Geschichte Hochstadts in neuerer Zeit  2010 bis 2016 (Materialsammlung)

 

 

Ab 1974 liegt eine „Geschichte der Stadt Maintal“ vor (unter „peterheckert.de“).

Von 1991 bis 2009 liegt mir eine Sammlung sämtlicher Zeitungsartikel vor.

 

2010

 

Stadt wartet auf die Fördermittel des Landes                                                     07.05.2010

Weiterführung des Radwegs unterhalb des Höhl-Geländes

Nicht zuletzt durch die Erarbeitung eines Fuß- und Radwegekonzepts im Rahmen des Stadtleitbild-Prozesses sind die Zustände und Streckenführungen der Radwege in Maintal Gesprächsthema. Auch der Tagesanzeiger wurde kürzlich auf die nicht ganz ungefährliche Verkehrssituation im Zusammenhang mit dem Radweg zwischen Hochstadt und Wachenbuchen aufmerksam gemacht. Denn dieser mündet unterhalb des Neubaugebiets des ehemaligen Höhl-Geländes direkt auf die Straße. Gerade für Fahrradfahrer, die in Richtung Wachenbuchen unterwegs sind, kann es kritisch werden, wenn diese auf Höhe der Verkehrsinsel zwei Fahrspuren kreuzen müssen, um von der Straße auf den Radweg zu wechseln.

Auch bei der Stadt ist diese unhaltbare Situation längst bekannt, gibt es konkrete Planungen, um den Zustand zu beheben: Der Radweg soll künftig unterhalb des Neubaugebiets weiterführt werden. „Dies soll im Zusammenhang mit der Verlagerung der Bushaltestelle geschehen, für die derzeit ein Provisorium in der KonradHöhl-Straße eingerichtet ist“, berichtet Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. Die Haltestelle für die Linien 22 und 25 soll dann in der Wachenbucher Straße unterhalb des Neubaugebiets eingerichtet werden. „Wir haben für diese Maßnahme bereits Fördermittel über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragt, aber zunächst einen abschlägigen Bescheid erhalten“, so der Erste Stadtrat weiter.

In dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) ist geregelt, dass vom Bund über die Länder an die Gemeinden und Verkehrsbetriebe jene Projekte förderfähig sind, die der Verbesserung der Verkehrssituation dienen. „Wir stehen weiterhin auf der Warteliste, weil erwartungsgemäß Mittel zurückkommen“, ergänzt Sachtleber. Eine Realisierung der Planungen ist allein mit dem Zuschuss möglich, der rund 60 Prozent der förderfähigen Kosten umfasst.

 

Breites musikalisches Spektrum                                                                           10.07.2010

Dr. Rudolf Keim ist seit 28 Jahren als Chorleiter der Sängervereinigung Hochstadt aktiv

Dass Dr. Rudolf Keim in diesem Jahr bereits seinen 80. Geburtstag feiert, sieht man dem Chorleiter der Sängervereinigung Hochstadt wahrlich nicht an. Zweifellos trifft auf den aus der Wetterau stammenden Doktor der Chemie, der am Max- Planck-Institut in Frankfurt tätig war, der Satz „Musik hält jung“ zu. Rudolf Keim leistet seit nunmehr 28 Jahren mit seiner Sängerschar hervorragende Arbeit. Das unterstrich der Chor der Sängervereinigung zuletzt beim Maintaler Liederabend im vergangenen April im Dörnigheimer EGZ.

Musik hat in Rudolf Keims Leben schön immer eine wichtige Rolle gespielt. Er wuchs im heutigen Nidderauer Stadtteil Erbstadt auf. Zur Schule ging er in Friedberg, wo er auch sein Abitur absolvierte. Bereits in jungen Jahren lernte er das Klavierspielen.

 

Nach 1945 erlebte der Schlager im Nachkriegsdeutschland langsam seine Blütezeit, da die Menschen nach den Jahren der Entbehrung „geradezu vergnügungssüchtig waren“, wie sich Rudolf Keim erinnert. Und er selbst hatte auch ein besonderes Faible für diese Musik. Oft ging er in ein Lokal in Erbstadt, das auch über einen Saal verfügte. „Und dort stand ein Klavier, an das ich mich eines Tages setzte und Schlager spielte wie zum Beispiel ,Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt' oder auch ‚Du bist die Rose vom Wörthersee‘,“ erzählt Keim durchaus mit ein wenig Nostalgie in der Stimme.

Das hat die Besucher des Saals so begeistert, dass sie Rudolf Keim baten, dort regelmäßig zu spielen. So konnte er sich mit 16, 17 Jahren auch ein wenig Geld verdienen. Die Begeisterung bei seinen Zuhörern war einmal sogar so groß, dass sie ihn versehentlich mit Bier überschütteten. Rudolf Keim ist auf dem musikalischen Sektor stets ein Autodidakt gewesen, brachte er sich zum Beispiel die Harmonielehre selbst bei. Und auch das Leiten eines Chores lernte Keim vor allem in der Praxis, ohne größere Kurse besucht zu haben. Allerdings profitierte er auch viel von dem Hochstädter Lehrer Paul Henkel, der neben seiner Tätigkeit in der Schule die Orgel in der evangelischen Kirche spielte und Rudolf Mut machte, die andere Hälfte des Orgeldienstes zu übernehmen. Rudolf Keim sagte zu und spielt nun bereits seit über 50 Jahren die Orgel in der evangelischen Kirche Hochstadt.

Sein musikalisches Interesse war schon immer breitgefächert. Neben den Schlagern entdeckte er in den vierziger Jahren bald Jazz und Dixieland für sich, die in Fried berg durch die stationierten US-amerikanischen Soldaten eine Hochburg hatten. „Boogie-Woogie“ und Gersh­wins „Rhapsodie in Blue“ hatten es dem jungen Schüler ebenfalls besonders angetan. Und auch Gospelsongs und Spirituals fanden sein Interesse, denn das Singen war neben dem Klavierspielen für den jungen Rudolf besonders wichtig. Da ihm außerdem die klassische Musik nicht verschlossen blieb, entwickelte sich eine bemerkenswert breite musikalische Basis, von der die Sängervereinigung Hochstadt bis heute sehr profitiert.

 

Kirchenchor in Bischofsheim geleitet

In das damals eigenständige Hochstadt zog die Familie Keim 1949, weil Rudolfs Vater August Keim als Lehrer dorthin versetzt wurde. Bis 1965 lehrte er in der damaligen Volksschule. Sein Sohn Rudolf Keim schloss sich im Jahr 1956 der Sängervereinigung an, die damals noch ein reiner Männerchor gewesen ist. Dann kam Anfang der sechziger Jahre die Anfrage, ob er den Kirchenchor der evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim leiten könnte. Rudolf Keim sagte zu und hatte an dieser Aufgabe sehr viel Freude. Doch dachte er damals in keiner Sekunde daran, dass er einmal die Sängervereinigung als Chorleiter übernehmen würde.

Beiden Bassisten des Hochstädter Chores war Rudolf Keim eine wichtige Unterstützung, und er fühlte sich in dem Verein schnell sehr wohl. Da er als Leiter des Kirchenchores in Bischofsheim Erfahrungen als Dirigent hatte, sprang er auch in Hochstadt ab und an ein, wenn der etatmäßige Chorleiter verhindert war. Als dieser dann Ende 1981 aufhörte, fiel die Wahl der Nachfolge auf Rudolf Keim. „Zunächst war dies aber nur übergangsweise vorgesehen. Dann jedoch lief es so gut, dass ich dieses Amt nun schon seit über 28 Jahren ausübe. Die Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern hat mir immer viel Freude bereitet“, ist Rudolf Keim für die vergangenen Jahre sehr dankbar.

 

Da er nun in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, möchte er das Amt des Chorleiters an einen jüngeren Dirigenten übergeben. Wenn ein Nachfolger gefunden ist, will der Hochstädter seine Sängervereinigung wieder gesanglich unterstützen. Man kann sich also schon auf den Bassisten Rudolf Keim freuen.

Für seine Frau Burglind und ihn ist die Sängervereinigung Hochstadt wie eine große Familie. Geselligkeit und schöne Ausflüge gehören zu diesem Vereinsleben genauso dazu wie die Chorproben und die Auftritte. Mit Freuden blickt Rudolf Keim dabei auch auf das vergangene Jahr zurück, als der Verein sein 150-jähriges Bestehen feierte. Im Jubiläumskonzert im November 2009 begeisterte der Chor wieder mit einem mitreißenden Konzert. Dr. Rudolf Keim bewies dabei erneut, dass er ein „Händchen“ dafür hat, die Kompositionen dem Können seiner Sänger entsprechend auszusuchen. „Es hat doch keinen Sinn. einen Chor mit zu schweren Werken zu überfordern. Wer singt, muss daran doch vor allem Freude haben“, ist Rudolf Keim überzeugt. Zugleich weiß er, wie schwierig es heute ist, jüngere Menschen für den Chorgesang zu begeistern. Dennoch ist er sicher, dass es immer Menschen geben wird, für die Musik und Singen ganz wichtig sind. So wie für ihn selbst.    

Die Sängervereinigung, die morgen um 10 Uhr den Gottesdienst in der evangelischen Kirche Hochstadt musikalisch gestaltet,  hat ihre Chorproben donnerstags ab 20 Uhr im Bürgertreff Moosburger Weg 12 (neben der Kita).

 

Stabwechsel beim Posaunenchor                                                                         12.07.2010

Der langjährige Leiter Hermann Langheinrich wurde gestern feierlich verabschiedet

Eine Ära geht zu Ende: Nach 43 Jahren als Leiter des Hochstädter Posaunenchores verlässt Hermann Langheinrich die Bühne und übergibt die Leitung in die Hände von Moritz Mainusch.

Mit einem zweieinhalbstündigen Festakt hat der Evangelische Posaunenchor Hochstadt gestern Vormittag auf der Kerb seinen Gründer und Dirigenten Hermann Langheinrich feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Zum Abschied flossen nicht nur bei Langheinrich selbst die Tränen, sondern auch bei zahlreichen langjährigen Weggefährten. Der ehemalige Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde übergab den Dirigentenstab nach 43 Jahren in die jüngeren Hände von Moritz Mainusch, der den Bläserchor in die Zukunft führen wird.

 

„Die Kerb in Hochstadt ist in diesem Jahr einer ganz besonderen Person gewidmet - nämlich dem Gründer, Leiter und Macher dieses Vereins, begrüßte Moderator Willi Strohl das Publikum im Festzelt. Unter den Gästen waren Erster Stadtrat Ralf Sachtleber und Musiker des Kreisverbandes der Posaunenchöre, die Langheinrich zum letzten Auftritt die Ehre gaben. Doch so ganz wegblasen konnte der Posaunenchor die Probleme, die es im Vorfeld um seinen Dirigenten gegeben hatte, nicht. Durch den Abschied von Langheinrich wurde zum ersten Mal nach 36 Jahren auf einen Zeltgottesdienst verzichtet. „Gerne hätte der Posaunenchor noch einen Kerbgottesdienst mitgestaltet“, sagte Strohl mit Blick auf die Verantwortlichen der Kirchengemeinde.

Erster Stadtrat Ralf Sachtleber blickte zurück: Angefangen mit acht Bläsern, die zunächst als Un­ter­stützung für die Kirchenmusik dienten, habe sich der Posaunenchor Hochstadt mit mehr als 100 aktiven Bläsern bis heute zu einem der größten Hessens entwickelt. Sachtleber betonte, dass der Posaunenchor aus Maintal nicht mehr wegzudenken sei. „Sie haben viele Hochstädter für das gemeinsame Musizieren begeistert. Der Posaunenchor hat das kulturelle Leben in Hochstadt und in Maintal geprägt. Vielen Dank für das, was Sie geschaffen haben“, so Sachtleber.

Der ehemalige Pfarrer und Festredner Klaus Arnold aus Schlüchtern unterstreicht die Bedeutung und Nachhaltigkeit der Bläsermusik. Schon im Alten Testament habe das Volk Israel mit Posaunen und Trompeten Stadtmauern zum Einsturz gebracht, erinnerte Arnold. „Die Blasmusik hat eine grenzüberschreitende und umwerfende Wirkung“, sagte der Pfarrer. Im Orchester sitze der Landwirt neben dem Professor oder der Schüler neben dem Rentner. Die Rücksicht und das Miteinander sei das Entscheidende, um in einem Orchester ein gutes Ergebnis zu erzielen. Diese Prägung sei in Hochstadt besonders zu verspüren, so Arnold.

 

Ernennung zum Ehrenpräsidenten

Auf Gemeinschaft legte Langheinrich während seiner 43-jährigen Tätigkeit auch viel Wert. Er organisierte Chorfahrten bis nach Kroatien, Skifreizeiten nach Südtirol und veranstaltete jährlich eine Chorfreizeit für Jugendliche. „Die Bläserarbeit ist die vitalste Arbeit im Gemeindeleben, die auch junge Menschen begeistert. Unterstützen Sie wo immer Sie können. die Bläsermusik“, schloss Arnold seine Festrede. Gründungsmitglied Stroh erinnerte noch einmal

an die Verdienste Langheinrichs. Mehr als 1000 Jugendliche habe Langheinrich während seiner aktiven Zeit an Instrumenten ausgebildet. Den damaligen Kirchenvorstand musste er erst überreden, für 5.000 Mark acht Instrumente zu kaufen. „Wer schon nicht singen kann, der soll wenigstens ein Instrument lernen“, war Langheinrichs Überzeugung. Und sehr schnell fanden sich auch Hochstädter Jugendliche, die Spaß am Blasen hatten. Nach festlichen Klängen und seinem letzten Auftritt als Chorleiter übergab Hermann Langheinrich den Dirigentenstab offiziell an seinen Nachfolger Moritz Mainusch.

Der erste Vorsitzende des Posaunenchores Hochstadt, René Kröller, dankte seinem Chorleiter für sein jahrzehntelanges Engagement und überreichte ihm zwei Karten für die Oper Nabucco von Giuseppe Verdi. Außerdem erhielt er einen Präsentkorb und ein Gruppenbild der Nachwuchsbläser. Der neue Vorstand des Posaunenchors ernannte Langheinrich zum Ehrenpräsidenten. „Andere bauen das Fundament, was du gelegt hast, jetzt weiter“, sagte Kröller. Geschenke brachte auch der Kreisverband der Posaunenchöre mit. Sie dankten Langheinrich für seine Arbeit mit einer Plakette, einem Schild und einem Bembel mit zwölf Bechern. Jeder Becher stand symbolisch für einen Bläserchor aus dem Kreisvorstand und war mit dem entsprechenden Schriftzug gekennzeichnet. Langheinrich selbst verabschiedete sich mit knappen Worten und Tränen in den Augen: „Ich habe immer nur meine Pflicht getan und wünsche dem Verein alles erdenklich Gute.“ Die musikalische Bühne hat Langheinrich mit dem gestrigen Tag allerdings nicht ganz verlassen. Er bleibt dem Orchester weiter als Trompeter erhalten. „Wenn Not am Mann ist, springt er auch mal als Dirigent ein“, so der erste Vorsitzende René Kröller.

 

Aus für die Westernranch                                                                                      02.08.2010

Klaus Karau verlässt nach 50 Jahren Hochstadt - Ärger mit der Stadt

Hunderte von Fotos und Zeitungsartikeln zupft Klaus Karau aus einem Aktenkoffer. Seine letzte Erinnerung an den Stadtteil, der 50 Jahre seine Heimat war. Klaus Karau ist bekannt und die Hochstädter kennen ihn: als Weihnachtsmann mit dem Esel „Emil“, der auf dem Hochstädter Weihnachtsmarkt für glänzende Kinderaugen sorgte, als Kutscher bei Kindergeburtstagen und Hochzeiten, als Cowboy mit eigener Ranch und als jemand, der sich mit Leidenschaft für Kinder und den Stadtteil eingesetzt hat. Tränen kommen ihm in die Augen, wenn er von den vergangenen Jahrzehnten erzählt. Jetzt muss er sich von den Hochstädtern verabschieden. Zum 1. September verlässt Karau seine Wahlheimat und zieht nach Bad Soden- Salmünster. Sein idyllisches Anwesen in der Schützenstraße an der alten Stadtmauer hat er aus Frust verkauft. Verbittert sagt er: „Die Stadt hat mich weggejagt!“

Hintergrund sind Auseinandersetzungen um Karaus „Happy Horse Ranch“ in der Nähe der Ringmauer, die der Stadt seit Jahren ein Dorn im Auge ist. Im jahre 1970 hat er dort einen Western- und Country Club errichtet. Eine Ranch mit Saloon, Tieren und dem klassischen Westernambiente. Rund 40 Jahre lang war sie ein bebeliebter Treffpunkt für Western- und Countryfreunde aus der Region, in Ausflugsbroschüren als Tipp empfohlen. Zu Hochzeiten war die Ranch Heimat für 15 Ponys, zehn Pferde, einen Esel, Hühner, Lama, Ziegen und Affen.

Vor zwei Jahren wollte er seine Ranch nahe der Ringmauer noch einmal sanieren. Doch das Bauamt stoppte das Vorhaben und erließ zuletzt sogar eine Abrissverfügung. Karau versteht die Welt nicht mehr: Fast 40 Jahre wurde sein Anwesen geduldet, ohne dass die Behörden einschritten. „Die jetzige Behörde ist nicht mehr bürgernah. Das ist alles unpersönlich geworden“, wirft er der Stadt vor. Zuviel werde vom Schreibtisch entschieden, ohne das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen, meint Karau.

Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber bestätigt die Abrissverfügung gegen Karaus Ranch. Sachtleber argumentiert, dass die Hütte nicht nur saniert, sondern erweitert worden sei. Außerdem sei die Anlage kein Ort für Vereinsveranstaltungen. „Das ist an dieser Stelle nicht erlaubt“, so Sachtleber. Akzeptiert werden nur Gartenhütten. Allerdings gibt es für das Gebiet auch keinen Bebauungsplan. Die Abrissverfügung verteidigt er: „Wenn wir bei Herrn Karau nicht so genau hinschauen, müssen wir bei anderen auch Ausnahmen machen. Wir wollen in das Gebiet einen roten Faden reinbekommen“, so Sachtleber.

Karau beruft sich dagegen auf das Gewohnheitsrecht. „Dann hätte die Stadt nicht 40 Jahre die Ranch dulden dürfen“, sagt er. Von seinen Veranstaltungen und von der Ranch profitierte aber auch die Stadt Maintal. Vielen Hochstädtern ist die Western- und Countrykerb 1987 als beste Kerb aller Zeiten in Erinnerung geblieben. Unvergessen ist in Maintal auch das große „Truck & Country-Festival 89“ auf dem Dörnigheimer Festplatz am Bahnhof. Die besten der Countryszene, wie Gunther Gabriel, Truck Stop und Tom Astor spielten dort. „Auf der einen Seite waren meine Aktionen die Highlights von Hochstadt, auf der anderen Seite werden mit Knüppel zwischen die Beine geworfen“, so Karau.

Mit dem Weggang von Klaus Karau verliert Hochstadt eine Persönlichkeit und einen Höhepunkt auf dem Weihnachtsmarkt. Denn den Weihnachtsmann mit der liebevoll geschmückten Kutsche wird es nicht mehr geben. Ebenso den Western- und Country-Club. Der Saloon nahe der alten Ringmauer wird abgerissen. Rund 20.000 Euro muss Klaus Karau dafür nochmal aufbringen. Die Hochstädter Bürger und vor allem die Kinder sind ihm aber so ans Herz gewachsen, dass der 69-Jährige doch nicht ganz „tschüss“ sagen kann: Karau wird weiterhin mit Esel „Emil“ als Weihnachtsmann Kinder in Hochstadt glücklich machen [Man muß objektiv sagen, daß die Ranch nicht nur optisch wenig anziehend war, sondern daß auch die Tiere dort auf engstemRaum nicht artgerecht gehalten wurden].

 

Außenfassade in cremeweiß und rot                                                        19.08.2010

Neue Farbgebung für das Bürgerhaus in Hochstadt

Das Bürgerhaus in Hochstadt hat in den vergangenen Tagen seinen finalen Anstrich erhalten. Die Außenfassade strahlt in der neuen Farbgebung cremeweiß und rot. Das Gebäude wird nun noch einen großen Schriftzug „Bürgerhaus Hochstadt“  auf der Parkplatzseite und eine kleinere Variante am Eingang erhalten, um die Orientierung für Auswärtige zu erleichtern sowie die Fassadengestaltung aufzulockern. Gleichzeitig laufen noch Arbeiten im Foyer. darunter der Einbau einer behindertengerechten WC-Anlage.

Rund 1,4 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket des Landes Hessen haben der Stadt Maintal die Sanierung des Bürgerhauses Hochstadt ermöglicht. Errichtet wurde das Gebäude in den sechziger Jahren. Nicht nur energetisch war die Einrichtung sanierungsbedürftig, auch die technische Ausstattung war überholt. Die beauftragten Firmen nutzten die Sommerferien, in denen das Haus komplett geschlossen blieb, und gestalteten unter anderem die Außenfassade neu und sorgten für eine insgesamt moderne Dachfläche.

In vollem Gange sind die Arbeiten am Bürgerhaus Hochstadt auch im Inneren. Der Eingangsbereich des Gebäudes hat bereits - ähnlich wie in der Bücherei Dörnigheim und im Maintalbad - anstelle der bisherigen Flügeltüren eine Automatiktür erhalten. „Die Barrierefreiheit war einer der wichtigsten Punkte bei den Umbauten“, erklärt Herbert Begemann, Geschäftsführer der Stadthallen GmbH. Künftig können also auch Rollstuhlfahrer ohne Hilfe den Eingang zum Bürgerhaus benutzen. Dies war bisher nicht möglich. Der Saal und andere innen liegende Räume wurden - bis auf die Fensterfronten - nicht verändert.

Die Maintaler Vereine können mittlerweile Zug um Zug das Bürgerhaus wieder für ihre Aktivitäten nutzen. Daher wird es eine Neueröffnung zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht geben. „Bis alle Arbeiten abgeschlossen sind, wird es Oktober werden. Das entspricht auch dem ursprünglichen Zeitplan“, so Begemann, der sich mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden zeigt. Bis Oktober sei allerdings auch noch viel zu tun.

Im Anschluss an die Arbeiten am Bürgerhaus Hochstadt gehe es in ähnlichem Umfang an das Bürgerhaus in Wachenbuchen, teilt Herbert Begemann mit. Dort sollen vergleichbare Maßnahmen erfolgen, allerdings in kleinerem Umfang. Das Dach des Gebäudes wurde bereits in den vergangenen Jahren saniert, auch die Fenster im Saal wurden schon ausgetauscht. Nun sollen die übrigen Räume ebenfalls neue Scheiben erhalten. Die Fensterfront in den Lagerräumen soll komplett entfallen und durch Oberlichter ersetzt werden. Die auffälligste Veränderung dürfte der Anbau eines Umkleide- und Sanitärtraktes an der Westseite des Bürgerhauses sein. Die Kegelbahn im Keller wird dagegen ersatzlos abgebrochen. Weil die Kosten von rund 1,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket kommen, müssen die Arbeiten bis Oktober 2011 abgeschlossen sein.

 

Hessischer Verdienstorden für Kurt Denk                                                            20.08.2010

Ungewöhnliches Engagement kann auch eine außergewöhnliche Ehrung beinhalten. „Unser Land und unsere Gesellschaft brauchen Menschen, die ihr Wissen, ihr Können und ihr Tun zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen2, leitete Ministerpräsident Roland Koch (CDU) gestern in der Staatskanzlei zu Wiesbaden eine festliche Feierstunde ein, in deren Mittelpunkt acht Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen standen, die mit dem Hessischen Verdienstorden die höchste Auszeichnung des heimischen Bundeslandes ausgehändigt bekamen. Unter ihnen befand sich auch der Maintaler Unternehmer und ehemalige deutsche Ironman-Präsident Kurt Denk (rechts), dem Roland Koch auch für seinen entschiedenen Kampf gegen das Doping im Sport dankte. Die Frankfurter Sparkasse Ironman Europameisterschaft bezeichnete der Ministerpräsident als „unverrückbares Markenzeichen für die Mainmetropole und die Region“, Denks Aufbauarbeit hob er als „gigantische unternehmerische Leistung“ hervor Ein ausführlicher Bericht folgt in der Samstagsausgabe.

Als Roland Koch auf Kurt Denk zu sprechen kam, rief er die erste persönliche Begegnung in lebhafte Erinnerung. „Es war während einer Klausurtagung in Hanau. Ich war zwar vorgewarnt, hatte aber keine Ahnung.“ Was sich ändern sollte. Denn nachdem ihm Denk seine Vorstellungen vorgetragen und damit einhergehende Probleme erörtert hatte, schloss sich der Ministerpräsident mit Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth kurz und segnete die Sache schließlich ab. Längst ist aus dem Laien Roland Koch ein Ironman-Fan und Startschuss-Experte geworden, längst haben Hochachtung und Respekt eine distanzierte Haltung abgelöst. Was auch die schriftliche Einladung in die Staatskanzlei verdeutlichte: „Es ist Ministerpräsident Roland Koch ein besonderes Anliegen, Ihnen die Auszeichnung persönlich zu überreichen.“

In seiner Laudatio bezeichnete Roland Koch den in Dörnigheim geborenen und in Hochstadt wohnenden Kurt Denk als „Vater und Gestalter eines unverrückbaren Markenzeichens für Frankfurt und die Region.“ Auch würdigte er eine „gigantische unternehmerische Leistung“, vergaß in diesem Zusammenhang nicht, den im Hintergrund wirkenden Mitstreitern und Helfern zu danken. Die höchste Auszeichnung des Landes gelte ihnen daher ebenso wie Familie und Freunden.

Der Ministerpräsident weiter: „Sie haben es vom ersten Moment an verstanden, mit viel Weit­blick und logistischem Verständnis eine zukunftsfähige Großveranstaltung mit vielen Sponsoren und Helfern zu konzipieren, die im Ergebnis das Rhein-Main-Gebiet nicht nur sportlich und wirtschaftlich bereichert, sondern auch einen Großteil der Einwohner mit einbezieht.“ Sowohl der Ironman in Frankfurt als auch jener in Wiesbaden hätten längst nicht nur einen nationalen, sondern auch einen internationalen Stellenwert erreicht.

Auch auf das soziale Engagement des ehemaligen Ironman-Präsidenten kam Roland Koch zu sprechen. So spende Denk aus weiteren Wettbewerben wie „Ironkids“ oder „NightRun“ die Erlöse aus den Startgeldern für karitative Zwecke, insbesondere für die Sporthilfe Hessen. Nicht vergessen wurde die geradlinige Haltung im Anti-Doping-Kampf:  „Er ist zu einem Schwerpunkt in Ihrem Handeln geworden.“ Denk habe sich als Organisator einer Privatveranstaltung stets für einen sauberen Sport eingesetzt und die Richtlinien der Nationalen Anti-Doping-Agentur für „seine“ Wettkämpfe als verbindlich angesehen. So seien entsprechende Erklärungen der Wettkämpfer und stichprobenhafte Doping-Tests Voraussetzungen für eine Teilnahme.

Ehe die Feierstunde in der Staatskanzlei mit einem Empfang des Ministerpräsidenten ausklang, richtete Roland Koch eine Bitte an die Geehrten. „Tragen sie den Hessischen Verdienstorden bei jeder passenden Gelegenheit, um ihren Mitmenschen aufzuzeigen, dass es lohnt, Außergewöhnliches zu leisten.“ So könne die höchste Auszeichnung des Landes auch als Motivationshilfe dienen.         

 

 

Hochstadts Nachwuchs freut sich über Außensportanlage                               28.08.2010

Grundlegende Sanierung des Geländes an den beiden Schulen

Der Regenguss, der die Gäste der Einweihungsfeier an der Außensportanlage von Fritz-Schubert- und Adolph-Diesterweg-Schule gestern Morgen gegen 9.30 Uhr begrüßte, passte überhaupt nicht zum Anlass. Denn die grundlegend sanierte Anlage sorgte sowohl bei Schülern, Lehrern als auch Eltern für strahlende Gesichter.

Aus dem Investitionsprogramm des Landes Hessen hatte der Main-Kinzig-Kreis 300.000 Euro verwendet, um die Anlage zu erneuern. Erster Kreisbeigeordneter Günter Frenz (CDU) zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Saniert wurden die 75 Meter-Laufbahn, die Weitsprunggrube und das Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag. Außerdem erfolgte eine Teileinzäunung des Sportgeländes mittels Stabgitterzaun. Da es in den vergangenen Monaten immer wieder spät abends oder nachts zu Vandalismus auf dem Gelände der beiden Schulen gekommen ist, ist nun auch geplant, das Gelände komplett einzuzäunen. Über die Form der Einzäunung diskutierte gestern bei der Einweihungsfeier Günter Frenz mit Altlandrat Karl Eyerkaufer (SPD), Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU), zuständigen Fachleuten des Landratsamtes und mit den Schulleitern Maria Schlör-Konken (Schubertschule) und Werner Brodt (Diesterwegschule).

Ansonsten herrschte aber trotz des wolkenverhangenen Himmels eitel Sonnenschein bei allen Beteiligten. Günter Frenz verwies darauf, dass an den beiden Schulen neben der Sportanlage unter anderem auch die Toilettenanlage der Schubertschule und das Dach der Diester­weg­schule saniert wurden beziehungsweise werden. Für die Baumaßnahmen an der Schubertschule wurden laut Frenz 364.000 Euro aufgewendet. „Jene an der Diester­wegschule belaufen sich auf rund 450.000 Euro“, so der für Schulen und Finanzen zuständige Kreisdezernent. In diesen Summen sind auch die 300.000 Euro für die Sportanlage enthalten, erläuterte der Kreisbeigeordnete. Noch größere Instandsetzungsarbeiten dürfte es an beiden Schulen vermutlich 2012 geben - wenn die Landesmittel fließen. Denn an beiden Schulen sind auf Dauer umfangreiche Brandschutzsanierungen unumgänglich.

Von der Außensportanlage sollen übrigens nicht nur die Schüler profitieren, sondern auch die Hochstädter Vereine, allen voran der Turnverein und der 1. FC Hochstadt. Die Kinder der Schubertschule zeigten ihre Freude gestern unter anderem mit dem tollen Bewegungslied „Theo, Theo“. Die Mädchen stellten außerdem in Sachen Fußball ihr Können auf der erneuerten Anlage unter Beweis. Und die Diesterwegschüler demonstrierten, dass sie beim Baseballspielen einiges drauf haben.

 

Publikum erliegt Zauber der Poesie                                                                      30.089.2010

Erste Hochstädter Lyriknacht fasziniert die Zuhörer

Die Erste Hochstädter Lyriknacht. Sie ist Teil des literarischen Vermächtnisses von Horst Bingel. Der 2008 verstorbene Schriftsteller, der einst sein erstes Gedicht an die Tapete seiner Hochstädter Mansarde schrieb, engagierte sich zeitlebens für das Zusammentreffen von Autoren sowie von Autoren und Lesern. Die Horst Bingel-Stiftung, von seiner Witwe Barbara Bingel ins Leben gerufen, setzt dieses Anliegen fort. Die Erste Hochstädter Lyriknacht, die am Freitagabend in der evangelischen Kirche Hochstadt stattfand, bot sowohl etablierten als auch jungen Autoren die Möglichkeit, ihre Gedichte einem Publikum vorzustellen.

Es waren große Namen der deutschen Literaturszene, wie Wulf Kirsten, aber auch junge Autoren, die noch am Anfang ihres Weges stehen, die federleichte, verspielte, bedeutungs­schwere und anrührende Worte in die Stille der Kirche trugen. Für die musikalische Begleitung sorgte das formidable Duo Waldemar Szymanski (Violine) und Vitali Barna (Klavier) aus Offenbach. Die Moderation lag bei Ernst Buchholz, dem ehemaligen Leiter der Offenbacher Stadtbücherei.

Es war ein schillerndes Spektrum, das die Autoren mit ihren lyrischen Naturbetrachtungen, Landschaftsbeschreibungen, kritischen Zeitreflexionen und tiefen Einblicken in die Gefühlswelt boten. Umrahmt wurde der Abend dabei von den Worten Horst Bingels, gelesen von Wulf Kirsten und Harry Oberländer.

 

„Erdlebenbilder“ titelt die Sammlung von Gedichten von Wulf Kirsten, aus welcher der 1934 in Sachsen geborene Autor und ehemalige Stadtschreiber von Bergen (1999 / 2000) vorlas. Er selbst bezeichnet sich als „Protokollant“, ist ein aufmerksamer Naturbeobachter, der in seinen Gedichten eine Idylle einfängt, die in der Moderne verloren scheint. „Starenwolke“, „Fledermausabend“ oder „Die Fähre“ waren einige der Gedichte, die er am Freitagabend vortrug. „Das Drehkreuz“ kann dabei beispielhaft für die Vergänglichkeit der ländlichen Idylle verstanden werden, die Kirsten in seinen reichen Worten noch einmal auffängt.

Ein Dichter, der sich ebenfalls durch die Landschaft bewegt und in atmosphärisch dichten Bildern die Naturverbundenheit beschwört, ist Olaf Velte. Dabei fließen in seine Betrachtungen unverkennbar seine Erfahrungen als Schafzüchter, die Nähe zu den Tieren, der Landschaft und den Lebenszyklen ein sowie die Erlebnisse bei Wind und Wetter, wenn „Regen gießt, wie aus zerschlagenen Fässern“. Bei Moritz Anton Gause gerät bei den Landschaftsbeschreibungen zusätzlich ein Gegenüber in den Blick, greift der junge Autor das Miteinander, Begegnungen und Abschiedsszenen einer jungen Liebe auf. Dabei haben moderne Begrifflichkeiten wie der Wackeldackel oder die Kurzmitteilung „sms" in die Sprache des Dichters ganz selbstverständlich längst Einzug gehalten.

Die jüngste Autorengeneration war mit der Abiturientin Jana Freund sowie den Schülern Faruk Hogic und Amanda King vom Albert-Einstein-Gymnasium vertreten. Dem Mut, den die jungen Erwachsenen aufbrachten, indem sie ihre Gedichte einem Publikum vorstellten und da

mit einen Blick in ihre Seele erlaubten, gebührt große Achtung. Inhaltlich widmeten sich die drei jungen Schriftsteller ganz unterschiedlichen Themen, reflektierten ernst und nachdenklich über Krieg, Leiden und Tod, fassten den Trennungsschmerz nach einer unglücklichen Liebe oder das Glücksgefühl der Zweisamkeit in Worte.

So genannte „Dinggedichte“ präsentierte Carolin Dabrowsky. Die gelernte Verlagsbuchhändlerin und freie Schriftstellerin geht in ihren poetischen Werke assoziativ vor, umreißt Eindrücke schlaglichtartig und schafft dadurch Raum zwischen den Worten, Raum, in dem sich neue Bilder und Vorstellungen entwickeln können. Mit einer fesselnden Vortragsweise, die das Publikum förmlich an den Lippen von Safiye Can hängen ließen, stellte die Autorin eigene Übersetzungen türkischer Schriftsteller vor, deren Gedichte mal wortgewaltig, mal amüsant-verspielt daherkamen.

Es waren die Worte des Schriftstellers und freien Journalisten Harry Oberländer. der Gedichte aus seinem Zyklus „Chronos Krumau“ vorstellte und auch den Werken Horst Bingels noch einmal Raum gab, weiche die grandiose Erste Hochstädter Lyriknacht beschlossen. Im Anschluss bot sich dann noch die Möglichkeit für einen Gedankenaustausch.

 

An zwei Tagen das Angebot ausgebaut                                                               31.08.2010

Diesterwegschule startet pädagogische Mittagsbetreuung

Der Antrag der Adolph-Diesterweg-Schule in Hochstadt auf pädagogische Mittagsbetreuung ist vom Kultusministerium genehmigt worden und wird in Kürze umgesetzt. „Wir starten am 8. September mit dem neuen Angebot, können allerdings nicht ganz so viel anbieten, wie zunächst gedacht, weil wir nur eine halbe statt einer ganzen zusätzlichen Lehrstelle zugeteilt bekamen“, erklärt Schulleiter Werner Brodt.

Die pädagogische Mittagsbetreuung gehört zu einer von drei Stufen, die zur Ganztagsschule führen. Sie ist die Vorform der offenen Ganztagsschule und macht den Schülern Angebote für den Mittag und Nachmittag. Während die offene Ganztagsschule nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm anbietet, bilden Freizeit und Unterricht bei der gebundenen Ganztagsschule eine Einheit und sind verpflichtend.

Seit Juni hat das Lehrerkollegium der Adolph-Diesterweg-Schule zusammen mit Schulleiter Werner Brodt die pädagogische Mittagsbetreuung vorbereitet und bekam hierfür für das neue Schuljahr 2010 / 2011 eine halbe zusätzliche Lehrerstelle genehmigt. „Wir haben die Zusage, dass wir im Schuljahr 2011 / 2012 eine weitere halbe Stelle bekommen“, erklärt Brodt, der eigentlich schon jetzt mit einer ganzen Stelle gerechnet hatte.

Betreuung findet an zwei Tagen statt

Entsprechend musste das Konzept der Schule für die pädagogische Mittagsbetreuung überdacht werden. „Wir haben unser Angebot halbiert, empfinden das jedoch nicht als Nachteil. So haben wir die Möglichkeit, zu schauen, was ankommt und was nicht“, erklärt der Schulleiter. Statt an vier Tagen findet die pädagogische Mittagsbetreuung nun an zwei Tagen immer mittwochs und donnerstags statt. „Wir haben im Vorfeld die Eltern befragt, um zu erfahren, wie die Resonanz sein wird. Mittlerweile gibt es 41 Anmeldungen, insgesamt haben wir 79 Schüler“, zeigt sich Brodt erstaunt und zufrieden über die zahlreichen Anmeldungen.

Die pädagogische Mittagsbetreuung beginnt um 12.40 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen, es folgen eine freiwillige Entspannungsphase, Hausaufgabenhilfe, die Arbeitsgemeinschaften und Förderkurse. Schulende ist um 14.55 Uhr. Während der Betreuungszeit kümmern sich immer drei Lehrer um die Schüler.

Das Mittagessen bezieht die Schule über einen Caterer. „Wir haben erst Probe gegessen und uns dann entschieden“, so Brodt. Momentan seien die Räumlichkeiten, in denen das Essen eingenommen wer de, noch nicht optimal. „Wir müssen zunächst in der Lehrküche unterkommen, planen aber mit dem Nebenraum, der Cafeteria, die zur Zeit aber noch anderweitig belegt ist“, informiert der Schulleiter. Gegessen werden soll in mindestens zwei Schichten. „Wir werden sehen, wie es funktioniert“, so Brodt. Nicht optimal sei auch die Ausstattung der Küche. „Uns wurde eine Komplettausstattung für die Cafeteria vom Kreis zugesagt. Das klappt in diesem Jahr jedoch nicht mehr, so dass der Schule nichts anderes übrig bleibt, als zu improvisieren.“

Dem Mittagessen schließt sich eine Entspannungsphase an. In dieser Pause wird es Angebote von den Lehrern geben, die Schüler sind jedoch nicht gezwungen, daran teilzunehmen. Danach folgt die Hausaufgabenhilfe. Für Schüler der Klassen eins bis vier sind 20 bis 30 Minuten angedacht, ältere Mädchen und Jungen haben 40 Minuten Zeit. Für Kinder, die keine Hausaufgaben zu erledigen haben, werden Beschäftigungsangebote bereit gehalten. Zu den Nachmittagsangeboten in Arbeitsgruppen und Förderkursen gehören viele sportliche Möglichkeiten, aber auch Kreativangebote wie Töpfern und Theater. Ab Klasse fünf gibt es die Möglichkeit, ein spezielles Englisch-Angebot zu besuchen.

Generell haben ältere Schüler die Gelegenheit, ein Angebot der beruflichen Orientierung wahrzunehmen. Hier erhalten sie Tips für Bewerbungen. Unterstützung erhält die Schule von der Agentur für Arbeit, die einen Mitarbeiter vorbeischickt. Wer sein Kind bei der pädagogischen Mittagsbetreuung der Adolph-Diesterweg-Schule anmelden möchte, kann dies zunächst monatlich tun. „So können wir besser planen“, erklärt Brodt. Die Kosten betragen pro Essen drei Euro, belaufen sich in der Woche also auf sechs Euro pro Kind.

 

Hinter 400 Jahre alten Mauern                             

Immer häufiger übernachten Feriengäste im Hochstädter Obertor

„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter“, lautet ein bekannter Satz in einem Märchen der Brüder Grimm. Zwar ist das Märchen französischen Ursprungs, hätte aber genausogut im Obertor in Hochstadt stattfinden können. Dieser Turm ist schon über 400 Jahre alt. Er war früher Teil der Befestigungsanlage. doch einen Pförtner gibt es dort schon lange nicht mehr. Seit Sommer 2009 dient er als Ferienwohnung der etwas spezielleren Art.

Das Obertor in Hochstadt soll 1589  errichtet worden sein. Damals wurde das Tor durch den Schweinehirten auf- und zugeschlossen, der im Haus neben dem Tor wohnte (Hirtenhaus).

Später wurde ein Pförtner bestellt, der das doppelflüglige Holztor öffnete und schloß. „Die Angeln des Tores und die Löcher für den Sperrbalken sind noch heute zu sehen, ebenso eine Öffnung in der Decke des Torbogens, durch die man Steine, Pech oder heißes Wasser auf mögliche Feinde schütten konnte“, informiert Heimatchronist Peter Heckert.

Übernachtung der besonderen Art

Eine Übernachtung im Wahrzeichen des Stadtteils Hochstadt, dem Obertor, das Teil der mittelalterlichen, noch weitgehend erhaltenen Ringmauer ist, ist sicherlich etwas Besonderes. Doch dieser Gedanke war nicht vorherrschend, als sich die Eigentümerin Ursula Kromat dazu entschloss, das Obertor an Touristen zu vermieten. „Wir haben die Räumlichkeiten im August 2008 gekauft. Im Februar 2009 sind wir in das sich an den Turm anschließende Hirtenhaus gezogen. Das Obertor sollte als Gästezimmer für unsere Verwandten und Freunde dienen“ so Kromat.

Weil die Räumlichkeiten jedoch immer wieder über einen längeren Zeitraum leer standen, entschied sich Ursula Kromat dazu, das Obertor zur Ferienwohnung umzugestalten. Im Turm gibt es zwei Zimmer, die übereinander liegen. Unten, direkt über dem Torbogen, befindet sich das Wohnzimmer, im Obergeschoss das Schlafzimmer. Bad und Küche wurden im angrenzenden Hirtenhaus eingerichtet.

Die Idee vom Wohnen im Turm kam schnell gut bei den Gästen an. Zu Beginn waren es hauptsächlich Angehörige von Hochstädtern, die bei einem Besuch ihrer Verwandtschaft im Obertor Unterschlupf suchten. „Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass sich im Turm eine Ferienwohnung befindet“, erklärt Ursula Kromat, die immer häufiger Gäste im Obertor begrüßen darf. Sogar aus Amerika gab es schon Gäste. Ein Vater mit seinen zwei Kindern sei im Internet auf das Hochstädter Wahrzeichen aufmerksam geworden und habe dort genächtigt. Des Weiteren gebe es ein älteres italienisches Ehepaar, das einmal im Jahr seine Enkel in Hochstadt besuchen komme. Gerne würden auch Geschäftsleute die Turm-Wohnung anmieten.

Die Entscheidung, das Obertor in eine Ferienwohnung umzuwandeln, bereut die Eigentümerin keinesfalls. „Es macht großen Spaß, wenn Gäste vor Ort sind. Ich beantworte gerne alle Fragen und habe auch meistens eine Antwort parat. Häufig gibt es Fragen zu Wandermöglichkeiten in der Umgebung. Der ungewöhnlichste Wunsch war ein Oliven-Entkerner, doch auch hier konnte ich weiter- helfen“, freut sich Kromat.

Die Ferienwohnung im Obertor ist voll ausgestattet. Es gibt einen eigenen Zugang über eine mehr als 400 Jahre alte steile Treppe, für deren Erklimmen die Gäste gut zu Fuß sein sollten. Ansonsten ist alles da, was in einem gepflegten Wohnraum vorhanden sein sollte. Sogar der Blick auf die Frankfurter Skyline ist inklusive. Allerdings müssen sich die Gäste selbst verpflegen, was in Hochstadt kein Problem ist. Supermarkt und Bäcker sind gut erreichbar.

Das Obertor wird in Maintal zahlreichen Bürgern bekannt sein. Dass es mittlerweile möglich ist, dort ein romantisches Wochenende zu verbringen, das wussten jedoch vermutlich nur Wenige [Frau Kromat ist mit ihrem Lebensgefährten Bockstahler bald darauf in eine Wohnung in der Wachenbucher Straße 18 gezogen, weil ihnen das Treppensteigen in  dem Haus zu mühselig war. Auch wurde die Frage gestellt, ob nicht eine gewerbliche Nutzung vorliege].

 

Unter der neuen Leitung  geht es nun schwungvoll voran                                16.10.2010.

Vokalchor TonArt wird jetzt von Damian H. Siegmund instudiert -

Der Hochstädter Vokalchor TonArt war über viele Jahre hinweg eng mit dem Namen Andrea Tetens verbunden. Die Bischofsheimer Kantorin hat mit den Sängern zahlreiche Konzerte ein- studiert und präsentiert, die beim Publikum weit über Maintals Grenzen hinweg für Begeisterung sorgten. Nachdem sie nach ihrem Mutterschaftsurlaub im Frühjahr des vergangenen Jahres ihre Kantorenstelle wieder übernommen hatte, war es zeitlich so eng geworden, dass sie die Leitung der TonArt abgeben musste.

Zunächst übernahm Rainer Wahl die Leitung der Maintaler Gesangsformation. Da es aber auch bei ihm Terminprobleme gegeben hat, trennten sich die Wege nach gut einem Jahr bereits wieder. Durch einen Aushang an einer Frankfurter Hochschule wurde nun Damian H. Siegmund auf den Hochstädter Chor aufmerksam und nahm mit ihm Kontakt auf. „Die ersten Gespräche und dann auch die Proben verliefen gut, so dass ich seit Mai in Amt und Würden bin, mich sehr über das gemeinsame Arbeiten mit den Damen und Herren der TonArt freue“, so der studierte und examinierte Chorleiter, der in Dorn-Assenheim in der Wetterau lebt.

Sein Studium hat der 1956 geborene Siegmund an der Mainzer Johannes Gutenberg-Univer­sität absolviert, unter anderem bei dem Komponisten und Professor Rudolf Desch. Bei ihm studierte er auch Komposition. Ab 1986 war Damian H. Siegmund überwiegend pianistisch tätig. An der Frankfurter Waldorfschule wirkt er so auch als Klavierbegleiter für Eurythmie. Als Chorleiter war er bei einigen renommierten Formationen tätig. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Damian H. Siegmund als neuen Leiter Unseres Chors gewinnen konnten. Die Zusammenarbeit macht sehr viel Spaß und wir blicken nun zuversichtlich auf unsere kommenden Konzertprojekte“, zeigte sich Sänger Gerhard Rauch im Tagesanzeiger-Gespräch für die nähere Zukunft optimistisch.

In den Proben werden neue Lieder einstudiert, an der musikalischen Grundrichtung der TonArt soll sich aber nichts ändern. Schwungvolle Songs aus den Bereichen Pop. Rock 'n'Roll, Gospels, aber auch gewitzte deutsche Titel zählen zum Repertoire der momentan neun Frauen und sechs Männer, die sich immer freitags ab 21 Uhr zu den Proben im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt treffen. Dort werden Ende März kommenden Jahres auch zwei große Konzerte stattfinden, auf die sich die vielen Anhänger der Hochstädter Sänger schon freuen können.

Der nächste größere Auftritt der TonArt ist allerdings bereits für dieses Jahr geplant. „Wir werden uns wieder mit einem rund 45 Minuten langen Konzert mit Weihnachtsliedern am Hochstädter Weihnachtsmarkt beteiligen. Es findet am Samstag, 4. Dezember, um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Hochstadt statt“, laden Damian H. Siegmund und Gerhard Rauch alle Interessierten bereits jetzt ein. Erklingen werden unter anderem deutsche und englisch­sprachige Lieder zum Weihnachtsfest.

Der neue Chorleiter hebt nicht nur die Qualität der Formation hervor, sondern betont ebenso das gute zwischenmenschliche Klima. Die Sänger sitzen so nach den Proben am Freitagabend noch länger zusammen und tauschen sich nicht nur über ihr musikalisches Hobby aus. Neue Sänger sind im übrigen willkommen. Ansprechpartnerin ist Isolde Kegelmann, Telefon (0 61 81) 43 15 74. Näheres zu dem Chor findet sich auch im Internet.

 

 

Ein wahres Schmuckstück im Hochstädter Ambiente                                         18.10.2010

Fachwerkhaussanierung: Kreis honoriert Engagement

Hochstadt ist weit über die Maintaler Stadtgrenzen hinaus bekannt für seine schmucken historischen Fachwerkhäuser. In einem solchen wohnen auch bereits seit vielen Jahren Angelika und Klaus Weber. Ihr Fachwerkhaus wurde nach Schätzungen von Experten zwischen den Jahren 1470 und 1540 gebaut. Bereits seit vielen Jahrzehnten ist es im Familienbesitz.

Nun ist auch der Main-Kinzig-Kreis auf dieses Fachwerkhaus aufmerksam geworden und attestiert dem Ehepaar Weber, dass es sich vorbildlich um den Erhalt des Hauses kümmere. Kürzlich haben die Webers die Außenfassade saniert und verschieferten auch die Wetterseite. Landrat Erich Pipa honorierte diese Arbeit jetzt durch die Übergabe eines Schecks in Höhe von 2.500 Euro, den er dem Ehepaar vor wenigen Tagen in der Hochstädter Altstadt übergab.

Der Denkmalbeirat des Main-Kinzig-Kreises war bei einem Besuch in Hochstadt zu dem Ergebnis gekommen, dass Angelika und Klaus Weber die Sanierung des äußeren Erscheinungsbildes ihres Fachwerkhauses außerordentlich gut gelungen sei. Davon konnte sich auch Landrat Erich Pipa bei seinem Termin vor Ort ausführlich überzeugen.

„Ihr Haus ist ein wahres Schmuckstück für das Erscheinungsbild des Stadtteils Hochstadt“, erklärte Pipa bei dem Rundgang. Bereits vor 25 Jahren unterstützte der Main-Kinzig-Kreis die damals umfangreichen Sanierungsarbeiten.

Dass die Eheleute Weber außerordentlich gerne in dem Kulturdenkmal wohnen, erläuterten sie im Gespräch mit dem Landrat. Auch wenn die Sanierungsarbeiten oftmals von „Überraschungen“ geprägt seien und sie am Ende teurer ausfielen als ursprünglich angenommen, lieben die Webers ihr Fachwerkhaus. Für die Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises bedankten sich die beiden Hochstädter herzlich beim Landrat.

[Professor von Staden schätzt das Wohnhaus auf das 17. bis 18. Jahrhundert. Aber auch diese Angabe dürfte noch zu hoch gegriffen sein, weil die Experten nur von der Art des Fachwerks ausgehen. Über der Haustür steht aber „K.H. 1822“. Die Bewohner deuten das auf  Konrad Hofacker, der nach der Familienüberlieferung das Haus umgebaut habe. Doch Konrad Hofacker ist erst 1849 geboren und durch die Heirat 1874 nach Hochstadt gekommen. Er kann also mit der Inschrift über dem Türbalken nicht gemeint sein.

Die Initialen sind aber zu deuten auf „Johann Kaspar Hensel“ (Rufname: Kaspar), der von 1787 bis 1838 lebte und wie seine Nachkommen ein Zimmermann war. Er heiratete 1814 und baute acht Jahre später das Haus. Dieses war sozusagen sein Meisterstück. Daß er dafür traditionelle Formen des Fachwerks übernahm, ist nur verständlich, aber nicht Zeichen eines hohen Alters des Hauses. Sicherlich stand 1822 an dieser Stelle auch schon ein Haus. Vielleicht hat er von diesem die Art des Fachwerks übernommen, so daß die Experten das hohe Alter annahmen. Daß Kaspar Hensel etwa nur den Türsturz erneuert und seinen Namen darauf gesetzt hätte, ist wohl unwahrscheinlich, denn wenn er schon Zimmermann war, dann wollte er auch etwas Richtiges schaffen. Die ehemalige Scheune oberhalb des Wohnhauses hat nur schwaches Fachwerk und  ist also jünger.

 

Arbeiten am Bürgerhaus stehen kurz vor dem Abschluß                                               20.10.2010

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

Seit Monaten wird im und am Bürgerhaus in Hochstadt emsig gewerkelt, doch die endgültige Fertigstellung der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen ist nicht mehr fern. Wie Wolfgang Förster von der städtischen Gebäudeverwaltung berichtet, ist der Abschluss der Arbeiten für die erste Novemberwoche geplant. „Wir haben in den vergangenen Monaten die energetische Sanierung des gesamten Gebäudes vorgenommen und auch optisch den Gesamteindruck aufgewertet“, so Förster.

Die für die Besucher offensichtlichsten Veränderungen sind die Neugestaltung der Fassade an der Parkplatzseite mit der großen Aufschrift „Bürgerhaus Hochstadt“ sowie der neue Eingangsbereich. Automatische Schiebetüren sorgen hier für einen behindertengerechten Zugang von der Bahnhofstraße. Das neue, großzügige Vordach aus Stahl und Holz bietet einen guten Witterungsschutz. Außerdem verfügt das Objekt jetzt über behindertengerechte WC-Anlagen in beiden Geschossen.

Zur Zeit werden die Außenanlagen hergestellt. Hier war zunächst eine gründliche Abdichtung des Fundaments notwendig, um eindringendes Regenwasser abzuhalten. Wie Geschäftsführer Herbert Begemann von der Stadthallen GmbH dazu ergänzt, laufen die restlichen Arbeiten im Bürgerhaus Hochstadt Zug um Zug aus. „Wir werden keine offizielle Neueröffnung haben, denn der Spielbetrieb und die Übungsstunden der Vereine sind bereits seit mehreren Wochen wieder in vollem Gange. Die restlichen Baumaßnahmen tangieren diesen Betrieb nur am Rande“, sagt er.

Erste größere Saalveranstaltung im sanierten Bürgerhaus ist der Käwern-Ball, die Auftaktveranstaltung der Hochstädter Karneval-Gesellschaft zur neuen närrischen Kampagne 2010 / 2011, am Samstag, 13. November, um 20 Uhr.

 

„Eine Missachtung der Stadt Maintal"                                                                 03.11.2010

SPD-Fraktionschef kritisiert Schließung der Arbeitsagentur

Während Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) Verständ für die angekündigte Schließung der Maintaler Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit aufbringt, kritisiert der SPD-Fraktionschef Karl- Heinz Kaiser die Entscheidung der Hauptagentur in Hanau scharf. Wie berichtet. gab der Geschäftsführer der Hanauer Arbeitsagentur, Johann Rausch, am Montag die Schließung der Geschäftsstelle im Moosburger Weg zum 15. Dezember bekannt. Unter anderem begründete Rausch dieses Vorgehen mit „Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr sowie der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“. Die Agentur für Arbeit in Hanau am Hauptbahnhof sei für die Bürger in Hochstadt, Dörnigheim, Bischofsheim und Wachenbuchen „mittlerweile sogar leichter zu erreichen“, als die Geschäftsstelle im Moosburger Weg.

Diese Äußerungen nennt Karl-Heinz Kaiser schlicht eine „Unverschämtheit“. „Sollen die Maintaler vielleicht mit dem Auto an den Bahnhof Maintal-Ost fahren, dort ihr Auto abstellen und dann mit der Regionalbahn nach Hanau fahren, um dort die Arbeitsagentur aufzusuchen?“, fragt der SPD-Fraktionschef mit beißender Ironie - denn schließlich befindet sich der Parkplatz am Bahnhof Maintal-Ost auf Hochstädter Seite direkt an der bald ehemaligen Maintaler Arbeitsagentur.

Kaiser bezeichnet die fadenscheinigen und realitätsfernen Begründungen von Rausch als „Schönrederei“. Vielmehr sei es doch wohl so, dass die Bundesagentur für Arbeit Einsparungen vornehmen müsse, die ihr von der Bundesregierung vorgeben würden. „Die Entscheidung. eine Geschäftsstelle zu schließen, die für eine Stadt mit 38.000 Einwohnern zuständig ist, zeigt, wie es um die Wertschätzung Maintals bei den Verantwortlichen der Arbeitsagentur steht“, lassen Kaisers Ausführungen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Ganz anders sieht Bürgermeister Erhard Rohrbach die Entscheidung. „Es war bereits längere Zeit abzusehen, dass es zur Schließung der Geschäftsstelle kommen würde. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat nun ihren Teil dazu beigetragen, diese zu beschleunigen. Mit Bus oder Regionalbahn kommen die Maintaler recht schnell zur Hauptagentur nach Hanau. Dort wird auch der komplette Service der Agentur für Arbeit angeboten. Das war in der Maintaler Geschäftsstelle schon länger nicht mehr der Fall“, argumentiert der Rathauschef.

In das Gebäude am Moosburger Weg, das sich in Privatbesitz befindet, soll zum 1. Januar kommenden Jahres das Kommunale Center für Arbeit (KCA) des Main-Kinzig- Kreises einziehen. Dessen Büros befinden sich derzeit noch auf der Dörnigheimer Seite des Bahnhofs Maintal-Ost an der Berliner Straße, beziehungsweise an der Bahnhofstraße. „Das KCA, das sich um die Langzeitarbeitslosen und die Hartz IV- Empfänger kümmert, bleibt somit ja als direkte Anlaufstelle für die betroffenen Bürger vor Ort“, versucht Bürgermeister Erhard Rohrbach, die Schließung der Maintaler Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit ein wenig zu relativieren.

 

Auszeichnung für „Apfelweinpapst“ Kurt Hensel                                                            17.10.2010

Zum traditionellen Familiennachmittag hatte am vergangenen Sonntag der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Hochstadt eingeladen. Die Mitglieder saßen bei Kaffee und Kuchen bei- einander und verbrachten einige gemütliche Stunden. Zudem ehrte der Erste Vorsitzende des Kreisverbandes, Günther Goldacker verdiente Mitglieder Bei Kurt Hensel, unter den Mitgliedern auch „Apfelweinpapst“ genannt, bedankte sich der OGV für seine langjährige Tätigkeit als Kellermeister Er sorgte in den vergangenen 40 Jahren dafür, dass der Schoppen des OGV Hochstadt für ranghohe Plätze bei zahlreichen Apfelweinprämierungen ausgezeichnet wurde letztmalig 2008 mit dem ersten Platz. Weitere Auszeichnungen erhielten Theodor Schusch­kow für 25 Jahre Mitgliedschaft, Fritz Schürhoff (linkes Bild) wurde die Urkunde sowie die Goldene Nadel für 50 Jahre Vereinstreue überreicht. Das rechte Bild zeigt die Jubilare des OGV (von links): Günter Goldacker, Erster Vorsitzender des Kreisverbands, Sabine Meiners, Erste Vorsitzenden des OGV Hochstadt,  Armin Schubert, Erster Kassierer, Willi Lapp. Alterspräsident Theodor Schuschkow und Kurt Hensel.

 

Ein Fenster in die Vergangenheit                                                                          22.11.2010

„Heimat-Museum Maintal“ feiert 25-jähriges Bestehen

25 Jahre, ein Vierteljahrhundert. In der Geschichtsschreibung ist dieser Zeitraum gerade einmal ein Wimpernschlag. Dennoch hat der Verein „Heimat-Museum Maintal“ seit seiner Gründung 1985 viel unternommen, um die Historie Maintals gegenwärtig zu halten und auch für nachfolgende Generationen erlebbar zu machen. Die akademische Feier am gestrigen Sonntagnachmittag im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt war Anlass, den Blick noch einmal in die Vergangenheit zu richten.

Mit der Gründung des Vereins „Heimat- Museum Maintal“ ist vor allem ein Name verbunden: Walburga Edeling-Teves. Die Bischofsheimerin gründete 1985 mit zwölf Personen eine Interessengemeinschaft, aus der am 12. November desselben Jahres der Verein „Heimat-Museum Maintal“ hervorging. Bis der Verein selbst jedoch eine Heimat im alten Hochstädter Pfarrhaus fand, vergingen noch einmal zwölf Jahre. Erst seit 1997 unterhält der Verein in den ehemaligen Wohnräumen an der Hauptstraße ein „Museum zum Anfassen“. Die Konzeption der Ausstellung mit Gegenständen des täglichen Bedarfs vermittelt dem Besucher ein anschauliches Bild vom Leben in früherer Zeit. Werkzeuge von Handwerkern, Arbeitsgeräte aus dem Wein- und Obstanbau, eine Küche aus der Zeit um 1900, ein Wäschezimmer und ein Schlafzimmer laden zu einem Ausflug in die Vergangenheit ein, der in der urtümlichen Apfelweingaststube ausklingen kann. „Trotz vorangegangener Widerstände ist es im Grunde doch das erste deutsche Apfelweinmuseum geworden“, auch wenn ein Großteil der Maschinen nicht öffentlich ausgestellt werden könne, wie Peter Heckert in der 51-seitigen Festschrift schreibt, die pünktlich zum Jubiläum des Vereins erschienen ist.

„Der Verein hat umgesetzt, was vor der Einrichtung des Museums gefordert wurde. Das „lebendige Museum' ist Wirklichkeit geworden und damit ein leuchtendes Beispiel für Bürger-Engagement", nannte Altlandrat Karl Eyerkaufer als Schirmherr in seiner Festrede eine wesentliche Charakteristik, welche die Heimatmuseen im Main-Kinzig-Kreis gegenüber staatlichen Museen auszeichne: ihre Lebendigkeit.

Die Möglichkeit, das Wissen über Geschichte nicht nur in Gestalt von historischen Daten aus Büchern zu erhalten, sondern zu sehen und im eigentlichen Sinne des Wortes zu „begreifen“, wie dies im Museum möglich ist, lobte auch Bürgermeister Erhard Rohrbach. Er wünschte den Vereinsmitgliedern auch für die Zukunft engagierte Mitstreiter für die Aufarbeitung der Geschichte, auch mit ihren dunklen Schatten, um diese für folgende Generationen lebendig zu halten.

Wie schnell tradiertes Wissen verloren gehen kann, wenn es nicht bewahrt und gepflegt wird, verdeutlichten die Ausführungen von „Professor Zwerchraal“, seines Zeichens Altphilologe und besser bekannt unter dem Namen Helmut Stein. Mit einem launigen Vortrag erweckte der Hochstädter den Hochstädter Dialekt, den er selbst als Kind von seiner Großmutter Kathari­na Stein gelernt hatte, zum Leben. Munter purzelten fast vergessene Schimpfworte wie „Dor­mel“, „Kamellemuck“ und „Schmul“ durch den Saal und sorgten für Lacher. Auch visuell konnten die Besucher der akademischen Feier sich neuen Filmnotizen von Walter Lenz noch an das alte Maintal erinnern.

Die akademische Feier zum 25-jährigen Vereinsgeschehen war darüber hinaus Gelegenheit, Mitglieder der ersten Stunde zu ehren, von denen jedoch einzig Wolfram Eschelbach an der Feier teilnehmen konnte.

Geschichte zum Mitnehmen bot schließlich die Festschrift, welche die Entwicklung des Vereins „Heimat-Museum Maintal“ und den Aufbau des Museums noch einmal ausführlich darstellt.

 

Sängervereinigung verabschiedet Rudolf Keim                                                   02.12.2010

Im Rahmen eines stimmungsvollen Adventsnachmittags ehren die Hochstädter Sänger ihren langjährigen Dirigenten.

Zum gemütlichen Adventskaffee traf sich die Sängervereinigung Hochstadt am vergangenen Sonntag. Mitglieder und Freunde verbrachten einen sehr schönen Nachmittag im liebevoll dekorierten Saal des evangelischen Gemeindehauses Hochstadt. Dabei verabschiedeten die Mitglieder ihren langjährigen Dirigenten Rudolf Keim.

Zunächst begrüßte die Erste Vorsitzende Helga Keim die Gäste und eröffnete die köstliche Kuchentheke. Die Sängerinnen hatten wieder leckere Kuchen und Torten gebacken. Da blieben keine Wünsche offen. Nach dem Genuss der Köstlichkeiten begann der offizielle Teil, den der Chor mit den Liedern „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ und „Im Stall von Bethlehem“ eröffnete.

Da eine Adventsfeier ohne ein Baritonsolo von Otto Burger undenkbar ist, stellte er das breite Spektrum seines Könnens mit dem Beitrag „Zündet die Lichter der Freude an“ und einer Volksweise aus Schlesien „Was soll das bedeuten“ unter Beweis. Im Anschluss erfreute Burglind Keim mit einer weihnachtlichen Geschichte mit dem Titel „Die kleine Tanne“ Es handelt sich hier um eine kleine Tanne, die mit vielen anderen gepflanzt wurde, um als Weihnachtsbaum verkauft zu werden. Alle freuten sich auf den Heiligen Abend, wenn sie herrlich geschmückt werden. Sie wollten besonders schön aussehen. Die kleine Tanne aber bekam Angst vor Weihnachten, da sie  dann ja wahrscheinlich abgeschnitten und das nicht überleben würde. Sie beschloss, hässlich und schief zu wachsen. Das gelang ihr mit vielen Mühen und Schmerzen, und sie blieb tatsächlich als einziger Baum in der Baumschule stehen, denn keiner wollte die hässliche Tanne. Später wurde sie abgesägt und auf den Abfall geworfen. Die kleine Tanne war tieftraurig. Eine Frau und ihre kleine Tochter kamen vorbei, sahen sie da liegen und nahmen sie mit, um sie zu Hause im Rahmen ihrer Möglichkeiten prächtig und makellos zu dekorieren. Als die Tanne dann so herrlich aussah, strahlte sie und war glücklich. Diese Geschichte stieß bei Anwesenden auf großes Interesse.

Dann erklang ein Glöckchen und alle Gäste schauten erstaunt, denn der Nikolaus kam zur Tür herein und begrüßte alle und hielt einen kleinen Vortrag.

Dirigent Dr. Rudolf Keim, der ja bekanntlich zum Jahresende in den wohl verdienten Ruhestand geht, erhielt vom Nikolaus zwei Päckchen, allerdings sollte er nun auch spontan ein Klavierstück zu Gehör bringen. Dies gelang ihm mit „Yesterday“ hervorragend.

Rudolf Keim bedankte sich vor allem bei den Sängern für ihre Treue. 28 Jahre lang hatte er die musikalische Leitung inne. Er versprach, dem Chor auch nach Ende seiner Dirigier­tätig­keit treu zu bleiben. Im neuen Jahr wird er den Chor im Bass unterstützen unter der Leitung des neuen Dirigenten Ernst Degreif. Dieser war gemeinsam mit seiner Gattin zur Feier er- schienen und wurde allen Anwesenden  vorgestellt.

Im Anschluss wurde Rudolf Keim von der Ersten Vorsitzenden der Sängervereinigung alias „Frau Lllly Lippert vom Kreisdelegiertenverband“ geehrt und verabschiedet. Sie gab einen kurzweiligen und interessanten Rückblick aus der Chronik des Chores. Danach hat Helga Keim die Sänger nach vorn, um ein  Dankeslied für den scheidenden Dirigenten zu singen

„Rudolf, Rudolf, ein Chorleiter nach Maß“. Der Text stammte von Ursula Aurbek. Dann zeichnete Helga Keim den Dirigenten mit der Urkunde zum Ehrenchorleiter aus und ernannte ihn zum Ehrenmitglied- denn Rudolf Keim ist auch als Dirigent schon immer ein Beitrag zahlendes Vereinsmitglied gewesen. Selbstverständlich gab es für den Dirigenten auch ein Abschiedsgeschenk und einen riesigen Blumenstrauß.

Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass alle, die gekommen waren, ein kleines Geschenk erhielten - liebevoll hergestellt und verpackt vom „Weihnachtsengel Ursula“. Zum Abschluss erfreute der Chor mit den Liedern „Maria hat uns einen Sohn geborn“, „This little light of mine“ und gemeinsam mit allen Anwesenden „O du fröhliche“, wobei der Chor mit „Gloria in excelsis Deo“ einfiel. Die Teilnehmer an diesem schönen Nachmittag sangen dann noch einige bekannte Weihnachtslieder - natürlich von Rudolf Keim am Klavier begleitet. So klang eine rundum gelungene und harmonische Veranstaltung aus. Der Chor der Sängervereinigung ist übrigens am Heiligen Abend um 22.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Hochstadt im Rahmen der Christmette mit einigen Liedbeiträgen zu hören.

 

Glockenanlage der Kirche in Hochstadt ist defekt                                                          02.12.2010

Bürgerstiftung und Frauenhilfe stellen jetzt Geld bereit

Beerdigung in Hochstadt und die Glocken läuten nicht - vor ein paar Wochen ist das tatsächlich passiert. Nach fachmännischer Prüfung ist es jetzt amtlich: Die viele Jahrzehnte alte Elektrosteuerung für die Glockenanlage ist definitiv defekt. Nur durch eine vorübergehende „Überbrückung“ können die Glocken der evangelischen Kirche überhaupt bedient werden, aber teilweise auch nur manuell. Dies soll sich dank finanzieller Unterstützung durch die Frauenhilfe und die Bürgerstiftung der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt jedoch in absehbarer Zeit ändern.

„Ein hörbares Wahrzeichen“

„Das Läuten der Kirchturmglocken ist ein hörbares Wahrzeichen unseres schönen historischen Stadtteils und somit nicht aus dem Leben wegzudenken“, sagt Pfarrer Uwe Rau. So sei die hergestellte „elektronische Übergangslösung“ zum möglichen Glockenläuten keinesfalls eine Dauerlösung, denn die marode Anlage könne jederzeit ganz ausfallen.

Für das Jahr 2011 gibt es daher in der evangelischen Kirchengemeinde ein großes Ziel: Die Kirchturmglocken sollen wieder verlässlich funktionieren, ob im regelmäßigen Betrieb oder auch zu besonderen Anlässen wie Beerdigungen, Hochzeiten und kirchlichen Feiertagen.

„Wir haben nach Kenntnis dieser Umstände kurzfristig eine finanzielle Unterstützung beschlossen“, erklärt der Erste Vorsitzende der Bürgerstiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt, Michael Storm. Aus den zur Verfügung stehenden Erträgen des Jahres 2009 hat die Stiftung entschieden, die kostspieligen Materialkosten für eine neue Elektrosteuerung bereit zu stellen:

„Und ganz aktuell und überraschend bringt sich die evangelische Frauenhilfe ebenfalls mit ein, denn die emsig strickenden und häkelnden Damen stellen den Erlös ihrer verkauften Waren auf dem Hochstädter Weihnachtsmarkt quasi über Nacht für die Ingangsetzung der Glocken zur Verfügung“, fügt Pfarrer Uwe Rau an und dankt den engagierten Damen ganz herzlich.

Die Bürgerstiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt und die Frauenhilfe bringen die Kirchturmglocken mit ihrer finanziellen Unterstützung im neuen Jahr wieder zum Läuten. Bis zur Erreichung dieses Ziels wird es wegen der umfangreichen Reparaturarbeiten absehbar ein paar Tage geben, an denen kein Glockenspiel zu hören sein wird. „Viele Gemeindemitglieder werden plötzlich feststellen, dass etwas in Hochstadt fehlt“, meint Pfarrer Rau.

Wer die Bürgerstiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt noch in den letzten Dezembertagen zur Aufstockung des Stiftungsvermögens unterstützen möchte, kann das unter folgender Bankverbindung gerne tun: VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, Bankleitzahl 506 616 39, Kontonummer 1 24 44 42. Entsprechende Zustiftungs- oder Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt und bei Angabe der Adresse zugesendet.

 

Hochstädter Drillinge wünschen schöne Weihnachten                                      24.12.2010

Die Hochstädter Drillinge Lukas, Jonas und Fenja Schmidt erblickten am 6. Juni 2009 das Licht der Welt und bereiten seitdem ihren Eltern Anja und Thomas Schmidt vom Weinberghof sehr viel Freude. Den Tagesanzeiger-Lesern wünschen die Drillinge nun ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Dem schließen sich Verlag und Redaktion natürlich gern an.

Unser Redaktionsfotograf Mike Gros hat diese winterlich-weihnachtliche Collage mit den Drillingen aus Hochstadt, dem Weihnachtsmann des Dörnigheimer Weihnachtsmarkts und dem Bild der historischen Hauptstraße zusammengestellt. Das Foto vom Schneefall in Hochstadt schoss Mike Gros übrigens am vergangenen Sonntag Es soll uns allen zugleich Hoffnung geben, dass wir heute Abend in Maintal weiße Weihnachten werden feiern können. Damit wünschen wir Ihnen allen ein wunderschönes Christfest im Kreise Ihrer Lieben und erholsame Feiertage. Und bitte beachten Sie die zahlreichen Weihnachts- und Neujahrswünsche unserer heimischen Vereine, Geschäfte und Parteien in dieser prall gefüllten Weihnachtsausgabe.

 

2011

 

Als Züchter wird man geboren                                                                             22.01.2011

Willi Becker ist einer der erfolgreichsten Züchter von Thüringer Farbentauben. Ein Schaukasten im Treppenhaus zeugt von den Erfolgen des passionierten Farbentaubenzüchters Willi Becker. Längst fasst die Vitrine nicht mehr die zahlreichen Ehrenteller, Bänder und Pokale, die der Hochstädter im Laufe der Jahrzehnte überreicht bekam. Gattin Hilde ist hingegen recht dankbar, dass nicht alle Preise des vierfachen Deutschen Meisters und Europasiegers in der Wohnung ausgestellt sind und den regelmäßigen Einsatz des Staubwedels erfordern.    

Mit gerade einmal zehn Jahren kam Willi Becker zur Geflügelzucht, als er von seinem Großvater Tauben geschenkt bekam. Zunächst züchtete er von Anfang der fünfziger Jahre bis 1987 Brieftauben, ehe er 1983 zum Sonderverein Thüringer Farbentauben. Bezirk Mitte, kam. Einige Jahre zuvor hatte er von seinem Schwager Nürnberger Schwalben bekommen. Heute züchtet er Thüringer Weißschwänze und Thüringer Brüster in Schwarz. Ein besonderes Faible hat er für die Farbkombination Schwarz- Weiß. Viel Herzblut investiert Willi Becker. um Champions zu züchten und die Höchstnote „V“ für eine „vorzügliche“ Taube zu erhalten. „V-Tiere werden nicht geboren, sondern gemacht“,  weiß er. Penibel führt der Hochstädter daher eine Dokumentation, um Inzucht zu vermeiden und orientiert sich an den Regeln der Vererbungslehre.

Damit die Tauben während einer Ausstellung mit ihren Vorzügen so richtig glänzen können, werden die Tiere vor der Ausstellung liebevoll geputzt, gewaschen und geföhnt. Ab dem Herbst, wenn der Ausstellungsreigen beginnt, ist der gelernte Dreher in ganz Deutschland unterwegs. Meist reisen die Züchter mit dem Bus - samt Tauben und Frauen. „Wenn der Saal nach der Bewertung durch die Preisrichter wieder geöffnet wird, dann gibt es für die Männer kein Halten mehr. Dann sind sie kaum noch ansprechbar und stürmen sofort hinein“,  muss Hilde Becker über dieses jungenhafte Verhalten ihres Mannes spontan lächeln.

Die Farbentauben, die indessen daheim bleiben müssen, werden durch Automaten mit Futter und Wasser versorgt, die der Werkzeugbauer selbst entwickelt hat. Aber auch die Tochter, die im Haus in der Rüsterstraße lebt, hat ein wachsames Auge auf die Tiere. Die Begeisterung, die ihr Vater hatte. als er das erste Mal als kleiner Junge Brieftauben fliegen ließ und fasziniert feststellte, dass diese vor ihm am heimischen Schlag waren, weckte das Hobby bei ihr nicht. .

Fast alle Mitglieder im Verein sind über 60 Jahre alt und noch älter“, bedauert Becker, dass es der Geflügelzucht an Nachwuchs fehlt. Doch der 72-Jährige räumt ein, dass es ein recht zeit- und kostenintensives Hobby ist. Für ihn jedoch war es gerade auch während der Berufsjahre ein wichtiger Ausgleich. „Wenn er Stress hatte, dann ging er immer zunächst in den Taubenschlag. Danach war alles wieder gut“, erinnert sich seine Frau.

An Nachwuchs im Taubenschlag mangelt es Willi Becker hingegen nicht. Zwei bis drei Bruten mit jeweils zwei Eiern lassen die Thüringer Farbentauben erwarten. Den Winter müssen Täubin und Tauber jedoch getrennt voneinander verbringen. Erst ab März, wenn die Frühlingsgefühle erwachen, setzt der Hochstädter die Tiere für die Paarung zusammen. Und wehe, ein Tier verirrt sich in die falsche Zelle. „Den Lärm höre ich dann bis ins Haus“, erzählt er. Schon beim Beringen, spätestens nach der Mauser, kann Willi Becker abschätzen, ob sich der gewünschte Zuchterfolg eingestellt hat. Und wenn nicht? „Früher landete die Auslese im Topf“, erzählt Hilde Becker ganz pragmatisch. Doch seit die Tiere gegen die Vogelgrippe geimpft seien, gingen sie an den Zoo.

Rund 40 Farbentauben hält Willi Becker noch auf seinem Grundstück, darunter zahlreiche preisgekrönte Tiere. Ehrgeizig ist er aber immer noch. „Einmal an der Spitze zu sein, ist keine Kunst. Aber über Jahre zu den erfolgreichsten Züchtern zu gehören, schon. Das kann man auch nicht lernen. Als Züchter wird man geboren“, ist Willi Becker überzeugt.

Wenn es um Farbentauben geht, dann macht dem erfolgreichen Hochstädter Züchter Willi Becker niemand so schnell et- was vor. Foto: Faust

 

Kleine Geheimnisse und großer Idealismus                                                                      22.01.2011

Die Maintalerin Susanne Rau ist Hebamme aus Leidenschaft und in Sorge um die Entwicklung ihres Berufsstands

Susanne Rau ist einem Geheimnis auf der Spur. Jeden Tag wartet ein neues, manchmal sind es auch zwei oder drei. Der Moment, in dem das Geheimnis gelüftet wird, ist für Susan- ne Rau nur schwer in Worte zu fassen. Packend sei es. Und wunderschön. Susanne Rau ist Hebamme - seit 20 Jahren, mit Leib und Seele. „Bei jedem Schwangerenbauch bin ich aufs Neue fasziniert, berühre ihn, ertaste das Kind, sehe es im Ultraschall und bin trotzdem jedes Mal wieder erstaunt, wenn es auf der Welt und das Geheimnis gelüftet ist“, erzählt die Hochstädterin.

St. Vinzenz-Krankenhaus, Montag, kurz vor 9 Uhr: Die Tür zum Kreißsaal öffnet sich. Zwei Holzstörche heißen die Besucher willkommen. Es ist ruhig. „Das täuscht“, sagt Susanne Rau. Groß gewachsen und mit einem breiten Lächeln kommt sie um die Ecke, verstaut schnell zwei Wasserkästen im Schwesternzimmer, um kurz nach einer Patientin zu sehen, die nach einem homöopathischen Schmerzmittel verlangt hat. Der Dienst der 43-Jährigen hat um 6.20 Uhr begonnen. Drei Kreißsäle gibt es im Vinzenz, an diesem Morgen sind sie alle belegt. Zwei weitere Paare warten an der Anmeldung - mit gepackter Tasche und ein bisschen aufgeregt.

Zusammen mit ihren zwölf Kolleginnen holt Susanne Rau pro Jahr fast 900 Kinder auf die Welt. Gearbeitet wird in Früh-, Spät- und Nachtschicht. Die Maintalerin macht zwei bis drei Dienste pro Woche, dazu noch drei Nachtbereitschaften pro Monat. Wenn sie von ihrem Schichtdienst erzählt, fallen auch die Worte „große Verantwortung“ und der Satz, dass es um Leben und Tod geht.

Die Hilfe bei der Geburt, für Susanne Rau ist sie das Kernstück ihrer Arbeit. „Deswegen gehe ich in den Kreißsaal“, sagt sie. Hier ermutigt sie „ihre Frauen“, wenn die Schmerzen groß sind, spornt an, hält die Hand beim Kaiserschnitt, tröstet, wenn es Komplikationen gibt. Stirbt ein Kind bei der Geburt oder wisse man bereits im Vorfeld, dass es mit einer Behinderung zur Welt komme, gehöre das ebenso zu ihrem Beruf wie die schönen Seiten und die Freude. „Nach solchen Erlebnissen hilft der Kontakt mit den Kolleginnen, Trauriges am Arbeitsplatz zu lassen“, sagt Rau, „und nicht alles mit nach Hause zu nehmen.“ Nach Hause nimmt sie ohnehin schon genügend mit in diesen Tagen. Als Vorsitzende des Hebammenverbands des Main-Kinzig-Kreises liegt ihr die Entwicklung des Berufsstands derzeit schwer im Magen. Mahnwachen, Streiks, schlechte Stimmung

Streitpunkt sind die Haftpflichtprämien. die sich von 2007 bis 2010 verdreifacht haben. Adressat des Unmuts sind Krankenkassen und Politik. „Die Ursache der steigenden Prämien“, erklärt Susanne Rau. .„sind wachsende Kosten der Versicherer. Dabei geht es nicht um mehr Schadensfälle, aber sie werden teurer. Denn der medizinische Fortschritt sorgt für eine

längere Lebenserwartung Betroffener.“ Für viele Hebammen rechnet sich ihr Beruf nicht und sie ziehen sich aus der Geburtshilfe zurück und beschränken sich darauf, Frauen nur noch vor und nach der Schwangerschaft zu begleiten.

Susanne Rau zahlt rund 500 Euro für ihre Berufshaftpflicht. Würde sie Hausgeburten anbieten, müsste sie 3.700 Euro zahlen - und das bei einem Netto-Stundenlohn von 7,50 Euro. „Das ist alles andere als eine ordentliche Bezahlung“, zeigt sich die Maintalerin enttäuscht von Krankenkassen, Politik und den „starken Machern“, wie sie sie nennt. Wer weiter viel arbeite, Schichtdienst mache, sein Privatleben opfere, müsse schon ein großer Idealist sein, findet die 43-Jährige. Sie setzt sich dafür ein, dass das Recht auf Hebammenhilfe im Sozialgesetzbuch verankert wird. „Das würde den Berufsstand sichern“, sagt Susanne Rau. die früh wusste, dass sie Hebamme werden, „etwas mit ihren Händen“ tun will. Sie bekam einen der begehrten Plätze in einer Hebammenschule in Bamberg. Nach drei Jahren Ausbildung und mehr als 200 Geburten war sie es auch offiziell. Danach arbeitete Rau in Bad Homburg und im Großraum Kassel und nahm schließlich selbst eine Familien-Auszeit. Nachdem Tochter und Sohn, heute beide Teenager, aus dem Gröbsten raus waren, kehrte die Hebamme Susanne Rau zurück - gab Kurse, machte Hausbesuche. Vor zehn Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Hochstadt. Seit 2003 ist sie Mitglied im Vinzenz- Kreißsaal-Team.

50 Prozent ihrer Arbeit leistet die Maintalerin in der Klinik, die anderen 50 Prozent arbeitet sie freiberuflich, bildet sich weiter. Infoabende rund ums Stillen bietet sie an, als ausgewiesene Stillberaterin macht sie auch Einzelbesuche im Rhein-Main-Gebiet, gibt Rückbildungskurse und übernimmt ab und an auch die Wochenbettbetreuung. „Momentan habe ich zwei Frauen zur Nachsorge“. berichtet die 43-Jährige.

Dienstag, 14.30 Uhr, Moselstraße in Dörnigheim: Jasmin Kern öffnet die Tür, eine kurze Umarmung, bevor Susanne Raus Aufmerksamkeit von Ronja gefesselt wird. „Mensch“, sagt die Hebamme und nimmt das zehn Wochen alte Mädchen in den Arm, „du bist ja gewachsen und so aufmerksam heute“.

Schon im dritten Monat hat sich Jasmin Kern an „ihre“ Hebamme gewandt. Vorsorgeuntersuchungen, die Geburtsvorbereitung, Fragen zu wichtigen Anschaffungen, zur Einrichtung des Kinderzimmers, zum Inhalt des Klinikkoffers - die Hebamme stand der jungen Frau mit Rat und Tat zur Seite. „Es ist wertvoll“, sagt Jasmin Kern, „eine Hebamme zu haben, eine neutrale Person, die sich mit allem auskennt und mit der man Dinge besprechen kann, die man mit seiner eigenen Mutter nicht unbedingt besprechen will.“ Auch nach der Entbindung war Susanne Rau da, wenn sie gebraucht wurde - ob zum Wiegen oder Stillen, zur Babymassage und zum Baden oder kurz nach 23 Uhr am Telefon. Heute steht nicht der Nachwuchs im Fokus des Besuchs, sondern die Genesung der jungen Mutter, der wenige Tage zuvor die Gallenblase entfernt werden musste. Für Jasmin Kern hat Susanne Rau Gymnastikübungen in petto, für Tochter Ronja Streicheleinheiten.

„Wir dürfen den Berufsstand nicht einfach verschwinden lassen“, sagt die Hebamme auf dem Weg zum Auto. Die drei Frauen, die vor wenigen Stunden noch im Vinzenz-Krankenhaus in den Wehen lagen, haben jetzt gesunde Babys im Arm. Susanne Rau hat ihren Anteil daran. Sie hat wieder einmal ein Geheimnis gelüftet. Packend war es. Und einmal mehr wunderschön (Yvonne Backhaus).

 

Pilz lässt Apfelbäume sterben                                                                               28.11.2011

Ursache für mysteriösen Baumtod ermittelt - Mit Pflegemaßnahmen entgegenwirken

„Baumkrebs“ lautete der erste Verdacht für die mysteriöse Apfelbaumkrankheit, die auch den Maintaler Streuobstwiesenbesitzern Sorge bereitete. Lange Jahre tappten Experten auf der Suche nach der Ursache für das Apfelbaumsterben im Dunkeln. Doch nachdem 2003 erste Meldungen über die unbekannte Krankheit bekannt wurden, konnte nun endlich der Erreger ermittelt werden. Ein Pilz namens „Diplodia mutila“ konnte nach einer umfassenden Versuchsreihe als Auslöser des mysteriösen Apfelbaumtods ausgemacht werden.

Auffallend dunkle Stellen am Stamm, so genannte Nekrosen, waren das wesentliche Merkmal der Erkrankung. Es bildeten sich Risse und Verletzungen, die nicht mehr heilten und vor allem junge Bäume rasch absterben ließen, weil die Nekrosen bis ins gesunde Gewebe vordrangen.

Hans Fischer vom Arbeitskreis (AK) Streuobst war einer der Ersten, der 2005 in Maintal auf die neuartige Erkrankung aufmerksam wurde und zunächst das Pflanzenschutzamt in Wetzlar informierte. Fischer hatte beobachtet, dass vor allem junge Bäume, die er nachpflanzte, plötzlich schwarze Risse und Flecken an den Wulstungen aufwiesen und dann abstarben. „Der Umstand, dass es sich zunächst nur um junge Bäumchen zwischen fünf und 15 Jahren handelte. machte die ganze Sache noch ärgerlicher. Schließlich wollte man mit den Nachpflanzungen dem Bestand an vielen ungepflegten Altbäumen begegnen. Doch bei einer so hohen Ausfallquote im Jungbaumbereich war das Ende des Bestands absehbar“, blickt Fischer auf die sorgenvolle Zeit zurück.

Obwohl der Arbeitskreis Streuobst im Mai 2006 die Situation auf den Maintaler Wiesen mit Experten aus den Forschungsanstalten Dossenheim, Geisenheim, dem Regierungspräsidium Gießen und des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen in Augenschein nahm, wussten auch die Experten zunächst keinen Rat. „Das Land Hessen hat daraufhin 50.000 Euro für eine Forschungsarbeit bewilligt“, erzählt Hans Fischer. Der Doktorand Oliver Martinez nahm sich des Themas an und kam im Rahmen seiner Recherchen auch immer wieder nach Hochstadt. Denn der Wissenschaftler war auf die Erfahrungswerte und Beobachtungen der Streuobstwiesenbesitzer angewiesen.

Oliver Martinez fand schließlich heraus, dass die in den vergangenen Jahren ausgeprägte Frühsommer- und Sommertrockenheit als Auslöser für die Anfälligkeit der Apfelbäume durch den Erreger anzusehen ist. „Das erklärt auch, warum die Schäden nicht im Erwerbsobstanbau auftreten. Dort werden die Apfelbäume viel intensiver gepflegt. Sie werden beschnitten, mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt und bei Erkrankungen gespritzt, was die Ausbreitung des Pilzes verhindert. Dort sind die Bäume Kapital“, berichtet der Hochstädter Streuobstwiesenbesitzer. Und genau an diesem Punkt zeigt sich die Schwachstelle der Maintaler Apfelbäume:

„Apfelbäume sind Kulturbäume und bedürfen einer regelmäßigen Pflege. Früher dienten die Obstbäume der Versorgung, heute sind sie Hobby und werden daher vielfach nicht mehr so intensiv betreut“, erzählt der 70-Jährige. Dabei ergehe es einem Baum wie jedem anderen Lebewesen: Wenn er gut gepflegt werde, habe er ausreichend Kraft. um sich gegen Erreger zu wehren, so Fischer.

Der Arbeitskreis Streuobst kann aufgrund der Forschungsergebnisse glücklicherweise auch weiterhin das Pflanzen von Apfelbäumen empfehlen. Lebensnotwendig sind aber das regelmäßige Wässern in den ersten Jahren und das Freihalten der Baumscheibe von Gras und Kräutern. Der Lohn dafür sind gesunde Früchte mit ihrem sortentypischen Aroma, frisch und saftig vom Baum auf den Tisch. Wer sich für die Arbeit des AK Streuobst interessiert, ist zum nächsten Treffen am Montag, 31. Januar, um 19.30 Uhr im Rathaus an der Klosterhofstraße eingeladen.

Obstbaumbesitzer, die unsicher sind, ob ihr Apfelbaum durch den Pilz befallen ist und welche Maßnahmen in Betracht kommen, können sich ebenfalls an das MainÄppelHaus Lohrberg, Klingenweg 90 in Frankfurt-Seckbach, Telefon (0 61 09) 3 54 13, wenden. Dort beraten Karsten Liebelt und seine Kollegen.

 

Ehemaliger Hohlweg ist schuld                                                                             28.01.2011

Stadt hat Erklärung für Krater auf Feld zwischen Hochstadt und Bischofsheim

Ein mannshoher Bauzaun aus Metall und ein rot-weißes Absperrband, das im Wind flattert, markieren gut sichtbar die Stelle, an der sich vergangene Woche ein mehrere Meter tiefes Loch aufgetan hatte. Anderthalb Meter im Durchmesser misst der knapp vier Meter tiefe Krater auf einem Feld zwischen Hochstadt und Bischofsheim. Im Zuge der Ursachenermittlung begab sich Martin Weiß vom technischen Umweltschutz der Stadt in die Vergangenheit.

„Wir sind in alten Unterlagen und Karten darauf gestoßen, dass sich an der Einsturzstelle einst ein Hohlweg befand. Dieser wurde vor etwa 100 Jahren im Rahmen der Flurbereinigung verfüllt und einem benachbarten Grundstück zugeschlagen. Einige Meter weiter entstand stattdessen ein neuer Wirtschaftsweg“,  erklärt er.

Weil zum damaligen Zeitpunkt weder adäquates Material noch entsprechend technisches Gerät zur Verfügung standen, konnte das Material nicht ausreichend verdichtet werden. Das Ober­flächen­wasser konnte auf dem Untergrund des ehemaligen Weges nicht versickern und schwemmte die Feinanteile der Verfüllung aufgrund des leichten Gefälles einfach weg. Auf diese Weise entstand über die Jahre ein Hohlraum, der nun eingestürzt ist“, schildert Weiß die Entstehung des Kraters.

Weil sich das Erdloch auf einem privaten Grundstück befindet, werden der Besitzer oder Pächter den Hohlraum wieder verfüllen müssen. „In den kommenden Jahren wird sich immer wieder eine kleine Mulde bilden, weil sich das Material weiter setzt“, erläutert der städtische Mitarbeiter, der unterstreicht, daß die Maintaler nicht um Leib und Leben bangen müssen. „Wir haben hier keine vergleichbaren Zustände wie in Thüringen, wo es heftige Setzungen und zahlreiche Stollen ehemaliger Bergwerke gibt. Im Gegenteil, wir haben hier sehr festes Gestein“, macht er deutlich.

 

Maßarbeit für die Ewigkeit                                                                                                29.01.2011

In seiner Werkstatt fertigt Wilhelm Walzer Bühnenbilder und Kulissen aus Holz

Wenn kleine Rauchschwaden kräuselnd aus dem Schornstein aufsteigen, ist das ein untrügliches Zeichen, daß Wilhelm Walzer  in seiner Werkstatt arbeitet. Beinahe täglich bullert dort ein kleiner Werkstattofen, um für eine gemütliche Arbeitstemperatur zu sorgen. Weniger, damit

es den gelernten Zimmerermeister nicht friert, sondern „damit der Leim seine Klebekraft nicht verliert“, erklärt er. Zwar ist der 63-Jährige mittlerweile Rentner. Zur Ruhe setzt er sich dennoch nicht. In seiner Werkstatt baut er Bühnenbilder und Kulissen für seinen Verein Humor-Musik-Verein „Edelweiß“.

Eilends zusammengezimmerte Kulissen sind nicht die Sache des gebürtigen Hochstädters. Schließlich hat Wilhelm Walzer einen Ruf zu verlieren. Was seine Werkstatt verlässt, das gilt als für die Ewigkeit gemacht. Kein Wunder also, dass die Kabarettisten der Gruppe „Mikrokosmos“ ebenso wie die Akteure der Fastnachtssitzungen in die Weinbergstraße kommen, den

Kopf voller Ideen, und Wilhelm Walzer ihre Vorstellungen für ihre Kulisse unterbreiten. „Meistens ist es auch machbar“, sagt der Zimmerermeister und streicht über zwei übergroße Kinderwagen, die er jüngst fertig gestellt hat. Auch diese beiden Werke werden in den kom­menden Tagen die Werkstatt verlassen, um Raum zu schaffen für weitere Aufträge.

Die Dekoration zu fast allen Programmpunkten der HMV-Sitzungen kommt - ebenso wie das acht Meter breite Bühnenbild - aus der Walzer'schen Werkstatt. Mit Argusaugen begleitet der Schöpfer in der Woche vor den Sitzungen den Aufbau. Während des närrischen Treibens auf der Bühne im Bürgerhaus Hochstadt konzentriert sich der 63-Jährige jedoch voll und ganz auf die Programmpunkte, beäugt seine Kulissen nicht mehr kritisch. „Ich lasse mich einfach überraschen, wie das Gesamtbild auf der Bühne wirkt“, sagt er.

Viele Stunden verbringt Wilhelm Walzer in der Werkstatt. „Manchmal kann ich ihn nur zu den Mahlzeiten und zu kleinen Kaffeepausen ins Haus locken“, wirft seine Frau Waltraud ein. Doch Wilhelm Walzer braucht die Beschäftigung. „Wenn draußen Schnee liegt und ich kann nicht arbeiten, dann kribbelt es schon in den Fingern“, erzählt er.

Fortführung der Familientradition

Früh war dem Hochstädter klar, dass er einen handwerklichen Beruf ergreifen würde. Das mag vor allem an einer genetischen „Vorbelastung“ liegen, denn die Zimmerei im Familienbetrieb besteht seit 1905. Viele Werkzeuge und Maschinen erinnern noch an die frühen Jahre des Handwerksbetriebs. Ein Rundgang durch die Werkstatt gleicht einem Museumsbesuch und vermittelt einen Eindruck von Handwerkskunst in früheren Jahren. Fast in jedem Fachwerkhaus im alten Ortskern von Hochstadt ist Wilhelm Walzer während seiner Berufstätigkeit gewesen. Lebhaft erinnert er sich noch an den Ausbau des Hochstädter Obertors. als die meterlangen Balken durch die kleine rechteckige Öffnung im Torbogen gewuchtet werden mussten.

Nicht nur der HMW,  auch der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt profitiert von den Hand­werkskünsten seines engagierten Mitglieds. Dort fertigte Wilhelm Walzer einen Anbau. Dem Verein gehört der Hochstädter bereits so lange an, dass er sich gar nicht mehr an das Jahr seines Eintritts erinnern kann. Hastig springt er auf, um das Datum anhand der Ehrenurkunden für seine langjährige Mitgliedschaft zu ermitteln.

Wenn Wilhelm Walzer an seiner massiven Hobelbank arbeitet, welche die Spuren früherer Jahre trägt, liefert er stets Maßarbeit ab. Dass die aufwendig gefertigten Kulissen nach der Kampagne im Schuppen verstaut, umgebaut oder gar entsorgt werden, versetzt ihm keinen Stich ins Herz. „Ich weiß, es kommt wieder was Neues“, sagt er und in seiner Stimme schwingt die Vorfreude auf neue Herausforderungen mit. Daher fällt ihm auch der Feierabend schwer - allerdings nicht nur, weil er mit Bleistift noch seine Ideen zu Papier bringt, sondern weil es abends endlich angenehm warm ist in der Werkstatt. Wenn die Dunkelheit den Rauch verschluckt, der aus dem Schornstein aufsteigt, verrät nur noch das Licht, das durch die kleinen Fenster in den Hof fällt, dass Wilhelm Walzer noch am werkeln ist.

 

Blinde Zerstörungswut erschüttert Grundschule                                                            17.02.2011

Wiederholter Einbruch in der Fritz-Schubert-Schule.         

Maria Schlör-Konken ist geschockt. Als die Leiterin der Fritz-Schubert-Schule in Hochstadt gestern Morgen ihr Büro betreten wollte, bot sich ihr ein Bild der Zerstörung: Schlüssel, Fotos, die Schulchroniken und jede Menge Unterlagen lagen wild auf dem Boden verstreut, über die Tastaturen der Computer wurde Milch gegossen, Fruchtjoghurt an die gelben Wände des Sekretariats geworfen. „Das ist bereits der zweite Einbruch binnen einer Woche und der fünfte innerhalb eines Vierteljahrs“, berichtet Maria Schlör-Konken. Der Hausmeister hatte das Chaos beim Aufschließen des Gebäudes gegen 7.30 Uhr als Erster entdeckt.

Die Einbrüche in Maintaler Schulen häufen sich. Auch in das Albert-Einstein-Gymnasium drangen Unbekannte in den vergangenen Wochen wiederholt ein und umgingen dabei bereits geschickt die bereits installierten Sicherheitseinrichtungen. Schulleiter wie Frank Maier von der Einsteinschule oder Maria Schlör-Konken können die Motivation nicht nachvollziehen. „Es gibt bei uns nichts zu holen“, betont Schlör-Konken, und auch Frank Maier hatte mehrfach deutlich gemacht, dass in Schulen prinzipiell kein Geld aufbewahrt werde. „Was sich in dem Tresor befindet, sind Schülerdaten, Schlüssel, alte Fotos, die Schulchronik, Software-Lizenzen, Notenlisten für Zeugnisse und Unterlagen, die wir aus Datenschutzgründen unter Verschluss halten“, zählt die Schubert-Schulleiterin auf.

Die Spuren der nächtlichen Besucher der Grundschule am Bücherweg zeugen stattdessen von blinder Zerstörungswut. Zwar schnitten die Einbrecher, die durch die Eingangstür in den Nebentrakt des Schulgebäudes gelangten, den Tresor auf und verteilten den Inhalt auf dem Boden, doch die Rechner auf den Schreibtischen und die Monitore sind unberührt. Kopfschüttelnd betrachtet Maria Schlör-Konken das Werk. Die Schulleiterin ist fassungslos. „Mir fehlen die Worte“, sagt sie. Seit 15 Jahren ist sie an der Fritz-SchubertSchule. Doch diese Häufung von Einbrüchen hat es in den Jahren zuvor nie gegeben. „Das einzige Problem waren feiernde Jugendliche, die Bäume ankokelten, auf die Dächer kletterten oder Scherben auf dem Schulhof zurückließen“, berichtet sie. Eine Einzäunung des gesamten Areals verwehrt den jungen Partygästen seit dem vergangenen Herbst den Zugang zu dem Schulgelände.

Nach dem Einbruch am Wochenende hatte sich Maria Schlör-Konken bereits am Montag mit einem Schreiben an den Main-Kinzig-Kreis als verantwortlichem Schulträger gewandt und beantragt, dass eine Überwachungsanlage installiert wird. Denn durch die Lage der Schule am Feldrand und die fehlende soziale Kontrolle durch Anwohner, haben Einbrecher leichtes Spiel. „Aber der Kreis hat mir mitgeteilt, dass der Etat dies für 2011 nicht zulässt, aber für 2012 eine Elektrosanierung vorgesehen ist. Doch wer weiß, was bis dahin noch alles passiert. Vor allem fehlen jeder Cent und jede Minute, die wir investieren müssen, um den Schaden zu beheben, den Kindern“, sagt sie. Sprachlos ist auch die Elternbeirätin Andrea Reinhardt. Sie fordert den Kreis auf, zu reagieren.

Aufgrund der aktuellen Vorfälle teilt der Pressesprecher des Kreises, Lennart Meyer, jedoch mit, dass es durchaus Überlegungen gebe, eine entsprechende Anlage zu realisieren. „Bevor entschieden werden kann, ob dies noch im laufenden Haushaltsjahr möglich sein wird, müssen wir die Kostenkalkulation abwarten“, räumt er ein.

Was tatsächlich entwendet wurde, kann Maria Schlör-Konken noch nicht sagen. „Ich werde erstmal sortieren und aufräumen müssen, schauen, ob Schlüssel fehlen und was noch im Tresor liegt“, sagt sie und will ihr Büro gar nicht so recht betreten, das die Spurensicherung bereits eingehend unter die Lupe genommen hat. Die Polizei bittet indessen Zeugen um Hinweise unter Telefon (0 61 81) 10 01 23.

 

Clowns zwischen Frankfurter Stadtansichten                                                      19.02.2011

Bilder von Zirkusartisten, aber auch Stadtansichten und zeitkritische Motive sind in der Ausstellung mit Werken von Carl Fenn zu sehen. Hochstädter Ausstellung zeigt Werke des Künstlers Carl Fenn

Die markante rote Nase. Sie taucht auf den Bildern Carl Fenns immer wieder auf. Denn Portraits von Clowns machen einen wesentlichen Bestandteil des  Werkes des 1902 in Frankfurt geborenen Künstlers aus. Auf Kreidezeichnungen, Aquarellen. Ölgemälden und Kohlezeichnungen hat er in den Jahren 1931 bis 1974 vor allem die Artistengruppe des Zirkus Hoppe-Althoff           - festgehalten. Aber auch zeitkritische Motive, Frankfurter Stadtansichten oder Familienmotive gehören zum Werk.

Anlässlich seines 107. Geburtstags am 24. Februar zeigt seine Tochter Ellen Schütz in der Hauptstraße 53 in Hochstadt eine Ausstellung mit seinen Werken. Holz- und Linolschnitte, Aquarelle und Ölbilder werden ab kommendem Donnerstag in Hochstadt zu sehen sein. Neben Berühmtheiten des Zirkus und des Schumann-Theaters aus der Vorkriegszeit können die Besucher auf Federzeichnungen das alte Frankfurt (wieder) entdecken. Reisen und Städtebesichtigungen unternehmen oder Kostümentwürfe bestaunen.

Unter anderem werden auch die selbst gefertigten Kasperlefiguren der „Bornheimer Puppenbühne“ aus der Vorkriegszeit in der Secondhand-Lagerverkaufshalle im ehemaligen HL-Markt zu sehen sein. Nach einer Ausstellung zum 100. Geburtstag von Carl Fenn vor sieben Jahren in Wachenbuchen sollen vor allem Bilder präsentiert werden, die weitgehend unbekannt sind, verspricht Ellen Schütz.

Carl Fenn entstammte einer Künstlerfamilie. Der Onkel war Bildhauer, die Tante Schauspielerin, der Großvater ein hervorragender Lithograph. Er war es auch, der das Talent seines Enkels entdeckte und förderte - im Gegensatz zum Vater, der wenig Verständnis für die „brotlose“ Kunst seines Sohnes zeigte. „Die Zeit war für die Kunst ungünstig, der Erste Weltkrieg gerade erst überstanden, das Geld knapp. So erlernte Carl Fenn zunächst den Beruf des Elektromechanikers. Nach Abschluss dieser Pflicht besuchte er von 1923 bis 1932 mit Unterbrechungen das Städel. Das Geld dafür verdiente er sich abends als Trainingspartner beim Boxen in der Polizeischule“, berichtet Ellen Schütz.

Die Ausstellung mit Werken von Carl Fenn ist von Donnerstag, 24. Februar, bis Sonntag, 27. Februar, zu sehen und kann am Donnerstag und Freitag von 13 bis 19 Uhr, am Samstag von 8 bis 19 Uhr sowie am Sonntag von 13 bis 19 Uhr (nach Anmeldung) besucht werden. Telefonischer Kontakt ist unter der Rufnummer (0 6181) 98 20 97, mobil unter der Nummer (01 51) 58 83 51 90 oder per E-Mail an die Adresse nellenf@t-online. de möglich.

 

 

Der Rebe und dem Wein verfallen                                                                        26.02.2011

Horst Herrenkind ist seit vergangenen November Vorsitzender des Hochstädter Winzervereins

Die Zeit der Gescheine, wenn die Rebblüten aufgehen und der Weinstock so kraftvoll das Wasser aus der Erde zieht, dass sogar die Triebe tropfen können, ist für Horst Herrenkind die schönste Zeit im Winzerjahr. Es sind diese magischen Momente, die die Natur hervorbringt, die den 70-Jährigen vor 22 Jahren inspirierten, dem Hochstädter Winzerverein beizutreten. Damals lebte Herrenkind, der mittlerweile in Hanau-Kesselstadt wohnt, in Hochstadt. „Da war es selbstverständlich, dass man dem Verein beitrat“, sagt er. Seit November übt er das Amt des Ersten Vorsitzenden aus. Während seiner Mitgliedschaft bei den Winzern hat Horst Herrenkind das Handwerk „von der Pike auf gelernt“, wie er selbst sagt - und zwar von Franz Holdinghausen. „Holdinghausen war damals der einzige Fachmann in unserem Verein, weil er aus einer alten Winzerfamilie stammte. Er hat mir alles beigebracht“, erzählt Herrenkind und erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als noch mit der Zunge bestimmt wurde, wann dem Wein Schwefel zugesetzt werden muss. „Nachdem man sechs bis acht Fässer verkostet hatte, war man nicht mehr fahrtüchtig. Daher war es wichtig, dass die Mitglieder des Kellerausschusses in Hochstadt wohnten. Heute wird der Schwefelgehalt im Reagenzglas durch Zusetzen von Chemie bestimmt“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Es ist das lebendige Wesen des Weins, die überraschenden Momente, die die Natur immer wieder bereithält, die Horst Herrenkind faszinieren. Aber auch die Geschichte des Weinanbaus in Deutschland studiert der pensionierte Bankkaufmann. „Die römischen Soldaten. die den Limes beschützten, mussten sogar Wein trinken, um sich vor Krankheiten zu schützen. Wasser zu trinken, war viel gefährlicher, da es durch Keime belastet war. Mittlerweile sind die positiven gesundheitlichen Auswirkungen der im Wein enthaltenen Phenole wissenschaftlich belegt“, sagt der passionierte Winzer, der zwar nicht täglich, aber regelmäßig ein Glas des Rebsaftes trinkt – am liebsten den „Alten Roten Hochstädter“.

Mit dem Traditionswein des Winzervereins hat es eine ganz besondere Bewandtnis: „Dieser Rotwein ist ein Faszinosum. Denn der ,Hochstädter Rote' wird als Weißwein, also ohne Maischegärung ausgebaut, färbt sich aber dennoch rot“, weiß er. Dabei ermögliche nur die Maischegärung, dass der Alkohol den roten Farbstoff aus der Traubenhülle löse, fügt er erläuternd hinzu.

Ebenso mysteriös wie die rote Färbung des Weins sei der Ursprung der Rebe. „Vermutlich handelt es sich um eine Wildrebe, aber genau wissen wir es nicht“, sagt er. Wer Horst Herrenkind lauscht, wenn er von den Rebschnitt, Pflege und dem Keltern des Weins spricht, der spürt viel Feingefühl notwendig ist, um einen guten Wein zu produzieren. sei es beim Rebschnitt, beim Spritzen gegen Schädlinge, der Ernte oder dem Keltern. Auch nach über 20 Jahren erliegt der Hanauer noch immer dem Reiz. Seine zwei Zeilen im Weinberg auf der Hochstädter Hartig hat er mittlerweile aufgegeben. „Dafür bin ich beim Keltern dabei. Das ist auch eine Wissenschaft für sich. Es ist einfach faszinierend, wie sich der Wein entwickelt und von Tag zu Tag verändert“, schwärmt er.

Unterschiedliche Vorstandsämter hat Horst Herrenkind während seiner Mitgliedschaft im Hochstädter Winzerverein bekleidet. „Ich war nach meinem Eintritt mehr als zehn Jahre lang Schatzmeister. Als Banker scheint man für dieses Amt prädestiniert zu sein. Als ich angesprochen wurde, ob ich das Amt des Ersten Vorsitzenden übernehme würde, weil es Reinhardt Alexander schon damals gesundheitlich schlecht ging, stand für mich sofort fest, dass ich dem Verein aus der Misere helfen würde. Schließlich ist Winzerarbeit Teamarbeit“, berichtet er.

In seiner Freizeit spielt Horst Herrenkind außerdem leidenschaftlich gerne Bridge oder fährt Fahrrad - am liebsten in andere deutsche Weinanbaugebiete. Im vergangenen Jahr war er auf dem französischen und spanischen Jakobsweg mit dem Velo unterwegs. „Die Erlebnisse von Holdinghausen, der den Weg mit Esel ‚Emi' gegangen ist, haben mich inspiriert. Es war eine wunderbare Erfahrung, den Camino zu fahren, aber auch wahnsinnig anstrengend. Schließlich waren mehrere tausend Höhenmeter zu bewältigen“, schildert er die Strapazen. Zum Glück sind es zum Weinberg der Winzer deutlich weniger Höhenmeter.

 

Gartenschläfer wagt sich vor                                                                                 28.02.2011

Vogelschützer entdecken in Maintal eine bislang im Kreis nicht heimische Spezies.

Eine ungewöhnliche Entdeckung haben zwei Vogelschützer aus Maintal jetzt gemacht: Sie entdeckten einen Gartenschläfer und damit den ersten Vertreter einer Nagetierart, die bislang im Main-Kinzig-Kreis noch nicht heimisch war. Das ist der Erstnachweis des ausgesprochenen Winterschläfers im Kreisgebiet. Die Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) schlussfolgert, dass die Zuwanderung dieses zu den Bachen zählenden Säugers mit der Klimaveränderung in der Region zu tun hat.

Wilfried und Tobias Huhn vom Maintaler Vogelschutzverein staunten nicht schlecht als sie bei ihrer diesjährigen Nistkastensäuberung bei Hochstadt mitten im Februar nicht nur die üblichen alten Meisennester antrafen, sondern im Kasten Nummer 156 ein scheinbar lebloses rotweißbraunes Haarknäuel.

Da sie ein derartiges mäuseähnliches Tier mit auffälliger dunkler Gesichtsmaske und sehr langem behaarte Schwanz während ihrer langjährigen Nistkastenarbeit noch nie registriert hatten, beließen sie vorsichtshalber das Tier im Meisenkasten und informierten den kreisweit tätigen Artenschützer Werner Peter aus Freigericht von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON). Dieser kam und bestimmte das Tier eindeutig als Gartenschläfer (Eliomys quercinus).

Die genauere Untersuchung des komplett mit Moos ausgefüllten Vogelkastens ergab, dass sich hier gleich drei der zur Familie der Bliche oder Schlafmäuse zählenden Gartenschläfer zum Winterschlaf versammelt hatten. Dabei verfallen die Tiere von Oktober bis März in eine Art Starre mit gedrosselter Gehirntätigkeit, geringer Körpertemperatur und Atemtätigkeit, verbunden mit geringem Herzschlag und der Herabsetzung des gesamten Stoffwechsels. Der wärmeliebende Gartenschläfer ist überwiegend in Nordafrika und Südeuropa beheimatet. In Deutschland liegt sein Verbreitungsschwerpunkt in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In Norddeutschland gibt es ihn noch nicht.

In Hessen hat der putzige und gewandte Kletterer sein Hauptverbreitungsgebiet im sonnenverwöhnten Rheingau. Trotz seines deutschen Namens Gartenschläfer lebt er jedoch überwiegend in Laub- oder Mischwäldern. In den meisten Bundesländern steht er auf der „Roten Liste“ und gilt europaweit als die Nagetierart, die binnen der letzten dreißig Jahre den stärksten Bestandsrückgang zu verzeichnen hatte. Als Allesfresser lebt der etwa 15 Zentimeter große Bilch sowohl von Würmern, Schnecken und Insekten als auch von Pflanzenteilen wie Früchten, Knospen und Samen.

Normalerweise überwintern Gartenschläfer in Höhlen, Felsspalten oder Baumstümpfen. Insofern stellt auch die Überwinterung im Nistkasten in Maintal eine Besonderheit dar.

Nachdem gleich drei Tiere beim Winterschlaf registriert wurden, muss es hier bereits eine kleine Population geben, so das Fazit des HGON. Da in Maintal - wie andernorts im Main-Kinzig-Kreis - seit Jahrzehnten alljährlich Hunderte von Vogelnistkästen kontrolliert werden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese Bilchart hier oder anderswo im Kreis bislang übersehen wurde, zumal sich der Gartenschläfer wie der Siebenschläfer auch in Nistkästen fortpflanzt. Maintal zählt zu den klimatisch begünstigten Gebieten im Kreisgebiet, so Peter während des Ortstermins, weshalb davon auszugehen sei, dass sich die hessische Garten­schläfer­population in Verbindung mit der Klimaerwärmung von Süden nach Norden und von Westen nach Osten in ihrem Bestand ausdehnt.

Von den vier in Europa verbreiteten Bilcharten ist der graue Siebenschläfer in den Laubwäldern des gesamten Main-Kinzig-Kreises als eher häufig einzustufen, während die kleinere gelbrötliche Haselmaus nur selten angetroffen wird. Der größere Baumschläfer ist hingegen im Main-Kinzig-Kreis nicht verbreitet.

 

 

Ernst Degreif übernimmt Chor                                                                              08.03.2011

Nach 28 Jahren Dirigentenwechsel bei Sängervereinigung - Helga Keim bleibt Vorsitzende

Maintal.-

Eine Ära ging bei der Sängervereinigung Hochstadt zu Ende. Nach 28 Jahren hörte Dr. Rudolf Keim als Chorleiter auf, wurde zum Ehrenmitglied und Ehrenchorleiter ernannt. Als Nachfolger übernahm Ernst Degreif die Leitung des Chors. Bei der kürzlich stattgefundenen Jahreshauptversammlung bestätigten die Mitglieder Helga Keim als Erste Vorsitzende.

Helga Keim begrüßte in der Gaststätte „Zum Neuen Bau“ zunächst die zahlreich erschienenen Mitglieder. Es folgte eine Schweigeminute für das verstorbene Mitglied Adriana Rullmann, die sich viele Jahre mit besonderem Engagement um die Videoaufnahmen des Vereinsgeschehens gekümmert hatte.

Eine Auflistung der wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres zeigte, wie vielfältig die Aktivitäten der Sängervereinigung waren. Hervorzuheben ist dabei der Maintaler Liederabend im April, wobei der Chor mit den Liedern „Das Paradies“ und  „Über sieben Brücken musst du gehen“ zusammen mit seinem Solisten Otto Burger (Bariton) keinen Vergleich mit den anderen Formationen scheuen musste.

Besonders in Erinnerung blieben aber ebenso das beliebte Spanferkelessen im Mai in der „Gärtnerklause“ mit viel guter Laune und Musik und das Singen in der evangelischen Kirche Hochstadt beim Kerbgottesdienst im vergangenen Juli.

Ganz besonders erfolgreich war der Vereinsausflug im September nach Rüdesheim-Eibingen und Bingen am Rhein, als sich Mitglieder auf die Spuren der Hildegard von Bingen begaben, wobei nicht ganz sicher war, ob die Weinprobe im „Zehnthof“ auch Teil dieser Spurensuche war. Dazu zählten aber sicherlich der wunderschöne Spaziergang zu der hoch über Eibingen gelegenen Benediktinerinnenabtei St. Hildegard und das Singen in der Pfarrkirche
Eibingen mit ihrer beeindruckenden Akustik. Das alles sowie eine Fahrt über den Rhein nach Bingen hatte Ina Schwenzer hervorragend organisiert. Die musikalische Begleitung bei der akademischen Feier zum 25-jährigen Bestehen des Vereins Heimat-Museum Maintal im November wurde zur größter Zufriedenheit von den Mitgliedern gestaltet.

Ein sehr wichtiges und einschneidendes Erlebnis war am ersten Advent die Verabschiedung des langjährigen Dirigenten Dr. Rudolf Keim, der 28 Jahre das Amt des Chorleiters nicht nur wahrgenommen, sondern gelebt hat. Mit Ruhe, Ausgeglichenheit und vielen eigenen Kompositionen hat er dem Chor auf geduldige Art und Weise sein Möglichstes abverlangt. Der 80-Jährige wurde zum Ehrenmitglied und Ehrenchorleiter ernannt und singt nun - wie in früheren Zeiten - im Bass. „Ihn löst Ernst Degreif ab, ein Kontrast, wie er größer nicht sein könnte, aktiv, temperamentvoll und begeisternd, jeder der beiden auf seine Art nicht zu übertreffen“, so die Sängervereinigung in ihrer Pressemitteilung zur Jahreshauptversammlung. Schließlich war das Singen zur Christmette am 24. Dezember in der evangelischen Kirche Hochstadt ein würdevoller Abschluss des Jahres 2010.

Als weitere Punkte der Jahreshauptversammlung wurden die Kassiererin Ursula Aurbek und der Vorstand entlastet, die zur größten Zufriedenheit die Angelegenheiten des Vereins geregelt hatten. Schließlich wählten die Mitglieder einen Teil des Vorstands für zwei Jahre neu: Helga Keim bleibt alte und neue Erste Vorsitzende, Brigitte Burger, die alle Fäden im Hintergrund zusammenhält, amtiert als Beisitzerin, Dagmar Matthias als Schriftführerin, Christel Rinne und Helga Parchatka, die die unermüdliche Helga Kurtz ablösen, üben die Ämter der Liedgutverwalterinnen aus. Winfried Aurbek ist weiterhin für die Datenverwaltung sowie die fotografische und akustische Aufzeichnung der wesentlichen Ereignisse des Vereins verantwortlich. Für die musikalischen und geselligen Veranstaltungen stehen die kommenden zwei Jahre Ina Schwenzer und Horst Wolff zur Verfügung, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit haben Dr. Renate Konstantinidis und Elli Bauscher übernommen.

Als Kassenprüfer wurden neu gewählt, beziehungsweise bestätigt: Margit Schäfer, Friedel Vetter und Ferdinand Röll. Der vom Vorstand vorgeschlagenen Erhöhung des Beitrags für die aktiven Mitglieder rückwirkend zum 1. Januar 2011 wurde mehrheitlich zugestimmt.

Die Sängervereinigung Hochstadt ist offen für jeden, der Freude am Singen hat. Tenöre sind besonders gefragt, wie der Verein informiert. Prüfungen finden nicht statt, ein dreimaliges unverbindliches „Schnuppern“ donnerstags um 20 Uhr im Bürgertreff im Moosburger Weg (neben der Kita) im Klingseegebiet in Hochstadt wird angeboten.

 

 

Norma will Sprung aufs Parkett wagen                                                               15.03.2011

Börsengang könnte bereits Ostern Wirklichkeit werden

Norma ist auf dem Weg an die Börse. Nach Informationen der Financial Times Deutschland soll der Hersteller für Verbindungstechnik noch vor Ostern den Sprung aufs Parkett wagen - ein Termin, den der Vorstandsvorsitzende Werner Deggim weder dementiert noch bestätigt. „Wir planen den Börsengang für das erste Halbjahr. Das schließt den Zeitpunkt vor Ostern nicht aus“, sagte er im Gespräch mit dem Tagesanzeiger. Für die Mitarbeiter soll sich durch diesen Schritt nichts ändern.

„Die häufigste Frage der Mitarbeiter an die Betriebsratsmitglieder ist jene nach den Vor- oder Nachteilen des Börsengangs. Doch eine Antwort können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben“, sagt Betriebsratsvorsitzender Klaus Ditzel. Eine Betriebsvereinbarung zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, die Ende vergangenen Jahres mit der Geschäftsführung geschlossen wurde, sieht jedoch den Erhalt des Standorts in Hochstadt, Beschäftigungssicherung sowie Tarifbindung bis zum Juni 2015 vor.

Als „logischen Schritt“ bezeichnet Werner Deggim den Entschluss, an die Börse zu gehen. Seit der britische Investor 3i  im Jahre 2006 das damals noch unter dem Namen „Rasmussen“ firmierende Unternehmen gekauft und mit dem schwedischen Verbindungshersteller ABA zu Norma verschmolzen hat, ist das Unternehmen stetig gewachsen. „2005 lag der Umsatz von Rasmussen noch bei rund 240 Millionen. Das vergangene Jahr hat die Norma Group mit 490 Millionen Euro beendet“, nennt Deggim konkrete Zahlen. Nachwirkungen der Wirtschaftskrise, die 2009 auch das Unternehmen mit Hauptsitz in Hochstadt getroffen hatte, sind längst nicht mehr spürbar. „Der Umsatz lag 2010 bereits über dem Niveau von 2008“, fügt Finanzvorstand Dr. Othmar Belker an. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Norma im Jahr 2010 zwei US- amerikanische Hersteller von Verbindungstechnik übernommen hat.

Mit dem Börsengang, der durch Commerzbank, Deutsche Bank und Goldman Sachs International begleitet wird, erwartet Norma durch die Ausgabe neuer Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös von 150 Millionen Euro. Darüber hinaus werden sich auch die Alteigentümer von Anteilen trennen.

Noch hält der Investor 3i mit 73 Prozent das Gros der Anteile, 17 Prozent gehören ABA, die übrigen Anteile sind im Besitz der aktuellen oder früheren Norma-Manager und Aufsichtsräte. 3i plant mit dem Börsengang einen schrittweisen Ausstieg aus dem Unternehmen. Angestrebt wird ein Streubesitz von etwa 50 bis 60 Prozent. Die Preisfestsetzung durch die Banken läuft bereits. Mit dem Handel der Aktien am Prime Standard des regulierten Markts der Frank­furter Börse wird Norma auch internationale Investoren auf sich aufmerksam machen.

Mit dem Erlös aus dem Börsengang plant das Unternehmen, Finanzverbindlichkeiten zurückzuzahlen und dadurch weiteres Wachstum zu fördern. Aktuell verfügt Norma als internationaler Markt- und Technologieführer von Verbindungslösungen über 17 weltweite Fertigungsstandorte mit mehr als 3.500 Mitarbeitern. In Deutschland sind rund 800 Mitarbeiter in den Produktionsstätten in Hochstadt und Gerbershausen beschäftigt.

„Wir möchten einerseits auf den Märkten weiter wachsen, auf denen wir uns schon befinden, und richten den Fokus andererseits auf Asien. Wenn wir neue Märkte erschließen, dann tun wir dies, um unsere lokalen Kunden zu bedienen, und nicht, um unsere Produkte zu re­exportieren“, unterstreicht Werner Deggim. Zur Zeit baut Norma einen neuen Standort in Serbien und hat kürzlich seine Produktionsstätten in Rußland und Thailand eröffnet. Erweiterungen der Kapazitäten sind in China und Indien geplant. Eine Wettbewerbssituation zwischen den Standorten möchte man jedoch nicht schaffen.

 

Neuer Wehrführer in Hochstadt                                                                           25.03.2011

Nach zehn Jahren übergibt Michael Harnisch das Amt an Stefan Koller.

Bereits im Vorfeld der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hochstadt ihren Wehrführer. Michael Harnisch hatte angekündigt, für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Sein Nachfolger ist Stefan Koller, zu seinem Stellvertreter ernannten die Wehrkräfte Sascha Emrath. Während der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag wählten die Mitglieder dann ihren Vorstand.

Die Eröffnung der Jahreshauptversammlung oblag noch einmal dem scheidenden Wehrführer Michael Harnisch, der zahlreiche Gäste, darunter Stadtbrandinspektor Andreas Matz, dessen Stellvertreter Wilfried Koller sowie Bürgermeister Erhard Rohrbach begrüßen konnte. Dieser dankte der Einsatzabteilung für die geleistete Arbeit und den komplikationslosen Wechsel der Wehrführung. Das Stadtoberhaupt betonte ausdrücklich, dass die Einsatzabteilung „das Aushängeschild der Feuerwehr Hochstadt ist“.

Anerkennung zollte er dem Verein ebenfalls für die Finanzierung des Neubaus der Halle. Denn die Mittel für den Hallenanbau stammen hauptsächlich aus Festen und Diensten des Vereins der Feuerwehr Hochstadt. Stadtbrandinspektor Andreas Matz lobte die zielstrebige Arbeit der Feuerwehr Hochstadt. Ganz gleich, ob die 2009 gegründete „Bambini“-Feuerwehr oder die reibungslose Wahl des neuen Wehrführers und dessen Stellvertreters - alles verlaufe wie gewünscht bei der Feuerwehr Hochstadt. Andreas Matz dankte der Einsatzabteilung, allen Mitgliedern sowie dem Verein für die geleistete Arbeit.

Jugendwart Daniel Rehberg verlas den Jahresbericht der Jugendfeuerwehr und wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass die Jugendfeuerwehr noch besser beworben werden müsse. Denn die Mitgliederzahl konnte 2010 nicht gesteigert werden. Doch die Jugendfeuerwehr benötige dringend Nachwuchs, um auf Dauer bestehen zu können, so Rehberg. Die Feuerwehr Hochstadt selbst zählte im vergangenen Jahr nach Angaben von Michael Harnisch 739 Mitglieder, davon 43 aktive und 696 passive. Im Anschluss an seinen Bericht wurde Michael Harnisch von der neuen Wehrführung offiziell und würdig verabschiedet. Er fungierte zehn Jahre als Wehrführer und bekleidete zehn Jahre das Amt des stellvertretenden Wehrführers der Feuerwehr Hochstadt.

Der Zweite Schriftführer Dennis Schaar gab im Rahmen seines Berichts einen Rückblick auf die Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr wie den Tag der offenen Tür, das Weinfest und  den Familienabend. Keinerlei Grund zur Beanstandung gab der Bericht der Kassenrevisors und des ersten Kassierers, so dass der Vorstand entlastet werden konnte.

Die Neuwahlen ergaben, dass Michael Harnisch Erster Geschäftsführer ist, als sein Stellvertreter fungiert Manuel Fischer Weiterhin wurden gewählt: Philipp Lapp Erster Kassierer), Martin Walzer (Zweiter Kassierer), Frank Matthias (Dritter Kassierer), Bettina Weber (Erste Schriftführerin), Dennis Schaar (Zweiter Schriftführer), Sebastian Schömig, Fabian Dimter, Timo Wehmeyer, Thomas Ruth, Norman Debes (alle Beisitzer), Hans Röder (Erster Kassenrevisor), Wolfgang Halter (Zweiter Kassenrevisor) und Sabine Meiners (Dritter Kassenrevisor). Der neue Wehrführer Stefan Koller bedankte sich abschließend die für zahlreiche Teilnahme und beendete die Jahreshauptversammlung.

 

Auf der Suche nach der optimalen Lösung                                                                      26.03.2011

Internet: Bürgerinitiative und Stadt sind positiv gestimmt

Die Bürgerinitiative (BI) „Pro DSL Hochstadt“ ist nach weiteren Gesprächen mit Vertretern der Stadt, einer Beratungsfirma und einem Internetanbieter guten Mutes, dass es in Sachen DSL-Ausbau Hochstadt weiter voran geht. „Bei der Suche nach Lösung besteht die Hoffnung, dass nicht nur Hochstadt, sondern eventuell ganz Maintal eine zeitgemäße Internetversorgung erhalten wird“, so die BI in einer Pressemitteilung. Ziel des Gesprächs im Rathaus, an dem von Seiten der Stadt Bürgermeister Erhard Rohrbach, Erster Stadtrat Ralf Sachtleber und Anke Gemein von der städtischen Wirtschaftsförderung teilnahmen, war „eine Kanalisierung und soweit möglich Bewertung von Informationen zu möglichen Maßnahmen“, so die BI.

Zunächst präsentierte die Firma Athanus ihr Konzept. Die reine Beratungsfirma, die im Main-Kinzig-Kreis tätig ist und Kommunen zum Thema „Breitbandausbau“ berät, dokumentiert und bewertet die vollständige bestehende Infrastruktur einer Stadt und erstellt eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. „Diese Planungsleistung ist kostenpflichtig, könnte aber unter Umständen zu ganz neuen Erkenntnissen führen“, informierte die BI.

Athanus wurde von der Versammlung aufgefordert, schnellstmöglich ein Angebot zu erstellen, welches ein Konzept für ganz Maintal beinhaltet und zukunftssicher ist. „Die Firma wird die gesamte Hardware in Maintal erfassen, die direkt mit dem Thema Internet in Verbindung steht. Dazu gehören, um ein Beispiel zu nennen, die Lage und Anzahl der Leerrohre“, so die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung. Die Mitglieder von „Pro DSL“ erhoffen sich eine Optimierung im Hinblick auf die Konstanz und Beständigkeit der Technik. Das hofft auch Bürgermeister Erhard Rohrbach: „Das Angebot von Athanus ist eine hervorragende Möglichkeit, weil es uns einen kompletten Überblick über ganz Maintal ermöglicht. Wir suchen nach der optimalen Lösung. Internet in Hochstadt hat Vorrang, doch wollen wir die gesamte Stadt nicht außen vor lassen.“

Im weiteren Verlauf des Gesprächs erläuterte die Firma OR Network ihr bereits der Stadt Maintal vorgelegtes offenes Angebot und beantwortete Detailfragen zur Internettechnik und wie diese in Maintal umgesetzt werden könne. Allerdings konnte OR Network an diesem Tag noch kein verbindliches Angebot abgeben. „Ein solches ist nur nach einer kostenpflichtigen Anfrage an die Telekom möglich, wofür das Unternehmen Kosten von der Stadt erstattet haben möchte. Ob die Stadt Geld für ein verbindliches Angebot ausgeben wird, welches sicherlich über dem ursprünglichen Angebot der Firma OR Network liegt, halten wir für eher unwahrscheinlich“, so die BI.

Weitere Maßnahmen, die bereits getroffen wurden, sind eine Anfrage der Stadt bei den Kabelanbietern Unitymedia und Primacom. Letzterer versorgt Hochstadt und Teile von Wachenbuchen. „Wir möchten wissen, wie viele Haushalte an das Kabelnetz angeschlossen sind, haben aber noch keine Antwort erhalten“, so Rohrbach. Von der Firma Unitymedia, die in Bischofsheim und Dörnigheim Kabelfernsehen liefert, erhielt Rohrbach gestern einen Brief, dass die Firma seit einigen Monaten mit Primacom im Gespräch sei, es allerdings noch kein finales Ergebnis gebe. „Sie teilten uns mit, dass sie im zweiten Halbjahr ein Informationsgespräch mit uns und Vertretern der Bürgerinitiative führen wollen“, so Rohrbach.

Von der Telekom liegt der Stadt ein Angebot für die Neubaugebiete auf dem ehemaligen Höhl-Gelände und Am Weides vor. „Rein preislich ist dieses Angebot sehr attraktiv und für die dortigen Bewohner wäre das eine gute Lösung, doch könnten Bestandskunden nicht daran teilhaben“, so das Stadtoberhaupt. Hier werden noch Gespräche mit dem Bauträger folgen.

Für die BI ist das Angebot der Telekom keine gute Lösung. „Bestandskunden bilden nach wie vor die solide Basis für das Tagesgeschäft, auch das der Telekom. Die wohlwollende Bestandskundenpflege, die hier vermisst wird, könnte daher längerfristig sogar die lohnendere Alternative sein“, teilt die BI mit. Nach Meinung der Bürgerinitiative haben alle Angebote einen positiven Eindruck hinterlassen. „Ausschlaggebend für uns war zu sehen, dass der Wille da ist, etwas zu tun. Die Situation in Hochstadt ist furchtbar, doch alle sind bereit Lösungen zu suchen und wir stellen hierbei der Stadt unser geballtes Fachwissen zur Verfügung“, so die BI abschließend.

 

SPD mit einem Sitz vorne                                                                                      29.03.2011

Jubel bei Grünen, Sozialdemokraten und WAM - Ernüchterung bei CDU und FDP.

Früher als erwartet stand gestern Nachmittag um kurz vor 15.30 Uhr das vorläufige Endergebnis        für die Wahl zur Maintaler Stadtverordnetenversammlung fest. Gegenüber dem gestern veröffentlichten Trend gab es eine entscheidende Änderung: Die SPD gewann zulasten der Wahlalternative Maintal (WAM) noch ein Mandat hinzu und ist mit 15 Sitzen gegenüber 2006 stärkste Fraktion im neuen Stadtparlament. Die CDU muss sich nach zehn Jahren erstmals wieder mit Rang zwei begnügen, kam auf 14 Mandate (- 3). Große Wahlgewinner sind die Grünen und die WAM. Die Ökopartei verdoppelte ihre Anzahl an Sitzen und kommt nun auf acht Stadtverordnete (+ 4), während die Wahlalternative zwei Mandate hinzugewann und jetzt fünf Sitze im Stadtparlament hat. Die FDP büßte einen Sitz ein, kommt nur noch auf zwei Stadtverordnete, während sich die so genannten „Republikaner“ mit einem Platz im neuen Maintaler Stadtparlament begnügen müssen,

Wie bereits gestern gemeldet, stieg die Wahlbeteiligung von 37,6 auf 39,9 Prozent .In Prozenten ausgedrückt sieht die Reihenfolge wie folgt aus: SPD 33,2 Prozent (- 1,7 gegenüber 2006), CDU 31,8 (- 5,6), Grüne 16,4 (+ 7,4), WAM 11,6 (+ 4,4), FDP 4,5 - 3,19 und „Reps“ 2,6 (- 0,7).

Der Jubel war sowohl am Wahlabend, aber natürlich ebenso nach Bekanntwerden des vorläufigen Endergebnisses bei SPD, WAM, aber vor allem bei den Grünen groß. Katzenjammer herrschte hingegen bei der FDP, und auch der junge CDU-Parteichef Markus Heber musste das Resultat erst einmal sacken lassen. „Wir hatten schon mit Verlusten gerechnet, aber nicht damit, dass wir nun drei Sitze weniger haben. Das ist für die Maintaler CDU kein erfreuliches Ergebnis. Die Wahl war zweifellos durch die Ereignisse in Japan und die anhaltende Atom-Diskussion überlagert. Bereits an unseren Wahlständen spielten bei vielen Gesprächen mit den Bürgern die kommunalpolitischen Themen nur eine untergeordnete Rolle“, resümierte der CDU-Spitzenkandidat im Gespräch mit dem Tagesanzeiger. Ob er nun den Fraktionsvorsitz übernehmen werde, ließ Heber offen. „Dem werde ich nicht vorgreifen, das wird die sich neu zusammensetzende Fraktion entscheiden. Das erste Treffen werden wir kommende Woche haben“, so der Christdemokrat.

SPD-Avancen in Richtung der Grünen

Zufrieden zeigte sich SPD-Spitzenkandidat Karl-Heinz Kaiser: „Wir haben unser Ziel, wieder stärkste Fraktion zu werden, erreicht. Wir werden nun sehen, wie sich die anderen Parteien positionieren. Rein rechnerisch hätten CDU, FDP und Grüne mit zusammen 24 Sitzen weiterhin eine Mehrheit. Wir Sozialdemokraten sind nun gespannt, wie sich die neuformierten Grünen verhalten werden.“ Deutlicher in Richtung Grüne äußerte sich derweil der SPD-Parteichef Sebastian Maier: „Wir haben bereits Signale für Gespräche in Richtung Grüne ausgesendet. Rot-Grün hätte mit 23 Mandaten eine Mehrheit und wir sollten diese Möglichkeit nutzen, um eine neue und bessere Politik für die Menschen in Maintal auf den Weg zu bringen. Dabei sollten wir die Vergangenheit hinter uns lassen, da die Grünen nun ja auch ganz neu aufgestellt sind. Im Übrigen wäre es auch auf Kreisebene erstrebenswert, die Große Koalition durch Rot-Grün abzulösen“, verdeutlichte Maier seine Präferenzen für Maintal und den Main-Kinzig- Kreis.

Monika Vogel, die Spitzenkandidatin der Grünen, war erwartungsgemäß hochzufrieden über ein Ergebnis, mit dem sie in dieser Form nicht gerechnet hätte. Dir Atom-Diskussion habe natürlich auch dafür gesorgt, dass ihre Partei so hervorragend abgeschnitten habe. An Spekulationen über die mögliche Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen wollte sich Monika Vogel nicht beteiligen: „Wir haben jetzt erst einmal anderes zu tun. Acht Mandate haben wir nun, doppelt so viele wie zuvor Da muss sich die Fraktion erst einmal zusammenfinden. Deshalb werden wir uns bereits am Donnerstag treffen.“

Vollauf zufrieden äußerte sich ebenso Klaus Seibert, der Fraktionsvize der WAM. „Wir haben zwei Mandate hinzugewonnen. Das ist ein toller Erfolg. Und es freut uns, dass die SPD vor der CDU gelandet ist. Nun ist es an den Grünen, ihren alten Kurs über Bord zu werfen und für eine Neuausrichtung in der Maintaler Politik zu sorgen, weg von ihrem Ja zum Sportplatz in der ,Grünen Mitte' und ihrer antisozialen Politik der vergangenen Monate. Wir werden keine feste Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen eingehen, sondern von Fall zu Fall entscheiden, ob wir Beschlussvorlagen zustimmen oder nicht“, kündigte Seibert bereits an, dass die WAM für keine Kooperation oder gar Koalition zur Verfügung steht.

Nichts beschönigen wollte Dr. Dieter Fritz. der Spitzenkandidat der FDP. „Dieses Wahlergebnis ist eine herbe Niederlage für die Maintaler Liberalen. Zweifellos hat das Ergebnis mit der Überlagerung durch die Atom-Diskussion und die Bundespolitik zu tun. Aber es wäre zu einfach, dies allein für unser schlechtes Wahlergebnis verantwortlich zu machen. Unsere Themen wie zum Beispiel die Kulturförderung haben bei den Maintaler Bürgern nicht gezogen. Da führt kein Weg dran vorbei. Die 4,5 Prozent sind umso bitterer, da wir es waren. die in den vergangenen Jahren für einen energischen Sparkurs eingetreten sind. Das wurde vom Wähler nun nicht honoriert, fand der Bischofsheimer klare auch selbstkritische Worte.

 

Monika Vogel ist die Stimmenkönigin                                                                 30.03.2011

Grüne Spitzenkandidatin lässt auch Rohrbach hinter sich

Nun liegen auch die Einzelstimmen-Ergebnisse für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung vor. Die Maintaler Bürger haben fleißig Kreuze bei einzelnen Bewerbern gemacht und auch zahlreiche Kandidaten auf den Listen gestrichen. Einen großen persönlichen Erfolg konnte die grüne Spitzenkandidatin Monika Vogel für sich verbuchen, die mit 5.734 Stimmen als Nummer eins aller Kandidaten durchs Ziel ging.

Monika Vogel ließ auch Bürgermeister Erhard Rohrbach hinter sich, der allerdings nur als „Zugpferd“ auf der CDU-Liste auf Platz eins stand, um zusätzliche Stimmen zu gewinnen. Rohrbach wird das Mandat nicht annehmen, ansonsten müsste er nämlich als Stadtoberhaupt zurücktreten, da ein hauptamtliches Magistratsmitglied nicht gleichzeitig dem Stadtparlament angehören kann. Rohrbach kam mit 5.596 Stimmen auf Rang zwei.

Generell erhielten die vorderen Bewerber der Grünen sehr viele Einzelstimmen, was auch daran lag, dass sie nur mit 18 Kandidaten angetreten waren. Ein Listenkreuz für die Ökopartei bedeutete somit, dass - wenn keine Einzelstimmen vergeben wurden- aufgrund der 45 zu verteilenden Sitze auf die ersten Neun der grünen Liste jeweils drei Stimmen entfielen.

Vor allem bei den beiden großen Parteien wurden reichlich Einzelstimmen verteilt und Bewerber gestrichen. Auf der SPD- Liste wurde so zum Beispiel Helmut Wassermann von sieben auf drei vorgewählt, während Parteichef Sebastian Maier von zwei auf vier zurückfiel. Besonders hart traf es bei den Sozialdemokraten den Juso- Chef Nojan Nejatian, der auf Platz sechs gesetzt war und von den Wählern auf Rang 18 nach hinten befördert wurde.

 

Norma geht noch vor Ostern an die Frankfurter Börse                                      30.03.2011

Aktien sind ab 8. April notiert - Zeichnungsfrist läuft bereits

Der Termin steht fest: Maintals größtes Unternehmen, die Norma Group Germany mit Sitz in Hochstadt, ist ab Freitag, 8. April, an der Frankfurter Börse notiert Damit wagt der Schlauchschellenhersteller noch vor Ostern den Sprung aufs Parkett. Am vergangenen Freitag hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Wertpapierprospekt gebilligt. Bis zu 430 Millionen Euro möchte das global agierende Unternehmen durch den Entschluss erlösen. Das Tagesgeschäft für die rund 700 Beschäftigten am Standort in Hochstadt soll durch den Börsengang nicht tangiert werden, wie der Vorstandsvorsitzende Werner Deggim kürzlich im Gespräch mit dem Tagesanzeiger mitteilte.

Seit Montag können interessierte Anleger die Aktien zum Preis zwischen 19 und 24 Euro zeichnen. Die Frist endet voraussichtlich am Donnerstag, 7. April. Sowohl private als auch institutionelle Anleger wie Fondsgesellschaften können sich Anteile sichern. Dabei setzt sich das Gesamtkontingent aus neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung und bestehenden Aktien aus dem Bestand der Altgesellschafter zusammen. So wird der britische Investor 3i, der noch 73 Prozent an der Gesellschaft hält, etwa 45 Prozent seiner Anteile verkaufen.

Ganz zurückziehen möchte sich der Hauptgesellschafter, der 2005 den Familienbetrieb Rasmussen übernommen hat, aber nicht. „Wir sind fest von den guten Zukunftsaussichten der Norma Group überzeugt. Daher werden wir auch nach dem Börsengang im Unternehmen investiert bleiben“, sagte Dr. Ulf von Haacke, Partner und Managing Director von 3i Deutschland. Parallel haben sich die derzeitigen Anteilseigner dazu verpflichtet, Marktschutzvereinbarungen und Veräußerungsbeschränkungen einzuhalten und ihre Aktien während eines sechs-, beziehungsweise zwölfmonatigen Zeitraums nach dem Börsengang nicht zu verkaufen.

Mit den Erlösen aus dem Börsengang möchte der Hersteller für hochentwickelte Verbindungstechnik seine Kapitalstruktur optimieren und Finanzverbindlichkeiten zurückzahlen. Laut eines Artikels der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sollen die Schulden 2010 rund 344 Millionen Euro betragen haben. „Mit einer verbesserten Bilanz wollen wir unser Wachstum weiter beschleunigen. Unser Ergebnis im Jahr 2010 bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Finanzvorstand Dr. Othmar Belker.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr erzielte Norma einen Umsatz von rund 490 Millionen Euro. Dies entspricht einer Wachstumsrate von ungefähr 49 Prozent gegenüber 2009. Auch die Prognosen stimmen trotz der aktuellen Weltlage optimistisch: „Der Markt für hochentwickelte Verbindungstechnik bietet attraktive Wachstumschancen. Die Norma Group hat eine starke internationale Marktposition, verfügt über ein solides Geschäftsmodell und eine überzeugende Equity Story. Der Börsengang wird uns neue Möglichkeiten für das weitere Wachstum und den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens eröffnen“, sagte Werner Deggim.

Die Norma Group ging 2006 aus der Fusion der deutschen Rasmussen Gruppe, einem 1949 gegründeten Hersteller von Verbindungs- und Halte-Elementen sowie Fluidtransportleitungen, und der schwedischen ABA Group, einem führenden europäischen Anbieter hochentwickelter Verbindungstechnik, hervor. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 3.500 Mitarbeiter.

 

Bilder, die nachdenklich stimmen                                                                        07.04.2011

Ilse Martin stellt zum Thema „Dysmelie“ im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen aus

Eine nicht alltägliche Foto-Ausstellung unter dem Titel „Asymmetrische Hände“  läuft zur Zeit im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. Initiatorin ist die Hochstädterin Ilse Martin. Noch bis Donnerstag, 28. April, sind die eindrucksvollen Darstellungen zu sehen, die angeborene Fehlbildungen an Armen und Händen in den Blickpunkt rücken. Landrat Erich Pipa nahm sich die Zeit und eröffnete selbst die Präsentation im Bürgerportal. Ilse Martin freute sich darüber und auch, dass sich der Landrat intensiv mit der Ausstellung befasste.

Angesichts der authentischen Fotos zeigte sich Erich Pipa beeindruckt, „wie viele Dinge auch ohne alle zehn Finger effizient erledigt werden können“. Ilse Martin, die als Heilpraktikerin in Hochstadt tätig und selbst von Dysmelie betroffen ist, erläuterte die Hintergründe der gezeigten Personen und schilderte deren besondere Begabungen und Talente.

Zu sehen sind etwa 60 Fotografien von Menschen im Alter zwischen sechs Monaten und 60 Jahren. Sie wurden bei vielfältigen Aktivitäten wie Basteln, Musizieren, Leistungssport oder dem Trinken aus der Babyflasche aufgenommen.

Die Fehlbildung Dysmelie ist nicht erblich, sondern wird durch äußere Einwirkungen in der Schwangerschaft verursacht. Bekanntestes Beispiel dafür ist das berüchtigte Medikament Contergan, das Ende der fünfziger Jahre zur Behandlung von Schlafstörungen und gegen morgendliche Übelkeit bei Schwangeren eingesetzt wurde. Durch Contergan entstanden in Deutschland bei Tausenden von Kindern schwere Dysmelien.

Landrat Erich Pipa ist überzeugt, dass die Fotografien in den kommenden Wochen viele Menschen zum Nachdenken anregen werden. Er dankte Ilse Martin für das gezeigte Engagement und wünschte der Hochstädterin für die kommenden Monate die entsprechende Resonanz und Unterstützung bei ihren Aktivitäten mit der Selbsthilfegruppe Dysmelien.

 

Stefan Götsch – den Lila-Weißen seit der Kindheit verbunden                         09.04.2011

Stephan Götsch ist in einer Fußballerfamilie groß geworden. Da war es kein Wunder, dass er bereits als Knirps in der F-Jugend die Fußballstiefel schnürte. Sein Vater Fritz Götsch ist längst Ehrenmitglied des FC Hochstadt. Den Lila-Weißen, die 2011 ihr 100-jähriges Bestehen feiern, ist auch Stephan Götsch seit nunmehr 34 Jahren verbunden. Nach seiner aktiven Zeit, die ihn bis in die zweite Mannschaft führte, wurde er 2003 Jugendleiter. Ein Amt, das er bis heute mit großer Begeisterung ausübt.

Dem 44-jährigen Stephan Götsch liegt die Arbeit mit dem Nachwuchs schon seit vielen Jahren sehr am Herzen. „Bereits mit 18 Jahren habe ich begonnen, beim FC Hochstadt Jugendmannschaften zu trainieren. Angefangen habe ich mit der F-Jugend. Und mit Ausnahme der D-Jugend habe ich in den folgenden Jahren Teams aller Altersklassen betreut. Allein vier Jahre habe ich die A-Jugendlichen trainiert. Dabei haben wir einmal in der damaligen Bezirksliga den vierten Platz erreicht. Es ist für mich heute immer wieder ein besonderes Erlebnis, wenn unsere erste Mannschaft auf Teams trifft, in denen Spieler aktiv sind, die ich früher als

Jugendliche bei den Lila-Weißen betreut habe“, erzählt der sympathische Hochstädter mit einem Schmunzeln.

Unterstützt wird er bei seiner Arbeit als Jugendleiter von Stephan Choisi, mit dem er sehr gut zusammenarbeitet. Die Position des Jugendleiters hat Stephan Götsch vor acht Jahren von dem mittlerweile leider schon verstorbenen Hartmut Jung übernommen Dessen Vorgänger war wiederum der heutige Erste Vorsitzende des FCH, Manfred Maier, der sich zehn Jahre um den Nachwuchs des Vereins gekümmert hat. Kontinuität wird bei den Hochstädtern in Sachen Jugendarbeit groß geschrieben.

Obwohl sein Bruder und er in Nordrhein-Westfalen geboren wurden, fühlt sich Stephan Götsch als echter Hochstädter. Seine Mutter stammt auch aus dem Maintaler Stadtteil, in den die Familie Götsch 1976 zog. Vater und beide Söhne schlossen sich sofort dem FCH an, der für sie zu einer Herzensangelegenheit wurde. „Die beiden vergangenen Weltmeisterschaften haben uns im Jugendbereich jeweils merklichen Auftrieb gegeben. Allein im vergangenen Jahr kamen 15 bis 20 neue Spieler vor allem in den jüngeren Altersklassen zu uns. Die Entwicklung sieht aber auch insgesamt sehr positiv aus. Nach längerer Zeit konnten wir in dieser Saison wieder in allen Jahrgängen Mannschaften

melden. Von den G-Jugendlichen bis zur A-Jugend nehmen insgesamt zehn Teams an der aktuellen Runde teil. 145 Nachwuchsspieler sind für den FCH am Ball“, berichtet Stephan Götsch nicht ohne Stolz.

Auf die zahlreichen Veranstaltungen zum 100. Geburtstag der Lila-Weißen freut sich der mittlerweile in Mittelbuchen lebende gelernte Speditionskaufmann sehr. „Schon die Ballonaktion unserer Kinder und Jugendlichen am vergangenen Sonntag vor der Partie der ersten Mannschaft war eine tolle Sache. Sie wurde von Helmut Stein und Andreas Ott hervorragend organisiert. Da haben etwa 80 bis 90 Kinder mitgemacht, auch A- und B-Jugendliche. Und zahlreiche Eltern waren ebenfalls mit Begeisterung dabei“ freut sich Stephan Götsch über die große Resonanz dieser Aktion zur Eröffnung der Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr, die heute mit der akademischen Feier im Bürgerhaus Hochstadt fortgesetzt werden.

Für den Jugendleiter ist aber auch das erste Juniwochenende sehr wichtig. Dann finden nämlich auf dem Hochstädter Waldsportplatz zwei Jugendturniere statt. „Die B-Jugend-Teams - wir rechnen mit acht Mannschaften - ermitteln am Samstag, 4. Juni, ihren Sieger. Einen Tag später steht das Turnier für die E-, F- und G-Jugend an. Dazu erwarten wir insgesamt 26 Teams. In der gesamten Sportwoche, die am Mittwoch, 1. Juni, beginnt, wird darüber hinaus eine ganze Menge geboten, stehen noch weitere Turniere und Aktionen an. Außerdem werden wir auf unserem Sportgelände ein Zelt aufbauen. Ich hoffe jetzt bereits auf gutes Wetter, damit die Sportwoche zu einem Erfolg wird“, blickt Stephan Götsch voraus.

Neben seiner großen Liebe zum Fußball und zum FC Hochstadt im Besonderen bleibt neben der Arbeit nur wenig Raum für andere Hobbys. „Ich versuche, zweimal in der Woche zu laufen, um fit zu bleiben und verreise auch ganz gerne mal. Ansonsten dreht sich aber tatsächlich fast alles um die Lila-Weißen und die Jugendarbeit, die ich für sehr wichtig halte. Ich schätze, dass in ganz Maintal 750 bis 800 Kinder und Jugendliche Fußball spielen. Und wir Erwachsenen sollten alles dafür tun, dass die Rahmenbedingungen stimmen und der Nachwuchs Spaß an diesem tollen Sport hat“, gibt Stephan Götsch auch eine Vorlage an die Kommunalpolitiker, sich dafür einzusetzen, den Zustand der Fußballanlagen in Maintal zu verbessern, die nicht nur in Hochstadt einiges zu wünschen übrig

 

Zahlreiche Ehrungen bei der akademischen Feier                                                              11.04.2011

Abwechslungsreich und informativ verlief am Samstagabend die akademische Feier des FC Hochstadt (FCH) im Bürgerhaus: Dabei durften natürlich Ehrungen für langjährige aktive Vereinsmitglieder nicht fehlen. Sowohl der Hessische Fußballverband (HFV, linkes Bild) als auch der Verein selbst (rechtes Foto) zeichneten eine Reihe von Mitgliedern aus. Außerdem gab es Ehrenurkunden und -nadeln des Landessportbunds Hessen (Bild davon folgt in einer späteren Ausgabe). Torsten Becker, der Vizepräsident des Hessischen Fußballverbands, und Kreisfußballwart Walter Heßler zeichneten Karin und Reiner Boy, Stephan Choisi, Alexander Krapf;  Björn Misiewicz und Peter Waldert mit dem Ehrenbrief aus. Die Ehrennadel in Bronze erhielten Stephan Götsch, Hartmut Koch und Erwin Weichwald. Die Verbandsehrennadel bekam der Ehrenvorsitzende Gert Bechert. Der Erste Vorsitzende Manfred Maier konnte gemeinsam mit seinem Stellvertreter Björn Misiewicz folgende Mitglieder mit der Vereinsehrennadel in Gold auszeichnen: Werner Dworschak, Werner Koch und Otmar Lauble. Es fehlten Hartmut Lauble und Ernst Mankel. Die Vereinsehrennadel in Silber ging an William Buchanan, Ellen Choisi, Annemarie Götsch (nicht auf dem Bild), Markus Koch, Chrissantos Konstantinidis (nicht anwesend) und Giovanni Palermo. Eine besondere Auszeichnung wurde dem langjährigen Verantwortlichen für die Alten Herren, Bernd Pistor zuteil. Er wurde zum FCH-Ehrenmitglied ernannt. Sichtlich gerührt nahm er seine Ernennung entgegen. Die bisherigen Ehrenmitglieder sind Karl-Heinz Eibelshäuser, Fritz Götsch und Manfred Wex. Vom Landessportbund ausgezeichnet wurden: Stefan Lang, Gudrun Maier Michael Röhrig und Konrad Stang.

 

Die Spieler der Hessenligamannschaften des FC Hochstadt                                   12.04.2011

Die akademische Feier des FC Hochstadt zum 100. Geburtstag des Vereins am vergangenen Samstagabend im vollbesetzten Bürgerhaus war - wie gestern bereits ausführlich berichtet - eine mit vier Stunden zwar lange, aber doch insgesamt sehr runde Sache. Für einen Höhepunkt sorgten die elf erschienenen ehemaligen Spieler, die einst in den Hessenligamannschaften der Lila-Weißen in den Jahren 1969 bis 1981 aktiv gewesen sind (linkes Bild) und vom Ehrenvorsitzenden Karl Eyerkaufer (rechts) begrüßt wurden. Unter ihnen war auch der damalige Spielertrainer und frühere Nationalspieler Hans Nowak. Die Spieler aus der erfolgreichsten Zeit des FC Hochstadt sorgten für nostalgische Momente. Natürlich durften bei der akademischen Feier Ehrungen verdienter FCH-Mitglieder ebenfalls nicht fehlen. Aus den Händen des Sportkreisvorsitzenden Stefan Bahn erhielten Stephan Lang, Gudrun Maier Michael Röhrig und Konrad Stang Ehrenbriefe und -nadeln des Landessportbunds Hessen (rechtes Bild). Darüber freuten sich auch Erster Vorsitzender Manfred Maier (rechts) und sein Stellvertreter Björn Misiewicz, welche die Geehrten auf unserem Foto flankieren. Die Bilder der vom FC Hochstadt beziehungsweise vom Hessischen Fußballverband geehrten Mitglieder der Lilia-Weißen erschienen bereits in der gestrigen Ausgabe.

 

„Projekt am richtigen Standort“                                                                           14.04.2011

Startschuss für weitere Häuser: Bouwfonds begrüßt beim Spatenstich neue Bewohner

Mit einem Spatenstich eröffnete die Firma Bouwfonds gestern einen weiteren Bauabschnitt auf dem ehemaligen Höhl-Gelände. Insgesamt 27 Häuser und elf Wohnungen sollen dort noch in diesem Jahr. spätestens im Frühjahr 2012 entstehen. Es handelt sich hier um eine hervorragende Lage mit guter Infrastruktur wie Öffentlichem Personennahverkehr und einer guten Straßenlage. Nur am DSL-Zugang arbeiten wir noch“, begrüßte Bürgermeister Erhard Rohrbach die knapp 40 künftigen Bewohner.

Bevor Stefan Messemer, Leiter der Bouwfonds-Niederlassung in Frankfurt, vor elf Jahren das erste Projekt in Maintal verwirklicht und setzen heute einen weiteren Meilenstein für die folgenden Wohneinheiten.“ Nach anfänglich zögerlichem Verkauf, sei der Absatz der Häuser und Wohnungen nun doch recht gut gelaufen und habe fast den Verkaufserfolg aus dem vergangenen Jahr einstellen können. „Es ist das richtige Produkt am richtigen Standort“, so Messemer

Die Firma Bouwfonds ist mit dem Jahr 2011 bisher zufrieden. „Aus dem aktuellen Verkaufsprogramm sind über 60 Prozent veräußert und so ergibt sich ein Gesamtverkaufsstand von 80 Prozent“, so Messemer, der sogar den Start des kommenden Verkaufsabschnitts vorziehen muss. Damit werden 21 Häuser jetzt und acht Häuser in Kürze neu zur Veräußerung gebracht. Insgesamt entstehen auf dem ehemaligen Höhl-Gelände 160 Häuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 größtenteils barriere­freien Wohnungen. Die Häuser werden unter den Bezeichnungen „Maintal 1-2-3“ und „Maintal hoch 2“ vermarktete. Das rund 60.000 Quadratmeter große Baugebiet in nach Süden ausgerichteter Hanglage bietet vielfältige Möglichkeiten zur Wohnbebauung. „Wir haben mit „Maintal 1-2-3“eine Reihe von Doppel- und Reihenhäusern klassisch mit Satteldach oder modern mit Pultdach entwickelt“, hebt Stefan Messemer hervor „Ergänzt wird unser Angebot durch interessante Fächerhäuser, höhenversetzte Doppelhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser“, Im Bereich „Maintal hoch2“ entstehen am Architekturstil des Bauhauses angelehnte Häuser, die als Doppel- oder Kettenhäuser angeboten werden. Im Vorfeld der Baumaßnahmen wurden sämtliche Erschließungsmaßnahmen umgesetzt. „Wir haben die Straßen, Parkflächen, Laternen, Bäume, den Spielplatz und den Sichtschutz errichtet“, so Messemer. Damit erhalten die Käufer ein Gesamtbild des Gebiets. „Wir zeigen damit bereits heute, wie man morgen hier wohnt“, so Messemer. Nach dem Spatenstich lud Bouwfonds die anwesenden Hausbesitzer zu einem kleinen Umtrunk und Snacks ein

 

Mit einem Biss fünf Rehe getötet                                                                         21.04.2011

Jagdpächter appelliert. Hunde während der Brut- und Setzzeit unbedingt anzuleinen

Die Beteuerung von Hundebesitzern, dass ihr Vierbeiner niemals ein Wild angreifen würde, hat er schon häufig gehört. Gesehen hat Alfred Gebelhardt aber auch oft genug das Gegenteil. Erst am Mittwoch musste der Jagdpächter aus Hochstadt ein schwer verletztes Reh erschießen, das auf einer Rinderweide nördlich des Supermarkts an der Konrad-Höhl-Straße in Hochstadt von einem Hund angefallen worden war. Nachdem Gebelhardt das Tier von seinen Qualen erlöst hatte die traurige Erkenntnis: Die Ricke war trächtig mit vier Kitzen.

„Eine Geiß mit vier Kitzen ist extrem selten. Ich selbst habe so etwas noch nie erlebt“, berichtet Alfred Gebelhardt. Der Hund, der das trächtige Tier attackiert hat, hatte damit leichtes Spiel. „Mit vier Kitzen, die in drei bis vier Wochen geboren wären, war das Reh kaum noch mobil. Es hätte unmöglich flüchten können. Vermutlich hat es noch eine Stunde lang nach dem Angriff gekämpft, aber kam einfach nicht mehr hoch“, so der Jagdpächter, der nüchtern bilanziert, dass der Hund mit einem Biss gleich fünf Tiere getötet hat.

Dass ein Hund das Reh angegriffen hat, steht für Alfred Gebelhardt außer Zweifel. „Die Bissspuren waren ganz klassisch. Der Hund hat das Tier gerissen, aber nicht getötet“, teilt er mit. Anhand von Fotos, die er von dem Reh gemacht hat, rekonstruiert er im Gespräch mit dem Tagesanzeiger den Vorfall. Bei seinem Eintreffen lag das Reh in den letzten Zügen. Das Tier hat unvorstellbare Qualen gelitten“, erzählt er. Um so eindringlicher appelliert Alfred Gebel­hardt an die Halter, ihre Hunde während der Brut- und Setzzeit, die den Zeitraum vom 15. März bis 15. Juli umfasst, bei einem Spaziergang anzuleinen. „Es gibt Leinen, die dem Hund Freiraum gewähren und dem Halter dennoch die Kontrolle ermöglichen“, sagt er. Deshalb spricht Gebelhardt auch selbst regelmäßig Hundehalter an, die ihre Vierbeiner nicht angeleint haben. „Manche zeigen Verständnis und sind einsichtig, andere nicht“, sagt er.

Vorfälle unbedingt melden

Etwa drei- bis viermal im Jahr wird Alfred Gebelhardt verständigt, weil ein Wildtier durch freilaufende Hunde gerissen wurde. Was ihn am meisten ärgert, ist, dass die Besitzer die Vorfälle nicht melden und die schwer verletzten Tiere dadurch mitunter stundenlang Qualen leiden, ehe sie erlöst werden können. Den Hunden selbst macht der Hochstädter Jagdpächter keinen Vorwurf. „Die Tiere folgen ihrem Instinkt“, sagt er. Verantwortlich seien die Halter. Diese sollten ihre Tiere in den Frühjahrsmonaten, wenn die Wildtiere brüten oder ihre Jungen zur Welt bringen, unbedingt anleinen oder nach einem Vorfall die Polizei oder den Jagdpächter verständigen. Dann, so sagt Gebelhardt, könne man auch über die Strafe verhandeln. Andernfalls drohten 1.500 Euro Bußgeld und eine Wesensprüfung für den Hund, die regelmäßig wiederholt werden müsse.

Zeugen, die zu der Attacke am Mittwoch gegen 15 Uhr in Hochstadt etwas beobachet haben, bittet Gebelhardt, sich bei seinem Jagdpächter-Kollegen Thomas Wörner unter Telefon (0 61 81) 4 89 79 zu melden.

 

Noch ist offen, wie das dritte Pflegeheim bezahlt wird                                      30.04.2011

Ein dreiblättriges „Kleeblatt" soll bald in Maintal „wachsen“. Seit einigen Jahren existieren bereits die beiden Seniorenwohn- und pflegeheime in Bischofsheim und Dörnigheim. Ein weiterer Standort ist in Hochstadt oberhalb des Höhl-Geländes vorgesehen und soll die Versorgung für die beiden kleineren Stadtteile sicherstellen. Der Zeitpunkt des Baubeginns steht noch nicht fest. „Wir warten noch auf eine Mitteilung des Landes Hessen, dass wir einen Antrag auf Förderung stellen dürfen“, sagt Joachim Ehlert, Vorsitzender des Maintaler Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Das DRK betreibt in Maintal neben den Einrichtungen in Dörnigheim und Bischofsheim noch die Seniorenwohnanlage in der Ascher Straße - erfolgreich. „Wir haben eine Auslastung von 99 Prozent und lange Wartelisten“ berichtet Ehlert. Die Qualität der Betreuung in den Einrichtungen ist durch Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen auch offiziell bestätigt. Nun möchte das DRK die Erfolgsgeschichte fortsetzen und mit der Errichtung des dritten „Kleeblatts“ in Hochstadt auch der Verpflichtung nachkommen, die der Stadt gegeben wurde.

60 Plätze in der Vollzeitpflege sollen nach Auskunft von Gudrun Schröter, die die Seniorenheime in Dörnigheim und Bischofsheim leitet, in Hochstadt auf dem 4.000 Quadratmeter großen Areal „Am Weides“, auf dem einst das klassenlose Krankenhaus errichtet werden sollte, entstehen. Damit würden in Maintal die ursprünglich kalkulierten 180 Pflegeplätze zur Verfügung stehen. Ein Ausbau, der Arbeitsplätze in Maintal schafft. „Wir kalkulieren mit 22 Vollzeitstellen. Dafür benötige ich etwa 40 Mitarbeiter“, teilt Schröter mit. Eine hohe Zahl angesichts des akuten Fachkräftemangels. „Die Politik hat verschlafen, entscheidende Weichen zu stellen, um den Beruf attraktiver zu machen“, sagt Bastian Hans, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der „DRK Wohnen und Pflege im Alter in Maintal gGmbH“. Das Image mit Schichtdienst und verhältnismäßig schlechten Verdienstaussichten würde das geringe Interesse an dem Beruf bedingen, weiß Gudrun Schröter.

Um diesem Fachkräftemangel zu begegnen, bilden die „Kleeblätter“ selbst aus, zur Zeit zwölf Azubis. „Wir bieten unseren Mitarbeitern außerdem Karriereplanung an“, berichtet die Heimleiterin. Zusätzlich stehen Überlegungen im Raum, den Beruf auch für Mütter durch Kinderbetreuungsangebote wieder interessanter zu machen. „Wir versuchen, unseren Mitarbeitern die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen, auch, indem wir alle modernen Hilfsmittel zur Verfügung stellen“, sagt Gudrun Schröter. Wie sie mitteilt, erfolgt die Ausbildung von Pflegekräften bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit Blick auf das geplante „Kleeblatt“ in Hochstadt.

Einzig die noch ungeklärte Frage der Finanzierung steht der Detailplanung des Hauses zur Zeit noch im Weg. „Das Land Hessen fördert mittlerweile keine Seniorenheime mehr. Wir erhielten jedoch 2009 die Zusage des damaligen Sozialministers Banzer, dass wir Gelder für Hochstadt erhalten. Nach dem Wechsel in der Landesregierung setzen sich Bürgermeister Rohrbach und Landtagsabgeordneter Lenz für die Einhaltung dieser Zusage ein“, teilt Ehlert mit. Die Signale seien positiv.

Mit einer Baukostensumme von rund 2,5 Milliarden Euro rechnet das DRK nach Auskunft von Bastian Hans. „Davon könnte das Land 75 Prozent übernehmen, einen Eigenanteil wird das DRK tragen“, berichtet er. Zur Frage, inwiefern sich die Stadt Maintal möglicherweise an den Kosten beteiligt, soll es noch Gespräche geben. Sobald die Finanzierung geklärt ist, rechnet Hans mit einer Bauzeit von einem bis anderthalb Jahren. Schon jetzt lägen erste Anfragen nach Plätzen vor, wie Gudrun Schröter mitteilt. „Die Wohnform der Zukunft ist jedoch das Wohnen mit Service, beziehungsweise betreutes, barrierefreies Wohnen. Der Bedarf an Pflegeplätzen steigt nicht exorbitant, weiß sie. Dennoch wird das „Kleeblatt“ in Hochstadt eine weitere Versorgungslücke schließen.

 

 

Ein großes doppeltes Jubiläum                                                                              07.05.2011

Seit 20 Jahren leitet Ursula Pohl die „Fröhlichen Senioren“, die seit 35 Jahren bestehen.

Ein besonderes Doppeljubiläum galt es am vergangenen Mittwoch zu feiern. Seit 35 Jahren bieten die „Fröhlichen Senioren“ interessierten Männern und Frauen aus allen vier Maintaler Stadtteilen mit verschiedenen Aktivitäten Abwechslung im Alltag. Seit zwei Jahrzehnten leitet Ursula Pohl die Gruppe und erhielt dafür aus den Händen von Pfarrer Uwe Rau die Dankmedaille der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck in Würdigung ihrer 20-jährigen ehrenamtlichen Arbeit für die Kirchengemeinde.

Mit 35 Jahren hat die Gruppe selbst noch nicht das Seniorenalter erreicht. Dennoch, so betonte Ursula Pohl, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass ein lockerer Zusammenschluss über so viele Jahre hinweg besteht. Alle zwei Wochen treffen sich Mitglieder zu Kaffee und Kuchen und netten Gesprächen, stärken mit Gedächtnistraining ihre grauen Zellen, gehen auf Traum- reisen, laden Referenten zu Seniorenthemen ein und unternehmen monatlich Ausflüge. In ihrer Festrede blickte Ursula Pohl auf die Anfänge zurück und erinnerte daran, wie in einer Hochstädter Gaststätte vor 35 Jahren alles begann. „Dort trafen sich ältere Menschen, die Abwechslung vom Alltagstrott, Geselligkeit, gute Gespräche und Fröhlichkeit suchten“, blickte sie zurück. Der Kreis erweiterte sich alsbald auf rund 75 Personen. Auf der Suche nach einem neuen Quartier fanden die Senioren im evangelischen Gemeindehaus ein neues Domizil für ihre 14-tägigen Treffen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Von den Gründungsmitgliedern lebt heute nur noch Magdalena Wijnvoord. Weil die 90-Jährige mittlerweile wieder in ihrer holländischen Heimat lebt, konnte sie an den Jubiläumsfeierlichkeiten allerdings nicht teilnehmen. „Aber auch andere Persönlichkeiten bleiben uns ein Leben lang im Gedächtnis. Da sind die ehemalige Küsterin Elisabeth Geißler, Gisela Habermann und Ilse Löschner, welche die Gruppe begleiteten“, rief Ursula Pohl vertraute Namen ins Gedächtnis.

Seit mittlerweile 20 Jahren hält Ursula Pohl die Fäden in die Hand, die sich noch gut daran erinnerte, wie sie 1990 zu den „Fröhlichen Senioren“ fand: „Damals musste ich von heute auf morgen krankheitsbedingt meinen Beruf aufgeben. Was sollte ich tun mit meiner freien Zeit? Da sprachen mich Frau Geißler und Frau Habermann an und fragten, ob ich ihnen bei der Betreuung einer Seniorengruppe nicht helfen könnte“, erinnerte sie sich. Längst ist ihr die Gruppe ans Herz gewachsen, die seit dem 25. April 1976 offiziell den Namen „Fröhliche Senioren“ trägt.

Zur Feier des Doppeljubiläums hatten sich am Mittwochnachmittag neben Pfarrer Uwe Rau auch Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Karla Köllner und Lieselotte Höfler von der hessischen Landesseniorenvertretung eingefunden und gratulierten den beiden „Geburtstagskindern“. Die Eröffnung der Jubiläumsfeier oblag den Jüngsten der Kirchengemeinde, den Nachwuchsmusikern des Evangelischen Posaunenchors. Jugendlich ging es weiter mit einem Vortrag von Jan Niklas Hude, dem Sohn des Sitzungspräsidenten der Rot-Weißen. Der Spross von Bernd Hude schilderte seine Erlebnisse als pubertierender Junge. Diese Schilderungen deckten sich nur geringfügig mit den Erinnerungen des Hochstädters Helmut Stein an seine Kinder- und Jugendtage, der außerdem per Videobotschaft in Mundart über die Geburt seiner Tochter berichtete. Und natürlich durften auch bei den Jubiläumsfeierlichkeiten die wichtigsten „Zutaten“ eines jeden Treffens nicht fehlen: Kaffee, Kuchen und gute Gespräche.

Die „Fröhlichen Senioren“ kommen wieder am Mittwoch, 11. Mai, um 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus zusammen Für Mittwoch, 25. Mai, ist ein Ausflug nach Poppenhausen in die Rhön vorgesehen. Willkommen sind stets auch Gäste.

 

„Ins Parlament reingerutscht“                                                                               11.06.2011

Jörg Schuschkow von der WAM beginnt sein politisches Engagement eher zufällig

Jörg Schuschkow ist mehr oder weniger zufällig in der Lokalpolitik gelandet. Das Interesse für dieses breite Themenfeld war schon früh vorhanden, doch dass er zweimal für das Amt des Maintaler Bürgermeisters kandidieren würde, hätte er im Alter von 30 Jahren, kurz nach dem Abschluss seines zweiten Staatsexamens, wohl selbst nicht gedacht. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in der persönlichen Einstellung des 42-Jährigen. Der amtierende Fraktionsvorsitzende der Wahlalternative Maintal (WAM) will nicht mit der Mehrheit schwimmen, sondern Entscheidungen nach eigenem Ermessen treffen.

Schon während seines Jura-Studiums in Mainz interessierte sich der Hochstädter für Politik, hörte jedoch auf den Rat seines Patenonkels, das Studium erst zu beenden und sich dann zu engagieren. So trat er 1999 im Alter von 30 Jahren den Maintaler Christdemokraten bei. Als Kind zweier DDR-Flüchtlinge und mit vielen Verwandten im Osten lag ihm schon als Zehnjährigem daran, den Westen wieder mit dem Osten zu vereinen. Weil die CDU genau diesen Plan verfolgte und schließlich auch umsetzte, lag es für Jörg Schuschkow nahe, sich genau dieser Partei anzuschließen. „Es war dann Aufbruchstimmung, als Helmut Kohl ging“, erinnert sich Schuschkow, der zunächst an einer Veranstaltung für Politik-Neulinge der Kreis-CDU teilnahm und danach erst einmal sein Dasein als „friedlicher Parteiangehöriger“ fristete.

 

Das war schlagartig vorüber, als Dorothee Diehl für das Amt der Maintaler Bürgermeisterin kandidierte. „Ich hatte mich mit auf die Liste setzen lassen, landete aber auf einem der hinteren Plätze, weil ich klar sagte, dass ich mich bei Abstimmungen nur nach meinem Gewissen richten würde. Als Diehl 2001 gewählt und zwei Jahre später wieder abgewählt wurde, kam das große CDU-Sterben. Es haben viele aufgehört und so bin ich plötzlich auf der Liste nach oben gerutscht und durch Zufall im Stadtparlament gelandet“, erinnert sich Schuschkow. Zu dieser Zeit startete der Hochstädter ungeplant durch. Er war auf einmal nicht nur in der Stadtverordnetenversammlung, sondern wurde außerdem zum Vorsitzenden der Christdemokraten gewählt. „Das war alles keine Absicht, ich bin da irgendwie reingerutscht. Wäre Dorothee Diehl nicht gewesen, wäre ich vermutlich auch nicht ins Parlament gekommen“, so Jörg Schuschkow.

 

Noch vor der Abwahl Dorothee Diehls herrschte Chaos bei den Christdemokraten. Viele Verantwortliche hatten die Fraktion verlassen „und wir haben versucht, wieder etwas Ordnung hineinzubekommen“, erklärt der Jurist. Zudem wurde, nachdem bekannt wurde, dass ein Abwahlverfahren stattfinden soll, überlegt, wer die Nachfolge antreten solle. Nachdem sich Erhard Rohrbach erneut zur Wahl stellte, beschloss Schuschkow, selbst die Wahlalternative zu stellen. „So habe ich das erste Mal kandidiert und bin dafür auch aus der CDU ausgetreten“, erinnert sich Schuschkow.

Nachdem Erhard Rohrbach 2003 gewählt worden war, wurde es politisch zunächst ruhig um Schuschkow, doch dann kam Klaus Seibert auf ihn zu. „Eigentlich war die Sache für mich abgehakt, mein Politikengagement erledigt. Ich hatte kein Interesse mehr“, blickt der Hochstädter zurück. Zusammen mit den Mitgliedern der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG), die sich von der SPD abgespalten hatte, beschlossen sie, sich zukünftig nur noch auf Sachthemen zu beziehen. So entstand im Herbst 2004 die „Wahlalternative Maintal - Soziale Gerechtigkeit (WAM)“ mit Jörg Schuschkow als Fraktionsvorsitzendem. „Ich habe mich sofort bei der WAM wohl gefühlt. Es gibt keinen Fraktionszwang und das ist gut, weil ich mich nicht verbiegen möchte“, so Schuschkow. Der Hochstädter legt großen Wert darauf, dass er und seine Mitstreiter nicht mit der Mehrheit gehen, weil sie müssen, sondern nur, wenn sie wollen.

Für die Maintaler Politik und die Bürger wünscht er sich ein offeneres Miteinander. Die momentane Politik treibe dem Menschen die Demokratie aus. „Ich mache Politik, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ebenfalls Politik zu machen“, erklärt Schuschkow: „Es sollten die Besten in die Politik, nicht die, die nichts Besseres zu tun haben.“ Dazu müsse aber jeder Bürger, ein gewisses Maß an Interesse mitbringen.

 

 „Große Lebendigkeit spürbar“                                                                             17.06.2011

Kirchgartenfest in Hochstadt: Viele Besucher feiern mit der evangelischen Kirchengemeinde

Eine tolle Stimmung herrschte beim traditionellen Kirchgartenfest der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt am vergangenen Pfingstsonntag. Die Veranstaltung machte dem Pfingstfest alle Ehre: „Es war eine große Lebendigkeit zu spüren“, freute sich Pfarrer Uwe Rau über viele Gemeindemitglieder und Gäste, die den Familiengottesdienst und das anschließende Fest besuchten. Die Besucher genossen die Zeit, gemütlich im Kirchgarten zusammenzusitzen, sich über „Gott und die Welt“ auszutauschen oder der Musik des Posaunenchors zu lauschen. Kein Wunder, dass so schnell keine Aufbruchstimmung zu spüren war. Viele blieben sogar bis zum späten Nachmittag.

Pfarrer Uwe Rau hatte für die Pfingstbotschaft einen Vers aus Sacharja herausgesucht: „Es soll nicht durch Gewalt oder Macht geschehen, sondern durch die Kraft meines Geistes.“ Gottes Wirken sei zwar manchmal unscheinbar, dennoch sei der Geist Gottes immer da, unterstrich Rau. Er verglich den Heiligen Geist mit dem Atem, den man erst wahrnehme, wenn man sich darauf konzentriere. Für den musikalischen Rahmen des Gottesdiensts sorgten die U21-Musiker des Posaunenchors Hochstadt unter der Leitung von Dirigent Moritz Mainusch und zwei junge Frauen, welche die Lieder auf der Gitarre begleiteten.

Nach dem Familiengottesdienst servierte Koch Jens Falke einen schmackhaften „Französischen Gemüsetopf à la Ratatouille“, den es auf Wunsch auch vegetarisch gab. Zur Suppe wurde traditionell das Hochstädter Stiftungsbier der Kirchengemeinde frisch vom Fass gereicht. Für Unterhaltung im Kirchgarten sorgte der Posaunenchor mit modernen Klängen und brachte Stücke von „Green Day“ oder aus „Herr der Ringe“ zu Gehör. Ein weiterer Höhepunkt war der Programmpunkt der Jungschargruppen, die ein Kunstobjekt herstellten und im Rahmen des Kirchgartenfests meistbietend versteigerten. Die Skulptur ersteigerte Beate Jagla-Ruppert für 282 Euro. Das Geld kommt der Kinderarbeit der Kirchengemeinde zugute.

 

 

Löwen Apotheke Hochstadt und Eichwald-Apotheke Bischofsheim           

Daniela Kolb übernimmt Traditions-Apotheken                                                 25.06.2011

Ein Generationswechsel vollzieht sich zum 1. Juli bei zwei traditionsreichen Maintaler Apotheken. Daniela Kolb, die 38-jährige Hochstädter Fachapothekerin für Offizinpharmazie, übernimmt sowohl die Löwen Apotheke in Hochstadt als auch die Eichwald-Apotheke in Bischofsheim. 40 Jahre lang hat Daniela Kolbs Vater Norbert Worret (67) die Löwen-Apotheke in der Bahnhofstraße 152 erfolgreich geführt, nun möchte er kürzer treten. Gemeinsam mit seiner Frau Doris, wird Norbert Worret ihre Tochter natürlich weiterhin unterstützen. Daniela Kolb arbeitet bereits seit 14 Jahren in dem Familienbetrieb und genießt bei den zahlreichen Kunden der Löwen Apotheke einen ausgezeichneten Ruf. Das Wohl und die Gesundheit ihrer Kunden, unter denen sich viele befinden, die der Apotheke in der Bahnhofstraße schon seit Jahrzehnten die Treue halten, stehen für Daniela Kolb, Doris und Norbert Worret sowie ihre fünf weiteren Mitarbeiterinnen an oberster Stelle. So gibt es einen Kundenbeirat, der von fünf Stammkunden gebildet wird, mit denen sich Daniela Kolb und Norbert Worret zweimal im Jahr zu Gedankenaustauschen treffen. „Die Rückmeldung unserer Kunden ist uns sehr wichtig Und wir profitieren in unserer täglichen Arbeit von ihren Anregungen“, freuen sich Vater und Tochter über den engen Kontakt zur Kundschaft.

Großen Wert legt die Leitung der Löwen-Apotheke auf die externe Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiten außerdem unterzieht sich der Traditionsbetrieb regelmäßig freiwilligen Qualitätsprüfungen und bietet zudem ein internes Fortbildungsprogramm an. Davon profitieren natürlich nicht zuletzt ihre Kunden. Daniela Kolb ist beispielsweise auch Ernährungsberaterin und geprüfte Fachberaterin 50 plus. Sie pflegt Kontakte zum Maintaler Parkinson-Stamm­tisch, zur Bürgerhilfe und anderen Vereinen, um auf diese Weise auch zu erfahren, wo den Menschen im immer schwerer zu durchschauenden Gesundheitswesen der Schuh drückt.

Durch den Führungswechsel wird sich für die Kunden der Löwen Apotheke nichts ändern, die Daniela Kolbs kompetente Arbeit schon viele Jahre kennen und schätzen gelernt haben. Nach dem Abitur studierte die Hochstädterin Pharmazie in Würzburg, absolvierte nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium ihr Anerkennungsjahr in einer großen Apotheke in Dachau bei München, ehe sie ihr Weg wieder in die Heimat zurückführte. „In Dachau kamen täglich zwischen 500 und 600 Leute in die Apotheke. Es war für mich sehr interessant, einmal einen solchen Betrieb kennenzulernen.“ Dennoch zieht es Daniela Kolb vor; in einem überschaubaren Umfeld zu arbeiten, denn nur so kann sie sich die Zeit für eine umfassendere Beratung ihrer Kunden nehmen, die ihr sehr wichtig ist.

Die Mutter zweier Kinder (Moritz, 5, und Jana, 7) ist seit Jahren bei der Karneval-Gesell­schaft Käwern engagiert, deren Vorsitzender über lange Zeit Norbert Worret gewesen ist. Die Familie ist im gesellschaftlichen Leben Hochstadts stark verankert, was auch zu dem engen Vertrauensverhältnis zwischen Löwen Apotheke und ihrer Kundschaft beigetragen hat. Die offizielle Übernahme durch Daniela Kolb erfolgt am Freitag I. Juli, um 11 Uhr Eine Aktionswoche schließt sich dann vom 4. bis 8. Juli unter dem Motto „Lass Dich überraschen“ an. Generell bietet die Löwen Apotheke, die zu den „Linda“-Apotheken - dem qualitätsorientierten Zusammenschluss eigenständiger Apotheker - gehört, über das Jahr verteilt mehrere Aktionswochen an. Dazu zählen Venenmess- oder Cholesterinwochen, die Vorstellung von hochwertigen Fußpflegemitteln oder die Beratung für die richtige Zusammenstellung der Reiseapotheke.

Eine Traditions-Apotheke im besten Wortsinn ist auch die Eichwald-Apotheke in der Waldstraße 1, in der Hans Walter Gepperth (57) seit über drei Jahrzehnten tätig ist - zunächst als Angestellter; dann als Pächter und schließlich als Inhaber. Der beliebte Fachapotheker möchte nun auch etwas kürzer treten, sich mehr der Familie und seinen Hobbys widmen. Er übergibt die Leitung der Eichwald-Apotheke ebenfalls an Daniela Kolb, wird aber weiterhin noch drei Tage in der Woche in der Bischofsheimer Apotheke tätig sein. Ähnlich wie die Löwen Apotheke erfreut sich die Eichwald-Apotheke einer treuen und zufriedenen Kundschaft, welche die persönliche und kompetente Beratung von Hans Walter Gepperth sehr schätzt, der zu ihr über Jahre ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Sechs Mitarbeiter sind in der Waldstraße zum Wohle ihrer Kunden im Einsatz. Diese können sich auch weiterhin über umfassenden und individuellen Service freuen, der Traditions-Apotheken von der Qualität der Löwen und der Eichwald-Apotheke auszeichnet.

 

Die ersten Zeichen sind gesetzt                                                                             22.06.2011

Arbeitsgruppe „Hochstadt - ein Ort für die Jugend“ errichtet zwei Sprungschanzen

Die Planungen haben viel Zeit in Anspruch genommen, aber am Samstagvormittag konnten die Mitglieder der Stadtleitbild-Gruppe „Hochstadt - ein Ort für die Jugend“ ein erstes Zeichen setzen. Sie errichteten zwei Sprungschanzen für Fahrräder auf dem hinteren Teil des Hochstädter Kerbplatzes an der Ringmauer. Zwölf Jugendliche nahmen an der Umsetzung des Projekts teil, informiert der Projektpate Marc Melcher. Unterstützt wurden sie bei ihren Arbeiten von Peter Hofmann, der bei der Maintaler Stadtverwaltung für die Spielplätze zuständig ist. Mit Schaufeln und viel Eifer ging der Nachwuchs zu Werk. Nach getaner Arbeit hatten die Jugendlichen noch Zeit, um gemeinsam zu grillen und über die zukünftigen Projekte der Stadtleitbild-Gruppe zu sprechen.

Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen bei den Treffen der Gruppe darüber beraten, wo der günstigste Platz für dieses Projekt ist und entschieden sich schließlich für das Areal auf dem Kerbplatz. Nach diesem Auftakt steht jetzt bereits der zweite Schritt an. Nach den Sommerferien setzen die Jugendlichen ihre Arbeit fort. Dann soll auf dem Kerbplatz die Errichtung eines Kleinsportfelds in Angriff genommen werden.

Finanziert werden die Projekte der Arbeitsgruppe „Hochstadt - ein Ort für die Jugend“ aus dem gemeinsamen Budget aller Stadtleitbild-Gruppen. Auch Vertreter der Maintaler Stadtver­ordnetenversammlung hatten sich in den vergangenen Monaten bereits über die Arbeit von

Marc Melcher und seiner jugendlichen Mitstreitern informiert und diese gewürdigt.   

Der Pate bezeichnet die Entwicklung der Leitbild-Gruppe als durchweg positiv und freut sich auch über die positive Resonanz von Bürgern und Politik. „Wir freuen uns über diese Unterstützung, die unsere Arbeit auch nach vorne bringt, um den Jugendlichen in Hochstadt Möglichkeiten zu schaffen, ihre Freizeit zu verbringen“, so Marc Melcher.

„Es ist erfreulich, dass Bürger verschiedenen Alters gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen an einem Projekt arbeiten können und sich gegenseitig dabei unterstützen, ihre Ideen umzusetzen“, zieht der Projektpate nach der Aktion vom Samstag ein positives Zwischenfazit.

 

Markierung entspricht nicht einem Radweg                                                       21.07.2011

Neuregelung für Radverkehr sorgt vereinzelt für Irritation

Nicht unumstritten war die Freigabe des Radfahrens gegen die Einbahnstraße. Im Vorfeld hatten Skeptiker wiederholt ihre Bedenken geäußert. Sie befürchteten eine höhere Gefährdung für die Radfahrer oder wandten ein, das oft verkehrswidrige Verhalten der Pedalisten werde durch das Radfahren entgegen der einseitigen Fahrtrichtung legalisiert. Seit Einführung der Neuregelung mit Anbringen der Markierung Ende Mai kam es nach Auskunft von Uwe Möller, dem Leiter der städtischen Ordnungsbehörde, bislang nicht zu Zwischenfällen.

Für Irritation sorgen die neue Ausschilderung und die Markierung mit dem Piktogramm eines Fahrrads in der Allensteiner Straße in Bischofsheim, der südlichen Rheinstraße und dem Südring in Dörnigheim sowie der Kalkhausstraße in Hochstadt bei manchen Verkehrsteilnehmern dennoch. So sah ein Leser durch parkende Autos am linken Fahrbahnrand der Kalkhausstraße - wie es in Einbahnstraßen gestattet ist - den „Radweg gegen die Fahrtrichtung konterkariert, wenn dort kein Halteverbot eingeführt wird, weil die Radfahrer andernfalls direkt in den Gegenverkehr gezwungen werden“, teilte er mit. Wie Uwe Möller auf Nachfrage des Tagesanzeiger erläutert, handelt es sich bei der Markierung, auf die sich der Leser bezieht, jedoch keineswegs um einen abgetrennten Radweg, sondern eine „weitere Verdeutlichung der neuen Beschilderung, die das Radfahrer entgegen der Einbahnstraße frei gibt“. Für den Radfahrer bedeute dies, dass er anhalten und warten müsse, wenn er durch parkende Autos das Hindernis auf seiner Seite habe.

Anhalten muss der Fahrradfahrer ebenfalls, wenn er die Einbahnstraße verlässt und in eine andere Straße einbiegt oder diese überquert. „Dafür sind auf der Einbahnstraße auch Blockmarkierungen für den Radfahrer angebracht, die diesem signalisieren, dass er anhalten muss“, erklärt Uwe Möller.

 

Kein Strom mehr: Firma Seibel Plastiko vor der Pleite                                       22.07.2011

Vorläufiger Insolvenzverwalter bemüht sich um Gelder

Die elektrischen Leitungen sind tot. Die Firma Seibel Plastiko in der Bahnhofstraße 147 in Hochstadt hat keinen Strom mehr. Die Arbeit steht still und so wurde dem Geschäftsführer Ernst Seibel am vergangenen Dienstag vom Amtsgericht Hanau die vorläufige Verwaltung seines Vermögens angeordnet. Eigentlich stellt das Unternehmen Seibel Plastiko Kunststoffrohstoffe, Hilfsstoffe und Chemikalien her. So jedenfalls wird die Firma im Internet beschrieben. Momentan liegen laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dirk Pfeil aus Frankfurt noch Aufträge im Wert von 750.000 Euro bereit und warten auf ihre Bearbeitung. „Das ist jedoch nicht möglich, wenn Strom und Geld fehlen“, erklärt Pfeil. Energielieferant Eon habe aufgrund von Rückständen die Stromlieferung eingestellt, zudem sei kein Geld mehr da, um Rohstoffe zu kaufen. „Derzeit arbeite ich an einem Businessplan, benötige ein Verwalterdarlehen“, erklärt Pfeil. Die Mitarbeiter seien noch alle an Bord, auch wenn die Zahlung des Gehalts bereits seit anderthalb Monaten ausstehe. Erst, wenn Dirk Pfeil den „Laden wieder zum Laufen gebracht hat“, wie er selbst sagt, dann kann er ein Gutachten erstellen, in dem geprüft wird, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werden kann. Vier Wochen Zeit bleiben ihm noch, dann entscheidet das Hanauer Amtsgericht erneut.

Für die Drittschuldner bedeutet dies, dass sie zunächst keine eigenen finanziellen Forderungen stellen oder noch offene Rechnungen direkt an die Firma Seibel Plastiko zahlen dürfen.

Sämtliche Forderungen und Gelder laufen seit Dienstag über den Schreibtisch des vorläufigen Insolvenzverwalters Dirk Pfeil. Dieser wurde schon einmal als Insolvenzverwalter für das Unternehmen Seibel Plastiko eingesetzt. Das war vor sieben Jahren und damals ist es ihm gelungen, die Firmenpleite abzuwenden.

 

Seibel Plastico: Dirk Pfeil legt Hauptgläubiger Konzept vor                                    30.07.2011

Im laufenden Insolvenzantragsverfahren der Maintaler Firma Seibel Plastico kann der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pfeil die ersten guten Nachrichten vermelden. Seit Mittwoch gibt es wieder Strom, allerdings nur für Computer und Licht. Am Dienstag, 19. Juli, war dem Unternehmen, das in der Bahnhofstraße 174 ansässig ist, vom Energielieferanten Eon der Strom abgestellt und vom Amtsgericht Hanau die vorläufige Verwaltung des Vermögens angeordnet worden. Nun hofft Pfeil auf ein Verwalterdarlehen, um die Firma wieder zum Laufen zu bringen. Insolvenzgeld, um die ausstehenden Löhne der Mitarbeiter zu zahlen, wurde ihm bereits zugesagt.

Als der Strom am Mittwoch wieder durch die Leitungen floß, begann Dirk Pfeil damit, Daten zusammenzutragen, die sich in den Computern im Betrieb befanden, wie zum Beispiel den Auftragsbestand. „Am Montag lege ich der Hanauer Sparkasse ein Konzept vor, das meine Ziele und die Kosten erläutert, die ich für das kommende Vierteljahr benötige“, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter. Die Sparkasse ist neben Eon der Hauptgläubiger.

„Es wird schwierig werden“, gibt Pfeil eine kleine Prognose, doch er hat auch gute Nachrichten. Unterstützung gibt es derzeit von den Firmen-Kunden, die ihre Aufträge teilweise erhöht haben, um damit für eine bessere Auslastung zu sorgen. Zudem habe die. Agentur für Arbeit das Insolvenzgeld zugesagt. „Damit werden die Löhne der Mitarbeiter ab der Eröffnung des Insolvenzverfahrens rückwirkend auf drei Monate gezahlt. Ich gehe davon aus, dass das Verfahren voraussichtlich am 1. September eröffnet wird“, so Pfeil. Weil er mit der Taunus-Sparkasse einen Vorfinanzierer gefunden hat, kann das Insolvenzgeld schon vor der Eröffnung des Verfahrens ausgezahlt werden. „Die 54 Mitarbeiter haben seit Juni kein Gehalt bekommen, können aber schon bald wieder damit rechnen“, so Pfeil weiter.

Die Firma Seibel Plastico musste vor sieben Jahren bereits schon einmal Insolvenz beantragen. Damals waren es ähnliche Gründe, die das Unternehmen in finanzielle Schieflage gerieten ließen. „Die Rohstoffpreise sind immer weiter angestiegen. Die Firma ist abhängig vom Ölpreis und der ist in den vergangenen Jahren nicht mehr gesunken. Seibel Plastico hat zudem für die Automobilindustrie produziert, die in den vergangenen Jahren heftige Einbrüche erleiden musste“, erklärt Dirk Pfeil. Dennoch gebe es Interessenten, die an einem Kauf des Maintaler Unternehmens interessiert seien. „Wenn ein Interessent kommt, dann soll er das Grundstück erwerben und die Mitarbeiter übernehmen“, macht der vorläufige Insolvenzverwalter seinen Standpunkt deutlich. Seibel Plastico gebe es nur als komplettes Paket. „Die Arbeitsplätze in Maintal sollen erhalten bleiben“, so Pfeil.

 

Seibel Plastiko kann jetzt wieder produzieren                                                         04.08.2011

Darlehen ermöglicht die baldige Abarbeitung der Aufträge

Die Sparkasse Hanau hat dem vorläufigen Insolvenzverwalter der Firma Seibel Plastiko, Dirk Pfeil, am Montag die Zusage für ein Darlehen erteilt. Damit konnte das Unternehmen mit Sitz im Gewerbegebiet Maintal-Mitte bereits einen ersten Auftrag für den Einkauf von Rohstoffen erteilen. Der Energiekonzern Eon hatte Seibel Plastiko aufgrund von Zahlungsrückständen am 19. Juli den Strom abgestellt. Mit dem Sparkassen-Darlehen soll nun laut Pfeil bis kommenden Montag die Produktion wieder in vollem Gange sein.

Großes Verständnis zeigte die Hanauer Sparkasse im Fall der Firma Seibel Plastiko. Das Unter­nehmen musste (wie berichtet), nachdem der Strom abgestellt worden war, die Produktion einstellen. Daraufhin übernahm der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Pfeil auf Anweisung des Hanauer Amtsgerichts die Verwaltung des Firmenvermögens. Am Montag bewilligte die Hanauer Sparkasse als einer der Hauptgläubiger ein Darlehen in Höhe von 500.000 Euro. „Sie haben sich wirklich ins Zeug gelegt, denn dieses Darlehen trägt wesentlich zur Erhaltung der Arbeitsplätze bei“', so Pfeil, der das Verhalten der Sparkasse Hanau als „sehr, sehr entgegenkommend“ bezeichnet.

Weil das Gericht die Kreditaufnahme bei der Sparkasse am gleichen Tag genehmigt hatte, konnte Seibel Plastiko bereits eine erste Bestellung bei einem Rohstofflieferanten anfordern. „Es gibt Firmen, die an Seibel Plastiko auf offene Rechnung liefern. Das zeigt großes Vertrauen zwischen dem Lieferanten und Seibel Plastiko“ er klärt der vorläufige Insolvenzverwalter. Ohne Rohstoffe könnte die Produktion nicht anlaufen und die noch ausstehenden Aufträge im Wert von 660.000 Euro nicht abgearbeitet werden. „Teilweise haben die Kunden ihre Aufträge sogar erhöht, um der Firma zu helfen. Wer zudem sofort zahlt, erhält einen Rabatt“, so Pfeil. Der vorläufige Insolvenzverwalter will das Darlehen der Sparkasse Hanau innerhalb von drei Monaten zurückzahlen. Das geht jedoch nur, wenn die Produktion wieder einwandfrei läuft und das soll laut Pfeil am kommenden Montag der Fall sein.

Die Angestellten von Seibel Plastiko arbeiten weiter, obwohl sie seit Juni keinen Lohn mehr erhalten haben. Das soll sich laut Dirk Pfeil in Kürze ändern. „Der Kreditvertrag mit der Taunus Sparkasse ist bereits unterzeichnet, so dass das vorläufige Insolvenzgeld vermutlich Anfang bis Mitte kommender Woche verfügbar ist“, so Pfeil. Zunächst müssten jedoch noch die Daten der Mitarbeiter erfasst und geklärt werden, wohin das Geld nun überwiesen werden soll. „Der eine oder andere Mitarbeiter, der bei seinem Vermieter oder der Sparkasse unter Beobachtung gestanden hat, kann bald erleichtert aufatmen“, so der Insolvenzverwalter. Zunächst soll das fehlende Geld für den Monat Juni gezahlt werden, ein Rest aus dem Monat Mai soll kurze Zeit später von dem Maintaler Unternehmen selbst beglichen werden [Die Firma ging dann doch in Insolvenz. Im Gebäude an der Bahnhofstraße mietete sich eine kleine Firma ein. Ein Teil des sehr großen Grundstücks wurde an der Edison-Straße von einer anderen Firma bebaut].

 

Das Obertor bleibt dunkel                                                                                     23.08.2011

Keine nächtliche Beleuchtung mehr von Hochstadts historischem Wahrzeichen

Das Obertor ist das Wahrzeichen Hochstadts. Durch seinen Standort am oberen Ende der historischen Hauptstraße ist es weithin sichtbar. Dass das bedeutende Baudenkmal auch bei Dunkelheit stets ins rechte Licht gerückt ist, dafür sorgten in den zurückliegenden drei Jahrzehnten zwei leistungsstarke Scheinwerfer, die das Objekt von beiden Seiten beleuchteten. Damit soll nun Schluss sein, das Obertor im Dunkeln liegen. Ermöglicht hatten die Illuminierung Rudolf und Wilhelm Höhl von der gleichnamigen Kelterei, die anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Familienbetriebs drei Scheinwerfer sowie deren Montage gestiftet hatten. Einer davon beleuchtet den Kirchturm, die beiden anderen sind auf das Obertor gerichtet. Installiert sind sie am Wohnhaus und der Scheune der Familie Marek. Den „Mietzins“ erhielten die Hochstädter in flüssiger Form: Die Landkelterei belieferte die Familie mit Apfelwein und -saft. „In den vergangenen drei Jahren haben wir jedoch nichts mehr erhalten. Auf Nachfrage haben wir nun erfahren, dass die Firma Höhl die Miete zukünftig nicht mehr zahlen möchte“, berichtet Heliodor Marek.

Ganz selbstverständlich möchte die Familie ihr Wohnhaus für die Beleuchtung des Obertors jedoch nicht zur Verfügung stellen. „Wir haben einige Nachteile durch die Strahler, die immerhin einen Durchmesser von einem halben Meter haben. So müssen wir das Fenster unterhalb der Lichtquelle an Sommerabenden stets geschlossen halten, weil sich dann Schwärme von Mücken rund um den Strahler wimmeln“, nennt Heliodor Marek ein Beispiel.

„Wenn weder Höhl, noch die Stadt Interesse an einer Beleuchtung des Obertors haben, dann haben wir auch keines mehr“, sagt er. Die Stadt beauftragte daher den Energieversorger Offenbach (EVO), den Strom für die Strahler abzuschalten.

Gestern Vormittag schraubten EVO-Mitarbeiter die Birnen aus den Scheinwerfern. Eine Einigung zwischen der Familie Marek und der Firma Höhl ist indessen unwahrscheinlich. „Die Kelterei teilte uns mit, dass sie definitiv keine Miete mehrzahlen möchte. Mit 20 Kästen sind die vergangenen drei Jahre, in denen wir keine Lieferung erhalten haben, nun abgegolten“, teilte Heliodor Marek gestern mit. Von der Landkelterei selbst war auf Nachfrage des Tagesanzeiger keine Stellungnahme zu dem Thema zu erhalten.

Aus dem Rathaus hieß es, man würde weiterhin den Strom für die Illuminierung zur Verfügung stellen, aber keine Pacht zahlen. „Wir sehen keinen öffentlichen Bedarf in dieser Angelegenheit. Das sollen die Beteiligten unter sich klären“, sagte Erst Stadtrat Ralf Sachtleber. Noch müssen Stadt und Mareks jedoch klären, was aus den Strahlern selbst wird, die noch am dem Wohnhaus und der Scheune angebracht sind. Denn nachdem die Kelterei diese gesponsert hat, ist die Stadt dafür verantwortlich.

Die Familie Marek bedauert die Situation: „Wir haben das Kistenkontingent der Firma Höhl nie ausgeschöpft. Aber es geht uns ums Prinzip. Es wird automatisch angenommen, dass wir ohne eine Form der Anerkennung unsere Gebäude für die Beleuchtung des Obertors zur Verfügung stellen. Die Firma Höhl erhält schließlich auch Miete dafür, dass sie einen Empfänger für das Breitband-Internet via Richtfunk der Firma Nexiu auf ihrem Dach hat“, zieht er einen Vergleich. „Vielleicht findet sich für die Beleuchtung des Obertors ja ein Sponsor“, nannte Herr Sacht­leber eine aus städtischer Sicht denkbare Lösung. Andernfalls bleibt es dunkel.

 

Fuge um Fuge wird ausgebessert                                                              30.08.2011

Sanierung der historischen Hochstädter Ringmauer

Seit dem 13. Jahrhundert - oder noch früher, wie Peter Heckert in seinem Buch „Aus dem Leben der alten Hochstädter“ schreibt - umgibt die Ringmauer als Befestigungsanlage den heutigen Maintaler Stadtteil Hochstadt. Die Jahrhunderte haben ihre Spuren in dem Kalksteinmauerwerk hinterlassen. Die letzte Sanierung liegt bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Eine Instandsetzung einzelner Abschnitte der rund 650 Meter langen Mauer mit ihren vier Wehrtürmen ist daher dringend notwendig und erfolgt seit dieser Woche.

Am gestrigen Montag haben die Sanierungsarbeiten an der Ringmauer im Bereich des Kirchbergs inklusive des Turms auf einer Länge von 46 Metern begonnen. „In diesem Bereich ist eine Ausbesserung dringend geboten“, sagt Architekt Thomas Seipel, der seit 2006 eine Schadensanalyse und Zustandserfassung der alten Wehranlage erstellt hat. „Die Mauerkrone ist über weite Strecken erheblich geschädigt und unterschiedlich stark mit Kräutern und Gehölz bewachsen, Ziel der Maßnahme ist die nachhaltige Instandsetzung beziehungsweise Wiederherstellung der Wände, vor allem die Beseitigung der Nährstoffreservoirs für den Pflanzenbewuchs an und in den Wänden und gleichzeitig die weitestgehende Erhaltung der historischen Substanz aus Steinmaterial“, skizziert er.

Bereits im August 2009 hatte Angela Pfeiffer, zuständige städtische Mitarbeiterin für Denkmalpflege und Stadtgestaltung, einen Antrag für eine finanzielle Unterstützung der Maßnahme beim hessischen Landesamt für Denkmalpflege eingereicht. „Im Oktober vergangenen Jahres haben wir die Bewilligung erhalten. Die Fördermittel in Höhe von 25.000 Euro erlauben jedoch vorerst nur, diesen einen Abschnitt zu sanieren. Wir hoffen, 2012 einen weiteren Teilbereich in Angriff nehmen zu können“, sagt sie. Doch aus Erfahrung weiß Angela Pfeiffer, dass es schwierig ist, Gelder für die Instandsetzung einer Stadtbefestigung zu erhalten. „Architektonisch herausragende Objekte haben meist Vorrang, und da zählt eine alte Befestigungsanlage leider nicht dazu“, teilt sie mit. Die Gesamtsumme der laufenden Maßnahme beträgt rund 50.000 Euro. In einem ersten Arbeitsschritt entfernt Ralf Kreidl von der Firma Hartmann & Sohn den alten Zementmörtel aus den Fugen. „Der Zementmörtel leitet bei Regen das Wasser in den porösen Kalkstein, der dadurch verwittert, während der Mörtel erhalten bleibt“, erläutert Thomas Seipel die Problematik. Auch sei bei der letzten Sanierung gepfuscht worden, ergänzt Angela Pfeiffer. Wenn die zementhaltigen Teile entfernt sind, wird Ralf Kreidl den Mauerabschnitt reinigen und in zwei Schritten die Bereiche zwischen den Kalksteinen, die in der Maintaler Gemarkung häufig vorkommen sollen, mit hydraulischem Kalk neu verfugen. „Dabei werden wir die Fugen etwas zurücksetzen, so dass die Mauersteine deutlicher sichtbar sein werden“, sagt Ralf Kreidl.

Auch die Wasserführung möchte man neu herstellen. „Im Moment läuft das Wasser einfach an der Mauer hinab. Mit speziellen Rinnen, wie sie sich auch auf der Innenseite des Turms noch befinden, möchten wir den Wasserfluss steuern“, erklärt der Architekt: Für die Dauer der Arbeiten kalkuliert Thomas Seipel fünf Wochen ein. „Und das schaffen wir auch“, sagt er zuversichtlich.

Zum Auftakt der Sanierungsarbeiten informierten sich auch einige Anwohner über die anstehende Maßnahme und begrüßten die Instandsetzung des Hochstädter Schmuckstücks. „Wir freuen uns, dass die Ringmauer nun noch schöner werden wird“, sagte eine Familie, die berichtet, das noch Anfang der siebziger Jahre das Hirtenhäuschen und das gegenüberliegende Anwesen abgerissen werden sollten [Die Restaurierung in diesem Bereich war vorbildlich, bis auf den Umstand, daß man Kalksteine aus der Rhön zur Ausbesserung verwandte und nicht aus Hochstadt.  Der zweite Bauabschnitt am Narrenhaus dagegen bestand  in einer großflächigen Verputzung der ganzen Mauer, der oberer Teil nach Regen besonders häßlich aussah].

 

Rettungsaktion für Obertor-Beleuchtung                                                            31.08.2011

Ein Sponsor ist gefunden - Licht soll bald wieder brennen

Das Telefon der Familie Marek stand am Samstagmorgen nicht still. Gleich mehrere Privatpersonen und Unternehmer erklärten sich bereit, die Beleuchtung des Hochstädter Obertors zu sichern. Nur wenige Stunden, nachdem ein Artikel im Tagesanzeiger darüber informierte, dass eine Vereinbarung zwischen der Landkelterei Höhl und der Familie Marek über die Zahlung eines „flüssigen Mietzins“ für die Bereitstellung der Gebäude, an denen die beiden Scheinwerfer seit rund 30 Jahren installiert sind, aufgekündigt war, war die Obertor-Beleuch­tung Gesprächsthema Nummer eins. So schnell die Birnen aus den beiden Strahlern auf dem Wohnhaus und der Scheune der Familie Marek am Freitag herausgeschraubt waren, so schnell bemühten sich mehrere Maintaler bereits am Samstag um' eine Lösung.

Die Erste, die zum Telefon griff, war Ute Riegel. Sie unterbreitete den Mareks den Vorschlag, dass die Arztpraxis ihres Mannes Dr. Thomas Riegel die Weiterzahlung des Mietzins in Form von Apfelwein und -saft übernehmen wird. Die Firma Höhl, die rund 30 Jahre lang kostenlos mehrere Kästen des Traditionsgetränks zur Verfügung gestellt hatte, hatte die Vereinbarung kurzerhand aufgekündigt. Eine Pacht für die Bereitstellung der Gebäude wollte auch die Stadt nicht übernehmen.

Und weil die Familie Marek nicht einsehen wollte, warum sie die Einzigen sein sollten, die Interesse daran haben, das Hochstädter Wahrzeichen bei Dunkelheit ins rechte Licht zu rücken, wollten sie die mächtigen Strahler nicht länger auf ihren Dächern haben. Binnen weniger Stunden waren Mitarbeiter des Energieversorgers Offenbach (EVO) am vergangenen Freitagvormittag vor Ort und schraubten die Birnen aus den Scheinwerfern. Seitdem lag das Obertor im Dunkeln.

Doch das soll nicht mehr lange so sein. Ebenso schnell wie die Lichter aus waren, sollen sie auch wieder leuchten. „Wir haben uns aus der Vielzahl der Anrufe, die uns erreichten, für den ersten entschieden, und der kam von Ute Riegel“, berichtet Heliodor Marek. Auch dass Dr. Thomas Riegel gebürtiger Hochstädter ist, nicht nur im Stadtteil wohnt, sondern dort seine Praxis aufgebaut hat, war ausschlaggebend. Die Vereinbarung ist bereits unter Dach und Fach. Die Hochstädter sollen weiter einen Mietzins erhalten, allerdings von der Kelterei Stier in Bischofsheim. „Wir wollten auf gar keinen Fall Geld. Wir möchten keine Vermieter sein, sondern freuen uns darüber, dass wir durch einen symbolischen Mietzins eine gewisse Anerkennung erhalten“, so der Hochstädter.

Für Ute Riegel war es selbstverständlich, spontan zu handeln. „Als ich die Geschichte gelesen habe, habe ich zunächst gedacht: Das kann nicht wahr sein. Das Obertor ist das Wahrzeichen von Hochstadt, und es sieht einfach hervorragend aus, wenn es angestrahlt wird“, berichtet sie im Gespräch mit dem Tagesanzeiger. Wie andere Maintaler bedauert auch sie, dass sowohl die Firma Höhl als auch die Stadt Maintal kein Interesse daran hatten, gemeinsam eine Lösung zu finden. „Manchmal muss man einfach einen unkonventionellen Weg einschlagen. Und wir fühlen uns als Hochstädter so eng mit dem Stadtteil verbunden, dass wir nicht hinnehmen wollten, dass das Obertor dunkel bleibt“, sagt sie. Auch in der Gaststätte „Zur Goldenen Krone“ hatten Stammgäste bereits einen Rettungsplan erarbeitet, wie sich weiterhin der Apfelwein liefern lässt. „Wegen 20 Kästen Apfelwein bleibt es um das Obertor nicht dunkel“, war sich die Gruppe um Ludwig Stein schnell einig.

Von so viel Bürgerengagement ist auch Erster Stadtrat Ralf Sachtleber begeistert. „Es freut mich, dass sich so schnell gleich mehrere Gruppen engagiert haben, um das Sponsoring für die Beleuchtung zu übernehmen. Dass so etwas möglich ist, gibt mir Hoffnung“, äußerte er gegenüber dem Tagesanzeiger und stellte in Aussicht, dass die Birnen für die Scheinwerfer spätestens kommende Woche wieder eingesetzt werden sollen.

 

Entscheidung für „Kleeblatt“ steht an                                                                 14.09.2011

DRK will Ende des Monats über das Projekt beschließen

Noch steht die endgültige Entscheidung über den Bau des dritten „Kleeblatt“-Seniorenwohn- und -pflegeheims des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus. Doch Bastian Hans, Geschäftsführer der DRK Wohnen und Pflege im Alter in Maintal gGmbH, spricht von einer „positiven Tendenz“. Voraussichtlich Ende des Monats wird der Vorstand des DRK- Kreisverbands darüber entscheiden, ob das 5,8 Millionen Euro teure Projekt im Bereich der Hochstädter Weidenkaute realisiert wird.

Mitte August führte das DRK noch einmal Gespräche mit der Stadt Maintal, die das Rote Kreuz bei der Realisierung der zwei „Kleeblätter“ in Bischofsheim und Dörnigheim finanziell unterstützt hatte. „Die Stadt hat bei den anderen beiden Häusern die Tilgung der Landesförderung, die zu 50 Prozent als Zuschuss und zu 50 Prozent als Darlehen gewährt wird, ganz oder anteilig übernommen“, teilt Bastian Hans mit. Dabei handelte es sich um eine Vereinbarung, die mündlich getroffen, jedoch nicht schriftlich fixiert wurde.

Vor dem Hintergrund der hohen Verschuldung Maintals steht das Projekt des dritten „Kleeblatts“ nun unter anderen Vorzeichen. „Es gibt eine klare Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2007, dass über die Bereitstellung des Grundstücks hinaus keine Zuschüsse geleistet werden können“, erklärt Erster Stadtrat Ralf Sachtleber gegenüber dem Tagesanzeiger. So erhält das DRK ein 4.000 Quadratmeter großes Areal oberhalb der Kelterei Höhl für die Errichtung des Seniorenwohnheims. Dieses Grundstück überlässt der Main-Kinzig-Kreis der Stadt, der im Gegenzug eine rund 40.000 Quadratmeter große Fläche, auf der einst das klassenlose Krankenhaus entstehen sollte, zur Wohnbebauung nutzen kann.

„Wir haben uns bemüht, dass das DRK das notwendige Grundstück erhält und in Gesprächen mit Sozialminister Stefan Grüttner erwirkt, dass für den Bau des dritten ,Kleeblatts' noch ein Landeszuschuss gewährt wird, obwohl es für die Errichtung von Seniorenheimen längst keine Förderung mehr gibt. Hierfür haben wir die volle Unterstützung des Landtagsabgeordneten Aloys Lenz erhalten. Wenn wir nun gemeinsam mit dem DRK den entsprechenden Antrag zügig stellen, sind die Aussichten gut, dass wir die Mittel bekommen“, verweist Sachtleber darauf, dass die Stadt Maintal das DRK-Projekt nach ihren Möglichkeiten unterstützt - wenn auch nicht durch eine unmittelbare finanzielle Beteiligung.

„Wir haben dem Vorstand außerdem jede Form der immateriellen Unterstützung zugesichert, etwa, wenn es darum geht, dass die künftig angestellten Pflegekräfte Kita- Plätze oder Wohnungen benötigen“, nennt der Erste Stadtrat zwei Beispiele. Außerdem sei eine Kooperation mit dem städtischen ambulanten Pflegedienst denkbar, um „mit Personal auszuhelfen“, fügt Sachtleber an.

Denn nicht nur die Finanzierung des millionenschweren Vorhabens - das Rote Kreuz will 75 Prozent durch Landesmittel und die verbleibende Summe durch Eigenkapital finanzieren - auch der Fachkräftemangel in der Pflege bereiten der Organisation Sorgen. „Dennoch hat sich der Aufsichtsrat während einer Sitzung vergangene Woche auch angesichts der schwierigen Personalsituation klar für das dritte Kleeblatt ausgesprochen“, berichtet Bastian Hans.

Noch haben die Verantwortlichen beim Deutschen Roten Kreuz keinen Termin für einen Baubeginn avisiert, „doch wenn alle offenen Punkte geklärt sind, dann wird es sehr schnell gehen“, vermutet Bastian Hans. Dann sollen in Hochstadt für die beiden kleineren Maintaler Stadtteile 60 Plätze in der Vollzeitpflege entstehen. Ein bis anderthalb Jahre Bauzeit müssten für die Errichtung des Pflegeheims mit Tagesstätte und Parkbereich einkalkuliert werden.

 

VDSL für Neubaugebiet „Höhl“ wird bald Realität                                                         13.09.2011

Schnelles Internet mit Bandbreiten von bis zu 50.000 Kilobit

Wie bereits in der Samstagausgabe gemeldet, haben die Firma Bouwfonds und die Deutsche Telekom für das Hochstädter Neubaugebiet auf dem ehemaligen Höhl-Areal einen Vertrag geschlossen, um für die bereits bestehenden beziehungsweise noch zu bauenden Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen schnelles Internet zu ermöglichen. Bei einer Pressekonferenz stellte Gerd Schäfer, Telekom-Key Account Manager für die Bereiche Indirekter Vertrieb und Service sowie Vertrieb Kommunen, in Aussicht, dass das so genannte VDSL bereits bis Ende des Jahres verfügbar sein könnte. Im Vertrag zwischen Bouwfonds und der Telekom wurde zeitlich vorsichtiger kalkuliert und vereinbart, dass die Haushalte im Bereich des Neubaugebiets innerhalb eines Jahres schnelles Internet erhalten sollen.

Bekanntlich ist der Ärger über das langsame Internet in Hochstadt besonders groß. Entsprechend machte dies auch den Verantwortlichen der Firma Bouwfonds Kopfzerbrechen, die in den beiden Neubaugebieten „Maintal 1-2-3“ und „Maintal hoch 2“ insgesamt 158 Einfamilienhäuser und 22 Eigentumswohnungen errichtet haben beziehungsweise noch errichten werden. Deshalb schloss Bouwfonds nun den Vertrag mit der Deutschen Telekom, um für das Areal schnelles Internet mit Bandbreiten von bis zu 50.000 Kilobit pro Sekunde anbieten zu können. Dabei übernimmt der Bauherr einen Teil der Kosten.

„Breitbandversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor“, stellte Hartmut Siebrecht als verantwortlicher Projektentwickler bei Bouwfonds gestern bei dem Ortstermin in den beiden Neubaugebieten dann auch fest. „Wir freuen uns, dass unsere Erwerber nun zeitgemäße Breitbandzugänge von der Telekom erhalten. Das ist eine bedeutende Infrastrukturaufwertung für die beiden Neubaugebiete“, so Siebrecht weiter. Die Eigentumswohnungen seien im übrigen bereits alle verkauft. Häuser hingegen könnten „vom familienfreundlichen Reihenhaus ab  249.900 Euro bis zum freistehenden Architektenhaus in Feldrandlage für etwa 500.000 Euro" noch erworben werden.

Für die Bewohner im übrigen Hochstadt gibt es hingegen wenig Hoffnung auf ein schnelles Internet. Gegenüber dem Tagesanzeiger machte Gerd Schäfer deutlich, dass der Ball diesbezüglich bei der Stadt Maintal liege, die einen Teil der Kosten für den DSL-Ausbau übernehmen müsste, dessen Technik der Telekom-Vertreter übrigens als „enorm aufwendig“ bezeichnet. Bürgermeister Erhard Rohrbach hat bereits mehrfach betont, dass die Stadt die geforderten knapp 400.000 Euro auf keinen Fall aufbringen könne.

 

Ein dunkles Geheimnis                                                                                           17.09.2011

Maintalerin Monika Hoßfeld legt ihren ersten Kriminalroman „Vergessene Kindheit“ vor

„Die schwere Holzeingangstür war zerkratzt und nur angelehnt. Die Spuren von jahrelangem Gebrauch waren unübersehbar. Giselas Neugier siegte über ihre Angst vor dem, was sie bald wiederzuentdecken glaubte. Sie drückte gegen das dunkle Holz und huschte schnell ins Innere des alten Mehrfamilienhauses. Darf man das? Ohne zu klingeln in ein fremdes Haus gehen? Gisela zögerte nur kurz. Sie wollte hier von niemandem gesehen werden. Schnell, schnell, befahl ihr eine innere Stimme. Sie würde sich beeilen müssen. Wenn bloß niemand zufällig vorbeikäme! Die Kellertür war ebenfalls nicht verschlossen, so als warte sie nur darauf, dass Gisela in die dunklen, muffig riechenden Räume hinabsteigen würde.“ Keine Frage: Das Erstlingswerk der Maintalerin Monika Hoßfeld verspricht Spannung.

„Vergessene Kindheit“ titelt der Krimi, der dieser Tage im UniScripta Verlag erschienen ist. Nicht nur mit ihrem ersten Roman begab sich die 63-Jährige auf neues Terrain, sondern auch mit der Gründung des Verlags, der das Buch publiziert hat. Der UniScripta Verlag wurde im September 2010 von einer Gruppe Studierender der Universität des Dritten Lebensalters der Johann Wolfgang Goethe-Universität, der auch Monika Hoßfeld angehört, gegründet. Er vereint Autoren, die sich beim Besuch verschiedener Seminare im Fachbereich „Kreatives Schreiben“ kennengelernt haben, dort Kurzgeschichten, biographische und andere literarische Texte verfassten und zuletzt jeder einen Kriminalroman schrieben.

Monika Hoßfeld rückte dabei ein sehr sensibles Thema in den Mittelpunkt der Handlung: sexuellen Missbrauch. Protagonistin ist die erfolgreiche Bankkauffrau Gisela. Doch der beruflichen Karriere hinkt da Privatleben hinterher. Bewusst distanzier sich Gisela von ihren Mitmenschen scheut jeden Kontakt vor allem mit Männern. Der Leser ahnt: Gisela trägt ein dunkles Geheimnis in sich, das im Zusammenhang mit ihrer Heimatstadt Stuttgart steht. Jener Stadt, von der sich die Bankerin räumlich und emotional weitestmöglich entfernt hat, ehe sie eine Fortbildung eben dorthin zurückführt und lange Verdrängtes an die Oberfläche gelangt.

Mit der Verortung eines Großteils der Handlung in Stuttgart, begibt sich die Autorin auf vertrautes Terrain. Denn Monika Hoßfeld, die seit 1976 in Hochstadt lebt wurde 1947 in Stuttgart geboren. Ihre ersten Geschichten veröffentlichte die Mutter zweier Kinder während ihrer Berufstätigkeit als Erzieherin - damals waren es Kindergeschichten, die sie zu Papier brachte - und später mit Autoren der Schreibwerk statt der Hobbythek der evangelischen Kirchengemeinde. Weitere Kenntnisse in kreativen Schreiben erwarb sich die Maintalerin während Seminaren der Universität des Dritten Lebensalters an der Frankfurter Goethe-Universität.

Doch nicht nur die schwäbische Hauptstadt bildet Monika Hoßfeld in ihrem Kriminalroman ab, auch ein wenig Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. So findet auch Maintals Nachbarstadt Hanau Erwähnung in dem Buch.

Wer einen tieferen Einblick in den Kriminalroman erhalten möchte, der kann das Buch im Handel für 9,80 Euro erwerben oder zu einer Lesung am Dienstag, 27. September, um 19.30 Uhr in den Clubraum des Evangelischen Gemeindezentrums, Berliner Straße 58 in Dörnigheim, kommen. Dann wird Monika Hoßfeld aus „Vergessene Kindheit“ lesen. Mitgestalten wird den Abend die Autorin Jule Schwachhöfer, die ihren Kriminalroman „Tod in der Wetter au“ vorstellen wird. Der Eintritt zur Lesung kostet vier Euro.

Ein weiteres Mal zu erleben ist Monika Hoßfeld am Mittwoch, 12. Oktober, um 19.30 Uhr im Historischen Rathaus in Hochstadt. Dann wird die Autorin Chris Böhm die Lesung mit ihrem Buch „De letzte Besucher“ mitgestalten.

Wer mehr von Monika Hoßfeld lesen möchte, für den gibt es gute Nachrichten: Demnächst soll eine Anthologie mit Kurzgeschichten erscheinen, einige davon von der Hochstädterin,

und auch die Idee für einen neuen Roman reift bereits heran.

 

Initiative des Kreises für schnelles Internet                                                                     26.09.2011

Neue Hoffnung auch für die Hochstädter Web-Nutzer?

In weiten Teilen Hochstadts plagen sich die Bürger mit langsamen Internetverbindungen herum, da sich die Stadt Maintal und die Deutsche Telekom nicht über die Finanzierung eines besseren Breitbandsystems einigen konnten, die Stadt nicht das zahlen will, was die Telekom fordert. Möglicherweise gibt es für die betroffenen Maintaler Internetnutzer nun eine neue Hoffnung durch eine Initiative des Main-Kinzig-Kreises.

Landrat Erich Pipa sieht nämlich gute Chancen für einen Ausbau des Datennetzes im Main-Kinzig-Kreis. Nach einer vorliegenden Studie für die 29 Städte und Gemeinden sei eine flächendeckende Versorgung mit einem leistungsfähigen Breitbandsystem bis spätestens 2015 umsetzbar. Dann soll in allen Haushalten eine Übertragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.

Aktuell können Wirtschaftsunternehmen und private Internetnutzer nur auf einen Bruchteil dieser Kapazitäten zugreifen. Darüber hinaus gibt es große Gebiete im Kreis, die nahezu abgeschnitten sind vom weltweiten Informationsnetz. Wie Pipa erläutert, werde es ohne die Initiative des Kreises auch kaum eine Verbesserung geben, da die kommerziellen Anbieter allenfalls die Ballungsräume anschließen und kleinere Orte vernachlässigen würden.

Die Bürgermeister bereits informiert

Das nun vom Landrat in der Bürgermeisterversammlung vorgestellte Konzept sieht jedoch eine komplette Versorgung des Kreisgebiets vor. Insgesamt sollen rund 184 000 Haushalte die Möglichkeit erhalten, die superschnellen Datenleitungen unter anderem für ein digitales Fernsehbild zu nutzen. „Wir erleben gerade im wirtschaftlichen Bereich eine steigende Nachfrage“, betont Pipa, der das Projekt als langfristige Standortsicherung versteht.

Im Mittelpunkt der Pläne steht eine noch zu gründende Gesellschaft, die ab dem kommenden Jahr die Verlegung von rund 650 Kilometern Glasfaserkabel in Angriff nimmt. Über diese schnellen Kanäle würden dann die 1629 Kabelverzweiger der örtlichen Telefonnetze angesteuert. Damit ist eine stabile Leistung von 50 Megabit pro Sekunde zu realisieren. Die neue Gesellschaft wird das installierte Netz dann an einen Internetanbieter vermieten.

Rund 56 Millionen Euro an Investitionskosten sind für das gesamte Projekt veranschlagt. Daher steht und fällt dieses mit einer Bürgschaft durch das Land Hessen als Voraussetzung für einen günstigen Kredit. Erste Gespräche dazu wurden bereits geführt, und am 4. Oktober wird der Landrat selbst in Wiesbaden für eine Unterstützung werben. „Die Chancen stehen gut, denn verschiedene Partner haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt“, berichtet Pipa. Zudem laufe die Finanzierung komplett über die neue Gesellschaft, so dass die Kommunen nicht belastet würden.

Allerdings setzt der Landrat auf eine breite Unterstützung durch die Rathäuser, da möglichst viele Synergieeffekte beim Ausbau des Glasfasernetzes genutzt werden sollen. Gemeint sind leere Wasserrohre, künftige Baumaßnahmen oder kleinere Dienstleistungen der Bauhöfe, um das Projekt zu beschleunigen. Außerdem werde eine bestehende Gasleitung im Kinzigtal genutzt, um dort über mehrere Kilometer das schnelle Kabel zu verlegen.

Aktuell werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Projekt geprüft. Gefordert sind eine schnelle Umsetzung und wirtschaftlich sinnvolle Rahmenbedingungen. „Die nun vorliegende Studie hat gezeigt, dass wir in Sachen Breitband in das 21. Jahrhundert aufbrechen können“, macht Pipa deutlich. Kürzlich hat er das Konzept bereits dem Kreisausschuss vorgestellt, und am Freitag, 7. Oktober - nach dem Besuch in Wiesbaden - soll der Kreistag den aktuellen Sachstand erfahren. Dann lasse sich auch der mögliche Zeitplan genauer darstellen.

 

Eine Finanzspritze für den Orgelmotor                                                                 29.09.2011

Stiftung der Hochstädter Kirche stellt Mittel bereit

In der jüngst zurückliegenden Sitzung der Kirchenstiftung für die evangelische Gemeinde Hochstadt wurde ausführlich über die satzungsgemäße Verwendung des freien Ertrags aus dem Jahr 2010 diskutiert. Aus den Erträgen des Grundstockvermögens von rund 103.000 Euro stehen fast 2.800 Euro zur Verfügung.

„Die Kirchenorgel des Hochstädter Wahrzeichens, der evangelischen Kirche, ist seit Jahren nicht in einem optimalen Zustand, weil sie trotz regelmäßiger Wartungen sehr alt ist. Sie ist immerhin rund 80 Jahre alt und spielt eigentlich noch gut hörbar in jedem Gottesdienst und bei sonstigen besonderen Anlässen, aber wir müssen trotzdem in nächster Zeit mit einem Totalausfall des Orgelmotors rechnen“, kündigte Pfarrer Rau als Zweiter Vorsitzender der evangelischen Bürgerstiftung der Kirchengemeinde an. Daher wurde beschlossen, dem „drohenden“ Ausfall im Vorfeld mit einer zweckgebundenen Zuwendung zu begegnen und damit die Grundlage für eine Neuanschaffung abzusichern.

„Sollte der Orgelmotor in nächster Zeit ganz ausfallen, was zeitlich nicht genau einzuschätzen ist“, so der Erste Vorsitzende, dann stünden immerhin 2.500 Euro aus dem Ertrag 2010 der Stiftung der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt als zweckgebundene Zuwendung sofort zur Verfügung. Die verbliebenen knapp 300 Euro würden dem Grundstockvermögen der Stiftung zugeführt. „Die Kirche ohne Orgel wäre wie Hochstadt ohne den weithin sichtbaren Kirchenturm“, ergänzt Klaus Fischer als Vorsitzender des Kuratoriums und ist stolz auf die gemeinsam mit dem Vorstand beschlossene finanzielle Unterstützung.

Die Satzung der Stiftung sieht unter anderem vor, aus den jährlichen Zinserträgen die Förderung der Musik in der Kirche zu unterstützen, „und da passt die vorsorgliehe Unterstützung aus den freien Erträgen des Jahres 2010 hervorragend, auch wenn davon noch kein komplett neuer Orgelmotor angeschafft werden kann. Aber es ist eine sehr gute finanzielle Grundlage“, meint Uwe Rau, auch wenn er hofft, dass die alte Orgel noch etwas durchhält.

Vier Jahre nach der Gründung gibt es in der Stiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt auch eine Neuerung: Der Vorstand hält ab sofort für Zustifter ab einem dreistelligen Betrag ein kleines Präsent bereit. Selbstverständlich zählen auch jeder weitere Euro und kleinere Zustiftungsbeträge oder Spenden, die alle mithelfen, die verwendbaren Erträge zu erhöhen. „Leider gehen bei der miserablen Entwicklung am allgemeinen Finanzmarkt auch die Zinsentwicklungen und damit die verwendbaren Erträge einer Stiftung tendenziell zurück“ heißt es in einer Pressemitteilung.

Wer deshalb die Bürgerstiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt zur Aufstockung des Stiftungsvermögens unterstützen möchte, weil die jährlichen Investitionserträge „innerhalb der Hochstädter Gemeinde“ verwendet werden, kann das gerne unter folgender Bankverbindung tun: VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG, Bankleitzahl 506 616 39, Kontonummer 12 44 44 2. Entsprechende Zustiftungs- oder Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt und bei Angabe der Postadresse zugesendet.

 

Weg ist frei für ein weiteres Wohngebiet                                                            29.10.2011

Städtebaulicher Vertrag für Areal Am Weides unterzeichnet.

Der städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt Maintal und dem Main-Kinzig-Kreis zum Hochstädter Areal Am Weides nördlich des Höhl- Geländes ist jetzt unter Dach und Fach. Nachdem der Vertrag - wie berichtet - vom Kreistag abgesegnet wurde, unterzeichneten ihn nun Bürgermeister Erhard Rohrbach und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber für die Stadt sowie die Kreisbeigeordneten Dr. Andre Kavai und Günter Frenz für den Kreis.

Auf dem Gelände, das rund 41.000 Quadratmeter umfasst, soll nicht nur ein Wohngebiet, sondern ebenso das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohn- und -pflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) entstehen. Eigentümer der Flächen im Bereich der ehemaligen „Weidenkaute“ ist der Main-Kinzig-Kreis. Das Teilstück von 4.000 Quadratmetern, das für das „Kleeblatt“ vorgesehen ist, wird der Stadt Maintal übereignet, die es wiederum dem DRK zur Verfügung stellt.

„Für ein Wohngebiet eignet sich die Planfläche ,Am Weides' vor allem durch die unmittelbare Nähe zur Fritz-Schubert-Schule und zu Einkaufsmöglichkeiten sowie durch ihre gute Erschließung“, erklärte Rohrbach anlässlich der Unterzeichnung. „Sehr positiv ist es in meinen Augen ebenfalls, dass in der Nachbarschaft der neuen Wohnungen und Häuser das dritte Seniorenzentrum entsteht und dass damit das Zusammenleben von jungen Familien und älteren Menschen gefördert wird“, ist das Stadtoberhaupt überzeugt. Das Gebiet für das neue Wohnbauprojekt stelle eine sinnvolle Maßnahme zur Entwicklung des Stadtteils dar, fügte Rohrbach an. Das künftige Wohngebiet liegt zudem im Einzugsbereich einer bereits vorhandenen Bushaltestelle und bildet eine Erweiterung des bestehenden Wohngebiets, das sich im Südosten anschließt.

Zur Vorbereitung der durch den Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Maintal vorgesehenen Wohnbebauung auf der vier Hektar großen Fläche in Hochstadt werden in den kommenden Monaten mehrere Erschließungsmaßnahmen notwendig. Sämtliche öffentliche Verkehrsflächen sollen in das Eigentum der Stadt übergehen und der Öffentlichkeit gewidmet werden.

„In der Vergangenheit sind durch Baulückenschließung und die Entwicklung geeigneter brachliegender Gebiete neue Wohnanlagen in Maintal vor allem innerhalb der Stadtgrenzen entstanden. Infolge dieser Strategie stünden ohne die Ausweisung neuer Wohngebiete kurzfristig keine verfügbaren Baulandreserven zur Verfügung - dies gilt vor allem für Hochstadt“, ergänzte Ralf Sachtleber.

Im vergangenen Mai hatte die Stadtverordnetenversammlung die Planung für das neue Wohngebiet in Hochstadt beschlossen und öffentlich zur Einsicht ausgelegt. Nach dem Beschluss des Kreistags Anfang Oktober und der nun erfolgten Unterzeichnung des 20-seitigen Vertrags wird der Bebauungsplan bereits im November in Kraft treten. Schon im Juli 2009 hatten sich die Vertreter des Kreises und der Stadt in einer Vereinbarung auf verschiedene Planungs-, Bau- und Investitionsprojekte im Maintaler Stadtgebiet verständigt. Nach dem Umbau der Siemensschule samt Errichtung einer neuen Turnhalle und dem Bau des Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim werden jetzt mit der Realisierung des neuen Wohngebiets und des „Kleeblatts“ in Hochstadt die wesentlichen Ziele dieser Vereinbarung umgesetzt, so Rohrbach. Kreisbeigeordneter Kavai betonte bei der Unterzeichnung, dass die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zwischen Kreis und Stadt zu diesen Ergebnissen geführt habe. „Es war die richtige Entscheidung, die projektbezogene Zusammenarbeit zu intensivieren. Mit der Partnerschaft auf Augenhöhe haben wir viel für die Bürger in Maintal erreicht“, zeigte sich der Sozialdemokrat zufrieden.

Zuständig für das neue Wohngebiet ist in der Stadtverwaltung Ilona Eschelbach vom Fachdienst Kommunale Liegenschaften. Bei ihr sind seit Oktober 2010 bereits mehr als 35 Grundstücksanfragen eingegangen. Eine entsprechende Liste wurde an den Kreis weitergeleitet. Weitere Interessenten können sich ab sofort an die mit dem Bauvorhaben beauftragte Firma Terramag GmbH in Hanau, Westbahnhofstraße 36, oder per E-Mail an info@terramag. de wenden. Die Stadt will auf ihrer Internetseite rechtzeitig darüber informieren, wenn die Baumaßnahme und die Vermarktung der Grundstücke beginnen.

 

Neues Kleinspielfeld verträgt sich mit der Kerb                                                  26.11.2011

Baumaßnahmen auf dem Hochstädter Festplatz gehen voran

Ein Kleinspielfeld auf dem Hochstädter Kerbplatz. Das war der Wunsch der Jugendlichen, die in der Stadtleitbild-Gruppe „Hochstadt - ein Ort für die Jugend“ aktiv sind. Aus dieser Idee wird nun Realität. Seit rund einer Woche laufen die Arbeiten auf dem Gelände - mit tatkräftiger Unterstützung durch die Jugendlichen selbst. „Obwohl sich der Termin kurzfristig ergeben hat, konnten einige Jungs am vergangenen Samstag mobilisiert werden, um den Platz für die Baumaßnahme vorzubereiten“, freut sich Projektpate Marc Melcher über das Engagement der Jugendlichen. Seit Beginn der Woche ist das Bauunternehmen vor Ort.

 

Um eine multifunktionale Ballspielanlage auf dem Kerbplatz zu realisieren, ist eine asphaltierte Fläche erforderlich. In den vergangenen Tagen fanden die notwendigen Vorarbeiten statt. „Unterhalb des bereits vorhandenen Basketballkorbs wurden Rundbordsteine als Einfassung gesetzt, um die Innenfläche zu asphaltieren“  erklärt Peter Hofmann, der seitens der Stadt für Spielplätze zuständig ist. Als Ausgleichsmaßnahme für die Versiegelung durch die Asphaltierung eines Teils des Kerbplatzes soll die Restfläche stärker eingegrünt werden. 13-mal 22 Meter groß soll das neue Kleinspielfeld werden. „Die Spielbande als Einfassung werden die Jungen und Mädchen der Stadtleitbild-AG farblich gestalten und auch die Linien für die Spielflächen sollen von den Jugendlichen selbst angebracht werden. Aller Voraussicht nach geschieht dies im Frühjahr 2012“, kündigt Marc Melcher an.

Den Zeitpunkt für das Auftragen des Asphalts bestimmt Petrus. „Es sind Plusgrade notwendig, um die Deckschicht aufzubringen. Wenn diese Bedingung gegeben ist, könnte die Maßnahme bereits im Dezember ausgeführt werden“, sagt Peter Hofmann. Bestellt sind auch schon Tore, die auf dem Kleinspielfeld aufgestellt werden sollen. Rund 30.000 bis 35.000 Euro stehen der Gruppe für das Projekt auf dem Kerbplatz insgesamt zur Verfügung. „Der teuerste Posten sind die Asphaltarbeiten mit rund 17.500 Euro. Die Tore kosten etwa 2.000, die Bande 4.000 bis 5.000 Euro“, listet Hofmann auf. Optional bestehe weiterhin die Möglichkeit, noch einen Wind- und Wetterunterstand zu errichten - natürlich in enger Abstimmung mit den Jugendlichen.

Dass der Gruppe „Hochstadt - ein Ort für die Jugend“ aus dem Budget von 62.000 Euro im Haushalt 2011 für die Stadtleitbild-Projekte ein großzügiger Betrag zur Verfügung gestellt werden konnte, verdankt sich auch den anderen aktiven Gruppen, die diesem Finanzrahmen zugestimmt hatten. „Dafür können wir nur unseren Dank aussprechen“, sagt Marc Melcher, der das kollegiale Verhältnis zwischen den Gruppen unterstreicht. Damit es auch nicht zu Unstimmigkeiten mit Vereinen kommt, die den Platz für die Kerb nutzen, seien die Planungen im Vorfeld mit diesen abgestimmt worden, berichtet Hofmann. „Die Aufteilung wurde so vorgenommen, dass das große Kerbzelt noch gestellt werden kann. Das Kleinspielfeld kollidiert also nicht mit einer späteren Nutzung, denn auch die Bande ist herausnehmbar“, sagt er.

 

Käwern müssen ihren Hof verlassen                                                                     22.12.2011

Vermieter kündigt Karnevalisten zum 31. Oktober 2012

Noch am zweiten Adventswochenende waren während des Hochstädter Weihnachtsmarkts häufig alle Plätze im Käwernhof an der Hauptstraße besetzt. Das Domizil der Karnevalisten galt über viele Jahre hinweg bei Weihnachtsmärkten, Straßenfesten und beim beliebten Kartoffelfest der Käwern als Garant für tolle Stimmung und Gemütlichkeit. Das wird nun bald der Vergangenheit angehören, denn der Vermieter hat dem Traditionsverein zum 31. Oktober 2012 gekündigt. Die Suche nach einem neuen Käwern-Domizil in Hochstadt verlief bisher erfolglos, wie Erster Vorsitzender Michael Weinheimer und die Programmausschuss-Vor­sitzende Heidi Hehrlein im Gespräch mit dem Tagesanzeiger berichten.

Hintergrund der Kündigung sind auch Beschwerden von Anwohnern des Käwernhofs, die sich über verstärkten Lärm beklagten, der bei Veranstaltungen der Karnevalisten entstanden sei. Daraufhin habe das Maintaler Ordnungsamt den Vermieter und den Käwern-Vorstand zu einem Gespräch eingeladen, so Michael Weinheimer. In dessen Verlauf sei vom Ordnungsamt ausgeführt worden, dass eine Änderung der im Mietvertrag für den Käwernhof festgeschriebenen landwirtschaftlichen hin zu einer Veranstaltungsnutzung erfolgen sollte. Allerdings wollten sich Vertreter des Ordnungsamts die Örtlichkeit an der Hauptstraße vorher noch einmal genauer ansehen. „Dazu ist es aber gar nicht mehr gekommen, denn wir erhielten einige Tage nach dem Gespräch die Kündigung durch unseren Vermieter“, erinnert sich Michael Weinheimer an die unerfreuliche Entwicklung.

Seitdem klar ist, dass die Karnevalisten ihr langjähriges Domizil Ende Oktober 2012 räumen müssen, sind die Käwern auf der Suche nach einem Ersatz. „Bis jetzt war diese Suche aber nicht von Erfolg gekrönt. Denn entweder sind die freien Höfe viel zu teuer, oder die Grundstücke für ein neues Vereinsheim befinden sich an Standorten, die weit vom Hochstädter Ortskern entfernt sind“, berichten Heidi Hehrlein und Michael Weinheimer schon leicht resigniert. Der Käwern-Vorstand fühlt sich bei seiner dringenden Suche nach einem neuen Domizil auch nur ungenügend durch die Stadt unterstützt. „Dabei müsste es doch das Bestreben der Stadt sein, einem der größten Vereine zu helfen, ein adäquates neues Vereinsheim beziehungsweise das passende Grundstück dafür zu finden“, hält der Käwern-Chef seine Kritik am Rathaus nicht zurück. Ein Grundstück auf Basis von Erbpacht ist das, was dem Vorstand der Karneval-Gesellschaft vorschwebt.

Wie wichtig ein Ersatz für den Käwernhof ist, verdeutlichen Michael Weinheimer und Heidi Hehrlein mit Nachdruck: „Die Einnahmen beim Kartoffelfest und aus den Teilnahmen an Weihnachtsmarkt und Straßenfest waren bisher ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung der Vereinsarbeit, zum Beispiel auch der Karnevalssitzungen. Wenn uns das nun wegbricht, kann dies erhebliche Folgen haben.“ Unabhängig davon, ob die Suche nach einem neuen Vereinsdomizil in absehbarer Zeit erfolgreich verlaufen wird oder nicht, hat sich der Vorstand eine neue Veranstaltung ausgedacht, die mittelfristig eine neue Einnahmequelle sein soll. „Wir laden im neuen Jahr erstmals zu einer Maintaler Zugparty ein, die direkt nach dem Karnevalsumzug stattfinden wird. Dafür haben wir auch schon einen Shuttlebus von Dörnigheim nach Hochstadt organisiert, denn die Party wird am Fastnachtssamstag, 18. Februar, direkt nach dem Umzug im Bürgerhaus stattfinden. Einlass wird um 17 Uhr sein, gefeiert werden kann bis in die frühen Morgenstunden. Für tolle Stimmung werden die Band ,Gina' und DJ Erik sorgen. Der Eintritt wird acht Euro betragen“, weisen die beiden Käwern-Vorstandsmitglieder bereits auf diesen neuen Höhepunkt der närrischen Zeit in Maintal hin.

Wer den Käwern in Sachen „Neues Vereinsdomizil“ weiterhelfen kann, sollte sich direkt an Michael Weinheimer, Telefon (0 61 81) 4 24 05 82, wenden [Es ging wohl nicht so sehr um die Lärmbelästigung, sondern um eine bessere Vermarktung des ganzen Grundstücks. Allerdings stand dieses auch 2017 noch leer. Die Käwern fanden einen neuen Hof auf dem Grundstück Am Rathaus 4].

 

Ein Schelm, der Fußball liebt                                                                                             31.12.2011

Bernd Pistor engagiert sich beim FC Hochstadt und anderen heimischen Vereinen

Man sieht ihn in erster Linie auf dem Fußballplatz, aber auch mit seinen Sängerfreunden in der Gaststätte „Strohl“. In der Karnevalszeit zieht es ihn zu den Narren, denn ein Schelm ist er selbst. Der Hochstädter Bernd Pistor bringt seine Mitmenschen gerne zum Lachen und geht auch selbst sehr positiv gestimmt durchs Leben.

Aktuell ist Bernd Pistor Abteilungsleiter der Tradi-AH (Alte-Herren-Fußballer) des FC Hochstadt (FCH). Dieses Amt bekleidet er schon seit 35 Jahren und schnürte bis vor fünf Jahren noch selbst die Fußballschuhe. Mittlerweile ist er 68 Jahre alt und beschränkt sich aufs Organisieren. Unterstützung erhält er dabei von Andre Neumeier und Alexander Krapf. Bei der Tradi-AH steht regelmäßiges Training auf dem Programm, etwa 20 bis 25 Spiele pro Jahr und diverse Turniere.

Als Neunjähriger begann er beim FCH mit dem Fußballspielen, kam als Straßenkicker zu den Lila-Weißen und blieb. „Ich habe mich wohl gefühlt, war mit viel Herz dabei. Es gab auch mal Zeiten, da wollte ich aufhören, das ging aber nicht, mir hätte einfach etwas gefehlt“, berichtet er. Der Hochstädter durchlief sämtliche Jugendformationen, spielte später in der zweiten Mannschaft und hatte auch einige Einsätze in der ersten.

Seine aktive Laufbahn endete 1972 als 30-Jähriger. „Ich wollte danach eigentlich in die Jugendarbeit einsteigen, doch daraus wurde nichts. Nach drei Jahren Pause hat mich Werner Bechert sozusagen dienstverpflichtet mit dem Satz ,du kannst lesen und schreiben und hast ein Telefon'", erinnert sich Bernd Pistor zurück. Er begann 1975 bei den Alte-Herren, 1976 wurde er bereits zum Abteilungsleiter gewählt. Im Vordergrund während seiner Zeit beim FC Hochstadt stand immer die Kameradschaft. Bernd Pistor gewann viele neue Freunde, zu denen er noch heute guten Kontakt hält.

Parallel zum Engagement beim FC Hochstadt war Bernd Pistor Mitglied beim Postsportverein Blau-Gelb Hanau, leitete dort von 1972 bis 2005 die Abteilung Freizeit-Fußball. Mit der Firmenmannschaft der Post reiste er zu bundesweiten Turnieren, auch heute treffen sich noch einige Mitglieder von damals, um einmal im Jahr zu verreisen - allerdings ohne Fußball zu spielen.

Witze gehören zum Leben des Hochstädters, der lange Jahre bei der Karneval-Gesellschaft Käwer aktiv war. Von 1959 bis 1978 beteiligte er sich mit Büttenreden und Gesangsbeiträgen an der Gestaltung der närrischen Sitzungen, war bei den Umzügen in Maintal oft auf dem Käwern-Wagen zu sehen. Danach half er noch ab und zu bei kleinen Festen mit, heute hat er sich weitgehend zurückgezogen, genießt den Karneval als Zuschauer.

Bei so viel Engagement benötigt man einen Ausgleich. Den findet Bernd Pistor beim Walzer'schen Doppelquartett. Bei diesem Männerchor, derzeit sind es zehn Sänger, ist er seit 1960 Mitglied. Den Weg dorthin fand über seinen Vater, seit 2001 ist er Vorsitzender, übte bis dahin bereits viele Jahre Vorstandsarbeit aus. Gesang war schon immer etwas, das bei Bernd Pistor aus dem Herzen kam. „Mir bringt Singen Entspannung für die Seele“, so der 68-Jährige.

Sein Beruf bei der Post, hat den Hochstädter auf Trab gehalten. Er begann als Lehrling und arbeitete sich in die Endstellung im mittleren Dienst. „Meine Arbeit hat mich motiviert, ich habe immer versucht, meinem Job mit positiven Gedanken zu begegnen“, berichtet Pistor. Diese Einstellung brachte ihn auch in seinen anderen Lebensbereichen weiter, beispielsweise im privaten Bereich. „Ich habe gelernt, gelassener zu sein, auch wenn ich allgemein viel Temperament habe“, so der 68-Jährige.

Wenn er nicht gerade auf dem Fußballplatz oder beim Singen weilt, dann betätigt sich Bernd Pistor gerne im Garten. Er baut sein eigenes Gemüse und Obst an und schafft sich dabei gleichzeitig einen körperlichen Ausgleich. Radfahren und Wandern in den bayerischen Alpen gehören ebenso zu seinen Hobbys wie Freizeitkegeln und Reisen. Letzteres betreibt er mit Vorliebe in Deutschland und besucht dann seine Verwandtschaft, die auf zahlreiche Bundesländer verteilt ist.

Die vielen Aktivitäten in den vergangenen Jahren wären dem Hochstädter nicht möglich gewesen, ohne die Unterstützung und das Verständnis von seiner Frau Helga. „Sie hat mir immer geholfen, in allen Bereichen“, bedankt er sich bei ihr.

 

2012

 

„Das wäre sicher im Interesse aller“                                                                     11.01.2012

„Happy Horse Ranch“-Gelände soll bald geräumt sein

Wer in diesen Tagen am Gelände der ehemaligen „Happy Horse Ranch“ nördlich der Ringmauer in Hochstadt vorbeiläuft, der wird das wüste Durcheinander nicht übersehen. Wie berichtet, hatte der Eigentümer Klaus Karau im Sommer 2010 die Ranch sowie sein Haus in Hochstadt verkauft und war nicht gerade im Frieden mit der Stadtverwaltung auseinander gegangen.

Fünf Jahrzehnte lang hatte Klaus Karau eigenen Angaben zufolge in Hochstadt gelebt. Im Jahr 1970 errichtete er in der Kleingartenkolonie auf dem Gebiet nördlich der Hochstädter Ringmauer einen Western- und Countryclub. Die „Happy Horse Ranch“ entwickelte sich zunächst zu einem beliebten Treffpunkt für Freunde von Western-Ambiente und Cowboy-Nostalgie, aus der ganzen Region kamen Gäste, um unter anderem die 15 Ponys, zehn Pferde, einen Esel, und darüber hinaus zahlreiche Hühner, Ziegen, Affen und ein Lama zu bestaunen.

Allerdings gab es über Jahre hinweg heftige Differenzen zwischen Karau und der Stadt Maintal, da nach deren Ansicht „auf dem Gelände keine Veranstaltungen erlaubt waren und das Gelände nur zur Gartennutzung ausgewiesen ist“. Deshalb erließ die Stadt im Jahr 2010 auch die Abrissverfügung.

Klaus Karau pochte damals vergeblich auf sein Gewohnheitsrecht, auch das Argument, dass die Behörden seinen Westernclub jahrelang ohne Beanstandungen geduldet hätten, konnte die „Happy Horse Ranch“ nicht retten. Karau verkaufte das Areal schließlich, und sein Fachwerkhaus in der Schützenstraße gleich mit, kehrte Maintal den Rücken. Käufer für das Haus und das Areal der ehemaligen Ranch sind längst gefunden. Dass es aber auf der einstigen Westernranch immer noch „wie Kraut und Rüben“ aussieht, könnte daran liegen, dass sich die jetzigen Besitzer den Abriss und das Beseitigen der Hinterlassenschaften deutlich einfacher vorgestellt hatten. „Es gibt beim Abräumen des Geländes eine Verzögerung“, weiß auch der zuständige Erste Stadtrat Ralf Sachtleber. „Darum werden wir den jetzigen Besitzern eine Beratung anbieten, was die Abfallentsorgung betrifft. Die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, Ruth Karich, wird sich mit den Eigentümern zusammensetzen und die Möglichkeiten einer raschen Beseitigung besprechen.“

Laut den Informationen des Ersten Stadtrats waren die Eigentümer länger als geplant mit der Sanierung des Fachwerkhauses in der Schützenstraße beschäftigt, worin die Verzögerung beim Räumen des Grundstücks nördlich der Ringmauer wohl auch begründet sein könnte. Man wolle von Seiten der Stadt daher keinen Druck in Form einer Frist ausüben. „Aber es wäre sicher im Interesse aller, der Stadt, der Anlieger und der vorbeilaufenden Spaziergänger, wenn das Gelände bis zum kommenden Sommer geräumt und wieder ansehnlicher ist“, macht Ralf Sachtleber deutlich.

Klarheit herrscht zumindest in Bezug auf die künftige Nutzung des 644 Quadratmeter großen Areals: „Es ist dort ausschließlich Gartennutzung vorgesehen. Das ist mit den jetzigen Besitzern so besprochen, und diese wollen dort auch nichts anderes, als einen Garten errichten“, so Sachtleber abschließend.

 

Eine Tradition geht in Hochstadt zu Ende                                                            20.01.2012

„Fischer Hans“ schließt nach fast 75 Jahren Betrieb

Nur noch wenige Tage, dann schließt eines der traditionsreichsten Geschäfte in Hochstadt. Der Haushaltswaren- und Geschenkartikelladen „Hans Fischer“ in der Bahnhofstraße 160, der nach seinem Begründer benannt ist und der von seiner Enkeltochter Erika Amrhein geführt wird, macht am 31. Januar zu.

Erika Amrhein betreibt das Geschäft, das in Hochstadt nur als „Fischer Hans“ bekannt ist, in der dritten Generation. Am 11. Oktober 1937 eröffnete Amrheins Großvater, eben jener Hans Fischer, den kleinen Laden. „Somit hätten wir im kommenden Oktober 75-jähriges Bestehen gefeiert“, sagt Erika Amrhein. Doch dazu wird es nun nicht mehr kommen. Beinahe alles gab es - und gibt es noch bis Ende des Monats - zu kaufen: Seien es Kleinelektrogeräte, Spielsachen, Schrauben und Nägel oder Essig und Öle. Ein klassischer Tante- Emma-Laden, möchte man jetzt sagen. Doch Inhaberin Erika Amrhein findet den Begriff nicht so schön, sie bleibt lieber bei ihrer Formulierung vom „Laden für Haushaltswaren und Geschenkartikel“. „Wir haben sogar eigene Ansichtskarten mit Hochstädter Motiven drucken lassen“, erzählt Amrhein.

Im Oktober 1992 übernahm sie offiziell das Geschäft von ihrer Mutter, nachdem sie zuvor dort schon einmal gearbeitet und in der Zeit danach ihre Mutter unterstützt hatte, wann immer sie konnte. Denn eigentlich arbeitete Erika Amrhein als Verkäuferin in Frankfurt, doch nach einem Schlaganfall der Mutter entschied sie sich, fortan den „Fischer Hans“ zu betreiben. Ihre Mutter Annemarie hatte den Laden im Jahr 1953 von ihrem Vater übernommen, im Laufe der Jahre wurde die Verkaufsfläche mehrmals vergrößert. „Anfangs gab es nur ein Schaufenster und einen kleinen Verkaufsraum“, verrät Amrhein.

Viele Hochstädter sind traurig, dass der „Fischer Hans“ nun zu macht. Doch die Inhaberin sieht sich einer ungleichen Konkurrenz ausgesetzt: „Mit den großen Ketten kann ich einfach nicht mithalten.“ Junges Publikum würde sowieso kaum noch vorbeischauen, „meine Kundschaft ist eher ab 50 Jahre aufwärts“, sagt Amrhein. Gerade die Älteren bedauern das Aus für den kleinen Laden. „Sie schätzen den Kontakt und den Austausch. Hier bei mir können sie noch ein Schwätzchen halten, was in den Supermärkten vielleicht nicht in der Form möglich ist“, so die Hochstädterin. Für die nicht gerade alltägliche Atmosphäre abgesehen von der Kundenfreundlichkeit, dient auch ein beheizbarer Ofen, der in der Mitte des Geschäfts für wohlige Wärme sorgt, denn eine Heizung gibt es nicht.

Als Erika Amrhein am vergangenen Montag die Schilder in ihrem Laden aushängte, die auf die Geschäftsaufgabe hinweisen, ließ der erste Ansturm nicht lange auf sich warten. „Die Leute haben mir die Bude eingerannt“, erzählt Erika, Amrhein. Wer noch einmal das Flair des „Fischer Hans“ erleben und dort etwas kaufen will, muss sich sputen: Denn am Dienstag, 31.

 

 

Blinde Zerstörungswut am „Bienenhotel“ ausgelassen                                      27.01.2012

Unbekannte verwüsten Nisthilfe in den Streuobstwiesen.

Anika Hensel ist fassungslos. Die Umweltpädagogin aus Hochstadt hat vor einigen Tagen entdeckt, dass das „Bienenhotel“ in der Nähe des Schützenhäuschens vollkommen zerstört ist. Sie hatte es vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit Schülern der Hochstädter Fritz Schubert-Schule errichtet, um verschiedenen Arten von Wildbienen eine Nisthilfe zu bieten. „Nur noch das Grundgerüst steht, der Rest wurde herausgerissen. Es sieht sogar so aus, als sei gezündelt worden“, ist Hensel entsetzt über so viel Zerstörungswut.

Das „Bienenhotel“, das auf der Streuobstwiese der Hochstädter Familie Köllner steht, dient verschiedenen Arten von Wildbienen wie beispielsweise Mauer- und Mörtelbienen als Nisthilfe. Sie nutzten die Löcher, die das „Hotel“ ihnen bietet, zur Eiablage und fliegen anschließend wieder davon. Pro Brut werden etwa drei bis vier Larven in einem Loch abgelegt. Im Frühjahr schlüpft der Nachwuchs, beginnt mit der Nahrungssuche und bestäubt dabei die Pflanzen.

Bei Ausflügen besuchten Schüler und Kindergartenkinder das „Bienenhotel“ in Hochstadt regelmäßig, lernten von Anika Hensel viel über die Nützlichkeit der Wildbienen. „Häufig bin ich mit Gruppen zu den Streuobstwiesen spaziert, um zu sehen, was mit der Wiese und eben auch dem Bienenhotel passiert“, berichtet die Umweltpädagogin.

Errichtet worden war die „Jugendherberge“ für Wildbienen vor einigen Jahren. Das „Don Bosco Haus“, eine Jugendhilfeeinrichtung in der Nähe von Schlüchtern, beteiligte sich daran. Die Jugendlichen zimmerten das Grundgerüst und das Dach, stabilisierten es im Boden, indem sie es einbetonierten.

Im Werkunterricht bastelten Viertklässler der Schubertschule Holzklötze, bohrten Löcher und banden Schilfbündel. Beides wurde später in das „Hotel“ eingesetzt. Anika Hensel fertigte zudem Lehmkästen an, ein Hasendraht schützte vor Vögeln oder anderen Tieren.

Die Umweltpädagogin will das zerstörte „Bienenhotel“ in den kommenden Wochen wieder aufbauen und hofft auf die Unterstützung von Kindern, Eltern und vielleicht sogar Lehrern. Bis März will sie fertig sein und dann dem Maintaler Nachwuchs wieder alles Wissenswerte über Wildbienen vermitteln.

 

Frage nach Spielleitplanung lässt die Zweifler zögern                                        02.03.2012

Sozialausschuss berät über Themenspielplatz in Hochstadt

Bei der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Kultur am vergangenen Dienstagabend wurde einstimmig bei vier Enthaltungen der Stadtverordnetenversammlung empfohlen, einen Antrag der CDU-Fraktion zu beschließen, nach dem eine Kostenschätzung für einen Themenspielplatz nördlich der Ringmauer in Hochstadt aufgestellt werden soll. Damit scheint es wahrscheinlich, dass die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am kommenden Montag, 5. März, dem Antrag der Christdemokraten zustimmen werden.

Angedacht ist in der Planung ein Spielplatz mit einem leitenden Thema für Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. Die Kostenschätzung umfasst neben den zu erwartenden Ausgaben für das Baumaterial auch die Aufwendungen für die Anschaffung der Spielgeräte, für die Personalkosten beim Aufbau des Spielplatzes sowie eventuell anfallende Entsorgungskosten und Kosten für die sicherheitstechnische Abnahme der Gerätschaften. Schon seit längerem gibt es die Idee, auf dem Areal in der Nähe der Ringmauer in Hochstadt einen neuen Spielplatz zu errichten. Die Mitglieder der SPD begründeten ihre Enthaltung in der Abstimmung vor allem mit der Frage nach der Spielleitplanung, die zunächst einmal für Hochstadt aufgestellt werden sollte. Die SPD sprach in diesem Zusammenhang „vom zweiten Schritt, der vor dem ersten getan werde“.

Die ehrenamtliche Kinderbeauftragte Monika Böttcher betonte, dass erst einmal die Spielleitplanung, die in Dörnigheim initiiert wurde, weiter realisiert werden sollte, bevor in Hochstadt „ein neues Feld aufgemacht“ werde.

Die Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend, Heidrun Barnikol-Veit, äußerte ihre Skepsis bezüglich einer Realisierung des Spielplatzes mit einem simplen Argument: „Ohne einen beschlossenen Haushalt können wir keine Spielleitplanung aufstellen.“

 

„Mein Hobby hält mich jung“                                                                               17.03.2012

Ernst Schick lebt seit über 65 Jahren in Hochstadt - Langes politisches Engagement

 „Rüstiger Rentner“ mag vielleicht ein etwas abgenutzter Begriff sein, aber auf den Hochstädter Ernst Schick trifft er wohl zu. Mit seinen fast 91 Jahren blickt der Senior auf ein langes und bewegtes Leben zurück, das er zum größten Teil in Maintals nördlichem Stadtteil verbracht hat. Weder der Krieg noch ein brutaler Raubüberfall während seiner Zeit als Taxiunternehmer konnten den heute 90-Jährigen aus der Bahn werfen. Lange Jahre hat Schick sich unter anderem in der Maintaler CDU engagiert und ist darüber hinaus in weiteren sechs Vereinen Mitglied.

So ist Ernst Schick auch Mitglied beim Heimatmuseum, beim Obst- und Gartenbauverein, beim Roten Kreuz, den Johannitern, dem FC Hochstadt und der Freiwilligen Feuerwehr. Und nicht zuletzt, ist er auch noch jeweils Ehrenvorsitzender der Maintaler CDU sowie des Fördervereins des Hochstädter Weihnachtsmarkts. Durch die Wirren des Kriegs, genauer gesagt, durch seine Gefangenschaft bei den Amerikanern, kam er hier in die Region und fand auch hier seine Ehefrau Marianne. Geboren wurde Ernst Schick 1921 in einem kleinen Dorf in der einstigen preußischen Provinz Posen, die zum Zeitpunkt, als er das Licht der Welt erblickte, aber durch die Folgen des Versailler Vertrags bereits zu Polen gehörte. Dort ging der junge Ernst Schick zur Schule und lernte in einem Molkereibetrieb. Bei Kriegsausbruch im September 1939 floh er über die nicht weit entfernt gelegene Grenze ins Deutsche Reich. Schon kurze Zeit später ging er zur Polizei und machte dort eine rund einjährige Ausbildung, ehe er zum Militär eingezogen wurde. Im Sommer 1942 wurde Schick mit seiner Einheit nach Rußland versetzt, wo er im Laufe desselben Jahres verwundet wurde und fortan nicht mehr einsatzfähig war.

Im Frühjahr 1945 geriet Ernst Schick in Thüringen in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in deren Folge schließlich über Umwege nach Hochstadt. „Wir mussten am Bahnhof für die Amerikaner Waggons mit Gütern ausladen“, erzählt der 90-Jährige. Das Lager, in dem die deutschen Kriegsgefangenen untergebracht waren, befand sich ausgerechnet auf dem Feld, das den Eltern von Schicks späterer Ehefrau Marianne gehörte. Unter anderem weil sie nach einer Explosion zwar zunächst flüchteten, dann aber allesamt wieder ins Lager zurückkehrten, hatten es die ehemaligen deutschen Soldaten recht gut bei ihren Bewachern. „Die Amerikaner waren sehr großzügig und wir hatten reichlich Proviant“, erinnert sich der Hochstädter. So konnten die Gefangenen immer einen Teil ihrer Essensvorräte an die heimische Bevölkerung abgeben.

Im Dezember 1945 wurden Schick und seine Mithäftlinge schließlich aus der Kriegsgefangenschaft in die Freiheit entlassen. In seine Heimat zurückkehren konnte er nicht mehr, und so blieb Schick in Hochstadt. Es dauerte nicht lange, da lernte der damals 24-Jährige seine zukünftige Frau kennen. „Am 2. März bekam ich von ihr meinen ersten Kuss“, weiß Marianne Schick noch heute genau. Am 3. Oktober 1949 heirateten die beiden, im Jahr darauf wurde die erste von zwei Töchtern, Ursula, geboren. Diese arbeitet als Kinderärztin und lebt in Frankfurt, während ihre jüngere Schwester Gabriele im selben Haus wie Ernst und Marianne Schick wohnt. Außerdem haben die Schicks noch Julia, ihre 20 Jahre alte Enkelin.

Im Jahr 1949 nahm Ernst Schick seinen Taxibetrieb in der großen Nachbarstadt Frankfurt auf, den er über 50 Jahre lang bis zum Jahr 2000 unterhielt. Selbst ein brutaler Raubüberfall gleich zu Beginn seiner Tätigkeit, im Juni 1949, bei den Schick von drei männlichen Fahrgästen überfallen und schwer verletzt wurde, konnten ihn nicht dazu bringen, den Beruf aufzugeben. Dabei sollte das Taxifahren nur ein Übergang sein, denn eigentlich wollte Schick wieder in seinen ursprünglichen Beruf als Polizist zurück.

„Aber als Taxifahrer war ich ja regelmäßig in der Kaiserstraße in Frankfurt unterwegs. Wenn ich dort dann immer gesehen habe, wie sich die Zuhälter mit den Polizeibeamten prügelten, dass die Mützen durch die Luft flogen, da habe ich mir gesagt: Das tust du dir nicht an.“ So blieb Schick beim Taxifahren, bis 1976 fuhr er selbst, anschließend war er bis 1991 Vorsitzender des Vorstands der Genossenschaft Taxizentrale Frankfurt.

Auch politisch hat sich Ernst Schick immer wieder engagiert. Nach seinem Eintritt in die CDU zu Beginn der siebziger Jahre war er mehrmals als Nachrücker Stadtverordneter in Maintal und ferner 23 Jahre lang Vorsitzender des Hochstädter CDU- Ortsverbands. Außerdem gilt Schick als politischer „Ziehvater“ von Bürgermeister Erhard Rohrbach, den er eigenem Bekunden nach seit dessen Kindertagen kennt.

Auch wenn Ernst Schick mittlerweile Rentner ist, bedeutet das in keiner Weise, dass er untätig wäre. „Ich arbeite als Hausmeister in einer großen Wohnanlage hier im Stadtteil“, verrät der Hochstädter. Dort ist er unter anderem für kleinere Reparaturen zuständig, aber auch für das Hecken schneiden und für den Winterdienst. „Das ist mein Hobby, wenn auch ein bezahltes. Ich hatte in meinem Berufsleben immer viel mit Menschen zu tun und es hält mich jung. Andere gehen ins Fitneßstudio, um beweglich zu bleiben, ich habe meine Arbeit als Hausmeister.“

 

Landfrauen schmücken Hochstadts Brunnen                                                      24.03.2012

Es ist schon eine schöne Tradition, dass Mitglieder der Hochstädter Landfrauen den Brunnen an der historischen Hauptstraße wunderschön österlich schmücken. Renate Lambrecht, Anneliese Rackow, Waltraud Bauer und Maria Roth haben sich auch diesmal wieder viel Mühe gegeben. Wer nun über die Hauptstraße läuft, kann den schön geschmückten Brunnen bereits aus der Ferne bewundern. Den engagierten Damen sei an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausgesprochen.

 

„Schnelles Internet für alle Stadtteile“                                                                24.03.2012

Rohrbach: „Gutes Ende nach Geschichte voller Ärgernisse“.

Mit einer überraschenden Wendung in „einer Geschichte voller Ärgernisse“ wartete gestern Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) auf. Er teilte mit, dass nun der Weg frei sei für schnelles Internet auch in Hochstadt und Wachenbuchen. Die Firmen Unitymedia und Primacom würden dafür sorgen, so das Stadtoberhaupt. „Wir werden in den kommenden Wochen in allen vier Stadtteilen einen neuen, schnellen Internetanschluss möglich machen“, versprach Erhard Rohrbach gegenüber dem Tagesanzeiger. Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderin Anke Gemein habe er sich, so der Bürgermeister, „in der Vergangenheit immer wieder bei verschiedenen Anbietern für einen DSL-Ausbau in Maintal stark gemacht“. Nun freue er sich sehr, dass dieser Einsatz endlich belohnt werde und sich alle Maintaler das schnelle Internet nach Hause holen könnten.

„In diesem erfreulichen Zusammenhang möchte ich auch noch einmal die gute Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Pro DSL Hochstadt erwähnen und mich für die Unterstützung der Mitglieder bei unserem Vorhaben bedanken“, so der Bürgermeister gestern.

Der Ausbau der Datenautobahn, der neben Highspeed-Internet auch Digital-TV sowie Telefonie über Breitbandkabel möglich machen werde, werde nun von den beiden Firmen Unity­media und Primacom vorangetrieben und soll noch in diesem Frühjahr für die beiden bisherigen „Internet- Schlusslichter“ Hochstadt und Wachenbuchen abgeschlossen sein. „Für das Projekt arbeiten Unitymedia und Primacom, die bisher unabhängig voneinander die Kabelnetzversorgung der vier Stadtteile übernommen hatten, zusammen“, informierte Rohrbach weiter.

„Die Firma Unitymedia versorgt ja bereits seit September 2006 mehr als 10.000 Haushalte in Bischofsheim und Dörnigheim mit Analog- und Digital-TV sowie Breitbandinternet. Um auch den Bewohnern in Hochstadt und Wachenbuchen diese hochmoderne Versorgung anbieten zu können, haben sich Unitymedia und Primacom nun zusammengetan“, erklärte Anke Gemein von der städtischen Wirtschaftsförderung gegenüber dem Tagesanzeiger.

Für Maintal bedeute dies, dass alle 15.000 Haushalte, die an das Kabelnetz angeschlossen sind, künftig von der gleichen Übertragungsqualität profitierten. Außerdem würden, so Gemein, nach Abschluss der Arbeiten auch in Hochstadt und Wachenbuchen, wo bisher kein Breitbandinternet verfügbar gewesen ist, „Datentransfers mit bis zu 128 Mbit pro Sekunde möglich sein - eine Geschwindigkeit, die die Bewohner in Bischofsheim und Dörnigheim bereits seit 2010 für ihren Internetanschluss nutzen können“.

Bürgermeister Erhard Rohrbach und die städtische Wirtschaftsförderung unterstützen die Kooperation von Unitymedia und Primacom. „Neben den Privathaushalten profitieren von den Vorteilen des glasfaserbasierten Kabelnetzes natürlich auch die Maintaler Firmen und Unternehmen“, erklärte Erhard Rohrbach. „Die- große Bandbreite, höchste Zuverlässigkeit und Ladezeiten, die deutlich schneller sind als bei einem üblichen DSL-Anschluss, machen sich in der gewerblichen Nutzung besonders positiv bemerkbar. Zudem bereiten die Kabelnetzanbieter ihr Netz derzeit auf die kommende Geschwindigkeitsstufe der Internetdatenübertragung vor. Erste Tests mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde sind erfolgreich abgeschlossen worden“, so das Stadtoberhaupt abschließend.

Detaillierte Produktinformationen erhalten die Maintaler Bürger auf der folgenden Internetseite: www.unitymedia.de

 

Huhn inmitten der Vogelwelt                                                                               07.04.2012

73-jähriger Hochstädter kümmert sich seit Jahren um Vögel und Schmetterlinge

Im Wohnzimmer steht ein Käfig auf dem Tisch, ausgelegt mit Zeitungspapier. Umwickelt ist dieser Käfig mit feinmaschigem Draht. Auf den ersten Blick stört das Bild des Käfigs im Wohnzimmer, doch darin befinden sich die „Schätze“, die verpuppten Schmetterlingslarven von Wilfried Huhn, die er, nachdem sie geschlüpft sind, in die Freiheit entlässt. Der 73-jäh­rige Hochstädter begeistert sich jedoch nicht nur für Schwalbenschwanz-Schmetterlinge. Einen Großteil seiner Freizeit verbringt er im Hochstädter Wald oder in den Streuobstwiesen, wo er sich für die Ortsgruppe Maintal im Naturschutzbund (Nabu) Deutschland engagiert. Zudem hält er seit Nisthilfen für Holz- und Solitärbienen im eigenen Garten bereit.

Mit seinen 73 Jahren durchkämmt Wilfried Huhn noch immer den Hochstädter Wald, säubert die Nistkästen, beobachtet Vögel, schaut regelmäßig, was es für ihn zu tun gibt. Insgesamt 300 Kästen betreut er, davon 250 im Wald und 50 in den Streuobstwiesen. Seit der Gründung der Nabu-Ortsgruppe Maintal im Jahr 1978 ist Wilfried Huhn mit von der Partie.  „Eigentlich hätte ich zu den Gründungsmitgliedern gehört, doch ich musste die Versammlung früher verlassen, weil ich Nachtschicht hatte“, blickt er zurück. Doch diese Tatsache stört den Hochstädter nicht. „Ich war schon immer eher der Wald- und Feldarbeiter“, kommentiert er.

Schon vor seiner Zeit bei der Nabu-Ortsgruppe Maintal begeisterte Wilfried Huhn sich für die Vogelwelt, hängte Nistkästen im Wachenbucher Wald auf und betreute diese. Seine erste bewusste Begegnung mit einem „Vogel“ hatte Wilfried Huhn als Sechsjähriger. Damals öffnete er einen Nistkasten und zog eine Fledermaus heraus, die er stolz seinen Eltern präsentierte. Die Faszination für die Tierwelt blieb, der Umgang mit den Vögeln wurde jedoch professioneller. „Ich fand Singvögel schon immer interessant, kann aber nicht erklären, warum“, so Huhn.

Seine Liebe zu der Vogelwelt zeigt sich beim Hochstädter auch am und im Haus. Rundherum gibt es Nistmöglichkeiten für Singvögel, an den Wänden und im Treppenhaus hängen Fotografien, die er selbst gemacht hat und die viele Erinnerungen bei ihm wecken. „Ums Haus nisten bei uns Kohlmeise, Blaumeise und auch eine Amsel“, freut sich Huhn über das muntere Gezwitscher. Im Jahr 1968 legte er sich den ersten Fotoapparat zu, mit dem er sich auf die Pirsch begab. In Maintal versuchte er, die verschiedensten Vogelarten vor die Linse zu bekommen und brachte dabei viel Geduld auf. So entdeckte er beispielsweise den seltenen Rotkopfwürger. Einige Jahre später legte sich Wilfried Huhn eine bessere Kamera zu, mit der er noch spannendere Bilder machen konnte. Als er 1989 auf Videotechnik umstieg, landete der Fotoapparat immer häufiger in der Schublade.

„Beim Vögel beobachten muss man viel Geduld mitbringen. Oft habe ich ein kleines Zelt mitgenommen, in dem ich gewartet habe. Für meinen Fotoapparat habe ich eine Vorrichtung gebastelt, mit der ich den Auslöser aus einiger Entfernung betätigen kann, so dass sich die Vögel nicht gestört fühlen“, erklärt der 73-Jährige.

Handwerklich begabt ist Wilfried Huhn, auch wenn er mittlerweile schon längst nicht mehr so viel bastelt wie noch vor einigen Jahren. Viele Nistkästen hat er selbst gezimmert, diese dienen nun als Unterkunft für die Maintaler Vogelwelt. Zudem engagierte sich der Hochstädter für Steinkauze, baute spezielle Röhren als Unterkunft für die Tiere und befestigte diese an den Bäumen. Auch bei der Beringung von Vögeln ist der 73-Jährige vor Ort, allerdings nur als „Handlanger“ wie er berichtet. Ein wenig gebastelt hat Wilfried Huhn auch für die Bienen in seinem Garten. Totholz versehen mit kleinen Löchern steht dort als Nisthilfe bereit für Holz- und Solitärbienen, die dieses Angebot des Hochstädters gerne annehmen.

Sein Beruf ließ Wilfried Huhn immer die Möglichkeit, sich für den Vogelschutz zu engagieren. Er war als Schichtarbeiter in einer Hanauer Firma tätig, so dass er auch tagsüber oft Zeit hatte, seinem Lieblingshobby nachzugehen. Seine Begeisterung für die Vogelwelt gibt Wil­fried Huhn am letzten Freitag im April während eines Vortrags zum Thema „Singvögel in Maintal" im Bürgertreff zum Besten. Gezeigt werden dann auch verschiedene Fotografien des Hochstädters, für die er zahlreiche Stunden Freizeit gerne geopfert hat.

 

St. Bonifatius feiert 20-Jähriges                                                                             10.04.2012

Katholisches Kirchenzentrum in Hochstadt: Pfarrer Stephan Becker hat fünf Wünsche

Die katholische Kirchengemeinde Maria Königin feierte gestern den 20. Jahrestag der Einweihung des Kirchenzentrums St. Bonifatius in Hochstadt an der Klosterhofstraße. In seiner Predigt begeisterte Pfarrer Stephan Becker die über 200 Gottesdienst-Besucher. Er hatte fünf Wünsche für sich und die Gemeinde: Sich einander mehr zuzuhören und sich gegenseitig zu erzählen, mehr Mut und Phantasie zu haben, die Einheit von Leben und Glauben zu stärken sowie mehr Optimismus und Charme zu verbreiten.

„Ich wäre froh, unsere Kirche wäre immer so gut besucht, wie an so einem Festtag“, sagte Becker. Er brachte einen Vergleich mit einem Paradiesvogel in Asien, den die Bewohner nicht erreichen konnten. Seine fünf Wünsche sind, so der Pfarrer, leichter zu erfüllen: „Wir brauchen uns selbst, um miteinander Kirche zu sein.“ Becker rief seine Gemeinde auf, gemeinsam einen neuen Weg zu gehen mit Freude, Vitalität, Liebe und Miteinander. Und er hofft auf ein Zusammenwachsen der beiden Kirchengemeinden Dörnigheim und Hochstadt. Seine Worte wurden von spontanem Beifall begleitet.

Der 28. März 1992 war der Tag der feierlichen Konsekration der Kirche durch den im Jahre 2000 verstorbenen Erzbischof Dr. Johannes Dyba aus Fulda. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Katholiken in Dörnigheim und Hochstadt innerhalb weniger Jahre stark an. Seit 1957 war die Kirche Maria Königin in Dörnigheim Heimat für sie. Die Hochstädter Katholiken konnten, um zur Kirche nach Dörnigheim zu kommen, auch einen von der Gemeinde bereitgestellten Kirchenbus nutzen. Bis das Zentrum St. Bonifatius eingeweiht werden konnte, waren viele Planungen, Verhandlungen, Konferenzen und Gespräche mit der Stadt Maintal und dem Bischöflichen Generalvikariat in Fulda vorausgegangen.

Besonders der Abriss der Alten Schule hatte damals einige Proteste hervorgerufen. In einem Architektenwettbewerb mit fünf Teilnehmern entschied sich die Jury für das Projekt der Architektengemeinschaft Jo Wolf und Klaus Trageser aus Bad Soden-Salmünster. Heute wird allgemein bestätigt, dass das Kirchliche Zentrum mit dem Rathaus in Hochstadt ein gelungenes bauliches Konzept darstellt, bei dem das Obertor im Osten von Hochstadt mit dem Glockenträger beim Rathaus korrespondiert. Trotz der Bedenken von Bewohnern der Klosterhofstraße fanden alle Beteiligten damals zu einer ansprechenden Lösung.

Der Name „St. Bonifatius“ war vom Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat Erzbischof Dyba vorgeschlagen worden und wurde von diesem sofort bestätigt, da Bonifatius der Patron der Diözese Fulda ist. Ein wichtiges Motiv war auch, dass Bonifatius zu einer Zeit lebte, in der die Christen nicht in Konfessionen getrennt waren, somit wurde auch das Ökumenische Miteinander als Ziel gesehen. St. Bonifatius erinnert in der Grundstruktur an das Zelt Gottes unter den Menschen.

Weil Bonifatius immer wieder neu von England auf das Festland aufgebrochen ist und nach Rückschlägen nie resigniert hat, wurde der Altar in Hochstadt in Form eines Schiffbugs gestaltet und die stürmische See durch das Bildhauer-Ehepaar Kubach-Wilmsen meisterhaft gestaltet. Der Ambo, Lese- und Predigerpult hat die Form einer aufgestellten großen Schriftrolle mit klar ausgeprägtem Schnitt an den Seiten. Das große Altarkreuz aus weißem Marmor und mit dunklen Schatten soll an die Erlösung erinnern und zugleich ausdrücken, wie Menschen durch Schuld immer wieder gefährdet sind.

Unter der Kirche befindet sich ein großer Saal mit gut eingerichteter Küche, für Feste und Begegnungen eine ideale Lösung. Das gesamte Projekt wurde finanziert durch das Bistum Fulda, das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken und durch viele Spenden von Gemeindemitgliedern. Seit dem Sommer 2008 ist das Zentrum auch schuldenfrei.

Den gestrigen Festgottesdienst feite Pfarrer Stephan Becker mit den Konzelebranten Pfarrer i.R. Hans-Joachim Uhde, Pfarrer der Pfarrei Maria Königin von 1972 bis 2008, und Kaplan Robert Vukovic, der in Hochstadt aufgewachsen ist und 2010 zum Priester geweiht wurde. Diakon Robert Brachtl übernahm den liturgischen Dienst in diesem Gottesdienst.

Küster Alois Dollak, der 20 Jahre tätig war, wurde unter großem Beifall verabschiedet. Neuer Küster der Gemeinde ist nun Michael Teubner. Pfarrer Becker dankte auch Eva und Anton Pietsch, die seit der ersten Stunde ehrenamtlich für St. Bonifatius tätig sind. Vorgestellt wurde der Lektorenkreis unter Leitung von Ingeborg Gruber. Pfarrsekretärin ist nun Andrea Ol­schok, die Gertrude Reichert nach 24 Jahren ablöst. Pfarrer Becker lobte den Kirchenchor „Cäcilia“ unter Leitung von Nicklas Henecke, die Schola „Shalom“ unter ihrer Dirigentin Dr. Astrid Dömer und Organisten Adria Scheruga, diesen Festgottesdienst musikalisch gestaltet haben. Pfarrgemeinderatssprecher Karl Heinz-Pompe begrüßte anschließend die Gäste zu einer Feier im Gemeindesaal. An dem kleinen Imbiss nahm auch Pfarrer Rainer Durstewitz von der katholischen Gemeinde Allerheiligen in der Dörnigheimer Waldsiedlung teil

 

Ein seltenes Ehejubiläum                                                                                       09.05.2012

Marie und Friedrich Schürhoff sind seit 70 Jahren verheiratet

In Zeiten, in denen Ehen oft nach nur wenigen Jahren wieder geschieden werden, ist es schon etwas ganz besonderes, wenn zwei Menschen ihren 70. Hochzeitstag begehen können. Dieses seltene Jubiläum, das den etwas rustikalen Titel „Gnadenhochzeit“ trägt, feierten gestern die beiden Hochstädter Marie und Friedrich Schürhoff. Verlag und Redaktion des Tagesanzeiger gratulieren den Jubilaren dazu nachträglich noch ganz herzlich und wünschen ihnen vor allem viel Gesundheit.

In dunklen Zeiten, nämlich mitten im Zweiten Weltkrieg, schlossen die Schürhoffs am 9. Mai 1942 den Bund fürs Leben, der nun bereits sieben Jahrzehnte anhält. Die heute 92-jährige Marie Schürhoff stammt aus Gießen, während ihr mittlerweile 93 Jahre alter Mann ein echter Hochstädter Bub ist. Kennengelernt haben sie sich einst in Maries Heimatstadt. Im Laufe seiner Ehe konnte sich das Paar über die Geburten von einem Sohn, zwei Enkeln und zwei Urenkeln freuen. Noch bis vor neun Jahren waren die Schürhoffs in der Versehrtensportgemeinschaft aktiv, die in der Zwischenzeit Reha-Sport heißt.

Landrat gratuliert zur „Gnadenhochzeit"

Marie und Friedrich Schürhoff haben - wie gestern berichtet - am 9. Mai in Hochstadt ihre „Gnadenhochzeit“ gefeiert. Zu den Gratulanten gehörten auch Landrat Erich Pipa und Bürgermeister Erhard Rohrbach. „ 70 gemeinsame Jahre, das ist eine Seltenheit und verdient Respekt“, sagte Pipa und überbrachte den Gruß des Kreistags und seine persönlichen Glückwünsche. Friedrich Schürhoff kam 1918 in Hochstadt auf die Welt. Ehefrau Marie, geboren 1920, stammt aus Gießen, dort lernte sich das Paar auch kennen. Für die Hochzeit im Kriegsjahr 1942 bekam Friedrich Schürhoff zwei Tage Sonderurlaub von der Front. Erst 1949 kam er aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück. Als gelernter Kupferschmied fand er Arbeit bei der Firma Messer in Frankfurt, dort war er bis zu seiner Pensionierung in verschiedenen Berufen tätig.

Das Jubelpaar versorgt sich weitestgehend selbst und ohne fremde Hilfe. Sohn Peter lebt mit seiner Familie auf dem Anwesen der Eltern und unterstützt sie. Zur Familie gehören noch Enkel Torsten und Enkeltochter Monika sowie zwei Urenkel. Eine akribisch ausgearbeitete Chronik der Familie hat Friedrich Schürhoff am Computer verfasst. „Fast ein ganzes Jahrhundert Zeitgeschichte ist hier anschaulich dargestellt“ zeigte sich Landrat Pipa begeistert.

 

Kanalbaumaßnahmen in bis zu sieben Metern Tiefe                                          23.05.2012

Sanierung des Abwassersystems in der Kalkhausstraße

In der Kalkhausstraße in Hochstadt läuft derzeit eine - zumindest optisch -- spektakuläre Baumaßnahme: Rund 1,6 Millionen Euro investiert die Stadt Maintal dort in die Sanierung des maroden Kanalsystems. Wie bereits in der Bahnhofstraße wird der Kanal dabei nicht nur in offener Bauweise verlegt, sondern zu einem großen Teil in einer Tiefe von bis zu sieben Metern.

„Der Vortrieb der Kanalrohre wird unterirdisch durch einen großen Bohrer ermöglicht“, berichtet Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. „Eine solche Maßnahme haben wir bisher erst einmal realisiert, und zwar als im vorvergangenen Jahr der Kanal in der Bahnhofstraße unter der Autobahn hindurchgepresst wurde. Im Gegensatz zur Kalkhausstraße hatten wir in der Bahnhofstraße aber nur ein geringes Verkehrsaufkommen und es waren deutlich weniger Anwohner betroffen. In Hochstadt sind die Voraussetzungen mit einer engen Kurve und dichter Wohnbebauung ganz anders. Mit professioneller Unterstützung des Planungsbüros Sehring aus Frankfurt und einer erfahrenen Fachfirma sehen wir darin jedoch keine Probleme“, so Sachtleber weiter. In einem ersten Bauabschnitt ist die ausführende Firma Sonntag, einer Baugesellschaft aus Bingen, bereits Ende voriger Woche über die Hanauer Straße hinausgekommen und hat nun den Bohrschacht unmittelbar hinter der Kreuzung Kalkhausstraße / Hanauer Straße gesetzt. Außerdem wird der Bohrkopf für einen weiteren Vortrieb eingebracht, eingemessen und justiert.

„Sollte eine Sperrung in diesem Bereich notwendig werden, so informieren die betroffene Öffentlichkeit darüber natürlich rechtzeitig“, erläutert Katrin Baldt, welche die Baumaßnahme für den Fachdienst Tiefbau des Eigenbetriebs Betriebshof koordiniert.

Rund 1,4 Millionen kostet die Kanalbaumaßnahme in Hochstadt insgesamt, dazu kommen noch einmal etwa 200.000 Euro an Planungs- und Nebenkosten. „Wir hoffen, dass wir diese weitere umfangreiche Kanalsanierung bis zum Jahresende abschließen können“, so Stadtrat Sachtleber.

 

51 Millionen Euro für schnelleres Internet                                                                       25.05.2012

Aufsichtsrat der Breitband Main-Kinzig GmbH nimmt Arbeit auf - Pipa: „Vorbildfunktion“.

Der Aufsichtsrat der Breitband Main-Kinzig GmbH hat sich kürzlich konstituiert und die ersten konkreten Beschlüsse zum Ausbau des Glasfasernetzes gefasst. In der fast dreistündigen Sitzung ging es neben den vorgeschriebenen Formalien vor allem um die nächsten Schritte zur flächendecken Versorgung mit schnellem Internet.

Bereits am Tag nach der Sitzung wurde die Ausschreibung für den künftigen Internetanbieter europaweit veröffentlicht. „Es ist vorgesehen, dass wir im September über den künftigen Partner entscheiden“ sagte Landrat Erich Pipa (SPD). Damit verknüpft sind wesentliche Rahmenbedingungen und Synergiepotenziale für die baulichen Tätigkeiten. Wie Pipa bestätigt, sollen schon im Herbst die ersten Kabel verlegt werden. Dazu sind in einer Pilotphase mehrere Standorte vorgesehen. Insgesamt sind für das komplette Projekt und die Verlegung von rund 650 Kilometern Glasfaserkabel rund drei Jahre Bauzeit geplant. Das Investitionsvolumen ist im Wirtschaftsplan auf etwa 51 Millionen Euro beziffert.

„Wir haben konservativ gerechnet und alle Angaben und Fakten mehrfach geprüft und kontrolliert“, machte Pipa deutlich. Das habe auch zu einer zügigen und reibungslosen Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden geführt. Inzwischen habe das Vorhaben des Main-Kinzig-Kreises in seiner Ausgestaltung und Größenordnung sogar eine gewisse Vorbildfunktion erreicht.

Der Landrat zeigte sich überzeugt, dass hohe Tempo auch in den kommenden Monaten beibehalten zu können. „Unsere Partner im fachlichen und juristischen Bereich leisten hervorragende Arbeit und auch die Kommunen ziehen beeindruckend mit“, betonte Pipa. Schon über 220 Baumaßnahmen wurden aus den Städten und Gemeinden registriert. Daraus hätten sich in rund 100 Fällen positive Effekte und Synergien für den Breitbandausbau ergeben. Diese Verknüpfungen könnten den Investitionsbedarf noch einmal deutlich reduzieren.

Das Interesse der Bürger an dem Thema sei ungebrochen hoch. Täglich gingen mehrere Anfragen und Mitteilungen bei den verantwortlichen Stellen ein. „Diese Begeisterung ist unsere Motivation, möglichst bald den rund 184.000 Haushalten einen Zugang zu den superschnellen Datenleitungen zu ermöglichen“, sagte Pipa. Und dabei gehe es auch um den Wirtschafts- und Bildungsstandort Main-Kinzig-Kreis, denn profitieren sollen neben den privaten Nutzern vor allem die Unternehmen und Betriebe sowie die Schulen. Um dieses größte Infrastrukturprojekt des Main-Kinzig-Kreises in der entscheidenden Phase mit Nachdruck voranzubringen, soll noch im Sommer ein hauptberuflicher Geschäftsführer gefunden werden. Die entsprechende Ausschreibung wird im Juni veröffentlicht, wie Pipa in der Aufsichtsratssitzung mitteilte. Bisher lag der Aufbau der Gesellschaft in den Händen von Susanne Simmler, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus, die diese Herausforderung - neben ihren anderen Tätigkeiten glänzend bewältigt habe.

Mitglieder im Aufsichtsrat sind: Land: Pipa (Vorsitzender), Klaus Schejna (SPD Kreistag), Mario Dönges (SPD/ Kreistag), Michael Reul (CDU/ Kreistag), Dr. Karl-Heinz Dehler (CDU/ Kreisausschuss), Angelika Gunkel (Bündnis 90/Grüne, Kreistag), Heinz Breitenbach (FW/ Kreistag), Gunther Quidde (IHK), Walter Ebert (Handwerkerschaft), Friedhelm Engel (Vorsitzender der Bürgermeisterversammlung).

Weitere Informationen rund um den Breitband-Ausbau erhalten Interessierte per Post an die Anschrift: Breitband Main-Kinzig GmbH, c/o Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kultur, Sport und Tourismus; Barbarossastraße 24, 63571 Gelnhausen. Telefonisch unter (0 60 51) 8 51 37 13, per Fax (0 60 51) 8 51 37 10. E-Mails sind an die Adresse breitband@mkk.de zu richten.

 

Infos über DSL-Anschluss in Hochstadt und Wachenbuchen

Zum Thema „DSL-Anschluss in Hochstadt und Wachenbuchen“ stehen am Samstag, 23. Juni, von 14 bis 16 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt Vertreter der Anbieter nexiu, Untiymedia / Primacom und Telekom den Maintaler Bürgern Rede und Antwort, wie die Stadt Maintal gestern mitteilte. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Maintaler Bürgerhaushalt präsentieren sich die Internetanbieter mit einem Stand im Foyer des Bürgerhauses.

„Der Ausbau der Datenautobahn, der neben Internet auch Digital-TV sowie Telefonie über Breitbandkabel möglich machen wird, wird derzeit durch die beiden Firmen Unitymedia und Primacom vorgenommen und soll noch in diesem Jahr für Hochstadt und Wachenbuchen abgeschlossen sein“, informiert die städtische Wirtschaftsförderung. Für das Projekt arbeiten Unitymedia und Primacom, die bisher unabhängig voneinander die Kabelnetzversorgung der vier Stadtteile übernommen hatten, zusammen. „Die Firma Unitymedia versorgt bereits seit September 2006 mehr als 10.000 Haushalte in den Stadtteilen Bischofsheim und Dörnigheim mit Analog- und Digital-TV sowie Breitbandinternet. Um auch den Bewohnern in Hochstadt und Wachenbuchen diese hochmoderne Versorgung anbieten zu können, haben sich Unity­media und Primacom nun zusammengetan“, erklärt die Wirtschaftsförderin Anke Gemein.

Für Maintal bedeutet dies, dass alle 15.000 Haushalte, die an das Kabelnetz angeschlossen sind, künftig von der gleichen Übertragungsqualität profitieren. Außerdem werden nach Abschluss der Arbeiten auch in Hochstadt und Wachenbuchen, wo bisher kein Breitbandinternet verfügbar war, Datentransfers mit bis zu 128 Mbit pro Sekunde möglich sein, teilt Anke Gemein weiter mit.

„Die nexiu GmbH kann über die verwendete Richtfunktechnologie den Bürgern Zugang zu breitbandigem Internet verschaffen, in deren Wohn- und Industriegebieten bisher keine zeitgemäßen und schnellen Internetanschlüsse über die klassischen Technologien verfügbar waren. Mit ihren Produkten bietet die nexiu GmbH leistungsstarke und zuverlässige Internetanschlüsse mit bis zu 16 Mbit / s symmetrischer Bandbreite an. Auch auf das Telefonieren per VoIP muss nicht verzichtet werden - nexiu bietet drei unterschiedliche Tarife, die zu allen Bedürfnissen passen“, verspricht die Wirtschaftsförderin.

Die Anbindung mit schnellem Internet sei somit für die Bürger in Hochstadt und Wachenbuchen gesichert. Im vergangenen Jahr haben der Immobilienentwickler Bouwfonds Rhein-Main und die Telekom einen Kooperationsvertrag unterschrieben, der den DSL-Ausbau vor Ort regelt. Der Vertrag sieht vor, dass die Deutsche Telekom innerhalb eines Jahres ein DSL-Netz mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50.000 Kilobit pro Sekunde ausbaut. Davon sollen rund 330 Anschlüsse profitieren.

 

Regen kann Elan nicht stoppen                                                                            08.06.2012

Jugendliche bauen eine Dirtbike-Strecke in der Nähe des Hochstädter Sportplatzes

Seit kurzem existiert im Wald in der Nähe des Sportplatzes des FC Hochstadt eine neue Attraktion für Maintals Kinder und Jugendliche: Eine selbst gebaute Dirtbike-BMX-Strecke. „Im Herbst vergangenen Jahres wurden wir von Wachenbucher Jugendlichen angesprochen, ob wir ihnen bei der Planung einer Dirtbike-BMX-Strecke behilflich sein könnten“, erzählt Klaus Carl, Leiter des Fachdiensts Jugendarbeit / Spielplätze.

Kurze Zeit später fand dann auch bereits das erste Treffen zwischen Klaus Carl und seinem Kollegen aus dem Fachdienst, Peter Hofmann, mit acht Jugendlichen statt. Eine geeignete Fläche für die Dirtbike-Strecke war schnell gefunden: Ein nicht bewirtschaftetes Waldstück zwischen Waldspielplatz und -sportplatz in Hochstadt. Bürgermeister Erhard Rohrbach,      Revierförster Heinrich Koch und die Mitarbeiter des Fachdiensts Jugendarbeit waren sich schnell einig, den acht Jugendlichen das Grundstück zur Verfügung zu stellen. Die weitere Organisation des Vorhabens lag von da an in den Händen des Fachdiensts und den Jugendlichen selbst. Die Kommunikation unter den Beteiligten in Bezug auf die Planung und Umsetzung der Strecke fand vornehmlich über das Internet statt: „Das erwies sich als äußerst praktisch, man hat sofort alle zur Verfügung. Alle können mitplanen und mitdiskutieren und man kann schnell und unkompliziert Termine organisieren“, berichtet der Fachdienstleiter.

Die erste größere Zusammenkunft mit etwa zehn Jugendlichen fand dann im Frühjahr statt. Das Gelände musste vorbereitet, Büsche und Sträucher beseitigt werden. „Alle waren gespannt darauf, endlich bauen zu können“, so Carl.

Viel Erde benötigten die Jugendlichen, um die für eine Dirtbike-Strecke typischen Rampen bauen zu können. Bei der Beschaffung dieser Erde kam den Bikern das Baugebiet auf dem ehemaligen Höhl-Gelände gelegen. „Einer der Jungs machte uns auf viele große Erdhügel auf dem Areal aufmerksam. Daraufhin sprachen wir den dort zuständigen Bauleiter an, der sofort bereit war, die nächste Aushuberde zum Bikeplatz zu bringen. So wurden innerhalb von zwei Tagen rund 120 Kubikmeter bester Lehmerde kostenlos angeliefert“, freut sich Klaus Carl. Der Inhaber eines Fahrradladens aus Bad Vilbel sponserte für einen Tag einen Bagger inklusive Fahrer, der die angelieferte Erde verteilte, so dass die Jugendlichen mit dem Bauen loslegen konnten.

Rund 20 Kinder und Jugendliche aus allen Stadtteilen waren den Worten des Fachdienstleiters zufolge beteiligt, und mit viel Eifer und Elan entstanden die ersten Hügel. Der erste Bauabend klang dann am Lagerfeuer aus, „ein Teil der Gruppe übernachtete sogar in Zelten auf dem Platz“, wie Klaus Carl berichtet.

Der Arbeitseinsatz am darauffolgenden Sonntag startete dann mit einem guten Frühstück, anschließend wurde bei leichtem Regen weitergebaut. „Geschützt unter den Bäumen ging das dann auch die ersten Stunden noch gut, doch der dann einsetzende Starkregen verwandelte die Strecke in einen Matschplatz aus Lehm, es war dann irgendwann schlicht nicht mehr möglich, weiterzubauen“, schildert der Jugendfachdienstleiter. Im strömenden Regen musste dann das Camp abgebaut und die Werkzeuge notdürftig gereinigt und verstaut werden.

„Es macht wirklich enormen Spaß, mit diesen engagierten Jugendlichen ein solches Projekt zu verwirklichen“, ist Klaus Carl begeistert, „einige von ihnen wollten wirklich bis zum letzten Moment noch im Regen weiterbauen!“ Einen Dank spricht Klaus Carl auch dem Ersten Vorsitzenden des FC Hochstadt, Manfred Maier, aus, der den Jugendlichen die Sanitäranlagen in der Nähe des Hochstädter Sportplatzes zur Verfügung gestellt hat.

Nicht nur über die Eigeninitiative der Teenager freut sich Klaus Carl, auch mit dem Projekt an sich zeigt sich der städtische Mitarbeiter zufrieden: „Hier konnte mit geringem finanziellen Aufwand und viel Engagement ein attraktiver Platz für Maintals Jugendliche angelegt werden“, so Carl. In den kommenden Wochen werde noch weitergebaut, alle Beteiligten könnten es kaum erwarten, bis es trockener wird und es wieder weitergehen kann.

 

Bebauung schreitet weiterhin gut voran                                                             20.06.2012

Derzeit sind 40 Einfamilienhäuser im Bau

Zufrieden blickten Franz-Josef Lickteig, Geschäftsführer der Bouwfonds Deutschland GmbH und Niederlassungsleiter Dipl.-Ing. Stefan Messemer Messemer vom Info-Center aus auf das Baugebiet auf dem ehemaligen Höhl-Gelände. Insgesamt werden dort bis voraussichtlich Ende 2014 genau 182 Wohneinheiten entstehen. Bürgermeister Erhard Rohrbach informierte sich bei einem Ortstermin über den Stand der Dinge im momentan größten Maintaler Neubaugebiet.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den unser zweites großes Projekt nimmt, das wir in Maintal betreuen. Das gilt ebenso für den Stand des Verkaufs der bereits gebauten und der momentan in Bau befindlichen Wohneinheiten“, erklärte Franz-Josef Lickteig. Das erste große Bauvorhaben des niederländischen Immobilien- Entwicklungs-Unternehmens war Anfang des Jahrtausends das Klingseegebiet im Süden Hochstadts.

Die Erfahrungswerte aus diesem Projekt, so Lickteig und Messemer, hätten sie nun in die Konzeption des Neubaugebiets auf dem ehemaligen Höhl-Areal einfließen lassen. „Zwischen beiden Baugebieten liegen ja rund zehn Jahre und in dieser Zeit hat sich doch einiges getan, ist vor allem das Interesse an einer größeren Vielfalt an Hausmodellen gewachsen. Dem haben wir Rechnung getragen, so dass die Käufer hier aus mehr als zehn verschiedenen Modellen auswählen können. Zudem haben wir eine deutlich breitere Preisspanne als im Kling­seegebiet“, erläuterte Franz-Josef Lickteig. Zugleich erwähnten die Vertreter von Bouwfonds, dass es maintalspezifisch sei, dass deutlich mehr Eigenheime als Wohnungen nachgefragt und deshalb auch von der niederländischen Firma gebaut würden. „Auf diesem Areal im Norden Hochstadts entstehen insgesamt 160 Häuser und nur zwei Mehrfamilienhäuser mit 22 barrierefreien Wohnungen. Bei unseren anderen Bauprojekten ist das Verhältnis genau anders herum, bauen wir etwa 80 Prozent Wohnungen und nur 20 Prozent Häuser“, gab Lickteig eine auch für den Bürgermeister sehr interessante Information. Das Gros der Käufer käme aus Maintal selbst, aber ebenso aus Frankfurt, teilte der Geschäftsführer der in der Mainmetropole sitzenden deutschen Filiale von Bouwfonds außerdem mit.

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise von 2008 / 2009, die sich bei den Immobilienpreisen und beim Neukauf von Häusern und Wohnungen deutlich bemerkbar machten, seien nach Ansicht der Bouwfonds-Mitarbeiter überwunden. Und so gebe es keine Probleme, auf dem

ehemaligen Höhl-Areal ebenfalls hochpreisige Häuser anzubieten, da sie auch nachgefragt würden. Mit den im Bau befindlichen 40 Häusern wird nun die unter dem Namen „Maintal 1-2-3“ angebotene Reihe an Wohneinheiten abgeschloossen. 

Dann folgen noch weitere 60 Häuser, die unter dem Titel „Maintal hoch 2“ vermarktet werden. Wenn diese stehen, was bis Ende 2014 der Fall sein soll, wird das Neubaugebiet komplett fertig gestellt sein. Dann wird auch das Info-Center, das sich an der Gravensteiner Straße befindet, abgebaut und an dessen Stelle ein Spielplatz entstehen, der in den Besitz der Stadt übergehen wird, wie Bürgermeister Erhard Rohrbach bestätigte.

Insgesamt hat Bouwfonds rund 55 Millionen Euro in das Projekt investiert, so Stefan Messemer. Das Baugebiet hat eine Gesamtfläche von 60.700 Quadratmetern. „Zusammen mit dem Klingseegebiet werden wir Ende 2014 in Maintal in Summe 370 Wohneinheiten erstellt haben. Das ist für eine Stadt mit rund 38.000 Einwohnern eine bemerkenswerte Zahl. Zugleich möchten wir auch der Stadt mit Herrn Rohrbach an der Spitze für die gute Zusammenarbeit danken. Das läuft alles reibungslos“, so Franz-Josef Lickteig. Das Stadtoberhaupt gab das Kompliment gerne zurück, da es auch keine Beanstandungen seitens der Stadt bei der Projektausführung auf dem ehemaligen Höhl-Gelände gebe. Man könnte also durchaus den Eindruck bekommen, dass Bouwfonds nicht zum letzten Mal in Maintal aktiv ist, wenn es um die Realisierung eines Neubauvorhabens geht.

 

 „Alte Schachtel“ erstrahlt in neuem Glanz (Das Haus im Brand 1)                    23.06.2012

Spaß an alter Bausubstanz, Ausdauer, pfiffige Ideen, das nötige Kleingeld und viel Herzblut - das sind die Zutaten für die Sanierung eines alten Fachwerkhauses. Was Tanja Schulzki und Ehemann Andreas mit Hilfe des Hanauer Architekten Olaf Gerstner aus dem kleinen Häuschen der Großeltern Am Brand in Hochstadt gemacht haben, kann sich sehen lassen. Teile des Hauses wurden mit Holz verkleidet, der Rest restauriert und zum Niedrig-Energiehaus umgewandelt. Als Krönung hat das Ehepaar jetzt auch eine Dachterrasse.

Das alles können sich interessierte Laien oder auch Spezialisten im Rahmen des Tags der Architektur heute von 10 bis 11.30 Uhr anschauen. Denn die beiden Förderschullehrer haben sich bereit erklärt, ihr Projekt - das sie gleich ganz bescheiden zum Projekt ihres Freundes Olaf Gerstner erklären - der Öffentlichkeit vorzustellen. Um 10.15 Uhr ist eine Führung vorgesehen, der Architekt vom Büro g+k Architekten, Gerstner und Kaluza, wird natürlich da sein und gemeinsam mit den Bauherren erklären, wie es zu dem Umbau kam.

Dabei wird es den Besuchern mit Sicherheit so gehen wie vielen, die per Zufall an dem Haus vorbeischlendern: Sie staunen darüber, dass es so unterschiedliche Seiten hat. Zur Hauptstraße hin erscheint das nur neun Meter breite Fachwerkhaus restauriert und in neuem Glanz. Doch der eigentliche Clou offenbart sich von der Rückseite aus. Erst dort sieht man, dass der Anbau aus den vierziger Jahren mit Holzbrettern in zwei Ebenen verschalt ist. Über den neu gewonnenen Wintergarten, in dem die Schulzkis besonders gerne sitzen, spannt sich im obersten Geschoss eine teil-überdachte Freiterrasse.

Im Dachgeschoss, dessen Ausbau für den Gewinn eines kompletten Raums mit Schrägen bis zum Boden sorgte, berichten jetzt Tanja und Andreas Schulzki davon, wie alles anfing. Vor neun Jahren zog das Paar in das Häuschen, das einst den Großeltern gehörte und in dem die jetzige Besitzerin zur Welt kam. Ob das Haus aus dem Jahr 1835 stammt, wie es die Jahreszahl über der Haustür benennt oder noch älter ist, lässt sich heute nicht mehr ganz genau sagen. Tatsache aber ist, dass Teile des Fachwerkbaus ganz früher einmal landwirtschaftlich genutzt worden sein müssen.

Der Großvater arbeitete dort in seiner Schlosserei, die den Namen Schlosserei Bauer trug. Auch ein Fahrradladen war zeitweise in dem Haus untergebracht. An die alten Zeiten erinnern noch heute die alten Materialien, die an verschiedenen Stellen im Haus zu sehen sind. Wintergarten und Küche liegen an einer Mauer, die den Blick auf Naturstein und die darüber liegenden Klinkersteine zulässt. In jeder Etage des dreigeschossigen Hauses sind die Deckenbalken freigelegt. Und am Dielenboden aus den Zeiten der Großeltern mühte sich Andreas Schulzki mit Inbrunst mit der Schleifmaschine ab. „Das und das Treppengeländer waren aber das einzige, was wir selbst machen konnten“, sagt Andreas Schulzki und verweist erneut auf Olaf Gerstner. Ohne ihn hätten sie nie und nimmer ein so schönes Haus bekommen. Denn eigentlich hatte das Paar nur vorgehabt, das Dach reparieren zu lassen. „Die ersten Ziegel fielen schon herunter“, erinnert sich Tanja Schulzki. Da lag der Wunsch nahe, den bis dahin ungenutzten Dachboden ausbauen zu lassen. „Als nächstes fiel uns ein, dass wir gerne eine Dachterrasse gehabt hätten“, so die beiden weiter.

Schließlich kam die große Lösung: Ein Jahr lang zog das Paar „zur Mutter in den Souterrain“ und beschied sich mit zwei Zimmern. Unterdessen wurde das Haus teils komplett entkernt, das Obergeschoss stand nur noch auf Stützen. Auch zu Zeiten, da sie ihr Heim kaum wiedererkannten, war das Vertrauen in den Freund und Architekten unerschütterlich. Der schlug vor, den Eingang wieder an seinen ursprünglichen Platz in der Hausmitte zu verlegen. Er verhalf zur gewünschten Dachterrasse und gestaltete sie im Einklang mit dem Ensembleschutz im alten Hochstädter Ortskern so, dass sie den gestrengen Augen der Prüfer standhielt.

Gerstner stattete auch die insgesamt fünf Räume mit Küche und Bad mit entsprechender Innendämmung, beziehungsweise Außendämmung aus. Darüber hinaus erhielt das ganze Haus eine kontrollierte Abluftanlage. Diese sorgt für ein optimales Raumklima, leitet Feuchtigkeit nach draußen und Frischluft nach drinnen. In jedem Raum sind kleine tellerförmige Zustrom­öffnungen zu sehen, die mit einem im Keller angebrachten „Luftsauger“ verbunden sind.

Dass die Schulzkis dennoch hin und wieder die Fenster öffnen, weil das zum Lebensgefühl dazugehört, bringt Architekten Olaf Gerstner zwar zum Schmunzeln. Er kann das aber gut nachvollziehen. Es ist überflüssig, Fenster zu öffnen.

„Auf der Westseite liegt die Schlagregenfassade“, erklärt er, weshalb nach einer Dämmung so sehr auf das Raumklima geachtet werden muss. Durch die kontrollierte Lüftungsanlage könne man im stressgeplagten Einfluggebiet des Flughafens auch im Sommer bei geschlossenem Fenster schlafen, ohne auf Frischluft verzichten zu müssen.

Was Energieeffizienz heißt, spüren die Schulzkis bereits am eigenen Leib: Die Heizkosten für ihre um 30 Quadratmeter erweitere Wohnfläche sind erheblich gesunken, betonen sie. Und da sie jetzt ein Niedrig-Energiehaus haben, konnten sie für den rund 200.000 Euro teuren Umbau einen KfW-Kredit in Anspruch nehmen. Die Freude über ein schönes altes Haus mit modernem Touch können die Schulkzis bald teilen. Für den erwarteten Familienzuwachs ist im ersten Stock des Fachwerkbaus schon ein helles Kinderzimmer mit kleinem Bett und Kuschelnische eingerichtet.

 

Hesse-Hof wird neues Domizil der Käwern

Die Zeit der Ungewissheit für die Mitglieder der Hochstädter Karneval-Gesellschaft Käwer hat nun ein Ende. Seit Dienstagabend steht fest, dass der Hesse-Hof am alten Rathausplatz an der Ecke zur Bogenstraße ab 1. Januar 2013 das neue Domizil des Vereins sein wird. Bereits seit geraumer Zeit waren die Käwern auf der Suche nach einem neuen Vereinsheim, da bereits seit vielen Monaten feststand, dass ihr Mietvertrag für den bisherigen Käwern-Hof an der Hauptstraße über dieses Jahr hinweg nicht verlängert wird. Nach langer Suche lagen den Mitgliedern bei einer außerordentlichen Versammlung am vergangenen Dienstag nun zwei Vorschläge vor. Neben dem Hof der Familie Hesse gab es noch die Möglichkeit, die Räume der Gaststätte „Zum Neuen Bau“ zu mieten. Nahezu einstimmig entschieden sich die Mitglieder für den Hesse- Hof.

„Ich war überwältigt von der großen Resonanz bei dieser wichtigen Entscheidung. Genau 80 stimmberechtigte Käwern-Mitglieder waren da. Mit so einem Andrang hatten wir nicht gerechnet. Wir mussten deshalb noch zusätzliche Stühle auftreiben, damit alle im Kolleg des Bürgerhauses eine Sitzgelegenheit hatten“, berichtete gestern Erster Vorsitzender Michael Weinheimer.

Ruhig und sachlich machte Weinheimer bei seiner Begrüßung deutlich, um was es an diesem Abend gehen werde. Noch einmal erklärte er den Anwesenden, dass der Mietvertrag für den Käwern-Hof zum Ende des Jahres auslaufen werde, auch wenn der Vermieter des Hofs an der Hauptstraße den Käwern die Nutzung zum Hochstädter Weihnachtsmarkt zugesichert habe: Die Familie Mercator, die Besitzerin des Hofs, hat dem Verein damit zwar die Möglichkeit zur Teilnahme am Weihnachtsmarkt in der gewohnten Form gegeben, aber in diesem Zu­sammenhang ebenfalls um die Räumung des Hofs bis zum Jahresende gebeten, so Weinheimer. Zugleich betonte er nochmals die Bedeutung des Hofs für den Verein. „Vereinspflege, ein Miteinander über den Karneval hinaus, aber auch eine Präsentation in der Öffentlichkeit sowie Werbung für den Verein sind ohne Vereinsbleibe nicht mehr möglich“, berichtete der Erste Vorsitzende.

Lange habe der Vorstand nach Möglichkeiten und neuen Räumlichkeiten gesucht. Jetzt sei er in der glücklichen Lage, den Mitgliedern sogar zwei Vorschläge zu präsentieren, konnte er der Versammlung mitteilen.

Beim Angebot der Familie Hesse handelt es sich um Teile der Hofreite des Hauses der Familie am alten Rathausplatz. Mehrere Räumlichkeiten und ein bereits überdachter Teil des Hofs stünden den Käwern zur Miete zur Verfügung. Beim Angebot von Uwe Eibelshäuser handelte es sich um die Gaststätte „Zum Neuen Bau“. Der Schankraum, der Biergarten sowie die Kegelbahn wären bei diesem Angebot Teil des Mietvertrags gewesen, da der jetzige Pächter das Lokal zum Jahresende verlassen werde, so Weinheimers Ausführungen zu den Angeboten.

Er zählte dann die Vor- und Nachteile beider Objekte auf. Nicht von der Hand zu weisen sei, dass in beide Räumlichkeiten Geld investiert werden müsse, um die Nutzung für den Verein sinnvoll zu gewährleisten. Der Vorstand stellte sich den Fragen der Mitglieder und es kam eine lebhafte Diskussion auf. Am Ende gab es dann eine überwältigende Mehrheit für den Hesse-Hof. „Mit einer so klaren Entscheidung konnte niemand rechnen“, gab Michael Weinheimer im Gespräch mit dem Tagesanzeiger zu. „Die Summe, die wir für die notwendigen Arbeiten aufbringen müssen, beläuft steh auf rund 35.000 Euro“ teilte Weinheimer weiter mit. Dies  wolle der Verein vor allem durch Darlehen von Mitgliedern und Freunden sowie durch Spenden finanzieren.

 

78 Mitglieder stimmen für den Hesse-Hof                                                              11.10.2012

Käwern wollen nötige Investitionen über Darlehen von Mitgliedern und Spenden finanzieren

Die Mitglieder der Hochstädter Käwern entschieden am Dienstagabend nahezu einstimmig, ihr neues Domizil im Hesse-Hof am alten Rathausplatz aufzuschlagen. Als zweites Angebot stand die Übernahme der Gaststätte im „Neuen Bau“ an der Hauptstraße zur Disposition. Vor der Abstimmung fand eine rege Diskussion der Mitglieder statt, bei welcher der Vorstand Rede und Antwort stand. Die größte Unsicherheit machte sich dabei bei der finanziellen Realisierung beider Projekte bemerkbar. So war eine der ersten Fragen, wie der Verein die Investitionen stemmen wolle. Darüber hatte sich der Vorstand bereits Gedanken gemacht. So planen die Käwern, einen Spendenaufruf zu starten. Jedes Mitglied, aber auch jeder Käwern-Freund habe die Möglichkeit, Bausteine zu erwerben. Der Wert eines solchen Bausteins werde 50 Euro betragen. Jeder könne entscheiden, ob der Betrag gespendet oder als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt wird. Auch ein Rückzahlungsrahmen für das Darlehen wurde angeboten. „Wichtig ist dem Vorstand, dass die Mitglieder sich freiwillig zu einer finanziellen Beteiligung erklären können“, so Weinheimer. Außerdem wurden die Themen „Arbeitsleistung“ und „Technisches Knowhow“ sowie ebenso die Bereitschaft der Mitglieder, anzupacken und Zeit zu investieren, angesprochen.

Gerade die älteren Mitglieder erinnerten sich daran, dass man auch im jetzigen Käwern-Hof mit dem Umbau eines Stalls angefangen habe. Nach Ende der Diskussion stand dann die Abstimmung zwischen den beiden Angeboten an. Das Ergebnis fiel überwältigend für den Hof der Familie Hesse aus. 78 Mitglieder stimmten bei nur zwei Enthaltungen für diese Variante. „Natürlich sind wir Uwe Eibelshäuser dankbar“, so Pressewartin Daniela Höhl. „Auch wenn die Mitglieder sich jetzt anders entschieden haben, war es ein tolles Angebot an uns“, so Höhl. Bauausschuss- Chef Günter Sauer sagte, die Mitglieder haben sich klar entschieden, jetzt stehe nach dem Weihnachtsmarkt viel Arbeit an. „Aber ich bin mir sicher, dass der Verein das zusammen schaffen wird“, so Sauer. „Viele Stunden Schlaf hat die Nachfolge des Käwern-Hofs jedes Vorstandsmitglied gekostet. Aber jetzt gehen wir gestärkt und mit einer Sorge weniger in die kommende Kampagne“, fasste Käwern-Pressesprecherin Daniela Höhl die spürbare Erleichterung im Verein zusammen.

 

Landwirt pflügt auf Feld in Hochstadt Bombe hoch                                28.11.2012

Kampfmittelräumdienst entfernt Überbleibsel des Kriegs

Ein gefährliches Relikt aus den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs tauchte am vergangenen Montag auf einem Feld nahe der verlängerten Weinbergstraße in Hochstadt auf. Ein Landwirt hatte beim Umpflügen seiner Scholle eine vor mehr als einem halben Jahrhundert abgeworfene Stabbrandbombe zu Tage befördert.  Der Finder des Kriegsrelikts tat das einzig Richtige - in gehörigem Abstand zu dem verrosteten Objekt rief er die Polizei an, die sogleich vor Ort erschien und ihrerseits den Kampfmittelräumdienst verständigte. Die im Umgang mit diesen Sprengkörpern erfahrenen Spezialisten bargen die britische Bombe und transportierten sie zur Entschärfung ab. Englische Stabbrandbomben, die mit Phosphor gefüllt waren und während des Luftkriegs bei Nachtangriffen in Massen über dem Rhein-Main-Gebiet abgeworfen wurden, tauchen als Blindgänger immer wieder in Waldgebieten oder auf Feldern auf. Trotz der langen Liegezeit sind die in der Regel verrosteten Teile noch gefährlich und sollten keinesfalls bewegt werden. Die Polizei rät allen, die eine Bombe finden, stets die notwendigen Sicherheitsaspekte zu beachten und nicht in die Nähe des Sprengkörpers zu gehen: „Absolut wichtig ist es, sofort gehörigen Abstand zum Objekt zu halten und umgehend die Polizei über den verdächtigen Fund zu informieren“, so die Beamten.

 

Käwern-Gruppe schafft es ins erste Fernsehprogramm                                      05.12.2012

Die „Young Beetles“ sind am 31. Januar in der ARD zu sehen

Casting-Shows sind derzeit schwer in Mode und machen - zumindest beim Hessischen Rundfunk  - auch vor dem Karneval nicht halt. Dass man aber auch ohne Einschaltquoten zu Fernsehstars werden kann, das haben die „Young Beetles“ der Hochstädter Käwern jetzt bewiesen: Ihre Füße wird man nämlich bald auf dem Bildschirm bewundern können.

Man erinnert sich noch gerne an die sieben lustigen Füße aus der vergangenen Kampagne, die sich mit viel Stimmung durch die Sitzungen der Käwern sangen. Das gefiel den Machern der hessischen Fernsehfassnacht so gut, dass sie die Füße der „Young Beetles“ genauer unter die Lupe nehmen wollten. So wurden die sieben jungen Männer und Frauen - unter ihnen das Prinzenpaar der Käwern - zum großen Casting des HR eingeladen. Voll motiviert zeigten die Hochstädter Karnevalisten ihre Füße - und begeisterten sowohl die Programmmacher des HR als auch die Herren und Damen des Großen Rats von Frankfurt. Diese waren sich schnell einig: „Diese Füße müssen ins Fernsehen.“

Jetzt wurde bekannt, wann die „Young Beetles“ auftreten werden: Sie eröffnen die Sendung „Frankfurt: Helau! Die Inthronisation des Frankfurter Prinzenpaares“. Es ist die große Fastnachtssendung des HR-Fernsehens aus dem Sendesaal des Hessischen Rundfunks am Dornbusch. Gezeigt wird sie am 31. Januar 2013 um 20.15 Uhr in der ARD, also im Ersten Deutschen Fernsehen. Mit so einem Erfolg hatte wirklich niemand bei den Hochstädter Käwern gerechnet!

Wer die „Young Beetles“ live erleben möchte, kann das auch in dieser Kampagne wieder bei den Sitzungen der Käwern tun. Mit ihrer aktuellen Nummer werden sie ihre Fans ganz sicher aufs Neue begeistern. Karten für die Handwerker-Sitzung am Samstag, 26. Januar, für die Kostümsitzung am Freitag, 1. Februar, und die Prunksitzung am Samstag, 2. Februar, sind in der Löwenapotheke, Bahnhofstraße 152, in Hochstadt erhältlich.

 

Vom Mikrofuder zum Fuder Wein                                                                         14.12.2012

Hochstädter Winzerverein feiert 25-jähriges Bestehen - Mit 17 Mitgliedern gestartet

Der 1. Hochstädter Winzerverein feiert in diesen Tagen sein 25-jähriges Bestehen. Eine kleine Gruppe von Hochstädtern um den Winzersohn Dr. Franz Holdinghausen hatte 1987 mehr aus einer Laune heraus die Idee, Wein zu machen und dabei an die Hochstädter Weinbautradition anzuknüpfen. Mit gutem Wein und entsprechend guter Laune wurde eine Satzung entworfen. Die Gründungsversammlung mit 17 Teilnehmern fand am 6. Dezember 1987 im Winzerkeller „Babbelgass“ in Hochstadt statt.

Dort wurde sogleich ein Vorstand mit sieben Mitgliedern gewählt und die Vereinssatzung abgesegnet. Erster Präsident wurde Dr. Franz Holdinghausen („Holding“). Wilhelm Rauch („alter Hochstädter Adel“ und vor dem Ersten Weltkrieg noch im Hochstädter Weinbau) war begeistert von den Ideen und wurde bald nach der Gründung gerne Ehrenmitglied.

In der Satzung verpflichtete man sich, „den Weinbau in Hochstadt wieder aufleben zu lassen, der 1917 durch die Reblaus und verlockende Arbeitsplätze in der Chemischen in Fechenheim zum Erliegen gekommen war, ein selbst kreiertes ,Hochstädter Reinheitsgebot' zu beachten, nach dem zur Weinherstellung die vielen nach dem Deutschen Weingesetz zugelassenen chemischen Zusatzstoffe im Hochstädter Wein nicht erlaubt sind“. Ferner „nicht dem Äppel­wein zu verfallen, da andernfalls der Ausschluss droht, gegebenenfalls auch eine Weinkönigin männlichen Geschlechts (gleichwohl Weinkönigin) zu wählen, für deren Auswahl der Lustwart des Winzervereins zuständig ist“.

Die erste Weinlese war bescheiden und spielte sich bei den meisten im Grammbereich ab. Der natürlich von Hand gekelterte Wein wurde die ersten Jahre in Mikrofuder (Ein Fuder = 1000 Liter, ein Mikro = ein Millionstel) angegeben; zahlenmäßig war die Menge also hoch. Die Bezeichnung Mikrofuder ist nach wie vor satzungsgemäß, obwohl die Hochstädter Winzer mit ihrer Produktion in den Fuderbereich gelangt sind. Anfangs setzten viele Winzer - einige bis heute - Reben an der Garagenwand und ließen sie auf das Dach wachsen, wo viel Sonne und Wind hinkommt.

Somit wurde der „Hochstädter Garagenblick“ zum Vorzeigewein. Heute hat ihm der „Rote Hochstädter“, der von einer nur in Hochstadt gefundenen Rebsorte stammt, den Rang abgelaufen. Von den Gründungsmitgliedern sind noch fünf aktive Winzer im Verein: Wolfgang Bertram (Hanau-Wilhelmsbad), Jan-Olaf Harmuth (Langenselbold), Rainer Harmuth (Hochstadt), Oliver Holdinghausen (Karlstein) und Manfred Ritz (Hochstadt). Davon bei Gründung im Vorstand: Rainer Harmuth (als Vorsitzender der Herbstkommission zugleich Vizepräsident und Pressesprecher) und Manfred Ritz (als Lustwart zugleich Vizepräsident). 2003 wurde „Holding“ Ehrenpräsident und Hermann Langheinrich für zwei Jahre Winzerpräsident, ehe er von Reinhardt Alexander abgelöst wurde. „Holding“ und Reinhardt sind leider viel zu früh verstorben.

An diesem 6. Dezember feierte der 1. Hochstädter Winzerverein nun seine Gründung vor 25 Jahren. Der amtierende Präsident Horst Herrenkind, in gewohnt kompetent gelassener Art, philosophierte über den Wein, verlas einige Episoden aus der Vereinsgeschichte und überreichte den anwesenden Gründungsmitgliedern jeweils einen Weinpokal mit Namensgravur sowie ein Weinpräsent. Ein großer Tisch war an diesem Abend in der Gaststätte „Strohl“ für die Weinköniginnen mit Partner reserviert. Zehn Weinköniginnen waren erschienen und lockerten das Bild erfreulich auf, darunter auch die 1988 / 1989 regierende erste Weinkönigin Petra I. Schäfer geborene Kropp. Manch ein Winzer und Gast hatte noch das Fest zum 20-jährigen Bestehen in Erinnerung und zum 25-Jährigen doch etwas mehr erwartet. Sie mussten sich mit einem ausgezeichneten Buffet mit Spanferkel und Rinderbraten trösten.

Der Verein hat derzeit etwa 75 Mitglieder, vom Winzer mit nur einem Weinstock, der auch gepachtet sein kann, bis zum „Großwinzer“ mit eigenem Weinberg.

 

 

2013

 

Entbuschungsmaßnahmen auf der „Weidenkaute“                                            24.01.2013

Arbeiten in Hochstadt beginnen in der kommenden Woche

Der Eigenbetrieb Betriebshof wird nach Auskunft des Magistrats im Laufe der kommenden Woche nach Absprache mit dem Maintaler Naturschutzbund (Nabu) mit einer Freistellung von alten Obstgehölzen im „Weidenkauten“-Gebiet in Hochstadt beginnen. Die Ent­buschungs­arbeiten auf dem Gelände an der „Weidenkaute“ würden als Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan des Gebiets „Am Weides“ vorgenommen. „Aus Rücksicht auf die Natur und ganz besonders auf Schutz und Deckung suchende Tiere wird zunächst nur ein Teil einer verbuschten Obstwiese freigestellt“, informiert Freia Klinkert-Reuschling vom zuständigen Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt. „Um möglichst wenig Schaden an der Vegetation und an den Wegen durch die Streuobstwiesen anzurichten, wird eine solche Maßnahme in einer Frostperiode durchgeführt - deshalb haben wir uns aufgrund der aktuellen Wetterlage recht kurzfristig dazu entschieden“, so Klinkert-Reuschling.

Es sei vorgesehen, die entbuschte Obstwiese später zu verpachten und dort auch neue Obstbäume anzupflanzen. Mit dem Ausgleichsgelände an der „Weidenkaute“ setze die Stadt Maintal die rechtlichen Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen aus dem Bebauungsplan um, berichtet die Fachdienstmitarbeiterin.

 

Finanzinvestor 3i beendet seine Aktivitäten bei Norma                                     06.02.2013

Aktienverkauf habe keine Auswirkungen auf Geschäftsbereich

Der britische Finanzinvestor 3i hat nun auch seine restlichen Anteile von 16,7 Prozent an Aktien der Hochstädter Firma Norma Group verkauft und damit seine Aktivitäten bei Maintals größtem Arbeitgeber beendet. Im Jahr 2006 hatte 3i das finanziell angeschlagene Familienunternehmen Rasmussen gekauft und es in Norma umbenannt. Der Hersteller von Verbindungsschellen und Automobilzulieferer erholte sich dann und überstand auch die Wirtschaftskrise 2008 / 2009, unter anderem durch Kurzarbeit.

Im April 2011 folgte dann der Börsengang der Norma Group. Seitdem, so teilte Daphne Recker, die Pressesprecherin des Unternehmens auf Nachfrage des Tagesanzeiger mit, sei 3i ein Aktionär wie jeder andere gewesen und entsprechend gleich behandelt worden. „Nachdem 3i die restlichen 16,7 Prozent ihrer Anteile verkauft hat, liegt der Streubesitz der Norma-Aktie jetzt bei 100 Prozent“, erläuterte Daphne Recker. Der mit dem Aktienverkauf nun erfolgte komplette Rückzug von 3i habe keinerlei Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Norma Group, erklärte sie gegenüber dem Tagesanzeiger.

Am Standort Maintal beschäftigt die Norma Group derzeit rund 700 Mitarbeiter. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres konnte das Unternehmen, so Daphne Recker, seinen Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2011 von 441,7 auf 467,3 Millionen Euro steigern. „Im gesamten Geschäftsjahr 2011 haben wir einen Umsatz von über 580 Millionen Euro gemacht. Die vorläufigen Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2012 werden planmäßig am 20. Februar veröffentlicht“, teilte die Norma-Pressesprecherin weiter mit. Für 2012 erwartet die Norma Group ein Umsatzwachstum gegenüber 2011 von einem Prozent.

„Zusätzlich ergeben sich Umsätze aus den Akquisitionen des vergangenen Jahres. Wir haben im April 2012 Connectors Verbindungstechnik, einen Schweizer Helsteller von Verbindungssystemen für die Pharmazeutik und Biotechnologie, übernommen Im Juni vergangenen Jahres hat die Norma Group den italienischen Produzenten von Verbindungselementen für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaindustrie sowie für die Agrar- und Bauwirtschaft Nordic Metalblok akquiriert. Die Übernahme von Chien Jin Plastic in Malaysia erfolgte im Oktober. Das Unternehmen fertigt thermoplastische Rohrverbindungen insbesondere für Bewässerungsanlagen sowie die Trink- und Brauchwasserversorgung“, gab Daphne Recker einen umfassenden Überblick über die momentane Situation der Norma Group, die auch in diesem Jahr bereits wieder eine Übernahme vermelden konnte. Sie hat den Distributor Davydick in Australien erworben. Dieser, so die Pressesprecherin, stelle Verbindungsprodukte für Bewässerungssysteme sowie Ventile und Pumpen her.

 

Alte Freundschaften pflegen, neue knüpfen                                                        16.02.2013

Partnerschaft mit Luisant feiert im Mai 40. Geburtstag

Küsschen links, Küsschen rechts und nochmal links. Der typischen Begrüßung folgt eine herzliche Umarmung, wenn sich die Freunde aus Maintal und Luisant begegnen. Mehrmals im Jahr finden Treffen zwischen den beiden Partnerstädten statt, in diesem Jahr feiert die Verschwisterung Maintal-Luisant ihren 40. Geburtstag. Zahlreiche Aktivitäten sind geplant, die offizielle Geburtstagsfeier in festlichem Rahmen findet am Samstag, 11. Mai, im Bürgerhaus Hochstadt statt.

Vor 50 Jahren unterzeichneten Konrad Adenauer, der damalige Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle ein Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit, den Elysée-Vertrag. Genau zehn Jahre danach, im April 1973, wurde die offizielle Verschwisterung zwischen Hochstadt und Luisant besiegelt, und nach Gründung der Stadt Maintal 1974 von dieser übernommen.

Seitdem fanden viele Begegnungen zwischen Bürgern beider Städte statt, wie die Erste Vorsitzende Doris Worret und Jugendleiter Frank  Robanus berichten. „Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Seit mehr als 25 Jahren hat sich eine feste Freundschaft mit verschiedenen Gästen aus Frankreich entwickelt. Wir besuchen uns regelmäßig“, sagt Worret.

Erste Kontakte zwischen Franzosen und Deutschen entstanden bereits im Jahr 1967 während eines Fußballspiels zwischen dem AC Luisant und dem FC Hochstadt. Nach mehreren Jahren des Kennenlernens wurde 1973 die offizielle Verschwisterungsurkunde durch den damaligen Bürgermeister von Hochstadt Philipp Ziegler und Raimond Poirier, den Rathauschef von Luisant, unterzeichnet. „Damals war es noch nicht so einfach, Freundschaften zu schließen. Rund 25 Jahre nach dem Krieg gab es noch Vorurteile zwischen beiden Nationen. Aber gerade durch die persönlichen Begegnungen konnten sie ausgeräumt werden. Das Interesse am Austausch der Kulturen war groß, in den ersten Jahren der Verschwisterung wurde teilweise mit drei Bussen ins Nachbarland gereist“, erinnert sich Doris Worret.

Von Beginn an sei großer Wert darauf gelegt worden, dass niemand ins Hotel gehen musste, sondern direkt bei Gastfamilien übernachtete und dort einen ganz privaten Einblick erhielt. „Im Fokus stand nicht der Austausch zwischen den Offiziellen beider Städte, sondern zwischen der Bevölkerung“, sagt Worret. Im Jahr 1985 übergab die Stadt Maintal die Verantwortung an Doris Worret, die seither als Vorsitzende der Verschwisterungsgemeinschaft fungiert. Im Jahre 1995 wurde der Partnerschaftsverein gegründet, unter dessen Dach alle vier Arbeitsgemeinschaften mit den jeweiligen Partnerstädten unterkamen.

Die vier Arbeitsgemeinschaften übernahmen ehrenamtlich die Aufgaben der Stadt Maintal die Partnerschaften betreffend. In den vergangenen 20 Jahren wurden die großen Begegnungen aus organisatorischen und finanziellen Gründen auf einmal jährlich entweder in Deutschland oder Frankreich reduziert. Viele Vereine um Gruppen nahmen schon an den Reisen nach Luisant teil, wie zum Beispiel das Blasorchester Wachenbuchen, das Musik Corps Bischofsheim oder der Posaunenchor Hochstadt, Jugend- und Seniorenfußballer aus allen Stadtteilen, die Karneval Gesellschaft Käwer oder die Sängervereinigung Hochstadt. „Sie alle waren von de: Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit de: Franzosen begeistert und versuchten, sich mit der Bereitstellung von Privatquartieren zu revanchieren“, teilt die Vorsitzende mit.

Nachdem in den neunziger Jahren ein reger Jugendaustausch organisiert werden konnte, wurde dieser nach einer Pause von etwa sieben Jahren wiederbelebt - ein Verdienst von Jugendleiter Frank Robanus. Er nahm selbst das erste Mal Mitte der neunziger Jahre als Achtklässler am Austausch teil und fand großen Gefallen daran. Bis heut hält er Kontakt zu Freunden aus Luisant. „Es gab damals ein richtige Französische Welle“, erinnert sich Robanus. Er selbst lernte Französisch bereits ab der fünften Klasse als erste Fremdsprache. „Das gibt es heute kam noch, meist wird Französisch als zweite Fremdsprache angeboten, konkurriert aber immer häufige mit Spanisch“, sagte er.  Das Interesse der Franzosen, Deutsch zu lernen, hat nach Meinung von Frank Robanus ebenfalls nachgelassen. Dort lernen die Schüler eher Englisch und Spanisch.

Frank Robanus ist der Verantwortliche für den Jugendaustausch der AG Maintal-Luisant. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren. Einmal im Jahr in den Sommerferien findet der Austausch statt, in diesem Jahr kommen die Franzosen vom 6. bis 13.Juli nach Maintal. „Für den Besuch im Sommer planen wir hier ein umfangreiches Programm, haben dafür jedoch kein großes Budget zur Verfügung. Dennoch gelingt es uns regelmäßig, einen Zweitagesausflug zu organisieren“, sagt Robanus. Die Bemühungen, die Partnerschaft mit Luisant aufrechtzuerhalten, zahlen sich aus. Aufgrund der guten Kontakte konnten Robanus und Worret jungen Franzosen auch schon vierwöchige Praktika in Deutschland organisieren. Ziel des Austauschs ist es, nicht nur alte Freundschaften zu pflegen, sondern neue entstehen zu lassen. Daher ermöglicht die Verschwisterungsgemeinschaft auch jedem Maintaler eine Teilnahme am Austausch. Für die Zukunft hoffen Doris Worret und Frank Robanus, dass das Interesse für die Freundschaft zwischen Maintal und Luisant groß bleibt und sich zahlreiche neue Freundschaften entwickeln werden.

 

Das Interesse hat nachgelassen                                                                             01.03.2013

Steht das Hochstädter Straßenfest vor dem endgültigen Aus? Nach drei Jahren, in denen die Zahl der Standbetreiber immer weiter zurückging, wurde das Fest 2012 erstmals ausgesetzt. Bei den Vereinsgesprächen vor einer Woche bestätigte ein Vertreter des ausrichtenden Vereins „Wir für Hochstadt“, dass auch 2013 das Interesse der Vereine nicht größer geworden sei und somit das Fest ebenfalls nicht stattfinden werde. Damit wird es immer schwieriger, das Straßenfest wiederzubeleben.

Schon einmal stand das Hochstädter Straßenfest auf der Kippe, als die langjährigen Organisatoren sich zurückzogen. Damals gründete sich der Verein „Wir für Hochstadt“, der die Planung übernahm. Von 2009 bis 2011 wurde die Tradition des Straßenfests weitergeführt, allerdings mit zurückgehendem Interesse. „In diesen drei Jahren hat es jedes Mal am Straßenfest geregnet, das war nicht gut“, nennt Björn Misiewicz von „Wir für Hochstadt“ einen möglichen Grund für die niedrigen Besucherzahlen.

Um für zukünftige Planungen gewappnet zu sein, organisierte der Verein im August vergangenen Jahres eine Gesprächsrunde, zu der alle Hochstädter Vereine eingeladen wurden. „Ein Jahr kein Straßenfest Hochstadt, was nun?“, fragten die Organisatoren in die Runde und hofften auf Antworten. Zusätzlich starteten sie eine Umfrage unter den Vereinen über das Interesse oder Desinteresse am Straßenfest. Doch das Ergebnis war nicht befriedigend. Zu wenige

hätten ihre Zusage gegeben, informierte der Vertreter im Rahmen der Vereinsgespräche.

Eine weitere Schwierigkeit, welche den Organisatoren Sorgen bereitet, ist die angespannte personelle Situation. Der Verein „Wir für Hochstadt“ besteht aus vier Mitgliedern, von denen zwei beruflich sehr eingespannt sind, einer aus Jobgründen aus Maintal wegziehen musste. Treffen sind nur selten möglich.

„Für uns ist es schwierig, ein solches Fest organisatorisch zu stemmen“, sagt Misiewicz. Dennoch wollen die vier Mitglieder das Straßenfest nicht aufgeben. „Wir wollen unser Engagement fortsetzen und würden uns den einen oder anderen Mitstreiter wünschen, denn es gibt Vereine, die uns bereits ihre Zusage für eine Teilnahme am Straßenfest erteilt haben“, so Björn Misiewicz. Für Bürgermeister Erhard Rohrbach, der ebenfalls bei den Vereinsgesprächen anwesend war, ist diese Entwicklung nicht überraschend. „Hochstadt hat eine Vielzahl von Festen und für das Straßenfest gibt es scheinbar zu wenig Interessierte“, so das Stadtoberhaupt. Am Wochenende des Straßenfests, am 8. und 9. Juni, veranstaltet stattdessen die Karnevals-Gesellschaft Käwer ihr Einweihungsfest im neuen Käwernhof.

Mit Blick auf andere Feste in Maintal nennt Rohrbach das Bischofsheimer Straßenfest als positives Beispiel. „Dort sind die Organisatoren sehr engagiert, es geht aufwärts“, sagt Rohrbach. Ein negatives Beispiel ist das Mainfest, das es seit einigen Jahren nicht mehr gibt. Laut Rohrbach gibt es immer wieder Überlegungen, dieses Fest wiederzubeleben, allerdings seien diese bislang gescheitert. Der Bürgermeister glaubt, dass es einfacher sei, wenn ein einzelner Verein die Verantwortung für ein Fest übernehme, weil dann die Identifikation mit der Veranstaltung größer sei als bei „anonymen“ Straßenfesten. „Generell geht das Interesse am Besuch von Straßenfesten zurück. Zudem können sich viele kleine Vereine das Betreiben eines Stands nicht leisten. Auf der anderen Seite wäre die Teilnahme an einem Straßenfest besonders für kleine Vereine eine Chance, sich den Bürgern zu präsentieren“, so das Stadtoberhaupt.

Das Angebot an Festen ist vor allem in der Zeit vor und nach den Sommerferien groß. In dieser Zeit gibt es nicht nur zahlreiche Straßenfeste, auch Schulen und Kitas laden dann häufig zu Abschlussfesten ein und kämpfen um jeden Besucher. „Es würde Sinn machen, sich innerhalb der Stadtteile untereinander abzusprechen“, meint Erhard Rohrbach.

 

Anpacken ist kein Fremdwort                                                                               02.03.2013

Gerlinde Bechert ist seit dem Jahr 1994 Mitglied bei den Hochstädter Landfrauen

Ihre Kuchen und Torten sind legendär. Bei zahlreichen Veranstaltungen in Hochstadt, wie dem Ironman oder früher auch dem Straßenfest und im vergangenen Jahr erstmals dem Weihnachtsmarkt, begeistern die Hochstädter Landfrauen mit ihren selbstgebackenen Kuchen und Torten. Gerlinde Bechert hat vor drei Jahren den Vorsitz übernommen, engagiert sich aber schon viel länger für den traditionsreichen Verein. Seit 1994 ist sie Mitglied.

Der Altersdurchschnitt der Hochstädter Landfrauen ist zwar über 70 Jahre, dennoch engagieren sie sich regelmäßig im Stadtteil. Beim Ironman-Wettkampf im Juli haben sie einen Stand an der Hauptstraße, nehmen am Ostermarkt in der Gaststätte „Strohl“ teil, engagierten sich 2012 erstmals beim Weihnachtsmarkt und waren viele Jahre mit einem Stand auf dem Hochstädter Straßenfest vertreten. Auf dem Programm der Landfrauen stehen außerdem verschiedene Tagesausflüge sowie Vorträge.

„Insgesamt sind wir 53 Landfrauen, mit mir im Vorstand engagieren sich weitere vier Frauen, die meisten Mitglieder sind bereits über 70 Jahre alt. Trotzdem kommen noch viele mit zu den Ausflügen. Auch am Stammtisch, der jeden ersten Mittwoch im Monat im Kolleg des Bürgerhauses Hochstadt stattfindet, nehmen regelmäßig etwa 25 Landfrauen teil“, berichtet Gerlinde Bechert. Begeistert zeigt sich die Vorsitzende von der Teilnahme am Hochstädter Weihnachtsmarkt, an dem die Landfrauen im vergangenen Jahr erstmals an einem Stand Torten, Kaffee und Kuchen anboten. „Wir hatten unseren Stand in der Kantine der Stadtverwaltung, dort war es warm und der Kuchenverkauf lief hervorragend. Das werden wir sicherlich wieder machen“, sagt Bechert.

Die Bereitschaft der Landfrauen, Kuchen oder Torten zu backen, ist groß. Etwa zwei pro Veranstaltung werden von jedem Mitglied beigesteuert, so dass schon mal 70 oder 80 Kuchen und Torten verkauft werden können. Die Einteilung der Dienste bei den Veranstaltungen übernimmt Gerlinde Bechert sowie die übrigen vier Vorstandsmitglieder. „Das läuft hervorragend, die Bereitschaft, zwei bis drei Stunden mitzuhelfen, ist groß“, sagt sie.

Weil die Mitglieder schon älter sind, werden Ausflüge nicht mehr über mehrere Tage angeboten, sondern finden nur noch an einem Tag statt. „Meist geht es um 10 Uhr los. Im vergangenen Jahr fuhren wir nach Schwetzingen auf einen Spargelhof. Dort erfuhren wir alles zum Spargelanbau und besichtigten später noch das Schwetzinger Schloss“, erinnert sich Bechert.

Die Landfrauen hätten alle viel Vergnügen an solchen Ausflügen, von denen die Vorsitzende im Jahr etwa zwei bis drei organisiert.

Gerlinde Bechert übernahm vor drei Jahren das Amt der Ersten Vorsitzenden, hatte es davor kommissarisch für ein Jahr inne. Die ehrenamtliche Arbeit für den Verein macht ihr großen Spaß, allerdings fehle es an Nachwuchs. „Wir würden uns sehr über neue Mitglieder freuen“, sagt sie und betont, dass man als Hochstädter Landfrau nicht zwangsläufig einen Bauernhof besitzen müsse. „Jeder kann teilnehmen. Wer uns kennenlernen möchte, sollte jeden ersten Mittwoch zu den Treffen im Kolleg des Bürgerhauses Hochstadt kommen“, so Bechert.

Die Hochstädterin fand 1994 erstmals den Weg zu den Landfrauen. Die damalige Vorsitzende Christa Seng warb zu dieser Zeit um neue Mitglieder und Gerlinde Bechert war eine, die sich angesprochen fühlte. Zudem seien viele ihrer Schulfreunde beigetreten, sagt sie. Nach einigen Jahren übernahm sie bereits das Amt der Zweiten Vorsitzenden, vor drei Jahren stellte sie sich

bereitwillig zur Wahl um den Posten der Ersten Vorsitzenden.

Mit anzupacken, ist für Gerlinde Bechert kein Fremdwort: „Wir hatten ein Fuhrunternehmen, wenn jemand meine Hilfe brauchte, dann half ich mit“, sagt sie. Damals blieb keine Zeit für ein ehrenamtliches Engagement. „Ich habe die Buchhaltung gemacht, die zu dieser Zeit, ohne Computer, noch sehr aufwändig war. 2002 übergab Gerlinde Bechert das Geschäft an ihren Sohn Uwe, der es bis heute führt.

Gerlinde Bechert ist gerne Mitglied bei den Hochstädter Landfrauen. „Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander Schon im März steht die nächste Veranstaltung auf dem Programm, dann werden wir bekocht“, verrät sie. Besonders schön sei auch, dass sich die Vereine in Hochstadt untereinander unterstützen. „Die Landfrauen helfen an der Kerb beim Würstchenverkauf oder an der Kasse mit. Generell hilft man sich einfach bei solch großen Festen“, lobt sie das Miteinander im Stadtteil.

 

 

Startschuss für das Modellprojekt „Weidenkaute“                                            04.03.2013

Den Startschuss für das Modellprojekt „Weidenkaute“ in Hochstadt gaben am vergangenen Samstag Bürgermeister Erhard Rohrbach und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. „Die Streuobst- wiesen auf dem Gelände oberhalb der Kelterei Höhl hat die Stadt Maintal vom Main Kinzig-Kreis als Ausgleichsmaßnahme für die Bebauung des Gebiets ,Am Weides' erhalten“, erklärte Rohrbach. Um die Pflege und Unterhaltung der Kulturlandschaft kümmern sich in Zukunft Hochstädter Bürger, die bei der Auftaktveranstaltung offiziell als Pächter begrüßt und mit einem kleinen Schnittkurs an den frisch pflanzten Obstbäumen auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden.

„Wir freuen uns sehr, dass unter den künftigen Nutzern der Streuobstwiesen auch besonders viele junge Menschen und Familien mit Kindern aus Hochstadt sind. Rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn haben wir nun fast alle Flächen verpachtet, und jetzt kann es losgehen. Unser Ziel, den Erhalt der Maintaler Streuobstwiesen zu sichern, haben wir mit dem großen Interesse und der Unterstützung aus der Bevölkerung erreicht“, so Sachtleber.

Die Stadt arbeite bei dem Projekt mit den Pächtern unter der Prämisse „Pflege gegen Nutzung“ zusammen. Das bedeute, dass die Streuobstwiesen auf der Weidenkaute interessierten Naturfreunden in einem entsprechenden Vertrag unentgeltlich zur Nutzung überlassen würden. Im Gegenzug verpflichteten sich die Pächter zur fachgerechten Pflege der Wiesen und

Obstbäume.

Um die notwendigen Absprachen und Details im Vorfeld der Übergabe kümmer sich als so genannte ehrenamtliche „Lotsin“ die Hochstädterin Anika Hensel. im „Arbeitskreis Weidenkaute“ machte sie sich gemeinsam mit den künftigen Pächtern sowie Vertretern der Stadt und des Arbeitskreises (AK) Streuobst Gedanken über die konkrete Umsetzung des Projekts. „Ich finde es großartig, dass wir in Hochstadt eine ökologisch so wichtige und schöne Landschaft auch wertschätzen, und dass dieses Kulturgut durch den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern erhalten und weiterentwickelt wird“, so die stellvertretende Sprecherin des AK Streuobst. Ihre erfolgreiche „Lotsentätigkeit“ sieht Rohrbach auch als Vorbild für künftig Projekte in anderen Stadtteilen. „Wir möchten diese Form der ehrenamtliche Zusammenarbeit mit sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern gerne weiterführen und auf verschiedene Bereiche übertragen“, erklärte das Stadtoberhaupt.

Mit beteiligt ist an dem Modellprojekt „Weidenkaut“ neben engagierten Bewohnern als Pächter auch der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt. Mit Unterstützung des Fachdiensts Stadtentwicklung und Umwelt, des Landschaftspflegeverbands Main-Kinzig-Kreis sowie des AK Streuobst und der Ortsgruppe des Naturschutzbunds (Nabu) werden die neuen Pächter die Streuobstwiesen nun hegen und pflegen. Bei dem Schnittkurs sowie einem kleinen Imbiss konnten sich an Samstag alle Beteiligten schon einmal kennenlernen.

 

Spatenstich für Wohnen in blühenden Landschaften                                        16.03.2013

Erschließungsarbeiten für Baugebiet „Am Weides“ starten

„Endlich geht es los“, dachten wohl viele der neuen Eigentümer eines Grundstücks im Baugebiet „Am Weides“, die sich gestern Nachmittag zum Spatenstich in der Konrad-Höhl-Straße in Hochstadt eingefunden hatten. Bevor jedoch zum Spaten gegriffen wurde, begrüßten die Vertreter von Stadt und Kreis sowie vom Vermarkter, der Terramag GmbH, die zukünftigen Neubürger. „Sie werden das schönste Grundstück, das es in Maintal gibt, bebauen und ich hoffe, dass Sie nach Beendigung ihres Bauprojekts auch eine gewisse Verbundenheit mit Hoch­stadt empfinden“, richtete Erster Stadtrat Ralf Sachtleber einige Worte an die Anwesenden.

Das Baugebiet „Am Weides“ ist laut Sachtleber das letzte von neun Projekten, das die Stadt gemeinsam mit dem Kreis geplant und umgesetzt habe. „Die Zusammenarbeit mit dem Kreis ist für uns eine Erfolgsstory“, so der Erste Stadtrat. Im Baugebiet „Am Weides“ in Hochstadt entstehen 53 freistehende Einfamilienhäuser, sechs Doppelhaushälften und ein weiteres „Kleeblatt“, das dann dritte Seniorenwohn- und –pflege­heim des DRK in Maintal. Die Gesamtinvestition beträgt 5,4 Millionen Euro, davon beläuft sich der Aufwand für die Erschließung auf etwa 3,3 Millionen Euro. Die Bauzeit für die Erschließung beträgt laut der Firma Terramag etwa neun Monate.

 

Eine schöne Tradition                                                                                            19.03.2013

Der Hochstädter Brunnen auf der Hauptstraße präsentiert sich seit einigen Tagen wieder wunderschön österlich geschmückt. Dafür verantwortlich sind einige engagierte Mitglieder des Hochstädter Landfrauenvereins. Diese Aktion ist mittlerweile schon zu einer schönen Tradition geworden, findet sie doch bereits seit einer Reihe von Jahren statt. Den engagierten Damen sei auch diesmal wieder ein großes Dankeschön für ihre vorbildliche Schmückaktion ausgesprochen.

 

Norma Group legt ordentlich zu                                                                           28.03.2013

Die Norma Group AG, ein internationaler Markt- und Technologieführer für hochentwickelte Verbindungstechnik, hat das Geschäftsjahr 2012 mit Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Das seit dem 18. März 2013 im M-Dax gelistete Unternehmen hat seinen Umsatz in der Berichtsperiode um vier Prozent auf 604,6 Millionen Euro (2011: 581,4 Millionen Euro) gesteigert, teilte das Unternehmen gestern mit. Zu diesem Ergebnis hätten die Akquisitionen in der Schweiz, Italien und Malaysia beigetragen. Insgesamt erwirtschafteten die erworbenen Unternehmen im Jahr 2012 einen Umsatz von 14,3 Millionen Euro. Die Norma Group verbesserte das bereinigte betriebliche Ergebnis (bereinigtes EBITA) trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im europäischen Raum nach eigenen Angaben um 2,7 Prozent auf 105,4 Millionen Euro (2011: 102,7 Millionen Euro). Die bereinigte EBITA-Marge habe mit 17,4 Prozent nachhaltig auf einem hohen Niveau gelegen. Das pro-forma bereinigte Ergebnis je Aktie auf Basis der ausstehenden Aktien zum 31. Dezember 2012 habe das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 13 Cent auf 1,94 Euro gesteigert.

„Wir können zufrieden auf ein weiteres starkes Geschäftsjahr zurückblicken. Trotz der volatilen Märkte in Europa haben wir 2012 erneut Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt“, sagt Werner Deggim, Vorstandsvorsitzender der Norma Group. „Mit vier Akquisitionen und dem weiteren Ausbau unserer Kapazitäten vor allem in Asien-Pazifik haben wir unsere Marktposition noch einmal deutlich gestärkt. Daher sind wir für das laufende Geschäftsjahr optimistisch und gehen von einem moderaten Wachstum gegenüber 2012 aus.“ Für 2013 rechnet die Norma Group mit einem moderaten Wachstum des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich wird ein Umsatz von rund 20 Millionen Euro aus den bereits 2012 und 2013 erworbenen Unternehmen erwartet. Die drei regionalen Segmente EMEA (Europe, Middle East, Africa), Amerika und Asien-Pazifik hätten sich im Geschäftsjahr 2012 unterschiedlich entwickelt. Während Amerika und Asien weiter gewachsen seien, sei die Umsatzentwicklung in der Region EMEA im Jahr 2012 leicht rückläufig gewesen. „Trotz der schwächeren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in dieser Region ging der Umsatz mit 367,5 Millionen Euro jedoch nur leicht um 1,4 Prozent zurück (2011: 372,7 Millionen Euro)“, heißt es in dem Norma-Bilanzbericht.

Die quartalsweise Abschwächung des Umsatzes habe sich im vierten Quartal 2012 stabilisiert. Hier würden sich bereits erste positive Auswirkungen der neuen Euro- 6-Emmissionsvor­schrif­ten abzeichnen Auch die Akquisitionen der Connectors Verbindungstechnik AG in der Schweiz und der Nordic Metalblok S.r.l. in Italien hätten einen Umsatzbeitrag geleistet. Zudem habe die Norma Group 2012 ihre Produktions- und Vertriebstätigkeit in der  EIVIEA-Region erweitert und „setzte damit die Weichen für weiteres Wachstum“. So eröffnete das Unternehmen ein Distributionszentrum in Moskau und baute den Produktionsstandort Newbury in Großbritannien aus.

Die Region Amerika habe sich im Geschäftsjahr 2012 insgesamt positiv entwickelt. Der Umsatz wuchs um 11,8 Prozent auf 193,3 Millionen Euro (2011:173,0 Millionen Euro). „Im vierten Quartal 2012 wirkten sich die politischen Unsicherheiten auch wirtschaftlich aus. Daher konnte der starke Umsatzanstieg von 18,3 Prozent in den ersten neun Monaten nicht bis zum Jahresende aufrecht erhalten werden“, berichtet die Norma Group weiter.

Das Segment Asien-Pazifik habe sich 2012 erfreulich entwickelt. Der Umsatz sei um 22,6 Prozent auf 43,8 Millionen Euro gewachsen (2011: 35,7 Millionen Euro). Um die Wachstumsmöglichkeiten in dieser Region auszuschöpfen, seien die regionalen Vertriebsaktivitäten ausgebaut und die Produktionskapazitäten in Indien und China erweitert worden. Zudem seien Niederlassungen in Vietnam, Indonesien und auf den Philippinen eröffnet worden.

Die Konzernbilanz wies zum Jahresende 2012 ein um 12,6 Prozent gestiegenes Eigenkapital in Höhe von 288,3 Millionen Euro aus (31. Dezember 2011: 256,0 Millionen Euro). Der Anstieg resultiere hauptsächlich aus dem Konzernergebnis von 56,6 Millionen Euro. Damit lag die Eigenkapitalquote bei 41,7 Prozent nach 39,5 Prozent am 31. Dezember 2011. Trotz der Akquisitionen und der Dividendenzahlung ist die Nettoverschuldung ohne Sicherungsinstrumente zum 31. Dezember 2012 mit 174,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (31. Dezember 2011: 176,7 Millionen Euro).

Für das Geschäftsjahr 2012 werden der Vorstand und der Aufsichtsrat eine Dividende von 0,65 Euro je Aktie vorschlagen. Dies entspreche einem Ausschüttungsbetrag von 20,7 Millionen Euro.

Zum 31. Dezember 2012 beschäftige die Norma Group inklusive Leiharbeitnehmern weltweit 4.485 Mitarbeiter, 233 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2012 aufgrund des Abbaus von Leiharbeitsplätzen auf 864 Beschäftigte. Das sind 44 Mitarbeiter weniger als zum Jahresende 2011.

 

Die Norma Group fertigt ein breites Sortiment innovativer Verbindungslösungen in drei Produktkategorien (Befestigungsschellen, Verbindungselemente und Fluidsysteme) und beliefert etwa 10.000 Kunden in 100 Ländern mit über 30.000 Produkten und Lösungen. Zum Einsatz kommen die Verbindungsprodukte zum Beispiel in Fahrzeugen, Schiffen, Zügen, Flugzeugen und Haushaltsgeräten, in Motoren und Wasserleitungen sowie in Anwendungen der Pharma- und Biotechnologie-Industrie. Hauptsitz ist Maintal. Die Norma Group entstand 2006 aus der Fusion der deutschen Rasmussen Gruppe und der schwedischen ABA Group.

 

Das Bemühen, gekonnt an der Melodie vorbeizuspielen                                               April 2013

Ein Besuch bei den Guggemusikern der „Hochstädter Lärmbelustigung“.

Wenn die Guggemusiker der „Hochstädter Lärmbelustigung“ auf eine Fastnachtssitzung einziehen, dann ist garantiert, dass wenige Minuten später der Saal kracht. Mit ihren riesigen Maskenköpfen, den verrückten Kostümen, und vor allem mit der schrägen, lauten Interpretation altbekannter Stimmungslieder hat die Gruppe noch jedes Mal die Zuschauer von den Sitzen gerissen - seien diese 16 oder 60 Jahre alt. „Es gehen wirklich alle Leute mit, egal welchen Alters“, bestätigt Nina Walzer-Stein, Gründungsmitglied der „Lärmbelustigung“ bei einem Besuch in den Räumen des „Humor-Musik-Vereins Edelweiß“ in Hochstadt, aus dem die „Lärmer“ vor nunmehr zehn Jahren hervorgegangen sind.

Am Fastnachtswochenende wird die Auftrittsdichte wohl kaum mehr zulassen, dass die jungen Männer und Frauen aus ihren Kostümen noch herauskommen. Schrecken tut das freilich keinen der 35 Mitglieder, sie opfern für die tollen Tage sogar ihren Urlaub, getreu dem Motto: „Einmal Lärmer - immer Lärmer“. Außerdem spielen sie ja auch nur während der Kampagne und haben so den Rest des Jahres Ruhe. „Wir haben mal versucht, im Sommer auf einer Kerb aufzutreten“, erzählt Colin Stein, ebenfalls seit der Gründung mit dabei, „aber die Köpfe kann man bei der Hitze nicht tragen, und ohne sie kommt es halt nicht so gut rüber.“

Weil die riesigen Masken, die in der Schweiz eingekauft wurden, auch im hessischen Fastnachtswinter ziemlich hinderlich sein können, ziehen die „Lärmer“ sie nach Einzug in die Halle und dem ersten Lied auf der Bühne auch aus und ordnen sie dekorativ am Bühnenrand an. Eine halbe Stunde mit „Kopf“ im geschlossenen Raum geht dann eben doch schlecht - außerdem ist es auch ganz schön, wenn man mal sieht, wer da so drunter steckt.

Im alemannischen Ursprungsgebiet der Guggemusik, also der Schweiz und dem Süden Deutschlands, werden die Masken aufbehalten, genauso wie hierzulande, wenn es auf einen Fastnachtsumzug ins Freie geht. Schließlich soll das monströse Ding ja die bösen Wintergeister vertreiben.

„Gugge“ ist einerseits der alemannische Begriff für „Tüte“ andererseits der schweizerdeutsche Ausdruck für Blechblasinstrumente. Guggemusiker waren also Leute, die mit einfachen Papier(tüten)masken über dem Kopf Krach machend durch die Gegend zogen. Erstmals erwähnt wurde der Brauch, zur Karnevalszeit mit Kuhhörnern, Rasseln, Blecheimern, Trommeln, Glocken oder Pfeifen umherzuziehen und laute, jämmerliche Töne von sich zu geben, im 16. Jahrhundert. Und noch heute bemühen sich die Guggemusik-Gruppen, auf ihre typische, unverwechselbare Art knapp an der eigentlichen Melodie vorbeizuspielen. Die mit vielen Rhythmusgeräten unterlegte Blasmusik soll möglichst schräg klingen, und doch sollte das Lied noch erkennbar sein. Zum Mitgrölen. Zum Mittanzen. Zum Spaßhaben.

Dafür sorgt bei den Hochstädter „Lärmern“ vor allem der Tambourmajor Johannes Matthias, der beim Auftritt vor der Gruppe steht, den Takt angibt und dem Publikum im Saal richtig einheizt. Damit das Schiefe auch gelingt, üben die „Lärmer“ neue Stücke nur die ersten paar Male mit Notenblättern ein, legen diese dann weg und machen frei weiter „Jeder hat dann eine grobe Richtung, da kommt das Schiefe von allein rein“ weiß „Lärmer“ Axel Grebhardt, „außerdem improvisieren wir viel.“ Wie Grebhardt selbst sind viele der Hochstädter Gugge­musiker aus dem Posaunenchor des Orts. Denn gut Musikmachen können muss man schon, um „richtig“ schief zu spielen. Sonst klingt es nach Katze.

Der Hochstädter Posaunenchor ist neben dem HMV eine Hauptquelle für die Maintaler Gugge­musiker: Bereits als „Lärmerin“ Katja Welsch vor über zehn Jahren Mitstreiter für die „Lärmbelustigung“ suchte, kamen die meisten wie sie selbst aus diesem Chor. 16 Leute waren sie im ersten Jahr. Heute sind sie 32 Musiker und drei „Heinzelmännchen“, die Masken schleppen, hier und da mitanpacken und dafür sorgen, dass auf der Bühne und im Saal alles reibungslos klappt. Ihren Anfang nahm die Idee einer eigenen Guggemusik-Gruppe für Hochstadt im örtlichen Humor-Musik-Verein, der schon lange mit Fastnachtsveranstaltungen und Kabarettabenden punktet.

Die Nachwuchsarbeit des Vereins war aus tänzerischer Sicht gut aufgestellt und litt auch an potentiellen Humoristen keine Not, doch auf musikalischer Seite sollte sich etwas tun. Bei den vielen Fastnachtsvereinen der Umgebung bot sich eine Gugge-Truppe an, die dort auch ihre Auftrittschancen finden sollte. Diese Rechnung ist aufgegangen. Aktuell hat die „Lärmbelustigung“ 22 Blechbläser, die Posaunen, Trompeten, aber auch ein Sousaphon und ein Euphonium spielen, drei Pauken, eine Blechpauke, zwei Becken und diverse andere Rhythmusgeräte mit an Bord. Besonders gut kommen die drei Trommelwagen an, die man seit diesem Jahr für den besonderen Showeffekt in der Halle hochstellen und von der Seite bespielen kann. Das Repertoire umfasst mittlerweile 25 Stücke.

Stehen die „Lärmer“ mit all ihren Instrumenten und den Masken auf der Bühne, wird es somit richtig voll. Und laut. Richtig laut. Ohrenschäden haben sie aber nach eigenen Angaben noch keine. „Außer bei stundenlangen Proben in kleinen Räumen hat sich noch keiner getraut, Ohropax reinzutun“, meint Grebhardt lapidar. Die stundenlangen Proben finden vor allem einmal im Jahr beim gemeinsamen Probenwochenende statt, das meist im September abgehalten wird. Die Organisatoren der Gruppe haben bis dahin neue Musikstücke ausgesucht und Änderungen an Kostümen und Köpfen überlegt, die allerdings beim sommerlichen Wochenende noch daheimbleiben müssen.

Das Zusammensein ist für die jungen Musiker jedoch nicht nur eine willkommene Übungsgelegenheit, die der nachfolgenden Fastnachtskampagne viel vom Probendruck nimmt, sondern vor allem eine Möglichkeit, miteinander Spaß zu haben. Der Zusammenhalt ist groß, und wer einmal dazu kommt, bleibt meist dabei - wie gesagt: „Einmal Lärmer - immer Lärmer.“

Gut miteinander auskommen müssen sie auch, denn zumindest am jetzigen Wochenende sind sie wie eine große Familie. Mit ihrer wilden, mitreißenden Musik stecken sie ab der Weiberfastnacht so manchen Karnevalisten an: „No Lärmer! No Party!“ heißt es heute beim Maintaler Fastnachtsumzug in Dörnigheim und morgen bei jenem in Frankfurt. Der Montag wartet mit dem Rosenmontagsvergnügen im eigenen HMV sowie zwei weiteren Auftritten auf die schräge Truppe, und der Dienstag bringt abermals zwei Abschlusskonzerte. Urlaub genommen oder nicht - danach dürfte für die meisten „Lärmer“ erst mal für eine Weile Stille einkehren. www.laermbelustigung.de.

 

Kaffeemaschine fehlt zum perfekten Glück                                                                     08.04.2013

Neugestaltung der ehemaligen Hausmeisterwohnung im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt läuft

Schabend wird der schwarze Splitt glattgezogen und sorgfältig Pflasterstein um Pflasterstein verlegt, Schubkarren holpern über den Rasen und die Heckenschere klappert eifrig. Rund um das evangelische Gemeindehaus Hochstadt herrschte am Samstag geschäftige Betriebsamkeit. Zwölf Jugendliche arbeiteten gemeinsam mit Karlheinz Grebhardt, Achim Buschbeck und Pfarrer Uwe Rau an der Neugestaltung eines Teils des Gemeindehauses. Denn die ehemalige Hausmeisterwohnung, die seit 2008 leer steht, soll sprichwörtlich wiederbelebt werden.

Seit seiner Errichtung vor 46 Jahren hat sich das Gemeindehaus am Wallgraben zum Herzstück eines bunten und aktiven Gemeindelebens entwickelt. 16 verschiedene Gruppen treffen sich regelmäßig in den Räumen - von den Krabbelgruppenkindern bis zu den Senioren. Aber auch zur Feier von Taufe, Hochzeit, Geburtstag oder Beerdigung kommen Menschen dort zusammen. Nun soll diese Begegnungsstätte wachsen.

Das Gemeindebüro, ein Bistro mit Cafebereich, ein Kirchenladen und ein weiterer Gruppenraum entstehen in der einstigen Dienstwohnung. Bereits Ende des Monats, spätestens Anfang Mai, soll das Gemeindebüro vom Pfarrhaus in der Ringstraße Süd ins Gemeindehaus umziehen. „Das Pfarramt hingegen bleibt im Pfarrhaus. Dort bin ich auch weiterhin Ansprechpartner“, unterstreicht Uwe Rau.

Ebenfalls für den Frühsommer ist die Eröffnung von Kirchenladen und Café geplant. Eine-Welt-Produkte, Bastelarbeiten aus den Gemeindegruppen, Geschenkartikel, religiöse Literatur, Kerzen, Stiftungsbier und -traubensaft sollen dann in den Regalen zum Verkauf angeboten werden. Produkte des Obst- und Gartenbauvereins, der Hochstädter Winzer und Imker sollen das Sortiment ergänzen.

Für den Service im Café hoffen Uwe Rau und Karlheinz Grebhardt auf ehrenamtliche Helfer. „Wir haben schon viele Zusagen und würden uns natürlich freuen, wenn sich auch die Gruppen aktiv einbringen“, erzählt Grebhardt. Denn das Café soll als Begegnungsstätte das Leben im Gemeindehaus widerspiegeln und durch den Zuspruch wachsen. Räumlich ist dies durchaus möglich. So bestünde im Sommer die Möglichkeit, auf der Terrasse zu sitzen - mit Blick auf die Frankfurter Skyline.

Damit statt des Kreischens der Bohrmaschine bald das Klappern von Geschirr zu hören sein wird, packen alle mit an. Nicht nur aus materieller, auch aus ideeller Sicht ist es für Uwe Rau wichtig, dass Gemeindemitglieder ehrenamtlich auf der Baustelle mithelfen. „Jeder verwirklicht sich hier. Das ist eine ganz tolle Sache“, freut er sich über das Engagement, mit dem die Hochstädter an ihrem Gemeindehaus werkeln Gleichzeitig können dadurch die Koster niedrig gehalten werden. Rund 8.000 Euro sind für das Material für den Innenausbau 10.000 Euro für den barrierefreien Zugang veranschlagt. Die Mittel kommen ebenfalls aus der Gemeinde, denn von der Landeskirche gibt es kein Geld und das Budget der Kirchengemeinde ist knapp. Tatsächlich werden die Bauarbeiten durch Spenden finanziert.

An dieser Stelle kommt die Bürgerstiftung der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt ins Spiel. Vor fünf Jahren gegründet, ist es Ziel der Stiftung, Projekte in der Gemeinde finanziell zu unterstützen - wie etwa die laufender Umbaumaßnahmen. In den kommenden Tagen wird die Kirchenstiftung mit einem Schreiben alle Hochstädter Bürger noch einmal ausführlich über ihre Arbeit informieren. „Wir hoffen auch weiter auf Spenden. Denn nicht nur der Zugang zum Anbau soll barrierefrei sein, sondern langfristig auch der Eingangsbereich des Gemeindehauses“, berichten Rau und Grebhardt.

Wer die Bürgerstiftung für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt unterstützen möchte, kann dies durch Spender oder Zustiftungen auf das Konto 12 44 44 der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen Bankleitzahl 506 619 39. Daneben hofft Pfarrer Uwe Rau noch auf eine ganz andere Spende: „Wir brauchen noch eine Kaffeemaschine, damit es in unserem Café auch guten Kaffee gibt. Wenn wir dafür noch einen Sponsor finden würden, wäre ich überglücklich.“

 

 

FCH: Erster Spatenstich erfolgt im zweiten Anlauf                                                          17.04.2013

Neues Clubheim soll bereits Mitte August bezugsfertig sein

Im zweiten Anlauf klappte es nun gestern Nachmittag. Nachdem der für den 12. März geplante erste Spatenstich für den Neubau eines Clubheims des FC Hochstadt buchstäblich im Schnee ertrank, konnte Erster Vorsitzender Manfred Maier im Beisein zahlreicher Ehrengäste endlich den Spatenstich vollziehen. In seinen Begrüßungsworten ließ der FCH- Vorsitzende die Planungen nochmals Revue passieren: „Vor mehr als fünf Jahren reifte der Gedanke zum Bau eines neuen Clubheims, nach dreijähriger Planung sind wir jetzt in der Realisierungsphase.“ Die Bodenplatte für die Errichtung eines Blockhauses in Fertigbauweise wurde mittlerweile erstellt, Ende Mai soll die Montage des Blockhauses beginnen.

Dann folgt der aufwendige Innenausbau, überwiegend in Eigenleistung. Manfred Maier nannte auch bereits einen Einweihungstermin. Wenn alles nach Plan läuft, soll das 175.000 Euro teure Haus Mitte August bezugsfertig sein.

Bevor Bürgermeister Erhard Rohrbach das Wort ergriff, dankte FCH-Ehrenvorsitzender Karl Eyerkaufer Maier für seinen Einsatz. „Das ist Ihr Lebenswerk, ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen“, so der Altlandrat.

Erhard Rohrbach betonte, dass diese Art der Kooperation wie mit dem FC Hochstadt Neuland für die Kommune sei: Angefangen mit dem Erbbaupachtvertrag, der über 66 Jahre geschlossen wurde, bis zur Finanzierung. Rohrbach wies auch auf die Sanierung des im Jahr 1982 von der Stadt errichteten Umkleidegebäudes hin, die ebenfalls unter Federführung der Lila-Weißen erfolgt. „Wir sind diesbezüglich beim Verein im Obligo“, erklärte das Stadtoberhaupt. Das alte Clubheim, so Erhard Rohrbach weiter, soll im kommenden Jahr abgerissen werden. Als Anschubfinanzierung für das neue Vereinshaus überreichte er Manfred Maier einen Scheck über 5.000 Euro.

 

Hochstädter Kerb im Juli findet nicht statt                                                          16.05.2013

 Nachdem das Hochstädter Straßenfest auch in diesem Jahr nicht stattfinden wird, wurde nun bekannt, dass eine weitere Traditionsveranstaltung im drittgrößten Stadtteil 2013 ausfallen muss: die Kerb. Es hat sich schlichtweg kein Verein dazu bereit erklärt, die viertägige Veranstaltung am zweiten Juli-Wochenende auszurichten. Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) bedauert diese Entwicklung und will, wie er gestern auf Nachfrage des Tagesanzeiger mitteilte, bei den kommenden Vereinsgesprächen in Hochstadt anregen, ob nicht eine Kooperation aus mehreren Vereinen die Organisation übernehmen könnte, um die Kerb im kommenden Jahr auszurichten.

„In Wachenbuchen ist dies in diesem Jahr der Fall, dass die Vereine gemeinsam die beliebte Kerb am zweiten August-Wochenende organisieren. Dort gibt es als Dachverband aber bereits die Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG), in der die Wachenbucher Vereine Mitglied sind. Die SKG richtet Anfang Juli ja auch seit vielen Jahren das Straßenfest aus. Unabhängig davon, dass es einen solchen Dachverband in Hochstadt nicht gibt, müsste es aber doch möglich sein, dass die Vereine dort gemeinsam eine Kerb auf die Beine stellen“, hofft Rohrbach, dass es nach dem Ausfall in diesem Jahr dann 2014 wieder eine Kerb geben wird.

Allerdings ist es immer schwierig, eine Veranstaltung, wenn sie einmal ausgefallen ist, wiederzubeleben. Das Hochstädter Straßenfest ist dafür genauso ein Negativbeispiel wie das Maafest in Dörnigheim, das es nun schon seit mehreren Jahren nicht mehr gibt.

Es wurde in den vergangenen Jahren immer schwieriger, einen Ausrichter für die Kerb zu finden, die allerdings auch des Öfteren unter ungünstigen Wetterbedingungen litt. Im Jahr 2010, als die Veranstaltung vom Posaunenchor Hochstadt ausgerichtet wurde, war es vier Tage lang fast unerträglich heiß, was viele vom Besuch abhielt. Zuletzt war es hingegen eher regnerisches und kühles Wetter, das den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machte. Generell ging der Publikumszuspruch in den vergangenen Jahren merklich zurück.

Die Problematik, dass sich kaum noch ein Hochstädter Verein bereit erklärt, dieses Fest zu organisieren, zeigt sich schon daran, dass von den vergangenen vier Kerb-Veranstaltungen allein drei vom FC Hochstadt (FCH) realisiert wurden.

„In diesem Jahr ist es uns einfach nicht möglich, die Kerb auszurichten. Die umfangreichen Arbeiten an unserem neuen Vereinsheim lassen uns dafür einfach nicht den nötigen Spielraum“, erläutert Manfred Maier, der Erste Vorsitzende des FCH, warum die Fußballer nicht auch diesmal - wie bereits öfters in der Vergangenheit - in die Bresche springen können. Wenn der Termin gehalten wird, dann solle am 27. Mai Richtbeginn für das neue Vereinsgebäude sein. Für die dann anstehenden Arbeiten seien rund drei Monate veranschlagt, was auch jene Zeit im Juli einschließe, in der die Kerb stattfinden würde. Deshalb sei da nichts zu machen, so Maier, der sehr bedauert, dass sich kein anderer Verein bereit erklärt hat, die Organisation zu übernehmen.

„Es ist sehr schade, dass die Kerb in diesem Jahr ausfallen muss. Ich hoffe, dass sie dann 2014 wieder stattfindet“, blickt der FCH-Vorsitzende schon in die Zukunft. Ob sein Verein dann wieder die Organisation übernehmen werde, ließ er aber offen. „Da müßten wir dann erst einmal intern Gespräche führen. Da will ich jetzt nichts versprechen“, so Maier.

Ähnlich äußerte sich gestern auf Nachfrage Michael Weinheimer, der Erste Vorsitzende der Karneval-Gesellschaft Käser, welche die Kerb letztmals 2008 anläßlich des 100. Geburtstags des Vereins ausgerichtet hatte. „Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass wir die Kerb in Zukunft wieder ausrichten. Aber das sehen nicht alle im Verein so, da der Aufwand schon enorm ist und die Einnahmen zuletzt doch merklich zurückgegangen sind. Da müßten wir also noch intensiv darüber sprechen. Derzeit sind wir selbst auch sehr intensiv mit dem Umbau unseres neuen Bauernhofs am alten Rathausplatz beschäftigt. Das gestaltet sich doch schwieriger als erwartet. Deshalb war es für die Käser nie ein Thema, die Kerb 2013 auszurichten“, erläutert Weinheimer die momentane Lage bei den Hochstädter Karnevalisten. Ähnlich wie Maier bedauert auch der Käsern-Vorsitzende, dass eine Traditionsveranstaltung wie die Kerb nun erstmals ausfallen muss.

Bürgermeister Rohrbach weist aber auch darauf hin, dass die Vereine gerade in Hochstadt sehr viele eigene Feste anböten, die sich größerer Beliebtheit erfreuten. Als Beispiele nannte er das „Kartoffelfest“ der Käser, die Veranstaltungen der Humoristen, der Kleingärtner und des Obst- und Gartenbauvereins. „Auch deshalb ist das Interesse an Straßenfest und Kerb in den vergangenen Jahren zurückgegangen, zumal beiden Veranstaltungen die Alleinstellungsmerkmale fehlen, die es zum Beispiel bei der Kerb in Wachenbuchen gibt, wo am Kerb-Montag bei den Darbietungen des. Blasorchesters das Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt ist“, gibt Rohrbach abschließend zu bedenken.

 

Letzter Abschnitt der Kanalbaumaßnahme                                                                     29.05.2013

Arbeiten in Hochstadt werden Mitte Juni fertig gestellt

Die Stadt nimmt derzeit Kanalbauarbeiten in Hochstadt östlich der Kalkhausstraße vom Ende der Wohnbebauung bis zur Anbindung des Höhlgebiets vor. Die Arbeiten sind der letzte Bauabschnitt im Rahmen der Modernisierung und Erweiterung des Hochstädter Kanalnetzes. Voraussichtlich Mitte Juni werden die Baumaßnahmen beendet sein, so Erster Stadtrat Ralf Sachtleber.

„Bereits im vergangenen Jahr haben wir den neuen Kanal im Rohrvortrieb bis hinter die Bebauung gebohrt. Jetzt wird der Anschluss des Höhlgebiets im Freigefälle an das städtische Kanalnetz hergestellt. Die Großbaustelle startete vor Jahren mit dem ersten Bauabschnitt in der Bahnhofstraße am entgegengesetzten Ortsrand und wird nun abgeschlossen“, erklärte Ralf Sachtleber gestern. Wie Katrin Baldt vom städtischen Fachdienst Tiefbau im städtischen Eigenbetrieb Betriebshof erläuterte, finden die aktuellen Arbeiten fast ausschließlich im Feld- und Radwegebereich  außerhalb der Wohnbebauung statt. Daher gibt es für Anwohner und Anlieger kaum Behinderungen. „Einschränkungen für die Landwirte bezüglich der Zufahrten zu den Feldwegen haben wir bereits im Vorfeld abgestimmt, das läuft alles problemlos“, so die Ingenieurin. Die Gesamtkosten des letzten Bauabschnitts östlich der Kalkhausstraße belaufen sich auf rund 350.000 Euro.

Mit Fertigstellung der letzten Arbeiten Mitte des kommenden Monats kann auch die provisorisch eingerichtete Pumpstation im Höhlgebiet außer Betrieb genommen werden, die das Schmutzwasser bis dato zurück zur Konrad-Höhl-Straße und von dort ins Hochstädter Ortsnetz gepumpt hat.

Der neue Hauptsammler Bahnhofstraße / Jägerstraße / Kalkhausstraße erhielt einen deutlich größeren Kanalquerschnitt. Verbaut worden ist bei den Kanalarbeiten in Hochstadt ein Kanal mit einem Durchmesser von rund einem Meter und größer. Damit wurde die Hydraulik im östlichen Bereich von Hochstadt wesentlich verbessert. Neben der Wohnbebauung auf dem Höhlgelände wird auch ein großer Teil der bestehenden Bebauung im Norden Hochstadts

sowie die Erschließung des neuen Wohngebiets „Am Weides“ an diesen größeren Sammler

angeschlossen. „Damit wird der Kanal im Bereich Vogelsbergstraße / Schwarzwaldstraße / Vogelwaidstraße / An der Bleiche entlastet. Weitere Kanalauswechslungen aufgrund der

früheren hydraulischen Überlastung konnten so vermieden werden“, informierte Ralf Sachtleber bei dem gestrigen Ortstermin abschließend.

 

 

Ein wichtiges Kulturerbe in Hochstadt erhalten                                                 01.06.2013

Ringmauer-Instandsetzung - Zweiter Bauabschnitt beginnt nun.

In Hochstadt startet am Montag der zweite Bauabschnitt zur Instandsetzung der historischen Ringmauer, die Gerüste wurden bereits errichtet. „Es gibt in ganz Hessen nur noch wenige mittelalterliche Befestigungen, die so gut erhalten sind wie die historische Ringmauer in Hochstadt“, informiert Professor Dr. Gerd Weiß, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen. Mit der Sanierung soll das wertvolle Kulturerbe erhalten werden. „In seltener Geschlossenheit legt sich der ovale Befestigungsring um den historischen Ortskern und dokumentiert damit eindrucksvoll die Geschichte Hochstadts. Zweifellos ist die historische Ringmauer aufgrund ihrer geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Bedeutung ein Kulturdenkmal von herausragender Bedeutung“, so der Professor.

„Die Stadtmauer ist noch zu etwa drei Vierteln (rund 650 Meter) erhalten“, ergänzte Dr. Katharina Benak, Bezirksdenkmalpflegerin im Landesamt. „Sie wurde in drei Bauabschnitten zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert errichtet. Auch der vorgelagerte Graben ist in großen Teilen noch gut erkennbar und prägt die Stadtansicht sowie den Ortsgrundriss“, so Benak. „Mit Unterstützung des hessischen Landesamts für Denkmalpflege und mit finanzieller Förderung aus einem Sonderprogramm des Bundes sind wir in der Lage, diese denkmalpflegerische Maßnahme vorzunehmen“, so Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. „Die Sanierung der Ringmauer ist dringend geboten und ich bin sehr froh, dass die Arbeiten nun zeitnah beginnen können“, sagt Sachtleber.

Bereits vor geraumer Zeit - im Rahmen der Haushaltsberatungen 2009 - hatte die Maintaler Stadtverordnetenversammlung die Sanierung der historischen Ringmauer beschlossen. Nach der Ausführung des ersten Bauabschnitts „Am Kirchhof“ im Jahr 2011 hatte sich die Stadt lange Zeit um eine Förderung der Sanierung für den zweiten Bauabschnitt bemüht. „Im vergangenen Jahr haben wir dann glücklicherweise mit Hilfe des Landesamts für Denkmalpflege erreicht, dass wir für die historische Ringmauer zweckgebundene Fördermittel aus dem Denkmalschutz- Sonderprogramm III des Bundes im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten“, so Stadtrat Sachtleber.

Der Stadt wurden nun für die Instandsetzung Mittel in Höhe von 50.000 Euro bewilligt. Voraussetzung dafür ist der Nachweis von Sanierungskosten von mindestens 120.000 Euro. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen hat bereits den ersten Bauabschnitt mit einer Summe von 24.000 Euro unterstützt. Der zweite Bauabschnitt umfasst die im städtischen Besitz befindlichen Teile des Bauwerks am Narrenturm inklusive des Turms selbst. Von der ursprünglich etwa 900 Meter langen, mit neun Türmen und zwei Toren versehenen historischen Ringmauer sind heute noch rund 460 laufende Meter, fünf Türme, davon einer in Privatbesitz, sowie das Obertor vorhanden. Errichtet worden ist die Mauer im 13. Jahrhundert.

Mit Ausnahme des Obertors und der Ringmauer am Kirchhof, die im ersten Bauabschnitt instand gesetzt wurde, ist die Ortsbefestigung in einem schlechten baulichen Zustand. Alle erhaltenen Teile der historischen Ortsbefestigung gelten als Kulturdenkmal, der gesamte historische Ortskern Hochstadts innerhalb der Ortsbefestigung ist aus städtebaulichen Gründen gemäß Paragraph 2 des hessischen Denkmalschutzgesetzes als Gesamtanlage geschützt. Neben dem städtebaulichen Wert der Ringmauer, die insbesondere von Norden her gesehen aufgrund ihrer nahezu ursprünglichen Vollständigkeit das Orts- und Landschaftsbild prägt, ist ihre Funktion zur Stärkung der lokalen und regionalen Identität von Bedeutung [Das Alter der Ringmauer wird auch ins 13. Jahrhundert angesetzt, weil 1235 der Bau solcher Mauern befohlen wurde. Im gleichen Artikel erscheinen hier zwei unterschiedliche Angaben. Aber die erste ist wohl vom Landesamt und die zweite vom Tagesanzeiger. Das Gleiche gilt für die Länge der Mauer, die tatächlich nur gut 900 Meter lang ist. Der Graben ist nicht historisch, er dient nur der Entwäasserung].

 

„Trenkwalder“ sorgen für ausgelassene Stimmung                                            10.06.2013

Käwern weihen den neuen Hof ein - Große Besucherresonanz

Die Alpenrocker der Band „Trenkwalder“ aus Tirol sorgten am Samstag auf dem Alten Hochstädter Rathausplatz für prächtige Stimmung.

Viel Zeit und Arbeit haben die Mitglieder der Karneval-Gesellschaft Käwer in den umfangreiche Umbau und in die Sanierung des alten Hesse-Hofs am Alten Hochstädter Rathausplatz investiert. Michael Weinheimer, der Erste Vorsitzende des 105 Jahre alten Vereins, kann stolz auf das Engagement seiner Truppe und die zahlreiche Unterstützung von außerhalb, gerade in Form von Spenden, sein. Da das Ausmaß der Sanierung die ursprünglichen Planungen deutlich übertroffen hat, benötigen die Käwern weitere finanzielle Unterstützung. So können auch weiterhin Bausteine für 50 Euro das Stück erworben werden.

Am Wochenende konnten sich die Besucher, die in großer Zahl erschienen, vor Ort über den gelungenen Umbau des neuen Käwern-Hofs informieren, ehe am Sonntag gegen 14 Uhr die Hofweihe erfolgte, die musikalisch vom Posaunenchor Hochstadt umrahmt wurde. Zudem präsentierte das Käwern-Männerballett eine Darbietung. Der Wettergott hatte zumindest ein Einsehen, als er seine Schleusen, die noch während des Frühschoppens am Vormittag geöffnet waren, rechtzeitig vor der Hofweihe wieder schloss.

Deutlich besser waren die äußeren Bedingungen am Samstagabend, auch wenn es kurz einmal, donnerte, aber kein Regen fiel. So konnten die Zuschauer auf dem voll besetzten Rat­hausplatz den phonstarken und vor allem stimmungsvollen Auftritt der Tiroler Band „Trenk­walder“ genießen, deren Alpenrock für Begeisterungsstürme sorgte. Viele große, aber auch kleine Besucher kamen übrigens in bayerischer beziehungsweise österreichischer Tracht, so dass die Veranstaltung ein gewisses Flair bekam, man durchaus den Eindruck erhielt, als ob es einen nach Bayern oder Tirol verschlagen hätte.

Manche Feinarbeiten werden in den kommenden Tagen und Wochen noch gemacht, das gilt auch für die sanitären Anlagen, die zum Hofweihfest noch nicht fertig waren. Und Michael Weinheimer hofft, dass die noch fehlende Geldsumme durch Spenden weiter verringert werden kann. Zugleich möchte sich der Käwern-Chef aber auf diesem Weg bei allen Spendern, Sponsoren und bei allen an den Arbeiten am neuen Käwern-Hof Beteiligten herzlich bedanken.

 

„Die Schule ist gut aufgestellt“                                                                             29.06.2013

13 Jahre hat Frank Maier das Einsteingymnasium geleitet - Nun geht er in den Ruhestand.

Frank Maier ist von Hause aus Naturwissenschaftler, studierter Mathematiker und Physiker. Ein rational denkender Mensch, der viele Dinge genau plant und in Abläufe Strukturen bringt. Wohl auch deshalb hat der aus Schlüchtern stammende Pädagoge das Albert-Einstein-Gym­na­sium in den vergangenen 13 Jahren sicher geleitet und kann er nun mit Fug und Recht sagen, dass die Schule an der Bischofsheimer Goethestraße gut aufgestellt ist. Noch wenige Tage, bevor er in Ruhestand geht, wirkt der im Mai 65 Jahre alt gewordene Oberstudiendirektor im Gespräch mit dem Tagesanzeiger gelassen und äußerlich sehr ruhig. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass es ihm am kommenden Montag nahe gehen könnte, wenn er in großem Rahmen von Kollegen, Schülern, Vorgesetzten und politisch Verantwortlichen verabschiedet wird. Denn die Albert-Einstein-Schule ist für ihn eine Herzensangelegenheit.

„Ich werde mich auch nach meinem Ausscheiden aus der Schultätigkeit für das Albert-Einstein-Gymnasium weiterhin im Förderverein engagieren. Aber ich werde mich auf keinen Fall in die Belange der Schulleitung und des täglichen Ablaufs einmischen. Gerne möchte ich die Schule bei der Pflege und Weiterentwicklung von Schulpartnerschaften unterstützen. So gibt es - Dank der Verbindungen von Altlandrat Karl Eyerkaufer nach Beruwala - Pläne für einen Schüleraustausch mit einer Schule in Sri Lanka. Dazu werde ich auch Anfang des kommenden Jahres dorthin fliegen, um Gespräche zu führen. Wir haben ja neben den Partnerschulen in Europa Partnerschaften mit Schulen in den USA und in China, mit denen wir bereits Schüleraustausche regelmäßig durchführen. Dazu komme jetzt auch ein solches mit einer Schule in Buenos Aires. Diese internationalen Verbindungen, von  denen unsere Schüler profitieren, waren mir immer sehr wichtig“, erläutert Frank Maier, für den es auch immer von großer Bedeutung war, dass das viele Jahre als Schule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt angesehene Einsteingymnasium über ein breites Angebot verfügt.

„Wir müssen genauso Schüler ansprechen, die sich mehr für Sprachen  und den gesellschafts­wissenschaftlichen Bereich interessieren. Und ich denke, das ist uns in den vergangene Jahren auch gut gelungen. So bieten wir als zweite Fremdsprache mittlerweile mit Spanisch neben Französisch und Latein eine dritte Wahlmöglichkeit an. Und wir haben schon vor über zehn Jahren mit dem Angebot von bilingualem Unterricht begonnen“, streicht Maier die Bedeutung der fremdsprachlichen Fächer an der Einsteinschule heraus.

Maier blickt auf eine über 40-jährige Laufbahn als Lehrer zurück. Dabei war er nicht nur in Bruchköbel, an der Otto-HahnSchule in Hanau oder an der Kopernikusschule in Freigericht tätig, sondern ebenso an der Deutschen Schule in Johannesburg und an der Deutschen Höheren Privatschule in Windhoek in Namibia. „Ich habe es dabei an keinem einzigen Tag bereut, dass ich Lehrer geworden bin. Und der Beruf hat mir bis heute immer Freude bereitet. Auch als Schulleiter war es mir immer wichtig, dass ich neben den vielen administrativen Aufgaben weiterhin unterrichte. Dieser direkte Kontakt zu den Schülern und ebenso das Wissen um die Probleme der Kollegen im täglichen Unterricht sind außerdem sehr hilfreich, um als Schulleiter richtige Entscheidungen im Sinne von Schülern und Lehrern zu treffen“, verdeutlicht der 65-Jährige, warum er sich nie vom Unterrichten zurückgezogen, zuletzt sogar noch einen Mathematik-Leistungskurs übernommen hat. Und dies, obwohl er insgesamt 25 Jahre lang Funktionsstellen in Schulleitungen innehatte.

Diesbezüglich wurde er ab Mitte des Jahres 2000 besonders gefordert. Im August 1995 begann er seine Zeit an der Einsteinschule, am 23. April des Folgejahres wurde er als Studienleiter der verantwortliche Mann für die Oberstufe. Nach dem Weggang der stellvertretenden Schulleiterin Jutta Waschke übernahm er zudem deren Aufgaben. Und dann ging Schulleiter Günter Boos im Juli 2000 auch noch an die Deutsche Schule nach Singapur. „Das war keine einfache Zeit, da ich alle drei Aufgaben innehatte, ich als amtierender Schulleiter das Einsteingymnasium führte. Am 10. April 2002 wurde ich dann offiziell zum Oberstudiendirektor und Leiter der Einsteinschule ernannt. Im Februar des Jahres war bereits Barbara Bingel an die Schule gekommen und hatte als Studiendirektorin die Leitung der Oberstufe übernommen, was für mich eine deutliche Entlastung darstellte“, schaut Frank Maier auf bewegte Zeiten zurück.

Dass Maintals einziges Gymnasium unter seiner Führung den richtigen Weg beispielsweise in Sachen Vernetzung mit den Grundschulen, ganztägiges Unterrichtsangebot, Schule und Gesundheit, Teilnahme am Parallelangebot G8 / G9 oder auch Selbständige Schule eingeschlagen habe, zeige gerade die positive Entwicklung bei den Schülerzahlen. „Als ich die Schulleitung übernahm. pendelten wir immer zwischen 900 und 1000 Schülern. In der Regel hatten wir vier Eingangsklassen, manch mal auch fünf. Mittlerweile sind wir konstant sechszügig und zum neuen Schuljahr können wir sogar sieben fünfte Klasse' einrichten. Und ich halte es außerdem für die richtige Entscheidung, dass wir ab den neuen Schuljahr sowohl G 8 als auch G 9 anbieten. Unsere Schülerzahl liegt aktuell bei 1.150 und das Kollegium umfasst 70 Lehrerinnen und Lehrer“. berichtet der Vater zweier erwachsener Kinder (Tochter Katharina wird kommenden Mittwoch 26 und promoviert an der Universe of Toronto, Kanada in Kriminologie, und der 33-jährige Sebastian ist in Maintals Kommunalpolitik bestens bekannt und kandidiert ab SPD-Bewerber für den Landtag).

Besonders wichtig war es Frank Maier immer, dass an der Schule ein gutes Klima herrscht. „Schüler und Lehrer müssen sich an der Schule wohl fühlen, dann fällt vieles leichter. Und ich denke, dass dies an Albert-Einstein-Gymnasium der Fall ist“, so der scheidende Schulleiter, der die gute Zusammenarbeit mit dem Staatlicher Schulamt und mit dem Main-Kinzig-Kreis lobt. „Die Lehrerversorgung war immer gut und ich habe stets Ansprechpartner beim Main-Kinzig-Kreis gehabt, die ein offenes Ohr für die Belange unserer Schule hatten“, streicht Frank Maier heraus.

Weniger gut ist er hingegen auf Bürgermeister Erhard Rohrbach zu sprechen. Dieser hatte über seine Sekretärin seine Teilnahme an der Verabschiedung in dieser Woche am kommenden Montag mit dem Verweis auf die Vorbereitung der Sondersitzung des Stadtparlaments am selbigen Abend abgesagt. Und aus terminlichen Gründen könne auch kein Vertreter des

Magistrats erscheinen. „Es ist eine Sache des guten Taktes, dass der Bürgermeister einer Stadt an der Verabschiedung des langjährigen Leiters des einzigen Gymnasiums teilnimmt. Dieses Verhalten ist schon sehr enttäuschend“, macht Frank Maier diesbezüglich aus seinen Gefühlen kein Geheimnis.

Dessen ungeachtet blickt der 65-Jährige zufrieden auf seine Schullaufbahn und die prägende Zeit am Einsteingymnasium zurück. Er freut sich nun aber auch auf mehr Zeit für die Familie, seinen Enkel und bald über noch einen weiteren Familienzuwachs. Seiner Schule wird er weiterhin verbunden bleiben. Zudem hofft er, dass sein Nachfolger seine Arbeit bereits zu Beginn des neuen Schuljahrs wird aufnehmen können. Unter den drei Bewerbern ist auch sein bisheriger Stellvertreter Claus Wörn, mit dem er in den vergangenen Jahren sehr gut zusammengearbeitet hat.

 

Manfred Eibelshäuser im Landtag verabschiedet                                                           29.06.2013

Seine Amtszeit als Präsident des Landesrechnungshofs endet

Ein Hochstädter stand gestern im Landtag in Wiesbaden im Fokus des öffentlichen Interesses. Manfred Eibelshäuser, der zwölf Jahre lang als Präsident die Geschicke des Landesrechnungshofs geleitet hat und dabei nie um klare Worte verlegen war, wurde in großem Rahmen verabschiedet. Sein Nachfolger ist Walter Wallmann, der gleichnamige Sohn des früheren hessischen Ministerpräsidenten.

Der Präsident des Landrechnungshofs wird vom Landtag für eine Amtsperiode von zwölf Jahren gewählt, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen. Wie Wallmann gehört Manfred Eibelshäuser der CDU an, hat aber in seiner Arbeit stets großen Wert auf Überparteilichkeit gelegt.

Der Hochstädter ist promovierter Kaufmann und war von 1983 bis 1985 im Bundeswirtschaftsministerium in Bonn tätig, ehe er zum Bundesrechnungshof wechselte. Dort übernahm er 1989 die Position des Pressesprechers, die er bis 1993 innehatte. Im Jahr 1999 wurde er Leiter des zentralen Prüfungsgebiets „Grundsatzaufgaben der Finanzkontrolle, Bemerkungen, Zusammenarbeit mit den Rechnungshöfen der Länder“ im Bundesrechnungshof.

Im Jahre 2001 folgte dann die Wahl zum Präsidenten des Landesrechnungshofs, der seinen Sitz in Darmstadt hat. Manfred Eibelshäuser ist seiner Heimatstadt Maintal bis heute verbunden geblieben und kann als „echter Hochstädter“ bezeichnet werden. Ein Portrait des gestern verabschiedeten Präsidenten des Landesrechnungshofs folgt in einer der kommenden Samstagausgaben.

 

Kalkhausstraße „mängelfrei“                                                                     09.01.2013

Erster Stadtrat Sachtleber: Kosten bleiben mit rund 1,6 Millionen Euro im Rahmen.

Wie Erster Stadtrat Ralf Sachtleber und Katrin Baldt, zuständige Diplom-Ingenieurin im Fachdienst Tiefbau des Maintaler Eigenbetriebs Betriebshof, informieren, sei die Kanal- und Straßenbaumaßnahme in der Kalkhausstraße in Hochstadt am vergangenen Freitag „mängelfrei“ abgenommen worden. Rund 1,6 Millionen Euro habe die Stadt dort in die Sanierung des maroden Kanalsystems sowie in den Straßenneubau investiert. Die Kosten seien damit laut Stadtrat Sachtleber in dem im Haushalt vorgesehenen Rahmen geblieben.

„In Anbetracht der Tatsache, dass sich der Leistungsumfang insbesondere bei den anderen Versorgungsträgern - Gas, Wasser, Strom und Telekom - während der Bauarbeiten teils erheblich erweitert hat, sind wir froh, dass wir unseren Zeitplan trotzdem einhalten konnten“, so der Erste Stadtrat. Nicht geplant gewesen seien beispielsweise Reparaturen der Fahrbahn in der Hanauer Straße, die durch die Baustellenfahrzeuge stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei. An der Kreuzung Kalkhausstraße / Vogelsbergstraße seien umfangreiche Umverle­gun­gen der Gas- und Wasserleitungen erforderlich gewesen, da die alten Leitungen direkt in der Kanaltrasse lagen. „Insgesamt wurden mehr Leitungen und Leerrohre verlegt und mehr Hausanschlüsse erneuert als vorgesehen, wodurch sich auch die Straßenbauarbeiten etwas in die Länge gezogen haben. Zudem konnte aus den genannten Gründen die Baumaßnahme auch nicht wie ursprünglich geplant abschnittsweise vorgenommen werden. Vielmehr war die Tätigkeit über längere Zeiträume in allen Bereichen spürbar. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Arbeiten nun dennoch unmittelbar vor Wintereinbruch beenden konnten“", erläutert dazu Katrin Baldt.

Insgesamt seien rund 260 Meter Kanalrohr vom Durchmesser DN 1000 im Vortrieb verlegt worden, dazu 90 Meter DN 1000 in offener Bauweise. Die Kanalhausanschlüsse blieben an den bestehenden Leitungen DN 250, wobei insgesamt etwa 100 Meter in offener Bauweise ausgetauscht wurden. Für die Baumaßnahmen in der Kalkhausstraße mussten nicht zuletzt die Bürger ein sehr hohes Maß an Geduld aufbringen, wie Sachtleber und Baldt betonen. „Insbesondere im zweiten Abschnitt waren die Verhältnisse aufgrund der Straßenenge sehr schwierig. Die vielen vermieteten Parkplätze waren nicht immer zugänglich oder teilweise nur durch die Nutzung einer privaten Zufahrt. Auch die in der Kalkhausstraße ansässigen Firmen haben sich sehr flexibel gezeigt und viel Geduld gezeigt. Für die gute Kooperation und das Verständnis möchten wir uns auf diesem Weg noch einmal bei allen Anwohnern und Anliegern bedanken“, so Katrin Baldt.

Begonnen hatte das Projekt Anfang des vergangenen Jahres in Höhe der Jägerstraße. Von dort bis zur Kreuzung Hanauer Straße reichte der erste Bauabschnitt, anschließend ging es weiter bis zum Kreuzungsbereich Bernauer Straße und im dritten Bauabschnitt bis zur Vogelsbergstraße.

„Wir haben in der Kalkhausstraße nur noch wenige Restarbeiten, die in den kommenden Wochen noch anstehen“, kündigt Sachtleber an. Für die Fahrbahnmarkierung beispielsweise sei es leider schon zu kalt gewesen. „Deshalb müssen einige Verkehrszeichen derzeit noch bestehen bleiben, die nach der Markierung wegfallen. Zudem müssen die gepflasterten Flächen noch einige Male nachgesandet werden, sobald das Wetter frostfrei und trocken ist“, erklärt der Stadtrat.

Die Großbaumaßnahme „Erneuerung des Kanal-Hauptstrangs in Hochstadt“ stehe mit Beendigung der Arbeiten in der Kalkhausstraße nun vor ihrem finalen Abschnitt. „Der Hauptkanal endet in Hochstadt derzeit im Feldwegebereich hinter der Bebauung der Vogelsbergstraße. Mit einem letzten Bauabschnitt werden wir bis zum Sommer noch den Anschluss an das Konrad Höhl-Gebiet herstellen und hoffen, dass wir das Gesamtvorhaben Mitte des Jahres abschließen können“, ist Sachtleber optimistisch.

 

Hausbauer müssen sich weiter gedulden                                                             30.07.2013

„Am Weides“: Erschließungsarbeiten verzögern sich

Im vergangenen März war die Stimmung unter den Beteiligten noch deutlich optimistischer, als auf dem Neubaugebiet „Am Weides“ in Hochstadt die Erschließungsarbeiten begannen „Endlich geht es los“, dachte sich auch so mancher Grundstücksbesitzer und „Häuslebauer“. Doch die Vorfreude, demnächst mit dem Bau des Eigenheims loslegen zu können, ist mittlerweile verflogen, denn daraus wird nichts: In einem Schreiben hat die für die Vermarktung der Baugrundstücke und für die Erschließung zuständige Firma Terramag in der vergangenen Woche den Grundstückseigentümern mitgeteilt, dass sich die nötigen Arbeiten verzögern werden, möglicherweise bis Anfang kommenden Jahres. Die Rede sei von Ende Februar 2014. Die zukünftigen Hausbauer sind verärgert, viele von ihnen haben bereits bei ihrer Bank ein Darlehen aufgenommen und zahlen nun dafür die Zinsen - ohne, dass sich auf ihrem Grundstück irgend etwas tut.

Es ist nicht die erste Verschiebung des Zeitplans im Baugebiet „Am Weides“. Im vergangenen Jahr galt noch die optimistische Hoffnung, Ende des Jahres 2012 mit den Erschließungsarbeiten starten zu können, so dass die Eigentümer dann in diesem Herbst hätten anfangen können, zu bauen. Doch nicht zuletzt der ungewöhnlich lange Winter sorgte für eine Verzögerung, wodurch der Startschuss für die Erschließungsarbeiten erst im vergangenen März fiel.

Bei der Hanauer Terramag GmbH zeigt man Verständnis für die Betroffenen. „Wir verstehen, dass die Hausbauer verbittert sind“, äußert Geschäftsführer Ralf Trollmann.

Doch was die Planung angehe, sei „alles, was negativ verlaufen konnte, auch tatsächlich so gekommen“. Verantwortlich für die jetzige zeitliche Verschiebung sei ein Bereich im Baugebiet, in dem sich im Untergrund so genanntes Schichtenwasser befindet. Ausgerechnet dort, wo einer der Kanäle hin soll, zeige sich das Wasser äußerst hartnäckig. Hinzu komme, so Trollmann, dass abgesehen vom Wasser auch Schlamm und Boden immer wieder in die betreffende Baugrube rutschen würden. Um das Problem in den Griff zu bekommen, sei nun eine externe Firma beauftragt worden, das Wasser und den Schlamm abzupumpen. Dazu würden Rohre tief in den Boden gesteckt, an deren oberen Ende sich eine Vakuumpumpe befindet. Wie lange es dauern wird, den Bereich trocken zu legen, könne man nicht sagen, bedauert der Terramag-Geschäftsführer. Klar sei lediglich, dass der Kanal in diesem Bereich erst dann verlegt werden könne, wenn die Bodenverhältnisse stabil seien, sprich, kein Wasser und kein Schlamm mehr nachliefen. Das bedeutet für die zukünftigen Hausbesitzer zunächst einmal, abwarten zu müssen, ohne zu wissen, wie lange. „Wir wollen ihnen ja klare Auskünfte über den weiteren zeitlichen Ablauf geben, können es aber nicht“, betont Trollmann. Schließlich sei das ganze Vorhaben abhängig von äußeren Umständen, auf die man keinen Einfluss habe. Gleiches gelte natürlich auch für die Herbst- und Wintermonate. Sollte die Witterung ähnlich wie im vergangenen Winter sein, als es im April noch einmal schneite, könnte das im ungünstigsten Fall erneut zu Verzögerungen führen. Vorher absehbar sei das nun aufgetretene Dilemma mit dem Schichtenwasser nicht gewesen, versichert Trollmann. Wie bei jeder Erschließung eines Neubaugebiets seien auch beim Projekt „Am Weides“ Untersuchungen bezüglich der Bodenverhältnisse vorgenommen und Gutachten erstellt worden. Diese seien jedoch nur stichprobenartig, und bei den Voruntersuchungen sei das Problem nicht aufgefallen. Auch im Sinne der verärgerten Grundstücksbesitzer versuche man, sofern möglich, Zeit aufzuholen. So sei beispielsweise die Wochenarbeitszeit der Bauarbeiter bereits erhöht worden. Jedoch könne man an der Reihenfolge der Arbeiten ja nichts ändern: Zuerst müssten nun einmal die Kanäle verlegt werden, bevor die Straßen angelegt werden könnten, so Trollmann. Daher werden wohl Terramag und die Eigentümer unisono auf einen möglichst milden Winter hoffen.

 

Objektivität als höchstes Prinzip                                                                           13.07.2013

Manfred Eibelshäuser über seine zwölf Jahre an der Spitze des Landesrechnungshofs.

Wenn man mit Manfred Eibelshäuser über seine bisherige berufliche Tätigkeit spricht, gewinnt man sehr schnell einen Eindruck davon, auf welche Prinzipien der 59-Jährige großen Wert legt: Immer wieder fällt das Wort Unabhängigkeit. Die Betonung dieser Unabhängigkeit ist Eibelshäuser wichtig, denn zwölf Jahre lang stand er an der Spitze des Landesrechnungshofs, jenem überparteilichen Kontrollgremium, das Behörden, aber auch der Landesregierung auf die Finger klopft, wenn es ums Geldverschwenden geht.

Kosten für Bauprojekte, die überhand nehmen, Fördermittel, die unnütz oder falsch eingesetzt werden, Ineffizienz in Behörden, doppelte und damit kostspielige Strukturen in öffentlichen Krankenhäusern: All das war ein Teil des Feldes, das Manfred Eibelshäuser in den zurückliegenden zwölf Jahren beackert hat. Wobei der bescheiden auftretende Diplom-Kaufmann in diesem Zusammenhang in erster Linie seine Mitarbeiter erwähnt. Etwa 230 Fachleute arbeiten beim Landesrechnungshof in Darmstadt, dem Eibelshäuser bis Ende Juni als Präsident vorstand.

Wer sich näher damit beschäftigt, welchen Zweck, welche Aufgabe der Rechnungshof hat, dem wird schnell klar, warum dem in Hochstadt lebenden Wachenbucher die eingangs erwähnte Unabhängigkeit so wichtig ist: Es geht ihm um Glaubwürdigkeit. „Man muss dabei sein, ohne dazu zu gehören“, beschreibt es der 59-Jährige selbst. Im Grunde sei die Darmstädter Behörde vergleichbar mit einem Gericht und sei ähnlich aufgebaut. So gibt es beispielsweise auch am Landesrechnungshof verschiedene Senate. Als oberster „Richter“ handelte Eibelshäuser dann auch nach dem Maßstab „Gesetzmäßigkeit - Ordnungsmäßigkeit - Wirtschaftlichkeit“.

Dass man sich als Chef einer „Aufpasserbehörde“, die anderen auf die Finger schaut und selbigen in so manche Wunde legt, nicht nur Freunde macht, war dem Sohn einer Metzgerfamilie sicherlich schon früh klar: „Fachliche Akzeptanz ist das Höchste, was man in diesem Amt bekommen kann.“ Und die bekam er, auch die Oppositionsparteien im hessischen Landtag fanden bei der Verabschiedung des CDU-Mitglieds aus dem Amt lobende und anerkennende Worte.

Für zwölf Jahre wird der Präsident des Landesrechnungshofs vom Landtag gewählt, auf Vorschlag der Landesregierung. Eine Wiederwahl ist nicht möglich, was Eibelshäuser für richtig hält. Schließlich  sind zwölf Jahre auch eine lange Zeit, so mancher Ministerpräsident träumt davon, nur annähernd so lange in seinem Amt bleiben zu können. So überparteilich der Christdemokrat Eibelshäuser den schwarzen und schwarz-gelb geführten Landesregierungen in seiner Amtszeit gegenüberstand, so unabhängig verhielt er sich auch in Bezug auf seine Heimatstadt. Denn bei den regelmäßig vorgenommenen Überprüfungen der Kommunen konnte die Stadt Maintal natürlich nicht ausgenommen werden. So überließ er dem zuständigen Abteilungsleiter die Prüfung; erst, nachdem der Bericht an die Maintaler Stadtverwaltung abgeschickt war, bekam der Wachenbucher ihn zu sehen.

Seine Überparteilichkeit behält sich Eibelshäuser auch nach seinem Abschied vom Landesrechnungshof bei: Die aktuelle Lage des Haushalts der Stadt Maintal und beispielsweise die Diskussion um das Maintalbad will er nicht kommentieren.

Bezogen auf die allgemeine Situation vieler Kommunen läge es aber in der Natur der Sache, dass den Defiziten nur mit einer Streichung von freiwilligen Leistungen beizukommen ist. Eibelshäuser will dies allerdings nicht etwa als Plädoyer zum Beispiel für die von Bürgermeister Erhard Rohrbach anvisierte Grundsteuererhöhung verstanden wissen. Wie gesagt, vereinnahmen lässt er sich nicht.

Transparenz hält der studierte Kaufmann im Zusammenhang mit der  Etatdiskussion für wichtig: „Viele wissen nicht, was kommunale Leistungen kosten.“ So  gebe es auch nicht den einen, sondern oftmals ein ganzes Bündel an Gründen für die Verschuldung vieler Städte und Gemeinden.

Dass der Vater zweier erwachsener Töchter und Großvater zweier Enkel einmal eines der wichtigsten Ämter im Land bekleiden würde, war nicht vorherzusehen. Nach seinem Schulabschluss begann der 59-Jährige zunächst – in der Tradition der Familie stehend eine Metzgerlehre.  Nach seiner Gesellenprüfung begann er dann, an der Goethe-Universität in Frankfurt Steuer- und Wirtschaftsprüfung studieren, nebenher arbeitete er noch in der familieneigenen Metzgerei.

Nach seinem Diplom im Jahr 1979 war er anschließend an der Uni als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, bevor er 1983 in s Bundeswirtschaftsministerium nach Bonn wechselte. Zwei Jahre später ging Eibelshäuser zum Bundesrechnungshof Frankfurt, so dass er und seine Familie in Maintal wohnen bleiben konnten. Dort war er in verschiedenen Positionen 16 Jahre lang tätig, ehe er 2001 ins Amt des Präsidenten des Landesrechnungshofs berufen wurde.

Seit dem 1. Juli hat nun Walter Wallmann, der Sohn des gleichnamigen früheren Ministerpräsidenten, dieses Amt inne, und Eibelshäuser hat die Zeit, Abstand zu gewinnen. „Die Welt besteht nicht nur aus Zahlen“, sagt er selbst und widmet sich momentan seiner Familie, seinem Hund und seinem Hobby, dem Lesen. Darüber hinaus hat er noch seine Honorarprofessur an  der Frankfurter Uni inne. Regelmäßig hält er Vorlesungen zum Thema „Unternehmensüberwachung“. Die Arbeit mit den jungen Leuten, so sagt Eibelshäuser, sei sehr interessant und bringe viel.

 

Letztes Gatter in Maintal demontiert: Einst mehr als ein Nostalgieobjekt        Juli 2013

Ein Stück Maintaler Handwerksgeschichte ist vor kurzem zu Ende gegangen: Das letzte Gatter im Stadtgebiet, im früheren Zimmerei-Betrieb von Wilhelm Walzer an der Weinbergstraße, wurde abgebaut und abtransportiert. Über 60 Jahre stand es auf dem Hochstädter Gelände, unzählige Baumstämme waren dort der Länge nach in Bohlen- und Kantholzstärke zersägt worden. Noch bis in die 1990er Jahre hinein türmten sich auf dem Wiesengrundstück, Weinbergstraße 8, Stämme, um über eine Seilwinde auf den Wagen des Gatters gezogen und dann in Bohlen geschnitten zu werden - Schneidedurchgang für Schneidedurchgang, verfügte die gut 100 Jahre alte Säge doch über bloß ein einzelnes Sägeblatt. Zuletzt kam die Maschine noch bei kleineren Auftragsarbeiten zum Einsatz. Und auf Wunsch: Denn die Holzwalzen, das Keilriemensystem und das rustikale Äußere des Gatters lockten immer wieder Spaziergänger an, die sich gerne den „laufenden Betrieb“ dieses Relikts aus einem anderen Industriezeitalter aus der Nähe ansahen. Mehr als ein Nostalgieobjekt stellte das Gatter bei seiner Anschaffung und Inbetriebnahme im Jahr.1950 dar. Der Zimmereibetrieb in Hochstadt besaß es damals schon aus zweiter Hand. Er erwarb es aus Dörnigheim und bearbeitete sich mit dieser Gattersäge in den folgenden Jahrzehnten seine Stämme überwiegend selbst, zumindest solange diese Arbeit noch halbwegs mit Holzgroßhändlern Schritt halten konnte. Mit Privatleuten aus Flieden hat die Anlage nun ihre dritten Besitzer gefunden. Zu zehnt und mit Hilfe eines Radladers wurde sie schließlich abtransportiert.

 

 „Die Ringmauer war früher auch verputzt”                                                        10.08.2013

Das Ergebnis der Sanierungsarbeiten en am Narrenhaus und einem Teil der Ringmauer hat bei nicht wenigen Hochstädtern zu einer zwiespältigen Aufnahme geführt, was unter anderem auch den Leserbrief von Wilfried Seng in der vergangenen Montagausgabe belegt. Der bekannte Hochstädter Arzt Dr. Reinhard Schellmann nimmt zu Thema nun ebenfalls Stellung, um auch die Wogen ein wenig zu glätten: „Bei vielen Hochstädtern ist vor allem die großflächige Auftragung des Verputzes auf Befremden gestoßen, was für jeden, der das alte Erscheinungsbild gewohnt war, irritierend wirken musste. Wenn man aber einmal ältere Fotografien der Ringmauer betrachtet, kann man sehen, dass nicht nur das Narrenhaus, sondern auch die Ringmauer früher verputzt war. Dort, wo der Putz keinen Schutz mehr bot, kam es zwar zu einem pittoresken Bild, aber nach kurzer Zeit auch zu einer schweren Schädigung des Mauer­werks. Der Hochstädter Kalkstein ist nun einmal als Baustoff teilweise von mäßiger bis schlechter Qualität und die Westseite der Ringmauer besonders starken Wettereinflüssen ausgesetzt. So gesehen erscheint die jetzige Sanierung eher sinnvoll und für die Zweifler wird sie erträglicher werden, wenn der jetzt noch bestehende dünne Zementschleier sich mit der Zeit auflöst und die noch offenen Steinstrukturen deutlicher zu Tage treten lässt.“ Aus seinem Privatarchiv hat uns Dr. Schellmann dieses Foto zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Hochstädter Ringmauer mit Narrenhaus, wie sich um das Jahr  1910 präsentierten [Dieser Verputz war auch damals sekundär. Das Bild zeigt außerdem: Nur das Narrenhaus ist verputzt, nicht aber die Mauer. Diese wurde auch nicht nur mit einem dünnen Zementschleier überzogen, sondern ganz massiv abgedeckt].

 

Obstwiesen dienen in Maintal der Identifikation                                                           10.09.2013

Viele Besucher beim Streuobstwiesenfest in Hochstadt

Zahlreiche Gäste und Ausflügler waren am Sonntag - vor allem um die Mittagszeit - anlässlich des Streuobstwiesenfests zum malerischen Schützenhäuschen über Hochstadt gekommen, um sich bei Speis und Trank sowie guter Unterhaltung gesellig niederzulassen. Die vielen Wolken behielten ihren Regen in der ersten Tageshälfte noch für sich und sogar die Temperaturen hatten ein Einsehen und bescherten den Festgästen ideale Grade zum Beisammensitzen.

Die Streuobstwiesen um Maintal sind nicht nur was fürs Auge, sondern vor allem eine Kulturlandschaft, die dementsprechend gepflegt werden muss - von allein tut sich da nicht viel.

Dass diese Aufgabe in den vergangenen Jahren immer mehr Liebhaber gefunden hat, ist nicht zuletzt ein Verdienst des Arbeitskreises Streuobst Maintal. Seit 17 Jahren engagieren sich dort freiwillig Naturschützer und Obstfreunde dafür, die Obstwiesen rund um die vier Stadtteile wieder in ihrer Nutzung zu entdecken. „Früher kam das Vitamin C von den Apfelbäumen“, erzählte AK-Sprecher Dr. Ralf Vandamme bei einem Rundgang. „Dann kam der Supermarkt, und die Obstwiesen haben viel an Bedeutung verloren.“

Diesem Abwärtstrend will der Arbeitskreis entgegenwirken und hat das vielfach auch bereits geschafft. Die Nachfrage nach Produkten aus dem heimischen Umland ist gestiegen, genau wie das Interesse an einer Mitarbeit auf den Wiesen, und auch auf dem Fest am Sonntag waren viele Freunde und Förderer anwesend. Beim Streuobstwiesenfest wurde den Besuchern einiges geboten: Rollbraten mit Krautsalat, Hochstädter Apfelspezialitäten im Glas, Kaffee und Kuchen, aber auch viele Informationsstände rund um die Arbeit des AK Streuobst. So konnte der Gartenliebhaber seine mitgebrachten Apfelsorten bestimmen lassen, sich anhand eines Schaukastens den Querschnitt eines echten Bienenvolks ansehen und heimischen Honig mitnehmen sowie Bücher rund ums Obst und dessen Verarbeitung einkaufen, Gebrauchsgegenstände aus Holz oder großformatige Fotos von den Maintaler Wiesen und Blumen.

 

Allen Angeboten gemeinsam war, dass sie aus der Region stammen, denn der ganzheitliche Ansatz ist dem Arbeitskreis wichtig. So zeigte beispielsweise der Infostand des Integrationsbüros, wie zusammen mit Bewohnergruppen aus dem Stadtteil die Obstwiesen gepflegt und somit Menschen zum Apfelbaum gebracht werden, die ursprünglich von sehr weit her kommen. Auch die Vogelschutzgruppe hatte ihren Platz und bot Projekte an, bei denen man ein Nützlingshotel für Insekten unterstützen oder Nistkästen zusammenbauen konnte, und die kleine Ziegenherde der Umweltpädagogin Anika Hensel führte sozusagen in Echtzeit vor, wie naturgemäße Unterwuchspflege im Buschwerk unter den Obstbäumen funktioniert.

Zur Mittagsstunde gab es einen Autorenvortrag von Jörg Stier, der aus seinen Büchern las, zu späterer Stunde Musik vom Trio „TAK“ und einen satirischen Blick auf Maintals Politik vom beliebten Hochstädter Kabarettisten und „Ausscheller“ Klaus Klee. Eine Führung durch die Streuobstwiesen mit dem Schwerpunkt Speierling schloss sich dem Fest an.

Unterstützung kam auch von Kindern der Fritz-Schubert- sowie der Erich-Kästner Schule und den drei Kitas in der Wingert-, Eichendorff- und Uhlandstraße sowie vom Landfrauenverein Bischofsheim. Sie alle hatten für das Fest unentgeltlich unzählige Wollblumen gebastelt. Die bunten Borntriel steckten weithin sichtbar im Gras und wurden von den Besuchern rege „gepflückt" - der Erlös ging an den Arbeitskreis. Dieser möchte nun neue Pachtgrundstücke finden, da die Nachfrage nach Obstpflegeflächen ansteigt.

 

Trauer um eine große Maintaler Persönlichkeit                                                 10.10.2013

Der Hochstädter Unternehmer Rudolf Höhl ist gestorben

Mit Rudolf Werner Höhl ist eine große Hochstädter und damit auch Maintaler Persönlichkeit am 2. Oktober im Alter von 86 Jahren gestorben. Er hat als Erster Geschäftsführer über lange Jahre hinweg die Geschicke der Landkelterei Höhl maßgeblich geleitet und deren guten Ruf manifestiert. Zugleich blieb er immer volksnah und war in seinem Geburtsort Hochstadt fest verwurzelt.

Rudolf Werner Höhl kam am 11. Februar 1927 als Ältester von drei Söhnen zur Welt. Nach der Grundschule in Hochstadt besuchte er ab 1937 die Helmholtzschule in Frankfurt und 1943 die Brüder-GrimmSchule in Hanau, wo er ein Jahr später das Notabitur ablegte und dann zur Heimatflak eingezogen wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wiederholte -Rudolf Höhl das Abitur, besuchte anschließend die Wirtschafts-Oberschule in Frankfurt. Als Volontär ging er 1950 in die Schweiz, wo er die Kaltvergärung kennenlernte, die bis heute die Grundlage der Qualität des Hochstädter Apfelweins darstellt.

Er trat dann der väterlichen Firma in Hochstadt bei und heiratete 1952 die Fleischermeistertochter Herta Neupert. Das Paar konnte sich in den Jahren 1954, 1959 und 1963 über die Geburt ihrer drei Töchter Johanna, Martina und Susanne freuen.

Nach dem Tod seines Vaters Wilhelm Höhl 1965 wurde Rudolf Höhl schließlich Erster Geschäftsführer und übernahm mit seinen Brüdern Otto und Wilhelm die Leitung der Hochstädter Kelterei. Sein Leben hat er dem hessischen Nationalgetränk gewidmet - mit dem Ziel, dem Apfelwein seinen alten Ruhm, den er in früheren Jahren als das Volksgetränk hatte, wieder zurückzugeben. Bereits 1963 kreierte Rudolf Höhl die Marke „Blauer Bock“ nach der gleichnamigen Unterhaltungssendung des Hessischen Rundfunks. Damit war Apfelwein in ganz Deutschland in aller Munde. „Der alte Hochstädter“ (kreiert im Jahr 1968) wurde zum meistgetrunkenen Apfelwein Frankfurts.

Rudolf Höhl hat den Apfelwein und seine Heimat Hochstadt außerhalb Hessens bekannt gemacht und seine Firma im In- und Ausland vertreten. Er war außerdem viele Jahre lang Präsident der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft Keltereien e. V. Seine enge Beziehung zu Hochstadt dokumentierte Rudolf Höhl beispielsweise 1987, als er anlässlich seines 60. Geburtstags für die historische Hauptstraße Ebereschenbäume sowie die Beleuchtung für den Hochstädter Kirchturm schenkte. Im Jahr 2002 übergaben Rudolf und Otto Höhl die Leitung der Kelterei an Rudolfs Tochter Johanna Höhl und Ottos Sohn Thomas Höhl. Als Seniorchef blieb Rudolf Höhl seiner Firma bis zuletzt eng verbunden.

Das herzliche Beileid und die Anteilnahme von Redaktion und Verlag des Tagesanzeiger gelten der Familie von Rudolf Höhl. Der Gottesdienst zur Beerdigung findet am morgigen Freitag, 11. Oktober, um 10.30 Uhr in der evangelischen Kirche Hochstadt statt.

 

Anschreiben gehört zur Tagesordnung                                                                23.10.2013

Malerisch mutet die Vorstellung eines Pavillons in einer orientalischen Park- oder Palastanlage an. Ernüchternd ist jedoch die Realität in einem Kiosk. Denn der Betrieb der kleinen Buden ist für die Pächter oft ein knallharter Existenzkampf. Auch für Helga Schuster, die den Kiosk in der Hochstädter Jägerstraße fünf Jahre lang betrieb. Von 6 bis 21 Uhr. Jeden Tag. Seit Juni sind dort die Rollläden geschlossen. Für immer. „Ein Kiosk kommt für mich nicht mehr in Frage“, sagt sie. Die Chancen, dass der Hochstädter Kiosk noch einmal vermietet wird, sind aus ihrer Sicht schlecht. Keine Kosten und Mühen haben die 59-Jährige und ihr Ehemann gescheut, als sie 2008 den Kiosk mit Trinkhalle anmieteten. Sie kehrten sprichwörtlich das Innerste nach außen, verwandelten das in die Jahre gekommene Objekt in eine gemütliche Trinkhalle. Sie verscheuchten Bettler, Drogenhändler und Randalierer, zahlten jeden Monat pünktlich die Miete in Höhe von 600 Euro und erfüllten pflichtbewusst alle Auflagen. „Wir mussten beispielsweise drei separate Toiletten, für Männer, Frauen und privat, bereitstellen.“ Und das auf knapp 20 Quadratmetern Verkaufs- und Trinkhallenfläche. Boiler für die Warmwasserversorgung wurden installiert, meterweise Regale angebracht, eine Kasse erworben sowie das eine oder andere Accessoire - für die Gemütlichkeit.

Wenn sie heute nach fünf Jahren Kioskbetrieb, Bilanz zieht, fällt diese wenig rosig aus. Nicht nur finanziell. Scheinbar endlos ist die Liste der negativen Erlebnisse, die Helga Schuster während der fünf Jahre gesammelt hat. Die ersten beiden Jahre seien noch sehr schön gewesen. „Die Bude war gerade abends und am Wochenende immer voll“, berichtet die gelernte Einzelhandelskauffrau. Doch dann kam der Einschnitt. Helga Schuster akzeptierte keine „Deckel“ mehr. Zumindest nicht im bisherigen Umfang. Keine „Deckel“ bedeutet, die 59-Jährige wollte nicht mehr, dass die Gäste eine höhere Summe als 20 Euro anschreiben. 800 Euro waren schließlich in manchen Monaten ausstehend. „Und 99 Prozent derer, die anschreiben, tragen sich nicht mit dem Gedanken, die Schulden zu begleichen. Das konnte so nicht weitergehen“, berichtet sie.

Helga Schuster griff durch - und wurde beschimpft, beleidigt, bedroht, manchmal sogar mit Waffen. „Einige Gäste kamen nicht mehr. Zumindest nicht, wenn ich da war. Das hatte den Vorteil, dass ich in dieser Zeit in Kreuzworträtseln sehr fit war“, merkt sie zynisch an.

Versuche, ihr Angebot zu erweitern, scheiterten an den Konditionen möglicher Vertragspartner. „Ich wollte zum Beispiel Brötchen verkaufen. Doch der Bäcker liefert erst ab einem Umsatz von 100 Euro pro Woche. Um Werbeplakate und die Eistruhe eines namhaften Herstellers plazieren zu dürfen, ist ebenfalls ein Mindestumsatz erforderlich, den ich nie erreicht hätte“, sagt sie. Existenzkampf unter erschwerten Bedingungen.

Auch die Gewinnmargen sind überschaubar. „Der Verkauf von Bier etwa ist erst ab einem Preis von 2,50 Euro aufwärts rentabel. Wir haben ein Weizen für 1,80 Euro pro Flasche verkauft. Bei einem höheren Preis wären mir die Kunden ausgeblieben.“ Auch an Zigaretten verdiene man nichts, gerade einmal sieben Prozent. Dafür müsse man in Vorkasse treten, sagt sie. Zeitungen und Zeitschriften seien gar nicht gegangenen. Allein die Trinkhalle sicherte das Überleben - zeitweise. „Im letzten Geschäftsjahr mussten wir vom Gehalt meines Mannes drauflegen“, erinnert sich Helga Schuster. Damals stand bereits fest, dass sie den Fünf-Jahres-Vertrag nicht verlängern würde. Und auch nie wieder einen anderen Kiosk pachten würde. Zu hoch sind die Hürden. „Einem Kiosk haftet immer ein Schmuddel-Image an“, sagt sie und kann dramatische Geschichten erzählen, die dies bestätigen. Als einer ihrer Gäste einen Schlaganfall erlitt, musste sie mehrmals nach dem Rettungswagen telefonieren. „Sobald die ‚Kiosk' hören, glauben sie, ich rufe wegen eines Betrunkenen an“, berichtet sie.

„Ich würde jedem vom Betrieb eines Kiosk abraten. Das rentiert sich nicht. Es sei denn, der Kiosk befindet sich in einem Einkaufszentrum oder am Bahnhof und hat rund um die Uhr geöffnet“, lautet heute ihr Fazit. Einen leicht rückläufigen Trend zeigen auch die Zahlen des städtischen Gewerbewesens. „Derzeit werden in Maintal elf Kioske betrieben. Neue Kioske / Trinkhallen kamen in den vergangenen Jahren nicht zur Anmeldung. Zwei Kioske / Trinkhallen wurden in diesem Jahr abgemeldet und bisher nicht wieder vermietet“, informiert die Stadt. Einer davon ist jener in der Jägerstraße.

 

Leidenschaft für die Landschaft

Gemeinschaftsprojekt in der „Weidenkaute“ dient Pächtern und Natur gleichermaßen

Die Stadt Maintal hat in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis (AK) Streuobst Maintal und dem Landschaftspflegeverband (LPV) des Main-Kinzig-Kreises ein Projekt ins Leben gerufen, welches ermöglichen soll, alte Obstbaumbestände sowie neu angelegte Streuobstflächen in der „Weidenkaute“ in Hochstadt nachhaltig zu pflegen und in Nutzung zu halten. Der Maintaler Ingo Lotz engagiert sich seit einiger Zeit als Landschaftspfleger und konnte beispielsweise auf den besonders schwierig zu bewirtschaftenden Flächen die Ziegenbeweidung wieder aufnehmen.

Die Grundstücke in der „Weidenkaute“ gehören der Stadt Maintal. Es wurde eine Reihe neuer Pächter gefunden, die Interesse an einer Bewirtschaftung eines Obstgrundstücks gezeigt hatten. Sie alle erhalten Beratung und praktische Unterstützung bei der Pflege ihrer Flächen. Die Umweltpädagogin Anika Hensel wurde dabei als Koordinatorin eingesetzt und kümmert sich um die Anliegen der Grundstückspächter sowie um die Anforderungen der Landschaftspflege einerseits und der Stadt Maintal andererseits.

Der Landschaftspflegeverband hat bei der Konzeptionierung des Projekts vom Umweltfonds der Firma Fraport profitiert, die sich mit einem umfangreichen Spenden- und Sponsoring-Programm für gemeinnützige Zwecke engagiert. Seit der Gründung des Umweltfonds 1997 wurde dem Landschaftspflegeverband schon manche finanzielle Hilfe bei der Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Landschaftspflege zuteil. Projekte zu den Themen „Umweltpädagogik“, „Biodiversität" und „Landschaftserhalt“ konnten so zu aller Nutzen umgesetzt werden, wie eben auch in diesem konkreten jüngsten Projekt in Maintal.

Der Maintaler Ingo Lotz arbeitet seit einiger Zeit in diesem Projekt als Landschaftspfleger. Er selbst erlangte Kenntnis von den Zusammenhängen, wie er als Pächter eines Obstgrundstücks zu einer Infoveranstaltung der Stadt Maintal eingeladen war. Seitdem ist er gemeinsam mit seiner Frau sehr aktiv, sich ein zusätzliches berufliches Standbein aufzubauen. Dank der vorbildlichen Unterstützung durch die Stadt Maintal, die Ingo Lotz immer wieder betont, namentlich Ralf Sachtleber und Freia Klinkert-Reuschling konnte beispielsweise die Ziegenbeweidung auf den besonders schwierig zu bewirtschaftenden Flächen wieder aufgenommen werden.

Zudem konnte der Maintaler die baumbestandenen Flächen mit besonders kleinem Geräten bewirtschaften,  so dass die Heuernte in diesem Jahr erstmals in Minirundballen landete. Diese haben einen Durchmesser von 70 Zentimetern und wiegen maximal 30 bis 40 Kilogramm und sind damit besonders für kleinere Reiterhöfe in der Umgebung von Interesse. „Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die durch Herbstzeitlose und Jakob-Kreuzkraut verunreinigten Flächen dreimal jährlich gemulcht werden, das heißt: das gehäckselte Material verbleibt auf der Fläche. Da beide Pflanzen für Nutztiere giftig sind, können sie in keiner Form als Futter verwendet werden. Durch das regelmäßige Mulchen werden die Vorkommen verschwinden, so dass die Mahd wieder als Futter oder die Fläche direkt durch Beweidung genutzt werden können“, berichte der Landschaftspflegeverband.

Das Projekt hat Modellcharakter. Es unter stützt Eigentümer von Grundstücken der oft aufwendigen Pflege von Streuobstbeständen einerseits, stellt andererseits die Grundlage zur Nachhaltigkeit her, di für den Erhalt einer bestehenden Kulturlandschaft unerlässlich ist. Man hofft, auf längere Sicht eine weitere Schiene befahren zu können in Richtung Direktvermarktung und regionale Vielfalt. „Diese Konzept könnte aufgehen, dann nämlich wenn der Verkauf von Minirundballen anläuft und die Vermarktung von Ziegenprodukten sowie natürlich von Obst und allen Produkten, die sich daraus herleiten, von Stöffche bis zum Tafelobst“,  ist der Landschaftspflegeverband überzeugt [Die Flächen sind nicht besonders schwierig zu bearbeiten, denn sie sind völlig eben. Die einzige Schwierigkeit ist, daß sie mit Bäumen bestanden sind. Aber das war schon immer so und die Hochstädter  konnten sie ganz üblich nutzen durch zweimaliges Mähen].

 

Café im Gemeindehaus erweitert Öffnungszeiten                                                           25.10.2013

Ab November stehen die Türen an drei Tagen die Woche offen

Es wird gerne besucht, das kleine Café, das seit kurzem im Anbau des Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt, Wallgraben 4, seine Türen geöffnet hat. Auf vielfachen Wunsch der Besucher kann man ab November auch sonntags dort einkehren. An Werktagen wird das Café ab November dienstags und donnerstags geöffnet sein. Neben unterschiedlichen Kaffee- und Teespezialitäten werden selbstgebackene Kuchen angeboten und natürlich kalte Getränke.

Das Café soll ein Treffpunkt sein, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Eine gute Gelegenheit wäre beispielsweise jeder zweite Donnerstag, an dem sich die Damen der Frauenhilfe von 15 bis 17 Uhr im Café treffen, um gemeinsam Handarbeiten anzufertigen. Die Gruppe ist immer offen für Interessierte und es können im Café auch gerne Wollspenden für die Frauenhilfe abgegeben werden.

Ab Sonntag, 24. November, wird außerdem eine Fotoausstellung in den Räumen zu sehen sein, die das Miteinander zwischen den Generationen beleuchtet: Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern im Laufe der Zeit, vor allem, wenn die Eltern hilfsbedürftig werden? Nicht zuletzt wartet der „Eine-Welt-Laden“ im Café mit fair gehandelten Waren aus aller Welt und heimischen Produkten auf. Das Café ist ab 3. November immer sonntags, dienstags und donnerstags von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet, am Montag, 28. Oktober, von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet und am Dienstag, 29. Oktober, von 11 bis 17 Uhr.

 

Wieder „Dach über dem Kopf“                                                                             28.10.2013

Neues Vereinsheim des FCH eingeweiht - Auszeichnungen für verdiente Mitglieder.

Gleich mehrfachen Grund zum Feiern hatte am Samstag der 1. FC Hochstadt (FCH). Zum einen wurde das kürzlich fertiggestellte, neue Vereinsheim offiziell eingeweiht, zum anderen erhielt Bernd Pistor, der Abteilungsleiter „Alte Herren“ des Gruppenligisten, aus den Händen des Landrats Erich Pipa den Landesehrenbrief, die höchste Auszeichnung für Menschen im Ehrenamt des Landes Hessen. Anschließend wurde ein „Urgestein“ und „Mann für alle Fälle“ des Vereins mit dem Titel „Ehrenmitglied“ ausgezeichnet, eine nach Worten des Vereinsvorsitzenden Manfred Maier äußerst selten vergebene Anerkennung: Hartmut Koch. Den Reigen der Ehrungen beendete schließlich die Vergabe der Goldenen Ehrennadel des FCH an Maier selbst sowie an seine Gattin Gudrun Maier.

Klar, dass bei so vielen Würdigungen auch prächtig gefeiert werden durfte. Und neben den zahlreichen Mitgliedern und Fans, welche die dezenten Sonnenstrahlen auf der Terrasse bei fetziger Musik des Posaunenchors Hochstadt oder die Gemütlichkeit im neuen Vereinsheim genossen, hatten sich auch Maintals Bürgermeister Erhard Rohrbach und Altlandrat Karl Eyerkaufer zum Feiern eingefunden. Kein Wunder, dass jener auch die Laudatio für Maier übernahm, denn Eyerkaufer war selbst einige Jahre lang FCH-Vorsitzender und gehört dem Verein seit vielen Jahrzehnten an. Die Chancen für Maier, dies zu übertrumpfen, stehen allerdings nicht schlecht, denn er übt den Vorsitz seit dem Jahr 2002 aus, wurde kürzlich erst wiedergewählt und kann es, bleibt er laut Eyerkaufer „noch ein paar Jährchen bei der Stange“, dann „zum längstgedienten Vorsitzenden in der Nachkriegsgeschichte des FCH bringen“. Bereits 1992 habe er als damaliger Jugendleiter für zahlreiche Aufstiege in A-, B- und C-Jugend gesorgt. In seiner Ägide als Vorsitzender gelang - im Jahr 2007 - auch der Durchbruch der ersten Mannschaft in die Gruppenliga.

Bereits seit 1960 im Verein, hat ein anderer nach den Worten Maiers „alle Sparten durch­laufen und sich voll und ganz für die Belange des FCH eingesetzt“: Hartmut Koch. Er sei „hochbelastbar, und keine Arbeit ist ihm zu viel“. Das führte schließlich zur Vergabe des Titels „Ehrenmitglied“ an Koch. Und der Landesehrenbrief für Bernd Pistor geht zurück auf eine Initiative dreier FCH-Mitglieder Helmut Stein, Karl Eyerkaufer und Manfred Wilfert. Sie hatten die „gute Seele des Vereins“ für den Titel bei der Hessischen Landesregierung vorgeschlagen. Ministerpräsident Volker Bouffier erhörte sie und unterzeichnete die Urkunde, welche Landrat Erich Pipa übergab.

Pistor ist seit mehr als 30 Jahren im Gesamtvorstand des FCH, leitet seit 1980 die „Alten Herren“, agiert laut Pipa „als fleißiger Helfer bei allen Festen des Vereins, organisiert die Spiele der ,Alten Herren' und wäscht sogar nebenbei die Trikots“. Doch Pistor leistet, gemeinsam mit seiner Frau Helga, noch einen ganz anderen, besonderen Ehrendienst. Über 20 Jahre lang, von 1990 bis 2010, war er federführend im Elternbeirat der „Steinheimer Werkstätten“, welche unter dem Dach des Behindertenwerks Main-Kinzig Menschen mit Beeinträchtigungen Ausbildung und Arbeit verschaffen, tätig.

Sicherlich als beliebtester Gast jedoch war Pipa zu werten: Er hatte nicht nur anerkennende Worte, sondern auch Geld dabei. Genauer: einen Scheck über 12.500 Euro, welche einen Gutteil der Fördermittel des Landkreises für den Bau und die energetische Ertüchtigung des solargedeckten Vereinsheims ausmachen. Das steht schmuck da, auf einer extradicken Bodenplatte, wie Maier kundtat, und in das die Vereinsmitglieder „über 2000 Stunden an Eigenleistung investiert haben“. Flotte Rechnung Pipas: „Ein Handwerksbetrieb verlangt gut und gerne 40 Euro die Stunde, also stellen Sie ihrem Bürgermeister mal schnell 80.000 Euro in Rechnung".

Das Stadtoberhaupt reagierte ähnlich humorvoll. Doch für die vielen fleißigen Helfer des Vereins wird es eine deftige Anerkennung geben; wenngleich nicht in Geldform. Im Frühjahr soll ein „Dankeschön-Abend“ veranstaltet werden. Dann soll nämlich auch die Umkleide, die sich zur Zeit noch in der Sanierung befindet, fertig gestellt sein. Und wohl auch der Blitzschutz am Vereinsheim, der Außenputz der Umkleide, die Brandmeldeanlage: „Wir haben noch eine ganze Menge Arbeit vor uns“, konstatierte Maier.

 

Hochstadt gestern und heute                                                                                16.11.2013

Reinhard Schellmann präsentiert nähere Geschichte des Stadtteils mit vielen Bildern

Ein ausgesprochen interessantes Buch über die Entwicklung Hochstadts in den vergangenen 100 Jahren mit zahlreichen - zum Teil kaum bekannten - Fotos hat der Hochstädter Arzt Dr. Reinhard Schellmann herausgegeben. Das 280 Seiten starke Werk „Hochstadt in alten und neuen Bildern“ ist direkt über die Hausarztpraxis in der Ringstraße Süd 33 in Hochstadt, Telefon (0 61 81) 4 72 22, zu beziehen.

Unter anderem sind in dem Buch Hochstädter Straßen auf Fotografien aus den unterschiedlichsten Jahren zu sehen, was deren Veränderung über die Jahrzehnte hinweg sehr schön dokumentiert. Reinhard Schellmann präsentiert aber ebenso Bilder aus dem Alltag der Menschen einst und jetzt. Besonders interessant sind dabei die historischen Bilder beispielsweise aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Zu sehen sind dabei unter anderem die Familien Möbus und Schmidt, die Soldaten bei sich einquartiert hatten.

Nach dem Vorwort von Dr. Schellmann wird der Leser zunächst über die Entstehungsgeschichte Hochstadts und vorgeschichtliche Funde informiert. Unter anderem folgt dann ein Bilderzyklus über die Hochstädter Ringmauer, ehe die verschiedenen Straßenzüge aus den unterschiedlichen Blickwinkeln gezeigt werden.

Hochstädter Besonderheiten und Schwerpunkte des Lebens im heutigen Stadtteil gliedern sich in die Themen „Wasserversorgung“, „Weinbau“, „Apfelwein“, Schützenhäuschen“, „Wirtschaften und Keltereien“ und „Kerb“. Es folgen Bilder von Hochstädter Einwohnern und Familien, denen sich die Themenkomplexe „Landwirtschaft“, „Berufe“, „Vereine“ und „Festzüge“ anschließen.

Im Kapitel „Umgebung“ erfährt der Leser unter anderem, dass es einmal ein Wasserwerk in Hochstadt gegeben hat, das im Jahr 1926 erbaut wurde. Das wurde mittlerweile längst abgerissen. Leider ist unter dem Foto nicht vermerkt, wann es entstanden ist. Kleidung und Frisuren der vier Jungen, die auf dem Wasserwerk sitzen, lassen etwa auf die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts schließen.

Auf die Geschichte Hochstadts geht der Autor außerdem bezüglich der Komplexe „Kirche, Reformation“, „Kirchliche Feiern“, „Schule“ und „Jüdische Gemeinde“ ein, Bei letzterem Thema erwähnt der Autor auch die 1938 von SA-Leuten zerstörte Synagoge, von der Reinhard Schellmann aber leider kein Bild zur Verfügung stand. Dafür hat er selbst im Jahr 2008 ein Foto vom ehemaligen Standort in der Hauptstraße 43 gemacht. Im Übrigen stammen alle in dem Buch zu sehenden Bilder, die nach 1974 entstanden sind, vom Autor selbst.

Laut Reinhard Schellmann seien die Fotografien in seinem Werk mit wenigen Ausnahmen noch nicht veröffentlicht worden. „Den Grundstock bilden die Fotoarbeiten von Wilhelm Daubert, der von 1868 bis 1949 in Hochstadt lebte. Neben seiner Tätigkeit als Postvorsteher und mit dem Verkauf von Tabakwaren betätigte er sich seit 1910 als begeisterter Fotograf. Mit seiner Plattenkamera nahm er viele Bilder auf, die das Leben im Ort und der Umgebung festhielten“, berichtet der Herausgeber im Vorwort. Die Fotos, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, stammen vor allem von Ernst Röder und Heinz Müller. Viele Fotos, so Schellmann, ließen sich zeitlich und bezüglich der Urheberschaft nicht mehr sicher zuordnen. Wo das Entstehungsjahr bekannt ist, hat er es in Klammern unter die Fotos gesetzt.

Selbst mancher Hochstädter, der sein Leben lang dort gelebt hat, wird Dr. Schellmann sicher zustimmen, wenn er schreibt: „Beim Betrachten der Bilder wird mancher, der Hochstadt gut zu kennen glaubte, das eine oder andere finden, was ihm bisher noch nicht aufgefallen war.“

Gut war auch die Entscheidung, vor allem die - zum Teil sehr eindringlichen - Fotografien für sich sprechen zu lassen, entsprechend hielt der Hochstädter die Texte bewusst kurz.

„Hochstadt in alten und neuen Bildern“ ist ein Buch, das man ohne Einschränkungen sowohl den „echten“ Hochstädtern als auch jenen, die erst ein paar Jahre dort leben oder gar absolute Neubürger sind, empfehlen kann. Dr. Reinhard Schellmann sei an dieser Stelle ein großer Dank für seine vorzügliche Arbeit ausgesprochen.

 

Träume auf der Streuobstwiese                                                                            14.12.2013

Ingo Lotz bewirtschaftet zehn Hektar und würde das Hobby gern zum Beruf machen

„Das Projekt ,Weidenkaute' umfasst mehr als die reine Bewirtschaftung von Streuobstflächen. Es bietet überdies eine Alternative zur Hektik im beruflichen Alltag, gerade auch für Familien mit Kindern“, schreibt der Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Kinzig-Kreis. Sehr engagiert auf den Hochstädter Obstwiesen ist Ingo Lotz.

Ingo Lotz ist ein Mann der Tat. Und er tut viel. Er ist ein Beweis dafür, dass „viel Arbeit“ nicht gleichbedeutend ist mit „viel Stress“. Als Berufskraftfahrer ist er eigentlich ausgelastet, aber er kümmert sich außerdem um die Pflege von Wiesengrundstücken an der Weidenkaute und seit Mai dieses Jahres um sechs quirlige Ziegen. Dabei strahlt er. Das ist eine Arbeit, die er gerne macht. So gerne, dass er davon träumt, sie einmal als haupterwerbliches Standbein ausbauen zu können.

Diesen Traum träumt er gemeinsam mit Frau Silke. Damit liegt das junge Paar durchaus im Trend der Zeit. Wer die Zeitschriftenregale anschaut, weiß, dass die auflagenstärksten Publikationen derzeit Hochglanzmagazine sind, die vom Landleben satte Bilder malen, voller Idylle und Beschaulichkeit, abseits von Lärm und Betriebsamkeit. Man orientiert sich wieder an naturnahen Produkten, preist die Natürlichkeit und richtet den Blick sehnsüchtig auf das kleine Glück einer Mußestunde unter einem blühenden Apfelbaum.

Tatsächlich ist das Projekt „Weidenkaute“ in erster Linie für Familien mit Kindern interessant, die gerne von der Stadt eine eher bescheidene Fläche zwischen 500 und 700 Quadratmetern pachten. Von der Arbeit her ist es überschaubar, denn die Fläche kann man notfalls mit einem Rasenmäher bewältigen. Vielen geht es auch in erster Linie nicht um die Selbstversorgung mit Obst, sondern um eine Möglichkeit zum Freizeitausgleich, sich emotional an die Natur zu binden, die Freizeit bewusst zu gestalten, sich zu erden. So ist es aber bei Ingo Lotz nicht. Jedenfalls nicht nur. Er muss wirklich viel leisten, um die stattliche Gesamtfläche von rund zehn Hektar, die er für die Stadt Maintal und den Landschaftspflegeverband pflegt, bewältigen zu können.

Dazu wurde einiges an Gerät angeschafft wie ein kleiner Traktor und ein Mulcher, mit denen er auch mobile Einsätze fahren und weiter entfernt gelegene Flächen bearbeiten kann. Als neue Aufgabe würde er gerne Gräben und Straßenränder in An griff nehmen, überhaupt diese Arbeit erweitern, damit- wie Ingo Lotz selbst sagt - „das Hobby Beruf werden kann“, denn Berufung sei es ohnehin.

Im Traum der Lotzens kommen auch Hühner vor, die zur Zeit allerdings noch Zukunftsmusik bleiben müssen. Zunächst soll eine größere Bleibe gefunden werden. die Menschen, Tieren und Maschinen ausreichend Platz bietet. Augenblicklich fahren sie zweimal täglich raus, um nach den Ziegen zu sehen. Für den Start als Tierhalter war die Patenschaft mit Anika Hensel besonders wichtig, aus deren Stall die Tiere stammen. Da wurde viel Starthilfe geleistet - von praktischen Tipps über Pflege und Haltung, über Heumachen bis hin zu verwaltungstechnischen Fragen wie Anmelden der Tiere, Einholen von Genehmigungen und vieles andere mehr.

Anika Hensel, die für den Landschaftspflegeverband als ehrenamtliche Grundstückslotsin tätig ist, bestätigt die neue Entwicklung für die Weidenkaute. Sie vermittelt zwischen denjenigen, die ein Grundstück vergeben und denen, die eines suchen. „Zurück zur Natur“ steht da auf vielen Fahnen, vor allem bei Familien mit Kindern.

Da ist die Rechnung im Rathaus Maintal aufgegangen und die Umweltbeauftragten dürfen sich freuen: So steht Maintal eine buchstäblich blühende Zukunft bevor und Ingo Lotz und seine Frau Silke werden ein Vorbild geben für alternative Lebensmodelle. Die Ziegen indes interessiert das nicht. Die Ausbrecherkönigin unter ihnen interessiert nur eines: „Wie komme ich trotz Zaun und Pfahlschutz an etwas möglichst Leckeres zu essen?“ Für Maintaler Bürger allerdings kann die Antwort ganz einfach lauten: Grundstück an der Weidenkaute pachten, Obstbaum pflegen, leckere Äpfel ernten. Nähere Informationen - auch zu ähnlichen Projekten - gibt es über den Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis, Telefon (0 60 59) 90 66 88, E-Mail-Adresse info@ lpv-mkk.de.

 

Café ist ein Ort der Begegnung                                                                             23.12.2013

Kirchencafe im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt stößt auf positive Resonanz.

Die Atmosphäre ist heimelig. Die Sitzbereiche laden zum Verweilen ein, es duftet nach aromatischem Kaffee und frisch gebackenem Kuchen. In den Regalen sorgen verschiedene Produkte aus fairem Handel sowie kreative Handarbeiten für dekorative Akzente. Idealer könnten die Rahmenbedingungen für einen gemütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen nicht sein. Und so erfreut sich das Kirchencafé im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt hervorragender Resonanz.

Das Café entstand im Zuge des Ausbaus der ehemaligen Hausmeisterwohnung. Im Frühjahr hatten Gemeindemitglieder ehrenamtlich zu Hammer und Farbe gegriffen, um den Komplex neu zu gestalten. Mittlerweile befinden sich dort das Gemeindebüro, der Eine-Welt-Laden sowie das Kirchencafé. Dienstags, donnerstags und sonntags ist es von 14.30 bis 17.30 Uhr

geöffnet, und wer in dieser Zeit einen Blick durch die großen Fensterfronten in das Innere wirft, findet die Tische fast immer besetzt vor.

Die Zutaten für dieses Erfolgsrezept sind vielseitig. Doch die wichtigste Grundlage ist die Begeisterung der ehrenamtlich engagierten Gemeindemitglieder, die das Café betreiben. „Die Dienste werden mir regelrecht aus der Hand gerissen“, sagt Andrea Reinhardt, die die Federführung für die organisatorischen Abläufe übernommen hat. 50 Frauen und Männer habe sie auf ihrer Liste für Dienste im Service und das Kuchenbacken stehen. Schließlich gibt es immer zwei hausgemachte Kuchen zur Auswahl. Dabei übertreffen sich die Bäckerinnen selbst. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute so engagiert sind“, ist Andrea Reinhardt selbst erstaunt von diesem großen Interesse.

Auch im Hintergrund wirken Gemeindemitglieder, um das Kirchencafé - so auch der vorläufige offizielle Name - zu einem attraktiven Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen zu machen. Weitere Aktive kümmern sich beispielsweise um die Dekoration, die Finanzen, die Einkäufe für den Eine-Welt-Laden und die Dekoration des kleinen Bads, das bereits in frischen Farben erstrahlt. 40 Interessenten kamen auf Einladung von Pfarrer Uwe Rau zu einem ersten Treffen. Neben dem Willen, sich zu engagieren, brachten sie auch zahlreiche Ideen mit. „Das Schöne ist, dass hier jeder die Möglichkeit hat, sich einzubringen. Dabei machen wir keine starren Vorgaben. Stattdessen soll sich jeder in den was er tut, auch wiederfinden können“, betont Andrea Reinhardt.

Viele Wünsche gab es vor allem hinsichtlich der Öffnungszeiten. „Besonders der Abend wurde stark nachgefragt, doch fehlte es in diesen Stunden an Bereitschaft Dienste zu übernehmen. Daher war da Café zunächst montags und dienstags an den Nachmittagen geöffnet. Mittlerweilt haben wir die Öffnungszeiten der Nachfrage angepasst, sodass wir nun Dienstag- Donnerstag- und Sonntagnachmittag die Türen öffnen“, berichtet Uwe Rau. Und wenn die Türen erst einmal offen sind dann ist auch immer etwas los, vor allen sonntags. „Schließlich gibt es nur hier Weihnachtsplätzchen, den guten Quarkstollen und leckere Kuchen“, sagt Renate Farr, die ebenfalls ehrenamtlich im Café tätig ist. Daneben bietet die breitgefächerte Auswahl an Produkten aus fairem Handel sowie von regionalen Erzeugern, die Grußkarten und christliche Literatur sowie die Handarbeiten des evangelischen Frauenkreises, der sich donnerstags im Café trifft, die Möglichkeit, kleine Präsente zu erwerben.

Vor allem aber ist das Café eine Begegnungsstätte, in der sich Menschen  unterschiedlicher Coleur treffen, um Kaffee zu trinken, ein Stück Kuchen zu genießen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Weil die Preise zivil sind, könnten sich auch ältere Menschen mit kleiner Rente den Besuch des Cafés leisten, freut sich Andrea Reinhardt.

Auch zwischen den Jahren ist das Kirchencafé geöffnet, nur an den Feiertagen ist geschlossen. Eine Wunsch für das neue Jahr hat Pfarrer Uwe Rau auch schon: „Ich wünsche mir, dass die Besucher weiterhin so konstant ins Kirchencafe kommen und uns positive Rückmeldungen geben. Und wenn das Frühjahr kommt, können wir vielleicht Sitzgruppen auf der Terrasse anbieten“, blickt er voraus.

Wer sich ebenfalls für die Arbeit im Café interessiert, kann sich an Andrea Reinhardt unter der Telefonnummer (0 6181) 49 57 84 wenden.

 

2014

 

Flutlichtmast stellt Gefahr dar

TÜV sperrt Hartplatz des FC Hochstadt - Kein Schaden, Grund ist baulicher Mangel.

Wäre derzeit regulärer Spielbetrieb, dann hätte der FC Hochstadt in der Tat ein Problem: Wie der Tagesanzeiger gestern erfuhr, wurde der große Hartplatz des Fußballvereins bis auf weiteres gesperrt. Grund für die Maßnahme ist ein Flutlichtmast, der durch seine baulichen Gegebenheiten eventuell zu einer Gefahr für Spieler und Zuschauer werden könnte. Die Sperrung wurde noch im alten Jahr ausgesprochen, wie Manfred Maier, der Erste Vorsitzende des FC Hochstadt, auf Nachfrage mitteilt. Im Rathaus sei man an der Sache dran, versichert Bürgermeister Erhard Rohrbach auf Rückfrage. Im vergangenen Jahr habe eine routinemäßige Begehung der Hochstädter Spielanlage durch den TÜV stattgefunden, erläutert das Stadtoberhaupt.

Dabei sei an einem der Flutlichtmasten ein Mangel festgestellt worden. So sei an diesem die Öffnung am unteren Ende des Masts, die in den Schacht im Boden führt und durch welche die Kabel für die Beleuchtung geführt werden, zu groß. Dadurch, so die Prüfer des TÜV in ihrem Urteil, könne der betreffende Mast unter Umständen zu einer Gefahr für in der Nähe befindliche Personen werden.

Um die Stabilität zu erhöhen, werde laut Rohrbach nun geprüft, inwieweit die Öffnung in Richtung Schacht durch Schweißarbeiten verkleinert werden kann. Sollte dies nicht möglich sein, müsste der Mast wohl ausgetauscht werden, was nach Schätzung des Bürgermeisters einen finanziellen Posten von etwa 5.000 Euro ausmachen würde. Die Kosten müsste die Stadt stemmen und nicht der Fußballverein. Denn die Flutlichtmasten liegen ebenso wie die gesamten Sportanlagen und ihre darauf befindlichen Gebäude im Verantwortungsbereich der Stadt Maintal. Genauer gesagt, sind sie seit 1. Januar Teil des Aufgabengebiets der städtischen Gebäudeverwaltung, nachdem sie zuvor im Bereich des früheren Fachdiensts Sport und Freizeit angesiedelt waren. Wie Rohrbach betont, liege bei dem Mast kein baulicher Schaden, wie zum Beispiel durch Rost, vor. Vielmehr erfülle er nicht die derzeit gültigen Standards, die der TÜV vorgibt.

Wie lange es nun dauert, bis der Mangel behoben ist, sei derzeit noch nicht absehbar, so der Bürgermeister, aber in der kommenden oder in der Folgewoche wisse man mehr. FCH-Vor­sitzender Maier bleibt in der Sache gelassen: Bedingt durch die Winterpause findet aktuell sowieso kein Spiel- und Trainingsbetrieb auf dem Hartplatz statt. Aber: Am 23. Januar starten die Hochstädter Kicker in die Rückrundenvorbereitung. Sollte der Platz dann immer noch gesperrt sein, würde es eng werden. Denn der. Rasenplatz wird zwecks Schonung im Winter nicht benutzt. Daher stünden dann für die Senioren- sowie sämtliche Jugendteams nur der große, momentan gesperrte sowie ein weiterer kleiner Hartplatz zur Verfügung.

 

TV Hochstadt hat nun zentrale Anlaufstelle                                                        13.01.2014

Büro im Gemeindehaus mit Neujahrsempfang eingeweiht

In seiner über 126-jährigen Geschichte hatte der Turnverein Hochstadt (TVH) bisher noch nie eine zentrale Anlaufstelle in Form einer Geschäftsstelle. Der Vorstand hatte die Vereinsunterlagen zu Hause und die Mitglieder riefen die Verantwortlichen des TVH privat an. Dies gehört nun aber der Vergangenheit an Im Rahmen eines Neujahrsempfangs weihte der Hochstädter Turnverein am Samstagnachmittag seine neue und damit erste Geschäftsstelle im evangelischen Gemeindehaus, Wallgraben 4, ein.

„Ich freue mich, dass so viele zu unserem Neujahrsempfang und zur Vorstellung unseres neuen Büros hier im evangelischen Gemeindehaus gekommen sind. Und ich möchte mich bei der evangelischen Kirchengemeinde bedanken, dass sie uns diese Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat. Wir hoffen jetzt, dass die neue Geschäftsstelle von unseren Mitgliedern genutzt und zu einer zentralen Anlaufstelle bei Fragen zum TV Hochstadt wird. Dort können nun auch die Stempel für die Krankenkassenbonushefte abgeholt werden“, zeigte sich

Erste Vorsitzende Ina Mechthold sehr zufrieden über den guten Zuspruch beim Neujahrsempfang und über das Entgegenkommen der Kirchengemeinde, dem rund 720 Mitglieder starken Turnverein das Büro zur Verfügung zu stellen. Dies war möglich geworden, weil im Zuge des Ausbaus des Gemeindehauses die Kirchengemeinde ihren Verwaltungsbereich in den neuen vorderen Teil des Gebäudes verlagert hat. In dem Raum, in dem nun die TVH-Geschäftsstelle Platz gefunden hat, hatte früher der Hausmeister seine Anlaufstelle, informierte Ina  Mecht­hold im Gespräch mit dem Tagesanzeiger. „Es wurde Zeit, dass wir nun eine Geschäftsstelle haben und Unterlagen des Vereins nicht mehr verteilt bei den Mitgliedern des Vorstands und im Keller des Bürgerhauses untergebracht sind. Jetzt haben wir diese zentrale Anlaufstelle, in welcher der Vorstand auch arbeiten kann. Wir schauen nun, wie die Geschäftszeiten angenommen werden. Zunächst hat das Büro für die Mitglieder immer dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Zudem haben wir eine Telefonnummer, bei

der ein Anrufbeantworter geschaltet ist, wenn die Geschäftsstelle nicht besetzt ist. Die Nummer lautet (0 61 81) 4 23 94 50“, berichtete die Erste Vorsitzende über die wichtigsten Neuerungen.

Bei den zum Neujahrsempfang erschienenen Mitgliedern stieß die Geschäftsstelle auf ein sehr positives Echo. Dies und die zukünftige personelle Aufstellung waren dann auch die zentralen Themen bei den Gesprächen bei Sekt, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Denn Ina Mechthold und Kassiererin Ursula Aurbek bekräftigten nochmals ihre Entscheidung, nicht mehr für den Vorstand des TVH zu kandidieren. Bisher, so Ina Mechthold, hätten sich noch keine Bewerber für die beiden vakanten Positionen gefunden. Deshalb ergeht jetzt noch einmal der Appell an die TVH-Mitglieder, sich zu engagieren. Wer an der Mitarbeit im Vorstand interessiert ist, kann sich ab sofort unter der Telefonnummer der neuen Geschäftsstelle melden. Nähere Informationen zum TV Hochstadt gibt es auch im Internet. www.tvhochstadt.de

 

Für Hochstadt ist eine dritte Kindertagesstätte geplant                                    15.01.2017

Neubauvorhaben steht und fällt mit Haushaltsgenehmigung

Hochstadt wächst. Grund sind die beiden Neubaugebiete am östlichen Rand des Stadtteils. Während die Bauprojekte auf dem ehemaligen Höhl-Gelände beinahe abgeschlossen sind, gehen im Baugebiet „Am Weides“ die Erschließungsarbeiten weiter voran. Vor allem für junge Familien sind die beiden Hochstädter Neubauareale attraktive Wohngebiete. Damit einher geht ein steigender Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder. Deshalb plant die Stadt Maintal den Bau einer dritten Kindertagesstätte in Hochstadt. Denn schon jetzt ist absehbar, dass das Kinderzentrum Hochstadt den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen nicht mehr wird decken können.

„Bis zur Eröffnung einer neuen Kindertagesstätte in Hochstadt Anfang 2016 werden zur Erweiterung des Kinderzentrums Hochstadt Container angemietet“, heißt es im Haushaltsplan.

Die Planungskosten für die neue Kita in Höhe von 150.000 Euro sind für das laufende Jahr bereits veranschlagt. Der Ausbau selbst soll 2015 erfolgen. Dafür sind Investitionskosten von 1,5 Millionen Euro vorgesehen, eine Fertigbauweise zugrunde gelegt. „Geplant ist eine Einrichtung mit vier altersgemischten Gruppen“, teilte Bürgermeister Erhard Rohrbach gestern auf Nachfrage des Tagesanzeiger mit. Grund für eine weitere Kita in Hochstadt sei der höhere Bedarf an Betreuungsplätzen durch die beiden Neubaugebiete. Eine Bedarfsermittlung bei den Bewohnern des Höhl-Gebiets beziehungsweise den potentiellen Neubürgern, die „Am Weides“ wohnen werden, erfolgte nach Auskunft von Erhard Rohrbach bereits im vergangenen Jahr. Zu einem möglichen Standort wollte sich das Stadtoberhaupt zum aktuellen Zeitpunkt nicht näher äußern. Nur so viel: „Wir haben verschiedene Standorte im Auge“, hieß es aus dem Rathaus.

Allerdings steht das Neubauprojekt auf wackeligen Füßen. Und zwar auf äußerst wackeligen. Grund ist der Haushaltsentwurf für das laufende Jahr. Weil die Mehrheit der Stadtverordneten in der Dezember-Sitzung einen defizitären Haushaltsplan beschlossen hat, sieht Erhard Rohrbach kaum Chancen auf eine Genehmigung des Zahlenwerks durch die Kommunalaufsicht, also den Landrat des MainKinzig-Kreises Erich Pipa (SPD). Sollte dieser den Haushalt für 2014 ablehnen, wäre dies zunächst auch eine Absage an die geplanten Investitionen der Stadt.

Derzeit gibt es in Hochstadt das Kinderzentrum Hochstadt sowie die Kita Moosburger Weg, die im Zuge der Bebauung des Klingseegeländes im Jahr 2002 errichtet wurde. Zwar seien die Wartelisten für die beiden Einrichtungen zur Zeit abgearbeitet, so Erhard Rohrbach, doch einige Kinder aus Hochstadt würden die städtische Kita (Kinder-Kunst-Haus) in der Kilianstädter Straße in Wachenbuchen besuchen. Dort läuft aktuell der U 3-Ausbau für den kleinsten Maintaler Stadtteil. 14 Plätze stehen den Jungen und Mädchen unter drei Jahren ab Frühjahr dieses Jahres zur Verfügung. Danach werden im Familienzentrum Schillerstraße in Bischofsheim sowie in der Kita Vilbeler Straße in Dörnigheim weitere U 3-Plätze geschaffen.

 

Langes Warten hat ein Ende: Internetausbau in Hochstadt                                    25.01.2014

Landrat Erich Pipa kündigt Beginn der Arbeiten für März an

„Wir werden ausbauen.“ Diese Aussage, die Landrat Erich Pipa (SPD) gestern Vormittag persönlich übermittelte, dürfte für Hochstädter Internetnutzer die wichtigste Nachricht des Tages sein. Gleichzeitig ist die Zusage des Kreises, dass die Breitband Main-Kinzig GmbH die Verlegung des Glasfasernetzes bereits in den kommenden Wochen vornehmen wird, Lohn für das intensive Engagement der Bürgerinitiative „Schnelles Internet Hochstadt“ um Jörg Schuschkow und Katja Koch. „Das große Engagement der Bürger und die derzeit fehlende Anbindung des Gewerbegebiets an das schnelle Internet haben unsere Entscheidung, in Hochstadt aktiv zu werden, maßgeblich beeinflusst“, hebt Landrat Pipa hervor. Bereits im März sollen die Bagger anrollen, um im Spülbohrverfahren die Glasfaserkabel zu verlegen. Dadurch seien keine allzu großen Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten zu erwarten, hieß es gestern aus dem Landratsamt.

Der Zeitplan der Breitband Main-Kinzig GmbH ist ambitioniert, aber nicht unrealistisch. „Wenn wir im März mit den Arbeiten beginnen und es keine witterungsbedingten Verzögerungen gibt, dann könnten wir nach unseren bisherigen Erfahrungen bereits Ende Mai die Verlegung des Glasfasernetzes abgeschlossen haben. Danach wird M-net, die das Glasfasernetz von der Breitband Main-Kinzig GmbH pachtet, die Funktionsgehäuse installieren. Ende August können die Bürger dann surfen und telefonieren“, skizzierte Erich Pipa gestern den zeitlichen Rahmen.

Angesichts dieser Nachricht war die Freude bei der Bürgerinitiative groß. „Wir haben auf den Tischen getanzt“, sagte Jörg Schuschkow. Schließlich hatten er und seine Mitstreiter in den vergangenen Wochen „ein Wechselbad der Gefühle" durchlebt. Als man im September begonnen habe, Bürger für das Vorhaben zu gewinnen, sei die Resonanz verhalten gewesen. „Nach drei Monaten hatten wir gerade einmal 60 Interessenten“, so Schuschkow. Erst eine Bürgerversammlung Anfang Dezember läutete die entscheidende Wende ein. Obwohl sie nun ihr Ziel erreicht hat, will sich die BI nicht auflösen. „Wir werden weiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen“, unterstreicht Schuschkow.

Ist der Ausbau abgeschlossen, sollen mit dem neuen Glasfasernetz Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich sein - ein Tempo, von dem viele Hochstädter bislang nur zu träumen wagten. Aber damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Denn die Breitband Main-Kinzig GmbH plant zukunftsorientiert. Durch eine technische Aufrüstung könnten zu einem späteren Zeitpunkt auch 100 Megabit pro Sekunde möglich sein. „Wir sind unserer Zukunft also voraus“, ist der Landrat stolz auf die Leistung der kreiseigenen Gesellschaft. Immerhin hat die Breitband Main-Kinzig bereits in 58 Ortsteilen im Kreis einen Zugang zum Breitband-Internet geschaffen. Damit werden die berühmten weißen Flecken auf der Landkarte weniger und – laut Erich Pipa - in einigen Monaten gänzlich verschwun­den. „Bereits im kommenden Jahr werden wir den Main-Kinzig-Kreis in der gesamten Fläche erschlossen haben“, kommentiert der Landrat das größte Infrastrukturprojekt seit Bestehen des Kreises.

Das ist nicht nur für die Bürger, sondern ebenso für die Unternehmen ein wertvolles und positives Signal. „Wir wollen den Main-Kinzig-Kreis fit für die Zukunft machen. Ein breitbandiger Internetanschluss vor allem für Gewerbetreibende ist da ein wesentlicher Bestandteil“, unterstreicht Pipa. Einen besonderen Dank richtete er gestern aber an Jörg Schuschkow, der durch sein federführendes Engagement in der Bürgerinitiative den Grundstein, für den Ausbau gelegt hatte, indem ausreichend Interessenten akquiriert wurden und damit die Grundbedingung der Wirtschaftlichkeit des Vorhabens erst erfüllt war. „125 Verträge und mehr als 200 schriftliche Vorbestellungen seien bereits eingegangen“, so Susanne Simmler, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH.

Auch im Rahmen der weiteren Sprechstunden der Firma M-net besteht die Möglichkeit, sich über einen Breitband-Internetanschluss zu informieren. Die weiteren Beratungstage finden am Dienstag, 11. Februar, Freitag, 21. Februar, und Freitag, 28. Februar, jeweils von 16 bis 20 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses Hochstadt, Klosterhofstraße 4-6, statt.

 

Tankstelle in Hochstadt wieder Ziel von Einbrechern                                         07.03.2014

Tür eingeschlagen und zahllose Zigarettenpackungen gestohlen

Unwirklich war gestern Morgen das Szenario an der Hessol-Tankstelle an der Bahnhofstraße in Hochstadt. Nebelschwaden hingen über ganz Maintal und verdeckten auch zunächst den Blick auf den Eingangsbereich der Tankstelle. Vermutlich auch deshalb bekamen manche Autofahrer zunächst gar nicht mit, was dort in der Nacht zuvor geschehen war und dazu führte, dass die Tankstelle gestern zunächst für den Kundenverkehr geschlossen bleiben musste. Bei genauerem Hinsehen erkannte man jedoch, was die bisher noch unbekannten Einbrecher dort angerichtet hatten. Vermutlich um kurz vor 2 Uhr schlugen sie die linke Scheibe der Eingangsschiebetür nahezu vollständig ein. Die Splitter lagen gestern um kurz nach 8 Uhr noch vor der Tür und im Eingangsbereich des Verkaufsraums.

Die Einbrecher nahmen dann nahezu alle Zigarettenpackungen mit, derer sie habhaft werden konnten. Polizeisprecher Rudi Neu vom für Maintal zuständigen Polizeipräsidium Südosthessen schätzte auf Nachfrage des Tagesanzeiger den entstandenen Schaden durch die entwendeten Zigaretten auf einen bemerkenswerten fünfstelligen Eurobetrag. Die Täter gingen professionell vor, setzten sie doch zunächst die am Gebäude befindliche Alarmanlage außer Betrieb und schlugen erst dann die linke Scheibe der Eingangstür ein.

Auf diese Weise bekamen die Anwohner von dem Einbruch anscheinend nichts mit, den auf die Tat aufmerksam wurden erst zwei Mitarbeiter der Tankstelle, die um 4.20 Uhr dort eintrafen, um die Vorbereitungen für die morgendliche Geschäftseröffnung zu treffen. Sie verständigen dann sofort die Polizei.

Die Ermittlungen übernahm dann die Hanauer Kripo, die jetzt um Hinweise bittet. Vielleicht ist doch jemand etwas in der Nacht zu gestern aufgefallen. Rudi Neu vom Polizeipräsidium Südosthessen vermutet, dass die Täter die doch erhebliche Zahl an Zigarettenpackungen nicht zu Fuß, sondern mit einem Fahrzeug abtransportiert haben. Wem also etwas rund um die Tankstelle aufgefallen ist, der melde sich bitte unter der Telefonnummer (0 61 81) 1 00-1 23.

Auf Nachfrage des Tagesanzeiger teilte ein Mitarbeiter der Tankstelle mit, dass dies nun wohl der sechste oder siebte Einbruch in den vergangenen Jahren gewesen sei. Keine Frage, die Hessol-Tankstelle liegt für Einbrecher durchaus verkehrsgünstig, um nach vollbrachter Tat schnell verschwinden zu können.

 

Die Kinder- und Jugendfarm hat wieder eine Zukunft                                       20.03.2014

Die Kinder- und Jugendfarm Maintal ist gerettet. Besser gesagt: Der Trägerverein ist gerettet. Das Projekt selbst steckt noch in den Kinderschuhen. Und beinahe schien es, als würde es aus diesen auch nicht rauswachsen. Denn die Gründerin und Erste Vorsitzende, Cynthia Mosig, hatte vor einigen Wochen ihr Amt zur Verfügung gestellt. Der Kinder- und Jugendfarm in Hochstadt drohte das vorzeitige Aus. So leichtfertig sollte das Projekt aber nicht zu den Akten gelegt werden, fand Timo Schnürpel und bemühte sich, einen neuen Vorstand zu akquirieren, der Ende Februar gewählt wurde.

Das Amt der Ersten Vorsitzenden bekleidet Wally Vida-Pedd. Die Diplom-Sozialpädagogin im Ruhestand war von dem Konzept, das eine Kombination aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof vorsieht, spontan überzeugt und fackelte nicht lange, als sie gebeten wurde, den Vorsitz zu übernehmen. Ihr zur Seite steht Iris Kunde als Zweite Vorsitzende. Leonie Großer fungiert als Schriftführerin und Timo Schnürpel als Kassierer. Kay Ignee, Stephanie Connick und Cynthia Mosig agieren als Beisitzer. Damit ist der Verein weiterhin handlungsfähig und kann sich seinen großen Aufgaben stellen.

Die nächste steht bereits am kommenden Samstag, 22. März, an. Ab 11 Uhr wird auf dem Grundstück geschnitten, gesäubert und gerecht, was die Muskeln hergeben. Das Hauptaugenmerk des Arbeitseinsatzes liegt auf der Reinigung des Geländes gegenüber dem Waldspielplatz in Hochstadt. „Ich war heute auf dem Grundstück und habe geschaut, was zu werkeln wäre. Viel Gestrüpp muss weg, es gilt, Blätter zu rechen, Stöcke und Reisig abzutragen, den Bach zu reinigen, eine Feuerstelle vorzubereiten und Löcher für Zaunpfähle zu graben. Es ist reichlich Arbeit vorhanden“, berichtet Wally Vida-Pedd und hofft, dass sich viele Helfer finden, die am Samstag mitanpacken. „Wir nehmen ab sofort Anmeldungen unter     (01 57) 86 29 97 17 entgegen. Es ist wichtig, dass wir ungefähr wissen, wie viele Helfer kommen, damit wir den Einkauf von Essen und Getränken planen können“, erklärt die Erste Vorsitzende. Wer sich angemeldet hat, wird gebeten, einen Rechen mitzubringen.

Um die Kinder- und Jugendfarm mit ihren Holzhütten und Gemüsebeeten, den Biotopen und Tiergehegen, dem Spielbereich und der Feuerstelle Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es aber nicht nur Muskelkraft, sondern auch finanzielle Unterstützung. Daher läuft weiterhin die Zaunpfostenaktion. Zum Preis von 30 Euro kann ein Zaunpfosten zur Einfriedung des Geländes erworben werden. Dieser kann vom Käufer kreativ gestaltet werden und erhält eine Plakette mit individueller Aufschrift. Eine Spendenquittung wird auf Wunsch ausgestellt. „Für sozial schwache Familien bieten wir gesonderte Konditionen an“, sagt Wally Vida-Pedd, die nicht möchte, dass allein der Geldbeutel über die Beteiligung am Projekt entscheidet. 20 Pfosten sind bereits verkauft, 180 warten noch auf neue Besitzer. Weitere Aktionen, wie ein großes Osterfeuer am 26. April, sind in Planung. Informationen wird es in Kürze auch auf der Internetseite geben, die aktuell überarbeitet wird. www.kijufa-maintal.de

 

Drittes „Kleeblatt“ in Hochstadt kommt                                                              28.03.2014

Grüttner überreicht Bewilligungsbescheid des Landes

Der Weg für den Bau des dritten DRK-„Kleeblatt“-Seniorenwohnheims in Hochstadt ist nun endgültig frei. Gestern überreichte Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) in Hochstadt den Bewilligungsbescheid des Landes Hessen, der einen Zuschuss von 1,685 Millionen Euro sowie ein zins- und kostenfreies Darlehen über 2,527 Millionen Euro umfasst.

Die neue Senioreneinrichtung für die Bürger aus Hochstadt und Wachenbuchen soll ab Sommer im Neubaugebiet „Am Weides“ oberhalb des Höhl-Geländes entstehen und 60 stationäre Plätze in Pflegegruppen sowie Hausgemeinschaften umfassen.

Mit Unterstützung der Stadt Maintal errichtet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Einrichtung auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück. Die ersten beiden Senioren- wohn- und Pflegeheime stehen seit 2000 in Bischofsheim und seit 2007 in Dörnigheim. Bürgermeister Erhard Rohrbach, Bastian Hans, der Geschäftsführer der „Kleeblätter“, Stefan Blumöhr, der stellvertretende Vorsitzende des Kreis-DRK, Maintals DRK-Chef Joachim Ehlert und Heimleiterin Gudrun Schröter freuten sich über die gute Nachricht und nahmen im Rathaus in Hochstadt von Minister Grüttner den Förderbescheid entgegen.

„Damit geben wir den offiziellen Startschuss für den Bau des dritten 'Kleeblatts'. Ich freue mich sehr über die Unterstützung des Landes und darüber, dass die Arbeiten nun bald beginnen können. Damit ist nach den Standorten in Bischofsheim und Dörnigheim das Kleeblatt vollständig“, so Rohrbach.

Minister Grüttner wies

auf die Besonderheit hin, dass das dritte „Kleeblatt“ eine Ergänzung der bestehenden beiden Seniorenwohn- und -pflegeheime sei und die Landesförderung für den Neubau einer solchen Einrichtung heute aufgrund ambulanter Betreuungsmöglichkeiten eher die Ausnahme darstelle. Bastian Hans bestätigte auf Nachfrage des Tagesanzeiger, dass das DRK bereits vermehrt Anfragen von Bürgern aus Hochstadt und Wachenbuchen nach Plätzen im neuen „Kleeblatt“ erhalten habe und es keine Bedenken gebe, dass die 60 Plätze auch belegt würden. „Wir rechnen mit einer Bauphase von etwa 15 bis 18 Monaten“, so Bastian Hans. Die Gesamtkosten für den Bau des „Kleeblatts“ in Hochstadt betragen nach derzeitigem Kenntnisstand etwa 5,16 Millionen Euro. Der Zuwendungsempfänger für den Landeszuschuss und das Darlehen ist die Stadt. Der Betrag der nicht rückzahlbaren Zuwendung wird an das DRK als Bauträger weitergeleitet, ebenso das zinsfreie Darlehen. Die Stadt ist gegenüber dem Land Darlehensschuldner und verpflichtet sich, das zinslose Darlehen innerhalb von 20 Jahren mit einer jährlichen Rate von fünf Prozent zu tilgen. Im Gegenzug werden der Stadt Maintal die zu zahlenden Tilgungsleistungen zu 100 Prozent durch das DRK erstattet. „Für die Stadt Maintal ist die Kreditaufnahme damit kostenneutral“, betonte Rohrbach mit Nachdruck. Grüttner stellte heraus, dass Seniorenpflegeeinrichtungen weiterhin „wichtige Bausteine einer funktionierenden Versorgungsstruktur“ seien und die Bedeutung aufgrund sich weiter verändernder Familienstrukturen noch zunehmen werde.

 

„CD-Ausleihe war die Idee meines Sohnes“: 50 Jahre Stadtteilbücherei Hochstadt

                                                                                                                                 29.03.2014

29 Jahre lang hat Ilona Reneerkens die Stadtteilbücherei in Hochstadt geleitet. Mittlerweile ist die Bischofsheimerin in Ruhestand und engagiert sich im Förderverein. In diesem Jahr steht das 50-jährige Bestehen auf dem Programm, gemeinsam mit den anderen Förderverein-Mitstreiterinnen wurde ein Jubiläums-Programm ausgearbeitet mit Lesungen und anderen Veranstaltungen rund um das Thema „Bücher“. Gleichzeitig nutzen die Förderverein-Mitglieder den 50. Geburtstag, um sich an die Anfänge der Stadtteilbücherei Hochstadt zu erinnern.

Die Gründung der Stadtteilbücherei erfolgte im Jahr 1964. Die Leitung wurde von Karoline Bauer, einer ehemaligen Lehrerin, übernommen. Damals kostete das Ausleihen schon Geld, zehn Pfennig waren es pro Woche und Buch. Ende der siebziger Jahre wurde die Ausleihe bundesweit kostenlos, lediglich Mahngebühren wurden erhoben. Im Jahre 1998 wurden mit 15 D-Mark pro Jahr dann erstmals wieder Gebühren für die Ausleihe erhoben. Etwa 1979 ging die Leitung an Brigitte Kraft über. Am 1. Dezember 1983 übernahm Ilona Reneerkens die Leitung der Bücherei. Mit einem Erzähltheater von und mit Marie-Luise Ritter, Geifer-, Gift- und Sudelversen von Kurt Siegel und einer Kinderbücher-Lesung von Dagmar Chidolue feierte die Stadtteilbücherei 1989 ihren 25. Geburtstag.

Im gleichen Jahr gab es als große Neuerung die Einführung der CD-Ausleihe. „Mein Sohn war auf diese Idee gekommen, er hat schon immer gerne Musik gehört. Gemeinsam haben wir die ersten CDs eingekauft, darunter Sting, Phil Collings und Queen, aber auch klassische Musik“, blickt Ilona Reneerkens zurück. Eine langjährige Tradition, die es mittlerweile nicht mehr gibt, wurde 1995 in allen Stadtteilbüchereien eingeführt: Senioren lasen einmal monatlich mit großem Erfolg vor. Weil das Interesse in den vergangenen Jahren stark zurückging, wurde dieses Angebot abgeschafft.

Die Hochstädter Bücherei war von 1964 bis 1996, insgesamt 32 Jahre auf 32 Quadratmetern in einem kleinen Raum im Bürgerhaus Hochstadt untergebracht. Aufgrund des enormen Anstiegs der Ausleihen platzte die Stadtteilbücherei aus allen Nähten, sodass ein Umzug dringend nötig wurde. Im August 1996 war es soweit, in Bananenkisten gepackt zogen zahlreiche Bücher in das aktuelle Domizil, das ehemalige Pfarrhaus in der Hauptstraße 9. Mit einem kleinen Programm wurde die Eröffnung gefeiert, zu der Kinderbuchillustratorin Gisela Kalow vor Ort war und Wolfgang Holbein eine Lesung anbot. Seitdem ist die Bücherei immer auch während des Weihnachtsmarkts geöffnet und war dies auch zum Straßenfest. Nächster Höhepunkt in der Bücherei war im Jahr 1997 eine Ausstellung über Dinosaurier, die als Leihgabe von der Staatlichen Büchereistelle Darmstadt zur Verfügung gestellt wurde.

Im Rahmen der Aktion „Lesezeit“ wurde ebenfalls 1997 das Projekt „Mein schönstes Bild aus den Ferien“ für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Ein Jury prämierte die drei besten Gemälde, die dann in der Bücherei Hochstadt ausgehängt wurden. Aufgrund der größere: Räumlichkeiten in der Hauptstraße 9 wurde die Ausleihe gesteigert. Etwa 22.000 Medien liehen die Bürger jährlich aus. Um den Bestand auf den neuesten Stand zu halten, veranstaltete die Büchern regelmäßig Flohmärkte, wo alte Bücher verkauft wurden, gleichzeitig wurden neue dazu gekauft.

In Kooperation mit der Frauenbeauftragten der Stadt Maintal Anne Denicke und der Dörnigheimer Büchereileiterin Ursula Rösch-Mudrak führte Ilona Reneerkens bis 2007 jährlich Krimilesungen durch, erst im Historische Rathaus und später im Sitzungssaal des Rathauses Hochstadt. Die erste Autorin, die bei einer solchen Lesung zu Gast war, war Nicola Hahn mit „Die Detektivin“. Weitere Lesungen gab es mit Eva Demski (2006), mit Ute Riegel und Klaus Klee (2011) und mit Monika Hoßfeld (2012). Am Dienstag, 1. April, wird die Hochstädterin Ute Riegel die Tradition fortsetzen und in der Bücherei ihr zweites Buch „Tote Drift“ vorstellen.

Ilona Reneerkens hatte noch viele weite Ideen, welche sie in ihrer Zeit als Leiter umsetzte. Dazu gehörten auch die Europawoche mit Schwerpunkt „Portugal“ im Jahr 1999, die Frauenlesenacht, die 2000 eingeführt wurde, und am 13. Mai zum 14. Mal stattfindet, Klassen- und Kindergartenführungen für Mädchen und Jungen, im Jahr 2002 ein Abend mit spannenden Texten und ein Fotowettbewerb „Beim Lesen erwischt“. Gut in Erinnerung ist auch noch der Dia-Abend 2003 zum Thema „Impressionen aus dem Land vom Herr der Ringe“ sowie die Umstellung auf das PC-Zeitalter. 2005 wurde dann die Ausleihe per PC bearbeitet.

Mit einer „Schulecke“ begeisterte die Büchereileiterin 2007 die Kinder und Jugendlichen, das Freizeit-Projekt „Ich bin eine Leserratte“ wurde 2010 gestartet. Zahlreiche Kinder lasen fünf verschiedene Bücher und brachten ihre Eindrücke zu Papier. Als Preise gab es Buchgutscheine. Zum Tag der Bibliotheken lud die Bücherei Hochstadt erstmals im Jahr 2001 ein. Dieser Tag wurde auch in anderen Büchereien des Kreises gefeiert. Die folgenden Jahre nahm das Interesse langsam ab, in Maintal war Ilona Reneerkens die letzte, welche diese Veranstaltung am Leben hielt. In der Woche der Bibliotheken finden aktuell immer Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne „Treffpunkt Bibliothek“ statt

Vor dem Weihnachtsmarkt 2012 wurde Ilona Reneerkens von vielen Lesern, den Mitgliedern des Fördervereins, der Familie und Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung in den wohl verdienten „Ruhestand“ verabschiedet. Ein Jahr später wurde die Bücherei AG gegründet und nach vielen langen Abenden und einem Nachmittag wurde von der Stadtverordnetenversammlung der Beschluss gefasst, alle vier Standorte der Maintaler Büchereien zu erhalten. „Das war ein großer Erfolg“, freut sich Ilona Reneerkens, die sich mittlerweile als Vorsitzende des Fördervereins weiterhin für die Bücherei engagiert.                        

Zum Straßenfest 2005 trat die Gruppe, die den heutigen Förderverein stellt, in Erscheinung. Eigentlich wollten die Mitglieder mit ihrem Engagement nur eine Kaffeemaschine für die Bücherei kaufen, doch sie hatten so großen Erfolg, dass sich daraus der heutige Förderverein der Bücherei Hochstadt gründete. Dieser gibt seit seiner Gründung jährlich zwischen 300 und 1000 Euro für die Bücherei aus. Seit dem Jahr 2006 hat der Förderverein auch ein Maskottchen. Aus den Vorschlägen wurde „Berta Buch“ ausgewählt.                                   

Das Jahr 2012 brachte der Bücherei viel Aufregung. Die Maintaler SPD stellte einen Prüfauftrag zum Erhalt der Büchereien. Aus Angst vor einer Schließung setzte sich der Förderverein sehr für den Erhalt der Bücherei ein und startete eine Unterschriftenaktion, die unter großer Beteiligung der Bevölkerung an den Bürgermeister übergeben wurde. „Dass die Bücherei Hochstadt noch existiert, ist teilweise auch diesem Engagement zu verdanken“, erklärt Reneerkens. Eine Änderung gab es dann doch: die Gebühren wurden auf 20 Euro pro Jahr erhöht, um den Erhalt der Büchereien zu stützen [Karoline Bauer war nicht Lehrerin, sondern auf dem Landratsamt angestellt].                  

 

Terminübersicht: Veranstaltungen im Jubiläumsjahr                     

Zum 50. Geburtstag plant der Förderverein der Bücherei Hochstadt einige interessante Veranstaltungen in den Räumen der Stadtteilbücherei, Hauptstraße 9.                  

> Dienstag, 1. April: Lesung mit Ute Riegel, die ihr neues Buch „Tote Drift“ vorstellt. Beginn ist um 19.30 Uhr.                       

> Dienstag, 13. Mai: Frauenlesenacht mit Kurzvorstellungen einiger neu erschienener Bücher. Beginn ist um 19.30 Uhr.                

>Mittwoch, 2. Juli: Lesenacht am Schützenhäuschen in Hochstadt. Die genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.                       

Im Herbst wird im Rahmen der Aktion „Deutschland liest“ ein weiterer Leseabend organisiert, Datum und Uhrzeit stehen aber noch nicht fest. Sicher ist auch wieder, dass der Förderverein am Hochstädter Weihnachtsmarkt die Türen der Bücherei öffnet.               

                                                          

Schuften, bis der Schweiß fließt                                                                           29.03.2014

Gelungener Arbeitseinsatz auf der künftigen Kinder- und Jugendfarm in Hochstadt

Vom Enkel bis zur Oma packten alle tatkräftig mit an. Damit ist die Kinder- und Jugendfarm (Kijufa), die in Hochstadt entstehen soll, ein generationsübergreifendes Projekt. Noch. Denn ist die Kombination aus Bauernhof und Abenteuerspielplatz erst einmal Wirklichkeit, werden die Großeltern vermutlich nur noch Zaungäste sein. Schließlich soll die Kinder- und Jugendfarm ein Eldorado für Jungen und Mädchen von sechs bis 16 Jahren werden, die sich dort nach Herzenslust austoben können. Am vergangenen Samstag halfen Oma und Opa jedoch beherzt mit, um das Projekt zeitnah zu realisieren.

„18 Erwachsene und neun Kinder tummelten sich auf dem Grundstück und bearbeiteten mit Hacke, Rechen, Spaten und Scheren die Brombeerhecken und sonstiges abgestorbenes Gesträuch“, berichtet Wally Vida-Pedd. Die Erste Vorsitzende ist begeistert von dem Engagement der Freiwilligen, die schufteten und rackerten, bis der Schweiß lief. Doch mit dem Arbeitseinsatz, für den sogar der Wettergott pünktlich um 11 Uhr seine Regenmaschine ausschaltete, sind die Beteiligten der Kinder- und Jugendfarm wieder ein gutes Stück näher gekommen.

Vier Männer hatten sich das Ausheben einer Feuerstelle zur Aufgabe gemacht, damit später einmal ganz im Sinne der Lagerfeuerromantik leckere Würstchen über lodernden Flammen gegrillt werden können. Auch wenn das Feuer am vergangenen Samstag noch nicht brannte, war dennoch für die Verpflegung aller Helfer bestens gesorgt. Es gab reichlich Kuchen, Muf­fins und Brezeln, außerdem Rindswurst, Fleischkäse und Mettbrötchen. Auch Wasser, Kaffee und Säfte wurde reichlich konsumiert, um wieder gestärkt an die Arbeit zu gehen.

„Von Großeltern angefangen bis zum Enkelkind war alles im Einsatz“, freute sich Wally Vida-Pedd. Ihr besonderer Dank geht an die Kinder und Jugendlichen, die in Wald und Flur den Unrat sammelten. „Mit der Schubkarre entfernten sie Autoreifen aus dem Wald, welche Naturschänder dort entsorgt hatten. Diese Aktion he wieder einmal gezeigt, dass die Erwachsenen nicht immer ein gutes Vorbild für di Kinder sind. Als Belohnung für ihren Einsatz erhalten sie von der Stadt eine Freikarte fürs Schwimmbad“, berichtet die Erste Vorsitzende der Kijufa. Aber auch Bürgermeister Erhard Rohrbach und weiteren Vertreter: der Stadt dankte  sie von ganzem Herzen für die schnelle und unbürokratische Abwicklung der gestellten Anträge.

Bis in den späten Nachmittag hinein wurde geschuftet, ehe der arbeitsreiche, harmonisch Tag zu Ende ging Der nächste Arbeitseinsatz soll bereits am kommenden Samstag, 5. April, stattfinden. Dann werden wieder Freiwillige gesucht, die sich schon jetzt anmelden können unter der Rufnummer (01 57) 86 29 97 17.

 

Schwere Geburt steht für Hebammen an                                                            05.04.2014

Freiberufliche Geburtshelferinnen könnte es bald nicht mehr geben und damit auch keine freie Wahl des Geburtsorts.

„Ich habe den schönsten Beruf. der Welt.“ Diesen Einstieg ins Gespräch hatte sich Susanne Rau ursprünglich zurechtgelegt. Doch anstatt über die schönen Seiten ihres Berufs farbenreich zu schwärmen, kommt sie auf nüchterne Tatsachen zu sprechen. Tatsachen, die einen dunklen Schatten auf ihre berufliche Zukunft werfen. Und die von tausenden Kolleginnen. Denn ihrem jahrhundertealten Berufsstand droht das Aus. Weil die Rentabilität schwerer wiegt als das winzige Leben, das Susanne Rau in die Welt begleitet. Als Hebamme.

Hebammen, die wie Susanne Rau freiberuflich tätig sind, brauchen eine Haftpflichtversicherung. Deren Prämien haben sich in den vergangenen zehn Jahren trotz abnehmender Schadenszahlen verzehnfacht, weil der Schadensaufwand gestiegen ist. Patienten, die bei der Geburt geschädigt werden, leben heute länger, erhalten höhere Schmerzensgelder und fordern diese durch Klagen häufiger ein. Rund 400 Euro zahlt eine freiberuflich tätige Hebamme, die keine Geburtshilfe anbietet und nicht an eine Klinik gebunden ist, jährlich. Eine freiberufliche Hebamme mit Geburtshilfe zahlt knapp 5.000 Euro jährlich. Hinzu kommen Rechtsschutz, Verbandsmitgliedschaft, Kranken- und Sozialversicherung sowie Steuern.

Die kontinuierlich steigenden Prämien bedrohen die wirtschaftliche Existenz des Berufsstands. „Wir merken, dass viele kleine Belegkreißsäle geschlossen werden. In den vergangenen zehn Jahren waren es 18. Diese Hebammen gehen dann in die Freiberuflichkeit, bieten aber keine Geburtshilfe mehr an. Damit geht den Frauen die Wahlfreiheit für den Geburtsort verloren und den Hebammen die freie Geburtshilfe“, sagt Gabriele Kopp, Vorsitzende des Landesverbands der hessischen Hebammen. Denn geburtshilflich arbeitende Hebammen begleiten sowohl Hausgeburten, sind aber ebenfalls in Geburtshäusern tätig sowie als Beleghebammen in Kliniken. Dort betreuen sie nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands (DHV) rund ein Viertel der 'Geburten.

Diese ohnehin prekäre Situation droht

sich durch die Ankündigung der Nürnberger Versicherung, sich bis 1. Juli 2015 aus dem Geschäft zurückzuziehen, dramatisch zuzuspitzen. Denn ab diesem Zeitpunkt wären die Hebammen ohne Versicherung. Einen alternativen Anbieter gibt es nicht. „Dann wäre die Berufsausübung für freiberufliche Hebammen schwierig bis unmöglich“, sagt Martina Klenk, Präsidentin des DHV

Susanne Rau kann sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich so weit kommt. Eine Welt ohne Hebammen? Für die Hochstädterin, die ihrem Beruf mit Liebe und Leidenschaft nachgeht, undenkbar. Schließlich ist das Leistungsspektrum freiberuflicher Hebammen vielseitig und ein unverzichtbares Netz, das jungen Familien Hilfe und Halt bietet. „Wir beraten zur Familienplanung, können die Schwangerschaft feststellen und die werdende Mutter vom Zeitpunkt des positiven Schwangerschaftstests bis in die ersten Lebensjahre mit ihrem Kind hinein begleiten“, umreißt Susanne Rau den zeitlichen Rahmen. Hebammen führen Vorsorgeuntersuchungen durch, werden bei Schwangerschaftsbeschwerden hinzugezogen, bieten Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse an, begleiten die Geburt und übernehmen die Pflege im Wochenbett - in den ersten zehn Tagen täglich, bis zur achten Woche - sind weitere 16 Termine möglich, und auch danach kann die Hebamme bei Fragen zur Ernährung und zum Stillen in Anspruch genommen werden.

Dabei geht es nicht nur um die Gesundheitskontrolle von Mutter und Kind oder Ratschläge für das Leben mit dem Neugeborenen. Die Hebamme hat für alle Sorgen ein offenes Ohr und bringt die Welt wieder in Position, wenn sie für Eltern und Baby Kopf steht. „Wir wirken beruhigend. helfen Ängste abzubauen und die Geburtserfahrung aufzuarbeiten“, skizziert Susanne Rau. Deshalb gefällt ihr auch der Begriff „Wehenmutter“ so gut, weil er das intensive Vertrauensverhältnis zwischen Mutter und Hebamme treffend beschreibt.

Eine solche liebevolle Begleitung in das neue Familienleben zu finden, ist nicht leicht. Die schwierigen Rahmenbedingungen zeitigen bereits Folgen. Gerade einmal vier Hebammen für die Wochenbettbetreuung gibt es in Maintal. Dem gegenüber stehen 348 junge Maintaler Erdenbürger, die 2013 meldeamtlich erfasst wurden. Die Konsequenz: Viele Mütter suchen händeringend nach einer Nachsorgehebamme. Auch Susanne Rau ist für das laufende Jahr bereits ausgebucht. Zwei bis sechs Familien betreut sie pro Monat. Mehr ist zeitlich nicht zu bewältigen. Schließlich arbeitet Susanne Rau noch 50 Prozent im Schichtdienst im Krankenhaus, gibt Kurse in Rückbildungsgymnastik und begleitet einen offenen Mutter-Kind-Treff sowie ein Stillcafé und möchte noch Zeit für ihre eigene Familie haben.

Zum 5. Mai, dem Internationalen Hebammentag, wird der DHV eine Online-Plattform freischalten, auf der Frauen die Möglichkeit haben, zu dokumentieren, dass sie keine Hebamme für eine Betreuungsleistung gefunden haben. Diese „Landkarte“ soll bei der Gesundheitsministerkonferenz im Juni präsentiert werden.

Doch nicht nur die Nachsorge steht auf dem Spiel. Denn freiberuflich tätige Beleghebammen ziehen sich vermehrt ebenfalls aus den Krankenhäusern zurück. „Auch Geburtshäuser und kleinere Kreißsäle in Kliniken sind nicht mehr rentabel und schließen. In der Folge müssen Frauen weite Fahrten in Kauf nehmen, um die nächste Klinik mit Geburtshilfe zu erreichen“, sagt Martina Klenk vom DHV

Susanne Rau hat sich durch Fortbildunger ein Stück Planungssicherheit geschaffen. Sie ist unter anderem Stillberaterin, darf Präventivkurse wie Beckenbodentraining für Frauen in den Wechseljahren anbieten und ist Qualitätszirkelmoderatorin.

Als solche arbeitet sie mit weiteren Kolleginnen an einem Handbuch, das 2015 erscheinen soll und in dem Qualitätsstandards für ihren Beruf festgelegt werden. Auch die soll zur Sicherung des Hebammenberufs beitragen. „Wenn wir schon in das Sozialgesetzbuch aufgenommen wurden, dann muss eine Lösung zum Erhalt unseres Berufs gefunden werden, zum Beispiel durch einen Fonds oder eine Verstaatlichung der Versicherung“, sagt die Hochstädterin. Eine Welt ohne Hebammen? Das ist für sie genauso unvorstellbar wie eine Welt ohne Babys.

 

Die Begeisterung ist entfacht                                                                                30.04.2014

Osterfeuer auf Kinder- und Jugendfarm lockt viele Besucher an - Projekt schreitet voran.

Zugegeben, das Bild des Funkens der Begeisterung, der überspringt, ist reichlich abgenutzt. Dennoch ist es mehr als zutreffend mit Blick auf das Osterfeuer, das Mitglieder des Vereins Kinder- und Jugendfarm Maintal am vergangenen Samstag auf dem Areal in Nachbarschaft zum Hochstädter Waldspielplatz entzündet hatten. „Es war so ein wunderbarer Abend. Alle, die kamen, waren begeistert. Wir waren wie eine große Familie“, schwärmt die Erste Vorsitzende Wally Vida-Pedd von der Veranstaltung.

Nachdem das Projekt einer Kinder- und Jugendfarm, die sich als Mischung aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof versteht, noch vor wenigen Monaten kurz vor dem Aus stand, ist mit der Wahl eines neuen Vorstands Mitte Februar wieder Dynamik in die Aktivitäten gekommen. Im Rahmen mehrere Arbeitseinsätze bereiteten freiwillige Helfer das Gelände für die verschiedenen baulichen Maßnahmen vor und richteten eine Lagerfeuerstelle ein, die mit dem Osterfeuer eingeweiht wurde. Rund 80 Erwachsene und etwa 40 Kinder kamen auf das Gelände.

Auch wenn es noch keine Spielgeräte, geschweige denn Tiere auf dem Areal gibt, wurde den Jungen und Mädchen nicht langweilig. „Die Kinder turnten in den Bäumen umher und erkletterten gleich den mächtigen Erdhügel“, berichtet Wally Vida-Pedd. Außerdem durften die kleinen Grillmeister Stockbrot und Würstchen in der Feuerglut grillen. Dazu gab es verschiedene Getränke. Der Osterhase sorgte mit einem Körbchen voll süßer Leckereien für den Nachtisch.

„Viele Eltern interessierten sich sehr für unser Projekt, nahmen Informationsmaterial mit oder sicherten uns ihre Hilfe durch Geld- und Materialspenden oder tatkräftige Unterstützung zu“, ist Wally Vida-Pedd von dem Zuspruch begeistert, den die Kinder- und Jugendfarm erfährt. „Das Telefon steht nicht mehr still. So viele melden sich bei uns. Auch die Sponsorengelder fließen nun“, erzählt sie. Schließlich sind für das ambitionierte Projekt erhebliche Geldsummen notwendig.

Auf dem Gelände sollen ein Nutzgarten und ein Tierbereich entstehen, außerdem Werkstätten, Biotope und ein Spielbereich. Zu allererst muss das Areal jedoch umzäunt werden. Weiterhin läuft daher die Zaunpfostenaktion. Einzelpersonen oder Gruppen können einen der insgesamt 200 benötigten Pfosten erwerben, erhalten dafür eine Spendenquittung sowie eine Urkunde und dürfen darüber hinaus ihren Pfosten, der mit einer Plakette versehen wird, individuell gestalten. Auch die Kita Abenteuerland verewigt sich mit 20 Pfosten auf dem Areal, das sie später mit ihr Kindern nutzen möchte und im Gegenzug die helfenden Hände der Eltern anbietet,  freut sich Wally Vida-Pedd darüber, daß auch Maintaler Vereine, Institutionen und Firmen das Projekt unterstützen. Darunter auch die Norma Group, die im Rahmen des Norma Group Help Days am 3. Juni mit ihren Mitarbeitern auf dem Gelände im Einsatz sein wird.

Vorher jedoch dürfen viele engagierte Maintaler mitanpacken, wenn die Kinder- und Jugendfarm am Maintaler Freiwilligentag am Samstag, 10. Mai, teilnimmt. „Alte Büsche müssen ausgeastet, abgestorbene Sträucher ausgegraben, Hecken geschnitten, Steine entfernt und vor allem das Grundstück vermessen und das Setzen der Pfosten vorbereitet werden“, skizziert Wally Vida-Pedd die anstehenden Arbeiten. „Denn ist das Gelände erst einmal umzäunt, können wir die Bergrutsche an unserem Erdhügel anbringen“, kündigt die Erste Vorsitzende an, dass es zügig vorangehen soll und auch weitere Feste folgen werden.

Um den Freiwilligentag vorzubereiten wird es bereits einen Tag zuvor, am Freitag, 9. Mai, von 15 bis 18 Uhr, einen weiteren Arbeitseinsatz geben. Informationen zur Kinder- und Jugendfarm finden sich auch im Internet. www.kijufa-maintal.de.

 

Ton Art feiert ihr 20-Jähriges                                                                                 08.05.2014

Hochstädter Vokalchor lädt für 24. und 25. Mai zu zwei Jubiläumskonzerten ein

Die Erfolgsgeschichte des Hochstädter Vokalchors Ton-Art begann 1994. Die Sänger feierten

entsprechend 2014 das 20-jährige Bestehen ihrer Formation - und zwar am Samstag, 24., um 20 Uhr und Sonntag, 25. Mai, um 17 Uhr mit zwei Konzerten im evangelischen Gemeindehaus, Wallgraben 4 in Hochstadt.

Zusammengefunden hat sich die Ton-Art in der heutigen Form zwar 1994, doch begonnen hatte alles wesentlich früher. Der bereits 1967 auf Initiative des damaligen Pfarrers Hermann Langheinrich aus der Taufe gehobene Jugendchor - zeitgleich gegründet mit dem heute noch bestehenden und erfolgreichen Posaunenchor- wurde zum beliebten Treffpunkt von Jugendlichen in Hochstadt und begeisterte über Jahre hinweg seine Zuhörer. Als aus den Jugendlichen Erwachsene wurden, die Familien gründeten, deren berufliche Wege sie aus Hochstadt wegführten oder die ganz einfach andere Interessen entwickelt hatten und der Nachwuchs fehlte, wurde dieser Chor aufgelöst.

Anfang der neunziger Jahre konnte der Posaunenchorleiter und Gründer des Jugendchors einige seiner ehemaligen Sänger dafür gewinnen, aus Anlass der Feier zum 25jährigen Bestehen des Posaunenchors diesem ein Ständchen zu bringen.

Gedacht als einmalige Angelegenheit, war so doch der Grundstein gelegt für den Vokalchor Ton-Art, der nunmehr auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken kann und als Ensemble der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt inzwischen eine über Maintals Stadtgrenzen hinaus bekannte Gesangsformation ist. Neben verschiedenen Auftritten zu kirchlichen Anlässen und in weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens sowie bei privaten Veranstaltungen werden auch eigene Konzerte organisiert. Diese waren in der Vergangenheit stets ausverkauft und die Chormitglieder freuen sich natürlich auch dieses Jahr auf vollbesetzte Stühle im Saal des evangelischen Gemeindehauses in Hochstadt, so Gerhard Rauch in der Pressemitteilung des Vereins.

Das Programm bietet neben Einstudierungen aus dem in 20 Jahren Ton-Art-Geschichte entstandenen Repertoire auch neue Lieder und Songs, die zum ersten Mal den Besuchern vorgestellt werden. Die Zuhörer erwartet eine flotte und mit ei mitreißen Mischung aus unvergänglichen, internationalen Hits und beliebten Songs aus verschiedenen Jahrzehnten sowie Welterfolge bekannter und unvergessener Künstler aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund, der seit rund vier Jahren die sängerischen und musikalischen Belange verantwortet, will die Formation ihren Gästen auch über den Gesang hinaus einen anregenden Konzertbesuch bieten. Wer schon Auftritte der Ton-Art miterlebt hat, weiß, dass bei allen Chormitgliedern Spaß und Freude an den Gesangsdarbietungen nicht nur gezeigt, sondern auch auf das Publikum übertragen werden. Unter das Motto „The bright side of life“ stellt der Chor seine Jubiläumskonzerte und hofft auf ein zweimal ausverkauftes Haus

wie in den Jahren zuvor.

Ein lockerer und humorvoller Ablauf der beiden Vorstellungen, die mit ihrem breitgefächerten Programm den Geschmack aller jungen und jung gebliebenen Zuhörer treffen, kann daher versprochen werden, so Gerhard Rauch. Natürlich ist der Konzertbesuch für am Chorgesang Interessierte, die sich vorstellen können, bei Ton-Art mitzusingen (gesucht werden vor allem Männerstimmen), eine gute Gelegenheit, den Chor und sein Repertoire kennenzulernen.

Weitere Infos gibt es auch auf der Internetseite des Vereins. Alle Freunde von heiter inszeniertem Chorgesang, die einen beschwingten Abend oder Nachmittag erleben wollen, sollten sich rechtzeitig Karten bemühen. Diese sind ab sofort einem Preis von jeweils zehn Euro bei folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: Dörnigheim: Buchhandlung Thielemann-Kraft, Bahnhofstraße 18; Geschäftsstelle des Tagesanzeiger, Kennedystraße 44. Bischofsheim: Hinnerbäcker, Bischofsheim 11. Hochstadt: Optik Kobel, Hauptstraße 26; All in One Shop (Postagentur), Bischofsheimer Straße 2, und evangelisches Gemeindehaus, Wallgraben 4.

 

Maintal wird immer mehr zu einer Graffiti-Hochburg                                        17.06.2014

Neuestes Kunstwerk verschönert Hochstädter Gasregelstation

Nur zwei Tage haben die sprayenden Künstler Alexander Kraus aus Frankfurt und der Hanauer Marcus Merget in der vergangenen Woche benötigt, um die Gasregelstation an der Bahnhofstraße in Hochstadt, unweit der Hessol-Tankstelle, in ein Graffiti-Kunstwerk zu verwandeln. Ihre farbenfrohe Kreation ist Teil der städtischen Aktionen zur Verschönerung von grauem Beton im Maintaler Stadtbild. Den Startschuss dafür gaben Kulturbeauftragter Jochen Spaeth und Florian Grünert vom städtischen Kulturbüro im vergangenen Jahr mit der Freiraum Galerie auf der Rückseite der Maintal-Halle in Dörnigheim.

Zuletzt hat die Studentin Barbara Gräwe - wie berichtet - die Turnhalle der Turnerschaft Bischofsheim mit einem imposanten Graffiti, auf dem drei Kinder zu sehen sind, verschönert. Nun also war es an Alexander Kraus und Marcus Merget, die nicht gerade ansehnliche Gasregelstation in ein Kunstwerk zu verwandeln. „Das ist den beiden Graffiti-Künstlern prima gelungen. Die Kreationen können sich wirklich sehen lassen“, lobte Jochen Spaeth die Arbeit des Duos, das bereits an der Freiraum Galerie an der Maintal-Halle mitgewirkt hatte.

Der Dank des Kulturbeauftragten geht auch an die Maintal-Werke, die nicht nur die Erlaubnis gaben, die Station zu verschönern, sondern ebenso die Farbdosen finanzierten und auch die beiden Künstler bedachten, wie Jochen Spaeth berichtete. Immer mehr scheint Maintal zu einer veritablen Graffiti-Hochburg zu werden, denn das nächste Projekt steht bereits unmittelbar bevor. Und auch in diesem Fall soll grauem Beton der Garaus gemacht werden. Es geht nämlich um die A 66-Unterführung auf der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim. Zwischen kommendem Freitag, 20., und Sonntag, 29. Juni, soll dort die Gruppe „Hanau Radau“ die Farbdosen kreisen lassen. „Die dortige Steinwüste soll in ein lebhaftes Kunstwerk verwandelt werden“, verspricht Jochen Spaeth zu diesem weiteren Graffiti- und Streetart-Projekt, das unter dem Motto „Gemeinsam an einem Strang ziehen“ steht.

Die in Hochstadt aktiv gewesenen Merget und Kraus, die übrigens gut befreundet sind, sind keine professionellen Graffiti-Künstler, sondern als freiberufliche Illustratoren vornehmlich mit Stift und Papier tätig. Aber sie haben dennoch schon mehrfach großflächige Wände künstlerisch gestaltet. Über das Ergebnis am Ortseingang von Hochstadt, von der Südumgehung kommend, können sich die Maintaler seit einigen Tagen überzeugen - ohne dafür Eintritt zahlen zu müssen.

 

„Taufe” für das Café der Kirchengemeinde                                                                      17.06.2014

Café. und Laden tragen nun den Namen „Cafair“  

Nach erfolgreichem Anlaufen des Projekts „Café und Laden“ im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt haben alle an der Entstehung und dem Betrieb Beteiligten den passenden Namen für das Cafe gefunden: „Cafair“ ist eine Wortschöpfung aus „Café3“ und „fair“ und weist sowohl auf das Cafe als auch auf die verschiedenen fair gehandelten Waren hin, die dort erworben werden können.

„Cafair“ ist jedoch noch mehr als das: Es ist eine Idee, denn Fairness soll auch Teil des christlichen Leitgedankens sein, der über dem gesamten Projekt steht. Fair ist der Umgang untereinander und fair sind auch die Preise, denn jeder, auch mit kleinem Geldbeutel, ist im „Cafair“ willkommen, informiert die Kirchengemeinde.

Die Erlöse kommen der Gemeinschaft zugute und Gemeinschaft soll auch im „Cafair“ gelebt werden. Das „Cafair“ lädt immer ein zum Verweilen und zu einem netten Gespräch bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen, jetzt in den Sommermonaten auch auf der Terrasse.

Das Ladenangebot reicht von Gewürzen und Schokolade, über Grußkarten bis hin zu Handarbeiten und Wein. Die Öffnungszeiten des „Cafair“ im Anbau des evangelischen Gemeindehauses Hochstadt, Wallgraben 4, bleiben nach wie vor bei dienstags, donnerstags und sonntags, jeweils in der Zeit von 14.30 bis 17.30 Uhr.

 

Erneut suchen Einbrecher die Hessol-Tankstelle heim                                       20.06.2014

Zwei Täter waren es laut Zeugenhinweisen, die in der Nacht zu Mittwoch, etwa gegen 2.20 Uhr, in die Hessol-Tankstelle an der Bahnhofstraße in Hochstadt einbrachen und zahlreiche Zigarettenpackungen mitgehen ließen. Die Einbrecher gingen mit enormer Gewalt vor, brachen die Schiebetür auf und richteten dadurch erheblichen Sachschaden an. Erst im vergangenen März hatten Einbrecher in den Nachtstunden die Tankstelle heimgesucht und ebenfalls Zigaretten mitgehen lassen. Und auch davor war die Hessol-Tankstelle immer wieder Ziel von Einbrechern.

Die Hessol-Tankstelle an der Bahnhofstraße am Hochstädter Ortseingang war in der Nacht zu Mittwoch erneut Ziel von Einbrechern. Gegen 2.20 Uhr schlugen zwei Männer zunächst die gläserne Schiebetür des Tankstellengebäudes ein, die sie dann aufbrachen, um in die Geschäftsräume zu kommen. Wie bereits im vergangenen März hatten es die Einbrecher auch diesmal auf Zigaretten abgesehen, die sie in großer Zahl mitgehen ließen. „Der Wert der gestohlenen Zigarettenstangen beläuft sich auf mehrere tausend Euro“, berichtete Rudi Neu von der für Maintal zuständigen Pressestelle des Polizeipräsidiums Südosthessen am Mittwoch auf Nachfrage des Tagesanzeiger.

Aufgrund von Hinweisen ist außerdem bekannt, dass die beiden Einbrecher nach der Tat mit einem grauen älteren Opel-Modell flüchteten. „Und zwar nicht Richtung Südumgehung und Autobahn, wie man denken könnte, sondern Richtung Ortsmitte über die Jägerstraße“, informierte Rudi Neu weiter.

Dank der vorliegenden Hinweise gibt es auch Personenbeschreibungen der beiden Männer. Der eine soll auffallend dünn und komplett dunkel gekleidet gewesen sein. Der zweite Täter wird als kräftiger beschrieben. Getragen haben soll er schwarze Schuhe und schwarze Kleidung. Auffallend war, dass er darüber ein graues T-Shirt angezogen hatte. Beide Männer waren maskiert. Wer noch weitere Hinweise zu den beiden Einbrechern oder ihrem Fluchtwagen machen kann, melde sich bitte bei der Kripo in Hanau unter Telefon (0 61 81) 1 00-1 23 oder bei der Maintaler Polizeistation in Dörnigheim, Rufnummer (0 61 81) 43 02-0.

 

Die Diesterwegschule lagert das Lernen aus                                                        17.06.2014

Sinkende Schülerzahlen: Schwerpunkt wird ausgegliedert.

Hinken wird sie nicht, die Adolph-Diesterweg-Schule in Hochstadt. Auch wenn sie nach den Sommerferien eines ihrer bislang vier Standbeine verlieren wird. Aufgrund sinkender Schülerzahlen wird es ab dem Schuljahr 2014 / 2015 keine Lernklassen mehr geben. Damit gibt die Diesterwegschule einen langjährigen Förderschwerpunkt auf. Doch die verbliebenen drei pädagogischen Standbeine sind solide genug, damit die seit über vier Jahrzehnten bestehende Schule für Lern- und Entwicklungshilfe auch weiterhin eine wertvolle Rolle in der Schullandschaft einnehmen kann.

Dem pädagogischen Wirken ihres Namenspatrons Adolph Wilhelm Diesterweg folgend, der die Lebenswelt der Schüler als Ausgangspunkt für Bildungs- und Erziehungsprozesse nahm, ist das Angebot der Schule für Lern- und Erziehungshilfe auf Schüler ausgerichtet, die einer besonderen pädagogischen Förderung bedürfen. Herzstück waren lange Jahre die so genannten Lernklassen.

„Diese richten sich an Kinder und Jugendliche mit „langwierigen erheblichen Lernproblemen“ erläutert Schulleiter Werner Brodt. Doch in den vergangenen Jahren sind die Schülerzahlen in diesem Bereich stetig zurückgegangen. Nur noch drei Klassen zählt die  Diester­weg­schule in diesem Förderschwerpunkt, im kommenden Jahr wären es nur noch zwei Klassen. „Es wäre schwer, ein Unterrichtsangebot für mehrere Jahrgänge zu schaffen. Daher ist das Angebot nicht aufrecht zu erhalten“, sagt Werner Brodt. Denn in den Klassen werden Jungen und Mädchen der Jahrgänge fünf bis zehn gemeinsam bis zum berufsorientierten Abschluss beschult.

Als Grund für die rückläufigen Schülerzahlen in den Lernklassen nennt Werner Brodt den Fortschritt im Bereich der Inklusion, dem gemeinsamen Unterricht von Kindern, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten. „Viele Schulen in unserem Einzugsgebiet können mittlerweile eigene Fördermöglichkeiten für Kinder mit Beeinträchtigung einrichten. Diese Angebote begleiten wir vielfach beratend. Die Hälfte unserer Lehrkräfte befindet sich bereits im „ambulanten Einsatz“, berichtet der Schulleiter.

Nach intensiven Gesprächen mit den Eltern werden vier der noch schulpflichtigen Kinder die Johann-Hinrich-Wichern-Schule in Nidderau besuchen. „Andere Eltern wollten, dass ihre Kinder an einer Regelschule in Form einer inklusiven Beschulung unterrichtet werden. Diesen Unterricht werden wir personell begleiten“, erläutert Werner Brodt. Schon jetzt unterstützen und begleiten die Lehrkräfte der Diesterwegschule den inklusiven Unterricht an allen Maintaler Grundschulen sowie an den Haupt- und Realschulen und sind auch an der Albert-Einstein-Schule präsent, wo sie sich um autistische, hochbegabte Kinder kümmern.

„Es wird daher keine großen personellen Einschnitte geben“, unterstreicht Brodt. Und natürlich wird auch die Diesterwegschule selbst fortbestehen. Mit dem Wegfall des Förderschwerpunkts Lernen wird diese sich künftig auf ihre beiden Sprachheilvorklassen, einem Vorschulprogramm mit intensiver sprachlicher Schulung, die „Auszeitklasse“ zur Förderung der emotional-sozialen Entwicklung von verhaltensauffälligen Kindern sowie das sonderpädagogische Beratungs- und Förderzentrum konzentrieren. Außerdem wird die Diesterwegschule ihr Ganztagsangebot im kommenden Schuljahr zeitlich von bislang 15 Uhr auf dann 15.55 Uhr ausweiten. Außerdem wird die benachbarte Fritz-Schubert-Schule, die einen weiteren Schritt in Richtung Ganztagsschule unternimmt, freie Räume nutzen, ebenso wie die Betreuungsschule des Kinderzentrums Hochstadt. „Es wird also keinen Leerstand geben“, sagt Werner Brodt - und auch keinen Leerlauf. Denn im Zuge der Inklusion sind das Wissen und die Kompetenz der Diesterweglehrer weiterhin gefragt. Nur die Standorte, an denen die Pädagogen unterrichten, und die Rahmenbedingungen werden andere sein.

 

Die kerblose Zeit in Hochstadt ist beendet                                                                      11.07.2014

Nach der Absage 2013 wird ab heute nun wieder gefeiert

Die traditionelle Hochstädter Zeltkerb musste im vergangenen Jahr ausfallen, da sich kein Veranstalter  bereit erklärt hatte, die viertägige Veranstaltung zu organisieren. Pessimisten hatten bereits befürchtet, dass der Kerb so ergehen könnte wie dem Straßenfest. Dieses wurde vor Jahren auch zunächst ausgesetzt und darauf fast stillschweigend „beerdigt“. Vor allem Manfred Maier, dem Ersten Vorsitzenden des FC Hochstadt, ist es nun zu verdanken, dass die Kerb nicht dasselbe Schicksal erleiden wird. Der FC richtet die Kerb 2014 ab heute Abend aus, die bis Montag gehen wird.

„Alle ziehen an einem Strang und möchten, dass Hochstadt wieder eine tolle Kerb erlebt. Diese Traditionsveranstaltung darf einfach nicht sterben“, macht Manfred Maier deutlich, wie wichtig ihm und dem FC Hochstadt der Erhalt der Kerb ist. Erfreut ist er, dass auch zahlreiche Helfer von anderen Vereinen anpacken, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. So werden bereits zahlreiche ehrenamtliche Helfer am Dienstagabend beim Zeltaufbau dabei sein.

Es ist alles vorbereitet für vier tolle Tage auf dem Festplatz an der Hochstädter Ringmauer. Vor allem der Kerbsonntagabend verspricht ein Ereignis zu werden. Dann nämlich können die Besucher gemeinsam das WM-Finale auf den Bildschirmen im Festzelt verfolgen und mit der deutschen Mannschaft mitfiebern, wenn sie gegen Argentinien nach dem vierten Titel greift.

Aber auch darüber hinaus, haben sich Manfred Maier und seine Mitstreiter vom FCH einiges einfallen lassen, um die Besucher auf die Hochstädter Feiermeile zu ziehen.

Die Ausgabe 2014 soll vor allem eine Familienkerb sein, zu der viele große und kleine Gäste kommen. „Das Besondere bei uns ist, dass zu keiner der Veranstaltungen Eintritt bezahlt werden muss. Essen und Trinken bieten wir zudem zu zivilen Preisen an2, betont der FCH-Vorsitzende. Für die kleinen Besucher gibt es wieder einen Vergnügungspark vor dem Zelt mit Karussell und Autoscooter.

Eröffnet wird die Zeltkerb heute um 20.30 Uhr. Bereits ab 20 Uhr spielt die Band „Sold out“ Stimmungsmusik. Für 21.30 Uhr ist dann die Siegerehrung des Kerb-Fußballturniers vorgesehen. Der Abend des Kerbsamstags steht dann auch schon groß im Zeichen der Fußball-WM. Die Band „Helium 6“ wird zur WM-Party aufspielen. Zu dieser gehört natürlich auch das Spiel um Platz drei zwischen Brasilien und Holland, das im Festzelt verfolgt werden kann.

 

Traditionell startet der Kerbsonntag in Hochstadt um 10 Uhr mit dem Zeltgottesdienst, der musikalisch von der Sängervereinigung und vom Posaunenchor umrahmt wird. Und dann beginnt um 19.30 Uhr der Countdown zum großen WM- Finale Deutschland gegen Argentinien mit der Band „Fancy Musik“, die auf das Ereignis des Jahres einstimmen wird.

Der Kerbmontag steht ab 10.30 Uhr im Zeichen des Frühschoppens mit dem „Hühnerberg- Quintett“. Ab 19.30 Uhr spielen dann „Die Nixnutze“, ehe das Damentrio der „Marvelous Mädcher“ der Käwern ab 22 Uhr die Kerb 20124:lbeschließen werden. Und Manfred Maier ist schon jetzt davon überzeugt, dass es 2015 eine Neuauflage geben wird, denn die Hochstädter Kerb „darf einfach nicht sterben“ [Natürlich wurde jedes Jahr die Kirchweih gefeiert, nur das Volksfest „Kerb“ fiel aus].

 

Fritz-Schubert-Schule startet Profil 1                                                                   30.07.2014

Dreitägiges Ganztagsangebot mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung

Die Fritz-SchubertSchule in Hochstadt zählt mit Beginn des neuen Schuljahrs 2014 / 2015 zu den Schulen mit Ganztagsangeboten (Profil 1) Dann werden den Erst- bis Viertklässlern an drei Tagen in der Woche jeweils bis 14.30 Uhr Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und eventuell auch noch Freizeitangebote ermöglicht. Wie Schulleiterin Maria Schlör-Konken berichtet, haben sich über 50 Kinder für dieses Angebot angemeldet.

In Maintal bieten ab dem Schuljahr 2014 / 2015 alle Grundschulen eine Nachmittagsbetreuung an. Die Fritz-SchubertSchule erkundigte sich im Vorfeld bei den Eltern, ob diese Interesse hätten, die Ganztagsangebote des Profils 1 zu nutzen. „Wir erhielten 70 bis 80 positive Rückmeldungen“, berichtet Schulleiterin Schlör-Konken. Daraufhin führte die Schule Gespräche mit dem SC Budokan, der bereits an der Siemensschule in Dörnigheim die Nachmittagsbetreuung organisiert und daher auch der Hochstädter Schule als geeigneter Träger erschien. „Wir konnten uns mit dem Vorsitzenden Ervin Susnik auf eine Trägerschaft einigen. Der Verein verfügt über viel Erfahrung und wird das für die Betreuung nötige Personal organisieren“, informiert die Schulleiterin.

Bei einem Informationsabend stellte sich der SC Budokan den Eltern vor. „Wir betreiben bereits seit einigen Jahren die Betreuungsschule Regenbogenhaus in der Siemensschule für Erst- bis Viertklässler, organisieren die pädagogische Mittagsbetreuung für die Fünft- bis Zehnt­klässler und sind verantwortlich für die Mensa sowie den Kiosk an der Siemensschule2, berichtet der Erste Vorsitzende des SC Budokan Ervin Susnik. Hinzu kam im vergangenen Jahr die pädagogische Mittagsbetreuung inklusive Verpflegung. „Für uns ändert sich nicht viel, wenn die Schüler der Fritz-Schubert-Schule dazu kommen“, erklärt Susnik, dessen Verein auch noch die pädagogische Mittagsbetreuung an der Elisabeth-Spitz-Schule in Hanau-Wolfgang organisiert.

Das hessische Kultusministerium gibt klare Vorgaben, was Schulen für Profil 1 erfüllen müssen. So sind beispielsweise an mindestens drei Tagen bis 14.30 Uhr Hausaufgabenbetreuung, Fördermaßnahmen sowie erweiterte Angebote im Wahl- und Freizeitbereich anzubieten, wobei das Angebot auf bestimmte Jahrgänge begrenzt werden dürfe. Die Teilnahme an den zusätzlichen Angeboten ist für die Schüler freiwillig, nach erfolgter Anmeldung durch die Eltern besteht allerdings die Pflicht zur Teilnahme. Laut Kultusministerium entwickelt die Schule das konkrete pädagogische Konzept selbst. Es ist im Schulprogramm zu verankern, das von der Schulaufsicht genehmigt wird.

An der Hochstädter Grundschule wird es mit Schulbeginn Anfang September dienstags, mittwochs und donnerstags eine Mittagsbetreuung mit Mittagessen geben, eine Hausaufgabenbetreuung und möglicherweise auch noch ein Freizeitangebot. Nach Unterrichtsschluss, frühestens mit Beginn der fünften Stunde um 11.40 Uhr, können die Mädchen und Jungen das Angebot nutzen, das bis 14.30 Uhr dauern wird. Die Betreuung wird nicht in der Schubertschule, sondern in der benachbarten Adolph-Diesterweg-Schule stattfinden.

Die Räumlichkeiten stehen zur Verfügung, weil sich der Raumbedarf der Diesterwegschule in den vergangenen Jahren aufgrund zurückgehender Schülerzahlen reduziert hat. „Derzeit sind noch Renovierungsarbeiten im Gange. Bis nach den Herbstferien werden wir eigene Räume mit neuen Böden, Decken und Möbeln zur Verfügung haben“, berichtet die Schulleiterin. Die Kosten für die Renovierung übernimmt laut Schlör-Konken der Kreis in seiner Funktion als Schulträger. Gegessen wird nach den Sommerferien im Speisesaal der Diesterwegschule, dem eine Lehrküche angeschlossen ist. „Dort wird das Essen zubereitet. Gegessen wird dann in verschiedenen Schichten, je nach Unterrichtsschluss“, erklärt Maria Schlör-Konken.

Zwei Jahre hat die Fritz-Schubert-Schule Zeit, die Kriterien des Profils 1 zu erfüllen. Nach dem ersten und zweiten Jahr findet eine Evaluation statt. Wenn beide zufriedenstellend ausfallen, hat die Grundschule die Möglichkeit, sich für Profil 2 zu bewerben. Dann müsste es ein Angebot an fünf Nachmittagen pro Woche geben. Die Betreuungsmöglichkeiten bestünden dann von 7.30 bis 16 oder 17 Uhr.

 

„Ich kann jetzt auch über das Internet fernsehen“                                             30.08.2014

Schneller Internetanschluss: Landrat Erich Pipa beglückwünscht den ersten Hochstädter Kunden in dessen Wohnzimmer

Schnelle Internetverbindung und Hochstadt passten bis vor einigen Monaten so gar nicht zusammen. Die ultralangsamen Verbindungen machten es beispielsweise in vielen Bereichen des Maintaler Stadtteils völlig unmöglich, über das Internet Fernsehprogramme zu verfolgen. Das hat sich zumindest für den ersten Hochstädter Kunden der Breitband Main-Kinzig GmbH und von M-net geändert. Seit 1. August ist Matthias Klisch im Bücherweg zufriedener Kunde, wie er gestern beim Besuch von Landrat Erich Pipa (SPD) herausstellte.

„Ich hatte vorher Internet per Funk und das war keine ideale Lösung. Deshalb habe ich das neue Angebot von M-net sofort wahrgenommen und es funktioniert ganz toll. Jetzt kann ich über das Internet in guter Qualität fernsehen. Daran war vor wenigen Monaten noch überhaupt nicht zu denken“, ist der Hochstädter ganz begeistert von dem neuen und viel schnelleren Internetanschluss der Breitband Main- Kinzig GmbH und von M-net.

Und natürlich war es für Matthias Klisch auch etwas ganz Besonderes, dass der Landrat höchstpersönlich vorbeikam, um ihm zu dieser Entscheidung zu gratulieren und bei ihm den symbolischen Anschalttag für Hochstadt vorzunehmen. Zu diesem Anlass waren auch Sibylle Hergert, die Geschäftsführerin von Breitband Main-Kinzig, und Anton Schneid von der Gelnhäuser M-net-Niederlassung mitgekommen Matthias Klisch erhielt von ihnen nicht nur einen Blumenstrauß für seine Frau, sondern muss nun auch als persönliches Dankeschön drei Monate keine Grundgebühr bezahlen.

In Hochstadt könnten insgesamt 2.221 Haushalte das neue schnelle Internet von M-Net nutzen. Das Interesse sei auch sehr groß, so Pipa. Zugleich beruhigte er jene Hochstädter, die Anrufe von der Telekom erhalten hatten, dass sie nicht wechseln beziehungsweise ihre Telefonnummer nicht mitnehmen könnten. „Die Menschen sollen sich durch solche Anrufe nicht einschüchtern lassen, sondern sich direkt mit der Breitband Main-Kinzig GmbH in Verbindung setzen. Wir kümmern uns darum“, versprach der Landrat, der zuversichtlich ist, dass der gesamte Main-Kinzig-Kreis bereits im Frühjahr des neuen Jahres schnelles Internet haben werde. „Wir liegen deutlich vor dem Zeitplan“, erklärte Pipa gestern zufrieden.

 

 

Nostalgie macht Reparatur zu einer Herausforderung                                       06.09.2014

Evangelische Kirche Hochstadt: Mechanik im Schlagwerk der Kirchturmuhr ist defekt

Wer sagt, die Hochstädter hören den Schlag nicht, hat derzeit gar nicht mal Unrecht. Sie hören ihn nämlich wirklich nicht, genauer nicht mehr: Seit ungefähr acht Wochen ist der Schlag der Turmuhr der evangelischen Kirche in Hochstadt defekt. Beziehungsweise die Mechanik zur Ansteuerung des Schlagwerks, wie der Küster und Hausmeister der Kirchengemeinde Achim Buschbeck im Gespräch mit dem Tagesanzeiger präzisiert. Das komplizierte Gebilde aus kleinen Zahnrädchen muss repariert werden, doch die Suche nach einem Uhrmacher gestaltete sich für die Kirchengemeinde zunächst schwierig.

Ganz still ist es um die Kirche im historischen Ortskern von Hochstadt in diesen Tagen aber nicht, erläutert Buschbeck. Was man derzeit immer noch hören könne, sei das Läuten um 7.45, 11, und 19 Uhr. Aber der Stundenschlag, der normalerweise zur Viertel-, zur halben, zur Dreiviertel- und zur vollen Stunde erklingt, schweigt aufgrund des Defekts in der Mechanik.

Diese Apparatur aus Zahnrädern ist verantwortlich für den Impuls, der dann zu den genannten Zeiten eigentlich den Schlag auslösen sollte.

Die Schwierigkeit bei der Reparatur liegt darin, dass es sich um ein altes mechanisches, ge­rade­zu nostalgisches Uhrwerk handelt. Doch - der inzwischen weitverbreiteten Umstellung auf Elektronik sei Dank - jemanden zu finden, der noch weiß, wie ein solches antiquiertes Stück zu reparieren ist, wurde für die Hochstädter Kirchengemeinde zu einer wahren Herausforderung, wie Annemarie Theis-Sachse vorn Gemeindebüro schildert.

Die Suche habe bis zum Kirchenkreisamt geführt, beschreibt Küster Buschbeck, ehe dann am vergangenen Montag Erfolg vermeldet werden konnte: Ein Uhrmacher aus Frankfurt-Heddernheim wolle sich die Sache mal ansehen und dann eine Einschätzung abgeben, ob das Uhrwerk zu reparieren ist. Zur genaueren Analyse, erzählt der Hochstädter Küster, habe der Uhrmacher aus Frankfurt ihn gebeten, die etwa 35 mal 50 Zentimeter große Mechanik auszubauen und ihm vorbeizubringen. Die Verantwortlichen rund um die evangelische Kirche könnten es sich um einiges einfacher machen: Eine Umstellung auf ein elektronisches Uhrwerk und man hätte die Scherereien nicht mehr. Doch besonders Pfarrer Uwe Rau will einen solchen Austausch nicht, nennt das Zahnräderwerk „kostbar“. Man schätzt in Hochstadt eben den Wert des Alten, auch als Wiedererkennungsmerkmal für die Kirche beziehungsweise ihre Turmuhr.

Nun, da ein interessierter Reparateur gefunden ist, der sich die defekte Mechanik anschauen möchte, bleibt noch die Frage der Finanzierung. Wie teuer es schließlich werden wird, lasse sich derzeit noch nicht absehen, so Buschbeck. Das sei nicht zuletzt abhängig von der Diagnose, die der Uhrmacher abgeben wird. In 14 Tagen wisse er vielleicht mehr. Anschließend werde der Kirchenvorstand beraten, wie die Reparatur finanziert werden soll.

[Die Uhr ist nicht uralt, sondern 1960 von der bürgerlichen Gemeinde für 4.000 Mark gekauft worden].

 

Mehr Poller, mehr Schutz                                                                                  24.09.2014

Wer mit dem Auto über die Bischofsheimer Straße nach Hochstadt hineinfährt, wird sich vielleicht über die zahlreichen Poller an der Nordseite gewundert haben, die dort in einer eher unüblichen Häufigkeit als sonst an einer Landesstraße zu finden sind. Doch eines stellt die Pressestelle der Stadt Maintal, auf die Hochstädter „Poller-Parade“ angesprochen, klar: Um einen Schildbürgerstreich handele es sich keineswegs.

Hintergrund sei vielmehr der Graben, der parallel zur nördlichen Seite der Straße verläuft. Dieser war in den vergangenen Monaten im Rahmen einer so genannten Außengebietsabkopplung deutlich verbreitert und vertieft worden. Bei dieser Baumaßnahme wurden unbebaute Außengebiete von der Mischwasserkanalisation abgetrennt, so die städtische Pressestelle. Das Regenwasser, das in der Landschaft nördlich von Hochstadt in Gräben gesammelt und bislang in das Kanalnetz eingeleitet wurde, werde nun über den Graben entlang der Bischofsheimer Straße in die Weidbach abgeführt.

„In der Vergangenheit überfuhren Autofahrer gern den flachen und schmalen Graben für Wendemanöver oder auch, um kurz dort zu halten“, erläutert Nicole Sittig von der Pressestelle. Weil der Graben nun aber deutlich tiefer sei, könnten solche Fahrmanöver gefährlich werden. Mit dem Aufstellen der Leitpfosten wolle man dies zukünftig verhindern.

Eine Leitplanke als alternative Lösung wäre die Stadtverwaltung nach Angaben ihrer Pressestelle deutlich teurer zu stehen gekommen: „Während für einen einzelnen Poller Kosten von unter zehn Euro fällig werden, würden wir für einen Meter Leitplanke über 60 Euro - ohne Pfosten und Befestigungsmaterial – zahlen“, informiert Nicole Sittig. Dass die Poller nun den Autofahrern ins Auge sprängen, bestätige den Erfolg der Maßnahme. „Wir wollten auf die veränderten Verhältnisse hinweisen und zur Vorsicht mahnen. Dies scheint gelungen zu sein“, lautet das Fazit der Pressesprecherin.

 

Die Kirchturmuhr schlägt nun wieder                                                                  09.10.2014

Nun wissen die Hochstädter endlich wieder, was es geschlagen hat. Seit gestern 15 Uhr ist die Mechanik der Kirchturmuhr der evangelischen Kirchengemeinde wieder im Einsatz, nachdem sie von dem Frankfurter Uhrmachermeister Dr. Norbert Sieber in Handarbeit und mit selbst hergestellten Ersatzteilen repariert werden konnte. Aufgrund des Defekts ihrer nostalgisch anmutenden Mechanik konnte die Kirchturmuhr seit Wochen nicht mehr zur Viertel-, zur halben, zur Dreiviertel- und zur vollen Stunde schlagen. Das ist nun Vergangenheit. Mit Pfarrer Uwe Rau und Dr. Norbert Sieber freuten sich gestern die Hochstädter Bürger Gert Bechert und Karl Lutz, welche die Reparatur mit privaten Spenden unterstützten.

 

Hochstadt hört die Glocken schlagen                                                                   10.10.2014

Die Zeit, in der die Hochstädter die Glocken der Kirchturmuhr nicht mehr schlagen hören konnten, sind nun - wie bereits berichtet - vorbei. Dank der Arbeit des Frankfurter Uhrmachermeisters Dr. Norbert Sieber, der die diffizile Mechanik der Uhr reparieren konnte. Mit ihren Spenden unterstützten zur Freude von Pfarrer Uwe Rau  Gert Bechert  und Karl Lutz die Finanzierung der Reparatur durch ihre Spenden. Seit Mittwoch um 15 Uhr schlägt die Kirchturmuhr wieder zur Viertel-, zur halben, zur Dreiviertel- und zur vollen Stunde.

 

Bald soll es dreiblättrig sein                                                                                  17.12.2014

Spatenstich für drittes „Kleeblatt“ in Hochstadt - Fertigstellung ist für 2016 geplant

Gestern hat unter großer Teilnahme lokaler und überregionaler Politprominenz im Baugebiet „Am Weides“, oberhalb der Kelterei Höhl, der Spatenstich für das Hochstädter „Kleeblatt“ stattgefunden. Es wird bei seiner Eröffnung, die für den Sommer 2016 vorgesehen ist, dann das dritte Seniorenwohn- und Pflegeheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Maintal sein. Mit diesen bildlich gesprochen drei Blättern werde das Projekt abgeschlossen sein, betonten die Verantwortlichen. Wobei von einigen Seiten angemerkt wurde, dass ja durchaus auch vierblättrige Kleeblätter in der Natur zu finden seien. Doch ob tatsächlich eines Tages in Maintal der Bedarf für ein viertes Haus besteht, ist derzeit noch Zukunftsmusik.

Nun ist so ein Spatenstich in erster Linie ein symbolischer Akt, dennoch kann man sagen, dass das Projekt allmählich Konturen annimmt. Ein langer Weg liegt hinter den Planern, wie gestern auch der stellvertretende Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Hanau Bastian Hans im Rückblick sagte.

Begonnen hatte alles Anfang der neunziger Jahre mit einer Idee: Nämlich ein Netz von Häusern, in denen Senioren oder pflegebedürftige Menschen wohnen können, und zwar in unmittelbarer Nähe zu „ihrem“ Stadtteil. Den Auftakt machte die Inbetriebnahme des „Kleeblatts“ in Bischofsheim im Jahr 2000, es folgte 2007 Wohn- und Pflegeheim Nummer zwei am Standort Dörnigheim. Fehlte nur noch der dritte Baustein für jene älteren Menschen aus Hochstadt und Wachenbuchen.

Einen entscheidenden Schritt machte das Vorhaben dann im vergangenen März, als Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) den Bewilligungsbescheid des Landes Hessen überreichte. Der Bescheid umfasst einen Zuschuss von rund 1,7 Millionen sowie ein zins- und kostenfreies Darlehen über rund 2,5 Millionen Euro.

Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück im Neubaugebiet „Am Weides“ soll bis 2016 ein Wohnheim mit 60 Plätzen entstehen. Angeboten werden sollen diese Plätze sowohl in Pflegegruppen als auch in Hausgemeinschaften, wie Architekt Rainer Krebs erläuterte.

Mit dem Bau des dritten „Kleeblatts“ gilt für die Verantwortlichen das Projekt in Maintal offiziell als abgeschlossen. Wobei eine kleine Hintertür offen gelassen wurde. Denn wer weiß, ob der demographische Wandel irgendwann nicht doch noch ein viertes Haus notwendig macht. Dass definitiv eine Nachfrage zunächst einmal für das dritte Zentrum da ist, zeigt ein kleine Anekdote am Rande des Spatenstichs: Eine ältere Damen aus Wachenbuchen kam am Ort des Geschehens vorbei und fragte gleich mal, bei wem sie sich melden müsse, um einen Platz zu beantragen.

 

2015

 

Hochstädter Prinzessin tritt im HR-Fernsehen auf                                                          27.01.2015

am 12. Februar bei „Die Hessische Weiberfastnacht“ zu sehen

An der Seite von professionellen Fastnachtsgrößen.

Bereits als Kind betrat die Hochstädter Prinzessin Anja I. die Bretter, die die Welt bedeuten. Egal ob als kleine Büttenrednerin oder als Gardemädchen, an Fastnacht nannte Anja das Hochstädter Bürgerhaus ihr zweites Zuhause. Mittlerweile ist sie stolze Mama des Hochstädter Dreigestirns, das bereits eifrig in ihre Fußstapfen tritt.

So verzauberte Jonas im vergangenen Jahr die Zuschauer der Kindersitzung mit seinem Gesang, zu dem seine Geschwister gekonnt tanzten. Fastnachtsgene werden ganz offensichtlich dominant vererbt, dafür ist Familie Schmidt der beste Beweis. Seit einigen Jahren hat Anja Schmidt in der Programmchefin der Käwern-Sitzungen, Heidi Hehrlein, ihre ideale Partnerin gefunden.

Unvergessen ist das Zwiegespräch, bei der beide ihre Schwierigkeiten mit den modernen Kommunikationsmitteln thematisierten und das Ei von (1-Phone) Karl bewunderten. Im vergangenen Jahr nahmen sie als Kathi und Babsi vom Hochstädter Beautysalon die Männer nicht nur verbal auf die Schippe. Sie bearbeiteten ihre Opfer Stefan Günther und Bertram Wurzel gnadenlos auf der Massagebank, war doch Kathi gerade von ihrem Alfred verlassen worden. Der Vortrag kam beim Käwern-Publikum so gut an, dass die beiden sich entschlossen, ihn beim Casting des Hessischen Rundfunks (hr) einzureichen.

Anfang Januar kam dann die ersehnte Antwort: Sie sind mit ihrer Nummer in der Sendung „Die Hessische Weiberfastnacht“ am Donnerstag, 12. Februar, ab 20.15 Uhr im hr-fernsehen zu sehen - gemeinsam mit professionellen Fastnachtsgrößen wie Nick Benjamin und Daphne de Luxe. Die Aufzeichnung findet bereits am 4. und 5. Februar statt - Termine, die sich zum Glück mit Anjas repräsentativen Auftritten als Prinzessin vereinbaren lassen. In diesem Jahr eröffnet Anja I. gemeinsam mit ihrem Prinz Thomas III. die diesjährige Käwern-Sitzung mit ihrer Prinzenrede. Heidi Hehrlein und Bertram Wurzel sind mit ihren neuen Programmen am Freitag, den 6. Februar, auf der Kostümierten Sitzung zu bewundern. Karten gibt es in der Löwen Apotheke Hochstadt, Bahnhofstraße 152, oder per E-Mail an die Adresse karten@kaewer.de.

 

 „Wenn ich nicht mehr kann, gehe ich zu den Bildern“                            (FAZ  11.01.2015)

Raimer Jochims ist Maler und Sammler. In seinem Haus in Maintal-Hochstadt hat er Kunst aus Europa und der ganzen Welt zusammengetragen. Eigentlich hat Raimer Jochims vor ein paar Jahren einmal erzählt, hätte er statt immer neuer Bilder lieber sein ganzes Leben lang Ikonen gemalt.

Jedes Mal, wenn man der stillen und kraftvollen Farbmalerei des Künstlers in den vergangenen Jahren in Ausstellungen begegnet ist, kamen einem diese Worte in den Sinn. Erst jetzt aber, im Haus des Malers, der seit Jahrzehnten in Maintal-Hochstadt lebt, glaubt der Besucher zu verstehen, was Jochims, dem er bei einer Tasse Tee gegenübersitzt, damals hatte sagen wollen. Und denkt sich, dass das hübsch anekdotisch anmutende Bonmot dieses Naturphilosophen unter den Farbmalern womöglich gar keines gewesen ist, sondern ein sprachliches Bild, grundiert von etwas, das man früher Demut genannt hätte oder Bescheidenheit.

Mag sein, dass dieses Gefühl auch etwas damit zu tun hat, dass den Besucher gleich hinter der Eingangstür eine prachtvolle Ikone willkommen heißt, die das Entree zusammen mit einem Stein von Jochims selbst in stiller, wohltuender Spannung hält. In einer Spannung, die zur Folge hat, dass man unwillkürlich ebenfalls still und stiller werden möchte. So geht es dem Betrachter auch vor einer jüngeren Arbeit des Künstlers in Moosgrün und Violetttönen, die in respektvollem Abstand zu einer hübschen kleinen Landschaft von Johan Clausen Dahl gehängt ist. Gegenüber ist eine Grafik Rembrandts zu entdecken, am Fenster ein romanisches Kruzifix, gleich daneben eine Kalligraphie, die anrührend ein japanisches Haiku aufs Papier tanzt.

Eine höchst eigenwillige Anordnung ist das, die leichtfüßig Traditionen, Jahrhunderte und Kulturkreise durchmisst, zusammengehalten von einem gemeinsamen Geist, der hier vor allem aus Verlegenheit Stille genannt werden soll. „Keine Action“, wie Jochims es lapidar auf den Nenner bringt. Und doch gibt es der Wahlverwandtschaften in diesen Werken spürbar noch mehr. Im Wohnzimmer fügen sich die Kunstwerke zu einem atmosphärisch dichten Klang, die im Grunde immer gleichen Harmonien mit je eigenem Vokabular variierend. Es ist ein Klang, den Jochims selbst, womöglich noch ein wenig vage, zum ersten Mal vor mehr als vierzig Jahren in aller Klarheit vernommen hat, als er in München die Ausstellung „Weltkulturen und moderne Kunst“ sah.

Mindestens vier, fünfmal, sagt er, habe er die Schau besucht, in der die Künstler der Klassischen Moderne zusammen mit ihren „Anregen“ aus Afrika und Ozeanien gezeigt wurden. Immer wieder sei er hingegangen, so lange, bis ihm klarwurde, dass Picasso und die Expressionisten den an den Wänden der Ausstellung deutlich tiefer als sie gehängten Kunstwerken aus aller Welt keineswegs in jedem Fall überlegen gewesen seien. Mit einem Mal war sein Blick auf die Welt und auf die Kunst ein anderer, und auch das malerische Werk des in Kiel geborenen Künstlers nahm von hier aus eine neue, entscheidende Wendung. „Ich bin ein Liebender“, sagt der Kunstbetrachter Jochims heute, und vermutlich gilt das immer schon und seit je.

Doch erst in München, so scheint es, hat die Schwärmerei als Liebe festen Halt und bald, gleichsam als tieferen Grund, auch Eingang in sein eigenes Werk gefunden. Zwar hatte er sich zuvor schon eine ganze Weile lang mit Farbverläufen beschäftigt, doch erst in der Folge ließ er das klassisch rechteckige Format hinter sich, um zu teils organisch anmutenden Bildträgern aus gebrochenen Spanplatten zu gelangen. Die „Formen der Farbe“ sind seither Jochims' Lebensthema. Darüber hinaus fand der Philosoph und Kunsthistoriker, der einst vor allem deshalb nicht an die Akademie, sondern an die Universität gegangen war, „weil ich wissen wollte, was ich da als Maler eigentlich mache“, erst mit dieser Schau zu jenen Überlegungen, die bis heute die Grundlage seines auf eine „Weltkunstgeschichte“ ausgerichteten Denkens darstellen.

Jochims, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, hat seine Idee einer allen Epochen und Kulturen eigenen „Identitätskraft“ der Kunst in zahlreichen Büchern und Aufsätzen immer wieder zu erläutern versucht. Und doch versteht man sie nirgends besser als umgeben von seiner Sammlung, die mittlerweile mit Haus und Grundstück in die-Stiftung Eliashof überführt ist und die er in eigens eingerichteten Räumlichkeiten gelegentlichen Besuchern präsentiert. Auch hier, in den ganz der Kunst vorbehaltenen Räumen, führt Jochims mit Vorliebe zusammen, was auf den ersten Blick nicht zusammengehört, für ihn freilich als Bild, als genuin künstlerisches Zeugnis von Kult, Ritus und Identität, unbedingt zusammengehört.

So findet sich ein prachtvoll malerisches Bild, eigentlich eine Art Poncho aus leuchtendblauen, roten und schwarzen Federn von Kolibri und Kakadu, über einem 100.000 Jahre alten Faustkeil. So hängt Josef Albers' grandioses „Blue Depth II“ aus dem Jahr 1961 unmittelbar neben einem tibetischen Thangka. So ist alte Kunst neben Malerei der Gegenwart zu sehen, eine kleine Landschaft aus dem 19. Jahrhundert neben einer afrikanischen Plastik, Skulptur neben Fetisch und Fragment. „Ich mische bedenkenlos“, sagt Jochims, und in der Tat; so könnte man das bei flüchtigem Betrachten durchaus sehen. Doch die Verknüpfungen zwischen den einzelnen, überaus unterschiedlichen und durch Tausende von Jahren getrennten Werken sind keineswegs willkürlich. Ihre assoziativen, hier formal, dort inhaltlich konnotierten Bezüge präpariert die Hängung vielmehr mit äußerster Subtilität und Sorgfalt heraus. Mit jedem Schritt tun sich hier neue, anregende und überraschende Perspektiven auf, ob es sich dabei um eine Ikone, ein geschmiedetes Beil aus Afrika, leuchtende Kakteenblüten von Nolde, eine persische Miniatur, einen wahrlich beglückenden Jawlensky oder ein Fächerbild aus China handelt.

Erst ganz am Ende des Rundgangs konfrontiert Jochims die Kostbarkeiten mit der einen oder anderen eigenen Arbeit. Schlüsselwerke sind es allesamt, unter ihnen befinden sich eine seiner frühen schwarzen Tafeln, eine Zeichnung und ein kleines, grün leuchtendes Bild. Wer bisher noch Worte haben mochte - hier endlich bleibt er stumm. Ein großes, vielleicht allzu großes Wort kommt einem in den Sinn. Und doch möchte man das, was man hier sieht, wahrlich einmal eine Offenbarung nennen.

Im Grunde, so will es in Anbetracht all der offensichtlichen Bezüge scheinen, ist Jochims denkend, sammelnd und malend genau zu dem geworden, der er einst hatte werden wollen: ein Schöpfer zeitgenössischer Ikonen, sein eigenes Werk ebenso wie viele andere Werke in diesen Räumen ein Bild des ewigen Mysteriums inmitten einer entzauberten Welt. Hier möchte man eine Weile bleiben, schauen und sonst nichts. Und als könne er die Gedanken des Besuchers vielleicht nicht lesen, aber doch spüren, sagt der Gastgeber hinein in die Stille: „Wenn ich nicht mehr kann, wenn ich müde bin oder deprimiert, dann gehe ich hierher zu den Bildern. Das gibt mir immer Kraft.“

 

Aus Litern werden Mikrofuder                                                                              24.01.2015

Der 1. Hochstädter Winzerverein blickt zurück auf seine Anfänge

Maintal und die Streuobstwiesen werden häufig in einem Atemzug genannt. Tatsächlich leben die Bürger aber auch mitten in einem Weinanbaugebiet. Doch es ist wenig bekannt, dass die Südhänge des Berger Hangs und der Hohen Lohe einmal Weinanbaugebiete waren. Von Frankfurt bis nach Gelnhausen zog sich das Weinanbaugebiet. Die Keller unter den alten Fachwerkhäusern im historischen Ortskern von Hochstadt sind heute noch Zeugen dieser Kultur.

Die Reblaus und die Arbeitsplätze bei der Firma Cassella im Frankfurter Stadtteil Fechenheim beendeten die Weinanbautradition um etwa 1917. Das bedeutete nicht, dass keine Weinreben mehr in den Maintaler Stadtteilen existierten oder angepflanzt wurden. Es gab sie schon noch, aber es wurde kein Wein mehr hergestellt. Das einzige Gebiet, in dem noch Rebstöcke zum Weinmachen angepflanzt wurden, war der Lohrberg in Frankfurt-Seckbach. Aus den Maintaler Stadtteilen Bischofsheim und Hochstadt kam lediglich noch Apfelwein.

Das sollte sich etwa 70 Jahre später ändern. Dr. Franz Holdighausen, der aus einer Winzerfamilie aus dem Rheingau kam und nach Maintal gezogen war, pflanzte in Hochstadt 1981 seinen ersten Weinstock, aus dessen Trauben er 1984 die ersten sechs Liter Wein herstellte. Andere Hochstädter folgten und es entstand eine kleine lokale Weinproduktion. Man konnte also mit lokalen Trauben trinkbaren Wein herstellen, und im November 1987 verkündeten der Tagesanzeiger und der Hanauer Anzeiger, dass der „Hochstädter Garagenblick“ im Kommen sei.

Mit dem Gedanken, die Tradition des Weinmachens in Hochstadt zu pflegen, wurde im Dezember 1987 der 1. Hochstädter Winzerverein gegründet. Einen eigenen Weinberg hatte der neugegründete Winzerverein zunächst noch nicht, der kam erst später.

Die ersten Weine des Hochstädter Winzervereins wurden aus Trauben hergestellt, die in den Gärten, an Hauswänden und Garagen der Mitglieder des neu gegründeten Vereins wuchsen. Die Weinausbeute war noch sehr gering. Da sich sechs oder zwölf Liter Wein aus eigener Produktion nicht gut anhörten, wurde eine neue Maßeinheit erfunden: das aus dem Weinmaß Fuder abgeleitete Mikrofuder. Aus sechs oder zwölf Litern wurden dann auf einmal 6.000 oder 12.000 Mikrofuder, eine „beachtliche“ Menge.

Schon zum Zeitpunkt der Gründung des 1. Hochstädter Winzervereins träumten die Mitglieder von einem eigenen Weinberg. Der Plan, einen Weinberg auf der Hartig zu etablieren, schlug fehl. Aber dann kam die Rettung. Das Vereinsmitglied Karin Tadday bot dem Verein ein Grundstück in der Gemarkung „Am Hohen Rain“ zur Pacht an. Das Grundstück, mit einer guten Aussicht bis nach Frankfurt war ideal geeignet, und auch die Naturschutzbehörde gab ihre Zustimmung. Im Jahre 1992 erteilte ebenfalls das Weinbauamt in Eltville im Rheingau, mit Auflagen, die Genehmigung zum Weinanbau in der Hochstädter Gemarkung.

Es dauerte zwei Jahre, ehe das Grundstück für die Anpflanzung neuer Weinstöcke hergerichtet war. Im Jahre 1994 wurden dann 77 Rieslingreben gepflanzt. Die erste Rieslingernte „Am Hohen Rain“ erfolgte 1996.

Heute hat der 1. Hochstädter Winzerverein um die 80 Mitglieder. Der Wein wird hergestellt aus den Trauben des Hochstädter Weinberges und aus dem Eigenanbau der Vereinsmitglieder. Die Ausbeute ist heute ebenfalls wesentlich größer. Oftmals über 1.200 Kilo Trauben pressen die Mitglieder mittlerweile.

Auch die Bandbreite der hergestellten Weine ist wesentlich breiter. Zum Sortiment gehören der Rote Hochstädter, der Gutedel, ein Riesling, der Trollinger Rosé und der Maazwicker, der aus einer Mischung unterschiedlicher Trauben hergestellt wird. Die verschiedenen Feste der Winzer bieten Gelegenheit, in geselliger Atmosphäre die Weine zu verkosten.

Das erste Fest im Jahr ist das Hexenfeuer, das wieder am Samstag, 28. März, stattfindet. Dann wird der Frühjahrsrebschnitt verbrannt und die „Weinhexe“ vertreibt mir ihrem Tanz um das lodernde Feuer den Winter. Am 1. Mai findet im Winzerhof in der Bischofsheimer Straße, gemeinsam mit dem Hochstädter Posaunenchor, das Frühlingsfest statt. Es folgt im Juni jeden Jahres das Rebblütenfest, an dem auch Vertreter aus Maintals französischer Partnerstadt Luisant teilnehmen. Wenn dann im Frühherbst der Federweiße zum Trinken bereitsteht, lädt der Winzerverein zum Federweißenfest ein. Und wer dann immer noch keine Möglichkeit gefunden hat, die Hochstädter Weine zu testen, hat noch eine letzte Chance beim Hochstädter Weihnachtsmarktes in der Winzerstube.

Wer mehr über den 1. Hochstädter Winzerverein erfahren möchte, sollte sich dessen Internetseite einfach einmal näher ansehen. www.ersterhochstaedterwinzerverein.de.

 

Bald kommt Leben auf die Farm                                                                           19.02.2015

Ab dem Frühjahr herrscht wieder rege Betriebsamkeit - Neue Mitstreiter willkommen

Ein großer Haufen Hackschnitzel liegt schon unter dem Walnussbaum, in dem bald Vogelnestschaukeln schwingen sollen. Timo Schnürpel, Wally Vida-Pedd und Leonie Grosser von der Kijufa können es kaum erwarten.

Karg sieht es aus, das Gelände der Kinder- und Jugendfarm Maintal. Für farbenfrohe Akzente im winterlichen Grau sorgen allein die bunt bemalten Zaunpfosten, die das Areal gegenüber dem Hochstädter Waldspielplatz einfassen. Doch schon bald soll Leben auf der Kijufa einziehen. „In diesem Jahr soll zumindest ein Tiergehege realisiert werden“, kündigt Timo Schnür­pel an, der im Vorstand das Amt des Kassierers bekleidet. Sobald die ersten warmen Frühlingstage kommen, werden daher wieder die Ärmel hochgekrempelt und das Gelände bewirtschaftet.

Viel haben sie im vergangenen Jahr bewegt, die Mitglieder des Vereins Kinder- und Jugendfarm. Davon zeugt nicht allein der meterhohe Erdhügel, der mittlerweile mit Gras bewachsen ist. Die dichten Brombeerhecken sind dank vieler ehrenamtlicher Arbeitsstunden verschwunden, das Gelände ist eingeebnet und eingezäunt, junge Obstbäume wurden gepflanzt Dabei ließ der Start in die aktive Phase die Vorstandsmitglieder zunächst zittern. „Zu unserem ersten Arbeitseinsatz hatten sich damals elf Personen angemeldet und acht kurzfristig abgesagt. Dafür aber kamen 25 Helfer spontan vorbei.

Das hat uns ermutigt“, berichtet Timo Schnürpel. Und ähnlich sollte es weitergehen. Immer wieder erhielt der Verein wertvolle tatkräftige und finanzielle Unterstützung, ob im Rahmen des zweiten Maintaler Freiwilligentags, beim „Norma Help Day“, durch die Schultüten- und Schaumkussaktion von Globus, eine Baumpflanzaktion der Maintaler Lions sowie verschiedene Geld- und Sachspenden. Und natürlich während der ehrenamtlichen Arbeitseinsätze. „Für die vielseitige Hilfe möchten wir uns riesig bedanken“, sagen die Vorsitzende Wally Vida-Pedd, Timo Schnürpel und Schriftführerin Leonie Grosser. Sogar die Jüngsten haben mit angepackt, denn die bunten Zaunpfosten sind das Werk kleiner Künstler, die während einer großen Malaktion zu Pinsel und Farbe griffen.

Für das neue Jahr hofft der Vereinsvorstand auf ähnlich motivierte Mitstreiter. Der erste Arbeitseinsatz ist für den 14. März terminiert, und man sieht sich gut gerüstet. „Wir konnten zusätzliches Werkzeug kaufen, so dass wir unsere Helfer nun auch besser ausstatten können“, kündigt Wally Vida-Pedd an. Einige Schnittmaßnahmen stehen an, das Hoftor soll gesetzt und die letzten Meter Zaun gezogen werden.

Ungeduldig blicken die Vorstandsmitglieder außerdem Richtung Gelnhausen. Jederzeit erwarten sie vom Main-Kinzig-Kreis das Okay für die geplante Bebauung. Dann könnten sie endlich zur Schippe greifen und mit der Errichtung der Tiergehege beginnen. Die Spende der Bürgerstiftung Maintal aus dem Maintal-Kalender möchten sie für den Hühnerstall und den Erwerb von Geflügel verwenden. „Wir müssen mit der Tierhaltung und dem Nutzgartens mit begehbarer Kräuterschnecke klein anfangen. Deshalb beginnen wir mit der Anschaffung von Kleintieren“, erklärt Leonie Grosser augenzwinkernd. Ein „duales Konzept“ soll die Pflege und Betreuung gewährleisten. „Wir möchten Paten gewinnen, die sich für einzelne Tiere oder bestimmte Obst- und Gemüsesorten verantwortlich fühlen und natürlich auch ein Mitspracherecht erhalten sollen. Vielleicht gibt es Menschen, denen ein Gartengrundstück zu groß ist, die aber Freude daran hätten, sich beispielsweise um die Tomatenpflanzen zu kümmern“ erklärt Leonie Grosser.

Noch sind die Vorstandsmitglieder zurückhaltend, wenn es um Details der Planung der Anlage geht. „Aber sobald wir die Genehmigung haben, werden wir unsere Pläne ausführlich vorstellen. Vielleicht ist das ja schon während unserer Mitgliederversammlung am Freitag, 24. April, möglich“, hofft Timo Schnürpel und fügt hinzu, dass zu diesem sowie allen anderen Terminen neue Gesichter herzlich willkommen sind. Denn auf der Kinder- und Jugendfarm wird nicht nur gearbeitet, sondern auch gefeiert, zum Beispiel ein Frühlingsfest mit Lagerfeuer am 18. April, ein Sonnwendfeuer am 20. Juni und ein Kelterfest am 10. Oktober.

„Sobald es wärmer wird, möchten wir uns außerdem regelmäßig freitags ab 16 Uhr auf dem Gelände treffen“, fügt Leonie Grosser an. Und auch die ersten Besucher haben sich bereits angekündigt: Anfang April kommt der befreundete Verein „LaLeLu“, der Familien mit unheilbar kranken Kinder betreut, mit rund 20 Jungen und Mädchen auf die Farm, auch wenn sie noch nicht fertig ist. Aber je mehr engagierte Hände mit anpacken, desto näher rückt die Fertigstellung. Ein Kontakt ist möglich unter Telefon (0 61 81) 6 10 46 04 oder per E-Mail an info@ kijufa-maintal.de.

 

Spaziergänger entdecken stark verkohlte Leiche                                                            13.03.2015

Ausgebrannter Wagen mit unbekanntem Insassen in Hochstadt

Eine unheimliche Entdeckung machten Spaziergänger, die gestern Morgen im Bereich der Hochstädter Hartig unterwegs waren. Unweit des asphaltierten Wegs zwischen der Abfallsammelstelle und dem Wasserwerk, in der Verlängerung der Straße Am Felsenkeller, stießen sie um kurz nach 7 Uhr auf ein ausgebranntes Fahrzeug, in dem sie noch eine Person vermuteten. Sie verständigten daraufhin die Polizei.

Als die Beamten des zuständigen Kommissariats, von Gerichtsmedizin und Landeskriminalamt vor Ort waren, entdeckten sie „eine stark verkohlte Leiche im Inneren des Wagens“, berichtete auf Nachfrage des Tagesanzeiger ein Pressesprecher des für Maintal zuständigen Polizeipräsidiums Südosthessen. Er konnte allerdings keine näheren Angaben machen, weder zur Brandursache, noch zur Identität der Leiche. „Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Arbeit und ermitteln in alle Richtungen“, erklärte er.

Nachdem die Beamten das Gelände im Bereich des ausgebrannten Wagens weiträumig abgesucht hatten, wurde das Fahrzeug, bei dem es sich wohl um einen VW Golf handelt, sichergestellt und der Leichnam an die Gerichtsmedizin übergeben. Wertvolle Hinweise erhofft sich die Polizei aus der Bevölkerung. „Vielleicht ist einem Bürger ein Fahrzeug in diesem Bereich aufgefallen“, so der Pressesprecher. Zeugen können sich unter der Rufnummer (0 61 81) 1 00-1 23 melden.

Der Unbekannte, der gestern früh in dem ausgebrannten Fahrzeug in der Hochstädter Hartig entdeckt wurde, war nicht der einzige Tote, der die Polizei am Donnerstag beschäftigte. Denn auch beim Brand eines im Birsteiner Ortsteil Mauswinkel stehenden Wohnmobils kam in der Nacht zu gestern ein Mann ums Leben. Anwohner der Straße „Zum Esch“ hatten kurz nach   1 Uhr die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei über den in Flammen stehenden alten Ford Transit informiert. „Bei den anschließenden Löscharbeiten fanden die Wehrleute in den Überresten des Wagens einen Toten. Ob es sich dabei um den 61-jährigen Eigentümer des Transits handelt, kann erst durch eine bereits anberaumte rechtsmedizinische Untersuchung abschließend geklärt werden. Auch hinsichtlich der Entstehung des Brandes steht die Ursache noch nicht genau fest. Hier wird ein durch einen technischen Defekt ausgelöster Unglücksfall als möglich angesehen. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nach ersten Ergebnissen der Ermittler nicht vor“, so die Polizei.

 

Auswertung steht noch aus: Identität des Toten ungeklärt                                     14.03.2015

Weiterhin Rätsel gibt der Brand eines VW Golf auf der Hartig Hochstadt auf, bei dem der Insasse ums Leben kam. Über die Identität des Toten gab es auch gestern keine neuen Erkenntnisse wie eine Sprecherin des für Maintal ständigen Polizeipräsidiums Südosthessen auf Nachfrage des Tagesanzeiger mitteilte. Die DNA-Proben seien noch bei der Auswertung. Frühestens Anfang der kommenden Woche sei mit einem Ergebnis zu rechnen. Auch über den völlig ausgebrannten Golf konnte die Polizei keine neuen Informationen herausgeben. Weiterhin unklar ist, wem der Wagen gehört, da bei den Feuer auch die Kennzeichen völlig unkenntlich geworden sind.

Spaziergänger waren am Donnerstag um kurz nach 7 Uhr auf das ausgebrannt Fahrzeug aufmerksam geworden und verständigten die Polizei. Diese fand im Inneren des Wagens die stark verkohlte Leiche. Ob es sich um den Fahrer oder Besitzer des Golfs handelt, ist ebenfalls weiter ungeklärt, wie die Sprecherin des Polizeipräsidiums berichtete.

Ein Passant, der am frühen Donnerstag morgen vor Ort war, erzählte: „Das Auto stand ordentlich geparkt auf der Wiese und war völlig ausgebrannt. Man konnte weder das Modell noch das Kennzeichen erkennen.“ Der Golf stand unweit des asphaltierten Wegs zwischen der Abfallsammelstelle und dem Wasserwerk, in der Verlängerung der Straße Am Felsenkeller Die Polizei stellte das Auto sicher und die Leiche wurde an die Gerichtsmedizin übergeben.

Weiterhin gesucht werden Zeugen, die etwas von dem Brand mitbekommen haben Hinweise erbittet die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer (0 61 81) 1 00-1 23 Einige Leser erklärten sich gestern gegen über dem Tagesanzeiger verwundert darüber, dass niemand das Feuer mitbekommen und die Feuerwehr oder Polizei alarmiert habe.         

[Es handelte sich um eine Frau aus Maintal, nähere Angaben wurden nicht gemacht].

 

Immer geraden Weg gegangen                                                                             21.03.2015

Fußball: Fußball: Ex-Bundesligaspieler Gerhard Kraft ist 70 geworden -

Dass wir uns in seinem schmucken Eigenheim in Hochstadt treffen und gemütlich plaudern, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am 13. Dezember stürzte Gerhard Kraft derart unglücklich die Kellertreppe hinab, dass er mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden und danach eine vierwöchige Reha-Maßnahme in Angriff nehmen musste. Der ehemalige Bundesligaspieler der Offenbacher Kickers ist inzwischen wieder hergestellt, hat keinerlei Probleme mehr, allen Grund, in Zukunft zweimal im Jahr Geburtstag zu feiern.

Die Jahre 1968 / 1969 haben für Gerhard Kraft eine besondere Bedeutung. Zunächst stand die Hochzeit an, dann die Geburt seines Sohnes und der Beginn einer 39-jährigen Tätigkeit als Betriebsleiter bei der Kelterei Höhl. Nur wenige Monate später, also 1969, schoss er den FC Hochstadt mit 42 Saisontoren in die Hessenliga. Nach 1965/66 und 1966/67 war es die dritte Meisterschaft, die der gefürchtete Torjäger bei den Lila-Weißen feiern durfte.

Seine Treffsicherheit, sein unglaublicher Torinstinkt, seine Kaltschnäuzigkeit und sein explosives Verhalten am Ball hatten sich längst herumgesprochen. Bis auf die Höhen des Bieberer Berges. Neben bekannten Akteuren wie Horst Gecks, Walter Bechtold, Erwin und Helmut Kremers, Klaus Winkler und Hans Reich wurde auch Gerhard Kraft von Kickers Offenbach unter Vertrag genommen und setzte sich gegen die namhafte interne Konkurrenz durch. Mit 20 Treffern in der Regionalliga wurde „Gero“ Kraft Torschützenkönig der Offenbacher. Es war 1970, als sich der OFC in der Aufstiegsrunde gegen VfL Bochum, Hertha Zehlendorf, VfL Wolfsburg und FK Pirmasens durchsetzte und damit umgehend die Rückkehr ins nationale Fußball-Oberhaus schaffte.

Hatte Kraft bis dahin die Trainer Paul Oswald und Zlatko „Tschik“ Cajkovski („unter ihm bin ich immer zum Einsatz gekommen“) erlebt, so kamen in der Bundesliga innerhalb kürzester Zeit Alfred „Aki“ Schmidt, Rudi Gutendorf und Kuno Klötzer („auch er setzte auf mich“) hinzu Diesbezüglich war es ein Kommen und Gehen auf dem Bieberer Berg. Gehen mussten auch die Kickers, und zwar zurück in die Regionalliga. Am Tag nach dem Ligafinale lud Offenbachs Präsident Horst Canellas zu einer Pressekonferenz ein, um dort mittels Tonbandaufzeichnungen Beweise über „verkaufte“ Spiele vorzulegen.

Obwohl ihn Kuno Klötzer händeringend bat, in Offenbach zu bleiben, vollzog der Vollblutfußballer die Rückkehr zu seinem Heimatverein nach Hochstadt, ließ sich, wie immer in seinem Leben, nicht verbiegen und ging den geraden Weg. Kraft blickte auf eine auch für ihn persönlich unbefriedigende Saison (13 Spiele, zwei Tore) zurück, hatte zudem aufgrund einer langwierigen Verletzung das DFB-Pokalfinale (OFC-Sieg) verpasst und das „Tollhaus Offenbach" satt. Da er seinen Arbeitsplatz nie aufgegeben hatte („ ich stand oftmals in der Nacht auf, um vor dem Training in Offenbach meine Aufgaben bei Höhl zu erledigen“), gab es auch beruflich keinerlei Probleme.

Unter Hochstadts Spielertrainer Hans Nowak (ehemaliger Nationalspieler) bildete Kraft mit Horst Geis und Seppl Adam ein gefürchtetes Sturmtrio und belegte in Hessens Amateuroberhaus 1972 den sechsten beziehungsweise zwölf Monate später den vierten Rang.

Drehen wir das Rad zurück ins Jahr 1950. Aus dem bayerischen Geiselbach zog die Familie Kraft nach Hochstadt, als C-Jugendlicher („vorher ging es nicht, weil es keine jüngeren Mannschaften gab2) stieg „Gero“ 1954 beim FC Hochstadt ein, debütierte mit 17 bei den Senioren, wobei viele Mitspieler fragten, was das „dünne Gestell“ denn wolle. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Von 1975 bis 1980 schnürte Gerhard Kraft für den Nachbarn FC Germania Dörnigheim die Stiefel, schoss die Germania von der Eichenheege zweimal zum Aufstieg und hängte als Soma-Spieler 1994 die Schuhe an den berühmten Nagel. Hinter dem kleineren Tennisball jagte er weiter her, zunächst für den TC Blau-Rot Maintal, dann für den Bischofsheimer TV, mit dem er es bis in die Hessenliga schaffte. Im Alter von 60 Jahren war auch damit Schluss, zog sich Kraft vom aktiven Geschehen zurück.

Die Frage, ob er denn während seiner Fußballzeit schwere Verletzungen erlitt, muss gestellt werden. Eine ereilte ihn im Trikot des FC Germania. Als es während der Stadtmeisterschaft zu einem Zweikampf mit Hochstadts Torhüter Horst Weber kam, zog sich Kraft einen Kiefer- und Jochbeinbruch zu - seit dieser Aktion hat er nie mehr ein Wort mit dem Keeper gewechselt. Über kleinere Blessuren muss Kraft nicht sprechen.

Wie fällt denn sein Fazit aus? Was hat ihm der Fußball gebracht? „Ich habe nur gute Zeiten erlebt“, antwortet der sympathische (Un-) Ruheständler wie aus der Pistole geschossen. Hat er nie einen Schritt bereut? Gerhard Kraft überlegt, um nach einer längeren Pause zu antworten: „Ich hatte 1971 Angebote aus Griechenland und der Schweiz auf dem Tisch liegen, aber ich habe es nie bereut, nach Hochstadt zurückgekehrt zu sein.“ Nein, seine Heimatverbundenheit hätte er nie für ein paar Mark verkauft. Eine Einstellung, die bis heute fest verankert ist.

Dem Fußball ist Gerhard Kraft treu geblieben. Woche für Woche ist er in heimischen Gefilden auf irgendeinem Sportplatz zu sehen, verfolgt den Amateursport interessiert und ist Dauerkartenbesitzer beim FC Hochstadt. Gerhard Kraft ist zufrieden, so, wie sein Leben verlaufen ist. „Ich habe allen Grund, dankbar zu sein, denn ich hatte viel Glück“, macht er deutlich. Bleibt zu hoffen, dass ihm Fortuna auch in Zukunft zur Seite steht.

 

Weg frei für Kita Bücherweg                                                                                 30.03.2015

Ausschuss gibt grünes Licht für Mietvertrag zwischen Stadt und Main-Kinzig-Kreis

Der Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder in Hochstadt wächst, das sagt die Stadt nicht erst seit kurzem. In ehemaligen Räumen der Adolph-Diesterweg-Schule soll daher die neue Kita Bücherweg entstehen. Dazu wird der Magistrat einen entsprechenden Mietvertrag mit dem Main-Kinzig-Kreis, der als Schulträger Eigentümer der Räumlichkeiten ist, abschließen. Der zuständige Maintaler Haupt- und Finanzausschuss gab dafür bei seiner jüngsten Sitzung seine Zustimmung.

Um eine neue Kita zu errichten, fehle es in Hochstadt laut Stadt an geeigneten oder verfügbaren Grundstücken. Da die Adolph-Diesterweg-Schule verkleinert werde, würden dort Räumlichkeiten frei. Daher hatten sich der Maintaler Magistrat und der Kreisausschuss auf die Umnutzung dieser dann von der Schule nicht mehr genutzten Räume geeinigt.

Auf einer Fläche von rund 750 Quadratmetern soll in den ehemaligen Räumen der Adolph-Diesterweg-Schule Platz für insgesamt sechs Kinderbetreuungsgruppen geschaffen werden. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit über 15 Jahre, mit einer Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre. Die Betriebskosten werden anteilig von der Stadt Maintal getragen. Drei der sechs geplanten Gruppen werden auf den Hortbereich, also die Betreuung von Schulkin- dern, entfallen, daher wird in diesem Fall der Main-Kinzig-Kreis die Betriebskosten übernehmen.

Miete, so ist es im Vertrag vereinbart, wird die Stadt in den kommenden 15 Jahren für die Räume nicht zahlen müssen. Billig wird es deshalb jedoch nicht: Denn im Gegenzug wird Maintal statt dessen die Kosten für die notwendigen Umbaumaßnahmen alleine tragen, auch für jene, die der Main-Kinzig-Kreis in Auftrag gibt.

Was die Sanierung beziehungsweise den Kita gerechten Umbau betrifft, sind die Aufgaben klar abgesteckt: Für den Innenbereich ist die Stadt Maintal zuständig, für die Gebäudehülle, also beispielsweise Fenster, Fassade und Dach, der Kreis. Für den Innenausbau sind im städtischen Doppelhaushalt 2015 / 2016 Mittel in Höhe von 800.000 Euro bereitgestellt, zudem gibt es aus dem Haushaltsjahr 2014 noch eine Rückstellung von 300.000 Euro. Und d wird auch in Anspruch genommen werden müssen. Denn es habe sich im Züge der Planungen für die Kita Bücherweg herausgestellt, dass auch an der Gebäudehülle im Blick auf die Nutzungsdauer einige grundsätzliche Erneuerungen notwendig seien Das betreffe in erster Linie den Austausch sämtlicher Fenster sowie Brandschutzmaßnahmen, insbesondere die Errichtung eines zusätzlichen Fluchtwegs.

Diese Kosten seien im Vorfeld nicht einkalkuliert gewesen und beliefen sich laut einer Schätzung des Main-Kinzig-Kreis auf rund 300.000 Euro. Somit erhöhen sich für die Stadt Maintal die Gesamtkosten auf rund 1,1 Millionen Euro. Wie Bürgermeister Erhard Rohrbach gegenüber dem Tagesanzeiger erläutert, plane der Main-Kinzig-Kreis im kommenden Juli mit den Sanierungsarbeiten im Außenbereich zu beginnen. Anschließend würde der Umbau der Räume erfolgen, abhängig vom Baufortschritt an der Gebäudehülle. Geplant sei derzeit, dass die Räume dann ab Mai oder April 2016 nutzbar seien.

 

Hans-Jürgen Schmitt folgt auf Philipp Eibelshäuser                                            09.04.2015

Förderverein  Hochstädter Weihnachtsmarkt verabschiedet seinen verdienten langjährigen Vorsitzenden, der aber als Schriftführer weitermacht

Über viele Jahre hinweg hat Philipp Eibelshäuser als Erster Vorsitzender des Fördervereins Hochstädter Weihnachtsmarkt die Geschicke der beliebten Veranstaltung am zweiten Adventswochenende in bewährter und souveräner Form geleitet und bestimmt In der vergangenen Woche nahm er nun offiziell seinen Abschied. Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Bürgerhaus Hochstadt kandidierte er nicht mehr, zu seinem Nachfolger wurde Hans-Jürgen Schmitt gewählt.

Erfreulicherweise konnte Philipp Eibelshäuser zu dieser Versammlung knapp die Hälfte aller Vereinsmitglieder begrüßen. Nach der Begrüßung wurde das von Schriftführerin Brigitte Rauch verlesene Protokoll der Versammlung 2014 von den Anwesenden einstimmig gebilligt. Im folgenden Jahresbericht ging Philipp Eibelshäuser auf den Weihnachtsmarkt vom vergangenen Dezember ein und konnte berichten, dass alle teilnehmenden Vereine und sonstigen Standbetreiber mit dem finanziellen Ergebnis sehr zufrieden gewesen seien.

„Ausschlaggebend war auch diesmal wieder das günstige Wetter, das viele Besucher aus nah und fern anlockte. Was den Hochstädter Weihnachtsmarkt weiter auszeichnet ist die Hauptstraße mit ihren malerischen Fachwerkhäusern, mit dem Historischen Rathaus sowie der beleuchteten Kirche und dem Obertor. Dass nicht die Stadt Maintal, sondern wir als veranstaltender Förderverein für das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung und Aufstellen der zwei Weihnachtsbäume zuständig sind und hierfür auch die Kosten tragen, ist in anderen Städten mit Sicherheit nicht der Fall“, hob der scheidende Erste Vorsitzende überzeugt hervor.

„Dass diese Aktivität des Vereins mit dazu beiträgt, das Flair des Weihnachtsmarkts noch zu verbessern, ist den Vereinsverantwortlichen eine Selbstverständlichkeit“, so Eibelshäuser weiter. Er zeigte sich stolz darüber, dass die Anzahl der Marktbeschicker nicht zurückgegangen, sondern in den vergangenen Jahren gleich geblieben sei. Sie pendele um die 70 Stände. Als Gründe führte er die niedrigen 'Standgebühren und ein korrektes Zusammenwirken zwischen Veranstalter und Teilnehmer an. Die seit drei Jahren aufgebaute Bühne sei nicht nur der Mittelpunkt des Weihnachtsmarkts, sondern dort sollen zukünftig auch Aktivitäten zur Unterhaltung der Besucher erfolgen. Philipp Eibelshäuser bedankte sich zum Abschluss seiner 15-jähriger Tätigkeit bei seinen Mitstreitern im Vorstand für eine kollegiale und gute Zusammenarbeit und wünschte dem Verein auch weiterhin viel Erfolg.

Der seit acht Jahren für den Verein tätige Kassierer Reinhard Holzmann, der ebenfalls auf eine Wiederwahl verzichtete, gab einen ausführlichen Kassenbericht. Nachdem im vergangenen Jahr ein Minus zu verzeichnen gewesen sei und entsprechend eine Anhebung der Standgebühren erfolgen musste, konnte er für das abgelaufene Geschäftsjahr auf einen kleinen Überschuss verweisen. Grund hierfür seien Einsparungen bei Anschaffungen sowie Einnahmen von Spenden verschiedener Förderer des Vereins gewesen, die Wert darauf legten, dass die vom Veranstalter aufgehängte Weihnachtsbeleuchtung auch über die gesamte Weihnachtszeit hinaus in den Abendstunden leuchtete. Philipp Eibelshäuser bedankte sich dann bei Rein- hard Holzmann und seiner Ehefrau Waltraud, die auch für die Nikolaus-Bescherung zuständig war, für eine hervorragende Kassenführung und überreichte beiden ein Wein- beziehungsweise Blumengeschenk. Der anschließende Kassenprüfungsbericht der Revisoren Horst Andes und Otto Heinz wurde von der Versammlung einstimmig zur Kenntnis genommen

Im Anschluss daran wurde Margarete Stetzkowski für ihre jahrelange aktive Mitarbeit geehrt. Sie war bereits bei der Interessengemeinschaft Hochstädter Weihnachtsmarkt mit den damaligen Verantwortlichen Georg Kraft und Ernst Schick aktiv und nach Gründung des Fördervereins im Jahre 2001 acht Jahre als Beisitzerin, fünf Jahre als Kassiererin und zwei Jahre als Revisorin tätig. „Insgesamt also 25 Jahre ehrenamtlich zum Wohle des Hochstädter Weihnachtsmarkts“, strich Eibelshäuser heraus.

Bei der nun anstehenden Vorstandswahl kandidierte Hans-Jürgen Schmitt für die Eibelshäuser-Nachfolge. In den vergangenen Jahren war er bereits als Beisitzer tätig und bei der Organisation der Stände- Einteilung aktiv beteiligt. Philipp Eibelshäuser schlug der Versammlung Schmitt als Nachfolger vor. Die anschließende Wahl erfolgte dann auch einstimmig.

Ebenso die Wahl des neuen Kassierers Werner Plag. Nachdem er sich für das neue Amt bereit erklärt hatte, wählten die Mitglieder Philipp Eibelshäuser einstimmig zum Schriftführer. Auch die Wiederwahlen des Zweiten Vorsitzenden Jürgen Grumann sowie der Revisoren Horst Andes und Otto Heinz erfolgten ohne Gegenstimme. Als Beisitzer rückten Monika Gründer und Joachim Rackow in den Vorstand nach.

Neu installiert und gleichzeitig im Vorgriff auf eine im kommenden Jahr geplante Satzungsänderung wurden sieben Mitglieder für das „Organisations-Team“ benannt. Es sind dies: Marie Krapf, Brigitte Rauch, Hartmut Koch, Othmar Heck, Else Sittig, Hilmar Merget und Waltraud Holzmann. Diese Institution soll zukünftig nach Weisung des Vorstands eigenständig anfallende Arbeiten vornehmen. Der Tagesordnungspunkt Weihnachtsmarkt 2015 wurde auf die gemeinsame Sitzung des Gesamtvorstands vertagt. Abschließend wurde festgelegt, dass der Vereinsausflug am 5. September in Szene gehen soll.

Der neue Vorstand des Fördervereins Hochstädter Weihnachtsmarkt (von links). Joachim Rackow (Beisitzer Technik Straße), Werner Plag (Schatzmeister), Philipp Eibelshäuser (Schriftführer), Hans-Jürgen Schmitt (Erster Vorsitzender), Jürgen Grumann (Zweiter Vorsitzender); (vorne, von links) Else Sittig (Beisitzerin), Monika Gründer (Beisitzerin, Hobbykünstlermarkt) und Marie Krapf (Beisitzerin).

 

Die Schar der Freunde und Helfer wächst allmählich                                         21.04.2015

Frühlingsfest der Kinder- und Jugendfarm ist gut besucht

Strahlender Sonnenschein lockte am vergangenen Samstagnachmittag weit über 50 große und vor allem kleine Gäste auf das Gelände der Kinder- und Jugendfarm in Hochstadt. Der Verein, der auf dem Areal gegenüber dem Waldspielplatz eine Kinder- und Jugendfarm als Mischung aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof errichtet, hatte zu einem Frühlingsfest eingeladen und freute sich über die große Resonanz und das damit verbundene Interesse an dem ambitionierten Projekt.

Vor allem viele Maintaler Familien waren gekommen. „Offensichtlich hat sich bereits herumgesprochen, dass hier etwas Besonderes entstehen soll. Sogar Familien aus Großauheim, Kesselstadt oder Bruchköbel kamen, um sich umzusehen und zu informieren“, freute sich Wally Vida-Pedd, die Erste Vorsitzende des Vereins. „Ich bin gespannt, wie sich das Gelände in Zukunft entwickeln wird“, äußerte beispielhaft ein Hanauer Vater und versprach: „Wir kommen bestimmt wieder.“

Eines hatten alle Gäste gemeinsam: Sie verbrachten einen sonnigen Nachmittag mit reichlich Sonnenschein, netten Gesprächen und Gegrilltem. Der Erlös kommt wie immer der Entwicklung des Geländes zugute. „Ich komme bestimmt häufiger zum Arbeitseinsatz. Es ist so schön hier, und man kann unter freiem Himmel etwas arbeiten. Das ist auch für meine Tochter toll. Die kann sich an der frischen Luft austoben. Genug Möglichkeiten habt ihr ja schon. Am besten gefallen hat ihr das Matschen mit Wasser und der Kletterbaum mit den Seilen“, sagte eine Mutter fröhlich.

Der Verein konnte beim Frühlingsfest neue Familien gewinnen, um die aktive Arbeit zu unterstützen. „Diese und alle, die Lust und Interesse haben, sind herzlich eingeladen zur Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag, 24. April, um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zu den Mainterrassen in Dörnigheim", lädt der Verein ein. Auch für den Freiwilligentag am

9. Mai werden noch Helfer gesucht. Die Farm soll an diesem Tag eine große Kräuterschnecke und eine bunte Bewegungsbaustelle aus Holz erhalten Anmeldungen sind direkt beim Verein oder der Freiwilligenagentur Maintal möglich. „Wir freuen uns über jede helfende Hand und jede finanzielle Unterstützung“, so Wally Vida- Pedd.

Auf der Facebook-Seite informiert die Kinder- und Jugendfarm über den aktuellen Stand und anstehende Termine. Fra gen und Anregungen nimmt außerdem Wally Vida-Pedd unter 0157 8629 97 17 entgegen. Weitere Informationen gibt es im Internet:    www.Kijufa-maintal.de

 

Hoffnung auf die tiefe Hirnstimulation                                                                06.05.2015

Hochstädter Horst Andes leidet seit 1998 an Parkinson

Als er im September 1998 erfuhr, dass er an Parkinson erkrankt ist, war der Hochstädter Horst Andes 48 Jahre alt. Nach dem ersten Schock nahm der damalige Stadtverordnete der Grünen seine Krankheit an, machte sie dann im September 2006 in einem Gespräch mit dem Tagesanzeiger auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nach dem der Artikel erschienen war, meldeten sich einige ebenfalls an Parkinson erkrankte Maintaler bei Andes. So auch der Wachenbucher Hans Hiesberger. Unter anderem mit ihm zusammen hob Horst Andes im November 2006 den Maintaler Parkinson-Stammtisch aus der Taufe, der bis heute einmal im Monat stattfindet und im Schnitt von rund 20 Teilnehmern besucht wird.

Seit über 16 Jahren lebt der ehemalige Lehrer Horst Andes mit Parkinson. Die Gespräche mit Menschen, die ebenfalls an dieser Krankheit leiden, haben dem heute 64-Jährigen viel geholfen. „Mir war schnell bewusst, dass ich offensiv mit der Krankheit umgehen und darüber sprechen muss. Dabei bin ich meiner Familie, aber ebenso den Teilnehmern an unserem Stammtisch sehr dankbar. Dieser Austausch mit anderen Betroffenen hilft mir sehr. Und so geht es auch den anderen an Parkinson Erkrankten, die zu den monatlichen Treffen kommen“, berichtet Horst Andes über seine gemachten Erfahrungen. Nun aber steht der frühere Stadtverordnete vor einer neuen Herausforderung, denn die Therapie mit bis zu 18 Tabletten am Tag ist an ihre Grenzen gestoßen. „Mein behandelnder Arzt Dr. med. Horst Baas aus Hanau hat mir klar gesagt, dass bei einer weiteren Behandlung Tabletten verwendet werden müssten, die beispielsweise meine Nieren stark in Mitleidenschaft ziehen würden. Meine Hoffnung liegt jetzt in der so genannten Tiefen Hirnstimulation. Gespräche mit Parkinsonkranken, die sich bereits der dafür nötigen Operation unterzogen haben, machen mir Hoffnung, dass diese auch bei mir anschlagen und meine Lebenssituation verbessern wird“, hofft der 64-Jährige auf den für kommenden Juli geplanten Eingriff, der mehrere Stunden dauern wird (allgemein ist von sechs bis neun Stunden die Rede, Andes erfahrener Göttinger Arzt versprach ihm jedoch, dass es „nur“ dreieinhalb bis vier Stunden dauern werde). Inklusive Reha wird Horst Andes rund zweieinhalb Wochen in einer Klinik in Göttingen verbringen, wo ein Arzt die OP vornehmen wird, der auf Tiefe Hirnstimulation spezialisiert ist

Wenn alles gut verläuft, dann hofft der Hochstädter auch, dass es nicht mehr vorkommt, dass er zwei Stunden im Auto sitzen muss, weil ihm Arme und Beine nicht gehorchen. Der Fachbegriff lautet „Freezing“, weil sich der Parkinsonpatient in einem solchen langen Moment der Hilflosigkeit wie eingefroren fühlt, sich nicht fortbewegen kann. So etwas ist Horst Andes bereits häufiger passiert und letztlich haben diese großen Beeinträchtigungen auch dazu geführt, dass der Hochstädter bereits mehrfach gebuchte längere Urlaubsreisen, beispielsweise nach Namibia, kurzfristig absagen musste.

Vier Elektroden werden Horst Andes in Göttingen ins Gehirn implantiert. Diese sind über ein Kabel mit einem Impulsgeber im Bereich der Brust oder des Oberbauchs verbunden. Dieser Impulsgeber soll dauerhaft elektrische Impulse an die Zielregion im Gehirn abgeben, wodurch

diese - je nach Stromfrequenz – entweder deaktiviert oder stimuliert werden kann.

Laut Informationen aus dem Internet wird eine solche Operation in zwei Schritten erfolgen Im ersten werden dem Patienten in einer stereotaktischen Operation kleine Löcher in die Schädeldecke gebohrt, durch welche die Elektroden in das Gehirn eingeführt werden. Dabei ist der Patient bei vollem Bewusstsein. Nur so könne mit Hilfe von Teststimulationen die Wirksamkeit der einzelnen Elektroden und damit deren exakte Lage überprüft werden. Der Impulsgenerator, eine Art Hirnschrittmacher, wird entweder während dieses Eingriffs oder in einer zweiten, kürzeren Operation am Folgetag implantiert.

Dieser Schrittmacher sendet dann 130 mal pro Sekunde einen Stromstoß von zwei bis vier Volt in das Gehirn und „soll einiges wieder in Ordnung bringen, was dort verrutscht war“, wie es in einem Zeitungsartikel über die Tiefe Hirnstimulation steht, den Horst Andes zum Gespräch mitgebracht hat. Obwohl diese Operation nicht ohne Risiken ist, geht Andes die Sache sehr optimistisch an. Ende der Woche wird er zu weiteren Vorbesprechungen und Voruntersuchungen nach Göttingen fahren. Seine positive Einstellung hat ihm auch in den vergangenen über 16 Jahren sehr geholfen, mit dieser für den Patienten schwer zu akzeptierenden Krankheit umzugehen. So fährt er nicht nur noch immer selbst Auto, sondern setzt sich auch regel mäßig aufs Rad. Auch für das Gespräch in einem Dörnigheimer Café  kam der 64-Jährige mit seinem Fahrrad aus Hochstadt. 

Wenn alles gut verläuft dann wird die „Tiefe Hirnstimulation“ sicherlich auch ein großes Thema beim Maintaler Parkinson-Stammtisch sein. Übrigens hat sich noch keiner der Teilnehmer bisher für eine solche OP entschieden. Die Premiere obliegt also Horst Andes. Die Kosten für den gesamten Eingriff belaufen sich auf  eine Summe zwischen 25.000 und 30.000 Euro. Der Hochstädter geht davon aus, dass diese Kosten von seiner privaten Krankenkasse übernommen werden.

 

Unter der Linde lässt sich wieder verweilen                                                        15.05.2015

Ein besonderes Schmuckstück im alten Ortskern von Hochstadt ist wieder zu neuem Leben erwacht: Der Vorplatz mit Lindenbaum sowie das Mauerwerk am Alten Friedhof Hochstadt ist in den vergangenen Wochen fachmännisch instand gesetzt worden. Wie Erster Stadtrat Ralf Sachtleber berichtet, waren die Mauern an mehreren Stellen schadhaft, es brachen Steine heraus und es zeigten sich Risse. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit haben wir deshalb eine großflächige, nachhaltige Sanierung umgesetzt, in die auch die alte Linde samt Sitzecke auf dem Friedhofsvorplatz mit einbezögen wurde. Wir freuen uns seht dass wir auf diese Weise den Baum erhalten konnten“, erklärt er. An der Linde wurde eine Wurzelsperre zur Mauer eingebaut, das Mauerwerk fachmännisch instand gesetzt und abgedeckt sowie die Bank saniert. Das schadhafte Mauerwerk zur Hauptstraße hin wurde ebenfalls repariert. Die Sanierung kostete rund 37.000 Euro.

 

Historische Getreideputzmühle                                                                             09.06.2015

Der Hochstädter Hans Fischer entdeckte im Elternhaus ein ganz besonderes Exemplar:

Eine Reise in die Vergangenheit unternahm vor einiger Zeit der Hochstädter Hans Fischer. In seinem Elternhaus in der Bahnhofstraße stieß er auf ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Es war eine Wiederentdeckung und ein kurzer Ausflug in die Kindheit, in die Jahre 1946  19/47. Damals, in der Not der Nachkriegszeit, hatte Hans Fischer sie das erste Mal gesehen, die historische Windfege.

Die Spreu vom Weizen oder anderen Getreidesorten zu trennen, war bis ins 17. und 18. Jahrhundert hinein eine mühsame Handarbeit. Das Getreide wurde mit der Hand oder mit Schaufeln in die Luft geworfen, damit der Wind die Spreu davontrug. Die Einführung der Wind­fege, auch Kornfege oder Getreideputzmühle genannt, bedeutete da einen technischen Quantensprung. Die Getreidemengen, die so verarbeitet werden konnten, ließen sich enorm erhöhen. „Vor den Zeiten der Dreschmaschine war eine solche Windmühle auf jedem Bauernhof notwendig2, erinnert sich Hans Fischer. Auch in Hochstadt gab es diese Mühlen. Im Eigentum von Hans Fischers Vater befand sich dabei ein ganz besonderes Exemplar, bei dem die Zahnräder aus Speierlingsholz waren. „Ansonsten waren diese Teile aus Guss oder Eisen. Speierlingsholz aber war schon immer für seine ausgesprochene Härte bekannt, und die Früchte des Speierlings wurden in Hochstadt schon immer für die Klärung des Weins und später des Apfelweins benötigt2, berichtet er.

Mit der Erfindung der Dreschmaschine wurden die Windfegen, die Wind erzeugten und auf diese Weise die Spreu vom Getreide trennten, überflüssig. „Die nutzlosen Dinger wurden damals weggeworfen. Mein Vater aber hat es aufgehoben, weil es in Hochstadt das einzige Exemplar mit Zahnrädern aus Speierlingsholz war“, erzählt Hans Fischer. Er kann sich auch noch daran erinnern, dass das Gerät noch einmal im Einsatz war, „in den schlechten Jahren 1946 / 1947, weil Kleinmengen an der Dreschmaschine nicht so gern angenommen wurden und es stundenlange oder gar tagelange Wartezeiten dort gab“, erzählt der heute 75-Jährige.

 

Doch danach verschwand die Windfege. Bis vor wenigen Wochen. Durch einen Vortrag des Arbeitskreises Streuobst über die Speierlingsbäume erinnerte sich Hans Fischer wieder an die historische Getreideputzmühle. Er habe das über 200 Jahre alte Gerät auch bereits dem Verein Heimatmuseum Maintal angeboten. „Es besteht auch Interesse an einer Übernahme. Aus Platzgründen könnte die Sache aber scheitern. Auf jeden Fall wird versucht, die Windmühle in Hochstadt oder in einem anderen Maintaler Stadtteil aufzubewahren“, so Fischer und hofft, dass sich nun zeitnah eine Lösung für die dauerhafte Aufbewahrung des historischen Schätzschens findet [Die Windfege ging dann in den Hessenpark nach Neu-Anspach].

 

Rohbau ist so gut wie fertig                                                                                              04.09.2015

DRK-Aufsichtsrat besichtigt Baustelle des dritten Maintaler „Kleeblatts" in Hochstadt

Eine Delegation des Aufsichtsrats der DRK Wohnen und Pflegen im Alter in Maintal gGmbH hat am Dienstagnachmittag den Rohbau des neuen; dritten Maintaler „Kleeblatts“ in Hochstadt besichtigt. Die gemeinnützige GmbH ist Bauherr und Betreiber der Seniorenwohn- und Pflegeanlage mit 60 Plätzen, unmittelbar angrenzend an das Betriebsgelände der Kelterei Höhl im Neubaugebiet „Am Weides“, am östlichen Rand des drittgrößten Stadtteils.

Der Rohbau ist weitestgehend fertig gestellt. Die Delegation, zu der auch der beauftragte Architekt Rainer Krebs, der Geschäftsführer der gGmbH, Bastian Hans, sowie der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Maintal, Joachim Ehlert, gehörten, konnte sich sowohl von der Bauqualität ein Bild machen, welche die ausführende Baufirma Jökel aus Schlüchtern abgeliefert hat, als auch sich von Krebs und Hans über den Bautenstand insgesamt sowie die weitere Planung informieren lassen. Die Qualität des in Betonbauweise mit später vorzusetzendem Vollwärmeschutz ausgeführten Rohbaus ist dabei einwandfrei, wie Krebs betonte. Auch fiel die Sauberkeit im Rohbau, immer eine „kitzelige“ Angelegenheit, angenehm auf. Eine Herausforderung insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Barrierefreiheit für die Wohn- und Pflegeeinrichtung, die im September des kommenden Jahres fertiggestellt sein soll, stellte dabei die Hanglage dar.

Das Gebäude mit zwei Wohn- und Pflegegeschossen verfügt daher über ein Teilgeschoss im Untergeschoss, das über eine Rampe barrierefrei erreichbar ist, und in welchem später das so genannte „niederschwellige Angebot“ sowie das Haupteingangsportal untergebracht sein sollen. Jenes Angebot umfasst ein Self-Service-Bistro, Therapie-, Büro- und Besprechungsräume sowie einen Nachbarschaftsbereich, der auch für Veranstaltungen zur Verfügung stehen soll. Und zwar - ebenso wie das Bistro - nicht nur für die Bewohner und das Pflegepersonal, sondern ebenfalls für die Menschen aus dem gesamten Wohnquartier.

Jedes der beiden Pflegegeschosse verfügt über drei zentral liegende, große Wohnküchen, die mittels mobilen Raumteilern in ihrer Größe variabel gehalten werden können. Um diese herum gruppieren sich die insgesamt 60 Appartements, die grundsätzlich als Einpersonenzim­mer mit eigenem Duschbad ausgelegt und rund 22 Quadratmeter groß sind.

Insgesamt verfügt das mit Satteldächern in geringer Neigung versehene Wohn- und Pflegeheim über eine Bruttogeschossfläche von rund 5.000 Quadratmetern, bei einem Brutto-Rauminhalt von rund 13.200 Kubikmetern, wie Diplom-Ingenieur Jan Schmidt vom Planungsbüro CNK-Architekten (Krebs, Wagner, Marksl) aus Hanau mitteilte. Große Licht- respektive Gartenhöfe sowie Außenanlagen in unterschiedlicher Prägung gehören ebenfalls zum bautechnischen Konzept. Rund die Hälfte der späteren Appartements wird so über einen Gartenzugang verfügen.

Krebs kann auf einige Erfahrung in der Planung und im Bau von „Kleeblättern“ zurückblicken, hat er doch auch die beiden anderen in Bischofsheim- und Dörnigheim entwickelt. Demnächst sollen jetzt die Zimmer- und Dachdeckungsarbeiten erfolgen, ein Richtfest ist voraussichtlich für den 16. Oktober geplant.

Hinsichtlich der späteren Auslastung macht sich der Betreiber keinerlei Sorgen, wie sowohl Hans als auch Ehlert bestätigten. Es existiert bereits jetzt eine Warteliste für die 60 Plätze im „Kleeblatt 3“ am Hochstädter Ortsrand. Anders sieht es mit gut ausgebildeten und examinierten Pflegekräften aus.

Hier herrscht wohl noch immer der einst von Dr. Andre Kavai, dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden der Alten- und Pflegeheime des Main-Kinzig-Kreises, ausgerufene Pflegenotstand. Diese Kampagne solle im Übrigen in Kürze wieder belebt werden, so Hans, da noch immer sowohl die Politik schwerfällig reagiere auf das eklatante Fehlen von Pflegekräften sowie deren relativ schlechte Bezahlung und soziale Reputation als auch zu wenige junge Menschen sich für diesen Ausbildungsgang entscheiden würden.

Dabei ist der Beruf des Altenpflegers mit Sicherheit einer mit Zukunft, denn immer mehr Menschen in Deutschland und Europa werden immer älter, viele von ihnen bedürfen der Pflege im Alter. Daher freut sich das Deutsche Rote Kreuz bereits heute über entsprechende Bewerbungen von Altenpflegern. Weitere Informationen dazu sind im Internet zu finden.

www.drk-hanau.de

 

560 Quadratmeter Spielgelände für Kids                                                 November 2015

Die Verantwortlichen bei der Einweihung des neuen Spielgeländes

Seit der Eröffnung Anfang November haben die Kinder im Maintaler Stadtteil Hochstadt offiziell eine neue Spielfläche. Bürgermeister Erhard Rohrbach übergab gemeinsam BPD-Senior-Projektsteuerer Christian Toop, Niederlassungsleiter Frankfurt der BPD Immobilienentwicklung GmbH, an diesem Tag den Kindern und jungen Familien das neue Spielgelände im Neu- baugebiet.

„Mit der Eröffnung des Spielplatzes an der Gravensteiner Straße / Raymond-Poirier-Platz hat der BDP als Bauträger alle Arbeiten aus dem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Maintal erfolgreich abgeschlossen“ berichtet Erhard Rohrbach. Sein Dank galt allen Beteiligten. Die enge Verbundenheit zur Partnerstadt Luisant erklärt den Namen des Spielplatzes am Raymond-Poirier-Platz.

 

Ein hochkarätiges Denkmal                                                                                   10.10.2015

Hinter der Sonderschau zur Diamantschleiferei verbirgt sich eine Familiengeschichte

Der Hochstädter Robert Decker freut sich über das Interesse an den stummen Zeugen einer längst vergangenen Zeit, die er aus dem Keller ans Tageslicht befördert und in monatelanger Kleinarbeit von Rost, Schmiere und Staub befreit ,hat. Denn damit geht der Wunsch in Erfüllung, der Antrieb für dieses Projekt war: seinen Großeltern und seinen Eltern ein Denkmal zu setzen. Am kommenden Sonntag ist die kleine, aber hochinteressante Sonderschau über eine alte Diamantschleiferei während der Öffnungszeiten der Ausstellungsräume des Kinzigtaler Mineralienclubs in Lieblos zu sehen.

Die Sonderschau feiert durch einen Zufall ihre Premiere in Lieblos, denn Robert Decker lebt in Hochstadt. Bei der Jagd nach Fossilien lernt er in der Schönecker Tongrube Ernst Müller vom Vorstand des Kinzigtaler Mineralienclubs kennen. Als das Gespräch auf das maschinelle Erbe des Großvaters Karl Decker kommt, entspinnt sich die Idee, die Exponate in Lieblos zu zeigen.

Monatelang stellt Robert Decker die alten Maschinen zur Bearbeitung von Schmuckdiamanten wieder her. Dabei kommt ihm sein Beruf entgegen: Er ist Maschinenbautechniker. „Opa war ein Allrounder“, sagt Robert Decker, „vor der Diamantschleiferei hatte er eine Hutfederfabrikation und eine Kartoffelschälerei“.

„Nach der Reformation im 16. Jahrhundert gibt es in Europa viele Glaubensflüchtlinge, so auch in den Niederlanden und in Frankreich. Der Landesherr Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg schließt 1597 einen Vertrag mit wallonisch-niederländischen Calvinisten ab, in dem den Glaubensflüchtlingen Religionsfreiheit zugesichert wird“, erläutert Ernst Müller geschichtliche Hintergründe.

Es fließt neues Kapital in die Hanauer Neustadt, neben einem neuen Baustil kommen auch neue Handwerksfertigkeiten in die Stadt. Es entstehen Manufakturen und Werkstätten von Gold- und Silberschmieden, Diamantschleifereien, Tuchmachern, Hutmachern, Webern und Seidenwebern und Hanau erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der allerdings im Dreißigjährigen Krieg wieder zunichte gemacht wird. In der Gründerzeit erlebt die Herstellung von Schmuck, Gold und Silberwaren einen neuen Aufschwung. Rund um die Region Hanau entstehen viele kleine Schleifbetriebe.

Bei Karl Decker werden Rohdiamanten für die Schmuckherstellung gespalten, zersägt, auf die gewünschte Größe gebracht, geschliffen, facettiert, poliert und an Goldschmiede weiterverkauft. Auch Robert Deckers Eltern Ilse und Otto Decker arbeiten mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem internationalen Boykott gegen die Einfuhr von Rohdiamanten in den fünfziger Jahren, gestaltet sich die Beschaffung des hochkarätigen Materials allerdings schwierig. Karl Decker muss in Antwerpen und Belgien das extrem harte Mineral ankaufen.

Dabei wird er auch mal übers Ohr gehauen und gibt die Diamantschleiferei schließlich 1957 auf, weil sie sich nicht mehr lohnt. Der „Allrounder“ eröffnet danach eine Kneipe. Heute gibt es in Hanau und Umgebung nur noch wenige Diamantschleifer. Eine davon ist Lach Diamant in Hanau. Das Familienunternehmen fertigt seit 90 Jahren Diamantwerkzeuge für die Industrie. Hochwertigen Diamantschmuck stellt beispielsweise noch Schaffrath in Hanau-Steinheim her.

Wie Karl Decker aus einem Rohdiamanten einen funkelnden Edelstein geschaffen hat, das zeigt die Sonderschau beim Mineralienclub. Alle Fertigungsschritte sind erläutert und mit alten Bildern aus der Fabrikation illustriert.

Einen echten Diamanten werden Ausstellungsbesucher allerdings vergeblich suchen und auch die gläsernen Dummies sind festgeklebt, damit sie nicht als Souvenirs in fremden Wohnungen landen. Acht Monate lang können Interessierte nun in Lieblos auf den Spuren der Diamantschleifer wandeln, danach wandert die Schau ins Maintaler Heimatmuseum an die Hochstädter Hauptstraße.

 

Über dem „Kleeblatt“ weht der Richtkranz                                                                     19.10.2015

Ein sauberer Rohbau, ein dichtes Dach: am Freitag feierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im dritten Maintaler „Kleeblatt“ - einem Zentrum für Wohnen und Pflege im Alter - Richtfest. Auch Hochstadt marschiert nun stramm auf die Eröffnung zu, nachdem in Bischofsheim und Dörnigheim die ersten beiden derartigen Einrichtungen seit vielen Jahren in Betrieb sind. „Wir haben hier ein gewisses ‚Toskana- Flair', sagte Bernd Reuter, der Kreisvorsitzende des DRK, zu Beginn der Feier. Den Richtspruch lieferte vom Gerüst herab der Zimmermann Peter Schmiedel von der Firma Hennemann. „Für uns ist das heute kein Abschluss, sondern lediglich eine Zwischenstation“, bemerkte Rainer Krebs, der beauftragte Architekt für Planung und Bau des Seniorenzentrums. „Nach einer für die Größe relativ kurzen Bauzeit von nur einem halben Jahr, gerechnet vom Aushub bis zur Dacheindeckung, steht heute das Äquivalent von 16 bis 18 Einfamilienhäusern, rechnet man die Anzahl der einzelnen Wohnungen“, fuhr Krebs fort. Insgesamt 60 Plätze entstehen hier unter dem Motto: „Wohnen in der Pflege“.

Mit dem Bezug wird laut Architekt im September 2016 gerechnet. Krebs betonte noch einmal, wie schon anlässlich einer Rohbaubesichtigung durch den Aufsichtsrat des „Kleeblatts“ vor wenigen Wochen die „abgestufte Öffentlichkeit“ im Haus, die sich an der Aufteilung in Publikums-, Wohngruppen- und individuelle Bereiche orientiert, sowie die Individualität der späteren Wohnraumgestaltung durch die Bewohner, und das offene, fast südländisch anmutende Ambiente der äußeren Gestaltung mit offenen Gärten und Balkonanlagen. Krebs hatte bereits das erste „Kleeblatt“ konzipiert und projektiert, seine Rede anlässlich dessen Richtfests am 19. November 1999 habe er noch in der Schublade und könne sie quasi unverändert auch heute halten, wie er anmerkte. Dennoch seien deutliche Unterschiede im Gesamtkonzept vorhanden, zwischen den Einrichtungen in Bischofsheim und Dörnigheim einerseits und der neuen in Hochstadt andererseits.

Anwesend beim Richtfest war auch die „Mutter der Kleeblätter“, wie Reuter sie begrüßte: Cornelia Lange, die Abteilungsleiterin Familie im Hessischen Sozialministerium. Für sie sei das „Kleeblatt“ in Hochstadt wie ein Dejavu, erklärte Lange. Sie sei gerade aus dem Landkreis Ludwigsburg gekommen, wo vor mehr als 26 Jahren die ersten von heute insgesamt 25 „Kleeblättern“ entstanden seien. Auch sie verfolgen das Konzept, wie es das DRK in Maintal umgesetzt hat: eine Pflegeeinrichtungen in angenehmer Wohnatmosphäre. Ein entsprechendes Angebot in wohnortnaher Lage werde immer wichtiger, Hessen fühle sich hier in der Pflicht, meinte die Mitarbeiterin des Sozialministeriums. Dieses hatte mit Zuschüssen wie auch Darlehen in Höhe von jeweils 2,5 Millionen Euro das Maintaler Projekt unterstützt. Der berühmte Satz: „Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“, leite sie, offenbarte Lange.

Für den Maintaler Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU), der in Begleitung seiner frisch gewählten Nachfolgerin im Januar, Monika Böttcher (parteilos), gekommen war, schließe sich ein Kreis, kommentierte das scheidende Stadtoberhaupt. Die Kombination Jung und Alt sei es gewesen, die in Maintal gegriffen habe. Denn ohne das  „Kleeblatt“ wäre das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim nicht entstanden, und umgekehrt. So interpretierte Rohrbach entsprechende, zurückliegende Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, und attestierte dem Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber (parteilos), viel zum Gelingen des „Kleeblatts“ beigetragen zu haben, indem er „viele gordische Knoten zerschlagen“ habe. Schließlich sei die Fläche für den Neubau in Hochstadt dem Main-Kinzig-Kreis „abgeschwätzt“ und dann in Form eines Erbbauvertrags an das DRK weitergereicht worden. Reuter fand allerdings sehr diplomatische Worten in Bezug auf die Vorgeschichte des „Kleeblatts“: „Wir haben uns nie gestritten, wir haben uns immer zusammengerauft“.

Für die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt entbot die Rektorin im Ruhestand, Mecht­hild Bauscher, die Glückwünsche zum Richtfest und sprach den denkwürdigen Satz: „Wir alten Hochstädter bleiben gerne alte Hochstädter“.

 

560 Quadratmeter neuer Spielspaß                                                                      10.11..2015

Spielplatz im Hochstädter Neubaugebiet am Raymond-Poirier-Platz gestern offiziell eröffnet

Die Kinder im Hochstädter Höhl-Gelände haben ein neues Spielgelände. „Mit der Eröffnung des Spielplatzes an der Gravensteiner Straße /  Raymond-Poirier-Platz hat die BPD Immobilienentwicklung GmbH Niederlassung Frankfurt als Bauträger alle Arbeiten aus dem städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Maintal erfolgreich abgeschlossen“, so Bürgermeister Erhard Rohrbach gestern anlässlich der offiziellen Übergabe des Spielplatzes.

Gemeinsam mit BPD-Senior-Projektsteuerer Christian Toop übergab Rohrbach die neuen Spielgeräte an die jungen Familien im Wohngebiet. „Der Spielplatz ist sehr gut ausgestattet, damit es weder für Kleinkinder noch für Kita-Kinder oder Grundschulkinder langweilig wird, so das Stadtoberhaupt. Neben seiner Amtsnachfolgerin Monika Böttcher begrüßte Rohrbach gestern Nachmittag auch Doris Worret sehr herzlich. Sie war Mitbegründerin und über 30 Jahre lang Vorsitzende des Partnerschaftsvereins mit der damaligen Hochstädter und nun Maintaler Partnerstadt Luisant. Der bei der Gründung der Städtepartnerschaft amtierende Bürgermeister von Luisant - Raymond Poirier - ist Namensgeber des Platzes in Hochstadt, an dem sich der neue Spielplatz befindet. Ihr neues Revier hatten die Kinder natürlich schon in den vergangenen Monaten ausgiebig erkundet. Bereits im Sommer hatte die Stadtverwaltung alle Anwohner mit Brief und Planskizze über die geplante Spielplatzgestaltung informiert. „Jetzt können die Spielgeräte auch in der Praxis getestet werden“, so Bürgermeister Erhard Rohrbach gestern. Dabei war von den Mädchen und Jungen rund um die Gravensteiner Straße zunächst ein wenig Geduld gefordert, denn auf der vorgesehenen Fläche stand bis vor kurzem der Verkaufs-Pavillon des Bauträgers.

„Nun, da alle Wohneinheiten erfolgreich verkauft sind, konnten wir den Spielplatz als letzte noch offene Baumaßnahme auch vollenden“, erklärt Christian Toop von BPD. Ende 2014 wurde Bouwfonds in BPD umbenannt, um in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland den gleichen Namen zu tragen.

Die Wartezeit, da ist sich Erhard Rohrbach sicher, hatte für den Nachwuchs aber auch etwas Gutes: „Weil einige Kinder im Neubaugebiet zwischenzeitlich bereits das Schulalter erreicht haben, hat der Bauträger auf Vorschlag der Stadtverwaltung noch einen zusätzlichen Spielbereich für Kinder im Grundschulalter eingerichtet“, berichtete der Bürgermeister. Ein Entgegenkommen, das die Firma BPD freiwillig geleistet habe. Denn eigentlich sieht der vom Stadtparlament bereits vor zwei Jahren verabschiedete Spielflächenentwicklungsplan in den Wohnquartieren selbst nur kleine Nachbarschafts-Spielplätze vor, die den Kindern bis zum sechstem Lebensjahr vorbehalten sind.

„Ältere Kinder haben bereits einen deutlich weiteren Aktionskreis und könnten auch die größeren Spielplätze mit den entsprechenden Spielangeboten im Stadtteil nutzen“, erläutert Peter Hofmann, Spielplatz-Experte vom städtischen Fachdienst Jugendarbeit. Die BPD Immobilien­entwicklung GmH legte jedoch noch einmal rund 20.000 Euro zusätzlich auf die bereits kalkulierten Baukosten von rund 77.000 Euro, um drei zusätzliche Spielgeräte für die älteren Kinder bereitzustellen. Neu dazugekommen sind eine Nestschaukel, ein Reifenschwinger und eine neuartige Drehscheibe, die zu vielseitigen Geschicklichkeitsspielen einlädt. „Diese Geräte können natürlich auch schon die jüngeren Kinder nutzen“, so Peter Hofmann. „Überhaupt lassen sich die tollen neuen Bewegungsgeräte sehr vielseitig bespielen“.

Und auch für die Kleinsten gibt es auf dem rund 560 Quadratmeter großen Areal zusätzliche Angebote, wie Hofmann berichtet: „Für Kinder unter drei Jahren wurden in den vergangenen Jahren neue Spielgeräte entwickelt, die den Älteren zwar recht langweilig erscheinen, zur ersten Umwelterkundung aber genug Abenteuer und Betätigung bieten und den Eltern die Aufsicht erleichtern“.

Die ursprüngliche Spielplatzplanung des Planungsbüros Werneke aus Hanau konnte nach der Entscheidung von BPD für zusätzliche Spielgeräte problemlos erweitert werden: Das leicht abfallende Gelände war durch die Planer bereits mit drei Spielterrassen und reichhaltiger Bepflanzung angelegt worden, so dass sich darin nun die drei getrennten Spielbereiche sehr gut integrieren ließen. „Wir wünschen den Kindern viel Spaß beim Spielen. Mit dem Spielplatz schließen wir erfolgreich unser Projekt mit insgesamt 160 Häusern und 22 Wohnungen ab“, freut sich Toop.

 

Im Sinne von Rüdiger Köllner                                                                     Oktober 2015

Hochstädterin Karla Köllner macht mit Spende wichtigen Neubau in Beruwala möglich

Karla Köllner ist auch knapp vier Monate nach der offiziellen Einweihung des „Rüdiger Köllner Buildings“ in Hemmathagama bei Beruwala auf Sri Lanka noch sehr gerührt, wenn sie über den 22. Juli dieses Jahres spricht. Denn an jenem Mittwoch wurde der Anbau des „Al Hikma“-Centers für geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder offiziell eröffnet. Das Gebäude trägt den Namen des Ehemanns der Hochstädterin, die seit vielen Jahren für die SPD im Maintaler Stadtparlament aktiv ist und sich stets mit großem Engagement für die Belange der Menschen in der zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises einsetzt. Karla und Rüdiger Köllner waren 46 Jahre lang verheiratet. Beiden Hochstädtern war es in ihrem Leben immer sehr wichtig gewesen, anderen Menschen, die in Not geraten sind, zu helfen. Und zusammen wollten sie ein soziales Projekt in Namibia mit unterstützen, nämlich den Bau eines Krankenhauses. „Dieser Entschluss kam zustande, weil dort während der deutschen Kolonialzeit so viel Gräuel an den Ureinwohnern verübt wurde. Deshalb wollten wir als 'kleines Sandkorn' etwas Gutes tun. Aber leider erwies es sich als sehr schwierig, dies zu bewerkstelligen“, berichtete Karla Köllner im Gespräch mit dem Tagesanzeiger.

Die Idee, anderen zu helfen, blieb jedoch. Auch während der langen schweren Krankheit von Rüdiger Köllner. Doch sollte sie während seiner Lebenszeit nicht mehr realisiert werden. Aber wenige Monate nach dem Tode ihres geliebten Ehemanns führte Karla Köllner ein fol­genreiches Gespräch mit ihrem Hochstädter Parteifreund Karl Eyerkaufer. Dieser berichtete von der von ihm maßgeblich initiierten Hilfe für die Menschen in Beruwala auf Sri Lanka, die an Weihnachten 2004 vom Tsunami heimgesucht worden waren. Und der Altlandrat berichtete Karla Könner, dass das „Al Hikma“-Center für geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder dringend einen Anbau benötige, für den es aber noch an den finanziellen Mitteln fehle. „Damit stieß Charly bei mir auf offene Ohren. Da auch meine Mutter und jene von Rüdiger Lehrerinnen waren, war ich sofort von diesem Projekt begeistert.

Und da ich die jahrelange Aufbauarbeit von Karl Eyerkaufer in Beruwala aufmerksam verfolgt habe, war mir auch bewusst, dass eine Spende für ein solches Projekt auch zu direkter Hilfe vor Ort führen wird. Und so ist es auch gekommen“, blickt Karla Köllner zufrieden auf die Realisierung des Anbaus für die Schule in Hemmathagama zurück. In dem „Al Hikma“-Center werden derzeit 45 Kinder unter anderem mit Downsyndrom oder auch autistische Kinder betreut. Es fehlte bis zu diesem Sommer schlicht an genügend Klassenräumen für die Mädchen und Jungen, die ganz unterschiedliche Betreuung nötig haben. Durch den durch die Spenden von Karla und Rüdiger Köllner ermöglichten Anbau gehören diese Probleme nun der Vergangenheit.

Mit großer Dankbarkeit und Freude nahm Karla Köllner als Mitglied einer Delegation aus dem Main-Kinzig-Kreis im Juli an der offiziellen Einweihung des „Rüdiger Köllner Buil­dings" teil. „Rüdiger lebt quasi mit diesem Gebäude weiter“, stellt Altlandrat Karl Eyerkaufer im Tagesanzeiger-Gespräch fest und Karla Köllner stimmt sichtlich gerührt zu.

„Wir engagieren uns hier sehr gerne“, sagte sie bei der Einweihungsfeier, die von den Einheimischen mit großer Herzlichkeit begangen wurde. „Die Freude ist heute groß. Mit der Übergabe der schönen großzügigen Räume kann die bisherige geleistete Arbeit noch besser angewendet werden wie zum Beispiel Musik-Therapie, Sprach-Therapie, praktisches Arbeiten, Physiotherapie und vieles mehr, was die gut ausgebildeten Betreuungskräfte bisher leisteten und ab jetzt durch die großzügige Platzerweiterung noch besser mit den freundlichen, lieben Kindern ausführen können“, richtete Karla Köllner ihre Worte an die Kinder, Eltern, Betreuer und Lehrer des „Al Hikma“-Centers.

Besonders erfreut war Karla Köllner im Vorfeld ihrer Reise nach Sri Lanka, als sich Sebastian Sieber von der Maximum Translations GmbH in Dörnigheim spontan dazu entschloss, ihre für die Einweihung geplanten Reden ins Englische zu übersetzen. Dafür möchte sie sich auf diesem Wege nochmals herzlich bedanken. Ihr Dank geht aber ebenso an alle, die sich vor Ort in Beruwala und Umgebung engagieren, um den Menschen zu helfen. Und natürlich dankt sie auch all jenen, die sich im MainKinzig-Kreis für die Menschen auf Sri Lanka einsetzen. Altlandrat Karl Eyerkaufer gibt den Dank gerne zurück, denn Karla Köllner gehört nun ebenso wie ihr verstorbener Ehemann Rüdiger zu diesen Unterstützern. Und damit wird Rüdiger Köllner auch ein besonderes Gedenken bewahrt.

 

Heimspiel für Literaten                                                                                          24.11.2015

Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz präsentieren den „Malerbruder“

Die Märchenbrüder Grimm, der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der Revolutionär Georg Büchner, der erst kürzlich „wiederentdeckte“ Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Clemens Brentano, Heinrich Hoffmann: ihre Namen ziehen sich quer durch die deutsche Literaturgeschichte. Sie verbindet gewissermaßen ein roter Faden. Alle waren sie im weitesten und historischen Sinne Hessen. Einige der Literaturgrößen schnürt ein zusätzliches Band zusammen. Sie erregten das Interesse eines zeitgenössischen Autorenduos, das ihnen jeweils neue, unentdeckt gebliebene Facetten verlieh, oder sie auch schlicht aus dem Dunkel des Vergessens zerrte: Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz.

Das Duo, deren veröffentlichte Biografien und literaturhistorische Werke inzwischen fast Legion zählen (mehr als 30 Bücher stammen aus der Feder Boehncke /  Sarkowicz), hat einen zentralen Angriffspunkt: das Objekt der Begierde muss ein Hesse sein. Die Leidenschaft fürs Naheliegende trug den Beiden inzwischen den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises ein, so ziemlich jede ernstzunehmende Zeitung, jedes Literaturmagazin beschäftigt sich mit dem einen oder anderen dicken Wälzer, den sie verfasst haben. Sei es das „Literaturland Hessen“ (in mittlerweile überarbeiteter und aktualisierter Auflage), sei es die Grimmelshausen-Biografie, die „Briefe eines reisenden Franzosen“, des 1754 in Höchst am Main geborenen, „reisenden Juristen“ Johann Kaspar Riesbeck, die „Geschichte Hessens von der Steinzeit bis zum Neubeginn nach 1945“, die lange Zeit verschollen geglaubten Texte des Vaters von Georg Büchner, des Arztes Dr. Ernst Büchner, „Versuchter Selbstmord mit Stecknadeln“, um nur einige wenige Beispiele zu nennen: In allen geht es Boehncke, dem Hochschullehrer für Literaturwissenschaft an der Frankfurter Goethe-Uni und inzwischen Maintaler Bürger, geht es Sarkowicz, dem Leiter des Bereichs Kultur und Wissenschaft beim Hessischen Rundfunk und gebürtigem Gelnhäuser, um die Präsentation von Künstlern und Literaten aus ihrer geistigen oder auch körperlichen Heimat: dem Hessenland. Sie sind zu „Hessenexperten“ oder „Hessenspezialisten“ geworden, wie manche Zeitung schreibt.

Was also läge näher, als auch einen Künstler in die gesammelten Werke einzubeziehen, der ebenfalls aus Hessen stammt, sogar gebürtiger Hanauer ist, aber sein heutiges „Dasein“ im

Schatten seiner weltberühmten Brüder fristet: Ludwig Emil Grimm. Am vergangenen Freitag hatte der Tagesanzeiger einen großen und bebilderten Bericht über das nicht minder umfangreiche Werk mit zahllosen Zeichnungen und Radierungen des verkannten, „kleinen“ Grimm-Bruders in seiner Ausgabe, die „Lebenserinnerungen des Malerbruders“.

Am Freitagabend nun traten Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz selbst vor ein Maintaler Publikum, genauer: vor ein Hochstädter. Für Boehncke ein Heimspiel - er lebt im beschaulichen Fachwerk-Stadtteil, für Sarkowicz ein ebenso naheliegender Austragungsort des üblichen „Gekabbels“ zwischen ihm und dem kauzigen „Professor“. Als Gäste beim erlesenen „Literatur im Gespräch - Leser treffen Autoren“ im stilvollen Ambiente des Historischen Rathauses des „Äbbelwoidorfs“, wie Hochstadt auch gerne genannt wird, saß neben Literaturinteressierten auch ein ganzer Deutsch-Leistungskurs der Maintaler Albert-Einstein-Schule (AES), mitsamt Lehrer.

So scheint zumindest die Zukunft des großen Künstlers, Radierers, Satirikers, Comic-Zeich­ners, Karikaturisten, kurz: des etwas verkannten, scharfäugigen Beobachters seiner Mitmenschen im 19. Jahrhundert, gesichert. Denn die jungen Oberstufen-Schüler der Jetztzeit können bestimmt etwas anfangen mit der „Kurzen Lebensbeschreibung einer merkwürdigen und liebevollen Sau“, wie Grimm eine seiner „Schweinerollen“ betitelte. Oder mit dem „Sturm und Drang“ - Selbstbildnis: mal mit, mal ohne Bärtchen, je nach dem Wind, aus dem die Rebellion wehte.

Denn dass Ludwig Emil sich über seine Zeitgenossen durchaus ironisch äußern konnte, nicht nur mit dem Federkiel und der Radiernadel, sondern auch mit dem Wort: das gehört zweifellos zu den Erkenntnissen, die man aus der akribischen Aufarbeitung und liebevollen Gestaltung seiner Lebenserinnerungen seitens Boehncke und Sarkowicz gewinnen kann. Boehnckes augenzwinkernder Nebensatz, adressiert an die künftigen Deutsch-Experten der AES: „Ich hoffe am Ende, Ihr sagt hinterher nicht, 'wir mussten hingehen', sondern 'wir wollten-, mag die Halbwertszeit von literaturgeschichtlichen Informationen im Zeitalter des Smart- und       I-Phones vielleicht ein klein wenig erhöhen. Allerdings: so lebendig dargebracht wie von den beiden Protagonisten eines flotten und humorvollen Vortragsstils schlechthin, besteht sogar Anlass zu etwas größerer Hoffnung.

 

Ludwig Emil Grimm in Hochstadt

Und endlich gelangt nun auch ganz Hochstadt zu der lang ersehnten Erkenntnis, dass Ludwig Emil Grimm an dem beschaulichen Dörfchen im 19. Jahrhundert nicht einfach nur vorbeigefahren ist, auf seinen Reisen von Steinau (an der Straße) nach Kassel sowie quer durch Deutschland und Europa. Nein, er war da! Anlässlich einer Fahrt von Steinau nach Hanau, holperte seine Kutsche über das höllische Kopfsteinpflaster, dort, „wo die Mutter eine Schwester hatte, die an einen Geistlichen verheiratet war“. „Nach Wachenbuchen zu einem Pfarrer, und auch nach Wilhelmsbad“, führten Grimm ebenfalls Pferde und Kutscher. Die Schwester der Grimm-Mutter hieß Johanna Ludovica Hoene, geborene Zimmer, und war die Gattin des Pfarrers Johann Hoene, der im Jahr 1818 in Hochstadt für einigen Wirbel sorgte, glaubt man dem heutigen Maintaler Heimatforscher Peter Heckert. Der auf seiner Webseite schreibt: „Diesen (den alten) Altar ersetzt Pfarrer Hoene 1818 durch einen neuen Altar, ohne vorher den Kirchenvorstand zu fragen. Das Konsistorium rügt ihn deswegen und bemängelt auch, dass der Altar zu teuer sei. Das Konsistorium fragt am 4. Oktober 1819 bei dem neuen Pfarrer an, welche Bewandtnis es mit dem im vorigen Jahr in der Kirche aufgestellten Altar habe. Ob die Rechnung nicht überhöht sei? Wozu der alte Altar verwendet wurde? Der Kirchenvorstand antwortet am 22. Oktober 1819, dass Pfarrer Hoene alles veranlasst hat, ohne den Kirchenvorstand zu fragen. Allerdings sei der alte Altar zu schlecht gewesen. Aber man wisse nicht, ob mit den Handwerkern ein Vertrag abgeschlossen wurde. Der Baurat Heerwagen habe aber den alten Altar gesehen, er sei nur aus altem, unbrauchbarem Holz gewesen. Hoenes Erben zahlen 1820 noch über 361 Gulden für diesen Altar.“ So schreibt es Heckert, anno 2015.

 

Kommunikationsgenies anno 1820

Der geniale „Malerbruder“ der „Kommuikationsgenies Jacob und Wilhelm Grimm“, wie es Boehncke und Sarkowicz sehen, hatte nun ebenfalls detaillierte, im wesentlichen äußerst bildhafte, Erinnerungen zum Zeitgeschehen beizusteuern, vor rund 200 Jahren. Der Begriff „Kommunikationsgenies“ ist dabei aber ein weiterer Seitenhieb auf die „Guckuntersich-Generation“ der „Kommunikationsuser“, also der Konsumenten von Information, und Produzenten lediglich in ziemlich rudimentärem Umfang. „Bis zu 30 Briefe schrieben die Brüder Grimm täglich, mit der Hand, und mit viel dichteren Informationen rund um die Familie und das Tagesgeschehen, als dies heute beispielsweise auf 'Facebook' üblich ist“, kommentiert Boehncke sarkastisch.

Wie auch immer: Ludwig Emil Grimms Selbstportrait mit den kess abstehenden Haaren inspirierte eine zeitgenössische Maintalerin, bildende Künstlerin und Kunsterzieherin unter anderem an der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal, Christine Herkommer. Sie malte kurzerhand das Selbstbildnis ab, allerdings so ein wenig im Pop-Art-Stil. Und schenkte es Boehncke, der es sehr schätzt, wie er bekundete. Und wie das Werk Ludwig Emil Grimms die Anerkennung vieler berühmter Zeitgenossen wie Goethe, Heine oder Paganini fand, so könnte auch vielleicht Herkommers zeichnerisches Werk Hochachtung finden.

Die der beiden „Literaturpäpste“ hat sie bereits; andere könnten hinzukommen bei ihrer Ausstellung, die Boehncke und Sarkowicz empfehlen: „Kunst im Kronenkeller“. Die Vernissage findet am Freitag, den 4. Dezember anno 2015 um 20 Uhr im „Kronenkeller“, Hauptstraße 18 in Hochstadt, statt. Karten hierfür sind sicherlich ein gutes (Vor-)Weihnachtsgeschenk, ebenso wie die von Elke Heidenreich wärmstens als solches ans Herz gelegten „Lebenserinnerungen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm“, herausgegeben von Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz, und opulent ausgestattet erschienen im Großformat in der „Anderen Bibliothek“.

 

Kampf gegen illegale Bauten                                                                                 26.11.2015

Die Gärten nördlich der Ringmauer sollen im Wesentlichen erhalten bleiben. Künftig aber sollen illegale Bauten und die Nutzung geschützter Flächen verhindert werden. Für den Bereich nördlich der Ringmauer soll ein Bebauungsplan entstehen.

Ein paar Bretter, einige Nägel, etwas Dachpappe, fertig ist der Schuppen. Das geht recht flott und ist nicht sonderlich kompliziert. Deshalb wird der rechtliche Rahmen, den es zur Errichtung solcher Schuppen zu beachten gilt, gerne mal vergessen. Und so gibt es auch auf Maintaler Gemarkung illegale Bauten. Um hier künftig ein verlässliches Regelwerk zu haben, sollen für die Außenbereiche nun Bebauungspläne erstellt werden, die klare Grenzen ziehen. Be­gonnen werden soll mit den Grünflächen nördlich der Ringmauer in Hochstadt.

Dass Bebauungspläne ein wertvolles und hilfreiches Instrument sind, um der willkürlichen Errichtung von Schuppen und Gartenhütten entgegenzuwirken, darin waren sich die Maintaler Stadtverordneten in ihrer November-Sitzung einig. Uneinig waren sie sich hingegen darin, ob zunächst ein Konzept für das gesamte Stadtgebiet erarbeitet oder die Pläne sukzessive, und zwar Stadtteil für Stadtteil, erstellt werden sollen.

So warb die CDU-Fraktion darum, das Votum über die Aufstellung eines Bebauungsplans zunächst zurückzustellen, um dem Magistrat die Möglichkeit zu geben, eine Übersicht aller Standorte zu erarbeiten, für die ein Bebauungsplan ebenfalls sinnvoll wäre. Auf dieser Grundlage solle ein Gesamtkonzept entstehen, wie Festsetzungen zur Größe und Nutzung baulicher Anlagen erfolgen und überwacht werden könnten. Es war das Prinzip der „Gleichbehandlung“ aller Stadtteile, das die Christdemokraten ins Feld führten. Das sah die SPD ebenso, die sich mit der CDU über ein gemeinsames Vorgehen in der Sache abgestimmt hatte. „Wir sollten nicht flickenweise arbeiten, sondern ein Konzept aus einem Guss erstellen“, appellierte Karla Köllner (SPD).

Doch durch ein Vertagen der Entscheidung sahen FDP und Grüne wertvolle Zeit verloren gehen. „Wir sollten jetzt anfangen und dann einen Standort nach dem nächsten betrachten. Wir sollten aber nicht weiter Zeit schinden“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer. Das sah Friedhelm Duch genauso. „Wir müssen in die Gänge kommen und endlich den ersten Schritt machen“, warb der Grüne. Trotz der konträren Positionen fanden die Fraktionen schließlich einen Kompromiss, der allen Beteiligten zupass kam. Demnach wird Hochstadt eine Vorreiterrolle einnehmen. Für die Kleingartenbereiche und Grünflächen nördlich der Ringmauer soll als erstes ein Bebauungsplan erstellt werden. Dabei legt der Magistrat Wert darauf zu betonen, dass die bisherige gärtnerische Nutzung zur Selbstversorgung durch- aus erhalten bleiben soll, gilt sie doch als „historisch gewachsene Struktur, die typisch war für mittelalterliche europäische Städte“, so der Wortlaut der Vorlage. Für Gärten, die ohne Genehmigung oder in geschützten Landschaftsbereichen entstanden sind, sollen Ersatzflächen ausgewiesen werden. Gleichzeitig werden im Bebauungsplan klare Festsetzungen zur Nutzung und Größe von Bauten getroffen. Um die Problematik illegaler Gartenhütten im gesamten Stadtgebiet ebenfalls zeitnah anzugehen, sollen bis Juni kommenden Jahres sukzessive weitere Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne erstellt werden.

 

 „Schulstandort bleibt erhalten“                                                                          08.12.2015

Adolph-Diesterweg-Schule wird trotz der Inklusion als Förderschule nicht aufgelöst

Der Start der Modellregion für Inklusive Bildung im Main-Kinzig-Kreis als Ende der Adolph-Diesterweg-Schule. So las sich Mitte November eine Pressemitteilung des hessischen Kultusministeriums über die entsprechende Kooperationsvereinbarung, die Schülern mit Beeinträchtigung den Besuch einer Regelschule ermöglichen und erleichtern soll. Damit verändert sich die Bedeutung von Förderschulen wie der Diesterwegschule in Hochstadt. Dass diese jedoch sukzessive aufgelöst wird, wie es in dem Schreiben hieß, dementiert deren Leiter Werner Brodt.

„Das war eine missverständliche Darstellung“, sagt er im Gespräch mit dem Tagesanzeiger. Die Schule werde nicht aufgelöst, sondern verfüge seit dem vergangenen Schuljahr lediglich noch über drei anstatt vier Förderschwerpunkte. Entfallen ist das Angebot der so genannten Lernhilfe mit bis zu acht Schulklassen zu Hochzeiten. „Durch die Inklusion sind in diesem Bereich die Schülerzahlen zurückgegangen, so dass die verbliebenen Jungen und Mädchen entweder an die Förderschulen Elisabeth-Schmitz-Schule in Hanau oder die Johann-Hinrich-Wichern-Schule in Nidderau wechselten oder die Eltern sich für eine inklusive Beschulung an einer Maintaler Regelschule entschieden haben“, erläutert Werner Brodt.

Damit ist aber der Fortbestand der Diesterwegschule nicht gefährdet. Im Gegenteil. Die Förderschule erhält durch das Angebot „Modellregion für Inklusive Bildung“ zusätzliche Lehrkräfte. Derzeit sind 19 Pädagogen an der Adolph-Diesterweg-Schule angestellt. „Zwei dieser Stellen wurden uns im Zuge der Rückschulung der einstigen Lernhilfe-Schüler an Regelschulen zugewiesen und waren damit in gewisser Weise schon ein Vorgriff auf die Modellregion. Darüber hinaus erwarten wir weitere anderthalb Lehrerstellen“, kündigt Werner Brodt an:

Denn der Bedarf an sonderpädagogischem Personal ist auch und gerade wegen der Inklusion vorhanden. Schließlich werden die Lehrerstellen an den Förderschulen nicht gestrichen, sondern lediglich verlagert. „Die Stellen, die zuvor für den Unterricht an der Diesterwegschule vorgesehen waren, werden nun für präventiven und inklusiven Unterricht an Regelschulen genutzt2, erklärt Brodt. So sind bereits seit einigen Jahren Lehrer der Diesterwegschule an allgemeinbildenden Schulen im Einsatz. „Wir sind seit vielen Jahren Beratungs- und Förderzentrum und weisen in dieser Funktion den Schulen in Maintal und Niederdorfelden unsere Lehrkräfte als Beratungslehrkräfte zu. Dort beraten und begleiten sie Lehrer und Eltern in allen sonderpädagogischen Fragen und bieten auch eigene Fördermaßnahmen an“, erläutert der Schulleiter. Dieser Beratungs- und Förderschwerpunkt soll und wird auch weiterhin das Hauptstandbein der Schule sein.

Daneben werden nach Auskunft von Werner Brodt auch die beiden Sprachheilvorklassen, die vor mehr als 40 Jahren eingerichtet wurden, weiter bestehen. 15 Schüler besuchen diese Klasse aktuell. Ebenso bleibt der Bereich der sozial-emotionaler Entwicklung, einst unter dem Begriff „Erziehungshilfe“ geführt, mit der so genannten Auszeitklasse erhalten. Kinder, die Probleme mit ihrem Regel- und Sozialverhalten haben, können für einen Förderzeitraum von maximal zwei Jahren diese Klasse besuchen und wechseln dann entweder zurück an die Regelschule oder besuchen eine Schule mit geeigneten Förderschwerpunkten. Neun Kinder zählt die Diesterwegschule in der Auszeitklasse.

Fakt ist also: „Der Schulstandort bleibt er halten“, so Werner Brodt. Und neben de. Auszeitklasse, der Sprachheilvorklasse und dem Beratungs- und Förderzentrun bietet die Diesterweg­schule über das Gesundheitsamt auch eine Sprachberatung für Eltern an, um mögliche Auffälligkeiten bei der Sprachentwicklung von Kindern abzuklären. Termine für dieses Angebote können über das Sekretariat der Adolph Diesterweg-Schule im Bücherweg unter der Telefonnummer 0 6181/ 43 16 61 vereinbart werden.

 

2016

 

Großer Jubel bei Lila-Weißen                                                                                18.04.2016

Land Hessen beteiligt sich mit 500.000 Euro an neuem Kunstrasenplatz in Hochstadt

Manfred Maier strahlte über das ganze Gesicht, als am vergangenen Freitag Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland (CDU) auf dem Hochstädter Waldsportplatz den Förderbescheid des Landes in Höhe von 500.000 Euro zum Bau eines neuen Kunstrasenplatzes an Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) überreichte. Damit ging ein langgehegter Wunsch des Ersten Vorsitzenden des FC Hochstadt in Erfüllung. Seit einem knappen Jahrzehnt war er immer wieder beim damaligen Rathauschef Erhard Rohrbach (CDU) vorstellig geworden. „Ich bin Ihnen sicher auf die Nerven gegangen“, wandte sich Maier bei seiner kurzen Begrüßung direkt an den ebenfalls anwesenden Ex-Bürgermeister. Rohrbach sei es in erster Linie zu verdanken, dass ein großes Stück der insgesamt 3,6 Millionen Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm für die Stadt Maintal (wie am Samstag berichtet, werden daraus unter anderem auch die Sanierung des Bürgerhauses Bischofsheim sowie Arbeiten an der Maintal-Halle oder des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße finanziert) in den Umbau des alten Hartplatzes in einen zeitgemäßen Kunstrasenplatz fließe, so Maier.

Aber auch zwei weitere Maintaler Fußballvereine gehen nicht leer aus. Kewa Wachenbuchen erhält für den Neubau einer Flutlichtanlage 80.000 Euro, für die  Erneuerung der Parkflächen im Umfeld der Sportanlage des FSV Bischofsheim stellt das Land 96.000 Euro zur Verfügung.

Im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms (KIP) kann die Stadt Maintal rund 3,6 Millionen Euro investieren, wovon das Land rund 600.000 Euro übernimmt, hinzu kommen noch Bundesmittel. Dies ist möglich, da das KIP vorsieht, dass Hessens Kommunen die ihnen zustehenden Förderkontingente an Dritte weiterleiten können, die Aufgaben im öffentlichen Bereich übernehmen.

„Fußball wichtig für die Integration“

Finanzstaatssekretärin Weyland betonte, wie wichtig heutzutage ein guter Fußballplatz gerade für den Nachwuchs sei. Sie unterstrich, dass die Fördermittel insbesondere in soziale Maßnahmen, wozu auch der Fußball zähle, fließen werden. Gerade dieser Sport spiele bei der Integration der vielen Flüchtlinge eine große Rolle. Dass die Lila-Weißen bereits seit Herbst vergangenen Jahres über 20 Asylsuchenden Trainingsmöglichkeiten auf dem Waldsportplatz bieten, hob Weyland hervor. Nicht zuletzt beim Sport werde der soziale Zusammenhalt besonders gefördert.

Bürgermeisterin Böttcher bedankte sich für die Unterstützung seitens des Landes: „Eine solche Summe erhält eine Stadt nicht jeden Tag!“ Aber auch der FCH-Vor stand erhielt Streicheleinheiten der Rathauschefin. „Hier ist ein sehr umtriebiger Vorstand am Werk, der über viel Sachverstand in baulichen Dingen verfügt.“ Was auch von Nöten ist, da der Bau unter der Regie des FC Hochstadt vonstatten geht. Ohne das nötige Vertrauen in die Kompetenz des Vereins sei das kaum möglich. Böttcher wünschte wie Weyland dem Projekt ein gutes Gelingen.

FCH-Chef Maier informierte abschließend die zahlreichen Vereinsmitglieder, darunter viele Jugendspieler, über den Terminfahrplan. Bereits am heutigen Montag soll mit dem Einrichten der Baustelle begonnen werden. Wenn alles nach Plan läuft, soll Anfang Juli der neue Kunstrasenplatz fertig sein. Bis dahin sind nach Maiers Worten noch viele Stunden in Eigenleistung zu erbringen. Die Planungsgruppe allein habe schon fast 400 Stunden geleistet. Obwohl der Auftrag für eine neue Flutlichtanlage noch nicht vergeben sei, zeigte sich Maier zuversichtlich, die Kosten im Rahmen der zur Verfügung stehenden 500.000 Euro zu halten. Für den seit 14 Jahren im Amt befindlichen FCH-Vorsitzenden bedeutet die baldige Inbetriebnahme des Kunstrasenplatzes einen Quantensprung für die Lila-Weißen. „Damit werden wir in jeder Hinsicht wettbewerbsfähiger, das war immer mein Ziel“, so der strahlende Erste Vorsitzende.

 

Zach lobt „Vorzeigeprojekt“                                                                                              26.04.2016

Diesterweg-, Schubertschule und Kita unter einem Dach - Erster Bauabschnitt fertig

Umbau zu einem Schul- und Betreuungscampus. Mit diesen Worten seien die umfangreichen Arbeiten in der Adolph-Diesterweg-Schule in Hochstadt im Vorfeld überschrieben worden, rief Konrektor Olaf König in Erinnerung. Mit der offiziellen Übergabe des ersten Bauabschnitts gestern Vormittag ist dieses Vorhaben ein gutes Stück näher gerückt. Denn die baulichen Maßnahmen bedeuteten nicht nur eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Schulgebäudes, sondern ebenso eine enge Kooperation zwischen Diesterweg-, benachbarter Fritz-Schubert-Schule und der noch jungen Kita Bücherweg.

Vertreter aller beteiligten Institutionen hatten gestern Vormittag den Weg in die Adolph-Diesterweg-Schule gefunden, um gemeinsam die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zu feiern. 1,4 Millionen Euro investierte der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger in die Sanierung der technischen Gebäudeausstattung wie Heizung, Sanitär und Elektro, den Austausch der Fenster und Fassadenelemente sowie den Umbau im Obergeschoss der Förderschule. Im Zuge dieser Maßnahmen erhielt die benachbarte Fritz-Schubert-Schule zusätzliche Bereiche für ihre Ganztagsbetreuung. Denn seit dem Schuljahr 2014 / 2015 bietet die Grundschule auf dem Weg zur Ganztagsschule eine pädagogische Mittagsbetreuung an. Damit geht ein erhöhter Raumbedarf einher, „und wir platzten aus allen Nähten“, beschrieb Maria Schlör-Konken als Leiterin der Schubertschule die Situation.

Es war eine glückliche Fügung, dass die Adolph-Diesterweg-Schule zum gleichen Zeitpunkt weniger Räume benötigte, da sie einen ihrer Förderschwerpunkte, die Lernhilfe, aufgrund sinkender Schülerzahlen abgegeben hatte. Jetzt gibt es unter anderem einen ausreichend großen Bereich für die Mittagsbetreuung, der seit März genutzt werden kann. Damit sind beide Schulen, die in der Vergangenheit getrennt voneinander agierten, unter einem Dach vereint. Und auch eine neue Kindertagesstätte konnte im Untergeschoss der Diesterwegschule eingerichtet werden. „Dort gibt es aktuell 132 Betreuungsplätze in sechs altersgemischten Gruppen für Kinder von drei bis zehn Jahren. Die Hälfte davon sind Schulkinder“, erläuterte Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos). Die Kosten für die Einrichtung der 13. städtischen Kita beliefen sich für die Stadt auf rund eine Million Euro.

Kita, Förderschule, Grundschule und auch die Familien- und Jugendhilfe „Welle“ mit einer „Auszeitklasse“ unter einem Dach - das macht viele Absprachen notwendig, „bewirkt aber auch eine gute Kooperation, die wir weiter ausbauen möchten“, so Olaf König. Kreisbeigeordneter Matthias Zach (Grüne) sprach gar von einem „Vorzeigeprojekt“. Man habe zusammengeführt, was zusammengehöre: Inklusion, Bildung und Betreuung.

Ehe der Schul- und Betreuungscampus seinen regulären Betrieb aufnehmen kann, sind weitere Anstrengungen notwendig. Im Sommer wird ein zweiter Bauabschnitt beginnen, der voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Dann wird unter anderem die Fassade erneuert, und auch die Verwaltungen der beiden Schulen sollen zentralisiert werden. Für Olaf König, vor dessen Tür sich quasi die Arbeiten in den zurückliegenden Monaten abgespielt hatten, bedeutet das Kisten packen. „Denn wir sind der nächste Bauabschnitt“, sagte er mit Blick auf die Lehrer- und Verwaltungsräume der Diesterwegschule. Doch die Freude über die „stimulierende Lernumgebung, die für unsere Kinder geschaffen wurde“, freute den Konrektor und die vielen Beteiligten an dem umfassenden Vorhaben sichtlich und war allemal Grund, diese wichtige Etappe zu feiern.

 

Neue Kita Bücherweg ist fertig gestellt                                                                27.04.2016

In einem gemeinsamen Bauvorhaben haben die Stadt Maintal und der Main-Kinzig-Kreis im Bücherweg im Stadtteil Hochstadt rund 40 neue Betreuungsplätze für Kinder geschaffen. Anfang der Woche übergaben Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) und Schuldezernent Matthias Zach (Grüne) die neuen Räume im Untergeschoss des Schulgebäudes der Adolph-Diesterweg-Schule offiziell ihrem Zweck.

Der Main-Kinzig-Kreis hatte der Stadt die Räumlichkeiten für die Einrichtung und den Betrieb einer Kindertagesstätte überlassen. Die Neukonzeption und Gestaltung sowie die grundlegende Sanierung erfolgten in Abstimmung mit dem Kreis auf einer Gesamtfläche von rund 770 Quadratmetern.

Im Juli vergangenen Jahres fiel der Startschuss für die Arbeiten im Bücherweg. Insgesamt investierte die Stadt Maintal in Umbau und Sanierung 1,1 Millionen Euro. Wie Heidrun Barnikol-Veit, Fachbereichsleiterin für Kinder, Jugend und Familie bei der Stadt Maintal, berichtet, werden in der neuen Einrichtung sechs altersgemischte Gruppen für Kinder im Alter zwischen drei und zehn Jahren entstehen. „Wir planen jeweils zur Hälfte mit Kindergarten- und Schulkindern“, erklärt sie. Bisher gab es in der Einrichtung eine Kindergartengruppe sowie 60 Plätze für Schulkinder. Nach dem Umbau sind es insgesamt 132 Betreuungsplätze. Während des Umbaus waren die Schulkinder übergangsweise in der „Holzaula“ der benachbarten Fritz-Schubert-Schule untergebracht, die Kindergartengruppe im Mehrzweckraum der Kita Ahornweg. In den Osterferien erfolgte der Einzug in das neue Domizil.

Die Räume, in denen nun die städtische Kita untergebracht ist, nutzte in der Vergangenheit die Adolph-Diesterweg-Schule für die Schüler des Förderschwerpunkts Lernhilfe. Wegen rückläufiger Schülerzahlen aufgrund verstärkter Inklusion wurde die Fläche frei. Entstanden sind dort sechs neu gestaltete Gruppenräume für die Betreuung, ein Mehrzweckraum, ein Bistro, ein Büro und Personalraum sowie barrierefreie Sanitär-Einrichtungen.

Bürgermeisterin Monika Böttcher bedankte sich bei den Verantwortlichen der Diesterweg-, der Schubertschule und des Main-Kinzig-Kreises für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit bei diesem gemeinsamen Projekt. „Auf dem Grundstück der Kita Ahornweg war keine Erweiterung möglich. Deshalb ist es für alle Seiten die beste Lösung, die bestehenden Schulräume zu nutzen“, betont sie. Auch die unmittelbare räumliche Nähe zum Schulkomplex sei ein Pluspunkt. „Ich sehe darin eine gute Voraussetzung, beim Übergang von der Kita zur Schule eng zusammenzuarbeiten“, so Böttcher.

Lobend äußerten sich auch Kreisbeigeordneter Matthias Zach sowie Bernd Löffert und Gabriele Reuling vom Amt für Schulwesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung. „Die Gelegenheit war günstig, das Gelände der Hochstädter Schulen zu einem gemeinsamen Lern- und Betreuungszentrum weiterzuentwickeln. Kreis, Stadt und Schule haben diese Gelegenheit beherzt beim Schopfe gepackt, mit wirklich gutem Ergebnis für die Kinder“ erklärt Zach.

Auch das Außengelände des Schul- und Kita-Komplexes im Bücherweg hat ein neues Gesicht bekommen und ist bereits zum Großteil angelegt worden. „Die Spielflächen sollen noch im laufenden Jahr fertiggestellt werden. Das neu gestaltete Außengelände steht der Kita zur Verfügung, kann aber auch von den Diesterwegschülern mit genutzt werden“, berichtet Heidrun Barnikol-Veit abschließend.

 

Corinna Harfouch fährt durch Hochstadt                                                            11.05.2016

„Zu nah“: HR dreht für ARD-Mittwochsfilm in Maintal

Rund um die Hessol-Tankstelle in Hochstadt, die in dem Film eine wichtige Rolle spielt, drehte ein Team des Hessischen Rundfunks (HR) am Montag für den neuen Mittwochsfilm, der den Arbeitstitel „Zu nah“ trägt. Er soll im Jahr 2017 im ARD-Hauptabendprogramm laufen. Mit dabei war auch die bekannte Schauspielerin Corinna Harfouch, die in dem Streifen eine Kriminalkommissarin spielt. Bei den Aufnahmen fuhr sie auch mit dem Auto durch die Straßen Hochstadts.

Die Dreharbeiten für den Fernsehfilm laufen seit dem 18. April und finden in Offenbach, Frankfurt und in der Umgebung, am Montag eben in Hochstadt, statt. Das Drehbuch stammt von Petra K. Wagner, die auch Regie führt. Neben Corinna Harfouch spielen außerdem Simon Jensen, Peter Lohmeyer, Philipp Hochmair, Gustav Peter Wöhler, Tayfun Bademsoy, Marie-Lou Sellem, Corinna Kirchhoff und Inga Busch mit.

Der HR informiert zum Inhalt: Caro (Corinna Harfouch) lebt glücklich mit ihrem 18-jährigen Sohn Ben (Simon Jensen) zusammen. Ihr Ex-Mann Manni (Peter Lohmeyer) ist schon lange ausgezogen und hat eine neue Familie. Ben ist inzwischen in einem Alter, in dem ihn die gelegentlichen Segeltouren und Verwandtenbesuche mit seiner Mutter sehr langweilen. Aber es gibt vieles, was es auszuprobieren gilt: lange Nächte, Clubs, Mädchen und Drogen. Vorsichtig versucht Caro, noch Anschluss an sein Leben und seine Freunde zu bekommen Doch sie muss erleben, wie Ben ihr immer weniger erzählt, sie immer weniger braucht.

Als sie bei ihrer Arbeit als Kriminalkommissarin Überwachungsbilder von einem Überfall auf eine Tankstelle (eben die Hessol-Tankstelle in Hochstadt) sieht, bei der sie kurz zuvor mit ihrem Sohn war, erwacht ihr Beschützerinstinkt. Sie ahnt schnell, dass Ben und seine Freunde da mit drinhängen. Und ab diesem Zeitpunkt versucht sie alles, um Ben rauszuhalten. Sie manipuliert Akten, ortet sein Handy und gerät damit immer näher an den Rand des Abgrunds.

Für die Umsetzung des Stoffs unter der Regie von Petra K. Wagner sorgen Armin Alker (Kamera), Manfred Döring (Szenenbild), Majid Sarafi (Ton), Silke Franken (Schnitt) und Sabine Keller (Kostümbild). Die Produktionsleitung hat Uli Dautel, die Redaktion für den ARD-Mittwochsfilm des HR hat Lili Kobbe.

 

Denkmaltafeln in Hochstadt                                                                                              08.06.2016

Der alte Hochstädter Ortskern bietet sich mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern und schmalen Gassen nicht nur als beliebtes Fotomotiv an, sondern ebenso für eine Reise in die Vergangenheit. Denn so manches historische Bauwerk kann interessante Geschichte(n) erzählen. Weil die Mauern selbst nicht sprechen können, übernehmen das Infotafeln, die der Verein Heimatmuseum Maintal anbringen ließ.

Das Metall der Infotafel funkelt in der Sonne, als Eberhard Rückert sie an den Zaunstäben an der evangelischen Kirche Hochstadt befestigt. Das glänzende Schild dürfte in den kommenden Tagen zweifellos die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen, die sich dort über die Entwicklung des Wehrturms hin zum Kirchturm informieren können.

Nun sind die evangelische Kirche, das Obertor oder die Ringmauer Bauten; deren Bedeutung und Funktion sich bis heute eindeutig ablesen lässt. Bei anderen Objekten ist dies nicht oder nicht mehr der Fall. So zum Beispiel in der Bogenstraße 14.

Auch dort hängt eine der insgesamt sieben Tafeln, die die Vereinsmitglieder an verschiedenen historischen Gebäuden in Hochstadt angebracht haben. Auf den ersten Blick ergibt sich die geschichtliche Bedeutung des Ortes nicht. Es ist eine unscheinbare Backsteinwand, an der das silbrig schimmernde Schild mit dem Maintaler und Hochstädter Wappen hängt. Aufschluss gibt allein der Text, der mitteilt, dass sich an dieser Stelle einst die herrschaftliche Zehntkelter befand. „Hier mussten die Weinbauern den Zehnten ihres Weins abliefern, der hier gekeltert wurde“, erklärt Vorstandsmitglied Norbert Mankel und die Vereinsvorsitzende Sigrid Euler-Klees ergänzt: „Später wurde die Kelter verkauft und zur Scheune umgebaut.“ Heute ist nur noch ein Teil der Scheunenmauer zu sehen.

Neben der evangelischen Kirche und der Zehntkelter lässt sich dank der Initiative des Heimatmuseums nun auch Näheres über die Ringmauer, das Narrenhaus, das Obertor, das Alte Pfarrhaus und das Historischen Rathaus erfahren.

Das historisches Rathaus gab in gewisser Weise den Ausschlag für das Projekt. Nicht etwa, weil es eines der Wahrzeichen von Maintal ist, sondern weil sich immer wieder ortsfremde Besucher im Alten Pfarrhaus - in dem sich heute unter anderem das Heimatmuseum befindet - nach dem Historischen Rathaus erkundigten. Das unsichere Suchen dürfte nun ein Ende haben.

Geboren wurde die Idee für das Projekt, nachdem der damalige Historische Kulturkreis Dörnigheim - der heutige Geschichtsverein - in den neunziger Jahren verschiedene historische Gebäude im größten Stadtteil auszeichnete. Allein die Finanzierung erwies sich lange Zeit als Hürde. Doch dank der Unterstützung durch die Vereinsmitglieder Eberhard Rückert und Peter Heckert, die für die Text- und Dateierstellung für den Druck verantwortlich zeichneten, ließen sich die Herstellungskosten von 800 Euro aus Rücklagen finanzieren.

Die bereits angebrachten Infotafeln sollen aber erst der Anfang sein. „Wir haben uns zunächst auf noch erhaltene Objekte in Hochstadt konzentriert, die nicht im Privatbesitz sind, weil sich das Projekt in Absprache mit der Stadt auf dem kurzen. Dienstweg realisieren ließ“, erklärt Sigrid Euler-Klees. Doch weitere Hinweistafeln, vor allem in Wachenbuchen und Bischofsheim, sollen bereits im kommenden Jahr folgen.

 

Diamantschleiferei Decker                                                                                     21.06.2016

Es ist ein echtes Schmuckstück. Und das nicht nur, weil hier die edelsten Steine ihren letzten Schliff erhielten. Das liegt allerdings schon einige Jahrzehnte zurück. Doch trotz ihres Alters und der intensiven Beanspruchung steht die historische Diamantschleiferei da wie neu.

 

Das Exponat, das in den Ausstellungsräumen des Heimatmuseums Maintal zu sehen ist, ist eine Dauerleihgabe von Robert Decker. Es war dessen Großvater Karl Decker, der als Meister Mitte der dreißiger Jahre die Diamantschleiferei in Hochstadt einrichtete und betrieb. „Zeitweise nebenher, da mein Großvater eine Zeitlang ebenfalls eine Hutfabrikation und eine Kartoffelschälerei besaß“, ergänzt Robert Decker. Auch seine Eltern arbeiteten zeitweise im Betrieb mit.

Bis etwa Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre wurden an den Maschinen und Werkbänken Rohdiamanten für die Schmuckherstellung gespalten, zersägt, auf die gewünschte Größe gebracht, geschliffen, facettiert, poliert und an Goldschmiede weiterverkauft. Akkuratesse war gefragt. „Wenn der Stein nicht genug Facetten hatte, gab es kein Geld und die ganze Arbeit war umsonst“, erzählt Sigrid Euler-Klees, die Vorsitzende des Vereins Heimatmuseum, die sich sehr über diese besondere Dauerleihgabe freut.

Was heute exotisch und exklusiv erscheint, war zu damaliger Zeit keine Seltenheit. „In Hochstadt sowie generell in der Region rund um Hanau gab es zahlreiche Schleifbetriebe, die die Hersteller von Schmuck, Gold- und Silberwaren in Hanau belieferten“, erzählt Norbert Mankel vorn Vereinsvorstand.

Dass die Diamantschleiferei von Karl Decker jetzt in den Museumsräumen an der Hauptstraße 9 in Hochstadt zu sehen ist, verdankt sich einem glücklichen Zufall. Im Zuge von Aufräumarbeiten stieß Robert Decker 2015 auf die Maschinen. In monatelanger Kleinarbeit bereitete er die historische Diamantschleiferei wieder auf, um seinen Eltern und Großeltern, wie er sagt, ein Denkmal zu setzen. Das ist ihm gelungen. Die Diamantschleiferei zeugt nicht nur von einer längst vergangenen Zeit, sondern auch von der Mühe und Liebe, die Robert Decker investiert hat.

Gerne schuf der Verein Heimatmuseum daher Platz für das besondere Ausstellungsstück, das durch Infotafeln mit historischen Fotos aus dem Decker'schen Schleifbetrieb ergänzt wird. Dort sind die einzelnen Herstellungsschritte ausführlich beschrieben.

 

Evolution im Bienenstock                                                                                      22.07.2016

Wie flüssiges Gold schimmert der Honig in der Sommersonne im Glas. Absolut klar und rein. Sigbert Lang-Buchalik und die Familie Huhn sind begeistert. Denn dies ist kein Honig wie alle anderen. Es ist eine Premiere. Und so werden die ersten Gläser von den Imkern handsigniert.

Vom Bienenstock direkt ins Glas. Was zunächst nach einem Aprilscherz klingt, ist das Ergebnis einer zehnjährigen Forschungstätigkeit zweier australischer Imker. Das Vater-Sohn-Gespann entwickelte eine Beute, die es ermöglicht, Honig ohne Schleudern und Filtern zu gewinnen. Die so genannte „Flow Hive-Beute“.

Als Sigbert Lang-Buchalik und sein „Imkervater“ Roland Huhn vergangenes Jahr von der neuen Methode erfuhren, waren sie zunächst skeptisch, dann aber interessiert. „Wir machen das, haben wir entschieden“, erzählt Roland Huhn. Und so wurden mutig 1600 US-Dollar überwiesen, in der Hoffnung, dass im Gegenzug die besondere Beute geliefert wird. Vorher aber musste noch ein neuer Honigraum in Auftrag gegeben werden. Denn die Maße der heimischen Kästen erwiesen sich als nicht passend. Anfang April wurde es dann spannend. „Ich stellte meine aus den USA bezogene Flow Hive-Beute auf unserer Streuobstwiese in Hochstadt auf", erzählt Lang-Buchalik. Vor zwei Tagen begann die „Ernte“.

Das Besondere an der in Australien entwickelten Beute ist, dass man die Waben nicht schleudern muss. Indem diese gegeneinander verschoben und so ausgedrückt werden können, fließt der Inhalt von der Wabe direkt ins Glas. „Fehlt nur noch der Zapfhahn, damit man den Honig direkt aufs Brot tropfen lassen kann“, lacht Ute Huhn.

„Für die Bienen besteht durch das Quetschen keine Gefahr. Die Methode ist absolut sauber, sicher und bequem, eine echte Evolution“, schwärmt Roland Huhns Sohn Patrick und hält den goldgelben Honig im Glas ins Sonnenlicht. „Sehen Sie, keine Wachspartikel oder sonstigen Verunreinigungen“, sagt er.

Die Begeisterung bei der Imkerfamilie ist groß. Vor allem, weil diese Art der Honiggewinnung für die Bienen absolut stressfrei ist. Kein Öffnen des Bienenstocks,           kein Rauch, kein Abkehren der Waben. Noch größer aber ist der Stolz von Sigbert Lang-Buchalik. Denn für ihn ist es gleich eine doppelte Premiere. Das erste Mal gewinnt er Honig von seinen beiden Völkern, und dann gleich mit der neuen Methode.

Obwohl Roland Huhn gemeinsam mit Frau und Sohn seit Jahrzehnten die traditionelle Form der Honiggewinnung praktiziert, ist er von der Flow Hive-Beute begeistert. „Vor allem für Menschen, die neu zu diesem Hobby finden, eignen sich diese Beuten“, urteilt er und

hofft, dass durch die unkomplizierte Form der Honiggewinnung vielleicht noch mehr Menschen zu diesem Hobby kommen. Er aber will der konventionellen Methode treu bleiben.

Sigbert Lang-Buchalik hingegen hat für sich schon entschieden, dass er seinen Bienenstaat in den Hochstädter Streuobstwiesen durch weitere Flow Hive-Beuten vergrößern möchte. Platz für sieben bis acht Völker hätte er noch. Fürs Erste aber genießen die Traditions- und Neu-Imker in der Sommersonne das flüssige Gold direkt aus dem Bienenstock

 

Dr. Reinhard Schellmann sammelt seit 40 Jahren                                                           26.07.2016

Ob alte Ofenkacheln, ein hölzerner Dachgiebel, die Glasscherbe einer Butzenscheibe, ein steinzeitliches Beil oder unzählige historische Fotos - das Archiv des Hochstädters ist viel- fältig. Seit er 1974 nach Hochstadt zog, sammelte Dr. Reinhard Schellmann Objekte, die einen Bezug zur Vergangenheit seiner neuen Heimat haben. „Ich hatte einfach Interesse an der Geschichte des Ortes, in dem ich lebe“, sagt er. Dafür las er sich nicht nur intensiv ein, sondern betrieb auch ein Quellenstudium in den Archiven der Region, wo historische Dokumente über Hochstadt lagern.

Längst kann er nicht mehr beziffern, wie viele Objekte und vor allem Fotos er sein Eigen nennt. Aber es ist eine beträchtliche Auswahl, immerhin so vielseitig, dass sich das Museum Schloss Steinheim kürzlich gerne aus seinem Fundus bediente, um eine Sonderausstellung zum Thema „Bembel 81 Stöffche“ zu bestücken.

Dort sind in den Vitrinen verschiedene Bembel, Gerippte - darunter ein seltenes mundgeblasenes Exemplar - und vor allem zahlreiche Fotos zu sehen, die Dr. Reinhard Schellmann zur Illustration der Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Auch das Faltblatt zur Ausstellung ziert ein historisches Bild aus Wachenbuchen.

Es sind vor allem Fotos, die Schellmann faszinieren. Er selbst ist leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Gerne streift er durch die Straßen und Natur. Im Laufe der Jahre hat er alle historisch bedeutsamen Gebäude und ihre baulichen Veränderungen im Wandel der Zeit mit seiner Kamera dokumentiert. In den beiden Bildbänden über Hochstadt konnte er so alte und neue Bilder gegenüberstellen.

Mit Bedauern registriert der Hochstädter, dass historische Funde immer seltener werden. „Es gibt nicht mehr viel. Das liegt auch daran, dass während des Dritten Reichs die Dachböden wegen der erhöhten Brandgefahr leer geräumt werden mussten“, erklärt er. Wo es aber noch interessante Schätze zu bergen gibt, ist Schellmann hartnäckig:  „Bei einem Hochstädter habe ich fast 20 Jahre lang immer wieder nachgebohrt“, erinnert er sich.

Das Wissen um die Orte, an denen das eine oder andere interessante Objekt lagerte, verdankt er seinem Beruf. Er ist Allgemeinarzt und mittlerweile im Ruhestand. „Durch meine Hausbesuche kam ich ja in die Häuser rein und hatte engen Kontakt mit den Menschen“, sagt er. Da- her verdankt sich der Umfang seiner Sammlung vor allem vielen ehemaligen Patienten. Und auch bei der Identifizierung der abgebildeten Personen kennt Schellmann einige alt eingesessene Hochstädter, die ihm gerne behilflich sind.

Wenngleich mittlerweile tausende Fotos auf Festplatten gespeichert sind, trägt der Arzt im Ruhestand weiterhin alles zusammen, was er über Hochstadt finden kann. Bild für Bild scannt er vorsichtig ein, um die freundlichen Leihgaben zeitnah ihren Besitzern zurückgeben zu können. Wer dazu beitragen möchte, das Schellmann'sche Archiv über Maintal zu erweitern, kann sich unter der Telefonnummer 06181/49 82 98 oder per E-Mail an „schellmann-hoch stadt@t-online de“ mit Reinhard Schellmann in Verbindung setzen.

 

Bierbrauer Ingo Rohmann                                      (16.11.2016 Hanauer Wochenpost)

Ingo Rohmann hat erstmal als Hobby mit dem Bierbrauen angefangen, so mit Ende 30. Heute braut er hauptberuflich: Rohmann ist der Macher hinter dem Hochstädter Landbier. Die kleine Brauerei befindet sich in einer ehemaligen Metzgerei, in einem Hinterhof auf der rückwärtigen Seite des „Neuen Baus“. Rohmann ist gerade dabei, das Wasser in der Maisch- und Sudpfanne anzuheizen, in die nach und nach das geschrotete Malz gegeben wird. „Heute machen wir ein dunkles Bier“  verrät der 53-Jährige. Eine dementsprechend dunkel geröstete Malzmischung kommt in die Maischpfanne. Die sieht übrigens eher wie ein Kessel aus und ist eine Maßanfertigung. Auf bis zu 77 Grad wird das Gemisch nun erhitzt, parallel wird es auch im Brauraum deutlich wärmer.

Dass Rohmann beim Hopfen die Sorten „Hallertauer Perle“ und „Nordbrauer“ verwendet, wird wohl in erster Linie nur Fachleuten etwas sagen.

Rohmann schreibt die Chargennummer der Malzmischung zur Nachverfolgung auf sein Brauprotokoll.  Denn zwar kann jeder zu Hause sein Bier brauen, aber wenn es gewerblich wird, gibt es ein paar behördliche Dinge zu regeln. Man muß zum Zoll und das Veterinäramt sitzt natürlich auch mit im Boot.

Rund 240 bis 250 Liter werden pro Brauprozess hergestellt, die ein- bis zweimal in der Woche stattfinden. Reich wird er wohl nicht, aber davon leben könne er, sagt Rohmann. Auf jeden Fall ist sein Bier inzwischen eine Marke - und das in einer Apfelweinhochburg wie Hochstadt.

In die Sudpfanne  fließt dann die Würze, also der flüssige Teil der Maische, zurück. Das Ganze wird zum Kochen gebracht, Hopfen dazugegeben, runtergekühlt, Brauhefe hinzugefügt, dann beginnt der Gärungsprozess. Das Bier, das er an diesem Tag gebraut hat, wird man, inklusive der Lagerung, in der das Bier weiter gärt, in etwa vier bis fünf Wochen genießen können, unter anderem in Rohmanns Kneipe, die nur wenige Schritte gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt. Ich lerne, der Weg des Bieres kann manchmal ein kurzer sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

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