann in der Oberhofer Straße, wegen der Trennwand in Miriams Zimmer. Er sagte, ich solle die beiden auf die Mühle bringen.

 

Am Montag, dem 13. April, war wieder Kehren und Aufräumen dran, meist dauert es so etwas zwei Stunden. Dann siebte ich noch Sand, bis die Verputzer kamen. Da hatte ich den Haufen wenigstens einmal durch. Abends kamen Herr H. und die vier Verputzer. Sie wollten erst Feinputz machen. Weil aber ein Handlanger da war, machten sie doch Grobputz im großen Zimmer. S. ging an die Speisekammer und versuchte dort sein Glück.

Wir hatten tüchtig zu tun. Die Mischmaschine lief ständig. Herr H. schaffte hoch. Denn selbst gesiebten Sand mischte ich zur Hälfte mit dem Kiessand, dazu die Abfälle. Aber es hätte nicht gereicht, wenn wir den Sand aus Rosa nicht gehabt hätten. Diesen mußte ich auch mit Kiessand mischen. Gegen Schluß war es Herrn H. zu viel, da wechselten wir dann noch. Ich war jedenfalls ziemlich fertig, auch wegen der Nervenanspannung und der Hetze. Aber das Zimmer wurde fertig.

Am Dienstag, als ich beim Aufräumen war, kam Herr M. mit einer Fuhre Sand – vier Tonnen. Eine halbe Stunde später kam Herr K. – mit sechs Tonnen. Nun mußte ich schnell den Zement noch einsacken, um die Plane frei zu kriegen. Etwa 15 Sack waren es. Kalk mußte auch noch gesiebt und eingesumpft werden. Abends ging Herr W. an den Feinputz in Miriams Zimmer. Herr L. machte glatt und rieb ab. S. versuchte sich inzwischen an den Decken im Speisekammer und Bad. Es dauerte endlos lange und unheimlich viel Material ging drauf. Und als er im Bad abfilzte, fiel an mehreren Stellen wieder etwas ab. Er macht es wieder dran, aber es kam wieder. Ein Loch blieb. Es wird am Mittwoch noch einmal alles abgefilzt. Darauf fiel der Putz im Bad an einer anderen Stelle ab. Siegfried hatte einfach zu viel Kalk mit Gips angehört und zu dick aufgetragen.

Mittwoch früh fiel mir ein, daß kein Kalk mehr da war und Mittwoch überall zu ist. Aber Frau M. bei der PGH Maler war so freundlich, mir doch aufzuschließen. Ich siebte und sumpfte ein. Dann wurde Gerüst in der Küche gebaut: Füllkörper und Blocksteine übereinander, Balken drüber (insgesamt neun Säulen), schließlich Planken und Bohlen. Dazu mußte ich noch den Bunker abreißen, um die zwei Planken zur Verfügung zu haben. Dann siebte ich Sand durch. Der neue Sand aus Oberrohn ging ganz gut, mit wenig Steinen. Auch den Sand aus Rosa siebte ich zur Hälfte noch einmal durch und schaffte die Steine an den Zaun. Abends war die Küche bald fertig, weil vier Mann ran gingen. Herr W. hatte sein Rührgerät dabei. Immer 3 - 4 Eimer wurden angerührt und kamen gleich an die Decke. Sogar die Decke im Treppenhaus wurde noch fertig.

 

Am Donnerstag besorgte ich erst noch einmal Kalk und erhielt dabei auch gleich noch zwei Rollen unbesandete Dachpappe. Dann siebte ich den restlichen Sand aus Rosa durch. Die Balken hatte ich übrigens auf die „Rote Mühle“ gebracht und gleich neun Papiersäcke mit Sägemehl mitgebracht.

Am Abend wurden Flur, Speisekammer und Vorbau mit Feinputz versehen. Ich hatte abends noch Gottesdienst. Aber zur Vorsicht hatte ich so viel Kalk angerührt, das war natürlich ungünstig.  Punkt 21 Uhr war ich wieder da, um S. heim zu fahren.

An Karfreitag wollten wir nach Heygendorf. Aber hinter Oberhof klapperte es vorn im Auto, als sei alles auseinandergeflogen. Wir liefen bei eisiger Kälte in den Ort zurück und konnten nach etlichen Versuchen Herrn H. anrufen, der uns abschleppte. Dabei hätte ich das Auto doch jetzt sehr gebraucht. Erst am Dienstag konnte ich das Auto zur Werkstatt Dittmar schaffen.

Am Samstag, dem 18. April, kamen die Handwerker nicht. Aber es gab natürlich auch so genug zu tun auf dem Bau. Es war wieder aufzuräumen und Dreck zu sieben. Dann baute ich ein Gerüst im großen Zimmer aus Bohlen und Planken. Dann goß ich den Füllkörper aus, der zerbrochen war. Von unten hatte ich eine Stütze eingebracht und mit Brettern zugemacht. Oben füllte ich etwa eineinhalb Eimer Beton ein. Schließlich ging ich noch daran, Leichtbauplatten aus dem Wohnzimmer ins Oberstock­werk zu bringen. Mittags war Predigt zu machen.

Die Maurer waren am Samstag bei Herrn K.. Am Sonntag sah ich, daß sie dort nicht fertig geworden waren. Für den Fall war ausgemacht, daß ich sie Montagabend fertig machen wollten. Aber als ich Montag mit Herrn Wahl sprach, das sagte er, sie hätten auch noch Dienstag zu tun. Ich hätte mich ja am Sonntag nicht noch einmal gemeldet, da hatte er Herrn K. zugesagt, sonst hätten sie dort erst Donnerstag und Freitag weitergemacht. Das war natürlich ungünstig. Ich war ja da gewesen, hatte ihn aber nicht angetroffen. Und ausgemacht war es anders. Jetzt brauchte ich wieder einen Handlanger und war selber nicht dabei.

 

Am Dienstag riß ich erst einmal die Zementrohre Im Keller wieder heraus. Es war doch viel Arbeit. Das letzte Rohr, das unter der Wand hindurchging, mußte ich zerschlagen. Auch der Senkasten mußte raus, weil sonst die Tonrohre nicht hineinzuschieben waren. Zweimal lief ich und holte Tonrohre, ein weiteres hackte ich ab (es gelang ausnahmsweise auch prima). Nach dem Mittag mußte erst das Auto weggeschafft werden. Dann wurde das Abwasserrohr wieder zubetoniert. Schließlich wieder Krafttraining: Den gesiebten Sand aus Rosa schaffte ich wieder nach draußen, damit Platz wurde für den Sand aus Oberrohn. Dann trug ich wieder einige Leichtbauplatten nach oben, auch die Sägemehlsäcke, und die Teerballen raus.

Abends wurden dann Handlanger gesucht: Herr N. mußte Tschechen betreuen, Herr D. war nicht da, Herr L. sagte schließlich für Donnerstag zu. Am Mittwoch war früh Pfarrkonferenz. Mittags machte ich den Kalk wieder naß, siebte Sand durch das Vier-Millimeter-Sieb und siebte wieder Dreck durch. Abends kamen S. und G. und machten die Decke in der Heizung fertig Viel war es nicht, ich hatte immerzu Zeit für anderes, schaffte noch Leichtbauplatten hoch (vom Keller in die Küche und auch vom Wohnzimmer ins Oberstockwerk).

 

Schwierigkeiten gab es mit dem Wasser, denn wegen der Nachtfröste hatten H.s das Wasser abgestellt. Frau H. wollte, daß es gar nicht wieder eingestellt wird; aber ihr Mann machte es doch, ich ließ den Schlauch auch gleich wieder leer laufen. Am Donnerstag, dem 23 April, war das Gerüst abzubauen, Dreck zu sieben, Türen und Fenster anzuschlagen. Die Kästen mußten sauber gemacht werden. Aber auch hinter dem Haus räumte ich auf und deckte die Schächte ab. Auch Leichtbauplatten wurden wieder geschleppt. Abends verputzen Herr W. und Herr R. den Heizungsraum und auch die Innenwand in der Waschküche. S. machte die Decke in der Waschküche.

 

 

Freitagmorgen war die Wasserleitung eingefroren. Vor allem mein Schlauch war voll zu. Ich legte ihn in die Sonne. Aber es dauerte doch wohl eine Stunde, bis der Schlauch wieder flott war. Mittags stellte sich heraus, daß auch bei H.s im Schuppen der Schlauch kaputt war. Dabei war das Wasser am Haus sofort gelaufen und auch bis zur Garagenecke gekommen. Ich ließ noch einmal alle Schüsseln volllaufen, obwohl sie schon mit Kalk gefüllt waren.

Wieder hatte ich zu sieben: Kalk und feinen Sand, Dreck aus der Waschküche und dem Gästezimmer, wo ich den Feinputz hergestellt hatte. Im Kartoffelkeller baute ich ein Gerüst. Ich rüstete Türen und Fenster ein. Auch schaffte ich schon einiges Material in den Heizungsraum: Kalk, Zement, Leichtbauplatten. Zwei Sack Gips trug ich nach oben. Abends kam Herr W. nicht, weil er bei sich etwas zu tun hatte. S. machte die Decke im Kartoffelkeller, während B. die Wände in der Waschküche machte. Als ich kurz nach 20 Uhr wieder kam, hatten sie schon aufgehört. Ich hatte ja Unterricht.

Am Donnerstag hatte ich ja gedacht, die Decken in den drei kleinen Räumen würden gemacht. Ich hatte Feinputz vorbereitet und dachte, ich könnte die Zeit überbrücken, in der ich Unterricht hatte. Aber als Herr W. kam, wollte er die Wände verputzen. Aber zweier­lei Putz zu liefern ist auch schwierig. Zum Glück hatte ich viel Feinputz vorbereitet. Aber nun waren Schubkarren und Eimer voll. Ich hatte meine Mühe: Mischmaschine in den anderen Raum, Sand war zum Glück da, einen Eimer machte ich leer, Wasser mußte sich mit dem Eimer holen, indem ich sonst den trockenen Zement hatte. Gegen 18.30 Uhr kam Herr L. den wir doch noch geholt hatten, um weiterzumachen. Am Freitag half Herr D., als ich weg mußte.

Die „schönste“ Arbeit am Abend war immer das Reinigen des Rührgeräts. Das ist eine Geduldsprobe, weil man immer noch Reste entdeckt. Abends fuhr ich mit S. erst zu Herrn W. Er will am Samstag kommen! Dann ging es zu Herrn L. (er hatte am Mittwoch Kalk ins Auge gekriegt und war zwei Tage krankgeschrieben). Ich hielt bei der Bäckerei in Unterschönau. Aber S. behauptete, das Haus sei weiter unten. Ich fuhr bis zum Laudenbach zurück. Dann liefen wir wieder nach oben bis zur Bäckerei. Dort war es dann auch. Her Lehmann sagte zu. Dann nahmen wir noch einen Kasten „Wernesgrüner“ (Bier) aus dem Betrieb für S. mit. Nur gut daß ich seit Donnerstag mein Auto wieder hatte, denn da Hjer L. ausfiel, mußte ja S. gefahren werden.

 

Am Samstag ging es an die Decke im Wohnzimmer. Die Seite nach der Straße zu ging auch ganz gut: Erst wurde der Verputz auf die FR-Balken aufgezogen, dann die ganze Fläche verputzt, mit der Latte nachgeprüft, dann noch einmal mit der Glättscheibe eine dünne Schicht darauf und nach einiger Zeit wieder abgefilzt.

Ich hatte tüchtig zu tun, denn unten wurde gemischt und dann mit Eimern hoch getragen. Vier Mann brauchen doch allerhand. Dazu Wasser und Gips und was sonst noch so nötig ist. Nur wenn gefilzt wurde, ging es etwas langsamer. Im hinteren Teil des Zimmers war eine Menge aufzutragen. Wo die Hohldielen lagen war es stellenweise bis zu fünf Zentimeter. Mittagessen gab es erst um 13.30 Uhr, weil da die Decke auch hinten fertig aufgezogen war und antrocknen sollte. Nach dem Essen kam die dünne Schicht dran. Und dann machten sie noch an der hinteren Wand weiter. Um 17 Uhr war Feierabend. Am Montag, dem 27. April, wurde aufgeräumt: Gerüst abbauen, Bohlen säubern, Steine stapeln, kehren.

 

Um 10 Uhr kam Herr S., der Fliesenleger, und sah sich alles an. Er hatte nichts dagegen, daß alles in Küche und Bad bis oben gekachelt werden soll. Für den Fußboden will er auch sorgen, Travertin oder Agglomerat. Aber erst müßte alles andere fertig sein, auch die Türen. Mittags machte ich dann Kalk für Feinputz, ein Waschkessel und ein Kalkkasten voll. Iich machte mich an das Ausräumen des Kinderzimmers.

Herr D. half, die Gipskartonplatten wenig­stens bis ins Wohnzimmer zu schaffen. Aber das Gewände für die Fenster schafften wir nicht. Als dann die Putzer kamen, wuchteten sie die Teile hoch. Dann kamen noch die rechtlichen Leichtbauplatten in den Heizungsraum.

 

Dann ging S. ans Werk: Es wurde wieder angespritzt, so daß rundum die Fetzen flogen. Ich war mit der Maschine mittendrin, zeitweilig ging ich aber auch ins Nebenzimmer. Aber S. schaffte beide Räume und machte nachher auch beim Feinputz mit. Ich mußte noch einmal zwei Eimer Feinputz machen, damit das Wohnzimmer fertig wurde. hatte ich aber keinen gesiebten Sand auf Vorrat. So mußte ich nach draußen, wo es die ganze Zeit geschneit hatte und eine geschlossene Schneedecke lag. Unter der Plane wühlte ich den Sand heraus, schaffte ihn in den Keller und siebt ihn durch. Für das Anspritzen langte übrigens das Sand, den ich aus dem Dreck ausgesiebt hatte oder der beim Aussieben des feinen Sandes übriggeblieben war.

Am Dienstag war wieder Aufräumen und Aussieben dran. Ich habe wieder zehn Sack Kalk bei der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft geholt. Sie gingen aber bald drauf, immer wieder mußte eingesumpft werden. Zwei Sack siebte ich und rührte sie in der Wanne an, aber nachher stand alles nur im Weg herum. Mittags fuhr ich erst nach Oberhof, um Zigaretten und Zigarren zu holen. G. nahm S. nicht mehr mit, weil es so schlechtes Wetter war. In Oberhof hat es so geschneit, daß der Schneepflug gehen mußte.

Sehr viel wurde an diesem Abend nicht geschafft. S. machte sich am Kartoffelkeller zu schaffen und machte die Wände fertig. B. putzte tüchtig Lehren im Kinderzimmer. Türen und Fenster hatte ich eingerüstet. B. putzte gleich drum herum, damit ich die Latten am nächsten Tag im Gästezimmer anbringen konnte. G. fing schon an, die Lehren zu füllen. Am Mittwoch mußte dann umgerüstet werden auf das Gästezimmer und das Treppenhaus, Kalk anrühren, Sand rein schaffen. Aber abends langte das Sand doch nicht, ich mußte zwischendrin immer wieder zwei oder drei Schubkarren Sand holen.

G. und J. machten das Kinderzimmer fertig. Ich schaffte es ganz gut, weil es nur kurze Wege waren. S. putzte Lehren im Gästezimmer. Er war ganz stolz darauf, daß er eine  ver­antwortungsvolle Arbeit übernehmen konnte. Als er am Treppenhaus war, fragte ich einmal: „Wo soll ich denn Kalk denn hin tun, Chef?“ Er war ganz stolz: „Meinen Sie denn mich?“ Ich antwortete: „Es ist doch klar, heute der Chef ist!“ Daran wird der sein ganzes Leben denken.

Zwischendurch sah er immer nach den anderen, ob sie es auch richtig machen. Als sie fertig waren, erklärte er J., wie man Lehren putzt. Es dauerte unheimlich lange, es wurde spät. B. hatte gewollt, daß alle Lehren im Treppenhaus fertig werden. Aber S. entschied, die anderen Lehren könnte man auch am Donnerstag machen, weil die Back­steinwände schnell anzögen. den schon angeführten Kalk brachten sie im Gästezimmer auf.

 

Ein Problem tat sich aber noch auf: Gegen 18 Uhr erhielt ich wieder einen elektrischen Schlag, als ich an die Mischmaschine faßte. Das war vor zwei Wochen schon einmal so, damals war Wasser in die Dreifachsteckdose gekommen. Aber diesmal war dort alles trocken. Ich wußte mir nicht anders helfen, als jedesmal den Stecker herauszuziehen, wenn ich an die Maschine ging. Aber dadurch dauerte alles länger, vor allem das Entleeren der Trommel. Gegen 19 Uhr ging ich schnell mal runter zum Pfarrhaus und sagte Bescheid. Hosea fuhr zu Herrn G., aber er war nicht da.

 Da ging er zu B.. Aber Herr B. war bei W.s. Hosea erfuhr dorthin. Herr B. sagte zu, daß er kommen wollte. Gegen 20 Uhr war er auch da. Er fragte gleich, ob der Schutzschalter herausgesprungen sei. Das war nicht der Fall. Da fragte er weiter, ob vielleicht ein zweipoliges Kabel dazwischen wäre. Da stellte sich heraus, daß schon die erste Strippe vom Baustromkasten aus nur zweipolig war.

Herr B. riet mir ab, die Maschine nicht noch einmal in Gang zu setzen. Ich sollte eine richtige Verlängerungsschnur kaufen. Wenn dann wieder Strom auf der Maschine wäre, flöge sofort der Schutzschalter heraus, wenn ein Fehler vorhanden wäre. Ich faßte das Ding also nicht wieder an, zog den Stecker raus und wusch die Maschine von Hand ab.

Am Donnerstag war ich mit Ursel beim Arzt in Schmalkalden. Dabei fragte ich im Elektro­geschäft nach Stromfix–Verlängerungsschnüren. Doch sie hatten nur ein 40 Meter langes Kabel für 140 Mark. Gegen 11.30 Uhr kam Ursel beim Doktor heraus. Schnell ging es heim, umziehen, zur PGH Maler und Kalk holen (es kamen ja drei Feiertage). Den einen Sack rührte ich noch an, zu dem einem dazu, den ich schon am Vortag angerührt. Aber mit dem Kabel klappt es nicht. Im HO-Laden war „wegen Warenüber­nahme geschlossen“. Der Konsum führt so etwas nicht. Bei Letz-Söhne hatten sie schon vorzeitig geschlossen. Ich zog mich wieder um und ging zu Frau L., die 90. Geburtstag hatte. Auf dem Rückweg ging ich zu Elektriker P. Aber dort ist auch erst 14.30 Uhr auf. Also erst wieder heim, umgezogen, wieder zu P.: kein Stromfix. Das Kopexrohr gab ich wieder ab und nahm einige Sicherungen mit.

Dann ging ich auf den Bau und karrte Sand in das Kinderzimmer. Um 15 Uhr wieder die Tour: die HO war noch zu, am Vortag des 1. Mai haben die wohl nicht wieder aufgemacht. Aber bei Letz-Söhne hatten sie einen 15-Meter- Stromfix für 46 Mark. Schnell damit auf den Bau. Ich schaltete noch ein Kabel vor und umwickelte die Kupplung, damit die Steckdosen bis ins Haus kamen. Dann aber wurde es höchste Zeit, Ursel nach Altersbach zu fahren. Von ging es dort über Rotterode nach Oberschönau, S. wartete schon. Als er aß (für ihn begann die Arbeit immer mit dem Essen), setzte ich die Leitung zusammen, prüfte sie, ob sie auch dreifasig sind und schloß eine Lampe an. Der spannendste Augenblick kam, als ich den Stecker reinsteckte. Aber die Maschine lief, es passierte auch den Abend nichts.

Auch die Dreifachsteckdose direkt an der Maschine entfernte ich, koppelte direkt und schloß die Dreifachteckdosen den Stromfix an. So waren genug Möglichkeiten, im Laufe des Abends noch Lampen anzuschließen. Die drei Mann suchten sich nämlich jeder eine Ecke. Jeder wollte seine Lampe, seinen Kalkkasten und sein Gerüst. Das kam alles noch zusätzlich dazu.

Gegen 17.30 Uhr muß ich Ursel holen und brachte bei der Gelegenheit noch das kürzere Stück Winkeleisen mit, das über den Sicherungskasten kam. B. war wieder dabei, da ging es tüchtig voran. Er merkte doch den Unterschied zum Vortag, als J. zwar ziemlich loslegte, aber sein Pulver auch bald verschossen hatte. G. machte das Gästezimmer, S. die Ecke bei der Treppe, B. das übrige Treppenhaus. Ich war ziemlich fertig, weil ich ständig gefordert wurde und den ganzen Tag schon gehetzt hatte. Es mußte ja auch immer wieder zwischendrin Sand geholt werden.

 

Draußen stand das Wasser, es regnete immer zu. Aber der Weißkalk langte gerade, den Bunakalk mischte ich mit unter. Auch der Zement nahm ganz schön ab. Nur noch vier Säcke waren übrig. Meine Hände (und nicht ganz so stark die Füße) waren vom Kalk stark zerfressen, obwohl ich die letzten Tage Lederhandschuhe getragen hatte. Aber nun war es mit dem Grobputz wenigstens zu Ende. Ich erhielt Aufträge für den nächsten Tag, am Samstag soll die Decke im Kinderzimmer dran kommen.

Aber am Vormittag des 1. Mai mußte ich erst einmal aufräumen und den Dreck schubkarrenweise rausfahren. Es regnete wieder ununterbrochen. Mittags baute ich zunächst Gerüst. Dazu mußten Steine und Bohlen von oben heruntergeholt werden. Ich probierte ein bißchen hin und her. Einige Erfahrung hatte ich ja schon von oben. Ich begann auch wie in der großen Stube mit den Bohlen, dann legte ich daneben zwei Planken, und unten quer kamen die anderen Planken auf die Holzböcke.

Der Rest wurde dann noch mit drei alten Türen zugedeckt, alles schön unterbaut, es war stabil. Dann wurde der Kessel für den Putz sauber gemacht und aufs Gerüst gehoben, etwas Gips dazu. Etwas Sand hatte ich schon am Vormittag noch gesiebt.

Als ich an das Kalksieben gehen wollte, kam Hosea und sagt, daß Pfarrer B. mit Familie zu uns unterwegs wäre. Schnell zwei Säcke gesiebt und dann Feierabend. Leider vergaß ich, das Wasser abzudrehen. Ich hatte es auch ziemlich stark aufgedreht. Nachts fiel es mir ein. Aber zum Glück hat jemand anders abgedreht.

 

Am Samstag ging es wieder um 6 Uhr raus, S. und G. holen. Es dauerte etwas, bis bei mir alles angelaufen war: Die Elektro-Schnüre mußten zusammengebaut werden, das Wasser angestellt, Kalk und Sand in die Trommel. Dann ging es aber tüchtig los. Obwohl nur Feinputz gemacht wurde, hatte ich bei drei Mann mächtig zu tun. Es dauerte halt auch immer, bis ich die Trommel leer hatte, denn das Zeug klebte wie Kleister.

Gegen 10.30 Uhr machten sie Frühstück, denn die Decke war fertig aufgetragen. Aber mit dem Mittagessen wurde es doch wieder nach 13 Uhr, denn sie machten gleich noch ein Stück Wand. Die Decke mußte ja gleich noch abgefilzt werden, weil Gips drin war. Den Gips wußte ich übrigens auch durchsieben, weil in dem einen Sack Klumpen waren. Bei den Seiten­wänden hatte man mehr Zeit, da mußte man sogar warten, bis sie etwas angezogen hatten.

 

Mittags hatte ich dann noch ein Problem: Bernd hatte das Rührgerät mit „einigen leichten Schlägen“ in die Bohrmaschine gepocht, weil es immer raus fiel. Nun ging es nicht mehr heraus: Ich versuchte es mit dem Hammer, mit Wasserrohrzangen, mit Nägeln, die ich hinter die Stange keilte. Aber es half nichts. Herr H. half wieder: Er hatte einen richtigen Keil, damit ging es ganz leicht heraus.

Mittags ging es für mich ruhiger zu. Ich konnte noch Holz stapeln und Zimmer aufräumen. Markus siebte noch drei Schubkarren Sand. Jetzt, wo alles fast vorbei ist, verriet B. noch einen Trick: Man kann eine runde Stange über den Schubkarren legen und das Sieb darüber hin und her bewegen. Kalk wußte auch wieder gesiebt und eingesumpft werden. Vormittags hatte ich schon zwei Sack eingerührt, von denen schon ein Teil wieder verbraucht war, nun waren noch einmal zwei Sack einzurühren.

 

Am Montag, dem 4. Mai, baute ich Gerüst im Gästezimmer, siebte noch Sand, kehrte das Kinder­zimmer und stellte die Mischmaschine hinein. Abends wurde das Gästezimmer gemacht. Ich hatte mich ja darauf eingerichtet, daß auch die Decke im Hausflur gemacht wird. Aber sie hatten es sich doch anders überlegt. Nun mußte ich ihnen weiter den Kalk aufs Gerüst heben, sie bückten sich bis unten, und als das Gerüst heraus war, bückten sie sich noch einmal für den letzten halben Meter bis ganz nach unten.

Für mich bedeutete das, daß ich das Rührgerät einmal mehr sauber machen mußte und am nächsten Tag nicht schon auf Vorrat Kalk machen konnte. Zwischendurch schleppte ich die Bohlen nach hinten und schrubbte den Dreck ab, so gut es ging. Am Dienstag wurde Gerüst im Treppenhaus gebaut. Bei Herrn N. war ich wegen Leunit-Transport. Herr Luck konnte auch nicht, er hatte erst noch einige Wasserrohrbrüche zu beseitigen. Und beim Klempner sah es ganz trübe aus: Verpflichtung ins Werkzeugkombinat.

Das Treppenhaus erforderte seine Zeit. Es war ja klar, daß man fertig werden würde, da ließ man es etwas langsamer angehen. S. war wieder nicht da, weil sein Reibebrett immer noch kaputt war. Zum Schluß wurden noch einige Schnäpse runtergekippt, G. ließ sein Moped da, ich fuhr ihn heim.

Am Mittwoch machte ich mich gleich an das Erhöhen der Fensterbrüstung. Zuerst die breiten Fenster im Keller. Die Backsteine stellte ich an den Außenkanten hochkant und füllte den Zwischenraum auf. Bei den breiten Wänden im Keller ging allerhand hinein.

Ich hatte die Mischmaschine draußen hingestellt, weil es früh ganz schön aussah. Aber mittags regnet es immezu und es war sehr kalt. Also kam die Maschine wieder in den Keller.

Dann erhöhte ich die Fenster im Oberstockwerk. Der Zwischenraum wurde wieder mit grobem Zeug ausgefüllt, das beim Aussieben übriggeblieben war. Am Donnerstag ging es weiter mit Küche und Wohnzimmer. Dort legte ich die Backsteine aber flach. Es ging es ganz gut von der Hand, auf die Latte zum Ausrichten verzichtete ich. Nur die Höhe der Steine schwankte etwas.

 

Um 13 Uhr kam Herr N., um das Leunit hochzufahren. Wir luden die Eidechse mit etwa 35 Sack voll, fuhren auf dem Bau möglichst nah an den Keller heran und luden wieder ab. Drei Fuhren machten wir so. Das Wetter war gut, fast schon wieder zu warm für diese Arbeit. Wir machten aber auch einmal eine Pause und waren um 15 Uhr fertig. Abends fuhr ich zum Heizungsbauer, der davon sprach, daß er im Herbst kommen wollte. Dann fuhr ich nach Asbach zu Herrn K. um ihm auszu­richten, wie es mir passen würde.

Am Freitag kam ich endlich zum Aufräumen in den Kellerräumen. Als ich beim Holzsägen war, kam Ursel und teilte mit, daß ein Lastwagen mit Orgelteilen angekommen sei. Also mußte ich runter und Pfeifen und Kisten schleppen. Mittags wurde weiter gesägt. Hosea schichtete das gehackte Holz auf, Markus die Backsteine. Zum Abschluß machte ich wieder Krafttraining und schleppte die Sohlbänke an Ort und Stelle, bis auf die großen für das Oberstockwerk. Über das Wochenende bis einschließlich Montag fuhren wir nach Stendal zur Konfirmation.

 

Dann kam Hans F. und brachte unsere Oma mit. An der Grenze wurden sie tüchtig geschröpft, sie haben 60 Quadratmeter Fußbodenfliesen mitge­bracht, zum Preis von 7,50 Mark pro Quadratmeter. Aber der Grenzer behauptete, er könne 30 - 85 Mark pro Quadratmeter berechnen. Er kam auf 1.800 Mark und davon 20 Prozent, das waren 160 Mark. Die Oma hat bezahlt, weil sie nicht die Arbeit mit dem Schicken haben wollte. Sie hatte nachher nicht einmal das Geld für die Heimfahrt.

Abends mußte ich auf dem Bau, den Maurern paßte es nur so (Hans fuhr inzwischen mit den Kindern weg). Wir schaffen es aber, sämtliche Sohlbänke zu verlegen, außerdem die Grundplatte für das Gewände. Schwierig war es nur manchmal, wenn sie in drei Zimmern gleichzeitig arbeiteten.

 

Am Mittwoch holte Ursel von Herrn T. noch ein eine Scheibe für den Trennschleifer, das Gerät selber holten wir bei Herrn R. (Kälberzeil), dem Bauingenieur beim „Grünen Herz“. An diesem Tag war Herr W. dabei, die anderen trauten sich an das Gewände nicht allein heran. Herr W. schimpfte erst einmal, daß ich die Fensterbrüstung noch erhöht hatte: Ein Fenster müßte 1,36 Meter hoch sein, jetzt würde sie niemand mehr holen, um Sohlbänke zu verlegen.

Aber nachher war er wieder friedlich: Er schnitt die Seitenteile des Gewändes mit dem Trennschleifer ab, damit die richtige Höhe herauskam, aber auch, damit man das Oberteil von innen hineinschieben konnte. Es war dennoch eine schwierige Sache, auch für vier Mann. Zweimal mußte die Platte wieder heraus­genommen werden und noch etwas am Putz abgeschlagen werden. Nachher fugten noch zwei Mann, es dauerte doch bald den ganzen Abend. Zum Abschluß regnet es wieder, auch am Vortag hat es so gegossen wie lange nicht, vor der Kellertür stand das Wasser wer weiß wie hoch, die Türen schwammen oben drauf.

 

 

Die nächste Woche machte ich mich an die Fußböden. Zuerst mußte jedes Zimmer gründlich gereinigt und ausgeräumt werden, die festgetretenen Klumpen von der Putzerei mußten abgeschlagen werden. Dann wurde alles mit Leichtbauplatten ausgelegt. An den Rändern mußten die Platten zurecht gesägt werden. Dann probierte ich, die Fugen mit Leunit auszufüllen. Es war aber alles sehr umständlich mit dem Anrühren. Ich machte dann nur noch die Stelle, wo die Leunit-Säcke gestapelt wurden.

Oben machte ich drei Zimmer zurecht (die Wand in Miriams Zimmer fehlt ja immer noch, die Balken waren ja nicht einmal geschnitten). Am Montag, dem 18. Mai, schaffte ich 18 Säcke hoch, dazu einige halbe Säcke. Am Dienstag waren es 24 Säcke, am Mittwoch 16 Stück ins Wohnzimmer. Die ersten fünf Säcke gehen noch gut, aber vom 15. an wird es sehr sauer. Außerdem war es auch schon wieder tüchtig warm. Zwischendurch stellte ich noch die Bohlen an den Anbau und machte andere Sachen. Mittwochabend war ich noch einmal in Asbach, Herr K. nahm den 30. Mai in Aussicht.

Am Montag, dem 25. Mai, machte ich mich an das Erdkabel für den Hausan­schluß: Den Mutterboden auf die eine Seite, den gelben Boden auf die andere. Als die Tiefe erreicht war, kam das Kabel hinein, Backsteine drauf, wieder zugeschaufelt.

Nach dem Mittag regnete es wie toll. Da machte ich mich an die Fenster, die inzwischen gekommen waren. Ich nahm die Flügel aus dem Rahmen und strich alles von beiden Seiten. Mit dem Flachpinsel geht das ganz gut, man kriegt einen guten geraden Strich hin, weil die Lasur nicht so steif ist wie die Farbe. Das Zeug geht nachher auch mit Waschbenzin kaum von den Fingern ab. Nur ist die Farbe etwas dunkel. Als es dann wieder mit dem Regen aufhörte, machte ich mich doch noch einmal an den Graben und schaffte fast die Hälfte der Strecke.

 

Am Dienstag habe ich erst nach 16 Uhr an die Arbeit, d. h. früh war ich noch auf der „Roten Mühle“. Ich brauchte Balken für die Wand an Miriams Zimmer, die auf der überstehenden Treppenhausdecke stehen sollte, die aber deshalb nicht so schwer sein durfte und nicht mit Steinen gemauert werden konnte. Herr W. hatte mir ja schon für Montag 18 Uhr das Sägen der Balken versprochen, war aber nicht da und hatte es auch nicht gemacht. Herr J. kam dazu. Ich erklärte ihm noch einmal alles. Am nächsten Vormittag sollte Herr B.es schneiden.

Aber als ich kam, war nur Herr M. dar. Ich klagte ihm mein Leid. Da hat er es mir geschnitten. Es waren wirklich nur zehn Minuten Arbeit. Allerdings: So wie er es machte, hätte ich es auch gekonnt. Er legte die Balken nämlich nicht auf den Schlitten, der automatisch gerade fährt, sondern machte nur einen Anschlag. Aber Hauptsache, die Balken waren durch.

Allerdings waren inzwischen zwei lange Stücke weggekommen. So mußte ich auf dem Bau als erstes mein letztes Kantholz zerschneiden, um eine Schwelle zu erlangen. Die Säge schaffte es nur schwer; es lag aber wohl daran, daß sich das Sägeblatt immer wieder verkantete. Aber schließlich war es doch geschafft. Ich bohrte noch die Löcher für zwei Winkeleisen, um die Schwelle am Boden fest zu machen. Darauf setze ich eine starke Säule als Türpfosten. Und oben hatte ich auch schon ein Kantholz auf die Mauer gelegt und festgemacht. So stand schon etwas vom Gerüst für die künftige Wand.

Am Mittwoch machte ich an der Wand für Miriams Zimmer weiter. Erst mußte der äußere Rahmen fertig werden. Die senkrechte Säule an der Außenwand machte ich mit einem langen Nagel und einem Eisenwinkel fest. Das schräge Stück ließ sich dann einpassen. Ich mußte oftmals hoch und runter, erst einmal grob absägen, dann genau anzeichnen, absägen, hoffentlich paßt alles. In der Mitte zog ich in 1,20 Meter Höhe vom Boden ein waagrechtes Kantholz ein. Dann kamen senkrechte Balken in etwa 40 Zentimeter Abstand dazu. Nach der Schräge zu setze ich auch einen abgeschrägten Balken.

Über die Tür kam auch noch ein Sturz. Zuletzt setzte ich noch kurze waagrechte Stücke zwischen die Säulen, so daß eine Sparschalung mit etwa 50 mal 40 Zentimeter großen Feldern entstand. Ganz oben mußte sich auch noch zwei waagrechte Stücke einsetzen, damit die zweite Gipskarton­platte noch angenagelt werden kann. Zuletzt schnitt ich mit Hosea noch die zwei untersten Gipskartonplatten ab. Auch das klappte, obwohl ich das noch nie gemacht hatte.

 

Am Donnerstagvormittag nagelte ich die Gipskartonplatten fest. Markus konnte helfen, weil er erst mittags zur Exkursion mußte. Bei der Platte nach dem Treppenhaus zu war das Problem, daß man nicht richtig stehen konnte und das Nageln in den Ecken nach der Aussenwand zu schwierig war. Ich fing erst dort an, dann die Strecke nach der Tür zu: erst unten, dann senkrecht hoch, dann oben. Die Kupfernägel durften nicht zu fest, aber auch nicht zu leicht hineingeschlagen werden. Manchmal zogen sich die Nägel wieder heraus, weil die Platte krumm war; da mußte ich dann mehr Nägel nehmen und nach und nach festziehen. Dann kam Kamelitwolle in die Fächer und von der anderen Seite die Platte dran. Da war dann die Schwierigkeit, daß man nicht mehr sehen konnte, wo die Balken waren. Mancher Nagel ging halt daneben. Auch das äußere dreieckige Stück in der oberen Reihe kriegten wir noch fest.

Am Freitag machte ich dort weiter. Nur passierte mir dies, daß ich die obere Platte an der Tür festnagelte und dann paßt es hinten oben nicht. Ich versuchte, den Rand abzuschneiden, von unten nach oben, aber es war zu mühsam. Ich machte erst einmal die Wand fertig, damit ich sehen konnte, wieviel Kamelitwolle gebraucht wurde. Dann stopfte ich das Isolierzeug von Herrn H. unter die Bretter. Es war wieder seine Strafarbeit: Erst kriegte man das Zeug nicht von der Rolle. Dann war es sehr staubig und fiel mir beim Hochheben in den Hals, und schließlich ging es nur schlecht rein. Aber das Zeug mußte ja weg. Auch das Fach über der Tür stopfte ich noch aus. Dann war es höchste Zeit, zum Mittagessen zu gehen.

Abends war ich in Altersbach bei Frau N., der Frau von Edwin N., dem Onkel von Herrn K. aus Asbach. Sie sagte, die Fußbodenmacher wollten am Samstag um 7 Uhr da sein. Ich fuhr noch einmal nach Asbach, um Gewißheit zu erlangen, aber bei K. zwar niemand da. Ich nahm wenigstens noch eine Tonne für das Anrühren des Materials mit. Da konnte er auch sehen, daß ich da gewesen war.

 

Am Samstag, dem 30. Mai, waren sie auch kurz nach 7 Uhr da. Doch ehe sie anfangen konten gab es wieder Schwierigkeiten: Sie hatten eine Verlängerungsschnur mit gußeiserner Kupplung dabei. Zum Glück hatte aber das Rührgerät einen Kunststoffdeckel. Nun wollte ich meine Verlängerungsschnur vom Baustromkasten direkt ins Haus legen und das Rührgerät direkt anschließen. Doch schon als ich den Stecker der Kreissäge einsteckte, funkte es. Ich drückte die Sicherung wieder hinein. Aber als sie das Rührgerät anschlossen, funkt es wieder. Ich sagte, sie sollten die andere Steckdose nehmen. Da ging das Gerät, aber nur auf zwei Phasen. Doch da mußte ich nur die dritte Sicherung erneuern, dann klappte es endlich.

Das Wasser wurde angestellt. Aber dann war das Sägemehl nicht sauber genug. Ich dachte, das Mehl von der Kreissäge könne man auch ohne Durchsieben nehmen. Schnell schaffte ich die Säcke nach unten und holte Säcke mit dem gesiebten Mehl hoch. Dann lief die Sache: Eine Tonne wurde halbvoll mit Wasser gefüllt, dann kam etwas Sägemehl dazu und schließlich vier Sack Leunit. Zunächst wurden in allen vier Räumen des Erdgeschosses die Fugen ausgegossen. Dabei ging ich schon eine Menge Zeug drauf.

Dann wurden immer die vollen Tonnen ausgekippt, einmal in eine Ecke, einmal in die andere. Die Tür wurde mit Dachlatten abgesperrt. Da ging Herr K. noch einmal mit der Kartätsche darüber und strich glatt.

Bald merkte ich, daß das Leunit bei weitem nicht reichte. Ich brachte immer einmal einen Sack mit hoch, aber ich kam nicht nach. Auch wäre es besser gewesen, wenn noch einer die Säcke mit herbeigeschleppt hätte: Während der eine ausschüttete, könnte der nächste schon bereitstehen.

Als Ursel kam, wurde sie losgeschickt, noch einen Handlanger zu besorgen. Sie traf zufällig den Heiligenmeister H., der auch für drei Stunden mithalf. Nun wurden tüchtig Säcke geschleppt. Es war noch über 30 Säcke unten. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wie ich sie aufheben und einpacken sollte. Aber jetzt haben wir beide ins Schwitzen. Zuletzt holten wir noch einige Säcke aus dem Wohnzimmer, weil das nur eine Treppe hoch war. Auch der Flur im Oberstock­werk wurde mitgemacht. Dann wurden die Fugen im Wohnzimmer ausgegossen. Ich war ja froh, daß sie auch dort noch anfingen. Um 11 Uhr wurde Frühstück gemacht.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Nur gegen Schluß mußten wir mehrfach warten, weil das Wasser nicht schnell genug nachlief. Die Leunitsäcke wurden bedenklich weniger. Zum Schluß hatten wir noch zwei Säcke übrig. Herr H. ging um 12 Uhr. Ich machte noch bis 13 Uhr die Tonne und das Rührgerät gründlich sauber (es ging leichter als bei dem Gipszeug) und räumte die leeren Papiersäcke ins Haus.

 

Dann ging ich ohne Mittagessen in die Wolffstraße und half mit beim Antennenbau. Ich wechselte mich mit Herrn D. ab. Wir hatten ausgerechnet das Stück vor der Einfahrt zum Polytechnischen Zentrum. Dort war unter dem Teer erst geschüttetes Packlager und darunter gesetztes Packlager aus Sandstein. Es war eine Schinderei. Aber wir mußten als Mitglieder der Antennengemeinschaft eine gewisse Zahl an Arbeitsstunden leisten. Zuletzt kehrte ich die ganze Straße vom Haus der Familie H. bis zur Einfahrt zum WU-Hof. Damit hatte ich mein Soll für diesen Tag erfüllt. Die Fußbodenbauer arbeiteten noch bis 15.30 Uhr und kriegten für ihre Arbeit 400 Mark (fast 100 Quadratmeter zu je vier Mark), also ein Stundenlohn von rund 25 Mark. Das war bisher Spitze, aber jetzt ist es wenigstens auch gemacht.

 

Am Montag, dem 1. Juni, grub ich das Erdkabel fertig ein. Es war doch noch das längere Stück bis zum Mast hin. Am Vormittag grub ich den Graben aus. Es ging ganz gut, nur an zwei Stellen mußte ich die Spitzhacke nehmen. Nach dem Mittag legte ich das Kabel hinein. Die Beschaffung einer Abdeckung war schwierig. Ich wühlte den ganzen ehemaligen Gatten von Kellers durch und suchte nach Zementsteinen. Endlich hatte ich genügend zusammen. Am Mast hoch legte ich das Kabel in ein Eisenrohr, das ich bei T. mit seiner Erlaubnis auf dem Schrott mitgenommen hatte. Es war unten etwas gebogen, wie es gebraucht wurde. Aber das Einfädeln war halt doch schwierig ohne einen zweiten Mann. Ich nahm dann den Türpfosten zu Hilfe, als Widerlager für das Rohr. Endlich saß es. Es war wieder eine viehische Hitze.

Dann wurde zugeschüttet. Frau H. stand dabei und trug die Verantwortung und kehrte hinterher noch mit dem Besen. Als ich meinen Meßstab mit dem Zollstock nachmaß, stellte ich fest, daß ich rund 80 Zentimeter tief gegraben hatte. Am Dienstag fuhr ich einen Teil des Kiessands nach vorne zu dem großen Stein und riß die beiden letzten Pfosten des Zementbunkers aus, weil ich sie auf der Hütte brauchte. Es war der bisher heißesten Tag des Jahres, mit 30 Grad im Schatten und feuchter Luft. Dennoch ging es abends wieder zum Antennenkabel vergraben.

Mittwoch brachte ich die Kreissäge wieder in Ordnung (Stecker wieder befestigt), sägte einige Balken zurecht und baute damit auf der Hütte das Geländer und bekämpfte Holzwürmer und Unkraut. Das war halt auch nötig.

 

Am Donnerstag stand ich früh auf machte sauber. Dabei kam Herr H. vorbei und sagte, daß am Dienstag die Fenster eingesetzt werden sollten. Das bedeutete, daß ich sie schnell noch ein zweites Mal streichen mußte. Das geschah dann am Freitag. Am Dienstag waren sie auch überpünktlich um 6.30 Uhr da. Zwei Mann setzen ein und brauchten dazu zwei Stunden.

Das Giebelfenster nach der Straße zu paßte nicht, das Loch war zu klein, die Sohlbank zu hoch (aber so hatten sie es angemessen). Jetzt wurden halt zwei Zentimeter abgesägt.

Herr R. maß inzwischen mit mir die anderen Fenster aus und legte die Aufteilung fest. Jetzt sagt er wieder, die Fensterbrüstung sei zu hoch. Ich hielt ihm seine eigenen Worte vor. Da sagte er: „Das Fenstermaß ich schon gut, aber das Fenster hätte insgesamt tiefer gemußt, also der Sturz tiefer!“ Das Gewände war natürlich auch nicht genau, aber das lag auch an den schief geschliffenen Steinen. Überhaupt kritisierte er die schlechte Ausführung der Sohlbänke.

Hinterher machte ich noch das Gästezimmer und ein Teil des Flures gründlich sauber, damit der Fußboden hineinkommen kann. Aber das geht einstweilen noch nicht, weil erst der Abfluß gemacht sein muß. Danach hatte ich eine harte Woche, in denen ich nicht mehr auf den Bau kam.

 

Garage:

Am Montag, dem 15. Juni, fing ich mit dem Aufräumen an der Westseite des Hauses und dem Ausschachten der Garage an. Erst mußte der Kies weggefahren werden. Dann war immerzu noch Holz zu sägen. Es war elend heiß, wurde aber dann von Tag zu Tag kälter. Es war kaum noch Platz, die Erde abzulagern. Ich schaffte sie nach dem Pflanzgarten hin. Eine Schubkarre (Herr B. hatte sie geschweißt) war schnell voll. Aber bis Mittwoch hatte ich die vorderen zwei Drittel der Garage eben gemacht. Aber die Hauptarbeit war noch zu machen

Mittwoch kam endlich Herr L. vom Wasserwerk und gab an, wie der Graben für die Wasserleitung verlaufen sollte: Etwa zwei Meter vom Endpunkt der Leitung (dort setzt sich der Dreck ab) auf den Anbau zu. Die Zuleitung sollte von der Ostseite erfolgen, damit das Plasterohr bis nach innen geführt werden und an der Wand befestigt werden kann.

 

Am Freitag konnte ich endlich anfangen. Es ging auch flott voran, bis zur Grundstücksgrenze schaffte ich es in gut drei Stunden. Dort allerdings traf ich natürlich auf das Abwasserrohr. Es mußte schräg unterquert werden, das wird noch eine böse Arbeit. Abends brachte ich noch Herrn N. dazu, daß er anzeichnete, wie groß die Öffnung zum Boden bleiben muß. Ich mußte ein paarmal laufen, ehe es klappte.

Am Samstag lief es nicht so. Erst mußte noch am Anbau vertieft und verbreitert werden. Dann ging es im vorderen Garten auf dem Nachbargrundstück weiter, weil die Wasserleitung darüber geleitet werden mußte. Frau H. war informiert worden, Ich hatte das Gras gemäht und auf Haufen gelegt. Aber unter den Bäumen ging es doch nicht so. Die Büsche waren im Weg. Frau K. kam und hatte Angst um ihren Sauerkirschbaum. Ich sagte ihr zu, daß ich die Wurzeln schonen werde. Es waren aber meist nur kleine Wurzeln. Eine große ließ ich stehen, aber sie war auch genug im Weg.

 Auch auf den zweiten großen Stein traf ich. Am Montag legte ich ihn ganz frei und unterhöhlte ihn. Aber erst einmal wollte ich Meter schaffen. Insgesamt waren es etwa 25 Meter. Am ersten Tag hatte ich fünf Meter geschafft, am zweiten sieben Meter. Jetzt schachtete ich bis auf etwa einen halben Meter Tiefe aus und kam bis auf zwei Meter vor den Zaun. Am Dienstag brachte ich den Graben auf Tiefe. Bis 70 Zentimeter ging es ja noch. Dann kam eine harte Schicht mit vielen Steinen. Darunter aber war wieder eine Sandschicht, gerade in der richtigen Tiefe. Ich brauchte kaum nachzumessen: wenn ich auf dieser Schicht war, hatte ich die Tiefe.

Ich hatte den Graben nicht sehr breit gemacht, nur so, daß ich die Schaufel bequem herausheben konnte. Es war dennoch schwer genug. Ich mußte die Erde ja über den Berg hinweg bringen. Ich hatte alles auf eine Seite geschaufelt, damit vielleicht das Gas noch mit verlegt werden konnte. Am Dienstag war es schon wieder ganz schön heiß, weil die Sonne schien. Vorher war es zum Glück relativ kühl. Vorne am Zaun muß sich erst noch ein Haufen Kies wegschaufeln, die Steine blieben liegen und lagen im Weg.

Aber ich fing auch schon etwas auf der Straße an und legte das Fernsehkabel frei. Am Mittwoch machte ich dort noch etwas weiter und machte mich dann an die Unterquerung der Abwasserleitung von der Klärgrube her: Zuerst wühlte ich von beiden Seiten so weit wie möglich voran, dann schlug ich ein Eisen durch das stehengebliebene Stück oder erweiterte alles mithilfe einer Holzstange.

 

Mittags streute ich erst Sägemehl in die Zimmer, die mit Leunit ausgegossen sind. Dann besserte ich den Putz aus mit dem Kalk, der schon lange herumstand. Mein selbst hergestelltes Filzbrett bewährte sich. Auch an den Decken im Bad und Abstellraum versuchte ich mich. Im Keller probierte ich mit der Bürste. Am besten wird es sein, die wenn dem Ganze noch einmal mit Kalk zu streichen, denn dort sind noch viele Risse drin.

Am Donnerstag machte ich beim Ausschachten der Garage weiter. Zunächst muß an der Südseite noch ausgehoben werden, dann ging ich an die andere Seite. Am Freitag stand nur noch ein Block von etwa eineinhalb Meter Breite. Aber der hatte es natürlich wegen seiner Dicke in sich.

 

Mit dem Wasseranschluß wurde es nichts. Herr L. sagte: „Nächste Woche!“ Auch Herr T. vertröstet der auf den Herbst. Ich wies darauf hin, daß die Gasleitung erst gelegt werden soll, wenn innen die Installation gemacht ist; er wollte es nicht glauben, bis ich ihm das Schreiben zeigte. Aber es will halt jeder nur eine Ausrede haben, eine schiebt es auf den anderen.

Auch Herr M. will die Türen erst im September machen. Herr R. war Samstagfrüh da und maß die Zimmer aus wegen der Holzdecke. Wegen der inneren Sohlbänke war ich bei Herrn H., er mußte aber erst noch die Breite wissen. Am Samstag schaffte ich hinten am Haus ein Stück Erde weg, dort wo die größte Dicke anstand. Aber dann war auch kein Platz mehr für den Aushub, ich hatte einen ziemlichen Berg aufgeschüttet. Etwas Sand haben wir noch ausgesiebt, die Jungen halfen.

 

Am Dienstag schüttete ich die Erde unterhalb der Baustelle den Rain hinunter, weil das leichter zu fahren war. Am Mittwoch kam aber Frau H. und beschwerte sich, es würde alles bei ihrem Sohn in den Garten rollen, ich soll den Dreck doch in das „große Loch“ schütten. Also fuhr ich weiter nach oben Am Montag, dem 29 Juni, schüttelte ich die Erde etwas oberhalb des Grundstücks den Rain hinunter.

Da kam ihr Sohn mit dem Moped und schimpfte, die Steine würden in den Garten hinter dem Haus rollen. Wieder war die Rede von dem „großen Loch“. Ich sagte: „Ich habe mich an die Stelle gehalten, wo ihr Schwager den Schutt hingeschüttet hat!“ Aber ich sah mir die vorgeschlagene Stelle jetzt doch an, es war in der Kurve unterhalb des großen Steins, von dort rollt alles gleich in die Hasel.

 

Mittags fuhr ich mit Herrn  R. vier Bohlen Lärchenholz zum Glaser R. Er wollte das Holz für die Fensterflügel haben, die Rahmen hatte er schon aus Lärchenholz gemacht. Aber es waren zu viele Äste drin. Deshalb mußten wir noch einmal fahren, um zwei bessere Bohlen zu holen; nachher mußte der Stapel wieder aufgeschichtet werden.

 

 

Am Donnerstag, dem 2. Juli, ging ich an die Fundamentgräben für die Garage, nachdem ich wieder eine Menge Holz gesägt hatte und bei der Säge noch Erde abgetragen hatte. Erst mußte wieder ein Schnurgerüst gebaut werden, Markus half dabei: An der Nordseite fing ich an, 47 Zentimeter breit, 40 Zentimeter tief. Dabei stellte ich fest, daß allerhand Sand in der Erde war. Ich siebte ihn durch, so gut es ging. Am Freitag vertiefte ich den Graben auf die richtige Tiefe und machte mich an die lange Seite. Markus fuhr den Dreck weg, 30 Schubkarren. Ein Stück mußte stehen bleiben, damit man eine Ausfahrt hatte. Da trug ich noch ein Stück an der Südseite ab, weil durch das Schnurgerüst deutlich würde, daß immer noch etwas weg mußte.

Am Samstag half Hosea. Ich hob die Südseite aus, einschließlich einer Verlängerung nach dem Rain zu, wo ja noch eine Stützmauer für die Böschung gemacht werden muß. Dabei trafen wir auf Ziegel, die mich sehr verwunderten. Zum Glück kam noch die Erleuchtung, daß es sich um das Fernsehkabel handelt. Jetzt stellte sich heraus, daß es etwas flach am Boden liegt, denn vor der Garage muß ja noch Erde abgetragen werden. Zuletzt maßen wir noch die Zwischenwände aus und machten flache Gräben. Jetzt stellte sich heraus, daß doch noch der Platz fehlt: Etwa 4,50 mal 4,00 Meter für den Kohlenbunker und 2,50 mal 4,00 Meter für die Garage, der Gang 1,70 Meter breit.

Am Montag, dem 6. Juli, baute ich ein Gerüst für die Tischler im Oberstockwerk und schaffte die Bretter für die Sparschalung herbei: Lange Bretter vom Spitzboden, kurze von unten. Aber die Hauptzeit des Tages ging darauf, als die Orgelteile kamen und in die Kirche gebracht werden mußten.

Ich ging auch noch daran, einen Graben für den Zementsockel unter dem Gartenzaun an der Nordostseite des Hauses auszuheben, falls noch Fertigbeton übrig bleibt. Am Anfang ging es noch gut. Aber nachher kam ich immer tiefer in die Erde, weil hinter dem Haus das Niveau der Klärgrube entstehen soll. Am Dienstag machte ich dort weiter und fuhr die Sperrholzplatten in den VEB Holzverarbeitung in Unterschönau.

Am Mittwoch versuchte ich erst, den Sand in dem Mehlsieb zu sieben. Aber war zu naß, trotz Plane war die Feuchtigkeit von unten hochgezogen. Ich streute den Sand aus, ließ ihn trocknen und siebte dann; das war natürlich sehr mühselig. An der Garage hob ich das letzte Stück des Fundamentgrabens aus.

 

Da kam gegen 11 Uhr eine ganze Delegation vom Kreisbauamt: Herr A. und noch ein älterer Mann, dazu Frau M. vom Rat der Stadt: „Baustellenkontrolle“. Das Herz rutschte mir in die Hose, wegen der Heizung. Sie fragten, ob alles nach Zeichnung gebaut sei. Ich sagte: „Ich nehme es an!“ Das sagte Herr A. gleich: „Sonst wird der Kredit gesperrt!“ Es ging ihnen aber vor allem um die Außenmaße und wie weit der Bau gediehen ist. Sie waren anscheinend zufrieden, fragten noch nach der Genehmigung für den Kniestock und Garage dann zogen sie wieder ab. Daß nur e i n Schornstein auf dem Dach war, fiel ihnen nicht auf. Drinnen im Haus waren sie nicht.

Nach meiner täglichen Beerdigung (drei in vier Tagen) grub ich wieder am Gartenzaun bis an den Forstgarten heran. Ich glaube, ich war dort auch schon wieder ein Meter tief in der Erde. Es war wieder drückend heiß, der Schweiß floß in Strömen. Am Freitag wurden zweieinhalb Kubikmeter Fertigbeton in die Gräben gegossen und der Rest mit der Hand gemischt, für das Zaunfundament blieb nichts übrig. Am Samstag habe ich Schalung gebaut für das Mauerfundament der Garage.

Am Montag, den 13. Juli, war ich in Suhl zum Einkaufen. Dienstag wurden die Mauer­fundamente für die Garage gegossen. Für die Fundamente zu den Trennwänden in der Garage hatte ich zum Teil schon Fertigbeton genommen, das machte ich jetzt noch fertig. Am Mittwoch war Besuch aus Steigerthal da, unser Schaf war wieder ausgerissen.

 

Herr H. kam um 15 Uhr und setze das Fenster am Anbau mit Glasbausteinen zu. Ich habe ausgeschalt und die Bohlen gesäubert. Die Elektriker kamen auch einmal wieder. Am Donnerstag habe ich gesucht, ob noch ein Drehkippbeschlag für die Fenster da ist. Als ich dann auf der Liste nachsah, stellte ich fest, daß nur neun gekommen waren; Herr R. wollte keine hiesigen nehmen. Bei  E. holte ich mir noch 60 alte Backsteine und begann die Ecken zu mauern. Doch als die ersten Steine lagen, fiel mir auf, daß sich ja die Dachpappe zur Isolierung vergessen hatte. Also alles noch einmal von vorne. Nach fünf Stunden saßen fünf Schalsteine.

 

Mittags holte ich Piatherm in Oberschönau. Für die Isolierung des Daches hatten wir Matten aus Kamelitwolle erhalten, die aus Steinen gewonnen war.en Das reichte aber längst nicht aus, so daß wir den Rest und die Decke unter dem Spitzboden mit Piatherm ausfüllten. Das war ein flockiger Harnstoff, der aber nachher durch alle Ritzen drang. Aber es gab eben nichts anderes, man mußte froh sein, überhaupt etwas zu haben.

Ich hackte noch ein Stück Fundament ab, weil ja vorne nur 24-er Blocksteine gesetzt werden sollen. Um 17 Uhr kam Herr R. und mauerte die die Säule zwischen Balkontür und Fenster. Wir setzen die Steine bündig, weil nicht klar ist, ob verputzt werden soll oder Riemchen dran kommen; jedenfalls waren die Steine nicht gut genug, um sie roh zu lassen. Gegen Abend setzte ich noch 17 Schalsteine unter den Augen von Herrn R., der oben mauerte. Er hatte bis 21 Uhr zu tun, weil es mit dem Trennschleifer nicht so recht klappten wollte.

Ich hatte mir einen Schleifer bei Herrn S. geholt und die Scheibe bei Herrn T.. Aber Herr S. hatte den Schleifer wieder geholt, weil die Sportler ihn brauchten beim Bau einer Hütte bei der Sprungschanze. Ich fuhr dorthin und wartete, bis sie fertig waren. Als ich ihn endlich hatte, kriegten wir die Scheibe nicht runter, nicht mit Schlüssel, nicht mit Meißel. Da wollte Herr R. einen Trennschleifer von Herrn G. (Erbstal ) holen. Wir fuhren runter, es klappte auch, wir machten die andere Scheibe drauf und schliffen die eine Ecke der Sohlbank ab. Dadurch reichte der Überstand nur noch bis zur neuen Säule, es wird keine Wasserschlaufen geben.

Am Freitag ging ich in mehreren Abschnitten an die Garage. Von 8 bis 10 Uhr und von 16 bis 18 Uhr füllte ich die Schalsteine auf. Ich nahm dazu drei Schaufeln Kies, drei Schaufeln ausgesiebter Sand aus Rosa und acht Schaufeln Dreck und kleine Steine, die ich beim Saubermachen im Haus übrigbehielt. Dazu zwei Schaufeln Zement. Es war immer allerhand Aufwand, bis alles zusammengekarrt war. Abends von 18 bis 22 Uhr mauerte ich noch die Ecken und setzte die zweite Reihe Schalsteine auf.

 

Am Montag, dem 20. Juli, legte ich mich eine Stunde vor der Werkstatt des Wasserwerks auf die Lauer. Immerhin brachten sie am Vormittag noch den Kompressor hoch, aber er ging nicht, die Batterien waren leer. J. kannte sich nicht aus, und K. war wegen seines Lichtgeldes in Meiningen. Dann habe ich die zweite Reihe Schalsteine aufgefüllt und Ecken gemauert. Nun aber machte ich ist es so, daß ich die Schalsterine bis an die Ecken setzte und nur mit Backsteinen auffüllte, um Backsteine zu sparen. Gegen Abend setzt sich die dritte Reihe auf. Es gab mehrfach Nieselregen. Mittagessen war nur kurz, weil es zu regnen anfing und die elektrischen Schnüre im Nassen lagen.

Am Dienstag habe ich die Ecken bis zur fünften Reihe hochgemauert. Dann kam wieder starker Regen. Ich habe dann noch einen Teil der Wand an der Balkontür weggehackt, damit ein Anschlag entstand. Dann ging ich heim. Abends waren noch die Elektriker da und haben ein großes Loch in die Decke des Wohnzimmers geschlagen, weil sie die Leitungen nicht hindurch kriegten. Am Mittwoch waren sie dann schon im Keller. Der Schornsteinfeger war auch da und wollte die Unterlagen für die Genehmigung des Schornsteins. Morgens füllte ich etwa die Hälfte der dritten Reihe der Schalsteine auf.

Gegen 11 Uhr kamen die „Wassermänner“. Sie hatten eine neue Batterie und bohrten mir auch den Teer an der Straße auf. Dann versuchte sich J. mit dem Durchbruch der Kellerwand. So rechtes Geschick hatte er nicht. Aber ich machte es noch schlimmer, als ich mit dem Preßlufthammer die Schwelle zum Kartoffelkeller abschlagen wollte: Der Hammer fuhr sich fest und wir mußten ihn erst wieder mit dem Meißel losmachen.

J. machte keine Mittagspause. Es war wieder eine drückende Hitze. Aber den Anschluß im Haus stellten wir noch fertig. Gegen 14 Uhr ging ich doch noch zum Essen. Dann wurde auf der Straße geschachtet und die Wasserleitung gesucht. Ursel holt inzwischen die Schacht­genehmigung von der Stadt. Zwischendrin war ich in Zella und holte Hosea, der Geld und Fahrkarte in Erfurt im Zug hatte liegenlassen.

 

Gegen 17.30 Uhr traf ich in 1,15 Meter Tiefe auf die Gasleitung und bald darauf in 1,35 Meter Tiefe auf die Wasserleitung. Doch das letzte Stück wurde noch sauer. Es kam ein Regenguß und das Loch soff ab. Hosea schöpfte das Loch und den Graben zweimal aus. Aber es lief nur immer wieder Wasser nach. Es war eine schlimme Drecksarbeit, ich wurde klatschnaß. Dann mußte auch noch der Durchstich nach hinten zum Graben gemacht werden, es war eine Schinderei.

Am Donnerstag füllte ich die dritte Reihe Schalsteine fertig auf und setzte die vierte Reihe auf und versuchte dabei, den Buckel in der Mitte etwas auszugleichen. Aus dem Graben schöpfte ich das Wasser wieder heraus. Aber die Leute vom Wasserwerk zogen wieder ab, als sie sahen, daß das Gasrohr nur 20 Zentimeter über dem Wasserrohr saß: Da könnten sie das Unter-Druck-Anbohrgerät nicht ansetzen. Sie wollten nun die Wasserleitung in der ganzen Pfaffeneller abstellen. Der Schieber dafür war aber zugeteert. Sie wollten ein Suchgerät in Schmalkalden holen. Das war aber kaputt. Die Schachtgenehmigung lief Donners­tag 22 Uhr ab. Aber am Freitag kamen sie und erklärten, sie wollten den Schieber mit der Wünschelrute (!) suchen. J. führte mir auch vor, wie sie funktioniert.

Ich ging wieder an meine Garage. Auf einmal kamen sie und alles war schon vorbei: Sie hatten den Schieber zum Gräfenweg voll aufgedreht und die Hähne in der Nachbarschaft. Dadurch sollte der Druck genommen werden. Dann wurde schnell gearbeitet: Die Schelle mußte erst auf das Rohr gesetzt werden, dann gebohrt werden, die Schelle mit Bohrer runter und dann die Schelle wieder drauf. Die eigentliche Arbeit hat nicht länger als eine Viertelstunde gedauert. Insgesamt wurden von den Wasserwerkern sechs Arbeitsstunden geleistet. Ich schmierte das Stück Rohr bei der Rohrschelle mit Teer ein und schüttete mit den Jungen das Loch zu und spülte die Straße ab.

Der Gasanschluß war erst für das dritte Quartal 1982 vorgesehen. Da aber der Wasseranschluß nun gemacht war,, legten sie auch das Gas etwas früher in den etwa 30 Meter langen Graben.

An der Garage arbeitete ich früh und abends auch noch sieben Stunden, füllte die vierte Reihe auf und setzte die letzten Schalsteine auf, die ich noch hatte. In der Mitte der langen Seite blieb noch ein fast vier Meter langes Loch.

Am Montag, dem 27. Juli, regnete es früh wieder. Ich habe die Predigt angefangen und die inzwischen mit Lack gespritzten Sperrholzplatten geholt. Dann war wieder Sonnenschein und ich holte die Mischmaschine heraus. Zuerst schalte ich das Mittelstück mit Bohlen und Schraubzwingen ein und füllte mit Kies und Zement auf. Dann füllte ich die Schalsteine noch auf.

In der Nacht vorher hatte stark geregnet. Ich mußte die Garage ausschöpfen, vielleicht 30 Eimer. Als ich dann noch ein Stück der kurzen Wand von außen verputzte, brauchte ich kaum Wasser zum Mörtel hinzuzusetzen, so naß war der Sand. Ich setzte auch nur drei Blocksteine auf, rückte sie aber mehrmals hin und her.

Hinten mußte ich den Stein nach der Hauswand ausrichten, so daß innen immer noch ein Absatz von einem Zentimeter blieb. An der langen Seite setze ich die Steine innen bündig und hatte nur außen den Absatz.

 

Abends fuhren wir noch zum Heizungsbauer, der für Mittwoch seinen Besuch zusagte. Außerdem kam der Anruf, daß die Fenster fertig sind. Dienstag holte ich sie mit Herrn R. Als wir gerade in der Rotteroder Straße aufluden, kam der Geschäftsführer der Glaserinnung dazu. Er wird den Glaser sicher fragen, weshalb die Fenster außer Plan gemacht worden sind.

Am Mittwoch habe ich die Garage außen fertig verputzt und auch die vordere Stützmauer und die Zwischenwand schon angefangen. Aber zu meiner großen Freude kam ein Paket von Hans Fischer mit farbloser Holzlasur für die Fenster. Bald darauf kam auch der Anruf, daß die Fenster schon am nächsten Tag eingesetzt werden. Mittags machte ich mich mit Hosea daran, die Rahmen zu streichen, gleich zweimal. Nur die Fenster für das Oberstockwerk konnte ich nicht von unten streichen.

 

Am Donnerstag wurden ab 6.30 Uhr die Fenster eingesetzt. Die Glaser schimpfen, weil die Sohlbänke nicht in der Waage waren. Ich habe zwei Stunden geholfen und die Garagenwand mit Zementschlämpe gestrichen. Den Rest an Zement mischte ich mit Sand und erhöhte die Garagenecke noch um einen Stein. Mittags bauten wir den Zaun bei dem anderen Pfarrer knechts und schaffen unser Schaf „Emma“ dorthin. Freitag wollte ich weitermachen, aber es lief kein Wasser. Ich hatte mir von T. einen Hahn und ein Reduzierstück besorgt und auf den Hausanschluß geschraubt, aber es kam nichts.

Deshalb habe ich den Wassergraben in Nachbars Garten zugeschüttet, weil auch Frau H. großen Wert darauf legte, daß sie gut an ihren Sauerkirschbaum herankam. Sie wollte auch wissen, welche Bäume sie auf unserem Grundstück wegmachen muß und meinte, nur die zwei Bäume vor der Garage. Ich aber sagte: „Ich brauche keinen Baum!“ Sie wollte unbedingt, daß die beiden jüngeren Apfelbäume stehen blieben. Das bestärkt uns nur in der Absicht, alle Bäume und Sträucher zu entfernen, damit sich nicht nachher kommt und noch Ansprüche stellt

 

Abends kamen die Tischler und machten die Decke in Markus‘ Zimmer. Durch die doppelte Sparschalung kam die Decke etwa acht Zentimeter tiefer. Den Platz für die Gardinenleisten sparten sie aus. Die Decke sah aber nachher prima aus. Am Samstag machten sie Miriams Zimmer und den Flur. Herrn G. muß sich um 7 Uhr in Altersbach holen, von dort fuhren wir zu Herrn R. und dann ging es los.

Im Flur mußte noch ein Gerüst gebaut werden, vom Keller hoch, mit Leiter und „Stüp­per“, mit Bohlen und Kanthölzern. Ich hatte zwischendrin noch private Konfirmandenstunde und strich vor allem das Küchenfenster zweimal durch. Dabei stellte sich heraus, daß es doch besser ist, die Flügel im Rahmen so lassen als sie herauszunehmen und einzelnen zu streichen. Nur wurde ich den Verdacht nicht los, daß es sich bei der „Holzlasur“ um nichts anderes als Firnis handelt.

Am Samstag, dem 1. August, strich ich die Wand mit Zementschlämpe, verschmierte die Spalten in der Oberdecke rund um das Schlafzimmer versuchte die Decke an der östlichen Giebelseite dicht zu machen und füllte Piatherm auf. In der einen Ecke rieselte es allerdings stark durch. Ich versuchte, mit Zeitungspapier dicht zu machen (allerdings drang das Piatherm auch später immer wieder durch die Ritzen und war sehr unangenehm).

Dann wurde das Gerüst abgebaut und alle Zimmer gekehrt und aufgeräumt. Hosea half sehr. Dann strich ich noch die restlichen Fenster wenigstens von außen einmal durch. Zuletzt schraubte ich den Griff vom Wasserhahn ab. Mittags wurde das Auto gewaschen. Dann wurde gepackt für den Urlaub.

Am Montag, dem 3. August, begann für uns der Urlaub. Ich mauerte weiter an der Garage. Man muß sich erst wieder auf die Blocksteine umstellen. Es wurde viel Mörtel gebraucht. Als ich bis über der Mitte war, merkte ich, daß die Schnur durchhing und die Steine dadurch auch schief waren. Ganz kompliziert wurde es, als ich hinten an die Fenster ging. Erst legte ich die Sohlbänke und ließ sie so überstehen wie üblich.

Da aber die untere Wand aus Schalsteinen ist und die obere aus Blocksteinen, paßte es mit dem Anschlag für das Fenster nicht mehr. Ich stellte die Backsteine hochkant, aber dann hätte es oben mit dem Sturz nicht gepaßt. Also wieder runter und die Sohlbänke nach hin­ten gesetzt, auch wenn es jetzt vielleicht nicht mehr mit der Wasserablaufrinne klappt. Dann passierte mir, daß ich drei Blocksteine genau über die anderen setzte, nicht im Verbund. Ich hätte für den Anschlag einen Stein ganz hoch stellen sollen, dann hätte es gut gepaßt. Bei den anderen Fensterwänden ging es besser.

Am Dienstag waren M.s da und brachten ein Ausdehnungsgefäß für die Heizung mit. Ich holte früh die Sperrholzplatten vom VEB Holzverarbeitung zum Preise von 250 Mark. Am Mittwoch war wieder Privatunterricht dran. Dann baute ich das Gerüst um, legte Bretter und anderes bereit. Nach dem Mittag fuhr ich zweimal auf die Hütte, um Heu zu holen. Dann strich ich Fenster im Oberstock, drei schaffte ich, zweimal gestrichen. Die Tischler machten Hoseas Zimmer.

Am Donnerstag war wieder das Gerüst umzubauen. Dann ging ich auf den Spitzboden. Es war dort wie in der Sauna. Zuerst nagelte ich die Dachpappe über dem Dachstuhl noch fest. Dazu mußte ich die Fußbodenbretter erst noch ordnen und in die Mitte räumen. Dann legte ich mich auf ein Brett und nagelte. Der Schweiß triefte.

Dann holte ich Piatherm, schüttete es erst auf die Platten und schaufelte es dann in die Schräge, stocherte mit einem Brett nach und kratzte alles eben. An den Fenstern konnte ich noch nichts machen, weil noch eine Lücke für die Gardinenleisten geblieben war. Dreiviertel kriegte ich fertig. Zum Teil schmierte ich auch die Lücken zwischen den Zwischenwänden und den Sperrholzplatten zu, so gut das von oben ging. Aber es wird auch noch einmal von unten nötig sein. Zweimal war auch wieder Heu zu holen, so konnte ich nicht mehr an die Fenster gehen.

Am Freitag setzte ich die Mischmaschine wieder in Gang, weil die Garage noch im Schatten lag. Ich mauerte die Stützmauer hoch und verputzte sie auch gleich. Dann füllte ich die Kehle zwischen Schalsteinen und Blocksteinen zum Teil auf.

Nach dem Mittag schnitt ich mit der Handkreissäge Sperrholz zurecht und nagelt es von unten an die Lücken über den Fenstern. Den Spalt verklebte ich sogar noch mit Klebestreifen. Aber als die Tischler kamen, sagten sie, das sei falsch, es gäbe so keinen schönen Abschluss für die Gardinenleiste. Also riss ich die Bretter wieder heraus (jedenfalls an der Südseite), schob die Bretter so gut es ging von oben hinein, stopfte Zeitungspapier in die Lücken und legt eine Band Dachpappe darüber. Aber ob es dicht wird, ist mir noch fraglich.

Abends wollte ich gern die restliche Kehle noch vollfüllen und Holz schneiden, aber es gab ein Gewitter. So räumte ich im Haus etwas auf. Nachher ging es aber doch noch. Ich überarbeitete den Putz noch einmal, füllte die Kehle auf, sägte das herumliegende Holz. Die Jungen halfen dabei. Die Decke im großen Zimmer wurde fertig, kurz vor 20 Uhr war ich zu Hause.

Der Schornstein war am 10. August 1981 als Rohbau vom Schornsteinfeger abgenommen worden. Er hat zwei Züge mit 135 mal 197 Millimeter und 195 mal 195 Millimeter. Der Heizkessel wurde am 10. August 1981 für feste Brennstoffe zum Betrieb freigegeben werden. Die Feuerungsanlage wurde allerdings am 6. Juli 1982 bemängelt, es müßte noch ein senkrechtes Rohr von 25 bis 30 Zentimeter Länge hinter der Strömungssicherung eingebaut werden.

 

Wir waren kaum in den Urlaub fortgefahren, da gab es ein schlimmes Unwetter, das vor allem im Nesselgrund wütete. Aber auch bei uns stand das Wasser so hoch in der Garage, daß es fast in den Keller lief, wie uns der Nachbar von gegenüber mitteilte. Er wollte - so gut es ging - etwas aufpassen, aber es war doch jemand im Haus, denn auf dem Sand lagen die alten Jacken und oben waren die Birnen alle kaputt. Aber es hat wenigstens nichts gefehlt.

Am 30. August war der Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Lieberknecht. Das bedeutete für mich, daß ich neben all der Arbeit mit der Bauerei nun auch noch die Oberstadt und Rotterode mit übernehmen mußte.

Am Dienstag, dem 1. September, habe ich die Löcher für die FR-Balken der Garage aus dem Haus herausgestemmt. Am Mittwoch wollte ich die Außenwand der Garage teeren. Aber der nur notdürftig in die Bürste gesteckte Stiel brach ab und ich stand da. Doch ich wollte nicht aufgeben und nahm die Bürste in die Hand. Das Ergebnis: Nicht nur beide Hände waren total verschmiert, sondern auch in den Haaren und im Gesicht klebte es. Zum Glück konnte Ursel bei Reumschüssels etwas Waschbenzin erhalten, damit ich den Teer wieder herunterbekam.

Donnerstag ging ich ans Mauern. Eine Stunde dauerte es, bis alles vorbereitet war. Dann setzte ich die zweite Schicht Blocksteine auf die Garage, mauerte noch eine Schicht Ecken hoch und setzte eine Schicht auf die Mittelsäule zwischen den Fenstern. Dann versuchte ich wieder mein Glück mit dem Teer. Mit viel Geduld und Spucke bohrte ich das Loch für den Stiel auf und machte ihn fest, so gut es ging. Dann ließ sich die Fläche streichen. Auch am Hauswasseranschluß strich ich noch rund um das Rohr.

Am Freitag bemühte ich mich um einen Gabelstapler, weil bei der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft die Bossensteine für die Mauer nach der Straße zu angekommen waren. Außerdem brachte ich die Piathermsäcke nach Oberschönau und erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß sie zwar Piatherm gekriegt haben, aber Herr Hoffmann nichts kriegen soll. Ihm hatte ich einmal zehn Sack geliehen, nun kann ich sehen, wie ich wieder dazu komme.

Am Montag, dem 7. September, war nur gegen Abend noch Zeit, die Dränage an der Bergseite der Garage zu verlegen und dort aufzufüllen.

Am Dienstag brachte ich die Ausgleichsschicht auf die lange Seite der Garage. Es begann wieder das beliebte Spiel mit dem Festmachen der Bohlen mittels Schraub­zwingen. Wenn man dabei allein ist, da ist man fast auf verlorenem Posten. Dann mußte ja auch alles ausgewogen werden. Schließlich stimmte es so einigermaßen. Dann mußten noch ganz schöne Zentimeter aufgefüllt werden. Der Kies bestand mehr aus Steinen als Sand. Zwischendrin regnete es wieder einmal.

Um 13 Uhr kam Herr M. und fragte, ob ich Backsteine brauche, er hätte eine Nachricht erhalten, daß die lang bestellten Steine auf der Bäuerlichen Handelsgesellschaft abzuholen wären. Das paßte natürlich, denn um 14 Uhr sollten sowieso die Bossensteine geholt werden. Ich ging hinunter zur Handelsgenossenschaft, aber kein Auto und kein Gabelstapler waren da. Als ich gegen 14.45 Uhr schon heim wollte, kam Herr F.(er hat in der Gaststätte kein Mittagessen bekommen). Ich schlief schnell zum VEB Kleineisenwaren im „Stern“, um den Gabelstapler zu holen. Dort feierten sie tüchtig „Kirmesdienstag“. Doch dann waren die ersten drei Paletten bald aufgeladen und hochgefahren. Herr D. half beim Abladen. Aber inzwischen wurde die Zeit knapp: Um 16 Uhr waren Flötenkreis und um 15.45 Uhr kam die zweite Fuhre.

Gleich hinterher kam Herr L. mit der Eidechse und brachte noch die siebte Palette. Er wollte aber gleich wieder heim, weil es auf den Feierabend zuging. Also lud ich mit ihm erst die Eidechse ab, während Herr D. am Lastwagen weitermachte. Es war wieder eine ziemliche Schinderei.

Wegen der Schwüle kam man bald ins Schwitzen. Als Herr D. heimgegangen war, lud Herr F.noch die letzten 30 Steine mit ab. Er fuhr dann auch noch einmal mit runter, lud die Steine auf und er kippte sie ab. Das war auch wieder geschafft.

 

Am Mittwoch machte ich die Bohlen wieder sauber und siebte Erde durch, um Sand zu gewinnen. Am Donnerstag mauerte ich die Mittelwand der Garage mit Gasbetonsteinen bis zur Hälfte hoch. Am Freitag probierte ich mich einmal an einem FR-Balken: Das eine Ende legte ich auf die Vorderachse eines früheren Handwagens und schob von hinten. Dabei legte ich teilweise noch eine Rolle darunter. So ging es bis neben die Garagenfenster. Dort schob ich dann ein Ende auf einer schrägen Bohle hoch. Das andere Ende war schwieriger. Ich hob es auf einen Hackklotz. Aber von dort konnte ich es nicht hochheben. Da holte ich noch ein Kantholz und hob den Balken wenigstens bis auf die Mauer.

Unter das hintere Ende legte ich ein Rundeisen, damit es auf der Mauer hin und her rollen konnte. Am Montag, dem 14. September, mauerte ich die Trennwand hoch. Den Kalk dafür rührte ich in der Schubkarre an. Dann baute ich ein Gerüst im Kohlenbunker, um die FR–Balken legen zu können. Zunächst mußte ich in die Löcher in der Hauswand noch   nach­arbeiten und ein Stück vom FR-Balken abschlagen, weil sie etwa fünf Zentimeter zu hoch sind. Dann nahm ich die andere Seite des Balkens auf die Schulter und schob ihn erst hinüber auf eine Stütze. Dann hob ich noch einmal an, zerrte ihn auf die Wand zu und bald lag eine Kante auf. Aber es paßte immer noch nicht, ich mußte das Loch noch mehr erweitern, so gut das ging. Etwa zehn Zentimeter Auflage hatte ich am Haus, vorne standen 28 Zentimeter über, die auch so blieben als Überstand.

Dann ging es an den zweiten Balken. Jetzt war der äußere Balken dran, mit dem vorletzten hatte ich ja begonnen. Ich versuchte noch, die Füllkörper hineinzulegen. Doch sie paßten nicht dazwischen. Ich mußte wieder am äußeren Balken das Loch erweitern. Dann schlug ich noch die überstehenden Kanten am Balken ab, so ging es einigermaßen.

 

Am Dienstag schlug ich erst noch die kaputten Blocksteine, Füllkörper usw. klein und warf die Brocken in den Kohlenkeller für das Packlager am Boden. Dadurch war mehr Platz für das Hoch­schaffen des FR–Balkens. Hosea half dabei. Nachher kam Markus und half bei den Balken. Aber durch die schon aufgelegten Balken war die Decke jetzt noch 20 Zentimeter höher. Vor dem Reinschieben mußte ich den Balken wieder absenken. Markus setzte dabei die lange Bohle als Hebel ein.

Dann versuchte ich es von der anderen Seite her: Eine Bohle wurde an die Mauer angelegt und der Balken darauf hochgeschoben. Aber das wird auch immer schwieriger, je höher man kommt. Oben legte ich den Balken erst auf ein Kantholz auf, das ich von dem schon liegenden F- Balken auf die Trennwand gelegt hatte. Doch als ich den Balken von dort hochhob, kriegte ich das Übergewicht und ließ ihn fallen. Er blieb auf dem schrägstehenden Kantholz liegen, aber die Wand begann zu wackeln.

Schnell hob ich den Balken wieder herunter und legt ihn erst einmal auf die Bohlen. Von dort hob ich den Balken Füllkörper um Füllkörper höher. Markus legte immer einen mehr darunter. Vom dritten Füllkörper hob ich den Balken gleich hoch ins Loch. Es war aber eben doch ein hartes Brot.

Am Mittwoch hatte ich eine neue Technologie ausgetüftelt, in einer schlaflosen Nacht ausgedacht: ich schaffte mir zwei Balken auf die Decke. Denn hinteren nahm ich als Gegengewicht, wenn ich den vorderen hochhob. Dadurch konnte das Kantholz nicht hochschnap­pen. Hatte ich den zweiten Balken oben, dann benutze ich ihn als Gegengewicht für den anderen Balken, den ich jetzt auf den Kant­hölzern so weit nach vorne schieben konnte, daß ich ihn leicht in das Loch in der Wand schieben konnte.

 

Ich mußte allerdings nicht nur auf den richtigen Abstand der Balken untereinander achten und auf den richtigen Überstand von 28 Zentimeter, sondern auch auf die richtige Höhe. Meist mußte ich das Loch erst noch erweitern und dann etwas unter den Balken unterkeilen. Ich legte eine Reihe noch voll Füllkörper und fügte noch zwei Balken samt Füllkörpern an. So war ich schon fast an der Trennwand.

Donnerstag kamen noch zwei Reihen hinzu, wobei es schwierig an der Trennwand war, weil ich kein Gerüst auf beiden Seiten stellen konnte, sondern mich mit der Trittleiter behelfen mußte. Mittags räumte ich das Gerüst in die Garage, machte noch eine Reihe und schaffe dann alle Balken auf die Decke. Herr W.wollte nämlich unbedingt mithelfen, da konnte ich ihn bei dieser Arbeit besser gebrauchen. Er lenkte die Räder und hielt jeweils den Balken an der anderen Seite, damit er nicht abkippte. So kamen noch alle sechs Balken hoch.

 

Am Montag, dem 22. September, ging es dadurch schneller voran. Ich war zwar fast den ganzen Tag daran, aber dann lagen doch alle Balken einschließlich der über 100 Füllkörper. Den letzten Balken legte ich nur 50 Zentimeter entfernt, damit ich dort kleine Füllkörper verwenden konnte. Die Löcher hatte ich sowieso immer mehr nach rechts erweitern müssen, das letzte machte ich dann noch auf der linken Seite weiter. Außerdem mußte ich auch den Sturz etwa zwei Zentimeter abschlagen, weil dieser Sturz höher lag als der hintere. Aber abends war ich auch fertig wie lange nicht. Es war schwül warm. Zum Abgewöhnen schaffte ich noch einen Betonsturz bis unter die Fenster.

Am Dienstag begann ich mit der Säule in der Vorderwand der Garage und dem Anschluß ans Haus. Ich nahm doch keine 24-iger Blocksteine, sondern 30-iger Steine, damit oben der Abstand zum FR-Balken nicht zu groß wird. Die Schwierigkeit an der Mittelsäule war, daß nach der Garage zu der Anschlag außen sein mußte, bei der kleinen Tür aber nach innen. Die Hartbrandsteine sind zwar etwas größer als die anderen, aber sie paßten genauso schlecht, man muß immer wieder hacken. Ähnlich war es auf der anderen Seite, wo vor den Blockstein noch Backsteine samt Anschlag vorgeblendet werden mußten.

Am Dienstag machte ich dort weiter, machte im Gästezimmer ein Stück Fußboden glatt und schmierte noch Mörtel unter einen Teil der FR–Balken. Zum Abschluss wieder Krafttraining: Zwei dicke Stürze nicht nur bis zu den Fenstern, sondern über zwei Kanthölzer auch hoch auf die Mauer.

 

Mittwoch ging ich erst wieder an die Garagentür, wo ich auf etwa 1,25 Meter Höhe kam. Herr G. machte wieder etwas an der elektrischen Anlage. Ich versuchte mich noch an den Stürzen. Ich wollte sie nicht zu hoch legen, damit die Füllkörper noch einigermaßen darauf gingen. Es genügt ja, wenn das Fenster reingeht, es bleibt dann oben wenig Anschlag. Die Fenster sollen ebenso hoch sitzen wie die am Haus, aber die Garagendecke ist eben ein ganzes Stück niedriger. Nach einigen Versuchen lagen die Stürze so einigermaßen. Ich mußte noch nachträglich einige Steine unter­schieben, damit die richtige Höhe erreicht wurde: Es mußte ja der kleine Abstand von der Sohlbank da sein, der Sturz mußte waagrecht liegen und auch senkrecht auf der Mauer. Als ich nachher einen Füllkörper drauf legte, war er doch ziemlich schräg.

Donnerstag mauerte ich wieder an der Säule, Samstag wurde sie fertig. Sie war von unten bis oben nur zwei Zentimeter aus dem Lot. Montag und Dienstag regnete es. Dienstagabend suchte ich mir nur einige Bretter und Stangen zusammen.

Am Mittwoch, dem 30. September, baute ich die Schalung für den Sturz über dem Garagentor: außen zwei Bohlen, unten ein breites Brett, drei Stützen, noch ein Zwischenbrett, weil der Stürze nur zwölf Zentimeter breit sein sollte. Gegen Abend legte ich hinten noch die beiden äußeren Stürze drauf; es ging ganz gut, sie lagen fast gleich richtig. Der Elektriker war nicht da. Abends war ich noch beim Klempner R. in Herges.

Ursel hatte beim Kreisbauamt angerufen. Der Klempner T. hat uns auch wieder nicht die Gasleitung im Pfarrhaus gedichtet, seit eineinviertel Jahren warten darauf, jetzt wollte er kommen, wenn es regnet. Es regnete zwei Tage, aber er kam nicht.

 

Donnerstag machte ich die hinteren Stürze endgültig fest und setze gleich noch eine Backsteinschicht darauf. Als Lehre benutze ich ein langes Brett, das gleich mit dem richtigen Gefälle an der Außenkante angebracht wurde.

Die Füllkörper ließen sich etwa bis zur Mitte darauflegen, dann standen sie schief und ragten über den Rand hinaus. Auf die vordere Hälfte legte ich die zwei restlichen Einschubplatten. Mittags fühlte ich die Schalung auf. Herr B. hatte mir den Eisenträger noch etwas abgeschnitten. Ich legte ihn eine Backsteinhöhe über das Brett, machte aber oben nicht voll, weil ich den kurzen FR-Balken oben drauflegen wollte, um eventuell mit Füllkörpern arbeiten zu können. Dann stopfte ich noch die Löcher voll, wo die FR-Balken ins Haus geschoben worden waren. Zum Teil verschmierte ich auch noch die Fugen zwischen den Füllkörpern. Zuletzt schlug ich von den großen Stürzen noch etwa einen halben Meter ab, um sie dann über die kleine Tür legen zu können. Freitag schmierte ich die Fugen zwischen den Füllkörpern alle zu.

Dann wollte ich mit dem Bolzenschneider von Herrn H. die Eisen an den verkürzten Stürzen abschneiden. Bei dem einen ging es ja auch. Aber als ich an den zweiten ging, brachen die zwei Schrauben an der Schneide des Bolzenschneiders durch. Erst Montag konnte ich vom Auto-Hoffmann Stahlschrauben bekommen, um den Bolzenschneider einigermaßen reparieren zu können.

Jetzt erfuhren wir endlich, daß wir uns wegen der Klempnerarbeiten an die Metallhandelsgesellschaft wenden sollten. Dort verwies man uns an Herrn T. Wenn er es aber nicht machen würde, sollten wir uns wieder an Herrn R. wenden. Der war nicht begeistert. Aber er sagte, vor November würde es nichts. Wenn sein Sohn die Heizung macht, will er sich alles einmal ansehen.

 

Am Montag, dem 5. Oktober, kam ich erst am Nachmittag dazu, die Schalung für den Überstand der Garage zu bauen. Herr W. half wieder und sägte auch die Eisen von dem zweiten Sturz ab. Ich fing hinten an der Garage an, stützte eine Bohle erst einmal von unten an die FR–Balken und setze noch einmal richtige Stütze darunter: unten Bretter, oben Bretter, mit der Wasserwaage ausgewogen und durch Streben verankert. Etwa fünf Zentimeter von der Kante legte ich Leisten in die Schalung, damit eine Tropfrinne entstehen sollte.

Aber an diesem Tag gab es auch wieder ein Rückschlag: Von der Metallhandelsgesellschaft erfuhren wir, daß Herr R. da war und sagte, er könne es dieses Jahr nicht mehr machen. Nun frage ich mich, wozu ein Wirtschaftsplan da ist. An sich müßte er ja jeweils im Januar des laufenden Jahres fertig sein und auch verbindlich sein. Aber wenn ich die Handwerker fragen soll, ob sie es machen, und sie können auch ablehnen, wozu brauche ich da ein Plan?

Am Dienstag füllte ich die Schalung voll mit feinem Kiessand. Groben Kies nahm ich, um die Furchen entlang der FR-Balken aufzufüllen. Eine Schubkarre reichte nicht für eine Reihe. Ich konnte sie allerdings nicht ganz voll machen, es war auch so noch schwer genug, die Schubkarre über die Bohlen hochzuschieben. Zum Glück hat Herr K. die restlichen Bohlen wieder gebracht, die er im August mitgenommen hatte, als er Herrn W.s Bohlen holen wollte.

Am Mittwoch trug ich die Decke auf. Ich begann fast in der Mitte, macht eine Bahn vom Haus aus nach der Vorderkante zu und dann eine zweite Bahn von dort wieder zum Haus. Hosea setzte unterdessen im Keller das Packlager und wurde tüchtig naß getropft. Mittags halfen auch noch Ursel und Miriam.

Gegen Abend machte ich mich noch einmal an die Stürze über den Türen. Zuerst mauerte ich hinten am Haus noch hoch. Dann wurde der Sturz geholt. Als ich ihn auf den Bohlen nach vorne schieben wollte, fiel alles um. Also wieder aufgebaut, Sturz darauf, Blocksteine geholt, Sturz darauf gehoben. Er war halt elend schwer. Ich legte ihn zuerst wieder rechts auf. Dann versuchte ich, die linke Seite zu greifen. Als ich sie hatte, hob ich hoch. Fast wäre der Sturz rechts wieder herunter­gerutscht. Aber schließlich lag er doch – und mir zitterten die Knie.

Ich füllte den Spalt zwischen den Stürzen auf und stellte die Verbindung zum Haus her. Dann legte ich den noch übrigen kurzen FR-Balken auf den gegossenen Sturz und ließ ihn wie die anderen Balken überstehen. Aber es war auch deutlich, daß die Füllkörper nicht dazwischen gehen würden. Nun muß halt noch eingeschalt werden. Zum Schluß machte ich noch die senkrechten Bohlen an dem Überstand ab und strich die Fläche mit Zement­schlämpe. Ebenso behandelte ich noch die Stürze über den Eingangstüren, wo ich auch die Lücke zwischen den Stürzen mit Backstein geschlossen hatte.

Am Donnerstag trug ich wieder eine dünne Schicht auf den Kellerboden auf. Erst versuchte ich es mit dem Kiessand, aber der war zu grob. Also nahm ich wieder Sand aus Ober­rohn. Die Treppe würgte ich aus dem Treppenhaus heraus. So wurden mit Ach und Krach die Gästezimmer und der Flur fertig. Zum Schluß noch schnell Gras gemäht und zum Mittagessen gegangen.

 

Samstag lief ich nach Handwerkern: Herrn R. traf ich bei seiner Hütte, wo sie ein Pferd beschlagen wollten. In Berlin ist er fertig (die Handwerker wurden bis nach Berlin verpflichtet). Aber nun muß er fragen, ob er Material erhält, um beim VEB Schlagwerkzeuge zu arbeiten. Ich soll in einer Woche wieder fragen. Sein Vater sei in der Rotteroder Straße. Ich fuhr hoch und suchte das Auto. Es stand wie vermutet bei G.s. Er sagte aber, es sei nicht nur wegen des Plans, daß er bei uns nichts machen könne, er habe tatsächlich keine Leute. Zwischendrin war ich noch bei B. wegen Kies. Und gegen Abend war ich mit Herrn H. im Oberstädter Pfarrhaus wegen Bausachen, so etwas gehört auch noch dazu. Und schließlich war ich noch bei Herrn W., um mich schon voranzumelden.

Am Montag, dem 12. Oktober, war Pfarrkonferenz und ich konnte erst gegen Abend noch die Kinderzimmer leerräumen. Auch die Waschküche machte ich leer vom Holz, um am nächsten Morgen dort Sand zum Trocknen auszubreiten. Vor allem aber strich ich eine Mörtelschicht auf den Boden des Kinderzimmers. Mittags holte ich bei Herrn R. noch ein Faß Kaltanstrich und den Teerkocher.

Zuerst löste ich die Dachpappe vom Boden, die unter den Wänden isoliert. Jetzt stellte sich heraus, daß die Dachpappe leichter zu reinigen ist, wenn sie erst zehn Zentimeter über dem Boden in die Wand eingelegt ist. Die Pappe flach auf dem Boden ist stärker voller Mörtel und muß hochgehoben werden und darunter gereinigt werden.

Zuletzt strich ich noch Gästezimmer und Flur mit Kaltanstrich. Die Belastung für die Knie ist beträchtlich, das ständige In–die–Hocke-gehen macht sich halt doch bemerkbar. Als ich heimkam, lagen die Abschlußleisten für die Decke im Obergeschoß da. Markus rieb sie mit Sandpapier ab, ich strich sie mit Holzlasur.

Am Mittwoch wurde mit Heißkleber (also festem Teer) geteert. Den Ofen für das Erwärmen des Teers stellte ich in den Eingang der Garage. Der Teer wurde schnell weich, aber ich brauchte ja große Mengen und mußte doch öfter warten. Es ging eine Unmenge Holz für die Feuerung drauf. Ich habe immer ein Eimer voll ausgeschüttet und schnell mit der Teerbürste breitgemacht und die Dachpappe draufgeklebt. Aber so wie ich mir das vor­ge­stellt hatte, ging es nicht. Ich hatte den Rand so Schicht um Schicht verkleben wollen. Aber dazu blieb keine Zeit, man hätte dann auch immer gleich die ganze Wand lang kleben müssen. Ich goß einfach viel Tier an die Wand und zog die Pappe dort hoch. Weil die zweite Schicht überkreuz geklebt wird, ist dann rundherum verklebt.

Manchmal kam ich mit der Richtung der Bahn nicht so zurecht und mußte noch einen Streifen über den Spalt kleben. Anfangs nahm ich Gummihandschuhe. Später nahm ich Lederhandschuhe, aber die Hitze drang manchmal doch durch. Über Mittag ging das Feuer aus, aber der Teer war noch warm. Ich schaffte Gästezimmer und Flur, aber dann war ich auch erledigt. Schon zweieinhalb Rollen Heißkleber waren verbraucht.

Am Donnerstag bereitete ich alles für die Tischler vor, die am Abend auch noch die Abschlußleisten anbrachten. Außerdem siebte ich Sand durch, den ich im Heizungsraum breitgemacht hatte, und brachte neuen Sand hinein. Sonntag fuhr ich zu Herrn K. nach Asbach, traf aber niemand an. Montag war ich noch einmal da und konnte mit der Frau sprechen. Freitag und Montag brachte Herr B. Kiessand.

 

Am Montag, dem 19. Oktober, halfen wir die Jungen, die Schalung an der Garage anzubringen. Es ging natürlich viel schneller und einfacher mit mehreren Leuten. Nach der Beerdigung in Rotterode füllte ich mit Markus die Schalung auf. Es ging relativ schnell. Also machte ich mich auch noch an die Schalung über dem Garageneingang. Über dem kleinen Tor war es nicht schwer, da mußte nur ein schmales Brett an die Decke gekeilt werden. Über dem großen Tor aber sollte ja noch Luft bleiben, damit eventuell ein Rolladen angebracht werden kann. Ich legte zwei Hölzer quer zwischen die FR–Balken, suchte mir Bretter und Platten, um den Zwischenraum zu überdecken. Auf die Säule schichtete ich lose einige Backsteine, damit die Bretter dort eine Auflage hatten.

Dann kam erst eine Schicht Beton und der Eisenträger wurde darauf gelegt. Dann wurde die Schalung vollgegossen. Allerdings stellte sich heraus, daß der Eisenträger nach oben herausragen wird, weil ich ihn unten in Beton eingelegt habe. Aber vielleicht kann man da die Mauer draufsetzen oder sonst irgendwie den Boden etwas hochziehen. Die Außenkante muß ja sowieso erst noch genau festgelegt werden. Auf der anderen Seite verschmierte ich noch die Löcher in den Backsteinen der Außenkante, weil sich dort das Wasser ansammelte.

Am Dienstag war ich schnell mal auf dem Rathaus. Ich soll die Liste der bei mir eingeteilten Handwerker mitbringen und berichten, was alles schon gemacht ist. Das war natürlich zum Schmunzeln. Ich habe ja keine Liste, und gemacht ist auch nichts. Aber Frau P. mußte eben Meldung machen, da wurde eben geschrieben.

Aber ich erfuhr auch, daß es keinen Heißkleber gibt. Die ganze Zeit hat er bei R.s gestanden. Aber wenn man ihn braucht, ist er nirgends zu erhalten, auch nicht bei den Dachdeckern. Ursel rief bei Herrn  E. an. Der wußte wieder einmal Rat: VEB Indus­triebau. Dort erhielt ich wenigstens eine große Rolle von 75 Kilogramm.

Hosea half beim Teeren. Bis 12.30 Uhr hatten wir im Kinderzimmer eine Schicht geklebt. Nach dem Mittag legten wir nur trockenes Holz auf, wodurch der Teer schneller flüssig wurde. Es regnet den ganzen Tag, mal stärker, mal schwächer. Erst abends schien die Sonne. Hosea legte auf das Feuer auf, hielt die Kehrbürste, strich den Teer breit oder drückte die Dachpappe fest. Mittags passierte es mehrmals, daß sich der Teer entzündete, einmal auch im Ofen. Ich fand heraus, daß immer genügend Teer im Topf sein muß, weil er sonst zu heiß wird und sich bei 150 Grad entflammt.

Beim Industriebau erfuhr ich, wie gefährlich das ist: Ich sollte Gummistiefel, Schürze und möglichst auch eine Schutzbrille tragen. Und der Ofen muß fünf Meter vom Haus stehen. Es ging auch alles gut, um 15.15 Uhr waren wir fertig. Erst später erfuhr ich, daß man ganz anders arbeiten muß: Nicht den ganzen Topf auskippen, sondern mit einem Schöpfeimer an einer langen Stange nur eine gewisse Menge Teer ausschöpfen und dann ausgießen.

Donnerstags siebte ich erst einmal wieder Sand und schlug die Schwellen zum Kinderzimmer und zum Kartoffelkeller ab. Zwischendurch kam der Heizungsbauer und gab an, wie viele Thermostat­ventile für die Heizkörper gebraucht werden, damit ich sie aus dem Westen besorgen konnte.

Nach der Beerdigung am Mittag machte ich mich mit Hosea an die Garagendecke. Eine Bahn sollte noch geschafft werden: Erst eine Schicht groben Kies, dann feinen darüber, mit dem Brett abgezogen, mit der Glättscheibe glatt gemacht.

Da noch Zeit war, gingen wir an die Schalung über dem Tor und an der Ecke. Das Brett war zu schmal. Also mußte doch eine Bohle genommen werden. Ich machte sie erst mit einer Schraubzwinge an dem vorstehenden FR-Balken fest. Hinten stütze ich sie nur ab und in der Mitte zog ich sie wieder mit einer Schraubzwinge fest. Dann versuchte ich noch, die letzte Ecke des Überstandes einzuschalen: Ein breites Brett paßte gerade, ein schmales wurde zurechtgesägt. Rechts stellte ich Blocksteine übereinander und stützte ab, links wieder ein Balken hin mit Brettern oben drauf, die ihre Richtung von dem schon fertigen Stück erhielten.

 

Ursel war den ganzen Tag unterwegs bei den Handwerkern: H., G., R., R., W. Der Glaser hat keine so große Scheibe für das Fenster nach der Terrasse, ich soll nach Zella gehen. Aus Erfurt kam die Nachricht, daß ich den Rolladen für die Garage noch einmal im zweiten Quartal 1982 bestellen sollte.

Am Freitag machte ich die Schalung fertig und füllte auf und legte tüchtig Eisen hinein. Nur die Schraubzwinge war im Weg: Ich legte Dachpappe darum, damit sie nicht mit festgegossen wurde. Dann machte ich mich an den Fußboden im Kohlenbunker. Markus half dabei. Erst schütteten wir die kleinen Zementbrocken auf das grobe Packlager, dann die Steine, die Markus aus dem Kies gesiebt hatte. Wir mischten den feinen Kies, machten ihn auf dem Packlager breit, klopften fest und zogen ab. Dann wurde gleich mit der Glätt­scheibe glatt gemacht. Es ging ganz gut.

Aber nun wollte ich auch gern noch mit dem ganzen Raum fertig werden. Doch es wurde langsam dunkel. Ich konnte aber auch kein Licht machen, weil Herr G. gekommen war und den Zählerkasten einrichtete. Also muß es schnell gehen. Das letzte Stück machte ich trotz­dem praktisch im Dunkeln. Zuletzt goß ich auch noch das letzte Stück der Kante über den Toren aus. Dazu klemmte ich ein Brett hinter die Dachrinne und stützte es auf der anderen Seite mit einem Rundholz ab, nur so angelehnt, aber es ging.

Am Samstag verteilte ich erst noch die inneren Sohlbänke, die wir am Freitag aus Suhl mit drei Fuhren mit dem Trabant geholt hatten. Es stellte sich heraus, daß zwei Stück zu viel waren. Dann verteilte ich noch Leichtbauplatten, wobei sich herausstellte, daß noch zwei Stapel übrig blieben.

 

Am Montag, dem 26. Oktober, machte ich die Garagendecke fertig. Bis Mittag hatte ich die Bahn über den Türen fertig. Ich war früh um 7 Uhr aufgestanden, weil Herr R. den Fensterrahmen nach Oberschönau fahren wollte. Aber er war in Erfurt und hatte vergessen, mir Bescheid zu sagen. Jetzt kam er gegen 13.30 Uhr. Wir fuhren zu R. Der hatte gleich zwei Fenster zu trans­portieren, noch eins für jemand anders. Wir lieferten die Fenster bei der PGH Ausbau ab. Sie hatten auch Piatherm da, aber auf dem Büro war niemand da, da konnten wir nichts mitnehmen.

Dafür hatte Herr R. aber Heißkleber. Wir luden drei Rollen zu 80 Kilogramm auf und fuhren sie auf den Bau. Dabei machten wir noch aus, daß er die übriggebliebenen Leichtbauplatten kaufen will, aber es paßte jetzt nicht mit dem Mitnehmen. So schaffte ich die Platten nach Beendigung der Betonarbeiten in den Kohlenbunker, auch das Holz und anderes, damit ich noch den Heizungsraum mit Dachpappe bekleben kann. Zuletzt strich ich noch das Ausgeschalte mit Zementschlämpe und machte mit dem restlichen Beton noch die Fläche rund um die Tür zum Kohlenbunker fertig.

Am Dienstag war dann die Ausgleichsschicht auf den noch zu verklebenden Flächen dran; im Bad, das Podest vor der Haustür, der Heizungsraum und schließlich auch noch die Waschküche. Zuletzt räumte ich noch die Garage auf und setzte noch etwas Packlager. Abends war ich noch in Asbach bei Herrn K. Er sagte für den 7. November zu, wo ich natürlich wieder Synode habe. Ich schilderte ihm, daß etwa zehn Zentimeter auf dem Fußboden aufzufüllen sind, bis auf die Höhe der Isolierung der Wände. Das sagte er, ich solle doch erst einmal Grobbeton auffüllen, damit das Austrocknen nicht so lange dauert. Also machte ich am Mittwoch an Gästezimmer und Flur, dann wurden die Leichtbauplatten gleich wieder draufgedrückt.

 

Weiterer Innenausbau:

Nachmittags fuhr ich mich Herrn R. nach Oberschönau, um die beiden Fenster zu holen. Beim Glaser luden wir noch die Rahmen dazu und brachten das eine Fenster zu Herbert Margraf (Oberhofer Straße 10). Auch die zehn Sack Piatherm brachten wir gleich mit. Ich strich auch gleich den Fensterrahmen, kehrte die Terrasse ab und siebte noch etwas Kies und schüttete einen Schubkarren auf das Packlager in der Garage.

Am Donnerstag fing ich mit dem Grobbeton im Kinderzimmer an: immer vier Schubkarren, dann breit gemacht, festgeklopft, abgezogen, die Leichtbauplatten drauf. Etwas mehr als die Hälfte schaffte ich. Schwierig war immer das Reinfahren, denn die neu betonierte Schwelle sollte nicht beschädigt werden: also immer über ein Brett hoch, auf der anderen Seite wieder runter. Dazu kam, daß der Strom sehr schwach war und die Trommel bei der neunten Schaufel, die in die Trommel gegeben wurde, stehen blieb. Samstagfrüh machte ich den Rest. Da ging die Maschine gut (bis zu 16 Schaufeln), aber es fiel sehr viel Laub und mußte mit untergebuddelt werden.

Freitagmorgen war ich kurz vor 6.30 Uhr beim Glaser und wir setzen das große Fenster nach der Terrasse zu ein. Im Nachhinein erwies sich das große Fenster doch nicht als so praktisch: Wenn man es putzen wollte, muß man es zuerst herunterklappen und auf zwei Stuhllehnen legen. Dann wurden die beiden Scheiben auseinandergeschraubt und jede von beiden Seiten geputzt. Dann wurden die Scheiben wieder zusammengeschraubt und das ganze Fenster wieder hochgeklappt. Das Blumenfenster dagegen ließ sich in sich drehen und bestand auch nur aus e i n e r Scheibe. Am Montag wurden die inneren Sohlbänke eingesetzt.

 

Am Dienstag, dem 3. November, ging es mit dem Einputzen der Fenster los. Herr W. hatte gesagt, ich könnte schon die Fugen rund um den Rahmen auffüllen. Das war mir an sich recht, denn so konnte ich den groben Sand nehmen und meinen feingesiebten Sand schonen. Aber nun merkte ich auch, warum er mir diese Arbeit zugewiesen hatte: Es war kaum in die Fugen hineinzukommen. Die Spachtel war zu breit, eine Fugenkelle hatte ich nicht. Ich nahm die Finger, aber auch an ihnen blieb alles kleben. Vor allem aber rieb ich mir den rechten Zeigefinger so auf wie noch nie.

Herr W. und Herr L.schafften am Abend nur zwei Fenster im Oberstockwerk. Ich hatte den ganzen Tag über nur die vier Fenster verschmieren können. Abends ging ich dann noch an das Fenster in der Küche. Hinterher mußte die Rahmen wieder sorgfältig saubergemacht werden. Ein Vorteil war nur, daß Herr W. gesagt hatte, die Fensterflügel müssen herausgenommen werden. Da kann man doch besser an den Rahmen heran und machte nicht so viel dreckig.

Am Mittwoch strich ich zunächst die Kellerfenster, weil diese zuerst eingeputzt werden sollten, weil für Samstag geplant war, die Fußböden zu machen und sicher für einige Zeit möglichst nicht betreten werden konnten. Dann schaffte ich mit Herr N. und seinem Multicar das restliche Leunit hoch. Ich hatte immer die Vorstellung, es müßten noch 100 Sack sein, es waren aber nur etwas über 70. Wir packten sie zunächst in einer Plane ein, weil ja noch nicht feststand, ob es Samstag etwas wird. Am Nachmittag schmierte ich die Fugen rund um die großen Kellerfenster zu und putze auch die Fläche unter den Sohlbänken schon einmal grob zu.

Abends waren G. und J. da und machten die beiden Fenster. Ich beschäftigte mich inzwischen mit den kleinen Kellerfenstern und den Fenstern im Bad. Jetzt machte ich alles mit der breiten Spachtel, nahm nicht so viel drauf und drückte den Mörtel hinein, so gut es ging. Nachher mußten alle Fenster wieder sauber gemacht werden.

Erst Freitagmorgen konnte ich alles aufräumen, den Boden säubern, die Mischmaschine wieder nach draußen schaffen und die Waschküche säubern. Ich baute die Sperren unten in die Türen und schaffte das Sägemehl herbei. Die Fenster mußten wieder eingesetzt werden; das war eine Plage bei den Kippfenstern wegen der Scheren. Schließlich verteilte ich noch die Leunitsäcke, etwa 20 Säcke schaffte ich in die Waschküche.

 

Am Samstag klappte alles mit dem Leunit. Die Männer waren überpünktlich da, allerdings nur zu zweit. Dazu kam noch Herr N. Mit dem Kraftstrom klappt es zum Glück, es funkte nicht in der Steckdose. Aber dann mußte ich laufen und erst noch im Pfarrhaus zwei Plaste­eimer holen. Und als ich gerade oben war, wollten sie noch ein Messer zum Aufschneiden der Säcke (das letzte Mal hatten sie alles mitgebracht).

Dann war es höchste Zeit, ins Auto zu steigen und nach Schmalkal­den zur Synode zu fahren. So ist das eben: Man hat Handwerker, muß aber selber fort und noch andere Leute holen. Gegen 9 Uhr hatten sie alles ausgeschüttet. Um 11.30 Uhr war sie mit allem fertig. Nach dem Kartoffelkeller zu war die Schicht ziemlich stark. Noch acht Säcke Leunit waren aber übrig geblieben.

 

Am Montag, dem 9. November, räumte ich die Gerätschaften wieder ins Oberstockwerk, mischte Kalk und schaffte ihn hoch, verlegte das Licht neu, verbrannte die Papiersäcke und räumte auf. Nachdem ich G. und S. geholt hatte, strich ich das Fenster in der Stube, schmierte die kleinen Fenster noch fertig zu und strich noch einmal. Auch im Oberstockwerk habe ich noch Fugen verschmiert und unter den Sohlbänken schon einmal grob geputzt.

Dazwischen ging es nach Hause zu Probe für den Gottesdienst zu Luthers Geburtstag. Abends war Mütterkreis, dann ging ich wieder hoch, die Putzer waren gerade fertig. Ich mußte wieder aufwischen, da S. dabei war, war das ganze Zimmer bekleckert. Aber zwei Fenster waren wieder fertig und eine große Flasche „Goldbrand“ halb geleert.

Am Dienstag, meinem Geburtstag, räumte ich die Sachen runter in die Küche. Damit am Abend auf alle Fälle genug zu arbeiten war, schmierte ich auf die Wand unterhalb der Säule mit Grobputz zu. Aber nachher sagten die Putzer, da käme doch die Bekleidung drüber. Sie machten das Küchenfenster und die kleinen Fenster fertig, wobei nur der Rahmen einzuputzen war, weil alles andere gefliest werden soll. Schließlich machten sie noch das Glasbaufenster. Es war empfindlich kalt. Ich hatte Mühe, die Fenster sauber zu kriegen, weil alles anfror. Ich setze die Fenster gleich wieder ein, um wenigstens den Frost etwas fernzuhalten.

 

Als wir mit dem Auto losfahren wollten, blockierte das rechte Hinterrad. In Unterschönau sah ich danach: die Felge war heiß, der Reifen nicht. In Ober­schönau warf ich Schnee auf die Felge, er zischte auf und es dampfte wer weiß wie. Als die Felge einigermaßen abgekühlt war, fuhr ich langsam nach Steinbach zurück. Das Rad schien sich leichter zu drehen, war aber immer noch heiß. Am nächsten Tag taute ich das Rad mithilfe des Heizlüfters auf und fuhr wieder nach Oberschönau. Aber es hatte den ganzen Tag gefroren, die Höchst­temperatur war minus 1,5 Grad. Dennoch rührte ich den Kalk an und schmierte damit das Stubenfenster von außen zu.

 

 

Ursel hatte mir früh geholfen, die Scheibe wieder herauszuheben. Ich dachte: „Falls S. doch kommt, muß alles gemacht sein!“ Aber mischen ließ sich nichts, weil in der Mischtrommel alles eingefroren war. Wir hätten nur die knapp zwei Eimer fertigen Kalk nehmen können. Aber als ich in Oberschönau war, ging S. nicht mit. Mir war es an sich auch recht, weil abends doch Kirchenvorstandssitzung war und auch halt minus zwei Grad. Die Nacht über hat es tüchtig geschneit (neun Zentimeter).

Am Donnerstag schaffte ich erst einmal den Schnee von der Terrasse und legte die Plasteplanen darauf. Die beschädigte Plane, die auf dem Sand gelegen hatte, klemmte ich in das Fenster im Oberstockwerk, um damit das Blumenfenster abzudecken; und von seitwärts versuchte ich es fest zu binden, so gut es ging.

 

Dann probierte ich mich am Einputzen der Fenster im Keller. Ich brachte keine Schalung an, sondern machte es frei Hand. Es ging auch ganz gut: erst die Seiten, dann die Decke. Unter der Sohlbank hatte ich den größten Teil schon gemacht. Die Kanten waren natürlich etwas schwierig. Vor allem oben war ein ganzes Stück herausgebrochen. Ich mußte noch einmal nacharbeiten, es war ein richtiger Buckel drin. Aber auch das wurde ausgebügelt, nachdem das zweite Fenster fertig war.

Es war kalt und fror immer noch leicht. Ich brauchte ungefähr einen Eimer Kalk. Die Ecken putzte ich mit dem Pinsel aus, es ging ganz gut. Leider war keine Zeit für das dritte Fenster, denn es kam auch noch Herr R. und holte 87 Leichtbauplatten, die ich ihm aus dem Kohlenbunker nach draußen reichte.

 

Am Morgen war auch der Klempnermeister S. vom Kreisbaubetrieb da, um sich selber alles anzusehen. Als ihm aber mein Material zeigte, sagt er: „Das kann der Kollege nicht machen, den ich dabei habe, das mit dem Kupfer kann nicht jeder!“ Er schlug vor, es mit der Feierabendbrigade zu machen. Also ging er gar nicht auf den Bau.

 Am Samstag machte ich bei dem großen Fenster in der Wohnstube weiter und füllte den oberen Rand noch auf. Die beiden Giebelfenster versah ich mit Sohlbänken und putzte sie ein. Nachmittags war ich wieder beim Heizungsbauer und bei Herrn W.

 

Am Montag, den 16. November, siebte ich am Vormittag Kies und macht das Packlager fertig. In der Nacht waren es minus7 Grad gewesen. Aber tagsüber schien die Sonne. So machte ich mich daran, eine dünne Zementschicht auf das Packlager der eigentlichen Garage zu machen. Die Steine aus dem Kies hatte ich für das Packlager gewonnen, den Sand konnte ich jetzt verwenden. Ehe ich die Putzer holte, war ich noch beim Glaser, der das Kellerfenster repariert hatte, und noch einmal bei Herrn R., der mich am Vormittag schon Bretter und Schienen für die Gardinenleisten gebracht hatte.

 

Dann holte ich S. und G. Sie machten das Fenster in der großen Stube, die Umrandung des Geländes um das Blumenfenster, und das Loch in der Decke. Herr G. war wieder einmal da. Er machte eine Muffe in die Leitung, wo ein Klumpen aus Plaste in dem Kopexrohr steckte, so daß der Draht nicht durchging. Dann machte er am Zähler­kasten weiter und legte die Leitung zum Schalter in Miriams Zimmer.

Am Dienstag machte ich zunächst Beton, um das Fundament für die Mauer des künftigen Hofes zu gießen. Der Graben mußte erst ausgeputzt werden, dann ging es schubkarren­weise weiter. Das Wasser im Schlauch war eingefroren. Ich mußte es hinten bei H. holen. Erst mittags kriegte ich den Schlauch wieder flott. Dann machte ich noch einmal eine Mischung mit Kalk, um unter dem Spitzboden die Dachschrägen zuzumachen, damit dort das Piatherm sauber abgeschlossen ist.

 

Am Vorabend hatte ich die restlichen Holzbeton-Elemente in den Flur geschafft. Nun schlug ich sie der Länge nach in der Mitte auseinander und setzte die Stücke auf die Dachstuhlbalken. Es ging viel Kalk darauf für die Lücken. Aber es war ein sauberer Abschluss. Sechs Zwischenräume konnte ich so schließen. Einige Schrägen hatte ich erst noch mit Piatherm aufgefüllt. Es wurde aber schon deutlich, daß mein Piatherm nicht reichen wird.

 

Am Mittwoch strich ich Heizungsraum, Bad und Außentreppen­podest mit Kaltanstrich. Dann schleppte ich wieder Kalk auf den Spitzboden und machte die Zwischenräume zwischen den Sparren auf der hinteren Seite zu. Ich war ziemlich fertig, obwohl ich nur am Vormittag gearbeitet habe. Das Liegen unter der Dachschräge ist halt doch anstrengend.

Am Samstag beklebte ich dann den Boden des Heizungsraums und ein Teil der Türschwellen mit Teerpappe. Es dauerte doch länger als geplant, es regnete wieder, es ging viel Teer drauf.

Einmal brannte der ganze Ofen und auch der Teer im Eimer. Erst nach einiger Zeit kriegte ich es mithilfe eines nassen Papiersacks aus. Wenn man nicht genügend Holz anlegt, schmilzt der Teer nicht, wenn er aber zu heiß wird, brennt er. Wenn man zu viel Teer in den Topf wirft, schmilzt er nicht gut. Ist aber zu wenig drin, brennt es wieder. Aber am Ende war es doch geschafft.

 Am Montag wurden Bad und Podest am Hauseingang beklebt, letzterer sogar dreifach. Als ich das Feuer richtig anhatte, brannte der Topf fast jedes Mal wieder. Den Rest goß ich in einem Pappkarton, damit ich den Topf einmal ganz sauber machen konnte. Außerdem klebte ich die Schwellen vom Kinderzimmer zur Garage und zum Kartoffelkeller (die Schwelle vom Heizungsraum zum Kartoffelkeller war ja noch nicht erniedrigt) und vom Wohnzimmer zur Terrasse.

Dabei schneit es schon wieder tüchtig. Seit Fertigstellung der Garagendecke war diese noch nicht vollständig trocken geworden, so daß sich mit Kaltanstrich hätte streichen können. Wenn ich dachte: Heute klappt es! dann regnete es wieder. Am Dienstag trug ich auf Bad und Podest eine dünne Schicht Zementestrich auf. Die Hauptarbeit war das herbeischaffen des Mörtels. Am Mittwoch das Gleiche mit dem Heizungsraum. Aber hier konnte ich die Schubkarre einsetzen und es ging schneller voran. Ich konnte auch die Sohlbank von außen vor den Glasbausteinen verlegen, die Kellerfenster von außen verschmieren und die letzten Lücken auf der Zwischenwand in der Garage schließen. Wieder schneite es wer weiß wie. Da ist man schon froh, wenn man die meiste Zeit geschützt unter Dach arbeiten kann.

Am Donnerstag verputzte ich zunächst das Fenster im Kartoffelkeller, wenn es auch rechts nicht so gut gelang. Dann besserte ich den Putz im Oberstockwerk aus: an den Abzweig­dosen, an den Eckleisten an der Decke, am Abschluss der Bretter an die Wand.

Am Montag, dem 30. November, konnte ich nur knapp drei Stunden auf den Bau. Ich säuberte einige Bohlen und deckte die Terrasse wieder mit Planen ab. Außerdem spaltete ich einige Holzbeton-Elemente. Die Temperaturen waren wieder auf den Nullpunkt zurückgegangen, nachdem ein paar Tage vorher noch die Forsythien zu blühen angefangen hatten. Jetzt kam es naß herunter, mit dem Einsatz der Mischmaschine wird es nur schwer etwas werden.

Früh waren die Klempner noch einmal dar. Sie sahen sich zu dritt alles an. Sie schlugen vor, die Dusche in den Keller zu bringen und ins Bad dafür zwei Waschbecken oder noch ein WC. Aber sie meinten, erst müsse die Heizung rein, damit ihre Rohre nicht stören und die Durchbrüche mit verwendet werden können und die Wasserrohre zusammen mit der Heizung isoliert werden können.

 

Ursel rief beim Heizungsbauer an. Seine Frau sagte, dieses Jahr werde es wohl nichts mehr. Sie hätten erst jetzt beim VEB Schlagwerkzeuge angefangen, weil die Heizkörper vorher nicht da waren. Und uns hat er gesagt, wenn er die Heizkörper nicht kriegt, fängt er bei uns an

 

Am Mittwoch mauerte ich die andere Dachschräge zu. Da ich die Holzbetonelemente schon vorher gespalten hatte, ging es gut voran. Bis Mittag fehlten nur noch drei Sparrenfelder. Es lagen 30 Zentimeter Schnee, ich habe erst Bahn machen müssen. Dann habe ich die Mischmaschine in die Garage gezerrt, den Sand frei geschaufelt, das Eis aufgehackt. Die zweite Mischung langte noch, ein Teil des Zwischenraums zwischen Giebel und Sparren zu verschmieren; daran hatte ich mich schon einmal versucht.

Dann hackte ich noch einen Graben von der Garage in den unteren Garten, damit das Wasser ablaufen kann. Ich räumte nur etwas auf und strich ein Teil der Kellerfenster (hinten hatte es schon rein ­geschneit). Abends kam Herr M.und sagte, die Türen seien fertig und sollten am Samstag eingesetzt werden, ich sollte die Löcher für die Blendrahmen­schrauben schon bohren (der Rahmen wurde mit großen durchgehenden Schrauben an die Mauer angeschraubt).

 

Am Donnerstag machte ich mich an die Löcher für die Türrahmen. Aber an der Garagentür ging es sehr schlecht, weil dort mit Hartbrandsteinen gemauert ist. Als ich ein Loch bis zur Hälfte durch hatte, versuchte ich es an der Terrassentür. Dort schlug ich zwei Löcher durch. Als ich aber beim dritten ansetzen wollte, stellte ich fest, daß die Spitze des Bohrers weg war (Risse hatten sie schon vorher gezeigt). Ich ging heim und holte einen Zehn-Millimeter-Widiabohrer („hart wie Diamant“). aus Schmalkalden Und siehe da: Damit ging es einwandfrei, das westliche Zeug taugt auch nichts mehr!

Es wird wohl besser sein, erst mit dem kleinen Bohrer vorzubohren und dann erst den langen einzusetzen. Auch durch die Hartbrandsteine und Kanalklinker ging es jetzt anstandslos durch. Nur war der Bohrer zu kurz und kam nicht auf der anderen Seite heraus. Zum Schluß strich ich noch einmal Kellerfenster und die Sprossenleiter.

Am Freitag lieh ich mir einen langen Bohrer bei Herrn H., aber er ging auch nicht gut, besonders beim oberen Loch, wo ich keinen Druck ausüben konnte. Schließlich spannte ich den kurzen Bohrer möglichst weit vorne ein, bohrte soweit es ging, und schlug das letzte Stück mit dem Nagel durch. Dann bohrte ich noch einmal von außen und dann wurde noch einmal mit dem langen Zwölf-Millimeter-Bohrer ausgeputzt. Aber wer nicht kam, war Herr M.. Am Montag sagte er, erst müsse der Schnee bei ihm geräumt sein, dann besorge er sich einen Lastwagen und liefere. Ich hatte erst einmal meine Mühe, wieder eine Bahn zum Haus zu machen.

 

Sonntag vor dem Gottesdienst in Altersbach hatte ich Herrn H. gefragt, ob er nicht die Heizung machen könne. Er sagte: „Anfang Januar, zusammen mit einem Kollegen!“ Am Diens­tagabend war er da und sah sich das Projekt an. Er sagte, ich solle mir die Rohre, Bügel und Entlüftungsventile besorgen. Wir fuhren gleich zu Frau M. bei der Metallhandelsgesellschaft. Aber sie sagte, bei ihnen sei Inventur. Am Morgen war ich mit dem Trabant hinter  E.s Lastwagen her nach Zella-Mehlis gefahren, den Rahmen für das große Fenster hinzubringen. Am Montagnachmittag hatte ich es bei R. schnell einmal durchgestrichen.

Am Donnerstag reinigte ich die Räume von oben nach unten. Eimerweise schaffte ich wieder das Zeug raus. Das Holz sortierte ich und suchte das Werkzeug zusammen. Der Elek­triker war immer noch nicht fertig. Am Samstag klappte es im zweiten Anlauf mit den Türen.

Ursel hatte mich in Näherstille angerufen, ich solle sofort kommen. Dabei ging es nur um das Schneeräumen, weil die Türen ge­bracht werden sollten. Aber das Auto kam nicht durch. Ich hatte mich vor der Trauung abgemüht und nun war es nichts. Aber mittags war doch der Schneepflug zur Werkstatt Mangold gefahren.

Hosea berichtete uns, daß die Türen da waren. Aber eine Scheibe war kaputt. Erst Montag konnten wir einmal hingehen und erfuhren auch, daß die Tür beim Transport kaputt gegangen war. Herr M. kam nämlich noch am Nachmittag und setzte die Türen ein. Zuerst die Balkontür. Der Rahmen wurde festgeschraubt. Herr M. hatte die Bolzen und die Edelstahlkappen besorgt. Die Tür wurde eingesetzt und der Rahmen noch ausgerichtet, daß die Tür gut anlag.

Aber bei der Haustür gab es Schwierigkeiten: das Schloß ging nicht zu schließen. Herr M. wollte den Lack entfernen. Aber als er das Schloß aufschraubte, kriegte er es nicht wieder richtig zusammen. Jedes Mal wenn er die beiden Hälften zusammengeschraubt hatte, klemmte das Schloß. Es lag an einem kleinen Ring, der auf dem falschen Stift saß. Dann ging es. Aber als wir das eigentliche Sicherheitsschloß einsetzen wollten, ließ sich die Schraube nicht von der Seite hineindrehen. Außen ging es, aber in der Tür klappt es nicht. Ich kriegte es dann rein, als ich von der Seite her die Schraube waagrecht ausgerichtet hatte. Dann ging der Schlüssel wieder nicht, wenn die seitliche Schraube angezogen wurde. Aber wir schlossen hin und her und machten das Schloß gängig. Inzwischen war es 17 Uhr, Herr M. wollte heim, die Kellertür wollte am nächsten Tag einsetzen.

Ich hackte zunächst noch Schnee und Erde vor der Tür weg. Dann holte ich die Planken von hinter dem Haus durch den tiefen Schnee, setzte sie vor dem Garagentor übereinander, nagelt eine Leiste auf jeder Seite darüber und setzte Streben ein. Außerdem setze ich noch die Kellerfenster ein, indem ich die Rahmen verkeilte. So wird man nur mit Gewalt hineinkommen. In der Nacht hatte sich nämlich wieder jemand im Kohlenbunker verewigt, zwei noch frische Häufchen mußte ich entfernen. Herr M. setzte aber auch tatsächlich die Tür ein. Inzwischen war es unheimlich kalt, unter 15 Grad. Der Wasseranschluß war sofort eingefroren. Durch das offene Fenster zog es mächtig herein, immer noch.

 

 

Heizungsbau:

Am Dienstag rief Frau M. an, ich könnte die Heizungsrohre holen. Jetzt ging es wieder los. Ich telefonierte herum wegen eines Fahrzeugs. Herr  E. verwies mich an Herrn R., der aber keinen Pritschenwagen hat. Herr G. muß zu viel für die Bahn fahren. Dann ging ich zum Schmied R.. Aber die Frau sagte mir, der Nachläufer stecke hinter Gerümpel und sei nicht hervorzuholen.

Da ging ich wieder zu Herrn N.. Der wollte erst den Nachläufer der Firma IKA haben, besorgt aber den vom Unterhammer. Doch bei dem funktionierte immer nicht die Beleuchtungsanlage. Deshalb fuhr ich am Freitag hinterher nach Schmalkalden. Bei der Metallhandelsgesellschaft kamen wir bald dran und luden die Rohre auf. So sehr viel schienen sie mir nicht zu sein.

Dann waren wir erst noch einmal auf der Polizei, weil Herr N. ein Nummern­schild holte. Am Mittag holte er einen neuen Multicar aus Waltershausen. Ich fuhr ihn als Gegenleistung für den Transport am Vormittag hin und fuhr auch wieder mit meinem Auto mit ihm zurück, falls etwas nicht geklappt hätte. Aber die Mittagspause war natürlich kurz. Ursel und Hosea mußten die Rohre aus dem Hof von Brunnenstraße 7 zum Haus schleppen, weiter waren wir nämlich nicht mit der Eidechse gekommen.

 

 

 

Dann waren erst einmal Weihnachten und Neujahr mit 23 Gottesdiensten in elf Tagen und neun verschiedene Predigten. Zwischen den Jahren halfen mir die Jungen, die schweren Rippenheizkörper auf den Bau zu bringen. Am Montag, dem 28. Dezember, schafften wir Heizkörper aus dem Keller des Pfarrhauses hoch in das Auto auf dem Kirchplatz. Mit Heizkörpern im Auto ging es das Erbstal hoch, mit Anlauf und möglichst ohne Gegenverkehr. An den meisten Stellen war nur eine Fahrspur frei, nur an wenigen Stellen war eine Ausweichmöglichkeit. Aber wenn man hätte anhalten müssen, hätte man praktisch auf dem Kirch­platz neu Anlauf nehmen müssen.

Den ganzen Dezember lang schneite es wie seit Menschen­gedenken nicht mehr. Auf den Blocksteinen haben wir 60 Zentimeter Schnee gemessen, aber da war der Schnee schon zusammengesackt. Wir hatten nur schmale Gänge rund um das Haus. Auf dem Bau mußten wir erst Schnee räumen. Dann ging es mit den Heizkörpern über die Außentreppe und die Terrasse, durch das Wohnzimmer und ins Oberstockwerk. Nur vier Heizkörper schafften wir an diesem Tag, danach waren wir geschafft. Am nächsten Tag brachten wir wieder vier Heizkörper in die Küche.

Da ging es erst wieder am Samstag weiter. Aber dafür schafften wir auch sieben Heizkörper in den Keller, dazu allerhand Zubehör für die Heizung. Den Boiler schafften wir nicht, er war so schwer, daß die Holzstäbe durchbrachen, die wir in die Öffnung steckten. An Silvester war Herr H. da und zeichnete die Stellen an, wo Löcher gemacht werden sollen.

 

Das Jahr 1982

 

 Am 2. Januar probierte ich es schon einmal: Nach dem Herbeischaffen der Heizkörper schafften die Jungen etwas Sand in die Garage. Ich wollte Löcher bohren und den Rest mit dem Meißel herausschlagen. Doch zunächst einmal war kein Strom auf der Leitung. Ich zog eine neue Strippe. Als ich die alte dann aus dem Schnee herauszerrte, stellte ich fest, daß sie an der geflickten Stelle glatt gerissen war. Außerdem stellte ich fest, daß es sowieso nur ein zweiadriges Kabel war, trotz angegossenem Schuko-Stecker.

Dann aber ging es los: Zunächst bohrte ich die vier Außenlöcher, stufenweise bis zum Bohrfutter der Maschine hinein. Dann versuchte ich, den Zwischenraum herauszumeißeln. Aber zwölf Zentimeter tief, das ist halt doch viel. Die Schalsteine sind ja auch mit allem möglichem gefüllt: Beton, Kies, Backsteine, Friedhofsteine. Drei Löcher schaffte ich etwa acht Zentimeter tief.

Am Montagnachmittag machte ich dort weiter. In jedem Kellerzimmer war es diese viehische Arbeit, rechts fünf Löcher, links drei. Herr B. hatte mir die Meißel geschärft. Aber der rote war bald wieder abgebrochen, obwohl ich ihn nicht verkantet hatte. Die Bohrmaschine hatte auch ganz schön zu schaffen. Wenn ich mit dem Meißel zu schräg nach innen kam, mußte der Bohrer wieder her.

Nachher ging ich an Bad und WC. Dort ging es wesentlich besser, ohne Bohrer, die Blocksteine sind halt doch etwas anderes. Auch in der großen Stube fing ich noch an, dann mußte ich zum Mütterabend. Der Regen goß in Strömen, der Schnee hatte stark nachgelassen, von der Terrasse drang das Wasser in die Wand ein.

 

Am Dienstag war Fensterholen dran. Kurz nach 7 Uhr war ich bei Herrn R. Aber das Auto sprang nicht an, er ließ es abschleppen, aber es ging dennoch nicht. Also ging ich erst noch einmal heim. Gegen 10 Uhr kam Herr R. und hatte einen neuen Anlasser eingebaut. Wir fuhren nach Zella. Das Fenster war bald aufgeladen. Die Scheibe kostete 80 Mark, das ging noch. Wir legten das Fenster flach auf die Ladefläche und brachten es auch gut heim. Von der Straße aus schleppten wir das Fenster über die Terrasse ins Wohnzimmer.

Zwischendurch und am Mittag machte ich meine Predigt und hielt danach die Stellung auf der Kirchenkasse.

Abends ging ich auf dem Bau und hackte bis 21.30 Uhr Löcher. Die große Stube machte ich fertig, die Löcher unten waren jetzt aber 16 Zentimeter tief. Dann ging ich an die Küche, wo die Löcher nur 14 Zentimeter tief zu machen waren, weil hier noch die Fliesen aufgebracht werden. Schließlich ging ich auch noch an die oberen Zimmer. Jetzt hatte ich schon etwas Routine: Wenn ich nicht genau in eine Kammer des Blocksteins kam, rückte ich alles etwas zur Seite. Aber anstrengend ist es halt doch, liegend oder kniend zu meißeln.

In der Nacht regnet es wieder tüchtig. Mittwochfrüh über alles noch weich. Aber es wurde kälter. Ich rührte Mörtel an. Zuerst versuchte ich es im Bad. Die eine Konsole saß schnell. Aber bei der zweiten stimmte der Abstand nicht. Ich mußte der Mörtel wieder herauskratzen und neu meißeln. Es dauerte lange. Drei Dinge mußten immer genau stimmen: Der Abstand der Konsolen unter den Heizkörpern, die Länge des aus der Wand herausragenden Stücks und der Abstand vom Boden, mit der Wasserwaage ausgeglichen. Wichtig war es außerdem, daß die Konsolen waagrecht und im rechten Winkel zur Wand sitzen. Da mußte viel probiert werden. Zur Stabilisierung drückte ich Steine in den Mörtel. Dann ging ich an die Küche und die große Stube, wo ja drei Konsolen in Reih und Glied gebracht werden mußten, so gut das ging.

Nach zwei Beerdigungen verarbeitete ich noch den restlichen Mörtel, der schon etwas schlecht geworden war. Er reichte noch für zwei Konsolen in Hoseas Zimmer und eine in Miriams Zimmer. Dann vertiefte ich wieder Löcher, im WC und im Kinderzimmer im Keller. Dazu mußte sich aber den langen Bohrer in die Bohrmaschine setzen. Aber sicher wird immer noch nachgearbeitet werden müssen. Gegen Abend wurde es immer kälter, etwa acht Grad minus, klarer Himmel, das kann noch was werden: ein Temperatursturz von über 15 Grad im Laufe eines Tages. Aber eine Änderung ist auch nicht abzusehen.

Am Donnerstag vertiefte ich die letzten drei Löcher im Keller machte auch noch den einen Durchbruch durch die Mittelwand: erst ein Viereck aus dem Verputz herausgehauen, dann durchgebohrt, auf der anderen Seite den Verputz herausgeschlagen. Leider kam ich gerade auf einen Backstein, der fester war als die Blocksteine. Auch diese Durchbrüche werden allerhand Arbeit machen.

 

Am Freitag holte ich den Glaser. Wir nahmen die Scheibe heraus und hielten den Rahmen in die Öffnung. Links mußte etwas abgehobelt werden. Durch das Fenster sah man erst, wie schief das Gewände war. Am Samstag wollte ich Fenster und Türen streichen. Doch die Reinigung klappte nicht, weder mit Dor noch mit Vim, nur Sandpapier half. Ich strich nur den Fensterrahmen und die Balkon­tür von außen. Doch die Kellertür war von den Reinigungsmitteln so verschmutzt, daß ich nicht streichen konnte. Es war tagsüber minus 8 Grad, nachts unter 10 Grad, es fror alles fest.

Am Montag, dem 11. Januar, strich ich noch einmal den Fensterrahmen durch und machte noch Mauerdurchbrüche: durch die Mittelwand, vom Bad zum WC und auch schon durch die Decke im Abstellraum. Am Dienstag machte ich da weiter: vom Kinderzimmer an der Decke in den Heizungsraum, von dort wieder in die Waschküche, im Erdgeschoß die Durchbrüche durch die Mittelwand.

Über Mittag war ich bei Herrn B., der mir nicht nur zwei Meißel gemacht hatte, sondern mir meinen auch schärfte und noch einen langen Meißel anfertigte. Damit konnte ich die bisherigen Löcher noch ausputzen. Dazu die Deckendurchbrüche in die Waschküche, im Oberstockwerk zwei Durchbrüche durch die Mittelwand (in den Holzbeton-Elementen ging es gut) und durch die Decke ins Erdgeschoß. Allerdings wurden jetzt auch deutlich, daß die Mittelwände nicht genau über­einander stehen, sondern jeweils einige Zentimeter nach Westen versetzt. Die Schlagbohrmaschine mit den langen Bohrern leistete mir wieder gute Dienste bei den Durchbrüchen.

Am Mittwoch wurde das große Fenster eingesetzt. Ich hatte Startschwierigkeiten mit dem Auto. Herr V. zog mich erst aus der Garage heraus. Mit Verspätung ging es dann aber doch. Ich hatte das elektrische Heizöfchen dabei. Aber es genügte nur kurz zum Händewärmen. Es waren 15 Grad minus, obwohl die Sonne schien. Erst wurde am Rahmen hin­ten unten etwas abgehobelt. Das Gewände war halt in sich schief, aber auch zum Teil schief eingesetzt, besonders die linke senkrechte Platte.

Endlich hatten wir den Rahmen einigermaßen drin. Erst wollte Herr R. wer weiß wie viele Haken hinein machen und sprach sogar davon, es hätte ein Blendrahmen sein sollen. Jetzt aber genügten auf einmal vier Haken. Die Löcher wurden gebohrt, zum Glück kamen wir nirgends auf Eisen. Dann probierte Herr R. es mit einem langen Eisen, um das Fenster an der Seite zu befestigen. Aber es ging nicht in die Wand, weil der Bohrer zu kurz war. Also wurden durch die kurzen Eisen genommen und – so wie ich es vorgeschlagen hatte – und mit Holz verkeilt. Das Fenster ließ sich gut bewegen. Wir hatten den Rahmen gleich mit Scheibe eingesetzt. Zuletzt befestigen wir noch die Fenster in der Garage. Das Blumenfenster ist uns auf 780 Mark (der DDR) und 400 DM (West) gekommen, also rund 2.000 Mark wert.

Am Samstag strich ich das Blumenfenster einmal durch, nachdem ich es möglichst gut abgeschliffen hatte. Dann hackte ich noch Löcher für die Heizung im Oberstockwerk. Nur mit dem Deckendurch­bruch hatte ich Schwierigkeiten, weil ich nicht bedacht hatte, daß die Mittelwand oben ja schmaler ist: Ich hackte zunächst nur von oben in der Mittelwand herum, bis ich merkte, daß man etwas zur Seite gehen muß, um an der Mittelhand vorbeizukommen.

 

Am Montag, dem 18. Januar, machte ich mich an den Spitzboden. Es war nämlich zehn Sack Piatherm vor unserem Haus abgeladen worden. So konnte ich die Decke noch auffüllen. Ich sägte kleine Brettchen und nagelte sie auf die Enden der Kehlbalken, die etwa 2,5 Zentimeter tiefer waren. Dann wurde noch eine Lage Dachpappe darüber genagelt. Zunächst war eine Bahn entlang der Westseite dran.

Am Dienstag zementierte ich im Keller die Konsolen und Halterungen ein. Es war wieder allerhand nachzuarbeiten, vor allem bei den oberen Löchern. Das größte Problem aber war der Frost. Es waren zwei Grad minus. Ich stellte das Heizöfchen auf und nahm heißes Wasser mit. Als Sand nahm ich vor allem den feinen Kies und ein wenig Sand aus Rosa, der aber kaum abzuhacken war. Auch den Zement mußte ich durchsieben, er wurde jetzt doch langsam fest.

Ich rührte nicht so sehr viel an, die Löcher waren ja auch nicht zu groß. Ich stopfte alles rein, so gut es ging. Nach einer Stunde wurde alles schon fest, aber wohl mehr vom Frost als durch das Abbinden. Doch am nächsten Tag schien doch alles trocken zu werden. Aber es war schon wieder sehr kalt, nachts zwölf Grad minus und Mittag sechs Grad minus. Am Freitag sollte es wieder milder werden. Ich wagte es wieder und zementierte die oberen Halterungen in Küche und Wohnzimmer ein, im WC auch die Konsolen und im Bad die Halterung. Es waren 5 Grad minus, doch draußen waren es nur 2 - 3 Grad minus. Also machte ich die Fenster auf.

Die Heizungsbauer kamen auch. Herr H. erklärte zunächst seinem an Kollegen V. die Leitung. Dann sahen sie die Rohre durch und stellten fest, daß noch sieben Rohre fehlten. Die Heizung sollte notfalls mit Schwerkraft laufen, falls einmal kein Strom für die Pumpe da ist. Aber dafür ist ein stärkerer Durchmesser der Rohre erforderlich. Die eine Steigleitung wollten sie gleich für das Ausdehnungsgefäß nehmen, so daß der Deckendurchbruch hinter der Gardinenleiste erfolgen kann (dort sind allerdings zwei Kehlbalken nebeneinander).

 

 

Ich hatte mit Herrn H. telefoniert. Der hatte dringend von dem westlichen Ausgleichsgefäß abgeraten, das gleich neben dem Kessel installiert wird. Die Membrane ist in fünf Jahren kaputt, und dann ist das Risiko groß (ein solches Ausgleichsgefäß kann man auch nur verwenden bei einer Heizung, die eine regelmäßige Temperatur erzeugt, wie eine Gas oder Ölheizung, aber nicht bei einem Heizungsofen, der unregelmäßig mit Briketts gefeuert wird).

Aber es gab noch mehr Überraschungen. Leicht zu lösen war noch das Verlangen nach Drahtbürste und Öl, so etwas hat man ja auf jeder Baustelle. Aber woher die unteren Verschraubungen nehmen? („Ach, die haben sie nicht!“) Mit den Ventilen waren sie zufrieden. Aber ein Absperrschieber gleich hinter dem Ofen muß noch her, doch die gibt es nur schlecht.

Die fehlenden Rohre müßten unbedingt noch ran. Aber auch eine Sauerstoffflasche zum Schweißen würde benötigt (notfalls sollten wir die die Flasche am Freitag in der TGA – der Arbeitsstelle der Heizungsbauer - holen und Samstag wieder hinbringen). Das Werkzeug der Heizungsbauer war auch immer noch in Zillbach. Mal sehen, was alles noch nötig ist. Wenn sie es nur rechtzeitig sagen würden. Aber dann soll man es am nächsten Tag haben.

Am Abend erfuhr ich von Herrn U., daß er eine Flasche Sauerstoff für mich in Mittelstille liegen hat. Als er die Bescheinigung des Betriebs holen wollte, schimpften sie: „Du willst es privat haben, und der Betrieb hat nichts!“ Sie haben selber sechs Flaschen bestellt. Da blieb für mich nur noch eine Flasche. Aber immerhin etwas.

Am Montag, dem 25 Januar, holte ich die Sauerstoffflasche aus Mittelstille. Es ging ganz gut mit dem Trabant. Herr U. war mitgefahren. Dann machte ich mich an die Konsolen und schaffte es bis nach dem Mittag. Am Sonntag waren es 2 - 3 Grad plus. Am Morgen hatte Hosea die Fenster aufgemacht, damit es wärmer werden sollte dem Haus. Als er die Kellertür schließen wollte, rutschte er ab und zerschlug mit dem Ellbogen die Scheibe; sie mußte erneuert werden.

Montag waren es wieder 2 - 3 Grad minus. Aber ich arbeitete doch und goß am Mittag das Fundament für den Ofen. Die Schalung war ja soweit fertig, sie mußte nur ausgerichtet und befestigt werden. Aber mir wurde bald klar, daß eine Unmenge Material gebraucht wurde. Die erste Mischung sah man kaum in der Schalung. Heißes Wasser habe ich mir von zu Hause mitgebracht. Aber ich mußte auch noch einen zweiten Sack Zement und noch zwei weitere Eimer Wasser holen. Im Kiessand war nachher ein ziemliches Loch. Ich machte neun Mischungen und steckte noch allerhand Steine hinein, die ich so finden konnte, selbst die Pflastersteine, die ich für das Loch in der Teerstraße haben wollte. Kurz vor 17 Uhr war ich fertig. Immerhin war ein Klotz von 108 mal 71 mal 23 Zentimeter zu gießen. Die Kellertür hobelte ich auch noch etwas ab, damit sie besser zuging.

 

Am Dienstag fuhr ich früh zur Metallhandelsgesellschaft. Zu meinem Erstaunen hatten sie sogar Zwei-Zoll-Rohre, wovon sie auf dem Büro nichts wußten. Dafür fehlten Dreiviertel-Zoll-Rohre, die sie auf dem Büro aufgeschrieben hatten. Es waren also sechs Rohre, die sie mir sogar mit dem Schneidbrenner trennten. So brauchte ich die Eisensäge gar nicht, die mir Herr N. mitgegeben hatte. Das Auto ging zwar hinten runter, aber ich kam gut heim und schaffte die Rohre in den Keller.

Um 13.30 Uhr kam Herr N. mit der Eidechse. Einige Bohlen hatte ich mitgebracht. Den Heizungsofen, der im Windfang des Pfarrhauses stand, hatte ich schon an die Haustür gezerrt. Zufällig kam Herr R. vorbei und half mit. Den Ofen hatten wir schnell auf der Eidechse, dazu den Boiler. Dann wurde langsam hochgefahren. Die Eidechse kam sogar hoch auf das Grund­stück. Dann wurde überlegt, wie wir den Ofen herunter holen. Wir fuhren die Eidechse wieder etwas vor, legten zwei Bohlen an, kippten den Ofen um und zerrten ihn herunter.

Dann legten wir jeweils zwei Bohlen auf den Weg, streuten Schnee darauf und legten Stöcke darunter. Ab und zu mußte der Ofen mit einem Hebel hochgehoben werden, um die Stöcke wieder darunter zu kriegen.

Der Ofen ging gerade noch durch die Tür, über die Schwelle in den Heizungsraum. Dort gab es erst noch einen Halt, weil das Band um die Holzverpackung an dem Balken festhing, der die Schalung für das Fundament hielt. Aber schließlich bekamen wir den Ofen doch bis neben das Fundament. Aber dieses wurde nicht fest, d. h. nicht trocken. Am Mittwoch stellte ich zwei Stunden das Heizöfchen daneben, aber die Temperatur blieb doch bei minus einem Grad, obwohl es am Pfarrhaus Plusgrade waren.

Am Freitag, dem 29. Januar, ging es endlich los mit der Heizung. Um 7.30 Uhr holte ich

Hern H. in Altersbach ab. Wir fuhren zu seinem Kollegen, Herrn V. in Schmalkalden (Leninstraße). Über den Stiller Berg war es schwierig, denn es hatte wieder tüchtig nassen Schnee geschneit. Wir luden allerhand Werkzeug ein, den Entwickler und Schläuche. Dann fuhren wir zur TGA.

Die Kollegin dort war gut gelaunt: Sie gab die unteren Verschraubungen Dreiviertel-Zoll heraus, dazu Dichtungen und sogar einen 70-Millimeter-Absperrhahn, der für die Umgehung der Pumpe benötigt wird und ganz schlecht zu beschaffen ist. Aber sie wollte eben, daß die beiden bei ihr etwas an der Heizung bauen, das traf sich gut. Außerdem mußten die Heizungsbauer noch zum Kraftverkehr fahren, um noch einige Winkel und Stangen zu holen. Da ging es nach Steinbach.

Während sie Frühstück machten, lud ich aus. Dann fuhr ich mit Herrn H. noch einmal in die TGA und holt eine Flasche Sauerstoff. Dann ging es noch einmal nach Altersbach, um sein Werkzeug zu holen: auch Entwickler und Schläuche. V. hat inzwischen schon etwas geschweißt, vor allem Bügel an die Rohre. Wasser für die Entwickler hat er bei Herrn W. geholt, denn bei uns war das Wasser ja eingefroren.

Nach dem Mittag mußte der Ofen auf das Podest gestellt werden. Auf dem Hausboden fand ich ein altes Ofenblech, daß wir auf das Podest legten, damit der noch weiche Beton nicht zerkratzt wurde. Wir legten die kurzen Bohlen an und rutschen den Ofen Stück um Stück hoch. Als er fast oben war, hob ich hinten die Bohlen hoch, dann auf das Podest mit dem Ofen. Sie haben dann noch Vorlauf und Rücklauf einschließlich ab Sperrventil eingebaut. Wieder war ein Problem gelöst. Abends fuhr ich Herrn R. mit dem Hänger nach Schmalkalden und nahm V. mit. Er lud die Werkbank ein, kippte sie aber am Stiller Berg erst einmal um.

Am Samstag holte ich Herrn V. und holte mit ihm Karbid am hintersten Ende von Weidebrunn, Sie schaffen bis Mittag die Hauptleitung durch das Kinderzimmer, den Vorlauf bis nach oben ins Wohnzimmer und den Ansatz für die Leitung zum Heizkörper bei der Terrasse. Sie hörten dann auf, weil Herr H. zum Schach mußte. Ich machte sauber, arbeitete die Löcher nach und begann den Fußboden auf den Spitzboden zu verlegen; drei Bretter schaffte ich immerhin.

 

Am Montag, dem 1. Februar, waren es wieder sieben Grad minus. Aber wo die Sonne hinkam, taute der Schnee. Die Wand im Keller nach der Terrasse zu war wieder ganz und gar naß. Ich machte mich an das Einzementieren der Stützen für den Boiler. Dann baute ich ein Gerüst, auf das ich die Eisenstangen legte und ausrichtete. Dann wurden die Stangen verschmiert.

Der Schmied war auch gekommen, um die Eisentreppe im Treppenhaus zu beginnen. Er schlug Löcher in die Wand und den Fußboden. Er tüftelte lange herum und schweißte dann elektrisch (zum Glück hatte ich noch das Starkstromkabel). Über vier Stunden brauchten sie für die untere Treppe. Ich zementierte die Eisenträger noch ein und verschmierte auch den Spalt zwischen Oberkante der Treppe und Decke. Zuletzt räumte ich noch Material für ein Gerüst im Treppenhaus herbei.

Am nächsten Tag holte ich die Heizungsbauer um 14 Uhr am Fleischkombinat ab. Sie führten die zweite Leitung ins Wohnzimmer und fingen mit der Leitung nach der Waschküche zu an. Auf dem Spitzboden verlegte ich das vierte Brett und legte mir das erste Brett für die zweite Reihe zurecht. Am Dienstag holte ich die Heizungsbauer schon um 12.30 Uhr. Aus der TGA brachten wir einen niedrigen Plattenheizkörper mit, der unter das Blumenfenster paßt. Jetzt wurde die Leitung nach dem Bad zu gelegt und die Heizkörper angebracht. Da stellte sich heraus, daß die oberen Haltungen immer noch zu hoch saßen, obwohl ich sie schon tiefer gesetzt hatte als Herr H. sie angezeichnet hatte. Diese Löcher mußte ich jeweils noch erweitern.

Der Schmied war auch da und hat die obere Treppe eingebaut. Das Schweißgerät hievten wir aufs Auto, damit es nicht im Weg stand. Ich räumte das Gerüst wieder weg und legte vorläufige Bretter auf die obere Stiege. Auch war einmal wieder zu kehren. Der Fußboden war allerdings erneut mitgenommen.

 

Am Mittwoch holte ich die Heizungsbauer erst um 15 Uhr ab, denn am Vortag hat uns jemand bemerkt, als wir um 12.30 Uhr schon am Fleischkombinat losfuhren. Bald darauf rief der Betriebsleiter bei uns an und fragte nach ihnen und wollte vor allem wissen, ob sie jeden Tag so früh bei uns anfangen. Ursel sagte, sie wisse nicht, ob sie da sind und könne sie auch nicht holen.

Bei der Metallhandelsgesellschaft lud ich noch drei Stangen Ein-Zoll-Rohre ein. Ich mußte sie mit der Eisensäge auseinandersägen. Aber wir kamen gut heim. An diesem Tag wurden alle Heizkörper befestigt. Im Kinderzimmer stimmten die Halterungen nicht, da hatte ich den Abstand falsch berechnet. Außerdem saßen sie alle zu hoch. Also mußten sie gebogen werden. Zum Teil wurde auch an der Höhe der Konsole nachgebessert. Dann wurde die Pumpe noch eingesetzt und die Rohre in den Abstellraum gelegt.

 

Die eine Sauerstoffflasche, die Herr U. besorgt hatte, wurde leer. Die Wasservorlagen der Gasentwickler mußten gelehrt werden, denn nachts waren es minus 10 Grad, tagsüber schien die Sonne und an manchen Stellen taute es. Auf der Heimfahrt nahm ich noch zwei Plattenheizkörper von Herrn  H. mit. Wir gaben ihm auch Kaffee für die Kollegin B. mit, damit sie noch einen Vierziger-Schieber für den Boiler herausrückt. An die Treppe machte ich mich auch noch heran und strich ein Teil der unteren Treppe mit Penetriermittel (ein Rostschutzanstrich).

Donnerstag wurde die Fuhre wieder voll: Drei Stangen Dreiviertel-Zoll-Rohr, dazu zwei Mann und allerhand Gepäck. Wieder ging es über Altersbach, weil Herr H. etwas zu erledigen hatte. Sie schlossen den Heizkörper im Kinderzimmer an und legen die Rohre ins Bad. Die Löcher im Oberstockwerk hatte ich schon früher erweitert, aber sie waren zum Teil noch stark daneben: Herr H. hatte sie alle zu hoch und zu weit in der Ecke eingezeichnet. Auch die Deckendurchbrüche mußten noch größer werden.

 

Am Freitag war ich kurz vor 8 Uhr bei der Firma W. Schmalkalden (bis ich sie erst einmal gefunden hatte). Der Chef war gleich zugänglich, als ich Herrn U.s Namen nannte. Die leere Flasche mußte ich in die Box stellen und eine volle vom Hänger holen. Dann zahlte ich erst einmal das Trinkgeld. Aus Versehen griffig drei Zehn-Mark-Scheine, an sich hätten es nur zwei sein sollen. Im Büro mußte ich statt neun Mark Bevölkerungspreis nun 12,60 Mark für VEB Handwerkzeuge zahlen. Zum Glück hatte ich noch zehn Mark im Auto. Mit der Flasche fuhr ich dann zum Fleischkombinat, wo ich eine Acetylen-Flasche einlud. Auf dem Bau lud ich die Flaschen aus und hackte noch ein wenig an dem Loch in der Mitte der Wand herum. Die Heizungsbauer waren um 14 Uhr da, als ich gerade das Essen hoch gebracht hatte. Sie legten die Rohre bis ins Obergeschoß und ins WC.

 

Am Samstag gab es einen großen Ruck. Zunächst brachte ich die drei Plattenheizkörper an. Es sah so leicht aus: Dübel in die Wand, Halterungen angeschraubt. Aber der Abstand der Halterungen muß stimmen und auch das Gefälle, und zwar muß die höchste Stelle da sein, wo das Wasser zuläuft, damit die Luft entweichen kann. Dann vergrößerte ich Löcher: von der Küche durch Mittelwand, im Keller und im Oberstockwerk, jeweils durch die Mittelwand. Dazu ein Durchbruch von der Waschküche in den Flur.

Dann ging es an den Durchbruch zum Spitzboden. Die Steigleitungen in Miriams Zimmer sollten für das Ausdehnungsgefäß genutzt werden. Dazu müssen sie hinter der Gardinenleiste durch die beiden nebeneinanderliegenden Kehlbalken hindurchgeführt werden. Zunächst bohrte ich mit einem Bohrer von unten her und kam genau zwischen beiden Balken durch, etwas nach dem massiven Balken zu. Dann kam ich schon oben mit einem starken Handbohrer durch. Dann ging das Gefummele los: mit einem Stemmeisen von unten, mit dem Stemmeisen von oben. Aber es war nicht möglich zwei getrennte Löcher zu bohren, ich stemmte die ganze Ecke heraus. Holz ist eben schwierig, denn es federt oder klemmt; außerdem war das Stemmeisen stumpf.

Nachmittags wurde noch der Boiler angebracht, fast alle Anschlüsse wurden gemacht. Es fehlte nur noch ein Heizkörper im Oberstockwerk, die Entleerungshähne und das Ausgleichsgefäß. Am Montag, dem 8. Februar, stellte ich fest, daß doch noch mehr fehlte. Ich mauerte Löcher zu. Dabei stellte ich fest, wo noch Rohre locker waren, zum Beispiel zwischen Waschküche und Flur. Da war ich allerdings zu voreilig, denn hier sollen ja noch die Wasserleitungsrohre durch. Das Wetter war seit Samstag milder, im Laufe des Tages stieg die Temperatur auch im Bau auf null Grad. Früh hatte ich zwei Flaschen (Sauerstoff, Acetylen) ins Fleischkombinat gebracht. Mittags machte ich auch die Deckendurchbrüche zu: von unten Zeitungspapier reingestopft, von oben Mörtel hinein.

Für die Heizungsbauer blieben noch das Ausdehnungsgefäß und der Rücklauf des Boilers. Dafür hatten sie wieder die Bögen vergessen. Am Dienstag sollte es bis zum bitteren Ende gehen. Ich mußte erst noch das Loch durch den Balken vergrößern. Es war eine Schinderei: von oben setzte ich das Stemmeisen ein und auch den Fuchsschwanz. Aber von unten ließ sich nichts verbreiten. Das Stemmeisen griff nicht, weil die Bretter federten. Eine Stichsäge hätte es bewältigt, aber woher nehmen? Ich sägte Schnitt neben Schnitt und riss die einzelnen Fasern heraus, schließlich half noch ein Taschenmesser.

Dann mußte ich nach Rotterode zur Kirchenkasseprüfung. Als ich gegen 22 Uhr kam, waren sie bei den letzten Rohren für das Ausdehnungsgefäß. Eines wurde durch die Giebelwand nach draußen geführt, falls das Gefäß doch einmal überlaufen sollte. Nach 23 Uhr waren sie dann tatsächlich fertig. Dann ging wieder meine Tour los: Altersbach – Eberts­grund – Schmalkalden – Stiller Grund – Steinbach. Heute kam dann noch ein zusätzlicher Abstecher nach Altersbach dran, weil Herr H. seine Sachen bei mir im Auto liegen gelassen hatte.

Am Mittwoch brachte ich zwei Flaschen ins Fleischkombinat und Herrn H. mit zurück. Er machte die Entwickler sauber, wir suchten das Handwerkszeug zusammen. Herrn H.s Sachen fuhr ich nach Altersbach. Dort bezahlte ich ihn auch: 2.425 Mark Arbeitslohn, das sind rund 17 Mark Stundenlohn, wenn man die Fahrzeiten mitrechnet. Sie rechnen, was es bei einer Firma gekostet hätte. Insgesamt (mit Fahrten, Essen, usw.) ist es mich wohl genauso teuer gekommen wie bei einer Firma. Dazu kommen 615,08 Mark Materialkosten und eine Rechnung von der TGA.

Am Abend stellte ich fest, daß es im Kinderzimmer aus dem Heizkörper tropfte, auch unter dem Heizkörper im Flur. Da war ich aber schon beim Kehren des Hauses. Die Klempner hatten nämlich ihre Maschine gebracht und wollten Donnerstag anfangen. Da mußte erst Platz geschafft und die Folgen der vorhergehenden Handwerker überwunden werden. Vor allem wollte ich die Steine von dem Leunit-Fußboden weg kriegen. Die Kinder halfen mir dabei.

Klempner:

Gegen 10 Uhr kam die Klempner – doch die vom Kreisbaubetrieb. Sie fingen gleich an mit den Durchbrüchen. Wir diskutierten den Verlauf der Leitung. Die Heizkörper im WC hätten sie gern am Fenster gehabt, damit für das Waschbecken mehr Platz wäre. Jetzt soll nur ein kleines Handwaschbecken mit Kaltwasserhahn hineinkommen. Im Bad war die Heizungsleitung dem Waschbecken im Weg. Wir sahen es uns aber noch einmal an und entschieden uns, es doch weiter nach rechts zu versetzen; dort bleibt dann nur noch Platz für ein Regal. Links aber können die Handtücher hin.

In der Waschküche war zu wenig Platz für alle geplanten Maschinen. Wir entschieden uns dafür, den Zugang zu Dusche doch von der Tür her zu machen. Dann kann an die Glasbausteinwand gleich der Elektroherd kommen, dann die Wasch­maschine, die Schleuder und ein Ausgußbecken. Sie schafften das Rohr durch den Kartoffelkeller.

Ganz übel war der Durchbruch nach außen. Ich bohrte erst durch die Schalsteine. Sie wollten dann aber doch das Loch höher und mehr in der Ecke haben. Also wurde ich noch einmal. Etwa 15 Zentimeter kam ich hinein, dann war es aus. Oben war ja durch Beton ausgeglichen worden. Jetzt saß ein Stein davor und der Bohrer blieb stecken. Doch Her D. holte die große Maschine und den großen Bohrer. Zwischendurch wurde mit dem Meißel gelockert. Nach vielen Mühen war es endlich geschafft, aber immer wieder waren Steine im Weg.

 

Abends kam noch der Heizungsbauer V. mit einem Mann aus Heßles, um das Werkzeug zu holen. Ich zeigte ihm das Wasser, das in den Keller sickerte. Wir stellten aber fest, daß das Leck schon im Wohnzimmer war. Zum Glück kriegte ich ihn dazu, daß er das Leck gleich schweißte, und der Mann aus Heßles wartete auch.

Aus den meisten Heizkörperanschlüssen tropfte es auch, da müssen dann die Schrauben noch nachgezogen werden. Hoffentlich stellt sich nicht noch mehr heraus. Herr H. kam nachher auch noch, aber da war schon alles vorbei. Leider konnten wir kein Wasser mehr drauf lassen, weil schon die Wasserrohre angeschlossen waren.

Am Freitag liefen die Klempner nur herum und stöhnten: „Es ist so kalt!“ Dabei wurden es wieder fünf Grad über null, wenn auch die Sonne nicht schien. Sie hätten nur tüchtiger zu arbeiten brauchen. So aber hängten sie eine Decke vors Gästezimmer, steckten den Propangaskocher an und räumten sich Tisch und Stühle her. Geschafft haben sie zu viert die Rohrleitung bis zum Boiler (aber dort war noch nicht alles fertig) und ins Treppenhaus. Ich habe früh die Sauerstoffflasche in den Unterhammer gebracht und die Gardinenleisten aus Unterschönau geholt.

Am Montag klempnerten die Klempner weiter so dahin. An keiner Stelle machten sie fertig. Vom Mittagessen standen sie bald auf, um dann nachher auf dem Bau sich zu einer Zigarettenpause hinzusetzen. Am Dienstag fingen sie mit dem Durchlauferhitzer an. Herr D. arbeitete, die anderen sahen zu. Den jüngsten Lehrling bildete er regelrecht aus und übte mit ihm. Der Asbacher hackte immer nur an der Wand herum. Als sie zum ersten Mal das Wasser auf die Leitung ließen, lief es überall, selbst der Hahn. Am schwer­wiegend­­sten war ein Loch in einem T-Stück. Dort mußten sie alles wieder auseinander nehmen. Aber ich konnte wenigstens wieder Wasser entnehmen.

Ich hackte ein großes Loch in den Schornstein, damit dort das Ofenrohr eingesetzt werden konnte. Die Klempner schnitten mir ein Stück ab. Die Etage fiel dabei etwas stark aus, statt 6 - 7 Zentimeter waren es zehn Zentimeter. So konnte ich das Rohr noch etwas nach oben drehen und dann ein­zemen­tieren. Dann goß ich wieder Durchbrüche zu bzw. mauerte sie zu. Nach dem Mittag brachte ich noch Feinputz auf, im Kinderzimmer und im Obergeschoß. Hinter den Rohren war es trotz Pinsel schwierig zu machen.

 

Abends holte ich Hern H. Wir ließen erst das Wasser in die Leitung. Aus dem Überlauf des Ausdehnungsgefäßes lief das Wasser wer weiß wie heraus. Wir entlüfteten und machten Feuer. Gespannt verfolgten unsre Jungen, wie die Temperatur des Wassers stieg. Zuerst probierten wir aus, ob die Heizung auch mit Schwerkraft geht. Es wurde auch überall warm. Die Verschraubungen wurden noch nachgezogen, wo es getropft hatte. Dann wurde die Pumpe eingeschaltet (Herr G. hatte am Vortag eine provisorische Leitung gelegt). Unten wurde es auch warm. Am Mittwoch war es oben schön warm, aber unten zog es halt doch sehr.

 

Ich besserte wieder den Putz aus, hatte dazu jetzt auch einen kleinen Pinsel und machte den größten Teil auch in den unteren Stockwerken zu (am Fenster im Gästezimmer war ein ganzes Stück heraus­gefallen). Ich probierte auch, ein Loch in der Decke zuzuschmieren, das durch die Heizungsrohre entstanden war. Mit Hosea und Markus schaffte ich den Dreck hinaus. Aber die Klempner hackten weiter Löcher. Für ein kleines Rohr machten sie Löcher, so dick wie zwei Fäuste. Manchmal machten sie auch Löcher, die nachher falsch waren. Aber sie machten beim Warmwasser weiter und begann auch schon mit dem Abwasser.

Die Jungen bedienten mit Begeisterung die Heizung, schafften Kohlen heran und legten auf. Mittags schien uns die Pumpe sehr warm zu sein und wir schalteten sie ab. Aber Herr H. sagte, sie werde so warm wie das Wasser, das sei die Betriebstemperatur. Ich war bei ihm, weil die Leitung wieder nässte, wo B. schon nachgeschweißt hatte. Er will Donnerstag kommen.

Beim Fliesenleger war ich auch. Er stellte mir den 10. März in Aussicht. Bei Maler K. war ich auch, er will gleich hinter dem Fliesenleger kommen. Und Herr M. hat die Türen fast fertig. Nun muß ich noch nach der Bodenklappe und der Treppe gehen. Außerdem nach dem Fußbodenleger, denn der Belag (vor allem die Scheuerleisten) sollen schon drin sein, wenn die Maler kommen.

 

Donnerstag klebte ich wieder Leichtbauplatten auf die Tür zum Kartoffelkeller und verputzte sie noch. So ganz gelungen ist es nicht, ohne Anschlagbrett ist es schwierig, aber ich hoffe, es geht. Dann muß­te ich zum Oberstädter Pfarrhaus, um beim Möbelausladen zu helfen. Gegen Abend kam Herr H. noch einmal, weil es im Wohnzimmer immer noch tropfte. Wir ließen Wasser ab, er schweißte, Wasser drauf – es näßte wieder. So ging es ein paarmal hin und her, bis er feststellte, daß das Loch viel weiter unten war. Es ließ sich auch schlecht arbeiten und es war kaum etwas zu sehen.

Markus hat dann noch geholfen, weil ich zum Privatunterricht mußte. Zwischendurch mußte ich Herrn H. wieder nach Hause fahren. Danach war noch das Schweißgerät der Klempner wieder an den alten Platz hieven. Herr P. war auch da und setzte die Steckdose für die Fernsehantenne. Sie geht aber noch nicht, weil erst noch ein Verstärker eingebaut werden muß. Aber immerhin hat er die Leitung geprüft und für gut befunden. Bei der Gelegenheit erfuhr ich dann auch, daß extra für uns ein Verstärker bei K.s eingebaut werden mußte.

Am Freitag nahmen die Klempner das Schweißgerät mit, nur gut, daß die Heizung geschweißt war. Sie hielt jetzt auch. Am Freitag mauerte ich den Anschlag an der Tür zur Waschküche breiter, damit die Türe nur noch 75 Zentimeter breit war. Außerdem räumte ich etwas auf, denn es soll ja Platz in der Garage werden für eventuell noch eintreffenden Koks. Den Mörtel mischte ich mit der Misch­maschine.

Samstag schmierte ich wieder Löcher zu, vor allem auch die tiefen Gräben, in denen jetzt die Wasserrohre lagen. Auch das Loch fürs Klobecken und dann in den Abwasserkanal hinein machte ich zu. Zum Schluß siebte ich noch Kalk und rührte ihn an. Draußen war es wieder empfindlich kalt.

Aber durch die Heizung war es immerhin möglich, endlich den Sand vom Boden der Garage zu lösen. Ich stellte ihn die Nacht über neben die Heizung, aber er war nur zu einem kleinen Teil aufgetaut. Der Frost ist sehr hartnäckig, der Sand wird wie Beton.

Am Montag, dem 22. Februar, schafften die Klempner das Gasrohr durch die Heizung hindurch und das Abwasserrohr aus dem Gästezimmer bis in den Kanal. Mehr konnte ich nicht entdecken. Ach ja, das Loch für das Gasabzugsrohr haben sie noch angefangen und den Graben für das Abwasser in der Waschküche. Ich schmierte abends noch Teer in die Ecke, wo das Duschbecken hin soll, und legte Dachpappe drauf. Ich bin einmal gespannt, wann sie fertig werden. Herr D. macht eine Woche Urlaub, war aber am Morgen noch mal da. Am Dienstag machten sie die Abwasserleitung von der Küche bis in den Kanal, das Abwasser in der Waschküche und die Badewanne.

Sie haben auch eine gußeiserne Einbaubadewanne mitgebracht. Von Herrn H. aus Mehlis hatte ich ja eine rechteckige Wanne aus Blech getauscht. Von der Metallhandels­gesell­schaft hatte ich dann eine gußeiserne, aber abgerundete Wanne. Jetzt hatte ich noch eine rechteckige und konnten einen Handel anfangen. Aber natürlich ging das alles gleich wieder weg an Interessenten

Der Lehrling versuchte sich schon den zweiten Tag an dem Loch für das Abwasserrohr der Gastherme. Als über Mittag weg waren, wurde es mir doch zu bunt: Ich schlug die Steine noch raus und machte gleich auch noch das andere Loch. Nach der Pause war das Erstaunen groß, als sie Löcher fertig waren.

Ansonsten mischte ich Kalk und putzte die Terrassentür und die Haustür ein, besserte den Putz im Erdgeschoß aus, schmierte die Löcher in der Decke an den Heizungsrohren zu und verputzen den Anschlag der Waschküchentür von beiden Seiten (wenn auch mit einigen Huckeln).

 

Am Mittwoch goß ich die Abwasserleitung in der Waschküche zu, dazu einige Deckendurchbrüche und das Loch, wo es im Treppenhaus in den Kanal geht. Die Klempner hatten sich extra meinen Bohrer geborgt, aber doch ein riesiges Loch gemacht. Hoffentlich verstopfen die Trümmer nicht das Rohr. Ich kehrte noch einmal alles.

Dann machte ich mich an das Streichen der Heizkörper. In Hoseas Zimmer fing ich an. Aber das ist eine ziemliche Fummelarbeit. Trotz der geknickten und langen Pinsel kam ich nicht überall hin. Dann strich ich noch in Miriams Zimmer den halben Heizkörper und die Rohre und den großen Plattenheizkörper im großen Zimmer. Am Donnerstag strich ich wieder Heizkörper im Oberstock. Dort fehlte jetzt nur noch der Heizkörper im Schlafzimmer.

Die Klempner wurden fertig und zählten die Bögen und Schellen. Am Donnerstag hatten die Klempner angeblich gefehlt, um das Abzugsrohr zu bauen; in Wirklichkeit waren es nur vorgefertigte Bögen. Ich bin gespannt auf die Rechnung.

Am Freitag putzte ich die Löcher im Gästezimmer und im Flur zu, zum Teil erst mit Zementmörtel und dann noch Feinputz darauf. Beinahe wäre mein Feinputzkalk weg gewesen. Denn als ich Donnerstag hoch kam, wollte der Schmalkalder gerade mit dem Kalk das Fundament für das Duschbecken mauern. Es wurde wieder alles eingerissen und ich machte richtigen Mörtel, drei Mischmaschinen voll.

 

Die erste Märzwoche war ich in Porschendorf bei Pirna und arbeitete im Asbestzementwerk, damit wir Dachplatten für die Kirche kriegen. Auf meinem Bau hätte ich allerdings auch genug Arbeit gehabt. Am Samstag brachte Herr M. die Türen. Mittags sägte ich mit Markus die Bohlen für die Treppe (die Treppe bestand aus Eisenstufen, auf die Holzbohlen aufgelegt wurden). Die Bauernstühle aus einem Möbelhaus waren diese Woche auch gekommen.

Am Sonntag gab es noch eine Überraschung. Es war ausgerechnet Abendmahlsgottesdienst, so daß es länger dauerte. Gegen 9.45 Uhr fragte der Tischler M., ob wir Zement brauchen, er hatte 20 Sack übrig; Ursel hatte die Woche mit seiner Frau gesprochen, daß wir Zement brauchen. Hosea traute sich nicht zu sagen, daß wir ihn nehmen. Sie haben ihn oben abgeladen. Mittags bei der Taufe bedankte ich mich.

 

Türen:

Montagnachmittag holte ich den Tischler mit dem Trabant. Es war sehr warm. Überall taute es noch. Die Wege waren schlammig, ich kam kaum auf die Baustelle. Vormittags hatte ich mit Herrn M. die Treppen ausgemessen und die Bohlen hinunter in den Betrieb gebracht (sie wurden der Länge nach durchgesägt und dann wieder zusammengeleimt, damit sie nicht reißen sollten). Außerdem habe ich am Nachmittag die Fugen für die Türen vertieft und den Überstand der Gipskartonplatten an Miriams Zimmer wieder abgeschnitten.

Am Dienstag wurden die Türen eingesetzt. Ich mußte immer noch die Fugen verbreitern. Dazwi­schen strich ich wieder Heizkörper: im Schlafzimmer, in der großen Stube (zur Hälfte), in der Küche. Gegen Abend hole ich Herrn H., er setze den Feuerzugregler ein (mit Wasser ablassen und wieder auffüllen).

Mittwoch konnte ich nicht auf den Bau. Herr M. setzte noch im Keller die Türen ein, auch die Durchreiche. Es fehlten noch der Sicherungskasten und die Tür zum Kohlenbunker. An den Donnerstag putzte ich die Türen im Oberstockwerk ein. Die Stürze lagen hier zu hoch. Ich mußte Leichtbau­platten einschieben und diese dann von außen verputzen. Zum Teil putzte ich auch die Fuge zwischen Türrahmen und Wand zu. Zuletzt machte ich mich noch an die Tür zur Waschküche, wo der Putz stark beschädigt war.

Es regnete ziemlich und schneite auch zwischendrin. Ich mußte die Plane auf der Garage wieder neu richten. Auf dem Weg lag die dritte Fuge Kies. Wer sie eigentlich mitgebracht hatte, konnte Ursel nicht sagen, sie kannte den Fahrer nicht, sie meinte er sei von  E., aber der wußte von nichts. Ich bin ja froh, daß ich nicht mehr auf Herr B. angewiesen bin. Ohne jede Nachfrage wurde mir da von jemandem der Kies gebracht. So etwas ist auch selten, aber typisch für die Zeit und das gegenseitige Helfen.

 

Am Freitag rührte ich Leunit an und goß die Löcher bei den Deckendurchbrüchen voll und glich auch den Fußboden aus, so gut es ging. Pech hatte ich nur im Keller unter der Treppe, wo ich erst Teer in das Loch geschüttet hatte, denn als ich dort das Leunit darauf goß, kam der Teer wieder nach oben. Da wird noch einmal Nacharbeiten nötig sein. Dann strich ich noch die obere Treppe mit Penetriermittel, das ja auch einige Tagen zum Trocknen braucht.

Am Samstag putzte ich die Türen im Keller und im Erdgeschoß ein. Ausgelassen habe ich nur die Bretter, die ganz eng anlagen, und die Bekleidungen, die zu eng an der Wand waren. Die Durchreiche wurde einbezogen, auch im Keller wurde ausgebessert (Fenster, Antennensteckdose, Deckel auf dem Gasschornstein).

Nach dem Mittag machte ich mich erst einmal an das Duschbecken, das über Nacht voller Teer getropft war: Ich hatte oben im Bad den Deckendurchbruch mit Teer vollgegossen, aber irgendwo war doch noch ein Loch. Dann strich ich Heizkörper und Rohre: in der Küche fertig, bei der Terrasse, den kleinen Plattenheizkörper, die Rohre, dann die Rohre im Abstellraum; den Heizkörper im Bad strich ich nur von vorne, weil er ja bei dem Fliesenleger sowieso ab muß. Abends waren wir bei Herrn W. und beim Fliesenleger, der uns auf „in 14 Tagen“ vertröstete.

 

 

Am Montag, dem 15. März, machte ich zunächst Zementmörtel. Ich goß erst die Schwelle der Korridortür zu. Dann putzte ich noch das Stück Hauswand an der Terrasse, damit dort die Dachpappe hochgezogen werden kann. Schließlich legte ich noch die zwei inneren Sohlbänke in der Garage.

Dann machte ich mich ans Aufräumen: die Türe nach unten, Tisch und Sessel in die Heizung, Werkzeug und Heizkörper in den Kartoffelkeller. Es war gründlich zu kehren. Jetzt stellte sie heraus, daß immer noch allerhand Löcher im Fußboden sind. Vor allem sah ich auch überall die Anschlüsse vom Fußboden an die Wand nach und glättete sie. Vor allem im Keller war da viel zu tun, auch Dachpappe abzuschneiden, usw.

Als Hosea kam, räumten wir draußen auf: Wir hatten ja schon Kohlen erhalten und sie durch das nördliche Fenster in den Kohlenkeller geschaufelt. Den Kohlenstaub schütteten wir nun in Gefäße, die Asche den Rain hinunter. Den nassen Sand schütteten wir auf zwei alte Türen an der Seite, einen Teil Kies schaffte ich vom Weg runter auf den großen Haufen.

Über Mittag haben wir noch die zwei Tische vom Industriebau geholt. Herr M. hat sie für Herrn W. gemacht, und der hat ihm dafür noch Stühle gemacht (diese Tische und Stühle haben alle Sperrmüllabfuhr überstanden und waren die einzigen Möbel, die wir später noch aus der DDR hatten).  Der Elektriker kam auch wieder für eineinhalb Stunden. Auf dem Heimweg nahmen wir fünf Gasrohre mit zu Herrn B., der sie brauchen kann.

Am Dienstag besserte ich zunächst noch einmal den Fußboden aus. Dann sägte ich im Garten die Äste von den Bäumen ab, soweit ich reichen konnte. Am Abend strich ich den Heizkörper im Gästezimmer und einen Teil der Rohre im Kinderzimmer. Die Elektriker versetzten die Verteilerdosen in der Küche (tiefer, so daß sie hinter den Schränken verschwinden). Dann machten sie in der Waschküche weiter. Außer Herrn G. war auch noch sein Bruder dabei. Aber Mittwoch waren sie wieder nicht da.

Ich wollte Glasbausteine und Fliesen auf den Bau bringen. Aber als ich um die Ecke bog, lag dort noch eine Fuhre Kies mitten auf dem Weg. Jetzt hatte ich ja meine Arbeit. Doch in dem grundlosen Boden war auch die Schubkarre nur schwer zu schieben, die Fahrspuren waren etwa 30 Zentimeter tief, das Auto war steckengeblieben, da hatte der Fahrer eben abgekippt. Jetzt mußte ich alles wieder aus dem Dreck kratzen. Als der größte Teil weg war, fuhr ich das Auto auf das Grundstück und lud noch Pakete aus, die ich mitgebracht hatte. Dann ging es wieder an den Kies. Hosea kam dann noch und schleppte Steine bei, die wir in die Fahrspuren schütteten. Dann wurde Dreck darüber geschoben. Es war aber alles dennoch nur ein Morast.

Zum Schluß schafften wir noch die Piathermsäcke auf den Boden. Am Donnerstag strich ich den Heizkörper im Kinderzimmer und einen Teil der dicken Heizungsrohre. Am Freitag schaffte ich wieder Fliesen hoch und setze ein Eisen in die Wand unter die dicken Heizungsrohre.

 

Am Montag, dem 22. März, schaffte ich die restlichen Fliesen hoch und besorgt einen Sack Gips. Am Dienstag verputzte ich die Tür nach der Waschküche zu, wo viel gerissen war, und besserte an einigen Stellen aus. Außerdem schmierte ich die Deckenlöcher im Kartoffelkeller zu. Dann strich ich die Heizungsrohre über der Tür im Kinderzimmer und der Plattenheizkörper im Flur samt Rohren. Schließlich wischte ich noch das Gästezimmer und strich die untere Treppe mit Penetriermittel fertig.

Zwischendrin kam ein Auto mit Sand zwischendrin im Auftrag der Fliesenlegerfirma. Es blieb wieder stecken. Der Fahrer drehte um und fuhr vorwärts hoch. Er war schon auf dem Grundstück, fuhr aber zu weit nach vorne und kam nicht wieder zurück. Also neuer Anlauf von unten, jetzt klappte es.

 

Abends kamen die Elektriker wieder. Sie waren am Heizungsraum und bepflasterten ihn mit Kabeln. Sie wünschten, daß ich noch ein Loch zuschmierte. Zuletzt planierte ich noch den Weg und schaufelte etwas von dem Kies auf dem Weg auf den großen Haufen. Am Donnerstag strich ich die hintere Hälfte der Terrasse mit Teer. Es war schön warm und trocken.

Dann verschmierte ich die Fugen zwischen den Brettern an den Dachschrägen mit Holzkitt. Hinterher hatte ich meine Last, das Zeug wieder von den Händen abzulösen. Abends bemühte ich mich bei Herrn F. noch um einen Winkelschleifer mit einer Scheibe aus Sandpapier. Am Freitag ging ich gleich an das Abschleifen der Fugen zwischen den Brettern an den Dachschrägen. Ich mußte aber dennoch immer wieder einmal mit Holzkitt nacharbeiten.

 

Dann ging ich an die Außenanlage: Ich fuhr den Schutt vom Winter auf den Weg, schaffte die Blocksteine weg, pflasterte den Straßenaufbruch am Wasseranschluß, fällte zwei Obstbäume und fing an, das restliche Stück Boden in der Garage zu planieren, wo noch kein Beton war. Am Samstag schliff ich im Oberstockwerk noch einmal die Übergänge zwischen den Brettern ab. Dann machte ich die Bretter sauber. Schließlich kratze ich noch einmal die Wände mit der Glättscheibe ab, säuberte den Übergang zwischen Wand und Fußboden und kehrte aus, dabei immer noch Unebenheiten beseitigend. Zwei Zimmer schaffte ich so, bei den kleineren ist noch mehr Arbeit zu leisten. Dann strich ich noch die Garage fertig mit Kaltanstrich.

Am Montag, dem 29. März, wurde Koks gemeldet. Ich machte mich gleich ans Aufräumen der Garage. Dann machte ich die Zufahrt für das Auto frei: Zaunfelder heraus, ein Zementpfosten weg (ich zerschlug ihn zu Packlager für die Garage) und die Erde vor der Garage abtragen, die ich im Garten verteilte. Mittags kam der Koks. Jetzt hatte ich meine Arbeit: jeweils in die Schubkarre laden und dann in die Garage. Aber vorher habe ich das Auto erst einmal in die Garage gefahren. Die Breite geht, in der Länge wird noch Platz für ein Regal sein. Es dauerte bis zum Abend, bis der Koks drin war. Ich hatte zwar das Laub mit dem Rechen ab gekratzt, aber die kleinen Koksstückchen waren kaum von Laub und Dreck zu trennen. Hosea half nur. Wir siebten. Schließlich behielten wir aber noch zwei Eimer Dreck übrig. Aber am Ende war es doch geschafft und die Garage war aber auch bis vorne voll.

Am Dienstag machte ich die beiden kleinen Zimmer im Oberstockwerk fertig, auch den Flur (dort riss ich die Gipskartonplatte über der Tür zum Miriams Zimmer ab und paßte eine Leichtbauplatte ein). Dann strich ich: zunächst die Stöße an den Dachschrägen, dann die Fenster in Hoseas Zimmer zweimal und die kleinen Fenster im Erdgeschoß einmal. Dabei strich ich auch überall noch einmal die Windleisten und die unteren Teile der Fenster, die schon ganz schön gelitten hatten.

 

Fliesenleger:

Am Mittwoch war ich kurz nach 6 Uhr auf dem Bau und machte Feuer, aber die Fliesenleger kamen nicht. Ich suchte mir halt meine Beschäftigung. Zuerst machte ich noch das Packlager in der Garage. Der Dreck mußte heraus, dann grobe Steine hinein. Ich gewann sie aus einigen Zementpfosten, die ich zerschlug (zwischendurch brach noch der Stiel des Vorschlaghammers ab). Dann wurde Kies gesiebt und die Steine kamen oben auf das Packlager darauf.

Nach dem Mittag schaffte ich mit viel Geduld und Spucke die Holz-Schalung auf den Schornsteinkopf: Ich mußte den Rahmen mit einer Wäscheleine außen auf dem Dach hochziehen. Er blieb aber an den Schindeln hängen. Erst als ich eine lange Stange unterschob, die durch ihr Gewicht die Vorderkante leicht anhob, ließ es sich machen. Aber bis dahin war ich vier– oder fünfmal hoch und runter gelaufen.

Danach strich ich die kleinen Fenster im Erdgeschoß fertig und strich im Gästezimmer einmal alles durch. Dann schaffte ich noch Dreck aus der Waschküche, und außen vor der Garage fuhr ich Schubkarre um Schubkarre weg, zum Teil besserte ich auch wieder den Weg damit aus.

Donnerstag kamen dann tatsächlich die Fliesenleger, gleich mit vier Mann aus der Firma S. unter der Leitung von Herrn K. Es ging auch Ruck-zuck los: Kübel hoch, Rührgerät, Wasser, Sand, Zement. Ich hatte nur zu rennen: Elektrisches Kabel, Leichtbauplatten heraus, Eimer her, Säge. Aber sie gingen auch tüchtig ran. Zwei Mann waren in der Küche, zwei im Bad. Dort klatschten sie eine Leichtbauplatte an die Badewanne, schräg, damit man besser herantreten kann. Die Wände sahen prima aus. Es war eine Freude, bei dieser Arbeit zuzusehen. Ich strich noch das Fenster im Kinderzimmer fertig.

 

Am Freitag kamen die Fliesenleger entgegen ihren Ankündigungen doch (wir lagen noch im Bett). Sie machten das Bad fast fertig, in der Küche war nur Herr K. Aber die zwei Innenwände wurden ganz fertig, an der Fensterwand fehlte nur das Fenster, an der anderen Außenwand waren auch schon einige Reihen.

In Küche und Bad verlegten wir nicht nur Bodenfliesen, sondern auch Wandfliesen bis an die Decke. Die Maurersagten dazu: „Schlachthaus!“ Dadurch sollte ein erneutes Ausmalen überflüssig werden. Aber das war dann doch nicht so günstig, denn bei großer Dampfentwicklung lief alles an den Wänden herunter.

Dann mußte ich wieder die Heizung entleeren und die Heizkörper abnehmen, damit dort gefliest werden konnte. Ich strich sie auch gleich noch. Abends räumte ich den Dreck hinaus. Es war dann auch noch zwei Glasbausteine von M.s gekommen. Es war ein bewegter Tag. Miriam lag im Krankenhaus wegen Mandeloperation. Ich fuhr Ursel hin und holte sie nachher wieder. Zwis­chendurch mischte ich noch Kalk für den nächsten Tag. Dann zwei Beerdigungen, Unterricht, Jugendabend. Es war eine einzige Hetzerei – aber es mußte halt gehen.

 

Morgens war auch Herr S. auf der Baustelle. Ich fragte ihn, ob er auch den Keller mit Platten belegen könne. Er will es machen. Aber er sagt auch die üblichen Preise: Fliesen verlegen ohne Material 30 Mark pro Quadratmeter, Agglomeratplatten mit Mate­rial 100 Mark und Terrazoplatten mit Material 50 Mark. Da müssen wir erst einmal rechnen,ob das geht.

Am Samstag sollte ich S. abholen, aber er kam nicht mit, weil seine neue Frau zu Besuch gekommen war. Aber Herr W. kam gegen 8 Uhr. Er putzte Terrassentür, Korridortür, Haustür und Tür zum Kartoffelkeller ein, dann verputzt er das Stück über Miriams Zimmer. Ich machte mich zwischendurch nützlich. Ich strich die Türen in Waschküche und Heizungsraum mit verdünntem Teakholz-Braun (Waschküchentür vorerst noch farblos).

Außerdem räumte ich Kartoffelkeller und Waschküche auf, klopfte die Ränder der Türen von heruntergefallenem Mörtel ab und strich den Boden dann mit Kaltanstrich. Der jngere Herr G. war auch einmal da und holte Werkzeug, aber bei uns machten sie nicht weiter, obwohl wegen der Fliesenleger doch im WC unbedingt die Lichtleitung gelegt werden müßte.

Am Montag, dem 5. April, legte ich erst ein Rohr ins Bad, wo eventuell noch eine Lichtleitung für einen Elektroboiler gezogen werden könnte. Dann mauerte ich mit Gasbetonsteinen eine Wand neben dem Duschbecken. Das ist billiger als die Glasbausteine, die es jetzt in Schmalkalden gibt, für zwölf Mark das Stück (Größe 24 mal 24 Zentimeter). Die Fliesenleger machten Bad und Küche fertig. Mittags war ich leider nicht da. Sie belegten fast die ganze Küche mit Agglomeratplatten, das war noch in Ordnung.

 

 

Aber die Glasbausteine setzen sie innen bündig, ohne Dachpappe unterzulegen. Sie bauten auch den Stein ein, der nachgeliefert worden war und in der Tönung etwas anders aussah. Ganz ungünstig war, daß einer die gelben Fliesen in der Dusche verlegte. Sie langen doch nicht, und blau hätte besser ausgesehen. Wenn man halt nicht immer dabei ist!

Am Dienstag stellte ich dann noch etwas anderes fest: Sie hatten unter die Glasbausteine noch einen Sockel gesetzt, damit es nur neun Reihen wurden. Ich habe mir extra noch zwei Glasbausteine aus dem Westen besorgt, und sie richteten es jetzt so ein, daß noch welche übrig bleiben. Ähnlich war es mit den Fliesen in der Dusche. Herr H.hatte sie schon acht Reihen hoch bis zum Wasserhahn verlegt, als er feststellte, daß sie schief waren, weil das Duschbecken schief sitzt. Außerdem paßten die Rohre nicht. Ich hatte mir vorgestellt, sie würden in die Platten eingebunden. Aber der Fliesenleger sagten, die Rohre müssen oben­drauf liegen.

Ehe ich es mich versah, hatte W. die Schellen gelöst und die Rohre nach vorne gebogen, obwohl ich extra gesagt hatte, an dem Kupferrohr dürfe nichts gemacht werden. Jedenfalls nahm er die Platten wieder ab und verlegte sie neu. Ich mauerte noch eine Wand hoch und machte oben sauber. Ob das WC fertig wurde, konnte ich nicht sehen. Im Flur haben sie nämlich Agglomerat verlegt, wenn auch noch nicht überall.

Im Bad haben sie dunkelbraune Fliesen verlegt, die nicht so stark sind (im Bad hatte ich ja extra den Boden isoliert und noch eine dünne Schicht aufgetragen). Abends war ich in Rotterode bei Herrn D. Er will Mittwoch kommen und die Rohre anders biegen. Herrn W. sagten wir wieder ab. Er wollte noch den Schornsteinkopf machen, aber wir können ja nicht hoch über die Platten. Auch mit Herrn R. sprach ich. Er sagte mir, daß es wieder keine Plastedübel gibt. Nach Ostern wird er die Gardinenleisten machen.

Der Elektriker war auch einmal da. Er nahm Maß am Lichtmast. Aber als er sah, daß ich im Bad schon Riffelrohr gelegt hatte für eine eventuell notwendige Leitung für einen Elektroboiler, verschwand er wieder. Er wollte mittags noch einmal kommen und die Leitung durch den Sicherungskasten ziehen; aber er kam nicht.

Am Mittwoch warteten wir auf den Klempner. Er kam nach dem Frühstück, d. h. nach 10 Uhr, und bog die Rohre in der Dusche. Wir waren ganz stolz darauf, daß wir mit Fliesen­resten und einer Duschwanne in einer Ecke noch eine Dusche hinkriegten. Aber Frau M. sagte später dazu nur: „Bei uns würde keiner das so machen, daß Eisenleitungen auf den Fliesen liegen!“ Wir waren in allem 30 Jahre zurück, so wie das in dem Witz hieß: Eine Gruppe Japaner landet in Berlin-Schönefeld. Die Stewardeß sagt: „Wir landen gleich in der Hauptstadt der DDR. Stellen Sie bitte Ihre Uhren um 30 Jahre zurück!“

 

Herr H. vergnügte sich an der Dusche, wurde aber damit nicht fertig. Die gelben Fliesen reichten bis an die waagrechten Wasserrohre. Dann legte der Fliesen­leger noch blaue daran, oben und vorne. Ich hätte nicht gedacht, daß auch die blauen Fliesen fast alle wurden. Die anderen Fliesenleger legten im Erdgeschoß die Platten fertig. Nach dem Mittag machten sie den Boden im Kartoffelkeller und zu einem großen Teil in der Heizung. Zum Glück hatte ich am Morgen ausgeräumt, auch den Kohlenbunker (das Holz schaffte ich wieder nach draußen, es regnete wieder ganz schön).

Dann begann ich die hölzernen Scheuerleisten zu streichen, nachmittags dann noch einmal. Aber da hatte ich noch eine andere schöne Aufgabe: die Schwelle zwischen Heizungsraum und Kohlenbunker abhacken. Unterdessen verlegten sie Terrazzoplatten in der Heizung. Herr K. verlegte, die beiden anderen arbeiteten zu. Hinterher hatte ich aufzuräumen, so gut es ging. Vor allem machte ich mich an die Waschküche. Dort hatten sie den restlichen Mörtel schon in eine Ecke geschmiert. Ich kratzte alles erst einmal wieder heraus und legte Dachpappe aus, dann alles wieder darauf. Abends kam noch einmal Herr R. und sah sich das mit den Gardinenleisten noch einmal an.

Am Donnerstag (Gründonnerstag) wurden die Fliesenleger fast fertig. Sie legten noch die Platten in der Heizung fertig und machten die Waschküche. Dort mußte erst noch allerhand Material aufgetragen werden. Sie fuhren es wieder mit dem Schubkarren hinein. Diesmal ruinierten sie zwar nicht wieder die Außentür, sondern die Tür zum Kinderzimmer. Die Kerle konnten doch keine Schubkarren fahren, legten aber noch einen Sack Zement oben drauf. Außerdem verlangten sie in aller Naivität plötzlich Sägemehl. Aber so etwas hatte ich natürlich noch da, aus Vorsicht aufgehoben.

 

Dann wollten sie einen Eisenrost auf dem Kellersenkkasten haben. Ich hatte mir vorgestellt, man hätte ihn auch nachträglich einsetzen können. Aber er mußte doch im Beton verankert werden. Also lief ich zum Schmied (es regnete furchtbar), er machte es mir auch bis 10 Uhr. Da waren sie gerade an dem Senkkasten. Dann war festgelegt worden, daß rund um die Platten noch ein Sockel gelegt werden soll. Doch sie gingen immer nicht an das Verfugen der Platten. So konnte ich den Putz noch nicht aushacken. Ich wollte es unbedingt machen, damit die Platten ziemlich mit dem Putz bündig werden (also praktisch in den Putz hineingeschoben würden).

So strich ich zunächst die Scheuerleisten zweimal, soweit sie naturfarben bleiben sollen. Kurz vor Mittag konnte ich dann endlich ans Werk gehen: Oberkante reinmeißeln, dann Unterkante, dann den Streifen dazwischen mit Gewalt heraushauen, Oberfläche noch einebnen. Und das im ganzen Treppenhaus, auch im Vorbau, unter dem Lichtband und im Abstellraum. Ich war geschafft, weil man immer so am Boden arbeiten muß und schlecht in die Ecken kommt. Zwischendurch kam noch Herr N. und wollte mich zum Ausladen holen; aber dann ging es auch so. Es blieben dann noch das Verfugen der Platten im Keller und das Anbringen des Sockels.

Ein Hammer war noch die Verpflegung für die Fliesenleger: Erst war die Kondensmilch zum Kaffee tagelang sauer (die Handwerker haben aber nichts gesagt), am Donnerstag vergaß Ursel den Kaffee und schickte nur eine leere Thermosflasche hoch. Soweit ist es schon vor lauter Bauerei.

Am Samstag verputzte ich: über dem Sockel im Erdgeschoß, rund um das Lichtband, in der Waschküche und Heizung die Löcher in Decken und Wänden. Aber es fehlt immer noch etwas, man entdeckt immer noch Stellen, wo ausgebessert werden muß. Ich räumte und kehrte auch wieder. Ursel wusch die Türen und Fenster ab. Markus und Hosea wischten Sockel und Platten auf. Zuletzt schafften wir noch Dreck weg und trugen die Treppe wieder zu B..

 

Gegen Abend fuhr ich noch einmal zum Dekan, um ihn um ein Darlehen zu bitten. Dabei erfuhr ich auch, daß auch schon Pfarrer R. ein solches Darlehen erhalten hat, weil er in Weimar ein Haus gekauft hat. Aber als ich heimkam, war große Aufregung: Miriam hatte sich den linken Oberarm gebrochen, als sie in der Stube gestolpert war. Sechs Stunden hat es gedauert, bis wir aus Suhl zurück waren. Aber wir konnten sie wenigstens gleich wieder mitnehmen

Am Dienstag, den 13. April, holte ich erst die Handkreissäge bei HerrnR. in Unterschönau, mit der man die Stoßleisten auf Gehrung (im rechten Winkel oder 45 Grad) schneiden kann. Dann holte ich Herrn M., der die Treppenöffnungen ausmaß. Dann machte ich mich an die Stoßleisten. Erst mußte alles Gerät herbeigeschafft werden, dann wurde gesägt (die Jungen hatten die Zimmer schon ausgemessen), dann die Latten mit dem Holzbohrer durchbohrt und die Wand markiert, dann mit dem Steinbohrer die Löcher in der Wand vertieft, Dübel hinein und die Latten mit Messingschrauben festgeschraubt.

 

 

Mit dem Zimmer für Markus fing ich an. Aber mit dem Elternschlafzimmer wurde ich nicht fertig, weil überall gestückelt werden mußte. Die langen Latten machte ich noch fest, die kurzen schnitt ich noch zu. Außerdem legte ich die großen Latten im Wohnzimmer zurecht. Aber das wird noch viel Arbeit sein.

Zwischendrin kam noch Herr S. und brachte Terrazzopatten. Ich war ganz erstaunt: Sie sollten für die Terrasse sein. Ich hatte einmal bei ihm gefragt, ob er irgendwann auch die Terrasse machen könne. Nun brachte er schon das Material. Er sagte: „Was da ist, ist da, ob es in einem halben Jahr noch zu haben ist, weiß ich nicht!“ Er nannte mir auch den Preis, ganz dezent sieben …neun. Das waren an sich das, was ich nach seinen Angaben auch errechnet hatte, also nicht zusätzlich noch für Sand, Zement und Sockelfliesen. Aber zu den 6.500 Mark kamen halt noch die Kosten für die Terrazzoplatten (das Verlegen ist noch nicht darin enthalten)

 

Weitere Arbeiten:

Am Mittwoch waren wir früh erst fünfeinhalb Stunden in Suhl beim Chirurgen wegen Miriams Arm. Mittags machte ich aber in den oberen Zimmern die Stoßleisten fest. Ich bohrte jetzt immer gleich mit dem Widiabohrer durch das Holz in die Wand. Dann brauchte ich die Löcher nur zu vertiefen, die Schrauben paßten dann besser. In Miriams Zimmer brachte ich die Leisten an, in die oben unnötigerweise (wegen einer Beschädigung in der Fräsmaschine) eine kleine Rille eingefräst war; sie langten gerade so.

Abends verputzte sich noch: unter dem Lichtband und das Türfutter zwischen Korridortür und WC- Tür. Herr G. war da und zog die Drähte in die Riffelrohre in der Küche. Die Kinder machten sauber. Die Nacht über hat es wieder stark gefroren. Nur gut, daß wir den Schornsteinkopf nicht gemacht hatten. Tagsüber war es sonnig. Die Decke der Garage war noch dicht, allein durch den Kaltanstrich.

Am Donnerstag kam die Rechnung von M. zurück: der Kredit war schon überzogen. Ich war sowieso in Schmalkalden und ließ mir noch den genauen Kontostand sagen und schrieb zwei Überweisungen. Auf einmal wurde mir klar, wie schnell das Geld dahin ist. Es sind immer noch allerhand Handwerker zu bezahlen. Zum Glück hatte der Dekan das Darlehen angewiesen. Aber für den Fliesenleger ging schon fast alles drauf.

Am Nachmittag machte ich mich wieder an die Stoßleisten. Im Kinderzimmer brachte ich die langen Leisten an und sägte zwei Latten im Gästezimmer zurecht. Abends war ich beim Maler, der mich um 14 Tage vertröstet. Herr N. war auch da und maß das Deckenloch im Treppenhaus aus. So hat das alles auch nur etwas Zeit. Die Tischler brachten die Gardinenleisten an. Der Elektriker legte die Leitung zur Außenlampe.

Zwischendrin machte ich mit Herrn R. den ersten Umzug: Spüle, Gasherd, Fußboden­belag, alter Schrank und Kommode kamen in die Küche. Zuletzt brachte ich noch das Geld zu Herrn S.. Dort erfuhr ich, daß Ornamentfliesen jetzt fast drei Mark das Stück kosten, Terrazzoplatten übrigens fast fünf Mark (mit Fracht). Am Freitag schaffte ich früh die Schafwolle nach Meiningen, damit wir wenigstens zu etwas Geld kommen, nämlich 40 Mark. Mittags setze ich zuerst wieder die Türen ein. Dabei stellte sich heraus, daß die meisten auf dem neuen Fußboden schleifen.

 

Dann wollte ich die Fugen rund um das Blumenfenster zuschmieren. Aber es stellte sich bald heraus, daß das Ceresit dazu lange nicht reichen würde. Also schmierte ich die großen Fugen erst einmal mit Beton zu, um sie später mit Ceresit zu verschmieren. Dann machte ich mich an die Glasbausteine im Anbau und verfugte sie von außen mit weißem Zement, der noch übriggeblieben war. Auch an die Stoßleisten im Gästezimmer machte ich mich noch einmal, wurde aber damit nicht fertig.

 

Am Samstag machte ich so ein bißchen allerhand. Die Stoßleiste im Gästezimmer machte ich fertig. Ich strich auch die Wand knapp über dem Fußboden mit Kalk, damit sie nicht mehr so sehr nach Nässe aussieht bzw. damit man merkt, wo es wirklich naß ist. Ebenso behandelte ich den Flur und räumte dort gründlich auf. Auch besserte ich wieder Putz aus. Zuletzt schmierte ich noch das restliche Ceresit in die Fugen am Blumenfenster; es langte für außen unten und fast auch für innen rechts.

Am Mittag holten wir Birken im Kieferle (ein Wald oberhalb des Kirchbergs) und pflanzten sie vor der rechten Hausecke und entlang des Zauns zu Hoffmanns. Dann grub ich noch Schneebeeren am Pfarrhaus aus und pflanzte sie zwischen die Birken. Zuletzt pflanzte ich noch einige Stauden ein, die uns Frau R. gebracht hatte .

 

Am Montag, dem 19. April, machte ich endlich die Stoßleisten fertig (bis auf das Wohnzimmer). Außerdem hat Herr M. den Sicherungskasten eingesetzt, den ich nun einputzte von außen und zum Teil auch von innen. Mittags schaffte ich mit Hosea fünf Türen in die Werkstatt von Herrn M. damit sie unten noch abgeschnitten wurden. Am Bad kam sogar zu viel ab, während es unten im Keller gut paßte (dort hatte ich selber ausgemessen).

Abends fällte ich zum Abgewöhnen noch zwei Bäume. Auch war ich noch bei Herrn K., der aber schon die Mastschellen ein Herrn G. gegeben hatte. Am Dienstag verschmierte ich die Fugen zwischen den Stoßleisten mit Holz geht und strich die Rohre im Gästezimmer und Flur und zum Teil auch in der Waschküche.

Die Elektriker kamen wieder zu zweit. Auch am Mittwoch waren sie da, schafften aber nicht viel und kamen auch nicht wieder. Ich selber war zum „Gemeindebesuch“ in Schmal­kalden. Am Donnerstag machte ich die Heizkörper im Oberstockwerk ab und strich die von der anderen Seite. Im Kartoffel­keller und in der Waschküche strich ich noch die rostigen Rohre mit Penetriermittel.

 

Am Freitag strich ich die Heizkörper im Wohnzimmer von der anderen Seite. Dann wollte ich Kalk holen, erhielt aber keinen. Die Firma H. hatte die Treppenwangen und den Tritt vor der Terrassentür fertig. Ich ging zu Herrn N., der auch gleich mit los fuhr. Wir luden die Ware auf, fuhren hoch und kurvten auf dem ganzen Grundstück herum, bis wir vor der Haustür waren. Mit viel Kraft und List kriegten wir die Wangen provisorisch auf die Wand.

 

Herr N. lieh mir auch einen Sack Kalk. Ich siebte ihn durch und rührte ihn an. Außerdem siebte ich noch Zement durch. Schließlich schaufelte ich den Sand aus Rosa auf einen Haufen, ebenso den Kiessand (den die Fliesenleger sehr breit getreten hatten). Vieles mußte ich durchsieben. Den Schlauch hatte ich außen angeschlossen, wässerte damit die Bäume und spritzte die Terrasse ab.

 

Am Montag, dem 26. April, schleppte ich nur die Bossensteine auf unser Grundstück und baute sie etwa ein Meter von der Grenze wie eine Mauer auf. K.s hatten inzwischen die restlichen zwei Bäume abgesägt, aber die Stümpfe stecken gelassen. Dafür schüttelte ich einen Teil ihrer Asche in ihre Mülltonne. Am Dienstag wies mich Herr W. darauf hin, daß Frau H. auch noch die Blumen geklaut hatte, die ich von Frau R. erhalten hatte. Ursel stellte sich deswegen zur Rede. Aber sie behauptete, das seien ihre Blumen, sie habe sie an einer ganz anderen Stelle ausgegraben. Soll man sich nun wegen der Blumen streiten? Nur gut, daß wir alle Bäume und Büsche weghaben wollten.

 

 

 

Am Dienstag putzte ich erst in den oberen Stockwerken die Konsolen der Heizkörper ein, dazu noch einige Türen und die Fenstersohlbänke. An die Wand an der Dusche machte ich Zementspritzer und das letzte Stück Garagenfußboden überzog ich noch mit einer Schicht Zement. Dabei zementiert sich noch den Tritt nach der Terrasse ein und putze die Tür vom Kinderzimmer zur Garage ein.

Gegen Abend spannte ich noch eine Schnur entlang der Grenze nach dem Nachbargrundstück und hob noch einige Löcher für die Zaunpfosten aus. Deutlich wurde allerdings, daß in der Mitte bei dem Kontrollschacht ein ziemlicher Berg bleiben wird, das Gelände ist zu uneben.

Herr H. klopfte noch am Heizkörper herum, im Gästezimmer lief er aber dennoch aus. Der Plattenheizkörper mußte geschweißt werden. Die G.s waren auch wieder mal da. Angeblich ist gar nicht mehr viel zu tun, aber es wird nie fertig.

Am Mittwoch setzte ich mich mit Hosea zusammen die Zaunpfosten an der Ostseite. Zuerst mußte ich noch Löcher ausleben. Nach oben zu mußten die Pfosten tiefer gesetzt werden, das Gelände fällt nicht gleichmäßig. Dann war Beton zu machen. Zuerst war Zement durchzusieben. Dann die Misch­maschine zu dem Kieshaufen. Jeder Pfosten erforderte etwa eine Schubkarre Beton. Hosea hielt die Pfosten an die Schnur, ich füllte auf und stampfte fest und richtete aus. Obendrauf machte ich noch eine Schicht nassen Beton, bis auf eine Höhe von 1,20 Meter von der Oberkante des Pfostens. Danach grub ich noch die Fundamente für die Mauer im oberen Teil wieder aus und vertiefte die Gräben im Bereich der Klärgrube.

 

Am Freitag ließ ich auch aus dem unteren Heizkörper das Wasser ab. Es dauerte elend lange. Dann strich ich die Heizkörper von der anderen Seite und setzt im Kinderzimmer zwei neue obere Halter­ungen ein, weil die anderen nicht gestimmt hatten, zweimal gebogen waren, dadurch zu kurz wurden und die Muttern über das ganze Gewinde bis nach hinten geschraubt werden mußten. Außerdem kratzte ich im Erdgeschoß die Wände ab. Draußen schneite es wieder ganz schön. Der Heizkörper im Gästezimmer tropfte weiter.

Am Samstag putzte ich die Konsolen der Heizung im Keller ein, dazu die Türen in der Waschküche und Kartoffelkeller (innen) und besserte die Wände in den drei kleinen Räumen aus. Hosea strich die Eisenrohre in der Heizung mit Penetriermittel.

Am Montag, dem 5. Mai, war Verputzen dran. Erst die Wand an der Dusche von außen, dann die Tür zwischen Heizung und Kohlenkeller, und schließlich noch er Absatz an der Oberkante der Sockellatten. Damit hatte ich fast den ganzen Tag zu tun. Hinterher war eine Menge sauber zu machen. Es war noch etwas Kalk übrig, damit putzte ich die Tür zum Kinderzimmer von außen noch rundherum ein. Zum Abgewöhnen schleppte ich noch 25 Bossensteine an Ort und Stelle.

Am Dienstag kratzte sich die Wände in den Zimmern im Keller ab. An sich wartete ich auf die Klempner, aber sie kamen nicht. Ich kehrte noch. Da kam Hans Fischer, der mit meiner Mutter gekommen war. Am Mittwoch wartete ich wieder vor 7 Uhr auf die Klempner, aber sie kam wieder nicht.

Am Abend machte ich die Runde bei den Handwerkern: Herr N. und Herr M. sagten „nächste Woche“. Herr W. will am Samstag kommen. Herr R. sagte mir wegen der Stoßleisten ab. Der Elektriker kam wieder nicht. Ich hatte die Steckdose im Wohnzimmer freigelegt hinter dem Heizkörper, aber hatte angeblich wieder in Betrieb zu tun. Der Klempner D. sagte: „Morgen!“

 

 

 

 

Meine Mutter hat allerhand mitgebracht: Leuchtstofflampen, Gardinen­stangen, Jalousie, Unterschrank unter das Waschbecken, Fugenkitt, Spiegel. Am Donnerstag kam die Klempner auch tatsächlich zum Frühstück mit zwei Mann. Sie machten die Dusche, das Bad, den Gasherd und das Wasser für die Spüle. Es fehlten Anschluß für die Spüle, Druckspüler für das WC und Handwaschbecken im WC.

 

Der Elektriker kamen auch und versetzte die Steckdose in der Wohnstube. Ein Problem ergab sich noch mit dem Gasherd, der auch ein Stecker für die Beleuchtung der Backröhre hat. Die Steckdose ist aber weit weg an der anderen Wand. Vielleicht läßt sich aber noch eine Steckdose unter den Schalter setzen.

Die Füllkörper verkaufte ich an den Schwiegersohn des Fliesenlegers S.. Ihn fragte ich noch, ob er nicht noch einen Quadratmeter Fliesen über dem Waschbecken im Gästezimmer anbringen lassen kann.

Freitag früh waren die Klempner fertig bis auf den Hahn für das Waschbecken im WC. Ich brachte die Scheuerleisten in der Wohnstube an, jedenfalls die langen Stücke. Am Samstag klappt es endlich mit der Betonplatte auf dem Schornstein. Zwar hatte es die Nacht über fast gefroren. Aber dann schien doch die Sonne. Herr W. kam pünktlich. Ich schaffte sechs Eimer Beton hoch, den Rest verarbeitete ich in den Abwasserschächten.

Dann mußte ich Asbestplatten für die Kirche bei T. aufladen und in der Waschküche des Pfarrhauses wieder abladen. Der Elektriker machte den Potentialausgleich im Keller, aber wieder nicht den Hausanschluß; angeblich soll es Montag gemacht werden. Aber dann will er auch die Lampen und die Klingel haben. Der Maler hat wieder um eine Woche vertröstet. Die Gasuhr wurde aber gesetzt, während die Klempner noch da waren (den Mann habe ich gar nicht gesehen). Das restliche Klempnermaterial verkaufte ich an den Klempner D. in Rotterode.

 

Am Montag, den 10. Mai, machte ich die restlichen Scheuerleisten fest. Die Plastedübel waren mir ausgegangen, Markus fragt in der ganzen Stadt, Herr R. rückte schließlich welche raus; er wollte aber genau wissen, wieviel ich brauchte (es waren zwölf, aber er gab mir dann doch 50). Zuletzt putzte ich noch etwas, an einer Tür im Oberstockwerk, an der Bodenklappe, im Gästezimmer an den Rohrschellen. Herr G. kam wieder nicht. Deshalb war ich noch Sonntagabend zu Herrn K. gegangen bin, damit er Dienstag die Leitung anschließt.

Am Dienstag war Herr K. pünktlich mit einem Kollegen dar. Sie legten das Kabel nun selber. Es regnet die ganze Zeit. Mir fiel ein Stein vom Herzen als sich herausstellte, daß das Kabel lang genug war; es reicht aber auch geradeso bis an die Leitung. Ich machte inzwi­schen das Kabel ab. Doch als sie Elektriker sich den Sicherungskasten ansahen, sagten sie, den Zähler können sie dort nicht anschließen, er sei noch nicht fertig. Sie banden den Baustromkasten wieder fest und waren auch so freundlich, das Behelfskabel an beiden Seiten wieder anzuschließen.

Gegen 10 Uhr kamen die Fliesenleger und klebten noch die letzten Fliesen über das Becken im Gästezimmer. Ich strich dann noch beide Treppengerüste mit schwarzem Lack, ebenso das Schutzrohr am Lichtmast. Abends kam noch Herr G. und behauptete wieder, der Sicherungskasten sei doch fertig.

Bei den Tischlern waren wir auch. Herr M. hatte letzten Dienstag gesagt: „Morgen werden die Stufen verleimt!“ Jetzt sagte der junge Mann, der mit ihm zusammenarbeitet: „Gerade jetzt fange ich an!“ Es ist so enttäuschend, wenn man immer wieder Versprechungen hört und eine Woche später ist wieder nichts geschehen.

 

 

Mittwoch und Donnerstag machten sie Elektriker weiter. Ich konnte nichts tun. Ich putzte nur mit Ursel das Fenster nach der Terrasse zu. Ursel hat übrigens viel geputzt, nicht nur die Fenster, sondern auch Bad und WC. Ich lief herum wegen der Treppe. Zuerst sprach ich mit dem jungen Herrn H., dem Mitarbeiter von Herrn M. Er tat so, als sei noch gar nichts gemacht. Abends traf ich Herrn M. nicht in der Werkstatt und ging in die Wohnung. Er sagte, ich sollte ihn am Montag nach dem Frühstück abholen, damit wenigstens die Verblendung im Treppenhaus angebracht wird. Dann suchte ich nach Schrauben. Als ich Herrn H. danach fragte, sagte er, Herr M. hätte welche. Der aber sagte, es gäbe keine. Bei Letz-Söhne hätten sie auch keine. Doch Gratz hatte genug, aber nur 30-iger, doch die müßten auch langen.

Am Freitag strich ich das Fenster im Kinderzimmer. Dann verspachtelte mit viel Geduld und Spucke das Blumenfenster von innen. Die neue Spachtelmasse war dünn wie Milch, ich mischte sie mit Zement, aber die Masse war schwer in die Fugen zu kriegen, das ganze Fenster war am Ende verschmiert. Ursel putzte im Oberstockwerk die Fenster. Ich schraubte alle Fenster oben und im Keller zu und ölte die Schrauben dabei ein. Auch war wieder im Keller zu kehren und aufzuräumen.

 

Beim Schmied holte ich den Rost für den Kellersinkkasten; er schweißte mir auch die Stützstange für das Durchwurfsieb. Am Samstag machte ich Beton für das Fundament der Mauer hinter dem Haus. Mehr als zwei Sack Zement gingen drauf, nur für die Ecke rund um die Klärgrube. Dann hängte ich noch den Maschen­draht an die Pfosten.

Am Montag, dem 17. Mai, war noch so ein wenig allerhand zu tun. Zuerst holte ich die Verblendung für die Treppenlöcher. Ich hatte gedacht, sie hätten Lärchenbretter genommen, aber sie hatten nur Spanplatten furniert. Ich gipste die Löcher noch zu, wo die Lichtleitungen aus der Decke kommen. Ich strich noch fünf Heizkörperrippen vor. Aber Herr H. hatte gesagt, er könne erst Ende der Woche, weil er nach Berlin muß. Aufzuräumen war auch. Herr G. holte mittags sein Werkzeug. Mittags kam Herr M.mit noch einem jungen Mann, um die Blenden anzubringen. Sie machten einen unheimlichen Dreck, schafften aber nicht einmal, das obere Loch zu verkleiden. Abends kam Herr N. und setzte die Bodenklappe ein, aber noch ohne Leiter. Zwischendurch maß ich noch einmal die elektrischen Leitungen und schrieb alles auf.

 

Malerarbeiten:

Die Maler hatten Montag schon Material gebracht, am Dienstag fingen sie an. Ich hatte den ganzen Tag zu tun, noch Leisten anzunageln: Abschlußleisten an den Dachschrägen entlang der Giebel und neben der Bodenklappe und Leisten unter den Gardinenleisten (aber das Piatherm rieselte doch aus dem Spalt zwischen Gardinenleistung und Sperrholzplatten). Die Tischler waren auch fast den ganzen Tag noch da und setzten die Blenden ein. Die Maler schafften die Stube und fingen die Küchendecke an. Einige Wände strichen sie mit Makulatur. Der Chef strich die Heizungsrohre und die Heizkörper, die ich nur vorgestrichen hatte.

Am Mittwoch machten sie den Flur im Erdgeschoß, strichen die Dachschrägen und Scheuerleisten (aber ohne die Viertelstäbe) und wieder Heizkörper (leider auch den undichten im Kinderzimmer). Das Erdgeschoß wurde fertig, die Decken und der Abstellraum. Am Donnerstag wurden die Maler mit dem Oberstockwerk (bis auf die Fenster) und den Flur fast fertig. Der Meister strich wieder Heizkörper.

Ich räumte die endlich angelieferten Bohlen für die Treppe und die Handläufe in den Keller und strich sie mit Parkettlack einmal rundherum. Auf dem Rathaus war ich auch, Papiere ausfüllen. Das Kreisbauamt meinte, ich müßte ja nun bald fertig sein (aber dafür getan haben sie ja nicht).

Bei H. erhielt ich „Latex weiß“ (eine Farbe zum Überstreichen der Tapeten, damit diese länger haltbar sind), zwei halbe Eimer, die Maler dagwegen hatten nichts. Bei Herrn G. zahlte ich die Rechnung, praktisch mit dem letzten Geld, noch 100 Mark waren auf dem Postsparbuch.

 

Am Freitag strich ich Treppenstufen, Podest und Handläufe an den Kanten und eine Seite. Mittags war einer von der „Roten Mühle“ da und brachte die Halterungen für die Handläufe, die ich auch noch mit Penetriermittel strich. Früh war noch Herr H. da und hat die kaputten Heizrippen ausgewechselt. Für die schlechte Qualität der Heizkörper konnte er ja nichts: Kleinere Löcher wurden mit einem Meißel zugeklopft, größere wurden geschweißt und wenn gar nichts half, mußte halt eine ganze Rippe ausgetauscht werden.

Die Maler strichen Fenster und zum Teil auch schon die Rauhfasertapete. Im Keller machten sie die Decken und brachten die Bildtapete an (die war natürlich aus dem Westen und zeigte ein Stück Wald mit einem kleinen Bach). Samstag strich ich die Treppenstufen auf der anderen Seite noch einmal, verschmierte die Fugen zwischen den Fliesen im Gästezimmer und nagelte ein neues Gitter auf das Durchwurfsieb. Ursel machte abends noch etwas sauber.

Eine Feuerpflichtversicherung beantragte ich am 20. Mai 1982 bei der Staatlichen Versicherung in Bad Salzungen. Sie begann am 25. Juni 1982 und kostete uns nun jährlich 35 Mark

Am Montag, dem 24. Mai, bohrte ich mit Herrn H.s Schlagbohrmaschine von unten ein Loch in den Sturz über den vorderen Kellerfenstern, setzte einen Dübel ein und schlug noch ein Fenstereisen ein, damit das Fenster noch etwas Halt hat; und das mit beiden Fenstern. Dann besserte ich die Fugen im Bad neben der Tür aus. Schließlich strich ich wieder die Treppentritte, Podeste und Handläufe. Mittags fand ich noch Zeit, die Handlaufstützen schwarz zu streichen und die restlichen Bossensteine noch auf unser Grundstück zu räumen.

Die Maler wurden fertig. Sie tapezierten die Kellerzimmer, strichen die Heizkörper fertig, auch die Fenster und Sohlbänke auch die Terrassentür von außen. Mit Herrn K. vereinbarte ich den Außenputz für das Jahr 1984 (pro Quadratmeter 15 Mark). Am Dienstag strich ich die Treppenstufen zum dritten Mal fertig, auch erstmals den Auftritt im Oberstockwerk. Den Rest Lack verstrich ich immer im Anbau über dem WC. Dann wischte ich das ganze Haus und kehrte anschließend (in dieser Reihenfolge, damit kein Staub entsteht). Zuletzt strich ich jeweils eine Seite der Halterungen für den Treppenhandlauf­ und ein Regal. Am Mittwoch machte ich mich etwas an den Garten, hackte den liegengebliebenen Sand los und siebte ihn und siebte auch probeweise ein Stück Gartenerde. Am Donnerstag verteilte ich die Treppenstufen auf die Eisentritte, strich die zweite Seite der Handlauf­haken und besserte den Fußboden mit Leunit aus. Weil die Korings aus Hagen in Westfalen zu Besuch waren konnte ich tagelang nichts auf dem Bau machen.

 

Am Dienstag, dem 1. Juni, waren wir mit dem West-Auto in Asbach. Ich vereinbarte mit Herrn K., daß er nächste Woche kommen will. Am Mittwoch grub ich gegen Abend die Längsseite der Garage aus, damit alles austrocknen kann; außerdem machte ich einen Baumstumpf heraus.

Am Freitag sah ich noch einmal die oberen Halterungen der Heizkörper nach, vor allem ob die Muttern gängig sind. Dann putze ich noch einen Teil der Schalterdeckel mit Waschbenzin. In den Garten nahm ich jetzt immer einmal eine Schubkarre Komposterde von unten mit. Am Montag kehrte ich alle Zimmer, weil die Fußbodenleger kommen wollten. Dann versuchte ich mich noch an der Wange für die eine Außentreppe: Ich stemmte ein Loch aus, aber als ich die Wange hineinlegen wollte, rutschte sie ab; je mehr ich zu rücken versuchte, desto mehr bohrte sich das untere Ende in die Erde und rutschte ab.

Abends kamen auch tatsächlich die Fußbodenleger und strichen die Böden mit verdünntem Kaltanstrich an. Mittwoch verputzte ich den kleinen Boden über der Eingangstür (Giebel und Wand nach dem Haus hin). Ich setzte auch noch zwei Bretter in den Fußboden, so daß ich auch den Abschluss nach der Außenseite fertigmachen konnte. Vorne setzte ich noch ein paar Steine auf. Es war wieder brütend heiß unter dem Dach. Man konnte nur knien oder liegen. Anschließend weihte ich die Dusche ein, wenn auch nur mit kaltem Wasser.

Am Mittwoch strich ich zusammen mit Markus zweimal die Viertelleisten und die Kellertür (innen und außen). Markus strich noch die Roste für das Kellerregal. Dann hob ich noch ein Stück Graben vom Haus zum Pflanzgarten aus. Dann schließlich siebte ich noch im Garten (wo ich die Komposterde hingefahren hatte) und vor der Kellertür.

Die Fußbodenleger legten den Belag aus, am Freitag wurden sie unten fertig. Samstag machte Ursel im ganzen Haus sauber. Auch die Treppe war Freitag fertiggeworden. Am Donnerstag hatte ich das Fundament vom Haus zum Pflanzgarten mit Beton aufgefüllt. Am Montag schaffte ich Teppichfliesen ins Oberstockwerk, strich die Heizkörper noch einmal an den Halterungen und Verschraubungen und brachte die Jalousie am Schwingflügelfenster an.

Problematisch war, daß es in der Garage stark durchlief. Die Decke war richtig gerissen; ich versuchte sie mit Zement zu schließen, aber es regnete immer wieder. Am Dienstag konnte ich Teer darüber streichen. Vor allem ging ich an den Garten und grub einen Streifen vor dem Haus und entlang des künftigen Weges. Die Fußbodenleger legten im Oberstockwerk die Teppichfliesen aus. Damit war das Haus im Wesentlichen fertig, wir konnten einziehen.

 

Am Mittwoch begannen wir mit dem Umzug. Zuerst schaffte ich die Eckbank hoch. Mit viel Geduld und Spucke setzen wir sie zusammen, im dritten Anlauf hatten wir den Bogen raus. Die Eckbank wollten wir zuerst in die Wohnstube zu stellen, aber es sah nichts aus. Am Abend wurde der Schrank aus Markus‘ Zimmer abgebaut und am Donnerstag mit dem Trabant hochgefahren und ins Ober­stockwerk gebracht. Dort setzen wir den Schrank wieder zusammen, mit der Zeit hatten wir Übung. Die Jungen halfen tüchtig. Die Fußbodenleger brachten noch die Viertelleisten an.

Am Freitag, dem 18. Juni 1982 verputzte ich die Garage noch einmal von außen. Leider regnete es gleich wieder und ein ganzer Streifen Putz wurde wieder herausgewaschen. Ursel machte wieder sauber, Hosea zog die Klipse für die Gardinen ein. Am Samstag waren fast alle Fenster mit Gardinen versehen (es fehlen noch das Fenster zur Terrasse und Scheibengardinen). Hoseas Schrank wurde hoch geschafft, dazu die Schreibtische und Nachtschränkchen.

Am Montag, dem 21. Juni, klebte ich Dachpappe auf die Garage. Es dauerte lange, weil das Feuer nicht richtig brannte oder der Teer nur schwer flüssig wurde; am Schluß half Hosea. Ich siebte zwischen­drin Erde durch. Am Dienstag räumte ich den Kohlenbunker auf, kratzte den Dreck vom Fußboden und Strich mit Kaltanstrich. Außerdem fing ich an, den Fundamentgraben für die Mauer nach der Straße zu auszuheben und auch Möbel noch umzuräumen.

 

Mittwoch wurde nur aufgeräumt: Ich kratzte den Teer noch einmal breit, schnitt Dachpappe für den Kohlenbunker zurecht, sortiert das Holz. Mittags kauften wir eine Lampe für das Wohnzimmer, aber ich konnte sie nicht anhängen, weil sie in Serienschaltung geschaltet werden soll. Aber im Oberstock brachte ich die Lampen an; darunter auch zwei japanische Papierballons. Dann kam noch die Lampe über der Eßecke. Auf die Eckbank wurden noch die oberen Leisten geschraubt. Abends schafften wir noch den Elektroherd hoch, aber der Elektriker war nicht gekommen. Er kam erst am Donnerstag und fing mit der Verteilung in der Heizung an.

Ich legte die Wangen für die Außentreppe wieder flach, nachdem ich erst einmal bei einer Wange ausprobiert hatte, wo sie oben und unten aufliegen muß. Dann hob ich das Loch aus für das Funda­ment der Treppe und bereitete die Schalung vor. Am Freitag goß ich dann das Fundament, mit Eisen verstärkt. Mittags fuhr Herr R. die Couchgarnitur und die Tische hoch.

Das Klappbett hatten wir schon vorher hochgetragen. Es war schon im Pfarrhaus kaum vom Dach­boden heruntergegangen, ich mußte erst das Treppengeländer zur Seite drücken. Oben fehlten wieder zwei Zentimeter, dann wäre es durch die Tür gegangen. Wir stellten es dann senkrecht und schafften es gerade so durch die Tür. Ähnliche Probleme gab es mit dem Bauerntisch. Nachmittags teerte ich noch die Außenwand der Garage. Außerdem betonierte ich den einen Schachtdeckel vor der Klärgrube ein. Am Samstag schmierte ich die Löcher in dem gegossenen Beton noch zu, teerte die Garagenwand noch einmal und machte das Abwasserrohr an der Garage wieder frei. Nachmittags schafften wir den Schlafzimmerschrank hoch.

 

Am Montag, dem 28. Juni, teerte ich wieder die Außenwand der Garage. Mittags stellten wir den Schlafzimmerschrank mehr schlecht als recht auf, dazu den Mantelschrank im Kinderzimmer. Am Dienstag schafften wir nur den Schrankinhalt hoch. Mittags wurde der Lichtstromzähler gesetzt (der Nachtstromzähler ging aber noch nicht, weil die Schaltuhr fehlte).

Am Mittwoch teerte ich den Boden des Kohlenbunkers und klebte zweimal kreuzweise Dachpappe darauf. Ich nahm Holz von unten mit hoch, da wurde der Teer schneller flüssig. Wieder ging eine Rolle Teer drauf. Einmal explodierte der ganze Topf ziemlich stark. Ich kriegte Spritzer auf den Unterarm, der nachher aussah wie bei Masern. Zum Schluß schafften wir noch zwei Türen zu M., damit er sie unten abschnitt. Die Tür zum Gästezimmer raspelte ich in der Mitte ab, damit sie zuging. Zwi­schen­durch schütteten wir noch den Graben rund um die Garage zu. Die Jungen halfen wieder dabei mit.

Am Donnerstag, dem 1. Juli 1982, war dann der Umzug, unterbrochen von einer Beerdigung. Wir schafften alle Betten hoch. Die Sprungfederrahmen fuhren die Jungen mit dem Handwagen hoch. Dann waren die Küchenmöbel dran, einschließlich Kühlschrank und Wäscheschleuder. Es stellte sich heraus, daß sogar noch Platz für den Gefrierschrank in der Küche war. Die Nachbarn hatten wieder etwas zu gucken.

Am Montag, dem 21. Juli, war ich noch bei Herrn Koberg, damit er den Baustromkasten abhängte, und beim Schornsteinfeger wegen der Bauabnahme. Am Freitag waren wir in Schmalkalden und schlossen den einen Kredit ab und erhielten die Rechnungen wieder. Als wir auf die Straße kamen, fiel Ursel ein, daß sie Wasser auf der Kochplatte hatte und die Platte angestellt war. Ich mußte erst wieder nach Steinbach hetzen, damit das gerade erst bezogene Haus nicht gleich wieder abbrannte. Wieder in Schmalkalden kauften wir noch ein Regal fürs Bad und Werkzeug.

Am Nachmittag begann ich noch mit Beton für den Kohlenkeller. Das Grobe mischte ich im Verhältnis 1 zu 16. Es waren ja 17 Zentimeter aufzufüllen. Ich legte Latten und wog sie aus. Dann machte ich auch noch für die hintere Bahn Feinbeton. Er war allerdings doch zu trocken, das Abreiben machte Schwierigkeiten. Und beim Pudern der Oberfläche mit Zement fielen mir Klumpen darauf, ich war nicht so recht zufrieden.

Am Samstag ging es auf die Wanderung mit dem Kulturbund. Am Sonntag waren wir in Eisenberg. Am Montag wurden die beiden anderen Bahnen noch betoniert. Markus half wieder. Wir machten in den Zement etwas mehr Wasser, da ging es sogar mit dem Abtreiben. Dann mauerte ich noch den Schacht an der vorderen Hausecke um zwei Schichten höher und betonierte den Deckel auf dem Schacht nach der Klärgrube ein. Die Jungen schafften noch Erde an die Garage, damit das Wasser besser abläuft. Am Donnerstag, dem 8. Juli, strich ich schnell noch einmal den Boden des Kohlen­bunkers mit Zementschlämpe.

Dann machten wir erst einmal Urlaub auf der Hütte. Aber auch dort bereitete ich Holz für den Zaun vor und baute eine Schaukel. Am 21. Juli aber wurde beschlossen, daß wir runtergehen, um noch etwas umzubauen. Am Donnerstag allerdings fuhren wir erst noch einmal Hosea nach Groß-Hettstedt zu einer Rüstzeit und besichtigten dabei Paulinzella und Stadtilm.

Markus mußte noch helfen. Zuerst war der Schrank von Neckermann für das Kinderzimmer dran. Am Mittwoch hatte ich mich schon damit abgeplagt, ihn auseinanderzubauen. Die Zylinder saßen zu fest, ich kriegte sie nicht heraus; und als ich Gewalt anwandte, brach ein ganzer Teil kaputt. Am Freitag schafften wir den Schrank hoch und bauten ihn wieder auf. Die Kinder schafften noch Couch, Tisch und Sessel für das Kinderzimmer hoch. Am Samstag wurde gebohrt: Spiegelschrank aufgehängt, Türpuffer, Lampen im Flur, Rollos im Bad.

 

Am Montag, dem 26. Juli, und Dienstag ging es an die Schrankwand. Zuerst mußte der Inhalt ver­packt und hoch geschafft werden. Die große Stube stand nachher bis zum letzten Winkel voll. Abends machte Herr N. zwei Fuhren, die Aufsätze und Schubladen und das ganz schmale Teil mit der Bar schafften wir im Trabant hoch. Dienstag wurde aufgestellt und eingeräumt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich repariert, vor allem die Rückwände zum Teil umgedreht und die einzelnen Schrank­teile seitwärts verschraubt.

Zwischendurch kauften wir bei im Möbelgeschäft einen Sprungfederrahmen und eine Schaumgummi­matratze für ein altes Bett, das ist Gästezimmer soll. Außerdem brachten wir einige Hölzer mit, um sie unter die Schrankwand zu legen, denn der Fußboden fällt nach links ab, von einem Meter zum anderen geht es auf einmal bergab. Abends wurde noch eingeräumt und auch der Teppich noch ausgerollt.

Am Mittwoch strich ich das alte Bett für das Gästezimmer, beschnitt den früheren Wohnzimmer­teppich und strich den Rand mit farblosem Latex. Außerdem strich ich in der Schmiede von Herrn B. zum zweiten Mal das Tischgestell, das er uns gemacht hatte. Zum Räumen gab es auch allerhand, doch so langsam wurde die Wohnung leerer. Ein Teil der Sachen konzentrierten wir erst einmal im Schlafzimmer.

 

Gegen Abend siebte ich noch Erde und füllte hinter der Garage auf. Am Donnerstag stellte sich heraus, daß der Sprungfederrahmen zu groß war: Angeblich war er nur 88 Zentimeter breit, es waren aber 90 Zentimeter. Das Bett hatte ich schon oben, nun ging es wieder nicht weiter. Hauptsächlich räumte ich den Keller auf, vor allem das Werkzeug. Dann suchte ich mir Holz für eine Trennwand im Kohlenbunker und stemmte schon mal eine Vertiefung in den Fußboden. Abends siebte ich Erde hinter der Garage und schichtete Holz auf.

Damit ging es auch am Freitag weiter. Der Förster G. will den Zaun für den Pflanzgarten bauen, da sollte ich wegräumen und Platz schaffen. Mittags wurde die Anrichte des Neckermann–Zimmers in Markus‘ Zimmer gebracht. Leider brach ein Bein dabei ab.

Im Möbelgeschäft holte ich einen neuen Sprungfederrahmen, der angeblich 80 Zentimeter breit war, aber in Wirklichkeit nur 78 Zentimeter hatte und deshalb durchfiel. Das zweite Bett hatte ich auch noch hoch gebracht. Dann montierte ich mit Herrn B. das Gestell unter die Tischplatte; die Platte hatten wir vor Jahren für die Hütte haben wollen, jetzt hat Herr B. ein schönes Gestell dazu gemacht – ein Tisch war da. Herr B. wollte den Tisch unbedingt auf dem Bau montieren, damit er mal sehen konnte, wie alles im Haus war.

 

Im Kohlenbunker brachte ich noch das senkrechte Kantholz für die Trennwand an. Das Letzte war das Anbringen der Kuckucksuhr und des Kerzenleuchters im Flur. Bei der Uhr hatte ich Pech: Erst hatte ich einen Haken genommen, aber er brach ab. Also mußte ich noch einmal bohren. Diesmal nahm ich eine Sechskantschraube, da klappte es.

Am Samstag war der Urlaub vorbei. Ich ging aber am Nachmittag doch wieder ran, nagelte zwei Bretter an die künftige Trennwand im Kohlenbunker, sortierte Holz und stapelte das Holz am Zaun zum Forstgarten und strich das Gästezimmer mit farblosem Latex.

An den Abenden der nächsten Woche konnte ich zunächst nur im vorderen Garten umgraben. Die Kinder suchten das Unkraut heraus. Am Dienstag schafften wir mithilfe des neuen Pfarrers und der Heiligenmeister das Klavier ins Amtszimmer des Pfarrhauses. Außerdem halfen die Heiligenmeister, die Treppenwange am neuen Haus wieder aufzulegen. Anschließend weihten wir noch die Stube und den Tisch ein. Dann kam auch noch Familie H. zum Einweihen.

Mit dem Umgraben war es dann nicht mehr viel. Am Donnerstag fuhr ich Pfarrer S. in die medizinische Akademie Erfurt. Nach einer Trauerfeier machte ich mich an das Einrichten und Einbetonieren der Treppenwangen. Ich mußte sie oben und unten um etwa vier Zentimeter heben. Jedes Mal ging die Messerei wieder los: Abstand von der Wand, Abstand untereinander, Gefälle nach vorne, Waage der beiden Wangen untereinander.

Dann machte ich noch eine Schalung, um unten noch das Fundament für eine weitere Stufe zu schaffen. Außerdem betonierte ich noch den Deckel über dem tiefen Schacht an der vorderen Hausecke ein. Abends war wieder Gartenumgraben dran, bis dann Frau W. mit den Kindern vdes neuen Pfarrers kam.

Am Freitag machte ich erst einen Spritzputz an den Kohlenbunker, mit dem Rest an Mörtel schmierte ich mit der Hand die Fugen in der Decke zu, putze die beiden Kellerfenster ein und putzte die Innen­wand fast ganz. Dreimal habe ich an diesem Tag den ganzen Raum aufgewischt. Am Samstag setzen die Jungen den Sandhaufen um. Ich bettelte mir von Herrn  E. einen Sack Kalk und sumpfte ihn noch ein.

An diesem Tag erfuhr ich noch ein Witz: Frau L. (Erbstal) erzählte mir, was in Steinbach als Gerücht umging: „Der Pfarrer Heckert ist eingezogen – zu einem Reservistenlehrgang!“ „Aber dann war ich zur Beerdigung von Frau P.“, sagte Frau Luck, „da waren Sie doch da!“ Zwischen „einziehen“ und „einziehen“ ist halt doch ein wenig ein kleiner Unterschied.

 

Am Montag, dem 9. August, putzte ich am Kohlenbunker weiter. Der Sack Kalk reichte gerade so. Sand mußte ich jeweils erst durchsieben. Der Wasservorrat reichte gerade, mittags war das Wasser wieder weg. Dienstag siebte ich Erde hinter der Garage, um für die Kohlenlieferung aufzufüllen. Der Mutterboden lag etwa 15 - 20 Zentimeter unter anderem Dreck. Der Grenzstein kam wieder zum Vorschein. Am nächsten Tag setzte ich einen weiteren Grenzstein obendrauf und füllte Erde drum­herum auf, dann deckte ich alte Türen drauf. Ob es klappt, wird sich zeigen.

Ich siebte auch den restlichen Sand aus Oberrohn durch und setzte ihn um, so daß die Zufahrt für das Kohlenauto frei wird. Abends waren wir wieder in Rotterode beim Klempner. Am Donnerstag siebte ich Sand aus. Vorne lag er noch ein großer Haufen, der schon einmal durchgesiebt worden war. Aber es kam jetzt doch noch ganz schön etwas heraus. Das Grobe schüttete ich an der Längs­seite der Garage an. Die Erde lag dann allerdings unten. Da hörte ich dort erst einmal auf und fing hinten bei der Klärgrube wieder das Durchsieben an.

Aber es gab auch noch eine große Aufregung: Unser Kater Mischka war weg. Alles suchte, sogar in der Stadt. Aber im Haus war er nicht, da war alles abgesucht. Die letzte Version war: Er ist in den Abwasserschacht gefallen und in das Rohr gekrochen. Doch bald darauf wurde er doch im Kleider­schrank entdeckt, wo er ruhig geschlafen hatte.

Am Freitag waren Kohlen dran. Aber so wie ich mir das gedacht habe, klappte es nicht: Der Last­wagen fuhr nicht weit genug nach hinten und die Kohlen lagen doch unten ziemlich weit weg vom Loch. Alle Mann mußten ran: Ich nahm die Kohlengabel, die anderen Eimer. Nachher lag der Berg bis ans Fenster heran und ein Teil des Putzes auch wieder ab.

Am Montag, dem 16. August, siebte ich die Erde entlang dem Fundament zum Nachbargarten durch, als Vorbereitung für die Stützmauer. Die Steine fuhr ich an der Garage an, die Erde schaffte ich unter die Außentreppe. Außerdem setze ich noch den Deckel auf dem vorderen Kanalschacht und die Klär­grube. Dienstag siebte ich wieder Erde durch, am Pflanzgarten entlang. Dort lag ja noch der Aushub vom Fundament für die Stützmauer.

Nachmittags räumte ich die Garage auf, damit man wieder an den BHT–Koks (aus Braunkohle) ran­kommt. Die Trennwand im Kohlenbunker erhöhte ich noch etwas. Mittwochabend fingen die Jungen an, die Briketts aufzustapeln. Ich siebte fast wieder den ganzen Tag Erde durch und schaffte den Graben entlang dem Pflanzgarten. Dabei schaffte ich die Muttererde unten in den Garten, das Grobe an die Terrasse und das Sandige schütte ich zu einem Haufen auf die Wiese.

Donnerstag waren Predigten dran, aber zwischendrin räumte ich den Boden auf und verbrannte das Kleinzeug, das größere bündelte ich für den Altstoffhandel. Freitag mauerte ich an der Stützmauer. Zuerst spritze ich den Dreck vom Beton. Dann eine dünne Schicht Mörtel, Dachpappe drauf, Schnur gezogen.

Doch da wurde schon deutlich, daß das Fundament nicht in der Waage war. Ich machte die Schicht unter der Pappe dicker, schließlich setze ich noch eine ganze Back­steinschicht darunter. Un­ten an der Klärgrube war es auch schwierig, denn dort muß ein ganzer Hohlblockstein unterbaut werden. Leider schafft nicht nur die eine Reihe zum Nebengarten und den Anfang nach dem Pflanz­garten zu. Abends erhöhte ich nochmals die Trennwand in Kohlenbunker und schichtete Briketts.

Am Montag, dem 23. August mauerte ich an der Stützmauer weiter. Es ging jetzt schneller. Nach dem Pflanzgarten zu mauerte ich drei Reihen, zum Nachbargrundstück bis in die zweite Reihe bis zum Grenzstein. Es sind aber noch Blocksteine übrig. An der Klärgrube nach dem Haus zu setzte ich noch vier 25-er-Blocksteine. Abends räumte ich noch etwas auf dem Boden im Pfarrhaus auf. Am Sonntag haben wir übrigens geduscht und gebadet. Es war abends etwas kühl und wir machten Feuer an. Miriam duschte sich, es war ja aber zu kalt im Raum. Wir Erwachsenen ließen uns die Badewanne volllaufen. Sie ist ziemlich klein besonders in der Breite, man kann sich nicht richtig hinlegen. Aber immerhin wurde es einmal ausprobiert.

Dienstag verputzte ich die Stützmauer von außen, mußte dazu aber erst noch die Erde hinter der Mauer abtragen. Abends schaffte ich nur BHT–Koks in den Bunker, die Jungen hatten nur die Hälfte nach hinten gebracht.

 

Am Mittwoch waren Innenarbeiten dran. Die längste Zeit nahm das Anbringen der Stange über dem Blumenfenster in Anspruch, nämlich zwei Stunden. Dann hängte ich das Schlüsselbrett neben der Haustür auf und die Ofenplatte im Flur. Das Problem war immer und die Löcher im richtigen Verhältnis zueinander. Dann die Spiegel im Bad und im Gästezimmer, die Uhr im Kinderzimmer und die Glocke vor dem Eingang zum Kinderzimmer.

Draußen strich ich nur die Außenwand der Stützmauer mit Zementschlämpe. Die Jungen schafften noch die Briketts in den Kohlenbunker. Aber mit dem Teeren wurde es noch nichts, vom Aufwaschen war es zu nass, zumal in der einen Ecke noch Wasser vom Dauerregen stand.

Im Pfarrhaus räumte ich den Boden auf: Die großen Sachen schaffte ich nach unten (Sperr­holz, Vogelfutter, Steine), Pappe und Bücher zu den Altstoffen. Am Donnerstag räumte ich die Garage vollständig aus und kehrte noch einmal. Dann teerte ich mit Kaltanstrich. Jetzt mußten wir wenigstens den Haupteingang benutzen und nicht immer nur unten durch den Keller gehen. Am Freitag konnte ich erst mittags anfangen, weil in Seligenthal der Gemeindetag vorbereitet werden mußte. Dafür ging es nachher umso schneller: Hosea bediente den Teerofen, ich klebte den Garagenflur, allerdings nur einmal und nach der Außenmauer zu noch einmal ein Streifen quer.

Dann fing ich auch gleich noch mit der Mauer an. Unter die Außentür setzt sich eine geschliffene Platte, die an sich als innere Sohlbank gedacht war. Weil sie aber 91 Zentimeter lang war, mußte ich erst noch Beton abschlagen und auch ein Stück Türrahmen wegnehmen. Aber dann paßte sie gut. Die zweite Platte setzt sich als Schwelle in die Tür zur Garage. Ursel sah dabei zu und fragte, ob das Maß für die Tür auch stimme. Ich sagte: „Es sind genau 91 Zentimeter!“ Aber dann kamen mir doch Zweifel und ich maß die Türen nach. Da waren sich doch tatsächlich nur 74 Zentimeter breit. Die neue Türöffnung konnte ich ja schnell noch ändern. Aber die Tür zwischen Kohlenbunker und Gang ist nun schon 90 Zenti­meter breit. Man lernt halt nie aus, jetzt muß wieder geflickt werden.

Am Samstagnachmittag machte ich den Fußboden im Gang neben der Garage: Erst wieder viel Kies mit wenig Zement (1 : 18 bis 1 : 20), dann eine feine Schicht (1 : 4) darüber. An die Seite hatte ich mir eine lange Latte gelegt, um einigermaßen die Höhe zu haben; aber sonst ging alles frei Hand. Zuletzt teerte ich noch einmal die Stützmauer hinter dem Haus.

 

Am Montag, dem 30. August, mauerte ich die Wand zwischen Garage und Gang hoch: zuerst nur eine zweite Reihe mit Holzbetonelementen. Mit drei halben Stücken fing ich noch eine dritte Reihe an, riß sie aber wieder ein, weil die Gasbetonsteine nicht nur nicht so stark, sondern auch nicht so hoch sind. Dafür zogen die Gasbetonsteine aber auch schneller an.

Nach dem Mittag machte ich weiter und mauerte die Mauer ganz hoch. Aber ausgerechnet, wo die Tür hin soll, ist ein ziemlicher Buckel drin. Aus meinem großen Haufen Gasbetonsteine suchte ich noch drei Brocken schmale Steine heraus, da langte es gerade. Zum Schluß machte ich gleich noch Spritzputz dran und strich den Fußboden mit Zement­schlämpe. Zuletzt räumte ich auf.

Die Jungen hatten schon Erde durchgesiebt und hinter der Stützmauer aufgefüllt. Ich arbeitete noch nach, schaffte das herumliegende Unkraut weg und räumte vor dem Haus etwas auf. Auch das Werkzeug in der Heizung räumte ich auf. Dienstag mußte ich den Umzug für die neue Kinder­diakonin bewältigen. Mittwoch schaffte ich noch Beton in die Garage. Allerdings nur eine dünne Schicht. Aber es wurde gleich abgetrieben. Einen Sack Zement habe ich ungefähr gebraucht, auch da wurde gespart. Dann habe ich noch etwas aufgeräumt, dann ging es nach Fambach zum Pastoral­kolleg.

Allerdings habe ich noch mit Herrn A. telefoniert, der uns den Bau der Gasleitung bald in Aussicht stellte. Am Freitag kam Herr M., regulierte die Türen ein und setzte die Tür in der Heizung ein. Vor den anderen Türen drückt er sich, angeblich muß erst verputzt werden. Frau M. half beim Einsetzen der Tür.

 

Am Donnerstag, dem 9. September, fuhren M.s wieder weg. Ich nahm gleich die Schnur, Spaten und Schaufel und grub für die Gasleitung. Auf der ganzen Länge markierte ich die Strecke, auch durch den Garten der Nachbarn. An der Kreuzung mit der Abwasser­leitung ging ich etwa 50 Zenti­meter in die Tiefe und von dort ging es weiter nach der Straße zu.

Samstag grub ich noch bis zur Straße vor, Montag ging es ein ganzes Stück schon auf das eigene Grundstück, die Zweitabwasserleitung wurde freigelegt. Auch im Garten wurde wieder ein Stück umgegraben. Dienstag führte ich den Graben für die Gasleitung bis ans Haus und machte die zweite Schicht Dachpappe auf die Garage. Dazu hatte ich aber wieder meine Last, den Rest der Oberkante des Eisenträgers mußte ich abschlagen und wegmeißeln.

Während ich schon klebte, schmierte ich den Träger mit Mörtel zu und klebte dann gleich darüber. An diesem Tag explodierte der Kessel wenigstens nicht. Es war drückend heiß, ich schwitzte und trank, was das Zeug hielt. Nachher glühte ich im Gesicht, von der Hitze des Ofens und vom Weg­wischen des Schweißes. Eine Rolle Teerpappe mußte ich zwi­schen­durch noch holen. Aber es wurde geschafft.

Mittwoch wurde die dritte Schicht Dachpappe fertig. Es dauerte – je länger der Morgen war – immer länger, bis der Teer schmolz; ich mußte lange warten. Der heiße Ofen verbrannte mir Gesicht und Hände, schlimmer als bei einem Sonnenbrand. Erst Samstag ging es weiter. Ursel hatte die Schacht­genehmigung besorgt. Die Gasleute waren am Donnerstag da und hatten sich alles angesehen und gutgeheißen.

 

Ich machte zuerst den Durchbruch durch das Fundament. Ich mußte ein Loch an der Hauswand schaufeln. Dann setzte ich den Meißel an, schlug einen Meißel in die Wand. Dann nahm ich den langen Meißel, probierte etwas, trieb ihn in die Wand – und siehe da, er verschwand immer mehr darin. Ich nicht faul und schlug ihn ganz durch. Dann probierte ich es von der anderen Seite. Und da bemerkte, ich daß ich auf ein Hohlblocksteinen gekommen war, der zwischen den Schalsteinen saß. Das machte die Sache natürlich unendlich leichter als bei den harten Schalsteinen.

So blieb noch Zeit, gleich das Loch auf der Straße zu machen. Ich hackte mit der Spitzhacke auf den Teer, die Steine spritzen, ich machte jedes Mal die Augen zu. Nach einiger Zeit ging ich daran, erst einmal die oberste Teerschicht abzuheben. Das Loch sollte ein Meter mal ein Meter groß werden. Dann kam die zweite Schicht dran, die noch etwas dicker war. Ich mußte die Erde unter dem Teer wegkratzen und ihn dann von oben wegschlagen. Dabei brach der Stiel der Spitzhacke ab. Ich holte die andere, versucht es aber auch mit dem Vorschlaghammer. Und siehe da: Es ging viel besser als mit der Spitzhacke. Ich konnte noch etwas Packlager weghacken Dann mußte ich zu einer Taufe, die ich in Vertretung für den anderen Pfarrerv halten mußte, der in einer dringenden familiären Angelegenheit den Westen gefahren war.

Inzwischen gruben die Jungen weiter und legten auch in 1,15 Meter Tiefe das Gasrohr frei. Ich grub am Abend das Rohr noch rundherum frei, legte vorsichtig die Fernsehkabel frei und glich die Sohle des Grabens noch etwas aus. Maßstab war eine Schnur. Am Montag waren sie gut zwei Stunden da und verschweißten die Rohre und legten sie in den Graben. Aber die Anschlüsse machten sie nicht. Das Loch auf der Straße sollte ich noch breiter machen. Das erledigte ich gleich am Dienstag, aber sie kamen nicht.

Mittwoch riefen wir an: das Auto wäre kaputt. Donnerstag aber kamen sie wieder erst gegen 13 Uhr. Jetzt ging es voran. Herr A. fuhr sogar noch einmal nach Schmalkalden, um den Anschluß bis zur Gasuhr zu machen. Mit der Therme ging es aber immer noch nicht, weil die ab­geschraubt war, weil sie ja noch versetzt werden muß. Markus fing an, das Loch auf der Straße zu­zuschaufeln. Ich hatte Unterricht und konnte nicht. Am Freitag machte ich das Loch auf der Straße richtig zu und räumte die Absperrung weg. Die Kinder und Ursel machten noch den Graben im Nachbar­garten zu.

Am Montag, dem 29. September, nach dem Gemeindetag, legte ich mit Markus noch die drei oberen Stufen der Treppe zum Haus, schmierte das Loch für die Gasleitung zu und schüttete ein Stück des Grabens zu. Dienstag verputzt sich erst im Flur neben der Garage und legte mit Markus die anderen Stufen der Treppe. Eine Stufe in der Mitte war dicker als die anderen. Unten blieb noch ein ziemlicher Absatz.

 

Am nächsten Montag, dem 4. Oktober, ging es weiter. Ich holte mir wieder den Teerofen von Herrn R., dazu aber auch einen Schöpfeimer Jetzt lief es. Der Teer schmolz gut, weil die Klum­pen rundherum im flüssigen Teer lagen. Mit dem Eimer schöpfte ich oben ab. Es konnte nichts ex­plodieren. Ich strich die Terrasse noch einmal ganz gut mit Heißkleber und achtete darauf, daß jede Naht gut verklebt war (dennoch war die Terrasse später undicht, das Wasser findet halt doch seine Wege). Gegen 15 Uhr war ich fertig und konnte sogar noch richtig Mittag machen. Den restlichen Teer, der am Vorabend noch nicht fest geworden war, füllte ich in einen Pappeimer. Ich räumte nur etwas auf und verbrannte alles, was zu verbrennen ist. Auch die Gummistiefel machte ich im groben sauber.

Am Dienstag putzte ich die Wand zwischen Garage und Kohlenbunker, wobei ich auch die Türpfosten einputzte, die ich am Vortag während des Teerens noch in die Tür zwischen Flur und Kohlenbunker eingesetzt hatte, damit sie auf 75 Zentimeter Breite kam. Die Kellertür putzte ich noch fertig ein und verschmierte auch die Fugen in der Decke des Flures. Am späten Nachmittag war ich noch auf der Sparkasse, um zu fragen, wie ich zu meiner staatlichen „Stützung“ kommen kann bei den Rechnungen, die jetzt noch ein trudeln. Abends duschten wir erstmals mit Warmwasser aus dem großen Boiler; langsam wurde es abends doch zu kalt.

Mittwoch verputzte ich die Garage, solange der Kalk reichte (es gibt wieder einmal keinen). Erst kam die Innenwand dran. Ich mußte schnell machen, der Putz trocknete sofort. Der Filz war bald ganz runter vom Brett. Als ich an die Außenwand ging, konnte ich nur noch mit dem blanken Brett reiben. Dort dauerte es lange, bis der Putz anzog. So ließ er sich dennoch reiben und streichen. Als er noch etwas angezogen hatte, ging ich noch einmal mit der Bürste drüber.

Einen Teil der Fugen in der Decke strich ich auch noch zu, auch wenn die Fingerkuppen wieder draufgingen. Mit der Bürste machte ich dann noch glatt. Zum Schluß immer die Strafarbeit der Bodenreinigung. Am „Nationalfeiertag“ wollte ich in den Garten gehen. Aber es regnete – das erste Mal seit einem Vierteljahr – den ganzen Tag in Strömen. So räumte ich Schuhkommode und Schuh­regal und Werkzeugschrank um.

 

Am Montag, dem 11. Oktober, ging ich an den Garten: Gasleitung fertig zuschaufeln, einen Haufen Muttererde noch vom Nachbargrundstück holen, Dreckhaufen vor der Garage durchsieben, Schrott extra sammeln, Tonne mit Kleinholz hereinschaffen, überhaupt aufräumen.

Dann fing ich den Weg vom Eingang zur Straße zum Haus an. Ich schachtete erst den Mutterboden aus, füllte dann mit dem sandigen Boden wieder auf und schüttete Kiessteine darüber, die ich vorher ausge­siebt hatte. Leider ging das Durchsieben wieder schlecht, weil es doch schon wieder ganz schön naß war. Die ganze Woche regnete es dann immer wieder. Samstag war es schön, aber da hatte ich viele Amtshandlungen. Ich konnte nur früh ein wenig im Garten graben.

Montag grub ich dann die eine Bahn zum Eingang an der Straße bis unten fertig. Mittags siebte ich den Mutterboden an der Terrasse durch, so gut es ging. Außerdem schüttete ich Erde an der Wand an von dem großen Haufen am Forstgartenzaun in Höhe der zweiten Hütte (dort wollte ich die Zufahrt für das Kohlenauto frei machen). Dienstag machte ich dort weiter, grub auch die Verlän­gerung oberhalb der Terrasse auf und grub abends noch den Anfang der zweiten Bahn durch den Garten um.

Mittwoch füllte ich die Böschung an der Terrasse fast völlig auf, mit sandiger Erde von weiter oben nach dem Forstgarten zu. Nachmittags grub ich einen Streifen am Zaun zu Hoffmanns zu um und setzte dort Stachelbeeren, die wir am Morgen in Asbach geholt hatten. Außerdem pflanzten wir zwei Apfel- und zwei Birnenbäume auf dem Wiesenstück an der Ostseite. Donnerstags siebte ich die Mutter­erde oberhalb der Terrasse durch. Nachmittags machte ich den Streifen am Zaun nach H. zu fertig. Den dort angelegten Komposthaufen versetzte ich erst einmal auf die andere Seite des Zauns, nach dem Rain zu. Stachel- und Johannisbeeren wurden auch wieder gepflanzt. Ursel steckte Blumen­zwiebeln.

 Leider waren an der Schubkarre die Beine abgebrochen. Eine Schubkarre mit Schrott hatte ich hinuntergefahren, Markus hatte Komposterde mitgebracht, dabei ist es passiert. Am Samstag grub ich nur vor dem Haus, aber ich schaffte es auch fast bis unten. Dabei machte ich den größten Teil der früher durchgesiebten Erde breit. Es war ja viel aufzufüllen, wo früher ein Querweg war; aber ein wenig sieht man den Knick immer noch.

 

Am Montag, dem 25. Oktober, kam die Mischmaschine wieder einmal zu Ehren. Ich setzte noch zwei Pfosten an den beiden Enden des Zauns zum Nachbargrundstück. Oben bei der Klärgrube war der Abstand zwischen den Pfosten zwar vier Meter, aber es wird schon gehen. Es blieben noch vier Pfosten, die setzte ich an den Weg zum Rain hin. Als Einfahrt ließ ich oben noch ein großes Loch. Dann machte ich Mörtel und mauerte die restlichen Blocksteine auf die Stützmauer nach dem Nach­bargrundstück zu. Es langte für fast eine ganze Reihe. Dann verputzte ich noch von außen. Nun wird wenigstens die Feuchtigkeit nicht von der Seite an die künftige Gasbetonwand kommen.

Zum Schluß grub ich noch das letzte Stück Garten um, nämlich (die zweite Bahn, und brachte das obere Stück auf die Breite der Einfahrt. In der Nacht zum Dienstag waren zwei Grad minus, früh lag Rauhreif. Aber nach Nebel schien tagsüber doch die Sonne. Ich siebte wieder die Erde an der Böschung durch. Der Schmied hatte die Beine wieder an die Schubkarre geschweißt und einen Überrollbügel angebracht.

Herrn H. hatte mir drei Lärchenbohlen aufgeschnitten für ein Gitter unter der Treppe im Erd­geschoß, damit niemand die Kellertreppe hinunterstürzt. Am Mittwoch brachte ich sie in die Schneid­mühle an der Oberhofer Straße. Herr J. war gerade da und versprach, mir die Bretter zu hobeln. Mittags waren sie auch fertig, aber Herrn H. war genauso unzufrieden wie ich, denn sie waren nicht abgerichtet (beide Seiten parallel). Also brachte ich sie gleich noch in den Industriebau. Dort war Herr W., er will sie noch einmal bearbeiten.

 

Ich holte mir dann Steine vom Friedhof und verlegte noch zwei Stufen vor der Treppe. Jetzt ist sie einigermaßen gangbar, mal sehen, ob es hält. Dann schaufelte ich wieder Erde an der Böschung. Vor allem füllte ich auf, denn wegen des Regens war es nichts mit Durch­sieben. Ich hatte mir eine Schnur gespannt von der Garage bis vorne an den Weg, um die Höhe einigermaßen hinzukriegen. Die Klempner waren auch da und setzen die Gastherme tiefer. Erst sahen sie sich nur alles an. Dann holten sie in Schmalkalden Rohre. Aber das Abzugsrohr hatten sie nicht dabei. Sie wollten es in vier Wochen fertig machen. Erst als Ursel ein Rohr kaufte (zum Glück gab es ein passendes), machten die Klempner es fertig.

Freitag siebte ich wieder in Richtung auf die Ausfahrt zu. Aber der Absatz war immer noch, ein Kohlenauto kann noch nicht hoch. Samstag war mir schlecht, ich räumte auf.

Am Montag, dem 1. November, hängte ich die dritte Lampe in der Wohnstube und die Außenlampe auf dem Treppenabsatz auf. Mittags siebte ich wieder Mutterboden und baute die Zufahrt zum Kohlenkeller. Damit ging es Dienstag weiter. Über der ursprünglichen Grasnarbe lagen mehrere Schichten Dreck, ich mußte noch ziemlich weit in die Tiefe gehen. Mittwoch holte ich die nun endlich in Ordnung gekommenen Bretter für die Garderobe unter der Treppe.

 

Dann räumte ich wieder im Pfarrhaus auf. Altstoffe heraus, Holz ins Privathaus, Boden aufräumen (den die Kinderdiakoninnen wieder total vollgestellt hatten). Mittags wieder Erdbewegung, auch Donnerstag früh. Dann war aber die Auffahrtrampe fast fertig. Freitag fühlte ich noch Muttererde auf die Rampe und bewegte einige Dreckhaufen. Außerdem strich ich die Bretter, die unter die Treppe sollten, besserte die Treppen mit Parkettlack aus und wischte den Boden über dem WC und strich eine Ecke. Abends holte ich Pflastersteine vom Schutt. Samstag verlängerte ich den Kiesweg vor dem Haupteingang noch ein Stück. Die Erde siebte ich durch und schüttete sie auf die Rampe für das Kohlenauto. Kies mußte ich auch sieben, aber die Zufahrt war immer noch nicht genug frei. Außer­dem pflasterte ich das Loch in der Straße. Ein Stein fehlte noch.

 

 

Abends brachte ich die Bretter unter der Treppe an. Die ersten beiden Löcher hatte ich falsch ge­bohrt, weil ich das Lot falsch genommen hatte. Nachher lief es einigermaßen: 14 Zentimeter Abstand zwischen den Löchern, gut drei Zentimeter von der Unterkante entfernt. Leider stimmte die Treppe nicht mit der unteren Kante des Treppenlochs überein. Aber wir blieben unten doch parallel zur Kante, auch wenn es dann oben nicht mehr so genau stimmte und die Bretter immer mehr in Rich­tung Bad kamen. Ein Problem war auch, die Bretter zu kürzen, so daß sie sich gerade noch unter die obere Leiste klemmen ließen. Zuletzt noch die Schrauben rein, durch die die Bretter an die Treppen­stufen geheftet wurden (es waren spezielle Schrauben mit einer Feder innen drin, so daß man die Schraube zuerst in das Loch drücken konnte und dann bewegte sie sich durch die Feder nach oben in das Brett).

 

Am Montag, dem 8. November, siebte ich bei der Klärgrube Erde durch, um Platz für die Gasbeton­steine zu schaffen. Damit füllte ich den Platz vor den Kellerfenstern auf. Zuletzt fuhr ich auf der Rampe mit dem Auto hoch und runter, um den Boden zu befestigen. Abends sortierte ich noch die Bretter und stellte sie bei der Treppe auf.

Am Dienstag schafft sich ein Teil des Kieses von der Einfahrt weiter unten, damit ein Lastwagen hereinfahren kann. Ich bestellte noch einmal Kohlen. Zur großen Überraschung bekam ich fünf Sack Portland Zement (an sich hätte er nur gegen Freigabe abgegeben werden dürfen) und Arbeitsschuhe. Mittwoch war den ganzen Tag Geburtstag. Donnerstag erhielt ich den Reisepaß für eine Reise nach Hochstadt. Nun mußte ich laufen, um die Lesegottesdienste einzurühren. Aber Freitag konnte ich doch noch etwas aufräumen: Ich schaffe das Holz unter das Dach über den WC, räumte Garage und Heizung auf und schafft alles unter Dach und Fach, was für den Winter rein sollte.

Vom 14. bis 18. November war ich im Westen. Am Mittwoch, dem 17. November, setzte Herr M. endlich die zweite Fensterscheibe in die Terrassentür ein, machte das Schwellbrett vor der Tür zum Kinderzimmer und setze die zwei Türen in der Garage ein. Dabei mußte wieder ein Stück der Mittelwand abgehackt werden, weil angeblich auf der anderen Seite noch ein Stück Anschlag (aus Holz) sein mußte. Am Freitag pflanzlich ich Mandelbäume und Rosen, die ich aus dem Westen mitgebracht hatte.

Erst am 30. November konnte ich wieder etwas für das Haus tun. Ein Versuch, Herrn  E.s Kreissäge mit dem Trabant zu holen, schlug am Montag fehl, weil das Auto zu klein war. Dienstag brachte Herr F.sie mit. Mittwoch sägte ich erst etwas Holz. Dann probierte ich es mit den Gasbetonsteinen. Es ging auch zunächst ganz gut. Aber nach dem 15. Stein wurde das Sägeblatt schon stumpf, vor allem waren die Zähne seitwärts abgeschliffen. Ich mußte jeden Stein ja von zwei Seiten durchsägen, weil die Schnitttiefe nur etwa zehn Zentimeter betrug.

Samstagvormittag versuche ich es wieder mit einem 50-Zentimeter-Sägeblatt für 34 Mark. Aber bald gab es wieder Schwierigkeiten. Es liegt aber wohl mehr an der Schränkung als an der Schärfe. Immer noch blieb der weitaus größere Teil ungesägt.

Am Montag, dem 6. Dezember, pflanzlich ich zwei Kirschbäume, die Vogels uns aus Erfurt besorgt hatten und diese mit nach Tambach gebracht hatten, wo wir uns am Sonntag mit ihnen trafen. Nun räumte ich erst mal: Am Werkzeugschrank sägte ich die überstehenden Kanten ab, rückte ihn ganz in die Ecke und stellte das Regal daneben und räumte es ein. Aus dem Pfarrhaus holte ich wieder ein Auto voll Zeug. Abends war ich bei Herrn B., er will mir die Sägeblätter schränken und eine große Trennscheibe besorgen; mal sehen, ob es damit bei den Gasbetonsteinen weitergeht.

Am Mittwoch, dem 8. Dezember, schränkte ich das Sägeblatt, für das mir Herr B. eine Zange gegeben hatte. Aber als ich die Säge anstellte, platzte die hölzerne Führung auf der Antriebswelle. Ich ging zu Herrn H., damit er mir ein neues Stück dreht.

Dann machte ich in der Wohnstube ein Haken in die Decke, wo ein Adventskranz aus Stroh aufgehängt wurde. Dann machte ich noch die Raffrosetten an und brachte in der Heizung einen Garderobenhaken an und hängte im Kohlenbunker den Werkzeugschrank auf.

Das mit den Gasbetonsteinen war eine verfehlte Mühe. Einmal hätte man ein Sägeblatt gebraucht, das so hart war, daß man damit Steine schneiden konnte. Außerdem war es falsch, die breiten Gas­betonsteine der Länge nach zu trennen, um mehr Material zu gewinnen. Denn beim Aufeinander­mauern stellte sich nachher heraus, daß die Verbindungsfläche zwischen den Steinen zu schmal war und die Mauer nicht hielt.

 

Am Dienstag, dem 14. Dezember, hatte ich einen Stadttag. Unter anderem war ich auch bei Herrn A. Er bestätigte mir bei einer Rechnung, daß sich die Differenz zurückerhalte. Bei den Rech­nungen vom Kreisbaubetrieb wollte er das Jahr wissen, für das der Preis gilt. Dabei erfuhr ich erst, von 1980 - 1982 sind die Baupreise stabil geblieben, erst 1983 steigen sie wieder. Da ich aber die Bau­zustim­mung schon 1979 erhalten habe, wird die Differenz von 1979 zu 1980 mir vom Kreis bezahlt. Beim Kreisbaubetrieb traf ich zufällig Herrn H. aus Rotterode, der mich zum Hauptbuchhalter führte. Der aber sagte, dafür seien die einzelnen Bereiche zuständig. Herr H. will sich jetzt darum kümmern.

Am Mittwoch probierte ich es wieder mit den Gasbetonsteinen. Erst einmal machte ich die Riemen­scheibe darauf. Erst hatte ich sie verkehrt herum drin, aber dann ölte ich erst noch die Welle und es klappte. Nur fing es dann an zu schneien. Donnerstag machte ich das große Sägeblatt drauf und sägte wieder einige Steine durch. Aber insgesamt war es erst die Hälfte der Steine. Am Freitag ging es mit neu geschärftem Sägeblatt weiter. Als sich auch noch die Keilriemen nachspannte, ging es bei den trockenen Steinen auch einigermaßen. Vor allem achtete ich jetzt darauf, daß der zweite Schnitt genau in den ersten paßte. Doch als ich nach dem Mittag wieder anfing, platzte die Riemenscheibe wieder weg.

 

Samstagvormittag strich ich die Fenster von außen mit „Xyladecor farblos“, aber das ist im Grunde auch nichts anderes als Firnis. Dann bessere ich noch den Hausflur mit „Latex weiß“ aus und strich die beschädigten Stellen an den Heizkörpern; vor allem aber wollte ich die Stellen dicht kriegen, wo es noch tropfte (aber beim Bad ist mir das doch nicht gelungen). Dann versuchte ich den Abfluß in der Küche wieder freizubekommen. Das waagrechte Rohr im Gästezimmer war verstopft. Aber mein Draht war zu schwach, und die große Spirale ging nicht durch. Da wird es wohl noch allerhand Probleme geben.

Am Montag dem 20. Dezember kam Herr H. und machte den Leer- und Fühlhahn am Heizungsofen wieder gängig, so daß wir wieder auffüllen konnten. Der Wasserstand war auf 4,20 Meter gesunken, aber ich hatte die Schraube am Konus des Hahns abgebrochen. Jetzt ging es wenigstens wieder, der Hahn muß aber noch einmal ausgewechselt werden, wenn nicht geheizt wird. Herr H. hat sich gefreut, als er die 3-Zoll-Rohrzange erhielt, die ich aus dem Westen mit­gebracht hatte.

Dienstag war ich bei Herrn . und ließ mir die Unterschriften geben, damit ich die Stützung von der Sparkasse erhalte. Er fing wieder davon an, der Kredit hätte doch ausreichen müssen. Aber er unter­schrieb doch, auch wenn ich zwei Holztreppen im Haus habe und nicht alles nach dem Projekt ist. Dann ging ich zur Sparkasse und ließ mir die über 1.100 Mark „Stützung“ auf das Kreditkonto überweisen.

Mittwoch schaffte ich mit Markus die Grabeinfassungen, die am Pfarrhaus waren und weitere Steine vom Friedhof auf die Pfaffeneller. Die erste Fuhre hatten wir mit Reisig abgedeckt, daß auch mit hoch sollte. Die Leute guckten vielleicht, weil wir zu zweit mit aller Kraft die Sackkarre hochwuch­teten, auf der nur Reisig zu sein schien.

 

 

Mittags streute ich noch Kies auf den Weg vor dem Haus und setzte zwei Stufen bei der Kellertür. Dann grub ich noch Platten in der Autoeinfahrt ein, allerdings wohl doch etwas zu eng und nicht parallel; dafür ist aber nächstes Jahr noch Zeit. Mittwoch nach Weihnachten schnitt ich die restlichen Gasbetonsteine. Herrn H. hatte mir noch einmal eine Riemenscheibe gemacht und mit Holzstiften verstärkt. Die trockenen Steine gingen ganz gut, die nassen so gut wie gar nicht.

Am Mittwoch machte ich die Maschine noch einmal rostfrei, deckte sie ab und legte das Kabel zu­sammen. Donnerstag holte Herr M. die Säge. Früh war ich in Schmalkalden bei der Zähler­abteilung und wollte den Monteur holen. Dienstag waren sie zu zweit da. Am Mittwoch erklärten, sie dürften die Uhr aus dem Westen nicht einbauen, aber sie würden mit mir tauschen. Ich sollte sie holen. Ich wartete eine halbe Stunde, aber es kam keiner. Dabei hatte Ursel beiden ein Päckchen Kaffee gegeben. Das mit dem Tauschen war natürlich ein Witz, denn wenn sie die Uhr nicht bei mir einbauen dürfen, dann dürfen sie das bei sich auch nicht. Aber was wollte ich machen?

 

Das Jahr 1983

 

Das Jahr 1983 begann ich am 3. Januar mit dem groben Einputzen der Türen in der Garage. Ich nahm Zement, weil kein Kalk da war, und eimerweise Sand. Es ging allerhand drauf, vor allem über den Stürzen. Auch die Tür zur Heizung und den Rest der Außentür behandelte ich so.

Am Donnerstag, dem 6. Januar, erhielten wir die Nachricht, daß wir den neuen Fernsehapparat in dem Geschäft in Schmalkalden abholen konnten. Freitag fuhren wir hin, ließen ihn uns vorführen. Das erregte natürlich Aufsehen im Geschäft, daß wir einen Blaupunkt Farbfernseher erhielten. Samstag wurde er angeschlossen, nach einigen Versuchen, wo er wohl am besten hinpasse. Der Standfuß fehlte noch. Den Fernsehapparat im Keller schlossen wir an die UKW-Antenne an, und siehe, es ging fast genausogut.

In der Zeit vom 11. bis 14. Januar kam die Mäusejagd auf den Höhepunkt. Erst hat der Hund eine Maus in der Heizung gestellt und in die Ecke getrieben. Hosea ging nachts um  4 Uhr runter und erschlug sie. Zwei Tage später brachte Kater Mischka seine erste Maus. Ursel hatte ihm sogar noch weggenommen, weil er immer mit ihr spielte.

Am Montag, dem 24. Januar, nagelte ich Bretter auf dem Spitzboden. Ich schafft eine Bahn so breit wie eine Rolle Teerpappe die ganze Länge durch. Bei einem Brett bin ich bald verzweifelt, bis ich merkte,daß Holz in der Nut steckte; als ich es entfernte ginge. Ich bereitete dann noch eine Bahn vor. Leider war immer noch keine Leiter nach oben da. Außerdem strich ich das Ausdehnungsgefäß mit Penetriermitel.

 

Dienstag baute ich am Zaun nach dem Rain zu einen Bunker für Zement. Obwohl es nicht das erste Mal war, machte ich gleich zwei Fehler und mußte sogar ein Pfosten wieder ausgraben. Auf der Bäuer­lichen Handelsgenossenschaft hatten sie gesagt, es gebe nur losen Zement mit FB4-Behälter. Als ich aber am Donnerstag bestellen wollte, hieß es wieder, die Lieferung von Zement sei ganz ungewiß, sie haben den ganzen Januar noch nichts gekriegt.

Am Donnerstag, dem 3. Februar, holte ich die Bodentreppe beim Industriebau ab, am Freitag baute sie Herrn N. ein. Am Dienstag, dem 8. Februar, nagelte ich wieder Bretter auf dem Spitzboden, Markus half mir, aber die zweite Band Dachpappe wurde noch nicht fertig mit Brettern überdeckt. Mittwoch und Donnerstag ging es weiter. Wir schafften die lange Seite und auf der kurzen Seite bis zum Schornstein. Besonders schwierig war es, wenn ein Ast in der Fase war, weil dort das Holz dicker war. Die Bretter waren oft auch nicht gerade, sie lagen an beiden Enden an, aber in der Mitte klafften sie.

Ein Brett mußten wir wieder herausnehmen, da betrug die Abweichung drei Zentimeter, das kann man bei den breiten Brettern nicht gerade drücken. Die kurzen Bretter über nur zwei Kehlbalken gingen besser. Schwierig war es auch an der Hauswand unter der Schräge, wo wir richtig keilten und die Bretter doch nicht zusammengingen.

Am Samstag, dem 26. Februar, wurde die Ecke am Schornstein fertiggemacht. Unter dem Au­s­dehnungsgefäß war es wieder schwierig. Oft suchen wir auch lange nach einem Brett mit der richtigen Breite, damit wir auf die gleiche Höhe mit der danebenliegenden Bahn kamen. An einer Stelle hackten wir das Brett ein und machten es rechts schmaler. An einer Stelle stießen wir zwei Bretter aneinander, wo gar kein Balken darunter war (aber die anderen Bretter werden sie schon halten). Zu unserer großen Freude reichen die Bretter genau aus.

Am Montag machte ich noch den Streifen unmittelbar an der Außenwand fertig, zum Teil mit u­nge­hobelten Latten. Außerdem schmierte ich Holzkitt in die letzten Fugen und Astlöcher. Zuletzt sah schon ganz manierlich aus. Am Montag, dem 14. März, schmierte ich noch einmal zwei Dosen Holzkitt in die Fugen, ohne sie aber alle schließen zu können. An den Giebeln schmierte ich die Fugen mit Zement zu, damit das Piatherm nicht immer wieder hoch kommt. Dienstag wusch ich den verschmierten Holzkitt wieder ab, so gut es ging. Dann wischte ich den ganzen Boden auf.

Mittags strich ich dann mit Parkettlack. Das Gerät hatte ich mir von Herrn F. geholt. Zuerst strich ich rundherum mit dem Pinsel. Anfangs schien es nicht so schlimm zu sein. Aber je größer die Fläche wurde, desto mehr traten mir die Tränen in die Augen. Mehrmals mußte ich ans Fenster, um Luft zu schnappen. Ich strich aber auch gleich noch die Bodenklappe und Leiter mit. Dann die Bretter im Treppenhaus an den Stufen (vorher hatte ich sie noch abgekratzt und abgegeben). Beim zweiten Mal hatte ich sehr viel Lack angerührt. Ich strich noch die Kellertür von innen und außen und den Holzsägebock. Dienstag und Mittwoch wurde ein zweites und drittes Mal gestrichen.

 

Freitag und Samstag wurde wieder umgezogen: Ich machte das letzte Zimmer im Pfarrhaus noch leer, die Jungen schafften das Zeug auf den Boden. Am Mittwoch, dem 16. März, waren übrigens 18 Zentner Zement gekommen. Erst hatte es geheißen, es gäbe überhaupt keinen. Dann riefen sie Dienstag an, daß doch welcher kommt. Ich machte noch schnell meinen Bunker fertig. Ich muß allerdings nach Eisenach (Kindergartentagung), Ursel nach Pappenheim (Pfarrfrauentreffen). Herr W. paßte auf. Das Auto kam aber erst 16.30 Uhr, als Ursel und Hosea schon wieder da waren.

Am Samstag, dem 26. März, putzte ich die Löcher im Keller zu (einen Eimer Kalkmörtel hatte ich noch) und machte die Mischmaschine frei vom gröbsten Dreck. Das hatte ich eigentlich schon im Winter machen wollen, aber inzwischen war ja auch schon wieder Winter.

 

Am Montag, dem 28. März, räumte ich den Flur bei der Garage aus, kratze die Wände ab und strich mit Ilmatine: Die Decke einmal, die Wände zweimal. Zum Schluß kam noch Fußenbodenbelag hinein, und die Möbel wieder darauf. Dienstag brachte ich den Spiegel im Schlafzimmer an und versuchte mich an den Gardinen gleich im Kinderzimmer, die von Anfang an schief hingen. Aber der Dübel wackelte und saß auch nicht richtig. Ich schmierte Zement in das Loch und setzte den Dübel wieder ein. Mit dem restlichen Zement strich ich die Fugen am Treppenloch zu, besonders unter den Steinplatten.

 

Samstag putzte ich weiter an der Mischmaschine, jetzt ging ich mit Sandpapier ran. Es war eine mühsame Sache. Donnerstagabend hatten wir noch schnell die Gardinenleiste drangemacht. Der Zement war bald wieder ausgebrochen, die Schraube faßte nicht in dem Plastedübel, die Spitze der Schraube brach ab.

Ich steckte Holzspäne in das Loch und nahm eine gewöhnliche Holzschraube. Als ich sie endlich richtig sitzen hatte, zog sie auch an. Aber der neue Winkelschraubendreher brach an beiden Seiten ab. Mal sehen, wie lange es nur hält. Aber immerhin ist die Gardinenleiste auch im Keller jetzt an der Decke.

Am Montag, dem 21. März, brachte ich die Mischmaschine auf Hochglanz (sogar den Motor habe ich abgebaut und zum Teil auseinandergenommen). Mittwoch klopfte ich bald vier Stunden Steine auf dem Friedhof, um sich für das Fundament der vorderen Mauer und die Zufahrt für das Kohlenauto zu verwenden. Es war wieder eine schöne Schinderei, weil ich auch die schweren Steine beiseite räumte und den Boden einebnete. Samstag wurde das Wetter endlich schön. Ich war im Wald beim „Wüsten Schloß“ und arbeitete Bruchholz auf, das durch den starken Schneefall entstanden war. Alle Bürger waren aufgerufen worden, dabei mitzuhelfen.

Mittags aber baute ich mit Hosea den Zaun im Pfarrgarten, hinten bei der Garage. Unser Hund Jojo durfte auch einmal in dem abgeteilten Stück springen. Am Montag, dem 18. April, siebte ich im Pfarrgarten Kompost durch und fuhr eine Schubkarre hoch. Dienstag lud ich nach all der Arbeit im Pfarrgarten und auf dem Friedhof zwei Lastwagen Steine auf, Herr F. fuhr sie hoch, Markus half teilweise. Hinterher war ich so fertig, daß ich kaum noch laufen konnte. Samstag legte ich einige Steine in die Spuren für das Kohlenfahrzeug und begann mit dem Durchsieben.

Am Montag, dem 25. April, siebte ich durch: wieder für die Auffahrt für das Kohlenauto und auch etwas am Komposthaufen, den ich höher aufsetzte. Dann wechselte ich noch die Autoräder und setzte bei der Gelegenheit ein neues Ventil in das Rad der Schubkarre. Abends waren wir beim Fliesenleger und beim Klempner in Rotterode, der noch einmal erklärte, wie man die Gastherme in Gang setzt.

 

Dienstag schachtete ich den Graben für das Fundament der Mauer nach der Straße zu aus. Ich schaffte es bis zu dem kleinen Tor, bis zu 80 Zentimeter tief (um das Gefälle auszugleichen). Dann schaffte ich einige Steine vom Friedhof, die in der oberen Einfahrt lagen, in die untere. Und schließ­lich siebte ich noch im künftigen Hof an der Nordostecke etwas Erde. Abwechslung macht die Arbeit leichter.

Mittwoch machte ich den Graben zwischen den Toren, allerdings nur 60 Zentimeter tief und mit Gefälle. Die Erde fuhr ich auf den Abwasserkanal entlang der Pfaffeneller und an den Rain. Donners­tag vertiefte ich noch, weil Herr W. gesagt hatte, es müßten 70 Zentimeter sein, damit es frostfrei bleibt. Freitag wollte ich wieder sieben, aber da fing es an zu regnen. Samstag war schönes Wetter, aber ich hatte Amtshandlung.

Am Montag, dem 2. Mai, machte ich Beton. Der Graben wurde mit Steinen vom Friedhof aufgefüllt, Schicht um Schicht, immer schön mit Beton vergossen. Und wo das Türchen hinkommt, ließ sich noch eine Lücke. Es gingen vier Sack Zement drauf. Dienstag hatte ich an der Kirche zu tun. Ich konnte nur ein Stück Graben weiter ausheben. Mittwoch füllte ich das Stück nach H.s zu. Mittags räumte ich auf dem Grundstück auf und schaffte noch Friedhofsteine in die Einfahrt.

Donnerstag holte ich die Türpfosten beim Schmied. Freitag wurden die Torpfosten eingesetzt, Sams­tag die Türpfosten. Sie mußten nach zwei Seiten senkrecht stehen, in gleicher Höhe und in der Flucht ausgerichtet sein. Am Montag, dem 9. Mai stellte, ich fest, daß der oberste Pfosten zwei Zentimeter mehr nach der Straße zu stehen und der zweite 1,5 Zentimeter zu tief. Ich versuchte nämlich, die Schalung für den Sockel zu bauen. Mehrere Versuche mußten gemacht werden, bis ich so einiger­maßen vermittelt hatte. Zwischen den Bohlen zog ich mir einen Strich, der die Waage angeben sollte. Dann wurde aufgefüllt: nach H.s zu und zwischen den Torpfosten.

Doch kaum hatte ich glatt gemacht, da regnete es und Löcher kamen in den Beton. Spät abends machte ich die Schraubzwingen lieber wieder ab. Dienstag regnete es. Ich strich nur die Pfosten mit Penetriermittel, Hosea hat auch zwei gemacht.

Mittwoch stellte ich den Sockel an der Ostseite her, Donnerstag die Mitte, zweimal abgestuft. Leider stellte sich dabei heraus, daß oben doch sechs Zentimeter unter dem Pfosten fehlen. Samstag machte ich die Einfahrt: erst Erde an den Zementsockel, dann wurden die Steinplatten für die Fahr­spur neu verlegt. Auch das war nicht so einfach, denn man mußte nicht nur mit der Schnur aus­richten, sondern auch die richtige Steigung und die Waage halten.

 

Am Montag, dem 16. Mai, strich ich noch einmal die Fenster, erst die ausgebleichten Stellen mit Xyladecor, dann alles von außen mit einem Gemisch aus Klarlack und Firnis im Verhältnis eins zu eins, wie es mir der Maler K. geraten hatte. Die Kellerfenster strich ich von außen und innen braun, aber das Fenster im Kartoffelkeller vergaß ich.

Dann strich ich noch unten die Fensterbänke außen und einige Zaunpfosten mit Vorstreichfarbe. Dienstag siebte ich an der Terrasse durch, um Platz für neues Material zu halten, mittwochs rechts zum Hauseingang, wo es aber kaum voran ging, weil erst viel abgetragen werden mußte. Freitags ging es dort wieder zehn Stunden weiter, aber ich schaffte wieder nur einen Meter in der Breite. Dann kam erst wieder einmal Regen. Weiter ging es in der Woche nach dem 29. Mai, da kam ich bis an die unterste Treppenstufe.

Einen großen Schreck hatten wir in der Nacht zum 3. Juni, als Ursel nachts um 1 Uhr aufwachte sagte: „Es riecht!“ Ich hielt es für Spinnerei. Sie ging runter, machte die Waschküchentür auf – da kam ihr Qualm entgegen: Hosea hatte Hundefutter kochen wollen und die Herdplatte nicht abgestellt. Im Nu war das ganze Haus voller Qualm, weil ich die Tür auflassen mußte, bis ich das Fenster auf hatte (es war zugestellt), um nur ja etwas Luft zu haben.

 

Am Freitagmittag, dem 3. Juni, stellte ich fest, daß die in das Haus Pfaffeneller1 eingezogenen S.s dabei waren, ihre Klärgrube an meinen Kanal anzuschließen. Zwei Leute von der Wasserversorgung hätten das erlaubt, außerdem der Vizebürgermeister. Ich ging aufs Rathaus, traf den Bürgermeister, schilderte die Sache: Ich würde nun Antrag auf Übernahme durch die Wasser­versorgung stellen bzw. S. sollten einen Anteil zahlen, sie möchten das bitte S.s gegenüber klarstellen. Hinterher hörte ich, daß der Vizebürgermeister nicht um Zu­stim­mung gebeten worden war, sondern nur zufällig vorbeikam. Er hätte aber wenigstens darauf hinweisen können, daß es sich um einen privaten Kanal handelt.

In der kommenden Woche siebte ich wieder etwas neben der Haustür durch, am Samstag sah ich einmal alle Kanalschächte nach. Der viereckige an der Straße war ziemlich ramponiert, sicher war ein Lastwagen darüber gefahren. Ich konnte aber nicht weitermachen, weil ich erst mit Hosea zum Fotografieren nach Schmalkalden fuhr.

Am Mittwoch, dem 15. Juni, machte ich die Kontrollschächte teilweise sauber, stemmt einen Teil der Löcher für die Steigeisen aus und holte solche Eisen in Rotterode. Am Samstag setzte ich die Steig­eisen ein, mußte aber überall die Löcher erst noch enger nebeneinander machen.

 

Am Mittwoch, dem 22. Juni, schnitt mir Herr B. mit einer Trennscheibe aus dem Betrieb einen Teil der Bossensteine für die Mauer nach der Straße zu. Für die untere durchgehende Schicht brauchte ich kürzere Steine, aber auch schmale Steine als Auflagen an den Pfosten und Endstücken. Leider waren die Steine doch sehr hart. Herr B. schnitt nur jeweils einen Zentimeter rundherum ein, aber die Scheiben nahmen rapide ab. Mit Meißel und Hammer konnte man dann die Steine trennen.

Am Donnerstag kam Herr W. und mauerte das Stück Mauer an der Straße nach Hoffmanns zu hoch. Es war drückend heiß. Herr W. sagte: „Wenn ich es nicht versprochen hätte und noch dazu dem Pfarrer, dann wäre ich nicht gekommen!“ Am Freitag erhöhte ich noch das Fundament im Mittelstück etwas und kratzten die Fugen in dem fertigen Stück aus. Abends kam sie mit drei Mann und machten alles fertig.

Allerdings gab es Probleme: Die oberen Pfosten waren zehn Zentimeter zu hoch, mit zwei Absätzen war das Gefälle nicht zu überbrücken. Aber es wurde doch hoch gemauert, bis zur Oberkante der unteren Pfosten. Es soll jetzt doch keine Abdeckung mehr aus Terrazzoplatten drauf kommen, sondern nur noch einmal Bossensteine in die Lücken gesetzt werden.

Am Montag, dem 27. Juni, weckte uns des Fliesenleger S.. Wider Erwarten war er doch mit allen Mann gekommen und wollten die Platten auf die Terrasse legen. Wir mußten erst das Auto von Korings wegfahren lassen. Nach einer halben Stunde kam der Fertigbeton, es ging los. Ich hatte nur zu laufen, um Material und Werkzeug herbei zu holen: Bohlen, Sand, Zement, drei Schaufeln, Eimer, Rechen, Stromleitung für den Trenn­schleifer, langes Brett und Stüpper für die Schalung, Mischer und Schubkarre.

Bis Mittag waren sie fertig, nur mit dem Schönheitsfehler, daß vier Platten kaputt gingen und nachher fehlten. Ich räumte zwischendurch noch etwas auf und hatte dann meine Arbeit mit dem Saubermachen. Mittwochmorgen war ich zur Pfarrkonferenz, mittags regnete es. Aber Donnerstag kochte ich Teer und goß die Fugen zwischen den Terrazzoplatten aus, aber so, daß oben drüber noch Zement kommen konnte. Die Schwierigkeit war nur, die Fuge zu treffen, eine ruhige Hand zu behalten und mit dem Wind zu kämpfen.

Am Ende war die Terrasse doch mit Teer übersät. Ich kratzte ihn zunächst mit der Spachtel ab. Freitag am späten Vormittag kamen die Fliesenleger wieder. Sie belegten gleich wieder alles in Be­schlag, gingen an meinen Zement, schütteten die Brennnesselbrühe aus und machten Mörtel in der Wanne. Zwei Stubenbesen und etliche Putzlappen machten sie zur Sau. Terrazzoplatten hatten sie bei H. (Brunnenstraße 3) gesehen. Ursel mußte sich dort vier Stück betteln, so wurde auch dieses Stück fertig. Nur blieb eine ganze Wanne Mörtel übrig. Ich mußte alles stehen und liegen lassen und die Gasbetonsteine aufmauern: zweieinhalb Reihen nach dem Nachbar zu schaffte ich noch an diesem Tag.

 

Am Montag, dem 4. Juli, kamen über 100 Zentner Kohlen. Ich bin bald verzweifelt und war zu nichts anderem mehr fähig. Mittwoch mauerte ich wieder: das Stück Mauer an der Klärgrube und nach dem Forstgarten zu den Anfang. So langsam zeichnete sich schon ab, was werden sollte. Ich räumte auch nur etwas auf dem Gelände auf und fuhr Donnerstag Holz und Teergerätschaften ins Pfarrhaus. Die Woche darauf schaffte ich mit Hosea lange Steine vom Friedhof hoch, für die Fahrspuren der Einfahrt. Hinter der neuen Mauer grub ich den Garten um und siebte hinter dem Haus. Am Freitag, dem 15. Juli, holte ich mit Markus einen Grabstein und legte ihn vor die kleine Gartentür. Dann wurde wieder im Garten hinter dem Haus gesiebt.

Am Montag, dem 18. Juli, verhandelte ich mit Herrn S. über den Preis für die Terrasse. Ich wies darauf hin, daß es schon 1.400 Mark für die Platten bezahlt hatte. Nach einigem Rechnen kann auf 825 Mark, wobei er 350 Mark für den Fertigbeton rechnete. Bei 45 Quadratmeter ergibt das unter Einrechnung des Fertigbetons je Quadratmeter 50 Mark. Reiner Arbeitslohn waren rund 500 Mark für fünf Mann und fünf Stunden.

In dieser Woche siebte ich noch den Berg Erde im Hof durch, machte ein Streifen von einem Meter Breite hinter dem Haus eben, macht ein Stück der Böschung an der Terrasse und hob einen Graben entlang dem Zaun nach Osten zu aus, damit der Zaun in einer Höhe hängt. Außerdem setzte ich den Haufen selbstgeworbenen Sand um, neben den Kieshaufen. Der Sand aus Rosa soll dann noch daneben.

Am Montag, den 25. Juli, baute ich den Zaun. Zuerst bohrte ich Löcher in die Pfosten, zog den Spanndraht durch und hängte den Zaun oben ein. Dabei mußte der Zaun gespannt und an den Pfosten verankert werden. Eine Spezialzange von Herrn W. leistete mir gute Dienste beim Spannen, besonders auch als ich an der Rainseite nach unten einen Draht durchzog und um die Pfosten wickelte. Dienstag schaffte ich ein Teil des Holzes in den Keller. Dabei stöberte ich auch wieder den Feuersalamander auf und baute ihm aus Beton und Stein eine neue Wohnung. Hoffent­lich ist sie richtig für ihn.

Mittwoch räumte ich den hinteren Garten auf, stapelte das Holz am Zaun und entrindete die Fichtenstangen. Donnerstag räumte ich Stall und Umgebung beim Pfarrhaus auf. Das so gesammelte Holz sägte ich am Freitag, es waren wieder zwei große Autos (Trabant) voll. Die dicken Stücke schaffte ich in Pfarrhaus. Samstag verkittete ich die Fenster, wo es nötig war.

In den Ferien machten die Jungen Holz für eine Hütte für Miriam. Ich fuhr die Stangen nach Altersbach zu Herrn H., der sie der Länge nach trennte. Außerdem holte ich von seinem Vater die Sechs-Meter-Leiter. Mit den Jungen haben wir sie nach Steinbach getragen, ich habe sie gleich gestrichen. In den letzten Urlaubstagen und in den Tagen darauf bauten wir das Haus für Miriam auf: Boden abtragen, Blocksteine setzen, untere Schwelle, Stützen drauf, obere Schwelle, Tür und Fenster. Dann kamen die halbrunden Stangen an die Wände.

 

An Miriams Geburtstag (29. August) machten wir die Bretter auf das Dach und die Giebelfront zu. Am 6. September legte ich noch Dachpappe drauf und dann noch Stangen auf das Dach (soweit die reichten). Am Mittwoch, dem 7. September, kam Herr W. und isolierte die Heizung im Heizungs­raum. Samstag wollte ich noch einmal im Garten ran, aber da regnete es seit langer Zeit wieder einmal, ich räumte mein Dienstzimmer um.

In den folgenden Tagen machte ich die Böschung an der Terrasse fertig. Am 21. September verlegte ich Friedhofssteine für die Fahrspuren zur Garage, mehr als die Hälfte der Strecke ist nun fertig. Am Dienstag, dem 27. September, wurde wieder hinter dem Haus gesiebt, Mittwoch strich ich die Zaun­pfosten, Donnerstag schnitt Herr B. wieder Bossensteine. Samstag war ich fast den ganzen Tag am Mauern: Erst die Bossensteine, so daß vorne der Zaun fertig war. Dann die Gasbetonsteine für den Hof hinter dem Haus, so daß es an drei Seiten rundherum vier Reihen waren.

 

Dann ging es wieder an der Garage weiter. Am Dienstag, dem 4. Oktober, schleppte ich die Bossen­steine hoch, Mittwoch mauerte ich sie auf. Es gab noch einmal sechs Reihen, bei der obersten stückelte ich die Reststücke zusammen, wurde aber nicht fertig, weil der Mörtel alle wurde. Am „Nationalfeiertag“ wurde diese Mauer dann fertig. Wo sie an das Haus anschließt, setzte ich noch nachträglich einige Steine hochkant und konnte so die obere Reihe ganz durchziehen. Nur zwei Brocken blieben so von den Steinen noch übrig. Mittags brachte ich die Mauer um den Hof auf die endgültige Höhe. Nur zum Rain hin fehlt noch die Mauer.

Am Dienstag, dem 11. Oktober, machte ich mich daran, die letzten Stempel und Unterschriften zu bekommen, um das Geld für den Abwasserkanal von der Wasserversorgung wiederzubekommen. Sie hatten ja gesagt, wenn sich noch jemand an den Kanal anschließt, würde das ein öffentlicher Kanal und sie würden die Kosten übernehmen. Aber die Rechnung von K. für die Steigeisen fehlte immer noch. Am Freitag schickte ich den Brief ab, auch ohne die Rechnung für die Steigeisen. Der Betrag belief sich immerhin auf über 6.000 Mark aber wenn eine Firma es gemacht hätte, dann hätte es 20.000 Mark gekostet

 

 

Am Dienstag, dem 11. Oktober, brachte Herr S. die Dekoplatten zur Verkleidung des Kellers des Hauses, Kostenpunkt 6.000 Mark nur für das Material. Als ich sie aber Donnerstag zur Hälfte herein schaffte, stellte ich fest, daß ein großer Teil nicht ausreichend geschliffen war, obwohl jede Platte 25 Mark kostet.

Samstag kam der Elektriker G. und maß die Leitungen für den Keller aus. Samstag schafften wir wieder Steine vom Friedhof hoch. Herr G. und Herr F. legten Licht im Kohlenkeller und Vorflur, aber damit war es auch schon wieder vorbei.

Am Dienstag, dem 25. Oktober, strich ich auf der Terrasse einen Teil der Fugen zu mit so einer Milch aus dem Westen. Dienstag machte ich eine Abdeckung auf die Hofmauer, aber einige Lücken blieben noch. Donnerstag legte ich den Grund für die vierte Mauer im Hof. Zuerst mußte ich mit Backsteinen die Unterschiede im Fundament ausgleichen. Aber die erste Reihe Gasbetonsteine war immer noch sehr unterschiedlich in der Höhe. Am nächsten Tag kamen zwei Schichten Gasbetonsteine dazu, dann war der Vorrat alle. Am Montag, dem 31. Oktober regnete es, ich räumte nur den Dachboden auf. Abends waren die Elektriker wieder da, auch Dienstag.

An diesem Tag erfuhr ich übrigens auch, daß ein „Bürger“ dem Rathaus Meldung erstattet hatte, ich würde hinter dem Haus noch ein Gebäude errichten. Der Vizebürgermeister hat auch persönlich nachgeschaut und festgestellt, daß schon Abdeckplatten drauf sind und es sich nur um eine Mauer handelt.

Am Montag, dem 7. November, verlegte ich noch die Steine für die Einfahrt, so daß ich jetzt schon fast an das Garagentor heran bin. Dann strich ich noch die Fugen auf der Terrasse fertig mit dem weißen Zeug, das bindet und sperrt (Aber letztlich genutzt hat das alles nichts). Die restlichen Dekoplatten schaffte ich noch in der Garage.

Am Montag, dem 28. November, machte ich mir einen Eimer Zementmörtel und verschmierte die Fugen in den Giebelwänden. An der Ostseite waren allerdings solche Löcher - weil der Sparren in die Wand hineinragt - daß ich mich noch nicht daran machen konnte. Mittwoch verputzte ich die West­seite. Weil ich aber den Sand vor Feuchtigkeit nicht durchsieben konnte, waren Steine drin und ich konnte nicht abtreiben, sondern nur mit der Bürste glattstreichen. Den Mörtel hatte ich mit der Mischmaschine gemacht, ich zog ihn außen am Haus hoch. In diesen Tagen entnahmen wir auch einem Kontoauszug, daß die Wasserwirtschaft uns 6.750 Mark für den Bau des Kanals überwiesen hatte.

 

Das Jahr 1984

 

 Am Mittwoch, dem 15. Februar 1984, wurde das Rolltor an der Garage eingebaut. Am Freitag vorher hatten wir es mit dem Trabant in Wahles geholt. Es war ganz schön Arbeit. Erst wurden Holzleisten angeschraubt, auf diese dann die Führungsschienen. Dann die Holzstange verkürzt, die Rollen ange­schraubt. Schließlich die Lamellen eingesetzt und oben festgebunden. Dann der Seilzug und der Wickler. Ich mußte selber ausprobieren, wie alles funktioniert. Gut, daß nach oben doch noch etwas Luft war. Leider scheuerten die Plastestreifen am Betonträger, da muß erst noch etwas hingeklebt werden.

Am Donnerstag, den 11. Februar, rief Frau K. von der Bäuerlichen Handelsgesellschaft an, es gäbe Zement. Ich holte zehn Sack und schleppte sie in den Flur der Garage. Am Freitag, dem 2. März, war ich beim Fliesenleger S. und wollte ihm eine nicht richtig geschliffene Platte zeigen. Nur der Sohn war da. Aber er sagte, sie würden dann die Platten umtauschen. Auch bei Maler K. sah ich einmal rein, aber nur die Frau war dar. Die Firma macht zur Zeit die Hermann-Danz-Schule in Schmalkalden.

Im Frühjahr ging es wieder im Garten los. Zunächst wurden die Geräte in Ordnung gebracht. Dann siebte ich hinter dem Haus. Aber bald ließ ich es wieder sein und machte erst vor dem Haus: die Erde zwischen den Fahrspuren wurde durchgesiebt, die Zufahrt von der Straße her gepflastert (fünf Autos mit Pflastersteinen holten wir vom Schutt).

Zwischendrin wurden die Kloben für die Gartentürchen am Haus gemacht und Holz geholt für die Latten. Neben der Garage setzt sich einen Pfosten, damit dort zugemacht werden kann.

Das Holz holten wir aus dem Wald beim „Haichle“, wo wir vor zwei Jahren schon Holz gemacht hatten. Herr K. schnitt die Stämme und hobelte sie. Am 23. und 24. Mai baute Thomas Wahl die Türen für den Hof und an der Garage. Leider gehen sie alle nicht richtig auf, weil sie am Haus befestigt werden mußten; vielleicht kann man noch etwas an den Bändern verändern.

Ich baute noch das Stückchen Zaun neben der Garagentür und strich dort mit Firnis, solange der Vorrat reichte. Von der Firma H. holte ich die neuen Abdeckplatten für die Mauer, die anderen baute ich an dem Hauptweg ein. Der Hauptweg wurde vor dem Urlaub noch fertig. Ich siebte dazu den ganzen Kies noch durch. Das Türchen an der Garage und das Stück Zaun strich ich mit Xyladekor (die ganze Dose ging drauf).

 

Am Donnerstag, dem 21. Juni, setzte der Schmied H. die Tore ein. Leider hatte er keine Luther­rose gemacht, wie wir das gern gehabt hätten, sondern ein Muster, wie es auch die Familie M. hat. Ich strich gleich mit einem Rest verdünntem Penetriermittel. Samstag räumte ich noch auf, schichtete kleingehacktes Holz auf den Holzhaufen, schnitt Stangen für einen Bogen vor dem Haus zurecht und klopfte die restlichen Friedhofsteine klein. Hosea hat den größten Teil des östlichen Zauns gestrichen, bis dann schließlich die Farbe alle war.

Am ersten Urlaubstag, dem 25 Juni, rührte ich eine Trommel Kalkmörtel an und legte einen Teil der Abdeckplatten auf die Mauer hinter dem Haus. Aber dann regnet es wieder in Strömen und es war unter zehn Grad, ich mußte aufhören und habe dann nur noch den Keller aufgeräumt. Noch am nächsten Tag ging es weiter: die restlichen Gasbetonsteinen habe ich noch vermauert und die Abdeckplatten auf die Mauer gemacht (an zwei Stellen fehlt allerdings noch etwas). Mittwoch baute ich das Gerüst für die Kletterrosen und hängte die Glocke dran, die wir einmal im Urlaub in Berlin gefunden hatten. Das kleine Gartentor wurde fertig gestrichen mit dem Rest Penetriermittel.

Donnerstag verputzte ich am Garagentor und über der Haustür, wo ich auch noch die Backsteine hoch gemauert hatte. Den größten Teil des Sandes konnte ich in den beiden Wannen unterbringen. Die Mischmaschine wurde eingeölt und in die Garage gestellt. Dann ging es an das Gelände vor der Gartenmauer: ich grub alles um, schaffte die Rasensoden weg, ebnet alles ein und setzte die Feld­steine darauf. Schließlich setzte ich die Pflastersteine an der Einfahrt teilweise anders (aber auch nicht zur Zufriedenheit) und setzte das Pflaster am Wasser- und Gasanschluß höher.

Im weiteren Verlauf des Jahres wurde nicht mehr viel gemacht: das Gartentor fertig gestrichen (in schwarz, was mir nicht gefällt) und vor dem Kellerfenster betoniert (ich habe bei der Bäuerlichen Handelsgesellschaft Zement bekommen). Die Firma Scheerschmidt kam nicht wegen der Platten am Keller, also wurde es auch nichts mit dem Verputzen.

 

Das Jahr 1985

 

Im Jahr 1985 ging es Mitte April im Garten weiter. Die Schwierigkeit war nur: Wenn schönes Wetter war, hatte ich keine Zeit. Aber wenn Zeit war, dann regnete es. Am 23. April holte Herr N. noch 60 Bossensteine aus Floh. Die hatte ich ein dreiviertel Jahr vorher bestellt. Aber als ich im Lieferquartal nachfragte, wußten sie nichts davon. Dann ging es aber doch schnell, schneller als mir lieb war. Denn ich stellte fest, daß die Zahl der Steine so groß war und auch halbe Steine nötig waren. Aber nun waren sie hergestellt. Sie waren elend teuer, obwohl ich noch 135 Mark Stützung kriegte, weil die Steine von einem Jahr aufs andere so viel teurer geworden waren.

Jetzt waren so viele Steine da, daß ich die Mauer auf der Terrasse nicht durchbrochen mauerte, sondern massiv. Nur mußte ich dennoch eine Reihe Steine trennen, weil unten Lücken gelassen werden mußten, damit das Wasser ablaufen kann. Auch an den Rändern mußte angestückelt wer­den. Leider enthielten die Steine Eisen, so daß ich sie alle mit dem Meißel fast ganz durchhauen mußte. Erst zum Schluß merkte ich, daß man die Steine dazu besser hohl legt und lieber den Spalt etwas breiter ansetzt. Aber auch das wurde geschafft. Eine kleine Lücke blieb noch. Dort stellte ich die schmaler gemachte Treppe vom Garten auf die Terrasse hin. Im Mai und Juni zog ich die Sache durch. Nur eineinhalb Steine blieben übrig.

Auch im Garten ging es weiter. Ein Streifen am Pflanzgarten säte ich ein. Nach dem Hof zu trug ich einen Streifen von dem Berg ab, damit man an die Mauer dran kam. Leider starb der Maler K., der uns ja den Außenputz versprochen hatte. Das Gelände nach dem Rain zu räumte ich auf und schaffte Komposthaufen, Wannen usw. und den restlichen Sand und Kies in den Hof. Dort wurden auch entlang zweier Mauern schon Beete für Tomaten und Lauch angelegt (der Gedanke war durch die Mauern ein Windschutz zu schaffen für die empfindlicheren Pflanzen).

Am Donnerstag, dem 4. Juli, kamen zwei Fliesenleger der Firma S. und fingen an, die Platten unten am Haus anzubringen. Herr C. hat mir 30 Platten noch nachgeschliffen, wei­tere 20 habe ich abgekratzt mit der Kelle, so gut es ging. Herr K. und sein Kollege schafften an den zwei Tagen fast drei Seiten, allerdings ohne die Gewände für Fenster und Türen. Die Kloben für die Türen mußten zum Teil wieder herausgerissen werden, weil die Platten bis zu sechs Zentimeter stark aufgetragen wurden. Auch die Treppenstufen habe ich noch ein­mal heruntergenommen, weil die Platten so leichter anzubringen waren. Die Platten dort mußte ich übrigens mit der Kelle noch abkratzen, so gut es eben ging.

Mittwoch, Donnerstag und Freitagvormittag waren drei Mann dar. Sie setzten das Gewände in Türen und Fenster (dies allein kostete 2.000 Mark). An der Ostseite langten die Platten nicht (es waren auch viele kaputtgegangen bzw. es hatte Verschnitt gegeben), so daß dort Aggloplatten verlegt wurden (für noch einmal 1.000 Mark). Die Oberkante an der Terrasse ließ ich nicht machen. Und auf die Plat­ten am Haus sollte noch nachträglich oben eine Abdeckung kommen, um das Regenwasser abzulei­ten (aus noch einmal andere Platten).

Es ging auch gleich an die Folgearbeiten: die Zufahrt zur Garage wurde fertiggestellt. Am 18. Juli verputzte ich die Mauer um den Hof von außen nur mit dünnem Spritzputz. Material hatten die Fliesenleger genug zurückgelassen.

Im Urlaub siebte ich noch etwas Erde durch, aber es war dann wieder zu naß. Die Böschung wurde schön grün, aber auch vieles durch den Regen wieder weggespült. Fenster und Türen an der Südseite strich ich dunkel mit Xyladecor, ebenso noch einmal Tor und Zaun neben der Garage, auch gleich noch mit Lack.

Im Wald machten wir Holz für einen Zaun nach den Buchen zu. Der Drahtzaun dort war schon sehr verrostet mußte durch etwas Besseres ersetzt werden. Das meiste Bruchholz war schon ziemlich alt, wir mußten sehr suchen. Herr H. schnitt die Riegel, Herr K. die Latten (allerdings wollte er möglichst viel herausholen, so daß vielfach die Kanten fehlten). Der Schmied R. hatte drei Pfosten gemacht.

Im September war das Wetter schön. Ich konnte noch ein ganzes Stück unterhalb der Terrasse sieben und einsähen. Am 3. Oktober verputzt sich noch im Hof, aber den Winter über riß die Wand nach unserem Garten zu wieder.

 

 

 

 

 

Das Jahr 1986

 

Im Jahr 1986 siebte ich zunächst noch die restliche Fläche bis zum Weg und zum großen Stein durch. Dabei ergab sich ein ziemlicher Berg an durchsiebter Erde, vor allem auch deshalb, weil es um die Anlage eines Teiches ging. Die Teichfolie hatte Herr S. aus dem Westen mitgebracht. Das Loch wurde allerdings ziemlich tief, 80 Zentimeter das ist doch allerhand. Am 28. Juli wurde die Plane ausgelegt und der Teich geflutet. Wegen des Wasserspiegels hatten wir uns etwas verschätzt, das Wasser sollte mehr bis unter dem Stein stehen. Auf der anderen Seite mußten wir an verschiedenen Stellen noch erhöhen, aber am Ende sah es doch passabel aus.

Dann mußten Steine besorgt werden: Kalksteine brachten wir am Sonntag aus Geschwenda mit, Schiefersteine vom Wendeplatz bei Oberschönau, die großen Steine lagen noch auf dem Grundstück. Dann mußten Pflanzen besorgt werden. Wo wir jetzt hinkamen, hielten wir Ausschau. Aber es war schwierig, vor allem Pflanzen zu gewinnen, die im Wasser wachsen. Aber nach und nach wurde es doch etwas. Um den Berg Erde beseitigen fingen wir im Hof mit dem Wegfahren an. Hinten mußte prak­tisch die ganze Erde ausgewechselt werden. In der Mitte war noch obendrauf Mutterboden zum Aussieben. Hosea half dabei. Am 19. Juli hatten wir die Hälfte geschafft.

Eine neue Eisenschaukel hat uns der Schmied gemacht. Ich betonierte sie 50 Zentimeter tief vollständig ein. Aber als Herr B. uns Sand aus Waldau brachte, rammelt er an die Schaukel und verbog sie. Sand hatten wir über die PGH Maler gekriegt (sie kamen sonntags um 8 Uhr), die Kratzputzsteine hatte ich mir geholt. Zement hatte ich zum Ende des Winters bei der Bäuerlichen Handelsgesellschaft erhalten. Aber dann haperte es am Kalk, von Zella-Mehlis bis Oberrohn rief ich überall an. Seit Dezember war nichts mehr gekommen. Dann erhielt ich Buna-Kalk von der Bau­genossenschaft (die hatte noch alte Bestände), Herr R. holte ihn mit mir aus Schmalkal­den. Schließlich klappte es dank der Freundlichkeit von Frau K. auch mit dem Weißkalk von der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft in Steinbach-Hallenberg.

Kohlen kamen auch noch. Jetzt lag aber der Sand in Weg. Herr F. wurde geschickt und fuhr zwei Fuhren über die Terrassenböschung hoch (es war die ganze Zeit sehr trocken). Mit dem neuen Tor nach dem Rain zu klappte es gut: Der Schmied hatte vier U-Eisen an die Pfosten geschweißt, ich hatte die Zaunfelder gebaut, sie ließen sich jetzt je nach Bedarf gut herausheben. Nur sprang der Hund darüber, wenn es ihn packte; so war sich alle Mühe vergebens.

Im September sagten die Putzer, daß sie in diesem Jahr nichts mehr machen würden. Sie haben erst noch den Zahnarzt H. dran genommen. Den brauchen sie sicher mehr als den Pfarrer. Ich war extra Sonntagmorgen um 9 Uhr noch hingegangen. Aber sie hatten am Abend beschlossen, daß kein Außenputz mehr gemacht wird, obwohl es danach noch lange Zeit schönes Wetter war.

 

Das Jahr 1987

 

Am 13. April um 21 Uhr – es war längst dunkel – kam ein Auto mit Gerüstmaterial von den Malern. An sich hatte Herr B. fahren sollen, aber als es nicht klappte, haben sie einfach einen anderen auf der Straße angeheuert. Es waren sechs Mann, die abluden. Der Chef, Herr M. aus Rotte­rode, war nicht dabei, weil er an seinem eigenen Haus baute. Zement hatte ich im Winter erhalten (den alten hatte ich im Herbst an Herrn B. verkauft) und im Pfarrhaus gelagert, weil bei dem Schnee und Eis nicht hoch zu kommen war. 

 

 

Am 21. April stellten sie abends das Gerüst, wieder mit fünf Mann. Am Freitag, dem 24. April, kletter­te ich auf das Gerüst in Höhe des Oberstockwerks und klopfte die Nägel unter dem Dachüberstand um, soweit ich reichen konnte. Ich strich die Fenster und Türen noch einmal, die noch nicht dunkel gestrichen waren. Außerdem legte ich die Latten für die Kanten an den Fenstern zurecht. Es war halt doch noch einiges zu besorgen, wie sich jetzt wieder herausstellte.

Samstag tapezierte ich mit Hosea die Platten am Haus zu, damit sie durch den Putz nicht beschädigt werden. Wir schafften in drei Stunden den größten Teil, gaben uns aber auch nicht besondere Mühe. Das Haus sah wild aus mit den verschiedenen Tapeten, die wir von D.s hatten. Nach und nach klebte ich dann noch jede Ecke zu, auch die Tür und Fenstergewände.

Am Montag, dem 4. Mai, mußten dann die Fenster mit Ölpapier zugeklebt werden. Bis zum Ober­stock­werk klettere ich das Gerüst hoch. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die Höhe. Schließlich kletterte ich auch an den Gerüstleitern hoch. Ich schaffte es gerade so vor dem Einsatz. An diesem Abend wurde nämlich das ganze Haus eingespritzt. Ich hatte die dankbare Aufgabe, die Terrasse wieder sauber zu kriegen. Am nächsten Abend das gleiche Spiel: Grobputz. Sie waren mit neun Mann da und schafften das ganze Haus. Sie arbeiteten wie die Wilden, das Material nahm ab. Zement holte ich mit dem Hänger aus dem Pfarrhaus und sie luden gleich vom Auto ab.

Die nächsten beiden Abende waren die Fenster dran. Erst Grobputz, dann Feinputz. Das hielt auf, weil immer erst eingerichtet werden mußte, einmal so und einmal so. Freitag war dann Großeinsatz. Mit Herrn N. holte ich noch eine Fuhre Elbkies von der PGH Maler und Trockenfarbe. Ölpapier gab es diesmal aus dem VEB Stahl- und Schneidwaren (Betriebsteil Herges), wo die meisten der Truppe arbeiteten.

Wieder mußten alle Fenster zugehängt werden. Langsam erlangte ich Routine, Gerüst war gar nichts mehr. Nur die Maler hatten ein Problem: Wie wird es mit der Farbe? Die Idee war ja, den grauen Putz dunkelrot durchzufärben, damit der auch dann noch ansehnlich bleibt, wenn etwas abblättert. Die Maler hatten eine Probe an der Wand im Hof gemacht, die war etwas blaß. Aber neben der Haustür war es besser, besonders als sie es am nächsten Tag kratzten (Die obere Schicht des Putzes wurde noch einmal aufgerauht). Aber es wurde immerzu von den Malern probiert und geschimpft, bis es endlich losging.

Doch bald sagten sie, die Farbe reicht nicht, ich solle noch welche bei Herrn B. holen. Ich also runter, er war aber zur Maifeier. Da bin ich zu Herrn K. in die Oberhofer Straße; aber der hatte keine Mörtel­farbe, nur gewöhnliche Trockenfarbe. Er empfahl mir den Maler P. in Herges. Der hatte was da, ging mit mir zu Halle und schöpfte mir ein: Er erzählte, schöpfte wieder zwei Schaufeln, erzählte, zwei Schaufeln. Nachher waren es fast sieben Kilogramm. Das langte.

Aber inzwischen langte der Sand nicht. Ich holte noch zwei Fuhren Waldauer Sand von Herrn B. von der Baustelle in der Brunnenstraße. Als es schon dunkel wurde, wollten sie noch Kratzputzsteine. Angeblich hätte Herr Ü. welche. Aber der hatte keine, verwies mich aber an den Nachbarn Herrn W. Der hatte zumGlück  welche. Eine Wanne voll wurde mitgenommen.

Die Maler schafften drei Seiten des Hauses. Die vordere Giebelseite wurde am Samstag von 6 bis 9 Uhr gemacht. Dann wurde der Putz vom Vortag abgekratzt, um 17 Uhr kratzten sie auch die Vorder­seite noch ab. Es war sehr heiß, da war es sehr schnell getrocknet, so mußten sie wenigstens nicht am Sonntag arbeiten. Der Putz sah im feuchten Zustand sehr schön kräftig aus, nachher wurde er blasser. Die Leute aber sagen: „So dunkel, wie der Pfarrer sein Haus gemacht hat!“ (Man muß dazu wissen, daß in der ganzen DDR die Neubauten nur in dem grauen Rohputz belassen wurden, deshalb machte sie so einen grauen Eindruck).

Am Montag ging es ans Streichen. Die Freisparren, Balkenköpfe und überstehende Bretter wurden mit Xyladecor gestrichen. Am Mittwoch hatte Herr M. auch die Bretter über der Haustür angebracht. Miriam war allein im Haus und sagte nachher: „Da lief immer ein Mann ums Haus und klopfte an die Wand. Ich habe mich ganz still verhalten!“ Jetzt konnte auch dieses Holz mit gestrichen werden.

 

Probleme gab es mit der Dachrinne. Wir waren ja den ganzen Tag herumgerannt wegen Farbe. Abtönpaste hatte es in Suhl gegeben, aber Latex war nirgends zu haben. Schließlich lieh uns Herr N. dreieinhalb Dosen von der Firma Lago. Damit wurden die Fensterleibungen gestrichen. Aber das Gelb für die Dachrinnen gefiel uns nicht. Doch weißer Lack mit der grünen Abtönfarbe wurde nur hellgrün. Ich nahm die Farbe wieder mit zum Geschäft H.. Aber Klarlack hatte er auch nicht. Da kam ich auf die Idee, doch gleich richtig grün zu nehmen. Er hatte ein schönes Wiesengrün, da waren wir zufrieden. Und die Abtönfarbe kam in die Vorstreichfarbe.

Dienstag regnete es, da waren keine Arbeiten möglich. Mittwoch wechselte das Wetter zwischen Sonnenschein und Regen, aber es ging voran. Donnerstag machten sie fertig und bauten das Gerüst ab und fuhren es auch noch fort. Abends gab es noch einen Umtrunk. Mittwoch brachte ich das Geld nach Rotterode: 4.500 Mark, also noch ganz preiswert. Ich hatte Schwierigkeiten, das Geld zu be­schaffen, denn auf der Post hatten sie nicht genug Geld. So muß ich doch auf die Sparkasse. Die andere Woche aber hob ich noch einmal 5.000 Mark auf der Post ab und bezahlte damit einen Teil des Vier-Prozent-Kredits ab, vielleicht haben wir in bis zum Jahresende weg.

Die ganze Zeit wurden wir übrigens behindert durch Vögel, die am Haus nisteten: Im Anbau rechts über der Tür nistete ein Star, so daß wir dort nicht verputzen und auch kein Blech anbringen konn­ten. Ein zweites Nest war vorne auf dem Firstbalken, ein Rotschwänzchen, dessen Junge erst nach Abzug der Handwerker ausschlüpften.

 

Als das Gerüst fort war, erkundigte ich mich nach dem Möbeltransport aus Hochstadt mit den Möbeln meiner Mutter. Frau E. hatte den Kraftverkehr Schmalkalden beauftragt. Aber angeblich hatten sie noch keine Fahrt dorthin gehabt. Dienstag, den 19. Mai, rief ich an. Mittwoch kam ein Anruf, daß sie die Möbel am Donnerstagnachmittag holen wollten. Wir waren gegen 18.30 Uhr auf dem Kirchturm, um die Kränze für die Konfirmation aufzuhängen, als ein riesiges Auto auf den Kirchplatz einbog: ein Budamobil-Sattelschlepper mit einem Nachläufer wie ein Container. „Ja, sie wollten zu Heckert!“

Doch wir mußten bis zur Bergbaude fahren, um drehen zu können. In die Pfaffeneller konnten sie nicht hineinfahren. So mußten wir alles nach hinten tragen: unsere Familie, fünf Konfirmanden, Herr D., die zwei Kraftfahrer. Sie hatten Hochstadt alles allein eingeladen. Jetzt aber hatten die Nachbarn etwas zu gucken. Vor allem machten sie sich Sorgen, wie wir den Transport denn mit Westgeld bezahlen wollen. Wir konnten sie beruhigen, weil es ein hiesiges Auto war. In einer guten Stunde waren wir fertig.

Allerdings stand das ganze Haus voll: Garage, Kinderzimmer, Gästezimmer, Treppenhaus, Küche. Hoseas neues Bett wurde gleich noch aufgestellt. Bis am 30. Mai die Familie M. zu Besuch kam, war alles eingeräumt. Den Dreck um das Haus hatte ich weggefahren. Auch die Tapete mußte von den Fenstern abgelöst werden. Aber hinter dem Haus hingen sie immer noch dran. Der Garten war wie­der in Ordnung. An die Farben haben sich die Leute auch gewöhnt, und die grünen Dachrinnen fanden bei manchen Zustimmung. Aber es war halt unge­wöhnlich, in Steinbach hat ein Privathaus grau zu sein.

 

 

 

Die Stirnseite der Garage verputzte ich noch selbst. Es sollen noch Bleche drauf, aber der Klempner kam nicht. Ich machte mich an den Garten und siebte wieder Erde durch. Dabei stöberte ich wieder Salamander auf. Im Teich tummelten sich Tausende von Kaulquappen, die zwei Kröten hinterlassen hatten. Bäume und Büsche wuchsen gut, auch um den Teich herum sah schon gut aus.

 

Als ich den Haufen hinter dem Haus bald durchhatte, bot mir Herr N. ein elektrisches Sieb an (das Sieb hatte die Form einer Röhre, in die die Erde hineingeschaufelt wurde, und beim Drehen fiel dann das Dünne nach unten durch). Damit ging es schneller, nur gingen die großen Erdknollen nicht kaputt und ich mußte das Grobe noch einmal durchsieben. Jedenfalls wurde ich hinter dem Haus fertig, der Komposthaufen kam wieder in den Hof, der Liguster ging wider Erwarten doch noch auf. Somit habe ich die Erde rund um das Haus durchgesiebt und dabei auch manches Werkzeug gefunden, das im Matsch eingesunken war.

 

Nur mit dem Telefon wurde es nichts. Am 15. Juni stellten wir einen Antrag und schlugen vor, uns mit dem Förster G. oberhalb des Pflanzgartens zusammenzuschließen, so daß jeder wechselweise den Anschluß benutzen könnte. Sie registrierten unseren Antrag. Aber auch ein Nebenanschluß zum Pfarramt war nicht möglich, weil sie keine freien Leitungen in das Wohngebiet hätten. Ich hatte allerdings an eine direkte Leitung gedacht - entlang der schon vorhandenen Masten - die ich selber finanzieren würde). Auch über Genex war nichts zu machen. Am 13. August 1987 fragten sie noch einmal an, ob wir noch interessiert seien.

Im Haus erlebten wir im März 1989 noch die Auswirkungen des Erdschlags in Völkers­hausen in der Rhön, bei dem ein Bergwerk zusammenstürzte. Ursel lag auf der Couch im Keller und merkte, wie es wackelte. Nachher stellten wir fest, daß die Schindeln auf dem Dach von oben bis unten durchgerissen waren. Der Dachdecker schmierte den Streifen zu. Aber so richtig dicht wurde das Dach erst wieder, als Ziegel drauf gelegt wurden.

Gewohnt haben wir in dem Haus bis 15. November 1989, also nur gut sieben Jahre

 

Kostenübersicht:

Material:                     89.503 Mark

Arbeitslohn:                48.484 Mark

Sonstiges:                    2.583 Mark

Gesamt:                   140.570 Mark

minus Weiterverkäufe  3.037 Mark

Gesamtkosten:         137.533 Mark

 

Bar bezahlt                 134.496 Mark

 „Trinkgeld“                  16.102  Mark (Material aus dem Westen, Bestechungsgeld an die,

                                                              die an der Quelle saßen, und Trinkgeld oder Sach

                                                              spenden an die Arbeiter).

Arbeitsleistungen der Familie:

Peter            3.000 Stunden

Markus           348 Stunden

Hosea              343 Stunden

Ursel               115 Stunden

Miriam               3 Stunden, insgesamt etwas über 3. 800 Stunden.

Dazu noch 138 (unbezahlte) Stunden durch Freunde.

 

Laut Projekt sollte das Haus 54.00 Mark kosten. Da es aber verändert und vergößert wurde, sollten es 72.000 Mark sein (aut „Anpassung“). Die tatsächlichen Kosten betrugen:

Barzahlung                                                             = 135.000 Mark

Eigenleistung + Helfer: 4.000 Std. mal 5 Mark     =  20.000 Mark

Westgeld im Verhältnis 1 : 4:                                 =   65.000 Mark,

also etwas abgerundet                                               220.000 Mark.

Verkauft haben wir es für 285.000 Mark (einschließlich Grundstück).

Unser neues Haus in Hochstadt kostete im Jahre 2003 rund 240.000 Euro ohne Grundstück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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