Fünfzig Jahre Stadt Maintal

 

Dies ist eine Kurzfassung, die immer noch lang genug ist. Im ersten Teil werden Stadtverordnetenversammlung, Stadtverwaltung und Stadtplanung in einzelnen Zeitabschnitten entsprechend den Amtszeiten der Bürgermeister und Stadträte behandelt. Im zweiten Teil werden weitere Themen in einer Übersicht über den ganzen Zeitraum behandelt. Wer genauere Einzelheiten sucht, kann dies unter „www.peterheckert.de“ und der Datei „Maintal, Geschichte“ finden.

 

 

Erster Teil

 

Gründung der Stadt Maintal 1974

 

Maintal wurde 1974 gegründet aus der Stadt Dörnigheim und den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Nach Hanau war Maintal mit damals etwa 38.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Main-Kinzig-Kreises. Die Fläche der Stadt beträgt 32,39 Quadratkilometer (3.237 Hektar). Rund 55 Prozent dieser Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, weitere 17 Prozent der Gesamtfläche sind bewaldet. Die Höhenlage Maintals reicht von 92 bis 197 Meter über Normal-Null.

Maintal liegt im Dreieck zwischen Frankfurt, Hanau und Offenbach. Es ist Bindeglied zwischen der Großstadt Frankfurt und dem Main-Kinzig-Kreis, direkt an der Grenze zur Stadt Frankfurt. Man ist stolz darauf, sich als eigenständige Kommune behauptet zu haben, trotz der Nähe zu Frankfurt und Hanau. Maintal gelingt es mehr und mehr, eine eigenständige und nachhaltige Position im Rhein-Main-Gebiet zu behaupten.

Historisch gewachsene, stimmungsvolle Altstädte und moderne Infrastruktur bilden in Maintal eine einzigartige Kombination. Damit findet man in nächster Nähe zu Autobahn, Flughafen und der Messestadt Frankfurt eine gelungene Verbindung von ländlichem Charme und städtischem Leben. Die Lage zwischen Taunus, Vogelsberg und Spessart bietet einen hohen Freizeitwert.

 

Getrennte Zugehörigkeit:

In germanischer Zeit trafen im Gebiet der heutigen Stadt Maintal drei Gaue aufeinander:

Hochstadt gehörte zum Gau Wetterau, Bischofsheim zum Niddagau und Dörnigheim zum Maingau. Wo die Gaue aufeinander trafen, stand ein „Dreimärker“ aus der Karolingerzeit, ein Grenzstein. Die Stelle ist heute südwestlich des Anglersees, wo auch heute noch die Gemarkungen von Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim aneinanderstoßen.

Also schon in ganz alter Zeit gehörten die heutigen Stadtteile nicht zusammen. Bischofsheim und Hochstadt stritten sich 500 Jahre um die Gemarkung des zur Wüstung gewordenen Ortes Groschlag. Noch bis ins 20. Jahrhundert gab es erbitterte Kämpfe unter der Dorfjugend, die Hochstädter und die Bischofsheimer Jugend bekämpfte sich im Schilf des Bischofsheimer Rieds. Mit den Dörnigheimern hatten die Hochstädter viel weniger Händel. Und Wachenbuchen gar lag so weit weg - nur über eine Schotterstraße zu erreichen - das hat man erst gar nicht wahrgenommen.

Aber die Fastnachtsvereine von Hochstadt und Wachenbuchen ziehen auf den Sitzungen wechselseitig übereinander her (Kommentar eines Hochstädters, als er eine Nordic Walking Gruppe sieht, an der auch Wachenbucher beteiligt sind: „Jetzt wird den Wachenbuchern wenigstens das Laufen beigebracht!“). Dörnigheim und Wachenbuchen haben nichts miteinander zu tun, da liegt der große Wald dazwis­chen.

Nach dem Mittelalter gehörten Hochstadt und Wachenbuchen zum Amt Büchertal, Bischofsheim gehörte zum Amt Bornheimer Berg und Dörnigheim war lange Zeit zwischen den Hanauer Grafen als den Erben der Grafen von Rieneck und dem Erzbistum Mainz umstritten.

Daß der Dreimärker am Zusammenstoß der drei Gemarkungen heute verschwunden ist, macht noch keine einheitliche Stadt. Man hat also in der Stadt Maintal vier Orte miteinander verbunden, die geschichtlich nichts miteinander zu tun hatten. Man ging dabei nicht nach der Tradition, sondern nach der Geographie. So sollte zusammenwachsen, was nicht zusammengehört.

 

Historische Ereignisse:

Wenn man danach fragt, was in den Ursprungsgemeinden an ungewöhnlichen historischen Ereignissen überliefert ist, kommt allerdings nicht viel zusammen. Herbert Begemann greift in einem Vortrag vor der Heimatstelle ganz subjektiv vier Ereignisse heraus:

(1.) Am 10. März 1642 wurden in Hochstadt siamesische Zwillinge geboren, die zwar nur zehn bzw. 24 Stunden am Leben blieben, aber in den Tagen darauf über tausend Schaulustige aus der Umgebung anzogen. Anschließend wurden die Leichen im Hanauer Schloß zur Schau gestellt. Erst am 15. März wurden die Zwillinge schließlich auf dem Kirchhof in Hochstadt       begraben.

(2.) Am 2. November 1813, zwei Tage nach der Schlacht bei Hanau, schlossen im Dörnigheimer Wirtshaus „Adler“ zwei Feldherren einen Militär-Kontrakt, durch den Hessens Großherzog aus dem Krieg mit Frankreich ausschied und sich mit Österreich und Bayern gegen Napoleon verbündete.

(3.) Im Herbst 1835 besuchte der Meister deutscher Dichtkunst im 19. Jahrhundert, Emanuel Geibel aus Lübeck, das Haus seiner Vorfahren in Wachenbuchen. Geibel, der durch das Lied „Der Mai ist gekommen“ ins Volksgedächtnis eingegangen ist, hatte damals wohl starken Eindruck hinterlassen, denn noch um 1980 glaubten die Schulkinder von Wachenbuchen, er sei hier aufgewachsen.

(4.) Am 25. 1963 fuhr der amerikanische Präsident John F, Kennedy - auf dem Weg vom Truppenbesuch in Langendiebach zum Frankfurter Römer - im offenen Wagen stehend durch Dörnigheim.

 

Weitere mehr oder weniger spektakuläre örtliche Ereignisse waren der Abriß von Gebäuden, die uns heute wertvoll erscheinen. Jeder Fall ist typisch für seine Zeit: In Wachenbuchen zerstörten am 8. November 1938 ortsansässige Nazis in Gegenwart einer größeren Menschenmenge das jüdische Schulhaus, vertrieben den dort wohnenden Lehrer Sonnenberg unter lebensbedrohenden Umständen, um dann in den folgenden Tagen das Schulhaus ganz abzureißen. Nur in wenigen Orten gab es solche Vorfälle bereits einen Tag früher als sonst in Deutschland.

Im Jahre 1963 ging die Zeit des Rathauses Bischofsheim aus dem Jahre 1668 auf ungewöhnliche Art und Weise zu Ende. Das Haus war stark baufällig und galt als Verkehrshindernis. Man wollte einen modernen Ort und riß in der Straße Alt-Bischofsheim mehrere Fachwerkbauten ab und ebenso auch das Rathaus.

Bereits zur Zeit der Stadt Maintal wurde 1988 - nach einer Zeit langwierigen Tauziehens zwischen der Öffentlichkeit und dem Betreiber Preußen Elektra - das alte Flußkraftwerk Kesselstadt abgebrochen. Es wurde wegen der architektonischen Gliederung in einen Längsbau mit vorgesetztem Turm auch als „Kirche im Fluß“ bezeichnet. Aus heutiger Sicht, wo die Route der Industriekultur am Main nachgezeichnet wird, muß man den Abriß als Verlust empfinden, vor allem, wenn man an die imposante Technik im Inneren denkt.

 

Gebiets- und Verwaltungsreform:

Seit dem Jahr 1965 ging die Gebiets- und Verwaltungsreform im Lande um. In nahezu allen Bundesländern kam man übereinstimmend zu dem Beschluß, daß eine Gebietsreform von Nöten sei. Bei der Planung der Gebietsreform spielten die kleineren Gemeinden und Kommunen jedoch nur eine nahezu bedeutungslose Rolle, obwohl es diese in besonderem Maße betreffen sollte. Der Schwerpunkt der Planung wurde auf die territoriale Neuordnung gelegt, weniger auf die Stärkung der Selbstverwaltung, die Beteiligung der Bürger an der Verwaltung oder auf das Prinzip der Bürgernähe.

Die Grund-Idee der Gebiets- und Verwaltungsreform war begrüßenswert und ge­sund. Man wollte allen Bürgern des Landes auch auf der Ebene der Verwaltung gleichsam Chancengleichheit geben und die Lebensverhältnisse von Stadt und Land angleichen. In vielen kleinen Dörfern und Gemeinden mit ihren ehrenamtlichen oder nebenberuflichen Bürgermeistern und wenigen oft nur mit schwachen Verwaltungskenntnissen ausgerüsteten Bediensteten konn­ten die Bürger nicht ausreichend betreut und beraten werden. Die Menschen mußten Nachteile hinnehmen, die besonders auf dem kulturellen und sozialen Sektor auftraten. Durch Großgemeinden mit einer leistungsfähigen Verwaltung wollte man die Lage der bisher benachteiligten Orte anheben und deren gesamte Infrastruktur verbessern.

Die Gebietsreform ging davon aus, daß auch in größeren Gemeinden und Kreisen die Mitwirkung der Bürger gesichert und verwirklicht sei. Viele der Gemeinden und Kommunen befürchteten jedoch in ihren demokratischen Grundrechten eingeschränkt zu werden, da bei der Eingliederung in größere Kreise ein Verlust des Mitspracherechts bei wichtigen Entscheidungen befürchtet wurde. Natürlich wurde den Menschen damit ein Stück der Heimat genommen: Da geht die Post weg, die Bank, die Lebensmittelgeschäfte, die kleinen Läden, der Arzt. Nur die Kirche ist lange Zeit noch geblieben, aber inzwischen wird auch dort ausgedünnt.

 

Pläne mit Wachenbuchen:

Eine ernsthafte Diskussion über die Gebietsreform begann 1970. Sofort war im Bereich des späteren Maintal die Abtretung des Ortsteils „Hohe Tanne“ von Wachenbuchen im Gespräch. Im März 1971 lehnte Wachenbuchen eine Zusammenlegung mit Hanau entschieden ab. Die Hanauer lockten mit einem Wasserpreis von 35 statt 80 Pfennig. Man wollte aber nicht zum Ortsbeirat und zur Verwaltungsstelle Hanaus werden. Alle Investitionsmaßnahmen könne man auch selber lösen, meintet man in Wachenbuchen. Da sich ein Drittel der Gemarkungsfläche im Gemeindeeigentum befindet, könne man viele Flächen lukrativ als Bauland verkaufen. Darauf habe es aber Hanau abgesehen, denn die Gemarkung Wachenbuchens ist halb so groß wie das Hanauer Stadtgebiet. Im Mai 1971 wurde auch in Bürgerversammlungen das Eingemeindungsverlangen abgelehnt. Man vermutete, daß Hanau zu viel verspricht und es nur auf den Erlös aus dem Verkauf der Autobahntrasse und des Baulandes abgesehen hat. Man wollte selbständig bleiben oder höchstens mit Hochstadt zusammengehen.

 

Flächennutzungsplan:

Erst im Übergang von 1971 zu 1972 wurden auch die Zusammenschlußbemühungen vorangetrieben, da den drei Westkreisgemeinden der „Moloch Frankfurt“ im Nacken saß. Auf dem Weg zu einer „Weststadt“ haben Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt freiwillig und aus eigenem Antrieb den Auftrag an die Regionale Planungsgemeinschaft Untermain zur Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans erteilt. Von einer Einbe­ziehung Wachenbuchens in den Zusammenschluß war zunächst nicht die Rede, Wachenbuchen galt als nach Hanau orientiert. Aber im Mai 1972 trat auch die Gemeinde Wachenbuchen der Verbandsgemeinde bei.

Der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen, von Abwanderern aus Frankfurt und von Zuwanderern aus dem gesamten Bundesgebiet hatte zu einem stürmischen Wachstum geführt. Die Einwohnerzahl von Bischofsheim und Dörnigheim hatte sich vervierfacht. Und es war allen Verantwortlichen klar, daß man die damit zusammenhängenden Probleme nur gemeinsam lösen konnte. Der gemeinsam verabschiedete Flächennutzungsplan für Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt ist dafür ebenso ein Beispiel wie die Bildung eines Zweckverbandes dieser drei Gemeinden für den Bau des Maintalbades. Immer neue Möglichkeiten von Zusammenschlüssen wurden diskutiert. Allmählich kristallisierte sich dann doch die Vereinigung von Bischofsheim, Dör­nigheim, Hochstadt und Wachenbuchen heraus.

 

Schwimmbad:

In den „Gründerjahren“ der Bundesrepublik überschlug man sich bei der Verbesserung der Infrastruktur und auch mit neuen Einrichtungen zur Verbesserung der Lebensqualität, die es sonst nur in den größeren Städten gab. Eine Gemeinde galt nur etwas, wenn sie solche Großprojekte stemmen konnte. Nur merkte man auch, daß eine einzelne Gemeinde es nicht schaffen konnte.

Ende Juli 1969 bildete sich in der Turnhalle der Turngemeinde Dörnigheim der Schwimmbadbauverein. Die 130 Mitglieder brachten einen Jahresbeitrag von 3.600 Mark zusammen. Der Verein hatte zum Ziel sich gesetzt, 70.000 Mark einzubringen und der Kommune bei der Fertigstellung zu übergeben. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, da trotz aller Bemühungen nur kleine Spenden eingingen. Nachher fanden bis zu 250 Bürgerinnen und Bürger zusammen und sammelten rund 100.000 Mark.

Der Gang nach Wiesbaden, um dort den Segen für das Dörnigheimer Bad zu bekommen, war erfolglos, denn eine Bezuschussung das Land Hessen gebe es nur für Bäder, die in einem Einzugsbereich von 30.000 Einwohnern liegen würden. Dies bedeutete, daß Bürgermeister Henkel Kontakt zu den Nachbargemeinden aufnehmen mußte, um somit die Grundlage für ein Hallen- und Freibad zu schaffen. Von der Sache her waren Bischofsheim und Hochstadt einverstanden, mit der Stadt Dörnigheim ein Bad zu bauen. Die Gemeinde Wachenbuchen hat sich zunächst an der Finanzierung des Bades nicht beteiligt.

Bei der Einweihung des Bades am 17. November 1973 hatte irgendwer in den frühen Nachmittagsstunden die Parole ausgegeben, im Schwimmbad werde es Freibier geben. Dem war allerdings nicht so. Der Landrat schritt dann, eskortiert von den Rathauschefs der Westkreisgemeinden, auf die große Tür zu und mühte sich mit Pförtnerdiensten. Nach leichten Schwierigkeiten mit dem Schloß sprang Dörnigheims Stadtoberhaupt Erwin Henkel hilfreich zur Seite und hatte Sekunden später auch schon die Tür geöffnet. Kommentar des Kreishauschefs: „Die Bürgermeister sind wahrlich noch Meister ihrer Bürger!“ Und dann setzten die verantwortlichen Politiker ihren Rundgang durch die neue Anlage fort. Landrat Woythal meinte, das Hallenbad biete sich an den kommenden Sonntagen an, an denen wegen der damaligen Ölkrise ein Fahrverbot eingeführt wurde, eine ausgezeichnete Freizeitbeschäftigung.

Am Sonntag, dem 18. November, haben die Ver­antwortlichen die Einwohner der Gemeinden zu einem kostenlosen Probebaden eingeladen. Dabei sind die Gäste aus Wachenbuchen ebenfalls willkommen, meinte Bürgermeister Henkel. Bei der Eröffnung des Freibades im Mai 1974 sprang Bürgermeister Erwin Henkel zur Feier des Tages in voller Montur - sprich schwarzem Anzug - in die Fluten, der Bürgermeister ging also baden.

 

Verkehrswege:

In die Zeit der Gründung der Stadt Maintal fiel auch die Planung der Autobahn. Diese Autostraße war anfangs unter dem Namen „Kleiner Rhein-Main-Schnellweg“ als vierspuriger Verkehrsweg zur Entlastung der überaus stark befahrenen Bundesstraße 8/40 gedacht und sollte unter anderem den sich durch die engen Ortsstraßen von Dörnigheim quälenden Durchgangsverkehr aufnehmen. Dann stufte das Straßen­neubauamt diesen modernen Verkehrsweg zur sechsspurigen „Autobahn Bingen - Fulda“ um, ja, sogar die Bezeichnung „Paris – Warschau“ tauchte auf.

Während sich die Stadt Dörnigheim und die Gemeinde Hochstadt eindeutig für die geplante Trassenführung aussprachen, wurden in Bischofsheim und Enkheim schwerste Bedenken gegen die Planung geäußert. Beide Orte protestierten gegen die Zerstörung des Erholungswaldes. Für Bischofsheim kam noch erschwerend hinzu, daß auf der geplanten Linienführung der sonst geforderte Schutzabstand von 100 Meter zu dem bebauten Ortsteil nicht eingehalten werden könnte und die Autobahn zum Beispiel nur 35 Meter entfernt an dem Hochhaus Bahnhofstraße 37/39 vorbei­führen würde.

Die Gemeinde Bischofsheim forderte daher eine nördliche Trassenfüh­rung: Die Autobahn sollte von Preungesheim oder Niederursel kommend durch das Ober­feld der Gemarkung führen und dann durch die Gemarkungen Hochstadt, Wachenbuchen und Mittelbuchen an die große Dreispitze nordöstlich von Hanau geführt werden solle. Dann bliebe der Wald verschont und vor allem würde ein fast unüberwindliches Hindernis für das organische Zusammenwachsen der Ortsteile zur Stadt Maintal entfallen (außerdem hätte man einen Anschluß an die A 661 ohne Riederwaldtunnel gehabt).

 

Der Autobahnbau ab 1974 veränderte die Landschaft, sperrte alte, gewohnte Verbindungswege. Neue Brücken wurden gebaut und unter der Hochspannungsleitung ins Dörnigheimer Wald entstand das Seengebiet durch den Abbau von Sand und Kies für den Autobahnbau.

In dieser Zeit verlor der Wald weitere Fläche durch die Rodung für den Sportplatz in Hochstadt beziehungsweise die Erweiterung des Kewa-Sportplatzes in Wachenbuchen. Die Förster sahen die weiteren Flächenverluste natürlich nicht gern. „Dafür gehören sie abgestiegen“, brummte Arnold Krause, der damalige Forstamtsleiter. Die Prophezeiung des grimmigen Forstmeisters trat prompt ein: Die Kewa stieg im darauffolgenden Jahr ab, der FC Hochstadt wurde sogar zweimal nach unten „durchgereicht“.

Im Jahre 1978 wurde das erste Teilstück der Querspange bis zur Bischofsheimer Straße freigegeben. Mit der Inbe­triebnahme der Querspange wurden auch die beiden Bahnübergänge am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim und an der Eichenheege geschlossen. Mit dem Bau der Unterführung am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim für Fußgänger sollte aber bald begonnen werden (bis dahin gab es nur eine Fußgängerbrücke über die Schienen). Der Übergang Eichenheege wurde später aber wieder geöffnet.

Zunächst stiftet die neue Straße jedoch Verwirrung und Ärger. Die Autofahrer bezeichnen die Hinweisschilder als mangelhaft, die Verkehrsführung als unübersichtlich und das „Ganze als Schildbürgerstreich“. Die Freigabe des ersten Teilstückes ruft zahlreiche Ordnungshüter auf den Plan, die an allen wichtigen Kreuzungen Posten bezogen, um die Autofahrer auf die veränderten Ver­kehrsführungen hinzuweisen.

 

Südumgehung Hochstadt:

Die Strecke von der Querspange bis zum südlichen Hochstädter Ortseingang war bereits 1979

 Im Juli 1982 übergibt Bürgermeister Erwin Henkel das zweite Teilstück der Hochstädter Südumgehung zwischen Hanauer Straße und Bahnhofstraße dem Verkehr. Kurz vor dem Weihnachtsfest im Dezember 1991 wird die Hochstädter Südumgehung bis zum östlichen Ende von Hochstadt nach zwanzigjähriger Planungs- und Bauzeit fertiggestellt und dem Autoverkehr übergeben. Schon nach Tagen kommt aber die schmerzhafte Erkenntnis: Hier an der Hanauer Straße ist ein neuer Unfallschwerpunkt „in Dienst gestellt“ worden.

 

Nordumgehung Bischofsheim:

Für die Bischofsheimer Nordumgehung gibt es im Oktober 1982 den ersten Spatenstich, eine weitere Verkehrsentlastung wird erwartet. Aber im November 1990 ist das totale Verkehrschaos angesagt. Seit der Sperrung der Berger Straße geht im zweitgrößten Stadtteil kaum noch etwas. Staus und Verspätungen sind an der Tagesordnung. Die Anwohner der Berger Straße und der Breulgasse hatten erfolgreich gegen die Autoverkehrsbelastung mobil gemacht. Nun soll die Sperrung der Berger Straße von Norden her auf drei Monate begrenzt werden.

Die Sperrung der Berger Straße in Bischofsheim wird nach fünf Monaten im Juni 1991 aufgehoben. Nun soll eine Ampelanlage an der Zufahrt von der Querspange zur Berger Straße den Durchgangsverkehr aus Bischofsheim heraushalten. Das Ergebnis: Lange Rotphasen entnerven die Autofahrer, die umdrehen und über den Kochberg fahren (das sollte durch die Ampelanlage ja erreicht werden). Unbekannte hacken am 14. Juni dann das Hauptkabel für die Ampel durch, sodaß der Durchgangsverkehr kurzfristig ungehindert fahren kann. Auf Antrag von CDU und Freie Maintaler verschwindet 1994 die Ampel an der Berger Straße am Ortsausgang von Bischofsheim ersatzlos. Findige Polizeibeamte tauften die Ampel posthum als „Dr. Unger-Gedächtnisampel“.

 

Busverkehr:

Im Jahr 1973 wurde der Frankfurter Verkehrsverbund gegründet (heute RMV). Maintal und Hanau wurden einbezogen. Damit gab es den Einheitsfahrschein, die Wahl des Verkehrsmittels war dann gleich, der Fahrpreis richtet sich nur noch nach der Entfernung und Tageszeit der Fahrt Die Kunden konnten jetzt auch günstigere Monats- und Wochenkarten kaufen

Besondere Vorstellungen über innerstädtischen Maintal-Verkehr wurden im Dörnigheimer Rathaus entwickelt. Bürgermeister Erwin Henkel wollte ein innerstädtisches Verkehrsnetz

damit die Bürger ohne weiteres ein bestimmtes Amt in dem oder dem Stadtteil zu erreichen können. Die Vorstellungen zielen auf einen Maintal-Ringverkehr, Bahn, Post oder Privatunternehmer als Verkehrsträger sollen dann auch in der verkehrsarmen Zeit tagsüber einen Rundum-Dauerbetrieb aufnehmen.

Am Buslinienplan wird in den folgenden Jahren immer wieder einmal herumgedoktert. An sich müßte man drei Ziele haben: Vernetzung der Stadtteile, Anbindung an Hanau und Anbindung an Frankfurt. Nach Enkheim zur Bahn ist es noch am besten gelungen, vor allem für die Bischofsheimer. Nach Hanau gingen die Busse früher einmal bis zum Hauptbahnhof, dann nur bis zum Freiheitsplatz. Heute muß man (für sieben Kilometer Luftlinie) zweimal umsteigen, immer in der Angst, ob der Bus auch pünktlich ist. Es ist auch ein Unding, daß alle 15 Minuten ein Bus von zwei Linien nach Wachenbuchen fährt. Aber dort kann man wenigstens in den Bus der Firma Rack wechseln, der nach Hanau fährt.

Aber man veränderte das einmal eingeführte Modell nur geringfügig, anstatt einmal ganz neu anzusetzen. Sinnvoll und attraktiv sind an sich nur zwei Linien von Enkheim, einmal über Wachenbuchen direkt nach Hanau und eine zweite Linie über Dörnigheim nach Hanau. Es bliebe dann nur noch die Verbindung von Hochstadt nach Dörnigheim, die durch eine dritte Linie unter Einschluß von Gewerbegebiet-Ost und Waldsiedlung und Schwimmbad abgedeckt wäre. Diese Linie könnte dann auch eine Anbindung an den Bahnverkehr schaffen, denn bisher ist es reiner Zufall, wenn Bus und Bahn einmal zusammenpassen.

Wichtig wäre für Maintal auch die zukünftige Anbindung an das S-Bahn-Netz. Doch selbst die kühnsten Optimisten und Verkehrsplaner müssen sich damit noch 12 bis 15 Jahre gedulden, meinte man damals. Das wäre bis 1990 gewesen. Aber im Jahre 1990 wurden Faltblätter verteilt, nach denen 1995 die S-Bahn fertig sein sollte.

 

Gründung der Stadt Maintal

Der Antrieb zum Zusammenschluß zu einer neuen Stadt wurde von der SPD ergriffen, die in allen vier Rathäusern die absolute Mehrheit hatte. Dieser Sinneswandel vor allem in Bischofsheim und Hochstadt dürfte durch die Drohung hervorgerufen sein, die Gemeinden sonst an den Kreis Offenbach anzuschließen. Die jetzt von der regionalen Planungsgemeinschaft geforderte Anlegung eines neuen Stadtkerns für 20.000 Menschen wird aber abgelehnt. Schließlich sieht man am 28. Mai 1973 in der Bildung einer Mittelstadt das kleinere Übel.

Am 23. August 1973 fand in der Staatskanzlei in Wiesbaden ein Spitzengespräch über die Gebietsreform im Bereich des Westkreises Hanau statt. Bürgermeister Günter Hack nahm als Unterverbandsvorsitzender an dieser Besprechung teil. Die Bildung einer „Weststadt“ und die Abtretung der Hohen Tanne ist das Ergebnis dieses Tages.

Vom 6. bis 9. September 1973 wurden von den Bürgermeistern in Bernau im Schwarzwald die letzten Vereinbarungen getroffen. Mit einem Festakt, zahlreichen Ehrungen und einer abschließenden Grillparty im Freien beendete das Dörnigheimer Stadtparlament Ende Juni 1974 offiziell seine Arbeit

Mit 20 staatsbeauftragten Stadtverordneten, einem staatsbeauftragten Bürgermeister und drei staatsbeauftragten Stadträten tagte das Übergangsparlament der neugeborenen Stadt Maintal am 1. Juli 1974 erstmals im Sitzungssaal des Bischofsheimer Rathauses.

Wenn der Zwangszusammenschluß überhaupt akzeptiert wurde, dann war es als eine Zweckgemeinschaft zur Verhinderung der ansonsten mehr als wahrscheinlichen Eingemeindung von Bischofsheim nach Frankfurt durch ein Gesetz des Landtags. Wobei man heute sehen muß, daß mindestens 90 Prozent Maintaler Bürgerinnen und Bürger (auch der Bischofsheimer), wenn sie außerhalb der Stadt gefragt werden, wo sie wohnen, antworten, daß sie doch zumindest b e i Frankfurt leben.

Die Wachenbucher kommen sich immer als von der Stadt vernachlässigt vor, als „fünftes Rad am Wagen“. Es ist aber nicht unbedingt der Kleinste unter den Stadtteilen Maintals. In der Presse wird er oft so bezeichnet, weil man da nur von der Einwohnerzahl ausgeht. Aber flächenmäßig ist Wachenbuchen immerhin der zweitgrößte Stadtteil; und wenn Hohe Tanne und Wilhelmsbad noch dabei wären, stellte Wachenbuchen sogar den flächenmäßig größten Stadtteil. Der erste „Maintaler“ wurde in Wachenbuchen geboren. Hier befinden sich die höchste Erhebung Maintals und das einzige noch original erhaltene Pflaster der Stadt. Wie man aber über Maintal denkt, zeigt ein Vorfall in Dörnigheim. Da fragte ein Journalist einen Passanten nach dem Maintaler Rathaus. Beleidigt knurrt der ihn an: „Wie soll’n ich des wisse? Ich bin kaan Maindaaler, ich bin aaner aus Wachebuche!“ (Neue Presse vom 15. 10. 1974).

 

Der damalige Stadtverordnete Harry Winter machte sich zur Maintal-Gründung Gedanken

um ein ganz besonderes Problem, an das bislang wohl keiner gedacht hatte. Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit wurden aus dem Gemeindesäckel die Gemeindebullen der vier

Stadtteile finanziert. Doch der Dörnigheimer - ein stattlicher Stadtbulle - bekam jetzt noch drei Nebenbuhler: aus Wachenbuchen, Hochstadt und Bischofsheim, die ebenfalls im Dienst der Gemeinden stehen.

Der Personalrat erklärt schlicht, er sei für diese Frage nicht zuständig. Damit sind die Probleme allerdings nicht gelöst. Zum Beispiel: Wer hat beim Zusammenschluß der Gemeinden die Qualifikation, um als Oberbulle zu fungieren? Welche Maßstäbe werden die Gemeinde- und Stadtvertreter zur Beförderung als „Oberbulle“ zugrunde legen? Wird künftig jeder Gemeinde­bulle in den Stadtbezirken seiner bisherigen Tätigkeit nachgehen oder wird nur ein

Bulle für die ganze Stadt Maintal die Geschäfte weiter betreiben? Haben die Gemeinde- und Stadtvertreter schon statistische Erhebungen angestellt, ob überhaupt ein Bulle in der künftigen Stadt die Versorgung übernehmen kann? Harry Winter schlug vor, daß zu Pfingsten beim Stadtfest in Dörnigheim die vier Bürgermeister der betroffenen Gemeinden ihre Bullen der Öffentlichkeit vorführen und in einer Urabstimmung von der Bevölkerung der künftige Maintal-Bulle gewählt wird. Für den „Stadtbullen“ wird heute noch gezahlt, nur heißt der Titel im Haushaltsplan nicht mehr so, sondern das Geld wird zur Förderung der Landwirtschaft gegeben.

 

Namensgebung:

Es schlossen sich mehrere Gemeinden auf Augenhöhe zusammen, zwei größere und zwei kleinere, die aber an sich auch schon ganz schön groß waren. Deshalb mußte auch ein neuer Name gefunden werden. Bei der Namensgebung hätte man natürlich auch den Namen des größten Stadtteils nehmen können, zumal Dörnigheim schon seit 1964 die Stadtrechte hatte. Es war - wenn auch knapp - nach der Einwohnerzahl der größte Stadtteil, hatte einen voll funktionierenden Bahnhof, lag an der wichtigen Bundesstraße B 8/40, hatte die größten Einkaufsmärkte, war Standort des Weltunternehmens Honeywell und hatte mit Erwin Henkel einen jungen Bürgermeister, der eine neue Zeit einläuten konnte.

Aber offenbar hatten die anderen drei Gemeinden das Gefühl, die Dörnigheimer würden zu ihren Lasten groß herauskommen. Vor allem die Bischofs­heimer waren dagegen, waren sie doch auch schon auf dem Weg zur Stadt. Wenn schon ein Name, dann sollte es einer sein, der keinen der zukünftigen Stadtteile bevorzugte oder benachteiligte. Wie schwer es einzelnen Bürgern gefallen sein muß, den Zusammenschluß der vier Gemeinden zu gutzuheißen, zeigt der Vorschlag eines Einwohners, das Kunstgebilde „Zwangs­stadt“ zu nennen.

Warum man sich stattessen in der gemeinsamen Kommission aus Vertretern aller Gemeinden auf „Maintal“ einigt, daran kann sich keiner so recht erinnern. Diesen Namen gibt es ja schon als Bezeichnung für ein Gebiet, nämlich das mittlere Maintal bei Würzburg und Schweinfurt. Am Main liegt nur Dörnigheim. Um ein Tal handelt es sich auch nicht, eher um eine Ebene an einem Abhang. Immerhin ist der Name einfach zu schreiben und einfach zu merken, meinte der damalige Hauptamtsleiter Winfried Krebs.

Schließlich wollte man im Jahre 1998 auch noch einen Slogan für die Stadt und schrieb einen Wettbewerb aus. Angenommen wurde der Vorschlag von Pfarrer Rainer Durstewitz aus Dörnigheim: „Maintal: Stadt - Land - Fluß“. „Stadt“ soll dabei zum Ausdruck bringen, daß Maintal selbstbewußt und eigenständig sei. „Land“ bedeute Erholungswert und Leben im Grünen. „Fluß“ weise auf die Lage am Main hin und daß die junge Stadt „im Fluß“ sei, also für Bewegung, Energie und Dynamik stehe. Eine dazu passende Graphik als Erkennungsbild für das Sprüchleins wurde dann auch von einer Studentin der Fachhochschule für Gestaltung in Offenbach entworfen.

 

Straßennamen:

Im Zuge des Zusammenschlusses mußten in allen vier Stadtteilen Straßennamen umbenannt werden. Mit der Einführung der einheitlichen postalischen Bezeichnung der Stadt Maintal war es nicht mehr möglich, daß im Stadtgebiet in den einzelnen Stadtteilen gleiche oder gleichlautende Straßennamen vorhanden sind. Bei der Durchsicht des Verzeichnisses der Straßennamen haben die Bürgermeister festgestellt, daß es in den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen sowie in der Stadt Dörnigheim 49 Straßen mit gleichen oder gleichlautenden Namen gibt. Die Spessart-, die Schiller- und Waldstraße gab es sogar in allen vier Gemeinden. Man ging davon aus, daß der bisherige Straßenname erhalten bleibt, wenn in der Straße mehr Einwohner wohnen oder mehr Gebäude vorhanden sind als in den Straßen mit gleicher oder gleichlautender Bezeichnung in den anderen Stadtteilen.

In einem Fall ist die Verzahnung im späteren Stadtteil Dörnigheim mit Hochstadt vorgesehen

So wird künftig die Bahnhofstraße von der Kennedystraße in Dörnigheim bis zur Hauptstraße in Hochstadt reichen. Das führt allerdings zur Verwirrung, wenn ein Fremder in Dörnigheim nach der Bahnhofstraße 160 sucht.

Aber die Bundespost beziehungsweise die Telekom haben es nicht geschafft, für Maintal eine einheitliche Vorwahl zu installieren. So muß man noch immer für Bischofsheim die 06109 vorwählen, die für den Maintaler Stadtteil zusammen mit dem Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim gilt. Die übrigen drei Stadtteile sind unter 06181 zu er reichen. Nur die Stadt Maintal hat eine eigene Leitung gelegt, um ihre Rathäuser in Bischofsheim und Hochstadt direkt zu verbinden.

 

Parteien:

Die CDU gründete im Januar 1974 sofort eine Stadtverband. Mit rund 250 Mitgliedern war der CDU-Ortsverband Maintal der größte im bisherigen Kreisverband Hanau. Auch die Ortsvereine der SPD wurden am 13. November 1973 aufgelöst und einzelne Ortsbezirke des Ortsvereins Maintal geschaffen. Doch am 17. Januar 1978 wurden die Ortsvereine der SPD wieder eingerichtet, aber später wieder ein Stadtverband gegründet.

 

Erhalt der Stadtteile:

Gestaltet wurde Maintal von Anfang an, ohne dabei allerdings die historisch gewachsene Substanz seiner Stadtteile zu zerstören. Die Idee einer neuen Stadtmitte, die „eigentlich“ auf der grünen Wiese entstehen sollte (etwa im geographischen Mittelpunkt, wo das Schwimmbad steht) wurde verworfen. Man hat sich entschieden, den vier Stadtteilen ihre ganz spezifischen Eigenheiten zu lassen und das Erholungsgebiet in der Mitte erhalten. Die Stadtväter bauten nicht ein neues und imposantes Rathaus an zentraler Stelle, sondern nutzten den Neubau im Stadtteil Bischofsheim.

Aber immer gab es Versuche, diesen Beschluß auszuhöhlen. Die größte Bedrohung waren die Olympiapläne der Stadt Frankfurt. Aber auch danach kam von Maintals Bürgermeister Erhard Rohrbach der Versuch, dort eine zentrale Sportstätte zu errichten. Aber er war es auch wieder, der die Idee mit einem Machtwort beendete. Ab er bis heute ist die immer weitere Ausweisung von Wohnflächen und Gewerbegebieten das Ziel, und die Freiflächen sind erst recht gefährdet. Für die Gestaltung der Ortskerne wurde allerdings Einiges getan.

Aber mit der Gründung der Stadt ging auch Bürgernähe verloren. Man hat sich entschieden, keine Ortsbeiräte zu bilden, in denen die Stadtteile ihre eigenen Sachen hätten regeln können Ob das aber so gut war? Wenn es um ein Baugebiet in Hochstadt geht, interessiert es die Bischofsheimer und Dörnigheimer doch kaum, die sehen sie sich nicht einmal die Örtlichkeit an.

 

Zur Gründung Maintals am 1. Juli 1974 erschien übrigens das „Dörnigheimer Echo“ als Sonderausgabe mit dem Titel „Hurra, wir sind Stadt“. Ab diesem Tag firmierte es als „Maintal-Zeitung“ bzw. „Maintal Tagesanzeiger“.

 

Main-Kinzig-Kreis:

Gleichzeitig mit der Gründung der Stadt Maintal am 1. Juli 1974 wurde der Main-Kinzig-Kreis mit 29 Städten und Gemeinden ins Leben gerufen. Die Geburt des Main-Kinzig-Kreises gelang jedoch nur mit Hilfe eines Landesgesetzes.  Eine Kreisstadt tut sich immer schwer mit der zweitgrößten Stadt im Kreis. Da gibt es immer Eifersüchteleien und mißtrauisches Beäugen, damit nur keiner zu kurz kommt oder über den anderen bestimmen kann. Bei Wahlen innerhalb der Parteien wird immer nachgezählt, ob die Städte entsprechend ihrem Gewicht berücksichtigt sind.

Wie reserviert man sich in Maintal gegenüber Hanau verhält, zeigen die Ausführungen von Bürgermeister Erhard Rohrbach: Maintal ist die zweitgrößte Stadt im Kreis, der sich in Richtung Osten bis in das ländliche Sinntal erstreckt - und auch zwei Kurstädte einschließt, die naturgemäß ganz andere Interessen in den Vordergrund stellen. Aus diesem Grund haben wir uns auch der Wirtschaftsförderung des Kreises nicht angeschlossen. Maintal und Sinntal - das sind zwei Welten!“ Rohrbach prophezeite, daß es im Jahr 2005 ohnehin einen Main-Kinzig-Kreis.

Für Hanau war es schon schlimm genug. daß es seine Kreisfreiheit verlor. Dann wurde auch noch der Sitz der Kreisverwaltung nach Gelnhausen verlegt. Am Ende trat Hanau dann mit Erreichen der 100.000 Einwohner aus dem Main-Kinzig-Kreis aus.

Der Kreistag wählte 1987 mit dem Hochstädter Karl Eyerkaufer den ersten sozialdemokratischen Landrat. Im Jahr 1993 stand dann zum ersten Mal die Wahl direkt durch das Volk an. Landrat Karl Eyerkaufer konnte sich schon im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen Hubert Müller von der CDU behaupten, der nach der gescheiterten Koalition von SPD und Grünen Erster Kreisbeigeordneter wurde.

 

 

Städtepartnerschaften

Die Verschwisterung zwischen dem französischen Luisant bei Chartres und der einstmals selbständigen Gemeinde Hochstadt beginnt 1969. Eine Delegation aus der Maintaler Partnerstadt Luisant wird im September 1979 mit Freude als Besucher aufgenommen. Aus Anlaß der jetzt zehnjährigen Verschwisterung wurde im Bischofsheimer Bürgerhaus erstmals die neugeschaffene Medaille der Stadt Maintal verliehen

 

Die Partnerschaft zwischen dem Österreichischen Moosburg und dem Maintaler Stadtteil Wachenbuchen wird im März 1977 mit einem großen Festakt besiegelt. Einmal mehr fahren im November Vertreter des Jugendblasorchesters Wachenbuchen in die österreichische Partnergemeinde Moosburg und geben dort in mehreren Konzerten Kostproben ihres Könnens. Die jahrzehntelange Freundschaft wird 2016 mit einem großen Fest in Moosburg gefeiert, in dessen Rahmen Herbert Gaggl als Bürgermeister der Marktgemeinde die Goldmedaille der Stadt Maintal als höchste Auszeichnung erhält. 

 

Maintal steht im April 1989 vor seiner dritten Städtepartnerschaft. Erste Gespräche mit der ungarischen Stadt Esztergom laufen an. Der Erste Stadtrat Dr. Karl-Heinz Schreiber und der Stadtverordnete Friedrich Raab reisen nach Ungarn und besuchen den Vize-Bürgermeister Tibor Simon. Friedrich Raab kennt Esztergom schon seit vielen Jahren. Die Verschwisterung wird 1990 besiegelt. Im Juni erhält Maintal einen Gegenbesuch aus Esztergom.

 

Im November 1990 sind Schüler aus Katerini zu Gast in der Bonhoefferschule. Im November 1994 stimmten die Maintaler Parlamentarier der Partnerschaft mit der griechischen Stadt Katerini am Fuße des Olymp zu, wenn auch mit äußerst knapper Mehrheit quer durch die Fraktionen. Zur Freude der rund 1.000 Griechen in Maintal, die teilweise selbst aus Katerini und Umgebung stammen. Bei der Verschwisterungsfeier 1996 im Hochstädter Bürgerhaus sind bewegende Worte zu hören: Katerinis Bürgermeister Menelaos Terzpopoulos orakelt vom „Grundstein für eine neue Welt, für eine Zukunft voller Blumen“

 

Die Sitzungen des Beirats Städtepartnerschaft sollen ab 2022 für alle Bürger offen sein.

Seit 15 Monaten gibt es den Beirat, der aufgrund einer Entscheidung des Stadtparlaments gegründet wurde. Sein Ziel: Die Freundschaft zu Maintals Partnerstädten wieder zu intensivieren beziehungsweise wieder aufleben zu lassen. Dem Beirat gehören neben dem Stadtverordnetenvorsteher Kaiser je zwei Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Moosburg-Maintal, Esztergom-Maintal und Katerini-Maintal sowie der Verschwisterungsgemeinschaft Luisant an. Außerdem ist im Beirat ein Vertreter des Magistrats sowie jeweils ein Vertreter der Fraktionen im Parlament. Zudem wurde das städtische Budget für Aktionen innerhalb der Städtepartnerschaften erhöht. Waren dafür in 2017 noch 2.000 Euro angesetzt, so sind es in diesem Jahr 10.400 Euro. Damit sollen beispielsweise mehr Jugendbegegnungen ermöglicht werden, etwa zwischen Jugendfußballmannschaften oder anderen Vereinsgruppen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Henkel 1974 - 1982

 

An viele Dinge ging man in dieser Zeit noch mit viel Einsatz und Begeisterung heran. In den Stadtverordnetenversammlungen wurde sich ordentlich gefetzt, die Ausschüsse wollten alles Mögliche bewegen. Dem ersten Hochgefühl nach Gründung der Stadt Maintal ist bald eine Ernüchterung gewichen. Zunächst dachte man, durch die Schaffung der Stadt würden alle Probleme gelöst, vor allem die finanziellen. Jetzt merkt man, daß sie eher größer geworden sind.

 

 

Stadtverordnetenversammlung

Kommunalwahl 1974:

Erst die am 27. Oktober 1974 abgehaltene Kom­munalwahl brachte eine neue Stadtverordnetenversammlung, die dann auch den neuen Bürgermeister der Stadt zu wählte. Erster Bürgermeister der Stadt wurde Erwin Henkel, (SPD), der seit 1969 der Bürgermeister von Dörnigheim war und nach dem Zusammenschluß 1974 noch bis 1983 Bürgermeister von Maintal war. Bischofsheims Bürgermeister Georg Krieger wurde Vorsitzender des neuen Stadtparlaments, Philipp Ziegler, Bürgermeister von Hochstadt, ging in den Ruhestand. Und Wachenbuchens Bürgermeister Günter Hack wurde hauptamtlicher Stadtrat und Kämmerer.

 

Ob allerdings Bürgermeister Erwin Henkel den Maßstäben gerecht werden kann, die sein Parteifreund und Stadtverordnetenvorsteher Georg Krieger an sein Amt anlegt, muß die Zukunft erweisen, meinte Krieger. Nach seiner Meinung braucht ein Bürgermeister doch den „Humor eines Komödianten, die Spritzigkeit eines Satirikers, das dicke Fell eines Rhinozerosses, die Geduld eines Esels, die Würde eines Bischofs, die Überredungskunst eines Advokaten und das Geweih eines kapitalen Platzhirsches!“

Die Stadtverordnetenversammlung stellte die Weichen für die neue Stadt so, daß Maintal zwar das Verwaltungsgebilde sein sollte, die Infrastruktur-, die Siedlungs- und Ansiedlungsentwicklung sich jedoch in den früheren Stadtteilen sich nahezu unverändert wie früher vollziehen sollte. Diese Zielsetzung kam am deutlichsten in dem Beschluß zum Ausdruck, die im gemeinsamen Flächennutzungsplan vorgesehene Entwicklung eines neuen Stadtteils im Freiraum an den Gemarkungsgrenzen von Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt zu streichen und die „Grüne Mitte“ zu belassen.

 

Kommunalwahl 1977:

Mit großen Kampagnen gehen die Parteien im Januar 1977 in den Kommunalwahlkampf. Guter Vorsatz ist in allen Lagern: Sachlichkeit und Argumente sollen vorherrschen. Im Februar legen Parteien ausführliche Programme zur Wahlvorbereitung vor. Aber in einer Stadtver­ordnetensitzung entwickelt sich das Wahlkampfgerangel zu einem aufsehenerregenden Vorfall: Nach einem Zwischenruf zieht die CDU-Fraktion geschlossen aus.

Mit unterschiedlichem Publikumszuspruch laden die Parteien im März zu Bürgerversammlungen ein, um ihre Wahlprogramme vorzustellen. Doch wo anfangs Sachlichkeit und Toleranz überwogen, herrscht jetzt rücksichtslose Auseinandersetzung auf allen Seiten, Beschimpfungen und Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Gegen Bürgermeister Erwin Henkel wird Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt

Im Parlament kommt es im Juli zu schwersten Auseinandersetzungen zwischen SPD und CDU. Damals war noch etwas los in der Stadtverordnetenversammlung. Das wird aber auch damit zusammengehängt haben, daß die Stadtverordneten aus den unterschiedlichen Stadtteilen sich erst zusammenraufen mußten.

Zum Jahresende kristallisiert sich als politisches Grundproblem heraus, daß Maintal durch seine Doppelmitgliedschaft im Umlandverband und im Main-Kinzig-Kreis zwei Herren finanziell dienen muß. Es werden Verhandlungen ohne Ergebnis geführt. Auch im Juli 1979 versuchen die Verantwortlichen in Maintal, die Stadt aus ihrer Zwitterstellung (Main-Kinzig-Kreis und Umlandverband) zu befreien; aber der Kreis stellt sich stur. Im Februar 1980 wehren sich Maintals Politiker erneut gegen die Zugehörigkeit der Stadt zum Umlandverband.

 

Besuch Willy Brandts 1978:

Für Aufsehen sorgt im Jahre der Besuch von Altbundeskanzler Willy Brandt (SPD), der im Rahmen des hessischen Landtagswahlkampfs nach Maintal kommt und 3.000 Menschen in ein Festzelt lockt.

 

Stadtratswahl 1980:

Die Nominierung eines Kandidaten für das Amt des Ersten Stadtrats bringt die SPD in eine heftige Zerreißprobe. Der Dörnigheimer Ortsverein schickt Fraktionschef Peter Laskowski ins Rennen, die Bischofsheimer Genossen benennen ihren Vorsitzenden Sepp Sigulla. Im ersten Wahlgang geht Laskowski mit nur fünf Stimmen unter. Sigulla erhält die meisten Voten, muß aber gegen den externen Kandidaten Dr. Walter Unger in die Stichwahl. Dabei geben die Dörnigheimer Delegierten den Ausschlag und stimmen für Dr. Unger (weil Sigulla sich gegen ihren Kandidaten durchgesetzt hatte). Bei der Abstimmung im Parlament raufen sich die Sozialdemokraten wieder zusammen und wählen Dr. Walter Unger zum Ersten Stadtrat. Der Gegenkandidat Paul Mathes, der Vorsitzende der CDU, muß eine Niederlage einstecken.

 

Wiederwahl Henkel 1980:

Im September 1980 kommt es zu einer kommunalpolitischen Sensation: Bei der Abstimmung im Parlament erhält Bürgermeister Erwin Henkel überraschend nicht alle Stimmen seiner Partei. Ein SPD-Parlamentarier hatte bei der Wahl seinen Stimmzettel überhaupt nicht markiert, das bedeutete „Enthaltung“ und damit zugleich Stimmenpatt. Die Wiederwahl des beliebten Stadtoberhauptes galt damit als abgelehnt. Mehr und mehr setzt sich die Überzeugung durch, daß es bei der Abstimmung lediglich „eine Panne“ gegeben habe, die sich bei nochmaliger Wahl „reparieren“ lasse. Minuten später wird Stadtkämmerer Günter Hack in seinem Amt bestätigt. In zweiten Anlauf wird auch Erwin Henkel als Bürgermeister wiedergewählt. Die Christdemokraten erheben dagegen rechtliche Bedenken.

 

Henkels Rücktritt:

Bei einer Delegiertenversammlung der Sozialdemokraten im März 1982 droht Bürgermeister Erwin Henkel erstmals mit Rücktritt. Die Parteigänger sind aufgeschreckt, doch der Hader zwischen den einzelnen Stadtteilen bleibt. Dann kündigen die Sozialdemokraten dieser Stadt ein „Wende“ in ihrer Arbeit an: Karl Eyerkaufer wird neuer Vorsitzender der Partei. Nachdem der Sozialdemokrat und frühere Bürgermeister von Dörnigheim bereits im März mit Rücktritt gedroht hatte, läßt er im Mai „die Katze aus dem Sack“: Er will im kommenden Jahr der Geschäftsführer beim Hessischen Städte- und Gemeindebund in Mühlheim werden. Bei nur einer Gegenstimme wird er im September dann auch in diese Position gewählt. Sein neues Amt tritt er am 1. März 1983 an. Zuvor gibt er sein Amt als Maintaler Bürgermeister ab.

 

Bürgermeisterwahlkampf 1982:

Nach Klausurtagungen der Parteien im Oktober steht fest: Für die SPD kandidiert Stadtrat Dr. Unger als Bürgermeisternachfolger. CDU-Kandidat Paul Mathes fiel in Schmitten im Taunus bei seinen „Parteifreunden“ unten durch. Die Christdemokraten wollen sich ihren Kandidaten stattdessen über die „Wiesbadener Liste“ holen, in der von der Landespartei mögliche Kandidaten für solche Ämter aufgestellt wurden

Die CDU-Frakt­ion löst damit den größten Konflikt ihrer städtischen Geschichte aus. Im November und Dezember kommt es zu schweren Auseinandersetzungen in der CDU, bei Versammlungen brechen in offenen Tumulten tiefe zum Teil persönliche Gräben in der Parteiführung auf. Die Maintaler CDU-Fraktion will im Dezember einen Kommunikationsfachmann als Bürgermeisterkandidat aufstellen, es werden rechtliche Bedenken gegen diese Kandidatur angemeldet. Noch immer gibt es im Dezember in der CDU keine Ruhe, die Querelen werden nicht nur das Weihnachtsfest, sondern sogar den Jahreswechsel überdauern

 

 

Stadtentwicklung

 

Postamt Dörnigheim 1977:

Im Rahmen einer Feierstunde wird im März 1977 das neue Postamt an der Berliner Straße in Dörnigheim seiner Bestimmung übergeben. Damit entsteht aber ein neuer Gefahrenpunkt für den Verkehr, denn von den Parkplätzen muß man sich in einer Kurve rückwärts in den Verkehr einordnen. Daran bis heute nichts geändert.

 

Festplatz Dörnigheim:

Der Magistrat will 1977 in Dörnigheim einen neuen Fest- und Spielplatz schaffen (vorher war er an der Stelle der Maintalhalle). Er wird auch 1979 südlich des Bahnhofs hergestellt. Er dient gleichzeitig er als Parkplatz für die Benutzer der Bundesbahnlinie. Später war er nur noch Parkplatz und wurde schließ­lich mit dem Braubach-Zentrum bebaut.

 

Nur noch zwei neue Baugebiete:

Für den Stadtteil Bischofsheim wurde im Jahre 1979 vom Regierungspräsidenten in Darm­stadt der Bebauungsplan „Am Zimmersee“ und für den Stadtteil Hochstadt der Bebauungsplan „Weinbergstraße“ für rechtskräftig erklärt. Damals war man der Meinung, daß danach sollt kein weiteres Wohngebiet mehr ausgewiesen werden: Beide Baugebiete sind die letzten größeren Siedlungsgebiete, die im Flächennutzungsplan der Stadt Maintal bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts für eine Bebauung vorgesehen sind. Dies bedeutet, daß mit der Besiedelung dieser beiden Gebiete das Wachstum der Stadt Maintal nahezu beendet sein wird.

Sicherlich wird es nicht leicht sein, dem nach wie vor bestehenden Siedlungsdruck hier zu widerstehen. Wenn jedoch die junge Stadt Maintal ihrem Anspruch gerecht werden will, eine Stadt im Grünen zu sein, muß sie sich diesem Siedlungsdruck widersetzen.

 

Historische Ortskerne:

Die Stadt Maintal hat 1979 ihre Bemühungen verstärkt, die historischen Ortsbilder ihrer Stadtteile zu bewahren und hervorzukehren. So wurden private Initiativen zur Renovierung alter Gebäude ebenso gefördert wie die Erhaltung historischer städtischer Bauwerke und Anlagen. Von einem Beirat sind Vorschläge für entsprechende Ortssatzungen erarbeitet worden. Im März 1980 erläßt die Stadt Richtlinien zur Erhaltung historisch wertvoller Gebäude. Im Mai 1981 wird ein Wettbewerb für die schönste Fassade ausgeschrieben. Die Gewinner sollen Bargeld als Preise erhalten. Zwei Fachwerkbauten in Dörnigheim (altes Rathaus) und Hochstadt (Hauptstraße 32) erhalten im Mai 1982 den ersten Preis beim städtischen Fassadenwettbewerb.

Auch im April 1982 schlagen die Wogen hoch, als der Leiter des hessischen Straßenbauamtes erklärte, am liebsten würde man den Abriß der alten Stadtmauer entlang der Kennedystraße im Stadtteil Dörnigheim sehen, um die Bundesstraße verbreitern zu können. Entwarnung kommt aber vom Kreisbeigeordneten Becker: „Wir haben einmal dem Denkmal Stadtmauer zugestimmt und dabei bleibt es“ Allerdings ist die Mauer in der Folgezeit immer wieder „durchlöchert“ worden.

 

Der Bischofsheimer Gewerbeverein wurde 1978 gegründet mit dem Ziel, die Vielfalt an Handel, Gewerbe und Dienstleistungen in Bischofsheim zu unterstützen. Die erste Ausstellung des Bischofsheimer Einzelhandels im März 1979 wird zu einem außergewöhnlichen Erfolg. Auch im März 1980 präsentiert der Gewerbeverein das „Schaufenster im Bischofsheimer Bürgerhaus“, eine Leistungsschau des Einzelhandels. Maintaler Betriebe stellen sich vor, der Zuspruch ist erstaunlich. Mit Unterstützung der Stadt Maintal kann der Verein sich auch erstmals der Öffentlichkeit präsentieren mit einer Sonderschau im Rathaus in Bischofsheim

 Seit Anfang 2019 ist Herr Seip der Vorsitzende des Bischofsheimer Gewerbevereins. Als er angefangen hat, waren es 18 Mitglieder, mittlerweile sind es rund 40. 

 

Über 40 Firmenchefs sind im Mai der Einladung zur zweiten Vorbesprechung für die Gründung eines Dörnigheimer Gewerbevereins gefolgt. Bürgermeister Henkel erklärte Sinn und Zweck eines solchen Vereins. Nach Bischofsheim soll auch in Dörnigheim eine Gewerbeausstellung ausgerichtet werden. Im Mai gründen die Geschäftsleute den Gewerbeverein. Im Oktober präsentiert der Dörnigheimer Gewerbeverein seine erste Ausstellung.

Insgesamt 1.120 Euro wurden durch Mitglieder des Dörnigheimer Gewerbevereins 2021 gesammelt. Für das Jahr 2020 hat sich der Gewerbeverein aufgrund der Corona Situation dazu entschieden, keine Mitgliederbeiträge einzuziehen. Anstatt des Jahresbeitrages wurde eine Spende für die Maintaler Tafel platziert.

 

Im Mai 1982 wird die „Hessische Apfelweinstraße“ aus der Taufe gehoben. In der rustikalen Kelterei-Gaststätte der größten Apfelwein-Kelterei Deutschlands, der Firma Höhl in Hochstadt, kam der Vorstand des Maintaler Verkehrsvereins zusammen, um verschiedene Aktivitäten im Bereich Fremdenverkehrswerbung zu beraten. Dabei kam die bereits vor Jahren von den Kelterei-Inhabern gefaßte Idee sehr entgegen, eine „Hessische Apfelweinstraße“ dort auszuweisen, wo das Nationalgetränk der Hessen traditionell getrunken und in vielen Keltereien auch noch selbst hergestellt wird.

 

Opel-Eck:

Auf dem Grundstück Zeppelinstraße 54 (Ecke Kennedystraße/Berliner Straße) wurde Anfang der siebziger Jahre ein zweigeschossiges Ausstellungs-, Park- und Geschäftshaus mit Kfz-Werkstatt und Restaurant genehmigt und errichtet. Im Jahre 1981 zogen Einzelhandelsgeschäfte ins Erdgeschoss und im ersten Stock wurden Büroräume eingerichtet.

 

Verkehr 1979:

Mit der Südumgehung von Wachenbuchen wird es im September 1979 vorerst nicht weitergehen. Zwar hat der Hessische Minister für Wirtschaft und Technik Ende April dieses Jahres den Planfeststellungsbeschluß für dieses Straßenstück erlassen, jedoch haben betroffene Grundstückseigentümer dagegen Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt erhoben. Die Kläger wollen, daß die Straße nicht unmittelbar am Rande der Bebauung auf einem dort vorhandenen Feldweg gebaut werden soll, sondern in einem Abstand von 100 Metern südlich der Bebauungsgrenze. Die von den Landwirten signalisierte Kompromißbereitschaft der Verlegung der Südumgehung auf eine Trasse, die etwa 30 bis 50 Meter südlich der heutigen Bebauung verläuft, wird von der Mehrzahl der dort in den letzten Jahren angesiedelten Einfamilienhausbesitzern als unannehmbar bezeichnet. Die Klage der Wachenbucher Bauern gegen eine Südumgehung wird im September 1984 mit Erfolg abgeschlossen.

 

Autobahn 1979:

Das Hauptproblem ab 1977 ist die Autobahn. Sie wird von verschiedenen Seiten gar nicht begrüßt. Die Bürgerinitiative „Unmenschliche Autobahn“ tritt zum wiederholten Mal mit Protesten an die Öffentlichkeit. Im März 1977 wirft sie dem Wirtschaftsminister vor, gegen ein rechtskräftiges Urteil zu verstoßen. Während der Bau der neuen Autobahn A 66 schon eingeleitet wird, unter­stützt der Maintaler Magistrat verschiedene Bürger, die auf dem Klageweg Lärmschutzmaßnahmen für Bischofsheim fordern.

Als die Autobahn schon im Bau ist, wehrt sich die Stadt im Februar 1979 noch gegen den Geländeverkauf für den Bau der Autobahn im Osten der Gemarkung. Im Frühjahr des Jahres 1979 finden die Auseinandersetzungen in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau ein großes Interesse. Es geht um eine Weiterführung der Klage in der nächsten Instanz gegen den Ausbau der Autobahn auf der planfestgestellten Trasse in Maintal und hier im Besonderen im Stadtteil Dörnigheim. Im Hanauer Stadtparlament wird im Februar grünes Licht für den Weiterbau der Autobahn im Norden der Stadt gegeben.

Nachdem hier eine Entscheidung im Sinne der Maintaler gefallen ist, konzentriert sich das Interesse auf die Fortsetzung des Ausbaues der A 66 über das Ausbauende in Frankfurt-Bergen-Enkheim hinaus. Die Maintaler halten es für unumgänglich, daß zumindest der Anschluß über den Riederwald und den Erlenbruch hinaus bis an die Kaiserleibrücke und damit an das Offenbacher Kreuz fortgesetzt wird.

Die Autobahn zwischen der Hohen Tanne und dem Bergen-Enkheimer Hessen-Center wird im November 1979 ohne große Formalitäten eröffnet, wenngleich in weiten Teilen des Stadtgebietes die Lärmschutzmaßnahmen noch unvollständig sind. Maintal hat seine Stadtautobahn. Am 12. August 1983 wird das Autohahnteilstück zwischen der Hohen Tanne und dem Hanauer Kreuz für den Verkehr freigegeben.

 

Flughafenwald:

Pläne für das größte Aufforstungsprojekt im Rhein-Main-Gebiet worden vorgestellt: Zwischen den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim sollen 400.000 Quadratmeter Boden aufgeforstet worden. Der erste Spatenstich für den Erholungswald zwischen den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim wird im Mai vorgenommen. Ministerpräsident Holger Börner pflanzt einen Baum. Später wird dieser Bereich „Flughafenwald“ genannt, weil es sich um eine Ausgleichsmaßnahme für den Flughafenausbau handelt. Aber 1979 wird darüber geklagt, daß Kaninchen die Aufforstungsmaßnahme zwischen Dörnigheim und Bischofsheim beein­trächtigen.

 

Ärztlicher Notdienst 1981:

Seit Januar 1981 gibt es in dieser Stadt einen einheitlichen ärztlichen Notdienst. Der Streit zwischen dem Deutschen Roten Kreuz in Dörnigheim und den niedergelassenen Ärzten. ist damit beendet. Die 24 niedergelassenen Ärzte in Maintal werden abwechselnd die wochenendliche Betreuung kranker Patienten oder Unfallopfer übernehmen. Zentrale Vermittlungsstelle für alle Maintaler Stadtteile ist die DRK-Station in der Berliner Straße in Dörnigheim, wo an den Wochenenden künftig jeweils zwei Mediziner im Einsatz sein werden.

 

Buchhandlung Thieleman:

Karin Thielemann-Kraft eröffnete 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung, zuerst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am späteren Standort in der Bahnhofstraße 18. Sie war die einzige Buchhandlung in Maintal

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Unger 1983 – 1988 (ein Stadtrat)

 

Stadtverordnetenversammlung

Bürgermeisterwahl 1983:

Die Wahl des neuen Bürgermeisters in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung am 31. Januar endet mit einer faustdicken Überraschung. Obwohl CDU und FDP über eine hauchdünne 23:22 Mehrheit verfügen, wird nicht ihr Kandidat Klaus Vetzberger (CDU), sondern der Erste Stadtrat Dr. Walter Unger (SPD) zum Nachfolger von Erwin Henkel gewählt. Ein CDU-Stadtverord­ne­ter stimmt offensichtlich für den SPD-Kandidaten.

 

Stadtratswahl 1983:

Der ehemalige CDU-Vorsitzende und ehrenamtliche Stadtrat Paul Mathes bewirbt sich im April offiziell um das Amt des Ersten. Stadtrates in Maintal. Es kommt zur offiziellen „Koalition“ zwischen der SPD und der FFG. Die Chancen, daß Mathes Stadtrat werden kann, sind plötzlich erheblich gestiegen. Erste Zweifel zur Wahl des Stadtrates kommen auf, als sich auch die Sozialdemokraten zerstritten zeigen. Besonders die Bischofsheimer wollen Mathes nicht mit wählen. Die Abstimmung im Parlament im Mai ergab ein Unentschieden, seine Wahl war damit abgelehnt.

Hochspannend geht es dann bei der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung im August zu. Peter Laskowski hatte zuvor seine Bewerbung zurückgezogen, der spät aufgestellte CDU-Kandidat kam nicht zum Zug: Im zweiten Wahlgang ist die Entscheidung zugunsten des Sozialdemokraten gefallen.  Im ersten Wahlgang ergibt sich mit 22:22 ein Patt. Im zweiten Anlauf klappt es dann aber doch. Karl-Heinz Schreiber aus Gelnhausen erhält eine Stimme mehr als Armin Klein.

 

Kommunalwahl 1985:

Die Kommunalwahl in Maintal im März bringt wenig Überraschungen, vier Parteien sind im Parlament vertreten. Die Grünen ziehen nach dem Wählerwillen mit drei Sitzen als vierte Kraft ins Maintaler Parlament. Über Maintals kommunalpolitische Geschicke werden sie wohl künftig das letzte Wort haben. Während die SPD mit 21 Sitzen wieder als stärkste Fraktion aus den Wahlen hervorging, erlitt die CDU einen deutlichen Einbruch und kann nur noch auf 18 Mandatsträger im Parlament zurückgreifen. Die rot-grüne Zusammenarbeit bricht aber im November auseinander: Unter anderem bricht das Bündnis an der Frage, ob der Firma Honeywell („einem Rüstungsbetrieb“) städtische Grundstücke zur Erweiterung überlassen werden sollen.

 

Amt für Umweltschutz 1985:

 In der Verwaltung wird im März 1985 ein neues Amt für den Umweltschutz eingerichtet, Jörn Walter wird Amtsleiter.

 

Stadtratswahl 1986:

Die vier Fraktionen stellen jeweils einen eigenen Kandidaten für die Nachfolge Günter Hacks auf. Im ersten Durchgang erhält keiner von ihnen die absolute Mehrheit. Auf Peter Laskowski und Erhard Rohrbach entfielen die meisten Stimmen. Im zweiten Wahlgang kommt es zu einem Patt. Beide erhalten 21 Voten. Nach einer Sitzungsunterbrechung bringen SPD und Grüne den Antrag ein, den notwendigen dritten Durchgang auf die nächste Sitzung zu verschieben, um so bei einem erneuten Patt den Losentscheid zu verhindern. Gegen CDU und FDP wird die Vertagung angenommen. SPD und Grüne können sich in der Folge nicht mehr auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Günter Hack bleibt so notgedrungen bis zum Erreichen der Altersgrenze im September 1989 im Amt.

Landratswahl 1987:

Nachdem SPD und Grüne im Kreis sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben, stimmen sie gegen die Wiederwahl von Landrat Hans Rüger (CDU). Im September votiert Rot-Grün für Karl Eyerkaufer (SPD), bis dahin Leiter der Einsteinschule in Bischofsheim. Der frühere Leichtathlet tritt sein Amt im Februar 1987 an. Aber er wollte seinen Augen nicht trauen: Nach seinem Amtsantritt fand er nur leere Aktenordner vor.

 

Kommunalwahlkampf 1988:

Der CDU- Stadtverband Maintal beschließt im September, mit einem eigenen Bürgermeister-Kandi­daten ins Rennen der Kommunalwahl zu gehen: Erhard Rohrbach aus Hochstadt soll der Kandidat sein. Maintals Sozialdemokraten stehen auch weiterhin hinter ihrem Spitzenkandidaten, Bürgermeister Dr. Walter Unger.

 

 

 

Zeitraum Unger 1989 – 1994 (Zwei Stadträte)

 

Kommunalwahl 1989:

Im April 1989 konstituiert sich eine neue Stadtverordnetenversammlung. Der Bischofsheimer SPD-Politiker Sepp Sigulla wird im April 1989 zum neuen Parlamentschef gewählt. Bürgermeister Dr. Walter Unger wird im Juni 1989 von der Maintaler Stadtverordnetenversammlung mit einer überwältigenden Mehrheit als Stadtoberhaupt bestätigt. Auch Erster Stadtrat Karl-Heinz Schreiber (SPD) wird mit klarer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Maintals Sozialdemokraten stimmen im Mai 1989 zusammen mit ihrem grünen Koalitionspartner für eine grüne Kandidatin im  hauptamtlichen Magistrat. Maintals Grüne stellen mit der Landtagsabgeordnete Priska Hinz eine neue Stadtratskandidatin vor. Die politisch engagierte 30-jährige Frau aus Friedrichsdorf soll die Kämmerei und ein Frauendezernat übernehmen.

Doch bei der Wahl zur Zweiten Stadträtin gibt es im Juli eine Sensation: Obwohl SPD und Grüne über eine klare Mehrheit im Stadtparlament verfügen, fällt die grüne Kandidatin für diese Position bei der Wahl durch: 21 Abgeordnete votieren für Priska Hinz. 23 gegen sie.

Im zweiten Versuch erhält Priska Hinz im September die erforderliche Mehrheit und wird zur ersten grünen Stadträtin Maintals gewählt. Alle Abgeordneten von SPD und Grünen (26) stimmen für Hinz. CDU und FDP (19) votierten gegen sie. Die rot-grüne Koalition ist somit nach allen großen und kleineren Schwierigkeiten auf den Weg gebracht.

 

Peter Laskowski 1990:

Im Juni 1990 schafft es Peter Laskowski - der in Maintal weder Erster noch Zweiter Stadtrat werden konnte und bereits als tragische Figur der SPD gilt - im thüringischen Gotha auf Anhieb: Er wird mit 44 von 58 Stimmen Erster Stadtrat. Zuvor mußte er die DDR- Staatsbürgerschaft annehmen, da die Wahl im Juni 1990 noch vor der Deutschen Einheit am 3. Oktober stattfand. In Gotha gibt es eine Kooperation zwischen CDU und SPD, Laskowski arbeitet in Gotha nun mit einem CDU-Bürgermeister zusammen. Dort stirbt er am 8. Dezember 2002 im 57. Lebensjahr an Herzversagen.

 

Landtagswahl Januar 1991:

Die Landtagswahl bringt im Januar 1991 den Machtwechsel. Rot-Grün siegt hauchdünn gegen die regierende Koalition aus CDU und FDP. Auch der aus Hochstadt stammende Lothar Klemm (SPD) kann triumphieren. Er nimmt dem Maintaler Walter Korn (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis 40 deutlich mit 44,5 zu 41.8 Prozent ab. Erstmals gibt es bei einer Hessenwahl zwei Stimmen. In Maintal bleibt die CDU jeweils vor der SPD

 

Streit in der SPD:

In der regierenden Sozialdemokratie in Maintal kommt es im Oktober 1991 zu schweren Spannungen, die letztlich am „streitbaren Geist“ des Stadtverordnetenvorstehers Sigulla festgemacht werden: Stein des Anstoßes ist der Plan des Magistrats, den Bischofsheimer Bauhof nach Dörnigheim zu verlagern, um im zweitgrößten Stadtteil Platz für neue Sozialwohnungen zu schaffen. Sepp Sigulla weigert sich wiederholt, diesen Punkt auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung zu setzen. Er begründet sein Vorgehen damit, daß es sich ja um ein schwebendes Verfahren handele. Der grüne Koalitionspartner spricht offen davon,   Sigulla abzuwählen. Die Sozialdemokraten beraten in Gotha über das Thema. Der Magistrat hat sich sogar entschlossen, eine Klage gegen Sepp Sigulla anzustrengen. Der Streit in der Maintaler SPD wird im Rahmen einer Klausurtagung im November 1991 im letzten Augenblick beigelegt, die Stadtverwaltung zieht eine Klage gegen den Parlamentsvorsteher zurück, denn die Verlagerung des Bauhofes nach Dörnigheim sei ja beschlossene Sache.

 

Erneute Wahl von Priska Hinz:

Das Verwaltungsgericht Frankfurt gibt Mitte Mai 1992 einer Klage der FDP-Fraktion statt, die Wahl von Priska Hinz im Jahre 1989 sei ungültig. Mitte September stimmen SPD und Grüne geschlossen für Hinz, die nun für weitere sechs Jahre als Stadträtin gewählt ist, drei Jahre länger als vorgesehen. Ob das die FDP. gewollt hat?

 

„Freie Maintaler“:

Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die rot-grüne Stadtregierung führt zur Gründung einer neuen Wählergemeinschaft der „Freien Maintaler“. Obwohl sie sich offiziell erst am 11. November 1992 gründen, wollen sie zur Kommunalwahl im kommenden März antreten. Neben ehemaligen Christdemokraten und Sozialdemokraten finden sich auch zahlreiche Bürger bei den FM ein, die zuvor nicht politisch aktiv waren. Aber in der Folgezeit zeigte sich, daß die Freien Maintaler gar nicht so frei waren, sondern meist mit der CDU stimmten. Dafür sorgte schon der Fraktionsvorsitzende Ludwig Stein, der früher für die SPD in der Stadtver­ordnetenversammlung saß.

 

Neofaschistischer „Republikaner“:

Eine Enthüllungsgeschichte, die wir dem zu verdanken haben, schlug Ende Januar 1993 wie eine Bombe in der Stadt ein.  Claus Zur-Lienen, bis dahin Spitzenkandidat der Maintaler „Republikaner“ für die Kommunalwahlen, wird vom Antifaschistischen Bündnis als ehemaliges Mitglied neofaschistischer Kaderorganisationen und Bekannter des ehemaligen Neonazi-Führers Michael Kühnen entlarvt. Zur-Lienen wird aus der Partei ausgeschlossen, verlagert seinen Wohnsitz und erscheint nicht mehr auf der Kandidatenliste. Die Rechtsradikalen überstanden die Enthüllung allerdings weitgehend unbeschadet: Fast jeder zehnte Maintaler Wähler entschied sich für die Schönhuber-Partei.

 

Manfred Eibelshäuser:

Maintals CDU-Fraktionschef Manfred Eibelshäuser zieht im September 1993 seine Konsequenzen aus den Anschuldigungen Bernd Jochems. Dieser warf ihm vor, sich mit Hilfe seiner Partei bereichern zu wollen. Kernpunkt der Vorwürfe ist ein Grundstück Am Westrand von Wachenbuchen, das der Mutter Eibelshäusers gehört. Der Boden sollte von der Stadtver­ordnetenversammlung als Bauland ausgewiesen werden. Eibelshäuser legte mit seinem Rücktritt auch sein Mandat nieder. Er war seit 1985 an verantwortlicher Stelle im Bundesrechnungshof tätig. Im Mai 2001 wird er Präsident des Hessischen Rechnungshofes und drei Jahre später ist er zusätzlich erster Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Im November 2016 erhält er in Wiesbaden aus den Händen von Ministerpräsident Volker Bouffier den Verdienstorden der Länder der Bundesrepublik Deutschland.

Landratswahl 1993:

Im Mai 1993 kann Karl Eyerkaufer gegen seinen christdemokratischen Kontrahenten Hubert Müller und Maintals Stadträtin Priska Hinz (Grüne) im ersten Durchgang der Landratswahl knapp die absolute Mehrheit erreichen. Es war dies die erste Direktwahl eines Landrats durch die Bürger im Main-Kinzig-Kreis.

 

Kommunalwahl 1993:

In der SPD Bischofsheim setzt sich erstmals eine Frau gegen den „alten Hasen“ Sepp Sigulla durch: Die Kandidatenliste wird nun von Christine Mayer angeführt. De Kommunalwahl im März 1993 bringt eine Sensation: Die „Freien Maintaler“, die sich erst im vergangenen November gegründet haben, erreichen aus dem Stand 23,2 Prozent, liegen damit nur knapp hinter SPD und CDU, die riesige Einbrüche hinnehmen müssen. Erschreckend ist das Abschneiden der rechtsextremen „Republikaner“, die in die Stadtverord­netenversammlung einziehen. Obwohl die SPD knapp stärkste Fraktion bleibt, wird mit Erhard Rohrbach erstmals ein Christdemokrat Stadtverordnetenvorsteher.

CDU und Freie Maintaler arbeiten in der Folge zusammen und bringen zahlreiche Beschlüsse der vormaligen rot-grünen Mehrheit zu Fall. Unter anderem werden die umstrittene (vollständige) Bebauung auf dem Herrenhof in Dörnigheim und der Bischofsheimer Rhönstraße gestoppt. Vor allem die umstrittene Politik von Baustadtrat Karl-Heinz Schreiber (SPD) hatte ja zur Gründung der FM geführt, die im Wahlkampf dann auch in erster Linie diesen ins Visier nehmen. Der Bau von Asyl-Unterkünften und Installierung der Maintal-Werke werden von CDU und Freien Maintalern zur Neuberatung in die Ausschüsse verwiesen und später abgelehnt. Das Planfeststellungsverfahren zur Umgestaltung der Kennedystraße wird ausgesetzt.

Die politische Landschaft gerät in Maintal derart durcheinander, daß sich nun Mehrheiten mal leicht rechts, mal leicht links der Mitte bilden. Zünglein an der Waage sind dabei meistens die Polit-Neulinge der Freien Maintaler.

 

Ausscheiden von Priska Hinz: 1994

Am 21. September 1994 wurde bekannt, daß Priska Hinz sofort aussteigt, genau fünf Monate nach ihrer Entscheidung, Maintal nach der Landtagswahl zu verlassen: Noch-Umweltminister Joschka Fischer hatte ihr den Posten der Staatssekretärin in seinem Umweltministerium angeboten. Hinz nahm das Angebot an - wohl froh, dem Maintaler Stadtparlament mit ihrer neuen bürgerlichen Mehrheit „Adieu“ sagen zu können. In Wiesbaden gilt die 35-jährige gelernte Erzieherin als eine der Hoffnungsträger der Grünen. Im Februar kommt sie 1998 zu hohen Ministerehren. Sie wird zur neuen Hessischen Landesministerin für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit gekürt.

 

Bürgermeisterwahlkampf: 1994

Amtsinhaber Dr. Walter Unger verzichtete auf eine Kandidatur. Die SPD wählt nach vier Vorstellungsrunden in allen Maintaler Stadtteilen ihren Fraktionschef Peter Laskowski zu ihrem Kandidaten. In dem bemerkenswerten Auswahlverfahren mit vier Vorstellungsrunden vor allen interessierten Bürgern - das schnell als „Maintaler Modell“ Geschichte machen sollte - setzt er sich im Juli 1994 gegen drei Konkurrenten klar durch. Der Bürgermeisterkandidat der Wählervereinigung „Freie Maintaler“ heißt Peter Czerwonka. Mit großer Mehrheit votieren am 8. September 1994 rund 50 Mitglieder für den Hochstädter. Der gelernte PR- Mann gibt sich selbstbewußt: „Ich will gewinnen!“ Bürgermeister wird aber später jedoch der CDU-Mann Erhard Rohrbach, der sich klar im ersten Wahlgang gegen Peter Laskowski durchsetzte. Nach eigener Aussage will Rohrbach die „Jahre der Agonie und der Peinlichkeiten überwinden.“

 

 

Stadtentwicklung 1983 bis 1994

Schwimmbad:

Das Mittelpunkt-Sportcenter neben dem Schwimmbad wird im Oktober 1983 eröffnet. Seit Herbst 1986 steht neben dem Maintaler Mittelpunktschwimmbad die größte Tennishalle Hessens mit sieben Tennisplätzen, dazu sechs Squash-Courts, Fitneß-Center, Sport- Shop und Gaststätte. Aber das Gelände nördlich des Schwimmbads weckt schon damals Begehrlichkeiten. Im August 1988 kommt der Plan auf, die Grünzone zwischen Maintals großen Stadtteilen nun doch zu bebauen. Januar 1989 wirs der Bau eines großen Sporthotels am Mittelpunkt-Sportcenter in Dörnigheim ins Auge gefaßt. Schon damals wollte man also die „Grüne Mitte“ in diesem Bereich bebauen.

 

Dorferneuerungsprogramm Wachenbuchen:

Wachenbuchen wird im September 1983 offiziell in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.

 

Rathausvorplatz Wachenbuchen:

Der Rathaus-Vorplatz wird im September 1987 umgestaltet. Aber der dortige Dorfbrunnen

wird im Juli 1988 zum „Zankapfel“ zwischen Bürgern und Politikern, eine moderne „Zapfsäule“ in einem alten Stadtteil, wird gesagt. Nach monatelanger heftiger Diskussion entschlossen sich die Ausschüsse des Maintaler Stadtparlaments, den ungeliebten Brunnen zu demontieren. Rund 140.000 Mark wurden damit in den Sand gesetzt. Der Plan, den demontierten Wasserspender an anderer Stelle wieder aufzubauen, wird schnell wieder verworfen. Der Jahre später angelegte Partnerschaftsbrunnen nach dem Vorschlag von Ludwig Stein findet aber allgemeine Zustimmung.

 

Sportboothafen Mainkur:

Die erste Ausbaustufe des Sportboothafens Mainkur ist im Juli 1983 abgeschlossen, auch die Stadt Maintal ist Anteilseigner. Nach jahrelangem Prozeßstreit ist Maintal im August 1991 alleiniger Betreiber des Sportboothafens Mainkur. Hier soll eine Freizeitanlage ganz besonderer Art entstehen.

 

Nordumgehung Bischofsheims:

Die Arbeiten an der Bischofsheimer Nordumgehung (Querspange nach Bergen) gehen im März 1983 zügig voran. Doch schlampige Vorbereitungsarbeiten sorgen dafür, daß sich die Eröffnung der Bischofsheimer Nordumgehung im Oktober 1983 verzögert und Mehrkosten von 150.00 Mark entstehen: Auch rutscht die Fahrbahn mehrmals ab. Im Dezember 1983 wird die Bischofsheimer Nordumgehung für den Verkehr freigegeben. Damit wird die Kreuzung der Landesstraße von Hochstadt nach Bischofsheim zum neuralgischen Verkehrspunkt: Zahlreiche schwere Unfälle registriert die Polizei. Lichtzeichen weisen auf die geänderte Vorfahrt hin.

 

Eisenbahn:

Kommunalpolitiker diskutieren im Mai 1983 das Projekt einer S-Bahn für Maintal. Der größte Widerstand für den nordmainischen Verlauf kommt dabei aus Offenbach. Im Rathaus wird im Juni 1987 die „Maintaler Erklärung“ unterschrieben: Sozialdemokraten aus der Stadt und den Nachbar-Kommunen und dem Kreis wollen gemeinsam eine nordmainische S-Bahn-Verbindung. Maintal erringt im Dezember 1987 gegen Frankfurt einen Sieg: Die Mainmetropole darf nicht einfach eine U-Bahn in Richtung Maintal bauen. Zwei Darmstädter Studenten stellen im Mai 1988 die Studie „Stadtbahn von Maintal“ vor, eine Planungs- und Entscheidungshilfe für die Politiker.

 

Insolvenzen in Dörnigheim:

Ein Warenlager des Bilka-Kaufhauses in Dörnigheim schließt im Januar 1984 seine Pforten, 90 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Auch als die Bekleidungsfirma Zaeh im April 1985 in die Pleite steuert, werden die 65 Mitarbeiter arbeitslos Die Firma war von Heimatvertriebenen gegründet worden und war im Backesweg. Das Gebäude wurde zu Wohnungen umgebaut.

 

Gewerbegebiet-Ost:

Der Kanalbau im Gewerbegebiet Dörnigheim-Ost wird im August 1984 zum größten Projekt des Jahres. Die Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet östlich und westlich der Honeywellstraße laufen auch im Mai 1985 auf Hochtouren. Hier sollen, mittelständische Unternehmen angesiedelt werden.

 

Bus-Bahnhof:

Das Land Hessen gibt im März 1983 grünes Licht für den Bau eines Busbahnhofes Dörnigheim. Am Bahnhof wird im April 1984 als Millionen-Projekt ein Bus-Bahnhof offiziell in Betrieb genommen. Für weitere Millionen wird er etwa 2012 erneuert.

 

Verkabelung;

Im September 1984 lehnt sich eine Mehrheit der Stadtverordnetenvrsammlung die Verkabelung Maintals ab, weil man die Bürger vor zuviel Fernsehen bewahren will.

. Aber im April 1985 werden Bischofsheimer Haushalte an ein erweitertes Rundfunk- und Fernsehangebot angeschlossen. Ab März 1987 können auch private Sender empfangen werden. Nach einem folgenschweren Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes im April 1987 ist die Breitband-Verkabelung für ganz Maintal zugelassen.

Im Februar 1989 wird im Kreis mit „ISDN“ ein neues Kommunikationszeitalter eingeläutet. Diese damals moderne Form der Datenübertragung (Telefon, Fax, BTX, Teletext) wird der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Die Arbeiten zur Breitbandverkabelung des Stadtteils Dörnigheim laufen Juli 1989 auf Hochtouren, ein großer Teil der Haushalte in Dörnigheim ist im November 1989 „verkabelt“. Beim Service in Hochstadt und Wachenbuchen muß die Post allerdings vorläufig passen. Es geht allerdings nur um einen Fernsehempfang über Kabel. Verlegt wurde auch nur ein Kupferkabel.

 

Bundesfachschule:

Die Konzeption für eine Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik wird im Oktober 1984 vorgestellt. Die Bauarbeiten gehen im Dezember 1984 zügig voran. Im Mai 1985 wird das Richtfest für die erste Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik gefeiert. Im September 1986 die neue Schule in einer Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Der Bundesinnungsverband der deutschen Kälte-Klima-Branche verlegt im Dezember 1991 seinen Hauptgeschäftssitz nach Maintal. Insgesamt 145 ausländische Stipendiaten wurden bis 1991 dort ausgebildet. Das neue Internat und eine Umweltwerkstatt der Bischofsheimer Bundesfachschule für Kälte- und Klimatechnik werden im Mai 1994 eingeweiht. 70 Schüler haben in den modernen Einzelzimmern Platz, die mühselige Suche nach Privatzimmern hat für die Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet ein Ende.

 

Weidekaute:

Der Streit um die Weidekaute geht bis auf das Jahr 1972 zurück, als der Kreistag des damaligen Kreises Hanau beschlossen hatte, auf der Weidenkaute   ein „klassenloses Krankenhaus“ zu errichten. Landrat Woythal erklärte noch am 1. Juli 1974: „Auch unsere Absicht, das klassenlose Krankenhaus zu bauen, werden wir verwirklichen!“ Auch Maintals Sozialdemokraten wollen im Dezember 1979 an dem Projekt des Hochstädter Kreiskrankenhauses auf der Weidekaute unbedingt festhalten.

Nachdem das Land Hessen das Krankenhaus aus dem Bettenbedarfsplan gestrichen hatte, verklagte die Nassauische Heimstätte - die das Gebiet zwi­schen­zeitlich gekauft hatte - den Main-Kinzig-Kreis auf Übernahme. Dann will sie  die Stadt auf Entschädigung verklagen. Der Versuch des Kreises, die Weidenkaute zwangsweise an die Stadt Maintal weiter zu veräußern. ist mit dem Frankfurter Urteil gescheitert. Im Rechtsstreit zwischen der Nassauischen Heim­stätte, dem Kreis und der Stadt muß der Kreis im Dezember 1985 nach einem Gerichtsurteil eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Der Kreis (und nicht die Stadt Maintal) mußte 15,5 Millionen Mark Entschädigung an die Nassauische Heimstätte zahlen und jährliche Zinszahlungen in Höhe von rund 600.000 Mark aufbringen

Die Weidekaute wurde zur teuersten Wiese der Republik. Verständlicherweise wollte nun der Kreis das Gelände in irgendeiner Form nutzen, um wenigstens einen Teil des Geldes wieder hereinzuholen.  Doch in der Stadtverordnetenversammlung vorn 11. Juni 1994 stimmen alle Parlamentarier gegen die Bebauung eines 7,7 Hektargroßen Stückes mit Wohnungen. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Frankfurt im Januar 1998 muß die Stadt Maintal das Hochstädter Grundstück nicht vom Main-Kinzig-Kreis zurückkaufen. Erst in der Zeit nach 2000 wurde ein Teil bebaut: Zunächst der Gelände der ehemaligen Firma Höhl, dann das darüber liegende Gelände, das der Kreis vermarkten durfte und der dafür den Rest der Streuobstwiesen an die Stadt gab.

 

Rathaus Wachenbuchen:

Das alte Rathaus in Wachenbuchen ist im Dezember 1984 wieder renoviert und wurde zu einem neuen architektonischen Kleinod.

 

Gedenktafel an der Synagoge:

An der ehemaligen Synagoge in der Straße Alt Wachenbuchen stellte die Stadt Maintal im November 1984 eine Gedenktafel auf. Sie ist dem Andenken der während der Nazi-Zeit umgebrachten oder vertriebenen Juden aus Wachenbuchen, Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim gewidmet.

 

Raiffeisenbank Hochstadt:

Die Raiffeisenbank Hochstadt eröffnet im Dezember 1984 ihr neues Gebäude in der Bischofsheimer Straße 2- 4.

 

Klosterhofgelände:

Das Maintaler Bauamt zieht im Juli 1984 in die neu gestalteten Räume in der früheren Schule an der Klosterhofstraße, die dort für 580.000 Mark renoviert wurden. Im November 1988 wird er Grundstein für den Verwaltungsneubau gelegt (Erweiterungsbau im rechten Winkel zur früheren Schule). Das Millionen-Projekt soll in einem Jahr im Rohbau fertig sein.

 

Neuer Friedhof in Wachenbuchen:

Im August 1984 beginnt der Bau des neuen Friedhofes, es sollen rund 900 Gräber errichtet werden. Mit der neuen Trauerhalle in Wachenbuchen ist 1987 aber viel Ärger verbunden.  Gegen den zuständigen Stadtrat Schreiber erheben die Architekten im November 1987 schwere Vorwürfe.

 

Lärmschutzwall:

Kaum war der Lärmschutzwall entlang der neuen Autobahn A 66 südlich von Hochstadt aufgeschüttet, gerieten im Mai 1985 die Erdmassen auch schon wieder in Bewegung. Große Teile des Walls gaben im Juni nach und Erdmassen rutschten auf die Autobahn. Anfang der neunziger Jahre rutschte er noch einmal an zwei Stellen ab. Aber er wurde vollständig begrünt und es passierte nichts mehr.

 

Dorferneuerungsprogramm Bischofsheim:

Bischofsheim wird im März 1985 in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen worden, allerdings nur bei der „einfachen Stadterneuerung“.  In einer Bürgerversammlung werden im Juni 1988 die Pläne zur Umgestaltung der Bischofsheimer Altstadt vorgestellt, die Reaktion der Bevölkerung ist zurückhaltend.

 

Einkaufsmarkt Wachenbuchen:

Im Jahr 1985 wird der HL-Markt in Wachenbuchen, Hanauerlandstraße eröffnet (heute „Nahkauf“). Dazu kam Eintracht-Star und Fußball-Weltmeister von 1974 Jürgen Grabowski zu einer Autogrammstunde nach Wachenbuchen. Vor allem die Nachwuchskicker drängelten sich im Mai 1979 um ihr Idol.

 

Abfallwirtschaft:

Die grüne Mülltonne für Pappe und Papier wird im September 1985 im Stadtteil Bischofsheim eingeführt, im April 1988 gibt es in allen Maintaler Stadtteilen die grüne Mülltonne. Die Stadt Maintal stellt im Februar 1988 einen „Abfall-Ratgeber“ vor, ein Wegweiser zum Umweltschutz.

 

Luftreinheit:

Zum ersten Mal in diesem Jahr geben die Behörden im Januar 1985 Smog-Alarm. Eine Luftmeßstation wird im November 1985 in Dörnigheim übergeben, die 22. in Hessen. Im Dezember 1987 gibt es eine Smog-Broschüre. Im Januar 1987 wird ein „Smog-Telefon“ eingerichtet, die bedrohliche Situation bereinigt sich nach Tagen selbst.

 

Parkplatz am Bahnhof:

Eine Parlamentsmehrheit spricht sich im September 1984 für den Bau einer Fußgänger-Unterführung am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim aus. Aber im Oktober 1984 werden die Mängel bei der Baumaßnahme zur Fußgängerunterführung lauthals diskutiert, die Bahn muß sich schwere Vorwürfe gefallen lassen. Der Bau der Unterführung am Bahnhof Hochstadt/Dörnigheim macht im Mai jedoch Fortschritte, sogar die Kosten können im Rahmen gehalten werden. Der zweite Bauabschnitt für die Park and-Ride-Anlage am Bahnhof Hochstadt/ Dörnigheim wird im Mai 1985 in Angriff genommen. Die Anlage wird im Dezember offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

 

Hauptstraße:

Maintals Stadtväter beschließen im Mai 1985 die Umgestaltung der Hochstädter Hauptstraße. Dies führt im September in der Öffentlichkeit zu lebhaften Diskussionen, viel Sympathien werden den städtebaulichen Bestrebungen nicht entgegengebracht. Ende November erfolgt mit Presslufthämmern der symbolische „Spatenstich“. Die Straße wurde so umgestaltet, wie die Planer sich vorstellten, daß eine historische Straße aussehen müßte. Unter anderem wurde ein neues Kopfsteinpflaster verlegt, das man in einer Gemeinde in der DDR herausgerissen hatte. Die Straße sollte auch für den Durchgangsverkehr noch unattraktiver werden.

Der Hessische Minister für Wirtschaft und Technik, Ulrich Steger, kam im Dezember 1986 nach Hochstadt, um dort nicht nur den Weihnachtsmarkt zu eröffnen, sondern vor allem Maintals „schönste Straße“ - die umgestaltete Hauptstraße - einzuweihen. In rund einjähriger Bauzeit wurde das drei Millionen Mark teure Objekt verwirklicht. Viele Bürger bleiben jedoch skeptisch und können sich mit der Neugestaltung nicht so recht anfreunden.

 

Alter Friedhof:

Die Stadtverwaltung will im Januar 1987 aus dem alten Dörnigheimer Friedhof einen Erholungspark machen, es erhebt sich bei den Bürgern eine Welle des Protestes. In einer Bürgerversammlung wird im März deutlich, daß der Dörnigheimer alte Friedhof nicht zu einem „Park“ werden soll. In der Folgezeit wurden immer wieder Versuche gemacht, diesen Friedhof stillzulegen. Schließlich wurde die Trauerhalle nicht mehr renoviert. Aber der Widerstand der Bevölkerung bleib.

Auch im März 1991 den Alten Friedhof an der Dörnigheimer Kennedystraße zu einer Parkanlage umwandeln. Diese Pläne stoßen bei der Bevölkerung und den Kirchen auf heftige Kritik. Laut Dr. Schreiber sollen nur zehn statt der geforderten 23 Grabdenkmäler erhalten bleiben. Aber dank der neuen Mehrheiten im Stadtparlament aus CDU und Freien Maintalern sind ab März 1994 auf dem alten Friedhof in Dörnigheim wieder Bestattungen möglich.

 

Wochenmarkt in Bischofsheim:

Der Wochenmarkt in Bischofsheim beginnt 1987 (April oder Oktober). die Bürger danken es mit lebhafter Beteiligung. Immer freitags vormittags treffen sich unter den bunten Schirmen

nicht nur die Kunden, sondern auch die Marktbeschicker.

 

Waldspielpark Bischofsheim:

Im Mai 1987 wird im Waldspielpark die Minigolfanlage in Betrieb genommen (später   wurde sie durch einen Brand und Vandalismus zerstört).

 

Schiefes Hochhaus:

Das „schiefe Hochhaus von Bischofsheim“ an der Schillerstraße gerät im April 1988 erneut in die Schlagzeilen. Es hatte sich geneigt und wurde mit Millionenaufwand durch eine Betonunterspritzung wiederaufgerichtet. Es macht aber weiter den Hausbewohnern zu schaffen, auch wegen der Aufzüge.

 

Kennedystraße:

Im Februar 1987 beginnen lautstarke Diskussionen in der Bevölkerung über die Umgestaltung der Kennedystraße. Ein förmliches Verfahren zum Umbau der Kennedystraße wird eingeleitet. Zur Umwandlung der Kennedystraße in Dörnigheim zu einer Einkaufsstraße werden im Juni 1989 von den Bürgern und Geschäftsleuten erste Anregungen gesammelt.

In der zweiten Jahreshälfte 1992 kommt es zur Vollsperrung der Kennedystraße in Dörnigheim ein: Dringende Kanalbauarbeiten stehen an, die Stadt macht die Hauptstraße „dicht“. Die Geschäftsleute, die um die Laufkundschaft fürchten, gehen auf die Barrikaden - und haben Erfolg. Nach wenigen Wochen ist die Kennedystraße zumindest halbseitig befahrbar.

Rechtzeitig zu Weihnachten wird die Baustelle geräumt.

Im November 1994 starten zunächst Rückbaumaßnahmen zwischen Backesweg und Hasengasse. Dank Baumpflanzungen soll der Abschnitt direkt Alleencharakter erhalten. Außerdem sollen Geh- und Radwege und Parkbuchten entstehen. Danach folgt die zweite Rückbaustufe zwischen Hasengasse und Bahnhofstraße. An der Straße wurde 20 Jahre gebaut, die Durchfahrt wurde erschwert, aber der Verkehr ist geblieben

 

Flußkraftwerk in Kesselstadt:

Im August 1987 ist die Frage nicht geklärt, was mit dem Gebäude des Kesselstädter Kraftwerkes geschehen soll. Die Lokalpolitiker sind für den Erhalt als Industriedenkmal, die Wasserbauer befürworten den Abriß. Nachdem die Städte Maintal, Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sich nicht an der Sanierung des Kraftwerkes Kesselstadt beteiligen wollen und auch Landes- und Bundespolitiker auf stur schalten, ist das Schicksal der „Kirche im Fluß“ besiegelt.

Eine Hamburger Firma beginnt im Oktober 1988, die letzte Landverbindung zu dem Flußkraftwerk abzubrechen. Mit einem Kostenaufwand von einer Million Mark wird die Sohle der ehemaligen Wehranlage und die Mole zur Schleuseneinfahrt abgerissen. Im Sommer des Jahres 1989 wird das Schicksal des Bauwerks besiegelt und das Gebäude wird im Oktober 1989 trotz vieler Proteste mit einem großartigen „Feuerwerk“ gesprengt. Einige Steine vom Flußkraftwerk liegen heute an der Kochbergkreuzung südlich der Straße nach Hochstadt. Ein     Eisenteil erinnert am Main bei Dörnigheim an das Flußkraftwerk.

Im Januar und Februar 1989 entsteht an der Kesselstädter Schleuse ein Fußgängerüberweg, der Maintal mit Mühlheim verbindet. Das 24 Meter lange und 23 Tonnen schwere Teil wird auf das Brückenlager aufgelegt. Am 27. Februar wird die Fußgängerbrücke für den Publikumsverkehr freigegeben.

 

Westzubringer der Autobahn:

Unversöhnlich zeigen sich im März 1987 die Politiker von Hanau und Maintal. Es geht um die Planung des seit Jahren diskutierten „Westzubringers“ von der Autobahn nach Hanau, einer Straße, die der Entlastung der Innenstadtbereiche dienen soll.

 

Ruftaxi:

Das „Ruf-Taxi“ (eine Einrichtung, die den Omnibus ersetzt, doch keine Mehrkosten erfordert)

erfreut sich im März 1987 wachsender Beliebtheit. Aber im Mai 1988 wird schon geklagt, daß es nicht angenommen wird

 

Kompostierungsanlage:

Im Osten Dörnigheims, unweit des neuen Friedhofs, wird im Juni 1987 die erste Kompostierungsanlage in Betrieb genommen. Die Grünabfälle der Maintaler Bürger und der umliegenden Kommunen sollen damit umweltfreundlich entsorgt werden in Hanau und Umgebung noch eine einmalige Einrichtung:

 

Bodenverseuchung:

Fachleute haben 1987 Angst vor den sogenannten Altlasten in den Böden der Stadt, die Entsorgung schafft unvorstellbare Probleme. Eine Studie von Fachleuten bringt es im Januar 1988 an den Tag: Etliche Maintaler Gebiete sind von Altlasten verseucht, die „Sünden“ der Vergangenheit. rächen sich. Auch im Februar müssen sich Maintals Politiker weiter mit den giftigen Altlasten im Erdreich der Stadt befassen. Die Altlasten gibt es in der Erde in Bischofsheim und im Grundwasser von Dörnigheim, wo eine chemische Reinigung im Innenstadtbereich Säuren, Laugen und halogenierte Kohlenwasserstoffe in erheblichen Mengen über eine illegale Abwassersammelgrube ins Grundwasser geleitet hat.

 

Flohmarkt in Dörnigheim:

Der große Flohmarkt auf dem Massa-Parkplatz in Dörnigheim in der Industriestraße wird im September 1988 ein Opfer der Bürokraten in Stadt und Kreis. Der Markt wird dann auf dem Festplatz am Bahnhof abgehalten.  Durch den Bau des Braubachzentrums wurde er auch dort wieder vertrieben. Danach war er auf dem Parkplatz am Real-Markt an der Wingertstraße. Aber als der Real-Markt geschlossen wird, ist es auch damit zu Ende.

 

Grüne Mitte:

Schon im Oktober 1988 gibt es eine lebhafte Diskussion um den von Frankfurt geplanten Ausbau des Mains zur Olympia-Regattastrecke. Nach dem Jahr 2000 plante Frankfurt wieder eine Olympiabewerbung. Jetzt durfte aber nicht mehr ein Fluß für eine Rennstrecke vorgesehen werden, sondern es mußte ein eigenes Gewässer sein. Dafür hatte sich Frankfurt die „Grüne Mitte“ von Maintal ausgeguckt. Aber letztlich erhielt Leipzig den Zuschlag für die deutsche Bewerbung, kam aber auch nicht zum Zug, sondern London wurde für 2012 gewählt.

 

Technisches Rathaus Hochstadt (heutiges Rathaus):

Der erste Spatenstich für das zunächst so genannte „Technische Rathaus“ erfolgt am 22. November 1988. Aber 1989 gerät immer mehr Erster Stadtrat Karl-Heinz Schreiber ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Neubau des Technischen Rathauses in Hochstadt wird wesentlich teurer als erwartet. Zum Beispiel hatte man vergessen, eine ganze Fensterfront in die Berechnung aufzunehmen. Schrei­ber wird auch aus den eigenen Reihen heftig angegangen, nicht zuletzt wegen anderer Bauprojekte, die in der Bevölkerung heftig umstritten sind.

Im Dezember 1989 wird Richtfest für das „Technische Rat­haus“ in Hochstadt gefeiert, im Dezember 1990 wird [PH2] das Technische Rathaus eingeweiht, das heutige Rathaus der Stadt Maintal. Der Bau kostete zehn Millionen Mark und damit deutlich mehr als veranschlagt. Viele Ämter aus den anderen Stadtteilen sind in das neue Rathaus umgezogen.

Im September 1989 wird der Plan des Neubaus der katholischen Kirche auf dem Klosterhofgelände vorgestellt. Das Gotteshaus soll 1,5 Millionen Mark kosten.

 

Stadtwerke:

Maintals Parlamentarier stellen im Oktober 1990 die Weichen für eine eigenständige städtische Energieversorgung und geben grünes Licht für zwei Blockheizkraftwerke in Dörnigheim. Nach lebhafter Debatte votieren SPD und Grüne dafür. Für die eigenständige Energieversorgung wird nach Einigung mit der Main-Gas-AG und der Gasversorgung Main-Kinzig eine eigene Gesellschaft gegründet. Seit 1. Oktober 1992 gibt es die Maintalwerke. Heftig umstritten ist im Jahre 1992 die Fusion mit der EVO Offenbach. Doch Stadtrat Schreiber peitscht allen Widerständen zum Trotz sein Steckenpferd durch, im Glauben, mit den Stadtwerken umweltschonender arbeiten zu können.

 

U-Bahn:

Seit 1990 ist Maintal direkt mit der neuen U 7 in Bergen-Enkheim verbunden.

 

Amerikanische Soldaten:

In Stadt und Kreis geht im Januar 1991 die Angst vor dem drohenden Golfkrieg zwischen dem Irak und den USA um. Die amerikanischen Soldaten werben bei ihren deutschen Gastgebern um Verständnis für eine ganz besondere Situation. Als der Golfkrieg dann beginnt, werden bundesweit und auch in Maintal alle Fastnachtsveranstaltungen abgesagt, es gibt weder Karnevalssitzungen noch findet der närrische Lindwurm statt. Auch der Maintaler Neujahrsempfang wird aufgrund der Ereignisse am Golf abgesagt. Es gibt Mahnwachen und Demonstrationen. Am 9. Januar 1992 gibt die Militärgemeinde Hanau bekannt, die „Nato-Silos“ in der Bischofsheimer Goethestraße werden geräumt.

 

Bebauung an der Rhönstraße:

Der Streit um die Bebauung der Grünflächen in der Bischofsheimer Rhönstraße mit Sozialwohnungen eskaliert im Dezember 1991. Rund 200 Bürger protestieren im Bürgerhaus Wachenbuchen und verhindern die Sitzung des Parlaments bzw. lassen die Sitzung der Volksvertreter durch Störaktionen platzen. Quer durch das gesamte Jahr 1992 zieht sich der Streit der Bürgerinitiative Rhönstraße mit der Stadt Maintal. In der Bürgerversammlung Anfang Januar wird von der Bürgerinitiative ein Gutachten über die Unbebaubarkeit der Grünanlage vorgelegt. Ende März bringen es Probebohrungen an den Tag: Wasser, wohin man nur sieht: Sumpf eben. Ende August kommt die Nachricht, die Stadt habe einen Bauträger gefunden. Anfang September begründet man die Bebauung mit dem großen Bedarf an Sozialwohnungen. Das rot-grün-geführte Parlament segnet die Sumpfbebauung ab. Aber die Bebauung unterbleibt dann doch. Erst 2022 wird dort eine Kita gebaut.

 

Bauprojekte 1991:

Noch im Juli 1991 startet das Bauprojekt eines großen Seminarhotels an der Querspange in Dörnigheim, (später „Doorm-Hotel“ und „Best Western Hotel“).

Im März 1991 will die Stadt Frankfurt zusammen mit Maintal mehre Sozialwohnungen in der Käthe-Kollwitz-Straße entstehen lassen. Frankfurt soll dort Belegungsrechte erhalten, Maintal muß dann die Sozialhilfeempfänger versorgen.

In der Bischofsheimer Hochhaus-Siedlung an der Schillerstraße regt sich im Juli 1991 Unmut, denn die Besitzer kündigen drastische Mieterhöhungen an. Gleichzeitig werden Kaufinteressenten gesucht.

Mit dem Projekt „Groschlag Hohl“ will im November 1991 die Stadt „Eigentum in Selbsthilfe“ für einen besonders bedürftigen Personenkreis schaffen (auch der Stadtrat Schächer wohnt dort).

 

Johannespark Dörnigheim 1992:

Über zweihundert Mietwohnungen am Ostende der Zeppelinstraße wurden von der Eigentümerin „Patrizia-GmbH“ in „Johannespark“ umbenannt und sollten im Spätsommer 1992 in Eigentum umgewandelt werden. Mieterversammlung, Demonstration und Flugblattaktionen helfen jedoch nicht, die Umwandlung abzuwenden. Durch Gesetzesänderung ist es den Eigentümern von Wohnblocks erleichtert worden, Mietwohnungen zu verkaufen - so geschehen. auch in der Schillerstraße in Bischofsheim. Aber: Bürgermeister Walter Unger verteilt höchstselbst am Infostand Flugblätter. in denen vom Kauf der Wohnungen abgeraten wird. Wenigstens so viel ist erreicht: Die Mieter ringen der Stadt das Versprechen ab, daß sie keine Geschäfte mit der Wohnungsbaugesellschaft machen wird.

 

Arbeitsamt:

Maintal erhält seit Juni 1991 ein eigenes Arbeitsamt im Fechenheimer Weg in Bischofsheim.

Die neue Einrichtung ist auch für die Gemeinden Schöneck und Niederdorfelden zuständig.

Später ist das Arbeitsamt am Bahnhof Maintal-Ost, wird bald aber wieder ausgedünnt und geht in das Job-Center des Kreises über.

 

Insolvenzen: 1992

  • Die Meldung schlägt Mitte Januar 1992 ein wie eine Bombe: Baufirma Urbisch in Konkurs! 82 Mitarbeiter des Tiefbau-Unternehmens haften ihre Kündigung in Händen. Nach und nach wird aufgedeckt, daß die Firma Urbisch in den Frankfurter Bauskandal verwickelt war. Die Landeskartellbehörde hatte saftige Bußgeldbescheide in die Bischofsheimer Spessartstraße geschickt. Firmenchef Erich Urbisch zieht aus der persönlichen Pleite seine Konsequenzen: Ende Februar verabschiedet der Sozialdemokrat sich nicht nur aus Bischofsheim, um sich in Dresden neuen Geschäften zu widmen, sondern kehrt auch seinem Posten im ehrenamtlichen Magistrat der Stadt Maintal den Rücken. Der Magistrat ergattert das Urbisch-Gelände. Spessartstraße 19, für satte 3,2 Millionen Mark, handelt sich damit Spekulationen um „Genossen-Filz“ ein, außerdem jede Menge Ärger, weil auf dem Areal Asylbewerber untergebracht werden sollen. Die ehemaligen Arbeiter, die auf dem Gelände wohnten, werden aus ihren Wohnungen geworfen - innerhalb weniger Tage sollen sie ihre Zimmer in der Spessartstraße räumen. Ein Mieter macht jedoch zunächst einen Strich durch die Rechnung, will per Gerichtsbeschluß eine einstweilige Verfügung erwirken, daß die Stadt keine Flüchtlinge auf dem Urbisch-Anwesen unterbringen darf. Ausgerechnet Richterin Petra Unger allerdings, die Ehe­frau des Bürgermeisters, soll dies Mitte April entscheiden. Sie erklärt sich für befangen. der Gerichtstermin wird vertagt.
  • Der Dezember 1991 beginnt mit einer Hiobsbotschaft: Die Tore des Zweigwerke Heraeus in Maintal werden zur Mitte des kommenden Jahres geschlossen.
  • Am 11. November 1994 schreckt die Schlagzeile „Der gesamte Honeywell-Standort Maintal ist gefährdet“ nicht nur die Belegschaft des größten Maintaler Arbeitgebers auf. Daß es zu Entlassungen kommen wird, ist zwar schon länger bekannt - aber daß der internationale Konzern gar überlegt, den gesamten Standort Maintal aufzugeben, wie uns aus Kreisen der Belegschaft zugespielt worden war, schlägt wie eine Bombe ein. Honeywell dementiert zwar später, den gesamten Standort aufgeben zu wollen, kündigt aber ein „aufwendiges Restrukturierungsprogramm“ mit erheblichen „Entschlackungsmaßnahmen“ unter den Mitarbeitern an. Es sind über einhundert Mitarbeiter von echten Entlassungen betroffen, die Rest-Belegschaft sieht sich mit einer Reihe realer Lohneinbußen konfrontiert.

 

Postleitzahlen:

Am 1. Juli 1993 ist es dann soweit: Die neuen Postleitzahlen sind da. Und wer Grüße nach Maintal senden will, muß sich künftig die 63477 merken. Die befürchteten Anlaufschwierigkeiten hielten sich aber in Grenzen, eine generelle Verbesserung bei den Laufzeiten der Briefe, Päckchen und Pakete ist allerdings nicht feststellbar.

 

Raiffeisenbank Bischofsheim:

Am 30. Januar 1993 las man in der Zeitung eine Anzeige der Raiffeisenbank Bischofsheim: „Honecker wurde wohl versorgt. Abgeordnete sahnen schamlos ab. Die Dummen zahlen die Zeche. Retten Sie Ihre Zinsen - denken Sie an Ihren Freistellungsauftrag“. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken entschuldigt sich bei Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, Bundespolitiker äußern ihren Unmut. Dem verantwortlichen Vorstandsvorsitzenden der Bischofsheimer Raiffeisenbank, Wilfried Bös, bläst der Wind scharf ins Gesicht: Trotz spaltenlanger Bravo-Rufe in Leserbriefen bezahlt Bös den Anzeigentext mit seinem Job: er wird schließlich abgesetzt. Ungenehmigte Millionenkredite brechen im April 1994 Dieter Schönherr, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Bischofsheim, beruflich das Genick. Die Fusion mit der Raiffeisenbank Maintal ist 1994 nach dem nahezu geschlossenen Votum der Genossenschaftler perfekt.

 

Baulandbewirtschaftung:

Im Jahr 1993 will die CDU Maintal dem Problem der Wohnungsnot durch die Bereitstellung von Bauland begegnen. Bauland dürfe nicht durch Spekulationen unerschwinglich werden. Die CDU schlägt vor, daß die Gemeinde die Grundstücke aufkauft, wenn diese als Bauland ausgewiesen werden sollen. Man könne die Besitzer dann zwar nicht mit Preisen, wie sie für Ackerland üblich sind, abspeisen. Der gezahlte Betrag müsse aber weit unter dem liegen, was für Bauland gezahlt werde. Danach soll die Gemeinde das Land erschließen. Das bedeutet, die Grundstücke erhalten Straßen- und Kanalanschluß, Wasser- und Energieversorgung und alles andere Erforderliche. Danach könne die Gemeinde die Grundstücke verkaufen, wobei die ursprünglichen Eigentümer zumindest mit einer bestimmten Quadratmeterzahl bevorzugt zu bedenken seien.

Aktuellen Bezug lieferte das Gebiet „Am Frauenstück“ in Bischofsheim. Man hielt einen Quadratmeterpreis von 120 Mark für angemessen. Mit allen Erschließungskosten, Zinsen und anderem hätte die Stadt für 22.000 Quadratmeter rund 6,3 Millionen Mark „hinblättern“ müssen. Wenn sie dann das parzellierte Land (12.000 Quadratmeter) für einen Quadratmeterpreis von 525 Mark verkauft hätte, wären die 6,3 Millionen abgedeckt gewesen. Mit den Stimmen von SPD und CDU - gegen die Interessenverbindung FM, Grüne und Dr. Karl-Heinz Schreiber - trat das „Maintaler Bauland-Lotto“ in Kraft (weiter im Jahr 2004).

 

Raumordnungsplan von 1994:

Alle fünf Jahre werden Änderungen am Raumordnungsplan vollzogen. Aber abgelehnt wurden:

  • Ein Autohof südlich des Bahnhofes Bischofsheim/ Rum­penheim: Aus landschaftsökologischen und ästhetischen Gründen; aber diese städtischen Flächen sollen auch als Aufforstungsfläche für den „Monte Scherbelino“ zur Verfügung stehen.
  • Ein Gelände zwischen Bischofsheimer Straße und Albert-Einstein-Schule in der Gemarkung Hochstadt: Das Gebiet gehört zu einer „ausgeprägten Grünverbindung“ zwischen Bischofsheimer Hang, Distelberg und Main­aue.
  • Das Gebiet nördlich der Bischofsheimer Straße in Hochstadt, also von der Querspange kommend linker Hand: Die Fläche war bereits einmal als gemischte Baufläche ausgewiesen, wurde aber auf Antrag des Maintaler Parlaments aus ökologischen Gründen wieder aus dem Flächennutzungsplan gestrichen wurde.

 

Genehmigt wurde:

  • Eine geplante Ausweisung einer Wohnbau- und in Teilbereichen gemischten Baufläche zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim. Nach Änderung des Raumordnungsplanes soll dann Wohnbaufläche und gemischte Baufläche dargestellt sein.
  • Auch die geplante Umwandlung der gewerblichen Bauflächen zwischen Eichenheege und Bahnlinie in gemischte Bauflächen stieß auf Zustimmung, weil „hier in erheblichem Umfang Wohnnutzung vorgesehen ist“.
  •  Die Ergänzung der Wohnbebauung zwischen Vogelsbergstraße und neuer Südumgehung in Hochstadt wurde akzeptiert, nicht ohne auf potentielle Immissionskonflikte hinzuweisen.
  • Die Wohnbaufläche zwischen Ledergasse und Bischofsheimer Straße in Bischofsheim ist längst ausgewiesen, im Raumordnungsplan wird das jetzt nachgeholt.
  • Die ausgewiesenen Bauflächen östlich des Dörnigheimer Weges in Bischofsheim sollen zur Grünfläche umgewidmet werden.
  • Mit der Ausweisung der Wohnbaufläche am „Felsenkeller“ in Hochstadt zieht der regionale Raumordnungsplan der bereits im Flächennutzungsplan dargestellten Realität nach.
  • Aus der gewerblichen Baufläche östlich der Konrad-Höhl-Straße soll im Raumordnungsplan eine Industrie- und Gewerbefläche werden - unter Einbeziehung der bereits genehmigten Gewerbeflächenerweiterung.
  • Die Ausweisung von Bauflächen westlich der Bebauung Kreuzbergstraße, Hahnenkammstraße bis zur Hanauer Landstraße wird nur unter der Bedingung erfolgen, daß die im Flächen­nutzungsplan ausgewiesene Fläche am östlichen Ortsrand Wachenbuchens südlich der Bleichstraße gestrichen wird (weiter im Jahr 2000).

 

Seibel Plastiko in Hochstadt:

Bis auf die Grundmauern brennt eine Lagerhalle des Hochstädter Plastikunternehmens Seibel-Plastiko in der Nacht zum Dienstag, 7. September 1994, ab. Die Brandursache ist nicht einwandfrei geklärt. Der Schaden liegt bei rund vier Millionen Mark. Über etwaige Gesundheitsgefahren durch austretende giftige Dämpfe gehen die Meinungen in der Maintaler Bevölkerung auseinander. Letzte Bedenken kann die Geschäftsleitung („Es war niemand in Gefahr“) nicht ausräumen. Die Ergebnisse nachträglicher Bodenmessungen im Umkreis der Firma sind nicht veröffentlicht worden.

 

Aldi-Filiale:

Das Grundstück der neuen Aldi-Filiale im Gewerbegebiet Maintal-Ost ist 7.139 Quadratmeter groß. Die Verkaufsfläche umfasst rund 750 Quadratmeter.

 

Bürgerforum Westend:

Im Jahre 1994 wurde der Verein „Bürgerforum Westend“ in Dörnigheim gegründet. Es erreichte Fußgänger-Ampelanlagen über die Querspange und die verlängerte Kennedystraße, Gestaltung des Brüder-Schönfeld-Hauses zu einem echten Treffpunkt mit vielen Vereinen und sozialen Initiativen, Anregung zur Gründung von „Bonis Treff“, Tempo 30 im gesamten Wohngebiet, soziale Verbesserungen rund um die Käthe-Kollwitz-Straße und natürlich das Westendfest. Im Mai 1998 wurde der Verein aufgelöst, aber im Brüder-Schön­feld-Haus entstand bald darauf das Westendbüro, das als Ansprechpartner von den Bürgern im Westend schnell angenommen wird.

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach - Robanus 1995 - 2001

 

Bürgermeisterwahl 1995:

Im Wahlkampf 1995 sind bei einer Podiumsdiskussion am 12. Januar über 600 Besucher anwesend, um den drei Bürgermeister-Kandidaten Erhard Rohrbach (CDU), Peter Laskowski (SPD) und Peter Czerwonka (Freie Maintaler) auf den Zahn zu fühlen. Die Moderation übernimm Fernsehprofi Frank Lehmann. Der Abend wird für den geistig abwesend scheinenden Peter Laskowski zu einer Niederlage, als klarer Punktsieger geht der Christdemokrat Erhard Rohrbach hervor. Am 29. Januar 1995 stimmen exakt 6.510 Wähler oder 52,12 Prozent für Rohrbach, auf Peter Laskowski entfallen 39,39 Prozent, auf Peter Czerwonka, 8,49 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt knapp unter 50 Prozent und fallt damit im Vergleich zu anderen hessischen Kommunen recht niedrig aus

Von 1995 bis 2000 und von 2004 bis 2014 war Erhard Rohrbach der Bürgermeister von Maintal. Er ist so bekannt, daß Wikipedia ihm einen eigenen Artikel widmet. Und schon vor seinem Amtsantritt trägt eine Straße in Hochstadt seinen Namen. Sie ist allerdings nicht nach ihm benannt, sondern sie heißt so, weilt dort ein Bach verrohrt wurde. Erhard Rohrbach war allerding nicht der erste Bürgermeister mit diesem Namen. In Hochstadt gab es schon einmal einen „Bürgermeister“ Rohrbach, der aber nur der Rechnungsführer der Gemeinde war. Die damaligen Bürgermeister waren auch für die Eintreibung der rückständigen Steuern ihres Amtsjahres zuständig. Der Bürgermeister von 1781, Rohrbach, hat einen Rückstand von über 139 Gulden und hat auch noch an Steuergeldern 149 Gulden abzuliefern. Dennoch wird er 1784 Schultheiß, die Rückstände werden wohl als unvermeidbar angesehen. Im darauffolgenden Jahr hat Rohrbach über 368 Gulden Rückstand. Er will zurücktreten, weil seine Frau Angst hat, er könnte sterben und sie mit all den Schulden allein zurücklassen. Bei dem Bürgermeister Rohrbach unserer Zeit ist es allerdings nicht so: Noch Jahre nach seinem Ausscheiden erhält die Stadt Maintal einen Sonderzuschuß des Landes, weil zu Rohrbachs Zeit gut gewirtschaftet wurde.

 

Spaltung der Freien Maintaler:

Nach dem schwachen Abschneiden ihres Kandidaten Peter Czerwonka bei der Bürgermeisterwahl kommt es bei den Freien Maintalern Mitte Februar 1995 zum Krach: Gemeinsam mit den FM-Stadtverordneten Helmut Baumecker und Peter Thrun verläßt Czerwonka die FM-Fraktion und gründet die Gruppe „Bürger für Maintal“. Hintergrund ist ein massiver Zwist in der FM-Fraktion. ausgelöst durch den Beschluß, auf einen eigenen Stadtratsposten verzichten zu wollen. So ging der als Sozialdezernent vorgesehene Czerwonka leer aus und verließ wutentbrannt die Fraktion. Nach nur Wochen kehrt indes Peter Thrun zur FM-Fraktion zurück. Die „Bürger für Maintal“ machen zu zweit weiter.

 

Wechsel bei der SPD:

Auch die Maintaler SPD zieht Konsequenten aus dem Debakel bei der Bürgermeisterwahl und der ungewohnten Oppositionsrolle. Fraktionschef Mario Arendt aus Bischofsheim muß gehen. Nachfolger wird im Februar 1995 der Dörnigheimer Herbert Belser. Siegfried Bornat wird im Parlament mit großer Mehrheit zum Stadtverordnetenvorsteher („Erster Bürger“) und Nachfolger von Erhard Rohrbach gewählt. Noch 1995 wird Karl-Heinz Kaiser sein Nachfolger. Am 20. September 1995 wird der 25-jährige Bischofsheimer Alexander Kühn zum neuen Vorsitzenden des SPD-Stadtverbands gewühlt. Er kündigt an, sich ganz der Parteiarbeit in Maintal widmen zu wollen und kein anderes politisches Amt anzunehmen. Im Juni 1997 erklärt seinen Rücktritt

 

Gerd Robanus wird Stadtrat:

Die neue bürgerliche Führung im einst „roten“ Maintal wird am 3. Juli 1995 durch die Wahl des CDU-Chefs Gerd Robanus zum Ersten Stadtrat vervollständigt, am 1. Oktober wird Robanus Nachfolger von Dr. Karl-Heinz Schreiber. Er hat aber im Stadtparlament keinen leichten Stand: Im September 1996 mißbilligt die Maintaler Volksvertretung - gegen die Stimmen der CDU-Fraktion - erstmals in der Geschichte der Stadt das Verhalten eines Magistratsmitglieds:  Im Zusammenhang mit dem geplanten „Kleeblatt-Altenheim“ hatte Robanus in dem CDU-Blättchen „Unsere Stadt“ arg oberflächlich von CDU-Erfolgen und SPD-Tatenlosigkeiten berichtet. Auch auf dem Gebiet der Stadtplanung bleibt ihm letztlich nur ein Wohnblock am Hasenpfad. Die mit einem Holzpflaster versehene Straße Alt -Bischofsheim (Ostteil) wird als „Klappergasse“ verspottet und bald wieder neu gebaut: Schon 2007 wird sie für rund 120.000 Euro mit Asphalt erneuert. Regreßansprüche gegen die damals zuständige Firma kann die Stadt nicht geltend machen, weil die Akten, verschwunden sind.

 

Demonstration gegen die „Streich-Liste“:

Die große Diskussion um das Sieben-Millionen-Loch im Maintaler Haushalt beginnt im Oktober 1997. Bald entlädt sich der Ärger mit Bekanntgabe der „Liste der Grausamkeiten“ durch Bürgermeister Rohrbach am 16. Oktober. Unter anderem sollen das Maintalbad geschlossen, die Ferienspiele entfallen und die Kita-Gebühren drastisch erhöht werden. Rund 400 Demonstranten versammeln sich im Dezember 1997 bei Minusgraden vor dem Bischofsheimer Bürgerhaus, um für den Erhalt des Maintalbades und gegen die soziale „Streichorgie“ des Magistrats zu demonstrieren. Die Liste wird dann vom Maintaler Stadtparlament im März 1998 in vielen Punkten entschärft. Nach wochenlangen, zähen Verhandlungsrunden raufen sich SPD und Grüne doch noch einmal zusammen und beschließen mit ihren Änderungen den Maintaler Haushalt

 

Kriminalität:

„Mehr Verständnis für einen der schwersten Berufe unserer Zeit“ fordert CDU- Landtagsabgeordneter Walter Korn im März 1997 bei der Gründungsveranstaltung des Vereins „Pro Polizei Maintal“. Er wird auch Erster Vorsitzender des neuen Vereins und kündigt gemeinsame Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen mit der Polizei an. Hauptziel ist, einen Beitrag zur Vermeidung von Einbruchs-, Diebstahls- und Gewaltkriminalität zu leisten.

 

Internetauftritt der Stadt:

Die Stadt Maintal geht im Januar 1998 den Schritt ins Internet: Unter der Internet- Adresse „http/www.maintal.net“ erhalten Internet-Surfer“ Informationen über die Stadt. Gedacht ist die Webseite auch als Forum für Vereine und Verbände.

 

Keine Mehrheit für Modellteam Maintal

Der Sozialdezernent des Kreises Erich Pipa möchte 1998, daß Maintal das Sozialamt vollständig übernimmt. Doch im September 1998 gibt es im Stadtparlament keine Mehrheit mehr für das „Modellteam Maintal“.  Die Grünen stellen den Antrag, das Maintaler Sozialamt nur dann zu behalten, wenn der Main-Kinzig-Kreis eine jährliche Zuzahlung von 550.000 Mark leistet.

Weil der Kreis das ablehnt, wird das Sozialamt wird zurück an den Main-Kinzig-Kreis delegiert. Anträge auf Sozialhilfe werden aber weiterhin im Maintaler Rathaus entgegengenommen und die Antragsteller werden dort auch beraten, wie die Anträge ausgefüllt werden müssen.

 

Feldschütz:

Die Stadt Maintal stellt im August 1998 einen zweiten Feldschützen ein und reagiert damit auf die überhandnehmenden Obstdiebstähle im Bereich der Maintaler Streuobstwiesen. Dabei handelt es sich nicht nur um Kavaliersdelikte wie Mundraub, vielmehr werden ganze Grundstücke von Dieben abgeerntet. Wer sich erwischen läßt, muß mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Mark rechnen.

 

1200 Jahre Buchen:

Höhepunkt des Festaktes zum 1200-jährigen Bestehen von Buchen (Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen) an Pfingsten ist die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehren­urkunde an die Städte Hanau und Maintal durch Staatsminister Lothar Klemm. Der Festakt im Juni am Pfingstsonntag in der Mehrzweckhalle von Mittelbuchen steht ganz im Sinne des funktionierenden Gemeinsinns zweier lebendiger Stadtteile. Werner Borger, Vorsitzender des Festausschusses, moderiert gekonnt das Programm, zu dem der Mittelbuchener Pfarrer Eugen Heinz Sauer die Festrede hält. Auch das Blasorchester Wachenbuchen sowie die Gesangvereine „Vorwärts“ und „Ruthsches Doppelquartett“ tragen zum Gelingen des Festprogramms bei.

Ein grandioser Historischer Festzug mit rund 1.000 Aktiven krönt im August 1998 die Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Jubiläum von Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen. Tausende säumen bei herrlichem Sommerwetter die Zugstrecke vom Mittelbuchener Obertor bis zum Festplatz in Wachenbuchen und lassen ihr „Buchen“ hochleben. Die prächtigen Kostüme, imposanten Wagen und nicht minder eindrucksvollen Fußgruppen sind eine wahre Augenweide und machen den Festzug zu einem großen Höhepunkt in der Geschichte beider Stadtteile. Vier Tage lang ist das Festzelt in Wachenbuchen, in dem ein großes musikalisches Rahmenprogramm für Stimmung sorgt. sehr gut gefüllt.

 

Rot-Grün in Maintal nach Krach am Ende:

Die Kooperation zwischen SPD und Grünen nach gerade mal knapp mehr als ein Jahr im Herbst 1998, nachdem die Grünen im Stadtparlament in wichtigen Abstimmungen wiederholt mit dem „bürgerlichen Lager“ von CDU und FM votiert hatten. Zum Bruch führten schließlich der Entscheid der Grünen gegen den Erhalt des Sozialamts, die Differenzen um die Umwandlung des Maintaler Betriebshofes und auch unterschiedliche Ansichten über den Haushalt für das Jahr 1999.

 

Personalwechsel bei der SPD:

Im Februar 1999 tritt der Fraktionsvorsitzende Alexander Kühn nach nur kurzer Amtszeit zurück, sein Nachfolger wird Burkhard Wagner. Als Stadtverbandsvorsitzender war Kühn schon früher zurückgetreten. Seinen Entschluß begründete er damals mit Überlastung durch sein Mathematik-Studium. Ein weiterer Paukenschlag folgt nur wenige Tage später. Bei der Jahreshauptversammlung der Dörnigheimer SPD wird der bisherige Vorsitzende Helmut Wassermann scharf attackiert. Ihm wird unter anderem Ämterhäufung vorgeworfen (Ortsvereinsvorsitzender und Stadtverord­neter). Wahrer Grund dürfte jedoch Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung sein. Wasser­mann tritt nicht wieder an. Seine Nachfolgerin wird die recht unbekannte Brigitte Sauer (zuvor Stellvertreterin Wassermanns).

 

Erwin Henkel geht in den Ruhestand:

Erwin Henkel, letzter Dörnigheimer und erster Maintaler Bürgermeister, wird im Juni 1999 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand verabschiedet, damals ist er im benachbarten Mühlheim als Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. Staatssekretär Udo Corts überreicht dem Dörnigheimer, der nicht nur als „Mann des Volkes“, sondern auch als hervorragender Kenner der kommunalpolitischen Praxis gilt, die sehr selten vergebene Freiherr-vom-Stein-Plakette für herausragende kommunalpolitische Verdienste.

 

Die Stadt Maintal wird 25 Jahre alt:

Die Stadt muß sparen und verzichtet 1999 auf ein großes Fest zum ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens. Eine kleine, aber feine Ausstellung zum Thema stößt im Juli 1999 dennoch auf beachtliches Interesse: In liebevoller Kleinarbeit haben Mitarbeiter des Kulturamts Erinnerungsstücke aus der 25-jährigen Stadtgeschichte zu einer Ausstellung geformt, die im Historischen Rathaus zu Hochstadt zu sehen ist.

 

SPD-Wassermann gegen CDU-Rohrbach:

Der SPD-Herausforderer von Bürgermeister Erhard Rohrbach heißt Günther Wassermann. Der gebürtige Frankfurter, zurzeit Leiter des Leipziger Ordnungsamtes, kann sich unter den sechs Kandidaten, die sich im Jahr 2000 der „Findungskommission“ zur Wahl stellen, klar durch­setzen. Der Bruder des Maintaler SPD-Stadtverordneten Helmut Wassermann will mit neuen Ideen und einer engagierten Jugend- und Seniorenpolitik den Christdemokraten Rohrbach bei der Wahl im Frühjahr 2001 beerben.

 

Handfester Skandal um CDU: „Schnüffelanrufe:

Mit einem handfesten politischen Skandal sieht sich im Mai 2000 die Maintaler CDU konfrontiert: Der Hochstädter Stadtverordnete Othmar Heck bittet bei der Bild-Zeitung in Leipzig unverhohlen um die Zusendung möglichst negativer Berichterstattung über den dortigen Ordnungsamtsleiter Günther Wassermann, ganz offenbar mit dem Ziel, ihn als Maintaler SPD-Bürgermeister­kandidaten madig zu machen. Schlimmer noch: Von der Zeitung auf den Sachverhalt angesprochen, streitet der Stadtverordnete ab, überhaupt angerufen zu haben, bevor er tags darauf - wohl gedrängt von der eigenen Fraktion - die unappetitlichen „Schnüffel-Anrufe“ zugibt. Kurz darauf gibt Heck sein Stadtverordnetenmandat zurück, bleibt aber Ortsvorsitzender der Hochstädter Christdemokraten und kandidiert auch für die kommende Kreistagswahl.

 

Erhard Rohrbach tritt nicht mehr an:

Am 26. Mai 2000 sorgt Bürgermeister Erhard Rohrbach für einen Paukenschlag: Er läßt vermelden, daß er nicht zu einer weiteren Kandidatur bereit sei. Später gibt er familiäre Gründe an (Betreuung seiner Kinder nach dem Auszug seiner Frau). Von Verletzungen durch die Öffentlichkeit oder Enttäuschungen im Umfeld der eigenen Partei mag er nicht sprechen - auch nicht von Amtsmüdigkeit.

 

Bürgermeisterwahl: Dorothee Diehl tritt an:

Die Maintaler CDU nominiert Dorothee Diehl im August 2000 zur Bürgermeisterkandidatin. Die 32-Jährige aus Schaafheim ist Regierungsrätin im Hessischen Sozialministerium und war zuletzt als Referentin im hessischen Sozialministerium tätig. Sie stand auf der sogenannten „Wiesbadener Liste“ der CDU, die Interessenten für politisches Ämter enthält.Auf Einladung des Vereins „Pro Polizei“ stellen sich die beiden Bürgermeisterkandidaten Dorothee Diehl (CDU) und Günther Wassermann (SPD) im November 2000 erstmals gemeinsam der öffentlichen Diskussion. Am 18. Januar stehen sie im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Zeitung erneut der Öffentlichkeit Rede und Antwort.

 

Freie Maintaler treten nicht mehr zur Wahl an:

Die Wählergemeinschaft Freie Maintaler steht nach achtjähriger Parlamentszugehörigkeit im November 2000 vor dem Aus. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung beschließt ein verbliebenes „Häuflein Aufrechter“ den Nicht-Wiederantritt zur Kommunalwahl am 18. März. Zuvor hatten die beiden „Zugpferde“, Vorsitzende Andrea Pischke und Fraktionschef Ludwig Stein, ihren Rückzug angekündigt: Stein hatte gesundheitlichen Gründe, Pischke wurde die Lebensgefährtin von Bürgermeister Rohrbach.

Die Freien Maintaler waren mehr als eine Fußnote in der Stadtgeschichte: Im Frühjahr 1993 erreichten sie aus dem Nichts sensationelle 23,2 Prozent, beendeten die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament und kooperierten fortan mit der CDU in fast allen wesentlichen Fragen. Obwohl bei der Wahl 1997 auf nur noch 8,1 Prozent dezimiert, hielten die Freien Maintaler nach dem raschen Zerbrechen einer rot-grünen Kooperation wiederum eine Schlüsselposition inne und gestalteten die Kommunalpolitik gemeinsam mit CDU und Grünen maßgeblich mit.

 

Die Maintaler CDU gibt Robanus den Laufpaß:

Die CDU will im Dezember 2000 ihren Ersten Stadtrat Gerd Robanus nicht zur Wiederwahl vorschlagen. Als Begründung gibt sie an „mit neuen Kräften neue Wege“ einschlagen zu wollen. Am 4. Januar 2001 erklärt Erster Stadtrat Gerd Robanus seinen Austritt aus dem CDU-Stadtverband Maintal und wechselt zum Stadtverband Offenbach. „Partei ja, aber nicht mit diesen Leuten“, so seine Meinung. Zuvor hatte die Maintaler Partei- und Fraktionsspitze beschlossen, Robanus nicht erneut für das Amt des Ersten Stadtrats vorzuschlagen.

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Diehl 2001 – 2003

 

Podiumsdiskussion mit über 600 Zuhörern:

Mehr als 600 Zuhörer verfolgen am 19. Januar 2001 im proppenvollen evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim die Podiumsdiskussion zwischen den Bürgermeisterkandidaten Dorothee Diehl (CDU) und Günther Wassermann (SPD).

 

Dorothee Diehl wird neue Bürgermeisterin:

Dorothee Diehl wird im Januar 2001 Bürgermeisterin von Maintal: Spät in den Wahlkampf gestartet, konnte die 33-jährige Regierungsrätin aus dem südhessischen Schaafheim Sympathiepunkt um Punkt aufholen und sich schließlich mit 51,4 gegen 48,6 Prozent durchsetzen. 5.864 Maintaler votierten für Diehl, 5.548 für den um 312 Stimmen unterlegenen SPD-Herausforderer Günther Wassermann. Diehl wird die Hessens zweitjüngste Bürgermeisterin sein. Auf sich aufmerksam macht die neue Bürgermeisterin, als sie verkündet, den Hessentag im Jahr 2008 in „Deutschlands unbekannteste Stadt“ zu holen. Außerdem kann sie mit Gerd Robanus, verdächtig gut, wie manche Lokalpolitiker argwöhnen. Die beiden treten fast ausschließlich „im Doppelpack“ auf.

 

Kommunalwahl: CDU erstmals vor der SPD:

Die erste Kommunalwahl im März 2001 in Hessen, bei denen die Wähler durch „Kumulieren und Panaschieren“ deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, aber auch mit wesentlich größeren Wahlzetteln konfrontiert werden, geht in Maintal klar an die CDU, die in der Stadt erstmals bei einer Kommunalwahl die SPD überflügelt. Damit scheint der Weg frei für eine Kooperation von CDU, Grünen und FDP

 

Vorbereitung der Stadtratswahlen:

Nach der Kommunalwahl im März einigen sich CDU und Grüne auf Fortsetzung ihres lockeren Bündnisses, das nunmehr auch von der neu vertretenen FDP gestützt wird. Die Grünen erheben Anspruch auf einen Dezernatsposten. Zusätzlich soll ein zweiter Stadtrat gewählt werden. Den Finger für diese Position hat der Grünen-Fraktionsvorsitzende Peter Arendt gehoben. Im Gegenzug will die Ökofraktion einen Hauptamtlichen christdemokratischer Provenienz mitwählen.

Im Sommer kommen erste Zweifel auf, ob es Peter Arendt bei der Stadtratswahl denn schaffen wird oder ob es ihm so ergeht wie weiland seiner Parteifreundin Priska Hinz, die im ersten Wahlgang scheiterte. Zudem hat er einen nicht zu unterschätzenden Kontrahenten. Der Ex-Bürgermeisteranwärter Wassermann hat angekündigt, ebenfalls ins Rennen zu gehen. Womöglich, um einer drohenden Niederlage zu entgehen, wirft Arendt schließlich das Handtuch.

Da zieht Dorothee Diehl zur Überraschung aller einen eigenen Kandidaten aus dem Hut, den Darmstädter Diplom-Ingenieur Erik Schächer. Der 35 Jahre alte Baufachmann ist ein guter Bekannter von ihr. Diehl plädiert zudem offen für die Wahl Wassermanns zum zweiten Stadtrat und damit für eine große Koalition.

Jetzt bricht der Machtkampf in der CDU aus. Die Mehrheit der Fraktion und die Grünen haben sich nämlich mittlerweile auf die Wahl nur noch eines Stadtrates geeinigt. Eine kleine Unions-Gruppe arbeitet jedoch hinter den Kulissen weiter für zwei Stadträte und umgarnt die SPD. CDU-Pressesprecher Wolfram Eschelbach fordert daher den Rücktritt der Fraktionsvorsitzenden Angelika Feuerbach, einer Befürworterin von Schwarz-Grün, muß dann aber selbst seinen Stuhl räumen. Um das Intrigenspiel zu beenden, einigt sich die Mehrheit der CDU- Fraktion Mitte September auf einen neuen Namen. Nun soll es die parteilose Margarete Kranz aus Heiligenhaus bei Düsseldorf werden. Aber Margarete Kranz verfehlt die Mehrheit.

 

Riesenkrach zwischen Rohrbach und Robanus:

Kurz nach der Kommunalwahl eskaliert im März 2001 der Streit zwischen Bürgermeister Erhard Rohrbach und seinem Ersten Stadtrat Gerd Robanus: Der Verwaltungschef wirft seinem Magistratskollegen „Ignoranz, Unfähigkeit und Unwahrheit“ vor und entzieht ihm mit den Fachdiensten „Grünanlagen, Umwelt- und Abfallwirtschaft“, „Stadtplanung und Bauordnung“ sowie „Tiefbau“ dessen wichtigste Fachdezernate. Dem war eine chaotische Ausschußsitzung vorangegangen, bei der für die Straßen- und Kanalsanierung vorgesehene „Staubeträge“ in Millionenhöhe offenbar wurden, ohne daß sich Robanus dafür in ausreichendem Maße rechtfertigen konnte. Der Erste Stadtrat, so Rohrbach, habe „Beschlüsse einfach nicht umgesetzt. Zwischen Maintals beiden scheidenden „Hauptamtlichen“ ist das Tischtuch damit jedenfalls endgültig zerschnitten, im Maintaler Rathaus bricht die neue „Eiszeit“ an.

 

„Heute für morgen“: Lokale Agenda startet: „Heute für morgen“ - Unter diesem Slogan steht der Prozeß der Agenda 21 in Maintal. Das ist aber nicht das einzige greifbare Ergebnis bei der Auftaktveranstaltung Anfang Mai 2001 im Dörnigheimer evangelischen Gemeindezentrum: Erste Arbeitsgruppen werden gebildet, an denen sich knapp 100 Maintaler beteiligen. In regelmäßigen Treffen erarbeiten die Gruppen neue Konzepte für ein lebenswertes Maintal im neuen Jahrtausend. Im April 2002 wird Bilanz gezogen, dann sollen die Vorschläge die parlamentarischen Gremien durchlaufen und schließlich von den Stadtverordneten beschlossen werden.

 

Mahnwachen und Demo der Friedensinitiative:

Jeweils am Freitagnachmittag sowie am Donnerstag, 20. März 2003, dem Tag des Kriegsbeginns im Irak, trifft sich die Maintaler Friedens-Initiative im Frühjahr vor dem Frankfurter Hof in Dörnigheim zur Mahnwache - wie schon während des ersten Golfkriegs 1990/1991. Mit Plakaten und Transparenten wie „No War“ und „Krieg ist keine Lösung“ fordern die Kriegsgegner ein Ende der Kampfhandlungen und friedliche Schritte zur Lösung des Irak- Konflikts. Am 29. März beteiligen sich rund 150 Maintaler an einer Antikriegskundgebung durch Dörnigheim, zu der die Maintaler Friedensinitiative aufgerufen hatte.

 

Schock und Bestürzung auch in Maintal:

Wie fast überall in der Welt, sind auch in Maintal Trauer und Bestürzung nach den Anschlägen auf die beiden Türme des World Trade Center am 11. September 2001 in New York riesengroß. Vor dem Maintaler Rathaus gilt für drei Tage Trauerbeflaggung. Auch der US-Einkaufscenter Wal-Mart in Dörnigheim hängt die deutsche Fahne auf halbmast, die US-Flagge wird zunächst komplett eingezogen. In den Maintaler Schulen versuchen die Lehrkräfte, den Horroranschlag und seine Folgen möglichst sensibel zu besprechen. Die Maintaler Kirchengemeinden reagieren mit Trauergottesdiensten und mahnen zur Besonnenheit.

 

Stadtratswahl spaltet die Maintaler Union:

Nach monatelangen Querelen und Machtkämpfen in der Maintaler CDU tritt der Bruch durch die Stadtratswahlen am 24. September 2001 offen zutage: Gegen den Willen der starken CDU-Fraktionschefin Angelika Feuerbach wählen SPD von fünf Abweichler in der CDU-Fraktion, die sich zur Bürgermeisterin bekennen („Diehl-CDU“), die hauptamtlichen Stadträte, nämlich Erik Schächer (CDU) und Günther Wassermann (SPD).

Die Maintaler CDU bricht auseinander: Fraktions- und Parteivorstand treten zurück, Stadtverordnete und Magistratsmitglieder geben ihre Mandate ab. Vor allem die Wahl von Günther Wassermann betrachten viele Maintaler Christdemokraten als Sakrileg. Unterdessen dankt die Bürgermeisterin den fünf Abweichlern mehrfach für ihren „aufrechten Gang

Neuer Fraktionschef wird Walter Prokopp. Den Parteivorsitz übernimmt der Hochstädter Rechtsanwalt Jörg Schuschkow. Bei Schuschkows Wahl kommt es zum neuerlichen Eklat: Die immer noch aktiven Abweichler und Rathauschefin Diehl verlassen unter Protest die Versammlung. Grund: Der Parteivorstand wurde so verkleinert, daß die Bürgermeisterin darin kein Stimmrecht mehr hat.

 

Olympia: Ein „Ja“ mit Bedingungen:

Maintal sagt in einer Grundsatzabstimmung im Jahr 2002 im Stadtparlament mit 28:13 Stimmen „Ja“ zu einem olympischen Wassersportzentrum in der „Grünen Mitte“ zwischen Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt. Ein „Ja“ mit einigen Auflagen allerdings: Die Stadtverordneten beschließen am 23. September einen „Bedingungskatalog“, der im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages erfüllt werden müsse. Die Diskussion um das Für und Wider eines Wassersportzentrums mit olympischer Ruder- und Kanuregattastrecke ist fast das ganze Jahr 2002 hindurch das beherrschende Thema. Die „Bürgerinitiative gegen die Zerstörung der Grünen Mitte“ sich massiv gegen die Olympia-Pläne der Rhein-Main 2002 GmbH ein. Deren Geschäftsführer Heinz-Jürgen Weiss wirbt in Maintal mehrfach für das Wassersport-Projekt. Frankfurt ist eine von fünf deutschen Städten (neben Hamburg, Stuttgart, Leipzig und Düsseldorf), die, sich um die Austragung der Olympischen Spiele des Jahres 2012 bewerben. Die internationale Entscheidung durch das IOC fällt im Jahr 2005 auf Leipzig, doch von Internationalen Olympischen Komitee wird London gewählt

 

Hat sich Diehl auf Kosten der Maintaler Bürger bereichert? 2002

Die großen Schlagzeilen werden in Maintal am 29. November 2002 geschrieben. Während ihres Privaturlaubs in der österreichischen Partnergemeinde Moosburg hat Bürgermeisterin Dorothee Diehl ihren städtischen Dienstwagen privat genutzt. Ein Prüfbericht von Kämmerer Günther Wassermann (SPD) legt weiteres dubioses Verhalten offen, wie zum Beispiel das nicht ordnungsgemäße Führen eines Fahrtenbuchs. Der Stadtverordnetenversammlung stimmt im November 2002 fast einstimmig für die Einrichtung eines Akteneinsichts-Ausschusses, der noch vor Jahresende erstmals zusammenkommt.

Dem Ausschuss liegt am 4. Januar eine Fülle unklarer und nicht nachvollziehbarer Belege, Quittungen und Reisekostenabrechnungen vor, viele Einträge auf Bewirtungsbelegen sind unvollständig oder fehlen ganz. Auch ein Fahrtenbuch hat die Rathauschefin nicht geführt und weigert sich auch, ein solches zu führen.

Am 7. Januar leitet die Staatsanwaltschaft Hanau ein Ermittlungsverfahren gegen Diehl wegen des Anfangsverdachts der Untreue und des Betrugs ein. Am 15. Januar beshließt das Stadtparlament die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Dorothee Diehl. Trotz gravierender Vorwürfe räumt die Bürgermeisterin lediglich ein, eine Taxirechnung versehentlich doppelt abgerechnet zu haben.

Der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes des Main-Kinzig-Kreises listet „gravierende Verstöße insbesondere gegen den Grundsatz von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit“ auf. So wurden offenbar nicht vereinzelt, sondern systematisch dienstliche und private Zwecke vermengt und die Stadtkasse zum eigenen Nutzen missbraucht. In dem Bericht wird auch die „unangemessene Höhe vieler Abrechnungen und der auffällig hohe Verzehr von alkoholischen Getränken“ angeprangert.

In ungewohnt scharfer Form meldet sich Landrat Karl Eyerkaufer in dem von ihm selbst in Gang gesetzten Disziplinarverfahren zu Wort. Bis zum 18. März verlangt er eine ausführliche Stellungnahme Diehls zu allen Vorwürfen.

Am 18. März stimmen 35 von 41 anwesenden Stadtverordneten für den Abwahltermin 11. Mai, sechs dagegen, obwohl 75 Prozent der Bezüge bis Mai 2007 weiterbezahlt werden müssen. Im April macht die „Allianz für Maintal“ mit Bürgerversammlungen auf ihr Anliegen aufmerksam. Indessen kommen neue Versäumnisse der Rathauschefin ans Licht. Immer kleiner scheint die Zahl der Diehl-Verteidiger sowie derer zu werden, die die Folgen einer Abwahl schlichtweg für zu teuer halten. Zum Krach kommt es in der CDU-Fraktion. Diehl-Fürspre­cher Wolfram Eschelbach wird im zweiten Anlauf ausgeschlossen.

Genau 11.160 Maintaler Wahlberechtigte stimmen am 11. Mai 2003 für Diehls Abwahl - damit wird das nötige Quorum von 8.317 klar übertroffen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 43 Prozent. Am selben Abend wird in Hanau Oberbürgermeisterin Margret Härtel von der Bevölkerung abgewählt, weil auch sie sich aus der Stadtkasse bereichert und für bundesweite Negativschlagzeilen gesorgt hatte.

 

 

Stadtentwicklung 1995 bis 2003

 

Hochwasser in Dörnigheim:

Der Mainpegel steigt Ende Januar 1995 bei Dörnigheim auf die historische Jahrhundert-Höchst­marke 6,27 Meter. Die Maintaler Feuerwehr ist rund um die Uhr im Einsatz und kämpft gegen die Flutwellen in vorbildlicher Weise an. Die Bevölkerung ist aufgerufen, den Wasserverbrauch auf das allernötigste zu beschränken, da die Kanalisation randvoll gefüllt ist. Die B 8 ist zwischen Dörnigheim und Kreuzung Rumpenheimer Fähre gesperrt, da das Wasser in der Braubachkurve einen halben Meter hoch auf der Fahrbahn steht. Anfang Februar ist der Spuk dann vorbei, der Pegel fällt

 

Rolf Pollmüller wird Geschäftsführer:

Obwohl Rolf Pollmüller einst erbitterter Gegner der Maintal Werke war, wird er im September 1995 technischer Geschäftsführer der Maintalwerke.  Der elfköpfige Magistrat spricht sich mehrheitlich für den Stadtverordneten der Freien Maintaler aus. Die Maintal-Werke GmbH pachtet zum 1. April 1998 das Maintaler Stromnetz vom bisherigen Anbieter EAM. Eine Erhöhung des Strompreises werde dies nicht zur Folge haben. Die Stadtwerke bleiben im Vergleich zu anderen Anbietern aber teuer, zumal sie auch jedes Jahr eine Million Mark Gewinn an die Stadt abführen müssen.

 

Höhl und das Tafelwasser:

Auf Kritik der Schutzgemeinschaft Vogelsberg stoßen im Oktober 1995 die Pläne des Hochstädter Apfelweinproduzenten Höhl, Wasser aus dem Vogelsberg als Tafelwasser abzufüllen. Firmenchef Rudolf Höhl weist die Angriffe zurück und veranschaulicht, daß es sich bei der geplanten Entnahmemenge von 10 Millionen Litern jährlich nur um eine geringe Menge handelt (die Frankfurter Stadtwerke entnehmen jährlich 27 Milliarden Liter).

 

Konkurs der Firma Kling-Gelände:

Es war einst ein weltbekanntes Unternehmen, die Firma Kling Furniere in Hochstadt. Edelste Hölzer wurden an der Hochstädter Bahnhofstraße zu feinsten Furnieren verarbeitet. Anfang Juni 1995 meldet die Firma Konkurs an. Im Jahre 1996 geht, das Unternehmen ganz in Konkurs. Die Eigentümer verlagern ihr Geschäft in die Filiale in den USA, weil sie dort mehr Gewinn machen können.  Aber in Maintal werden sie von der Stadt noch belohnt: Auf dem Firmengelände soll eine umfangreiche Wohnbebauung entstehen, um eine Industriebrache zu vermeiden

 

Bürgerentscheid „Brücke an der Eichenheege“ klar gescheitert:

 

Der Bahnübergang an der Eichenheege ist abgesehen von der Querspange einziges Nadelöhr zwischen Hochstadt und Dörnigheim. Er soll im Zuge des Trassen-Neubaus der nordmainischen S-Bahn geschlossen werden. Wann, ist freilich völlig unklar - in diesem Jahrzehnt [Jahrtausend] jedenfalls nicht mehr. Doch was passiert dann? Während die Dörnigheimer fast geschlossen gegen einen Ersatz durch Brücke oder Tunnel - etwa durch die Wiederöffnung der Bahnhofstraße - votieren, liegen die Dinge in Hochstadt und Wachenbuchen anders: Hier will man auf kurze Wege ins „Einkaufsparadies“ Dörnigheim nicht verzichten. „Zieht doch gleich eine Mauer hoch“, spotten die Hochstädter an die Adresse der Brücken- und Tunnelgegner. Der erste Plan sah einen Autoübergang mit langen Rampen und noch längeren behindertengerechten Rampen für Fußgänger und Radfahrer vor.

Dann gab es eine Bürgerinitiative „Bürger gegen Brücke“. Am 1. Oktober 1995 kam es zum ersten Maintaler Bürgerentscheid, der aber scheiterte, weil nicht genügend Wahlberechtigte abstimmten. (25 Prozent = über 6.400 Wähler). Aber immerhin. 3.278 Bürger stimmten für die Brücke. Damals meinte man noch, die Brücke würde nun voraussichtlich an der Eichenheege gebaut. Doch bei der Planung der S-Bahn wurde dann einfach keine Brücke mehr vorgesehen, es sei denn, die Stadt Maintal hätte sie allein finanziert. Es sollte nur noch eine Fußgängerunterführung an die Eichenheege geben, die auch 5 Millionen Euro gekostet hätte

(Autoübergang 10 Millionen). Eine Verkehrszählung ergab, daß eine Unterführung oder Brücke für den Autoverkehr nicht notwendig sei. Der Autoverkehr wird dann nur noch über die Querspange und dann in die Berliner Straße oder in die Kennedystraße verlaufen. Am besten wäre sicherlich eine Autounterführung in der Bahnhofstraße. Das Argument, die Rampen würden dort unzulässig steil, kann nur vorgeschoben sein angesichts ähnlicher Unterführungen in Obertshausen oder Butzbach.

 

Kreuzung Rumpenheimer Fähre:

Die gefährliche Unfallkreuzung an der Rumpenheimer Fähre wird 1996 endlich baulich völlig umgekrempelt. Aus Fahrtrichtung Frankfurt wird ein Fahrstreifen für Linksabbieger eingerichtet, um gefährliche Rückstaus zu vermeiden. Das heißt: Die Linksabbieger können an den anderen Autos vorbeifahren bis zur Ampel. Eine Blitzanlage erfaßt Schnellfahrer und Rotsünder. Immerhin: Im Jahr 1996 gibt es dort keinen schwereren Unfall mehr.

 

Brücke über die Kennedystraße:

Zwei schwere Unfälle im Frühjahr 1996 lösen neue Diskussionen um die unbefriedigende Situation auf der Kennedystraße in Höhe der Fußgängerbrücke am westlichen Eingang des Stadtteils aus: In beiden Fällen wurden Schüler, die die Straße überqueren wollen, anstatt die Brücke zu benutzen, von Autos erfaßt und schwer verletzt. Das Ende des Dilemmas signalisiert schließlich Wiesbaden: Verkehrsminister Lothar Klemm kam persönlich und versprach,

das Land Hessen werde die Gelder für die von der Stadt schon lange geplante Umgestaltung dieses Straßenabschnitts kurzfristig bereitstellen. Die Brücke wird vermutlich im Frühjahr 1997 verschwinden. Stattdessen soll ein Ampelübergang für Fußgänger eingerichtet werden.

 

Bahnhof:

Der Kartenschalter am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim, wird zum 1. November 1996 dichtgemacht. Bahnfahrscheine über das Gebiet es RMV hinaus gibt es jetzt nur noch bei einigen Maintaler Reisebüros. Was aus dem Bahngebäude wird, ist ungewiß.

Maintals Bahnhöfe gleichen sich im Mai 1997 dem Namen der Stadt an:  Aus „Hochstadt-Dörnigheim“ wird „Maintal-Ost“ und aus „Bischofsheim-Rumpenheim“ wird „Maintal-West“. Die Stadt sollte zunächst 100.00 Mark dafür zahlen, aber dann war es doch weniger.

 Aber immerhin mußten die Dörnigheimer jetzt nicht mehr in einem Bahnhof einsteigen, dessen Name mit „Hochstadt“ anfing (das war so gekommen, weil Hochstadt mehr Geld zum Bau des Bahnhofs gegeben hatte).

Allerdings kommt es durch die Umbenennung und den Wegfall der Stadtteil-Bezeichnungen zu größeren Verwirrungen, denn wer jetzt nach Dörnigheim will, weiß nicht, wo er aussteigen soll. Hätte man den einen Bahnhof Maintal-Bischofsheim genannt, hätte jeder gewußt, daß er in diesem Fall in „Maintal Ost“ aussteigen muß,, wenn er nach Dörnigheim oder Hochstadt oder Wachenbuchen will . Im Grund war diese Umbenennung der Bahnhöfe die einzige Tat von Bürgermeister Rohrbach in seiner ersten Amtsperiode.

Eine Nachbarin ist etwas verzweifelt wegen der schriftlichen Auskunft, die sie vom Reisebüro erhahlten hat: "Hier steht immer nur Maintal-Ost. Aber ich will doch in Hochstadt abfahren!"

 

Noch schlimmer ergeht es drei Lehrerinnen der Dörnigheimer Siemensschule mit ihren Klassen: Sie kommen aus Hanau, die ersten Kinder sind schon aus dem Zug ausgestiegen. Da heißt es: „Alles zurück, hier ist Maintal-Ost und nicht Dörnigheim!“ Sie nahmen wohl an, daß an der Waldsiedlung eine neue Station gebaut worden sei. Als die nächste Station aber „Maintal-West“ heißt, steigen sie doch aus und fahren mit dem nächsten Zug zurück.

 

Erdgas für Wachenbuchen:

Im Februar 1996 fällt die Entscheidung: Das Maintaler Gasnetz wird auf Wachenbuchen ausgeweitet. Erdgas ist damals kostengünstig und gilt als die umweltfreundlichste Energieform. Beim „Gasfest“ „zündet“ Bürgermeister Rohrbach auf dem Rathausplatz die neue Ära im kleinsten Stadtteil symbolisch an.

 

Mieterinitiative Maintal:

Unter der Führung von DKP-Frontmann Klaus Seibert wird 1996 die „Mieterinitiative Maintal“ gegründet. Rund 400 Wohnungen sind es, die Frankfurt in Maintal verkaufen will - mit der Beteuerung, daß sich die Situation für die Mieter nicht verschlechtern wird. Entgegen anderslautender Aussagen der Frankfurter Wohnungsholding wurden dann doch 498 Maintaler Wohnungen an einen Immobilienhändler verkauft und nicht - wie zunächst von Holding-Chef Junker beteuert - an die Hessische Landesbank.

 

Ende der Straßenreinigung:

Die städtische Straßenreinigung stellt 1996   nach einem knappen Beschluß des Stadtparlaments zum Jahresende den Dienst ein. Bürgermeister Rohrbach verteidigt den Beschluß: „Das entspricht einem Stück Bürgersinn, wenn jeder wieder vor seiner eigenen Haustür kehrt!“ Später wurde allerdings die Straßenreinigung - vor allem in den Gewerbegebieten - mit kleineren Fahrzeugen wieder eingeführt.

 

Parkscheinautomaten:

Erstmals versucht die Stadt Maintal 1996 mittels automatischer Parkautomaten, die Dauerparker auf Teilstücken der Kennedystraße zu vergraulen und Platz für Kunden zu schaffen. Die Aktion ist zwar von Bürgermeister Rohrbach gewünscht und vom Verkehrsausschuß mehrheitlich abgesegnet: doch Anwohner und Geschäftsleute sind skeptisch. Für sie wiegen Komplikationen und Kosten schwerer als der Nutzen.

 

Stadt investiert in Ausbau des Gewerbegebietes Ost:

Das Maintaler Industriegebiet Ost wird 1996 allmählich recht ansehnlich: Mit dem Ausbau der Carl-Zeiss-Straße und der Industriestraße verbessern sich die Bedingungen für die dort ansässigen Gewerbebetriebe erheblich. Der neue Straßenzug wird begleitet von einem kombinierten Rad- und Fußweg (?). Die Gesamtkosten für die Stadt: belaufen sich auf rund eine halbe Million Mark.

 

Desoutter bleibt:

Der Schraubenhersteller Desoutter bleibt in Hochstadt und zieht nur von der Edison-Straße in die Edmund-Seng Straße. Damit sorgt er nicht nur im Rathaus im Mai 1997 für allgemeines Aufatmen. Aber bald darauf wird doch die Produktion verlagert und übrig blieb nur die Verwaltung in einem Teil des Gebäudes.

 

Zweiter Friedhof für Hochstadt:

Im November 1997 wird Hochstadts zweiter Friedhof offiziell eingeweiht. Pfarrer Hermann Langheinrich bezeichnet die zentrale Lage als ideal, vor allem wegen der Nähe zum Gemeindehaus, wo das Essens nach der Beerdigung stattfindet. Der alte Friedhof wurde daraufhin fast ganz gesperrt, bis im Jahr 2020 Probleme mit dem Wasser im Boden auftraten (weiter dort).

 

Schwimmbad:

Als Bürgermeister Erhard Rohrbach das Schwimmbad in den neunziger Jahren schließen lassen wollte, um den städtischen Haushalt zu entlasten, brach ein Sturm der Entrüstung los. Daraus hat der Christdemokrat aber nicht gelernt, denn 1997 schlägt er erneut die Schließung vor.

 

Neues Baugebiet an der Bahnhofstraße:

Auf dem ehemaligen Firmengelände des Furnierwerks Kling in Hochstadt soll idyllisches „Wohnen am Teich“ Wirklichkeit werden. Die holländische Staatsfirma „Bouwfonds“ stellt im März 1998 ein entsprechendes Konzept vor, bei dem bis zu 400 Häuser in kleinen Einheiten entstehen sollen. Das Stadtparlament stimmt dem Vorhaben im Grundsatz zu, jedoch gilt es noch viele Details zu klären. Bebaut werden soll demzufolge nur das eigentliche Firmen-Gebiet mit rund 160 Wohnungen und nicht die Anrainerflächen.

 

Betriebshof wird zum Eigenbetrieb:

Der Maintaler Betriebshof wird zu einem Eigenbetrieb. Ziel der Umwandlung sind größere Transparenz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit des Betriebshofes. In Zukunft soll der Betriebshof Aufgaben wie die Unterhaltung und Reinigung von Straßen, Wegen und Plätzen, städtischer Gebäude, Grünflächen und Friedhöfe, Sport-, Spielplätze und Wasserläufe sowie die Kanalreinigung und den Winterdienst in Eigenregie regeln. Ziel ist vor allem die „Wirtschaftlichkeit“, also die Vermeidung hoher Defizite. Die Mitarbeiter müssen durch die Umwandlung nicht um ihre Jobs bangen.

 

Sparkasse Hanau gibt Filiale auf:

Die Sparkasse Hanau gibt im Juli 1998 ihre Filiale in der Berliner Straße in Dörnigheim auf. Pressesprecher Thiele führt „betriebswirtschaftliche Gründe“ an sowie die „relative Nähe“ zur Filiale in der Kennedystraße, die ihrerseits technisch und kundenfreundlich aufgestockt worden ist. - Die Raiffeisenbank Maintal (ohne Hochstadt) und die Frankfurter Volksbank fusionieren im März 1998, die Fusion tritt mit dem 31. Dezember 1998 in Kraft.

 

Europas größte Skatehalle öffnet in Maintal:

Im Februar 1999 eröffnet im Maintaler Gewerbegebiet Mitte Europas größte Indoor-Skatehalle. Die Halle entwickelt sich schnell zum Renner für skatebegeisterte Jugendliche, mit weiteren Events steigert die Railslide Sport und Mode GmbH zusätzlich die Bekanntheit der Halle, die im ehemaligen Domizil der Firma „Maintal Getränke“ Einzug hält.

 

Aus „Wertkauf' wird „Wal-Mart“:

Der Wertkauf in Dörnigheim - einer „der“ Einkaufsmärkte in der Region - existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr unter dem vertrauten Namen. Ende Juli 1999 übernimmt ihn der US-Megakonzert „Wal-Mart“, der die gesamte bundesdeutsche Wertkauf-Kette aufgekauft. Der „Wertkauf“ heißt jetzt „Wal-Mart“.

 

Kennedystraße wieder geöffnet:

Vom 14. Juni bis zum 14. November 1999 war sie gesperrt, seitdem fließt der Verkehr wieder: Nach genau fünf Monaten ist die Kennedystraße in Dörnigheim zurückgebaut, der Fahrstreifen ist wesentlich enger, die Bürgersteige (vor allem an der Stadtmauer) sind deutlich breiter geworden. Für die Geschäftsinhaber ist die Zeit der Flaute vorbei, sie feiern die Wiedereröffnung mit einem Straßenfest. Ärger hat es schon gegeben - zu viele oder zu wenige Parkbuchten, warum ein so breiter Bürgersteig auf der „toten“ Südseite. Den Pkw- und Schwerlastverkehr beeindruckt der Rückbau allerdings nicht. Vor allem die „Brummis“ donnern wie bisher durch Dörnigheims Hauptstraße (aber nachts besteht ein

Durchfahrtverbot).

 

Über 1.000 Besucher im neuen Rathaus:

Mehr als 1.000 Besucher sind im Oktober 1999 beim Tag der offenen Tür der Maintaler Stadtverwaltung dabei. Anlaß ist der Umzug der Maintaler Rathauses von Bischofsheim nach Hochstadt: Ab sofort befinden sich alle Ämter im „Technischen Rathaus“ an der Klosterhofstraße, das jetzt einfach „Rathaus Maintal“ heißt. Der Grund des Umzuges ist die Kosten-Ersparnis. Allerdings findet die Finanzabteilung nur in der Raiffeisenbank Platz, zum Mietpreis von damals 100.000 Mark jährlich.

 

Sonnenfinsternis:

Im August 1999 ist Maintal im Taumel der Sonnenfinsternis: Die Stadt liegt zwar nicht im Kernschatten, doch die „schwarze Sonne“ verdunkelt den Maintaler Himmel ganz erheblich, für wenige Minuten wird es richtig düster. Der Grund: Anders als in weiten Teilen des weiter südlich gelegenen Kernschattens reißt der graue Himmel über Maintal auf und ermöglicht freie Sicht auf das Jahrhundertereignis. Auf den Parkplätzen der Supermärkte, auf vielen Balkonen und auf der Hochstädter Hartig das gleiche Bild: Menschen mit Pappbrillen auf der Nase recken ihre Hälse gen Himmel - und bekommen, dem Wettergott sei Dank, das Naturschauspiel ohne Wolkenwand zu sehen.

 

Dörnigheimer Post mit neuem Gesicht:

Die Dörnigheimer Postfiliale an der Berliner Straße verwandelt Anfang November 1999 ihr Gesicht. Neu sind nicht nur das offene Konzept und die hellen Farben, sondern auch die durchgehenden Öffnungszeiten. Hier findet ein bundesweites Konzept der Deutschen Post das nach längerer Umbauphase nun auch in Dörnigheim Anwendung.

 

Honeywell:

Die Beschäftigten der Firma Honeywell in Dörnigheim bangen im Dezember 1999 um ihre Arbeitsplätze. Nach der Fusion des Automations-, Luft- und Raumfahrt-Weltkonzerns mit einem weiteren US-Giganten („Allied Signal“) fürchten die Arbeitnehmer in Maintal die komplette Auflösung des Standortes. Seit Jahren schrumpft die Belegschaft, von den verbliebenen 700 Arbeitsplätzen werden weitere 150 gestrichen (90 im Bereich Wehrtechnik, 60 in der Ventilproduktion). Belegschaft und Betriebsrat befürchten die komplette Aufgabe des Standorts Maintal und damit den Verlust hunderter Arbeitsplätze. Mit massiven Protesten machen die Beschäftigten auf die immer dramatischere Entwicklung aufmerksam

 

Das Kling-Gelände wird abgeräumt:

Bis März 2000 laufen die Abrißarbeiten, dann wird mit dem Bau der Einfamilienhäuser der niederländischen Firma Bouwfonds beginnen. Im Bebauungsplan war ein Bolzplatz vorgesehen, wurde aber von der Firma Bouwfonds bebaut. Die Stadt hat nichts dagegen unternommen. Die Firma wollte einen Bolzplatz am Schwimmbad bauen oder von Privatleuten eine Fläche mehr in der Nähe erhalten. Auch sonst hat sich die Stadt von der Firma Bouwfonds über den Tisch ziehen lassen, weil sie im Grunde völlig freie Hand gelassen hat. Und auch die von der Stadt vorgeschriebene Grenze der Bebauung wurde nicht eingehalten, denn von den 50 alten Eichen an der Straße blieben nur zehn stehen und dazwischen wurden häßliche Carports gebaut. Auf dem Gelände sollten weitere 109 Bäume gepflanzt werden; da diese aber meist auf den Privatgrundstücken vorgesehen waren, wurde daraus nichts.

 

Städtischer Busverkehr:

Mit deutlicher Mehrheit stimmt das Stadtparlament im Jahr 2000 dem Vorschlag des Magistrats zu, eine eigene Stadtverkehrsgesellschaft zu gründen. Dadurch wurde die Zusammenarbeit mit dem Partner Alpina Verkehrsbetriebe nach mehr als 40 Jahren beendet. Mit der neuen Gesellschaft soll auf Probleme flexibler reagiert und nicht zuletzt die Einnahmeseite verbessert werden. Mit dem Kauf von zwölf Bussen der Marke Mercedes Citaro (Gesamtkosten: rund 5 Millionen Mark) steht die Stadt seit Mai 2001 im öffentlichen Personennahverkehr auf eigenen Beinen. Mitgesellschafter sind die Kreisverkehrsgesellschaft Kinzigtal (25,2 Prozent) und das Erlenseer Busunternehmen Rack (24 Prozent). Die Busse werden zwischen dem Hanauer Freiheitsplatz und der U-Bahn­station Enkheim pendeln und dabei auf zwei verschiedenen Routen alle vier Stadtteile anfahren.

 

Neue Konzepte für die „Grüne Mitte“ Maintal: 2001

Maintal soll schöner, attraktiver werden, das gilt auch und besonders für die „Grüne Mitte“ zwischen Dörnigheim, Hochstadt und Bischofsheim. Im Rahmen von Zukunftswerkstätten im November 2001 erarbeiten engagierte Maintaler, darunter auch etliche junge Leute, erste Konzepte für die zukünftige Gestaltung dieses „Filetstücks“ in der Maintaler Gemarkung.

 

Lidl: Baustopp und weitere Verzögerungen:

Seit 2001 wurde auf dem Gelände am Dörnigheimer Weg, auf dem einst der Bauhof stand, ein Lidl-Supermarkt geplant. Dazu mußte im August der bestehende Bebau­ungsplan aufgehoben werden. Aber eine Nachbarin hatte sich mit einer Klage durchgesetzt, der Einkaufskonzern muß teilweise abreißen und kleiner neu bauen. Aus späterer Sicht muß man sich fragen, wo die Bischofsheimer eigentlich früher ihre Lebensmittel und die Waren des täglichen Bedarfs eingekauft haben, denn bis zum Jahre 2000 gab es dort außer einem HL keinen Supermarkt. Im Dezember 2001 eröffnete auf 600 Quadratmeter Fläche eine Plus-Filiale in der Spessartstraße 5. Etwas später kam der Aldi-Markt in der Schillerstraße dazu (Zufahrt von der Hochstädter Straße).

 

Syngenta und Danzas ziehen nach Maintal:

Der Technologiepark auf dem Honeywell-Gelände im Gewerbegebiet Ost (Dörnigheim) nimmt allmählich Formen an: Bereits drei neue Firmen konnte die Stadt Maintal im Oktober 2001 dort ansiedeln, allen voran das bekannte Schweizer Pflanzenschutz-Unternehmen Syngenta Agro. Auch der Post-Vertriebsriese Danzas siedelt im Oktober von Fechenheim

auf das ehemaligen Klöckner-Windsor-Gelände im Gewerbegebiet West

 

Der Ärztliche Notdienst bleibt in Maintal:

Nach monatelangem Tauziehen und der Einleitung gerichtlicher Schritte durch die Stadt Maintal gibt die Kassenärztliche Vereinigung schließlich nach und beugt sich der Anordnung des Hanauer Amtsgerichts, den Notdienst in der Berliner zu erhalten. Allerdings läuft der Mietvertrag der Kassenärztlichen Vereinigung mit der Stadt Maintal am 31. Dezember 2002 aus. Anfang 2002 gibt es weitere Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die weiterhin für eine Verschmelzung mit der „Notdienstzentrale Main-Kinzig-West“ in Bruch­köbel ist. Das geschieht dann auch am 1. Juli 2002. Das war nicht unbedingt ein Nachteil für Maintal. denn der Notdienst in Dörnigheim war zu schwach besetzt.

 

Lebende Leitplanke“ verbessert Ortseingang:

Eine „lebende Leitplanke“ mit viel Grün und 23 neuen Parkplätzen machen den westlichen Ortseingang von Dörnigheim ansehnlicher.

 

Postgebäude in Bischofsheim

In Bischofsheim wird Ende Mai 2002 das Postgebäude abgerissen. Es stand seit 1892 und war früher eine Schule. Die Post zieht nur wenige Meter weiter an die Ecke Alt Bischofsheim/Alte Dorfstraße. Das Stadtparlament entscheidet kurz vor Jahresende, das Rathaus soll saniert werden. Teile der Verwaltung sollen danach wieder von Hochstadt nach Bischofsheim zurückkehren.

 

Erste Sicherheitsmesse im Maintaler Rathaus:

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten stößt die erste „Maintaler Sicherheitsmesse“ auf recht reges Interesse. Im Maintaler Rathaus in Hochstadt präsentieren sich im November 2002 eine Woche lang insgesamt 14 Aussteller, die sich alle dem Thema „Sicherheit“ verschrieben haben - von Fachunternehmen über die Sicherheitsberater des Maintaler Seniorenbeirats bis hin zur Feuerwehr.

 

Firma Seibel Plastiko meldet Insolvenz an:

Kurz vor Heiligabend 2002 muß die 1954 gegründete Firma Seibel Plastiko GmbH Insolvenz anmelden. Das Hochstädter Traditionsunternehmen mit seinen 114 Arbeitsplätzen übersteht ein knapp zehnmonatiges Insolvenzverfahren unbeschadet.  Nachdem die Liquidität des Herstellers von Granulaten, Halbzeugen und Maschinen wieder hergestellt ist, blickt die Firma wieder recht zuversichtlich in die Zukunft.

 

Klinggelände: Wohnungen und Kita fertig:

Bis zum Jahresende sind die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Furnierwerks Kling im Gewerbegebiet Mitte nahezu abgeschlossen. Im Oktober 2002 öffnet auch die neue Kindertagesstätte „Moosburger Weg“ ihre Pforten. Die hellen und freundlichen Räume überzeugen viele Besucher am „Tag der offenen Tür“ und im Rahmen einer „Eröffnungswoche der Begegnung“. Ein Mangel bleibt jedoch das arg enge und kleine Außengelände, das sich gerade in den Sommermonaten als Nachteil erweisen könnte. Die Stadt Maintal verspricht kurz darauf, sich für eine Vergrößerung der Fläche einzusetzen. Daraus ist natürlich nichts geworden.

 

Dokumentation über Zwangsarbeiter:   

Peter Heckert ging im Jahr 2002 der Frage nach, wie viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene es während des Zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet des heutigen Maintal gegeben hat und wie sie behandelt worden sind. Etwa 70 Ordner des städtischen Archivs hat er dafür gewälzt und im Mai 2002 seine 16 Seiten umfassende Dokumentation „Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in den Orten der heutigen Stadt Maintal“ vorgelegt. 332 Zwangsarbeiter und 146 Kriegsgefangene sind in Heckerts Unterlagen aufgelistet.

 

Arbeitsamt zieht um: Domizil am Klingsee

Zunächst einmal zieht das Arbeitsamt Maintal aus dem Fechenheimer Weg in Bischofsheim in die Moosburger Straße im Wohngebiet Klingsee. Aber Anfang September 2002 öffnet an der Berliner Straße (im späteren Lidl und bei der Firma Fischer) auch das „Job-Aktiv-Center Maintal“. Die Idee stammt von Kreis-Sozialdezernent Erich Pipa. Mitarbeiter des Arbeits-, Sozial-, Jugend- und Wohnungsamtes sollen an einem Strang ziehen, um möglichst viele Sozialhilfeempfänger aus der Arbeitslosigkeit zu holen. Es soll in erster Linie arbeitslos gemeldete Personen „fit für den Arbeitsmarkt“ machen. Umfangreiche Beratung, Seminare, Workshops, Tips für die Bewerbung, Arbeitsplatzsuche im Internet und vieles mehr zählt zum Service des neuen Centers. Später heißt es „Modellteam Maintal“.  Am 1. Februar 2003 zieht es in die Räume der ehemaligen Zweigstelle des Arbeitsamts am Moosburger Weg auf der Hochstädter Seite.

 

Insolvenzen:

Die Welle der Schließungen und Geschäftsaufgaben setzt sich in Maintal und vor allem in Dörnigheim fort. Bis zum Jahresende 202 stehen eine Bank, eine Galerie, ein Kiosk, ein Friseursalon, ein Sportartikelgeschäft, ein Elektrofachgeschäft, ein Reisebüro, ein Naturkostladen, ein Copy-Shop, ein Damenmodengeschäft, eine Änderungsschneiderei und eine Metzgereileer. Betroffen ist auch der „Frankfurter Hof“, der im März mit viel Pomp neu eröffnet und im November bereits wieder geschlossen wird. Weitere 27 Maintaler Arbeitsplätze gehen verloren, als die Firma Mack Objekteinrichtungen in Bischofsheim Konkurs anmeldet, der Hersteller hochwertiger Hotel- und Gastronomie­-Ein-richtungen kann auch in abgespeckter Form nicht überleben und wird „abgewickelt“. Die AOK Maintal in der Frankfurter Straße macht am 31. August 2002 „dicht“:

 

Gegen Elektrosmog:

Zunächst hatte sich die Initiative „Wachenbuchen wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ zum Ziel gesetzt, die drohende Installation eines Mobilfunksenders auf dem Kirchturm der evangelischen Kirche zu vermeiden. Ende Januar 2002 organisiert sich die WwW als Verein, wenig später ist das Ziel erreicht. Aber von den mehr als 20 Mobilfunkanlagen im Stadtgebiet ist bis zum Jahresende keine einzige demontiert. Im Gegenteil droht gerade am Ortsrand von Wachenbuchen eine weitere Anlage durch den Netzbetreiber E-plus.

Mobilfunkbetreiber. Gegen das Verbot des Magistrats der Stadt Maintal legt E-Plus Widerspruch ein. Man verweist auf mögliche Funklöcher, wenn der Sender nicht oder woanders - etwa auf dem Hühnerberg - installiert wird.

 

Die Weltspitze in der Railslide-Skatehall

Die Railslide-Skatehall in der Philipp-Reis-Straße ist im April 2002 Schauplatz einer eindrucksvollen Show von Skateboard-Akrobatik. Die wettbesten Skateboarder zeigen ihre Künste und begeistern das überwiegend junge Publikum in der rappelvollen Halle. Die Zukunft der Skater-Halle ist jedoch ungewiß. Im November einigt sich Betreiber Christoph Valenta mit Vermieter Loulakis auf eine Öffnung der Halle an den Wochenenden. Auch eine von der Stadtver­ordne­ten­versammlung eingesetzte „Arbeitsgruppe Skater-Halle“ setzt sich für den Erhalt der Halle, Europas größter ihrer Art, konstruktiv ein. Anfang März 2003 gehen in der „Railslide-Skatehall“ im Gewerbegebiet Maintal-Mitte endgültig die Lichter aus. Die Betreiberfirma Railslide Mode & Sport GmbH aus Frankfurt wird aufgrund der hohen Miete das Handtuch.

 

Superstimmung beim „Ironman“ in Maintal

Seit dem 18. August 2002 führt der Rhein-Main-Triathlon zweimal durch Maintal. Zunächst wird Bischofsheim berührt, dann geht es durch Hochstadt auf die Hauptstraße. „Hölle“ heißt die Hochstädter Hauptstraße in Triathlon-Fachkreisen respektvoll. Und ein Höllenspektakel machen die Menschenmassen am Rande der tückischen 500 Meter Kopfsteinpflaster - aber nicht nur dort.

 

Tephax-Sanierung läuft die nächsten 50 Jahre:

Für den südlichen Bereich von Wachenbuchen gilt weiterhin ein totales Grundwasser-Ent­nahme­verbot. Es wurde davor gewarnt, Brunnenwasser zur Bewässerung von Pflanzen zu verwenden. Die Altlastensanierung startet ihren Dauerbetrieb, der nun voraussichtlich 50 Jahre laufen wird. In dieser Zeit soll das ehemalige Gelände der Firma Tephax wasser- und bodensaniert und der Wert „leichtflüchtiger chlorierter Kohlenwasserstoffe“ (LCKW) von im Jahr 1990 gemessenen 500.000 Mikrogramm je Liter - das entspricht einem halben Liter Lösemittel auf einen Kubikmeter Wasser - auf den gesetzlich festgeschriebenen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter gedrückt werden. Ausführendes Unternehmen ist die landeseigene „Hessische Industriemüll GmbH“ (HIM). Die Kosten sind enorm: Rund 130.000 Euro teuer war die Errichtung der Reinigungsanlage, die jetzt am Hintertor 19 in einer Art Garage untergebracht vor sich hin summt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich einschließlich Überwachung und Betreuung auf rund 60.000 Euro.

 

Kennedystraße:

Ab Montag, 17. März 2003 wird die Kennedy-Straße zwischen Bahnhofstraße und Alter Kesselstädter Weg komplett gesperrt. der Rückbau beginnt. Am 28. November 2003 zwei Wochen früher als geplant, gibt der Stadtrat und Baudezernent Schächer den Rückbauabschnitt wieder für den Verkehr frei.

 

Baupläne im Osten: Nicht alle begeistert:

Der geplante „große Wurf“ des Magistrats stößt im Mai 2003 auf ein geteiltes Echo: Geplant ist, das Gewerbegebiet Maintal-Ost deutlich auszuweiten. Das Einkaufscenter Wal-Mart soll verlegt und am jetzigen Standort Wingertstraße eine Wohnbaufläche ausgewiesen werden.

 

Mobilfunk: Nur ein „fauler“ Kompromiss

Der Verein „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ und die Agenda-Gruppe „Mobilfunk“ machen wiederholt mit Presseerklärungen, Flugblättern. Infoveranstaltungen und auch mit Gastbeiträgen im Stadtparlament auf ihr Anliegen aufmerksam, nämlich auf die potenzielle Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkstrahlung hinzuweisen. Die Mobilfunk-Gegner fordern eine komplette Verbannung der Mobilfunksender aus den bewohnten Bereichen des Maintaler Stadtgebiets. Zwischen dem Magistrat und Vertretern der vier großen Mobilfunkbetreiber kommt es schließlich im Oktober 2003 zu einem Kompromiss: Fünf Anlagen im Maintaler Stadtgebiet sollen beseitigt, dafür fünf neue an entlegeneren Stellen installiert werde.: Die Standorte Westendstraße in Dörnigheim sowie Goethe- und Schillerstraße in Bischofsheim verbleiben jedoch im Stadtgebiet.

 

Keine Rettung für Firma Erbacher + Kolb:

Im November 2003 muss das Maintaler Traditionsunternehmen Erbacher + Kolb in der Industriestraße Insolvenz anmelden, Ende Dezember 2003 steht bereits fest, dass es keine Rettung mehr für die Firma gibt. Das Handelsunternehmen von Eisenwaren, Bau- und Möbelbeschlägen, Bauelementen, Holzoberflächenmaterialien und Qualitäts-Werkzeugen wird „abgewickelt“.

 

HL-Markt macht dicht:

Am 13. Dezember 2003 werden die Pforten des am 13. Mai 1976 eröffneten Hochstädter

HL-Markts an der Ecke Hauptstraße/Ringstraße Süd dicht gemacht. Wie eine REWE-Sprecherin erläutert, sei die Fläche von 350 Quadratmetern für das neue HL-Verkaufskonzept zu klein. Aber in Wirklichkeit hatte der REWE-Konzern beim Bau seines Minimal-Marktes

in der Konrad-Höhl-Straße nur zugesagt, den HL-Marlt nur noch zehn Jahre zu betreiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach – Schächer 2004 bis 2008

 

Neuwahl des Bürgermeisters:

Noch am Abend der Abwahl erklärt Diehls CDU-Amtsvorgänger, Rechtsanwalt Erhard Rohrbach auf Anfrage, für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung zu stehen. Stadtrat Günther Wassermann wirft am 17. Mai als erster den Hut in den Ring. Nur zwei Tage später erklärt sich auch der Vorsitzende der CDU Maintal, Jörg Schusch­kow, zur Kandidatur bereit.

Erhard Rohrbach hat es sich dann doch anders überlegt und reiht sich nun doch in die Riege der Bewerber ein: Nach langer Bedenkzeit müsse er auf „innerparteiliche Signale“ reagieren,

die einst vorhandenen privaten Gründe seien nun nicht mehr wichtig. Vierter Bewerber im Bunde ist im Juni der Parteilose Heinz-Joachim Pethke, der Verfechter „direkter Demokratie“ und „fairer Volksentscheide“.

Im Rahmen einer Mitgliederversammlung entscheidet sich die Maintaler CDU im Juni für Parteibewerber Erhard Rohrbach, der 44 Stimmen erhält, auf Jörg Schuschkow entfallen 28 Stimmen.  Kaum zum CDU-Kandidaten gekürt, sieht sich Rohrbach gewissen Vorwürfen um seine Belegführung während seiner Bürgermeister-Amtszeit der Jahre 1995 bis 2001 ausgesetzt. SPD-Stadtverordneter Rolf Lanio spricht von mehr als 50 nicht ordnungsgemäß ausgefüllten Quittungen.

In der SPD taucht im Juni mit Dr. Thomas Stumpf, Projektleiter im Bundesfinanzministerium, ein weiterer Interessent auf. Der Kandidat „von auswärts“ gilt als Wunschbewerber von SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Kaiser, der sich selbst lange Zeit eine Bewerbung offengehalten hatte, schon um seinen innerparteilichen „Intimfeind“ Günther Wassermann zu verhindern.

Recht deutlich setzt sich Günther Wassermann im SPD-Kandidatenrennen durch. Bei der entscheidenden Delegiertenversammlung erhält er 31 Stimmen, elf Delegierte votieren für Dr. Thomas Stumpf, einer für Rolf Lanio

Doch dann kündigt Jörg Schuschkow das das Ende seiner Parteikarriere in der CDU an und kandidiert als „Unabhängiger“. Bei einer Mitgliederversammlung der Grünen im Juli setzt sich Peter Arendt mit vier zu drei Stimmen gegen Monika Vogel durch.

Im Juli liegt auch ein Bericht des Rechnungsprüfungsamtes aus den letzten beiden Jahren der Rohrbach-Amtszeit vor. Es waren 19 von 41 Belegen unvollständig bezüglich Anlass oder Teilnehmer. Rohrbach gelingt es in der Folgezeit jedoch, einige Fragen zu klären.

Die fünf Kandidaten schenken sich im September nichts bei der großen Podiumsdiskussion vor rund 450 Zuhörern im Dörnigheimer Evangelischen Gemeindezentrum. Die harte, aber faire Auseinandersetzung sieht keinen klaren Sieger. Bei der Wahl kommt Erhard Rohrbach auf 41.4 Prozent und zieht gemeinsam mit Günther Wassermann (27,5 Prozent) in die Stichwahl ein. Bei dieser setzt sich Rohrbach knapp durch: Mit 51,5 Prozent rettet er gegenüber Wassermann (48,5) einen Vorsprung von 273 Stimmen ins Ziel. Die 300 entscheidenden Stimmen gewann Rohrbach in Hochstadt. Bei dem jetzigen Wahlsystem spielt die fachliche Eignung nicht so eine große Rolle wie der Bekanntheitsgrad. Das ist leider so, aber nicht zu ändern.  Amtsantritt ist Anfang Januar.

 

Rohrbachs Optimismus ist bald verflogen:

Am 5. Januar 2004 nimmt Erhard Rohrbach seine Dienstgeschäfte als Bürgermeister auf. Optimistisch geht er zunächst in seine zweite Amtszeit. Allerdings ist seine Zuversicht schnell verflogen. Die finanzielle Lage der Stadt ist nämlich alles andere als rosig. Von Stadtrat Günther Wassermann übernimmt er die Kämmerei und muß im März einen Haushalt vorlegen, der ein Defizit von satten 1,3 Millionen Euro aufweist. Weiterhin ist Rohrbach zum Verdruß zahlreicher Bischofsheimer für den Abriß des ehemaligen Rathauses und für den Verkauf des Grundstücks in Alt Bischofsheim. Die Existenz des Maintalbades - wie während seiner ersten Amts­zeit geschehen - stellt er aber nun nicht mehr in Frage.

 

Enge Partnerschaft mit Hanau:

Erhard Rohrbach (CDU) und Hanaus Stadtoberhaupt Claus Kaminsky (SPD) setzen im April 2004 auf eine enge Partnerschaft der benachbarten Städte. Einer regionalen Neuordnung der Kreise erteilt Rohrbach eine Absage, aber er setzt auf freiwillige Kooperationen. Erfolgreich verläuft die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Wasseraufbereitung. Dies soll sich ausweiten auf Bereiche wie Katastrophenschutz, Bau, Kinderbetreuung und Kultur.

 

Noch keine Koalition: Maintal hat eine „Ampel“:

SPD, FDP und Grüne bilden 2004 ein Mehrheitsbündnis im Maintaler Parlament. In vielen Fragen ist aber bei Abstimmungen der Stadtverordnetenversammlung der Ausgang ungewiß. Nach der Einbringung des Haushalts 2004 verlangt die „Ampel“ noch Änderungen, darunter den Verkauf der Bischofsheimer Rathaus-Teilfläche mit dem Nebengebäude der ehemaligen Verwaltung sowie der Erhöhung der Grundsteuer. Im April 2004 beschließt sie den geänderten Haushaltsentwurf, das Millionendefizit konnte geringfügig auf 1,1 Millionen Euro gesenkt werden

Kämmerer Erhard Rohrbach plant aber im September 2004 tiefe Einschnitte in seinem Konsolidierungsprogramm, um das Defizit im Etat deutlich zu senken und schon 2005 zu halbieren.

Es betrifft aber immerhin heikle Themen wie Friedhöfe. Kindertagesstätten. Bürgerhäuser und Finanzhilfen für soziale Einrichtungen. Um einige Punkte entschärft passiert das Programm das Parlament.

 

Liste WAM tritt an:

Beginnend mit einer öffentlichen Diskussion im Juli 2005 wird die Gründung der „Wahlalternative Maintal - Soziale Gerechtigkeit“ im Laufe des zweiten Halbjahres immer konkreter. Bis zum Jahresende hat sich eine 17-köpfige Liste formiert, die zur Kommunalwahl am 26. März 2006 ins Rennen gehen will und an deren Spitze der ehemalige CDU-Chef Jörg Schuschkow sowie DGB- und AWO-Vorsitzender Herbert Hept stehen.

 

Kommunalwahl 2006: „Ampel” hat erneut das Sagen:                               

Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 werden die Christdemokraten mit 17 Sitzen stärkste Fraktion in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung, es folgen die Sozialdemokraten mit 16 Abgeordneten, die Grünen haben sich vier Sitze erkämpft, FDP und WAM stellen drei Parlamentarier, die Reps sind mit zwei Sitzen vertreten. Doch schon bald wird klar, daß SPD, Grüne und FDP ihre Zusammenarbeit fortsetzen werden. Allerdings bezeichnen sie ihr Bündnis nicht als Koalition, sondern als Kooperation für die fünfjährige Wahlperiode.

Neu ins Stadtparlament eingezogen ist die Wahlalternative Maintal (WAM). Unter den drei Stadtverordneten befindet sich mit Klaus Seibert ein bekennender Kommunist und mit Jörg Schuschkow der frühere Vorsitzende der CDU und unabhängige Bürgermeisterkandidat von 2003.

Klar ist auch, daß es in Zukunft nur noch einen hauptamtlichen Stadtrat geben wird. SPD, Grüne und FDP legen sich darauf fest, daß nach dem Ende der Amtszeiten von Erstem Stadtrat Erik Schächer (CDU) und Stadtrat Günther Wassermann (SPD) lediglich das Amt des Ersten Stadtrats wiederbesetzt wird. Im Kooperationsvertrag wird festgeschrieben, daß die SPD für diese Position das Vorschlagsrecht hat. Grüne und FDP sagen jedoch mehr oder weniger öffentlich, daß sie eine Kandidatur von Günther Wassermann nicht mittragen werden. Als Nachfolger von Dr. Peter Ravasz. wählen die Abgeordneten den Bischofsheimer Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) zum Stadtverordnetenvorsteher (gegen die Stimmen der SPD). Die neue „Ampel“-Kooperation hat auch im Magistrat eine Mehrheit von 5:4 Stimmen.

 

Stadtratswahl 2007

Als erster Bewerber für das Amt des Ersten Stadtrats wirft der sozialdemokratische Stadtrat Günther Wassermann seinen Hut in den Ring. Die SPD-Führung zeigt sich überrascht, hatte die Partei doch intern noch gar nicht über dieses Thema diskutiert. Im März 2007 stellen die Christdemokraten Amtsinhaber Erik Schächer als ihren Kandidaten auf. In einer geheimen Abstimmung zur Wiederwahl Schächers fällt der noch amtierende Kandidat im Parlament mit klarer Mehrheit durch. Schächer erklärt dann im Juni offiziell, daß er auf eine Kandidatur für die für September anberaumte Wahl des Ersten Stadtrats verzichtet.

In der SPD setzt sich im zweiten Wahldurchgang Günther Wassermann gegen einen Herausforderer durch. Am 12. September löst die SPD die „Ampel“-Kooperation mit FDP und Grünen auf. Auslöser ist die Ankündigung der Grünen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Es ist der frühere Leiter des städtischen Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt. Ralf Sachtleber, der Ende 2000 von der Maintaler Stadtverwaltung zur Firma Bouwfonds wechselte und keiner Parteiangehört.

Im ersten Wahlgang erreicht Ralf Sachtleber genau die erforderliche absolute Mehrheit von 23 Stimmen, für Günther Wassermann votieren in der geheimen Abstimmung 18 Stadtverordnete. Ralf Sachtleber tritt das Amt am 2. Januar 2008 an. Seinen Diensteid legt der künftige Stadtrat während der Stadtverordnetenversammlung am 12. November ab. Seinen Schreibtisch im Rathaus wird Sachtleber dann am 2. Januar 2008 beziehen.

CDU, Grüne und FDP einigen sich gemeinsam auf Änderungsanträge zum Maintaler Haushaltsentwurf, und stimmen in der Stadtverordnetenversammlung geschlossen für ihr Antragspaket. Die Fraktionsvorsitzenden betonen, daß sich die neue Zusammenarbeit zunächst allein auf den Haushalt 2008 beschränke. Im Grunde ging es darum, daß Peter Arendt selber gern Stadtrat werden wollte. Aber die SPD hatte ja laut Vertrag das Vorschlagsrecht. Doch das wurde von Arendt jetzt so ausgelegt, daß die SPD zwar das Vorschlagsrecht habe, aber die anderen zustimmen müßten. Die Grünen sind ihrem Vorsitzenden gefolgt und haben dann auch sogar den Bau der Sportstätte in der Grünen Mitte befürwortet. Jahrelang waren sie nur ein Anhängsel der CDU, bis Arendt dann wegzog und die Partei sich allmählich von seinem Einfluß löste.

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach – Sachtleber I 2008 - 2014

 

Wassermann kehrt Maintal den Rücken:

Alexander Kühn wird im Februar 2008 mit 24 von 29 Stimmen bei der Stadtverbandssitzung als Chef der Maintal-SPD bestätigt. Als Stellvertreter fungieren künftig Günther Wassermann und Joachim Spaeth. Doch nur wenige Stunden nach der Versammlung, in deren Rahmen Kühn noch einmal sein Bedauern zur mißratenen Stadtratswahl ausspricht, kündigt Günther Wassermann in einer E-Mail seinen Rücktritt als Kühns Stellvertreter an, verzichtet gleichfalls auf das Delegiertenmandat und den Beisitz im Unterbezirksvorstand. Wassermann verschwindet sang- und klanglos vom politischen Parkett in Maintal.

 

CDU, Grüne und FDP stimmen wieder gemeinsam:

Im Stadtparlament bestätigt sich im Dezember 2008 bei der Verabschiedung des Haushaltes für 2009 die neue Mehrheit aus dem Jahr 2008. CDU, Grüne und FDP hatten zwar keine offizielle Kooperation, stimmen aber zusammen für den Haushaltsentwurf von Bürgermeister Erhard Rohrbach, der bis jetzt als einziger Bewerber für die Wahl des Stadtoberhauptes am 5. Juli 2009 feststeht.

 

Alexander Kühn tritt 2009 wieder ab:

Bereits in den neunziger Jahren hatte der Bischofsheimer Alexander Kühn seine politischen Ämter in der SPD niedergelegt. Im August 2009 tritt er als Vorsitzender der Maintaler Sozialdemokraten zurück. Der 39-Jährige gibt für diesen Schritt allein „rein berufliche Gründe“ an. Die Doppelbelastung Beruf/Kommunalpolitik und zudem auch das Interesse an einem intakten Familienleben seien kaum miteinander in Einklang zu bringen, so Kühn. Der Sozialdemokrat bleibt weiterhin Stadtverordneter und Vorsitzender des Sozialausschusses.

 

Bürgermeisterwahl 2009:

Im Januar 2009 entscheidet sich die SPD dafür, die 36-jährige Juristin Katja Weitzel als Bewerberin für den Posten das Stadtoberhauptes zu nominieren. Weitzel wohnt zwar in München, ist aber in der Nähe von Rüsselsheim aufgewachsen. Sie hat aber keinen echten Bezug zur zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises hat und kann daher auch nicht so recht bei den Bürgern punkten. Kurz vor Ende der Anmeldefrist entscheidet sich auch der Fraktionschef der Wahlalternative Maintal, Jörg Schuschkow, anzutreten. Die Christdemokraten schicken einmütig den Amtsinhaber Erhard Rohrbach in seine dritte Bürgermeisterwahl. Erhard Rohrbach schafft 5. Juli 2009 mit 51.4 Prozent gleich im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit.

 

Straßenbeitragssatzung ist Geschichte:

Mit einer klaren Mehrheit stimmen die Stadtverordneten für die Aufhebung der Straßenbeitragssatzung. Angesichts eines defizitären Haushalts hatte die Kommunalaufsicht der Stadt Maintal die Erhebung einer Straßenbeitragssatzung zur Auflage gemacht. Grundstückseigentümer sollten sich damit prozentual an den Kosten für die Sanierung von Straßen beteiligen. Gegen dieses Ansinnen hatte eine Bürgerinitiative mit ihrem Sprecher Kai Sennewald erfolgreich Front gemacht, der während der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2009 eine Unterschriftenliste gegen die Satzung überreicht.

 

Neun Millionen Euro Rekordneuverschuldung:

Das Defizit der Stadt steigt auf insgesamt 55 Millionen Euro. Ein großes Thema während der Haushaltsberatungen im November und Dezember ist der Freizeitpark „Grüne Mitte“, an dem CDU, Grüne und FDP unbedingt weiter festhalten möchten. Dafür verschieben sie die Gelder für Planungen und Grundstückserwerb auf das Folgejahr. Statt 450.000 stehen somit nur noch 225.000 Euro für das Projekt im Haushalt für das neue Jahr.

 

Maintal erarbeitet sich ein Stadtleitbild:

Im April 2009 beginnt der Stadtleitbild-Prozeß. Grundlage für dieses Projekt ist eine Bürgerbefragung, deren Ergebnisse Professor Dr. Ursula Funke im April 2009 über 200 Bürgern in Bischofsheim vorstellt. Die Maintaler bewerten ihre Stadtteile, heben Vorzüge heraus, verweisen auf die Schattenseite und erarbeiten Projekte, mit denen sie das städtische Leben aufwerten wollen. Zwar sind die Maintaler in großer Mehrheit mit ihrer Stadt zufrieden, doch gibt es genügend Verbesserungspotential. Vor allem junge Menschen sind mit dem Maintaler Freizeitangebot in ihrer Altersklasse unzufrieden.

Nach der Auftaktveranstaltung bilden sich insgesamt acht Arbeitsgruppen, an denen sich weit über 200 Bürger beteiligen. Diskutiert und aufgeschrieben werden der Ist- Zustand, aber ebenso Ziele und Maßnahmen, um das Leben in Maintal noch attraktiver zu machen. Dabei geht es um die Bereiche Wohnen, Stadtgestaltung, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Einzelhandel, Soziales, Familien, Kinder. Jugend. Senioren, Gesundheit, Freizeit und Sport, Kultur, Bildung, Integration und Prävention. Genauer untersucht werden aber auch die Stärken und Schwächen der vier Stadtteile.

Vor allem zu Beginn des Stadtleitbild-Prozesses gibt es Kritik an dem Projekt, es sei nur eine Scheinbeteiligung der Bürger. Dabei verweisen die Skeptiker auf die Lokalen Agenda-Gruppen, deren Ergebnisse von den Politikern größtenteils nicht umgesetzt worden seien.

 

Heber ab 2009 an der Spitze der Maintaler CDU

Großes Vertrauen bringen die Mitglieder der Maintaler Christdemokraten dem erst 23-jährigen Markus Heber entgegen und wählen ihn im November 2009 zum neuen Vorsitzenden. Heber löst Erik Schächer ab, der aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hat.

 

Sebastian Maier ist 2010 neuer SPD-Chef:

Der 29-jährige Sebastian Maier wird im März 2010 neuer Vorsitzender der Maintaler SPD. Zugleich schließen sich die vier Ortsvereine zu einem einzigen SPD-Ortsverein zusammen. Dadurch wollen die Genossen schlagkräftiger werden, auch um die CDU wieder als Nummer eins abzulösen.

 

Grüne auf der Suche nach Mitgliedern:

Den Maintaler Grünen haben im April 2010 gerade einmal noch elf Mitglieder. Mit öffentlichen Veranstaltungen will die Ökopartei neue Mitstreiter gewinnen. Die intensive Öffentlichkeitsarbeit trägt Früchte. Im Dezember 2010 verabschieden die Grünen ihre Liste mit 18 Kandidaten. An der Spitze steht die langjährige Stadtverordnete Monika Vogel, die aber voraussichtlich 2013 aus dem Stadtparlament ausscheiden will.

 

Maintal erhält einen Mietspiegel:

Knapp zehn Jahre lang fehlten Richtwerte für die Miete in der zeitgrößten Stadt des Main- Kinzig-Kreises, weil sich der Hanauer Mieterbund, die Vereine Haus und Grund Bergen-Enkheim und Hanau nicht einigen konnten. Der neue Mietspiegel vom November 2010 bedeutet gleichzeitig eine Anhebung der bisherigen Richtwerte. Die Nähe zur Mainmetropole treibt die Mieten nach oben. Der Mietspiegel wird im September 2012 bis Dezember 2013 fortgeschrieben.

 

Grundsteuer wird jetzt doch erhöht:

Nicht nur die erneut vorgeschlagene Erhöhung der Grundsteuer von 350 auf 420 Prozentpunkte stößt auf Widerstand von SPD, WAM und vorerst auch von FDP. Es ist vor allem die angekündigte Reduzierung der Budgets der städtischen Fachbereiche um jeweils zehn Prozent, die viele Fragen offen läßt. Die FDP fordert vom Magistrat ebenfalls zunächst, daß im überarbeiteten Haushalt klar ausgeführt werden soll, wo exakt gespart werden soll. Kurz vor der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2010 signalisieren die Liberalen dann aber doch ihre Zustimmung zur Vorlage des Bürgermeisters, ohne daß konkret benannt wird, wo die städtischen Fachbereiche Kürzungen vornehmen sollen. Auch die Grundsteuer wird jetzt erhöht, zwar - als Kompromiß für die FDP - „nur“ von 350 auf 395 Prozentpunkte. Doch auch damit ist Maintal im gesamten Main- Kinzig-Kreis die alleinige Nummer eins in Sachen Grundsteuer:

 

Hochwasser: Schutzmaßnahmen greifen:

Die Fähren müssen im Januar 2011 aufgrund des rasch steigenden Wasserstands, der sich der Drei-Meter-Marke nähert, ihren Betrieb einstellen. Bereits zwei Tage später errichtet die Maintaler Feuerwehr in Dörnigheim die ersten Hochwasserschutzwände im Bereich der Mühlheimer Straße, weil der Pegelstand deutlich über vier Metern liegt. Bereits tags darauf müssen weitere Dammbalkensperren in der Schwanen- und Untergasse und im Südring errichtet werden. Bei einer Höhe von 5,58 Metern erreicht der Main seinen Scheitelpunkt. In einige Keller in Ufernähe und im Bereich des Alt­­arms drückt es Wasser in die Keller. Etwa eine Woche später erreicht eine zweite Hochwasserwelle Maintal, der Main steigt auf 5,64 Meter In den Folgetagen kehrt der Main in sein Bett zurück, es beginnen die Aufräumarbeiten.

 

Pleiten und Pannen bei der Maintaler Kommunalwahl 2011:

Für Aufsehen sorgt die Kommunalwahl im März 2011 in Maintal, und das nicht aufgrund des Ergebnisses. Denn die parallele Abwicklung der Wahl des Stadtparlaments. des Kreistags, des Landrats und die Entscheidung über die Aufnahme der Schuldenbremse in die hessische Verfassung sorgen für Chaos in den Wahllokalen. Lange Warteschlangen und Stimmzettel, die zwischenzeitlich ausgehen, sorgen für erheblichen Unmut. Damentoiletten müssen kurzfristig als Wahlkabinen herhalten.

Das Ergebnis der Wahl zeigt eine Umverteilung der bisherigen Mehrheiten. Die SPD gewinnt ein Mandat hinzu und ist mit 15 Sitzen stärkste Fraktion in der neuen Stadtverordnetenversammlung. Die CDU muß sich nach zehn Jahren erstmals wieder mit Rang zwei begnügen und kommt auf 14 Mandate. Große Wahlgewinner sind die Grünen und die WAM. Die Ökopartei verdoppelt die Anzahl an Sitzen und kommt auf acht Stadtverordnete, die WAM ist mit zwei weiteren Sitzen künftig mit fünf Parlamentariern vertreten. Die FDP kann nur noch einen Stadtverordneten entsenden.

Bei der Konstituierung des neuen Stadtparlaments im Mai 2011 kommt es zu einigen personellen Veränderungen innerhalb der Fraktionen. Bis auf Jörg Schuschkow (WAM) treten alle Fraktionsvorsitzenden zurück. Bei SPD und CDU wird ein Generationswechsel vollzogen. Sebastian Maier folgt auf Karl-Heinz Kaiser und Markus Heber auf Angelika Feuerbach. Die Grünen haben ihren langjährigen Frontmann Peter Arendt verabschiedet, auf ihn folgt Monika Vogel. Bei der FDP scheidet Dr. Dieter Fritz aus, neuer Chef der Liberalen wird Thomas Schäfer. Karl-Heinz Kaiser (SPD) kandidiert als Einziger für das Amt des Stadtverordneten­vor­stehers und wird als Nachfolger von Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) gewählt

 

Heiße Diskussionen über Erhöhung der Grundsteuer:

Im November 2011 kommt es über die vom Bürgermeister angekündigte Erhöhung um 300 auf 695 Prozentpunkte zu einem Proteststurm in der Bevölkerung. Der Bischofsheimer Bernd Bohnert initiiert eine Unterschriftenaktion, an der sich innerhalb weniger Wochen 4.539 Bürger beteiligen. Als Bohnert dem Stadtoberhaupt die gesammelten Unterschriften übergibt, überreicht ihm Rohrbach im Gegenzug einen überdimensionalen Scheck über 171 Millionen Euro. Dies sei der Maintaler Schuldenstand im Jahr 2041, wenn die Erhöhung der Grundsteuer B auf 695 Punkte zum Doppelhaushalt 2012/13 nicht erfolge. Diese Reaktion Rohr­­bachs auf die Unterschriftenaktion gegen die Anhebung der Grundsteuer führt zu einer massiven Entrüstung zahlreicher Bürger.

 

Paukenschlag vor Weihnachten bei Maintals Grünen:

Einen Tag vor Weihnachten 2011 geben die Grünen-Stadtverordneten Elke Nagel, Peter Thrun und Michael Kilian den Austritt aus der Fraktion der Ökopartei aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit der Führung um Monika Vogel und Friedhelm Duch bekannt. Einen Tag nach den Feiertagen gründet das Trio eine eigene Fraktion mit Namen „Grüne Alternative Maintal“, Fraktionschef wird Michael Kilian

 

Haushalt 2012: Trio entscheidet sich gegen Grundsteuer B-Erhöhung:

 Die beiden wichtigsten Punkte bei der Stadtverordnetenversammlung Anfang März 2012 sind die Anhebung der Grundsteuer B und die Kita-Gebühren. SPD. GAM und WAM sprechen sich gegen die von der CDU vorgeschlagene Anhebung auf 495 Punkte aus. Auch die FDP will die Grundsteuer B bei 395 Punkten belassen. Der gesamte Haushalt für das Jahr 2012 wird schließlich von SPD, GAM und WAM beschlossen. Diese setzen nicht nur durch, daß die Grundsteuer B bei 395 Punkten bleibt, sondern beschließen auch eine Anhebung der Grundsteuer A auf die gleichen Prozentpunkte, die Gewerbesteuer wird von 380 auf 410 Punkte angehoben.

Keine Entscheidung gibt es zunächst in Sachen Kita-Gebühren. Erst Ende Juni wird das SPD-Modell verabschiedet, das von GAM und WAM mitgetragen wird. Es sieht ab 1. August eine Umstellung von Gebühren- auf Zuschußstaffel vor. Dann soll der Main-Kinzig-Kreis die Gebühren von einkommen­schwä­cheren Eltern bezuschussen. Zudem soll es ab 1. August 2012 zu einer Freistellung der Kita-Gebüh­ren für die ersten vier Betreuungsstunden im ersten und zweiten Kita-Jahr kommen. Gegen diese Entscheidung legt der Bürgermeister Anfang Juli Widerspruch ein. Die Kita-Gebühren würden im Rahmen der angespannten Finanzlage der Stadt auf ein nicht mehr annehmbares Maß verringert.

Die neue Mehrheit hat jedoch nur bis zum Spätsommer Bestand. Dann teilt die GAM-Stadt­verordnete Elke Nagel mit, daß sie Maintal aus beruflichen Gründen verlassen und nach Berlin ziehen wird. Sie gibt ihr Mandat zurück. Für sie rückt Rüdiger Wolter nach, der in der Grünen-Fraktion Platz nimmt. Diese hat nun sechs Mitglieder. während die Grünen-Abspal­tung GAM nur noch durch Peter Thrun und Michael Kilian vertreten ist. SPD, GAM und WAM kommen nun nur noch auf 22 Stadtverordnete. CDU, Grüne und FDP umfassen gemeinsam ebenfalls 22 Volksvertreter. Da die Stadtverordnete der so genannten „Republikaner“ noch zu keiner Sitzung erschienen ist, gibt es ein Patt im Maintaler Stadtparlament.

 

Lokalpolitik im Internet verfolgen:

Hessenweit einzigartig ist die Einführung von Stadtparlament-TV in Maintal. Das Projekt von Medienprofis und einem Redaktionsteam findet seit Juli 2012 unter der Beteiligung von Jugendlichen statt. Die Sitzungen im Parlament werden mit Videokameras aufgezeichnet und ermöglichen so interessierten Bürgern, die nicht persönlich zur Sitzung kommen können, einen Einblick in die politischen Geschehnisse in Maintal. Zu sehen sind die Aufzeichnungen im Internet auf der Seite „www.stadtparlamentfernsehen.de“.

 

Heftiger Streit um Rathaus-Teilneubau:

In seiner Rede für den Haushalt 2013 im November 2012 geht Bürgermeister Erhard Rohrbach auch auf den vom Magistrat vorgeschlagenen Abriß des alten Anbaus (einem früheren Schulgebäude) am Rathaus in Hochstadt ein, der durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Die SPD zeigt sich über Rohrbachs Pläne ebenfalls verwundert, schlägt jedoch etwas ganz Neues vor. Das gesamte Areal des Hochstädter Rathauses solle genauso wie das Bürgerhaus Bischofsheim verkauft werden und dafür in einer neuen „Quartiersmitte Maintal“- ein Rathaus mit Integration eines zentralen Stadtladens und einer zentralen Bücherei sowie ein Kultur- und Freizeitzentrum entstehen. Am 12. März 2013 wird entschieden, daß es keinen Rathausneubau und somit auch keinen Teilabriß geben wird.

 

Überraschender Sieg für Maier als Landtagskandidat:

Der neue SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 41 (Hanau, Erlensee, Großkrotzenburg, Maintal) heißt Sebastian Maier. Der Partei- und Fraktionschef der Maintaler SPD setzte sich im Januar 2013 knapp gegen den Hanauer Sozialdemokraten Thomas Straub durch. Maier schafft es aber nicht in den Landtag. Der Langenselbolder Heiko Kasseckert (CDU) setzt sich im September 2013 im Direktmandat gegen den Dörnigheimer Sebastian Maier (SPD) durch und zieht damit als Vertreter auch für Maintal in den hessischen Landtag ein.

 

Ralf Sachtleber bleibt 2013 mit knapper Mehrheit Stadtrat:

Knapp ist die Mehrheit, die dem parteilosen Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber in der Stadtver­ordnetenversammlung im September 2013 eine zweite Amtszeit sichert. Mit 23:21 Stimmen votieren die Fraktionsvertreter im dritten geheimen Wahlgang für Ralf Sachtleber. Damit gibt es einen Abweichler aus den Reihen von CDU, Grünen, GAM und FDP. Einheitlich loben Vertreter von CDU, FDP und Grünen die Arbeit von Ralf Sachtleber, zu dessen Projekten unter anderem die Entwicklung des Baugebiets „Am Weides“ in Hochstadt. die Entwicklung des ehemaligen Pardes- und Mettenheimer-Geländes sowie die Gestaltung des neuen Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim zählen. Anerkennung erhält Sachtleber auch für die Ausweitung Bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere durch den Stadtleitbild-Prozeß.

Am intensivsten hadert die Wahlalternative Maintal mit der Position - nicht jedoch mit dem Amtsinhaber. Seit Jahren bemühen sich deren Vertreter um eine Abschaffung des Postens, um Personalkosten zu sparen und den Haushalt zu entlasten.  Die zweite sechsjährige Amtszeit beginnt offiziell am 1. Januar 2014.

 

Maintaler Bürgerhaushalt feiert Premiere:

Die Beteiligung aus der Bevölkerung am ersten Maintaler Bürgerhaushalt hätte sicherlich größer sein können, aber dennoch kommt im Juni 2013 eine Reihe von interessanten Vorschlägen zusammen. Auf der Bürgerhaushalts-Internetseite kann über die Ideen abgestimmt werden. Die 40 Vorschläge mit der meisten Zustimmung werden als Anträge in die Haushaltsberatungen für den Etat 2014 eingebracht. Allerdings werden nur wenige als direkte Umsetzung beschlossen. Die große Mehrzahl wird als Prüfaufträge an den Magistrat weitergegeben. Das herausragende Ergebnis aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß ist der Auftrag an den Magistrat, das erste Gesamt-Verkehrskonzept für Maintal zu erstellen.

 

SPD/CDU stimmen für Etat und Standort „Grüne Mitte“:

Nachdem lange alles danach aussah, daß die Anlage an der „Dicken Buche“ ausgebaut wird, um auch dem FC Germania Dörnigheim Platz zu bieten, schlägt zunächst die WAM vor, die zentrale Sportanlage zwischen Kennedystraße, Kesselstädter Straße und Gewerbegebiet Ost entstehen zu lassen, weil den Bewohnern in der Waldsiedlung eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand an der „Dicken Buche“ nicht zuzumuten sei.

Doch am Ende kommt es ganz anders, denn überraschenderweise finden SPD und CDU zusammen und beleben ein altes Thema, das nach jahrelanger heftiger Diskussion im Frühjahr 2011 bereits beerdigt schien: Die Sportanlage in der „Grünen Mitte“, dem Maintalbad gegen­überliegend. Diesen Bereich halten nun die beiden jungen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber (CDU) für den besten Standort für die zentrale Anlage, zunächst aber nur für Germania Dörnigheim und Dörnigheimer SV. Trotz heftiger Kritik von Seiten der Nabu-Orstgruppe Maintal, von WAM und Grünen stimmen SPD und CDU geschlossen für den Grundsatzbeschluß, die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ anzusiedeln.

 

Fast ein Jahr ohne einen genehmigten Haushalt:

Weil es 2014 zunächst keinen genehmigten Haushalt gibt, sind für freiwillige Leistungen keine und Gelder vorhanden. So fallen die Ferienspiele in städtischer Trägerschaft und das Weltkindertagsfest aus. Maintals Kinderbeauftragte Monika Böttcher organisiert aber gemeinsam mit verschiedenen Betreuungseinrichtungen und Interessierten ein kleines Fest am Dörnigheimer Mainufer. Der nicht genehmigte Haushalt bedeutet aber auch, daß eine Straßenbeitragssatzung eingeführt werden soll. Deshalb nimmt die Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung wieder ihre Arbeit auf. Tatsächlich votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, Grünen FDP - gegen SPD und WAM - in der entscheidenden Sitzung am 22. September 2014 für eine Erhöhung der Grundsteuer B um 150 auf 545 Prozentpunkte zum 1. Januar 2015. Weil sich damit die Konsolidierung des Haushalts abzeichnet, ist die Straßenbeitragssatzung vorerst vom Tisch.

 

Klares Votum für Sebastian Maier:

Die Maintaler SPD schickt Sebastian Maier im Oktober 2014 mit einem einstimmigen Votum (39 Ja-Stimmen, kein Nein und auch keine Enthaltung) ins Rennen um das Bürgermeisteramt.

 

Diskussionen um Bürgergutachten:

Im Auftrag der Stadt Maintal hat ein Stadtplanungsbüro im September 2014 drei Szenarien für ein Bürgergutachten erstellt. Die drei Konzepte des Stadtplanungsbüros lauten. „Vielfalt verbinden“, „Konzentration an der Stadtachse“ und „Neue Mitte“. Eine aus 20 Bürgern bestehende Workshop-Gruppe berät diese Szenarien, die sie nicht überzeugen. Entsprechend entwerfen sie ein eigenes viertes Szenario, welches die Gruppe den Stadtverordneten zur Annahme empfiehlt. Dabei steht die Forderung ganz oben, die vorhandene Vielfalt der vier Stadtteile und seiner Bewohner auch in Zukunft zu bewahren. Hier hat man wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man für ein „Bürgergutachten“ nur die Bürger zu befragen braucht und nicht ein Planungsbüro braucht, das den Bürgern etwas vorkaut.

 

Vierte Hängepartie in Folge beim Maintaler Haushalt: 2014

In der Dezember-Sitzung 2014 wird wieder die Verabschiedung des Haushalts mit 20:18 Stimmen verschoben. Dies ist bereits die vierte Hängepartie in Folge des Maintaler Etats.

CDU. Grüne und FDP fürchten um ihre Mehrheit, weil es mit dem Teilneubau des Rathauses und dem Dauerthema „Zentrale Dörnigheimer Sportstätte“ mindestens zwei strittige Punkte gibt, über die sich die drei Fraktionen noch nicht einigen konnten.

 

Bürger dürfen sich am Sparen beteiligen:

Der Bürgerhaushalt wird fortgesetzt. Allerdings dürfen die Maintaler in diesem Jahr keine eigenen Vorschläge unterbreiten, die mit Mitteln des Haushalts finanziert werden, sondern sollen aktiv in den Sparkurs der Stadt eingebunden werden. Im Vorfeld werden 27 Vorschläge von Magistrat, Fraktionen und aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß von 2013 präsentiert. Diese sehen vor allem radikale Kürzungen im Bereich der freiwilligen Leistungen vor. So finden sich auf der Liste der Sparvorschläge unter anderem die Schließung des Maintalbads oder des Jugendzentrums im Brüder-Schönfeld-Haus. die Reduzierung des Busangebots, die Einstellung der städtischen Wirtschaftsförderung und die Unterhaltung der städtischen Sportanlagen. Insgesamt sind es schließlich 38 Vorschläge für Sparmaßnahmen, über welche die Maintaler im Rahmen einer Bewertungsphase diskutieren und die als Beschlußvorlage den Stadtverordneten für ihre Sitzung im September 2014 vorgelegt werden.

 

Paukenschlag durch den CDU-Chef Markus Heber:

Der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus Heber tritt am Abend des 2. September 2014 von allen Ämtern zurück. Als Grund gibt er Differenzen mit seinem Parteifreund und Bürgermeister Erhard Rohrbach an. Dazu passt, daß Bürgermeister und Erster Stadtrat am Mittwoch verkündeten, dass sie dem weiterhin vorhandenen Haushaltsloch mit einer Grundsteuererhöhung begegnen wollen, die bis 2020 pro Jahr 50 Punkte betragen soll. Dann wären die von Bürgermeister Rohrbach vor einigen Jahren vorgeschlagenen 695 Punkte doch noch erreicht.

 

Amtsverzicht Rohrbachs:
Am 14. Februar 2015 teilt Bürgermeister Rohrbach mit, sich „nicht um eine weitere Amtszeit als Bürgermeister“ bewerben zu wollen.  Der frühere CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Markus Heber gab zu erkennen, daß er keineswegs abgeneigt sei, für das Amt des Maintaler Stadtoberhaupts zu kandidieren. Ein möglicher Kandidat, der parteilose Erste Stadtrat Ralf Sachtleber, hatte mehrfach mit Nachdruck gesagt, daß er nicht für das Bürgermeisteramt zur Verfügung stehe.

 

Großer Protest von Zwei- und Vierbeinern:

Neben der Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung erscheint eine weitere Interessengemeinschaft auf dem Plan, die sich gegen höhere Abgaben wendet: Die Gegner der Hundesteuererhöhung. Das Stadtoberhaupt verwies dabei auf die Zuständigkeit der Stadtverordneten, so als ob er mit dieser Entscheidung gar nichts zu tun habe. Dabei ist es nicht gerade ein Geheimnis, daß der Magistrat selbst eine Erhöhung der Hundesteuer um 50 Prozent ins Gespräch gebracht hatte, nachdem im Rahmen des Bürgerhaushalts gleich 100 Prozent gefordert wurden. Am Ende wurden es die Grundlage eines FDP-Änderungsantrag dann „nur“ 20 Prozent. Die tatsächliche Erhöhung lag also deutlich unter dem Vorschlag des Magistrats. Doch alle Unterschriftenlisten und lautstarken Proteste im August 2014 helfen nichts, die Erhöhung kommt - auch in einem zweiten Anlauf. Denn aufgrund eines Formfehlers - es war vergessen worden, zu datieren, ab wann die Erhöhung greifen soll - stimmen die Stadtverordneten im November ein zweites Mal über die Erhöhung ab.

 

Kritik der SPD:

Alexander Kühn, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Stadtverordnetenfraktion, erklärte

 nach dem Amtsverzicht Rohrbachs: Der Bürgermeister habe „über Jahre hinweg keinerlei vernünftigen Vorschlag für die Maintaler Politik gemacht und stattdessen von völlig absurden Steuersätzen phantasiert. Statt sich konstruktiv um Lösungen zu bemühen. hat Rohrbach sich wiederholt nicht entblödet, dem Parlament zu erzählen, es gebe zu einer De-Facto-Verdoppelung der Grandsteuerlast keine Alternative.“ Die Stadtverordneten hätten sich „zum Glück nicht vom hauptamtlichen Magistrat für blöd verkaufen lassen“ und stattdessen aus eigener Kraft Konsolidierungsprogramme und mehrere Haushalte beschlossen, die am Ende jetzt sogar in einem Plus im Jahr 2016 endeten. „Der Bürgermeister hat von seinen Zielen, wenn er welche hatte, nichts umgesetzt, und das ist für unsere Stadt auch gut.“

 

Mehrheit für Käthe-Jonas-Platz:

Wirbel gibt es bei der letzten Parlamentssitzung des Jahres 2014 um den Antrag von SPD. Grünen und WAM zur Umbenennung des Platzes vor dem „Frankfurter Hof“ in Dörnigheim in „Käthe-Jonas-Platz“. Damit soll der Dörnigheimer Widerstandskämpferin gedacht werden, die während der NS- Zeit verfolgt und inhaftiert wurde. Schließlich votieren dann aber doch alle Fraktionen mit Ausnahme der CDU für die Umbenennung in Käthe-Jonas-Platz. Die CDU begründet dies damit, daß sich Jonas, die Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen ist, gegen „unsere parlamentarische Demokratie eingesetzt“ habe. Dafür hagelt es im Dezember 2014 Proteste, unter anderem von Seiten des Brüder-Schönfeld-Forums und von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

 

 

 

 

Stadtentwicklung 2004 bis 2014

 

Schweres Unwetter richtet 2004 großen Schaden an:

Beim schwersten Unwetter seit vielen Jahren im Juli 2004 senkt sich der Erdboden in der Römerstraße ab. Viele Keller sind überflutet, vor allem der Wachenbuchener Süden ist schwer betroffen. Wasserschäden an Häusern, zerstörte Ernten, umgeknickte Bäume und Schilder: Die Feuerwehr geht von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus. 110 Einsätze fordern die Einsatzkräfte pausenlos die ganze Nacht über, sogar Verstärkung aus Bruchköbel und Schöneck muß anrücken. Auch an den Leistellen herrscht keine ruhige Minute, die Leitungen sind derart überlastet, daß Anrufer minutenlang nicht durchkommen. Auf den überfluteten Autobahnen machen Fahrer Halt oder kriechen mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Aber im Luisantring scheint die Sonne und alles ist trocken

 

Landkelterei Höhl feiert sich in Superlativen:

Zum 225. Jubiläum der Apfelweinkelterei Höhl plant das Unternehmen in Superlativen, holt sich hierzu reihenweise Programmpunkte, wie es sich sonst kein regionaler Festveranstalter leisten könnte: Die Rodgau Monotones, das Komiker-Duo „Mundstuhl“, die Cheerleaders der Frankfurt Galaxy, Roy Hammer & die Pralinés, die „Kinzigmeister“ und die „Hochstädter Lärmbelustigung. Die Zuschauer pilgern zu Tausenden auf das Firmengelände. Jede Menge Apfelwein- und Polit-Prominenz gratuliert im Mai 2004 anläßlich dieser Jubiläumsfeier, die mit einem festlichen Umzug durch Hochstadt eingeläutet wird. Den ganzen Tag über moderiert Karl Oertel und fährt gewitzt durchs Programm, das in einer Schlagerparty mündet. Es folgen weitere, insgesamt zwölf Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Der Erlös kommt der Kinderhilfestiftung zugute.

 

Hochstadt hat jetzt einen Wochenmarkt:

Im September 2004 erhält auch Hochstadt einen Wochenmarkt auf dem Parkplatz beim Bürgerhaus. Hier besteht ab sofort immer donnerstags die Möglichkeit, allerlei Frischwaren zu kaufen und darüber hinaus an Imbißständen zu plauschen.

 

Weg frei für „Kleeblatt“ in Dörnigheim:

Die Bewilligung des Hessischen Sozialministeriums ist im Dezember 2004 erfolgt, der Weg zur Errichtung der zweiten „Kleeblatt“- Niederlassung auf dem Gelände der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim geebnet.

Rund 190 betagten Bürgerinnen und Bürgern werden in Zukunft ihren Lebensabend im DRK-Seniorenzentrum in Dörnigheim verbringen, auf einem über 7.000 Quadratmeter großen Areal. Baubeginn ist Frühjahr 2005, mit der Fertigstellung ist im Herbst 2006 zu rechnen.

 

Wasser von der MWG:

Neben dem Strom und Gasgeschäft sind die Maintal Werke ab dem 1. Januar 2005 auch für die Wasserversorgung zuständig. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen Magistrat und MWG-Geschäftsführung. Künftig werden jährlich 40.0000 Euro in den Stadtsäckel gespült (aber dadurch sind die Stadtwerke auch nicht so konkurrenzfähig wie andere Anbieter).

Gleichzeitig zum 1. Januar 2005 wird entsprechend der gesetzlichen Vorschrift die getrennte Abrechnung nach Schmutz- und Niederschlagswasser eingeführt. Aber vor allem stoßen die Lufthildaufnahmen auf Verwirrung bei den Maintaler Bürgern, die die fehlende Scharfe kritisieren. Verunsicherung herrscht außerdem durch unverständliche Fragen und Fehler in der Ausarbeitung. Es erscheint manchem auch fragwürdig, weshalb die Stadt 230.000 Euro für diesen Auftrag ausgegeben hat.

 

Verkauf des Höhlgeländes:

Die Stadtverordneten sollen den Weg frei machen für Wohnbebauung auf Flächen, die die Landkelterei verkaufen will, um sich zu entschulden. Frau Dr. Johanna Höhl hat offenbar nicht umsonst Betriebswirtschaft studiert, denn es gelang ihr mustergültig, die Stadt Maintal und die Öffentlichkeit an der Nase herum zu führen. Doch nicht die Stadtverordneten hatten das Schicksal der Firma in der Hand, sondern sie hatte dieses Schicksal selber heraufgeführt mit dem Kauf der „Erweiterungsflächen“ auf Kredit. Ihre Beteuerungen, möglichst viele Arbeitsplätze er erhalten, galten nur so lange, wie sie die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung brauchte.

Im Februar wird beschlossen, daß ein Gutachter Auskunft über den Wert des Geländes geben soll. Dieser Gutachter aus Wiesbaden stellt einen Wert von 187 Euro pro Quadratmeter fest, obwohl die Grundstücke im östlichen Maulbeerweg für 290 Euro verkauft worden waren und

oberhalb von Höhl im Jahr 2013 die Grundstücke für 430 Euro verkauft wurden. Die Stadt hat ein Wiederkaufsrecht für ehemals städtische Grundstücke, läßt sich dieses aber für 80.000 Euro von der Firma Bouwfonds abkaufen, weil diese die Erschließung übernimmt (und das Geld dann wieder von den Käufern verlangt).

 

Kein 56 Meter hoher Mast „An der Bleiche“:

Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ kann es auch als persönlichen Erfolg verbuchen, daß eine Reihe von Sendemasten aus dem Stadtgebiet abgebaut und an neuen Orten außerhalb des Wohnbereichs errichtet werden sollen. Doch. Mobilfunkbetreiber und Magistrat empfehlen im November 2004 einen 56 Meter hohen Mast im Hochstädter Süden nahe der Kleingartenanlage „An der Bleiche“. Das Parlament stimmt zu. Doch dann ist von Seiten der Anbieter zu erfahren, daß damit nicht wie vorgesehen der Standort Wachenbucher Straße wegfällt. Deshalb wird der der Beschluß wieder gekippt.

Im Januar 2005 stellt der Mobilfunkbetreiber E-Plus in nächster Nähe zum Wachenbuchener Friedhof einen Sendemast auf. Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ reagiert genauso empört wie viele Wachenbucher, die diese Errichtung als pietätlos einstufen. Zudem liege der Mast in nur geringer Entfernung zur Kindertagesstätte.

 

Treffpunkt „Rechts vom Kreuzstein“:

Als ein Treffpunkt für alle Bischofsheimer wird im Januar 2005 das auf Initiative des Projekts „Soziale Stadterneuerung“ gestaltete Stadtteilzentrum eröffnet. Im ehemaligen Sparkassengebäude soll eine Anlaufstation entstehen, wie es im Dörnigheimer Westend mit dem Brüder-Schönfeld-Haus gelungen ist. Das Stadtteilzentrum ist das erste große Projekt der „Sozialen Stadterneuerung“ im Bischofsheimer Fördergebiet „Rechts vom Kreuzstein“.

 

Neue Autokennzeichen: „MKK“ gilt ab dem 1. Juni

Der Main-Kinzig-Kreis wird als solcher nun auch auf den Nummernschildern von Kraftfahrzeugen wahrnehmbar. Ab Juni 2005 wird das alte „HU“ bei Neuanmeldungen und Ummeldungen durch „MKK“ ersetzt. Die neue Bezeichnung ist stark gewöhnungsbedürftig und wird witzelnd gedeutet als „Mich Kennt Keiner“. Die Hanauer dürfen ihr „HU“ behalten. Viele Maintaler melden danach ihr Auto in Gelnhausen an.

 

Wildtier-Pflegestation in Dörnigheim aufgelöst:

Die Wildtier-Pflegestation ist seit Juli 2005 nicht mehr in Dörnigheim, sondern in Nidderau-Ostheim beheimatet. Nach dem Tod von Günter Röll im Juni 2004 hatten Silvia Kriegel und Detlef Kotsch versucht, die Station zusammen mit Rölls Ehefrau Irene am Standort weiterzuführen. Dies gelang jedoch nicht in der erhofften Form, so daß die beiden Tierfreunde die Wildtier-Pflegestation nach Ostheim verlegten. In Maintal aber wird die Arbeit von anderen Leuten auf einem Gelände auf dem Weg zum Höllsee weitergeführt.

 

Maintal im Fernsehen:

Der regionale Fernsehsender „rheinmaintv“ widmet im September 2005 Maintal in seiner Sendung „Das Thema“ eine ganze Woche Sport, Kultur und Maintaler Persönlichkeiten von Thomas Berthold (Fußballer) über Sybille Milde (Köchin) bis Franca Morgano (Sängerin) werden vorgestellt, auch Einrichtungen wie das neue Psychosoziale Zentrum in der Philipp-Reis-Straße sowie Vereine wie der Maintaler Tanzsportclub erhalten reichlich Sendezeit.

 

Dörnigheimer Altstadt: Start der Sanierung

Die Dörnigheimer Altstadtsanierung wird in Angriff genommen, seit Anfang Oktober 2005 rollen die Bagger. Insgesamt 550.000 Euro investiert die Stadt Maintal zur Erneuerung des Abwassersystems sowie der Straßenbeläge im alten Ortskern. Abschließend wird der Bereich in eine Tempo-20-Zone umgewandelt.

 

In Wachenbuchen kann man weiter einkaufen:

Die Befürchtungen der Wachenbuchener, mit der Schließung des HL-Markts den einzigen Lebensmittel-Nahversorger am Ort zu verlieren, bewahrheiten sich nicht: Aus dem HL-Markt, der am 16. November 2005 seine Pforten schließt, wird Anfang Dezember ein „Nah­kauf“ der Firma REWE mit ähnlichem Sortiment.

 

Neues Gesicht für den Dörnigheimer Osten:

Der Dörnigheimer Osten wird „geliftet“. Drei Arbeitsgruppen präsentieren im November 2005 ihre Ergebnisse im Maintaler Rathaus. Der „große Wurf“ im Osten sieht zwei Varianten vor, die nun in der engeren Wahl sind und von den zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung entsprechend ausgearbeitet werden sollen. In beiden Fällen wird die Kesselstädter Straße noch in Höhe des Gewerbegebietes gekappt. Der Verkehr würde in einem Fall über Honeywellstraße und östliche Kennedystraße nach Dörnigheim gelenkt, im anderen Fall würde auch die östliche Kennedystraße verschwinden und stattdessen eine neue „Mitteltrasse“ entstehen. Drumherum gruppiert sich das neue Wohngebiet mit entsprechender Infrastruktur. Offen ist, ob der „Wal-Mart“ seinen Standort verlagert.

 

Polizei entlasten: Selbst Streife laufen:

Die Polizei ist überlastet und kann kaum noch Präsenz zeigen. So sieht es die Maintaler CDU und schlägt die Einrichtung eines freiwilligen Polizeidienstes vor. Von Polizei wird das begrüßt, von der Polizeigewerkschaft GdP sowie Ordnungsdezernent Günther Wassermann einhellig abgelehnt. Die anderen Maintaler Parlamentsfraktionen signalisieren im Januar 2005 Gesprächsbereitschaft.

 

Eine schlichte Stele erinnert an die Toten:

Auf dem Alten Friedhof in Dörnigheim weihen am Volkstrauertag 2005 die Dörnigheimer Kirchengemeinden, der Sozialverband VdK und die Stadt Maintal gemeinsam eine schlichte schwarze Stele zur Erinnerung an alle Toten, Gefallenen und Opfer der Zeit zwischen 1933 und 1945 hin. Nach dem Gottesdienst in der Alten Kirche am Main ziehen etwa 150 Teilnehmer zum Alten Friedhof und wohnen mit Kerzen der offiziellen Enthüllung der Stele bei.

 

Neuer Sportplatz in der „Grünen Mitte“:  

Bürgermeister Erhard Rohrbach präsentiert im Januar erneut die Idee für die „Grüne Mitte“. Dort soll eine neue Sportanlage entstehen. Um das Vorhaben zu finanzieren, soll der FC Germania sein Gelände an der Eichenheege räumen, damit dort Wohnungen entstehen können. Eine sogenannte „Planungsgruppe“ soll aber im September zunächst den Bedarf einer neuen Sportanlage in der „Grünen Mitte“ klären. Die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ stößt auf scharfen Protest des Vereins „Pro Natur“. Seltene Fauna und Flora sowie mögliches Hochwasser führen die Umweltschützer als Gründe an.

 

Rasmussen: Ende einer Ära:

Der Finanzinvestor 3i mit Hauptsitz in London hat im März 2006 die Norma Gruppe - zu der auch die Rasmussen GmbH in Hochstadt gehört - gekauft. Der bisherige Firmeninhaber Jörgen S. Rasmussen begründete den Verkauf mit einem fehlenden Nachfolger und der Absicht, sein. Unternehmen in gute Hände zu geben. Über ein Jahr habe er verhandelt, bis der Verkauf in „trockenen Tüchern“ war. Die neuen Chefs versichern den Beschäftigten, daß Arbeitsplätze nicht abgebaut würden. Im November 2006 feiert die Norma Gruppe eine „Hochzeit unter Branchenbrüdern“: Sie fusioniert mit der schwedischen ABA Group.       

Im Juli 2019 muß Norma 49 Stellen streichen. Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Langfristig sei Norma gut aufgestellt und werde von den Megatrends der Branche profitieren. Die Produkte sind in allen Antriebsarten einsetzbar, ob das ein Diesel ist, ein Benziner, Hybrid, Plug-in-Hybrid, ein Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das Unternehmen stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen, aber auch Leitungen und Steckverbindungen für Batteriekühlsysteme von Elektroautos her. Daneben gibt es noch einen kleineren Geschäftsbereich für Be- und Entwässerungssysteme, der in Zukunft eine größere Rolle spielen soll.

Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.

Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten.

Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau.

Im November 2019 werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, die meisten davon über ein Freiwilligenprogramm. Hinzugekommen ist außerdem noch die Entlassung von 60 Leiharbeitern – insgesamt hat der Konzern in den vergangenen Monaten also mehr als 100 Stellen gestrichen. Insgesamt arbeiten am Maintaler Standort noch 700 Beschäftigte, davon 200 im Ingenieur- und Planungsbereich und 500 in der Produktion. Die abgebauten Stellen waren alle im Produktionsbereich. Ab 2020 will das Unternehmen bis zu 45 Millionen Euro jährlich einsparen. Gelingen soll das durch eine „Optimierung der Kapazitäten in allen Standorten. Ab 2023 werden dann Einsparungen von 40 bis 45 Millionen Euro jährlich erwartet.

 

Maintal-Kindergarten in Sri Lanka eingeweiht:

Nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 tragen die Hilfsmaßnahmen und die unglaubliche Spendenbereitschaft der Deutschen erste Früchte. Ex-Landrat Karl Eyerkaufer eröffnet im September 2006 in Hambantota auf Sri Lanka den Maintal-Kindergarten. Der Bau war möglich, weil die in Dörnigheim ansässige Telekommunikationsfirma Drillisch spontan 10.000 Euro für das Hilfsprojekt des Hochstädter Politikers gespendet hatte. Außerdem kam der Erlös aus dem Weltkindertag in Wachenbuchen dem Bau zugute.

 

Zum Golfen in die „Grüne Mitte“:

Eine mögliche „Driving Range“ am Rand der „Grünen Mitte“ sorgt im Oktober 2006 wieder für Diskussionen zwischen Parlamentsmehrheit und Magistrat. Dieser hatte dem Bauantragsteller bereits sein Einvernehmen erklärt, sehr zum Ärger der Mehrheit der Kommunalpolitiker. Sie fordern Bürgermeister Erhard Rohrbach auf, die Zustimmung zurückzunehmen. Dieser wehrt sich vehement, weil er die Rechte des Magistrates beeinträchtig sieht.

 

Rettung für das Jugendzentrum in der Waldsiedlung:

Die evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim betont im November 2006, daß sie ihre Zuschüsse für die Einrichtung kürzen muß. Es klafft eine Finanzierungslücke von rund 40.000 Euro. Die Stadt kann diese aufgrund der eigenen angespannten Lage nicht schließen.  Im Dezember wird ein Freundes- und Förderkreis gegründet. Spenden und Beiträge sollen gesammelt werden, um die Schließung zu verhindern. Vor der Sitzung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung im Februar 2007 überreichen die Jugendlichen dem Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Rüdiger Fritz eine Liste mit Unterschriften:

 

Preisgünstiges Einkaufszentrum:

Die Maintaler Stadtverordneten geben im März 2007 grünes Licht. für ein „Braubach-Center“ in Dörnigheim. Den Zuschlag erhält die Werner Projektentwicklung GmbH, die mit der versprochenen Ansiedlung eines Tegut-Marktes gepunktet hat, trotz eines höher dotierten Angebotes eines Mitbewerbers. Doch das Projekt verläuft nicht reibungslos. Im November 2007 müssen die Lokalparlamentarier erneut über diesen Punkt abstimmen, da der Investor nun unter neuem Namen firmiert. Durch die Planung fiel ein großer Teil des Parkplatzes weg, vor allem für die Lastwagen, die jetzt in der Edmund-Seng-Straße parken sollten und dort den Verkehr behinderten. Außerdem fiel der Bolzplatz für die Jugendlichen weg, obwohl an sich noch genügend Platz hinter dem Penny-Laden war und auch ein eigener Zugang von der Braubachstraße her möglich war.

Im September 2009 öffnet das neue Einkaufszentrum am Dörnigheimer Bahnhof. Vier Geschäfte stehen den Kunden zur Verfügung. Rund 190 Parkplätze machen ein streßfreies Einkaufen möglich sorgen dafür, daß nicht nur Kunden aus den Maintaler Stadtteilen an die Braubach kommen.

 

Real im Doppelpack:

In der Wingertstraße öffnet nach der Schließung des Wal-Marts im Mai 2007 ein zweiter Real-Markt in Maintal seine Pforten. Nun liegen die beiden Dörnigheimer Real-Märkte nur wenige hundert Meter auseinander

 

Höhl wird von Rapps übernommen:

Im Juni 2007 fand man das Schlagwort „Saft hilft Äppler“, um die „Umstrukturierungen“ bei der Landkelterei Höhl zu begründen. Eine so genannte Kooperationspartnerschaft mit der Rapps Kelterei aus Karben soll helfen, den Standort Hochstadt zu sichern. Die Zeitung titelt: „Rapps Kelterei und Höhl neues Duo“. Aber es ging nie um eine Partnerschaft, sondern Rapps hatte allein das Sagen und baute in Hochstadt immer mehr ab. Mitte 2015 wird auch noch das Büro aufgelöst. Im Jahre 2018 sind noch drei von einst rund 80 Mitarbeitern in Hochstadt tätig und mit der Annahme von Äpfeln und der Apfelweinkelterei beschäftigt. Einzig das immer noch stattliche Firmengelände und die riesigen Getränketanks künden davon, dass es nach wie vor Höhl-Apfelweine aus Hochstadt gibt, auch wenn die Abfüllung und die gesamte Verkaufsadministration des „Stöffche“ längst bei Rapp's in Karben erfolgen.

Bis 2014 blieb Johanna Höhl schließlich Geschäftsführerin bei Höhl und arbeitet seitdem im Beirat des Unternehmens mit. Mit den ehemaligen Spezialitäten der Kelterei, dem biologischen Apfelessig und der Marke Pomp, hat sie sich gemeinsam mit ihren Kindern zudem ein eigenes kleines Standbein geschaffen – und arbeitet auch auf dieser Ebene immer noch mit dem einstigen Hochstädter „Apfelwein-Imperium“ zusammen.

Die frei gewordenen Betriebsgrundstücke wurden verkauft und von der Stadtverordnetenversammlung Maintal in Bauland umgewandelt.  Rege Bautätigkeit herrscht aber ab August 2007 auf dem ehemaligen Höhl-Gelände im Hochstädter Osten. Der Investor Bouwfonds will dort insgesamt 188 Reihen- oder Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus errichten. Bereits im August rollen zahlreiche Bagger an. Ende 2008 sollen die neuen Maintaler Bürger dort mit Kind und Kegel einziehen können.

 

Zornige Geschäftsleute in der Kennedystraße:

Großer Ärger im Juli 2007 um Sanierungsarbeiten auf der Kennedystraße. Die Gewerbetreibenden und Anwohner der Dörnigheimer Kennedystraße können es kaum glauben: Die Durch­gangsstraße ist bald von beiden Seiten kommend gesperrt. Zwischen Bahnhofstraße und Opel-Eck steht der weitere Ausbau der Kennedystraße an. Zwischen Querspange und Rum­penheimer Fähre muß zeitgleich die Brücke samt Fahrbahndecke instandgesetzt werden.

 

Gewehr entpuppt sich als Regenschirm::

Auch wenn es schwer fällt: Selbst bei Regenwetter läßt man den beschützenden Schirm am besten zu Hause. Denn ein solcher löste in Bischofsheim einen Großeinsatz der Polizei aus. Sogar mit Hubschraubern sind die Ordnungshüter im Einsatz. Grund: Ein Anrufer hatte gemeldet, einen Mann im August 2007 mit einem geschulterten Gewehr gesehen zu haben. . .

 

Blaue Reflektoren gegen Wildunfälle:

Mit Akkuschraubern machen sich im Februar 2008 Hochstädter Jagdpächter an den Leitpfosten entlang der Kreisstraße 857 zwischen Hochstadt und Hohe Tanne und der Landstraße zwischen Wachenbuchen und Hochstadt zu schaffen. Sie bringen blaue Warnreflektoren an, die die gestiegene Zahl an Wildunfällen dezimieren soll. Das Scheinwerferlicht wird in den Wald geworfen und schreckt das Wild ab.

 

Sauna im Schwimmbad macht dicht:

Die Sauna im Maintalbad schließt im März 2008 ihre Türen. Zum 15. Mai muß der Pächter die Räume verlassen. Weil gravierende Mängel bei Hygiene und Sicherheit vorliegen, ist eine nahtlose Weiterführung des Saunabetriebs seitens der Stadt ausgeschlossen. Allerdings sucht die Stadt nach einem privaten Investor, der nicht nur die Sauna, sondern das Maintalbad insgesamt übernimmt.

 

Bauprojekt für betreutes Wohnen:

Im Mai 2008 entstehen unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Hanau in der Dörnigheimer Ascher Straße 28 Wohnungen für sozial benachteiligte Menschen. Daß der Bedarf von betreutem Wohnraum groß ist, weiß Bernd Reuter, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Hanau - doch auch für sozial benachteiligte soll diese Form des Wohnens bezahlbar sein. Zwei Millionen kostet das Bauprojekt.

 

Kennedystraße ist wieder freigegeben:

Nach elf Monaten ist im Mai 2008 der vierte Bauabschnitt der Kennedystraße beendet. Eine zeitweilige Vollsperrung hatte massive Proteste seitens der Gewerbetreibenden hervorgerufen.

Damit ist die Neugestaltung der Geschäftsstraße endgültig vollendet, Damit ist mit der Beendigung der Bauarbeiten eine - mit Unterbrechungen - insgesamt 15 Jahre währende Umgestaltungszeit zu Ende.

 

Hartmann-Pardes schließt Produktion:

Schon 2007 hatte die Hartmann-Gruppe angekündigt, sich nur noch „auf die drei medizinischen Kernsegmente" konzentrieren zu wollen. Der Markt für Kompressions- und Stützstrümpfe zählt nicht dazu. Die Arbeitsplätze aus Dörnigheim werden nicht verlagert, sondern fallen ganz weg. Im Juli 2008 wird die Produktion heruntergefahren. Für die meisten der derzeit 59 Mitarbeiter endet damit das Kapitel Pardes nach teilweise jahrzehntelanger Mitarbeit. Aus. Zunächst soll zum 31. Juli 2008 geschlossen werden. Aber dann liegen die Kündigungen für Mitte 2008 vor. Es sind 63 Arbeitnehmer betroffen. Zum 31. Juli 2008 gehen in dem Dörnigheimer Betrieb endgültig die Lichter aus. Aber das Gelände wird ge­winn­bringend verkauft. Ab Oktober 2010 sollen Wohnhäuser gebaut werden. Der Bebauungsplan sieht zwei Mehrfamilienhäuser mit 22 Wohneinheiten und 21 Reihenhäuser vor. Die Anwohner verfolgen die Planungen aufmerksam. Sie befürchten eine zu dichte Bebauung, die sich nicht in das Wohnumfeld fügt und sorgen sich um ausreichend Parkraum.

 

Gründerzentrum in Dörnigheim eröffnet:

In der ehemaligen Asylbewerberunterkunft in der Dörnigheimer Neckarstraße entsteht im September 2008 ein Gründerzentrum. Die Idee und die Realisation des Projektes stammt von der städtischen Wirtschaftsförderin Anke Gemein, die damit Jungunternehmer beim Aufbau ihrer Selbständigkeit unterstützen möchte.

 

Kürzung der Buslinie verärgert:

Die Entscheidung, die Buslinie MKK 22 von Dörnigheim nach Hanau ab Dezember zu beschneiden, stößt auf massiven Widerstand. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat den Vertrag über eine finanzielle Beteiligung gekündigt. Zahlreiche Schüler nutzen diese Linie, um beispielsweise weiterführende Schulen in Hanau zu besuchen, beziehungsweise die Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim zu erreichen. Der Verkehrsausschuß beschließt im Juli 2008 mit den Stimmen von CDU und SPD einen Kompromiß, Werktäglich sollen vormittags und nachmittags zwei Direktverbindungen zum Hanauer Freiheitsplatz aufrechterhalten werden. Eine Reduzierung der Fahrten des Nachtbusses kann hingegen abgewendet werden.

 

Heiße Diskussion um geplante Sportanlage:

Die Stadtverordnetenversammlung stimmt im Dezember 2008 hatte mit Mehrheit dafür, Verhandlungen mit der Germania über den Umzug aufzunehmen. Die Mitglieder stimmen am 11. Dezember mit großer Mehrheit für den Umzug. Zuvor hatten sich zahlreiche Bürger - auch in Leserbriefen - dagegen ausgesprochen. Mancher Maintaler wirft dem Bürgermeister vor, er wolle sich mit der Sportanlage ein Denkmal setzen.

 

Schwimmbad:

Gegen eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zieht sich im Januar 2009 der Main-Kinzig-Kreis aus einem Vertrag zurück, der ihn seit 1985 zur finanziellen Unterstützung des Maintalbades verpflichtete. Der Kreis zahlte jährlich 190.000 Euro zur Deckung der Kosten des Schwimmbades. Während einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel haben sich Kreis und Stadt auf eine Einmalzahlung in Höhe von 1.5 Millionen Euro verständigt.

Zunächst sind der Bürgermeister und die Verantwortlichen für das Maintalbad stolz auf die neue Freibadtechnik, die immerhin eine Million Euro gekostet hat. Wegen der langwierigen Arbeiten kann die Freibadsaison im Maintalbad aber erst am 22. Juni 2009 eröffnet werden. Doch dann fährt Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer der Schrecken in die Glieder. Am 27. Juni nämlich fällt die neue Freibadtechnik schon wieder durch einen technischen Defekt

aus. Es dauert einige Tage, bis der Schaden behoben ist und der Freibadbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

 

Keine Umgehung für Wachenbuchen:

Die Ergebnisse einer erneuten Verkehrsuntersuchung sprechen eindeutig gegen eine Umgehungsstraße für Wachenbuchen. Die Zahlen sind nach Aussagen von Heiko Durth vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Gelnhausen zu gering, um eine Ortsumgehung zu rechtfertigen. Die Stadt Maintal will nun stattdessen im März 2009 nach individuellen Möglichkeiten suchen, um die Verkehrssituation im kleinsten Stadtteil so erträglich wie möglich zu gestalten, vor allem durch versetztes Parken.

 

Neues Gemeindehaus in der Ortsmitte Bischofsheims?

Der Magistrat plant im Juni 2009 in einem Tauschgeschäft mit der Kirche. Für ein Grundstück am Bürgerhaus, das für das neue Kinder- und Jugendhaus genutzt werden kann, soll die Kirche einen Teil des alten Rathausgeländes für ein neues Gemeindezentrum erhalten.

Doch im Herbst geraten die Verhandlungen jedoch ins Stocken. Die evangelische Kirchengemeinde hat Bedenken, in dem neuen Gemeindehaus auf eigenes Risiko Räumlichkeiten für ein Café oder Bistro zu vermieten. Die Auflagen des Stadtparlaments sehen jedoch vor, daß eine solche Einrichtung in dem Gebäude entstehen muß.

 

Baugenossenschaft Maintal entsteht:

Die bisher eigenständigen Baugenossenschaften Dörnigheim und, Bischofsheim schließen sich im Juli 2009 zur „Baugenossenschaft Maintal eG“ zusammen. Die Mitglieder stimmen der Fusion zu. Eine umfangreichere Betreuung der Mieter verspricht sich der Vorstand vor allem in Bischofsheim, denn diese Genossenschaft wurde bisher ehrenamtlich geführt.

 

Bürgerhäuser sollen bald saniert werden:

Dank der finanziellen Mittel aus dem Konjunkturpaket II können im August 2009 in den Bürgerhäusern Wachenbuchen und Hochstadt längst notwendige Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Das Gesamtvolumen aus staatlichen Mitteln des Landes und Bundes beläuft sich auf 2,375 Millionen Euro. In Hochstadt schreiten die Arbeiten schnell voran und sind im Oktober 2010 beendet. Verändert hat sich vor allem der Eingangsbereich, der sich nun moderner präsentiert. Die Veränderung in Wachenbuchen betrifft den Anbau eines Umkleide- und Sanitärtrakts an der Westseite des Gebäudes. Die Kegelbahn im Keller wird dagegen abgebrochen.

Rund 1,15 Millionen Euro wurden investiert, um das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Im Januar 2012 ist das Haus wieder voll betriebsbereit.

 

Drittes „Kleeblatt“?

Mit einem Grundsatzvertrag stellen die Stadt und der Main-Kinzig-Kreis im August 2009 die Weichen dafür, daß das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim auf dem Gelände der Weidenkaute im Baugebiet „Am Weides“ entstehen kann (auf 4.000 Quadratmeter von rund 40.000 Quadratmetern).

 

Stadtteilzentren:

Auf insgesamt zehn Jahre war die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten „Rechts vom Kreuzstein“ durch das Förderprogramm Soziale Stadt ausgelegt. Das Westendbüro schließt seine Pforten bereits Ende September 2010, dem Stadtteilzentrum Bischofsheim bleiben noch zwei weitere Jahre. Die Stadt teilt im Mai mit, daß sie das Projekt am Leben erhalten möchte.

 

DSL-Ausbau in Wachenbuchen:

Das langsame Internet ist vor allem in Hochstadt und Wachenbuchen ein großes Ärgernis. Im Mai 2009 verspricht die Deutsche Telekom für Wachenbuchen einen DSL-Ausbau. Rund 1.000 Kunden könnten dann ab dem zweiten Quartal 2010 schneller surfen. Dafür müßten rund 10.000 Meter Glasfaserkabel verlegt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf satte 500.000 Euro, so ein Telekom-Vertreter. Aber passiert ist wenig.

Immer wieder muß der Konzern das Datum, ab dem das schnelle Internet verfügbar sein soll, korrigieren - zum wachsenden Ärger der Wachenbucher und von Bürgermeister Rohrbach. Denn die Stadt unterstützt den DSL-Ausbau der Telekom in Wachenbuchen mit rund 10.000 Euro. Mitte November 2010 ist es dann so weit: Für die Wachenbucher geht es mit 16 Megabit pro Sekunde durch das World Wide Web.

 

Spatenstich für Riederwaldtunnel:

Nicht nur Befürworter. sondern auch Gegner finden sich im September 2009 zum symbolischen Spatenstich des Riederwaldtunnels am Stadion des FSV Frankfurt ein. Die Gegner verleihen ihren Forderungen nach Lärmschutz und Schutz vor Feinstaubbelastung lautstark Nachdruck. Die Befürworter glauben, daß sich die Verkehrsmenge am Riederwald nach der Fertigstellung um die Hälfte reduziert. Aber dieser Spatenstich betrifft gar nicht den eigentlichen Tunnel, sondern die Verbreiterung der A 661.

 

Auto stürzt von Fähre in den Main:

Weil ein Mann seine Ehefrau am Mühlheimer Mainufer im September 2009 wieder von der Fähre lotsen will, stürzt deren Auto in den Main, da die Fähre bereits in Richtung des Dörnigheimer Ufers abgelegt hat. Alle Beteiligten, so auch zwei Kinder und ein Hund, bleiben unverletzt.

 

Auto verschrottet:

Kopfschütteln löst im Oktober 2009 eine Aktion der Stadt Maintal aus, sogar ins Fernsehen schafft es Maintal: Ende Juli wird ein Auto von der Stadt abgeschleppt und später verschrottet. Der Besitzer ist telefonisch nicht erreicht worden, zudem hat ein Autohaus den Restwert des Wagens auf Null Euro geschätzt. Daraufhin hat die Stadt die Verschrottung in Auftrag gegeben. Der Besitzer ist fassungslos, daß vor der Verschrottung nicht einmal seine Wertgegenstände aus dem Auto geholt worden sind. Vermutlich wird sich erst vor Gericht geeinigt.

 

Hochstädter „Sonnenaue“ Tierbestattung im Rhein-Main-Gebiet:

In den Räumen einer ehemaligen Metzgerei an der Weiherstraße ist seit 2010 das Hochstädter Tierbestattungsunternehmen „Sonnenaue“ untergebracht. Prokurist Richard Reiber und seine Mitstreiter stehen aber nicht nur Menschen zur Seite, wenn deren Haustier gestorben ist, sondern kümmern sich ebenso um die Bestattung der Tiere. Bei ihm reifte nach einem Gespräch mit einem Hanauer Tierarzt 2009 die Idee, ein Tierbestattungsunternehmen zu gründen. Und so ist die „Sonnenaue“ seit 2010 für Menschen da, deren Hund, Katze, Hase, Meerschwein oder Kaninchen gestorben ist. Die Mitarbeiter des Unternehmens haben aber auch schon Vögel, Reptilien und sogar einen Koi, einen japanischen Karpfen, bestattet. Zum Angebot des Familienbetriebs gehören auch Tierurnen und Erinnerungsschmuck, der individuell, beispielsweise mit dem Pfotenabdruck des verstorbenen Tiers, gestaltet werden kann.

 

Arbeitsagentur in Maintal schließt

Die Maintaler Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit im Moosburger Weg schließt im Dezember 2010 ihre Türen. Von den 18 Mitarbeitern. die noch im Jahr 2002 vom Standort im Fechenheimer Weg in Bischofsheim nach Hochstadt umgezogen waren, sind zuletzt nur noch sechs Stellen durch acht Mitarbeiter besetzt. Die Räume im Moosburger Weg sollen ab Januar 2011 durch das kreiseigene Kommunale Center für Arbeit genutzt werden.

 

Sportanlage in der „Grünen Mitte“:

Die Pläne für einen Sport- und Freizeitpark in der „Grünen Mitte“ werden im Februar 2011 vorerst ausgesetzt. Weil nur drei Eigentümer der benötigten neun Grundstücke dem Verkauf zum gängigen Verkehrswert zugestimmt haben, ruht das Projekt vorerst. Eine höhere Bezahlung würde die Finanzierung ins Wanken bringen.

 

Busbahnhof und Bahnhofsseite:

Auf dem Gebiet am Bahnhof Maintal-Ost auf Dörnigheimer Seite kommt es im März 2011 zum Kahlschlag. Wo kürzlich noch Bäume, Sträucher und dichtes Buschwerk wuchsen und den freien Blick verstellten, ist durch Rodungsarbeiten nun eine große Freifläche entstanden. Im Zuge der Aufwertung des Geländes rund um den Bahnhof entfernten Mitarbeiter des Eigenbetriebs Betriebshof in den vergangenen Tagen den Wildwuchs.Aus Sicherheitsgründen mußte eine Trauerweide entfernt werden und auch die größere Weide ist standgefährdet. Die „freie Sicht“ richtet sich jetzt auf den Parkplatz.

Der Busbahnhof am Bahnhof Maintal-Ost in Dörnigheim erhält im September 2011 ein neues Gesicht. Das marode Gebäude des seit geraumer Zeit leerstehenden Kiosks wird abgerissen und der Wartebereich wird ganz überdacht. Die gesamt Maßnahme kostet rund 75.000 Euro.

 

Einbahnstraßen für Radfahrer frei:

Vier Einbahnstraßen sind ab April 2011 zum Radfahren gegen die Fahrtrichtung freigegeben. In Bischofsheim ist es die Allensteiner Straße, in Dörnigheim der Südring und die südliche Rheinstraße und in Hochstadt die Kalkhausstraße. Mit dieser Freigabe sollen die Wege für Radfahrer kürzer werden, allerdings fordert diese Maßnahme von Auto- sowie Radfahrern und Fußgängern erhöhte Vorsicht. Später werden weitere Straßen freigegeben

 

Endlich tut sich etwas in der Ortsmitte Bischofsheim:

Auch 2011 liegt das ehemalige Rathausgelände in der Bischofsheimer Ortsmitte über Monate hinweg brach. Vertragsstrafen und ein Rückkaufrecht durch die Stadt Maintal werden im Kaufvertrag mit dem Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess verankert. Trotz kritischer Stimmen aus der Bevölkerung votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen dafür, daß der Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess den Auftrag für die Bebauung des Geländes in Bischofsheim behält und damit sein ursprüngliches Konzept mit geringfügigen Änderungen umsetzt. Damit haben sich endgültig auch die Planungen, ein neues evangelisches Gemeindehaus in der Ortsmitte zu errichten, zerschlagen. Der Marktplatz am ehemaligen Bischofsheimer Rathaus verbleibt im Eigentum der Stadt.

Sobald die Genehmigung des Projekts durch den Kreis vorliegt, wird rund um den Marktplatz eine gemischte Bebauung mit gastronomischer Nutzung vorgenommen, im südlichen Bereich

wird Wohnbebauung entstehen. Hess zwei Jahre Zeit, um mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Im März unterzeichnen Vertreter von Kreis und der Stadt den Kaufvertrag.: Einige Wochen vor Weihnachten beginnen endlich die Arbeiten.

Der Wochenmarkt am Freitag findet weiter statt. Die Stände werden auf die Straße Alt Bischofsheim im Bereich zwischen der Kreuzung mit der Schäfergasse und der Einmündung zur Zwerggasse verlegt. Dafür kommt es nun freitags zwischen 4 und 14 Uhr immer zu einer Teilsperrung von Alt Bischofsheim, die Anwohner können aber auch in dieser Zeit von ihren Grundstücken ein- und ausfahren.

 

Barfußpfad im Dörnigheimer Stadtwald:

Im Juli 2011 entstand in der Gemarkung Dörnigheim durch zwei Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres ein sogenannter Barfußpfad. Zu finden ist die Anlage in der Nähe des Forstcamps:. Ab dem Parkplatz „Dicke Buche“ sollten Besucher des Pfads in nördliche Richtung gehen und dann an der ersten Abzweigung in westliche Richtung laufen. Nach etwa 100 Metern befindet sich der Pfad auf der südlichen Seite des Waldwegs.

 

Seibel Plastiko stellt die Produktion ein:

Das Hochstädter Traditionsunternehmen Seibel Plastiko muß im Juli 2011 Insolvenz anmelden. Aufgrund von Zahlungsrückständen wird der Firma sogar zeitweilig der Strom abgestellt. Der Insolvenzverwalter Dirk Pfeil brachte die Produktion zwar wieder zum Laufen, die Suche nach einem Käufer, der den Betrieb aufrechterhalten würde, verläuft jedoch erfolglos. Die Produktion wird zum 31. Dezember 2011 eingestellt.

 

Breitband-DSL

Die Stadt Maintal schließt sich im November 2011 einer Initiative des Main-Kinzig-Kreises an, die sich für eine lückenlose Abdeckung aller Städte und Gemeinden im Kreis mit Breitband-DSL bis 2015 einsetzt. In Hochstadt beginnen im Februar 2014 die Arbeiten für den Breitbandausbau für schnelles Internet. Federführend ist die vom Kreis gegründete Breitband Main-Kinzig GmbH. Eine Bürgerinitiative namens „Schnelles Internet Hochstadt“ hatte sich im Vorfeld für den Ausbau der Verbindungen in Hochstadt stark gemacht.

 

Traditionsladen in Hochstadt schließt:

Nach fast 75 Jahren endet in Hochstadt eine kleine Tradition: Der Haushaltswaren- und Geschenkeladen „Fischer Hans“ in der Bahnhofstraße schließt zum Ende Januar 2012. In dritter Generation hatte Erika Amrhein das von ihrem Großvater und Namensgeber des Ladens Hans Fischer am 11. Oktober 1937 eröffnete Geschäft fast 20 Jahre lang geführt.

 

Autohaus wird zwangsversteigert:   

Das Autohaus Fischer + Kutger, das neben seinen Häusern in Bruchköbel und Nidderau auch einen Standort in Maintal im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim betreibt, muß im Februar 2012 Insolvenz anmelden. Damit stehen 163 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft. Im März wird bekannt, daß viele Kunden, die eine Anzahlung oder die gesamte Summe für einen Neuwagen gezahlt haben, das Geld vermutlich nie wieder sehen werden, weil es nicht an den VW-Konzern weitergeleitet wurde. Die Forderungen der Gläubiger belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Weil davon nur etwa zehn Prozent eintreibbar sind, gehen einige Gläubiger leer aus.

 

Schlecker-Filialen müssen schließen:

Die zwei Schlecker-Filialen in Dörnigheim und Bischofsheim öffnen Ende Juni 2012 das letzte Mal ihre Türen. Bis zuletzt hatten die Mitarbeiterinnen gehofft, daß ihre Filialen weiter existieren könnten. Sie waren nicht von den ersten Schließungen Ende Februar infolge der Insolvenz des Konzerns betroffen gewesen.

 

Mettenheimer-Gelände:

Nachdem sich jahrelang nichts auf dem ehemaligen Mettenheimer-Gelände im Gewerbegebiet Mitte an der Philipp-Reis-Straße getan hat, rollen ab Oktober 2012 die Bagger. Innerhalb weniger Tage werden die vor sich hin rottenden Fabrikhallen abgerissen. Die Dirk van Hoek GmbH aus Bad Soden errichtete bis zum Jahr 2019 dort 33 Einfamilienhäusern. Nicht verwirklicht wurde ein „Gewerberiegel“, der zur Straßenfront hin entstehen sollte. Zu den im Bebauungsplan vorgesehenen Gewerbeansiedlungen auf dem rund 1,1 Hektar großen Areal wird es zunächst aufgrund von fehlendem Interesse allerdings nicht kommen.

 

„Circus Monti” blockiert Park + Ride-Platz

Seit November 2012 hat die Zirkusfamilie des „Circus Monti“ ihr illegales Winterlager auf dem Gelände der ehemaligen Firma Mettenheimer an der Philipp-Reis-Straße im Gewerbegebiet Mitte aufgeschlagen. Auch eine einstweilige Verfügung des Insolvenzverwalters Dirk Pfeil bleibt ohne Reaktion der Zirkusfamilie. Mitte März stellt sie zwar in Aussicht, das Areal zu verlassen, will dafür aber von der Stadt neue Reifen für einen Lastkraftwagen, 1000 Liter Sprit, TÜV und Versicherungen bezahlt haben. Darauf läßt sich die Stadt nicht ein. Daraufhin blockiert der Zirkus mit seinen Wagen den an das Ex-Mettenheimer Gelände angrenzenden Park & Ride-Parkplatz und sorgt bei den Maintaler Pendlern für Unmut. Erst Anfang April, an den Osterfeiertagen, verläßt der „Circus Monti“ das blockierte Gelände und auch das Ex-Mettenheimer Areal, hinterläßt aber jede Menge Unrat.

 

Dr. Curtze geht zum Jahesende:

Seit über 30 Jahren praktiziert Dr. Gerhard Curtze als niedergelassener Hausarzt in Wachenbuchen. Im Jahre 1980 übernahm er den „Familienbetrieb“, seit 1982 ist er in seiner Praxis in der Emanuel-Geibel-Straße. Schon vor rund zwei Jahren teilte Dr. Curtze mit, daß er seine Zelte abbrechen werde. Auch sein Bruder Klaus Curtze kündigt nach fast 33 Jahren das Ende der Burg-Apotheke für Ende Mai an. Der Inhaber nennt sein Alter von 66 Jahren als Grund für seinen Rückzug. Ähnlich wie sein Bruder habe auch er keinen Interessenten gefunden, der seine Apotheke habe weiterführen wollen.

 

Stadt will Großteil der MWG-Anteile

Nach dem Beschluß der Stadtverordneten will die Stadt ihren Anteil an der Maintal-Werke GmbH deutlich erhöhen, um einen bestimmenden Einfluß auf deren Ausrichtung sowie die Gestaltung der Tarifangebote zu haben, aber auch um mehr von den Gewinnen profitieren zu können. Aber die Gespräche mit der Energieversorgung Offenbach im September 2011 gestalten sich schwierig,

Die Stadt Maintal schließt im April 2013 die neuen Konzessionsverträge mit der Maintal-Werke GmbH über die Nutzung der öffentlichen Straßen und Wege zur Verlegung der Leitungen für die Energieversorgung. Die Vertragslaufzeit beträgt nach dem Energiewirtschaftsgesetz jeweils 20 Jahre.

 

Real-Markt schließt und Globus öffnet:

Die seit längerem angekündigte Schließung des Real-Markts in der Dörnigheimer Industriestraße wird Wirklichkeit. Wie aus der Filiale der Einkaufskette zu erfahren ist, ist der 16. Februar 2013 der letzte Öffnungstag. Die folgenden Tage werden zum Umbau genutzt, am 9. März wird der neue Globus-Markt eröffnet.

Der Maintaler Globus hat rund 1. 000 Quadratmeter Fläche und es gibt zwischen 80.000 und 90.000 Artikel. Es gibt hier 19 Kassen und 52 Kassiererinnen (die größte Globus-Filiale in Russland hat 100 Kassen). Hier arbeiten insgesamt rund 300 Mitarbeiter, die allermeisten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Als Globus das früher hier ansässige Real übernahm, wurden alle damaligen 124 Mitarbeiter übernommen. Aktuell machen 15 Auszubildende eine Lehre bei Globus Maintal.

An der Fischtheke werden 80 verschiedenen Sorten Fisch verkauft und mit ihnen Meeresfrüchte-Salate. In der Bäckerei arbeiten insgesamt 22 Mitarbeiter, davon sechs Bäcker und vier Konditormeister. Rund 5.000 Weizenbrötchen verlassen täglich die Backstube. Im Konditorenraum werden täglich mindestens 16 Tortensorten gemacht. Und natürlich Käsekuchen, der meistverkaufte Kuchen.

In der die Fleischhalle der Metzgerei herrschen nur zwei Grad Temperatur. Vier bis sechs Ausbeiner zerlegen den ganzen Tag nur Tiere. Das Rind- und Kalbfleisch kommt aus Frankreich, das Schweinefleisch wird aus Belgien bezogen. Für die Wurstzubereitung gibt es ebenfalls einen Raum, hier stellen vier Mitarbeiter den Brät für die hauseigenen Würste her, füllen sie und drehen sie von Hand ab.

 

Mobilfunkmast muß abgebaut werden:

Ein Beschluß der Stadtverordneten von 2005 sah vor, daß zukünftig auf Friedhöfen im Stadtgebiet keine Mobilfunkmasten errichtet werden dürfen. Im Mai 2013 geht es im Stadtparlament um die Verlängerung beziehungsweise die Kündigung des Vertrags mit Betreiber E-Plus über den Mast auf dem Wachenbucher Friedhof. Mit einer knappen Mehrheit von 20:17 Stimmen wird beschlossen, daß der Vertrag mit E-Plus fristgerecht zum Februar 2015 beendet wird und der Mast auf dem Friedhof abgebaut werden muß.

 

Ringmauer in Hochstadt wird saniert:

In zwei Bauabschnitten soll ab Juli 2013 die Sanierung der Ringmauer in Hochstadt erfolgen Dabei wird ein Großteil des alten Zementmörtels entfernt, denn dieser schädigt die alten Kalksteine. Ein neuer, steinsichtiger Putz wird der in einem Naßspritzverfahren aufgetragen.

Zu erkennen sind aber auf dem Mauerstück im westlichen Abschnitt der Ringstraße Nord nur noch vereinzelt Steine, die so gut erhalten waren, daß sie nicht verputzt werden mußten. Nicht jeder Hochstädter hat für die Sanierung Verständnis, viele vermissen durch den Putz den historischen Charakter.

 

Mehr Poller, mehr Schutz:

Wer mit dem Auto über die Bischofsheimer Straße nach Hochstadt hineinfährt, wird sich vielleicht über die zahlreichen Poller an der Nordseite gewundert haben, die dort in einer eher unüblichen Häufigkeit als sonst an einer Landesstraße zu finden sind. Hintergrund ist der Graben, der parallel zur nördlichen Seite der Straße verläuft. Dieser war in den vergangenen Monaten im Rahmen einer so genannten Außengebietsabkopplung deutlich verbreitert und vertieft worden. Bei dieser Baumaßnahme wurden unbebaute Außengebiete von der Mischwasserkanalisation abgetrennt. Das Regenwasser. das in der Landschaft nördlich von Hochstadt in Gräben gesammelt und bislang in das Kanalnetz eingeleitet wurde, wird nun über den Graben entlang der Bischofsheimer Straße in den Bach am Kochberg abgeführt.

 

Drittes „Kleeblatt“ in Hochstadt kommt:

Mit der Überreichung des Bewilligungsbescheids im März 2014 durch Sozialminister Stefan Grüttner gibt das Land Hessen grünes Licht für das DRK-Seniorenwohnheims in Hochstadt

Der Bescheid umfaßt einen Zuschuß von rund 1,7 Millionen sowie ein zins- und kostenfreies Darlehen über rund 2,5 Millionen Euro. Auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück im Neubaugebiet „Am Weides“ soll ein Wohnheim für die Senioren aus Hochstadt und Wachenbuchen mit 60 Plätzen entstehen. Kurz vor Weihnachten erfolgt der symbolische Spatenstich.

 

„Stadtachse“

Im Jahre 2014 kam in Planungsbüro auf die Idee, eine „Stadtachse“ zwischen Hochstadt und Dörnigheim zu schaffen, mit einem Zentrum am Bahnhof. Aber dort war ja inzwischen alles zugebaut, auch auf der Hochstädter Seite.

 

Sportanlage in der „Grünen Mitte“:

Im September 2014 legt der Magistrat folgenden Beschlußvorschlag vor: „Die Voruntersuchungen zur Errichtung einer Freisportanlage im Bereich des Maintalbads mit dem Ergebnis, daß eine Sportanlage auf diesem Standort nicht umsetzbar sein wird, werden zur Kenntnis genommen.“ Nun soll nach dem im Dezember 2013 verabschiedeten Beschluß von SPD und CDU der Standort „Dicke Buche“ weiterverfolgt werden. Darüber wird jedoch weiter diskutiert. Die Teilnehmer am Workshop zum Bürgergutachten lehnen den Standort beispielsweise ab und präferieren den WAM-Vorschlag zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße.

 

Bischofsheimer Vereinsring:

Im Jahre 1996 wird der Vereinsring gegründet, ein Zusammenschluss von in Maintal ansässigen Vereinen. Im Jahre 2022 zählt dieser Dachverband 26 Mitgliedsvereine, aus deren Reihen im Zwei-Jahres-Turnus ein neunköpfiger Exekutivvorstand gewählt wird.

 

Unterkünfte für Flüchtlinge sind knapp:

Bei der Unterbringung der Flüchtlinge und deren Betreuung tut sich der ehrenamtliche Arbeitskreis Asyl stark hervor. Mit verschiedenen Aktionen bemüht er sich um die Beteiligung der Asylsuchenden am gesellschaftlichen Leben und wirbt um Toleranz. So findet im Sommer auch ein Willkommensfest im Dörnigheimer Gemeindezentrum statt. Die Helfer knüpfen ebenso Kontakte zur evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim, um dem 30-jährigen Somalier Mustafa Abdi Ali Kirchenasyl zu ermöglichen, damit er gemäß der Dublin-Verordnung nicht wieder nach Italien in die Obdachlosigkeit abgeschoben wird - erfolgreich.

Schwerer tut sich die Stadt hingegen, geeignete Unterkunfts­möglichkeiten für die Asylbewerber zu finden. Auf dem privaten Wohnungsmarkt gibt es keine Anbieter, und der Bau des neuen Vereinsheims des SC Budokan, das die Stadt als Mieterin als Asylbewerberunterkunft nutzen möchte, verzögert sich erheblich. Die Anwohner klagen gegen den Bau, dennoch erfolgt dann im Dezember der Spatenstich für das zukünftige Judo-Internat, das ab Sommer 2015 zunächst als Asylbewerberunterkunft für 57 Personen genutzt werden soll.

 

 

 

 

Zeitraum Böttcher – Sachtleber I 2015 - 2017

 

Bürgermeisterwahlen in Maintal:

Erhard Rohrbach war ein Bürgermeister aus der Mitte der Stadt. Aber auch er konnte nicht besonders glänzen. Aber das lag nicht an ihm, sondern den veränderten Verhältnissen. In der Nachkriegszeit wurde viel investiert in Wohngebiete, Straßen, Bürgerhäuser, Kindergärten. Aber jetzt ging es darum, das alles zu erhalten und zum Teil noch auszuweiten. Aber das ist alles nicht eindrucksvoll.

Auch in der zweiten Amtszeit ab 2004 hatte Bürgermeister Rohrbach nur den Abriß des Bischofsheimer Rathauses zu verzeichnen. In der nächsten Amtszeit hat er den Bau einer Sportanlage auf Pump im Blick, ohne daß die Re-Finanzierung gesichert ist. Der neueste Plan ist der Verkauf des historischen Rathauses in Wachenbuchen, für den die Bücherei ausgelagert werden soll.

Auswärtige Kandidaten aber haben mit innerparteilicher Opposition zu rechnen, und zwar von denen, die nicht zum Zug kamen bzw. sich nicht zur Verfügung stellen wollten. Beim Wähler besteht die Schwierigkeit, daß man mit einer auswärtigen Kandidatin sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. „Der Erhard dagegen hat es doch ganz gut gemacht“, ist dann der Eindruck des wenig informierten Wählers. Jeder Kandidat (jede Kandidatin) der SPD sollte deshalb nicht traurig sein, wenn er (sie) sein Ziel nicht erreicht: Es liegt nicht an seiner (ihrer) fachlichen und menschlichen Qualifikation, sondern nur daran, daß er (sie) nicht „von hejj!“ ist.

Die beiden Kandidaten der großen Parteien des Jahres 2015 - Sebastian Mauer und Markus Heber - haben sich für das Amt disqualifiziert durch ihren Alleingang beim Wiederaufwärmen des Plans einer Sportstätte in der Grünen Mitte. Das Alter ist kein Hinderungsgrund, nur dürfen sie sich nicht von den Alten dirigieren lassen (Zitat: „Man muß die jungen Leute doch etwas anleiten!“).

Zu Herrn Heber ist zu sagen: Wir brauchen keinen Bürgermeister mit Kontakten zu den höchsten Parteispitzen, sondern einen, der vor Ort die Probleme löst. In der Stadtverordnetenversammlung ist. Herr Heber bisher nicht durch besondere Reden aufgefallen, sondern eher blaß geblieben. Die Leserbriefe, die ihn in den Himmel heben, sind peinlich, denn sie sind bestellt und vermutlich von anderen geschrieben oder zumindest inspiriert.

Zu Herrn Maier ist zu sagen: Er hat Visionen, aber die Vorhaben mit der Bettensteuer und der Sportstätte in der Grünen Mitte mußte er ja wieder aufgeben. Er kritisiert immer die städtische Wirtschaftsförderung, aber soll er doch einmal versuchen, ein bedeutendes Unternehmen nach Maintal zu holen. Die Übernahme der Abfallentsorgung durch die Stadt ist weltfremd, denn er will die effektiv arbeitende Firma Spahn plattmachen und durch einen schwerfälligen Eigenbetrieb ersetzen

Die Kandidaten der kleineren Parteien werden keine Chance haben, auch wenn sie vielleicht durchaus geeignet sind. Als Bürgermeister hätten sie kaum eine Chance, weil die beiden Kandidaten der größeren Parteien ihre Partei dazu benutzen würden, die Arbeit des Bürgermeisters zu torpedieren. Das ist einer der Nachteile der Direktwahl der Bürgermeister.

 

Die neue Bürgermeisterin Monika Böttcher:

Erstaunlicherweise siegt in der Stichwahl die parteilose Monika Böttcher aus Dörnigheim mit 51,8 Prozent der Stimmen gegen Sebastian Maier. Die studierte Politikwissenschaftlerin war 2015 als parteilose Kandidatin angetreten. Sie ist in Mannheim geboren. Die Mutter von Zwillingssöhnen lebt seit 2006 lebt in Maintal. Am 1. Januar 2016 trat sie das Amt an.

Schon vor der Wahl sagte jemand zu Frau Böttcher: „Falls sie wirklich gewählt werden, dann werden Sie es schwer haben gegen die zwei Platzhirsche. Die werden Ihnen doch nur beweisen wollen, daß sie die besseren Bürgermeister gewesen wären!“ Nun, der eine Platzhirsch wurde durch Herrn Fischer ausgetauscht, aber Herr Maier fand zu ihm genauso einen guten Draht wie zu Herrn Heber. Da die Parteien und Fraktionen diesen Anführern blindlings folgen, liegt alle Macht in deren Händen, letztlich aber bei Herrn Maier.

Sein erster Schritt in der praktischen Politik ist aber mehr als peinlich: Herr Maier bringt wieder sein Lieblingsthema „Stadtentwicklung“ vor. Hat es dazu nicht erst kürzlich ein „Konzept“ gegeben mit der mit dem unsinnigen Vorschlag, die Bahnhofstraße zur „Stadtachse“ zu machen? Die Bahnhofstraße mit nur einer Fußgängerunterführung in der Mitte und weitgehend entlang eines Gewerbegebiets!

In der Praxis wurde die Stadtentwicklung in den letzten Jahren doch davon bestimmt, daß man Un­ternehmen, die insolvent wurden oder die Produktion verlagerten noch dadurch belohnte, daß man ihre Gewerbegrundstücke in Bauland umwandelte. Und selbst der neue „Marktplatz“ in Bischofsheim ist aus Rücksicht auf den Investor so klein, daß man jetzt die Straße sperren muß und die Kinder auf der Tiefgarage spielen dürfen.

 

Verhältnis wird angespannter:

Am Ende ihres ersten Amtsjahrs als Bürgermeisterin geht die parteilose Monika Böttcher auf Konfrontationskurss zu den Stadtverordneten, die ihren Haushaltsentwurf für 2017 als „inhaltsleer und ohne eigene Ideen“ bezeichnen. Vor allem werfen sie dem Magistrat „handwerkliche Fehler“ vor. So fehlen beispielsweise die Begründungen für geplante neue Stellen.

Die Fraktionen haben über 100 Nachfragen und einen erheblichen Klärungsbedarf, was den vorgelegten Etatentwurf anbetrifft.

Die Dezembersitzung wird auch deshalb zum Höhepunkt der bisherigen Konfrontation zwischen den Stadtverordneten und Böttcher, weil sich die fünf Fraktionen erstmals in Maintals Geschichte auf ein gemeinsames Antragspaket zum Haushalt geeinigt haben, das dann auch bei einer Enthaltung einstimmig verabschiedet wird. Sie streichen einige der geplanten neuen Stellen in der Stadtverwaltung und frieren zehn Millionen Euro an Investitionen ein. Vor allem aber bringen sie die Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft auf den Weg, die sich um die Stadtentwicklung kümmern soll.

Böttcher platzt in ihrer Rede der Kragen und spricht von einer „Blockade des Magistrats“ durch die Stadtverordneten, die ihr Antragspaket an der Öffentlichkeit vorbei beschließen wollten. Außerdem hätten die Fraktionen den Mehrbedarf an Personal einfach ignoriert. Und die Entscheidung sei „erbärmlich“, das Geld für einen Rathausneubau zu streichen und nur 50.000 Euro für dringende Renovierungssarbeiten im alten Teil des Verwaltungsgebäudes in Hochstadt zu bewilligen.

 

Kommunalwahlen 2016 in Maintal:

Die Sozialdemokraten gehen abermals als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl hervorgehen.

Mit 32,5 Prozent landet die SPD auf Platz eins, wodurch klar ist, dass Karl-Heinz Kaiser auch in der neuen Legislaturperiode Stadtverordnetenvorsteher sein wird. Die Wahlbeteiligung war wieder gering, auch weil das Wahlverfahren eine Zumutung ist. Trotz aller Informationen im Vorfeld waren viele Wähler überfordert. Dazu kamen die Warteschlangen, die trotz anderslautender Versprechungen des Wahlamtes entstanden, weil nicht mehr Wahlkabinen vorhanden waren als sonst.

Erstaunlich war, daß das Endergebnis sich doch erheblich von dem Tendenzergebnis unterschied und die SPD doch wieder zur stärksten Partei wurde. Das Tendenzergebnis beruhte ja nur auf den Stimmzetteln, auf denen nur e i n e Partei angekreuzt war. Viele Wähler hatten allerdings kumuliert und panaschiert und bei denen lag die SPD vorne. Das ist ungewöhnlich, denn meist unterscheidet sich gerade bei Personenwahlen das Endergebnis kaum von der Auszählung nach der Hälfte der Stimmen. Insofern ist die geringe Wahlbeteiligung kein allzu großer Mangel, denn der Wille der Einwohner wird auch so abgebildet.

Das Kumulieren und Panaschieren hat allerdings nicht viel gebracht. An sich soll dadurch der Wähler die Möglichkeit haben, von den Vorgaben der Parteien abzuweichen. Doch bei CDU und Grünen gab es überhaupt keine Veränderung an der von der Partei vorgeschlagene Liste, bei der FDP wurde nur der letzte Platz ausgetauscht (Frau Hoppe wird aber wohl wieder in den Magistrat berufen, so daß Herr Fusenig doch gewählt ist).

Allein bei der WAM konnte sich Herr Winterstein - bekannt durch viele Leserbriefe - um vier Plätze verbessern. Und bei der SPD wurde Werner Huhn in die Stadtver­ord­neten­versammlung gewählt und auch Helmut Wassermann, der sicherlich auf eigenen Wunsch so weit hinten auf die Liste gesetzt worden war. Mit anderen Worten: Der riesige Aufwand, der sich auf den ersten Blick so demokratisch ansieht, hat kaum etwas gebracht.

 

Stadtladen:

Schon im Dezember 2012 haben die Maintaler Stadtverordneten beschlossen, Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Rathauses für einen provisorischen zentralen Stadtladen bereitzustellen.

Rund 95.000 Euro an Einsparung soll die Schließung der bisherigen Stadtläden in Bischofsheim, Dörnigheim und Wachenbuchen erbringen (jener im nordöstlichen Stadtteil existierte bereits nicht mehr). Doch in diesem Zusammenhang wird auch unsachlich diskutiert:

  • Angeblich ist der Umbau der Drehtür erforderlich, damit der Zugang barrierefrei ist. Aber der Zugang war schon immer barrierefrei, es gibt auch einen Aufzug zu den anderen Stockwerken.
  • Angeblich muß auch ein angemessener Wartebereich mit digitalem Aufruf- und Leitsystem im Foyer eingerichtet werden. Ein elektrisches Aufrufsystem haben nur ganz große Behörden. Um zu einem Mitarbeiter im Rathaus zu gelangen, bedarf es jetzt einer Anmeldung an der Pforte. Dann muß man in jedem Fall mehr oder weniger lang unten warten, auch wenn der Mitarbeiter sofort frei gewesen wäre. Dieses Wartesystem hat viel von dem direkten Zugang zu den Verwaltungsstellen genommen. Früher ging man auf gut Glück vor die Tür des Mitarbeiters und klopfte dort. Auch im Stadtladen warteten bisher immer höchstens zwei Personen vor der Tür. In Zukunft würden es dann höchstens sechs sein. Diese können innerhalb des großen Stadtladens warten und ohne Mühe sehen, wo ein freier Platz an einem Schalter ist
  • Ferner soll ein zusätzlicher Informations- und Schnellbedienschalter für den Stadtladen eingerichtet werden, aber die Pforte hat das bisher auch geboten.
  • Allgemein ist zu sagen: Die Zentralisierung ist natürlich ein Nachteil für die Bürger, denen man bei der Gründung der Stadt versprochen hatte, ihn ihrem Stadtteil wenigstens einen Stadtladen zu erhalten. Jetzt spart die Stadt, aber die Bürger müssen draufzahlen, denn sie müssen mit dem Bus kommen, weil es nicht einmal Parkplätze am Rathaus für sie gibt. Und eine Einsparung von 95.000 Euro durch eine Zentralisierung ist natürlich nicht gegeben, denn es wird nur die Miete für zwei Räume gespart, das Personal bleibt ja.

 

Neue Form der Bürgerversammlung:

Die Bürgerversammlung im September 2016 findet in neuem Format unter dem Titel „Rund ums Rathaus“ statt und wird von den Maintalern angenommen Nicht nur Politik, sondern auch die anderen Fachbereiche sowie zahlreiche Vereine sind vertreten. Initiator der Neuerung ist Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser. Die Bürger können Fragen an die Bürgermeisterin und die Fraktionsvertreter stellen, was rege getan wird.

 

Wechsel bei SPD-Spitze:

Im Juni 2016 gibt der langjährige Parteivorsitzende Sebastian Maier den Chefposten ab. Der Fraktion im Stadtparlament steht er aber weiter vor. Kommissarisch übernehmen seine Stellvertreter Christian Preuß und Tobias Lehnert die Aufgaben. Bei der Nachwahl im November übernimmt dann Maiers Ehefrau Janna den SPD-Parteivorsitz.

 

Widerspruch der Bürgermeisterin:

Im April 2017 erhebt die Bürgermeisterin Widersprüche gegen eine Immobiliengesellschaft (die später doch kam) und neue Stadträte. Das kann sie, weil sie direkt gewählt wird und nicht nur die Wünsche der Partei-Oberen ausführen muß. Aber die Direktwahl der Bürgermeister ist auch problematisch, weil es dann leicht zu Reibungspunkten kommt und die Verantwortlichkeiten nicht klar sind, denn der Wähler kann oft nicht entscheiden, ob er den Bürgermeister oder die Parteien verantwortlich machen soll.

Die Parteien versuchen immer wieder Schachzüge zum eigenen Vorteil. Da sollte Herr Sachtleber weggelobt werden in die neue städtische Immobilien-Gesellschaft, damit der Weg frei ist, Herrn Maier endlich den begehrten Posten als Erster Stadtrat zu verschaffen. Aber dann müssen auch die anderen Parteien bedacht werden, die dabei mitmachen. Also ein Zweiter Stadtrat, und für die dritte Partei wird auch noch ein Posten abfallen. Da gibt es einen Doppelhaushalt, aber plötzlich hat man Unmengen an Geld frei für solche Posten. Da ist der ganze Haushaltsplan doch nichts wert, da kann man sich doch die ganze Mühe sparen. Allein die WAM ist gegen jeden Stadtratsposten.

 

Besuch der Bundesfamilienministerin:

Katarina Barley (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besucht das preisgekrönte „Maintaler Bündnis für junge Geflüchtete“ das im Rahmen des Bundesprogramms „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit jungen Flüchtlingen in Maintal arbeitet. Barley trifft die jungen Menschen im alten Bahnhofsgebäude in Dörnigheim und hört aufmerksam ihren Geschichten zu. Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher ist dabei. Christine Mayer-Simon vom Arbeits­kreis Asyl appelliert an die Ministerin, sich für die Wiedereinführung des Familiennachzugs einzusetzen.

 

Immobilien-Gesellschaft:

In ihrer Septembersitzung 2017 beschließt die Stadtverordnetenversammlung die Gründung der Maintal Immobilien-Gesellschaft (MIG). Diese soll Areale wie etwa das Gelände des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege zum Wohngebiet entwickeln. So vergleichsweise sachlich diese Entscheidung letztlich ausfällt, so hitzig ist die Diskussion im Frühjahr. Diese fokussiert sich nicht auf die Immobilien-Gesellschaft an sich, sondern um die Personalien. Weil Erster Stadtrat Ralf Sachtleber Interesse am MIG-Geschäftsführerposten hat, wird von Seiten der Politik die Stelle eines zweiten hauptamtlichen Stadtrats ins Spiel gebracht. Nach unzähligen Wortgefechten und Vorwürfen ist klar: Die Stelle wird ausgeschrieben.

 

Polizeistation:

Anfang Dezember 2017 ist es endlich soweit: Die Polizei Maintal verlässt die Räume in der Kirchgasse in der Dörnigheimer Altstadt. Die neue Station in der Edisonstraße ist in einem ehemaligen Firmengebäude.

 

 

 

Stadtentwicklung 2015 - 2017

 

Marktplatz Bischofsheim ist endlich fertig:                         

Der Marktplatz in der Bischofsheimer Ortsmitte ist im Mai 2016 nicht nur geographisch das Herz des Stadtteils. Nach dem Abriss des alten Rathauses und der anschließenden Wohnbebauung wurde auch der Marktplatz neu gestaltet. Nach langer Planung und Bauzeit kann der Platz offiziell eingeweiht werden. Im Zentrum steht der restaurierte Brunnen, der einst als Pferdetränke genutzt und nun aufgearbeitet wurde.

 

Vorzeitiges Aus für „Main-Kultur“- Außengastronomnie:

Ein Pilotprojekt war die sogenannte „Main-Kultur“, die das Ziel verfolgt, das Dörnigheimer Mainufer gastronomisch zu beleben und damit als Ausflugs- und Aufenthaltsbereich aufzuwerten. Betreiber Ahmet Cetiner bot den Gästen neben Erfrischungen auch Yoga-Kurse am Wochenende. Sogar Live-Musik gibt es an manchen Abenden zu hören. Auch optisch punktet die Mainkultur: Zwei anthrazitfarbene Container und eine Holzterrasse samt Liegestühlen und Sonnenschirmen laden zum Entspannen ein.

Trotz guter Nachfrage wird die „Main-Kultur“ allerdings im Juni 2016 nach nur drei Wochen eingestellt, weil es Beschwerden von Anwohnern gegeben haben soll und die Stadt einer möglichen juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg gehen möchte. Im Jahr 2017 kann man erst im Juni anfangen, weil noch eine Genehmigung des Wasser-Straßen- und Schifffahrtsamtes ausstand. Ende September werden die Container wieder entfernt, die Holzterrasse bleibt – für die Mainkultur 2018. Cetiner hatte im Jahr 2016 Verluste von 9.000 Euro gehabt und 2017 waren es 11.000 Euro.

 

Nordmainischer Schnellradweg:

Im Juli 2016 fand in Maintal die Auftaktveranstaltung zum nordmainischen Radschnellweg statt, der zwischen Hanau und Frankfurt entstehen soll. Aber sechs Jahre später müssen sich Radfahrende aus der Region auf eine weitere Wartezeit einstellen. Wie nun bekannt wurde, konnte sich der Frankfurter Magistrat bis heute nicht auf eine Trassenführung im Frankfurter Stadtgebiet festlegen.

 

Neue zusätzliche Kinderärztin:

Die Dörnigheimer Kinderärztin aber Dr. Claudia Schramm erhält im September 2016 nach monatelangen Verhandlungen nun Verstärkung in ihrer Praxis. Dr. Maja Schulze unterstützt das Team bei der Versorgung der kleinen Patienten.

 

Metzgerei Nickel schließt:

Nach über 80 Jahren muss die Metzgerei Nickel in der Mozartstraße zum 30. September 2016 schließen. Die drei Mitarbeiter können an andere Betriebe vermittelt werden.

 

Bankfiliale in Wachenbuchen schließt:

Die Filiale der Frankfurter Volksbank in Wachenbuchen macht im November 2016 dicht. Die Bürger des kleinsten Stadtteils werden künftig in der Bischofsheimer Filiale betreut. Das Kreditinstitut begründet seine Entscheidung damit, dass sich der individuelle Beratungsbedarf dermaßen erhöht hat, dass die kleine Wachenbucher Filiale dem nur noch schwer nachkommen konnte und zugleich der Bargeldbedarf gesunken ist.

 

Friedhof Bischofsheim wird erweitert:

Die Kapazitäten des Bischofsheimer Friedhofs neigen sich dem Ende zu - etwa 70 bis 80 Prozent der derzeitigen Fläche von rund 24.000 Quadratmetern ist belegt. Daher will die Stadt Maintal im November 2016 die Ruhestätte Richtung Norden erweitern. Dazu muss unter anderem in den Waldbestand eingegriffen werden.

 

 Honeywell vor dem Aus:

Wenige Wochen vor Weihnachten 2016 geht der Betriebsrat des Dörnigheimer Standorts der Firma Honeywell mit der Meldung an die Öffentlichkeit, dass die Geschäftsführung beschlossen habe, die Produktion bis Ende 2018 einzustellen und den Standort Ende 2019 komplett zu schließen. Damit stehen 116 Arbeitsplätze vor dem Aus. Honeywell ist bereits seit den fünfziger Jahren in Dörnigheim beheimatet und war einst weit über 1000 Mitarbeiter der größte Maintaler Arbeitgeber.

 

Ärztliche Versorgung Hochstadt:

Die Gemeinschaftspraxis  Jochen Schellmann / Thomas Blaschek erhält im Dezember 2016 die Möglichkeit, sich zum ersten medizinischen Versorgungszentrum in Maintal zu erweitern. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt der Hochstädter Praxis die Zusage und gewährt außerdem einen dritten Arztsitz. Die Praxis wird künftig im Neubaugebiet „Am Weides“ ihren Sitz haben.

 

E-Ladesäulen:

E-Carsharing ist nicht neu in Maintal. Bereits 2017 fiel mit dem durch die Stadt Maintal geförderten Pilotprojekt von 4XPRESS der Startschuss. Seitdem entstand im Stadtgebiet ein Netzwerk, das mittlerweile 16 Ladeeinrichtungen umfasst, die unter anderem von der Maintal-Werke GmbH und 4XPRESS betrieben werden. Jede Ladesäule verfügt über zwei Ladepunkte, sodass zwei Fahrzeuge parallel aufgeladen werden können. Dabei ist oftmals ein Parkplatz öffentlich, der andere für das Carsharing-Unternehmen reserviert.

Aber Anfang November 2017 wurde das Projekt durch den Verkehrsausschusses vorerst ausgebremst. Der Magistrat soll erst ein Konzept, ein Regelwerk zur Ausschreibung sowie eine Übersicht über mögliche öffentliche Standorte für E-Ladestationen vorlegen.

Entsprechend angesäuert reagierte Cetiner, der Geschäftsführer der Firma 4xpress, bei der das Projekt mobiliteet angesiedelt ist, auf den Beschluss des Verkehrsausschusses, der anschließend auch vom Maintaler Stadtparlament bestätigt wurde. Nach wie vor liegen zwölf bestellte und gelieferte Ladesäulen in den Büros. Denn ursprünglich hatte Cetiner geplant, das Maintaler E-Ladenetz bis Ende des Jahres 2017 auf 20 zu erhöhen. Die ersten acht waren im Frühjahr desselben Jahres aufgestellt und in Betrieb genommen worden.

 

Großmetzgerei Brandenburg:

Bei der Standortsuche der Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg ist auch Maintal im Gespräch. Bis­lang hat das Unternehmen in Frankfurt-Fechenheim produziert, will sich jedoch vergrößern. Konkret handelt es sich bei dem vorgeschlagenen Grundstück um das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Hier steht auf Maintaler Gemarkung eine Fläche von 11,5 Hektar zur Verfügung. Hinzu kämen 3,5 Hektar auf Frankfurter Stadtgebiet. Im Poker um den neuen Standort zieht Maintal jedoch im August 2017 den Kürzeren. Im August wird bekannt, dass Brandenburg auf das Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts nach Erlensee zieht.

 

Wochenmarkt in Bischofsheim:

Der Wochenmarkt in Bischofsheim ist im Oktober 2017 mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit. Immer freitags vormittags treffen sich unter den bunten Schirmen am Fuße der evangelischen Kirche nicht nur die Kunden, sondern auch die Marktbeschicker. Und das seit 30 Jahren. Mit einem Fest feierte der Markt seinen Geburtstag und sogar Bürgermeisterin Monika Böttcher griff zum Einkaufsbeutel. Einige der Marktbeschicker sind von Anfang an dabei: Alexander Neun, Rosa Hartmann Bedel, Heinz Reitz, Markus Zwing, Martin Hanstein und Timo Kleebes Familie.

 

Fairtrade:

Im Jahr 2017 entschied man, dass Maintal Fairtrade-Stadt werden soll. Seitdem setzte sich eine Steuerungsgruppe mit Bürgermeisterin Monika Böttcher, Vertretern der Maintaler Fraktionen, Kirchengemeinden, des Einzelhandels und der Zivilgesellschaft dafür ein, dass Maintal die notwendigen Kriterien erfüllt, um die Zertifizierung als Fairtrade-Stadt zu erhalten. So konnte die ehrenamtlich aktive Gruppe mehrere Einzelhandelsgeschäfte, Floristen und Gastronomiebetriebe, aber auch Schulen, Kirchengemeinden und Vereine gewinnen, die mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Für den Magistrat der Stadt Maintal ist bei bereits seit einigen Jahren selbstverständlich, zu offiziellen Anlässen ausschließlich fair gehandelten Kaffee und Tee anzubieten.

Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten kann man rundlegend an der Arbeitssituation der Erzeuger der Produkte etwas ändern. Die Stadt Maintal geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat sich zum Ziel gesetzt, sich „Fairtrade-Town“ nennen zu dürfen. Es geht um stabile und gerechte Mindestpreise, ein Verbot von Kinderarbeit, den Aufbau von Gemeinschaftsprojekten zur Bildung und Gesundheitsversorgung sowie langfristige Handelsbeziehungen und die Förderung ökologischen Anbaus.

Kriterien für die Städte sind: Ein Ratsbeschluss, der Verkauf von mindestens zwei fair gehandelten Produkten in der Verwaltung, eine Steuerungsgruppe (zu der mindestens drei Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zählen), Fairtrade-Produkte im Sortiment des Einzelhandels und in der Gastronomie sowie in öffentlichen Einrichtungen.

In Maintal bietet der Globus-Markt über 150 Fairtrade-Produkte an und auch der Ausschank im eigenen Café ist komplett Fairtrade. Außerdem machen mit: Die Cafés „Pearson und Puppe“ und „Im Garten Eden“ sowie die „Little Beach GmbH“, die evangelischen Kirchengemeinden Hochstadt, Dörnigheim, Wachenbuchen und der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein und die Vereine DLRG, FSV Bischofsheim und das Junge Theater in Wachenbuchen. Seit dem Frühjahr 2020 ist Maintal offiziell Fairtrade-Stadt, die 708. Fairtrade-Stadt in Deutschland. Die Stadt wurde 2022 von Fairtrade Deutschland für weitere zwei Jahre als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet.

 

Leihladen:

Gegründet wurde der erste Leihladen Hessens auf Initiative der fünfköpfigen Stadtleitbildgruppe „Nachhaltigkeit“ im Dezember 2017 im Dörnigheimer Gewerbegebiet in der Carl-Zeiss-Straße. Alle Gegenstände, die hier zu sehen sind, wurden gespendet. Entweder, weil sie nicht mehr benötigt wurden oder der Spender die Idee hinter dem Leihladen gut findet. Im April sind es an die 300 Gegenstände. Seit 2018 läuft das Geschäft nun unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal. Alle rund 420 Objekte, die in dem Katalog des Leihladens erfasst sind, sind nicht vom Team gekauft, sondern gespendet. Weit oben auf der Liste steht ein Stehtisch, denn für eine Gartenparty hat man von der Bierzeltgarnitur bis zum Geschirr sonst fast alles. Besonders häufig werden Werkzeuge ausgeliehen. Auch die Brett- und Gesellschaftsspiele kommen gut bei den Maintalern an. Pro Monat wird eine Ausleihgebühr in Höhe von zwei Euro fällig.

Trotz des Lockdowns ist der Leihladen auf der Carl-Zeiss-Straße auch 2021 während der Pandemie sehr gefragt gewesen. Rund 15 Kunden pro Woche bedient Grünert mit seinem Team in der Zeit zwischen November und August in ehemaligen Getränkeladen an der Carl-Zeiss-Straße. Und das, obwohl der Laden nur freitags und samstags geöffnet ist – für insgesamt dreieinhalb Stunden. In der Winterzeit werden vor allem Brettspiele oder Puzzle - also alles, was man Zuhause spielen konnte - ausgeliehen. Ansonsten sind alle Arten von Haushaltsgeräten gefragt, beispielsweise Bohrmaschinen, Akkuschrauber, Schläuche oder Abflussspiralen.

 

Müllabfuhr:

Viele Bürger befürchten, dass die Firma Spahn den Auftrag verlieren könnte. Die Maintaler sehen die Aufgabe bei der Firma Max Spahn & Sohn KG in besten Händen - schließlich arbeitet das Unternehmen seit Jahrzehnten zuverlässig. Doch die Rechtslage verlangt, daß die Leistung in regelmäßigen Abständen ausgeschrieben werden muss - und zwar europaweit. Auf diese Weise soll der Wettbewerb und damit ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für die Bürger sichergestellt werden.

Alternativ ziehen die Stadtverordneten in Erwägung, die Abfallentsorgung zu kommunalisieren, also in Zukunft in Eigenregie durchzuführen. Bis Juli 2019 soll ein entsprechendes Konzept erstellt werden, über das dann entschieden werden soll.

Aber im Juli 2017 trifft eine Mehrheit aus SPD, FDP und Grünen schließlich die Entscheidung: Der Auftrag wird ausgeschrieben. Dabei werden Abfalleinsammlung und -entsorgung und der Betrieb des Wert­stoff­hofs auf dem Gelände der Firma Spahn an der Dörnigheimer Henschelstraße als getrennte Leistungen aufgeführt. Nach einer europaweiten Ausschreibung steht 2018 fest: Der Gewinner heißt Spahn.

 

Bus Bahnhof Maintal-West:

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 fährt die Buslinie MKK 24 den Bahnhof Maintal-West an. Dies ermöglicht den Fahrgästen eine Anbindung an die Regionalbahn und somit eine direkte Verbindung nach Frankfurt.

 

Stabsstelle für Integration:

Die Sozialpädagogin Verena Strub leitet seit 2017 die Stabsstelle für Integration. Diese Zuordnung außerhalb der Fachbereiche mache deutlich, dass das Thema Integration quer zu allen liege und alle Ämter damit befasst seien. Sechs Themenfelder werden unter Beteiligung von Experten ausgearbeitet: „Lernen in Maintal – Sprache und Bildung“, „Aufwachsen in Maintal“, „Arbeiten in Maintal“, „Alt werden in Maintal“, „Leben und Wohnen in Maintal“ und „Miteinander reden in Maintal – im Dialog für Toleranz und Vielfalt“.

 

Wirtschaftsentwicklung:

Das Jahr 2017 die gute Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen und neue Ansiedlungen in den Gewerbegebieten an. Laut Stadt Maintal erhöhten sich die Gewerbesteuererträge von 18,6 Millionen Euro in 2016 auf 20 Millionen im Vorjahr und bilden damit die zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer. Neue Ansiedlungen entlang der Lise-Meitner-Straße erweiterten das Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Durch den Verkauf städtischer Gewerbegrundstücke hätten die ersten Unternehmen bereits den Bau ihrer Gebäude abgeschlossen.

Im Gewerbegebiet West haben 17 Unternehmen Erweiterungsbedarf und somit Interesse an Gewerbegrundstücken. Mehrere Jahre standen mitten im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim Immobilien von rund 22.000 Quadratmetern aufgrund der Insolvenz eines Unternehmens leer. Die verwaisten Immobilien verminderten die Attraktivität dieses Gebiets. Glücklicherweise haben inzwischen alle Immobilien einen neuen Eigentümer gefunden und der Aufschwung ist schon jetzt zu spüren.

Zeitraum Böttcher – Sachtleber II 2018 - 2019

 

Parteien in Maintal:

Die SPD sieht sich Anfang des Jahres 2018 vor dem Weg der Erneuerung: Die Themenschwerpunkte der Sozialdemokraten 2018: Bildung und Betreuung, Wohnen, Stadtentwicklung und Wirtschaftspolitik. Und: wieder klare Kante zeigen. Sie halten ein breit aufgelegtes Investitionsprogramm des Main-Kinzig-Kreises für die Sanierung von Schulen für unerlässlich. Sie wollen bis 2020 die vollständige Gebührenfreiheit für die Kinderbetreuung. Sie will eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete West und Real-Gelände. Dabei gehe es nicht nur um das Thema Gewerbesteuer, sondern um qualifizierte Arbeitsplätze, die auch langfristig in Maintal bleiben. Die Fraktionssitzungen sollen zukünftig öffentlich stattfinden. Auch in den Onlineauftritt will die SPD Maintal investieren, damit auch einen neuen Weg des Mitdiskutierens und Mitgestaltens ermöglichen – außerhalb der klassischen Mitgliederversammlungen.

Die CDU will sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Damit es allen besser geht, wollen sich die Christdemokraten auch dieses Jahr auf die Themen Sicherheit, Investitionen und Steuererleichterungen konzentrieren. Obwohl es in Maintal nach der letzten Wahl nicht für eine stabile Mehrheit gereicht hätte, soll die politische Arbeit zwischen den Maintaler Parteien von gegenseitigem Respekt geprägt sein. In Maintal stünden viele und dringende Investitionen an, ein großes Thema dabei ist der soziale Wohnungsbau. Ihnen ist die Digitalisierung sowohl der Verwaltung als auch für die Bürger wichtig. etwa mit einem freien W-LAN auf der kompletten Kennedystraße. Um das Gewerbegebiet West in Bischofsheim attraktiv zu machen, bedarf es einer besseren Internetanbindung. Und nicht nur die Daten sollen schnell fließen, auch der Verkehr. Auch die Fährverbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim ist ein Thema für die CDU.

 

Hessenkasse:

Die Stadtverordnetenversammlung schob im Mai 2018 einstimmig einen Antrag der CDU-Fraktion, der eine Beteiligung der Stadt Maintal am Investitionsprogramm der Hessenkasse zum Inhalt hatte. Es ist nicht geklärt, zu welchen Konditionen die Abbezahlung des Kredits läuft und welche Verpflichtungen die Stadt Maintal gegenüber dem Land Hessen eingehen muß. Erwarten könnte die Stadt Maintal aber eine Summe von rund 8,3 Millionen Euro aus dem Investitionskostenzuschuss der Hessenkasse. Dabei handelt es sich sozusagen um einen zweiten Topf des Landesprogramms. Der erste ist für Kommunen gedacht, die ihre sogenannten Kassenkredite abbauen wollen, Maintal hat solche Kassenkredite allerdings nicht. Für Städte und Gemeinden wie Maintal hat das Land Hessen daher den Investitionstopf aufgelegt.

 

Bürgerversammlung:

Am Samstag, 9. Juni 2018, lud der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser, die Bürger zur Bürgerversammlung „Rund ums Rathaus“ ein. Zahlreiche Gruppen werden über ihre Arbeit informieren und stehen für Fragen und Antworten zur Verfügung. Mit der Veranstaltung unter freiem Himmel erwartet sich der Stadtverordnetenvorsteher, dass Bürger und ehrenamtlich Tätige sich näherkommen. Integriert in die Veranstaltung ist der Abschluss des an diesem Samstag ebenfalls stattfinden Freiwilligentags. In Form einer tagesaktuellen Bilderreihe könnten sich die Bürger über die durchgeführten Projekte informieren. Im Vordergrund soll das persönliche Gespräch stehen.

In diesem Jahr werden die Verschwisterungsgemeinschaft Maintal-Luisant und die Arbeitsgemeinschaft Moosburg-Maintal nicht nur über ihre Aktivitäten informieren, sondern auch für das Getränkeangebot verantwortlich sein. Ergänzt wird dieses Angebot um einen Stand, an dem fair gehandelte Cocktails zubereitet werden. Damit soll das Ziel unterstrichen werden, eine Fair-Trade-Town zu werden. Bei all diesen Angeboten lege man besonderen Wert auch auf diejenigen Bürger, die erst seit kurzer Zeit in Maintal wohnen und noch nicht mit der Stadt vertraut sind. Die Neubürger wurden persönlich angeschrieben und

 

Besuch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil:

Im September 2018 besucht der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die SPD-Sommerlounge

auf dem Gelände von Ahmet Cetiners Main-Kultur. Das häufigste Thema, immer wieder angesprochen bei seiner Reise am Dienstag durch Hessen, sei „Bauen, Wohnen, Mieten“ gewesen. Aber es gebe noch ein anderes, und zwar eine soziale Lösung für die jetzt beschlossene Regulierung der Renten über das Jahr 2020 hinaus.

 

Haushaltsentwurf:

Ende September 2018 der Magistrat legt seinen für das kommende Jahr vor. Wie in den Vorjahren fällt das kalkulierte Ergebnis mit einem Überschuss von 1,56 Millionen Euro positiv aus. Das Gesamtvolumen des geplanten Etats liegt bei knapp 100,1 Millionen Euro und überschreitet damit erstmals die dreistellige Millionengrenze. Die Investitionen belaufen sich auf 27,1 Millionen Euro, von denen 14,9 Millionen über Kredite finanziert werden. Den größten Batzen bei den Erträgen von etwa 100 Millionen Euro macht mit 27,1 Prozent der Gemeindeanteil an Steuereinnahmen aus. Zweitgrößte Einnahmequelle der Stadt Maintal ist die Gewerbesteuer (21,3 Prozent). Die Schlüsselzuweisungen durch den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) haben einen Anteil von 15,3 Prozent. Die Grundsteuern A und B machen mit 6,4 Prozent übrigens den kleinsten Anteil am gesamten „Kuchen“ aus.

Im November wird der Beschluss zum Haushalt 2019 vertagt: Es geht nur um die die Vergabe der Mittagsverpflegung in den zwölf städtischen Kindertagesstätten. um das geplante Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen, die Bildung einer interkommunalen Arbeitsgruppe zur Kreisfreiheit Hanaus, die Schaffung eines interkommunalen digitalen Gründerzentrums.

Aber das Parlament hat sich auch eine Diskussion geleistet, die man nur als unwürdig bezeichnen kann. Dass der von den Grünen eingebrachte Antrag „Seenotrettung ist Menschenpflicht“ letztlich mit einer Mehrheit aus SPD, WAM und den Antragstellern selbst verabschiedet wurde und auch Bürgermeisterin Monika Böttcher positive Worte dafür fand, spielt im Grunde keine Rolle mehr.

Im Dezember beschließt das Parlament den Haushalt für 2019: Die Stadt Maintal und ihr gewähltes Parlament haben sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen: Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim, dazu Rathausanbau, ehemaliges Polizeigebäude, Dienstleistungszentrum am Bahnhof Maintal-Ost, um nur die größten Batzen zu nennen. Mit dem nun beschlossenen Haushalt wird die Verschuldung der Stadt die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken.

 

Ferienwohnungssatzung:

Eine „Ferienwohnungssatzung“ soll m Dezember 2018 die Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung oder Arbeiterunterkunft unterbinden. Die Satzung ist auf fünf Jahre begrenzt. Die Stadt unterbindet fortan die Zweckentfremdung von Wohnraum. Indem Vermieter ihre Wohnungen kurzzeitig an Touristen oder Arbeiter vermieten, werden diese Wohnungen dem Markt entzogen. Gleichzeitig führen die horrenden Preise, die für eine kurzzeitige Vermietung aufgerufen werden, dazu, dass die Mieten anziehen und damit der gesamte Immobilienmarkt beeinflusst wird. Derzeit sind im Maintaler Stadtgebiet 28 Immobilien von der neuen Satzung betroffen. Dabei geht es nicht allein um Ferienwohnungen, sondern ebenfalls um Wohneinheiten, die zu ähnlichen Zwecken ohne Genehmigung zweckentfremdet werden. Im Interet werden 2023 schon 64 Ferienwohnungen angeboten, die man auch für Asylbewerber nützen könnte, anstatt Leichtbauhallen zu errichten

 

 

Ende der Amtszeit des Stadtrats Sachtleber:

Am 31. Dezember 2019 sollte die zweite Amtszeit von des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber eigentlich enden. „Ich bewerbe mich um eine weitere Amtszeit“, kündigt Sachtleber an. Lediglich die Grünen und die CDU sprechen sich klar für Sachtleber aus. Die Grünen machen im August eine Flugblattaktion zugunsten des derzeitigen Amtsinhabers Ralf Sachtleber, die bei den anderen Parteien auf heftige Kritik stieß. Die Befürchtung der Grünen war, dass SPD und CDU mit Hilfe ihrer jetzigen Mehrheit statt einem jetzt zwei hauptamtliche Stadtratsposten schaffen und Kandidaten aus ihren eigenen Reihen zur Wahl stellen werden. Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber sahen jedoch die Stadt mit zwei fachkompetenten Führungskräften gut aufgestellt, um alle Aufgaben zu leisten.

Der 23. September 2019 war der Tag der Entscheidung, ob der Erste Stadtrat in Maintal in seine dritte Amtszeit geht oder nicht. Umgeschwenkt war indessen die CDU: Unzufriedenheit mit der Arbeit des Amtsinhabers und die Überzeugung, dass im Hauptamt ein Vertreter aus der Politik sitzen sollte, sind wesentliche Gründe, mit denen die CDU für einen personellen Wechsel eintritt. Es soll auch in Zukunft nur einen Ersten Stadtrat in Maintal geben. Das dürfte aber nicht Ralf Sachtleber sein. Die Stadtverordneten sprachen sich mehrheitlich gegen eine Wiederwahl des Amtsinhabers aus. Stattdessen soll nun ein Wahlvorbereitungsausschuss gegründet werden, der eine Ausschreibung der Position vornimmt und damit das Feld für einen weiten Bewerberkreis öffnet.

 

Es meldeten sich dann mehrere Bewerber:

1. Ahmet Cetiner, parteilos, aus Bischofsheim, Pächter der Sommergastronomie Mainkultur und Gründer eines Carsharing-Unternehmens (das er aber bald wieder aufgeben mußte), der sich vor allem gegen einen Bewerber mit Parteibuch aussprach (Anfang September): Wenn das Parteibuch wichtiger sei als die persönliche Eignung, dann brauche es logischerweise einen Kandidaten, der gegenüber allen Fraktionen loyal sei.

2. Sabine Freter, parteilos, studierte Bauingenieurin, seit 2017 Bereichsleiterin der Stadtwerke in Mörfelden-Walldorf (Ende November). Als wichtige Themen für Maintals Zukunft sieht sie vor allem das Schaffen von Arbeitsplätzen und von Wohnraum.

3. Anahit Schäfer, Ehefrau des Fraktionsvorsitzenden der FDP, ehrenamtliche Stadträtin, nach der Reifeprüfung in Jerewan hat sie Technologie der anorganischen Chemie studiert und sich als Schneiderin selbständig gemacht und diese Selbständigkeit in Maintal fortgeführt (Anfang Dezember).

4. Andreas Bühner, parteilos, im Jahre 2005 hat er in Dörnigheim ein Ingenieurbüro als Startup gegründet und es bis zum Verkauf Ende 2018 samt 85 Mitarbeitern geführt. Er will vor allem Bürgerversammlungen und als Erster Stadtrat vor allem kaufmännischen Vorsicht walten lassen und Stadtentwicklung in Eigenregie machen (Anfang Dezember).

5. Ioannis Sarigiannidis, parteilos, aus Dörnigheim. Er arbeitet bei einem Bildungsträger in Hanau und will den lebendigen Dialog mit den Bürgern führen, am besten an einem zentralen Ort der Begegnung in Maintal.

 

Bei der Stadtverordnetenversammlung am 3. Februar 2020 konnte der Wahlvorbereitungsausschuss keine Empfehlung aussprechen. Das Gerücht machte die Runde, dass die parteilose Kandidatin Sabine Freter falsche Angaben in ihrer Bewerbung gemacht haben könnte. Im November hatte die Bauingenieurin erklärt, sie sei seit 2017 Betriebsleiterin der Stadtwerke Mörfelden-Walldorf. Die Stadtverwaltung Mörfelden-Walldorf bestätigte jedoch das Ende des Arbeitsverhältnisses. Danach zog die SPD-Kandidatin Marlies von der Malsburg ihre Kandidatur zurück. Die SPD schlug daraufhin Sebastian Maier als neuen Kandidaten vor. Da Ioannis Sarigiannidis oder Ahmet Cetiner weder vom Wahlausschuss noch von einer der Fraktionen vorgeschlagen wurden, standen sie nicht zur Wahl.

 Der erste Wahlgang Sebastian Maier 13, Martin Fischer 12, Sabine Freter 13, Anahit Schäfer 6. Bei dem zweiten Wahlgang mußten sich die Fraktionen zwischen Sebastian Maier und Sabine Freter entscheiden. Das Ergebnis des zweiten Wahlgangs lautete: Sebastian Maier 15, Sabine Freter 14, Nein 15, Enthaltungen 0. Damit wurde die notwendige Mehrheit von 23 Stimmen nicht erreicht. Auf Antrag der Grünen erfolgte dann der Abbruch der Wahl.

Herr Sachtleber wollte über den April 2020 hinaus drei weitere Monate im Amt bleiben. Aber nach dem 30. Juni sollte der Posten ganz gestrichen werden und stattdessen der „ehrenamtliche“ Magistrat auf insgesamt 13 Mitglieder erhöht werden. Laut der Bürgermeisterin könnten alle Aufgaben theoretisch auch von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Magistrats übernommen werden. Doch diese waren bislang davon ausgegangen, dass es nur eine punktuelle, zeitlich begrenzte Unterstützung braucht. Der Antrag von CDU, SPD und FDP, den hauptamtlichen Magistrat ab Juli von zwei auf dann eine Person zu reduzieren, war aber bald wieder vom Tisch.

Am 5. Juni gab die SPD bekannt, dass sie den amtierenden Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser für den Posten im Hauptamt nominieren wird. In der Stadtverordnetenversammlung Anfang Juni wurden vom Wahlvorbereitungsausschuß mit Kaiser (SPD) und Fischer (CDU) zwei Vorschläge eingebracht, die beide zur Wahl zugelassen wurden. Die Bewerbungen von Sabine Freter, Anahit Schäfer und Sebastian Maier wurden von den Kandidaten selbst zurückgezogen. Die meisten Stadtverordneten wählten Kaiser direkt im ersten Wahlgang mit 22 Stimmen (nur 43 der 45 Abgeordneten nahmen an der Sitzung teil).

 

Bei einer rückblickenden Wertung ist Herr Sachtleber vor allem in sachlichen Fragen zu kritisieren. Herr Sachtleber sprach zwar gern von Bürgerbeteiligung, aber letztlich war allein seine Meinung richtig. Der sogenannte „Bürgerhaushalt“ ist deshalb von vornherein wieder ein Schuß in den Ofen. Die ganze Bürgerbeteiligung dient nur dazu, bisherige Aufgabengebiete der Stadt auf die Bürger abzuschieben. Herr Sachtleber ist der Meinung, die Stadtverwaltung sei nicht dazu da, den Bürgern alles abzunehmen (aber dann brauchen wir sie eigentlich auch nicht mehr).

Ralf Sachtleber verfolgte im Gefolge des Bürgermeisters den Plan einer Sport- und Freizeitanlage nördlich des Schwimmbads, das aber aus Gründen des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes und der Finanzierung scheiterte. Fehlgeschlagen sind auch seine Versuche, ökologische Standards (Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Zisternen) durchzusetzen: Wenn die Bauherren nicht von sich aus das wollten, unterblieben alle schönen Festlegungen der Bebauungspläne

 

 

Corona-Pandemie:

Das Jahr 2020 war stark geprägt von der Corona-Pandemie. Begonnen hatte es im Dezember 2019 in China. Die Albert-Einstein-Schule sagte deshalb Anfang Februar ihren für Mai geplanten Austausch mit der Zongbei-Mittelschule in Chengdu in der Provinz Sichuan ab, der seit 2010 regelmäßig stattfand. Aber man wähnte die Gefahr noch fern. Doch dann steckte eine Chinesin bei einem Vortrag in einer Firma in der Nähe von München mehrere Mitarbeiter an. Eine Schulklasse, die in Südtirol war, wurde noch für 14 Tage in Quarantäne gesteckt. Aber dann waren eine Karnevalsveranstaltung in Heinsberg, ein Schützenfest in Tirschenreuth und eine große Hochzeit im Kreis Groß-Gerau die ersten Superereignisse. Die aus dem Winterurlaub zurückkehrenden Skiurlauber machten dann die Pandemie unumkehrbar.

In Maintal wurde zuerst die Erkrankung des Arztes Thomas Blaschek bekannt. Der Nächste war am 25. März der Vorstandsvorsitzende der Norma Group, Dr. Michael Schneider.

Die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim bot in der Corona-Krise ihre Hilfe an und wollte einen Einkaufsservice für Lebensmittel und Medikamente einrichten. Auch viele Nachbarn, Vereine und Betriebe boten älteren Menschen ihre Hilfe an. Man wußte ja noch nicht, wie schlimm alles wird und Mund-Nasen-Schutz war noch verpönt bzw. nicht erhältlich (viele nähten sich „Alltagsmasken“).

Es entwickelt sich eine neue Kultur des Miteinanders. So schicken sich die Teilnehmer der Gruppen zum Beispiel regelmäßig morgendliche Grüße zu. Die Teilnehmerinnen der Nähstube nähen Atemschutzmasken und stellen diese dann der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Mitglieder der Gartengruppe sprechen sich ab und gehen immer höchstens zu zweit in den Garten. Kindertagesstätten und Einrichtungen der Schulkindbetreuung waren seit dem 16. März geschlossen. Seitdem übernehmen Eltern die Betreuung ihrer Kinder.

Im April rief die Stadt Maintal eine Initiative ins Leben, um Geschäfte, Gastronomie und Dienstleister zu unterstützen. Sie hat die Initiative „Maintal Leben“ gestartet. Auf einer Online-Plattform konnte man, Gutscheine zu kaufen oder Trinkgelder spenden. Wenn sich die Lage wieder entspannt, können die Gutscheine eingelöst werden. Wegen der Corona-Krise stellten zahlreiche Gastronomen ihr Geschäft auf einen Abhol- oder Lieferservice um (nur der „Mainkultur“ wurde das nicht genehmigt).

 

Gottesdienste waren auch erschwert: In der Alten Kirche in Dörnigheim konnten nur 23 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen, damit sie genügend Abstand halten. Musik konnte erklingen, doch die Gemeinde darf nicht singen. Die Kirchengemeinde verzichtet weiterhin auf die Feier des Abendmahls. Die Konfirmation wird verschoben und soll im Spätsommer stattfinden. Beim Landwirtschaftsbetrieb Steup in Wachenbuchen war knapp die Hälfte der ausländischen Erntehelfer ausgefallen. Helfer waren jetzt größtenteils Menschen, die wegen Corona arbeitslos geworden oder in Kurzarbeit gekommen sind. Alle Feste mußten ausfallen. Das Kreisgesundheitsamt hat am 12. Juni 2020 die Flüchtlingsunterkunft an der Dörnigheimer Neckarstraße unter Quarantäne gestellt. Vorausgegangen waren zunächst zwei positive Laborergebnisse von Bewohnern der Einrichtung.

Die Stadtverordnetenversammlung beschloß Anfang Oktober einstimmig den Pachterlass für die Pächter der Bürgerhäuser und des Alten Rathauses in Hochstadt auf sechs Monate. Allerdings sind auch Vereinsgaststätten oder private Betreiber in der Gastronomie von der Insolvenz bedroht. Regelmäßig führte das Ordnungsamt Corona-Kontrollen auf den Wochenmärkten der Stadt durch. Zu Beginn hatten viele noch ihre Schwierigkeiten, an die Maskenpflicht und das Abstandsgebot zu denken. Aber im November muß die Stadtpolizei fast niemanden mehr daran erinnern. Die Maintaler sind sehr vorbildlich. Nur 42 Bußgeldverfahren wurden wegen Hygieneverstößen in Maintal eingeleitet.

 

 

 

Zeitraum Böttcher III - Kaiser   2020 bis ……

 

Neuer Erster Stadtrat:

Karl-Heinz Kaiser trat am 1. September 2020 sein Amt als Erster Stadtrat an. Seine Erfahrungen will Kaiser auch bei seiner neuen Aufgabe im hauptamtlichen Magistrat einsetzen. Er kennt die Arbeit von Parteien und Fraktionen, und er weiß, wie Stadtverordnete ticken“. So will er „eine Brücke zwischen Haupt- und Ehrenamt sein“ – und nicht zuletzt die Kommunikation zwischen diesen beiden Ebenen verbessern.

Mit dem ersten Arbeitstag des neuen Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser ging am 1. September 2020 auch eine neue Aufteilung der Arbeitsbereiche auf die beiden Dezernenten einher. So übernimmt Bürgermeisterin Monika Böttcher künftig die Stadtentwicklung. Sie begründet diese Entscheidung laut Mitteilung damit, dass die Bürgermeisterin bereits in die Projekte im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung eingearbeitet sei. Das Dezernat II des neuen Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser umfasst wie bisher die Fachbereiche „Sicherheit und Ordnung“ sowie „Soziales“. Zudem kommen der Fachbereich „Jugend, Bildung, Kultur und Vereine“ sowie der Eigenbetrieb Betriebshof dazu, die bislang zum Dezernat der Bürgermeisterin gehörten.

 

Vorsitzender der FDP:

Nach fünf Jahren übergab Klaus Ger­hard Anfang September 2020 den Vorsitz an seinen bisherigen Stellvertreter Leo Hoffmann. Der 37-jährige Leo Hoffmann wurde mit 89 Prozent der Stimmen als neuer Vorsitzender gewählt. Sein Augenmerk will er auf die Finanzen der Stadt, Verkehrswende und Kinderbetreuung legen.

 

Wählerinitiative „Wir in Maintal“:

An der Kommunalwahl 2021 wird die Wählerinitiative „Wir in Maintal“ (WIM) teilnehmen. Vertreten wird die neue Gruppierung von Marcus Hör als Vorsitzendendem und Christoph Stückenschneider, der bereits als fraktionsloser Parlamentarier in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung sitzt. Der wichtigste Grund für das politische Engagement der beiden ist die Befürchtung eines Rechtsrucks in der Maintaler Politik, denn die schlechte Politik in Maintal spielt den Rechten in die Karten und steigert die Frustration.

 

Stadtverordnetenversammlung:

 

Die Sitzung am Montag, 26. Oktober 2020, um 18 Uhr wird wegen der Coronavorschriften auf dem Außengelände des Maintalbads in Dörnigheim. Es ging nur um die Einbringung des Haushalts. Mit 15 Minuten war dies die kürzeste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.

Am 14. Dezember und 15. Dezember beschloß die Stadtverordnetenversammlung den Haushalt und unterschiedliche Bauprojekte wie das kleine Neubaugebiet „In der Plättenweide“ an der Bischofsheimer Waldstraße.

 

Kommunalwahl März 2021:

Das bestimmende Thema im ersten Quartal des Jahres 2021 war die Kommunalwahl mit der Neuwahl der Stadtverordnetenversammlung. Die AfD wandte sich erstmals in Maintal ans Licht der Öffentlichkeit und stellte den Diplom-Ingenieur: Professor Erich Albrecht auf (früher Weimar, seit 1989 in Dörnigheim), der bereits die vergangenen fünf Jahre im Kreistag beziehungsweise im Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises vertreten war. Eine neue Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Maintal“ wollte auch ins Stadtparlament mit dem Spitzenkandidaten Mahmut Kolbudak aus Dörnigheim mit den Schwerpunkten Bildung, Familien und Kinder.

Die Maintaler FDP übte deutliche Kritik an der von der Stadt verteilten Broschüre „Maintal entwickelt sich“ mit Schwerpunkt „Neubau des Bürgerhauses Bischofsheim“. Gegen Bürgermeisterin Monika Böttcher wurde sogar Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingereicht, weil sie ihre amtsgebundene Neutralität im Wahlkampf verletzt habe. Kritisiert wird von der FDP vor allem der Zeitpunkt der Veröffentlichung so kurz vor der Kommunalwahl.

 

Am 14. März lief die Kommunalwahl unter Beachtung der Corona-Vorsichtsmaßregeln. Es waren 9.000 Briefwahlstimmen abgegeben worden, aber auch in den Wahllokalen war die Wahlbeteiligung gut. Die SPD war mit 21,69 Prozent und nur noch 14 Sitzen der Verlierer der Wahl und büßte gleich fünf Sitze im Stadtparlament ein. Als großer Gewinner gingen die Grünen mit 21,83 Prozent und zehn Sitzen aus der Wahl hervor. Das entsprach dem damaligen Bundestrend und nicht den Verhältnissen vor Ort. Gewinner der Kommunalwahl. war auch Ahmet Cetiner, der Maintaler Unternehmer, der für die Grünen kandidiert hat. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche Projekt in und um Maintal realisiert. Aber aus der Frage nach der Ausschreibung der „Mainkultur“, die er einst ins Leben gerufen hat, will er sich gänzlich heraushalten.

Die CDU konnte mit 25,23 Prozent um einen Prozentpunkt zulegen. Die Wahlalternative Maintal (WAM) verliert mit noch 10,29 Prozent und fünf Sitzen die meisten Stimmen. Die FDP erhielt 10,18 Prozent. Die AfD, die erstmals in Maintal angetreten ist, zieht mit 5,63 Prozent und zwei Sitzen ins Parlament ein. Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist „Gemeinsam für Maintal“, die mit 5,13 Prozent der Stimmen zwei Sitze erhielten, der Spitzenkandidat Mahmut Kolbudak hat es aber selbst nicht ins Parlament geschafft. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,39 Prozent.

 

Erste Sitzungen:

Bei der konstituierenden Sitzung begrüßte Bürgermeisterin Monika Böttcher zunächst die 17 neu gewählten Stadtverordneten und verwies auf den hohen Frauenanteil im Parlament.

Der frühere CDU-Fraktions­vorsitzende Martin Fischer wurde zum neuen Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Die Zahl der Stellvertreter von drei auf vier erhöht. Beschlossen wurde auch, die Zahl der Ausschüsse von drei auf fünf zu erhöhen. Die Ausschüsse haben jeweils acht Sitze, was dazu führt, dass die fünf größten Fraktionen CDU, SPD, Grüne, WAM und FDP vertreten sind und die neuen Fraktionen von AfD und GEMEINSAM nur eine beratende Stimme haben.

Schon der der zweiten Stadtverordnetenversammlung wurde Antrag von CDU, SPD und FDP die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für ehrenamtlich (!) Tätige beschlossen. Für die Teilnahme an der Stadtverordnetenversammlung, an Ausschüssen, Fraktionssitzungen und Workshops mit einer Dauer von über vier Stunden sollen künftig 40 Euro gezahlt werden.

Dagegen stimmten die Grünen, die WAM und die AfD, die Bedenken hatten, zusätzliche Kosten in Höhe von 20.000 Euro jährlich zu verursachen.

Im Juli unterschrieben CDU, SPD und FDP eine Kooperationsvereinbarung (nicht Koalition),

um den Ruf Maintals abzumildern, daß die politische Landschaft zerstritten sei. Mit der neuen Konstellation und einer stabilen Mehrheit soll auch der Druck auf den Magistrat wachsen. Beschlossen Maßnahmen sollten auch umgesetzt werden und nicht in den Schubladen liegen bleiben

 

Bürgermeisterwahl:

Die zweite Wahl in diesem Jahr war die Bürgermeisterwahl, die gleichzeitig mit der Bundestagswahl am 26. September stattfand. Die erste Kandidatin war Bürgermeisterin Böttcher, die Aufgaben und Projekte, die sie begonnen hat, umsetzen will. Die Parteien waren zunächst noch zurückhaltend. Aber Ende Juni verkündete doch die CDU, daß sie einen Kandidaten stellen wolle. Dieser war dann nach einer Mitgliederversammlung Anfang Juli der Fraktionsvorsitzenden Götz Winter. SPD-Kandidat Martin Spichal ist der Überraschungskandidat bei der Bürgermeisterwahl. Er ist erst seit vier Jahren in der Kommunalpolitik in der SPD aktiv und als Nachrücker in die Stadtverordnetenversammlung eingezogen. Er sitzt seit drei Jahren im Bauausschuss und ist baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Wahlkampf für die Bundestagswahl machte: Gesundheitsminister Jens Spahn in Hochstadt.

Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen – weder von kniffeligen Fragen noch von lärmenden Impfgegnern vor der Tür. Die - vielleicht 30, 40 Männer und Frauen - sind ihm schon den ganzen Tag durch Hessen gefolgt. Die Polizei ist fast in gleicher Mann-Stärke vor Ort. Etwas mehr als 80 Zuhörer sind im Saal des Bürgerhauses. In der ersten Reihe sitzen Katja Leikert, der Landtagsabgeordnete Max Schad und der Maintaler CDU-Bürgermeisterkandidat Götz Winter.

Monika Böttcher wurde mit 50,5 Prozent im ersten Wahlgang als Bürgermeisterin wiedergewählt und im Dezember 2021 vor der Stadtverordnetenversammlung in ihr Amt eingeführt. Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte der Bürgermeisterin die Ernennungsurkunde mit Blumen, Glückwünschen und einem süßen Präsent: einer Torte mit dem Maintaler Stadtwappen. Die Fraktionen schlossen sich mit Geschenken und Glückwünschen an.

 

Ausländerbeirat

Der Ausländerbeirat hat bei seiner konstituierenden Sitzung im Mai den Spitzenkandidaten der Liste „Ausländer Gemeinsam in Maintal“, den Mitgründer und langjährigen Vorsitzenden Salih Tasdirek, in seinem Amt bestätigt. Drei der elf Mitglieder sind weiblich. Die Wahlbeteiligung stieg auf 7,39 Prozent. Vertreten ist auch die Internationale Liste Maintal (ILM)

 

Bombenfund in Bischofsheim

Nach dem Fund einer Bombe auf dem Zweiten Weltkrieg steht die Stadt Maintal 2020 vor einer schweren Aufgabe: Die Evakuierung unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Die Evakuierung von rund 2.500 Anwohnern im Umkreis von einem Kilometer um die Bombe ist jedoch eine große Herausforderung und habe in diesem Ausmaß in Maintal noch nicht stattgefunden. Es handelt sich bei der gefundenen Bombe um eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach einer ersten Beschauung der Weltkriegsbombe im Bereich Fechenheimer Weg / ehemalige Gärtnerei Frankfurt entschied der Kampfmittelräumdienst, dass eine gezielte Sprengung der Bombe nötig sein wird. Eine Entschärfung sei nicht möglich. Um eine Gefährdung von Personen durch die Sprengung auszuschließen, werden rund 2.500 Anwohner im betroffenen Umkreis von einem Kilometer in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Stadt konnte die Bombe gegen 19.45 Uhr erfolgreich gesprengt werden.

 

Inklusionsbeirat:

Im Sommer 2021 beshließt der Magistrat die Einberufung eines Inklusionsbeirates. Neun Personen aus allen vier Maintaler Stadtteilen sollen das Gremium bilden. Damit will der Magistrat sicherstellen, dass die Belange und Interessen von Menschen mit Behinderung aller Altersklassen in der Stadt abgebildet werden, vor allem die Interessen von Menschen mit Behinderung, aber im Besonderen die Belange von Kindern, Eltern und Erwachsenen im Berufsleben. Der Inklusionsbeirat soll im September 2021 für fünf Jahre berufen werden.

 

Diversity-Tag:

Die Stadtverwaltung Maintal beteiligt sich am bundesweiten Diversity-Tag der Charta für Vielfalt. Seit 2016 gehört die Stadt Maintal zu den Unterzeichnerinnen. Sie setzt ein Zeichen für Diversität - sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Gesellschaft. Im Mai weht deshalb die Flagge der Vielfalt vor dem Rathaus. Initiiert wird der Tag vom Verein „Charta der Vielfalt“, der sich für Chancengleichheit und Offenheit gegenüber allen Aspekten von Vielfalt in der Arbeitswelt einsetzt.

 

Stadtladen:

Wegen der Corona-Pandemie kam es zu Schwierigkeiten im Stadtladen. Zunächst konnten im April und Mai noch Termine vorgezogen werden. Seit Beginn der Pandemie können Bürger nur nach vorheriger Terminabstimmung persönlich im Rathaus vorsprechen. Teilweise werden am Tag bis zu 80 Termine vergeben. Hinzu kommt die Bearbeitung von bis zu 200 Anrufen und durchschnittlich 50 E-Mails. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern wieder innerhalb von vier Wochen einen Termin anzubieten. Bürger erhalten zwar zeitnah einen Termin, müssen aber möglicherweise einen Augenblick vor der Tür warten, ein eigener kleiner Unterstand wird dafür errichtet. Seit Mitte April gibt es zudem die Möglichkeit der Online-Terminvereinbarung. Und mit Hilfe eines Automaten sollen Bürger künftig rund um die Uhr Dokumente abholen können.

Im Juli hatte der Stadtladen mit dem Sinken der Corona-Inzidenz von 13 bis 17 Uhr am Montag und am Dienstag auch für Besucher ohne Terminvereinbarung geöffnet. Aber sie mußten bis zu fünf Stunden vor dem Rathaus warten. Eine Frau ließ sich einen Campingstuhl bringen, andere ließen sich in der Wartezeit Verpflegung bringen. Die Stadt verwies darauf, daß Kinder den Spielplatz nutzen können und es Sitzmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Weil diese belegt sein könnten, könne es sinnvoll sein, eine eigene Sitzgelegenheit mitzubringen. Neue Personalausweise oder Reisepässe konnten dann am Schnellschalter abgeholt werden. Die durchschnittliche Wartezeit für einen Reisepass beträgt aktuell etwa 5 Wochen. Personalausweise werden innerhalb von etwa 2-3 Wochen hergestellt.

 

Überschwemmung im Ahrtal und Erfttal:

Im Juli kam es im Ahrtal und Erfttal zu einer Überschwemmung mit vielen Toten, Verletzten und kaum vorstellbaren Schäden. Deshalb wurde das außer Dienst gestelltes Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 der Feuerwehr Maintal im Juli von Maintaler Einsatzkräften nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gebracht, betankt mit 5.000 Litern Trinkwasser. Der DRK Ortsverein Maintal. ist ebenfalls mit einem Team im Einsatz vor Ort ist. Patrick Fitz, der aus Maintal-Wachen­buchen stammende Prokurist der Firma Control Mechatronics GmbH in Nidderau-Helden­bergen, hatte die Idee, seine guten Beziehungen zu Lieferanten auszunutzen, um Hilfsgüter fürs Katastrophengebiet einzusammeln. Es kamen Dutzende Besen, Schaufeln, Wasserschieber zusammen, dazu andere Hilfsgüter und sogar haltbare Lebensmittel, gespendet von Maintaler Discountern. Die Feuerwehr hat noch Schutzkleidung, Stiefel und Industriesauger für die Helfer draufgepackt. Am Sonntag, 1. August findet von 10 bis 16 Uhr im Bürgerhaus Maintal-Bischofsheim ein Spendenflohmarkt zu Gunsten der Hochwassergeschädigten statt.

 

Polizeidienststelle Maintal:

Anlässlich des Ruhestands von Stefan Petersein verabschiedete er sich Anfang August persönlich im Rathaus von Bürgermeisterin Monika Böttcher und bedankte sich für die außerordentlich gute Zusammenarbeit. Besonders lobte der scheidende Dienststellenleiter die zusätzliche Präventionsstreife ein wichtiges Element unseres Präventionskonzepts. Als neuer Leiter der Maintaler Polizeidienststelle wurde Anfang Oktober Helmfried Deller eingeführt. Mit Blick auf die Statistik betonte Deller noch einmal, dass die Fallzahlen in Maintal auf niedrigem Niveau sind. Damit das so bleibt, werde er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Prävention legen.

 

Impfaktion gegen Corona:

Seit Februar stehen Impfstoffe gegen Corona zur Verfügung. Zunächst werden ältere Bürger im Impfzentrum August-Schärttner-Halle in Hanau geimpft. Weitere Impfzentren werden eingerichtet. Am Samstag, 11. September, gibt es eine weitere Impfaktion im Rahmen der Kampagne „Dein Pflaster“: Von 13 bis 15 Uhr ist ein mobiles Impfteam am Mainufer im Einsatz in einem Impfzelt am Mainufer in der Nähe der „Mainkultur“. Schon zweimal hat der Impfbus im Rahmen der Kampagne ‚Dein. Pflaster“ Station in Maintal gemacht. Das Corona Schnelltestzentrum Maintal-Halle steht Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr ohne Terminvereinbarung zur Verfügung.

Durch die Impfung wir es möglich, schrittweise wieder Treffen mehrerer Menschen zu ermöglichen. Auch der Zugang zur Stadtverwaltung erfolgt seit 2. Dezember nach dem 3G-Modell. Demnach müssen die Besucherinnen und Besucher nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Anfang Dezember kommt die Nachricht, dass der Impfstoff in der nächsten Zeit nur stark eingeschränkt zur Verfügung stehe. Die Nachfrage war plötzlich so groß, weil nun auch eine dritte Impfung („Booster“) empfohlen wurde,

Am vierten Adventswochenende 2022 hatte das Team der „Dein-Pflaster-Impfstelle der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen ein mobiles Impfangebot in Bischofsheim gemacht.

Auch die Impfstelle im Bahnhof Maintal-Ost ist in. Betrieb

Die Stadt Maintal verfügt ab sofort über eine eigene Impfstelle. Am Freitag öffneten sich erstmals die Türen im Bahnhof Maintal-Ost für Menschen, die dort eine Corona-Schutz­impfung erhalten möchten. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger nutzten an den ersten beiden Öffnungstagen die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Es waren vor allem Auffrischungsimpfungen, die Dr. Michael Wehrheim und sein Kollege Ulrich Mix mit ihrem Team verabreichten. Das Angebot kann spontan, also ohne Termin, genutzt werden und ist kostenfrei.

Das Corona-Testzentrum in der Maintal Halle (Berliner Straße 64) in Maintal-Dörnigheim hat ab sofort geänderte Öffnungszeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betreibers stehen allen Bürgerinnen und Bürgern von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung. Nach wie vor ist das Testen unentgeltlich: Die kostenlosen Bürgertests laufen bis zum 30. Juni weiter.

 

Haushaltsentwurf:

In einer außerplanmäßig angesetzten Stadtverordnetenversammlung im Oktober 2021 bringt Bürgermeisterin Monika Böttcher den Haushaltsentwurf für das Jahr 2022 und den Entwurf des Investitionsprogramms für die Jahre 2021 bis 2025 ein. Die Stadt rechnet mit einem Fehlbetrag von 8,8 Millionen Euro. Gründe dafür sind der kommunale Finanzausgleich, Steigerungen beim Personalaufwand und ein Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen, der auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Bis 2025 sollen in Maintal rund 150 Millionen Euro investiert werden. Rund 65 Millionen davon fließen in den Kanal- und Straßenbau. 20 Millionen Euro werden in den Neubau des Maintalbades investiert. Für die Entwicklung von Bauflächen, insbesondere der Gewerbegebiete West und Grüne Mitte sind 19,8 Millionen Euro eingeplant. Der überwiegende Teil werde jedoch durch die Vermarktung der Flächen wieder refinanziert. Rund 11,6 Millionen Euro sind für die Bürgerhäuser eingeplant, der Hauptanteil für den Neubau des Bürgerhauses in Bischofsheim.

Seit 2017 fiel der Haushalt in Maintal immer positiv aus. Die Überschüsse wurden jedoch nicht ausgegeben. Stattdessen wurde ein Finanzpolster von 24,5 Millionen Euro geschaffen. Im Jahre 2020 sorgte die Pandemie zwar für ein negatives Ergebnis, das Minus in Höhe von rund fünf Millionen Euro wurde jedoch durch das Land Hessen ausgeglichen.

In den kommenden Jahren geht es dem Finanzpolster nun an den Kragen. Bis 2025 plant die Stadt, in jedem Jahr mehr auszugeben als einzunehmen. Durch die Rücklagen werde man jedoch immer einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Im Jahr 2025 werden dann vom üppigen Sparkonto nach den aktuellen Planungen nur noch 400.000 Euro übrig sein. Gute Nachricht für die Bürger: Steuererhöhungen wird es nicht geben. Die Hebesätze von Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer sollen gleich bleiben.

 

Böttcher begründet die geplante Grundsteuererhöhung:

In der Stadtverordnetenversammlung am 14. Februar 2022 begründet die Bürgermeisterin die für die Jahre 2023 bis 2025 geplante Erhöhung der Grundsteuer B von 495 auf 695 Punkte. Eine Grundsteuererhöhung beschließe man nicht leichtfertig. Allerdings sei diese nötig. Die Haushalte für die kommenden Jahre sind defizitär, die Rücklagen der Stadt werden fast komplett aufgebraucht. Bei vielen Gebäuden sei das Ende des Lebenszyklus erreicht, wie bei den Großprojekten Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim. Die Gebäude müssten erneuert werden, das dulde auch keinen weiteren Aufschub.

Aus Sicht des Stadtoberhauptes gibt es zwei Möglichkeiten: Steuern rauf, um zu investieren, oder n den Investitionen sparen. Bereits beschlossene Bauprojekte wie der Neubau des Bürgerhauses müssten dann noch einmal hinterfragt werden. Wird die Grundsteuer in den kommenden Jahren nicht erhöht, könnte es 2026 zu deutlich härteren Maßnahmen kommen.  Eine stufenweise Erhöhung hält Böttcher für klüger, da diese auch gar nicht eintreten müsse, sollte die Finanzlage sich entspannen.  Von einer „Luxusstruktur oder Doppelbesetzungen“ könne keine Rede sein. Wenn, dann würden Kürzungen der freiwilligen Leistungen der Stadt nötig werden. Das würde Kultur, Vereine, Jugend und Senioren jedoch hart treffen – und auch die Attraktivität der Stadt vermindern. Aus ihrer Sicht gebe es eben kaum Einsparungsmöglichkeiten, die sich nicht zulasten der Bürger auswirken würden.

 

Persönliche Angriffe im Netz: Maintaler Hass-Posts in der Diskussion:

Auch in den sozialen Medien wurde emotional über das Thema gestritten – teilweise wurden dabei jedoch Grenzen überschritten. In einem Dringlichkeitsantrag der Kooperationspartner CDU, SPD und FDP soll ein Workshop mit den Stadtverordneten organisiert werden. Als Anlass wird die Diskussion zur Grundsteuererhöhung in den sozialen Medien genannt. Die Diskussion sei „in Teilen von Aussagen geprägt, politische Entscheidungsträger zu diskreditieren und verletzen“, heißt es weiter. Zumal es in Maintal in der Vergangenheit bereits nicht nur bei Worten geblieben ist. So wurden bei Grünen-Fraktionsmitglied Hartmut König wiederholt Autoreifen zerstochen, Wahlplakate von Ahmet Cetiner (Grüne) und Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) wurden zerstört oder beschädigt. Bei einem Ortstermin des Mobilitätsausschusses sei Stadtrat Karl-Heinz Kaiser tätlich angegriffen und beleidigt worden. Im Anschluss an eine Ausschusssitzung kam es auch unter den Stadtverordneten selbst schon zu heftigen Auseinandersetzungen.

Auslöser der jüngsten Debatte war eine öffentliche Diskussion in der Facebook-Gruppe „Maintal United“ mit rund 7.800 Mitgliedern. Dort wurde in einem Beitrag dazu aufgerufen, vor der Stadtverordnetenversammlung gegen die geplante Grundsteuererhöhung zu protestieren. Dabei bezog auch Peter Hoffmeister, der Lebensgefährte von Bürgermeisterin Böttcher Stellung. Er entschuldigte sich dann:  Mit seinen Kommentaren habe er eine Diskussion über den Umgang miteinander anstoßen wollen. Er befürchte, dass die Stimmungsmache gegen Bürgermeisterin Böttcher zu ernsthaften Angriffen führen könnte. „Die Beleidigungen und Herabwürdigungen hat sie seit Beginn ihrer Amtszeit zu ertragen.“ Seine Kritik beziehe sich nur auf einige wenige Stadtverordnete, die im Netz bewusst Stimmung machen würden.

Böttcher begrüßte den Antrag, weil auch sie seit Jahren angegriffen werde. „Leider auch aus diesem Haus. Auch von denen, die diesen Antrag formuliert haben“, machte sie deutlich. Vieles habe sie hingenommen, weil gesagt wurde, sie müsse das aushalten in dem Haifischbecken der Politik. „Ich finde, man muss es nicht aushalten. Unter den Angriffen leiden wir alle, nicht nur das Ehrenamt, auch Hauptamt“, sagte Böttcher.

 

Neuer Ortsverband: der Jungen Liberalen in Maintal:

Im Mittelpunkt Mitgliederversammlung Jungen Liberalen des Main-Kinzig-Kreises im Januar stand die Gründung eines neuen Ortsverbandes im Maintal. In den Vorstand gewählt wurden Annika Rütter, die ohnehin schon das Amt der Kassenwartin bei den JuLis Main-Kinzig besetzt und in Maintal wohnt. Philipp Berger wurde stellvertretender Vorsitzender.

 

Erich Albrecht (AfD) zieht sich aus der Politik zurück

Professor Erich Albrecht, Spitzenkandidat der Maintaler AfD, hat zum 31. Dezember 2021 sein Mandat als Stadtverordneter niedergelegt. Aus gesundheitlichen Gründen zieht er sich aus der gesamten Politik zurück. Bei der Kommunalwahl im März 2021 erhielt die Partei in Maintal 11,82 Prozent der Stimmen. In der Maintaler Politik fristeten Albrecht und sein Fraktionskollege Schmitt bisher ein Außenseiterdasein. In den Ausschüssen hatte Albrecht kein Stimmrecht. Er war selbst bei zahlreichen Ausschusssitzungen persönlich vor Ort, blieb aber in der Rolle des Beobachters. Seinen Platz in der Stadtverordnetenversammlung nimmt nun Tönnies Katz ein.

 

Stadt richtet am Käthe-Jonas-Platz einen Ort des Gedenkens ein:

Auch in Maintal gedenken Menschen der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau, darunter Bürgermeisterin Monika Böttcher. Am Käthe-Jonas-Platz in Dörnig­heim ist 2020 ein Gedenkort mit Blumen eingerichtet zur Erinnerung an die Opfer, unter denen sich auch ein junger Mann aus Maintal befand.

 

Spendenaktionen für die Ukraine in Maintal

Ralf Fritz ist mit einem 26-Tonner Lastwagen nach Polen gefahren, um Hilfsgütern für die Ukraine zu übergeben. Auch die Albert-Einstein-Schule stellte im März einen Kontakt zu einer Gruppe aus Bruchköbel her, die einen großen Hilfskonvoi organisiert. In den Klassen wurden die Pakete dann nach den Vorgaben zusammengestellt: Kartons mit den Kategorien „Sattmacher“, „Saubermacher“, „Kinder und Babyartikel“ und „Medikamente“ wurden gepackt. Ein ukrainischer Schüler aus der fünften Jahrgangsstufe schrieb in der Landessprache auf sein Paket: „Haltet durch, Brüder in der Ukraine. Der Krieg wird nicht ewig dauern.“

 

Neubesetzung des Schiedsamts:

Die Stadtverordneten wählten Wilfried Heinrich Koch im Februar zum neuen Schiedsmann für den Bezirk Wachenbuchen. Die Vereidigung fand Mitte März durch Renate Pfeifer, stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Hanau, statt. Koch ist schon seit seinen jungen Jahren ehrenamtlich tätig. Anfangs als Jugendvertreter, im Verein bei der Bergwacht Hessen, später als Betriebsrat und lange Jahre als Betriebsratsvorsitzender in der deutschen Zentrale eines großen französischen Industriegase-Konzerns.

 

Bürgerschaftliche Beauftragte erweitert ihr Beratungsangebot:

Das deutsche Sozialsystem ist vielschichtig und komplex. Da ist es hilfreich, jemanden mit Expertise an der Seite zu haben, der einen Weg durch das vermeintliche Dickicht aus Anträgen aufzeigt, der berät und weitervermittelt. Diese Aufgabe übernimmt in Maintal die Bürgerschaftliche Beauftragte.

Seit 2020 berät die Bürgerschaftliche Beauftragte Stefanie Parczyk im Hochstädter Rathaus und im Dörnigheimer Kinder- und Familienzentrum Eichenheege Maintaler Bürgerinnen und Bürgern, ab April 2022 auch im Familienzentrum in der Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim. Sie berät bei persönlichen Problemen, in finanziellen Angelegenheiten, bei Arbeitslosigkeit oder Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden. Insbesondere unterstützt sie Menschen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen, Leistungen zu beantragen oder auch gar nicht wissen, dass sie Anträge stellen können. Die Bürgerschaftliche Beauftragte ist ebenfalls Ansprechpartnerin bei Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus bei Behörden sowie in anderen Maintaler Institutionen. Sie berät in vertraulichen Gesprächen und stellt Kontakte zu Beratungsstellen her.

 

Isabelle Sarrach zur neuen CDU-Vorsitzenden gewählt:

Einen Wechsel an der Spitze haben die Maintaler Christdemokraten vollzogen. Sie wählten die 28-jährige Dörnigheimerin Isabelle Sarrach zur Nachfolgerin von Martin Fischer. Er hatte für das Amt nicht mehr kandidiert und wird künftig ebenso wie Götz Winter und Erik Schächer als stellvertretender Vorsitzender fungieren.

 

Interkulturellen Woche: Ein Monat für Offenheit und Toleranz:

„Schubladen aufdenken“ lautet das diesjährige Motto der bundesweiten Interkulturellen Woche.  Es möchte dazu anregen, sich mit Vorurteilen und dem Denken in Schubladen auseinanderzusetzen. Denn egal, wie tolerant und liberal wir sind, kein Mensch ist völlig frei von Vorurteilen. Am 12. und 21. September wird im Stadtteilzentrum Bischofsheim gemeinsam gekocht. Am Samstag, 24. September, bietet die Integrationsbeauftragte Verena Strub in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum von 10 bis 15 Uhr einen Workshop zum Thema „Kein Mensch hat keine Vorurteile“ an.

 

Förderzusage in Höhe von 5,75 Millionen Euro übergeben:

Förderzusagen in Höhe von 5.750. 000 Euro hat Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt im August an Bürgermeisterin Monika Böttcher überreicht. Übergeben wurde der offizielle Förderbescheid an dem Ort, an dem ein Großteil des Geldes bereits investiert wurde, nämlich in der neu gebauten Kita Rhönstraße. Der zweite Teil der Fördersumme wird in die Sanierung des ehemaligen Polizeigebäudes an der Kirchgasse investiert, die zum Verwaltungsgebäude umgebaut wird. Millionen Euro. Im Rahmen des Investitionsprogramms der Hessenkasse werden nun Städte und Kommunen gefördert, die keine Kassenkredite in Anspruch genommen haben. Bürgermeisterin Böttcher betonte, dass die Lorbeeren ihrem Vorgänger Erhard Rohrbach gebühren.

 

Koalition aus CDU, FDP und SPD blockiert Haushaltseinbringung:

In der Maintaler Stadtverordnetenversammlung im November 2022 sollte eigentlich der Haushalt 2023 eingebracht werden. Doch dazu kam es nicht. Es ist ein Novum in der Geschichte Maintals: Mit einem gemeinsamen Antrag zur Geschäftsordnung haben die drei Fraktionen CDU, FDP und SPD die beiden entsprechenden Punkte von der Tagesordnung abgesetzt.

„Der Haushalt, den Bürgermeisterin Böttcher einbringen wollte, wäre so nicht genehmigungsfähig gewesen“, erklärte Martin Fischer im Anschluss. Hintergrund ist der, dass die Hessische Gemeindeordnung den Kommunen vorschreibt, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Andernfalls muss ein Haushaltssicherungskonzept vorgelegt werden, also eine Planung, wie die Defizite ausgeglichen werden können. Der Haushalt sei für die Jahre 2023 bis 2025 ausgeglichen, allerdings nicht für 2026. „Es wird ein Haushaltsicherungskonzept erstellt“, kündigte Böttcher an.

 

Maintal rutscht in die roten Zahlen:

 In der Stadtverordnetenversammlung im Dezember hat Bürgermeisterin Monika Böttcher den Haushalt 2023 und das Investitionsprogramm für die Jahre 2022 bis 2026 eingebracht. Gute Nachrichten waren es allerdings nicht, die Böttcher in ihrer Haushaltsrede verkündete: Die Rücklagen, die die Stadt in den vergangenen Jahren bilden konnte, sind bald aufgebraucht.

Nichtsdestotrotz hat die Stadt große Investitionen vor. Mit dem Neubau des Maintalbads steht das teuerste Projekt in der Geschichte der Stadt an. Insgesamt 36,8 Millionen Euro investiert Maintal 2023 – trotz rückläufiger Einnahmen. Die Energiepreisexplosion durch den Ukraine-Krieg, steigende Personalkosten und Zinsen und die Inflation schlagen mit höheren Kosten zu Buche. Daher weist der Haushalt 2023 ein Defizit von 7,54 Millionen Euro auf

Positiv ist allerdings, dass sich die Gewerbesteuer-Einnahmen von der Pandemieflaute erholt hätten. 21,5 Millionen Euro Gewerbesteuer stehen auf der Einnahmenseite des Haushalts 2023, und in den Folgejahren je eine Million Euro mehr. 114 Millionen Euro sollen insgesamt im kommenden Jahr in die städtischen Kassen kommen. Als weitere Einsparmaßnahme soll die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur zum Ende des Jahres 2024 aufgelöst werden.

 

Auf den Ernstfall vorbereitet: Katastrophenschutz und Verwaltungsstab:

Innerhalb der Maintaler Stadtverwaltung übernimmt die Aufgabe der Verantwortung für die Daseinsfürsorge insbesondere in krisenhaften Zeiten der Fachdienst Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz unter Leitung von Andreas Matz wahr. Lageabhängig unterstützt der Verwaltungsstab dessen ganzjährige Arbeit. Diesem gehören Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Rettungswesen und Beschäftigte der Verwaltung an. im Dezember befasst sich der Verwaltungsstab mit den möglichen Auswirkungen der Energiekrise. Ein konkretes Planungsszenario ist ein längerer, flächendeckender Stromausfall als Folge einer mangelhaften Gasversorgung.

Verhaltensempfehlungen für den Ernstfall und wertvolle Tipps zur Vorsorge hat die Stadt Maintal auf der Webseite „www.maintal.de/stromausfall“ gebündelt. Dort stehen unter anderem die Broschüren des Bundesamtes für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz zum Download bereit. Sie informieren über die geeignete Bevorratung, bieten hilfreiche Checklisten und halten konkrete Empfehlungen für einen Stromausfall bereit. Denn die eigenverantwortliche Vorsorge ist unerlässlich.

 

So lernen Maintaler Neubürger ihre Stadt kennen:

Wer neu in eine Stadt oder Gemeinde zieht, betritt oft eine noch unbekannte Welt, die es zu entdecken gilt. Hilfreiche Tipps und Empfehlungen sind beim Wechsel in eine neue Stadt wertvolle Wegweiser. In Maintal lädt ein Gutscheinheft Neubürgerinnen und Neubürger ab sofort dazu ein, ihre neue Heimat näher kennenzulernen. Das kompakte Heft gibt es als Willkommensgeschenk bei der Anmeldung im Stadtladen.

 

Stadt Maintal startet Integreat-App mit Auskünften für Zugewanderte und Zugezogene:

Mit der Integreat-App erleichtert die Stadt Maintal den Zugang zu wichtigen Auskünften und Adressen. Ab sofort steht Neuzugewanderten - und natürlich allen weiteren Interessierten - in Maintal die Integreat-App zur Verfügung. Sie soll helfen, schnell Antworten auf die wichtigsten Fragen zu finden. Die App ist kostenlos und auch offline zu nutzen. Die Inhalte sind leicht verständlich und neben Deutsch in den Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Ukrainisch und Türkisch verfügbar.

 

Digitales Rathaus:

Das digitale Rathaus ist längst keine Zukunftsvision mehr online zu tätigen, besteht bereits. Maintal bietet Dienstleistungen wie die Kita-Anmeldung oder die Beantragung von Geburts-, Ehe- oder Sterbeurkunden schon digital an. Diese Möglichkeit soll bis Ende des Jahres auf alle Verwaltungsleistungen ausgeweitet werden. Seit Januar 2022 sind alle Verwaltungsleistungen, die Bürger unmittelbar nutzen, auf der städtischen Webseite „www.maintal.de“ in der Rubrik „Digitales Rathaus“ zusammengefasst. Dort sind die städtischen Dienstleistungen sowohl thematisch als auch alphabetisch sortiert, um die Navigation zu erleichtern. Eine Vielzahl städtischer Leistungen ist bereits rein elektronisch möglich.

Zusätzlich erleichtern beschreibbare pdf-Dateien die Behördengänge, denn sie können vorab bequem zu Hause ausgefüllt und ausgedruckt werden. Ergänzend gibt es digitale Informationsangebote. Neue Online-Services sind ab Juni die Bestellung und Änderung von Abfallgefäßen, die Ausstellung einer Anliegerbescheinigung, die Meldung eines Grundstücksverkaufs, die Veranstaltung eines Marktes, die Vergabe einer Hausnummer oder die Anmeldung einer Versammlung. Auch die Anmeldung für die Ferienspiele im Sommer war diesmal erstmals online möglich.

 

Über das Online-Tool können Bürger Vorschläge und Hinweise übermitteln:

Das Anregungs- und Ereignismanagement (AEM) ist eine Online-Plattform, um Vorschläge und Hinweise direkt an die Stadtverwaltung zu übermitteln. Ganz gleich, ob es sich um eine lockere Gehwegplatte, ein defektes Spielgerät, einen fälligen Baumrückschnitt oder eine illegale Abfallablagerung handelt - über das Online-Tool können Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen mitteilen und sich so interaktiv an der Gestaltung und Verbesserung ihres Stadtbilds beteiligen.  

 

Informationsblatt „Maintal entwickelt sich“:

Eine prosperierende Stadt inmitten der Metropolregion zu sein, bedeutet, Traditionen zu bewahren und zugleich mutig die Zukunft zu bauen. Hier hat Maintal in den kommenden Jahren viel vor. Denn: Maintal entwickelt sich. Die Stadt investiert kräftig in ihre Infrastruktur und damit in ihre Zukunft. Darüber informiert künftig Informationsblatt der Stadt mit dem Titel „Maintal entwickelt sich“. Dadurch sollen die Bürger ausführlich über die Planungen informiert und auf diese Weise einbezogen werden.

 

Maskenpflicht:

Nach einer Übergangszeit endeten in Hessen am Samstag, 2. April 2022 die meisten Corona-Regeln. Stattdessen ist die Eigenverantwortung der Bürgerinnen. und Bürger gefragt. Angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen behält die Stadt Maintal in ihren Einrichtungen vorerst die 3G-Regel sowie die Maskenpflicht bei. Ab Mai ist kein 3G-Nachweis mehr erforderlich. Die FFP2-Maskenpflicht wird als wirksame und einfache Schutzmaßnahme weiterhin beibehalten, um im persönlichen Kontakt das Ansteckungsrisiko weitgehend zu minimieren.

Im Juni wird die Pflicht, im Maintaler Rathaus und weiteren städtischen Einrichtungen eine Maske zu tragen, aufgehoben. Stattdessen wird Besuchern empfohlen, im Sinne des Gesundheitsschutzes für die Dauer ihres Aufenthalts in Innenräumen eine medizinische oder FFP2-Maske zu tragen. Besucher der Stadtverwaltung melden sich bitte weiterhin über den Seiteneingang des Rathauses am Empfang an. Der Wartebereich befindet sich unverändert vor dem Rathaus.

 

Ehrenamtlich Engagierte erhalten Auszeichnung und Anerkennung:

Nicht die sportlichen Erfolge standen im Juli bei „Engagiert! Maintal sagt Danke!“ im Vordergrund, sondern die Menschen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich des Sports Zeit und Leidenschaft investieren, um das Vereins- und Stadtleben noch spannender und vielseitiger zu gestalten. Vielfach scheuen diese Engagierten das Rampenlicht. Im Rahmen von „Engagiert“ standen sie aber im Mittelpunkt und erhielten dabei die verdiente Anerkennung. Moderatorin Simone Kienast vom Hessischen Rundfunk führte bereits zum dritten Mal versiert durch den Abend. „Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Daher verdient es Anerkennung. Die Preisträger bekamen neben einem Award als Dankeschön auch einen Imagefilm für den Verein, für den sie sich engagieren. Eingeladen waren neben den Preisträgern und Preisträgerinnen auch die Ehrenadelträger aus den Vereinen, die für ihren langfristigen Einsatz in ihrem Verein die Ehrennadel der Stadt Maintal überreicht bekamen.

 

Feuerwerk zum Jahreswechsel:

Nach zwei pandemiebedingt recht ruhigen Silvesternächten ist in diesem Jahr wieder ein buntes und lautes Spektakel zu erwarten. Das Zünden von Feuerwerkskörpern ist allerdings in einigen Bereichen verboten. Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist verboten. Dies betrifft in Maintal die historischen Ortskerne mit vielen, nah beieinanderstehenden, denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, sowie das Umfeld der Seniorenwohn- und -pflegeheime und Kirchen.

 

 

Stadtentwicklung 2018 - 2022

 

2018

Verkehrsentwicklungsplan:

Der Verkehrsentwicklungsplan wurde im Jahr 2013 mit einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erstellt. Es fanden wei Workshops mit Beteiligung von Bürgern und Politik statt und e, fanden Vor-Ort-Begehungen statt. Ergebnis war ein über 200-seitiges Werk, das 2018 herauskam. Das beauftragte Ingenieurbüro IBM-Plan hat in dem nun vorgelegten Konzept praktisch jede Straße in jedem der vier Stadtteile beleuchtet und Vorschläge für bessere Verkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmer gemacht. Einen besonderen Schwerpunkt legen die Grünen dabei auf zusätzlichen Lärmschutz, etwa an der A 66.

 

Parkscheinautomaten in Bischofsheim:

Ursprünglich waren die insgesamt zehn Automaten am 10. April 2017 in Betrieb genommen worden. Ziel war es damals, die Dauerparker von den Parkplätzen der lokalen Geschäfte fernzuhalten. Daher war bei den rund 70 Parkplätzen in Alt Bischofsheim, Schäfergasse und Fechenheimer Weg eine maximale Parkdauer von einer Stunde vorgesehen. Eine Parkdauer von 15 Minuten war für die Nutzer sogar kostenlos.

Die Zeit für Maintals Parkscheinautomaten scheint abgelaufen: In Dörnigheim werden sie in absehbarer Zeit abgebaut, und auch für die anderen Stadtteilen werden keine Ersatzgeräte mehr beschafft. Die „Groschenfresser“ in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim bleiben jedoch erhalten – einer Vandalismusattacke zum Trotz. Es war Ende Januar, als die Beschädigungen an den Parkscheinautomaten in Bischofsheim festgestellt wurden: Mit einem Flüssigkleber waren die jeweiligen Geldeinwurfschlitze verklebt worden, die Geldkassetten wurden dabei nicht beschädigt.

Die Einnahmen aus den Parkgebühren bleiben überschaubar. Im Zeitraum April bis Dezember 2017 hat die Stadt in Bischofsheim Parkgebühren in Höhe von 4.480 Euro eingenommen. Zum Vergleich:  Insgesamt kosteten die Parkautomaten in der Anschaffung und Aufstellung laut Stadt Maintal 31.850 Euro. Die Automaten erwirtschafteten aber bis zum 16. Juli, 2020 nur eine Summe von rund 14.000 Euro. Im Herbst 2019 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Bewirtschaftung der Park+Ride-Stellplätze an den Maintaler Bahnhöfen beschlossen. Dort wurden neun Automaten aufgestellt, aber nicht in Betrieb genommen und wieder abgebaut.

 

Mainufer:

Im Februar durfte die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ endlich ihr Konzept auch im Hauptausschuss für Finanzen und Stadtentwicklung präsentieren. Sie schlug unter anderem öffentliche Toiletten vor. Doch das Funktions- und Gestaltungskonzept sollte laut Vorlage des Magistrats nur „zur Kenntnis“ genommen werden sowie mit den Empfehlungen der Verwaltung als „Leitlinie“ beschlossen werden. Zwar unterstütze die Verwaltung das Ziel der Gruppe, das Mainufer aufzuwerten. Aber bei acht Punkten des Konzepts übte sie Kritik, unter anderem seien Toiletten am Mainufer nicht sinnvoll. Bei einer Online-Umfrage: spricht sich die Mehrheit von 52,1 Prozent für die Errichtung öffentlicher Toiletten am Mainufer in Dörnigheim aus. Auch Maintals Parlamentarier befürworten eine WC-Anlage am Mainufer.

Im Februar 2018 wurde eine Skulptur der Maingalerie unterhalb der Uferstraße abgesägt und entfernt. Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs.

Im Juli gab es wieder Vandalismus am Mainufer: Der Sandkastenbereich des Spielplatzes unweit der Anlegestelle der Fähre nach Mühlheim mußte gesperrt werden: Unbekannte haben in dem Sandkasten randaliert und überall Glasscherben und Splitter verteilt. Nun muss der komplette Sand ausgetauscht werden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme schätzt er auf rund 3.500 Euro.

 

Café „Pearson und Puppe

Das Café befindet sich in der Hauptstraße 44 in der Gaststätte „Zum Neuen Bau“. Es wird von den Inhaberinnen Katharina Puppe und Michelle Blythe geborene Pearson geführt. Blythe kümmert sich in der Küche ums Frühstück und Puppe bereitet nebenan im Eislabor schon alles vor. Ursprünglich haben sie 2013 damit angefangen, selbst gemachte Soßen, Konfitüren und Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Als die ehemalige Eisdiele in Hochstadt zum Verkauf stand, wurden sie von einer Freundin angesprochen, ob sie diese nicht übernehmen wollen. Seit April 2017 betreiben sie nun arbeitsteilig das Café und sind ein eingespieltes Team.

Hier wird nämlich alles selbst gemacht: Müsli, Kuchen, Torten, Eiscreme, Konfitüren, Soßen für herzhafte Gerichte und für Eis. Sie haben das Eismachen in Berlin „von der Pike auf gelernt von zwei Männern, die in Italien von einem Eismeister gelernt haben und ihr Eis deutschlandweit an Eisdielen verkaufen. Eismachen und dabei mit neuen Rezepten zu experimentieren ist Puppes Leidenschaft. Dass sie auch gerne neue, ausgefallenere Eissorten entwirft, war zunächst schon ein Wagnis für so ein kleines Dörfchen wie Hochstadt. Jetzt sind das Milchreiseis und das Gurke-Limette-Minze-Sorbet die Renner des Cafés und machen es zu etwas ganz Besonderem. Sorten wie Amarena-Kirsch oder Malaga haben sie nicht im Sortiment, weil etwa Rum-Aroma oder rote Farbstoffe nicht zu ihrer Philosophie passen. Aber natürlich haben sie auch die klassischen Sorten in der Vitrine.

 

Neuer Klimaschutzmanager:

Seit 1. Februar 2018 ist Fabian Wagenbach aus Gießen neuer Klimaschutzmanager der Stadt Maintal. Er hat sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Qualitätsmanagement in Friedberg absolviert. Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung wird sich Wagenbach zunächst vor allem mit den Themen E-Ladestationen und Carsharing beschäftigen. Ein wichtiges neues Thema wird vor allem das Modellprojekt für eine energetische Quartierssanierung sein. Ausgewählt wurde dabei das Gebiet östlich der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim.

 

Deutsche Glasfaser:

Mit drei Vertretern war die Deutsche Glasfaser Holding GmbH im März 2018 in Maintal bei der Jahresauftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung. Sie präsentierten den anwesenden Unternehmern ihre Produkte und versprachen ihnen ein „Giga-Netz“, mit Internetverbindungen von einem Gigabit pro Sekunde, zunächst aber nur für die Maintaler Gewerbegebiete.

 

Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen:

Ende Februar 2018 hatte der All-in-one-Shop an der Bachstraße in Wachenbuchen seine Türen geschlossen. Nach der Schließung der einzigen Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen herrschte im März im Stadtteil Chaos. Teilweise mussten die Wachenbucher ihren Paketen sogar hinterherfahren. Als Zwischenlösung hatte Andreas Skoczek, der bisherige Betreiber, der Deutsche Post DHL Group angeboten, die Pakete aus Wachenbuchen im Hochstädter Ableger anzunehmen, das ging aber nicht aus Kapazitätsgründen. Am 8. Mai, will die Post eine Filiale in Wachenbuchen in der ehemaligen Metzgerei Schmidt, Bachstraße 14, eröffnen.

 

Straßenlaternen nun mit LED-Licht:

Mehr als 3.000 Straßenlaternen bringen in Maintal Licht ins Dunkel. Einige davon sind nach 40 Dienstjahren längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Zu erkennen sind sie an der klassischen Pilzform. Rund 700 Laternen im Maintaler Stadtgebiet sind reif für den Ruhestand. Sie sollen in den kommenden Monaten schrittweise auf moderne LED-Technik umgerüstet werden.

 

Geänderte Verkehrsführung für die Bahnhofstraße in Dörnigheim:

Für eine geänderte Verkehrsführung im Bereich von Bahnhofstraße und Backesweg gibt es zwei Varianten, die im Integrierten Verkehrsentwicklungsplan genannt werden. Ein Vorschlag sieht vor, Bahnhofstraße und Backesweg als gegenläufige Einbahnstraßen auszuweisen. In diesem Zug könnten die Parkflächen optimiert und der Radverkehr in beide Richtungen ausgewiesen werden. Ebenfalls denkbar wäre, den Backesweg als Verkehrsachse und die Bahnhofstraße als Stadtachse mit städtebaulichem Gestaltungsschwerpunkt zu stärken und in diesem Zug die Tempo-30-Zone zu erweitern, um den Wohnstraßencharakter zu unterstreichen.

 

Kompostierungsanlage:

Im Mai 2018 reißen die Beschwerden aus der Bevölkerung über eine Insektenplage um Kompostierungsanlage nicht ab. Der Bioabfall wird laut Stadt in der geschlossenen Produktionshalle angeliefert und unmittelbar verarbeitet. Durch die Heißrotte würden alle Fliegenlarven zerstört werden. Zur Sicherheit seien noch giftfreie Lockstofffallen aufgehängt worden. Bislang konnten keine erheblichen Belästigungen festgestellt werden, die auf den Betrieb der Anlage zurückzuführen seien, heißt es weiter in der Stellungnahme der Stadt.

 

Real-Gelände

Das Real-Gelände zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim gehört der Lüder Unternehmensgruppe GmbH. Ein Geschäftsführer dieses in Hildesheim ansässigen Firmenkonsortiums sprach nun über die Pläne seines Unternehmens. Erst kürzlich beschlossen die Maintaler Stadtverordneten, einen Bebauungsplan im Regelverfahren für das Gelände auf den Weg zu bringen und damit den Abriss des alten und Bau eines neuen Real-Gebäudes zu ermöglichen. So soll der Kundenverkehr zum zukünftigen Real-Eingang nur über die Kennedy- und Kesselstädter Straße erfolgen. Der Real-Einzelhandel soll im Erdgeschoss auf rund 7.000 Quadratmetern Platz finden. Die oberen Geschosse sollen vor allem Büro- und Sozialräume für diesen Einzelhandel beherbergen.

Die Vorplanung zum neuen Real wurde im Mai bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Die Stadt macht städtebauliche Vorgaben: Die Bebauung soll bis zur Kennedystraße heranreichen. Der an die Straße angrenzende Gebäudeteil soll mehrere Geschosse bis zu einer Höhe von 16 Metern haben. Im rückwärtigen Bereich wird der neue Real wie bei Einkaufsmärkten üblich eingeschossig bleiben.

Der Hauptgebäuderiegel soll von Norden (Kennedystraße) nach Süden (Wingertstraße) ziehen. An dessen Südostecke schließt sich dann in Richtung Osten die Zeile an, in der weitere Läden realisiert werden können. Der Anwohnerbereich an der Wingertstraße soll zukünftig mit einer Lärmschutzwand von der Geräuschkulisse des Vollversorgers bestmöglich abgeriegelt werden. Zwei Einfahrten beziehungsweise Ausfahrten sind an der Kesselstädter Straße vorgesehen. Diese könnte die Stadt Maintal verwirklichen, da sie die Baulast für die Landesstraße von Hessen Mobil übernehmen will. Die Stadt Maintal will dem Land alle anfallenden Instandhaltungskosten der Landstraße 3328 (Kesselstädter Straße) abnehmen und damit auch die Freiheit gewinnen, das Gewerbegebiet Ost besser an die Durchgangsstraße zwischen Hanau und Maintal anzuschließen.

 

Sportplatz „Dicke Buche“:

Die Liste der mutmaßlichen Sportplatzmängel der Nachbarn an der Dicken Buche ist lang: An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Außerdem solle die Stadt sicherstellen, dass keine Unbefugten die Platzanlage betreten, was speziell für Zeiten außerhalb von Training und Wettkämpfen gelte.

 

Parkplatz des Braubach-Centers:

Der Magistrat wisse um die Überlastung des Park-and-ride-Parkplatzes am Dörnigheimer Bahnhof, rund 90 Stellplätze, heißt es aus dem Rathaus. Um die Situation zu entspannen, seien deshalb bereits während des Baus des Braubach-Centers nördlich der Bahngleise, an der Max-Planck-Straße, rund 60 zusätzliche Stellplätze geschaffen worden. Darüber hinaus gibt es noch den Park-and-ride-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße, ebenfalls auf der Nordseite des Bahnhofs (rund 85 Stellplätze). Weitere Parkplätze könnten jedoch erst mit dem geplanten Bau eines Parkdecks auf der Fläche der ehemaligen Güterhalle geschaffen werden. Der aktuelle Sachstand auf diesem Gelände sei, dass der jetzige Mieter noch bis 2019 auf dem Gelände sei. Das neue Parkdeck soll die rund 90 jetzigen Parkplätze südlich des Bahnhofsgebäudes ersetzen.

 

„The Roof“ in der Wilhelm-Röntgen-Straße:

Seit 2018 gibt es „The Roof“ in der Wilhelm-Röntgen-Straße 11. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern stellt der Unternehmer Ahmet Cetiner drei Büroräume, Besprechungsräume, Präsentationstechnik, eine Küche und eine Dachterrasse zur Verfügung, die nach Abschluss einer Mitgliedschaft genutzt werden können. Es gibt unterschiedliche Pakete für eine Mitgliedschaft, je nach individuellem Bedarf: vom Tagesticket für 18 Euro bis zum All-Inclusive-Paket ist alles möglich. Das gilt auch für die Arbeitsplätze. So genannte Workstations ermöglichen es, die Technik mobil dort zu nutzen, wo man an diesem Tag arbeiten möchte. Ende März 2019 fand über den Dächern von Maintal das Unternehmerfrühstück statt

 

Sportbootschule Steiner:

In Maintal bereitet die Sportbootschule Steiner angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung zum Sportbootführerschein vor. Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein ausgezeichneter Dienstleister. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben. Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich.

 

Fischgeschäft in Bischofsheim:

In Bischofsheim ist das kleine Fischgeschäft nur als „die Fischfrau“ bekannt. Seit 14 Jahren lenkt Maria Agosta, die eigentlich aus Sizilien kommt, die Geschicke im „La Espanola“. Die Vorvorgängerin war Spanierin, daher der Name. Bereits seit zwei bis drei Jahren spielt Agosta mit dem Gedanken, das Geschäft aufzugeben, jedoch brachte sie es bisher nicht übers Herz. Die Kunden seien ihr so wichtig und die Arbeit mache ihr zu viel Spaß. Agosta sei dazu bereit, die komplette Einrichtung zu übergeben und an den potenziellen Nachfolger zu verkaufen. Bis Mitte Juli habe sie noch Zeit, jemanden zu finden, der das „La Espanola“ weiter betreiben wolle. Ansonsten müsste das Traditionsgeschäft zum ersten August geräumt sein.

 

Autohaus Krah + Enders in Dörnigheim:

Im Juli 2018 feiert das Autohaus Krah + Enders die Einweihung am Standort in Maintal in der Kesselstädter Straße 49. Es war die zentrale Überlegung, alle Marken (BMW und Mini) in einen Komplex zu packen und auch noch eine schöne Gebrauchtwagenausstellung im Obergeschoss zu realisieren. Die Werkstatthalle ist jetzt unmittelbar in den Komplex integriert und bietet genügend Kapazität für die rund 93 Mitarbeiter am Standort. Alle Serviceleistungen werden nun unter einem Dach angeboten, womit die Lauf- und Kommunikationswege sich verkürzen. Im Reifen-Hotel können 2.500 Reifensätze von Kunden eingelagert werden. Im Hauptgebäude gibt es neben der Photovoltaikanlage auf dem Dach Luft- und Wärmepumpen, LED-Technik und eine ressourcenschonende Wasseraufbereitung für die Waschstraße. Draußen ist eine Elektro-Tankstelle installiert. Anfang März 2019 gab es einen neuen Besucheransturm im neuen BMW-Autohaus Krah + Enders

 

Maintals Einkaufsstraßen – die Kennedystraße in Dörnigheim und der Fechenheimer Weg in Bischofsheim inklusive Schäfergasse und Alt Bischofsheim – sollen schöner werden. Dazu wurde im August das Beratungsbüro für Architektur und Stadtplanung ammon + sturm aus Frankfurt damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Hauptanliegen sind Sauberkeit, überhöhte Geschwindigkeit des Verkehrs, Leerstand von Läden, die Gestaltung öffentlicher Flächen und die Fassadensanierung Zur Umsetzung stehen laut Angaben der Stadt Maintal für das Jahr 2018 zunächst 20.000 Euro für Maßnahmen zur Verfügung.

 

Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen:

Der Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen soll vergrößert werden und einen neuen Boden bekommen. Zudem werden Teile der alten Mauer so weit wie nötig abgerissen und durch eine Basaltmauer im Stil des Sockels des Willi-Fischer-Hauses neu errichtet. Die Gaststätte bekommt eine Terrasse, die über eine Stegverbindung direkt zu erreichen sei. Hierzu wurde bereits eine neue Tür eingebaut. Diese Tür verbindet künftig den Gastraum mit dem Außenbereich. Auch ein behindertengerechter Zugang zum Biergarten und der Gaststätte wird im Rahmen der Baumaßnahmen errichtet.

Im September ist der Biergarten der Bürgerhaus-Gaststätte immer noch nicht fertig. Aktuell müssen noch Nachbesserungen am Steg, der den Biergarten und den Gastraum verbindet, sowie am Pflaster durchgeführt werden. Außerdem wird die Beleuchtung installiert und die Fläche ansprechend begrünt. Die Eröffnung wurde verschoben auf das Frühjahr 2019.

 

Jugendcontainer in Wachenbuchen:

Die Stadt hat im letzten Jahr den Jugendlichen in Wachenbuchen als Treffpunkt einen blauen Jugendcontainer zur Verfügung gestellt. Zumindest einige Anwohner beschweren sich aber über nächtlichen Partylärm, harte Alkoholika und unhygienische Zustände am Container.

Junge Erwachsenen, fahren verbotenerweise mit Autos auf den Festplatz, der gleichzeitig auch Bolzplatz für jüngere Kinder ist. Mit offenem Kofferraum wird laute Musik gehört, die den Anwohnern die Nachtruhe raubt.

Mittlerweile gibt es in Wachenbuchen eine feste Gruppe von Jugendlichen am Container, die bereits einiges in Eigenregie auf die Beine gestellt hätten. Sie haben sich Sitzmöbel und Ausstattungsgegenstände organisiert. Noch in diesem Jahr soll aus der Gruppe sogar eine Stadtleitbildgruppe werden. Und es soll nicht bei dem einen Container bleiben, teilt die Stadt mit. Ein zweiter soll kommen, ebenso eine feste Überdachung und eine Stromversorgung.

Dennoch ist Wachenbuchen ein Schwerpunkt des Vandalismus. Im September ging es dem Anwohner Karl-Heinz Kaiser - den meisten als Stadtverordnetenvorsteher bekannt - das nächtliche Treiben schlicht zu weit: Unbekannte hatten einen jungen Baum vor einer Sitzbank an der Weggabelung Kilianstädter Straße/Am Windecker Weg umgeknickt und darüber hinaus ihren Müll auf das Gelände der dortigen städtischen Kindertagesstätte geworfen. Und das, obwohl sich direkt neben der Bank ein Abfalleimer befindet.

 

Elektrobus:

Anfang September 2018 testen Maintaler Stadtverordnete erstmals einen E-Bus von Georg Eitenmüller aus Michelstadt. Der Bus wird in China gebaut und von dort importiert, viele Teile, Batterien und Achsen zum Beispiel, werden aber in Deutschland beziehungsweise in der EU gefertigt, der Bus entspricht hier geltenden Standards und Normen. Das Land Hessen fördert die Anschaffung mit 204.000 Euro. Die Anschaffungskosten liegen derzeit noch ungefähr bei dem Doppelten im Vergleich zu einem Dieselbus. Für die Anschaffung muß der Stadtverkehr mit Kosten in Höhe von derzeit rund 500.000 Euro rechnen – nur für den E-Bus, ohne die nötige Lade-Infrastruktur. Die jährliche Wartung und Instandhaltung werden mit knapp 10.000 Euro zu Buche schlagen. Ab 2019 oder eventuell erst 2020 soll der Bus als Pilotprojekt dann auf der Linie MKK-22 zum Einsatz kommen.

 

Maintal Immobilien Gesellschaft:

Am 1. Oktober 2018 nimmt Daniel Schächtele seine Arbeit als Geschäftsführer der Maintal Immobilien Gesellschaft mbH und Co. KG auf. Der 40-Jährige ist Diplom-Bau­ingenieur und leitete bislang die Hanauer Niederlassung eines Frankfurter Unternehmens für Straßenbau- und Asphaltarbeiten. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber war er im Hoch- und Schlüsselfertigbau tätig. Immerhin setzte sich Schächtele auch gegen den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber durch, der sich bekanntlich ebenfalls auf den Posten beworben hatte. Schächtele startet zunächst nur mit einer weiteren Mitarbeiterin.

 

Maintalbad:

Die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für das Maintalbad im November 2018 zeigte letztlich nur zwei Optionen auf. Einerseits kämen Minimalinvestitionen in die Sanierung in Frage, was einem Sterben auf Raten gleichkäme, oder ein Befreiungsschlag in Gestalt eines Neubaus. Einer der Vorschläge einer Machbarkeitsstudie: Ein echtes Kombibad, also die ganzjährige Parallelöffnung von Hallen- und Freibad. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Weitere Marktnischen wären ein separates Kursbecken, eine Röhrenrutsche, eine Sauna oder Wasserspielgärten im Hallen- und Freibad. Dieser Befreiungsschlag würde zwischen 16,2 und 22,3 Millionen Euro – je nach Variante – kosten. Hinzu käme bei allen drei Varianten die Erneuerung des Freibads mit separatem Erlebnis-, Schwimm- und Sprungbecken, um die Nutzungskonflikte, die sich im Multifunktionsbecken im Freibad ergeben, zu beheben.

 

Regionalbahn nach Frankfurt nicht mehr über Maintal:

Ab 9. Dezember wird der Regionalzug RB 51, der bislang wochentags um 7.35 Uhr am Bahnhof Maintal-Ost hält und in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof fährt, nicht mehr in Maintal Station machen, er wird ab Hanau südmainisch fahren Die nordmainische Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt gehöre zu den am stärksten ausgelasteten Strecken im Rhein-Main-Gebiet. Durch die enge Zugfolge steigt das Risiko für Verspätungen. Um dennoch den Fahrgästen aus Maintal gegen 7.30 Uhr eine schnelle Verbindung zum Frankfurter Haupt­bahnhof zu bieten, werde der Regionalexpress RE 50 um 7.24 Uhr zusätzlich in Maintal-Ost halten. Mit diesem Zug erreichten die Pendler um 7.40 Uhr den Frankfurter Hauptbahnhof.

 

Hofladen Steup in Wachenbuchen:

 Im Hofladen Steup in Wachenbuchen. wird in der Vorweihnachtszeit praktisch rund um die Uhr gebacken. Drei Generationen der Familie Steup unterstützen die Produktion. Die Spezialität Honiglebkuchen muss schon im Sommer vorbereitet werden. Der Grundteig aus etwa gleichen Teilen Honig und Mehl wird im Sommer angesetzt und reift dann bis Ende November. „Wir verwenden Honig aus Hochstadt und Mehl aus unserer eigenen Produktion. Wir bauen Dinkel an, Weizen, Gerste, Raps, Erdbeeren und Kürbis.“ Das Mehl wird in Schöneck-Büdes­heim in der Mühle bei Philippi gemahlen, die Erdbeeren werden zur hauseigenen Konfitüre verarbeitet. Wir verkaufen nur eigene oder regionale Produkte. Jeden Freitag ist Bauernbrottag. Gebacken wird Dinkelbrot mit Getreide aus eigenem Anbau. Im Sommer genießen die Gäste gerne ein selbst gemachtes Eis, sitzen im Hof, trinken Kaffee oder auch mal einen Secco und dazu ein Stück hausgemachten Kuchen.

 

Ehemalige Polizeistation:

Der Bauzeitplan für das ehemalige Polizeigebäude an der Kirchgasse sieht eine Fertigstellung des Gebäudes im Herbst 2022 vor. Die Sanierung der ehemaligen Polizeistation ist aber deutlich aufwendiger, weil einzelne Bauabschnitte des mehrere Jahrhunderte alten Gebäudes unter Denkmalschutz stehen. Die Planungen haben 2018 mit der Übergabe der Schlüssel durch die Polizei als vorherigem Mieter begonnen. Ende 2018 ist die Festlegung für den Umbau in ein Verwaltungsgebäude beschlossen worden. Nach mehreren bautechnischen Untersuchungen sind Mai 2020 drei Varianten für das Gebäude mit entsprechender Kostenberechnung vorgestellt worden. Im August 2020 wurde dann der Ausbau ohne Dachgeschoss beschlossen. Im August 2021 wurde demnach der Bauantrag genehmigt, die Abstimmung mit dem Denkmalschutz war langwierig. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2022 geplant.

 

Vorschläge zum Verkehr:

Drei Vorschläge brachten die Sozialdemokraten im Dezember in die Stadtverordnetenversammlung ein: Eine Expresslinie zwischen den Maintaler Bahnhöfen zur U-Bahn-Station in Bergen-Enkheim in den Stoßzeiten zwischen 6.30 und 9.30 Uhr, die Freihaltung einer Fahrspur auf der A 66 in den Stoßzeiten für den ÖPNV und Fahrgemeinschaften ab drei Personen sowie die Einführung eines Frankfurt-Rhein-Main-Tickets zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Preis von 365 Euro jährlich.

Expressbusse verbinden ab dem Winterfahrplan 2020 im Berufsverkehr zwischen 5 und 9 Uhr sowie zwischen 16.30 und 21.30 Uhr die Stadtteile auf kurzen Wegen mit der U-Bahn-Station in Enkheim. Als MKK 23E verbindet die Buslinie im 45-Minuten-Takt das Opeleck in Dörnigheim über die Stationen „Maintal-Halle“, „Betriebshof, „Bahnhof Maintal-Ost und „Birsteiner Straße" mit Enkheim und umgekehrt. Die Fahrtzeit beträgt jeweils 15 Minuten. Die Linie MKK 25E verbindet alle 45 Minuten die Raiffeisenstraße in Wachenbuchen über die Haltestellen „Brucknerstraße“, „Wachenbucher Straße“, „Bürgerhaus Hochstadt“ und „Bahnhofstraße“ mit Enkheim und umgekehrt in nur 21 Minuten. Die beiden neuen Linien, für deren Betrieb 330.000 Euro pro Jahr veranschlagt wurden, sollen zunächst für die Dauer eines Jahres erprobt werden.

 

Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter:

Neuer ehrenamtlicher Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter der Stadt Maintal ist Ende des Jahres 2018 Peter Schieche. Er will erreichen, dass sich mehr Maintaler umweltfreundlich und gesund fortbewegen – und dies auch sicher und komfortabel tun können. Peter Schieche lebt seit mehr als 30 Jahren in Hochstadt. Von seinem Wohnort aus radelte er mehrmals pro Woche, manchmal täglich, zu seinem Arbeitsort in Hanau-Wolfgang.

 

Fahrrad­club:

Seit 2018 gibt es eine Ortsgruppe des allgemeinen deutschen Fahrrad­clubs in Maintal. Diese Mitglieder setzen sich für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs in Maintal ein und haben auch schon einige Anliegen umsetzen können. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder des AFDC im Stadtteilzentrum in Bischofsheim und diskutieren über die Anliegen. Das Ziel ist es, die Infrastruktur in ganz Maintal und die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer zu verbessern und dabei auch ein kompetenter Ansprechpartner für die Stadt zu sein. Zudem engagiert sich der ADFC auch ehrenamtlich. Im Jahr 2019 konnten einige Einnahmen durch das Codieren von Fahrrädern eingenommen werden. Mehrere Projekte wurden in Maintal bereits verwirklicht. Man schenkte der Stadt die Fahrradständer für das Stadtteilzentrum. Bis die Montage durch die Stadt dann erfolgte und die neuen Fahrradständer standen, dauerte es bis vergangenen November.

 

Fähre Dörnigheim:

Seit dem 10. Oktober 2017 liegt die Fähre in Dörnigheim still. Der Landkreis Offenbach als Eigentümer hat den bestehenden Pachtvertrag mit der Maintaler Familie Spiegel fristlos gekündigt, weil die Familie sich nicht an Auflagen gehalten und die Fähre überladen haben soll

Die Fähre ist zudem in die Jahre gekommen und reparaturbedürftig.

Der Kreis Offenbach sagt, es gebe sechs Interessenten für den Betrieb der Fähre. Der Kreis Offenbach bescheinigte dem Schiff in seinem Ende Oktober 2017 vorgelegten Bericht eine grundsätzliche Fahrtüchtigkeit. Das gilt allerdings nicht für den Motor, der dem Pächter Spiegel gehört, aber häufig ausfällt. Der Kreis Offenbach strebe weiterhin eine Wiederbelebung der Fährverbindung an.

Für Überraschung sorgt im Juni 2018 der Vorstoß der Stadt Hanau, sich bei der Neugestaltung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für eine Mainbrücke zwischen Dörnigheim und Kesselstadt nach Mühlheim stark zu machen.

Im Sommer 2018 hatten sich MKK-Landrat Thorsten Stolz (SPD), Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, Mühlheims Bürgermeister Daniel Tybussek) sowie Landrat Quilling und Erste Kreisbeigeordnete Jäger darauf verständigt, dass die seit Oktober 2017 stillgelegte Mainfähre zwischen Mühlheim und Dörnigheim dauerhaft erhalten bleiben soll. In einem ersten Schritt sind die beiden Kreise in Vorleistung getreten und haben die Kosten für die Instandsetzung und Reparatur übernommen. Für rund 55.000 Euro wurden unter anderem die Hochseilanlage erneuert und der Liegeschaden beseitigt. Der Main-Kinzig-Kreis hatte die Reparaturarbeiten mit 15.000 Euro bezuschusst.

Im Februar 2019 stand der Kreis Offenbach offenbar in Verhandlungen mit einem möglichen Pächter. Knackpunkt allerdings könnten die Betriebskosten werden. Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises hat im Februar in seiner Sitzung beschlossen, den Maintaler Anteil in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro in einer Anschubfinanzierung zu schultern und auch ein Anteil des Betriebsmittelzuschusses der Stadt Maintal vorerst zu übernehmen. Die Stadt Maintal müsste die Stadt bis zu 3.221 Euro monatlich reinbuttern.

Am 25. März konnten sich SPD, WAM und Grüne in der Sitzung der Stadtverordneten in einem gemeinsamen Änderungsantrag auf finanzielle Zusagen einigen. Anstelle des vom Magistrat vorgeschlagenen monatlichen Zuschusses, der sich bei einer Vertragslaufzeit bis 2022 auf knapp 123.000 Euro summiert hätte, stellten die drei Fraktionen nun einen Betriebskostenzuschuss von insgesamt 50.000 Euro sowie einen Instandhaltungszuschuss von jährlich 25.000 Euro in Aussicht.

Im März sagte die Maintaler Stadtverordnetenversammlung finanzielle Unterstützung zu, nur wenige Tage später zog Mühlheim nach. Es folgten die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Pächter Mahir Kolbüken, der der einzige Bieter war. Mahir Kolbüken aus Heussenstamm war seit 1. Juni 2019 offiziell Betreiber der Fähre.

Sechs Wochen lang haben Schiffbauer Viktor Rawwe und ein Kollege jeden Tag am Mainufer gewerkelt, haben unter anderem Bolzen erneuert und das Schiff in drei Schichten konserviert. und den kompletten Rumpf ausgetauscht. Das Fährzeugnis war so für die nächsten fünf Jahre gültig. Die Fähre sollte täglich von 6 bis 21 Uhr verkehren. Dafür wurden drei Vollzeit- und vier Teilzeitbeschäftigte eingestellt.

Am 5. Juli 2018 wurde die Fähre durch die Firma Eisele zu Wasser gelassen. Bereits am ersten Tag, Montag dem 8. Juli, ist die Fähre kurz nach 11 Uhr kurz nach dem Ablegen in Richtung Mühlheim leicht nach links abgedriftet. Anschließend hat der Motor aufgeheult und das Schiff sich um die eigene Achse gedreht und ist abgetrieben. Neben dem neuen Betreiber, Mahir Kolbüken, und seinen Mitarbeitern, waren während des Unglücks zwei PKW mit ihren Fahrern auf der MS Dörnigheim auf dem Weg nach Mühlheim.

Der Dörnigheimer Bernd Schwander erhob schwere Vorwürfe gegen den neuen Betreiber

Schwander sagt, er sei von 1992 bis 2009 als Fährmann auf der MS Dörnigheim unterwegs gewesen und verfüge über einen einfachen Fährführerschein, der aber nur für die Strecke zwischen Mühlheim und Dörnigheim gültig sei. Aber er wollte Kolbüken als Aushilfe im Fährbetrieb unterstützen.

Bis 10 Uhr sei der Betrieb ganz normal vonstatten gegangen. Dann habe er die MS Dörnigheim vorübergehend verlassen. Danach ist niemand mehr an Bord gewesen, der über eine gültige Fahrerlaubnis verfügte. Er habe die Fähre an Land angebunden und den Motor ausgeschaltet. Zudem habe er den Fährbetreiber Kolbüken und dessen Mitarbeiter noch einmal darauf hingewiesen, dass diese das Schiff nicht bewegen dürften. Kolbüken aber sagte auf Nachfrage: „Die Fähre wird während des Betriebes nie angebunden und der Motor wird auch nicht ausgestellt“.

Schwander hat dann Ursula Schäfer besucht, die mit ihrem Mann zusammen von 1975 bis 2002 Betreiberin der Mühlheimer Fähre war. Gegen 11.30 Uhr, als die beiden gerade Kaffee tranken, rief Kolbüken die ehemalige Fährbetreiberin an und sagte: „Ich treibe Richtung Fahrwasser´“. Dementsprechend hätte Panik an Bord geherrscht. Schäfer hat ihm erklärt, an Bord gebe es einen Bootshaken, mit dem hätte man versuchen können, sich ans Ufer zu ziehen. Dies habe jedoch anscheinend nicht funktioniert.

Zum Ablauf der Havarie hat Schwander eine genaue Vorstellung: Die Fähre muß ei der Überfahrt ziemlich stark gegen die Strömung gestellt werden und erst im letzten Augenblick wieder auf die Landerampe ausgerichtet werden. Wenn man an- und ablegt, müssen die beiden Propeller eine bestimmte Position haben. Die Fähre ist dann vermutlich in Richtung Mühlheimer Schleuse flussaufwärts geahren. Daraufhin seien die Mitarbeiter in Panik geraten und hätten versucht gegenzusteuern. Das Gierseil, das normalerweise straff gespannt ist, sei dann wegen der fehlenden Spannung gemeinsam mit den zwei Stabilisatorenseilen unter Wasser geraten. Durch den Versuch gegenzusteuern, habe sich die Fähre um ungefähr 180 Grad gedreht. Aus diesem Grund seien die Steuerungspropeller, die sich sonst auf der anderen Seite der Fähre befinden, in die Nähe der Seile geraten. „Die Stabilisatorenseile sind dann unten in die Propeller gekommen, daraufhin sind sie gerissen und der Motor hat abgewürgt.“ Dann hätte die Fähre nur noch am Gierseil gehängt und wäre navigationsunfähig gewesen.

In Kolbükens Variante der Ereignisse soll sich jedoch alles ganz anders abgespielt haben: „Richtig ist, dass der Fährschiffer, Herr Schwander, mir gegen 7 Uhr plötzlich und unerwartet mitgeteilt hat, dass er gegen 8 Uhr einen Arzttermin habe“, erinnert sich der Heusenstammer Fährbetreiber. „Nachdem ich ihm gegenüber mein Unverständnis mit meinem Gesichtsausdruck deutlich gemacht habe, teilte er mir ausdrücklich mit, dass er seinen Dienst weiter versehen wird und den Arzttermin absagt.“

Daraufhin soll Schwander telefoniert haben, weshalb Kolbüken davon ausging, dass der Fährmann seinen zuvor erwähnten Arzttermin absage „Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich jedoch Herr Schwander unerlaubt und völlig unbemerkt von der Fähre entfernt, welches nur bei dem kurz zuvor erfolgten Erreichen der Dörnigheimer Seite passiert sein kann.“

 

Der Kreis Offenbach hat den Betrieb der Fähre zwischen Mühlheim und Maintal-Dörnigheim am 13. November erneut ausgeschrieben. Anfang Dezember teilte der Kreis Offenbach mit, hat sich ein Interessent auf die Ausschreibung des Fährbetriebs gemeldet. Aber im Januar 2020 hieß es: Das Angebot erfüllte weder die formalen Kriterien noch war es inhaltlich ausreichend. Daher sei dem Kreis Offenbach als Eigentümer der Verbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim keine Alternative geblieben, als das Vergabeverfahren offiziell zu beenden.

Die Bürgerinitiative für die Wiederinbetriebnahme der Fähre schlug daraufhin vor, zukünftige Betreiber könnten durch eine eigene Ausbildung engagiert werden. Oder man könnte einen Eigenbetrieb gründen. Aber die Mehrheitsfraktionen von CDU und SPD haben das im vorberatenden Bauausschuss schon abgelehnt.

Der Kreis Offenbach gab Anfang Juni bekannt, hat sich der Kreisausschuss dafür ausgesprochen, den Fährbetrieb dauerhaft einzustellen. Für die Suche nach Fährleuten mit Patent gibt es keinen Markt. Von neun Bewerbern wäre somit nur ein Fährmann qualifiziert gewesen. Für einen angemessenen Betrieb seien jedoch drei bis vier Fährmänner notwendig. Daher sei die Überlegung aufgekommen, selbst Personal auszubilden. Laut Abschlussbericht des Kreises zur Mainfähre war es jedoch nicht möglich, Ausbilder zu finden.

Zudem soll zusätzlich der Einsatz einer Motorbootfähre für Fußgänger und Radfahrer in Betracht gezogen werden. Das Vorbild für eine solche Motorbootfähre sehen diese in der Maintaler Vergangenheit. Damals wurde bei Hochwasser zusätzlich zur Fähre ein „Nachen“ mit Dieselmotor eingesetzt, um Fußgänger und Fahrradfahrer über den Main zu transportieren. Ein einfacher Motorbootführerschein sowie die Genehmigung zur Personenbeförderung würden genügen

Am Mittwoch, dem 24. Juni 2020, beschloss der Kreistag des Landkreises Offenbach mehrheitlich die endgültige Stilllegung der Fähre. Es gab dann noch mehrere Rettungsversuche:

Am Mittwoch, 14. Oktober, dem Vortag des dritten Jahrestages der Stilllegung, kam es um 16 Uhr zu einer kurzzeitigen Wiederaufnahme einer Fährverbindung zwischen Mühlheim und Maintal. Möglich wird dies mit Hilfe der Fähre, die für gewöhnlich zwischen den Frankfurter Stadtteilen Schwanheim und Höchst verkehrt. Diese ist für die symbolische Überfahrt für einen Tag gechartert worden.

Anfang Februar 2021 hat der Kreistag sich mehrheitlich sowohl gegen neue Gespräche über eine Wiederaufnahme der Fährverbindung als auch gegen eine kleinere Fähre ausgesprochen.: Die Stadt Maintal hat entschieden, dass sie keine neuen Fährmodelle will und damit sind auch die Bemühungen des Kreistages beendet. Die Stadtverordneten entschieden sich am Montag, dem 9. November 2021 auf Anraten des Magistrats gegen die Anschaffung einer Personen- und Fahrradfähre. Im Oktober wurde die Mainfähre MS Dörnigheim bis auf Weiteres an einem Anlegeplatz im Osthafen der Stadt Frankfurt am Main geschleppt.

Im Dezember wurde sie für einen Euro über Ebay angeboten. Gekauft hat sie der Betreiber des Maintaler Jachthafens Heinz Uecke zum Preis von 6.850 Euro. Wie die Fähre in Zukunft genutzt werden kann, ist noch unklar. Allerdings stehen laut Uecke bereits viele Ideen im Raum: So könnte etwa der ansässige Segelverein sein Vereinsheim darauf bauen und die Fähre als Bootsanlegestelle nutzen. Auch ein „Café zur alten Fähre“ wäre denkbar, an dem Radfahrer bei einem Blick auf den Main eine Pause einlegen könnten. Zum Einsatz kommen soll sie auch gegen Ende der Sportboot-Saison für Wartungs- und Pflegearbeiten im Hafengebiet. Sie ist ideal, um einen Bagger aufzuladen und Baumschnittarbeiten vom Fluss aus durchzuführen. Auf jeden Fall solle aber am Ufer ein Hinweisschild oder eine Tafel angebracht werden, das die Geschichte der MS Dörnigheim (Baujahr 1963) in der fast 120-jährigen Geschichte der Fährverbindung erzählt.

 

2019

 

Bürger- und Dienstleistungszentrum:

Die Ideen für ein neues, zentrales Rathaus, das im Bereich des Bahnhofs Maintal-Ost in Dörnigheim hätte entstehen können, wurden Anfang des Jahres zu den Akten gelegt. Von diesen Überlegungen übrig geblieben ist das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum, denn mit dem dortigen Bus­bahnhof ist eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Noch in diesem Jahr sollte die Umsetzung des Projekts beginnen. Denkbar ist unter anderem den zentralen Stadtladen dort unterzubringen. Außerdem könnten von der Öffentlichkeit häufig besuchte Einrichtungen der Verwaltungen dort ihren Platz finden.

Mit dem Haushalt 2019 beschlossen Maintals Parlamentarier, den Altbauflügel des Rathauses inklusive des Grundstücks an der Sandgasse zu veräußern. Die Stadtverwaltung soll auf drei Standorte verteilt werden: Rathaus an der Klosterhofstraße, ehemaliges Polizeigebäude an der Dörnigheimer Kirchgasse und das Bürger- und Dienstleistungszentrum als einziger echter Neubau.

Die Verwaltung war einmal in Hochstadt zentralisiert worden, um weite Wege zwischen den einzelnen Abteilungen zu vermeiden. Bei zukünftig drei Verwaltungsstandorten wird es wieder an sich unnötige Fahrten geben. Der Busbahnhof liegt zwar zentral, aber wer fährt schon mit dem Bus? Wo soll aber der parken, der mit dem Auto kommt? Wo parken die städtischen Angestellten? Schon jetzt sind auf beiden Seiten des Bahnhofs die Parkplätze knapp. Die jetzigen Park-and-ride-Parkplätze werden weichen müssen.

 

Altlasten:

Ende Januar 2019 wurden die Anwohner des Gebiets innerhalb der Straßen Waldstraße, Fechenheimer Weg, Friedhofstraße und Eugen-Kaiser-Ring informiert, daß auf ihren Grundstücken möglicherweise Altlasten vorliegen in Form von Trümmerresten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nicht brauchbare Schuttteile aus Frankfurt wurden damals dazu verwendet, das Feuchtgebiet für eine Bebauung nutzbar zu machen. Ende 2016 buchstäblich kamen sie beim Erweiterungsbau der Waldschule wieder zutage. Säuglinge und Kleinkinder sollen nicht direkt auf und mit der Erde spielen, Erwachsene sollten nach Garten- und Erdarbeiten die Hände immer gründlich waschen. Vom Anbau von Wurzel- und Knollengemüse wird abgeraten.

 

Real-Markt:

Der Metrokonzern plante schon länger, den Real-Einkaufsmarkt an der Wingertstraße mit

 62 Mitarbeitern zu verkaufen. Eigentümer des Grundstücks sowie des Gebäudes ist aber die Carlton Group. Diese möchte in Kooperation mit der Stadt Maintal das Gelände neu bebauen, um den Ortseingangsbereich positiv zu entwickeln und aufzuwerten. Im Februar 2019 wurde die Sache wieder einmal spruchreif. Man hatte einen Vollsortiment-Anbieter im Blick, dazu auch einen Discounter und weitere Fachgeschäfte, einen Drogeriemarkt und Bäckereien.

 

Hochhaus mit 60 Wohnungen:

Im April 2019 stellte Ido Michel, der Eigentümer der Michel-Hotelkette, seinen Plan vor, neben seinem Hotel „Best Western“ an der Südwest-Ecke des Grundstücks ein Hochhaus mit 60 Wohnungen in 17 Geschossen zu errichten. Das wäre ohne Frage ein Hingucker am westlichen Stadteingang von Dörnigheim, aber dazu wäre eine Änderung des Bebauungsplans nötig, weil nach dem jetzigen Plan auf dem Grundstück lediglich Hotelbauten zugelassen sind.

Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wäre eine öffentliche Nutzung denkbar, beispielsweise mit einer Arztpraxis, einem Café, einem Fitnessstudio oder Ähnlichem. Die Mietwohnungen sind barrierefrei geplant und sollen eine Größenordnung von 70 bis 75 Quadratmetern. Für alle Wohnungen ist ein Balkon oder eine Loggia vorgese­hen.

Das Grünkonzept sieht unter anderem vor, den Ringwall zur Kennedystraße und zur Querspange zu verdichten. Mit dem Turm würde ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum geleistet, und das mit möglichst geringem Flächenverbrauch und hätte unter anderem durch Technik wie Erdwärmespeicher eine gute Wirtchaftlichkeit. Daher auch der Name, den die Planer dem Projekt gegeben haben: „Green Tower“.

Die FDP lehnte gleich ab, weil nach dem Stadtentwicklungskonzept in der Regel keine neuen Häuser gebaut werden sollen, die mehr als vier Vollgeschosse haben. Es gehe zwar darum, mehr Wohnraum zu schaffen, insbesondere bezahlbaren Wohnraum, dies dürfe aber nicht um den Preis der Verschandelung des mittelstädtischen Stadtbilds passieren. Hochhäuser sind kein Beitrag zu einer gesunden Durchmischung der Stadtbevölkerung und bringen großes soziales Konfliktpotenzial mit sich. CDU und SPD aber waren für den „Green Tower“: Mit ihrer Mehrheit stimmten Ende Mai CDU und SPD im Ausschuß schließlich für den Antrag und damit für die Änderungen des Bebauungsplans.

In der Stadtverordnetenversammlung befürworten im Juni alle Fraktionen die Wohnbebauung auf dem Gelände des Michel-Hotels mit einem 30-prozentigen Anteil an günstigen Mietwohnungen. Aber bei der maximalen Ausnutzung des Grundstücks und der geplanten 17-geschossigen Bebauung hört die Einigkeit dann auf. Für die Änderung des Bebauungsplans gab es trotz aller Widerstände schließlich eine Mehrheit.

Das weitere Vorgehen in Sachen „Green Tower“ sieht nun vor, dass der Maintaler Magistrat zunächst einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor Ido Michel schließt, in dem eine Mindestquote von 30 Prozent gefördertem Mietwohnungsbau, ein Mobilitäts- sowie ein Energiekonzept festgelegt werden. Dieser Vertrag, den alle Fraktionen befürworten, muss zunächst befürwortet werden, bevor der Bebauungsplan im Sinne von CDU und SPD beschlossen wird. Damit ist der erste Schritt in Richtung „Green Tower“ getan, auch wenn das letzte Wort in der Sache noch lange nicht gesprochen ist.

 

Bahnhofs Maintal-Ost:

Die Barrierefreiheit des Bahnhofs Maintal-Ost ist seit Jahren ein Dauerthema. Durch die Erhöhung der Bahnsteige, die in der Zwischenzeit erfolgte, hat sich die Ein- und Ausstiegssituation für die Fahrgäste mittlerweile verbessert. Ein nach wie vor bestehendes Problem ist jedoch die Treppe. Es wird aber auch im April 2019 so bleiben, daß zumindest das Gleis in Fahrtrichtung Frankfurt nicht barrierefrei zu erreichen ist. Zwar plant die Deutsche Bahn eine Modernisierung des Haltepunkts, nach der eine Rampe sowie Aufzüge den Zugang zum Bahnsteig ermöglichen sollen, allerdings erst im Zuge der Realisierung der Nordmainischen S-Bahn.

 

Baugebiete Eichenheege

Im April 2019 ist rund vier Jahre nach Abschluss des städtebaulichen Vertrags das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Gelände der Firma Intubau in der Dörnigheimer Eichenheege nahe des Bahnübergangs so gut wie fertiggestellt. Einzig das im Bauplan Haus A genannte Gebäude am nordwestlichen Rand des Gebiets fehlt noch. Dort sollen die im städtebaulichen Vertrag vereinbarten 15 sozial geförderten Mietwohnungen entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit deren Bau begonnen werden. Der Bauträger, das ist in diesem Fall die City 1 Grundbesitz GmbH, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat.

Auf dem ehemaligen Sportplatz möchte die Stadt im August 2019 ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept umsetzen und die Wohn- und Lebensqualität innerhalb des Quartiers erhöhen. Das städtebauliche Konzept sieht eine Mischung aus Mehrfamilien-, Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern vor. Fest steht bereits, dass die städtische Maintal Immobilien-Gesellschaft auf einem Teil der insgesamt 2,7 Hektar großen Fläche drei Mehrfamilienhäuser mit geförderten Wohnungen errichten wird. 42 Einheiten sind vorgesehen.

Weitere Mehrfamilienhäuser wird es in der Gebietsmitte geben. 60 Wohneinheiten, verteilt auf drei Gebäudekomplexe, die sich um eine Grünfläche gruppieren, sollen dort entstehen. Die Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser werden indessen am Waldrand liegen und das Neubaugebiet einfassen. Hier ist zudem eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen für die Bewohner geplant.

Ansonsten sind nur 161 Parkplätze Vorgesehen für rund 138 Wohneinheiten, davon 13 Besucher- und vier Carsharing-Stellplätze. Die geplanten Stellplätze für die Bewohner sollen entlang der einzig öffentlich befahrbaren Straße – denn das Gebiet soll nicht nur autoarm, sondern weitgehend auch autofrei sein – und am südlichen Waldrand entstehen. Ein Besucherparkplatz ist im Eingangsbereich geplant.

In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorentwurf verworfen, nicht nur wegen der Stellplätze, sondern ebenfalls die Anordnung der Wohngebäude, die angedachte Lage des Spielplatzes, das noch nicht ausdefinierte Energiekonzept und einige weitere Planungsdetails

Im neuen Entwurf wurde die Anzahl der Stellplätze erhöht, die aber weiterhin dezentral an den Außenbereichen des Baugebiets liegen. Es wird Auto-Ladestationen geben und E-Roller-Ladestationen, der Einsatz von Erdwärme-Pumpen zur Energieversorgung. Letztlich verabschiedete der Bauausschuss gegen die Stimmen der SPD das überarbeitete Konzept, wobei die Sozialdemokraten für die Stadtverordnetenversammlung Zustimmung signalisierten

 

Konrad-Höhl-Straße:

In Hochstadt wurde 2019 der gesamte Straßenaufbau in der Konrad-Höhl-Straße erneuert und zudem im oberen Tteil der östliche Gehweg ausgebaut.

 

Radweg Bischofsheim-Hochstadt:

Der Radweg „R4“ zwischen der Hochstädter Straße und dem Parkplatz vor dem Aldi Bischofsheim wurde bis Anfang August 2019 grundhaft erneuert sowie der Parkplatz vor dem Kochberg ausgebaut.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim:

Im Rahmen des Programms zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung konnte in Bischofsheim der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe im Juli 2019 auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei.

 

Opel-Eck:

Im Oktober 2019 hat es die Stadt geschafft, gemeinsam mit dem Eigentümer einen belastbaren Plan für die Zukunft des rund 1.800 Quadratmeter großen Geländes zu erstellen. In drei Jahren sollte nun zwischen Kennedy- und Berliner Straße ein moderner, ansehnlicher Mix aus Wohnbebauung und Ladenlokalen entstehen. Im Erdgeschoss der neuen Bebauung sollen sich Ladenlokale befinden, darüber in mehrgeschossiger Bauweise Wohnungen. Außerdem soll eine Tiefgarage gebaut werden.

 

Gewerbegebiet Maintal-West:

In Bischofsheim entsteht ab Oktober 2019 in Kooperation mit der Nachbarstadt Frankfurt auf einer Fläche von 15 Fußballfeldern das Gewerbegebiet Maintal-West auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Im Frühjahr 2020 beginnt die Stadt Maintal mit der Erschließung des Geländes, einschließlich eines Straßenbaus auf Frankfurter Stadtgebiet.

Zwei weitere Gewerbegebiete seien noch geplant: Eines in Bischofsheim in der Nähe der „Grünen Mitte“ und eines in Main-Nähe zwischen Dörnigheim und Hanau. Hier soll eine Mischform aus Neubaugebiet und Gewerbeansiedlung entstehen.

 

Kostenloses WLAN in Maintal:

Am historischen Rathaus soll ein kostenloser WLAN-Hotspot ganz ohne Beschränkungen bei der zeitlichen und inhaltlichen Nutzung eingerichtet werde. Dies geschieht im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Dorflinde“ des Landes Hessen, das eine Förderung von bis zu 1.000 Euro pro installiertem Hotspot und bis zu 10.000 Euro je Kommune vorsieht. „Digitale Dorflinden“ soll es dann in Dörnigheim im Kinderclub und Bonis Treff, auf der Sportanlage „Dicke Buche“ und im Bereich der Freien Turnerschaft Dörnigheim geben, in Bischofsheim auf dem Marktplatz und auf dem Gelände des FSV Bischofsheim und im Bürgerhaus sowie im Kinder- und Jugendhaus, in Hochstadt rund ums Historische Rathaus und im Bürgerhaus sowie in Wachenbuchen im Bürgerhaus.

 

Mainufer:

Anfang des Jahres 2019 fand sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Stadtleitbildgruppe Mainufer zusammen, um Vorschläge für Maßnahmen zu erarbeiten, die auf eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität abzielen. Es gab Meinungsverschiedenheiten über die Verwendung der 100.000 Euro, die die Stadtverordnetenversammlung bewilligt hatte: Sollen diese investiert werden, um das Mainufer aufzuwerten, um damit die Grundlagen für zukünftige kulturelle Veranstaltungen zu schaffen oder müssen mit den Geldern infra­struk­turelle Voraussetzungen für den Pächter der Mainkultur geschaffen werden, um das gastronomische Angebot zu stärken?

Am 15. August, kam es zu einem Austausch in der Sommergastronomie der Mainkultur. Dabei zeigte sich, dass über die Fortführung des Angebots über alle Parteigrenzen hinweg politischer Einigkeit besteht.  Für Pächter Ahmet Cetiner ist der vorliegende Maßnahmenkatalog kein Beitrag, um die Mainkultur wirtschaftlich zu betreiben. Vorgesehen sind: Sanierung des Fährsockels, Installation von Beleuchtung, Abwasseranschluss, Bau einer Freitreppe oder Einrichtung einer Eventfläche, aber auch Fundamente für die Gastronomie-Container und eine Beschattungsmöglichkeit.

Die Frage, wie eng oder weit der Begriff „Kultur“ mit Blick auf die „Mainkultur“ gefasst werden soll, war im Dezember ein Dreh- und Angelpunkt der Diskussionsrunde. Die einen wünschen sich ein stärkeres kulturelles Angebot im engeren Sinne, die anderen sehen in der „Mainkultur“ durchaus einen Beitrag zur Kultur. „Kultur ist mehr als nur Theater. Kultur entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen“, sagte Bürgermeisterin Böttcher.

Auf 94.000 Euro schätzt man die Kosten für einen festen Untergrund für die „Mainkultur“ (zirka 20.000 Euro), für eine Einhausung der Mülltonnen (15.000 Euro), für einen sogenannten WLAN-Access-Point (1.500 Euro), für die Herstellung von Bodenfundamenten für Gastronomie-Großschirme (8.000 Euro). Eine Abwasserpumpstation wäre mit 50.000 Euro der teuerste Posten. Auch die Wasser- und Stromanschlüsse für die Gastronomie am Mainufer sind wichtig.

 

DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“:

Die Gewerkschaft Verdi hat im April 2019 die Verhandlungen mit der Leitung der drei Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“ um bessere Löhne die Gespräche abgebrochen. Laut Verdi gehe es bei den Löhnen um eine Differenz von bis zu 20 Prozent. Die Gewerkschaft schlägt eine schrittweise Anpassung der Gehälter an das Tarifniveau vor, damit der wirtschaftlichen Situation des Hauses Rechnung getragen werden könne. Die Geschäftsführerin Gudrun Schröter teilte aber der Verdi-Tarifkommission mit, dass sie nicht vorhabe, mit Verdi über einen Tarifvertrag zur Anerkennung des DRK- Reformtarifvertrags zu verhandeln. Die Einrichtungsleitung verfolge stattdessen eine hausinterne Lösung. Der Hintergrund dieser Aussage ist, dass das „Kleeblatt“ mehr Mitarbeiter beschäftige als nötig. Damit wolle man die Pflegequalität erhöhen. Sollte man jetzt die Forderung nach einem Tarifvertrag umsetzen, so müssten Stellen gestrichen werden.

Ende Mai kann es zu einem Warnstreik. Ungefähr 30 der 170 Mitarbeiter zogen in einer Demonstration durch Bischofsheim. Ihre Forderung: bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung und ein Tarifvertrag. Der Zug begann am Bischofsheimer „Kleeblatt“ und zog knapp eine Stunde lang durch den Stadtteil, ehe man am Marktplatz mit einer Bekundung schloss. Besonders die Hauswirtschaftskräfte und Pflegehelfer, also nicht examinierte Pfleger, bräuchten dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ende November einigten sich Verdi und die Geschäftsführung der Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleblatt“ endlich in dem zähen Tarifstreit. Das Ergebnis: Ab Juni 2020 werden die Verträge der rund 170 Beschäftigten der „Kleeblätter“ schrittweise an den so genannten DRK-Reformtarifvertrag angepasst.

 

Telekommunikationsanbieter Drillisch

Erstmals beteiligte sich im Juni 2019 der Telekommunikationsanbieter Drillisch mit Sitz in Maintal-Dörnigheim an der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen. Bislang hat das Unternehmen, dessen bekannteste Tochter „1 und 1“(Ionos) ist, kein eigenes Netz, sondern nutzt die Antennen der nationalen Konkurrenz. Mit der Ersteigerung von sieben Frequenzblöcken für gut eine Milliarde Euro wird Drillisch nun ein eigenes Netz aufbauen. Es wurden sieben Frequenzen ersteigert, mit denen man ein leistungsfähiges 5-G-Netz aufbauen will. Von den 41 Frequenzblöcken entfallen 13 auf die Deutsche Telekom, 12 auf Vodafone auf neun auf Telefónica.

 

Volksbankgelände Wachenbuchen:

Ende 2017 hat die Stadt Maintal das ehemalige Volksbankgelände an der Ecke Raiffeisenstraße / Hanauer Landstraße in Wachenbuchen gekauft. Seitdem steht das markante Gebäude leer. Dass es abgerissen wird, steht bereits fest. Die Stadtleitbildgruppe „Ortsmitte Wachenbuchen“ hat 2019 schon viele Ideen für eine Nachnutzung des Geländes gesammelt, zum Beispiel eine gemischte Bebauung mit Wohnen, Gewerbe und Ladenlokalen. Eine Tiefgarage könnte unter dem Gebäude gebaut werden. Im Erdgeschoss könnte ein Gesundheitszentrums entstehen. Auch öffentliche Toiletten, vor allem für Busfahrer, sind denkbar.

Weitere Ideen für die Nachnutzung sind ein Gründerzentrum, ein Jugendzentrum, ein Lese-Café mit Orientierung zu dem bereits bestehenden Parkplatz mit einer Bewirtung durch Initiativen von Bürgern, Vereinen oder Gewerbetreibenden aus Wachenbuchen. Außerdem bräuchten die Freien Turner Wachenbuchen, die einen Teil des Gebäudes nutzen, mehr Lagerfläche. In einem ersten Schritt wurde bereits der Biergarten neben dem Bürgerhaus neu gestaltet und im Mai neu eröffnet.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim:

Das Programm zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung wird im Stadtteilzentrum Bischofsheim ausprobiert. Im Stadtteilzentrum treffen sich monatlich unter dem Motto „Neues aus dem Stadtteil“ Menschen und Gruppen aus Bischofsheim, um sich auszutauschen. Die Gartengruppe beispielsweise kommt einmal pro Woche zusammen, um einen Garten zu pflegen. Das Reparatur-Café bietet alle vier Wochen samstags seine Dienste an. Der Spieletreff ist offen für Eltern mit Kleinkindern. Zudem gibt es das offene Stadtteilzentrum für alle, die einfach mal reinschnuppern wollen. Neben der Frauengruppe, die sich monatlich trifft, hat sich inzwischen eine Männergruppe gegründet. Außerdem bietet das Stadtteilzentrum im Mai auch kostenlose Sozialberatung zu Themen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung und in besonderen Notlagen an.

 

Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen:

Im Bauausschuss gab es im September eine Diskussion über eine angebliche Vereinbarung zur Bebauung des fünf Hektar großen Areals „Am Berghof“, früher Gärtnerei Kaufeld. Im Vorfeld der geplanten Zwangsversteigerung des Gärtnereigeländes im Mai 2015 soll es eine schriftliche Absprache zwischen dem damaligen Magistrat mit Bürgermeister Erhard Rohr­bach und Erstem Stadtrat Ralf Sachtleber sowie dem benachbarten Landwirt Ludwig Stein gegeben haben. Der Landwirt soll damals angekündigt haben, nicht an der Versteigerung teilzunehmen, wenn eine Abstandsfläche von 10.000 Quadratmetern zum angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb diesem zur Nutzung als Ackerfläche überlassen wird.

Zu einer Zwangsversteigerung ist es letztlich nicht gekommen, weil man sich mit den Gläubigern hat einigen können. Diese Vereinbarung aus 2015 bildet aber die Grundlage für ein aktuelles Schreiben, das der Landwirt vergangene Woche an Karl-Heinz Kaiser geschickt hat:

Die zwischenzeitlich an die Maintal Immobilien Gesellschaft übertragene Abstandsfläche soll zurück ins Eigentum der Stadt kommen, wo sie gemäß eines 2017 getroffenen Beschlusses der Stadtverordneten verbleiben soll.

Sollte diese Rückübertragung erfolgen, sieht der Landwirt offensichtlich seine ursprünglich mit dem Magistrat getroffene Vereinbarung ins Gegenteil verkehrt. Deshalb kündigt er in dem Brief in der Frage des Abstands sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, sodaß es in den nächsten drei, vier Jahren keinen Bebauungsplan geben werde. Denn tatsächlich ist der Mindestabstand von 100 Metern zwischen der geplanten Bebauung und dem Aussiedlerhof auf dem derzeit vorliegenden Entwurf unterschritten, um das Flächenpotential stärker auszuschöpfen und mehr Wohneinheiten zu realisieren.

Der Erste Stadtrat setze sich deshalb für einen Kompromiss ein: Verkauf der Abstandsfläche zum derzeit gültigen Bodenrichtwert von Ackerland, um im Gegenzug die Abstandsfläche ohne Konflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb verringern zu können. In einem weiteren Schreiben des Landwirts an eine andere Fraktion verweist dieser darauf, dass man auf die Maximalforderung von 100 Metern Abstand verzichte, wenn es zu einer Übertragung der Fläche komme. Kaiser äußert aber auch Zweifel darüber, „dass hier nur Ackerland zur Pflege erworben werden soll“ (sondern Hoffnung auf Bauland besteht).

 

Straße „Alt Wachenbuchen:

Ende November 2019 waren die rund 1350 Quadratmeter verkehrsberuhigte Fläche im östlichen Arm der Straße „Alt Wachenbuchen“ fertig. Ein neuer Kanal und neue Wasserleitungen wurden verlegt, darüber ein herbstfarbenes Pflaster und in den Rinnen mit grauem Kopfsteinpflaster. Das oberflächliche Erscheinungsbild des Straßenbelags soll zur Fachwerkumgebung der Häuser in Alt Wachenbuchen passen. Es ist auch besser als der Teerbelag, aber natürlich nicht so wie das alte Pflaster (dieses ist noch im westlichen Teil der Straße erhalten, die einzige Stelle im Maintal, die noch altes Pflaster hat). Daß im verkehrsberuhigten Bereich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und motorisierte Zeitgenossen Schrittgeschwindigkeit fahren müssen, ist natürlich eher Wunschdenken.

 

Buchhandlung Thieleman:

Ende 2019 schloß die Buchhandlung Thieleman in der Bahnhofstraße 18 in Dörnigheim, Maintals einzige Buchhandlung. Eineinhalb Jahre lang hatte das Ehepaar gesucht und gehofft, dass der Laden weitergeführt wird. Als Karin Thielemann-Kraft 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung eröffnete – erst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am heutigen Standort in der Bahnhofstraße – hat sie sich damit einen Traum erfüllt. Seit Kindertagen spielen Bücher eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Da lag die Lehre als Buchhändlerin nahe. Das war bei ihrem Mann genauso. Zum Service gehört eine umfassende, ganz individuelle Beratung, Bestellungen im Laden, telefonisch oder online über die Homepage mit Über-Nacht-Lieferung und natürlich die Verpackung als Geschenk.

 

Plan einer Seilbahn:

Der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main hat 2019 den Bau von Seilbahnen ins Gespräch gebracht, um Pendlerströme zu entlasten. Ein Standort könnte die Loh zwischen Maintal und Niederdorfelden sein. Klaus Büttner, der Bürgermeister von Niederdorfelden, hatte bereits vor einigen Wochen einen Pendleranschluss mit Seilbahn nach Bad Vilbel vorgeschlagen. Vom Parkplatz am Wald auf der Loh [Große oder Kleine Loh?] könnte eine Seilbahn zum Festplatz nach Bad Vilbel führen. Von dort aus ist es nicht weit zur S-Bahn-Haltestelle in Richtung Frankfurt. Ein Standort auf Maintaler Gemarkung wäre unabdingbar. Das Baugebiet am Berghof könnte beispielsweise ins Gespräch gebracht werden. Ein anderer Vorschlag war, daß sie einerseits an einen Bahnhof mit S-Bahn­anschluss angebunden wird und andererseits gut erreichbar mit dem Auto oder zu Fuß sind und über ausreichend Parkplätze verfügten.

[Die Idee mit der Seilbahn ist weltfremd. Wer erst einmal im Auto sitzt, fährt auch bis zur Arbeitsstelle - trotz Stau. Wo sollen denn die vielen Autos an der Lohe hin? Da müßte man wohl den ganzen Wald abholzen. Und wenn man näher an die Wohngebiete herangeht? Was soll eine Seilbahn neben dem Bahnhof? Der Bahnhof genügt doch für den Verkehr. Selbst eine Seilbahnstation am Berghof in Wachenbuchen ist schon zu weit für Einwohner am Südrand oder Ostrand des Ortes. Und was soll eine Station am Bahnhof West, da kann man doch gleich mit dem Zug fahren, schnell und mitten in die Stadt. In Bad Vilbel müßte man ja wieder ein Stück laufen bis zur S-Bahn. Da sind Expreß-Buslinien besser].

 

Ladesäulen für Elektroautos:

Am Globus-Markt betreiben die Maintal-Werke seit 2019 zwei Ladesäulen für Elektroautos.

Jede der Säulen verfügt über zwei Ladepunkte, so daß bis zu vier Elektroautos gleichzeitig mit Strom betankt werden können. Aktuell unterhalten die Maintal-Werke noch zwei weitere am Sportzentrum Dicke Buche. Bis Ende des Jahres ist eine Erweiterung auf insgesamt 22 Ladepunkte im Stadtgebiet vorgesehen.

Außerdem gibt es noch die Ladesäulen der Maintaler Firma „4xpress“, die im Rahmen ihres E-Carsharing-Projekts „mobiliteet“ mehrere Ladesäulen in allen vier Stadtteilen betreibt. Über die dazugehörigen öffentlichen Stellflächen hat Cetiner mit der Stadt Maintal einen Gestattungsvertrag geschlossen. Sie sind aber nicht allein den Carsharing-Fahrzeugen von „mobiliteet“ vorbehalten, sondern können von allen E-Autofahrern in Anspruch genommen werden.

Aber immer wieder hat er das Problem, daß Kunden die E-Autos nicht zurückgeben oder laden können, weil die Stellflächen durch Pkw mit Verbrennungsmotor blockiert sind. Deshalb hat er mit dem privaten Dienstleister Parkwatcher eine Kontrolle vereinbart. Aber entsprechende Hinweisschilder wurden durch die Stadt entfernt. Grund: Die Flächen dürfen ausschließlich durch unseren Außendienst der Ordnungsbehörde kontrolliert werden. Stattdessen wurden nun Halteverbotsschilder installiert, verbunden mit dem Hinweis, dass Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs von diesem Halteverbot ausgenommen sind.

Das Elektromobilitätskonzept „mobiliteet“ mit einem Netz aus Ladesäulen sowie E-Carsharing wird zum 31. März 2020 eingestellt. Zuletzt bestand die Fahrzeugflotte des Maintaler Kleinstunternehmens aus sechs E-Autos. Um wirtschaftlich zu sein, hätten es dreimal so viele sein müssen. Durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Ende 2017, dass auf öffentlichen Flächen zukünftig die Maintal-Werke GmbH E-Ladesäulen errichten, sah sich Cetiner zusätzlich ausgebremst.

 

Geschwindigkeitskontrollen:

In Maintal werden die Geschwindigkeitskontrollen im Jahr 2019 ausschließlich durch städtische Ordnungspolizeibeamte vorgenommen worden Ergänzend zum eigenen Geschwindigkeitsmessgerät mietet die Stadt zusätzlich für 50 fest eingeplante ganztägige Kontrollen im Jahr eine Messanlage inklusive Fahrzeug und Fahrer von einem privaten Dienstleister. Aber auch dann liegt die Hoheit für die Messungen bei der Stadt. Darüber hinaus gibt es mobile Messungen mit dem eigenen Gerät. Im Jahr 2018 wurden 161 mobile Kontrollen durchgeführt [Eigene Messungen also dreimal die Woche, aber nur stundenweise, ganztägig einmal die Woche]. Zu den Top-Drei-Messstellen im Stadtgebiet gehörten 2018 übrigens die Goethestraße mit 13 Kontrollen, die Bahnhofstraße im Bereich des Klingseegebiets mit zwölf Messungen und die Kennedystraße auf Höhe der Bushaltestelle mit elf Überwachsungsterminen (also nicht einmal eine pro Woche)].

 

Voraushelfer:

Im Jahre 2019 gibt es in Maintal 34 Voraushelfer, also jener ehrenamtlichen Sanitäter, die im Notfall noch vor Notarzt und Rettungswagen beim Patienten sind und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Dafür sind sie bestens ausgerüstet: Sie haben immer eine Tasche für den Notfall dabei. In dieser befinden sich unter anderem ein Blutdruck-Messgerät und ein Stethoskop. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Herzkreislaufstillstand vermutet wird.

 

Maintal investiert in Straßenbeleuchtung:

Gut 3.000 Straßenlampen leuchten im Stadtgebiet von Maintal. Seit dem 1. Januar 2016 tun sie dies unter der Regie der Maintal Werke GmbH. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 545.000 Euro. Der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung konnte durch die Umstellung auf LED-Technik um nahezu die Hälfte gesenkt werden: Waren es im Jahr 2015 noch rund 1,16 Millionen Kilowattstunden an Strom, der als Licht aus den Masten floss, so sank dieser Verbrauch auf rund 628.000 kW/h im Jahr 2019.

 

2020

 

Parkplätze am Bahnhof:

Die neun­zig Parkplätze auf Dörnigheimer Seite sollten 2020 durch ein Parkhaus auf dem Gelände der ehemaligen Expreßgutannahme östlich des Bahnhofs ersetzt werden. Doch dann stellte die Deutsche Bahn im Frühjahr ihren Baustellenabwicklungsplan für die Realisierung der nordmainischen S-Bahn vor und die Maintaler Pläne waren hinfällig. Die Bahn wird einen Teil der Fläche, auf der das Parkhaus entstehen soll, für die Baumaßnahme benötigen.

Derzeit gibt es auf der Dörnigheimer Seite des Bahnhofs 85 Parkplätze. An der Philipp-Reis-Straße auf Hochstädter Seite sind es 92. Hinzu kommt eine provisorisch hergerichtete Fläche an der Max-Planck-Straße, die Platz für 60 Autos bietet. Damit existieren rein rechnerisch 237 Parkplätze. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum wurde zusätzlich ein Bedarf von 50 bis 111 Stellplätzen ermittelt, je nach Größe und Nutzungsfläche.

287 bis 348 Parkplätze sind also insgesamt nötig, die vorerst ohne Parkhaus realisiert werden sollen. Die Pläne der Stadtspitze hierzu sehen wie folgt aus: Auf Hochstädter Seite werden die 92 Parkplätze auf dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße sowie die 60 an der Max-Planck-Straße beibehalten. Zusätzlich könnte die Stadt eine Lagerfläche am Ende der Max-Planck-Straße pachten, wo 48 Stellplätze denkbar wären.

Auf Dörnigheimer Seite sind 105 Plätze auf dem Grundstück parallel zu den Gleisen vorgesehen, auf dem später das Parkhaus gebaut werden soll. Hinzukommen könnten 28 Stellplätze in der Lahnstraße, wo die Stadt ein Grundstück vom Tennisclub Rot-Weiß erworben hat. In Summe gäbe es dann 333 Abstellflächen.

Wenn voraussichtlich 2028 die Arbeiten rund um die nordmainische S-Bahn abgeschlossen sind, kann das Parkhaus mit mindestens zwei Parkebenen und 160 Pkw-Plätzen sowie Fahrradabstellflächen entstehen. Bei Bedarf wäre auch eine dritte Parkebene denkbar. Was die Erhebung von Parkgebühren für die öffentlichen P+R-Flächen betrifft, die bereits zeitnah erfolgen soll, sind Tagessätze von 1,00 bis 1,50 Euro im Gespräch.

 

Siemensallee 6a: Grundstück an der Ecke von Siemensallee und Wichernstraße:

Für das Grundstück unmittelbar neben Wilhelm-Busch- und Friedrich-Fröbel-Schule mit einer Fläche von rund 2.700 Quadratmetern wurde schon Ende April 2018 ein Erbbaurecht bestellt. Am 20. Januar 2020 wurde das Bauvorhaben in Angriff genommen. Es ist das zweite Projekt in Sachen bezahlbarer Wohnraum der 2018 gegründeten Maintal Immobilien Gesellschaft (das erste Projekt war das Haus neben dem Seniorenzentrum „Am Weides“ in Hochstadt mit dem medizinischen Versorgungszentrum). Der spätere Mietpreis wurde dank der Zuschüsse des Kreises bei 7,50 Euro pro Quadratmeter Das Projekt. umfasst rund 1.900 Quadratmeter Wohnfläche. Es entsteht dort ein Mehrfamilienhaus mit zwei Vollgeschossen und zwei Staffelgeschossen.  Das Wohnungsbauprojekt Siemensallee 6a ist im Mai 2021 abgeschlossen, die Wohneinheiten sind bereits bezogen und im Außenbereich sind Bäume und Büsche gepflanzt. Der Mietpreis liegt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter.

 

Standortfrage der Stadtverwaltung ist weiter nicht ganz geklärt:

Das Rathaus in Hochstadt platzt aus allen Nähten. Außerdem soll der Altbau an der Klosterhofstraße aus dem Jahre 1953 angeblich teilweise marode sein. Dass es mittelfristig eine neue Unterbringung für die Stadtverwaltung geben muss, da sind sich die Fraktionen im Maintaler Parlament, der Magistrat und nicht zuletzt die städtischen Mitarbeiter einig. Insgesamt vier Varianten gibt es für die Zukunft des Verwaltungsstandorts, die Baudezernent und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber vorstellte:

(1.) In Variante A wird der Altbau an der Klosterhofstraße durch einen größeren Neubau ersetzt und der Stadtladen in dem geplanten Bürger- und Dienstleistungszentrum am Dörnigheimer Bahnhof untergebracht

(2.) In Variante B wird die Verwaltung auf zwei Standorte aufgeteilt; zum einen würde der Rathaus-Altbau abgerissen und der Neubau erhalten. Zum anderen würde ein Teil der Stadtverwaltung auf das Gelände am Bahnhof-Ost ausgelagert.

(3.) Bei Variante C würde das Rathaus in Hochstadt verkauft und ein Neubau am Bahnhof

errichtet.

(4.) Bei Variante D würde die Verwaltung auf drei Standorte aufgeteilt: Ein Teil im aktuellen Rathaus an der Klosterhofstraße, ein Teil im geplanten Bürger- und Dienstleistungszentrum in Dörnigheim und ein Teil in der ehemaligen Polizeistation in der Kirchgasse.

Der Magistrat bevorzugt nach eigener Aussage eine Lösung, in der die Verwaltung auf möglichst wenige Standorte verteilt ist. Wenn die einzelnen Bereiche räumlich voneinander getrennt sind, bedeutet das immer auch einen Reibungsverlust. Der Bauausschuß bekräftigte aber im Januar, die Stadtverordneten sollen an ihrem bestehenden Beschluss, nämlich der Umsetzung von Variante D, festhalten

 

Aldi-Standort im Dörnigheimer Gewerbegebiet vor dem Aus:

An dem Standort des Lebensmittel-Discounters Aldi sind insgesamt neun Mitarbeiter beschäftigt, davon fünf Mitarbeiter – inklusive zwei Auszubildende – in Vollzeit. Einen möglichen neuen Standort hat das Unternehmen Ende Januar bereits im Blick, nämlich auf dem jetzigen Real-Gelände an der Wingertstraße. Das würde die Möglichkeit eröffnen, eine Filiale in zeitgemäßem Design zu errichten.

 

Gewerbegebiet Maintal-West: Vorbereitungen für Arbeiten beginnen:

Mitte Februar 2020 starten die Bauarbeiten für die Erweiterung des Gewerbegebiets Maintal-West und sollen voraussichtlich bis Herbst 2021 abgeschlossen sein. Auch Unternehmen, die bereits ihren Sitz im Gewerbegebiet Maintal-West haben, profitieren von der Entwicklung, denn die Gutenbergstraße wird dann keine Sackgasse mehr sein, sondern über den Wilhelmsbader Weg (von Bischofsheim nach Fechenheim) direkt an das Frankfurter Stadtgebiet angeschlossen sein.

Im April beginnt die Umsiedlung der Zauneidechsen, die derzeit noch auf der Erweiterungsfläche für das Gewerbegebiets Maintal-West leben. Auf der Fläche, auf der die geschützten Tiere leben, werden Eimer im Boden vergraben und das Areal mit einem Reptilienschutzzaun abgesperrt. Damit die Tiere nicht in ein karges Lebensumfeld ziehen, wurde die Ausgleichsfläche in der Grünen Mitte bereits im vergangenen Jahr eidechsenfreundlich angelegt. Die Maßnahme kostet die Stadt Maintal insgesamt rund 15.600 Euro. Das neue Gehege in der Grünen Mitte hat rund 350.000 Euro gekostet

 

Arbeiten an „Boule- und Aktivpark Bischofsheim“ auf Hochtouren:

Seit Mitte September 2019 werden am westlichen Rand des Bischofsheimer Festplatzes das Buschwerk gerodet, Unrat beseitigt, Flächen geebnet, Container aufgestellt, Kabel verlegt und vieles mehr. Bis Mai 2020 soll ein großer Bouleplatz (ein sogenanntes „Boulodrome“) mit zehn Wettkampfbahnen entstehen. Am Wochenende 16. und 17. Mai soll das Boulodrome feierlich eröffnet werden.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim setzt auf corona-sichere Begegnungsformate:

Gegründet wurde das Stadtteilzentrum 2001 im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Die Soziale Stadt“. Mit der Leitung des Stadtteilzentrums ist die Welle gGmbH beauftragt, Auftraggeber ist die Stadt. Hauptaufgaben des offenen Begegnungshauses sind Nachbarschaftshilfe und Vernetzung, Integration, sozialer Zusammenhalt und Beteiligung.

Eng verbunden mit jener Historie ist auch die heutige Staatsministerin Hinz, die vor ihrer Amtszeit im Hessischen Landtag von 1989 bis 1994 auch fünf Jahre lang Erste Stadträtin, Kämmerin und Sozialdezernentin in Maintal war. Heute stehen die Fördertöpfe in Wiesbaden unter der Programmüberschrift „Gemeinwesenarbeit“.

Aufgabengebiete sind das Reparatur-Café, die Kreativwerkstatt, das Projekt „Bischem ist bunt“, die Nähstube oder der Treffpunkt afrikanischer Frauen. Das Zentrum ist Beratungsstelle für Bildung und Kultur. So finden im Stadtteilzentrum regelmäßig auch Nachhilfeunterricht, Kurse beispielsweise für Integration und Fremdsprachen, oder für Mütter mit Kindern statt.

Auf der anderen Seite gibt es auch einige kreative Formate, die ohne Corona so nicht entstanden wären. Etwa die Sommergespräche auf der Terrasse, die so gut angenommen wurden, dass sie als Terrassengespräche wöchentlich donnerstags von 15 bis 18 Uhr fortgesetzt werden. Auch Fahrradtouren und Outdoor-Aktivitäten stehen derzeit viele auf dem Programm. Der internationale Gemeinschaftsgarten und generell das Thema Nachhaltigkeit sind gerade große Anziehungspunkte.

Das reguläre Angebot wird von 25 bis 30 Gruppen gestaltet, die sich - entweder in Eigenregie oder unter Anleitung durch das Stadtteilzentrum oder Fachkräfte anderer Einrichtungen - wöchentlich, 14-tägig oder monatlich zusammenfinden. Dazu zählen eine Männergruppe, ein Frauentreffen, ein spanisches und ein italienisches Sprachcafé und eine Arabische Frauengruppe. Das Stadtteilzentrums Bischofsheim versucht 2020, alternative Formate zu entwickeln, um Begegnung unter sicheren Bedingungen zu ermöglichen.

Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Hautfarbe haben Anfang September 2021 gemeinsam das 20-jährige Bestehen des Stadtteilzentrums Bischofsheim im und um den Pavillon am Bürgerhaus gefeiert. Vielfalt stand dabei im Vordergrund, wie auch die gesamte

Arbeit des Teams um Leiterin Christiane Betz, Irene Eibich und Silke Stein von dieser bunten Vielfalt geprägt ist. Die im Jahr 2001 gegründete Einrichtung am Dörnigheimer Weg, die sich in Trägerschaft des Vereins „Die Welle“ befindet, habe sich im Laufe der Zeit zu einer „Institution des Stadtteils“ entwickelt.

 

Wohn- und Ärztehaus in Hochstadt:

Anfang Februar 2019 erfolgte der erste Spatenstich für ein Wohn- und Ärztehaus hinter dem Seniorenzentrum. mit der Anschrift Am Weides 67. Die städtische Immobilien-Gesellschaft errichtet den Neubau der zehn Wohneinheiten mit Wohnflächen in Größen zwischen 45 und 100 Quadratmetern sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum von etwa 270 Quadratmetern. Im Gebäude wird ein Fahrstuhl den Zugang zu den einzelnen Etagen erleichtern. Fünf der neun geförderten Wohnungen sind barrierefrei geplant. Durch die Förderung des Kreises in Höhe von 231.000 Euro und das Erbpachtgrundstück der Stadt Maintal liegt der Mietpreis bei höchstens sieben Euro pro Quadratmeter.

Menschen mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen können bei der Stadt einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Die Einkommensgrenzen liegen allerdings derzeit für einen Einpersonenhaushalt bei 15.573 bis 18.686 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt bei 23.627 bis 28.351 Euro, zuzüglich für jede weitere zum Haushalt rechnende Person 6.444 Euro. Für jedes zum Haushalt rechnende Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um weitere 650 Euro jährlich [Aber der Rollstuhlfahrer Hübner, der in einer Dachwohnung in der Ringstraße wohnt, kam dafür nicht in Frage). Im Außenbereich werden insgesamt 20 Parkplätze angelegt. Am 25. März 2020 war die Einweihung

 

Opel-Eck: Schandfleck am Ortseingang soll endlich schöner werden:

Seit seiner Errichtung Ende der siebziger Jahre wurde die Liegenschaft nicht weiterentwickelt. Die Gebäudehülle ist geprägt durch Waschbetonelemente und Fensterbänder im ersten Obergeschoss. Die wechselnden Nutzer der Ladengeschäfte, den teilweisen Leerstand und die unterschiedliche Werbeanlagen wirken sich negativ auf das Erscheinungsbild der Liegenschaft und der Umgebung aus. Die Pläne sehen eine Mischbebauung aus Wohnungen, Nahversorgung und Arztpraxen vor. Insgesamt sollen auf dem rund 7.600 Quadratmeter großen Grundstück bis zu 90 Wohnungen entstehen. Geplant sind sechs Geschosse sowie dahinter eine Höhe von vier Geschossen. Im Erdgeschoss soll es weiterhin einen Supermarkt geben und für eine Vermietung im ersten Stock ist man in Gesprächen mit einem Mediziner, der dort ein Dialyse-Zentrum eröffnen möchte.

 

Aufstellung des Bücherschranks ist Teil der Neugestaltung des Käthe-Jonas-Platzes:

Dörnigheim hat seit 2020 wieder: einen öffentlichen Bücherschrank, in den nach Belieben Bücher hineingestellt und aus ihm entliehen werden dürfen. Er steht seit Mitte Juli am Käthe-Jonas-Platz auf der Kennedystraße in Höhe der Pizzeria „Dick & Doof“. Der Platz soll bis zum kommenden Frühjahr seine endgültige Ausgestaltung erfahren. Dann sollen hier weitere Bäume gepflanzt werden, die Beleuchtung sowie das Mobiliar der Örtlichkeit insgesamt erneuert sein und auch die Sonnenschirme auf nicht mehr Werbung für Biermarken tragen, sondern schlicht unifarben auffalten. Bis 2021 soll der Käthe-Jonas-Platz zu einem „Platz des Erinnerns, des Verweilens und der Geselligkeit“ werden und sich die Aufenthaltsqualität an dieser Stelle als einem „Bindeglied zwischen der Hauptdurchgangs- und Einkaufsstraße Kennedystraße und dem alten Ortskern“ entscheidend verbessern.

 

Künstler verschönern Wasserübergabewerk:

Um dem Wasserübergabewerk in Hochstadt einen Klecks Farbe zu verpassen, haben nun Graffiti-Künstler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Ein trostlos grauer, lebloser Betonklotz, so stand das Wasserübergabewerk in der Hochstädter Hartig bis Ende Juli 2020 da. Dann wurden vom Maintaler Kulturbüro alle, die ihrer Kreativität mit der Spraydose freien Lauf lassen wollten, zu einem „Open Air Graffiti“-Workshop mit Thekra Jaziri aus Offenbach und Florian Lübke aus Hochstadt eingeladen. Der Funktionsbau verwandelte sich so in ein farbenfrohes Gesamtkunstwerk, auf dem sich die heimische Flora, Fauna und die Hochstädter Architektur widerspiegeln.

 

MWG mahnt zur Sparsamkeit beim Trinkwasser:

Die Trinkwasserversorgung in Maintal ist sicher. Dennoch ist ein sparsamer Umgang das Gebot der Stunde, wie die Maintal-Werke Anfang August 2020 mitteilten. Die Grundwasserstände haben sich von den letzten beiden trockenen Jahren noch nicht wieder erholt. Demnach werden in Maintal pro Person und Tag durchschnittlich zirka 130 Liter Trinkwasser verbraucht. Mit der Gartenbewässerung und der Befüllung von Pools stößt die Trinkwasserversorgung aber an ihre Leistungsgrenzen.

 

Schnelles Internet für Hochstadt und Wachenbuchen:

 Bis zum 28. November 2020 können Interessierte in Hochstadt und Wachenbuchen einen Vertrag abschließen, um einen kostenfreien Glasfaseranschluss bis ins Haus oder die Wohnung zu erhalten. Einzige Voraussetzung: Mindestens 40 Prozent der anschließbaren Haushalte in den Stadtteilen Hochstadt und Wachenbuchen ziehen mit.

In einem Brief an die Bürgermeisterin wurde Kritik geübt an ihrer Parteinahme für eine Privatfirma. Die zwei Stadtteile sind schon mit Internetverbindungen erschlossen, so daß sie jetzt Werbung für die Konkurrenz macht. Die Firma will zwar auch Informationsmaterial in die Postkästen verteilen, aber sie verspricht sich auch Vorteile, wenn sie die Bürgermeisterin für ihre Zwecke einspannt und einen Kooperationsvertrag mit der Stadt vorweisen kann. Nun könnte man die Versorgung mit schnellem Internet als eine Aufgabe der öffentlichen Hand ansehen, aber letztlich ist es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, für das von Seiten der Verwaltung nicht geworben werden darf.

Hochstadt hat lange unter einer schlechten Internetverbindung gelitten. Die Telekom wurde erst aktiv, als Herr Schuschkow und Frau Klein die Sache in die Hand nahmen und zusammen mit der Firma M-Net eine einfache Lösung fanden. Der Bürgermeister war damals nicht beteiligt, nur der Landkreis, der Zuschüsse gegeben hat. Diese sollten nach 20 Jahren amortisiert sein, auch für die Firm M-Net. Diese 20 Jahre sind noch nicht herum, und es wäre ein Vertrauensbruch, wenn man jetzt wechselte. Außerdem gibt es in Hochstadt noch schnelles Internet (400 Mbit) über das frühere Fernsehkabel von UnityMedia und die drahtlose Verbindung von Nexiu.

 

Streuobstwiesen werden künftig neu verpachtet:

Der Arbeitskreis Streuobst Maintal (ASM) und der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig (LPV) ließen sich nicht entmutigen und bauten im September in Bischofsheim unter einem Apfelbaum einen Infostand auf, der von vielen Streuobst- und Apfelliebhabern besucht wurde. „In diesem Jahr haben wir die Kartierung des mehrere hundert Hektar umfassenden Streuobstwiesengebiets von Bischofsheim und Hochstadt abgeschlossen. Dabei wurde in jeder Parzelle gesichtet, Fehlstände registriert und geschaut, wo Neupflanzungen möglich sind“, berichtete Barbara Fiselius vom Landschaftspflegeverband. Anschließend seien alle Grundstückseigentümer angeschrieben worden und über Hilfemaßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Bestände informiert worden, die vom LPV mit Mitteln des Landes Hessen und unter Mithilfe des ASM umgesetzt werden.

 

Sorge um Nahversorgung in Dörnigheim: WAM setzt sich für Markt ein

In der Westendstraße 63 A wurde von einem Privatmann ein Grundstück gekauft, auf dem sich der „Maintal Markt“, ein kleiner Supermarkt, befindet.  Er soll von dem neuen Eigentümer des Grundstückes abgerissen werden. Stattdessen plant der Investor den Bau eines Gebäudes mit 18 Wohnungen. Man will das Gespräch mit dem Investor zu suchen, um eine mögliche Integration eines Supermarktes in das Bauprojekt anzuregen Damit ist der Magistrat beauftragt worden, bis zum 6. Dezember 2020 ein Konzept für die Versorgung vorzulegen. Ende des Jahres behauptete ein von der Stadt beauftragtes Gutachten, auch mit dem Wegfall des Maintal Marktes wäre die Nahversorgung gesichert. Entsprechende Märkte müssen fußläufig in einem Umkreis von 700 bis 1000 Metern erreichbar sein. Es ist schwierig, einen Nahversorger für das Grundstück zu finden. Die weniger als 500 Quadratmeter Fläche seien für die großen Nahversorger-Ketten schlichtweg zu klein.

Im Jahre 2022 macht das Gelände wahrlich keinen gepflegten Eindruck. Da es sich um ein privates Gelände handelt, sind die städtischen Maßnahmen aktuell auf schriftliche Aufforderungen an den Grundstückseigentümer beschränkt. Rechtliche Möglichkeiten, auf das Erscheinungsbild des Grundstücks einzuwirken, hat man ebenfalls nicht, da keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vom Grundstück ausgehe.

 

Sanierungen der Kirchgasse 7 beginnen im Frühjahr:

Nach dem Umzug der Polizeistation aus dem ehemaligen „Herrenhof“ in der Kirchgasse 7 Ende 2017 in die Edisonstraße laufen im Oktober 2020 die Planung und Abstimmung auf Hochtouren, um das Gebäude als Verwaltungsgebäude zu nutzen. Dadurch können in dem zweigeschossigen Gebäude bis zu 38 Arbeitsplätze entstehen, die laut Zeitplan des Architekturbüros ab Frühjahr 2022 zur Verfügung stehen sollen.

 

Betreiber des Gibson planen Beachclub in Maintal:

Die Gibson GmbH, die seit 2012 den gleichnamigen Club auf der Frankfurter Zeil betreibt. plant im Oktober 2020 auf dem privaten, bislang ungenutzten Gelände zwischen dem Maintaler Sportboothafen und dem Campingplatz eine 36.000 Quadratmeter große Erholungs- und Eventlocation zu errichten – unter anderem mit einem Restaurant, einem Badestrand sowie einem Badeschiff. Auch für die sportliche Betätigung wollen die Gesellschafter der Gibson GmbH sorgen: Es soll Wassersportangebote genauso geben wie ein Beachvolleyball sowie ein Boulefeld.

 

Bürgerhaus Bischofsheim

Bereits im Jahr 2012 stellte man im Zuge eines Zustandsberichts fest, dass eine energetische Sanierung des Bürgerhauses notwendig gewesen sei. Damals wollte man noch nicht an einen größeren Umfang denken. Nach dem Einholen von diversen Kostenvoranschlägen verschiedener Fachfirmen ging die Verwaltung noch von einem Sanierungsvolumen von 2,9 Millionen Euro aus.

Als 2015 dann das kommunale Investitionsprogramm ins Leben gerufen wurde, sah man die Möglichkeit, sich finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen für das Projekt zu holen und schrieb europaweit einen Architektenwettbewerb aus. Dieser hatte die Aufgabe, die energetische Sanierung umzusetzen. Den Zuschlag erhielt das Architekturbüro Pätzold Kremer. Die Untersuchungen ergaben einen geschätzten Kostenrahmen von 7.569.105 Euro sowie eine durchgehende Schließung des Bürgerhauses für die komplette Dauer der Bauarbeiten.

Nachdem alle Vorschläge und das Für und Wider vorgestellt wurden, beauftragte die Stadtverordnetenvorstellung den Magistrat mit der Planung und Umsetzung eines Neubaus in reduzierter Größe, jedoch mit Restaurant und Mehrzweckräumen (ohne Vereinsfunktionsräume), auf dem benachbarten Grundstück der evangelischen Kirche Bischofsheim und der Verwertung des bisherigen Grundstücks für Einzelhandel und Wohnen. In der Stadtverordnetenversammlung am 28. September 2020 wurde der Beschluss gefasst, den Neubau des Bürgerhauses bei dem Investitionsprogramm des Sondervermögens Hessenkasse anzumelden und damit einen weiteren Schritt in Richtung der Realisierung des Projektes zu tun.

Bei der Bauvariante, für die sich die Stadtverordneten am 11. Juni 2019 entschieden haben, handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit im Vergleich zum Bestandsgebäude verringerter Fläche. Dieser Neubau beinhaltet zwei Säle, wobei der größere bis zu 920 Personen und der kleinere bis zu 390 Gäste fassen soll (jetzt sind die Zahlen schon höher). Zudem sind Mehrzweckräume für Vereine und eine Gastronomie geplant. Nach Angaben der Stadt sollen die Vereine die Räumlichkeiten im neuen Bürgerhaus wie bisher für ihren Übungsbetrieb und ihre Veranstaltungen nutzen können. Ein Schießstand und eine Kegelbahn könnten allerdings nicht realisiert werden. Während den Keglern empfohlen wurde, in die Maintal-Halle auszuweichen, verwies man die Schützen in die Bürgerhäuser in Hochstadt und Wachenbuchen sowie ebenfalls die Maintal-Halle.

Die Kosten des Neubaus belaufen sich jetzt auf insgesamt 9,9 Millionen Euro, wobei hier noch 1,2 Millionen Euro für den Abriss hinzukommen. In der ursprünglichen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vom 23. April 2019 wurde dem Gesamtbetrag ein möglicher Erlös für den Verkauf des Bestandsgrundstücks abgezogen. Dieser Erlös ergibt sich aus dem Verkauf des Grundstücks an die Maintaler Immobiliengesellschaft und soll sich auf schätzungsweise 2,7 Millionen Euro belaufen.

Da der Neubau auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde erfolgen soll, wurde eine Erbbauvereinbarung auf 99 Jahre vereinbart. Der Erbbauzins wurde auf 43.400 Euro jährlich festgesetzt. Dies entspricht vier Prozent des Grundstückswerts. In den ersten drei Jahren liegt dieser Zins jedoch bei nur jährlichen 18.480 Euro.

Aber einige Maintaler machten jedoch gegen die Entscheidung mobil und wollten einen Abriss verhindern. Einer dieser Maintaler ist Gerd Robanus, Ende der neunziger Jahre war er als Erster Stadtrat in Maintal auch für das Dezernat der Stadtentwicklung zuständig.

 

Anwohner legen Widerspruch ein gegen den geplanten Kitabau in der Rhönstraße:

Gegen den in der Rhönstraße geplanten Bau einer Kindertagesstätte hat eine Handvoll Anwohner Widerspruch eingelegt. Zu einer Menschenkette kamen rund 30 Mitbürger. Kernforderung der Initiative: Die neue Kita soll auf dem Alternativbauplatz am Festplatz statt an der Rhönstraße gebaut werden, die Parkanlage erhalten bleiben. Das ist ja schon der dritte Versuch, diese Grünfläche zu bebauen. Es gab frühere Pläne, hier Sozialwohnungen oder das Asylbewerberheim zu bauen. Eine Untersuchung sei damals zu dem Schluss gekommen, dass eine Bebauung nur mit großem Aufwand möglich wäre. Die letzten Bauvorhaben sind an dem unterirdischen Wasserlauf und dem hohen Grundwasserspiegel gescheitert.

 

Umgestaltung des Rumpenheimer Wegs: Drei Varianten

Der Rumpenheimer Weg in Bischofsheim soll neu gestaltet werden. Die Stadt Maintal ruft Ende November 2020 drei verschiedene Varianten für die Umgestaltung zu bewerten. Alle drei Varianten sehen die Einrichtung eines Fahrrad-Schutz­streifens vor. Die wesentlichen Unterschiede bestehen laut Verwaltung darin, ob und in welchem Umfang Pflanzinseln und Stellplätze erhalten bleiben sollen, die einerseits die gefahrene Geschwindigkeit reduzieren, andererseits den Verkehrsfluss zuweilen stocken lassen sollen.

Die Stadt behauptete, eine Geschwindigkeitsreduzierung sei nicht möglich, weil keine rechtliche Begründung vorliege. Dies kann nur erfolgen, wenn die Schadstofflast und die Lärmemissionen gewisse Grenzwerte überschreiten. Als kurzfristige Lösung zum Schutz der Kinder, die durch den Rumpenheimer Weg zur Schule radeln, wurde 2021 die Prüfung beantragt, ob in der parallel verlaufenden Zwingerstraße zusätzlich eine Fahrradstraße oder -zone eingerichtet werden kann.

Es bildete sich eine Bürgerinitiative. die eigene Umgestaltungsvorschläge entwickelte. Der Vorsitzenden Roland Hahn wurde zur Ausschußsitzung geladen.  Seine Ausführungen beinhalteten auch eigene Vorschläge zu einer möglichen Umgestaltung. Vor allem die Einmündungen, Kreuzungen und Fußgängerwege standen im Zentrum der Bürgeranregungen: Die Fußgängerwege sollen mit weiß-blauen Hinweissäulen ausgestatten werden. Aber die Verwaltung sagte, das sei im öffentlichen Bereich nicht zulässig. Außerdem sollte die Fahrbahn um die Einmündungen und Kreuzungen eingefärbt werden, um auf die dort vorherrschende Gefahrensituation aufmerksam zu machen.

Der zweite Anlauf Mitte September 2021 fiel zumindest bei der Bürgerinitiative Rumpenheimer Weg durch: „Es geht nicht darum, Informationen für die Planung zu erhalten, sondern lediglich darum, sich die vorgesehenen Maßnahmen bestätigen zu lassen“, ist die Kernkritik der engagierten Bürger. Die Befragung, mit der die Stadt bis Ende August das Votum von Maintaler Bürgern über ihre Webseite abgefragt hatte, ließ keine Wahlmöglichkeit zu: Wenn man die Option „Radfahrer“ angeklickt hat, war man automatisch für eine festgelegte Variante.

Die vorgegebenen Antworten beziehen sich aber hauptsächlich auf die von der Stadt favorisierte Umbauvariante mit nördlichen Schutzstreifen für Radfahrer. Die Sicherheit des Schulweges blieb außen vor.  Auch der Vorschlag, durch „Nur Pkw-Parken“-Schilder Lieferwagen am Parken zu hindern und so die Sicht an Kreuzungen und Einmündungen zu verbessern, wurde ohne Begründung abgelehnt.

 

Neuer Friedhof Hochstadt:

Beim neuen Friedhof in Hochstadt sind Teilflächen nicht nutzbar, weil Grundwasser in die Gräberfelder eindringt. Bildlich gesprochen, steht der Friedhof – und ebenso der Bischofsheimer Friedhof - mit den Füßen im Wasser“. Das führt dazu, dass Leichname wesentlich länger benötigten, um zu verwesen. Abhilfen gibt es einige. So wären Erdaufschüttungen aus wasserdurchlässigen Schichten denkbar („Hügelgräber“), oder Grabhüllen, wobei Särge in belüfteten und erdbefüllten Kunststoffhüllen „verpackt“ werden. Der Magistrat favorisiert jedoch eine andere Lösung: gemauerte und belüftete Grabkammern aus Beton (da wäre ein Kasten aus Plastik noch sinnvoller). Eine Ringdrainage ist außerdem unerlässlich, um die Wasserproblematik auch zukünftig in den Griff zu bekommen. Die Grabkammern muß man sich als nebeneinander gesetzte und später mit Erde überdeckte Schachteln für Särge vorstellen-.

 

Bischofsheimer Friedhof:

Die Bischofsheimer letzte Ruhestätte soll im Rahmen des bestehenden Budgets um rund 9.500 Quadratmeter kommunale Waldfläche erweitert werden, die nördlich an den bestehenden Friedhof angrenzt und dort weitere Möglichkeiten für Baum-, Urnen- und Erdbestattungen schafft. Ziel ist die Gestaltung einer „naturnahen Ruhe- und Gedenkstätte mit Aufenthaltsqualität“, mit einem barrierefreien Rundweg, einem Platz mit Bänken für Andachten und Flächen für Wildblumen.

 

Stadtwald:

Auf einem freien Gelände mitten im Bischofsheimer Wald sind Kiefern und Fichten dem Klimawandel zum Opfer gefallen und mussten entfernt werden. Doch seit Ende März 2020 wurden 20.000 Setzlinge werden im April im Bischofsheimer Wald gepflanzt, vornehmlich Eichen. In die Lücken, die durch die Fällungen von abgestorbenen Bäumen entstanden sind, kommen aber auch Mischbaumarten wie Hainbuchen, Linden, Kirschen und Spitzahorn in den Boden. Auf kleineren Flächen werden außerdem auch Weißtannen und vereinzelt Douglasien gepflanzt.

 

Wirtschaftsförderung

Es gibt etwa 3.900 Gewerbetreibende in Maintal. Da ist vom Solo-Selbstständigen über Familienbetriebe bis zum weltweit operierenden, börsennotierten Konzern alles dabei. Maintal hat eine eigene Wirtschaftsförderung, die seit 2005 vor allem von Frau Anke Prätzas bewältigt wird. Sie nennt vor allem folgende Aufgaben:

1. Ansiedlung vorwiegend mittelständischer und nicht die ganz großen Firmen, vor allem zukunftsweisende Firmen

2. Ausweisung von Gewerbeflächen: Erweiterungsflächen für örtlichen Betriebe und Neuansiedlung, um Arbeitsplätze zu schaffen und Gewerbesteuer einzunehmen.

3. Organisation von regelmäßigen Veranstaltungen wie Beratungstermin mit den Wirtschaftspaten. alle zwei Jahre die Lehrstellenbörse mit en Schulen.

4. Zu Beginn des Jahres eine Jahresauftaktveranstaltung mit den örtlichen Unternehmen, um

   unter anderem die Stadtentwicklungsprojekte vorzustellen.

5. Im Herbst findet das jährliche Unternehmerforum gemeinsam mit dem Lions Club Maintal statt, bei dem es Vorträge von namhaften Referenten sowie viel Raum zum Netzwerken gibt.

6. Regelmäßige Angebote vor allem für Frauen wie der Unternehmerinnenstammtisch zum gegenseitigen Austausch und zur Weitergabe von Erfahrungen.

7. Gründerzentrum in der Max-Planck-Straße für Start-up-Unternehmen.

8. Aufwertung der Haupteinkaufsstraßen wie der Käthe-Jonas-Platz, unter andrem durch ein-

   heitliche Bänke, Papierkörbe, Poller, Fahrradständer und Bushaltestellen.

9. Ein neues Konzept für eine einheitliche Straßenbeleuchtung

10. Neuauflage der Broschüre „Wirtschaftsvielfalt Maintal“ mit Information über die Wirtschaftsstruktur, Gewerbegebiete sowie über die Wohn- und Freizeitqualität von Maintal. 

 

Kurzarbeit und Stellenabbau bei der Norma Group: 

Seit Anfang April 2020 wurde bei Norma Group in Hochstadt Kurzarbeit im Rahmen von zehn bis maximal 50 Prozent der regulären Arbeitszeit angemeldet und das Produktionsvolumen angepaßt. Die Norma Group stockt das gesetzliche Kurzarbeitergeld aus eigenen Mitteln auf 85 Prozent auf. Das Top-Management inklusive des Vorstands verzichtet in ähnlicher Höhe freiwillig auf einen Teil seiner Entgelte.

Bereits im Herbst 2019 kündigte die Norma Group mit Sitz in Maintal an, aufgrund der anhaltenden Krise in der Automobilindustrie betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen zu können. Am 16. Juni 2020 gab das börsennotierte Unternehmen bekannt, 159 Stellen in Maintal abzubauen

Am 30. Juni gab es einen großen Streik vor der Firmenzentrale von Norma. Knapp 300 Personen waren vor Ort. Mit der Drohung der Verlagerung nicht nur der Produktion, sondern auch von Logistik und Verwaltungsaufgaben nach Tschechien will das Management am Standort Maintal massive Einkommenseinbußen und längere Arbeitszeiten durchsetzen.

Ein Transformationsprogramm wurde gestartet, um das Unternehmen zukunftsfähig auszurichten: Optimierung des Einkaufs, Straffung des Produktangebots, Beschränkung der Kapazitäten weltweit. Die Firma hat in Maintal und in Tschechien ausreichend Platz, um die Produkte zu fertigen und muß entsprechend keine Doppelstrukturen vorhalten. Die Einrichtung eines Torro-Kompetenzzentrums (große Schlauchschellen) soll den Standort Maintal langfristig zukunftsfähig zu machen. Es gibt keine Planungen, den Standort in Maintal zu schließen, aber man muß diesen Standort wettbewerbsfähig machen. Am 2. September und 16. September 2020 hat die Belegschaft in Form eines Autokorsos wieder stundenweise gestreikt.

 

Motor Village bietet Autokompetenz in Maintal:

Die Automarken Fiat, Alfa Romeo, Jeep, Abarth und Fiat Professional werden ab Anfang November 2020 von Motor Village Maintal in der Honeywellstraße 1 bis 3 präsentiert. Den Nachhaltigkeitsgedanken wird optimal umgesetzt, nicht zuletzt beim Innovationsträger Fiat 500 La Prima und das darauf aufbauende Volumen-Modell 500e. Komfort für Familie bieten die Modelle Fiat Tipo, Fiat 500X und Fiat 500 L, während der Fiat 500 Hybrid und Fiat Panda Hybrid unter dem Motto „Eco trifft Spaß“ bereits viele Kunden begeistern.

 

 

2021

 

Stadtentwicklung 2021 bis 2022:

Die Projekte und Planungen der Stadt Maintal für 2021 (Auswahl):

* Mobilität: Neben der Stärkung des Radverkehrs plant die Stadt auch einen barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen (Raiffeisenstraße, Betriebshof, Waldsiedlung, Plättenweide und Opel-Eck)

* Friedhofsentwicklung: Neben neuen Bestattungsformen sollen auch der Friedhof Bischofsheim erweitert und die Friedhöfe in Wachenbuchen und Hochstadt saniert werden.

* Planungen zum Real-Gelände. Hier soll bis zum Frühjahr ein städtebauliches Konzept vorgelegt werden. Auf dem etwa 3,2 Hektar großen Areal könnten Wohnungen, eine Kindertagesstätte und Einzelhandel entstehen.

* Das Opel-Eck soll mittelfristig aufgewertet werden. Hier könnten bis zu 76 Wohneinheiten entstehen.

* Bauprojekt am Alten Kesselstädter Weg entsteht laut Böttcher ein neues Viertel im Stadtteil Dörnigheim.

 

Glasfasernetz:

Im März 2021 wird gemeldet, die Deutsche Glasfaser baut ein Glasfasernetz für hochleistungsfähige Internetverbindungen in Wachenbuchen und Hochstadt – allerdings mit einer Einschränkung, daß kleine Teilbereiche bei dem Ausbau nicht berücksichtigt werden, weil die Zielquote von 40 Prozent aller Haushalte trotz verlängerter Nachfragebündelungsphase nicht erreicht werden konnte. Für die Hauptverteilstation („Point of Presence“) auf dem Gelände der Feuerwehr Hochstadt. wurde Ende Mai der erste offizielle Spatenstich vollzogen.  Die nötigen Kabel müssen vom bisherigen Fixpunkt im Dörnigheimer Gewerbegebiet zunächst nach Hochstadt und dann nach Wachenbuchen verlegt werden. Im September verlegt die Baufirma Verne Technology in vielen Straßenzügen die Leerrohre, in die dann später die Glasfasern eingeblasen werden. In beiden Stadtteilen sollen rund 34 Kilometer Glasfaser-Leitung verlegt werden. Die ersten Kundenanschlüsse sollen Ende des Jahres aktiviert werden (dieser Zeitplan wurde bei weitem nicht eingehalten).

 

Fahrgastbeirat:

Die Stadt Maintal und die Stadtverkehr Maintal GmbH suchen im Mai 2021 fünf Interessierte, die im Maintaler Fahrgastbeirat mitwirken möchten. Das Gremium fungiert als Bindeglied zwischen den Fahrgästen, dem Magistrat und der SVM. Es vertritt die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer, wenn es um die Gestaltung und Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Stadt Maintal geht. Im Fahrgastbeirat können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einbringen und mitarbeiten. Zentrale Themen sind unter anderem die Netzgestaltung und Linienführung, Fahrpläne und, Fahrplanabstimmung, die Infrastruktur, Fahrgastsicherheit, Fahrgastinformationssysteme und Kundenservice.

 

Ladestationen:

Im Mai 2020 beschließt das Stadtparlament, das begonnene Projekt „Greenway 2020“ zu Ende zu bringen, mit dem in Maintal ein flächendeckendes Netz von E-Ladestationen erhalten soll.  Im Herbst wurde das Projekt auf Eis gelegt und entschieden, den weiteren Ausbau von E-Ladesäulen auszuschreiben, statt ihn einem einzigen Anbieter – Cetiner und seiner Firma – zu überlassen. Dass der Bischofsheimer Unternehmer nun doch zumindest noch vier zusätzliche Ladepunkte bauen darf, liegt in den Förderregularien begründet.

Wahrscheinlicher ist allerdings die Vergabe an die Maintal-Werke im Rahmen eines sogenannten Inhouse-Geschäfts, für das ein Vergabeverfahren nicht erforderlich ist. Cetiner ist über diese Entscheidung naturgemäß nicht erfreut. Er begründet den ursprünglich geplanten Ausbau auf 36 Ladestationen in Maintal sowie 18 Fahrzeuge für das parallel angestoßene E-Carsharing-Projekt mit den hohen Kosten für seine Firma, die mit zwölf Stationen und den derzeit sechs Carsharing-Autos nicht finanzierbar seien.

Anfang März 2021 gingen zwei weitere Ladesäulen in Betrieb, an denen E-Autos des Carsharing-Anbieters mobileet stationiert sind, nämlich Am Weides 67 und in der Hauptstraße 9 in Hochstadt

 

Hochwasserschutz:

Rund 16 Millionen Euro will die Stadt investieren. Derzeit haben der Umbau und die Sanierung der Kanalnetze hohen Vorrang. Bei allen Kanalneubaumaßnahmen wird künftig ein Trennsystem umgesetzt: Je eine Leitung für das Schmutzwasser und eine separate Leitung für das Niederschlagswasser sorgen dafür, dass das Kanalsystem und auch die Kläranlage entlastet werden. Das Niederschlagswasser wird über Gräben in den Wald geleitet und kann dort versickern.

Der Bau neuer Hochwasserschutzanlagen sowie von zwei geplanten Hochwasserpumpwerken an der Braubach und in Höhe der Rhönstraße werden Überflutungen der Kanalnetze in den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim sowie im Gewerbegebiet Maintal-Mitte verhindern.

Zur Regenrückhaltung und somit zu einem verlangsamten Abfluss bei Starkregen soll die bereits in mehreren Abschnitten realisierte Renaturierung des Braubachs und des Säulbachs weiter fortgesetzt werden. Die Errichtung zusätzlicher Regenrückhaltebecken, wie beispielsweise in der Gemarkung „Vordere Taubenhalle“, dient dem Schutz der Ortslage Wachenbuchen.

Geplant ist außerdem, über eine neue Druckleitung das Abwasser aus Bischofsheim nach Dörnigheim zu leiten, um es ab 2025 zur Kläranlage in Hanau und nicht mehr wie bisher nach Frankfurt zu führen.

 

Stadt Maintal fördert den Einbau von Zisternen in Bestandsobjekten:

Seit Ende 2021 fördert die Stadt Maintal den Einbau von Zisternen in Bestandsobjekten. Zisternen helfen Wasser zu sparen. Als Pufferspeicher sammeln sie Regenwasser, das andernfalls in die Kanalisation fließen würde. Das entlastet das öffentliche Kanalnetz und das Regenwasser kann für viele Zwecke sinnvoll genutzt werden. Bei Neubauten wird der Einbau einer Zisterne bereits gefordert. Damit auch im Bestand vermehrt Zisternen oder Regenauffangbehältnisse installiert werden, fördert die Stadt Maintal deren Einbau.

 

Unternehmerinnen-Stammtisch:

Für den 8. September 2021 lädt die Wirtschaftsförderung der Stadt alle Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Existenzgründerinnen aus Maintal herzlich zum nächsten Unternehmerinnen-Stammtisch in lockerer Atmosphäre in den Firmenräumen von bright! events & exhibitions, Edisonstraße, ein.

 

Radwege:

Zahlreiche Stadtverordnete und einige routinierte Fahrradfahrer trafen sich am Busbahnhof Maintal-Ost mit dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser (SPD), Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer (CDU), dem Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten der Stadt Peter Schieche und Verkehrsplaner Andreas Herbig zur ersten Ausschusssitzung in der Geschichte Maintals, die größtenteils auf dem Fahrrad stattfand. Diese unkonventionelle Sondersitzung sollte dazu dienen, einige Radwege in und um Maintal unmittelbar selbst als Radfahrer zu erfahren. Ziel ist die Erarbeitung einer Liste zu Sanierung und Ausbau des Maintaler Radwegenetze. Aus den von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zusammengeführten Mängeln ist eine insgesamt rund 30 Punkte umfassende Liste mit Radverkehrsprojekten entstanden, die bis 2022 anstehen.

Zunächst wurden verschiedene Radwege-Abschnitte mit Wurzelschäden sanieret.  Zwei Stellen befinden sich am Dörnigheimer Mainufer in Richtung Hanau (unter anderem an der Staustufe Mühlheim). Weiterhin wurde die Verlängerung der Liebigstraße instandgesetzt. Am Campingplatz Mainkur ist die Sanierung eines längeren Abschnitts von rund 200 Metern nahe des Mainufers beauftragt.

 

 

Stadtentwicklung nach Stadtteilen 2021

 

Dörnigheim:

 

Haus in der Hermann-Löns-Straße:

In der Hermann-Löns-Straße hat die Stadt Maintal das Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim erworben. Auf einer Gesamtfläche von knapp 5.000 Quadrat­metern soll Wohnbebauung realisiert werden. Vorgesehen ist auch ein Mehrgenerationen-Haus mit zusätzlichen Räumlichkeiten für die Jugendarbeit der Kirchengemeinde, die sie anmieten wird. - Die Zukunft des Wohnens ist Thema der Veranstaltungsreihe des Großen Frankfurter Bogen im Sommer 2022. Ein Modell ist das Mehrgenerationenwohnen. Dabei leben Personen unterschiedlicher Generationen in separaten Wohnungen unter einem Dach zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Ein solches Konzept soll in Verbindung mit einem Jugendzentrum - in Maintal realisiert werden.

 

Mainkultur:

Die Stadt Maintal schreibt die Verpachtung der Mainkultur zum 1. Januar 2022 neu aus und erhöht die Pacht von 100 auf 400 Euro. Der bisherige Pächter Ahmet Cetiner sagt dazu: Pro Saison hat man 25.000 Euro Ausgaben für die Fläche, Container, Strom und Wasser. Hauptsächlich betrieben werden soll die Mainkultur laut Beschluss der Politik von Mai bis Septem­ber. Der April ist aber der umsatzstärkste Monat, eigentlich muss man bereits im März öffnen, optional sogar im Februar.“

 

Ambrosius-Gelände:

Deutlichen Gegenwind für den Magistrat gab es im Mai beim Thema Bebauungsplan „Westlich Eichenheege 1“. Hier wollte der Magistrat die Entwicklung des Ambrosius-Geländes, für das es bereits einen Käufer und auch Planungen gibt, vorantreiben. Den Fraktionen gefiel diese Idee jedoch ganz und gar nicht.

 

Stadtwache:

Durch den Umzug des Fachdienstes Stadtpolizei und Wahlen in die Berliner Straße 31 in das Gebäude des Eigenbetriebs Betriebshof richtet die Stadt in zentraler Lage eine „Stadtwache“ ein. Damit wird ein erster Schritt getan in Hinblick auf das im gleichen Stadtteil geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum am Bahnhof.

 

Wohngebiet Eichenheege:

Die Stadt Maintal hat zusammen mit ihrer städtischen Maintal Immobilien Gesellschaft damit begonnen, das neue Wohngebiet Eichenheege im Stadtteil Dörnigheim zu entwickeln. Dafür investiert die Maintal Immobilien Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt insgesamt etwa 3,2 Millionen Euro. Nun rollen die Bagger und haben ihre Arbeit aufgenommen. In dem neuen Wohngebiet sollen drei Gebäude mit jeweils drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss sowie einer Teilunterkellerung entstehen. Der Quadratmeterpreis wird wie bei dem anderen Projekt in Dörnigheim wieder bei 7,50 Euro liegen. Insgesamt werden in der Eichenheege 145 Wohneinheiten in Geschosswohnungsbauten und Häusern entstehen, darunter 42 vom Main-Kinzig-Kreis geförderte Wohnungen. Das Gelände bietet außerdem Platz für 22 Reihenhäuser, 16 Doppelhaushälften und sechs Einfamilienhäuser.

Das neue Wohngebiet ist klimafreundlich konzipiert: Alle Grundstücke werden Regenwasser nutzen können, auch eine Regenwasserableitung vor Ort ist vorgesehen. Auf allen Gebäuden werden Photovoltaik-Anlagen errichtet und die Gebäude selbst werden zum größten Teil die Energiestandards KfW 40 oder KfW 40plus-Standard erreichen. Hinzu kommt, dass alle Gebäude einen Glasfaser-Anschluss direkt ins Haus erhalten. Neben der bereits fertiggestellten Kita werden die Kinder im neuen Wohngebiet direkt vor der Haustür einen neuen Spielplatz haben. Vorgesehen sind auch Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge am Quartierseingang.

 

Real-Gelände:

Auf dem Gelände des Real-Marktes, der am 30. September 2021 geschlossen wird, soll ein neues Quartier entstehen. Der erste Entwurf von Investor und Architekturbüro sieht eine Bebauung mit Einzelhandelsflächen, Wohnungen und einer Kita vor. Dabei will man sich an den bisherigen Bauten orientieren. So sollen an der Wingertstraße Häuser mit zwei Vollgeschossen entstehen, während an der Ecke Kennedystraße/Kesselstädter Straße mit fünf Vollgeschossen geplant wird. Die Bebauung soll daher direkt an die Kennedystraße heranrücken. Es soll eine klare städtebauliche und vor allem „hohe Kante“ entstehen. Der Stadt schwebt ein mehrgeschossiger Gebäudekomplex vor, mit einer maximalen Höhe von 16 Metern – das wären bis zu vier Etagen.

Dort könnten sich ein Vollsortimenter, ein Discounter, ein Fachmarktzentrum und eine Drogerie mit einer Gesamtfläche von 7.100 Quadratmetern ansiedeln. Diese befinden sich jeweils im Erdgeschoss. Darunter ist eine Tiefgarage geplant, oberirdische Parkplätze sind in den ersten Plänen nicht vorgesehen. Nur das Erdgeschoss soll sich dann über die komplette Fläche der Gebäude erstrecken. Die Dächer des Einzelhandels könnten begrünt werden, im 1. Obergeschoss könnte eine Kita eingeplant werden, die diese Fläche dann als Außenfläche nutzen könnte.

Der erste Entwurf sieht rund 420 Wohneinheiten vor. Das wären 140 pro Hektar – und damit viel zu viele aus Sicht der Fraktionen. Denn laut Flächennutzungsplan sind in Maintal nur 40 Wohneinheiten pro Hektar vorgesehen. Gewünscht sind 20 Prozent der Fläche als öffentlicher Raum, zum Beispiel für Grünflächen oder Spielplätze. 30 Prozent sollen für sozialen Wohnungsbau genutzt werden.

In der Stadtverordnetenversammlung im September ging es um die Vorkaufsrechtssatzung für das Gebiet gegenüber dem Real-Gelände. Der größte Vorteil sei, dass die Stadt das Grundstück dann nicht zum hohen Verkaufspreis, sondern zum günstigeren Verkehrswert erstehen könne, wenn sie das denn wolle. Die Grünen-Fraktion brachte im Folgenden einen Prüfantrag ein, der darauf zielt, eine solche Vorkaufssatzung für das gesamte Stadtgebiet umzusetzen. Rechtliche Grundlage dafür ist das neue Baulandmobilisierungsgesetz, das dazu dienen soll, in Ballungsgebieten mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

 

Sportanlage Dicke Buche:

Die Erweiterung der Lärmschutzwände lässt auf sich warten. Es sind weniger die Mannschaften, die hier täglich spielen oder trainieren, die für Unmut sorgen. Als echtes Ärgernis empfinden die Nachbarn diejenigen, die sich außerhalb des Sportbetriebs teilweise bis in die Nachtstunden auf den Sportplätzen aufhalten und dort reichlich unsportlich lärmen, Müll hinterlassen und an die Hecken urinieren. Für diese nächtlichen Ruhestörer fühlt sich allerdings niemand verantwortlich: Die Sportvereine halten sich nach eigener Aussage an die Auflagen der Stadt und trainieren nur zu den vereinbarten Zeiten. Die Gaststätte auf der Sportanlage könne ihre Gäste nicht am Betreten der Sportplätze hindern. Und die Stadt sieht ihre Pflicht mit der Ankündigung der neuen Lärmschutzwände für das kommende Jahr getan.

 

Maintalbad:

Am 3. Januar 2021 beginnt das im Winterhalbjahr stattfindende Frauenwimmen. Frauen können immer montags von 15 bis 16 Uhr eine Stunde lang schwimmen und sind dabei unter sich. Männliche Badegäste sind in dieser Zeit nicht zugelassen. Auch in diesem Jahr ist der Freibadbesuch nur mit der Buchung eines Online-Tickets möglich. Dafür stehen zwei Zeitfenster zur Verfügung: Ein Besuch im Maintalbad ist entweder von 8 bis 13 Uhr oder von 14 Uhr bis Badschließung möglich. Innerhalb dieses Zeitraums können bis zu 400 Badegäste eingelassen werden.

Die favorisierte Wunschlösung für den Neubau des Maintalbads würde den bisherigen Kostenrahmen sprengen. 20 Millionen Euro sind für den Neubau im Haushalt eingeplant. In diesem Rahmen sollte die favorisierte Lösung realisiert werden. Diese beinhaltet unter anderem eine Sauna, eine Röhrenrutsche und ein neues Kursbecken. Der erste Entwurf und die Kostenschätzung des Architekturbüros liegen jedoch bereits weit darüber. Der teurere Entwurf beinhaltet neben den notwendigen Räumen wie Foyer, Umkleiden, Duschen und Toiletten im Hallenbad ein Sportbecken mit sechs Bahnen, ein Kursbecken mit Hubboden, ein Lehrschwimm- und Freizeitbecken, einen Elternbereich mit Kleinkindbecken und eine Röhrenrutsche.

Im Freibad kommen ein Springerbecken, ein Sportbecken mit sieben Bahnen, ein Erlebnisbecken, ein Planschbecken und ein Kinderbereich mit Kinderplanschbecken, Spraypark und Trockenspielplatz hinzu. Baukosten: 26 Millionen Euro. Hinzu kämen die Kosten für eine Sauna in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro. Statt 20 Millionen würde das neue Maintalbad dann mindestens mehr als 30 Millionen Euro kosten. Etwaige Steigerungen im Laufe der weiteren Planungen noch nicht eingerechnet.

Um im Kostenrahmen zu bleiben, müssten deutliche Abstriche gemacht werden. Laut Magistratsvorlage würden die Wasserflächen im Hallenbad gleich bleiben, allerdings müsste aufgrund der hohen Bau- und der späteren Betriebskosten auf eine Röhrenrutsche verzichtet werden. Im Freibad müssten die Wasserflächen jedoch deutlich reduziert werden. Hier würden Sport- und Sprungbecken wegfallen, stattdessen beinhalten die Planungen ein Nichtschwimmer- und Erlebnisbecken mit drei Bahnen, eine Breitwasserrutsche und den Kinderbereich. Durch den Bau eines Cabrio-Dachs würden die Wasserflächen im Hallenbad genutzt werden. Bei Öffnung des Dachs kann das innen liegende Sportbecken ebenso als Freibadbecken genutzt werden.

Auf dem Parkplatz am Schwimmbad standen oft zahlreiche Lastkraftwagen auf der dreieckigen Fläche nördlich der Zufahrt zum Schwimmbad-Parkplatz. Im Haushalt 2021 ist vorgesehen, dass westlich der Feuerwehr in Hochstadt eine geeignete Fläche hergestellt wird, um Baufirmen, die für die Stadt Maintal tätig sind, die Lagerung von Baumaterial zu ermöglichen. Die Stadt plant, die Fläche am Schwimmbad zu renaturieren. Dafür soll der Schotter abgetragen und als Wall aufgeschüttet werden, um zu verhindern, dass die Fläche wieder von in der Hauptsache auswärtigen Unternehmen als Abstellfläche genutzt wird.

 

 

Bischofsheim:

 

Bischofsheimer Friedhof:

Die Erweiterung des beginnt im Januar mit den Rodungsarbeiten. Rund 9.500 Quadratmeter groß ist die städtische Waldfläche, die nördlich an den Friedhof angrenzt. Entstehen soll eine Ruhe- und Gedenkstätte mit einer hohen Aufenthaltsqualität. So sind unter anderem ein Rundweg, ein Platz für Andachten sowie die Anlage von Wildblumenflächen geplant. Zahlreiche Ruhebänke werden erlauben. Es werden sogenannte Grabkammern errichtet, unterirdische, belüftete Beton-Konstruktionen, die in die Erde eingelassen und nach der Beisetzung mit Erde aufgeschüttet werden. Dadurch ist der Sarg vor eindringendem Wasser geschützt und der Leichnam kann durch die Luftzufuhr normal vergehen.

 

Neubaugebiet Plättenweide:

Für ein Neubaugebiet in der Gemarkung Plättenweide an der Waldstraße wurde im Februar 2021 ein Geschosswohnungsbau ohne Sozialwohnraum beschlossen, aber immerhin keine Einfamilienhäuser, wie ursprünglich vom Investor geplant. Wäre der städtebauliche Vertrag nicht beschlossen worden, wären städtebauliche Vorgaben wie beispielsweise Ladestationen für E-Autos oder fünfzig Prozent barrierefreier Zugang im Geschossbau dann nicht verpflichtend gewesen.

 

Bürgerhaus:

Im Februar 2021 wurde das Architektenbüro Pätzhold + Kremer mit der Architekturleistung für den Neubau des Bürgerhauses in Bischofsheim beauftragt. Hierfür werden Mittel in Höhe von über 540.000 Euro freigegeben. Die Ausführungen des Neubaus, für die insgesamt 16 Monate anberaumt wurden, sollen von April 2022 bis Juli 2023 andauern. Die Übergabe des Neubaus an die Stadt soll nach Angaben in der Bewerbung des Architekturbüros im August 2023 erfolgen.

Am 27. Februar 2021 wurde die erste Ausgabe von „Maintal entwickelt sich“ als Beilage des „Maintaler Boten“ an alle Haushalte im Stadtgebiet verteilt. Darin wurden die Vor- und Nachteile eines Neubaus des Bürgerhauses dargestellt. Das 1974 errichtete bisherige Gebäude ist in die Jahre gekommen. Es weist eine Reihe von Mängeln auf, die ursprünglich mit einer energetischen Sanierung behoben werden sollten. Die Mängel sind deutlich schwerwiegender und mit einer Sanierung weder nachhaltig, noch wirtschaftlich zu beheben sind. Die Kosten dafür wurden von den Sachverständigen mit 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Deshalb die Entscheidung für einen Neubau für 9,9 Millionen Euro. Ein Vorentwurf für das neue Bürgerhaus sieht vor: Ein großer Saal mit Bühne und 600 Sitzplätzen, ein kleiner Saal mit 200 Sitzplätzen, Funktionsräume für Vereine und Gastronomie. Weitere Vorgaben sind Photovoltaik, Gründachanlagen, grüne Fassaden und eine Fahrradgarage mit auf die Planungsliste setzen. Die Vereine wünschten sich außerdem eine Bühne, eine Garderobe, eine Tanzfläche und Lagermöglichkeiten

 

Gute Gründe für den Neubau:

  • Gesicherte Finanzierung: Die Stadt erhält aus dem Investitionsprogramm „Hessenkasse“ Mittel in Höhe von 9,27 Millionen Euro. Nur ein Zehntel ist als Eigenanteil zu leisten.
  • Nahtloser Übergang: Die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim stellt ihr Grundstück am Dörnigheimer Weg in Erbpacht zur Verfügung. Dadurch kann das bestehende Bürgerhaus bis zur Eröffnung des neuen durchgehend genutzt werden zum Vorteil für Vereine und Veranstaltungen.
  • Aufwertung der Quartiersmitte: Seit Jahren ist die „Aufwertung der Quartiersmitte“ ein Thema. Durch ein architektonisch ansprechendes neues Bürgerhaus und die Entwicklung des städtischen Grundstückes können diese Ideen Wirklichkeit werden. Die Maintal Immobilien Gesellschaft (MIG) als 100-prozentige Stadt-Tochter kann die 6.000 Quadratmeter große freiwerdende Bürgerhausfläche übernehmen und entwickeln.
  • Zusätzlicher Wohnraum und Einzelhandel: Auf dem jetzigen Grundstück kann so eine attraktive Quartiersmitte mit Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Rund 70 Wohneinheiten, ein Verbrauchermarkt und eine Tiefgarage sind denkbar. Auf der Freifläche kann ein großzügiger Bürgerplatz mit Aufenthaltsqualität entstehen.

Aber es wird natürlich einseitig die Position der Befürworter dargestellt - die durchaus in Ordnung ist - aber es wird verschwiegen, daß es auch starke Gegner bis hin zur Bürgerinitiative gibt. Als „Bürgerinformation“ getarnt wird hier Werbung für die Maßnahmen des Magistrats gemacht.

Im November 2021 wurde der Vorentwurf für Neubau Bürgerhaus Bischofsheim im Hochstädter (!) Bürgerhaus vom Planungsbüro Pätzold vorgestellt. „Das eigentliche Geheimnis des neuen Bürgerhauses liegt in der multifunktionalen Nutzung der Räume“, beschrieb Hans Pätzold das Gesamtkonzept. „Das Raumangebot ist schon etwas anderes als in der alten Halle, die sich akustisch nicht voneinander trennen lässt. Das soll im neuen Bürgerhaus anders werden.“ Dort soll es beispielsweise möglich sein, dass mehrere Vereine Räume parallel nutzen, etwa zur Theaterprobe im großen Saal, für eine Ausstellung auf einer der Galerien und einer parlamentarischen Sitzung.

Dafür setzten die Vorplaner auf eine Mischung aus geschlossenen und offenen Bereichen und entwarfen eine dreischiffige Anlage: der große Saal mit Bühne über die komplette Höhe des Gebäudes mit dreigeschossigem Künstlertrakt auf der einen Seite, auf der anderen Seite hin zum Dörnigheimer Weg unten die Gastronomie und oben die Vereinsräume. Verbunden werden die beiden Seiten durch ein offenes Foyer in der Mitte, das über große Fensterfronten Licht von außen einlässt. Mit viel Glas soll auch eine sogenannte Stadtloggia versehen werden, die das Gebäude nach außen hin öffnet und in einen bedachten Vorbereich übergeht. Dieser setzt sich in dem Entwurf in einem Bürgerplatz über den Bertha-von-Suttner-Weg hin zur noch zu planenden Bebauung auf dem Grundstück des alten Bürgerhauses fort.

 

Vorplatz der Evangelischen Kirche:

Auf dem Vorplatz wurde im Juli 2021 ein Bücherschrank aufgestellt, wo Bücherfans zu jeder Zeit stöbern, lesen, leihen, ergänzen und miteinander ins Gespräch kommen können. Er ist rund um die Uhr geöffnet und jeder kann lesenswerte Bücher hineinstellen oder mitnehmen Dazu unterstreicht das Kunstwerk „Touching Voltage“ der Künstlerin Anne Pfeifer die hohe Aufenthaltsqualität. Es leuchtet bei Berührung und unterstreicht damit den Wert zwischenmenschlicher Kontakte.

 

Siebduckwerkstatt:

Im Gewerbegebiet Maintal-Bischofsheim betreiben Ellen Wagner und Axel Rössler ihre Siebdruckwerkstatt „Print now - Riot later“. Der sogenannte Rapportdruck auf Meterware ist die Spezialität der beiden Frankfurter: Große Stoffbahnen werden mit einem Muster ohne sichtbare Unterbrechung gedruckt - ein Verfahren, das deutschlandweit einzigartig ist.

 

Rumpenheimer Weg:

Nach zwei Online-Umfragen und vielen politischen Diskussionen steht im November 2021 die Umgestaltung des Rumpenheimer Wegs fest: Die Kreuzungen und Einmündungen werden optisch hervorgehoben. Ansonsten bleibt der Status quo der Ost-West-Verbindung durch den Stadtteil Bischofsheim zunächst erhalten – das war der in der Bürgerbefragung am häufigsten geäußerte Wunsch. Vorschläge wie ein einseitiger oder beidseitiger Fahrradschutzstreifen, dem Pflanzinseln und Parkplätze zum Opfer gefallen wären, sind damit vom Tisch.

 

 

Wachenbuchen

 

Kampfmittel:

Im Wachenbucher Wald wurden im Juli 2021 aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich einer ehemaligen Sandkaute entdeckt. Die durch den Abbau von Sand und Kies entstandene Vertiefung diente von den zwanziger bis siebziger Jahren als Müllkippe. Aber auch Munitionsreste wurden dort nach dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und gesprengt., aber nicht alle Kampf­mittel wurden erfolgreich entschärft. Solange die Kampfmittel nicht entschärft sind, gilt als Vorsichtsmaßnahme ein absolutes Betretungsverbot für das Areal - darauf machen entsprechende Warnschilder im Umkreis aufmerksam. Hinweisschilder machen auf die Gefahrenzone im Wachenbucher Wald aufmerksam. Zusätzlich werden die Zufahrtswege und Parkmöglichkeiten in den nächsten Tagen durch Bauzäune gesperrt

 

Skulptur „Glacial Erratic“:

Anfang Dezember 2021 wurde die Skulptur „Glacial Erratic“ in der Ortsmitte aufgestellt, um Kultur für alle im öffentlichen Raum erlebbar zu machen. Das dreiteilige Gesamtkunstwerk wurde auf der Seite des Biergartens installiert. Erratische Blöcke sind große Steine, die entweder von Menschen oder durch seltene geophysikalische Prozesse an einen Ort transportiert wurden, an dem man sie eigentlich nicht erwartet hätte. Die häufigste Form dieses Phänomens ist der sogenannte Findling: ein einzelner Gesteinsblock, der während der Eiszeit von Gletschern mitgebracht wurde und zurückblieb, als das Eis schmolz. Aus ursprünglich zwei Findlingen wurden drei Steine geschnitten, die Schnittflächen anschließend mit spiegelglatten Edelstahlplatten verschlossen. So sind drei glänzende Flächen entstanden, in denen sich Bäume oder Betrachter spiegeln. Geschaffen wurde das Kunstwerk von drei jungen Kreativen der Gruppe Siebler/Wanke aus Weimar und Berlin.

 

 

 

2022

 

Aus Dörnigheimer Gewerbeverein wird Maintaler Gewerbeverein:

Bereits Ende des letzten Jahres haben die Mitglieder die Umbenennung des Vereins beschlossen. Seit dem 25. Januar 2022 ist der Maintaler Gewerbeverein im Vereinsregister eingetragen und verwendet von nun an den neuen Namen.

 

Magistrat informiert Bauvorhaben in Maintal: Das ist der aktuelle Stand der Projekte:

Die Bauprojekte in Maintal im Blick haben: Das ist das Ziel des neu gegründeten Ausschusses für Kommunale Investitionsprojekte. Rund 150 Millionen Euro will die Stadt Maintal dafür bis 2025 in die Hand nehmen. Einen ersten Zwischenstand zu den einzelnen Projekten hat der Magistrat in die erste Sitzung mit eingebracht, künftig soll der Ausschuss regelmäßig über die Fortschritte, etwaige Veränderungen der Planung oder Probleme bei der Realisierung informiert werden.

 

Sportplatz Dicke Buche:

Der Bauantrag für die Erweiterung der Lärmschutzwand wurde 2022 eingereicht, aber noch nicht genehmigt. Zuvor muss ein Lüftungsgerät samt Leitungen an einen neuen Standort versetzt werden.

 

Bürger- und Dienstleistungszentrum auf dem Bahnhofsvorplatz:

Im Jahre wird 2022 ein Nutzungskonzept erstellt.

 

Vorschläge zum Radverkehr

Der Main-Kinzig-Kreis möchte den Radverkehr weiter fördern und hat deshalb das Planungsbüro Radverkehr-Konzept (RV-K) aus Frankfurt für die Erarbeitung einer kreisweiten Planungsgrundlage beauftragt. Vor allem Alltagsradverbindungen zwischen den Städten und Gemeinden des Landkreises und die Verbindungen in die benachbart en Landkreise sollen verbessert werden. Bis zum 28. Februar 2022 können hier die Vorschläge über eine digitale Karte zugeordnet und unmittelbar bewertet und kommentiert werden.

Am Campingplatz Mainkur wurden im Februar 2022 verschiedene Radwege-Abschnitte mit Wurzelschäden werden saniert.

 

Zusätzliche Parkplätze am Bahnhof

Die Stadtverwaltung macht im Juli 2022 darauf aufmerksam, dass auf der Nordseite des Bahnhofs Maintal-Ost ausreichend Abstellflächen zur Verfügung stehen. Außer dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße gibt es mehr als 100 (?) kostenlose Stellplätze in der Max-Planck-Straße und ab Juli 2022 zusätzlich auf dem Firmengelände der Firma Schmidt am Ende der Straße. Insgesamt gibt es am Bahnhof Maintal-Ost damit rund 300 Stellplätze. In Bischofsheim sind es rund 40 Plätze mit Zufahrt von der Theo-Mack-Straße.

 

Stadt Maintal unterstützt lokale Gastronomie:

Gastronomische Betriebe sind von der Corona-Pandemie nach wie vor stark betroffen. Deshalb wurde im April 2022 der Maintaler Gastronomiezuschuss ins Leben gerufen. Die Stadt wird Maintaler Gastronomiebetriebe finanziell bei der Anschaffung von materiellen Wirtschaftsgütern oder bei der Durchführung einer Energieberatung unterstützen. Dafür hat die Stadtverordnetenversammlung 90.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die Aufwertung des Außenbereichs kann durch die Installation eines hochwertigen Sonnen- und Wetterschutzes, eine attraktive Bestuhlung oder optische Akzente etwa durch Pflanzgefäße erfolgen. Alternativ ist eine finanzielle Beteiligung an einer professionellen Energieberatung möglich, die gerade in Zeiten massiv steigender Energiepreise eine lohnende Investition ist.

 

Rhetorik-Seminar für Maintaler Unternehmerinnen und Unternehmen:

Den Themen „Verkaufsrhetorik“ und „Körpersprache“ wird in Unternehmen oft nur wenig Beachtung geschenkt. Wer das ändern und die richtigen Kommunikationstechniken erlernen

möchte, dem bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal in Kooperation mit den Wirtschaftspaten ein kostenfreies zweitägiges Seminar am 1. und 2. August 2022 an. „Rhetorik- Verkaufsrhetorik und Körpersprache“ ist der Titel des Workshops für Maintaler Unternehmern, sowie Fach- und Führungskräfte im. Juli 2022.

 

Maintal beteiligt sich an Initiative „Heimat-Shoppen“: Juli

Im Rahmen der Initiative „Heimat-Shoppen“ des Main-Kinzig-Kreises bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal im Juli 2022 kulinarische Sparziergänge in Bischofsheim und Dörnigheim an. Ziel der Aktion ist, die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Dienstleister und Gastronom für die Lebensqualität vor Ort stärker ins Bewusstsein zu rücken. Bei den kulinarischen Spaziergängen durch Dörnigheim und Bischofsheim lernen die Bürger besondere gastronomische Orte kennen. Die kulinarischen Spaziergänge dauern etwa zweieinhalb Stunden. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro pro Person.

 

Baumaßnahmen in der „Grünen Mitte“:

In der „Grünen Mitte“ stehen umfangreiche Bauarbeiten an, die eine zuverlässige Wasserversorgung aller vier Stadtteile sicherstellen sollen. Die Maßnahmen beginnen am 17. März 2022 und dauern voraussichtlich bis Ende Mai. Um die Arbeiten fachgerecht und zügig ausführen zu können, ist eine Vollsperrung der Wegeverbindung zwischen dem Maintalbad und Bischofsheim erforderlich. Die Umleitungsstrecke wird ausgeschildert. Die Wasserversorgung der vier Maintaler Stadtteile erfolgt derzeit über zwei Hauptstränge. Damit es im Fall einer Störung auf einem der Stränge nicht zu einer Unterbrechung der Wasserversorgung in einem oder mehreren Stadtteilen kommt, wird eine weitere Verbindungsleitung zwischen Dörnigheim und Bischofsheim hergestellt.

 

Nächste Etappe für neue Mainquerung:

Die Städte Hanau, Maintal, Mühlheim, sowie die Kreise Main-Kinzig und Offenbach streben die Prüfung einer Mainquerung an. Der Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main schreibt dazu 2022 die Machbarkeitsstudie aus.  Dazu war schon 2021 ein Kooperationsvertrag unterzeichnet worden.

 

Stadt stellt in allen vier Stadtteilen Fahrrad-Reparaturstationen auf:

Die grauen Metallkästen, die seit September 2022 an der Ecke Alt Bischofsheim/Schäfergasse, vor den Bürgerhäusern in Hochstadt und Wachenbuchen und auf der Kennedystraße vor den Hausnummern 36 und 38 stehen, sind die Fahrrad-Reparaturstationen, die Radfahrern das nötige Material bieten, um kleinere Pannen unterwegs selbst beheben zu können. Man steckt – wie an einem Einkaufswagen – eine Münze oder einen Chip ein, kann dann die Reparaturstation öffnen und erhält Zugriff auf einige allgemein bekannte Werkzeuge wie Schraubendreher, Inbus- und Maulschlüssel. Auch eine Hochdruck-Luftpumpe ist Teil der Reparaturstation, sodass man unterwegs einen platten Reifen – übrigens auch an Kinderwagen, Fahrrad-Anhängern und Rollstühlen – schnell wieder aufpumpen oder einen verstellten Sattel ganz einfach wieder festziehen kann.

 

Toiletten auf Spielplätzen erhitzen Gemüter:

Um dem Wunsch nach öffentlichen Toiletten nachzukommen, hat die Stadt 2022 zwei Komposttoiletten auf dem Grimm-Spielplatz in Dörnigheim und dem Flugzeugspielplatz in Bischofsheim aufgestellt. Im Internet ist nun eine rege Diskussion um Sinn oder Unsinn der Toilettenhäuschen entflammt. Zumindest die Kosten sprechen eine deutliche Sprache. Wie die Stadt mitteilt, kosten die zwei Komposttoiletten auf das Jahr hochgerechnet rund 13.000 Euro, inklusive der Wartung und Säuberung, die im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindet. Feste Toilettenanlagen würden dagegen ein Vielfaches kosten. Mindestens 130.000 Euro würden Toiletten mit automatischer Säuberung kosten, hinzu kämen Kosten für den Anschluss an das öffentliche Entwässerungs-, das Strom- und das Wassernetz.

Ein Vorteil der Komposttoiletten sei laut Mitteilung, dass Wasser eingespart werden kann. Nach der Nutzung wird Einstreu in Form von Hobelspänen in die Toilette gegeben, das Gerüche bindet und auch die Kompostierung unterstützt. Alle zwei Wochen werden die Toiletten geleert, der Auftrag an die entsprechende Firma sei aber flexibel ausgelegt, sodass auf einen Mehrbedarf auch reagiert werden könne, so die Stadt.

 

Tauschtag für den Führerschein:

Gemäß einer EU-Vorgabe müssen alle Führerscheine, die vor dem 19.01.2013 ausgestellt wurden, bis spätestens 2033 in einen befristeten EU-Kartenführerschein umgetauscht werden. Der Umtausch kann in den Führerscheinstellen des Main-Kinzig-Kreises, sowie im Stadtladen des Maintaler Rathauses beantragt werden. Dort gibt es für Maintaler Bürgerinnen der Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964 einen Führerschein-Umtauschtag am 21. November 2022.

 

Städteposter „The Maintaler“:

Das Titelbild des Magazins „The New Yorker“ von Saul Steinberg zählt zu den beliebtesten Postermotiven und diente als Vorlage, um viele weitere Orte im gleichen Stil abzubilden. Angelehnt an das populäre Original gibt es jetzt auch das Städteposter „The Maintaler“. Entworfen hat es die Maintaler Agentur „Kein Zufall“ von Tom Wörner, der damit auch eine Liebeserklärung an seine Heimat zu Papier brachte. „The Maintaler“ zeigt bekannte Ansichten und Gebäude aus Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Im Vordergrund ist der namensgebende Main mit dem für Dörnigheim charakteristischen Schwan abgebildet, am Horizont die benachbarte Mainmetropole Frankfurt.

 

Weihnachtsmärkte:

Die Weihnachtsmärkte in Bischofsheim (33 Stände), Hochstadt und Wachenbuchen fanden wieder wie gewohnt statt. Allen Diskussionen auf Facebook zum Trotz gibt es sie doch, die Weihnachtsbeleuchtung in den Hauptstraßen aller vier Stadtteile. Es werden allerdings weniger Lampen aufgehängt als in den vergangenen Jahren. Grund dafür ist, dass die Maintal-Werke GmbH (MWG), die die Weihnachtsbeleuchtung bislang mitfinanziert hat, in diesem Jahr ihr Sponsoring aussetzt. Es sei, erklärt die städtische Pressestelle, „kaum zu vermitteln, dass MWG-Kundinnen und -Kunden ab Januar 2023 deutlich gestiegene Preise zahlen müssen, die MWG aber parallel freiwillige Leistungen wie das Sponsoring für die Weihnachtsbeleuchtung fortsetzt“. Die Weihnachtslichter hätten in der Vergangenheit 10.000 Euro gekostet.

Trotzdem finden viele, ein Weihnachtsmarkt ohne Beleuchtung sei kein Weihnachtsmarkt. Bleibt die Frage, ob die abgespeckte Beleuchtung auf Begeisterung stößt.

Doch die Lichter sind nicht die einzige Herausforderung, mit denen die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr kämpfen. Wie der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt mitteilt, fällt der Budenzauber in der historischen Altstadt in diesem Jahr auch kleiner aus als geplant. In den vergangenen zwei Jahren hat doch so mancher Standbetreiber aufgegeben oder kann aus personellen Problemen nicht teilnehmen. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr nur 45 Stände

 

Stadtentwicklung in den einzelnen Stadtteilen 2022:

 

Dörnigheim:

 

Maintal Mitte: Keine schrittweise Entwicklung von Einzelgrundstücken:

Der Ausschuss für Bau- und Stadtentwicklung hat 2022 in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beim „Masterplan Maintal Mitte“ diskutiert. Es handelt sich um das Gebiet zwischen dem südlichen Teil der Eichenheege und der Bahn. Dabei ging es einmal mehr um die Frage, ob das Gebiet im Ganzen, also zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme entwickelt wird, oder doch schrittweise mit einzelnen Bebauungsplanverfahren. Nach Wunsch des Magistrats soll eben diese schrittweise Entwicklung des Gebiets durchgeführt werden. Der Magistrat empfiehlt in seiner Vorlage, das Gebiet mit einem oder mehreren Bebauungsplanverfahren zu entwickeln, sofern die Eigentümer das im Sinne des Masterplans tun und städtebaulichen Verträgen zustimmen.

Das ehemalige Ambrosius-Areal rückte dann auch schnell in den Blickpunkt, denn es gibt einen neuen Eigentümer, nämlich die Immobiliengesellschaft Instone Real Estate. die bereits das Real-Gelände am Dörnigheimer Ortseingang besitzt und entwickeln möchte. Bereits im März 2021 wollten die Stadtverordneten keine „Insellösung“, sondern das Gebiet als Ganzes entwickeln. Im März 2022 lehnten die Ausschussmitglieder die Magistratsvorlage ab, die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme bleibt weiter bestehen, kann aber von den Stadtverordneten bei Bedarf jederzeit ausgesetzt werden.

Im April 2022 beschließt die Stadtverordnetenversammlung, daß durch einen Ideenwettbewerb mindestens vier Entwicklungsvarianten für einen Gesamtentwicklungsplan eingeholt werden sollen. Hintergrund sind die Bemühungen des Magistrats, das Rink- und das Ambrosius-Gelände losgelöst vom Gesamtgebiet von Investoren entwickeln zu lassen. Es wurde betont, dass die Eigentümer Rink und Instone bereit seien, die Grundstücke im Sinne des Masterplans „Maintal Mitte“ zu entwickeln. Diese Eigentümer besitzen 26 Prozent der Fläche des 18,3 Hektar großen Areals. Eine unabhängige Fachjury soll dann basierend auf den Ergebnissen eine Empfehlung für den Gesamtplan zur Entwicklung des Gebiets.

 

Kunstwerk für Dörnigheim gesucht:

Das links an die Maintal-Halle in der Berliner Straße angrenzende unbebaute Gelände soll der Standort des Kunstobjekts werden. Für das bundesweit ausgeschriebene Kunstobjekt wurde als Thema „Vielfalt und Respekt“ vorgegeben, um dadurch die Besonderheiten des Stadtteils zum Ausdruck bringen. Die Mitglieder der Jury einigten sich im Dezember 2022 einvernehmlich auf drei sehr unterschiedliche und anregende Entwürfe für das Bürgervotum. Die drei Entwürfe können vorbeikommende Personen gleichermaßen dazu veranlassen, mit den Kunstobjekten in Beziehung zu treten. Einer der drei Vorschläge könnte dazu anregen, in netter Gesellschaft „Platz zu nehmen“. Der zweite Entwurf bietet die spannende Möglichkeit, in etwas „hinein zu hören“. Das dritte Konzept lädt dazu ein, durch Betrachtung die Umgebung und sich selbst „neu wahrzunehmen“. Entscheiden sollen die Bürger.

 

Glasfaser für Dörnigheim und Bischofsheim:

In Maintal startet nun auch in Dörnigheim und Bischofsheim der Glasfaserausbau. Rund     16. 000 Haushalte können in den beiden größten Maintaler Stadtteilen an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Verantwortlich für den Ausbau ist die Telekom. Die Telekom plant, den Ausbau in den beiden Stadtteilen bis Ende 2024 abzuschließen. Bis Mitte 2023 werden im ersten Bauabschnitt 86 neue Verteiler gebaut, dabei werden 70 Kilometer Glasfaser verlegt.

 

Maintalbad:

Auch Roland Allmansdörfer sieht im Juli 2022 die Videos der Massenschlägerei von hundert überwiegend jungen Männern in einem Berliner Freibad. Zur aktuellen Diskussion im Jahr 2022 über mangelnde Sicherheit in Freibädern hat der 49-Jährige eine klare Meinung: „Man muss differenzieren. Bei uns kann man sich mit kleinen Kindern definitiv wohlfühlen.“ Trotzdem gilt auch für das Maintalbad: Je voller das Bad, desto eher kommt es zu Konflikten. An Spitzentagen kommen zwischen 2000 und 2500 Menschen - über den Tag verteilt - ins Maintalbad.

Um die teils aufgebrachten Badegäste kümmern sich die zwei Sicherheitskräfte. Seit fünf Jahren unterstützen sie den Schwimmbadleiter und sein Team an publikumsstarken Tagen, haben ein Auge auf Kassenbereich, Umkleide, Liegewiese und andere Bereiche, die die Wasseraufsichten nicht im Blick haben können. Was ihm mehr Sorgen bereitet, sind Eltern, die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Es komme regelmäßig vor, dass man gemeinsam mit dem Kind die Eltern suchen müsse. „Wenn wir sie finden, sitzen sie da und telefonieren. Oft haben sie nicht mal bemerkt, dass ihr Kind allein unterwegs war.“

Auch Maintal prüft 2022 den städtischen Energiebedarf kritisch und reagiert mit Anpassungen auf steigende Preise und mögliche Lieferengpässe. In diesem Zusammenhang senkt das Maintalbad sowohl die Wasser- als auch die Lufttemperatur im Hallenbad. Die Beckentemperatur wird auf 26 Grad (Planschbecken 30 Grad) und die Lufttemperatur auf 28 Grad absenkt. Aufgrund der aktuellen Trockenheit und des niedrigen Grundwasserspiegels wurde das Beckenwasser im Oktober 2022 unmittelbar nach Ende der Freibadsaison entchlort und die Gießfahrzeuge des Eigenbetriebs im Maintalbad gefüllt, um sie damit das Stadtgrün zu wässern.

 

Neubau Maintalbad:

Das Architekturbüro und die Fachplaner erarbeiten 2022 verschiedene Varianten für den Neubau. Dieser würde mit allen von den Stadtverordneten gewünschten Ausstattungen 30 statt 20 Millionen Euro kosten. Im gesteckten Kostenrahmen von 20 Millionen Euro bleibt man nur, wenn Abstriche gemacht werden. Die Ergebnisse der Planungen sollen dem Ausschuss in der nächsten Sitzung am 24. Februar vorgestellt werden. Dann folgt die weitere Festlegung des Zeitplans.

Projektleiter Thomas Kalman vom Planungsbüro Krieger Architekten und Ingenieure stellte im Februar 2022 insgesamt vier unterschiedliche Varianten für das neue Schwimmbad vor: die sogenannte „VgV-Variante“, mit der die Architekten die Ausschreibung gewonnen hatten, und drei Alternativen mit jeweils verringerter Wasserfläche und kleinerem Badeangebot. Die „VgV-Variante“ und Alternative eins hat der Magistrat in seiner Beschlussvorlage zu einer großen Lösung zusammengefasst. Mit den im Haushalt eingeplanten 20 Millionen Euro ist nur die kleinste der drei Alternativen realisierbar. In seiner Präsentation entwarf Kalman ein Zukunftsszenario für alle Varianten und sagte für die große Lösung fast eine Verdopplung der jetzigen Besucherzahlen voraus.

Mögliche Varianten für den Neubau des Maintalbads:

  • Kleinste Variante: Diese Variante ist ein reiner Ersatzbau des derzeitigen Status quo. Weitere Angebote wie ein separates Kursbecken, Rutsche oder Sauna sind nicht enthalten. Kosten: 17,8 Millionen Euro.
  • Mittlere Variante: Die mittlere Variante bietet eine größere Wasserfläche mit gleicher Beckenaufteilung. Kosten: 24 Millionen Euro, mögliche Rutsche 1,2 Millionen.
  • Größte Variante: Hallenbad mit Schwimmerbecken mit sechs Bahnen und Sprungtürmen, ein Lehrschwimm- und Erlebnisbecken sowie ein Planschbecken. Im Freibad ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken. Durch ein Cabriodach kann das Schwimmerbecken bei schönem Wetter geöffnet werden. Damit würde ein Becken eingespart, und die Freibadsaison ließe sich flexibel ausweiten. Zudem energetische Vorteile. Kosten mit Rutsche: 28,5 Millionen Euro.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das neue Schwimm­bad neben dem Maintalbad gebaut werden kann, was einen Parallelbetrieb ermöglicht hätte. Von dieser Idee hatte sich das Architekturbüro allerdings schon in der ersten Planung früh verabschiedet. Diese sieht den Neubau an der Stelle des Maintalbads vor, das hinsichtlich der Verkehrswege und Bodenbeschaffenheit optimal auf dem Grundstück platziert ist. Ein anderer Platz käme nicht in Betracht.

Das wirft die Frage auf, wo Schwimmunterricht und -kurse während der gut zweijährigen Bauzeit stattfinden können. Daher hat das Architekturbüro eine gemietete Hallenkonstruktion über dem Freibadbecken vorgeschlagen Die Nachteile: zusätzliche Kosten von rund 1,5 Millionen Euro und zehn Monate mehr Bauzeit. Der Neubau ohne Zwischenlösung könne im Herbst 2025 in Betrieb genommen werden, das Hallenbad im Sommer 2026, das Freibad im Frühjahr 2027.

Der Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte will, daß das das Architekturbüro beauftragt wird, die Planungen mit einer Kombination der vorgeschlagenen VgV-Variante und der Variante 1 fortzuführen. Dies ist die große Lösung, die im Hallenbad ein Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, ein Planschbecken, ein Lehrschwimmbecken sowie zusätzlich ein Kursbecken/Nichtschwimmerbecken beinhaltet. Im Freibad werden dem Antrag zufolge folgende Angebote geplant: Planschbecken, Nichtschwimmerbecken mit Erlebnisfaktoren und gastronomisches Angebot in Form eines Kiosks.

Die bisher veranschlagten Kosten lägen mit Rutsche bei 28,5 Millionen Euro. Nach der Sommersaison 2024 soll das Maintalbad abgerissen werden. Daher folgten die Stadtverordneten der Beschlusslage aus dem Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte. Das Maintalbad soll geschlossen und die Bestandsgebäude und Freibadflächen abgerissen und anschließend neu errichtet werden.

Der Entwurf sieht ein Hallen- und ein Freibad vor, die ganzjährig parallel betrieben werden. Dabei ermöglicht das Cabriodach, das Schwimmerbecken im Hallenbad witterungsabhängig als zusätzliches Freibadangebot oder reines Hallenbad zu nutzen. Denn die Dachkonstruktion kann bei dieser baulichen Lösung einfach während des laufenden Badebetriebs innerhalb weniger Minuten auf- und zugefahren werden.

 

Geplant sind für das Hallenbad sechs Bahnen, ein Planschbecken, ein Nichtschwimmerbecken mit Erlebniselementen wie Bodensprudler und Klettermöglichkeiten, sowie ein akustisch und thermisch getrenntes Kursbecken verfügen. Damit können Kursangebote künftig parallel zum normalen Badebetrieb stattfinden.

Für das Freibad sind ein Planschbecken mit einem sogenannten Spraypark für die Kleinen, ein großes Nichtschwimmerbecken mit Erlebnisfaktoren, ein Sprungturm mit Ein-, Drei- und Fünf-Meter-Absprunghöhe, ein Spraypark für ältere Kinder und Jugendliche, sowie eine Breitrutsche vorgesehen. Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung soll der Spraypark vorgerüstet und dann in einem zweiten Bauabschnitt, drei Jahre nach Eröffnung des Schwimmbades, umgesetzt werden. Auch eine ganzjährig nutzbare Röhrenrutsche soll bei großen und kleinen Badegästen für Spaß sorgen und zu einem späteren Zeitpunkt um eine zweite Röhre erweitert werden. Ebenfalls vorgesehen ist eine Gastronomie, die sowohl Hallen- als auch Freibadgästen ganzjährig zur Verfügung steht und wie derzeit fremdverpachtet werden könnte. Eine Sauna wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter in die Planungen miteinbezogen.          

Bereits beschlossen hatten die Stadtverordneten, dass das Bad während der knapp zweijährigen Bauzeit geschlossen bleiben wird, um eine teure Interimslösung durch eine Hallenkonstruktion im Freibad zu vermeiden. Angesichts deutlich gestiegener Baukosten seit Beginn des Jahres kalkuliert das Planungsbüro auf Grundlage des Preisindex für das zweite Quartal mit Kosten von 38,4 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch Abdeckungen für die Außenbecken, um einen Wärmeverlust in den kühleren Nächten zu verhindern, was wiederum einen energiesparenderen Betrieb bedeutet.

Die Voruntersuchung zum Energiekonzept empfiehlt die Versorgung durch den Einsatz erneuerbaren Energien. Diese sind Voraussetzung, um für den Neubau des Maintalbads von Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zu partizipieren, die die Stadt Maintal beantragen wird. Aus Erfahrungen bei ähnlich gelagerten Badprojekten könnten laut Planer vier bis sechs Millionen Euro an Fördermitteln möglich sein. Mit einer guten Nachricht aus Berlin wartete gestern der SPD-Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl auf. Im Rahmen des Förderprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ erhält die Stadt Maintal sechs Millionen Euro für den geplanten Neubau des Maintalbads.

 

Real-Gelände in Dörnigheim: Investor stellt neue Entwürfe vor:

Im Jahr 2022, haben Investor und Planungsbüro die überarbeiteten Varianten für das neue Quartier präsentiert. Drei neue Entwürfe wurden im Bauausschuss diskutiert, eine Tendenz zeichnete sich bereits ab. „Vier Quartiere“, „Schmetterling“ und „Landschaftshügel“ hat das Planungsbüro Planquadrat die neuen Entwürfe genannt, die zahlreiche von den Stadtverordneten gewünschte Veränderungen enthalten.

Während sich die Varianten vor allem in der Ansiedlung der einzelnen Komplexe zum Teil deutlich unterscheiden, sind die Kennziffern gleich: Circa 290 Wohneinheiten sind geplant, 87 davon – also die in Maintal festgelegten 30 Prozent – als sozialer Wohnungsbau. Damit wurde die Zahl der Wohneinheiten im Vergleich zum ersten Entwurf deutlich reduziert. Die Gesamtgrundfläche der Bebauung wurde von 51.000 auf 48.000 Quadratmeter reduziert. Für den Einzelhandel ist eine Fläche von 9.000 Quadratmetern vorgesehen, die der Größe des leerstehenden Real-Marktes entspricht. Ebenfalls ein Wunsch der Stadtverordneten. Hinzu kommen 1.000 Quadratmeter Fläche für eine Kindertagesstätte und 9.000 Quadratmeter für Seniorenwohnen. Es wurden neben dem Real-Gelände auch die weiteren Entwicklungsflächen im Umfeld in die Untersuchung einbezogen. Dies sind insbesondere die Neubebauung des „Opel-Ecks“ sowie das Wohnbauvorhaben „City 1 Group“ zwischen Kennedystraße und Alter Kesselstädter Weg.

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, die Planungen sollen auf Grundlage der vorgestellten Planungsvariante „Landschaftshügel“ fortgeführt werden, aber es soll eine alternative Planung geben, bei der auf der südlichen Seite Richtung Wingertstraße die Planung der Variante „Schmetterling“ einbezogen werden soll.

Die Bürgermeisterin sagte. Die bisherigen Stellungnahmen und Gutachten seien nicht endgültig und müssten im weiteren Verfahren „erweitert, aktualisiert und ergänzt werden“. Die Öffentlichkeit werde beteiligt und erhält die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Bedenken zu äußern, die in die Entscheidungsfindung einfließen werden. Wie üblich wird die Öffentlichkeit auch hier vertröstet und gesagt, es sei ja alles noch nicht endgültig, aber dann muß es plötzlich ganz schnell gehen. Einwände werden alle abgeschmettert.

Es bildet ich eine Bürgerinitiative, die kritisiert: Die Gebäude seien so hoch und geschlossen, sodass sie die Belüftung der benachbarten Gebiete verhinderten. Außerdem fehle es an unversiegelten Flächen. Vor allem der Entwurf Landschaftshügel verhindert mit der Riegelbebauung an der Kesselstädter Straße quer zur Windrichtung eine Belüftung der Nachbargebiete.

Obwohl alle drei Entwürfe natürlich in puncto Klimaschutz besser abschneiden als die derzeit vollversiegelte Parkplatzfläche, weisen sie laut Gutachten des Instituts für Klima- und Energiekonzepte Schwächen auf. Insbesondere die beiden von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung favorisierten Varianten „Landschaftshügel“ und „Schmetterling“ sehen eine relative geschlossene Gebäudereihe entlang der Kennedy- und Kesselstädter Straße vor.

Der Entwurf von Reiner Michaelis hingegen sieht keine geschlossene Wohnbebauung an den Außenkanten des Areals vor. Mehrere Luftschneisen ziehen sich durch das Quartier und erlauben eine Durchlüftung hin zum Mainufer. Einige Wohngebäude sind in Leichtbauweise geplant und durch Wohnhöfe - teilweise im ersten Stock - miteinander verbunden. Ein zentraler Wasserlauf durchzieht das gesamte Quartier und ist Zentrum der öffentlichen Räume der Begegnung, Gemeinschaftsgärten und eines Wasserspielplatzes und mündet in die am Kesselstädter Weg geplanten Kitas. In den Wohngebäuden sind auch Mehrgenerationen-Wohnprojekte vorgesehen. Die die Kreuzung Kennedystraße/Kesselstädter Straße soll in einen Kreisverkehr umgewandelt und dabei an der Kesselstädter Straße in Richtung Kesselstadt verlegt werden.

Jörg Wuff, der Leiter des Fachdienstes Stadtentwicklung und Stadtplanung, sagt: Die Dichte der Bebauung, die sich am Landesentwicklungsplan orientiert und 40 Wohneinheiten pro Hektar ermöglicht, ist planerisch nicht mehr Stand der Technik. Das Regierungspräsidium Darmstadt würde 50 bis 60 Wohneinheiten pro Hektar befürworten und eine zu geringe bauliche Dichte ablehnen. Dennoch beschlossen die Ausschlussmitglieder, die Bebauungsdichte am Opel-Eck an die Leitlinien des ISEK anzupassen, also nur 40 Wohneinheiten.

 

Mainufer Konzepte „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“:

Die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen und Aufenthaltsbereichen steht im Blick des Bund-Länder-Programms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“. Maintal nimmt seit 2018 an dem Programm teil und nutzt dadurch Fördermittel, um zwei Drittel der Kosten für die geplanten Maßnahmen. Im Dezember 2022 erhielt die Stadt erneut einen Zuwendungsbescheid, diesmal über rund 320.000 Euro für das Gesamtvorhaben.

Das Fördergebiet umfasst in Maintal den Stadtteil Dörnigheim mit seinem Ortskern, dem Mainufer, den Wegen zum Main, sowie zentralen Plätzen im Umfeld. Erste bauliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurde der Käthe-Jonas-Platz neugestaltet und dabei zu einem Ort der Begegnung und Erinnerns weiterentwickelt

Der Fokus der Maintaler Mainufer Konzepte liegt auf den Themenfeldern „Landschaft und Verkehr“, „Licht“, „Wegweisung und Beschilderung“ und dem Mehrgenerationenspielplatz. Zielsetzung der Planungen ist, bestehende Konflikte aufzulösen, Verkehrsführung und Stellplatzsituation zu optimieren und Lösungen für eine zusammenhängende und hochwertige Freifläche zu entwickeln. Die Umsetzung ist bis Ende 2023 geplant.

Neben den Maintaler Mainufer-Konzepten sind im Rahmen des Förderprogramms außerdem die Aufwertung des Kesselstädter Grünstreifens, die Umgestaltung von Bahnhofstraße und Backesweg sowie die Umgestaltung kleinerer Plätze geplant. Die planerische Grundlage für alle Maßnahmen bildet das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das 2017 mit Beteiligung der Bürgerinnen erstellt und 2020 erweitert wurde.

Als Auftaktveranstaltung für das Bund-Länder-Programms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ ist für 18. Februar 2022 ein interaktiver Rundgang entlang des Mainufers zum Thema „Licht“ geplant. Lichtexperten vom Planungsbüro Bartenbach Rhein-Main gewähren den Teilnehmenden an drei Standorten Einblicke in die verschiedenen Funktionen von Licht und stellen spannende Möglichkeiten vor, wie Licht am Mainufer eingesetzt und gesteuert werden kann.

Die Auswertung ergab, dass den Teilnehmer die Lichtfunktionen „Sicherheit“ und „Orientierung“ am wichtigsten sind, gefolgt von „Atmosphäre“ und „Natur- und Umweltschutz“. Die Rückmeldungen zeigten außerdem, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Abend gerne mehr im Bereich der Außengastronomie, am Ufer oder auf den Geh- und Radwegen aufhalten würden, wenn diese gut ausgeleuchtet wären. Auch das Rosengärtchen, die freien Wiesenflächen, die Spielplätze und der demnächst neugestaltete Fischerpunkt würden mehr Zulauf bei einer besseren Ausleuchtung erfahren.

Bei einer Umfrage im Juni 2022, was die Maintaler gerne verändern würden, wurde fast ausnahmslos die Möglichkeit genannt, Toiletten aufsuchen zu können. Aber auch eine deutlichere Trennung von Geh- und Radwegen, zusätzliche Sitzgelegenheiten, weitere Abfallbehälter. Außerdem sprach man sich für einen naturnahen beschatteten Mehrgenerationenspielplatz mit interaktiven Elementen aus und Zugang zum Wasser aus, sowie generell für mehr Sport- und Spielgeräte wie einen Calisthenics-Park, eine Minigolfanlage oder Tischtennisplatten

 

Gastronomie am Mainufer:

Insgesamt gingen laut Stadt im Jahr 2022 sieben Bewerbungen ein, den Zuschlag erhielt im März Johann Goltz, ein Schausteller in vierter Generation. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt bei ihm auf der Gastronomie. Unter anderem betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Nadine gleich mehrere Pizzastände. Geplant sind insgesamt vier Container am Mainufer: Ein Lager, ein Sanitärcontainer und jeweils einer für eine Küche und Bar. Dort soll es vor allem Fingerfood geben und natürlich Getränke aller Art. Zudem plant Goltz eine Überdachung, um auch bei schlechterem Wetter Plätze anbieten zu können. Das Konzept, dass sich die Besucher Liegestühle nehmen und sich ihren Platz auf der Wiese frei auswählen dürfen, bleibt weiter bestehen.

Im Blick haben Goltz und seine Frau zudem verschiedene Aktionstage im Laufe des Jahres. Denkbar seien ein Oktoberfest, eine Grillwoche, ein Seniorentag und natürlich Live-Musik. Ein neuer Name für die ehemalige Main Kultur ist ebenfalls bereits gefunden. „La Main“ soll die Gastronomie künftig heißen, passend dazu wird es auch Präsenz in den sozialen Medien geben. Seit Sonntag, dem 1. Mai, können sich Spaziergänger, Spielplatzbesucher, Radfahrer und alle, die den Frühling auf den Mainwiesen genießen wollen, bei „La Main“ kalte Drinks und leckere Snacks schmecken lassen.

 

Sanierungen am Mainuferradweg abgeschlossen:

Die im März 2022 begonnenen Sanierungen des Radwegs zwischen dem Campingplatz

Main­kur und dem Sportboothafen sind seit Kurzem abgeschlossen. Auf drei Abschnitten mit einer Länge von insgesamt knapp 500 Metern wurde der von Wurzeln durchsetzte Geh- und Radweg entlang des Mainufers grundlegend erneuert.

 

 

Bischofsheim:

 

Ronald Stier übergibt Getränkevertrieb an Familie seines Bruders Jörg Stier:

Was 1992 getrennt wurde, wächst Ende Januar 2023 wieder zusammen. Dann geht Ronald Stier in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den Getränkevertrieb in der Stoltzestraße in Bischofsheim der Familie seines jüngeren Bruders und Keltermeister Jörg Stier. Vor 30 Jahren hatten Ursula und Erwin Stier den Söhnen den Betrieb weitergegeben. Während Ronald den Betriebsteil der Getränke übernahm, widmete Jörg sich intensiv der Kelterei und dem Apfelwein. Ende Januar 2023, so haben es die Brüder vereinbart, zieht sich Ronald dann aus dem Betrieb zurück.

Der plant, mit seiner Frau und den Söhnen Marco und Laurin den Betrieb dann in einer Hand weiterzuführen. Jörg Stier hat sich aus der Apfelweinherstellung schon vor einiger Zeit zurückgezogen, diesen Part hat Sohn und Keltermeister Marco übernommen, während Laurin für den administrativen Ablauf und Marketingaufgaben zuständig ist. Das Betriebsgelände, das sich von der Stoltzestraße bis Am Kreuzstein erstreckt, wird baulich erhalten bleiben – allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz, stellten die Brüder unisono fest. Auf dem Gelände wird es allerdings verschiedene Umstrukturierungen und räumliche Neuordnungen geben, um den Betriebsablauf für die Kunden von Getränkemarkt und Keltereiladen zu optimieren.

Fest steht schon, dass die beiden Verkaufsbereiche im jetzigen Getränkemarkt zusammengefasst werden, „damit die Kunden beide Bereiche an einem Ort vorfinden. Wir bieten damit ein attraktives Einkaufserlebnis“, betonte Jörg Stier. Fest steht weiterhin, dass die Zufahrt Am Kreuzstein für den Kundenverkehr geschlossen wird und die Kunden dann über die Stoltzestraße Getränkemarkt und ApfelWeinLaden erreichen. Die Beschickung von Festen mit Getränken, Ausschankutensilien und Garnituren wurde von Ronald Stier bereits eingestellt und wird auch nach der Übergabe an seinen Bruder nicht wieder aufgenommen.

 

Neue Picknick-Bank am Boulodrom am Bischofsheimer Festplatz:

Einen Ort der Begegnung für Spiel, Sport und Kultur für Jung und Alt zu schaffen, das war und ist das Ziel der Stadtleitbildgruppe „Boule- und Aktivpark“. Die Gruppe hat sich 2019 gegründet und die brachliegende Fläche am Bischofsheimer Festplatz durch den Bau eines Boulodroms mit Event-Container belebt. Neu ist 2022 die selbst gebaute Picknick-Bank, die durch die breite Sitzfläche zum Verweilen und gemeinsamen Snacken einlädt. Die Boule-Anlage wird rege genutzt. Mehrmals wöchentlich trifft man dort Boulespieler an. Durch die Pandemie konnte das Boulodrome nie offiziell eröffnet werden, das soll im Rahmen eines Festes - eventuell mit einem Städtepartnerschafts-Turnier mit Luisant und Maintal - passieren. Zudem sollen noch weitere Sitzbänke aufstellt werden, und es sind schon einige Veranstaltungen rund um die neue Anlage geplant.

 

Bischofsheimer Straßenfest vom 20. bis 21. August:

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause kehrt auch das Bischemer. Straßenfest in den Reigen der lieb gewonnenen Veranstaltungen zurück, auf die man hat zu lange verzichten müssen. Startschuss mit Bierfassanstich ist am Stand der FDP: Das 41. Bischemer Straßenfest findet in diesem Jahr wie gewohnt rund um den Marktplatz entlang der Straße Alt Bischofsheim statt. Wer der klassischen Bratwurst, frisch vom Grill, so gar nichts abgewinnen kann, für den findet sich sicherlich auf dem Markt auch noch eine andere, vegetarische Variante, die seinen Geschmack eher trifft. Wer es beim Essen exotisch liebt, der dürfte sich über das Angebot aus einem afrikanischen Land freuen, was wiederum auch einen Beitrag zur Internationalität des Festes leistet.

Für die Kinder dreht ein nostalgisches Kinderkarussell seine Runden und bestimmt unter Aufsicht der Eltern die eine oder andere Extra-Runde. Auch ein Riesenrad unterstreicht die nostalgische Kulisse, während sich die kleinen am Bungee-Trampolin ausprobieren können. Wer möchte, der kann mit der sogenannten „Airbrush“-Technik Bekanntschaft machen, die bestimmt kinderleicht zu erlernen ist. Glitzer-Tattoos und Rastazöpfeflechten runden das abwechslungsreiche Kinderprogramm ab.

Die Heranwachsenden können sich am Lasergewehrschießen ausprobieren, ihre Zielsicherheit beim Pfeilwerfen unter Beweis stellen, ganz klassisch Dosen werfen oder aber mit viel Geschick und Können beim Entenangeln glänzen. Und noch eine weitere Besonderheit gibt es im ohnehin schon vielseitigen Rahmenprogramm: Ein Comic-Zeichner wird sich zum Bischemer Straßenfest die Ehre geben und die Besucher karikieren.

Beim Hau-den-Lukas-Mannschaftswettbewerb am Sonntag ab 10.30 Uhr sind indes ganz andere Qualitäten gefragt. Hier gilt es, Armkraft und Muskelpower zu mobilisieren, um zu den ganz Starken zu gehören. Am Sonntagsmorgen sind kühle Köpfe am Stand der Rauchgesellschaft gefragt, wenn die Freiwilligen zum Show-Schach antreten. Abends darf man sich auf ein Konzert der Maintown-Ramblers in der evangelischen Kirche freuen. Die Gruppe spielt ein abwechslungsreiches Programm mit schönem Swing, Jazz, Evergreens, Bossa Nova und auch ein Blues darf da nicht fehlen. Zudem wird der altbekannte „Blaulicht-Bunker" der Freiwilligen Feuerwehr wieder seine Türen öffnen. Außerdem laden verschiedene Verkaufsstände zum Shoppen. und Bummeln ein

 

Bauausschuss erstaunt über voreilige Pläne eines Investors für Bischofsheim:

Der Mitgeschäftsführer der Iuno GmbH in Freiensteinau (Vogelsbergkreis) und sein Gefolge, unter anderem Architekt Stefan Storch aus Fulda, stellten 2022 ihren Plan zu einem neuen Wohnquartier im Stadtteil Bischofsheim vor, im westlichen Eck zwischen Fechenheimer Weg und A 66. Die Mitglieder des Bauausschuss zeigten sich reserviert und betonten ihren Wunsch, dass dort statt Geschossbauten künftig Kleingärten entstehen.

Zwischen der A 66 und der Bebauung soll nach dem Vorschlag der Planer ein 40 Meter breiter Grünstreifen bleiben, der in einer Variante als „Bürgergarten“ ausgewiesen wird. Über die Stockwerkzahl machte Christian Bien keine Angaben, ebenso wenig über Wohneinheiten oder Einwohnerzahl. Zur Infrastruktur des Quartiers sollen jedoch laut Plan eine Kita und ein Nahversorger samt Bäcker zählen. Für zu früh hält er eine Aussage darüber, ob die Immobilien verkauft oder vermietet werden. Dies hänge letztlich von der Nutzung und dem von der Stadt beschlossenen Konzept ab.

Man habe erst an die Stadt herantreten wollen, nachdem man sich mit den Grundbesitzern geeinigt habe. Sie haben Anfang 2021 einen Kaufvertrag für Teilbereiche, 19.000 Quadratmeter des Gesamtareals geschlossen. Ein zweiter Investor, dessen Name Bien nicht nennt, soll die andere Hälfte der rund 46.000 Quadratmeter erworben haben. Bien bestätigte, dass bereits ein artenschutzrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben worden sei.

Zunächst soll das Ergebnis eines früheren Prüfantrags der Grünen Klarheit über Flächen für weitere Kleingärten schaffen. Reicht der Platz nicht, soll das Dreieck am Fechenheimer Weg in wesentlichen Teilen als Kleingartengebiet ausgewiesen werden. Der Magistrat wird beauftragt, einen Bebauungsplan vorzulegen.

 

Bürgerhaus Bischofsheim: Planung der Tiefgarage wirft Grundsatzfragen auf:

Der neu gegründete Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte hat Ende Januar 2022

nach fast zweieinhalbstündiger Beratung einen Planungsstopp beschlossen. Nicht umsetzen ließe sich laut Planungsbüro die Änderung der Ein- und Ausfahrt zur geplanten Tiefgarage unter dem neuen Bürgerhaus. Diese soll nach Wunsch der Stadtverordneten direkt über den Dörnigheimer Weg erfolgen und nicht auf der anderen Seite über den Bertha-von-Suttner-Weg. Denn dann würde Zufahrt zur Tiefgarage über den geplanten Bürgerplatz erfolgen. Zumal der Bertha-von-Suttner-Weg auch der Hauptzugangsweg für den dahinterliegenden Schulkomplex ist – keine ideale Lösung.

Laut Architekturbüro könne die erforderliche Länge der Rampe am Dörnigheimer Weg aber trotz einer Kurve nicht erreicht werden. Das liege zum einen am Höhenunterschied auf dem Grundstück und zum anderen auch an den gesetzlichen Vorgaben, die klar regeln, wie lang und mit welchem Steigungswinkel eine Ein- und Ausfahrt einer Tiefgarage gebaut werden darf. Die Wunschlösung der Stadtverordneten ließe sich demnach mit den jetzigen Gegebenheiten nicht umsetzen.

Die einzige Möglichkeit, eine Zufahrt zur Tiefgarage quer über den Bürgerplatz zu verhindern, wäre, den gesamtem Bertha-von-Suttner-Weg zu verlegen, und zwar hinter das bisherige Bürgerhaus, das nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden soll. Bürgermeisterin Böttcher machte den Vorschlag, dass der Magistrat schnellstmöglich prüft, ob eine Verlegung des Bertha-von-Suttner-Weges grundsätzlich baulich und rechtlich möglich sei. Ansonsten könnte sich die Verlegung der Straße zum K.o.-Kriterium für den Standort des neuen Bürgerhauses entwickeln (Bei der Tiefgarage in Frankfurt, Im Prüfling, am Bethanienkrankenhaus, ist die Zufahrt viel kürzer als die 25 Meter vor dem geplanten Bürgerhaus).

 

Der Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte hat mit großer Mehrheit beschlossen, dass gemäß des Antrags der Kooperationspartner (CDU, SPD, FDP) ein Gesamtkonzept für das Areals rund um das Bischofsheimer Bürgerhaus entstehen soll. Durch einen Konzept- und Investitionswettbewerb soll zukünftig ein städtebauliches Konzept unter Berücksichtigung aller angrenzenden Flächen erstellt werden.

Konkret ging es den drei Fraktionen darum, das Bürgerhaus nicht als einzelnen Baustein, sondern als Teil des Quartiers zu planen und von einem Investor entwickeln zu lassen. Dazu, so erklärten die Antragssteller, sollte externes Know-how genutzt werden, um auch das gegenüberliegende Gelände, den Standort des Stadtteilzentrums und das Grundstück des Rewe-Marktes mit in ein Gesamtkonzept einzubeziehen. Themen, die hier mit berücksichtigt werden sollten, sind Nahversorgung, Gastronomie, Einzelhandel, Verkehrsanbindung, soziale Infrastruktur, Mobilität, Kultur, öffentlicher Raum und Anwohnerparken.

Die zuletzt diskutierte Verlegung des Bertha-von-Suttner-Wegs sei möglich, erklärte Bürgermeisterin und Baudezernentin Monika Böttcher. Im nächsten Schritt soll eine Planungsgruppe bis September 2022 ein Wettbewerbsverfahren mit Umsetzungsempfehlungen vorbereiten. Die Konzeption des Areals soll anschließend durch einen Projektentwickler erfolgen, der dann die Realisierungsvarianten, die jeweiligen Erstellungsabläufe, sowie Finanzierungskonzepte erstellt. Eine Verzögerung erwarten die Kooperationspartner dadurch nicht

 

 

Hochstadt:

 

Glasfaser-Ausbau:

Der Glasfaser-Ausbau in den beiden Stadtteilen Hochstadt und Wachenbuchen ist 2022 ins Stocken geraten. Der Grund: Die Stadt vergibt dem Bauunternehmen Verne derzeit keine Genehmigungen für weitere Aufbrucharbeiten, weil bei Aufbrüchen und beim Verschließen der Flächen „erhebliche Mängel“ vorhanden seien. Diese seien bisher noch nicht vollständig beseitigt worden. Und zwischenzeitlich beschwerten sich Hochstädter über das Baumaterial, das den Parkplatz am Waldsportplatz blockierte.

 

Beliebter Trampelpfad am Kochberg mit Bäumen versperrt

In einer Kurve am Luisantring, parallel zum Geh- und Radweg an Bischofsheimer Straße und Querstraße, beginnt der kleine Pfad, der steil nach unten führt und direkt auf dem Weg zur Unterführung endet. Wer diesen Trampelpfad nutzt, spart im Vergleich zum befestigten Geh- und Radweg rund um das Waldstück ein paar Minuten ein. Besonders Schüler aus Hochstadt, die die Schulen in Bischofsheim besuchen, nutzen diesen Trampelpfad seit vielen Jahren gerne. Der steile Pfad soll auch von Mountainbike-Fahrern genutzt worden sein. Mittlerweile ist er so ausgetreten, dass er sogar auf den Satellitenbildern von Google Earth zu sehen ist.

Allerdings ist die Nutzung des Pfades illegal und auch nicht erwünscht.

Daher wurden in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um den Pfad unpassierbar zu machen. Große Baumstämme sollten den Weg oben zunächst blockieren. Für die Nutzer des Pfades war es jedoch ein leichtes, einfach um die Blockade herumzulaufen. Zusätzlich wurde am unteren Ende eine Leitplanke aufgestellt, über die man nun hinüberklettern muss – zumindest für die Biker war nun Endstation. Doch auch das scheint nur einen Teil der Nutzer des Trampelpfades abgehalten zu haben.

Ungleich drastischer erscheint die Maßnahme, die kürzlich zum wiederholten Mal durchgeführt wurde: Gleich mehrere Bäume wurden gefällt und quer über den Trampelpfad gelegt. Bei den Arbeiten wurde jedoch von den Baumaschinen der Radweg beschädigt – was wiederum zu Unmut bei Anwohnern und Radfahrern führte. Der untere Teil dieser Abkürzung sowie die Leitplanke und der gemeinsame Geh- und Radweg befinden sich im Eigentum von Hessen Mobil. Die Kosten für die Baumfällarbeiten – auch die für die Erstellung der Leitplanke – trägt daher Hessen Mobil. Der beschädigte Geh- und Radweg soll ab Mitte Februar wieder instandgesetzt werden. Auf die Beschädigungen weisen derzeit mehrere Warnbaken hin.

 

Markierung für mehr Sicherheit: Maintal setzt auf Aufmerksamkeitsstreifen:

Zwei weiße Linien auf dem kombinierten Fuß- und Radweg, dazwischen der Hinweis „Schritt fahren“: Die Markierung auf der Straße „Am Weides“ zwischen Wachenbuchen und Hochstadt soll an die im verkehrsberuhigten Bereich angepasste Geschwindigkeit erinnern. Mit diesen im Bereich des Spielplatzes so genannten Aufmerksamkeitsstreifen möchte Maintal im Oktober 2022 die gegenseitige Rücksichtnahme der verschiedenen Verkehrsteilnehmer verbessern.  Dabei kam Thermoplastik zum Einsatz, um eine hohe Rutschfestigkeit sicherzustellen. trifft

 

Diskussion um mögliche Entwicklung des Kling-Geländes:

Das Kling-Gelände ist im städtischen Eigentum, wird derzeit nur vom Arbeitskreis Asyl genutzt. Eine Wohnbebauung wäre möglich, liegt aber noch in weiter Ferne. Unerwartet an Fahrt aufgenommen hat in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung der Tagesordnungspunkt „Berichte des Magistrats“. Dabei ging es um eine mögliche Nutzung des Kling-Geländes, auf dem derzeit nur der Arbeitskreis Asyl in der ehemaligen Kling-Villa untergebracht ist. Doch eine vorgestellte Machbarkeitsstudie brachte eine Entwicklung des Geländes ins Spiel – die bisher kaum thematisiert wurde und auch noch in weiter Ferne zu liegen scheint.

Das Fazit: Auf einem Teilgebiet der Fläche mit einer Größe von rund 3,5 Hektar könnten insgesamt 106 Wohneinheiten für etwa 263 Einwohner entstehen. Pro Hektar seien 44 Wohneinheiten möglich. Wirtschaftlich würden Kosten von 7,2 Millionen Euro entstehen, demgegenüber stehen Erlöse in Höhe von 7,9 Millionen Euro, gerechnet auf 80 Jahre. Auch die in Main­­­tal festgelegten 30 Prozent sozialer Wohnbau ließen sich laut Studie realisieren. Beachtet werden müsse allerdings die wertvolle Flora und Fauna auf dem Gelände, die erhalten bleiben müsse. Ein Großteil des Kling-Geländes wurde daher auch gar nicht in die Betrachtung gezogen.

Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher erklärte, dass die Machbarkeitsstudie nur als Informationsgrundlage diene. Auch in der Vorlage selbst steht, dass die Entwicklung der Fläche aus Sicht der Stadtplanung derzeit „keine Priorität“ habe. Vielmehr sollen bei den städtischen Flächen zunächst die Entwicklung des Neubaugebiets „Am Berghof“ in Wachenbuchen, das Vorhaben Mehrgenerationenwohnen in der Hermann-Löns-Straße, das Areal Maintal-Mitte und nicht zuletzt auch die gesamte Quartierentwicklung um das Bürgerhaus in Bischofsheim vorangetrieben werden sollen. Dass eine Bebauung aufgrund von Altlasten und hochwertigem Naturraum sehr kritisch einzustufen sei, hätten bereits Untersuchungen aus dem Jahr 2003 gezeigt.

(Eine Machbarkeitsstudie macht man ja nur, wenn man etwas vorhat. Der Kauf ist ja auch schon erfolgt, um Wohnbebauung zu verwirklichen. Dann kam man das mit den Wohncontainern auf, um schon einmal an den Gedanken zu gewöhnen. In Wirklichkeit ist dort wertvoller Wald, in dem man der Familie Kling aus Gefälligkeit das Wohnen erlaubt hat. Da Kling nicht mehr ist, ist auch das Haus wieder abzureißen. Auch wenn man nur einen Teil des Geländes nutzt, werden doch die Tiere vertrieben. Allein die Beseitigung der Altlasten würde die Baukosten unermeßlich vergrößern. Nicht umsonst heißt die Flur „Schindkaute“ und wurde später als Müllgrube genutzt).

 

Celsius Kälte Klima GmbH: Komfort für Ihr Zuhause:

Die Celsius Kälte Klima GmbH mit Sitz in Hochstadt, Bahnhofstraße 143 a, ist der Ansprechpartner, wenn es um Kälte- und Klimatechnik geht. Der Schwerpunkt des vor rund 2019 Jahren gegründeten Unternehmens liegt auf der Planung, Beratung und Durchführung sowie auf Service und Wartung. Das Team um Inhaber Sascha Emrath betreut eine steigende Zahl an Privat-, Gewerbe- und Industriekunden. Daher ist auch das Mitarbeiterteam über die Jahre mitgewachsen, von anfangs einem Angestellten auf mittlerweile vier im Jahr 2022. Sie alle tragen dazu bei, dass die Kunden von handwerklich hochwertigen Lösungen und einem umfassenden Service profitieren. Die energieeffizienten, flüsterleisen Anlagen kühlen, heizen, entfeuchten und filtern die Luft und sorgen damit nicht nur für höchsten Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima, sondern sie sparen auch Energie und damit bares Geld.

 

Gasthaus „Neuer Bau“:

Ab dem 22.9. bis zum 24.9.2022 werden Gläser und Geschirr und anderes verkauft, weil das Restaurant geschlossen wird.

 

Wachenbuchen:

 

Baumaßnahme in der Mittelbucher Straße:

In der Mittelbucher Straße in Wachenbuchen müssen die Kanalleitungen erneuert werden. Die bisher unter den beidseitigen Gehwegen verlaufenden alten Rohre sollen 2022 durch eine gemeinsame Abwasserleitung in der Straßenmitte ersetzt werden. Die Arbeiten werden - abhängig von der Witterung - Ende Januar beginnen und betreffen den Bereich zwischen Kilianstädter Straße und Bleichstraße.

 

Bachstraße wird saniert:

Im August 2022 wird die Bachstraße in Wachenbuchen im Bereich zwischen der Herrnstraße und dem Ende der Bebauung in der Bachstraße grundhaft erneuert. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Oktober dauern.

 

 

 

 

Das Jahr 2023

 

Stadtverordnetenversammlung und Stadt

Zu Anfang des Jahres kritisieren die Grünen, daß das im Dezember von der Bürgermeisterin eingebrachte „große Sparpaket“ für den Haushalt 2023 hauptsächlich den Bildungs- und Sozialbereich – und hier ganz besonders die Maintaler Kindertageseinrichtungen und -tagespflege – betreffe.

Vor allem das seit 20 Jahren erfolgreiche Jahresarbeitszeitmodell (JAM)“ – ein Modell der Personaleinsatzplanung und Qualitätssicherung - dürfe nicht gekürzt werden. Auch die Servicestelle „Kindertagespflege“ dürfe nicht um 50 Prozent gekürzt werden. Auch in Zukunft müsse in pädagogische Fachkräfte investiert werden, um der Konkurrenz mit größeren Kommunen im Rhein-Main-Gebiet begegnen zu können und Personal in den Einrichtungen zu halten und neues Personal zu gewinnen. Vor allem die pädagogischen Fortbildungswochen in Kindertagesstätten müßten erhalten bleiben

Die Bürgermeisterin dagegen war zuversichtlich in Bezug auf die geplanten Investitionen in die städtische Infrastruktur und die Aufwertung des Stadtbildes in einem seit Gründung der Stadt Maintal bislang nie dagewesenen Umfang. Nachdem die Haushaltsjahre 2018 bis 2021 mit Überschüssen schlossen, weist der Entwurf für 2023 eine Unterdeckung von rund 7,5 Millionen Euro aus. Durch die Rücklagen in Höhe von rund 26,2 Millionen Euro könnte Maintal die erwarteten Defizite bis einschließlich 2026 ausgleichen. Eine Haushaltskonsolidierung ist dennoch erforderlich, um auch über den Finanzplanungszeitraum hinaus Reserven vorzuhalten. Die Ursachen für den defizitären Etatentwurf liegen in nationalen und globalen Einflüssen begründet: Pandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Energieknappheit, Inflation, Zinserhöhung, gestiegene Personalkosten. Allein die erheblich gestiegenen Energiepreise belasten das städtische Budget mit zusätzlich rund 1,7 Millionen Euro. Höhere Personalkosten - überwiegend in Folge von Tarifabschlüssen und sogenannten Stufenaufstiegen - bedeuten ein Plus von drei Millionen Euro. Auch die die Grundsteuer B sollte im Jahr 2023 um 100 Punkte und in 2024 bis 2026 um weitere 100 Punkte erhöht werden.

Das von der Bürgermeisterin vorgeschlagene Sparpaket hat aber im Magistrat keine Mehrheit gefunden, der die Sparmaßnahmen solidarisch verteilt haben will. Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport, Kultur, Asyl und Integration diskutiert vor allem um die Planansätze für die Kinderbetreuung), das Sonderbudget Asylbewerberleistungen und Mobiler Sozialer Hilfsdienst sowie die Freiwilligenagentur „Maintal aktiv“, deren Aufgaben man in anderen Fachbereichen verorten will.

Eine Mehrheit aus CDU, SPD und FDP spricht sich im März im Haupt- und Finanzausschuss für die Annahme des Änderungspakets zum Haushalt 2023. Die Erhöhung der Grundsteuer B um 100 auf 595 Punkte ist vom Tisch – zumindest für dieses Jahr. Neben einer Haushaltssicherung sollen rund 1,3 Millionen Euro Ausgaben im Verwaltungsetat eingespart werden, um die noch im Januar als unausweichlich gesehene Grundsteuererhöhung abzuwenden. Auf vorläufig geschätzte rund 8,2 Millionen Euro konnte die Stadtverordnetenversammlung das Defizit verringern. Mit dem Konsolidierungskonzept ist der Haushalt dank Rücklagen in Höhe von rund 26 Millionen Euro daher trotzdem genehmigungsfähig.

Den Fachbereichen steht eine Aufgabenkritik bevor, mit der sie ab 2024 Geld in Höhe der anvisierten Zielgröße von 1,5 Prozent sparen sollen. Die Freiwilligenagentur soll erhalten bleiben, wenn auch in reduzierter Form als Teil eines neuen Fachbereichs. Als eine der wichtigsten Sparmaßnahmen haben die Stadtverordneten den Rotstift beim Stellenplan angesetzt. Rund 600.000 Euro sollen beim Personal eingespart werden – allerdings ohne Stellen zu streichen. Stattdessen wird der weitere Aufbau von Stellen begrenzt und die Besetzung freiwerdender Stellen verzögert oder gestrichen. Hier spielt der Fachkräftemangel der Verwaltung in die Karten.

Die Kommunal- und Finanzaufsicht hatte den Maintaler Haushalt für 2023 nur mit der Auflage genehmigt, eine Verpflichtungsermächtigung für 2027 für den Bau des Maintalbads über 12,9 Millionen Euro zu kürzen. Das beschließen die Stadtverordneten in einer Sondersitzung im August beschlossen.

 

Beim Neujahrsempfang übergibt Stadtrat Kaiser den Jugendpreis der Stadt dem 23-jährigen Philipp Hees aus Hochstadt und dem Jungen Theater Wachenbuchen und einen Sonderpreis

an die zehnten Klassen des Albert Einstein-Gymnasiums, die sich mit Biografien von NS-Opfern aus Maintal auseinandergesetzt haben.

 

Am 19. Februar wurde am Käthe Jonas-Platz zum dritten Mal der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau gedacht, bei dem eines der Opfer ein Bürger Maintals war. Am 24. Februar wurde an gleicher Stelle eine Mahnwache gehalten wegen des Jahrestags des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine; auch ein Ökumenisches Friedensgebet fand statt. Von Deutschland geht zudem eine große Hilfswelle aus. Spenden und Tonnen von Hilfsgütern, medizinisches Material und vieles mehr in die Ukraine.

 

Necdet Kalipcioglu rückte nach der Kommunalwahl 2021 in die Stadtverordnetenversammlung nach, wurde direkt zum Vorsitzenden des Sozialausschusses gewählt und teilt sich seit einigen Monaten mit Janna Maier den Vorsitz der Maintaler SPD.

 

Die Frauenquote im Maintaler Parlament liegt bei nur 24 Prozent – und bildet das traurige Schlusslicht aller Kommunen im Main-Kinzig-Kreis. Nur elf von 45 Maintaler Stadtverordneten sind weiblich. Zu Beginn der Legislaturperiode im März 2021 waren es noch 15. Doch seitdem ist für fast jede scheidende Frau ein männlicher Parteikollege in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückt.

 

Das Jahr 2024 steht im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Maintal. Und das soll gefeiert werden! Deshalb wurde im städtischen Fachdienst Kultur eine Projektgruppe gebildet, deren Mitglieder gemeinsam mit den beiden ehrenamtlichen Kulturbeauftragten Jochen Spaeth und Tom Wörner Ideen für die Gestaltung des Jubiläumsjahrs sammeln - und das gerne gemeinsam mit allen Maintalern. Der ehrenamtliche Kulturbeauftragte Tom Wörner ein Jubiläumslogo entworfen. Es trägt den Schriftzug der Stadt Maintal und zeigt die Zahl 50 in Regenbogenfarben, verbunden mit den Jahreszahlen der Gründung der Stadt Maintal und des 50-jährigen Bestehens. Für eine geplante Ausstellung mit Aufnahmen aus der Anfangszeit der jungen Stadt Maintal werden noch Aufnahmen aus dem privaten Fundus gesucht. Wir möchten die Entwicklung unserer Stadt gerne dokumentieren, Rückschau halten auf die Anfänge, die Veränderungen des Stadtbildes und –lebens sichtbar machen. Deshalb würden wir uns freuen, wenn sich Maintalerinnen und Maintaler auf Spurensuche begeben und schauen, ob sie aus dieser spannenden Zeit Aufnahmen zur Verfügung stellen können“, regt Kaiser an

 

Im Juli 2021 hatten die drei Fraktionen CDU, SPD und FDP eine Kooperationsvereinbarung als Basis für eine intensivere Zusammenarbeit verfasst, die die SPD nach einer Mitgliederversammlung im Mai aufkündigt. Die Sozialdemokraten begründen das Aus mit der Haltung der CDU in der Debatte um neue Stand­orte für temporäre Flüchtlingsunterkünfte.

Maintal ist vielfältig. Dies zeigt sich in allen Lebensbereichen und der Arbeitswelt. Auch in der Stadtverwaltung. Deshalb ist Maintal 2016 mit dem Beitritt zur bundesweiten Charta der Vielfalt die Selbstverpflichtung eingegangen, ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch das Hissen der Regenbogenfahne bekräftigt die Stadt Maintal ihr Bekenntnis zur Charta der Vielfalt und setzt ein Zeichen für Solidarität mit schwulen, lesbischen, inter- und transsexuellen Menschen und anderen Minderheiten.

 

Es ist in mehrfacher Hinsicht eine Neuheit, die die Stadtverordneten in der Juli-Sitzung beschlossen haben: Erstmals schreibt die Stadt einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb aus. Dazu sollen mehrere Planungsbüros eingeladen werden, ihre Entwicklungsideen für das Gebiet „Maintal Mitte“ abzugeben. Das als „Maintal Mitte“ bezeichnete Gebiet ist knapp neun Hektar groß und erstreckt sich von der Eichenheege bis zum Bahnhof Maintal-Ost. Ausgespart ist das Grundstück für die neue Dörnigheimer Feuerwache. Das Ziel ist „Verdichtung“ – ein Wort, das die Stadtverordneten ansonsten meiden wie der Teufel das Weihwasser. Im jüngsten Kapitel hatte die Stadtverordnetenversammlung sich dafür entschlossen, das Gebiet als Ganzes, keine Teilstücke, zu entwickeln, die sich unter anderem im Besitz des Real-Investors Instone und der Familie Rink befinden. Zuvor hatte die Stadtverordnetenversammlung im März 2022 beschlossen, den ursprünglich vom ehemaligen Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber entwickelten „Masterplan Maintal Mitte“ nicht weiterzuverfolgen, sondern einen Ideenwettbewerb auszuschreiben. Einigkeit besteht darin, dass Maintal Mitte als gemischtes Quartier entwickelt werden soll. „Attraktiver Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen“ soll in dem Gebiet entstehen, „vielfältiges Wohnen und soziale Durchmischung sind neben Städtebau, Architektur und Freiraum die tragenden Elemente des zukünftigen Quartierskonzeptes“, heißt es in den Wettbewerbsunterlagen.

 

In Maintal ist die Alternative für Deutschland seit der letzten Kommunalwahl mit zwei Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Die Halbzeitbilanz der beiden Vertreter sieht allerdings ernüchternd aus: Anträge hat die kleine Fraktion bislang keine eingereicht, weder eigene noch Änderungsanträge zu Magistratsvorlagen oder Anträgen anderer Fraktionen. Auch die Möglichkeit, Anfragen an den Magistrat zu richten, hat der Stadtverordnete Rainer Schmitt, der als einziger an den Sitzungen teilnimmt, bislang nicht genutzt. Selbst in die Haus­haltsberatungen hat die Fraktion keine Anträge eingebracht. Lediglich im Zuge der Haushaltsreden hat Schmitt sich zu Wort gemeldet. Die schlagfertige Reaktion von SPD-Fraktionschef Sebastian Maier auf seinen letzten Redebeitrag dürfte noch manchem in Erinnerung sein.

 

Bei der letzten Kommunalwahl im März 2021 ist die AfD mit 5,63 Prozent erstmals in die Maintaler Stadtverordnetenversammlung eingezogen. Der damalige Spitzenkandidat Erich Albrecht hatte sich Anfang des vergangenen Jahres aus der Politik zurückgezogen. Danach stand die Einführung eines Nachfolgers monatelang auf der Tagesordnung. Aufgetaucht ist Tönnies Katz jedoch bislang noch nie, nicht einmal, um offiziell in die Stadtverordnetenversammlung eingeführt zu werden.

 

Weniger Parteipolitik, mehr Bürgernähe – das nehmen sich Klaus Gerhard und Jennifer Eibelshäuser ehemals FDP) vor, die die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger Maintal“ gründen. Sie hat mit einer Online-Petition gegen die Festplätze in Hochstadt und Bischofsheim als Standort für temporäre Flüchtlingsunterkünfte Politikluft geschnuppert, er ist ein politisches Urgestein in Maintal: Jennifer Eibelshäuser und Klaus Gerhard gründen die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger Maintal“ (BfB-Maintal). Beide eint der Wille, politisch etwas in Maintal im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu bewegen.

Eine gut 20-köpfige Aktivgruppe habe sich seit diesem Frühjahr zu regelmäßigen Bürgerstammtischen versammelt und über die Herausforderungen in Maintal diskutiert. Politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger quer durch alle Schichten hätten sich getroffen und ihrem Unmut über die aktuellen Entwicklungen in ihrer Heimatstadt geäußert. Seit Juni habe sich aus den Stammtischen ein Programm mit 21 Zielen manifestiert, für die sich die Wählergemeinschaft, zu deren Gründungsmitgliedern auch Gerd Robanus (WAM) und Ioannis Sarigiannidis (ebenfalls ehemals FDP) zählen, einsetzen will. Ziel ist es, bis zur Kommunalwahl 2026 eine lokale Wahlliste aufzustellen. Initialimpuls sind dabei zum einen die großen Bauprojekte, die sich gerade in der Planung befinden: Maintalbad, Bürgerhaus Bischofsheim.

 

Altbürgermeister Erwin Henkel ist tot. Der 87-Jährige verstarb bereits am 8. Oktober nach schwerer Krankheit. Die Stadt erinnert an den vielfältig engagierten Dörnigheimer, der erster Bürgermeister der Stadt Maintal war und dessen große Leidenschaft dem Eisstockschießen galt. Er war der Geburtshelfer der Stadt Maintal. Als letzter Bürgermeister der bis 1974 eigenständigen Stadt Dörnigheim begleitete Erwin Henkel den Zusammenschluss mit den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen zur Stadt Maintal, deren erster Bürgermeister er von 1974 bis 1983 war.

 

In ihrer Sitzung im November stimmen die Maintaler Stadtverordneten gegen einen Doppelhaushalt 2024/25 und trotz der steigenden Kreis- und Schulumlage für eine Einbringung des Haushalts noch in diesem Jahr. Die Haushaltsplanung des Main-Kinzig-Kreises bringt die Kommunen in diesem Jahr in arge Bedrängnis: Beide Umlagen, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, machten einen „bedeutenden Anteil“ des Maintaler Haushalts aus. Konkret geht es um drei Millionen Euro, die die Stadt 2024 in der ohnehin schon angespannten Finanzlage zusätzlich schultern muss. Außerdem hatte der Kreis angekündigt, seinen Haushalt erst im Dezember einzubringen.

 

 

 

Stadtverwaltung

 

Im Main-Kinzig-Kreis wird am Sonntag, 29. Januar, ein Landrat oder eine Landrätin gewählt. Dem Votum stellen sich der Amtsinhaber Thorsten Stolz (SPD) und die Juristin Gabriele Stenger (CDU). Weil es gegenüber der letzten Wahl einige Veränderungen bei der Einrichtung der Wahllokale im Maintaler Stadtgebiet geben wird, bittet Gemeindewahlleiterin Stephanie Gruber-Schwalbach alle Wählerinnen, sich rechtzeitig über das zuständige Wahllokal zu informieren. Diese Auskunft steht auf den Wahlbenachrichtigungen, die alle Stimmberechtigten zwischenzeitlich erhalten haben sollten. Unter anderem steht in diesem Jahr nicht das Bürgerhaus Hochstadt zur Verfügung. Stattdessen ziehen die zuletzt dort eingerichteten Wahlräume ins Rathaus und den Gemeindesaal von St. Bonifatius in der Klosterhofstraße, sowie ins evangelische Gemeindehaus am Wallgraben um. Auch in der      Werner-von-Siemens-Schule, wo in der Vergangenheit in der Aula die Wahlkabinen aufgestellt waren, findet Sie Stimmabgabe diesmal in der Turnhalle der Schule statt. Alle Wahllokale sind barrierefrei

Wählerinnen, die am Sonntag, 29. Januar, für die Landratswahl nicht persönlich in ein Wahllokal kommen können, haben die Möglichkeit, auch kurzfristig den Wahlschein für die Briefwahl zu beantragen. Dies ist bis zum Wahltag um 15 Uhr möglich. Das Wahlbüro der Stadt Maintal im Rathaus Hochstadt, Klosterhofstraße 4-6, ist deshalb an den Tagen unmittelbar vor der Wahl besetzt und erreichbar. Das vorläufige Endergebnis wird bereits am Sonntagabend vorliegen. Über die städtische Webseite „www.maintal.de/wahlen“ gelangen Interessierte am Wahltag ab 18 Uhr zu einer speziellen Web-Anwendung im Internet. Dort werden die Auszählungsergebnisse alle zwei Minuten aktualisiert. Die Ergebnisse live im Rathaus zu verfolgen, ist nicht möglich.

 

Bund, Land und Kommunen waren verpflichtet, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten. Maintal hat diese Vorgaben schon umgesetzt und bietet im Bereich des „Digitalen Rathauses“ seine Services zusätzlich online an. Gebündelt werden die Verwaltungsleistungen, die vor allem auch zu mehr Bürgerfreundlichkeit beitragen, auf der Webseite der Stadt Maintal unter „www.maintal.de“ im Bereich des „Digitalen Rathauses“.

Um Maintaler Verwaltungsleistungen online bereitzustellen, wurden die von der ekom21 - dem IT-Dienstleister des Landes Hessen - bereitgestellten Prozesse an die internen Schnittstellen und Abläufe angepasst. „Zehn Online-Services haben wir zudem für freiwillige Leistungen eigenständig entwickelt“, berichtet Heidrun Barnikol-Veit, zuständig für das „Projekt Digitalisierung“. Das betrifft beispielsweise die Anmeldung für die Maintaler Ferienspiele. Auch die Umfrage zum Mainufer fand online statt. Beide Leistungen wurden intensiv genutzt, sodass im Bereich der nicht OZG-pflichtigen Leistungen ein weiterer Ausbau vorgesehen ist.

Damit ist die Digitalisierung der Maintaler Stadtverwaltung noch lange nicht abgeschlossen. „Geplant ist, sukzessive die beschreibbaren pdf-Dokumente für stimmte Anträge ebenfalls in Online-Services umgewandelt werden“, kündigt Kaiser an. Denn: „

 

Mittels einer Stabsrahmenübung wurden im Mai die Zusammenarbeit, Abstimmungsprozesse und Handlungsleitfäden für den Ernstfall erprobt – mit einem positiven Fazit. „Die Krisenbewältigung innerhalb des Stabes und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hat gut funktioniert – diese Übung wir bestanden und werden uns auf weitere Szenarien vorbereiten“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher, die den Verwaltungsstab leitet.

Weil die Kolleginnen im Alltag zwar regelmäßig miteinander zu tun haben, als Stab aber erst im Ernstfall zusammentreten, wie etwa beim Fund einer 250 Kilo schweren Bombe im erweiterten Gewerbegebiet Maintal-West 2020, sind diese praktischen Erfahrungen äußerst wertvoll. Deshalb fand kürzlich eine sogenannte Stabsrahmenübung statt, an der sowohl der Verwaltungsstab als auch die Technische Einsatzleitung der Feuerwehr teilnahmen.

Die Katastrophenschutz-Leuchttürme, dienen als erste Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen und sind Koordinierungsstelle für die weitere Krisenhilfe. Dazu sind sie mit einer Notstromversorgung ausgestattet. Bürgerinnen erhalten dort Informationen und Hilfsangebote. Eine Versorgung mit Lebensmitteln findet hingegen nicht statt. In Maintal werden im Krisenfall „Leuchttürme“ in den vier Feuerwehrhäusern, sowie im Rathaus der Stadt Maintal in der Klosterhofstraße eingerichtet.

 

Mit dem Öl-Acryl-Gemälde „Bewegung“ ist im Maintaler Rathaus dauerhaft ein Werk von Helmut Hellmessen zu sehen, das dessen Kinder Gudrun und Wolfgang Hellmessen als Leihgabe Bürgermeisterin Monika Böttcher und dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichten. Eng ist der Name Helmut Hellmessen mit der Stadt Maintal verknüpft. Von 1964 bis zu seinem Tod im Jahr 2021 lebte der bekannte Künstler in Dörnigheim. In Anerkennung seines künstlerischen Schaffens erhielt Hellmessen 2011 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Maintal. In Erinnerung an den Künstler, der regelmäßig auch in seiner Heimatstadt Maintal ausstellte, ist im Rathaus das großformatige Öl-Acryl-Bild „Bewegung“ zu sehen. Die Stadt Maintal besitzt darüber hinaus das Tetraptychon „Urteil des Paris“, die Serigrafie „Über den Dächern von Dörnigheim“, sowie einige Grafiken, die als Holzschnitt, Lithografie, Siebdruck oder Radierung zentral für dessen künstlerisches Schaffen waren.

 

Die Stadt Maintal ist einer von mehr 200 Arbeitgebern in Hessen, die sich bislang am Projekt „Partnerschaft für den Reservedienst“ beteiligen. Bürgermeisterin Monika Böttcher unterzeichnete dazu im Juli die Partnerschaftsurkunde mit dem Landeskommando Hessen der Bundeswehr, die Oberstleutnant Alexander Bernstorff und Stabsunteroffizier Solis Burgos im Rathaus überreichten. Ebenfalls mit dabei war Johannes Seibel, Geschäftsführer von Dr. Höhl’s. Das Unternehmen unterzeichnete ebenfalls die Partnerschaftserklärung für den Reservedienst.

Die Reserve der Bundeswehr ist sowohl für die Landes- und Bündnisverteidigung, als auch für den Heimatschutz, sowie für Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements im Einsatz. Die neuen Dienstposten im Heimatschutzregiment stehen ehemaligen Soldaten, aber auch Ungedienten offen, die als Heimatschützer in der Reserve ausgebildet werden können. Sie sorgen im Einsatzfall für den Schutz kritischer Infrastruktur, sichern Marsch- und Transportwege, leisten Hilfe bei Katastrophen und sind damit eine unmittelbare und unersetzliche Unterstützung der aktiven Streitkräfte. Mit der Partnerschaft erklärt sich die Stadt Maintal bereit, den Aufbau des Heimatschutzes zu unterstützen, indem sie freiwillige übende Reservisten in den Reihen ihrer Mitarbeitenden im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und operativen Anforderungen für Reservedienste freistellt und über die Möglichkeit informiert, als Reservist oder Ungediente für Ausbildungen der Reserve freigestellt zu werden.

 

Bis 30. September ist im Rathaus in der Klosterhofstraße die Ausstellung „Bewegte Frauen“ zu sehen. Sie zeigt individuelle Portraits von Frauen, die seit 1945 aus den unterschiedlichsten

Gründen in den Main-Kinzig-Kreis eingewandert sind. Migration gehört seit jeher zur Geschichte der Menschheit. Ob durch Krieg und Vertreibung, der Liebe oder der Arbeit wegen – schon immer haben Menschen ihre Heimat verlassen und an einem anderen Ort neu angefangen. So facettenreich wie die Persönlichkeiten der Frauen, die vorgestellt werden, sind auch

ihre Beweggründe, die sie veranlassten, in den Main-Kinzig-Kreis zu kommen. Hinter jedem Gesicht steht ein Schicksal, eine Lebensgeschichte, begleitet von Hoffnung und Angst, unbändiger Kraft, dem Mut neu anzufangen, von geplatzten oder wahrgewordenen Träumen und Zielen.

 

Auch in Maintal plant das Team „Wahlen“ intensiv die Landtagswahl, die am Wahlsonntag in einem der Maintaler Wahllokale oder per Briefwahl erfolgen kann. Die Wahlbenachrichtigungen an die stimmberechtigten Wähler werden bis 17. September verschickt.

Ausgefüllte Briefwahlunterlagen können per Post zurückgeschickt oder beim Rathaus in Hochstadt, Klosterhofstraße 4-6, in den grauen Briefkasten eingeworfen werden. Wichtig ist, dass der Briefwahlumschlag spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr eingeht. Briefwahlumschläge können indes nicht am Wahlsonntag im Wahllokal abgegeben werden.

 

Zum Einbürgerungsempfang der Stadt Maintal sind im September 38 Maintalerinnen und Maintaler eingeladen, die in den zurückliegenden zwei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben. Nach langer Pause erlebte der Empfang eine Neuauflage, um die weitreichende Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts zu würdigen und gemeinsam zu feiern. Denn so unterschiedlich die Biografien und Motivation der Neubürgerinnen sind, gibt es auch viel Verbindendes. Daher bot der Empfang einen geeigneten Rahmen, um sich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Für manche ist es ein logischer Schritt, nachdem sie bereits viele Jahre in Deutschland leben, für andere ist es ein ganz besonderer Akt, der ihnen in erster Linie zum Beispiel Sicherheit gibt, nachdem sie aus einem von Terror regierten Land ohne Rechte fliehen mussten. Bürgermeisterin Monika Böttcher heißt jeden der 38 Gäste persönlich willkommen. Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer übergibt je ein Grundgesetz und eine Grußkarte. Im Jahre 2021 wurden in der Maintaler Stadtverwaltung 112 Einbürgerungsurkunden ausgestellt, 2022 waren es 141.

Bevor sich die Gäste zu einem Gruppenfoto versammelten, stimmten sie gemeinsam mit den Gastgebern die deutsche Nationalhymne an. Rafael Lukjanik von der Jugend- Musik- und Kunstschule Maintal, der schon zuvor mit musikalischen Beiträgen das Programm gestaltet hatte, begleitet dazu auf dem Piano. Auch das Erinnerungsfoto vor der Deutschlandfahne und einem Maintal-Schild, gemeinsam mit Bürgermeisterin Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer, gehörte für viele zum Abschluss dieses besonderen Abends dazu.

Seit Dezember gibt es im „Digitalen Rathaus“ der Stadt Maintal den Online-Service „Einstieg zur Einbürgerung“. Wie die Bezeichnung verdeutlicht, ist das Angebot der Einstieg in diesen Prozess und noch nicht der eigentliche Antrag. Vielmehr handelt es sich um ein Interessenbekundungsverfahren, bei dem alle erforderlichen Daten erfragt werden – vom Familienstand bis zum Aufenthaltstitel, von den Deutschkenntnissen bis zum Schulabschluss. Anschließend wird geprüft, ob alle Auskünfte und Unterlagen vollständig und die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt sind. Das neue Angebot ist freiwillig. Wer es nicht nutzen möchte, kann – wie bisher üblich – weiterhin telefonisch beraten werden und die Antragsvoraussetzungen erfragen.

 

Bereits seit dem vergangenen Jahr steht mit dem Historischen Rathaus ein weiterer Trauort ergänzend zum Trauzimmer im Maintaler Rathaus zur Auswahl. Die Erfahrungen zeigen, dass dieses Angebot sehr gut angenommen. Daher soll es perspektivisch im Rahmen eines Pilotprojekts weitere Trauorte geben, an denen sich Paare das Ja-Wort geben können. Dies können Räume von Vereinen, Gastronomiebetrieben oder Gewerbetreibenden sein. Großes Interesse besteht besonders an Trauungen unter freiem Himmel. Für Veranstaltungsorte für standesamtliche Trauungen gelten bestimmte Voraussetzungen. Schließlich soll die feierliche Zeremonie in einem würdigen Rahmen stattfinden. Die Trauung muss zudem unter Ausschluss der Öffentlichkeit möglich sein und der Trauort im Rahmen der Gleichbehandlung allen interessierten Paaren zur Verfügung steht.

 

Die FDP-Fraktion fordert im September den Magistrat auf, die in Hochstadt neben dem Eiscafé Pearson und Puppe probeweise aufgestellten mobilen Sitzmöbel „unverzüglich“ zu entfernen, damit die Fläche wieder als Parkplatz zur Verfügung steht. Die Liberalen kritisierten in ihrem Antrag, dass die Stadt durch die aufgestellten Sitzmöbel die Fläche an der Hochstädter Hauptstraße „einfach umgewidmet“ habe und forderte die Stadt auf, diese Umwidmung zurückzunehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass die bepflanzten Sitzbänke Thema in der Stadtverordnetenversammlung sind. Schon im Juli, direkt nachdem sie aufgestellt worden waren, hatten CDU und FDP nachgefragt, wer die Installation der Sitzmöbel beschlossen hatte, warum die städtischen Gremien darüber nicht beraten hatten, warum sie aufgestellt wurden, was sie kosten und ob die dort ansässige Gastronomie und Gewerbe in die Entscheidung eingebunden gewesen seien. Bürgermeisterin Monika Böttcher hatte daraufhin erklärt, dass es sich bei den neuen Sitzmöbeln um eine kostenfreie Leihgabe der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Wirtschaft und Wohnen handele. Die sogenannten „Parklets“ seien im Rahmen eines Pilotprojekts für die Dauer eines Jahres aufgestellt worden, um die Hochstädter Hauptstraße aufzuwerten und dort einen einladenden Aufenthaltsbereich zu schaffen. Der ansässige Gastrobetrieb sei informiert worden.

Jetzt in der Stadtverordnetenversammlung erklärte Böttcher zudem, dass die Stadt ein weiteres Parklet am ehemaligen Fähranleger in Dörnigheim aufgestellt habe - obwohl es dort nicht an Sitzgelegenheiten mangelt. Aber es sei kein anderer Standort im Stadtgebiet gefunden worden. Der FDP-Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, sodass die Parklets stehen bleiben.

 

 Die Kelterei Stier stellt im Oktober einen speziell für den runden Geburtstag der Stadt Maintal kreierten Apfelwein vor. Ab sofort ist der 50-Jahre-Maintal-Äppler der Bischofsheimer Kelterei Stier im Verkauf. „Ein Apfelwein, der mit dem sehr schön gestalteten Etikett hervorragend zur Stadt passt, denn schließlich kann Maintal den Ehrentitel ‚Streuobstwiesenkommune’ tragen, da auf der Gemarkung das größte zusammenhängende Streuobstwiesengebiet in Hessen existiert“, fügte die Rathauschefin hinzu. „Während des Entwicklungsprozesses hat es viele intensive und kräftezehrend Gänge in den Gärkeller gegeben“, meinte der Keltermeister augenzwinkernd. Herausgekommen sei ein Schoppen mit feiner Perlage, den man getrost als „Chamäleon-Apfelwein“ bezeichnen könne, denn „er ist naturtrüb und hat einen kräftigen Nachhall, kommt aber auch sehr fein und zart über die Zunge und verfügt deshalb sogar über Secco-Qualitäten“.

 

Anders als bei vergangenen Wahlen waren die Stimmen in Maintal bei der Hessen-Wahl am vergangenen Sonntag zügig ausgezählt. Es ist ein deutliches Ergebnis, das die CDU in Maintal bei der Hessen-Wahl eingefahren hat: Auf 35,5 Prozent der Zweitstimmen kommen die Christdemokraten. Damit liegt der CDU-Zuspruch sogar über den 34,6 Prozent für das gesamte Bundesland. Neun Prozent konnte die Partei von Ministerpräsident Boris Rhein in Maintal seit 2018 zulegen. CDU-Kandidat Heiko Kasseckert hat das Direktmandat des Wahlkreises Main-Kinzig II mit 37,2 Prozent der Erststimmen aus Maintal gewonnen und damit auch sein Ergebnis aus 2018 übertroffen. Stimmen verloren im Vergleich zur Landtagswahl 2018 haben auch die Grünen. Sie sind nach der AfD mit 15,2 Prozent drittstärkste Partei in der Gunst der Maintaler Wähler.

Unter der Fünf-Prozent-Hürde landete die FDP in Maintal, und das, obwohl sie seit Beginn des Jahres sogar mit Thomas Schäfer durch einen heimischen Mandatsträger im hessischen Landtag vertreten ist. Schäfer kommentiert das denkbar knappe Ergebnis für die Hessen-Liberalen erleichtert: „Erst gegen Mitternacht war ja dann klar, dass wir drin sind“, sagt er, der selbst jedoch nicht wieder in den Landtag einziehen wird.

 

Anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums sollen 75 Zeitkapseln vergeben und an der geographischen Stadtmitte Maintals vergraben werden. Interessierte Privatpersonen, Vereine oder Unternehmen können die Kapseln erwerben. Bewerbungen sind bis 30. November möglich

Am Mittelpunkt Maintals – an der Historischen Hauptstraße in Hochstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebäude von Bücherei und Heimatmuseum - soll dies 2024 geschehen.

Im Rahmen des Projekts „Kunst im öffentlichen Raum“ plant die Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ an diesem Standort ein Kunstwerk für Hochstadt, das in mehrfacher Hinsicht auf geschichtsträchtigem Boden stehen soll. Geplant ist, dass unmittelbar neben dem Kunstwerk 75 Zeitkapseln vergraben werden. Das Behältnis mit den 75 Zeitkapseln soll erstmals wieder 2049, anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Stadt Maintal, geöffnet werden. Die Zeitkapseln werden für 250 Euro pro Stück vergeben. Aus dem Erlös durch den Verkauf werden nicht nur die Kapseln finanziert, sondern auch die unterirdische Anlage für deren Einlagerung, sowie die Pflege bis zur Öffnung 2049.

 

 Gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser hisst im November Monika Böttcher heute die Flagge Israels vor dem Maintaler Rathaus. Sie weht dort neben der ukrainischen Fahne und der Flagge des weltweiten Friedens-Bündnisses der „Mayors for Peace“ – als Zeichen der Solidarität und Mahnung für den Frieden weltweit. Der Angriff der Hamas auf Israel ist ein grauenvolles Verbrechen, das Leid für die Bevölkerung entsetzlich. Hass, Gewalt und Terror lösen keine Konflikte. Sie bringen Tod und Leid über das Leben Unschuldiger. Deshalb verurteilt der Magistrat der Stadt Maintal den Angriff der Hamas.

 

Die Stadt hatte im Rahmen des Projekts „Kunst im öffentlichen Raum“ eine Pinguin-Statue zur Installation auf dem Platz vor der Maintal-Halle ausgeschrieben. Zuvor konnten Bürgerinnen und Bürger einem von drei von einer Jury vorausgewählten Kunstwerken ihre Stimme geben. Mit 138 von 300 Stimmen war der Pinguin als klarer Sieger aus diesem Votum hervorgegangen und sollte nun vor der Maintal-Halle aufgestellt werden - als Symbol und Wächter der Vielfalt, so das künstlerische Konzept.

Aus diesem Plan wird aber nun nichts. Es ist dem zuständigen Fachdienst Kultur nämlich nicht gelungen, einen Vertrag mit dem Pinguin-Schöpfer Jiri Grabmüller abzuschließen. Daher hatte der Magistrat in die Stadtverordnetenversammlung die Vorlage eingebracht, den Beschluss zur Beauftragung der Skulptur aufzuheben und die im Haushalt 2022 veranschlagten und noch nicht verausgabten Mittel für ein Kunstwerk in Hochstadt zu verwenden.

Die von dem Künstler geforderten Vertragsbedingungen seien für die Stadt nicht akzeptabel gewesen, heißt es in der Begründung. Während der Gespräche habe er in die Diskussion eingebracht, das Kunstwerk anders als ausgeschrieben zu erstellen, was von dem Fachdienst, dem Dezernenten und der Stadtleitbildgruppe Kultur abgelehnt worden sei.

 

Die Stadt Maintal unterstützt im Dezember spontan die Weihnachtspäckchen-Aktion der Reservistenkameradschaft Hanau und bot sich als Sammelstelle für Geschenke für Kinder und behinderte Menschen in der Ukraine an. Jetzt sind die verpackten Weihnachtsfreuden unterwegs. Rund 150 Päckchen hatten Maintalerinnen und Maintaler in den vergangenen Tagen am Empfang des Rathauses abgegeben, um die Initiative der Hanauer Reservisten zu unterstützen und den Menschen in der Ukraine angesichts von Krieg und Leid eine Freude zu bereiten. Gerade noch so passten alle Geschenke in das städtische Botenfahrzeug, um sie am Freitagnachmittag nach Hanau zu bringen, wo sie mit den Päckchen aus den weiteren teilnehmenden Kommunen Bruchköbel, Erlensee, Nidderau, Brachttal, Flörsbachtal, Freigericht und Sinntal in einen großen Lkw geladen wurden.

 

 

 

Städtische Einrichtungen

Schwimmbad:

Um Energie zu sparen, musste das Schwimmbad im Winter die Wassertemperatur auf 26 Grad absenken. Damit wurden 30 Prozent Energie gespart, es gab aber einen Besucherrückgang von fast 50 Prozent. Seine Generalprobe hat das Freibad erfolgreich gemeistert. Schon am Pfingstwochenende war Anbaden.  Ganz auf Betriebstemperatur waren die Becken da allerdings noch nicht. Von 15 auf 22 Grad wird das Wasser geheizt. Ab dann übernimmt die Sonne, mit der solaren Erwärmung hat schon im vergangenen Jahr gute Erfahrung gemacht. Das große Hüpfkissen bekommt für die seine letzten beiden Sommer eine neue Folie und steht kleinen Badegästen uneingeschränkt zur Verfügung. Probleme gibt es allerdings mit der Rutsche, aber im Juni soll sie repariert

 

Die Maintaler FDP bringt im Mai einen Antrag ein, das Schwimmbad mit Abwärme aus einem noch nicht vorhandenen Gewerbegebebiet zu heizen, zum Beispiel östlich der Bruno-Dreßler-Straße. Im zuständigen Ausschuss empfiehlt eine Expertin im Juni einen Mix aus Geothermie und gasbetriebenem Blockheizkraftwerk – für fünf Millionen Euro, zusätzlich zu den 38 Millionen, die für die aktuelle Planung veranschlagt werden. Allein mit Wärmepumpen oder Solarthermie lässt sich der Restbedarf in Höhe von 2,7 Gigawatt wirtschaftlich nicht decken. Die klimaschonende Option Erdwärme nahm dennoch einen breiten Raum in der Vorstellung der Studie ein. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, müssten zur Umsetzung des vorgestellten Konzepts rund einhundert Kunststoffrohre im Rasterabstand von acht Metern rund 120 Meter tief in den Boden versenkt werden, durch die später als Wärmetransporteur eine Mischung aus Wasser und Glykol fließt. Die Lebensdauer der Anlage liege bei rund hundert Jahren. Allerdings biete der Boden, in dem die rund 15 Zentimeter dicken Rohren stecken, keine endlose Energiequelle. Mit der Entnahme von Wärme sinkt die Bodentemperatur, was die Effizienz der Anlage schwächt. Es könne sogar eine Permafrostsituation im Erdreich entstehen. Um dies zu verhindern, müsse im Sommer eine Regeneration erfolgen, indem Wärme – etwa aus der Luft – in die Tiefe gepumpt wird.

Damit die Stadt die bereits eingeplanten Fördermittel von Land und Bund bekommt, müssen 65 Prozent dieser Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Doch das kostet: Je ökologischer, desto teurer in der Investition. Die Planer empfehlen zwei Varianten mit Geothermie, Blockheiz-Kraftwerken und Gas-Spitzenlastkessel für 5,1 beziehungsweise 5,6 Millionen Euro, je nachdem, ob auch auf Wärmepumpen gesetzt wird oder nicht.

 

Im Jahre 2022 gab es erstmals ein Ferienticket fürs Maintalbad für neun Euro. Auch in diesem Jahr bieten das Maintalbad und der Fachdienst Jugendarbeit jungen Maintalern bis einschließlich 17 Jahren wieder den günstigen Besuch im Maintaler Schwimmbad während der Ferienzeit vom 21. Juli bis 3. September an. - Um den Besuch im Schwimmbad zu erleichtern und unabhängig vom elterlichen Einkommen zu ermöglichen, erhalten Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren ab 1. Dezember kostenfreien Eintritt ins Maintalbad.

 

Die Maintaler Stadtverordneten müssen ihre Sommerpause unterbrechen. Grund dafür sind Sondersitzungen zum Haushalt im August. Die Kommunal- und Finanzaufsicht genehmigt den städtischen Etat nur unter der Auflage, dass die geplanten Investitionen für das neue Maintalbad gekürzt werden. Insgesamt 35,9 Millionen Euro sind für die kommenden Jahre bis 2027 für den Neubau eingeplant. Doch damit überhebt sich die Stadt laut Einschätzung der Aufsicht. Insbesondere die 12,9 Millionen Euro, die als sogenannte Verpflichtungsermächtigung für 2027 vorgeplant sind, sind der Behörde, die ihren Segen zum städtischen Haushalt geben muss, damit er wirksam wird, ein Dorn im Auge. Sie fordert daher, die Verpflichtungsermächtigungen von 12,9 Millionen Euro für 2027 zu streichen.

 

Das Planungsbüro hatte 2019, als die Grundsatzentscheidung Neubau oder Sanierung anstand, vorgerechnet, dass sich allein die Kosten für die allerdringendsten Reparaturen auf über sieben Millionen Euro summieren würden. Nicht eingerechnet waren hier Baunebenkosten, Honorare und die seitdem erheblich gestiegenen Preise in der Baubranche. Sanitärbereich und Umkleiden seien dringend sanierungsbedürftig, Dächer und Glasfassaden undicht, Kinderbecken und Freibad-Becken schadhaft, hatten die Bäderexperten damals in einer 74-seitigen Präsentation vorgestellt.

Sie kamen daher zu dem Schluss, dass eine Sanierung nicht zu empfehlen ist, weil sie mit hohem Aufwand verbunden sei und sich direkt nach Abschluss weitere Reparaturen und Investitionen anschließen würden. „Wir kämen aus dem Sanieren nicht mehr heraus“, fasst Bürgermeisterin Böttcher die Argumente contra Sanierung im gemeinsamen Gespräch zusammen. „Sie würden sich damit eine Dauerbaustelle einhandeln“, bekräftigt Debus. Natürlich müsse man für eine Sanierung jetzt erst einmal weniger Geld ausgeben. Aber die Folgekosten seien enorm. Davon abgesehen biete ein Neubau auch die Chance, die funktionalen Nachteile des derzeitigen Schwimmbads zu „heilen“, erklärt Debus, zum Beispiel die strikte Trennung zwischen Hallen- und Freibad.

Einig sind sich Debus und Böttcher auch darin, dass das Maintalbad längst nicht mehr den ökologischen Standards entspricht, die man heute an ein Schwimmbad anlegt. „Maintal investiert hier viel und hat dadurch die Chance, ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Bäderbranche mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch umzusetzen“, so der Schwimmbad-Experte. Um rund 30 Prozent ließen sich mit dem Neubau der Primärenergieverbrauch und damit auch die Betriebskosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Bad senken. „Wir können es uns als öffentliche Hand gar nicht mehr leisten, keine Gebäude für die Zukunft zu bauen“, unterstreicht Böttcher dieses Argument. Es gelte, so sparsam wie möglich mit den Ressourcen umzugehen.

Das neue Schwimmbad bietet nach derzeitiger Planung für die Badegäste ganz klare Vorteile. Das geplante Cabriodach etwa macht die bisherige Entscheidung zwischen Hallen- und Freibad überflüssig: An Schlechtwettertagen im Sommer lässt sich das Dach einfach schließen.

Mehr Badespaß für alle Generationen ist ein weiteres Argument, das für den Neubau spricht. Vor allem das Kursbecken, das vom regulären Schwimmbadbetrieb unabhängige Schwimmkurse ermöglicht, sei wichtig.

 

Damian Kösters aus Bischofsheim wird das neue Maintalbad zu groß und zu teuer. Mit einer Online-Petition sucht er Unterstützer einer „bedarfsgerechten „Ein Spraypark, ein Panoramadach – was soll das eigentlich sein?“ regt Damian Kösters sich auf und macht sich für ein „bedarfsgerechtes Maintalbad“ stark. Er will mit seiner Initiative verhindern, dass die Grundsteuern erhöht, Kinderbetreuungsleistungen gekürzt, die Freiwilligenagentur aufgelöst und weitere Streichungen im städtischen Etat umgesetzt würden. Der Neubau ist geboten, aber es muss nicht die Maximalvariante sein.

 

Für den Neubau ist kein Panorama-, sondern ein sogenanntes Cabriodach geplant. Diese besondere Konstruktion ermöglicht es, ein und dasselbe Schwimmbecken durch Öffnen und Schließen eines Daches bei Hallen- und Freibadwetter nutzen zu können – eine Idee, die den Unterzeichnern also eigentlich gefallen dürfte, da sie ein ganzes Schwimmbecken „einspart“ und so das Bad insgesamt verkleinert. Der Spraypark – eine Art Wasserspielplatz für größere Kinder – der ebenfalls als „teures Extra“ kritisiert wird, soll nach jetzigem Stand lediglich vorgerüstet werden, so dass er später umgesetzt werden könnte.

Auch die Bezeichnung als „Spaßbad“ stimmt mit der aktuellen Planung nicht überein. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich für eine grundlegende Ausrichtung als „Familienbad“ entschieden und dabei stets Wert darauf gelegt, dass das Schwimmbad Angebote für alle Generationen vereint. Tatsächlich haben einige Stadtverordnete sogar immer wieder betont, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die man auch bewegungseingeschränkt und bis ins hohe Alter ausüben kann und das neue Schwimmbad daher der zunehmenden Alter der Bevölkerung Rechnung tragen müsse.

Ein Kritikpunkt, der in vielen Kommentaren der Unterzeichner überwiegt, ist: Ein neues Schwimmbad müsse hauptsächlich dazu dienen, dass die Maintaler Kinder schwimmen lernten. Und tatsächlich wurden die Themen Schwimmkurse und Schulschwimmen in der Planung konsequent mitgedacht. Aus diesem Grund sieht der letzte Planungsstand auch ein eigenes Kursbecken vor, in dem unabhängig vom öffentlichen Schwimmbadbetrieb Kurse stattfinden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzte Wintersaison und das 50-jährige Bestehen sind Anlass genug, um in den kommenden Monaten auf ein halbes Jahrhundert zurückzublicken. Folgende Highlights sind geplant:

Kuschelabende bei stimmungsvoller Beleuchtung, Musik und Cocktails, eine Nikolausfeier mit Kerzenschwimmen und Weihnachtsliedern, ein Fasching-Spielenachmittag in Kostümen, närrische Wassergymnastik, Camping auf der Liegewiese. Und den 50. Geburtstag will das Schwimmbad mit einer großen „Family Pool Party“ am 19. November feiern.

Am Sonntag, 19. November, in der Zeit von 13 bis 17 Uhr macht das Zephyrus-Discoteam im Schwimmbad Station. Zusätzlich laden im Wasser aufblasbare Großspielgeräte in vielen bunten Farben und Formen zum Spielen und Toben ein. Die Laufmatte schafft man nur mit viel Anlauf, auf den Aqua-Inseln können ganze Teams um die Wette paddeln und in den knallbunten Water-Globes lässt sich prima übers Wasser kugeln. Am Beckenrand sorgen kreative Animateure mit einem abwechslungsreichen Showprogramm für unvergesslichen Wasserspaß. Gesucht werden unter anderem die Hula-Hoop-Queen sowie der Luftgitarren-Held des Tages, möglicherweise wird sogar der Arschbomben-König prämiert. Mit kleinen Tauchrobotern, auch Unterwasser-Scooter genannt, können sich erprobte Schwimmer das ganze Becken mal von unten anschauen oder um die Wette fahren. Höhepunkt dürfte der Weltrekordversuch im Badekappenfüllen sein.

Weil gerade an den Wochenenden mehr Badegäste ins Schwimmbad kommen, stehen in dieser Zeit ergänzend zum Parkplatz am Maintalbad zusätzliche Abstellmöglichkeiten auf dem nahegelegenen Firmenparkplatz der NORMA Group in der Edisonstraße zur Verfügung. Aufgrund des erhöhten Besucheraufkommens ist an den Wochenenden ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Dessen Mitarbeiterinnen überwachen die Parkplatzsituation und informieren über alternative Parkmöglichkeiten“, erläutert Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer. So kann auch der Park & Ride-Parkplatz in der Max-Planck-Straße genutzt werden. Außerdem weist an solchen Wochenenden ein großes Banner auf dem Parkplatz des Maintalbads auf weitere Parkmöglichkeiten hin.

An Werktagen, wenn die Parkplätze der NORMA Group für die eigene Belegschaft reserviert sind und nicht genutzt werden dürfen, werden Besucherinnen gebeten, im Gewerbegebiet Maintal-Mitte, sowie im Bereich der P+R-Parkplätze ihre Fahrzeuge abzustellen, wenn der Parkplatz des Maintalbades belegt ist.

 

Dem Nikolaus steht eine arbeitsreiche Zeit bevor. Trotz eines übervollen Terminkalenders lässt sich der Mann mit Rauschebart und Jutesack einen Besuch im Maintalbad aber nicht nehmen. Deshalb wird am Freitag, 8. Dezember, von 16 bis 20 Uhr im Maintaler Schwimmbad ein Nikolausnachmittag gefeiert.

Sobald es draußen dunkel ist und eine ganz besondere Atmosphäre im Maintalbad herrscht, wird die Ankunft des Nikolauses erwartet. Die Wartezeit bis dahin wird mit viel Spiel und Spaß gestaltet.

 

Partnerschaft:

Ein halbes Jahrhundert besteht die Städtepartnerschaft zwischen Maintal und Luisant im Südwesten von Paris. Zum Auftakt der Feierlichkeiten besuchte Bürgermeister Bertrand Massot Mitte Januar die deutsche Partnerstadt. Auf Deutsch begrüßte er die Gäste des Neujahresempfangs, zu dem die Stadt vergangene Woche Gäste aus Kommunalpolitik, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, aus Wirtschaft, Schulen und Vereinen in die Aula der Albert-Einstein-Schule eingeladen hatte, „wie Brüder und Schwestern“. Rund 350 Gäste verfolgten in der Stadthalle den Jahresausblick ihres Bürgermeisters und freuten sich über den Besuch und die sehr persönlichen Grußworte der Maintaler Delegation. Kaiser und Fischer überbrachten nicht nur die besten Wünsche für das noch junge Jahr. Sie knüpften an Massots Botschaft an und hoben die Bedeutung der Städtepartnerschaft hervor.

Weil kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, war auch die Maintaler Delegation nicht mit leeren Händen angereist. Im Rahmen des Neujahrsempfangs übergaben sie Massot ein Werk der Maintaler Künstlerin Sabrina Hoffmann, das den Hochstädter Kirchturm zeigt. Außerdem hatte Frank Robanus anlässlich des 50-jährigen Jubiläums einen limitierten Kunstdruck des Städteposters „The Maintaler“ mit der Editionsnummer 73, dem Geburtsjahr der Städtepartnerschaft, dabei, den er im Namen der Maintaler Delegation an Luisants Bürgermeister überreichte

 

Mit einem offiziellen Festakt feiern im Mai (Himmelfahrt) französische Gäste und Freunde aus der Partnerstadt Luisant gemeinsam mit Maintaler Gastfamilien und Bürgern das 50-jährige Jubiläum ihrer Städtefreundschaft in der Albert Einstein-Schule. In Maintal wurde ein Beirat gegründete. Frank Robanus ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, unermüdlicher Motor der Städtefreundschaft und Organisator vieler Reisen und Veranstaltungen.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Jugendaustausch, der neu belebt werden soll. Die Jugendlichen zwischen 12 und 17 freuen sich besonders auf den jährlichen Jugendaustausch, der im Sommer 2023 nach der Corona-Pause wieder in Luisant stattfinden soll. Gemeinsame Ausflüge und spannende Aktivitäten sollen erlebbar machen, was eine Städtepartnerschaft ausmacht. Die Freundschaft zwischen Maintal und Luisant trägt dazu bei, die Jugendlichen ganz praktisch für unsere deutsch-französische Geschichte zu interessieren und sie besonders in unserer Zeit für die Bedeutung von Frieden in Europa zu sensibilisieren.

Im Lauf der Zeit haben sich Traditionen in der Partnerschaft bewährt. Zum Rebenblütenfest in Hochstadt sind Gäste aus Frankreich dabei, die Maintaler reisen im August in die französische Partnerschaft, um dort Spezialitäten aus ihrer Stadt anzubieten. Im Jahre 2015 gestaltete ein deutsch-französisches Team die Seitenmauer der Turngemeinde Dörnigheim als Graffiti-Projekt in Zusammenarbeit mit „Living Walls“ aus Offenbach. Mit Künstlern aus den Partnerstädten wurde der Maintal-Kalender der Bürgerstiftung unter dem Motto „Maintal verbindet“ gestaltet.

Das Jubiläumsjahr 2023 startete mit den gegenseitigen Besuchen städtischer Delegationen zu den Neujahrsempfängen in Maintal und Luisant. Der Festakt in der Aula der AES war der offizielle Höhepunkt des dreitägigen Besuchs von 40 Gästen aus Luisant, die alle privat bei Maintaler Familien unterkamen. Die französischen Freunde wurden am Donnerstagabend herzlich im Rathaus empfangen, besuchten am Freitag den Hessenpark und gestalten einen individuellen Tag mit ihren Gastfamilien.

Es ist ein Jahr von besonderer Bedeutung: 2023 jährt sich zum 60. Mal der Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags, der die deutsch-französische Freundschaft begründet. Die

Partnerschaft  zwischen Hochstadt - beziehungsweise der Stadt Maintal - und Luisant besteht seit 50 Jahren und feiert damit ebenfalls ein rundes Jubiläum. Dessen Bedeutung würdigten die Stadtspitzen beider Kommunen kürzlich durch wechselseitige Besuche und die Teilnahme an den Neujahrsempfängen.

 

Das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Maintal und dem französischen Luisant wurde mit einem weiteren symbolischen Akt der Verbundenheit gefeiert. Bereits im Frühjahr, bei einem Besuch in Maintal, war den französischen Partnern einen Apfelbaum geschenkt worden, der nun im Herbst endlich in Luisant gepflanzt werden konnte. Bei strahlendem Sonnenschein setzten Frank Robanus, Vorsitzender der Verschwisterungsgemeinschaft aus Maintal, sowie Jean-Claude Colas, Vorsitzender in Luisant, und Bertrand Massot, Bürgermeister der Partnergemeinde Maintals, den Baum am malerischen See von Luisant. Frank Robanus würdigte in seinen Worten noch einmal die tiefe Verwurzelung der Partnerschaft zwischen Maintal und Luisant: „Der Apfelbaum, in verschiedenen Kulturen ein Symbol für Frieden, Erkenntnis und Unsterblichkeit, repräsentiert die gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Werte unserer beiden Städte. Die Bischofsmütze als Sorte hat dabei eine besondere Bedeutung, denn sie ist eine Züchtung aus dem hessischen Maintal, die nun im französischen Luisant gedeihen wird, sozusagen unter dem Schutz der benachbarten Kathedrale von Chartres. Dieser Apfelbaum wird als lebendiges Symbol dienen, das die anhaltende Verbundenheit und Zusammenarbeit zwischen Maintal und Luisant in den kommenden Generationen festigt und mit köstlichen Äpfeln sprichwörtlich durch den Magen geht.“

 

Groß war die Freude, als sich eine dreiköpfige Delegation aus Maintals zweitältester Partnerstadt der Marktgemeinde Moosburg im September zu einem verlängerten Wochenende angekündigt hatte. Als Gäste dabei waren der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister der Marktgemeinde Moosburg, Herbert Gaggl, ein Mitglied des Gemeinderates Hubert Sickl und Amtsleiter, Norbert Pichler. Die für die Partnerschaft zuständige Arbeitsgemeinschaft Moosburg – Maintal hat in Abstimmung mit der Stadt Maintal ein kurzweiliges Besuchsprogramm für die Gäste an den drei Tagen zusammengestellt. Nach einem herzlichen Empfang im Lokal am Mainufer war am Samstagmorgen eine City Tour nach Frankfurt angesagt, bei der eine Führung durch die Neue Altstadt, eine historische Fahrt mit dem Ebbelwei-Express, sowie weitere attraktive Sehenswürdigkeiten, wie Alte Oper, Eiserner Steeg und Römerberg. Zur Stärkung ging es abschließend in die nahegelegene Kleinmarkthalle. Am darauffolgenden Sonntag stand eine Fahrt in den Rheingau an, wobei eine Burgenfahrt auf dem Rhein folgte. Nach einem Rundgang in Rüdesheim und in der Altstadt von Eltville wurde der in der Kurfürstlichen Burg angelegte Rosengarten in Augenschein genommen, bevor im idyllisch gelegenen Rheingarten eine Verweilpause mit einem herrlichen Rheinblick eingelegt wurde. Ebenfalls wurde der Partnerschaftsbrunnen in Wachenbuchen besucht, weil in diesem Stadtteil der Grundstock der mittlerweile 47-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Moosburg und Maintal gelegt wurde. Zum Abschluss des Besuchs wollte man den Gästen eine Teilnahme am traditionellen Kerbmontag in Wachenbuchen nicht vorenthalten und so wurden sie in das proppenvolle Festzelt eingeladen, um einen dieser vier erfolgreichen Kerbtage mitzuerleben.

 

Seniorenbeirat:

Der Beirat wird am 23. Januar einen Bericht zur Pflegestruktur- und Bedarfsplanung im Main-Kinzig-Kreis vorgestellt bekommen. Die Analyse dazu wurde in 2022 kreisweit durchgeführt. Sind die vorhandenen Pflegeplätze und die Kapazitäten der ambulanten Pflegedienste ausreichend? Welche Maßnahmen werden angeboten, die Angebote auszuweiten? Wie wird häusliche Pflege durch Angehörige unterstützt?

Denn etwa 23 Prozent der Bevölkerung Maintals sind über 60 Jahre alt. Ihr Anteil wird weiter wachsen. Der Beirat erwartet Antworten auf seine Fragen und möchten erfahren, welche Konsequenzen sich daraus speziell für Maintal für die Zukunft ergeben. Daraus könnten sich auch wichtige Hinweise für die Ausgestaltung der Kommunalpolitik in den kommenden Jahren ergeben. Ein weiterer Schwerpunkt in der Tagesordnung ist der Startschuss für das neue Projekt „Maintalbuch“. Der Seniorenbeirat möchte die Neuauflage des lokalen Branchenführers für Maintaler Bürgerinnen und Bürger schaffen. Im Jahre 2016 wurde er schon einmal erfolgreich umgesetzt.

Der Seniorenbeirat hat in den zurückliegenden Jahren Aktionen wie Einweisungen zur Benutzung des Rollators in den Maintaler Bussen oder Informations-Veranstaltungen zum Thema „Tag X planen“ organisiert. Auch die Teilnahme an Festen und Veranstaltungen in Maintal ist für das Gremium eine Selbstverständlichkeit, um durch öffentliche Präsenz auf sich aufmerksam zu machen. Die Mitglieder des Maintaler Seniorenbeirats knüpfen Kontakte zu anderen Gruppen zum Erfahrungsaustausch, besuchen selbst Seminare, um sich auf dem Laufenden zu halten und sind Herausgeber der Seniorenzeitschrift „60 aufwärts“. Regelmäßig werden neben den sechs öffentlichen Sitzungen im Jahr verschiedene Themen in kleineren Arbeitsgruppen bearbeitet wie zum Beispiel altersgerechtes Wohnen, öffentliche Toiletten, Mobilität, Digitales, Sicherheit und Brandschutz oder Gesundheitsthemen.

Aktuell sind 13 Mitglieder des Seniorenbeirats im Amt. Laut Satzung können sich bis zu 17 Personen aus allen vier Stadtteilen im Gremium engagieren. Es vertritt die Interessen älterer Menschen und berät die politisch Verantwortlichen bei wichtigen Projekten und der aktiven Gestaltung eines seniorengerechten Umfeldes in Maintal. Das noch bis 2025 amtierende Gremium freut sich über weitere Unterstützung durch Nachrücker.

Nachdem einige Mitglieder ausgeschieden sind, sucht der Magistrat interessierte Bürgerinnen und Bürger, um im Seniorenbeirat als Nachrückerinnen und Nachrücker aktiv zu werden. Sowohl Mitglieder in Maintaler Vereinen und Institutionen als auch unabhängige Einzelpersonen können sich ehrenamtlich engagieren und bei der Stadt für das Amt bewerben.

Im Juli beschließt der Seniorenbeirat, eine Neuauflage des Maintalbuches wird aufgrund des zu geringen Interesses nicht mehr weiterverfolgt. Gleichwohl soll das Thema der öffentlichen Toiletten in eine neue Runde gehen. Zunächst werden wir die Idee der netten Toilette aufgreifen. Es ist eine Initiative, die bereits in vielen Kommunen in Deutschland umgesetzt wurde. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, unentgeltlich eine Toilette aufsuchen zu dürfen, die in den Räumlichkeiten von Gastronomie oder Geschäften gewährt wird. Auch die Bitte um ein Glas Wasser soll angefragt werden. Ein Aufkleber „Nette Toilette“ an einer gut sichtbaren Stelle soll die Bürgerinnen und Bürger auf dieses Angebot hinweisen. Die Stadt wird die Aktion mit einer kleinen jährlichen Aufwandsentschädigung für die jeweiligen Anbieter unterstützen. Einen ersten Flyer mit Tipps zum Hitzeschutz, insbesondere für die Seniorinnen und Senioren, hat die Seniorenberatung der Stadt ausgegeben. Sechs Trinkbrunnen sollen im Stadtgebiet an zentralen Orten in 2024 installiert werden.

Der Seniorenbeirat der Stadt Maintal macht m Dezember auf das Kompetenznetz Einsamkeit aufmerksam. Es listet Angebote von Verbänden, Organisationen und der Zivilgesellschaft auf, die Hilfe gegen die Einsamkeit anbieten. Die Angebote sind vielfältig. Sie stehen telefonisch oder digital zur Verfügung, richten sich an Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen, schenken Zeit und ein offenes Ohr oder bringen Menschen tatsächlich zusammen. Da gibt es die Telefon-Seelsorge Deutschland, die auch an den Feiertagen rund um die Uhr unter den Nummern 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123, sowie per Mail und Chat unter „online.telefonseelsorge.de/“erreichbar ist. Ein weiteres Angebot ist das Silbernetz-Feiertagstelefon für Menschen über 60. Von Heiligabend um 8 Uhr bis Neujahr um 22 Uhr ist das Feiertagstelefon von Silbernetz unter 0800 4 70 80 90 rund um die Uhr erreichbar. Anonym, vertraulich und kostenfrei finden hier alle Menschen ab 60 Jahren ein offenes Ohr, die sich einsam fühlen und einfach mal reden möchten.

 

Inklusionsbeirat:

Eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen ist der Grundgedanke von Inklusion. Für den gemeinsamen Austausch gibt es seit Juni das Inklusionscafé. Das Treffen für alle Menschen findet jeden dritten Donnerstag im Monat im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege statt - das nächste Mal am Donnerstag, 15. Juni, von 15 bis 17 Uhr. Die Treffen sind als gesellige Begegnung und offener Austausch zu Fragen, Sorgen und Anregungen für alle Interessierten gedacht, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Ergänzend gibt es Vorträge zu unterschiedlichen Themen. Am 15. Juni wird Markus Behrendt, Leiter der Maintaler Autismus-Jugendgruppe, einen Vortrag über das Autismus-Spektrum halten.

Um zu erfahren, was es bedeutet, nicht oder nur wenig zu sehen, war Ziel des zweiten „Tag der Inklusion“, den das Kinder- und Familienzentrum Eichenheege Anfang Mai gefeiert hat.

Zu diesem Zweck hatte das Team verschiedene Mitmach-Stationen aufgebaut. Neben einem Parcours hatten die Kinder unter anderem die Möglichkeit, mit verschlossenen Augen verschiedene Lebensmittel zu probieren.

Am Freitag, 4. August startet das neue Beratungsangebot für Maintaler Bürgerinnen und Bürger mit Beeinträchtigungen. Karin Müller, Barriere-Scout und ehrenamtliches Mitglied im Inklusionsbeirat bietet ab sofort jeden ersten Freitag im Monat zwischen 10.00 und 12.00 Uhr ihre Sprechstunde im Rathaus in der Klosterhofstraße 4-6 an. Ein Unfall oder eine Krankheit kann das gewohnte Leben von einem auf den anderen Tag komplett verändern. Bislang selbstverständliche Dinge wie Körperpflege, Einkaufen, oder Hausarbeit werden immer schwieriger, gehen gar nicht mehr oder funktionieren nur noch mit Unterstützung. Wo kann ich welche Unterstützung beantragen? Zu diesen und vielen anderen Fragen rund um das Thema Inklusion bietet Karin Müller ihre Sprechstunde an. Seniorenbeirats

Neun Personen aus allen vier Maintaler Stadtteilen bilden das Gremium des Seniorenbeirats. Aktuell gibt es noch freie Plätze für Interessierte, die sich gerne ebenfalls in dem Themenfeld engagieren möchten. Die Mitglieder vertreten die Interessen von Menschen mit Behinderung, insbesondere die Belange von Kindern, Eltern und Erwachsenen im Berufsleben.

Mangelnde Unterstützung aus der Verwaltung und interner Zwist hatten im Juli dazu geführt, dass die Hälfte des Maintaler Inklusionsbeirats den Dienst quittierte. Im November gibt es ein neu gewähltes Gremium. Nach einer viereinhalb monatigen Karenz hat die Stadt Maintal wieder einen ordentlichen Inklusionsbeirat. Die Stadt hatte acht Personen für das Ehrenamt berufen. Der einzige Mann im Team soll jedoch abgelehnt haben. Somit ist das Gremium mit Andrea und Simone Rohr, Salih Tasdirek, Wally Vida-Pedd, Kadire Latifi, Sigrid Greiner und Karin Müller besetzt. Müller, die ebenfalls ehrenamtlich als Barriere-Scout tätig ist, wurde von den Beiratsmitgliedern in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Die Wahl einer Stellvertreterin soll später erfolgen.

 

Bewerbungen zur Schöffen- und Jugendschöffenwahl:

Im Jahre 2023 werden bundesweit die Schöffen und Jugendschöffen für die Amtszeit von 2024 bis 2028 gewählt. Die Stadt Maintal sucht dazu 43 ehrenamtliche Schöffinnen in allgemeinen Strafsachen gegen Erwachsene, sowie 19 Frauen und 19 Männer für das Jugendschöffenamt in Jugendstrafprozessen. Diese können für ein Amts- oder Landgericht berufen werden und nehmen als Vertreterinnen des Volkes an der Rechtsprechung teil. Gesucht werden Bewerberinnen, die in Maintal wohnen und zum Amtsbeginn am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Weitere Voraussetzungen sind die deutsche Staatsbürgerschaft und eine gute Kommunikations- und Dialogfähigkeit in deutscher Sprache. Wer zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt wurde oder gegen wen ein Ermittlungsverfahren wegen einer schweren Straftat schwebt, ist von der Wahl ausgeschlossen. Auch hauptamtlich in oder für die Justiz Tätige und Religionsdiener sollen nicht zu Schöffinnen gewählt werden.

 

Maintalwerke:

Dr. Tillmann Hosius hat zu Beginn des neuen Jahres die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers der Maintalwerke Wilfried Weber übernommen, der Ende 2022 in Rente gegangen ist. Es sind die mittelständischen, familiären Strukturen der MWG, die Hosius nach Maintal gelockt haben. Der 49-Jährige ist promovierter Jurist und verbrachte seine bisherige Laufbahn in führenden Positionen in der Energiewirtschaft, sowohl in international agierenden Konzernen als auch in mittelständischen Unternehmen. Der Schritt an die Spitze der MWG war daher ein ganz bewusster.

Für eine deutliche Entlastung auf Seiten der Energieversorger sorgt die politisch gezogene Preisbremse. Denn die garantiert den Anbietern, dass sie die Differenz zwischen Einkaufs- und gedeckeltem Verkaufspreis vom Staat erhalten. Damit, so ist sich Hosius sicher, sei das befürchtete „Stadtwerke-Sterben“ zunächst abgewendet.

Großes Potenzial sieht er beim Ausbau der Photovoltaik über Mietmodelle, aber auch in einer möglichen Beteiligung an einem Windkraftprojekt im Gemeindegebiet. Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur und die Erweiterung von Energiedienstleistungen, wie zum Beispiel dem Wärmepumpen-Contracting, werden ein weiteres Wachstumsfeld sein, gibt der Energiefachmann einen Ausblick.

 

Silke Retzler hat die Leitung des Fachdienstes „Grün“ übernommen:

Neue Fachdienstleitung im städtischen Eigenbetrieb Betriebshof ist Silke Retzler. Sie steht dem rund 30-köpfigen Team vor, das sich in Maintal um alle öffentlichen Grünflächen wie die Mainwiesen, Pflanzinseln, die Gärten der Kitas, Friedhöfe und Sportplätze kümmert – ein herausforderndes, großes Aufgabengebiet, wie die 47-Jährige berichtet.

Denn es sind nicht nur Entwicklungen wie der Klimawandel und der Fachkräftemangel, die die Arbeit der Grünflächenexperten erschweren. Unterwegs im Stadtgebiet in deutlich erkennbarer grüner Kluft erledigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch eine Arbeit, die unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit steht und daher rund ums Jahr von vielen Bürgerinnen und Bürgern kommentiert wird.

Und das nicht immer wohlwollend, wie Retzler berichtet: „Wir sind sehr sichtbar. Außerdem hat jeder, der selbst einen Garten hat, eine Meinung zu dem, was wir tun.“ Wird die Blumenwiese kurz gemäht, rufe das die Naturschützer mit ihrer Kritik auf den Plan, die fordern, naturbelassene Grünflächen zum Artenschutz zu erhalten. Wird nicht gemäht, beschweren sich andere über den scheinbaren Wildwuchs, unbegehbare Wege und zugewucherte Bänke. „Ist das Unkraut oder eine Blühfläche? Hier muss sich etwas in der öffentlichen Wahrnehmung ändern“, fordert der zuständige Dezernent und Erster Stadtrat Kaiser.

Denn der Klimawandel zeige schon jetzt ganz konkrete Auswirkungen auf das Grün in der Stadt. Besonders deutlich sehen die Gärtner das an den Bäumen im Stadtgebiet. „Wir haben hier die gleichen Probleme wie im Wald: Viele Bäume sind tot oder von Schädlingen befallen und müssen gefällt werden“, erklärt Andreas Koffler, Gartenlandschaftsmeister in Retzlers Team. „Natürlich tut uns das weh. Kein Gärtner fällt gerne Bäume. Jeder möchte den Bestand bewahren.“ Deshalb werde es immer wichtiger, Bäume auszuwählen und nachzupflanzen, die mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Trotzdem dauert es lange, bis ein neuer Baum einen alten ersetzen kann. Einen fünfstelligen Betrag investiere die Stadt in jeden Baum – von dem man erst einmal kaum etwas sieht.

 

 

 

Stadtentwicklung und Infrastruktur

 

Im Januar kommt es zu einer Podiumsdiskussion mit dem Bürgerkreis Real-Gelände. Ungünstig war der Termin, weil der neue Planentwurf des Investors Instone vermutlich in wenigen Tagen öffentlich gemacht wird. „Es braucht ein Gesamtkonzept“, machte Rupin deutlich. Real-Gelände, Opel-Eck, Maintal Mitte und das Neubaugebiet an der Eichenheege müssten im Zusammenspiel geplant werden. Aus diesen Überlegungen hatte Reiner Michaelis mit dem Architekten Nabil Afzali einen eigenen Plan entwickelt. Die größten Bedenken: negative Auswirkungen der Neubaugebiete auf Verkehr und Klima in Dörnigheim. Es stimme nicht, dass Einwohner in der Größenordnung Wachenbuchens hinzukommen, rechnete Böttcher vor:

Der neue Plan versuche daher einen Kompromiss aus Belüftung und Schallschutz. Als zukunftsfähige Verkehrslösung wurde ein Kreisel an der Kreuzung Kennedy-/Kesselstädter Straße ins Spiel gebracht.

 

Das erste Maintaler Stadtforum steht unter dem Motto „Maintaler Zukunft - Gemeinsam Stadt realisieren“. Es rückt die zentralen Zukunftsthemen „Stadtentwicklung“, „Wohnen“, „Energie“ „Mobilität“ und „Klimaschutz“ in den Mittelpunkt. Die Veranstaltung am Samstag, 25. Februar, von 14 bis 19 Uhr im ehemaligen REAL-Markt in Dörnigheim ist als Plattform konzipiert, die Bürgerinnen, Politik, Verwaltung, Expertinnen und Vorhabenträgerinnen zusammenbringt, um sich gemeinsam über eine bürgernahe Weiterentwicklung der Stadt auszutauschen. Veranstalter ist die Stadt Maintal, Gastgeber ist Instone Real Estate. Der Eigentümer des ehemaligen REAL-Geländes plant seit dem Jahr 2020 die Stadtgestaltung am Ortseingang von Dörnigheim. Dabei spiegeln sich sämtliche städtischen Zukunftsthemen beispielhaft in der Quartiersplanung am Ortseingang wider.

Die Veranstaltung spart nicht an Attraktionen, sondern reicht vom Kinderprogramm mit Kunstworkshop über einen Impulsvortrag über Maintal in der „Metropolregion Rhein-Main“ von Andrea Jürges vom Deutschen Architekturmuseum und das mit lokaler Politprominenz besetzte Podium bis hin zu hausgemachter Bewirtung und Kinovorführung am Abend. Das neue Quartier das provokativ als „Stadtreparatur“ bezeichnet wird, ist nur ein Thema von vielen, die die Veranstaltung abdecken will. Auch das Maintalbad, das Mainufer und das geplante Kunstwerk vor der Maintalhalle stehen zur Diskussion.

Vor allem die Kooperation von Stadt und Instone, aber auch die Werbekampagne und der Inhalt eines großformatigen achtseitigen Flyers stoßen bei den Stadtverordneten auf Kritik. Eigentlich hatten die Stadtverordneten den Magistrat beauftragt, eine Workshop-Reihe mit den zuständigen Ausschüssen zur Entwicklung des Real-Geländes am Ortseingang von Dörnigheim zu initiieren, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können.

Im Rahmen einer rund einstündigen Podiumsdiskussion tauschen sich Bürgermeisterin Monika Böttcher, Sebastian Maier (SPD), Katharina Puppe (Bündnis 90/ Die Grünen), Götz Winter (CDU) und Ralf Werner, Geschäftsführer von Instone Real Estate, dem Eigentümer des Real-Geländes, über die Stadt- und Quartiersentwicklung in Maintal aus. Die Weiterentwicklung der gesamten Stadt soll als übergeordnetes Thema am Beispiel der Entwicklung des Real-Geländes diskutiert werden. Das Stadtforum endet mit einer kostenlosen Kinovorführung des Spielfilms „Contra" von Sönke Wortmann um 19.30 Uhr. Außerdem präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr Maintal mit ihren Fahrzeugen. Auch ein Teil des städtischen elektrischen Fuhrparks, unter anderem mit dem E-Bus, wird zu sehen sein. Für ein Speisen- und Getränkeangebot ist gesorgt

Etwa 700 Bürger nehmen an einer Podiumsdiskussion zur Stadtentwicklung teil. Mehr attraktive und auch vegane Gastronomie, ein Elektronik-Markt und Parkplätze zum Einkaufen, Schwimmbad und Radwege – das sind einige Wünsche für die „Maintaler Zukunft“. Im Mittelpunkt stand am Samstagnachmittag die geplante Wohnbebauung des Areals.

Maintal erhält im April für diese Veranstaltung den Zukunftspreis des Großen Frankfurter Bogens - ausgelobt vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Die Stadtverordnetenversammlung hat den sogenannten konsolidierten Planungsentwurf für das Real-Gelände im April verabschiedet. Die erste Variante war relativ nah an dem dran, was der Bürgerkreis entworfen hatte, kam aber in der Politik nicht so gut an. Die drei neuen Entwürfe, haben eine um das gleiche Maß reduzierte Dichte, weil das politisch so gewünscht war.

Das Real-Gelände ist relativ weit vom Bahnhof entfernt. Instone kann Politiker verstehen, die Wert auf die aktuelle Stellplatz-Satzung legen. Man überlegt trotzdem, wie wir Stellplätze reduzieren können, um CO2 zu sparen. Man geht jetzt auf potenzielle Nutzer zu, also in erster Linie auf den Einzelhandel, und konkretisieren die Planung. Auch die Gutachten werden konkret ausgestaltet. Diese Veränderungen werden dann wieder mit der Politik diskutiert, die dann auch wieder ihre Wünsche haben wird. Und dann kommt es zur Offenlage, und der Prozess ist abgeschlossen.

 

Anlässlich des European Diversity Month stellen Mitarbeitende der Stadtverwaltung Maintal im April zwölf Beispiele für Vielfalt im Rathaus aus: Faire Bezahlung von Männern und Frauen im Spitzenfußball, ein Kurs für Wohnsitzlose an einer Universität oder Online-Shops mit diversitätssensiblem Spielzeug.

 

Mit der Deutschen Glasfaser, die schon seit Frühjahr 2021 in Hochstadt und Wachenbuchen die Leitungen legt, gibt es mehr Probleme als Anschlüsse. Von Baumängeln bis zur Kommunikation: Wer sich für einen Wechsel zu Deutsche Glasfaser entschieden hat, wartet schon lange auf das Hochgeschwindigkeitsnetz. Die Stadt tritt zwar den Rahmenkooperationsvereinbarungen zwischen der Gigabitregion Frankfurt RheinMain, Deutsche GigaNetz, Deutsche Glasfaser Wholesale und Telekom bei, aber der Ausbau liegt weit hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Der Grund: Die Bauarbeiten lagen monatelang brach, weil die Stadt den Subunternehmen wegen Mängeln die Aufbruchgenehmigung entzogen hatte.

Wie der weitere Zeitplan aussieht, kann das Unternehmen jedoch noch nicht sagen. Sie wolle das Projekt in „überschaubarer Zeit fertigstellen. Für den bisherigen Verlauf des Projekts bittet Deutsche Glasfaser die Anwohnerinnen und Anwohnern sowie die Kommunalverwaltung um Entschuldigung.“ Sie arbeite „mit Hochdruck daran“, alle Kunden „baldmöglichst“ auf das Glasfaser-Netz aufzuschalten. Gleichzeitig wirbt das Unternehmen für Verständnis. Verzögerungen oder Schäden während der Bauphase ließen sich aufgrund der Komplexität nicht immer vermeiden.

Im Ausschuss für Mobilität und Digitalisierung sagte Stadtrat Kaiser, vonseiten der Stadt gäbe es keinen Baustopp, stellte der Erste Stadtrat Karl-Heinz Kaiser im Dezember im Haupt- und Finanzausschuss klar. Dass es beim Ausbau des Glasfasernetzes in Hochstadt und Wachenbuchen nicht vorangehe, liege weniger direkt am beauftragten Unternehmen Deutsche Glasfaser, sondern an der hohen Auslastung der Tiefbauunternehmen, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher. Die CDU fordert trotzdem ein Konzept des Magistrats.

Die Pressesprecherin der Deutschen Glasfaser sagte im Dezember, daß in Hochstadt und Wachenbuchen zurzeit ein Baustopp vorliegt, allerdings nicht von der Stadt verhängt, kurz darauf spricht sie jedoch wieder von der fehlenden Genehmigung der Stadt. Es bestünden „gegenläufige Ansichten über die Reichweite der Wiederherstellungspflicht und die Frage, wer die Kosten für etwaigen Mehraufwand übernimmt.“, insbesondere darüber, in welchen Zustand Straßen und Bürgersteige nach den Bauarbeiten wieder versetzt werden müssen. Es bestehe keine Pflicht die Verkehrswege in ihrem Zustand zu verbessern“.

Im Dezember wollen die Stadtverordneten die Glasfaser-Hängepartie stoppen. Gelingt es der Deutschen Glasfaser, die mit dem Ausbau wegen wiederholten Baustopps weit hinter dem Plan liegt, nicht bis zum 31. März 2024 mit allen Baumaßnahmen zu beginnen und einen verbindlichen Termin zur Fertigstellung zu nennen, soll die Stadt ihre Kooperationsvereinbarung mit dem nordrhein-westfälischen Telekommunikationsunternehmen kündigen.

 

Ihr 100-jähriges Bestehen feierte im Oktober die Baugenossenschaft Maintal. Deutlich mehr als 300 Mitglieder, Geschäftspartner und Gäste waren der Einladung des Vorstands zur 100-

Jahr-Feier gefolgt. Bei strahlendem Sonnenschein legte das Schiff der Frankfurter Primus-Linie, die „Wappen von Frankfurt“ mit den Teilnehmern am Dörnigheimer Schiffsanleger ab. Denn die Auswahl der Location kam nicht von ungefähr, stand die Veranstaltung an Bord doch unter dem Motto „Perspektivwechsel – die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen“.

Seit 1. Oktober werden die Geschicke der Baugenossenschaft von Andreas Schmitt mitverantwortet, der zusammen mit Wolfgang Förster das Vorstandsgremium komplettiert. Im weiteren Verlauf des Abends ging Stefan Brehm, Vorsitzender des Aufsichtsrats, in seiner Ansprache auf die Bedeutung der genossenschaftlichen Idee und des Wohnens ein. Die Veranstaltung wurde abgerundet durch das Unterhaltungsprogramm des „Hausmeister Heinz aus Mainz“, welcher mit Showeinlagen und kleiner Tischzauberei für Aufmerksamkeit sorgte.

 

Das Abwasser Bischofsheims soll ab 2025 nicht mehr in der Frankfurter Kläranlage, sondern in Hanau aufbereitet werden. Die Verlegung der reuen Leitungen läuft seit dem Frühsommer und liegt m Zeitplan. Im November finden die Arbeiten im Bereich des Höllsees und Flughafenwäldchens statt. Auf 3,3 Kilometern Länge wird Bischofsheim über eine reue Druckleitung mit der Kläranlage in Hanau-Kesselstadt verbunden. Die Leitungen für die neuen Abwasserrohre werden im Pressbohrverfahren verlegt. Dazu werden alle 200 Meter Start- und Zielgruben eingerichtet. Bei diesem Verfahren ist der Eingriff in die Natur am geringsten und bei der Kreuzung wichtiger Verkehrswege lassen sich Vollsperrungen und das Aufbrechen des Straßenkörpers weitgehend vermeiden. Die Firma Sonntag sorgt dafür, dass das Pumpwerk in der Rhönstraße in Bischofsheim mit dem Abwasserkanal in der Mainaue in Dörnigheim verbunden wird. Diese Anbindung ist zur Hälfte hergestellt. Im Dezember von 3,3 Kilometern Rohrleitung bereits 1,7 Kilometer verlegt. Bis Weihnachten wird die Leitung unter der B 8 auf Höhe der Bahnstation Maintal-West durchgeführt. Nach der Weihnachtspause erfolgt dann der Durchstoß unter der A 66 und der Bahnlinie. Ab 2025 übernimmt Hanau die Aufbereitung des Abwassers auch aus Bischofsheim und damit von ganz Maintal.

 

Er ist das Herzstück der Maintaler Trinkwasser-Versorgung: der Hochbehälter auf der Hartig in Hochstadt. In den vergangenen vier Jahren haben die Maintal-Werke den unterirdischen Wasserspeicher komplett saniert. Hier fließt alles, plätschert, ist in dem blauen Nass in Bewegung, dreht sich, spritzt, fällt ruhig und kraftvoll zugleich, in glatten, tiefen, kühlen Wellen. „Hier“ ist im Herzen der Maintaler Wasserversorgung: im Trinkwasser-Hochbehälter auf der Hartig. Der Ort, an dem das lebensnotwendige Nass für Maintal zusammenkommt und wieder auf die vier Stadtteile aufgeteilt wird. Ein Hochsicherheitstrakt, den man nur in fachmännischer Begleitung betreten kann. Etwa von Kai Vahnenbruck, der als Ingenieur bei den Maintal-Werken für die Maintaler Wassertechnik verantwortlich ist. Er öffnet den schwer zugänglichen, geheimnisvollen Ort, der wie ein Maulwurfshügel größtenteils unterirdisch liegt, weil er erst kürzlich komplett saniert wurde.

7000 Kubikmeter Wasser kommen hier täglich an, bevor sie an die über 7000 Anschlüsse im Stadtgebiet verteilt werden. Dafür ist ein Stauraum mit der Größe eines Fußballfeldes nötig. Vier Jahre lang dauerte die Rundum-Sanierung des Baukörpers, der Kammern, Rohrleitungen und elektrischen Bauteile. Und das alles im laufenden Betrieb.

Möglich ist das durch die schneckenartige Form, die den sogenannten Spiralleitbehälter in zwei Kammern aufteilt. Diese Bauform ist sehr selten und aufwendig, hat aber zwei entscheidende Vorteile: Es konnte eine Kammer leergelassen und saniert werden, während die zweite die Trinkwasserversorgung aufrechterhalten hat. Und das Wasser ist in der Schneckenform immer in Bewegung. Alle 50 Jahre nur ist eine solche Komplettsanierung nötig, nämlich dann, wenn die wasserundurchdringliche Beschichtung an den Stahlbetonwänden mürbe zu werden droht.

Woher das Trinkwasser, das hier aus großen Rohrleitungen hineinfließt, kommt? Zu 90 Prozent aus dem Vogelsberg und dem Spessart. Maintal bezieht es von dem in Groß-Gerau ansässigen Lieferanten Hessenwasser. Die restlichen zehn Prozent fördert Maintal in Eigenleistung aus mehreren Brunnen in der Gemarkung Wachenbuchen. Beide Quellen speisen den Hochbehälter auf der Hochstädter Hartig, aus dem alle vier Stadtteile ihr Trinkwasser bekommen.

„Dass man schmeckt, wie uns manche Kunden wissen lassen, ob das Wasser aus dem Vogelsberg, Spessart oder aus Wachenbuchen kommt, ist also nicht der Fall“, erzählt Vahnenbruck lachend. „Hier läuft nämlich eh alles zusammen.“ Und die Qualität des streng überwachten Produkts sei „exorbitant gut“. Das Einzige, was man eventuell herausschmecken könnte, wäre die Transportchlorung, mit der das Wasser aus dem Spessart vier bis fünf Tage lang hierher unterwegs ist.

Am bunt bemalten Wasserhäuschen auf der Hartig kommt es an und wird in den Hochbehälter weitergeleitet. Die Hanglage ist für die Verteilung in die vier Stadtteile ideal. Denn das Wasser fließt durch die höhenbedingte Druckdifferenz von selbst durch die Rohrleitungen nach Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim. Nur um nach Wachenbuchen zu kommen, werden Pumpen benötigt.

Insgesamt 220 Kilometer lang ist das Leitungsnetz, das das Trinkwasser in alle Maintaler Haushalte bringt. Diese Infrastruktur kontinuierlich zu warten und falls nötig zu erneuern, ist eine nie endende Mammutaufgabe für die Maintal-Werke. Zuletzt wurde zwischen Dörnigheim und Bischofsheim eine zwei Kilometer lange sogenannte „Redundanzleitung“ verlegt, die zur Absicherung der Wasserversorgung der beiden Ortsteile dient.

Da diese Instandhaltung des Leitungsnetzes Geld kostet, ist die Trinkwasser-Versorgung ein kostenintensives Geschäft für die Maintal-Werke. „2006 haben wir die Preise gesenkt und seitdem nicht mehr erhöht“, erklärt Vahnenbruck. Eine Preisanpassung sei daher jetzt unumgänglich, um die erforderlichen Reparaturen finanzieren und die Stadt kostendeckend mit Trinkwasser versorgen zu können. Das ist unter anderem auch wichtig, um die Netzverluste – Wasser, das unterwegs aus undichten Leitungen sickert – so klein wie möglich zu halten. Circa 1.400 Meter pro Jahr müssen ausgewechselt werden. Zwischen 500.000 und einer Million Euro investiert der Versorger in das Leitungsnetz.

Zusätzliche vier Millionen hat er in die Komplettsanierung des Herzstücks der Maintaler Trinkwasserversorgung, des Hochbehälters in Hochstadt, gesteckt. Weitere fünf Millionen Euro sind in den kommenden Jahren fällig. Denn das aus den siebziger Jahren stammende Leitungsnetz kommt langsam in die Jahre. „Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Reparaturen an den Transportleitungen unabdingbar“, erklärt der Ingenieur.

Dass Maintal kontinuierlich wächst, sieht der Wassertechniker mit Sorge. „Alle neuen Wohngebiete mit Trinkwasser zu versorgen, ist nicht nur eine Kostenfrage. Irgendwann stoßen wir hier auch an physikalische Grenzen“, sagt Vahnenbruck. Die Hanglage des Neubaugebiets am Berghof etwa erfordere leistungsstarke Pumpanlagen, um das Wasser in die Haushalte zu befördern – ein andauernder Drahtseilakt für den Versorger und die klamme Kommune, bedenkt man die Investitionen, die in den kommenden Jahren erforderlich werden.

Dieser Tage, in denen eigentlich immer etwas zu viel Nass von oben kommt, ist es kaum vorstellbar, dass es nur wenige Monate her ist, dass der Main-Kinzig-Kreis seine Einwohner zum Wassersparen aufgefordert hat. Lange Trockenperioden führen auch hierzulande zu sinkenden Trinkwasserspiegeln. Daher ist vor allem in den Sommermonaten ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser angesagt.

Doch wenn das Trinkwasser tatsächlich droht, knapp zu werden, sind Empfehlungen und Ermahnungen nicht mehr hilfreich. Deshalb hat der Kreis mit dem hessischen Städte- und Gemeindebund eine „Muster-Gefahrenabwehrverordnung“ erarbeitet, die es den Kommunen im Fall eines Trinkwassernotstands ermöglicht, zum Beispiel die Befüllung von Schwimmbecken oder die Rasenbewässerung mit Trinkwasser zu verbieten und bei Zuwiderhandlung ein Bußgeld festzusetzen. Die Stadtverordneten haben die Gefahrenabwehrverordnung im September beschlossen. Damit ist Maintal zukünftig nicht mehr von höheren Behörden abhängig, sondern selbst handlungsfähig.

Das heißt konkret: Die Bürgermeisterin kann selbst die Gefahrenabwehrverordnung in Kraft setzen, wenn die Maintal-Werke dem Magistrat eine Mangellage melden. Dann tritt die Verordnung in Kraft. Rasen und Gärten zu wässern, Schwimmbecken zu füllen, Höfe und Terrassen abzuspritzen oder Fahrzeuge mit Trinkwasser zu waschen, ist dann verboten. Zuwiderhandlungen können mit Geldstrafen bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Ausnahmen gelten für die sogenannte Abwehrbewässerung, die notwendig ist, um bleibende Schäden von Anlagen zu verhindern. Firmen, die Wasser zur Aufrechterhaltung des Betriebs „aus existenziellen Gründen“, brauchen, dürfen dies weiterhin tun, ebenso wie Krankenhäuser, Kur- und Pflegeanstalten, medizinische Bäder, Untersuchungsstellen und Forschungseinrichtungen.

Wie sich die Einhaltung dieser Verbote kontrollieren lässt, darüber waren sich die politischen Gremien allerdings vor dem Beschluss uneins. „Mit der Ordnungsbehörde werden wir nur bedingt in der Lage sein, Trinkwassermissbrauch festzustellen“, gab Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser im Hauptausschuss zu und bezog sich auf „Kommissar Nachbar“, auf den sich die Stadt hier verlassen müsse: „Wir sind darauf angewiesen, dass Bürger die Maßnahmen proaktiv unterstützen.“ Er war sich allerdings auch sicher, dass man in Maintal insgesamt von „einem großem Teil der Bevölkerung ausgehen“ könne, der „im Fall eines Notstands sehr verantwortungsvoll mit Trinkwasser umgeht“.

Die Überwachung „Kommissar Nachbar“ zu überlassen, war der WAM jedoch zu vage. „Es muss eine Organisation geben, die die Einhaltung überwacht“, erklärte Jörg Schuschkow den Antrag seiner Fraktion, die neue Verordnung zu verschieben, bis ein Konzept zur Kontrolle vorliegt. „Sonst verlaufen 90 Prozent der Ordnungswidrigkeiten im Sande.“ Ein grüner Garten allein sei noch kein Indiz für eine Ordnungswidrigkeit, verdeutlichte er das Problem, das die anderen Fraktionen jedoch nicht überzeugen konnte. Die stimmten der Magistratsvorlage mehrheitlich zu, sodass die Verordnung kürzlich in Kraft trat.

Ob ein Trinkwasser-Notstand eintritt, bestimmen die Maintal-Werke, die die Trinkwasserversorgung für die Kommune 2005 von den Kreiswerken Hanau übernommen haben. Solange die Maintal-Werke 90 Prozent des Trinkwassers von Hessenwasser erhalten, sei die Gefahr eines Notstands in Maintal aber gering, erklärt Kai Vahnenbruck. Das sei allerdings kein Freifahrtschein zur Wasserverschwendung, mahnt er: „Vertraglich ist festgelegt, dass Hessenwasser zu 100 Prozent liefert. Ob sie das auch noch in Zukunft können, wissen wir nicht.“

Das Wasser aus dem Spessart sei sehr beliebt. Maintal profitiere davon, dass Hessenwasser ganz Frankfurt mit dem weichen Trinkwasser beliefere. Tatsächlich sei der Wasserverbrauch durch modernere Wasch- und Spülmaschinen etwa ohnehin gesunken. 130 Liter verbrauche jeder Maintaler im Schnitt pro Tag. In den siebziger Jahren rechnete Hessenwasser noch mit 170 Litern pro Person.

 

 

Dörnigheim:

Ziel des Bund-Länder-Programms ,,Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ ist die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen und Aufenthaltsbereichen. Maintal nimmt seit 2018 an dem Programm teil und erhält dadurch Fördermittel, die zwei Drittel der Kosten für die geplanten Maßnahmen abdecken. Kürzlich erhielt die Stadt erneut einen Zuwendungsbescheid, diesmal über rund 320.000 Euro für das Gesamtvorhaben. Der Betrag setzt sich aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen zusammen. Das Fördergebiet umfasst den Stadtteil Dörnigheim mit seinem Ortskern, dem Mainufer, den Wegen zum Main sowie zentralen Plätzen im Umfeld.

Erste bauliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurde der Käthe Jonas-Platz neu gestaltet und zu einem Ort der Begegnung und des Erinnerns weiterentwickelt. Aktuell in Bearbeitung sind die Maintaler Mainufer-Konzepte, die mit Fachplanern unter Beteiligung interessierter Bürger erstellt werden, um die Aufenthaltsqualität am Mainufer zu steigern und den Charakter dieser naturnahen Bewegungs- und Begegnungsfläche für alle noch zu unterstreichen. Neben den Maintaler Mainufer-Konzepten sind im Rahmen des Förderprogramms außerdem die Aufwertung des Kesselstädter Grünstreifens, die Umgestaltung von Bahnhofstraße und Backesweg sowie die Umgestaltung kleinerer Plätze geplant.

Das Dörnigheimer Mainufer soll 2024 mit einem Mehrgenerationen-Spielplatz am ehemaligen Fähranleger aufgewertet werden. Das neue Verkehrskonzept führt als Neuerung eine breite Promenade für Fußgänger, Rad- und Autofahrer vor der letzten Häuserreihe ein. Platz dafür entsteht, indem einige Parkplätze wegfallen. Lediglich 44 Stell- und vier Behinderten­parkplätze sind in dem Vorentwurf zwischen Karl-Leis-Straße und Untergasse vorgesehen. Der Parkplatz östlich der Kreuzgartenstraße bleibt. Die derzeit zwei Spielplätze sollen in einen Mehrgenerationen-Spielplatz am ehemaligen Fähranleger und einen Kleinkinder-Spielplatz am östlichen Ende der Mainwiesen unterteilt werden.

 

Die Metzgerei Neupert an der Kennedystraße 54 schließt nach 140 Jahren, die letzte „handwerkliche Metzgerei“ im Umkreis mehrerer Gemeinden Am 31. Januar ist im Main-Kinzig-Kreis eine Ära zu Ende gegangen. Es sind gleich mehrere Gründe, die die Inhaberfamilie Michaelis zur Geschäftsaufgabe zwingen. Der ausschlaggebende ist sicher, dass es keine Nachfolge gibt. Eigentlich war geplant, dass Lena Michaelis den 140 Jahre alten Betrieb dann in fünfter Generation fortführt. Doch vor der Vielzahl an Problemen zieht es die junge Metzgermeisterin zu ihrem Verlobten in den Raum Nürnberg. Zuletzt schrieb man auch rote Zahlen. Zudem ist die Geschäftsstelle mittlerweile in die Jahre gekommen. Um die Auflagen des Veterinäramts zu erfüllen, müsste die Metzgerei umgebaut werden. Doch für große Investitionen fehlt das Geld. Hinzu kommen der Fachkräftemangel, der die gesamte Branche trifft, extrem gestiegene Rohstoffpreise und stetig wachsende Behördenauflagen.

Die Corona-Pandemie hat Familie und Betrieb hart getroffen. Vier Wochen musste die Metzgerei schließen, da nach einem Massenausbruch alle Mitarbeiter in Quarantäne waren. Von dem Einnahmenausfall während der Zwangspause erholte sich das Geschäft 2021 nicht. Auch 2022 machte der Betrieb Verluste. Die extrem gestiegenen Einkaufspreise für Fleisch und Gewürze und der Trend zum Vegetarismus wirkten sich negativ auf den Umsatz aus.

Rücklagen für Umbauten, die das Veterinäramt fordert, konnte die Metzgerei keine bilden. Rund 150.000 Euro wären nötig, um den Betrieb zu modernisieren. Drei Viertel des Beanstandungskatalogs hat die Familie selbst behoben. Der Rest scheitert am Platz.

 

Auf der Kesselstädter Straße gibt es an einer von der Stadt Maintal vor einigen Monaten gebauten Einfahrt zum Autohaus Krah und Enders eine neue Gefahrenstelle. Vor allem Kunden dieser Firma, die aus Richtung Maintal kommen, verbotenerweise nach links abbiegen und dabei bereits die dort angebrachte Leitschiene an mehreren Stellen beschädigt haben, erhöhen das Risiko für Unfälle an dieser viel befahrenen Strecke. „Schon bei der Verhandlung über den Kauf der Grundstücke ist von der Stadt Maintal eine Zufahrt von der Kesselstädter Straße zugesagt worden“, erklärte Geschäftsführer Peter Enders.  Die Einfahrt über die Carl-Zeiss-Straße sollte nur als Übergangslösung dienen. Die Stadt sagt dazu: „Nur für Rechtsabbieger. Linksabbiegen war und ist nicht vorgesehen“.  Eine mögliche Lösung wäre, eine Linksabbiegerspur zur Einfahrt des Autohauses anzulegen. Platz genug gäbe es. Dabei gibt es ein Beispiel für eine gelungene Lösung auf Maintaler Stadtgebiet: eine baulich einfach hergestellte Linksabbiegerspur auf der Straße zwischen Wachenbuchen und der Hohen Tanne in Hanau zum Parkplatz des Hofs Steup in Wachenbuchen. Die Stadt ist im März der Auffassung, dass die Absicherung für Verkehrsteilnehmer, die die geltenden Regelungen der Straßenverkehrsordnung einhalten, ausreichend ist.

 

Seit dem 25. Februar stimmen die Maintaler darüber ab, welches Kunstwerk auf der Rasenfläche neben der Maintal-Halle an der Berliner Straße stehen soll. Werden zukünftig drei aus der Wiese wachsende Kelche mit dem Titel „zusammenwachsen“ oder ein in unterschiedlichen Farben schimmernder Spiegel, „Das Maintaloskop“, zu sehen sein? Oder soll ein Pinguin als „Vielfaltwächter“ Passanten zum Innehalten oder Platz nehmen auffordern?

 

Das Eulenpub, die seit 2011 bestehende Kneipe in der Maintalhalle, wurde im Sommer 2022 zur Renovierung geschlossen. In der Folge wurde klar: Dass die Stadt die Räumlichkeiten nach der Sanierung an eine vergleichbare Gastronomie verpachtet, ist unwahrscheinlich. Das Konzept einer Raucherkneipe war im Rathaus nämlich nicht mehr gewollt. Im April steht fest: In die Maintalhalle zieht kein Gastronomiebetrieb mehr ein. Der Leihladen der Maintaler Bürgerhilfe soll hier nämlich sein neues Domizil finden. Der war im März 2022 aus der Carl-Zeiss-Straße ins Schwimmbad umgezogen, um Platz für Geflüchteten-Unterkünfte zu schaffen, hat dort aber mit Schimmelbefall zu kämpfen.  Das Kolleg über der ehemaligen Gaststätte soll zukünftig für städtische Veranstaltungen genutzt werden. Die Vereine nutzten die Räume über der Sporthalle und organisierten dort selbst die Bewirtung bei Veranstaltungen.

 

 

Das Umspannwerk Dörnigheim, das ganz Maintal und Mittelbuchen mit Strom versorgt, hat eine neue Mittelspannungsschaltanlage erhalten. Die Modernisierung soll das Netz für einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energiequellen fit machen. Im April wird eine neue Mittelspannungsschaltanlage offiziell eingeweiht. Rund 1,9 Millionen Euro hat die Schaltanlage gekostet, die seit drei Jahren in Planung und rund ein Jahr lang in Bau war.

 

Im Mai wird der Grundstein für ein neues Wohnquartier in der Berliner Straße, Ecke Wichernstraße, gelegt. Wo der Kinderharten stand entstehen 47 Mietwohnungen in vier Häusern zwischen 30 und 110 Quadratmetern. Dazu kommen eine Gemeinschaftsfläche, eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen sowie 21 Außenstellplätze. Die Freianlagen sollen durch ein kleinteiliges Wegenetz an die Umgebung angebundenen werden. Abschließend wurde die Zeitkapsel gemeinsam verschlossen, worin zuvor Euro-Münzen, die erste Seite des Bauantrages, die aktuelle Ausgabe der „Begegnungen“, des Gemeindebriefs der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim, sowie eine Ausgabe des Maintal Anzeigers gelegt wurde.

 

Im Bereich von Mühlheimer Straße und Schwanengasse werden am Mittwoch, 14. Juni, die Hochwasserschutzanlagen überprüft. Es werden vier Hochwasserschotts testweise aufgebaut und gewartet. Der Aufbau dient gleichzeitig als Übung für die Freiwillige Feuerwehr Maintal und den städtischen Eigenbetrieb Betriebshofs, um im Gefahrenfall schnell reagieren zu können.

 

Die Vogelskulptur eines Pinguins links vor der Maintal-Halle hat in einer Online-Umfrage

 im Juni gegen zwei weitere Entwürfe durchgesetzt. Die Statue des nordischen Zuwanderers ist aus Beton, 1,40 Meter hoch und soll in eine Mauer vor der Maintal-Halle eingelassen werden. Sie soll nicht nur zum Verweilen und zur Begegnung einladen, sondern in seiner Andersartigkeit in der fremden Umgebung vor allem auch Toleranz anmahnen ([Pinguine gibt es nicht im Norden, sondern nur am Südpol].

 

 

 

 

 

 

 

 

Die lang ersehnte Erweiterung für die Lärmschutzwand am Sportzentrum Dicke Buche wird nun endlich gebaut. Der Bauausschuss hat im Juli die Bauleistung an eine Berliner Firma vergeben. Das Projekt hatte sich in die Länge gezogen, weil der Entwurf für die Lärmschutzwand mehrfach geändert werden musste, bis sie allen Anforderungen gerecht wurde. Dass Sportler und Gäste der Vereinsgaststätte spät nachts auf den Plätzen lärmen, wird die neue Wand nicht verhindern.      

Doch im Dezember klagen Anwohner, trotz Lärmschutzwand sei die Lärmbelästigung nicht zurückgegangen, klagen Anwohner. Es wurden zwei eklatante Planungsfehler begangen.

Den Anwohnern wurde schon vor Baubeginn zugesagt worden, dass erstens ein Lärmschutzgutachten erstellt und zweitens eine Lärmschutzwand gebaut würden. Zur weiteren Lärmminderung sollten anstelle von Ballfanggittern aus Metall zumindest in Richtung Bebauung hinter den Toren Ballfangnetze aus Kunststoff verhindern, dass verschossene Bälle in den Gärten der Nachbarn landen.

Doch der Lärmschutzwall, einst mit 350.000 Euro angesetzt, letztlich 660.000 Euro teuer, ist An zwei Stellen ist die Lärmschutzwand nicht durchgehend und die Emissionen von den Spielfeldern können sich ungehindert in Richtung Bebauung ausbreiten. Die Lärmschutzwand weist im Bereich des Kleinspielfelds und zwischen den beiden Hauptspielfeldern in Richtung Wohnbebauung jeweils meterbreite Lücken auf. Aber so hat es ein Ingenieurbüro für Bauphysik geplant. Der Ballfangzaun in dieser Ausführung war Teil der Bauauflage für Sportstätten [Die beste Lösung wäre ein Kunststoffzaun und dahinter ein Metallzaun].

 

Im Gebiet „Maintal-Mitte“ in Dörnigheim soll ein modernes Quartier entstehen. Welche Konzepte denkbar sind, soll ein städtebaulicher Wettbewerb zeigen, den die Stadtverordneten im August angestoßen haben. Hoher Wert wird daher auf ein vielfältiges und marktgerechtes Wohnangebot gelegt. Durch die Mischung verschiedener Wohnformen, auch für ältere Menschen und Personen mit geringem Einkommen, soll ein generationsübergreifendes, sozial durchmischtes Quartier mit öffentlichen Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Angestrebt wird eine klimaangepasste und klimaschonende Planung. Die Qualität des Städtebaus und der Architektur ist ebenso von Bedeutung wie offene und ansprechende Freiraumbereiche. Das städtebauliche Rahmenkonzept muss zudem ausreichend Flächen für den Umgang mit Niederschlagswasser berücksichtigen. Um dem veränderten Mobilitätsverhalten Rechnung zu tragen, ist ein autoarmes Wohngebiet gewünscht.

Maintalwerke und Ärztehaus befinden sich nicht im Wettbewerbsgebiet. Die Feuerwehr Dörnigheim wird sich in einer nicht zum Planungsgebiet gehörenden Fläche erweitern. Ebenso werden für den Eigenbetrieb Betriebshof, den Stadtverkehr, die Gemeinschaftsunterkunft in der Neckarstraße und die dort von der Bürgerhilfe betriebene Tafel neue Flächen außerhalb des Wettbewerbsgebietes gesucht.

 

Eine acht Meter lange Yacht geht am 5. August im Sportboothafen in Maintal plötzlich unter. Die Ursache ist noch völlig unklar, die Verschmutzung der Umwelt wird gerade so verhindert.

Für das Gewässer waren insbesondere das auslaufende Öl sowie Betriebsstoffe eine große Gefahr. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, die Flüssigkeiten einzudämmen und aufzunehmen, sodass der Main nicht verschmutzt wurde. Rund zwei Stunden dauerte der Einsatz.

 

Der Netto Marken-Discount feiert am Donnerstag, 26. Oktober, die Wiedereröffnung der Filiale in der Zeppelinstraße 54. Kundinnen und Kunden finden hier die volle Vielfalt an frischem Obst und Gemüse, Brot- und Backwaren, Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren sowie zahlreiche Drogerieartikel. Und das Beste? Alles an einem Ort. Das ist nicht nur praktisch, sondern lohnt sich auch für Kundinnen und Kunden, denn neben Markenartikeln bereichern zahlreiche sehr günstige Netto-Eigenmarken das Sortiment. Immer mehr Kunden bevorzugen ein effizienteres Einkaufen. Bei Netto Marken-Discount können sie ihren gesamten Einkauf direkt vor Ort erledigen. Die große Bandbreite von Lebensmitteln sowie über 1000 Drogerie-Artikel, von Marken und Eigenmarken lässt keine Kundenwünsche offen.

Bis zum 20. Dezember können mit ihren Kassen- und Pfandspenden Vereine aus ihrer Region unterstützen. In allen Netto-Filialen kann der Einkaufsbetrag an der Kasse auf den nächsten Zehn-Cent-Betrag aufgerundet und somit ein bis zehn Cent für den begünstigen Verein gespendet werden. Zusätzlich ist eine Spende des Pfandbons per Button am Pfandautomaten möglich.

 

 

Hochstadt

 

Um den Radverkehr zu stärken, investiert die Stadt Maintal in den Ausbau der Radinfrastruktur. In diesem Zusammenhang sind bis April auf der Hochstädter Seite des Bahnhofs Maintal-Ost zwei Bike-and-Ride-Anlagen entstanden. Diese sollen den Wechsel vom Rad in die Bahn erleichtern und ein zusätzlicher Anreiz sein, um für die Fahrt zum Bahnhof auf das Auto zu verzichten. Auf einem Teil des Park-and-Ride-Parkplatzes an der Philipp-Reis-Straße können Fahrradpendler jetzt eine Sammelschließanlage mit 24 sicheren Abstellplätzen nutzen, die kostenfrei gemietet werden können. In einer Doppelstockanlage mit Überdachung stehen weitere 24 Abstellplätze bereit. Um die Sammelschließanlage zu nutzen, steht das Portal Rad-Safe unter „www.radsafe.de“ zur Verfügung. Mit ein paar Klicks kann der gewünschte Platz ausgewählt und reserviert werden. Der angemeldete Nutzer erhält anschließend eine E-Mail mit den Zugangsdaten, die am Bedienfeld der Sammelschließanlage eingegeben werden, um das verriegelte Tor zu öffnen. Die 120.000 Euro teure Anlage wurde rund zur Hälfte vom Bund gefördert [Durch den Bau fielen Autoparkplätze weg. Nur wegen der Zuschüsse wurde der Bau vorgenommen, die Nutzung war nur bescheiden. Am Zugang zum Bahnhof sind ungesicherte Fahrradständer und eine ganze Reihe verschließbarer Boxen, die aber gegen eine Gebühr gemietet werden müssen, aber deswegen immer leer stehen. Es wäre aber dort Platz gewesen, die neue Anlage hinzustellen, anstatt auf dem Parkplatz mehrere Plätze aufzuheben].

 

Geschlossen stimmt der Ausschuss für Mobilität und Digitalisierung Im November für den Antrag der SPD-Fraktion, die Einrichtung einer Bedarfsampel für Fußgänger und Radfahrer an der Einmündung der Südumgehung in die Hanauer Landstraße zu prüfen. Fußgänger und Fahrradfahrer, die die Hanauer Landstraße an der genannten Stelle queren wollen, sind Gefahren aus allen drei Richtungen ausgesetzt. Daher erscheint es dringlich notwendig, mit einer Bedarfsampel die seit Jahren bekannte Gefahrenstelle zu entschärfen. Stadtrat Kaiser sagte zu, dass die Stadt die Initiative ergreifen und sich mit Hessen Mobil über das Vorgehen abstimmen werde.

 

 

Wachenbuchen:

 

Bevor auf dem ehemaligen Gärtnereigelände Am Berghof in Wachenbuchen bebaut werden kann, finden ab Ende Februar archäologische Untersuchungen statt.  Die Maintaler Immobiliengesellschaft plant auf dem Gebiet der ehemaligen Gärtnerei in Wachenbuchen ein möglichst klimaschonendes Wohnbaugebiet mit bis zu 160 Wohneinheiten. Auf einer Gesamtfläche von knapp sechs Hektar sollen verschiedene Wohnformen, eine Kita, Freizeitangebote, öffentliche Freiflächen, sowie ein Pilotprojekt für gemeinschaftliches Wohnen entstehen

Auch die Mehrfamilienhäuser sollen mit Tiefgaragen ausgestattet werden, um den Binnenverkehr auf das Notwendige zu reduzieren.

 Erschlossen wird das neue Baugebiet über bestehende Straßen, da Hessen mobil und die Regionalversammlung eine Anbindung an die Dorfelder Straße kategorisch ablehnen. Dafür ist eine Durchgrünung geplant ebenso wie ein verbesserter Schutz gegen Starkregen durch die Vergrößerung einer Retentionsfläche am Feldrand. Auch einen Schallschutz in Richtung des angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebs haben die Planer vorgesehen. Um auch Familien mit niedrigen Einkommen ein Angebot machen zu können, sind in den Mehrfamilienhäusern rund 20 Einheiten geförderter Wohnraum geplant

Im Juni lädt die Stadt zur Informationsveranstaltung ein. Größter Aufreger vor allem unter den Anwohnern des benachbarten Wohngebiets ist allerdings der zusätzliche Verkehr, der vor allem den Hessenring, die Ronneburgstraße und die Straße Am Berghof betreffen werde. Die Anwohner klagen schon jetzt über eine zu gering bemessene Kapazität des Abwasserkanals im Feldbergring. Bei Starkregenereignissen in der Vergangenheit seien einige der Gärten durch Wassermassen, die von den oberhalb liegenden Feldern bergabwärts fließen, überflutet worden. Auch habe die Kanalisation die Wassermengen nicht abtransportieren können; dadurch seien Keller vollgelaufen.

Vor vielen Jahren war das angrenzende Feld als Wasserschutzgebiet ausgewiesen war, eines Tages ist das Schild weg gewesen. Die Rückhaltebecken oberhalb der Bebauung seien für die inzwischen auftretenden Regenmengen zu gering dimensioniert.

Letztlich würden die Anwohner durch das künftige Baugebiet auch eine Frischluftzufuhr verlieren, wenn die jetzige Brache zwischen der Wohnbebauung und dem Gelände der Gärtnerei zugebaut würde.  Um das Baugebiet für die Nachbarschaft erträglicher zu gestalten könnte man den Standort des geplanten Kindergartens samt Spielplatz an den Feldrand im Baugebiet zu verlegen.

Auf ihre Anfrage erhalten die Anlieger die Antwort, dass sich die Versiegelung, durch das Neubaugebiet nicht „wesentlich“ verschlechtere. da die Fläche ja schon durch die Gärtnerei „komplett versiegelt und von großflächigen Gewächs­häusern bebaut“ gewesen sei [Aber dieses Wasser wurde in der Zisterne aufgefangen und zum Gießen benutzt]. Für den Schutz der bestehenden und zukünftigen Bebauung sei zum Schlammrückhalt ein Ausbau des nördlichen landwirtschaftlichen Weges vorgesehen. Fehlende Rückschlagklappen seien in 90 Prozent der Fälle der Grund für überschwemmte Keller. Keine Probleme gibt es mit Oberflächen- und Schmutzwasser. Dort liegen getrennte Kanalsysteme, und im Wohngebiet seien Retentionszisternen als Pflicht vorgesehen.

 

Wachenbucher ärgern sich im Juni über den allgemeinen Zustand des Friedhofs, der am nördlichen Rand des Stadtteils Wachenbuchen liegt: Die Stadt Maintal mäht das Gras auf dem neuen Friedhof in Wachenbuchen zu selten. Gerade älteren Menschen oder Menschen mit einer Gehbehinderung würde die Grabpflege so unnötig erschwert. Hinzu komme, dass die Wege zwischen den Gräbern unbefestigt und extrem holprig seien.

Eine städtische Mitarbeiterin erklärte einer Anruferin, dass man die Wege bewusst natürlich lasse und nicht zubetoniere. Auf Anfrage erklärt die Stadt, dass die Pflege der Friedhöfe „fortlaufend bedarfs- und anlassbezogen“ erfolgt. Damit sei der städtische Eigenbetrieb Betriebshof beauftragt. Das Pflegeintervall richte sich nach der allgemeinen Wetterlage und auch nach anstehenden Beisetzungen. An Personal fehlt es laut Stadt nicht. „Friedhöfe sind naturnahe Flächen im Außenbereich. Diesen ökologischen Wert gilt es, auch zukünftig beizubehalten und gleichzeitig bei Neugestaltungen die Barrierefreiheit zu berücksichtigen“.

 

Die durch den Abbau von Sand und Kies entstandene Vertiefung im Wachenbucher Wald diente von den zwanziger bis siebziger Jahren als Müllkippe. Aber auch Munitionsreste wurden dort nach dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und gesprengt. Dabei wurden nicht alle Kampfmittel erfolgreich entschärft. Nach dem Fund von Kampfmittelresten im Bereich der ehemaligen Sand­kaute im Wachenbucher Wald wird die Beseitigung der gefährlichen Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg ab Anfang November entlang der Kreisstraße 872 (nach Wilhelmsbad) und der Autobahn 66 fortgesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zweiter Teil

 

Landwirtschaft

In Maintal gibt es echte Vollerwerbsbetriebe nur noch als Aussiedlerhöfe in Hochstadt und Wachenbuchen. Aber es gibt auch Nebenerwerbsbetriebe, die dank der Motorisierung doch beträchtliche Flächen bearbeiten können. Nur befürchten alle, daß sich ihre Flächen durch die Siedlungsmaßnahmen (Hausbau, Straßen, Industrie) immer mehr verringern. Bürgermeister Rohrbach erklärte aber am 20. März 2010, daß die städtische Bebauung, von wenigen Hektar in Hochstadt, Dörnigheim und Bischofsheim abgesehen, keine weitere Ausdehnung mehr erfahren dürfe. Aber das war mehr Wunschdenken. Abgemildert wurde der Hunger nach Ackerland nur dadurch, daß durch Insolvenzen von Firmen immer wieder Flächen zur Bebauung frei wurden.

Am stärksten landwirtschaftlich geprägt ist noch Wachenbuchen. Dort hat man auch immer wieder Ideen, wie man die Landwirtschaft ausweiten kann. Der Hof Steup betreibt Erdbeer-anbau und einen Hofladen, wo auch Brot (Dinkelbrot) und Gebäck (Honigkuchen) hergestellt werden. Der Hof Hanstein hat 2021 auf seinen Flächen Richtung Mittelbuchen mit Hühnerhaltung begonnen, nicht mehr wie früher in Käfighaltung, sondern im Freiland. Und der Hof

Schäfer in der Bachstraße 18 in Wachenbuchen hat gleich zwei Spezialgebiete: Auf knapp anderthalb Hektar werden 40 Speisekürbisse und Zierkürbisse angebaut (am beliebtesten bei den Kunden ist nach wie vor der Hokkaido). Außerdem betreibt man eine Reiterhof in der verlängerten Bachstraße, wo auch jährlich am dritten Augustwochenende das Reitturnier „Buchen-Cup“ stattfindet, mit Geländeritt, Hindernisritt und Springprüfung sowie Gegrilltem und selbst gemachtem Kuchen.

 

Geflügelzuchtverein Bischofsheim:

Beim 1. Maintaler Hähne-Wettkrähen im September 1983, das der Geflügelzuchtverein Bischofsheim aus Anlaß seiner Anlageneröffnung an der Stumpfgabenstraße und zugleich seines 80-jährigen Jubiläums veranstaltete, krähten vor zahlreichen Besuchern 67 Häh­ne aller Rassen und Altersklassen um die Wette. Gesamtsieger wurde Andreas Will vom gastgebenden Verein, dessen Zwerghahn 144 Rufe erschallen ließ.

 

 

 

Forst

Langjähriger Förster in Maintal war Heiner Koch, der im Forsthaus in der Kennedystraße wohnte. Anfang April 1995 ging er aber mit seiner Familie als Entwicklungshelfer für zwei Jahre nach Lesotho im Herzen Südafrikas. Vertreten wurde er in dieser Zeit von Sigrun Brell, die nach seiner Rückkehr im Forstamt Wolfgang im Naturschutz tätig ist.

 

Baumfällarbeiten im Stadtgebiet trafen immer wieder auf Kritik aus der Bevölkerung. Deshalb wollte man vorbeugen durch vorherige Information in der Zeitung. Aber als im Februar 2019 einige Pappeln am Dörnigheimer Mainuferweg gefällt wurden, weil wegen des Alters der Bäume ein Risiko für Passanten gegeben sein sollte, waren die Stämme innen noch ganz gut erhalten. Durch Neuanpflanzungen sollte sich ein Auenwald mit Schwarzerle und Eiche entwickeln.

 

Schäden am Wald entstehen durch verschiedene Ereignisse:

Seit 2018 gab es außergewöhnlich viel Sonne und heiße Temperaturen und kaum Niederschlag. Dadurch haben auf den etwa 600 Hektar Waldfläche insbesondere Borkenkäfer wie Buchdrucker und der Kupferstecher ausgebreitet. Doch im März 2019 machte auch das so genannte Diplodia-Triebsterben an Kiefern zu schaffen. Am Ahorn gibt es die sogenannte Rußrindenkrankheit. Die Sporen dieses Pilzes sind auch für Menschen gesundheitsschädlich, sodaß die Wege um den Gänsweiher für Spaziergänger und Fahrradfahrer und während der Fällarbeiten gesperrt wen mußten.

Aber auch die durch Stürme umgeworfene Bäume haben dazu geführt, dass es seit einiger Zeit ein Überangebot auf dem Holzmarkt gibt. Im April 2019 wurde ein sogenannter „Harvester“ aus dem Frankfurter Stadtwald ausgeliehen, der maschinell einzelne Bäume fällt und gleich an Ort und Stelle verarbeitet. Die Holzpreise waren im Keller, Nadelholz war damals kaum absetzbar. Doh das änderte sich bald wieder, weil 2022 wegen der Gasknappheit viel Holz zum Heizen gebraucht wurde.

Nahe des Simmetswegs in Wachenbuchen waren 2019 viele Eschen vom Eschentriebsterben befallen. Sie wurden zu Hackschnitzeln für die Holzhackschnitzelheizung auf dem Betriebshof verarbeitet. Etwa 4.000 Stück Eichen wurden auf der knapp 0,4 Hektar großen Fläche gesetzt und mit einem Zaun umgeben.

Im Juli 2019 mußten im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt zahlreiche Bäume gefällt werden, die der Hitze der vergangenen Jahre zum Opfer gefallen sind. Man hatte auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen, weil die Autobahn Druck auf den Boden ausübt und das Grundwasser verdrängt, sodass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist. Insgesamt mußten hunderte Bäume in und um Maintal aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Im Dezember 2019 wurde wieder „Problemholz“ im Maintaler Wald gefällt. Regelrechte Schneisen sind vereinzelt in den Wald geschlagen, weil die Bäume derart geschädigt waren, dass ein Kahlschlag unvermeidlich war.

 

Nach 37 Berufsjahren verabschiedet sich Anfang 2022 Maintals Revierförster Heiner Koch in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Ziel, einen klimastabilen, artenreichen Mischwald zu entwickeln, in dem sich Natur und Mensch erholen kann, hat er über Jahrzehnte verfolgt. Sein Nachfolger wird seit Februar Marko Richter, der in Gersfeld auch einen land- und forstwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb betreibt und nun die Kommunalwälder von Maintal, Schöneck, Niederdorfelden, Bruchköbel und Neuberg zu betreuen hat. Vor allem der Nachwuchs liegt ihm am Herzen. Im April pflanzt er mit Maintaler Kindergarten-Gruppen junge Bäume unterschiedlicher Art, denn der Maintaler Wald wird im sogenannten Dauerwald-Modell bewirtschaftet: Auf einer Fläche werden Bäume möglichst vieler Arten und Altersklassen angepflanzt und gehalten.

 

Im Jahre 2022 nehmen die Holz-Diebstähle im Maintaler Wald zu. Erst Anfang Juni haben Diebe drei Lkw-Ladungen Holz (rund 90 Festmeter) im Marktwert von etwa 4000 Euro aus

Schuld ist der Ukraine-Krieg, der die Nachfrage nach Brennholz regelrecht explodieren lässt. Aus Sorge vor steigenden Öl- und Gaspreisen und einem harten Winter kaufen viele Menschen überdurchschnittlich viel Brennholz. Seit 2019 verantwortet das Holzkontor Darmstadt-Dieburg-Offenbach die Rundholzvermarktung von derzeit 37 Mitgliedskommunen, darunter die Städte Hanau, Maintal und Bruchköbel sowie die Gemeinde Schöneck. Der Verkauf erfolgt anschließend über den Online-Shop des Holzkontors, doch auch hier ist meist ausverkauft. Die Aufarbeitung des Brennholzes im Wald darf im Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. März erfolgen. Notwendig hierfür ist ein Motorsägenschein und die persönliche Schutzausrüstung (Schnittschutzhose, Schnittschutzstiefel, Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz, Handschuhe). Revierförster Marko Richter kann lediglich sogenannte Hiebsreste (Holz- und Laubreste, die beim Schlagen von Bäumen übrigbleiben), direkt über die Stadt oder Gemeinde verkaufen.

 

 

Zur Forstbewirtschaftung gehört auch die Jagd. Bruno Kemmerer ist Jagdpächter in Wachenbuchen. Gemeinsam mit Ludwig Fix und Hans Puth betreut er ein rund 700 Hektar großes Revier. Die Jagd ist aber nur eine von einer recht langen Liste an Aufgaben eines Jagdpächters. Zum Beispiel wurden sechs Wildäcker angelegt mit Buchweizen, Klee und Hafer. Außerdem gibt es eine Salzlecke für das Wild. Auch um die Fütterung der Rebhühner und Fasane kümmern sich die drei Pächter, ebenso um die nächtliche Zählung der Hasen, die zweimal jährlich erfolgt, oder die Rettung der Rehkitze vor der Mahd. Und sie weisen Malbäume für die Wildschweine aus, an denen die ihr juckendes Fell schubbern können.

Den Hochsitz müssen die Pächter selbst in Schuss halten. Insgesamt 25 davon stehen im Wachenbucher Revier, meistens an sogenannten Wechseln. An der Straße zwischen Wachenbuchen und Wilhelmsbad errichten die Jagdpächter regelmäßig Duftzäune: Alle 30 Meter sprüht man auf die Bäume einen Schaum, den man mit einer Flüssigkeit geimpft hat. In und um Maintal gibt es drei Wildwechsel-Schwerpunkte, an denen die Unfall-Gefahr besonders groß ist:

  • An der Gemeindegrenze von Maintal zu Frankfurt rund um den Charlottenhof
  • An der Gemeindegrenze Maintals zu Hanau, die Straße Wachenbuchen - Hoher Tanne
  • Dritter Schwerpunkt mit Bedeutung ist die Landesstraße Hanau – Mittelbuchen.

Zum Schutz  der Rehe und anderer Wildtiere richten die Pächter auch auf ihren gepachteten Äckern Feldholzinseln an. Im November ist die Drückjagd in Kooperation mit benachbarten Revieren.

 

Stadtbäume

Die Stadt Maintal wurde vom Regionalverband FrankfurtRheinMain als Streuobstwiesenkommune 2021 ausgezeichnet. Sie unterhält mehrere Aktionen zur Förderung der Bäume:

  1. Seit Jahren gibt es in Maintal die Lieblingsbaum-Aktion des Arbeitskreises Streuobst. Im Jahr 2021 steht die Apfelsorte „Maintaler Bischofsmütze“ im Vordergrund., die hessische Lokalsorte des Jahres 2023. Sie war fast ausgestorben, ist aber an Maintaler Umweltverhältnisse besonders gut angepasst. Der ursprüngliche Hauptstandort  der Bischofsmütze in Maintl ist Bischofsheim. Dort wurden bereits um 1900 sehr alte Bäume dokumentiert. Die Lokalsorte war im ehemaligen Landkreis Hanau sehr verbreitet und gilt als haltbarer Wirtschaftsapfel. Auffällig sind die gerippte Form und die gestreifte Deckfarbe. Heute gibt es nur noch Einzelvorkommen. In Hochstadt hatte Karl-Heinz Kemmler, Fahrgasse, noch einen Baum „Hochstädter Bischofsmütze“ und wußte auch um dessen Besonderheit. Eine Bischofsmütze wird laut Pressebericht schon 1998 im alten Versuchsgarten an der Groschlaghohl erwähnt.

Seit Dezember 2006 waren Pomologen in den Maintaler Streuobstwiesen unterwegs und bestimmten die dortigen Sorten. Sie haben wohlklingende und zugleich merkwürdige Namen wie Schafsnase, Rubinette, Adersleber, Hochstädter Bischofsmütze oder Roter Trierer.

Im Dezember 2014 bringen Maintaler Pomologen einen Kalender mit verschiedensten Apfelsorten heraus. Bei dieser Gelegenheit hat Dr. Ralf Vandamme eine Geschichte parat: „Die Bischofsmütze nach Zorn war ein für Bischofsheim typischer Apfel, der regelmäßig in den Frankfurter Großmarkt geliefert wurde. Als der letzte bekannte Baum in der Gemarkung eines Tages von einem Sturm gefällt wurde, schnitt ein Hobby-Pomologe buchstäblich im letzten Moment Zweige ab und pfropfte sie im dar­auffolgenden Frühjahr auf junge Bäume. So ist eine Nachzucht entstanden.“

Zum „Tag des Obstbaumes“ Am 5. November 2022 werden die Bäume mit Pfahl und Drahtschutz für 29 Euro abgegeben. Es gibt auch einen kleinen Markt mit regionalen Produkten ie Stofftaschen, Kunsthandwerk, Speierlingsprodukte, Schafwollpellets und verschiedene Produkte aus heimischen Äpfeln.

 

2.) Seit dem Jahre 2021 werden einmal im Jahr vier Meter hohe Bäume für nur 29 Euro an Bürger ausgegeben, um so die Menschen zu animieren, verstärkt Bäume auf ihren Privatgrundstücken zu pflanzen. Im September können Bestellungen bei der Stadt Maintal aufgeben werden. Die Baumausgabe selbst findet am 5. November statt [der gleiche Zweck würde auch mit kleineren Bäumen erreicht].

 

3.) Der Maintaler Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung startet im April 2022 das Projekt „Main-Stadtbaum Maintal“. Es ist ein weiterer Baustein auf dem Weg, mehr Bäume in die Stadt zu bringen und in einem guten Gesundheitszustand zu halten. Bei dem Projekt

 können sich Bürgerinnen und Bürger als Baum-Fitness-Coaches für das Stadtgrün engagieren. Die Aufgabe besteht darin, eine gute halbe Stunde unter einem Baum zu entspannen, damit währenddessen ein Messgerät wichtige Daten sammeln kann, die anzeigen, wie es um den „Fitness“-Zustand des Baumes bestellt ist. Während der Vegetationszeit, etwa von Mai bis September, wird alle 14 Tage - auch in den Sommerferien - eine Messung zur Überprüfung des Fitness-Zustands ausgewählter Bäume durchgeführt. Die Stadt Maintal gibt eine Liste von Bäumen heraus, die im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung besonders interessant sind (vielbefahrene Straßen) und wo man sehen will, wie gut sie mit unterschiedlichem Stress klarkommen.

 

Streuobstwiesen

Von Bergen bis Hochstadt zieht sich ein geschlossener Streuobstwiesenbestand, die größte

Streuobstwiese Deutschlands. Aber das Problem ist die Pflege, die ja nur einen Sinn macht, wenn man die Bäume auch für sich nutzt. Am 20. März 2010 verkündete Bürgermeister Rohrbach, daß die Kommune keine weiteren Streuobstwiesen mehr ankaufen werde. Die vorhandenen befänden sich teilweise in einem schlechten Pflegezustand. Nur noch gewisse „Kernbereiche“ nördlich von Bischofsheim und Hochstadt sollen als Bestand festgelegt werden.

 

Viele der gepflückten Äpfel werden veredelt, um aus ihnen Apfelwein zu machen. Ein Beispiel dafür ist die Familie Hensel aus Hochstadt, Trinkbrunnenstraße 3. Früher haben viele ihre Äpfel in Keltereien gebracht, die dann daraus Apfelwein herstellten. Doch mittlerweile keltern viele mehr und mehr privat. Bis vor zwei Jahren hat Kurt Hensel jedes Jahr mindestens 400 Liter Apfelwein gekeltert. Anfang Oktober werden zunächst alle Äpfel gewaschen und dann kleingehäckselt, ehe der frische Most mit Muskelkraft in der Kelter herausgepresst wird. Im Jahre 2019 ist der Ertrag von durchschnittlich 75 Kilogramm pro Baum nur mittelmäßig. Aber der Apfelwein wird ein guter Jahrgang werden, denn der Most erreichte einen Spitzenwert von 60 Oechsle (50 Grad Oechsle sind eigentlich ideal). Der Jahrgang 2019 wird mit durchschnittlich 7,5 Prozent Alkoholgehalt deutlich über den eigentlich apfelweintypischen fünf bis fünfeinhalb Prozent liegen.

 

Seit einigen Jahren bietet der Arbeitskreis Streuobst in Zusammenarbeit mit der Stadt Maintal

eine Sammelaktion für Obstbaumschnitt an. Da die Streuobstwiesen fast ausnahmslos im Landschaftsschutzgebiet liegen und dort das Verbrennen von Astschnitt verboten ist, wird die Abholaktion als zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit angeboten. Die Einsammlung wird auch am 1. und 2. März 2022 entlang festgelegter Routen erfolgen, der Obstbaumschnitt sollte für die Abholung möglichst geschichtet am Wegrand abgelagert werden.

 

Im Jahr 2022 sind zwei Fachfirmen in dem weitläufigen Streuobstwiesengebiet im Einsatz. Gestartet wurde mit den Entbuschungsmaßnahmen, denn viele Flächen sind extrem zuge-wachsen, Sträucher wie Schlehe und Brombeere haben sich auf den offenen Wiesenflächen ausgebreitet. Der Schnitt der rund 300 Obstbäume hat im Februar begonnen. Finanziert wird der Einsatz durch Mittel aus der „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“, die anteilig vom Land Hessen und dem Bund getragen wird. Die Sanierungsarbeiten an weiteren 200 Obstbäumen (Hochstadt-West und Bischofsheim-Nord) finden erst ab Winter 2022/ 2023 statt, außerdem werden hochstämmige Obstbäume neu gepflanzt. Eigentümer, die ihr Grundstück selbst nicht mehr bewirtschaften und pflegen können oder wollen, unterstützten der Landschaftspflegeverband und die Stadt Maintal bei der Vermittlung eines Pächters. Auch die Mistel, die sich durch mangelnde Pflege in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr stark in den Streuobstbeständen ausbreiten konnte, wird entfernt, denn als Halbschmarotzer entzieht sie ihrem Wirt das Wasser und Nährstoffe, bis er stirbt.

 

Der 9. März 2022 ist ein historischer Tag für das heimische „Stöffche“: Die Deutsche          UNESCO-Kommission hat die „Handwerkliche Apfelweinkultur“ in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Gestellt wurde der Antrag bereits im Jahr 2018 von einer gleichberechtigten Trägergemeinschaft verschiedener hessischer Vereine und Organisationen, die sich rund um den Apfelwein engagieren. Insgesamt waren elf Vereine, Verbände und Privatinitiativen an der Antragsstellung beteiligt, darunter auch der Arbeitskreis Streuobst Maintal

Die Unesco schreibt. „Die handwerkliche Apfelweinkultur betreiben häufig Familien, Vereine und Keltergemeinschaften, die ihr eigenes Obst anbauen und keltern. Traditionell werden das Wissen und Können um die Herstellung des Apfelweins innerhalb der Familien und Vereine über Generationen hinweg weitergegeben. Darüber hinaus existieren viele Straußenwirtschaften und Kleinkeltereien, die ihre eigenen geschmacklichen Traditionen und Aromen entwickelt haben.

 

Es gibt mehrere Institutionen, die im Jahr 2022 Kurse für Baumpflegearbeiten anbieten:

1. Am 12. März um 13 Uhr lädt der Obst- und Gartenbauverein Wachenbuchen zum Frühjahrsschnittkurs in die Straße „Hinter der Hohl“ in Wachenbuchen ein. Der Kreisverband Hanau steht auch dieses Jahr wieder mit Rat und Tat zur Seite. Vorgestellt werden ein neuer Obstbaumschüttler und eine Obstraupe, die im Rahmen des Vereinsfonds der Stadt Maintal angeschafft wurden.

2. Am Samstag, 19. März, bietet der Landschaftspflegeverein von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr einen Kurs in den Streuobstwiesen bei Maintal-Hochstadt (Weidenkaute) an. Dabei werden die jeweils jahreszeitlich anfallenden Arbeiten rund um die Obstwiese wie Jungbaumpflege, Unterwuchspflege und Baumschnitt vermittelt. Zudem gibt es Hinweise zum Baumschnitt, die allerdings in der Kürze der Zeit keinen Baumschnittlehrgang ersetzen. Hauptthemen im zweiten Modul sind Baumscheibe, Wässern, Baumgesundheit und Insektenförderung.

3. Am 3. Juli ab 10.30 Uhr führt der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt der Versuchsanlage an der Groschlag-Hohl seinen Sommerschnittkurs durch. Hierbei wird den Teilnehmern gezeigt, wie die Bäume vor der Ernte geschnitten und gepflegt werden können. Ebenso wird auf die Wachstumsregeln eingegangen. Werkzeuge für den Baumschnitt werden auch vorgestellt.

 

Aber auch Feste werden bei den Vereinen gefeiert:

1. Apfelblütenfest beim Obst- und Gartenbauverein Hochstadt am 30. April unter dem Motto: „Alles wird teurer - unser Apfelwein aber nicht“. Auch für ausreichend Speis und Trank ist gesorgt.

2- Apfelweinfest beim OGV Hochstadt vom Freitag, 22. Juli, bis Sonntag, 24. Juli in der Versuchsanlage an der Groschlag-Hohl. Der Dämmerschoppen beginnt am Freitag um 18 Uhr. Das Fest wird am Samstag ab 17 Uhr fortgesetzt und am Sonntag geht's ab 10 Uhr mit dem Frühschoppen weiter. Am Sonntag gibt es auch ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen.

3. Aus dem Obst- und Gartenbauverein Wachenbuchen wird ein Erntedank-Kelterfest. In Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverein Wachenbuchen findet es direkt im Anschluss an den Erntedankgottesdienst im Oktober im evangelischen Gemeindezentrum an der Kilianstädter Straße l a in Wachenbuchen statt.

 

 

Winzerverein

Noch bevor der Verein gegründet wurde, erfolgte der Weinanbau an sämtlichen Standorten - an Hauswänden, Pergolen und sogar auf Garagendächern. Horst Steinbrecher brachte 1977 den Stein für die Vereinsgründung mit seinem ersten „Garagenweinberg“ im Neubaugebiet Kochberg ins Rollen. Im Jahre 1981 folgte dann Dr. Franz Holdinghauseri mit der Sorte Gutedel.

Zwei Jahre später wurden die ersten Trauben geerntet und 1984 erfolgte die erste Kelterung. Der Ertrag: ganze sechs Liter. Das wiederum motivierte die Nachbarn Rainer Harmuth, Man-fred Ritz und Pedro Vasques. Im Jahre 1986 konnten schon elf Liter Most gekeltert werden und zusammen war man sich einig, dass man dem Hochstädter Weinanbau zu einer Wiedergeburt verhelfen würde.

Am Nikolaustag 1987 wurde der Verein von 17 Winzern in der Babbelgass aus der Taufe gehoben. Franz Holdinghausen fungierte als erster Präsident und hatte gleichzeitig auch das Amt des Kellerausschuss-Vorsitzenden inne Wichtigste Bedingung für eine Mitgliedschaft ist der Besitz eines eigenen Weinstocks, der von zwei Zeugen bestätigt werden muß. Ziele des Vereins ist die Gewinnung reinen Hochstädter Weins, wobei der Name „Hochstädter Garagenblick“ vermutlich beibehalten werden soll.  „Wir machen Wein nach Art des Großvaters, unverfälscht, so, wie er gewachsen ist. Voll durchgegoren und nach Art des Großvaters“.

Mit dem Anbau der traditionellen Rebsorten Gutedel, Riesling und Sylvaner, die einst die Hügel um Hochstadt zierten, will man eine alte Tradition dieser Landschaft wiederaufleben lassen. Man pflegt einen kleinen Traditionsweinbergs und will auf möglichst vielen bebauten Flächen die traditionellen Weinreben wieder anbauen. Im Jahre 1992 konnte man sich den Traum von einem eigenen Weinberg erfüllen. Das in jeder Hinsicht ideale Grundstück heißt „Am Hohen Rain“ - mit herrlichem Blick über Bischofsheim bis hin zur Frankfurter Skyline. Im Jahre 1994 wurde dann der Weinberg angelegt.

Das Ganze wird zwar als ernsthafte Sache betrieben, jedoch nicht ohne einen Schuss Humor, der zu jedem guten Glas Wein passt. Auch die Geselligkeit spielt eine große Rolle im Vereinsleben. Neben gemeinsamen Fahrten und Festen steht auch der regelmäßige Winzerstammtische im Blick des regen Vereinslebens. Von 1989 bis 2008 befand sich der Versammlungsort der Winzer bei Hilde Strohl in der Altkönigstraße („Hildes Gut Stub“). Heute befindet sich. die Winzerstube in der Bischofsheimer Straße 9 bei Margarete Strohl. Beide Frauen waren Ehrenmitglieder. Zu den weiteren Ehrenmitgliedern des Vereins zählen im Dezember 2022 Wilhelm Rauch, Reinhardt Alexander, Horst Herrenkind und Hermann Langheinrich.

Bettina Weber wird im März 2019 als neue Weinkönigin des 1. Hochstädter Winzerverein gekürt. Sie löst Susanne I., Susanne Meyer ab, die bisher bei Weinproben und Veranstaltungen das Zepter schwang.

Es gibt auch Paten für Rebstöcke. Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können.  Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können.

 

Der „Rote Hochstädter“ darf seit 2019 nicht mehr auf dem Weinberg „Am hohen Rain“ wachsen. Die im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Deutschland importierte Wildrebe „Vitis Riparia“ ist nämlich genau genommen ein Gemüse, und soll sogar zur Weinbereitung ungeeignet sein  DieWinzer dürfen auf ihrem Weinberg nur zugelassene Rebsorten anbauen. Dabei machten diese bis vor einigen Jahren fast ein Drittel des gesamten Bestands auf dem Weinberg aus. Denn der Wein mit seinem charakteristischen Eigengeschmack war und ist beliebt, die Rebe noch dazu kaum krankheitsanfällig. Der Weinberg umfasst aber nur gut die Hälfte der Reben des Vereins. Die übrigen wachsen in den Höfen, an Hauswänden, auf Garagendächern und anderen Grundstücken von Mitgliedern und Privatleuten. Dort wird auch der Rote Hochstädter weiterhin zu finden sein

Die Wahl für eine Ersatzpflanzung fiel auf den traditionellen Riesling und die neue Sorte „Cabernet Cortis“, die man als Weiß- oder Rotwein ausbauen kann. Im Moment geht der Trend zum Weißwein, weil er leichter und frischer ist.

 

Die rekordverdächtige Zeit im Jahre 2019 von weniger als vier Stunden für das Keltern der Traube liegt maßgeblich an der erstmals verwendeten Hydropresse. Unerfreulicher ist jedoch ein weiterer einleuchtender Grund für die geringere Arbeitszeit: Weniger als die Hälfte, nämlich 2.000 statt 4.700 Kilogramm Trauben, konnten dieses Jahr im Vergleich zu 2018 geerntet werden. Vor allem der späte Frost im Mai, aber auch die Dürre, als es im Sommer 14 Tage lang extrem heiß war, und der viele Regen kurz vor der Erntezeit sind dafür verantwortlich.

Quantitativ ist dieses Wein-Jahr wohl eher enttäuschend für den Hochstädter Winzerverein. Aber: „Von der Qualität her sind wir äußerst zufrieden, wenn auch die Öchsle-Zahl letztes Jahr ein klein wenig besser war“, bilanziert Vereinsvorsitzender Gerhard Koffler. Insgesamt neun verschiedene Weinsorten werden nach Gärung und Filtration im Februar oder März nächsten Jahres in Flaschen abgefüllt werden

Zu kämpfen hatten die Hobbywinzer auch mit dem „falschen Mehltau“; einer Pilz­sorte, welche im Gegensatz zum „echten“ die Trockenheit liebt und zu weißlichen Verfärbungen auf den Blättern führt. Aber er lässt sich auch recht gut bekämpfen, beispielsweise mit einem Pflanzensud aus Ackerschachtelhalm, der regelmäßig auf befallene Reben verspritzt wird.

 

Der Winzerverein führt folgende Veranstaltungen durch:

1. Hexenfeuer Anfang April:

Auf dem Weinberg „Hoher Rain“ in Hochstadt sorgt die Weinhexe für den Kehraus des Winters und traditionell wird der Rebschnitt verbrannt. Bei einsetzender Dunkelheit waltete Martina Bauscher als Winterhexe ihres Amtes und trug am lodernden Feuer ein Gedicht vor Hochstädter Weine von weiß über rosè bis rot, auch alkoholfreie Getränke und Speisen warteten auf die Besucher.

2. Rebenblütenfest im Winzerhof: Hier beteiligen die Freunde aus der französischen Partnerstadt Luisant. Es ist traditionell das Fest, zu dem die Winzer die ersten Weine aus dem Vorjahr ausschenken. Im Jahr 2019 war ein Dornfelder Rosé aus dem Jahr 2018, ein lieblicher Riesling auf der Getränkekarte, dazu der Spessartblick (Kerner) und der Grauburgunder.

3. Federweißenfest Mitte Oktober: Die Weine der vorigen Jahre, allerlei leckere Speisen sowie natürlich Federweißer und Zwiebelkuchen können probiert und genossen werden.

 

Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine war 2022 sehr groß. Dies nahm der Hochstädter Winzerverein, ebenfalls zum Anlass zum Spenden aufzurufen. Bereits am Hexenfeuer am Ostersamstag hat der Winzerverein um Unterstützung gebeten und auch beim Deutsch-Französischen Rebenblütenfest mit den Freunden aus Luisant wurde fleißig Wein verkauft. Von jeder verkauften Flasche Wein wurde ein Betrag als Spende für die Ukraine zurückgelegt. Bei beiden Festen war die Spendenbereitschaft neben dem Weinverkauf sehr groß, am Rebenblütenfest hatten die Franzosen ein Sparschwein aufgestellt, welches ebenfalls gut gefüttert wurde. Alles in Allem konnten die Winzer dann am Ende einen Scheck über 650 Euro für die Ukraine-Hilfe überreichen

Ministerpräsident Boris Rhein hat im November 2022 beim Empfang der „Hoheiten“ im Biebricher Schloss das Engagement der ehrenamtlichen Majestäten und „gekrönten Häupter“ Hessens gewürdigt. Zu den Gästen gehörten auch die Hochstädter Weinkönigin Bettina I. und Weinjunker Manfred.

 

 

Naturschutz

 

Weißstorchenpaar:

Auf der Wachenbucher Gemarkung nistet im Mai 2012 nach mehr als 50 Jahren wieder ein Weißstorchenpaar. Zuletzt wurden Störche im Mai 1961 auf dem Gebiet des heutigen Maintal gesichtet. Das Nest war auf einem Baum hinter der Halle des Wasser- und Bodenverbandes. Als aber die Jungstörche wahrscheinlich durch einen Waschbären getötet wurden, kamen die Störche nicht mehr. Der Baum wurde wegen Schäden gefällt Man errichtete dann bei der Halle des Hofguts Hanstein eine Mast mit Nisthilfe und einer Manschette gegen Räuber, aber ohne Erfolg. Doch bei der Fernsehübertragung des Ironman 2022 konnte man zwischen Hochstadt und Wachenbuchen einen Storch kreisen sehen.

 

Raupen sorgen für allergische Reaktion

Der Fechenheimer Weg in Bischofsheim wird seit etwa 2012 von Eichenprozessionsspinnern heimgesucht. Die Raupen lösen mit ihren kleinen Brennhaaren heftige Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen aus. Für die Anwohner sind die Eichenprozessionsspinner zur Plage geworden.  In den vergan­genen Jahren haben sich die Eichenprozessionsspinner in Maintal stärker ausgebreitet. Im Juni und Juli greift die Stadt erstmals ein und läßt die Nester durch eine Fachfirma absaugen. Auch in dem kleinen Wald an der Kennedystraße in Richtung Industriegebiet-Ost traten die Eichenspinner in den Folgejahren auf.

 

Speierling:

Ein neues Projekt in Hochstadt will im Jahre 2017 den Speierling schützen, erhalten und wieder ins Bewusstsein bringen. Selbst im Winter – ohne Blätter und ohne Früchte – haben diese alten und ehrwürdigen Bäume eine imposante Erscheinung. Speierlinge sind zumeist bekannt als wichtiger Zusatz beim Keltern von Apfelweinen. Sie geben dem Äppelwoi sein rundes Aroma und die goldene Farbe.

Die Biologin Monika Peukert vom Frankfurter Büro „AnLand“ setzt sich für ihren Bestand ein. Sie hat vor drei Jahren in Maintal alle Speierlingsbäume erfasst und kartiert. In Hochstadt wurden 116 Exemplare erfasst samt Steckbrief und einer Pflegezustandsbeschreibung.  Das ist etwa die Hälfte des Bestandes um 1900. Die meisten Bäume stehen auf Privatgrundstücken. Ein Großteil der Bäume wird leider nicht geerntet und hätte viel Pflegebedarf. Aber: Es ist ein sehr dichter Bestand mit einer guten Altersstruktur. Es gibt Bäume vom etwa 200-jährigen Methusalem bis zu sehr jungen Bäumen.

Im Jahre 2018 will der Maintaler Arbeitskreis Streuobst auf Basis dieser Erkenntnisse den Speierling nachhaltig fördern, die Bürger informieren und beraten. So kamen einige der vorab eingeladenen Eigentümer von Speierlingsbäumen im Februar zur Informationsveranstaltung des Projekts „Förderung des Speierlings“ ins Hochstädter Rathaus. Die Vermarktung zu fördern, ist ein Hauptziel des Projekts. Denn die Ernte am Baum ist Schwerstarbeit, die Früchte sitzen fest. Ein großer Baum kann durchaus 700 Kilogramm Früchte tragen. Brennereien können Früchte abnehmen, man kann sie auch in der Küche verwenden. Das Holz der Bäume ist das härteste Laubholz in Europa und kommt auch als Furnierholz unter „Schweizer Birnbaum“ in den Handel.

Naturschutzbund:

Im Januar 2018 feierte der örtliche Naturschutzbund (Nabu) m kleinem Rahmen sein Jubiläum. Bei Gründung im Jahre 1978 nannte sich die Gruppe „Vogelschutzgruppe Maintal“ und war organisiert im damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz. Im Jahre 1990 wurde der Dachverband zum Naturschutzbund Deutschland und die Maintaler Gruppe zur Nabu-Ortsgruppe. Bis dahin hatte die Gruppe schon einiges erreicht: der Höllsee in Dörnigheim wurde auf Antrag der Gruppe 1978 unter Naturschutz gestellt, sie organisierten jährliche Winterfütterungen für Vögel, wirkten beim Landschaftsschutzgebiet Distelberg (1985) mit. Bis 1981 hatten die Naturschützer schon rund 1000 künstliche Nisthilfen im Stadtwald und in der Feldgemarkung aufgestellt. Seit 2015 ist die Nabu-Ortsgruppe zudem von der Stadt Maintal mit der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen betraut. Dafür stehen dem Verein über drei Jahre 20.000 Euro zur Verfügung. Hintergrund ist ihr erfolgreicher Einspruch gegen die Bebauung und mangelhaften Ausgleichsmaßnahmen bei der Planung des Bauprojekts „Am Weides“ in Hochstadt.

Der Naturschutz in Maintal reicht von Hilfsmaßnahmen für Amphibien und Reptilien (Betreuung des Schutzzauns bei Hochstadt während der Frühjahrswanderung und Neuanlage spezieller Habitate in der Gemarkung) über den Einsatz zum Erhalt wertvoller Biotope bis zur Errichtung eines Storchenmasts im vergangenen Jahr in der Wachenbucher Gemarkung. Überdies werden über 850 künstliche Nisthilfen für verschiedene Vogelarten wie zum Beispiel den bedrohten Steinkauz betreut, das heißt: jährlich gesäubert, die Ergebnisse dokumentiert und an die Staatliche Vogelschutzwarte in Fechenheim weitergeleitet. Hanns P. Golez, der 1997 Kurtz Göritz als ersten Vorsitzenden ablöste, führt seitdem den Verein an.

 

„Essbare Stadt“

Im Rahmen des Projekts „Essbare Stadt“ wurde im Mai 2018 das neue Hochbeet vor dem Rathaus in Hochstadt bepflanzt mit Zucchinipflanzen, Erdbeeren, Pfefferminze, Tomate und Kapuzinerkresse. Ein Flyer informiert alle Passanten, was es mit den fünf identisch bepflanzten Hochbeeten auf sich hat, die vor Kurzem in allen Maintaler Stadtteilen aufgestellt wurden: in Dörnigheim am Busbahnhof und an der Maintal-Halle, in Bischofsheim vor dem Familienzentrum Schillerstraße, in Wachenbuchen am Bürgerhaus und eben in Hochstadt vor dem Rathaus. Den Winzerverein hat auch als essbare Sorten Trauben (die blaue Venus und die weiße Lakemon) vor der historischen Stadtmauer am Narrenhaus angepflanzt.

Geht es nach den Vorstellungen der Darmstädter Biologin und Planerin Dr. Eva Distler, soll der englische Rasen bald der Vergangenheit angehören und durch heimische Wildpflanzen und deren Blütenpracht ersetzt werden. Distler ist zuständig für die Planung der Außenanlage des Hochstädter Rathauses. Dort werden brache und halbschattige Rasenflächen im Oktober durch rund 700 Staudenpflanzen ersetzt. Dafür verbuddelten Mitarbeiter des Bauhofs am Dienstagvormittag gut 3.500 Zwiebeln in der Erde, aus denen dann im Frühjahr Schlüsselblume, Lichtnelke, Wiesensalbei, Wegwarte und viele weitere heimische Blütenpflanzen sprießen sollen.

 

Zauneidechse:

Eine Maintaler Zauneidechse ist um die tausend Euro wert ist. Denn die Umsiedlung von geschätzt rund 300 Zauneidechsen vom neuen Gewerbegebiets Maintal-West in die sogenannte Grüne Mitte wird 331.014,22 Euro kosten. Die Firma Winkler aus Groß-Zimmern soll den Umzug 2018 organisieren. Eine neue Heimat war in der Grünen Mitte schon für 350.000 Euro hergerichtet worden. Als die Mitarbeiter des ökologischen Jahres aber Eidechsen einsammeln wollten, haben sie keine einzige gefunden

 

Bienenfutter-Automat:

En Bienenfutter-Automat der Bienenretter-Manufaktur von Sebastian Everding wurde

im Mai 2021 auf dem Grundstück des Weinberghofs aufgestellt. An dem umfunktionierten Kaugummi-Automaten lässt sich nach dem Einwurf von 50 Cent eine Kapsel mit Saatgut für eine bienenfreundliche Bepflanzung im eigenen Garten oder auf dem Balkon ziehen. Dabei ist das Saatgut auf die Bedürfnisse der gefährdeten Bienen, die Region und die Jahreszeit abgestimmt. Im Jahre 2022 ging der Bienenfutterautomat früher in den Winterschlaf, weil der Automat in Zukunft nicht mit Krokuszwiebeln befüllt wird, weil die Nachfrage nach den Zwiebeln sehr niedrig war.

 

Wildblumenwiese:

Der Fachdienst Umwelt der Stadt Maintal appelliert, auf das häufige Rasenmähen im Sinne von mehr blühender und summender Vielfalt im Garten zu verzichten. Ein naturnaher Garten ist nicht nur für viele Tiere und Pflanzen ein Gewinn, sondern auch für die Eigentümer, denn die aufwändige Pflege entfällt. Für ruhige Ecken oder auch ganze Grundstücke, die wenig genutzt werden, bietet sich an, eine Wildblumenwiese anzulegen. Die sieht nicht nur bunt und fröhlich aus, sondern hilft auch Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. bei der Nahrungssuche. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Fachdienstes Grünbereich bepflanzten Verkehrsinseln an der Querspange und Südumgehung sowie die beiden Kreisel in der Goethe- und Bischofsheimer Straße. Seit 2016 nimmt Maintal am Projekt „Main-Kinzig blüht“ teil.

 

Umweltministerin:

Anfang September 2021 hat die hessische Umweltministerin Priska Hinz die Stadt Maintal besucht. Sie kam zur Veranstaltung „Auf einen Kaffee zur Lage der Nation“ mit dem lokalen grünen Bundestagskandidaten Marcus Bocklet (Wahlkreis 180) in der Open-Air-Lounge „Main-Kultur“. Hinz stellte Auszüge der Bilanz der Umweltpolitik in Hessen vor. Sie sprach und beantwortete Fragen zur Energiepolitik, zur Umstellung auf die Ökolandwirtschaft sowie zu Wald- und Tierschutz.

 

Freiwilliges Ökologisches Jahr:

Seit September 2021 absolvieren Philipp Köhler und Leona Reppel Prieto ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stadt Maintal. Sie übernehmen derzeit die Aufgaben, junge Bäume freizuschneiden, Zäune abzubauen und die Abfallkörbe im und rund um den Maintaler Wald zu kontrollieren und zu leeren. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Waldwege frei zugänglich sind. und daß Wege und Naturflächen von achtlos weggeworfenem oder illegal entsorgtem Abfall befreit werden. Auch 2022 gab es wieder zwei Jugendliche im freiwilligen ökologischen Jahr, die diese Tätigkeit als praktischer Teil für die Fachhochschulreife anerkennen lassen können.

 

Angelsportverein:

Im Gartensee des Angelsportvereins Maintal in Bischofsheim befindet sich seit 2021 eine Solarregenerationsanlage. Diese soll den See künftig sauber halten und vor allem die Bildung von Schlamm und Algen verhindern. Von außen betrachtet hat die Anlage etwas von einem schwimmenden Vogelhäuschen. Auf zwei Pontons befestigt befindet sich eine Plattform mit zwei Solarmodulen, unter einem Häuschen versteckt sich die Technik. Doch das Herz der Anlage befindet sich unter Wasser. Ein mehrere Meter langer Schlauch, der bis zum Grund des Anglersees reicht und dort in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe übernimmt. Die Anlage sorgt nämlich für eine bessere Zirkulation und eine Durchmischung des Tiefenwassers und der oberen Wasserschichten. Bestehende Faulschlammschichten werden langfristig und damit umweltschonend abgebaut.

 

Wildblumenhügel:

Auf dem Wildblumenhügel nördlich des Parkplatzes am Maintalbad haben am 6. Dezember 2021 Freiwillige mit dem Betriebshof zusammen etwa 2.000 Blumenzwiebeln in die Erde gebracht. Die Fläche, früher als Lkw-Parkplatz genutzt, wurde im Frühjahr im Rahmen des kreisweiten Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ in einen artenreichen Insektenlebensraum verwandelt.

 

Anwohner ärgern sich über Kahlschlag:

Am neuen Wohnquartier Eichenheege wurden 18 riesige Ahornbäume vor der bisherigen Bebauung gefällt. Anlieger protestierten 2022, aber die Genehmigung wurde durch den Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung erteilt. Die Stadt betont in ihrer Stellungnahme, dass die Baumfällung im ausschließlichen Zusammenhang mit der Wohngebietsentwicklung Eichenheege steht, um den dringend benötigten Wohnraum, insbesondere für niedrigere Einkommensgruppen, zu schaffen. Die Fällmaßnahme werde durch die Neupflanzung von Bäumen kompensiert. Am vorderen Bereich der Nordseite stehen bereits 15 Jungbäume.

 

Entschlammung in der Grünen Mitte:

Nach drei Jahren Vorbereitung startet am 1. September 2022 die Entschlammung von Surfsee, Braubach und Winkelwiesengraben in Maintals Grüner Mitte. Gerade rund um das Maintalbad ist es sehr flach und die Bäche und Gräben haben wenig Gefälle. Deshalb kann keine Strömung den Schlamm weiter transportieren. Er lagert sich zu großen Schichten auf und droht das Leben in den Gewässern zu ersticken. Über eine Pumpleitung wird der abgesaugte Schlamm auf die Betriebsfläche auf einem Teil des Parkplatzes vom Maintalbad transportiert. Dort steht dann eine Aufbereitungsanlage, die vom Schlamm und Störstoffen abtrennt.

 

Im November wurde aber eine halbe Tonne verendeter Fische aus dem Surfsee herausgeholt. Das Entschlammen wurde jedoch als Ursache. Der Surfsee entstand vor gut 40 Jahren, als Kies für den Bau der A 66 benötigt wurde. Hier wurde wahrscheinlich problematischer Abfall ausgekippt und ein galvanischer Betrieb im nahen Gewerbegebiet Mitte hat dort Abwässer eingeleitet. Zudem wurden wohl Giftstoffe in einen verrohrten Graben eingeleitet. Mit der Schlammentnahme wurden aber Schadstoffe aus dem See entfernt.

Ursache war wohl eher eine Ölverschmutzung. Unbekannte wollten in Nacht illegal Diesel aus einem Radlader abzapfen, der im Zuge der laufenden Entschlammung des Surfsees auf dem Parkplatz des Maintalbads abgestellt war. Vermutlich wurden die Diesel-Diebe bei ihrem Vorhaben gestört. Als sie flohen, blieb der Schlauch zum Abzapfen im Tank zurück, sodass der Behälter unbemerkt leerlief.

 

Trink-Stationen für Wildtiere:

Vögel und Insekten leiden unter der Hitze am meisten, denn Pfützen und kleine Rinnsale sind nach vereinzelten Regenschauern in kürzester Zeit wieder ausgetrocknet. Zahlreiche Maintaler deshalb bereits Wasserstellen im Garten oder auf ihren Spaziergangs-Routen eingerichtet. Auch einige Jagdpächter und Bauern helfen mit. Um noch mehr zu tun, richtet der Fachdienst Umwelt im August 2022 mit Unterstützung von Bürgern ein Netz an Trinkstationen für kleinere und größere Tiere ein. Wer mithelfen möchte, ist aufgerufen, die Trinkstationen aufzufüllen und dafür zum Beispiel eine Flasche frisches Wasser mit auf die übliche Spaziergangs-Route zu nehmen. Diese reicht aus, um kleinere Schalen - im Plan durch eine Biene gekennzeichnet - zu befüllen. Das Fuchs-Symbol steht für Trinkwannen, mit denen größere Tiere wie Fuchs, Rehe oder auch Eichhörnchen versorgt werden können.

 

 

Imker:

Hans Fischer hält schon seit 66 Jahren Bienen. Aber durch die Trockenheit haben die Bienen 2019 zwar ihre Bestäubungsarbeit leisten können, selbst aber viel zu wenig zu fressen gehabt und folglich auch nur extrem wenig Honig produzieren können. Die Imker mußten schon frühzeitig mit Zuckerwasser zufüttern.

 

Wildtierfreunde:

In Dörnigheim gab es eine Wildtierpflegestation in der August-Bebel-Straße, die von dem Ehepaar Röll betrieben wurde. Als Herr Röll aber starb, veruntreute seine Frau die Spendengelder und die Station wurde aufgelöst. Doch fast gleichzeitig ging es weiter mit der Wildtierpflegestation am Höllsee. Sie wird zwar von  einem Hanauer Verein betreut, aber das Stadtparlament von Maintal hat im Februar 2018 entschieden, nicht nur eine Sofort-Geldspritze von 2.500 Euro zu geben, sondern auch eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in gleicher Höhe.

Die staatlich anerkannte Auffangstation am Linnen in Dörnigheim gibt es seit 2005. Im Jahr 2022 aber hat das Vereinsauto aufgrund eines Motorschadens den Dienst quittiert. Die ehrenamtlichen Tierpfleger brauchen langfristig einen größeren fahrbaren Untersatz, um täglich Tierfutter transportieren zu können. Deshalb bittet der Verein nach wie vor um Spenden, wobei neben der existenziellen finanziellen Unterstützung auch Sachspenden jederzeit. Der Verein sucht daher dringend Nachwuchs, da er in diesem Jahr auch kaum von Minijobbern oder Praktikanten unterstützt wird.

Eine ehrenamtliche Helferin ist Sabine Klein, deren Spezialgebiet die Füchse sind. Etwa 100 Findelkinder hat sie in den vergangenen zehn Jahren aufgepäppelt. Im Jahre 2022 begann es mit zwei Fuchs-Brüdern, die von einem von einem überschwemmten Friedhof in Mannheim gerettet wurden.

Leiterin des Vereins ist Sonja Niebergall. Sie kümmert sich zum Beispiel um die Igel, die besonders unter der Gluthitze leiden. Es fehlt ihnen nicht nur an Wasser, auch die Nahrung wird knapp, da sich viele Insekten bei Trockenheit in feuchtere Ebenen des Bodens zurückziehen und für die Stacheltiere schwerer erreichbar sind. Patienten, die besonders viel Pflege brauchen, nimmt Sonja Niebergall deshalb mit zu ihrer Arbeitsstelle im Frankfurter Palmengarten: ein junges Eichhörnchen, das die Augen noch nicht geöffnet hatte, junge Spatzen, Stieglitze, Rotschwänzchen. Auch zwei schwer verletzte Turmfalken werden notgedrungen zur Chefsache. Aber auch abgemagerte und verängstigte junge Feldhasen werden aufgepäppelt und wieder ausgewildert.

 

 

Müll

Mülldeponie Lohfeld:

Der Umlandverband sorgt im April 1989 für helle Aufregung: Maintal wird als Standort für eine Mülldeponie untersucht. Doch es sind noch ein halbes Dutzend andere „Standorte“ im Gespräch. Noch immer ist im Juni 1989 das Maintaler „Lohfeld“ als Standort für eine Müllkippe im Gespräch. Eine Demonstration gegen die Deponie bringt über 1.000 Gegner auf die Straße. Rund 18.000 Bürger beteiligen sich an einer Unterschriftenaktion gegen die Deponie. Schließlich läßt der Umlandverband den Plan fallen.

 

Bio-Kompostierungsanlage:

Während der Streit um die mögliche Mülldeponie immer größer wird, findet im Mai 1990 an der Otto-Hahn-Straße in Dörnigheim der Spatenstich für die Biomüll-Kompostie­rungs­anlage statt. Dabei ist auch Hessens Umweltminister Weimar anwesend. Maintal wurde Vorreiter und Vorbild in der Abfallpolitik“. Aber Hauptgeldgeber war der Umlandverband Frankfurt. Mit der Eröffnung der Maintaler Bioabfall-Kompostierungsanlage verbinden sich im Dörnigheimer Osten modernste Technik mit Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Bedenken von Anwohnern hinsichtlich möglicher Geruchsbelästigungen zerstreuen sich im Wind, denn beim Rottevorgang wird der Müll eingehaust.  In Dörnigheim wird im Juli 1991 die Bio-Mülltonne eingeführt, bis 1992 soll ganz Maintal an die Biomüll-Kompostierung angeschlossen sein.

 

Pipa und Robanus diskutieren über die Müllentsorgung:

Im April 1998 debattieren Kreisbeigeordneter Erich Pipa und Maintals Erster Stadtrat Gerd Robanus und über die künftige Entsorgung des Maintaler Mülls. Dabei äußert Robanus erneut Zweifel an Pipas Zahlen, demzufolge die Müllverbrennung in der geplanten Hanauer Konversionsanlage die für Maintal kostengünstigste Variante wäre. In den Folgejahren stellt sich heraus, daß aus der von Hanau geplanten Verbrennungsanlage der Firma Thermoselect wegen technischer Mängel nichts wird.

 

Gelber Sack:

Generell verzichtet die Stadt seit den neunziger Jahren auf die Gelbe Tonne, stattdessen wird der Gelbe Sack genutzt werden. Die Säcke werden alle 14 Tage abgeholt. Die Säcke haben zudem Vorteile: Bei den Gelben Säcken kann das Entsorgungsunternehmen schon bei der Abholung erkennen, wenn sie falsch befüllt wurden und sie stehen lassen. Dennoch haben sich einige Maintaler in den vergangenen Jahren privat 500 Gelbe Tonnen angeschafft, die von der beauftragten Firma Spahn auch geleert wurden. Aber aufgrund der hohen Anzahl und bedingt durch immer mehr Anfragen hat die Firma Spahn entschieden, dass sie diesen Service vom Umfang her nicht mehr leisten kann. Im Jahr 2021 hat die Stadt sogar über die Frage „Gelbe Tonne oder Gelber Sack“ per Post ein Stimmungsbild der Bürger eingeholt. Dabei siegte der Gelbe Sack.

 

Hundekot auf den Spielplätzen:

Gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern hat die Stadtleitbildgruppe verschiedene Themen so aufbereitet, dass sie mit den Vorschulkindern erarbeitet werden können. Die Kinder hatten selbst viele Ideen, was sie gegen die Verschmutzung der von ihnen gerne besuchten Spielplätze unternehmen können: Neben dem Banner, das über dem Spielplatz auf den östlichen Mainwiesen hängt, sind eine ganze Reihe von Plakaten entstanden, die am Mainufer verteilt werden.

 

Müllsammelaktionen:

1. Im April 2020 gab es eine Müllsammelaktion der Regenbogenhauskinder, der Betreuungseinrichtung der Werner-von-Siemens-Schule. Die Kinder sammelten entlang Gehwegen, Straßen, Wiesen und Feldwegen den Müll. Gemeinsam am Ziel Spielplatz an der Mainfähre angekommen, wurde sich erst einmal kräftig gestärkt und auf dem Spielplatz ausgetobt.

2. Mit dem Ziel, die biologische Vielfalt und Stabilität der Umwelt weiter zu bewahren, hat am „Tag der Umwelt“, dem 5. Juni 2021, bereits die dritte Abfallsammelaktion dieses Jahres in Maintal stattgefunden. Mit Müllzangen und Eimern ausgestattet befreiten Vereinsmitglieder der DLRG Maintal und des Fachdienstes Umwelt der Stadt Maintal das Naturschutzgebiet in der Grünen Mitte von Abfall. Das Ergebnis: Saubere Seeufer und ein gereinigter Braubach sowie etliche prall gefüllte Abfallsäcke, die anschließend fachgerecht entsorgt wurden.

3. Im September 2021 kann es wieder zu einer gemeinsamen Müllsammelaktion unter dem Motto „MainCleanUp and more“. Alle am Main gelegene Kommunen sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Da nicht nur das Mainufer durch illegale Müllablagerung verschmutzt ist, wurde die Aktion erweitert und noch sieben weitere Sammelstellen neben dem Mainufer eingerichtet. Neben den acht Sammel-Gruppen, wird es einen zusätzlichen Sammeltrupp geben, der nur Zigarettenstummel am Mainufer aufliest.

 

Laubsäcke:

Seit 2021 werden Säcke für das Laub an Straßen und Grundstücken angeboten. Der Laubsack kann an den Tagen der Bioabfallabfuhr neben der Biotonne oder separat zur Abholung durch die Firma. Max Spahn & Sohn KG bereitgestellt werden. Die Laubsäcke sind am städtischen Wertstoffhof zu den Öffnungszeiten zum Stückpreis von 2,00 Euro erhältlich und haben ein Fassungsvolumen von 120 Litern.

 

Keine Fahrzeugwäschen auf privaten Grundstücken:

Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist nicht bewusst, dass Autos, Krafträder und Co. nicht auf dem eigenen Grundstück gewaschen werden dürfen. Denn durch die Reinigung lösen sich nicht nur Pollen und Staub, sondern auch Schadstoffe wie mineralische Kohlenwasserstoffe. Diese können in der Kläranlage nicht beseitigt werden, reichern sich in der Umwelt an und schädigen nachhaltig unsere Lebensgrundlagen. Aus diesem Grund ist auch das Reinigen von Felgen, Radkästen, Unterböden und Motorraum auf privaten und städtischen Grundstücken verboten

 

Fette im Abwasser verursachen Probleme:

In Maintal gelangen 2022 immer mehr Fette und Öle in den Abwasserkanal. Hauptursache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das häusliche Abwasser von Küche und Toilette: Fritteusenfett, das in den Abfluss gekippt wird, Flüssigkeit von in Öl eingelegtem Gemüse, das über die Spüle entsorgt wird, oder auch Essensreste in der Toilette. Größere Fettmengen von Fritteusen und eingelegten Speisen sollten am besten in geeigneten Behältern aufgefangen und über das Schadstoffmobil entsorgt werden. Kleinere Mengen können über die städtische Restmülltonne entsorgt werden. Hier sollte man immer darauf achten, dass durch die Zugabe von genügend Küchenpapier das Öl aufgesaugt wird.

 

Einsammlung der Weihnachtsbäume:

An sich sammelt die Jugendfeuerwehr die Weihnachtsbäume im Stadtgebiet ein. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie macht das 2022 aber die Firma Max Spahn & Sohn KG am Samstag, 8. Januar,

 

Müllentsorgung bleibt bei der Firma Max Spahn & Sohn:

Die Müllabfuhr ist seit der Gründung der Stadt fest in den Händen der Firma Max Spahn und Sohn. Daher gab es in der Vergangenheit auch immer hitzige Diskussionen, wenn die Dienstleistung neu ausgeschrieben wurde und die Gefahr bestand, dass ein Mitbewerber den in Dörnigheim ansässigen Platzhirsch beerben könnte. Die letzte Ausschreibung war vor fünf Jahren und hatte wochenlang die öffentliche Berichterstattung bestimmt. Aber die Ausschreibung 2022 fand weitestgehend hinter verschlossenen Türen statt.

Brisant ist das Thema diesmal allerdings, weil zunächst ein anderer Mitbieter, nämlich die Kilb Städtereinigung aus Kelkheim am Taunus, den Zuschlag erhielt und sich die Firma Spahn den Auftrag nur durch ein Klageverfahren erneut sichern konnte, weil die Vergabe nicht rechtmäßig war, denn das Angebot Kilbs entsprach nicht den geforderten Flächenangaben des Wertstoffhofs.

So blieb diesem Bieter nur noch Los zwei: die Übernahme und Verwertung von Bauschutt und Baustellenabfällen. Der nun erstrittene Vertrag tritt in Kraft er am 1. Januar 2023 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren, die seitens der Stadt zweimal um ein Jahr verlängert werden kann. Damit bleibt die Müllabfuhr also bis mindestens Ende 2027, mit zweifacher Verlängerung sogar bis 2029 in bewährter Hand.

Für die Abholung von Verpackungsabfall ist das Duale System Deutschland verantwortlich. Alle drei Jahre wird diese Leistung neu ausgeschrieben. Aktueller Vertragspartner für die Abholung in Maintal ist die Firma Remondis, die sich wiederum eines Subunternehmens bedient, um die Gelben Säcke einzusammeln.

Wer Sperrmüll kostenlos abholen lassen möchte, kann einen Termin innerhalb von vier Wochen erhalten. Wem die Wartezeit zu lang ist, kann den Sperrmüll einmal wöchentlich bis zu einer Menge von einem Kubikmeter kostenfrei am Wertstoffhof abgeben. Außerdem können kostenpflichtig Container bestellt oder eine „Expressabholung“ vereinbart werden.

 

Neue Abfallbehälter für das Mainufer:

Da die Kapazität der vorhandenen Mülleimer am Mainufer gerade in den Sommermonaten trotz häufigerer Leerung an manchen Tagen an ihre Grenzen stößt, ergänzen zwei großvolumige Abfallbehälter seit Oktober 2022 die bisherigen Möglichkeiten zur Müllentsorgung und sorgen für ein sauberes und attraktives Naherholungsgebiet.

 

Abwasseraufbereitung künftig in Hanau:

Im Oktober 2022 wird mitgeteilt, daß das Abwasser aus Bischofsheim ab 2025 nicht mehr in der Kläranlage in Frankfurt aufbereitet werden soll, sondern in die in Hanau. Dadurch lassen sich bis zu 500.000 Euro jährlich sparen. Dazu ist es notwendig, eine neue Druckleitung vom Pumpwerk in Bischofsheim nach Dörnigheim zu verlegen. Die Maßnahme soll 2023 beginnen. Die Verlegung der neuen Druckleitung erfolgt im Wesentlichen aufgrabungsfrei mit verschiedenen Vortriebsverfahren und außerhalb der Bebauung. Um das Verfahren zu nutzen, braucht es Start- und Zielgruben. Um diese einrichten zu können, müssen südlich der Bahntrasse in Bischofsheim und östlich des Höllsees in Dörnigheim Bäume gefällt werden.

 

Maintaler Abfallkalender für 2023 liegen vor:

Der Maintaler Abfallkalender mit allen Entsorgungsterminen für das Jahr 2023 liegt im November 2022 vor. Die Verteilung an alle Maintaler Privathaushalte übernimmt in diesem Jahr wieder die Jugendfeuerwehr.

 

 

 

Kinder

 

Eisbällchen

Eine mehr oder weniger große „Kleinigkeit“ sorgt im April 1989 für Stadtgespräch: Es sind die „Jumbo-Eisbällchen“ der einschlägigen Erfrischungssalons, die für Kinder zu teuer und zu unhandlich sind.

 

Kinderhort:

In Dörnigheim soll im Oktober 1989 ein neuer Kinderhort gebaut werden. Um an Landeszuschüsse zu kommen, muß ein Trägerverein das Projekt übernehmen. Die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament beschließt im Januar 1990 die Gründung eines Trägervereins für den geplanten Kinderhort in Dörnigheim. Probleme bereitet dabei das neue Kindergartengesetz, das freie gegenüber öffentlichen Trägern finanziell benachteiligt. Vorgespräche wurden bereits mit der Montessori-Gesellschaft und der Dörnigheimer Kirchengemeinde über die Trägerschaft geführt. Doch die Suche nach einem Träger gestaltet sich auch jetzt äußerst schwierig.

 

Kinderbeauftragte:

Editha Kaudelka wird im Mai 1990 nicht nur Maintals erste Kinderbeauftragte, sondern ist überhaupt die erste Person im Rhein-Main-Gebiet, die ein solches Amt übernimmt. Editha Kaudelka leitete zuvor die Kita Eichendorffstraße und sieht sich nun als ein „Scharnier zwischen Kindern, Eltern und Stadtverwaltung. Einmal pro Woche bietet die Kinderbeauftragte eine Sprechstunde für Eltern und Kinder an. Die neue Kinderbeauftragte möchte Kindern Mut machen, sich Gehör und Geltung zu verschaffen.

Nachfolgerin für die Kinderbeauftragte wird 2009 die 41-jährige Monika Bött­cher. Sie ist im Elternbeirat der Dörnigheimer Kita Wingertstraße tätig und versteht sich in ihrer neuen Position als Bindeglied zwischen Kindern und Politik. Die Interessen der Mädchen und Jungen vertritt sie gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, sprich gegenüber den Stadtverordneten und dem Magistrat. Außerdem hält Monika Böttcher Sprechstunden ab, um zu erfahren, wo den Kindern der Schuh drückt.

 

Ferienspiele:

Ferienspiele führt die Stadt schon lange durch. „Mini-Maintal - Kinder lernen ihre Stadt kennen“ lautete das Motto der zweiwöchigen Ferienspiele im August 1993. Auf dem Spielgelände an der Goethestraße in Bischofsheim trafen sich täglich rund 210 Kinder, um sich ihre eigene kleine Stadt aus Holzhütten zu bauen. Hier gab es alles, was die „Großen“ auch so haben: Ein Café, eine Feuerwehr, Radiostation, Zeitungsredaktion, Theatergruppe und Detektive.

Ein beliebtes Spielzeug bei den Ferienspielen und auch sonst auf den Kinderspielplätzen ist „Tucky-Tuck“, ein bunter alter Kleinbus mit vielen Spielgeräten. Aber 1994 ist es am Ende.

Zunächst streichen CDU und Freie Maintaler die notwendigen Beschaffungskosten für einen Ersatz des maroden Spielmobils, dann richten die Freien Maintaler ein Spendenkonto für eine neues Tucky-Tuck ein. Einige tausend Mark kommen zusammen, der Rest - so wollen es die FM - soll denn doch im städtischen Haushalt bereitgestellt werden, der im Februar 1995 verabschiedet wird.

 

Neues Kinder- und Jugendhaus:

Für den Neubau eines Kinder- und Jugendhauses wird im Dezember 2008 ein Neubau auf dem Parkplatz nahe der Kästnerschule beschlossen. Das Quartier „Rechts vom Kreuzstein“ soll dadurch aufgewertet werden. Der Kreis als Schulträger und Besitzer des Grundstücks hat bereits grünes Licht gegeben, und beim Land Hessen, das sich zu zwei Dritteln an den Baukosten beteiligt, sind 2,3 Millionen Euro als Fördermittel beantragt. Erste Finanzmittel werden auch in Maintal in den Haushalt eingestellt.

Der erste Spatenstich wird aber erst t im Juli 2010 vorgenommen. Für den Betrieb des neuen Kinder- und Jugendhauses hat sich ein Trägerver­ein gegründet. Diesem gehören Bürgermeister Erhard Rohrbach, Peter Stahr von der Familienberatungsstelle „Welle“, Heidrun Barnikol-Veit, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend, Marc Becker vom Turnier-Tanz-Club „Forts Nova“, Petra Ruppert von der Turnerschaft Bischofsheim und Julia Kappler von der benachbarten Erich-Kästner-Schule an.

Am 3. September 2011 erfolgt die offizielle Eröffnung des neuen Hauses. Zur Einweihungsfeier kommen Hunderte von Besuchern. Das neue Angebot für den Nachwuchs wird sehr gut angenommen. Rund 2,3 Millionen Euro hat der Bau insgesamt gekostet. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf ein Drittel, zwei Drittel übernehmen Land und Bund.

Nachdem der Verein „Offene Kinder- und Jugendarbeit Bischofsheim“, der seit der Öffnung des Kinder- und Jugendhauses tätig war, beschlossen hatte, die Trägerschaft aufzugeben, mußte dringend ein Nachfolger gefunden werden. Das Konzept des Vereins „Welle“ wird abgelehnt. Die Stadtverordneten beschließen, daß zukünftig die Trägerschaft des Kinder- und Jugendhauses Bischofsheim in den Händen der Stadt Maintal liegen soll. Die Befürworter einer Übernahme durch die Stadt sehen in erster Linie Synergieeffekte mit dem Dörnigheimer Kinderclub. Anfang Dezember 2013 kann die Stadt aber den Dörnigheimer Sozialarbeiter Sebastian Schmidt als neuen Leiter präsentieren.

Das Kinder- und Jugendhaus wird von durchschnittlich 80 Jugendlichen am Tag genutzt. Damit bei diesen sommerlichen Temperaturen auch der kleine Garten auf der Rückseite des Gebäudes mehr zum Verweilen einlädt, macht das Kinder- und Jugendhaus auch in diesem Jahr wieder beim Freiwilligentag der Stadt im Juni 2018 mit. Sie wollen die Sitzbänke renovieren und neues Holz für die Sitzflächen einbauen.. Auch die drei vorhandenen Hochbeet-Kästen sollen durch einen Anstrich wieder hübsch gemacht und mit Kräutern bepflanzt werden. Und den Rasen wollen sie mähen.

 

„Leon-Hilfe-Inseln“ starten in Maintal:

Das Präventionsprojekt „Leon-Hilfe-Inseln“, das vom hessischen Landeskriminalamt initiiert wurde, wird nun auch von der Stadt Maintal umgesetzt. Kinder, die sich in einer Notsituation befinden, sollen in gekennzeichneten Anlaufstellen sichere Hilfe erhalten. Ein gelber Aufkleber mit der Symbolfigur des Kinderkommissars Leon zeigt ab April 2012 den Kindern, welche öffentlichen Institutionen wie Schulen und Kitas oder welche Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe sichere Hilfe und Schutz bieten.

 

Kinder- und Jugendfarm:

Auf dem Gelände einer früheren Kleingartenanlage nördlich des Hochstädter Sportplatzes

haben Eltern im Jahre 2012 eine Kinder- und Jugendfarm gegründet, eine Kombination aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof. Der offene Farmbetrieb läuft bis Ende November immer mittwochs, freitags und sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr. Im Dezember und Januar macht der Farmbetrieb Winterpause.

Aber ein Verein hat natürlich immer das Problem, daß sich Menschen finden müssen, die die Sache in die Hand nehmen. In diesem Fall kommt noch hinzu, daß die Kinder ja einmal groß werden und dann auch die Eltern kein Interesse mehr haben. So entgeht schon im März 2014 der Trägerverein knapp dem frühzeitigen Aus. Denn die Gründerin und Erste Vorsitzende Cynthia Mosig hatte einige Wochen zuvor ihr Amt zur Verfügung gestellt. Doch es gelingt, einen neuen Vorstand aufzustellen: Das Amt der Ersten Vorsitzenden übernimmt Diplom- Sozialpädagogin Wally Vida-Pedd.

Seit 2016 bietet Die Kinder- und Jugendfarm ein einwöchiges Ferienprogramm an, in dem das Naturerlebnis im Mittelpunkt steht. Baumhäuser bauen, Kräuter und Gemüse säen und ernten, Insekten und Vögel beobachten, Feuer machen, Stockbrot backen, klettern, rumtoben, matschen – das Farmgelände eröffnet Kindern die Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Auch die Kräuterschnecke ist im Rahmen der Ferienspiele entstanden; darauf pflanzen die Kinder die verschiedensten Kräuter an, die dann genutzt werden können. Neu angeschafft werden soll auch ein Ofen zum Brotbacken. Und nicht zuletzt sollen in das Konzept künftig auch Tiere eingebunden werden. Mit Kaninchen oder Hühnern sollen die Kinder dann einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren erlernen. Begleitet werden sie dabei vom pädagogischen Team der Kinder- und Jugendfarm, das aus Erziehern, Sozial-, Erlebnis-, Umwelt- und Wildnispädagogen besteht.

Im Jahre 2021 wurde die Farm an die Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen und auch ein Toilettencontainer wurde installiert. Und natürlich wurde der Naturspielraum auch in Schuss gehalten. Im gleichen Jahr hat die Farm zusammen mit Seidenroth den Um­weltpreis des Main-Kinzig-Kreises gewonnen. Das Preisgeld von 5.000 Euro wird zum Großteil für den Baumschnitt verwendet. Zum traditionellen Kelterfest im Herbst 2022 wird es eine Jubiläumsfeier geben.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2022 stand das Fortbestehen wieder gewaltig auf der Kippe, denn der Verein fand erst auf den letzten Drücker neue Mitglieder für den Vorstand. Die bisherige 1. Vorsitzende Iris Kunde und auch die 2. Vorsitzende Karina Ignee räumten ihre Posten aus privaten Gründen und wegen der zeitlichen Belastung. Insgesamt 80 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile, viele davon sind jedoch nur passiv dabei. Erste Vorsitzende der Kinder- und Jugendfarm wurde Esther Hartenfeller, 2. Vorsitzender wurde Sebastian Schmidt

Kein Wunder also, dass die Hauptaufgabe des neuen Vorstands erst einmal sein wird, das so erfolgreiche Konzept weiterzuführen. Dazu zählt vor allem, das Gelände in Schuss zu halten und ausreichend Öffnungszeiten anzubieten. Dafür schafft die Kinder- und Jugendfarm eine 20-Stunden-Stelle, die mit einer pädagogischen Fachkraft besetzt wird. Bei strahlendem Sonnenschein wurden 2022 neun neue Obstbäume auf das Gelände der Kinder- und Jugendfarm gepflanzt. Bereits vor einigen Wochen hatte die Farm in diesem Zusammenhang nach Baumpaten gesucht.

 

Weltkindertag:

Der Tag wird in Maintal seit 1992 gefeiert. Er soll die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen und somit bei Jung und Alt noch bekannter machen. Im Jahre 2021 gab es eine Kinderolympiade und die Gewinner des Malwettbewerbs erhielten ihre Auszeichnung. An zehn Spielstationen konnten sich die Kleinen und Kleinsten unter anderem beim Eierlaufen, Dosenwerfen oder Weitwurf behaupten.  Die Jungen und Mädchen konnten außerdem zu Papier bringen, welche Spiel-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten sie sich in Maintal wünschen würden. Das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kinderfest mit vielen Aktionsständen und buntem Bühnenprogramm zieht normalerweise hunderte Besucher auf das Gelände auf dem Gelände des Brüder-Schönfeld-Hauses. Insgesamt 36 Bündnispartner tragen 2022 zum Gelingen des Festes bei. Traditionell spenden alle Verkaufsstände die Hälfte ihrer Gewinne anschließend an UNICEF Deutschland. So kamen im Jahre 2019 insgesamt 2.000 Euro für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ zusammen.

Beim Weltkindertag 2022 kamen rund 1.200 Euro zusammen. Spendenfreudig zeigten sich neben den Besucherinnen auch die teilnehmenden Vereine, Initiativen und Kitas, die einen Teil ihrer Verkaufserlöse für die UNICEF-Projekte „Mädchenbildung in Afghanistan“ und „Hungersnot in Afrika verhindern“ überwiesen haben. Ein großer Anteil kam dabei über den Verkauf durch den Elternverein der Kita Abenteuerland von gespendeten Bratwürsten und Brötchen zusammen. Die Stadt hat den Spendenbetrag gerne auf 2.000 Euro aufgerundet

 

Kotbeutelspebder auf dem Kinderspielplatz

Der Spielplatz im Eugen-Kaiser-Ring in Bischofsheim lädt als eine der wenigen direkt am Waldrand gelegenen Freizeitanlagen Kinder dazu ein, den Naturraum Wald spielerisch zu entdecken. Für Erstaunen und Unverständnis sorgen 2020 bei Anwohnern, die den Spielplatz regelmäßig besuchen, allerdings der Hundekoteimer und die Entnahmestelle für Hundekotbeutel, die inmitten der Spielgeräte steht. denn Hunde sind auf Maintaler Spielplätzen seit 2019 verboten. Die Stadt hat reagiert und die Behälter umgesetzt.

 

Kinderarztpraxis:

Die Kinderarztpraxis von Dr. Claudia Schramm in Dörnigheim führt 2019. Akutsprechstunden ein. Zweimal täglich – ausgenommen Mittwoch und Freitag – können Eltern während der einstündigen Sprechstunde mit ihrem kranken Kind ohne Termin vorstellig werden. Jedes Kind wird angeschaut. Bei ernsten Notfällen wie Atemnot oder akuten Blutungen wird natürlich sofort gehandelt.

Schon 2015 ergab eine Untersuchung der Versorgungssituation im Planungsbereich, dass die Auslastung ihrer Praxis bei 180 Prozent liegt. Zwar hat Schramm nach langem Ringen durch die Kassenärztliche Vereinigung eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt bekommen, die von Dr. Maja Schulze besetzt ist, aber auch die Zahl der Kinder ist weiter gestiegen.

Aber 2022 ist die Situation wieder untragbar: 320 Kinder an einem Montag. Um auf die Überlastung aufmerksam zu machen, hat die Ärztin mit ihrer Praxis am Mittwoch am landesweiten Protesttag der Kassenärztliche Vereinigung Hessen teilgenommen, um gegen die Politik von FDP, SPD und Grünen sowie des GKV-Spitzenverbands zu demonstrieren. In Maintal gibt es eine weitere Kinderarzt- Praxis, die allerdings keine neuen Patienten aufnimmt 

 

Mädchentag:

Zum Mädchentag am 5. März findet 2018 im Kinderclub in Dörnigheim um 11 Uhr eine Spray-Aktion für Mädchen statt. Am 13. März können junge Frauen zwischen zehn und 25 Jahren um 14 Uhr in der Maintal-Halle zu Pfeil und Bogen greifen.

 

Welt-Down-Syndrom-Tag:

Susanne Gabler, deren Sohn Constantin Trisomie 21 hat, nahm bei dem Videoprojekt einer Elterninitiative zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März 2019 teil Vor etwa vier Wochen ist die Familie Gabler dafür von Dörnigheim ins westfälische Ibbenbüren gereist und hat dort eine riesige Party gefeiert. 130 Kinder und Jugendliche - mit Down-Syndrom und ohne - haben sich dort getroffen, einander kennengelernt und zusammen gefeiert.

 

Flugzeugspielplatz:

Der Flugzeugspielplatz in der Goethestraße in Bischofsheim erhält 2021 drei neue Spielgeräte: Im nördlichen Bereich des Spielplatzes entstehen nach den Wünschen der Kinder ein neuer Kletterwürfel, ein moderner Spielturm und ein Bodentrampolin. Die Maßnahmen kosteten rund 60.000 Euro. Die Maßnahmen sind ein Teil des städtischen Spielflächenentwicklungsplanes, dem Ende 2019 ein Beteiligungsworkshop von rund 40 Kindern aus allen Stadtteilen vorausgegangen war. Bei der Befragung wurde schnell klar, was den Kindern in Maintal fehlt: ein bisschen Abenteuer, eine gewisse Unordnung, Platz für Spontanität und viel Bewegung. - Ab 2022 gibt es auf dem Brüder-Grimm-Spielplatz in der Bahnhofstraße ein neues inklusives Kletter­gerüst, ein 13 Meter lange und 2,5 Meter hohe Spielgerät. Der Kletterparcours schließt sich direkt an die beliebte große Kletterpyramide ans.

 

Beirat kinderfreundliche Stadt:

Für den Beirat kinderfreundliche Stadt Maintal sucht die Stadt Maintal 2021 drei neue Mitglieder. Der Beirat vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Maintal unter anderem bei Planungs- und Entscheidungsprozessen sowie anderen grundsätzlichen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen. Der Beirat hat die Aufgabe, den Magistrat in Fragen der Kinder- und Jugendhilfeplanung durch fachkundige Stellungnahmen, Anträge sowie Beschlüsse zu unterstützen, um die Stadtentwicklung noch kinderfreundlicher zu gestalten.

 

Kinder- und Jugendbüro:

Ab Juli 2021 haben alle Kinder und Jugendlichen in Maintal eine feste Anlaufstelle im Rathaus: das Kinder- und Jugendbüro. Hier können sie Kritik, Wünsche und Ideen rund um das Leben in Maintal loswerden. Mit dem neuen Angebot möchte Stadt noch kinder- und jugendfreundlicher werden und ein wesentliches Kriterium erfüllen, um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ zu erhalten. Zu den Aufgaben des Kinder- und Jugendbüros gehört, über die Kinderrechte zu informieren und sie stetig bekannter zu machen. Zudem wird das Kinder- und Jugendbüro Beteiligungsprojekte etwa im Zusammenhang mit der Neugestaltung von Spielplätzen und den jährlichen Weltkindertag organisieren. Vor allein aber sollen Kinder und Jugendliche eine niedrig­schwellige Anlaufstelle haben und sich unkompliziert an die Verwal­tung wenden können, wenn sie Probleme haben oder Verbesserungsbedarfe für ihr Leben in der Stadt sehen. en.

Kinder, die nach Maintal ziehen, erhalten ab November 2022 bei ihrer Anmeldung im Stadtladen eine Tasche mit Informationen über interessante Angebote in Maintal und zu den UN-Kinderrechten Neu-Maintaler sowie ihre Eltern erhalten mit dem Zuzugspaket kindgerechte Informationen und Hinweise auf Angebote für Kinder- und Jugendliche in Maintal, aber auch zu Unterstützungsmöglichkeiten für besondere Lebenslagen.

 

Kinderclub und Bonis Treff:

Der Kinderclub im Brüder-Schönfeld Haus gibt es seit 1990. Das Angebot im Kinderclub und Bonis Treff umfasst 2021 wieder Tischtennis oder Billard, UNO oder Monopoly sowie die wöchentlich stattfindenden Koch-, Spiele-, Mädchen- und Jungengruppen. Seit 2022 gibt es im Kinderclub und Bonis Treff Angebote ausschließlich für Mädchen. Es gibt einen Raum, in dem die Mädchen unter sich sind und ihre Interessen ausleben können. Der Mädchentreff für Zehn bis 15-Jährige findet immer mittwochs von 14.30 bis 17 Uhr statt. Der Mädchenabend für 14- bis 22-Jährige findet immer montags von 17.30 bis 21 Uhr statt.  Am Samstag, 26. November 2022 öffnet das Haus seine Türen für ein großes Tischkicker-Turnier, betreut durch den elffachen Weltmeister Chris Marks. Es gibt aber auch eine chronologische Fotoausstellung von der Entstehung der Räumlichkeiten über die Kinder- und Jugendfreizeiten bis hin zu den Tagesangeboten und Ausflügen der letzten 32 Jahre.

Im Rahmen der Maintaler Frauenwochen hat der Kinderclub Dörnigheim im April 2022 einen Schnupperkurs im Bogenschießen für Mädchen durchgeführt. Damit die Mädchen professionell angeleitet werden, konnte Petra Heimbeck als Trainerin nach Maintal geholt werden. Die mehrfache Deutsche Meisterin hat viele Jahre Kinder trainiert und leitet heute Bogenschieß-AGs an Schulen. Der Maintaler Verein SG Tell Hochstadt-Dörnigheim stellte für den Schnupperkurs seine Trainingsstätte in der Maintal-Halle zur Verfügung und sorgte für die Zielscheiben.

Im Jahre 2022 gab es beim Spielfest drei Hüpfburgen und Mitmachaktionen (Stofftaschen bemalen, Luftballons modellieren, Riesenseifenblasen zaubern, mit Pfeil und Bogen schießen)

Außerdem gab es vielseitige Spiel- und Bastelangebote und eine Goldsuche, welche die Kita „Abenteuerland“ anbot. Auch das Team des städtischen Fachdienstes „Kinder- und Familienfreundliche Kommune“ präsentierte sich mit einem Kinderrechte-Glücksrad.

Auf der Bühne sorgte die Rock'n'Roll-Band „Ral And His Lost Ones“ für die musikalische Unterhaltung. Außerdem trat die Schülerband der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal e.V. auf. Ergänzt wurde das Bühnenprogramm durch eine Tanzdarbietung der Hip-Hop-Tanzgruppe des TTC Fortis Nova Dörnigheim und den Auftritt des Unterhaltungskünstlers Chriss Breuning, der die Zuschauer mit Jonglage, Magie und Balanceakten verzauberte.

Der Sozialpädagoge Mathias Zittlau hat sein Netzwerk aktiviert und im Dezember 2022 zum Tag der offenen Türe die „Ehemaligen“ eingeladen. Und die sind gerne und zahlreich gekommen, um das 30-jährige Bestehen „ihres“ Klubs gemeinsam mit den ehemaligen Jugendfreunden zu feiern. Einige der „harten Jungs“ amüsieren sich über die alten Foto- und Filmaufnahmen. Sie begrüßen sich mit Umarmungen und Handschlag. Viele der Ehemaligen gingen auf die benachbarte Werner-von-Siemens-Schule und wohnten in der Nachbarschaft. Nachmittags waren sie im Bonis Treff. Die Eltern wussten ihre Kinder, vor allem die Mädchen, „weg von der Straße“, und die wiederum fanden es klasse. So manche Freundschaft, die hier entstanden ist, hält bis heute.

 

Maintal erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune

Die Stadt Maintal ist im Januar 2022 als siebte hessische Kommune mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Damit würdigt der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat.

 

Belange der Kinder stärker berücksichtigen:

Für Monika Böttcher war es im Februar 2022 selbstverständlich, den Kinderpolitischen Zwischenruf des Vereins „Kinderfreundliche Kommune" gemeinsam mit weiteren Amtskollegen zu unterzeichnen. 35 (Ober-)Bürgermeister aus Städten und Gemeinden, die am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teilnehmen, fordern darin dazu auf, die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt in den Blick zu nehmen.

Infos zu Ukraine-Krieg für Kinder:

Um eine kindgerechte Information zum Ukraine-Krieg zu gewährleisten, hat die Stadt Maintal im April 2022 ihre Hilfe- und Beratungsseite auf der städtischen Homepage ergänzt. Als ausgezeichnete Kinderfreundliche Kommune setzt sich die Stadt Maintal für die lokale Umsetzung der UN-Kinderrechte ein. Eltern, Kinder und Jugendliche finden hier jetzt eine Sammlung von Informationsquellen und Orientierungshilfen zum altersgerechten Umgang mit Ängsten und Sorgen.

 

Mädchen nehmen an einer Graffiti-Aktion teil:

Im Rahmen eines Graffiti-Workshops anlässlich der Maintaler Frauenwochen 2022 gestalteten die Mädchen der städtischen Jugendzentren einen Spielcontainer. Neun Mädchen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren aus den beiden städtischen Jugendzentren Kinderclub Dörnigheim sowie Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim trafen sich zu einem besonderen Erlebnis. Unter professioneller Anleitung von Timm Fleckenstein, einem Street Art-Künstler aus dem Raum Frankfurt, bekamen die Mädchen einen Einblick in die Kunst des Graffitisprayens. Die Teilnehmerinnen lernten die Grundarten des Graffiti-Schriftzugs und die verschiedenen Elemente kennen. An einem Spielcontainer vor dem Kinderclub durften sie das Gelernte direkt umsetzen und sich ausprobieren.

 

Mädchentag („Girls' Day“):

Mädchen in Kontakt mit Berufen zu bringen, in denen Frauen statistisch gesehen unterrepräsentiert sind - das ist die Idee des Girls' Day. An dem jährlichen Aktionstag am 28. April 2022 besuchen Schülerinnen ab Klasse 5 Betriebe, in denen noch immer vorwiegend von Männern ausgeübte Berufe dominieren. Ziel ist, dass die Mädchen ihre Perspektive weiten und ihre individuellen Stärken und Talente entdecken.  Sie können die Aufgaben und den Arbeitsalltag in Autohäusern, in Kfz-Werkstätten, sowie in der Lackiererei des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof kennenlernen. Die Stadt Maintal beteiligt sich seit vielen Jahren an diesem Zukunftstag für Mädchen.

 

Große Fete im Kinder- und Jugendhaus:

Mit einem Jahr Verspätung feiert das Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim am Samstag, 17. September 2022, sein zehnjähriges Bestehen. Zwischen 13.30 und 20 Uhr warten viele Spiel- und Spaßangebote, Live-Musik und ein Graffiti-Künstler auf die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien. Für das leibliche Wohl sorgt ein Foodtruck mit Pommes und Burgern, es gibt Kaffee und Kuchen. An der Cocktailbar können zudem der legendäre „Kijurinha“ und ein Jubiläum-Überraschungs­cocktail probiert werden

Neben einer Führung durch das Haus, bei der Sebastian Schmidt vom Team auch mal aus dem Nähkästchen plauderte, konnten Jugendliche ihre Ausdauer beim Bullriding unter Beweis stellen, ihre Kraft am Boxautomaten messen oder sich auf der Hüpfburg vergnügen. Die Fußballfans kamen beim Torwandschießen mit Schussradar und bei einem Fußballturnier auf ihre Kosten.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte unter anderem die eigens für diesen Anlaß von Mitarbeiter Peter Lenz gegründete Rockband „Escape Goats“. Ebenso vertreten war die Maintaler Jugend-Musik- und Kunstschule e.V., die in den Räumen des Kinder- und Jugendhauses regelmäßig Musikunterricht anbietet. Ein Graffiti-Workshop bot zudem die Möglichkeit, sich kreativ auszuprobieren.

 

Beratungsbedarf für Kinder und Jugendliche:

Nach der Corona-Pandemie besteht 2022 in den Kinder- und Jugendhäusern höherer Bedarf an Beratung durch die Sozialpädagogen. Gerade die Älteren fragen immer, ob wir länger öffnen können, weil sie jetzt in der kalten Jahreszeit abends nicht wissen, wo sie sonst hin sollen“, berichtet Sebastian Schmidt vom Team des Bischofsheimer Kinder- und Jugendhauses.

„Zusätzlich stehen gerade viele Einzelgespräche zu Themen wie Schule und Ausbildung an, die zusätzlich Personal binden“, sagt Sebastian Schmidt. Einige Jugendliche seien nach Corona in ein Loch gefallen und hätten keine Perspektive auf eine Ausbildung. Selbst die Suche nach Praktikumsplätzen gestalte sich schwierig.

Doch das sind nicht die einzigen Probleme, bei denen die Sozialpädagogen gefragt sind. Auch die Maintaler Schulen melden einen höheren Bedarf an. An der Albert-Einstein-Schule veranstaltet das Jugendarbeitsteam zum Beispiel regelmäßig Projekttage zum Thema soziales Lernen. Dabei geht es genau um die Themen, die während der zwei Jahre Distanzunterricht zu kurz gekommen sind, die den Kindern und Jugendlichen aber helfen, mit Leistungsdruck und persönlichen Krisen umzugehen. Auch die Erich-Kästner-Schule setzt mit ihrem Programm „Coole Kids“ auf die Kompetenz aus den Kinder- und Jugendhäusern.

 

Weitere Spielgeräte den Waldspielplatz in Hochstadt:

Auf dem Waldspielplatz in Hochstadt hat sich 2022 Einiges getan. Dazu waren im Vorfeld jene gefragt, ihre Ideen zu äußern, die den Waldspielplatz gerne besuchen. In der Folge wurde der große bunte Spielturm, bestehend aus zwei Spieltürmen, in Abstimmung mit dem Hersteller um einen weiteren Turm und zahlreiche neue Spielmöglichkeiten erweitert. Die Anlage bietet nun zusätzlich eine höhere und schnellere Rutsche, eine zweite Brücke, sowie diverse Auf- und Abgänge wie eine Leiter- und eine Feuerwehrleiter. Zusätzlich wurde der Spielturm für kleinere Kinder im Sandbereich durch einen modernen Spielturm aus Robinienholz ersetzt. Er bietet Möglichkeiten des Aufenthalts unter dem Podest, sowie verschiedene Auf- und Abgänge in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.

 

 

Kindertagesstätten

 

Kindertagestätten allgemein

 

Im Juli 1985 wird ein Kindergarten-Entwicklungsplan für Maintal vorgelegt. Er wird zur Diskussionsgrundlage für die Erziehungsarbeit in dieser Stadt. Schon 2011 wird festgestellt, daß es an Erziehern und Kita-Plätzen fehlt. Die Stadt Maintal benötigt 405 Plätze für die U 3-Betreuung, nur 226 stehen nach den Sommerferien zur Verfügung. Auch Kindergartenplätze sind rar. Vor allem in Bischofsheim sind die Eltern oft vergeblich auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihre Kleinen. Von 2013 bis 2018 wurden 62 U 3- sowie rund 180 Kita-Plätze geschaffen. Die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend der Stadt Maintal, Heidrun Barnikol-Veit, schilderte im März 2018 die aktuelle Situation. Im U 3-Bereich eine Betreuungsquote von 35 Prozent, lange Wartelisten; bei den Kita-Plätzen für die Drei- bis Sechsjährigen eine Quote von 97 Prozent.

 

Die Ausschreibung der Mittagsverpflegung in den Kitas sei eine „Katastrophe“, sagten die

Fraktionen im Juli 2018 gegenüber dem Magistrat. Hauptkritikpunkt waren die vom Magistrat festgelegten Kriterien wie etwa die Entfernung der Produktionsstätte der Mahlzeiten zu den Kitas. Diesen Punkt hatte der Magistrat mit 30 Prozent für die Entscheidung gewichtet und dem Anbieter mit der kürzesten Anfahrt den Vorzug gegeben. Weitere Kriterien waren der Preis (50 Prozent) und Qualität (20 Prozent). Stattdessen hätte sich die Ausschreibung stärker an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren müssen.

Der Stadtelternbeirat spricht sich bei den Zuschlagskriterien für eine stärkere Gewichtung der Qualität aus. Der Ausschuß beschloß 2019 dann unter anderem eine Änderung bei der Gewichtung der Zuschlagskriterien. So wird der Gesamtpreis nun mit 45 Prozent gewichtet (Magistratsvorlage: 50 Prozent), Qualität und Güte des Ernährungskonzepts mit 25 Prozent (Magistrat: 20 Prozent) sowie Qualität und Güte der eingesetzten Lebensmittel mit 25 und die Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz der Transportfahrzeuge mit fünf Prozent. Wegen vergaberechtlicher Bedenken wird ein Probeessen nicht Bestandteil der Vergabekriterien sein, ebenso wird es keine Probezeit für den Anbieter geben.

Um Chancen auf einen Zuschlag zu erhalten, muss der Anbieter zwei vegetarische und zwei nicht-vegetarische Musterspeisepläne für die Geltungsdauer von vier Wochen (20 Verpflegungstage) einreichen, in denen detailliert aufgelistet ist, an wie vielen Tagen es Fleisch-, Seefisch- beziehungsweise fleischlose Gerichte geben darf. Dabei sollen auch „weniger bekannte Lebensmittel“ wie Quinoa, Couscous, Bulgur sowie zum Beispiel Grünkern und Hirse als Bratlinge verwendet werden.

 

Für die Mitarbeiter der Stadt Maintal gilt die Neutralitätspflicht. Das bedeutet, es dürfen „keine sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbole getragen werden“, wie die Pressestelle erläutert. Dazu gehört das Tragen eines Kopftuchs. Im Jahre 2018 hat die Maintalerin Hoda Raho eine Online-Petition mit dem Titel „Kein Kopftuch-Verbot für Kita-Erzieherin“ gestartet. Darin plädiert sie dafür, diese Regelung abzuschaffen, „nicht aus der Sicht einer Mutter, Erzieherin oder Sozialarbeiterin, sondern aus Sicht einer Bürgerin“. Es geh ihr ebenfalls um die Akzeptanz der gesellschaftlichen Vielfalt. 

Die Qualität der Betreuung in der Kita hängt davon ab, wie viel qualifiziertes Fachpersonal die Stadt gewinnt. Dennoch hält die Stadt 2021 an einer Dienstanweisung aus dem Jahr 2018 fest, die Erzieherinnen das Tragen eines Kopftuchs untersagt. Die Anweisung basiert auf Paragraf 45 des Hessischen Beamtengesetzes, der Beamte dazu auffordert, „sich im Dienst politisch, weltanschaulich und religiös neutral zu verhalten“. Dies bezieht sich insbesondere auf „Kleidungsstücke, Symbole oder andere Merkmale (…), die objektiv geeignet sind, das Vertrauen in die Neutralität ihrer Amtsführung zu beeinträchtigen oder den politischen, religiösen oder weltanschaulichen Frieden zu gefährden“. Diese Neutralitätspflicht gilt in Maintal für alle Beschäftigten der Stadtverwaltung mit unmittelbarem Kundenkontakt.

Die Regelung ist aber auch in Maintal umstritten: Solange eine Erzieherin sich nicht missionarisch engagiert, sollte ein Kopftuch in der erzieherischen Arbeit keine Rolle spielen. Die Stadt als Arbeitgeberin hat ja zum Beispiel die Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag nicht über die Probezeit hinaus zu verlängern. In einer solchen Zeit kriegt man mit, ob jemand religiös fanatisch ist oder nicht

Das Arbeitsgericht in Offenbach hat der Klage im September 2019 in erster Instanz teilweise stattgegeben und es als erwiesen angesehen, dass die Neutralität einer städtischen Kita nicht durch das Tragen eines Kopftuchs beeinträchtigt wird. Gegen das Urteil hatte die Stadt Berufung eingelegt, die das Landesarbeitsgericht jedoch im November 2021 zurückgewiesen hat. Die Stadt ging 2022 in Kopftuch-Streit gegen muslimische Erzieherin sogar in Revision.

Aber 2023 hat sie doch eingelenkt.

 

Die Stadt Maintal folgt im Juni dem Beschluss der schwarz-grünen Landesregierung und macht in ihren Kindertagesbetreuungseinrichtungen ab 1. August 2018 die ersten sechs Stunden bei den Plätzen für Kinder ab drei Jahren gebührenfrei. Der Ganztagesplatz mit acht Stunden wird zukünftig 60 Euro kosten (bisher 240 Euro), für die verlängerte Öffnungszeit mit zehn Stunden werden Eltern 112 Euro (bisher: 280 Euro) aufbringen müssen.

 

Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie wollen die Maintaler Kitas Ende Juli 2020 wieder zum Regelbetrieb übergehen. Hierbei müssen jedoch Auflagen des Gesundheitsamtes erfüllt werden, um Kinder, Familien und Erzieher zu schützen. Gut dreieinhalb Monate mußten die meisten Eltern ihre Kinder zuhause betreuen– ohne Unterstützung der Großeltern, ohne Freizeitaktivitäten in Sportvereinen, ohne Spieleverabredungen, ohne Spielplatzbesuche. Die Hygieneregeln konnten erst einmal in der kleinen Gruppe der „Notbetreuungskinder“ eingeführt werden, die für alle weiteren Rückkehrer zu Vorbildern wurden.

 

Im Jahre 2020 wird eine Gehaltserhöhung in Kitas und Familienzentren beschlossen. Die Stadt Maintal steht unter Zugzwang. Die Nachbarn Hanau und Frankfurt haben es vorgemacht und erhöhen das Gehalt der Erzieher. Damit verschaffen sie sich einen klaren Vorteil im Kampf um Fachkräfte. Für eine weitere Verschärfung der Lage in Maintal sorgt die Tatsache, dass die Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen weniger verdienen, als die in den Fami­- lienzentren. Die Beschlussvorlage sieht daher vor, dass alle anerkannten Erzieher der Stadt Maintal finanziell gleichgestellt werden. Um ihrem besonderen Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht zu werden, erhalten die Familienzentren eine jährliche Zuwendung in Höhe von 110.000 Euro zur Durchführung besonderer Projekte.

 

Die Stadt hat bereits Ende November 2021 allen Familien kostenlose Lolli-Tests bereitgestellt, um alle rund 1.350 die Kinder zweimal pro Woche vor dem Besuch der Kita zu Hause zu testen. Aber den Einsatz mobiler Luftfilter in den städtischen Kindertagesstätten hat sie lange kategorisch ausgeschlossen, weil sie zu gefährlich für die Kinder seien. Im Januar 2022 hat die Stadt allerdings eingelenkt und die städtischen Kitas doch mit mobilen Luftfiltergeräten ausgestattet, die die Luft von Viren säubern und so Kinder und Personal vor einer Corona-Infektion schützen sollen. Diese Maßnahme hatte die Stadtverordnetenversammlung schon im März 2021 beschlossen.

 

Der Maintaler Präventionsrat mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und Polizei befasst sich regelmäßig mit den Elterntaxis, die sich täglich vor Schulen und Kitas stauen und die, Zufahrtsstraßen blockieren. Kinder steigen mitunter zur Fahrbahnseite aus und es folgen gefährliche Wendemanöver. Im März 2022 nahmen zusätzlich Vertreterinnen und Vertreter der Maintaler Schulen teil, um gemeinsam über Alternativen zum elterlichen Hol- und Bringservice zu beraten. Alternativen wie eine Hol- und Bringzone, ein Walking-Bus, bei dem Eltern ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad begleiten, entspannen die Verkehrslage und bedeuten mehr Sicherheit. Sie fördern auch die Selbständigkeit der Kinder und sind umweltfreundlicher.

 

Die Theaterpädagogin und Märchenerzählerin Sabine Schmitt hat im Juli 2022 Jungen und Mädchen aus den Maintaler Kitas am Mainufer mit ihren Erzählungen am Main begeistert.

Sie verzauberte an zwei Tagen mit ihrer Version des berühmten Grimm-Märchens „Der Froschkönig“ mehrere Kita-Gruppen. Sie erzählte nicht nur die bekannte Geschichte, sondern nahm die Kinder mit liebevoll gestalteten Requisiten mit auf eine fantasievolle Reise ins Land der Märchen.

 

 

 

Dörnigheim

 

Im Juli 1985 wird ein Kindergarten-Entwicklungsplan für Maintal vorgelegt. Er wird zur Diskussionsgrundlage für die Erziehungsarbeit in dieser Stadt. In Dörnigheim wird im Oktober 1985 ein neuer Kindergarten-Pavillon seiner Bestimmung übergeben. Maintal hat im August 1987 die Zusage des Landes Hessen, daß der Bau des Kinderhortes an der Schillerstraße finanziell unterstützt wird. Schon im September wird mit dem Bau des Kinderhortes begonnen, im Dezember ist Richtfest.  Der Kinderhort wird im September 1988 offiziell seiner Bestimmung übergeben.

 

Innerhalb von elf Tagen werden im Mai 1990 zwei Kindereinrichtungen in Dörnigheim zu Opfern von Brandstiftungen. Am Maifeiertag geht die Kindertagesstätte in der Wingertstraße in Flammen auf, und am 12. Mai brennt der Hort in der Siemensallee ab. Insgesamt entsteht ein Schaden in Millionenhöhe. Beide Einrichtungen in Dörnigheim werden erheblich zerstört. In der Wingertstraße war der gesamte Komplex nicht mehr zu retten.

Einer der Täter des ersten Brandes kann bereits kurz nach Ausbruch der Flammen festgenommen werden. Es handelt sich um einen 29-jährigen Wohnsitzlosen. Der Brandstifter in der Siemensallee wird im Juni festgenommen. Es handelt sich um einen 18-jährigen behinderten jungen Mann., der auf Anordnung des Haftrichters in Hanau in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert wird.

 

Bürgermeister Rohrbach öffnet am 1. April 1995 der private Kindergarten im Dörnigheimer Atriumbau an der Bonhoefferschule seine Pforten - dank massiver finanzieller Unterstützung der Stadt Maintal, die das Gebäude vom Main-Kinzig-Kreis für 530.000 Mark erwarb und weitere Sanierungskosten in erheblichem Umfang übernahm. Den größten Schritt auf dem Weg zur neuen Kita leistete aber der Eltern-Kind-Verein Dörnigheim: In über 2.000 Arbeitsstundenhaben die Aktiven die Räume kindgerecht hergerichtet.


Die verbliebenen Hortplätze in der  Kita Siemensallee sollen 2019 in Kitaplätze umgewandelt werden.

 

Kita Wingertstraße:

Ab Juli 2012 wird die Kita Wingertstraße für die U 3-Betreuung ausgebaut. Zunächst sollen zwölf Mädchen und Jungen aufgenommen werden. Für die Zukunft ist die Betreuung von insgesamt 24 Kindern zwischen zwei und drei Jahren vorgesehen.

Seit Anfang 2018 ist Peter Seibert in der Kita Wingertstraße angestellt, einer von aktuell zehn männlichen Erziehern in den zwölf Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Maintal. Nach seinem Abitur studierte der heute 34-Jährige Germanistik und Anglistik, während er parallel begann, als Journalist zu arbeiten. Nachdem er erste Erfahrungen als Handballtrainer sammelte, merkte er, dass ihm die Arbeit mit Kindern Spaß macht. 2014 begann er eine praxisintegrierte Teilzeitausbildung zum Erzieher über die Stadt Hanau.

Am Montag, dem 14. Dezember 2020 schmückte eine Kindergarten-Gruppe gemeinsam mit den Paten der Stadtleitbildgruppe einen Tannenbaum am „Rosengärtchen“ zwischen Karl-Leis-Straße und Fischergasse. Dabei wurde der Schmuck, der den Open-Air-Weihnachtsbaum ziert, von den Kindern selbst gebastelt: Engel aus Tannenzapfen, Sterne aus Glanzpapier, Bäumchen aus bunt angemalten Eisstielen und ausgeschnittene Schneeflocken wurden von den Kindergarten-Kindern fleißig an den Baum gehängt. Natürlich durften auch die klassischen Christbaum-Kugeln nicht fehlen.

 

Kita Eichendorffstraße

Die Kindertagesstätte Eichendorffstraße ist im August 202 um einige Räume gewachsen, vor allem hat sie nach Abschluss der Bauarbeiten nun Platz für eine zusätzliche Betreuungs­gruppe. Die Kita in der Eichendorffstraße bietet nun für bis zu 118 Kinder eine Betreuungsmöglichkeit. Räumlich erweitert wurde unter anderem auch der Bereich für die Mittagsverpflegung, was angesichts eines Anteils von weit über 80 Prozent der Kinder, die mittags in der Kita essen, ebenfalls notwendig war.

 

Familienzentrum Eichenheege:

Auf dem früheren Sportgelände der FC Germania 08 in der Dörnigheimer Eichenheege soll eine neue Kita mit sechs Gruppen für rund 120 Kinder entstehen. Im August 2018 stellten Magistrat und Planer das Konzept in einer gemeinsamen Sitzung von Sozial- sowie Ausschuss für Umwelt und Bau vor. Rund 4.000 Quadratmeter sind Grundstücksanteil für den Bau des „Hauses für Kinder und Familien“ einschließlich Außenanlagen, rund 1.900 Quadratmeter Gesamtnutzfläche für das zweigeschossige Gebäude mit sechs Gruppenräumen für je 25 U 3- und Ü 3-Kinder. Außerdem sollen Kleingruppenräume als Intensivräume entstehen, Schlaf- und Ruhe- ebenso wie Mehrzweckräume, und ein Kinderbistro für rund 150 Kinder nebst weiteren Räumlichkeiten. Im Erdgeschoss befinden sich neben Toiletten und Waschräumen die Gruppenräume für die sechszügige Einrichtung.

Die Besonderheit ist, daß hier auch ein Familienzentrum integriert werden soll. Hier ist seit Oktober 2019 auch der Servicestelle Kindertagespflege Maintal untergebracht werden, eine städtische Einrichtung, die derzeit im Bürgerhaus Bischofsheim angesiedelt ist. Außerdem soll zudem eine Familienbildungsstätte angesiedelt werden. Alles unter einem Dach, das gab es in dieser Form bisher in Hessen noch nicht

Ganze vier Arbeitstage dauert es im Jahre 2019, bis aus 16 Modulen hier der Rohbau des neuen städtischen Familienzentrums entsteht. Gut ein halbes Jahr nach Baubeginn ab 6. Januar 2020 die ersten Kinder in der Kita betreut. Seit Anfang Juli 2020 wurden alle zwei Wochen neue Kinder aufgenommen, um die Gruppen schrittweise aufzubauen. Das insgesamt neunköpfige Team rund um die Leiterin Elke Kächelein hat ordentlich Hand angelegt. Bei den Außenarbeiten halfen Eltern beim Anlegen von Hochbeeten und der Gestaltung der Außenanlagen.

Die Einweihung des Kinder- und Familienzentrums Eichenheege war Ende Mai. 2021. Trotz des angespannten Arbeitsmarkts sind genug Erzieherinnen und Erzieher an Bord, um alle sechs Kitagruppen voll zu belegen. Zum Willkommenskonzept gehört ein Willkommenscafé. Dadurch können neue Eltern in lockerer Atmosphäre andere Familien und die zukünftigen Erzieherinnen ihres Kindes kennenlernen. Die Kinder werden während der Eingewöhnung behutsam mit der pädagogischen Fachkraft als weitere Bezugsperson vertraut gemacht. Die. Eltern haben damit die Möglichkeit, das Haus kennenzulernen. Sie erfahren Wissenswertes über die pädagogische Arbeit, können sich mit anderen Eltern in der gleichen Situation austauschen, lernen die Erzieherinnen und Räumlichkeiten kennen und können offene Fragen klären.

Danach folgen Schnuppertage und Erstgespräch als weitere Schritte, um den Übergang von der Familie in die Kita weicher zu gestalten. Im Juli 2022 konnte man endlich gemeinsam das erste Sommerfest im Dörnigheimer Kinder- und Familienzentrum Eichenheege feiern.

Ein Nähprojekt im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege ermöglicht 2021 nach der langen Zeit der Distanz Begegnungen und soziales Miteinander. Das Motto lautet „In Nähe Vielfalt gestalten“ und vereint unterschiedliche Ziele. In erster Linie geht es darum, Fähigkeiten und Fertigkeiten rund um das Nähen zu vermitteln und weiterzuentwickeln. „Über das Nähen hinaus wollen wir außerdem Nähe herstellen. Dabei spielen Herkunft, sozialer Status und die Sprache erstmal keine Rolle“, sagt Born.

 

Integrative Kita:

Die heftigen Diskussionen um die Zukunft der Integrativen Kita in der Hermann-Löns-Straße, der Kita Zauberwald, sind nun Vergangenheit. Die Stadt Maintal und die Vertreter des Behinderten-Werks Main-Kinzig, das Träger der Kita ist, einigen sich im Januar 2010 auf die Finanzierung für das Jahr 2010 und kündigen für den Sommer einen neuen Vertrag an. Die Stadt wollte den bisherigen jährlichen Zuschuß für die Kita in Höhe von 275.000 Euro langsam senken. Im Sommer einigen sich Stadt und Behinderten-Werk dann darauf, daß in der Integrativen Kita zukünftig auch U 3-Betreuung angeboten wird.

Im Dezember 2018 war in der Kita Zauberwald die Einweihung der neuen Hochebene im Gruppenraum der „Moosmutzel“. Ein symbolisches rotes Band zierte das bespielbare Holzkunstwerk, das am Sonntagnachmittag nach offizieller Freigabe von den Kindern erobert werden durfte.

Im Oktober 2022 hat die Verkehrswacht Hanau/Gelnhausen in der Kita Zauberwald einen Rollstuhl-Parcours aufgebaut, auf dem sich Groß und Klein selbst auf zwei Rädern probieren konnten. Hauptpunkt des offiziellen Programms war der Besuch von Bürgermeisterin Monika Böttcher. Sie überreichte den Kindern der vom Behinderten-Werk Main-Kinzig getragenen Kita Zauberwald eine Lego-Rampe. Aus insgesamt tausend bunten Stecksteinen hatten Kinder und Erwachsene im Familienzentrum Eichenheege eine Rampe gebaut, mit der Rollstuhlfahrer Stufen überwinden können. Dieser erste „Tag der Inklusion“ trug allerdings nur nach außen, was das Kinder- und Familienzentrum seit jeher lebt: alle Kinder aufzunehmen, zu begleiten und zu fördern – ungeachtet einer Behinderung.

 

 

Bischofsheim

 

In Bischofsheim wird im Februar 1989 der Verein „Familienzentrum Maintal“ gegründet. Die Gründungsmitglieder sind ausschließlich Frauen, die auf privater Grundlage Kleinkinder in der Rhönstraße 20 betreuen. Im Oktober 1991 platzt Maintals Familienzentrum aus allen Nähten, es werden Büro- oder Ladenräume gesucht. Im Februar 2011 schließt nach 22 Jahren das Familienzentrum seine Türen. In den vergangenen Jahren nutzten immer weniger Väter und Mütter das Angebot, da sie früher in den Beruf zurückkehren und für ihre Kinder eine Ganztagsbetreuung benötigen.

 

Kita Schillerstraße

Umfangreiche Baumaßnahmen finden im Februar 2014 im Familienzentrum Schillerstraße statt. Dort läuft der Ausbau der U 3-Betreuung. Um künftig auch Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten zu können, wird das so genannte „Rote Haus“ erweitert. Parallel laufen Sanierungsmaßnahmen im „Blauen Haus“, nachdem in dem Gebäude Schimmelbefall festgestellt wurde

Im Familienzentrum Schillerstraße sind im April 2022 fünf bunte Hühner eingezogen. Möglich gemacht hat dies der Hühnerhof Lütt aus Seligenstadt. Dort gibt es seit zehn Jahren das Projekt „Rent a Huhn“. Beim Aufbau des Hühnerhauses packten die Kinder tatkräftig mit an. Seitdem sind die Kinder total begeistert von den Hühnern. Am meisten Spaß haben die Kinder daran, sich im Gehege aufzuhalten und die Hühner zu streicheln oder auf den Arm zu nehmen.

 

Kita Gänsseestraße:

Im Rahmen des Ausbaus der U 3-Betreuung entsteht ab April 2010 an der Kita Gänssee­straße ein Erweiterungsbau. Dessen Richtfest wird im April gefeiert, die Arbeiten sind im September abgeschlossen. Im Dezember folgt die offizielle Einweihung. Zwei neue Gruppen mit jeweils zehn Kindern unter drei Jahren können in der Bischofsheimer Einrichtung nun betreut werden. Außerdem entsteht eine altersübergreifende Gruppe für 15 Mädchen und Jungen bis sechs Jahre. Der Ausbau der Kita kostet bis Dezember 2010 die Stadt Maintal etwa 512.000 Euro.

Die Kita Gänsseestraße ist 2018 Maintals erste Kinderrechte-Kita und eine von hessenweit zehn Betreuungseinrichtungen, die an dem Modellprojekt „Kinderrechte“ teilgenommen haben. Der Startschuss fiel Anfang des Jahres, Anfang Dezember nahm Einrichtungsleiterin Anke Marburger in Gießen das Zertifikat entgegen. Aber Kinderrechte begleiten den pädagogischen Alltag schon eine ganze Weile. Der Weg zu gelebten Kinderrechten führte über fünf Module. Da geht es zunächst um die individuelle Auseinandersetzung der Erzieher mit eigenen Erfahrungen und Haltungen zum Thema, aber auch darum, wie sich die Rechte kindgerecht im Kita-Alltag bearbeiten und vermitteln lassen. In einem nächsten Schritt ging es darum, die Eltern mit ins Boot zu holen, zu informieren, Fragen zu beantworten.

Abschließenden Arbeiten im Zuge von Sanierung und Neugestaltung des Außengelände finden 2019 statt. Im ersten Bauabschnitt wird 2022 die Hausmeisterwohnung umgebaut, außerdem wird der ehemalige Innenhof zu einem Innenraum. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen, jetzt beginnt man mit dem Innenbereich. Dann folgen im zweiten Bauabschnitt die Ertüchtigung des Brandschutzes und schließlich der Umzug in die neuen Räume.

 

Kita Vilbeler Straße:

Di Kita wurde auf der Buchmesse 2019 das Gütesiegel „Buchkindergarten“ verliehen. Seit vielen Jahren zählt Sprachbegleitung und -bildung zu den Schwerpunkten ihrer pädagogischen Arbeit, seit 2017 ist die Kita zudem „Sprachkita“. Andrea Ortmann berät und unterstützt als Sprachexpertin für ganzheitliche alltagsintegrierte Sprachbildung für Kinder bis sechs Jahre. Herzstück und Lieblingsraum von Andrea Ortmann ist die liebevoll eingerichtete Bibliothek der Kita. Bücher und eine ansprechende Einrichtung laden ein, sich mit einem Buch aus dem Kinderregal zurückzuziehen oder eine Geschichte mit der Towiebox zu hören.

Das Ausleihen übers Wochenende macht die Rucksackbibliothek möglich; die Kinder unterzeichnen mit Fingerabdruck für Bücher, die sie in einen dafür bereitgestellten Kinderrucksack packen dürfen. Die Kinder erzählen dann die Geschichte in eigenen Worten. Hierfür laden Spieltiere, Plüschfiguren und andere Materialien ein. Sehr gerne gestaltet Andrea Ortmann mit den Kindern eigene Bücher.

Das „Haus der kleinen Forscher“ wurde 2006 in Berlin mit Unterstützung des Bildungsministeriums und Vertretern der Wirtschaft ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, bundesweit die frühkindliche Bildung für Mädchen und Jungen im Bereich Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Die Kita erhielt kürzlich 2022 diese Auszeichnung zur nachhaltigen Qualifizierung der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte und zur Zertifizierung der Kitas und Grundschulen.

 

Familienzentrum Uhlandstraße:

Ein Wasserschaden ereignete sich Ende 2011. Er führte zu einer massiven Schimmelbildung. Bereits Anfang März 2012 ziehen die ersten beiden Kita-Gruppen in das erst im September 2011 eröffnete Kinder- und Jugendhaus um.

Das Familienzentrum Uhlandstraße hat es im März 2018 beim Deutschen Kita-Preis unter 1.400 Bewerbern bis in die Finalrunde unter die besten zehn Kitas geschafft. Zwei Tage lang führt eine Frau von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und ein Mann vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung ausführliche Gespräche mit Eltern, dem Team, der Leitung und natürlich mit den Kindern. Sie werden die Kinder beim Spielen beobachten, in der Gruppe und den Tagesablauf.

Das Kita-Team belegte den ersten Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und kann sich über 25.000 Euro freuen. Überreicht wurden die Preise durch Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Elke Büdenbender. Die Preisverleihung wollte sich auch Bürgermeisterin Monika Böttcher nicht entgehen lassen und reiste mit dem Zug in die Bundeshauptstadt. Der Kita-Preis sei eine „tolle Anerkennung“ für die im Familienzentrum geleistete Arbeit. In zwei Kategorien, „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung“, wurde der Kita-Preis vergeben. Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat man sich für ein neues Maskottchen entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Adler. Als besonderes Geschenk durften die Kinder des Familienzentrums nun über den Namen des kleinen Adlers bestimmen. Die Mädchen und Jungen entschieden sich per Abstimmung für den Namen „Fred­die“ und bekamen jeweils ein kleines Exemplar des Maskottchens geschenkt. Zusätzlich zu den kleinen Stofftieren erhielt jedes Kind der Kita auch eine Medaille. Der Hessische Rundfunk widmet der Maintaler Einrichtung einen Beitrag in seiner „Hessenschau“. Ein Schild in der Kita informiert über die Auszeichnung.

Mit dem Geld soll damit ein Bauwagen für die angegliederte Wald-Kita teilfinanziert werden. Der Wagen soll zur Aufbewahrung von Spielzeugen sowie als Rückzugsort für die Kinder dienen. Zudem ist eine Studienreise im Gespräch, das Ziel steht bisher nicht fest wurde. Die Alternativen wären in diesem Fall an England oder Italien.

Ein Team der Weisig Maschinenbau GmbH hat den Bauwagen angeliefert und vor Ort letzte Arbeiten ausgeführt. Das Unternehmen aus Alfeld (Leine) ist spezialisiert auf Bauwagen, auch für Waldkindergärten. Anfang Dezember rollte das acht Meter lange und zweieinhalb Meter breite Gefährt auf den dauerhaften Standplatz am Eugen-Kaiser-Ring. In den Reihen der Waldkinder gibt es einen Schreiner-Papa, der zugesagt hat, die Inneneinrichtung maßanzufertigen. Vorgesehen sind vor allem Tische und Sitzmöglichkeiten, damit die Waldgruppe den Bauwagen auch für ihre Frühstückspause oder bei widrigen Wetterverhältnissen nutzen kann. Zusätzlich sollen Regale ausreichend Stauraum für Bastel- und Spielmaterialien bieten. Eine Elektroheizung sorgt für etwas Wärme an kalten Tagen.

Möglich wurde die Anschaffung des Bauwagens für die Waldgruppe durch Spenden in Höhe von 35.000 Euro. Die Gelder stammen vom Lions Club, der Maintal Werke GmbH, Landrat Thorsten Stolz und aus der Vereinsauflösung des Fördervereins für schwerkranke Kinder Maintal e.V. Zusätzliche Mittel wurden über ein Förderprogramm des Main-Kinzig-Kreises beantragt.

 

In der Kita befindet sich auch das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße.Hier finden seit 2019 regelmäßig Kinderkonferenzen statt. Sie gehören zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Damit erfahren bereits die ganz jungen Bürger der Stadt, wie Demokratie und Partizipation funktionieren und was sie bedeuten. Die Konferenz findet alle zwei Wochen statt und wird von den Grundschülern eigenständig vorbereitet und moderiert. Es werden aktuelle Themen aus dem Alltag im Hortleben geklärt werden: Streit und Ärger auf dem Schulweg, Schulranzen, die nicht in den Fächern, sondern auf dem Boden lägen beziehungsweise dorthin geworfen würden und Streit aufgrund eines neuen Spiels, das einige Kinder ziemlich doof fänden, weil es ausgrenze und nur lauter Unruhe und Ärger mache.

 

Ein Erweiterungsbau für das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße war schon 2018 vonnöten. Dieser würde keine weiteren Plätze, aber mehr Raum für die bestehenden Gruppen schaffen. Denn diese würden derzeit aufgrund der beengten Verhältnisse im Drei-Schicht-System zu Mittag essen.

 

Seit Jahresbeginn 2020 soll ein Anbau die bestehende Kita erweitern. Ende des Jahres soll es so weit sein, dann werden im Erdgeschoss des Anbaus zwei zusätzliche Gruppenräume sowie ein Schlaf- und Waschraum für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung stehen. Außerdem sind im zentralen Eingangsbereich das Büro der Kitaleitung sowie ein Besprechungsraum vorgesehen. Im Obergeschoss wird es unter anderem Personal-, PC- und Besprechungsräume geben, die auch für die vielseitige Arbeit des Familienzentrums genutzt werden können. Die Gelder für das rund zwei Millionen Euro teure Bauprojekt stammen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm

Die Kita entwickelte sich Schritt für Schritt zum Familienzentrum mit niederschwelligen Angeboten für die Familien. Das offene Elterncafé ist dabei ein wichtiger Baustein. Hier wird über Probleme offen gesprochen. Oft entwickeln sich daraus konkrete Angebote. Auch Schulkinder werden dort im Hort aufgenommen.

 

Andreas Seidl erkundete 2022 mit den Kindern des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße die besondere Form und den meditativen Klang einer Handpan. Dies ist ein Blechklang­instrument, das mit den Händen gespielt wird. Sie besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten, einem zentralen Tonfeld und einem Ring aus mindestens sieben Tonfeldern auf der Oberseite und einer Öffnung auf der Unterseite. Die Handpan wird waagerecht auf den Schoß gelegt und mit Fingern und Daumen gespielt. Mit den Daumenballen lassen sich die Tonfelder anregen. Je nach Ort des Anschlags auf dem Tonfeld können bestimmte Teiltöne hervorgehoben werden. Mit den Bereichen zwischen den Tonfeldern lassen sich perkussive Akzente setzen.  Die Jungen und Mädchen waren von dem Percussion-Instrument so begeistert, dass Michael Schmidt als Inhaber eines Fachgeschäfts für die Instrumente spontan ein Exemplar spendete.

 

Kita Rhönstraße:

Der Bau der Kita Rhönstraße hat im März 2021 begonnen. Fünf Gruppen, davon zwei Gruppen für U 3- und drei für Ü 3-Jahre, sollen Platz für rund 100 Kinder bieten. Geplant ist die Errichtung in Modulbauweise, was die Bauzeit erheblich verkürzt, sodass die Betreuungsplätze zeitnah zur Verfügung stehen werden. Um das Grundstück möglichst schonend zu entwickeln und ausreichend Grünfläche zu erhalten, ist die neue Kita als zweigeschossiges, barrierefreies Gebäude geplant. Im Erdgeschoss sind die Gruppenräume sowie Küche und Bistro vorgesehen, im Obergeschoss werden Personalräume und weitere erforderliche Räume entstehen. Eine Freifläche soll als Spiel- und Außengelände dienen. Von den 21 Bäumen bleiben 13 erhalten. Im Oktober fand eine Begehung der Baustelle mit Richtspruch statt. Im nächsten Schritt steht jetzt der Innenausbau an, um eine zeitgemäße, alle Sinne ansprechende Spiel- und Erlebniswelt zu schaffen. Nach den Arbeiten am Außengelände wird die Kitaim Juni bezogen

Für den Bereich der Kinder unter drei Jahren werden wird an sich an der sogenannten Pikler-Päda­gogik orientieren, bei der die Eigeninitiative der Kinder im Mittelpunkt steht. Hier werden bis zu 100 Kinder in fünf Gruppen betreut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der neuen Kita werden Musik, Kommunikation und Bewegung sein, wobei die gesamte pädagogische Arbeit auf dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan fußt. Das pädagogische Konzept unter dem Leitmotiv „Musik und Kommunikation in Bewegung“, das die beiden Leitungskräfte Ronja Fuchs und Larissa Mohn gemeinsam mit ihrem Team entwickelt haben, rückt deshalb das Kind in den Mittelpunkt und fördert dessen Eigeninitiative und Selbständigkeit. Für den 15. November lud das Team von 15 bis 17.30 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

 

Kindertagesstätte Fantasia:

In der Berger Straße 33 ist eine der kleinsten Kindertageseinrichtungen in Maintal. Gegründet wurde sie 1971 als Betriebskindergarten der Frankfurter Naxos Union. Das freistehende Haus, das die Dr.-Arthur-Pfungst-Stiftung dem Elternverein zur Verfügung stellt, bietet etwa 50 Kindern in vier Gruppen Platz für Spiel und Spaß.

Der Verein wird ausschließlich durch ehrenamtliche Eltern im Vorstand geleitet und durch ebenfalls ehrenamtliche Eltern in den einzelnen Beiratsgremien unterstützt. In der Kita Fantasia werden rund 50 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in Kleingruppen betreut.

Die Kinder basteln im November 2019 fleißig Laternen für den Laternenumzug, bereits Wochen vor dem Martinstag beginnen am 11. November die Vorbereitungen. Kinder, Geschwister, Eltern, Großeltern, aber auch ehemalige Kita-Kinder

An zwei bis drei Samstagen im Jahr müssen die Eltern ran: dann ist „Hammer- und Pinseltag“ in der Kita Fantasia. Im März 2021 beispielsweise wurde das großzügige Außengelände durch die Eltern der Kita-Kinder wieder fit für alle Aktivitäten gemacht. Hierzu war eine große Fuhre Holzhäcksel bestellt und in der Einfahrt abgeladen worden. Diese Häcksel mussten nun mit Schaufel und Schubkarre unter den Spielgeräten als Fallschutz verteilt werden. Auch eine neue Wasserspiel- und Matschanlage ist in Arbeit. Der „Rädchenplatz“ wurde erweitert und mit einem Zaun versehen.

 

Hochstadt

In der alten Schule in der Klosterhofstraße gab es schon vor 1945 einen Kindergarten.

Die erste Kita wurde am Ahornweg errichtet.

 

Kita Ahornweg:

Seit 2018 gibt es dort das Nachhaltigkeitsprojekt, das von der Bürgerstiftung Maintal finanziell unterstützt wird. Dabei geht es um Müllproblematik, Abfallvermeidung, Recycling und Kompostierung, aber auch um die Entdeckung und Neuanlage von natürlichen Biotopen mit Frucht- und Blühflächen, in denen Bienen, Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel Nahrung finden können.

Die Kinder wurden als Umweltdetektive mit Fotoapparaten ausgerüstet, die von der Bürgerstiftung finanziert wurden. Sie sollten bei Ausflügen schauen, was sie so alles entdecken und wo überall Müll herumliegt. Abe sie sammeln ihn auch mit Hilfe von Müllzangen ein. Zuhause wird das Eingesammelte analysiert und kategorisiert: Was ist Plastik, was ist Restmüll, was Papier? Einige der Gegenstände haben die Kinder wiederaufbereitet, Kronkorken zum Beispiel, die bemalt und zu einem kleinen Kunstwerk wurden. „Upcycling“ heißt das in der Fachsprache.

 

Der Bistrobereich, wo die Drei- bis Sechsjährigen ihr Frühstück und Mittagessen einnehmen, befindet sich im Flur. Auch die dem Ahornweg angegliederte Waldgruppe braucht einen eigenen Raum. im Jahre 2019 soll ein Teil des Hauses in den Außenbereich verlängert und zweigeschossig ausgebaut werden. Dort sollen Bistro und Küche sowie im Obergeschoss Personalräume unterkommen. Den bisherigen Bistrobereich möchte man als flexiblen Gruppenraum für die Waldkinder gestalten. Durch die räumliche Neukonzeption soll es außerdem möglich werden, einen Schlafraum und Wickelbereich zu schaffen, um künftig auch Kinder ab einem Jahr aufzunehmen. Im Jahre 2022 wurde der Kita Ahornweg im Anbau der Innenausbau fertiggestellt, Der Umbau im Bestandsgebäude beginnt nach dem Bezug des Anbaus und soll im ersten Quartal 2023 fertig sein.

 

Die Einrichtung wurde im Dezember 2021 als Faire Kita ausgezeichnet, weil das Team die Kinder altersgerecht an die Themen „Umweltschutz" und „Nachhaltigkeit“ heranführt. Es gibt zwei Waldgruppen, „Die Weltenbummler“ und „Naturforscher und dazu seit 2022 die Gruppe der „Waldkönner“, in die sich täglich Kinder der drei Hausgruppen einwählen können.

Auch sollten die Lebensmittel idealerweise aus biologischem und regionalem Anbau stammen. Deshalb gibt es auf dem Kita-Gelände unzählige Kräutertöpfe. deren Ernte getrocknet und für Tees verwendet wird. Auf dem angrenzenden gepachteten Wiesengrundstück sind eine Naschspirale und ein Pflanz­bereich entstanden. Die ersten Kartoffeln und Bohnen für einen gesunden Eintopf wurden bereits geerntet. Auch auf dem Gelände der Waldgruppe werden Gemüse, Obst und Kräuter angebaut.

Die Waldgruppe „Weltenbummler“ der Kita Ahornweg hatte im Februar 2022 Besuch von Jean-Marie Larson-Golez und Regina Freudenthal. Rechtzeitig vor Beginn der Brutsaison reinigten die beiden Vertreterinnen des Nabu Maintal gemeinsam mit den Kindern zehn Nistkästen am Balancierplatz. Dabei entdeckten die Jungen und Mädchen eindeutige Hinweise auf die höhlenbrütenden Vögel, die hier zuletzt genistet hatten, so zum Beispiel Kleiber, Blau- und Kohlmeise oder Trauerschnepper. In einem Kasten wurden dabei zwei verschlafene Waldmäuse geweckt.

 

Die Waldgruppe „Die Weltenbummler“ der Kita Ahornweg ist im März 2022 auf Biber-Expedition. Am Bach zwischen Hochstadt und Bischofsheim entdeckten die Kinder kürzlich einen mächtigen Baum, dessen Stamm eindeutige Biss-Spuren aufwies. Das Symbol mit dem Weißkopfseeadler zeigte, daß es sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet handelt. Als die Jungen und Mädchen das Verkehrszeichen mit dem Hinweis „Amphibienwanderung“ entdeckten, war klar, dass es um Frösche, Kröten und Molche gehen würde.

 

Am Weltwassertag am 22. März 2022 besuchten die Kindergartenkinder die Kochbergquelle (Berlebörnchen) und den Lebensraum der Biber am Bachlauf zwischen Hochstadt und Bischofsheim. Sie sammelten Frösche und Kröten am Amphibienzaun ein, um sie sicher über die Straße zu ihren Laichplätzen zu bringen. Im Mai wurden in Zusammenarbeit mit dem Förster zum Beispiel 90 Douglasien gesetzt und sie am nächsten Tag gegossen. In der „Fairen Woche“ befaßte man sich mit dem nachhaltigen Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.

 

 

Kita Bücherweg:

In der Kita Bücherweg wurden 2022 zunächst 15 Hortplätze in Kindergartenplätze umgewandelt, die restlichen 40 werden nacheinander abgebaut und sollen ebenfalls für Drei- bis Sechsjährige zur Verfügung stehen. Nicht nur in Hochstadt, auch in den anderen städtischen Einrichtungen spitzt sich daher die Lage zu. Die Stadt wird Hortplätze reduzieren und die Kitas erweitern.

Die Kinder aus den Hochstädter Kitas Bücherweg und Ahornweg verpassten dem Tannenbaum vor dem Maintaler Rathaus im Dezember 2022 mit Eifer und Begeisterung sein Adventskleid. Mit unterschiedlichen Bastel-, Natur- und Recyclingmaterialien haben sie gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Sterne und andere weihnachtliche Dekoration gefertigt, die sie an den Zweigen aufhängten

 

Wachenbuchen

Von der Stadt betrieben wird der Kindergarten in der Kilianstädter Straße: Ab März 2014 werden Kinder unter drei Jahren betreut. In zwei altersgemischten Gruppen mit jeweils 15 Kindern besuchen nun auch Jungen und Mädchen ab zwölf Monaten die Kita. Die Maßnahmen zur Umgestaltung hatten rund ein halbes Jahr gedauert. So entstand unter anderem ein Anbau für einen Schlafraum. Die U 3-Plätze sollen 2019 aufgestockt werden. In der früheren Dienstwohnung im Oberstock sollen Personal-, Besprechungs- und Lagerräume eingerichtet werden. Zeitgleich soll der bisherige Personalraum in einen Gruppenraum für eine 15-köpfige altersgemischte Gruppe von ein bis sechs Jahren umgewandelt werden.

 

Die evangelische Kirchengemeinde Wachenbuchen feiert im Juni 2011 Richtfest. Beim Pfarr- und Gemeindehaus schreiten die Arbeiten planmäßig voran. Das gesamte Erdgeschoß des Pfarrhauses steht künftig der Kita „Buchennest“ zur Verfügung, die damit ihre Betreuungskapazitäten erweitern kann. Ein neues Treppenhaus koppelt die Privatwohnung des Pfarrers vom Gemeindebetrieb ab.

Drei weitere Kitas sollen in Maintal in den kommenden Jahren entstehen. In Wachenbuchen steht der Standort mit dem Neubaugebiet Am Berghof bereits fest. In Hochstadt und Bischofsheim werde noch Grundstücke gesucht

 

 

Kindertagespflegestellen

Neben den Kindertagesstätten gibt es auch Kindertagespflegestellen. Dort betreut eine Frau oder ein Mann in er eigenen Wohnung bis zu vier Kinder. Die Eltern zahlen dafür und der Kreis und die Stadt unterstützen auch finanziell. In Maintal ist die Zentrale des Projekts in Hessen¸ die Mitarbeiter hatten zunächst einen Raum im Rathaus, jetzt sind sie im Familienzentrum Eichenheege untergebracht. Das Projekt der „Tagespflegestellen“ wurde seit Juli 1991 auch in Maintal gut angenommen, ist 1997 gibt es Tagesmütter.

 

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche zur Kindertagespflege fand Ende Mai 2019 am Rathaus in Hochstadt der Aktionstag der Maintaler Kindertagespflege statt. Ziel des Vormittags war es, für möglichst viele Interessierte ansprechbar zu sein und über die Kindertagespflege berichten zu können. Zu diesem Zweck fand sich die Mehrzahl der 25 derzeit in Maintal aktiven Tagesmütter mit „ihren“ Kindern und auch Mitarbeiterinnen der Servicestelle Kindertagespflege Maintal ein.

 

Im Jahre 2020 wird von der Stadt eine Kündigung bei zwei Tagesmüttern ausgesprochen. Die Stadt Maintal hat mit der Servicestelle Kindertagespflege eine eigene Fachberatung eingerichtet, die die Maintaler Tagesmütter mit einem Aus- und Weiterbildungskonzept begleitet, berät, vernetzt und bei der Vermittlung von Tageskindern unterstützt. Hierfür schließt die Stadt mit den Kindertagespflegepersonen eine Kooperationsvereinbarung, in deren Rahmen sie die Betreuungsplätze auch finanziell mit 1,50 Euro pro Betreuungsstunde fördert. Das sind im Schnitt 500 bis 600 Euro im Monat. Im November 2020 werden zahlreiche Vorwürfe gegen die eine Tagesmutter erhoben, von Elternbeschwerden über fehlende Kooperationsbereitschaft bis hin zur mangelnden Akzeptanz des Qualifizierungskonzepts.

Am 14. Dezember 2019 hat die Stadtverordnetenversammlung eine Änderung der Richtlinien zur Förderung von Kindertagespflegestellen, insbesondere der Kündigungsregelungen, mehrheitlich beschlossen. Es soll eine sechsmonatige Probezeit eingeführt werden. Kündigungen sollen zudem in Zukunft nur in drei Fällen möglich sein: wenn der Tagesmutter die Erlaubnis zum Betrieb einer Kindertagespflegestelle entzogen wird, wenn die Stadtverordnetenversammlung die Förderung einstellt oder die Tagesmutter wiederholt gegen ihre Pflichten aus der Kooperationsvereinbarung verstößt und dies zuvor schriftlich abgemahnt wurde.

 

Die Beratungseinrichtung der Servicestelle Kindertagespflege wird oft allein mit dem Betreuungsangebot der Kindertagespflege in Verbindung gebracht, also der Betreuung von Jungen und Mädchen unter drei Jahren bei einer Tagesmutter. Tatsächlich arbeitet die Servicestelle viel umfassender: Gemeinsam mit ihren Kolleginnen informiert Anja Stroh-Barth die Eltern über die verschiedenen Möglichkeiten in Maintal und lotet im persönlichen Gespräch die Wünsche und Bedürfnisse von Eltern und Kindern aus. Auf dieser Grundlage unterstützt das Team dabei, die passende Betreuung zu finden – unabhängig vom Träger der Einrichtung. Auch bei der Online-Anmeldung über das Portal „Webkita“ sind die Mitarbeiterinnen der Servicestelle behilflich.

Der Hochstädter Marcel Seip-Klüber betreut seit April 2021 als Tagesvater drei Kinder unter drei Jahren. Für den zweifachen Papa ein beruflicher Neuanfang und für die Servicestelle Kindertagespflege Maintal ebenfalls eine schöne Entwicklung. Denn mit Seip-Klüber hat Maintal wieder einen Tagesvater. Mit seinen Tagespflegekindern verbringt er am liebsten Zeit in der Natur. Der große Garten der Familie sowie der nahe gelegene Wald und Felder laden dazu ein, spannende Abenteuer zu erleben. Neue Schilder weisen künftig die Kindertagespflegestellen öffentlich sichtbar als Betreuungsinstitution und Bildungsort aus. Das einheitliche Logo greift zentrale Elemente des neuen Hausschilds des Kinder- und Familienzentrums auf: Das bunte Logo der Eichenheege, das roten Logo der Servicestelle Kindertagespflege und das rote Logo mit grünem Eichenblatt für die Kindertagespflegestellen. Es gibt insgesamt 21 Kindertagespflegepersonen in Maintal - und das bereits seit 1997. Die Kindertagespflege ist eine gleichwertige Betreuungsform. Mit den neuen Schildern, machen wird sie öffentlich noch sichtbarer.

 

 

 

 

Schulen

 

Grundschulen

 

Bonhoeffer-Schule: 1990

Das ständige Gerede um die Bonhoefferschule in Dörnigheim zeigt im Mai 1990 seine Wirkung. Für das Schuljahr 1990/1991 werden gerade einmal noch 31 Schüler neu angemeldet. Die Gesamtschule steht vor dem Ende. Es wird darüber diskutiert, die Schüler in der Kästner-Schule weiter zu unterrichten.

Zwischen der Stadt Maintal und dem Main-Kinzig-Kreis wird im März 1991 ein „Millionen-Abkommen“ verabredet: Es ermöglicht im März 1991 nicht nur den Bau von 160 Sozialwohnungen auf dem kreiseigenen Freigelände an der Bonhoefferschule in Dörnigheim, sondern auch den kompletten Ausbau des Albert-Einstein-Gymnasiums in Bischofsheim. Landrat und Bürgermeister haben die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen beiden Körperschaften als großen Erfolg bezeichnet und sie als beispielhaft für Hessen vorgestellt. Der notwendige Anbau für die Albert-Einstein-Schule wird nun doch gebaut, die Stadt erklärt sich dazu bereit.

Derweil gehen Schüler, Lehrer und Eltern gegen die geplante Schließung der Dietrich-Bon­hoeffer-Schule in Dörnigheim auf die Barrikaden.

 

Große Aufregung Mitte Januar 1992: Die Eugen-Kaiser-Schule soll nach dem Willen von Landrat Karl Eyerkaufer in freiwerdende Räume der Dietrich-Bonhoeffer-Schule umziehen. Massiver Protest von Seiten der Schüler, Lehrer und Eltern. Der Bestand ist 1992 gesichert, mit zwei fünften Klassen gehe man ins neue Schuljahr. Nochmaliges Rechnen im Landratsamt sorgt dafür, daß der Plan mit der Eugen-Kaiser-Schule fallenglassen wird.

 

Doch 1993 schlägt die Schuldiskussion in Maintal neue hohe Wellen, entwickelt sich nun zu einem für die Eltern unverständlichen Karussell. Zunächst kommen die Informationen nur gerüchteweise, dann immer deutlicher: Die Wilhelm-Busch-Schule soll nämlich aufgelöst und die Schüler in die Werner-von-Siemens-Schule geschickt werden. Diese wiederum möchte der Kreis in die Dietrich-Bonhoeffer-Schule verlagern. Und die Boni-Schüler sollen schließlich demnächst die Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim besuchen. Die „Boni“ soll Haupt- und Realschule werden.

Einstweiliger Höhepunkt ist Anfang November 1993: Eine Demonstration, wie sie Maintal noch nicht erlebt hat. Rund 1.000 Schüler, Lehrer und Eltern gingen auf die Straße, um sich für den Erhalt der derzeitigen Maintaler Schullandschaft einzusetzen. Sie bezeichneten das Vorgehen des Schulträgers Main-Kinzig-Kreis als „herzlos und brutal, kaltschnäuzig und machtbesessen“

Am 10. Januar 1994 haben 48 Organisationen ihre Bereitschaft zur Unterstützung des Maintaler Schulbündnisses erklärt. Sogar Bürgermeister Dr. Unger läßt sich symbolisch an die Eingangstür der „Boni“ anketten. In Ketten legen lassen sich auch DGB-Kreisvorsitzender Ferdi Hareter sowie etliche Maintaler SPD-Politiker. Das Maintaler Schulbündnis schaltet ganzseitige Anzeigen gegen die Pläne des Schulträgers. Vergebens - der Kreistag und schließlich auch das Kultusministerium stimmen den Plänen des Schulträgers zu: Die „Boni“ wird zum Auslaufmodell, die Wilhelm-Busch-Schule mußte ins Gebäude der Werner-von-Siemens-Schule umziehen, die Siemensschule ihren Sitz in die vormaligen „Boni“-Räume verlagern.

 

Freigelände an der Bonhoeffer-Schule 1993:

Im Rahmen einer Bürgerversammlung werden im Mai 1991 Ideen für die Neugestaltung des

Freigelände rund um die Bonhoeffer-Schule gesammelt. Maintals größtes „Freizeit- und Erholungsgelände“, ein überdimensionaler Spielplatz an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, wird rechtzeitig zur Sommersaison im Juni 1993 fertiggestellt. Vom Krabbelkind bis zum jugendlichen BMX-Fahrer spricht das riesige Gelände alle Altersklassen an; nicht nur der Dörnigheimer Westen ist um eine Attraktion reicher.

 

Wilhelm-Busch-Schule:

Polizeistation? Islamisches Kulturzentrum? Türkisches Gymnasium? Im Oktober 1994 beginnt die Diskussion, was aus dem verwaisten Gebäude der früheren Wilhelm-Busch-Schule in der Waldsiedlung wird und dem ebenfalls kreiseigenen Gelände drumherum.  In Maintal intervenieren Kommunalpolitiker bei Wirtschaftsminister Lothar Klemm, der sich für den Umzug der Polizei stark machen soll.

Der Kreisausschuß beschließt 2001: Die Wilhelm-Busch-Schule bleibt an der Siemensallee, und die neue Schule für Praktisch Bildbare entsteht in Bruchköbel. Der Grund: Die Kosten einer Sanierung der „alten“ Busch- Schule wären wesentlich höher als zunächst angenommen.

Fast zehn Jahre stand sie leer, im Dezember 2003 gehört die alte Busch-Schule endgültig der Vergangenheit an: Der Gebäudekomplex wird abgerissen, an seine Stelle treten die Dörnigheimer „Filiale“ des Bischofsheimer DRK-Seniorenzentrums „Kleeblatt“ sowie zwei- bis dreigeschossige Wohnbebauung.

Im Jahre 2009 ist das Wasser in den Duschräumen ist mit Legionellen belastet. Nicht zum ersten Mal. Vor allem für Sportvereine, die die Schulturnhalle nutzen, ist das eine erhebliche Einschränkung. Eine grundlegende Sanierung der Duschräume ist dringend notwendig und seitens der Kreises als Schulträger im März 2009 auch geplant.

 

An der Wilhelm-Busch-Schule gibt es im neuen Schuljahr 2019 neben vier regulären ersten Klassen auch eine Vorschulklasse und zwei Vorlaufkurse, vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund. Ergänzt wird das Angebot durch eine Intensivklasse. Die Intensivklasse ist gedacht für Seiteneinsteiger im Grundschulalter, meist Flüchtlingskinder, die täglich vier Stunden unterrichtet werden, hauptsächlich in Deutsch. Die Vorklasse wiederum besuchen die Kinder, die aufgrund ihres Alters eigentlich eingeschult würden, denen aber noch einige Fertigkeiten fehlen, allerdings nicht sprachliche Fähigkeiten.

 

Im Dezember 2019 gibt Andreas Baumbach einen Kurs für Grundschüler, bei denen die Kinder lernen sollten, sich in gefährlichen Situationen richtig zu verhalten. Mit Bravour meistern die Kinder die letzte Übung, die ihnen Trainer Andreas Baumbach zum Abschluss des fünfstündigen Kurses „Starke Kinder – von Anfang an!“ mit auf den Nachhauseweg gibt. Ein selbstbewusster, aufrechter Gang, eine laute Stimme und ein deutliches „Nein“ seien gute Voraussetzungen, um sich gut behaupten zu können und sich aus gefährlichen Situationen befreien zu können.

 

Sozialpädagogin Sara Eckerlin besuchte im Mai 2022 die Kinder in der Betreuung der Wilhelm Busch-Schule, um sie über die Kinderrechte aufzuklären und Fragen rund um das Thema zu beantworten. So standen ein Glas Wasser für das Recht auf sauberes Wasser oder ein Apfel für das Recht auf eine gesunde Ernährung. Schnell war den Grundschülern klar, dass die Kinderrechte nicht überall auf der Welt tatsächlich umgesetzt werden können. Aber auch das Recht auf eine gute Gesundheit spielte für die Kinder eine große Rolle und kam auf den zweiten Platz. Auf den dritten Platz wählten die Schüler das Recht, als Kind mit Behinderung besondere Fürsorge zu erhalten.

 

Im Dezember 2022 fand an der Wilhelm-Busch-Schule einer von vier Kursen zur Selbstbehauptung für Grundschüler statt. Die Drittklässler, die diesmal an der Reihe waren, absolvierten allerlei Mutproben und Übungen zum Umgang mit Fremden. Trainer Peter Wengler sprach von einem „Rundumpaket für alle“. Es käme in Gefahrensituationen nämlich nicht nur darauf an, laut und wild zu sein.

Waldschule:

Die älteste Schule in Bischofsheim ist die Waldschule in der Waldstraße. Im Dezember 2016 wurden dort Schadstoffe im Boden gefunden, Altlasten aus Schuttablagerungen der Nachkriegsjahre. Die Belastungswerte lagen im niedrigen Bereich, dennoch musste das Erdreich ausgetauscht werden, womit sich die Fertigstellung des Erweiterungsbaus verzögerte.

 

Im Jahre 2019 wird geklagt über die „Elterntaxis“ vor der Waldschule, wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen oder holen. Eine knapp einen Meter große und neongelbe Holzfigur genannt „Buddy“ und mahnt motorisierte Eltern, sich rücksichtsvoll zu verhalten.

Zudem gibt es die Verkehrsdetektive, die zweimal jährlich die Verkehrssituation rund um die Schule „überwachen“. Die Kinder sind dann, natürlich in Begleitung von Erwachsenen, in ihren gelben Warnwesten unterwegs und ermahnen die Eltern freundlich und charmant zu korrektem, umsichtigem Verhalten.

 

Seit 2004 durften die Schulkinder auf einer Streuobstwiese die Äpfel auflesen und der Arbeitskreis Streuobst hat sie dann gekeltert. Seit 2017 hat die Schule eine eigene Kelterpresse gekauft und macht seitdem den Saft selber. Die Kinder bringen kurz vor dem Kelterfest jeweils einen Apfel mit, weitere Äpfel werden gespendet. Insgesamt kamen 2017 fünf Zentner Äpfel zusammen. 250 Kilogramm Äpfel ergeben ungefähr 100 Liter Saft. Dieser wird verkauft, sowohl an die Familien der Kinder als auch an Externe.

 

Die Waldschule ist eine von 18 neuen musikalischen Grundschulen. in Hessen. Das Zertifikat wird von Kultusminister Alexander Lorz der kommissarischen Schulleiterin Anjali Nienhuys und der Projektkoordinatorin Petra Glück überreicht. Man will, wo immer dies möglich ist, musikalische Elemente in alle Fächer einbinden. Auf diese Weise wird die gesamte Schule musikalisiert. Die Schule kann auf einige feste Termine im Schuljahreskalender aufbauen, die seit jeher von Lehrern und Schülern musikalisch gestaltet wurden.

Neu hinzugekommen sind das Regionalkonzert mit weiteren fünf musikalischen Grundschulen aus dem Main-Kinzig-Kreis und ein Konzert des Ensembles „Laterna Musica“, das den Kindern in Form eines Musiktheaters verschiedene Orchesterinstrumente näherbringt. Außerdem werden die Ferien musikalisch eingeleitet und das Kollegium hat einen eigenen Schulsong ausgewählt. Und schließlich brauchen auch die Lehrkräfte regelmäßig musikalische Auflockerungen, zum Beispiel durch die sogenannten „Erfrischer“: kurze musikalische Einlagen, bei der alle zusammen singen, klatschen, trommeln und sich bewegen.

 

Nach knapp 42 Jahren als Lehrerin, davon fünfeinhalb Jahren als Schulleiterin der Waldschule, geht Monika Kneip am 29. Januar 2021 in den Ruhestand. Seit dem 1. Februar lenkt Nienhuys gemeinsam mit Andreas Mrugalla die Geschicke der Grundschule im Bischofsheimer Westen.

 

Das städtische Kinder- und Jugendbüro bietet Projekttage an zum Thema „Jedes Kind hat Rechte“. Niedergeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention, die vor mehr als 25 Jahren verabschiedet wurde. Trotzdem wissen viele Jungen und Mädchen nicht um diese Rechte. Um hier zu informieren und Fragen zu beantworten, war die Mitarbeiterin Sara Eckerlin in der letzten Woche der Weihnachtsferien 2022 in der Schulkinderbetreuung der Waldschule 

 

 

 

 

 

Villa Kunterbunt:

Die Schule besteht seit 1979. Die Kinder der Klasse 2b gewinnen im Dezember 2018 den Wettbewerb des Forstamts Hanau-Wolfgang für ihr Plakat „Waldgeschichten“, das die Klasse im ersten Schuljahr gestaltet hatte. Florian Szczodrows­ki hatte drei kleine Pflanzen aus der Forstbaumschule mitgebracht, die auf dem Schulgelände gepflanzt werden sollten. Den Baum des Jahres 2013, einen Wildapfel und zwei schwarze Holunder.

Seit Beginn des Schuljahres 2019 gehen die zehn Erst- und Zweitklässler der Schulgarten-AG einmal in der Woche in den Gemeinschaftsgarten des Stadtteilzentrums Bischofsheim, pflanzen Blumen und lernen die Natur direkt vor ihrer Haustür kennen. Im vergangenen Sommer hat eine Gruppe des Stadtteilzentrums den rund 300 Quadratmeter großen Garten auf der Rasenfläche am Dörnigheimer Weg, direkt vor dem Kinder- und Jugendhaus, eingerichtet.

 

Am 28. September 2019 findet ein Schulfest zum 45-jährigen Bestehen der Bischofsheimer Grundschule statt. Alle Kinder werden in Form einer Projektwoche zu Darstellern einer großen Zirkusvorstellung, die am Samstag aufgeführt wird. Um das Erlebnis für alle Beteiligten zu etwas Einzigartigem zu machen, wurde sogar ein riesiges Zirkuszelt auf dem Rasen der Villa Kunterbunt aufgebaut.  Unter Aufsicht zweier Zirkusmitarbeiter und der Lehrer lernen die Kinder, über Nagelbretter und Scherben zu laufen, Feuer zu schlucken und in der Höhe zu schweben. Das Ganze soll das Gemeinschaftsgefühl stärken.

 

Seit 2019 hat die Schule Jana Schmidt als neue Rektorin. Seit 2015 war sie zunächst als stellvertretende Schulleiterin tätig und übernahm dann, nach dem Weggang von Rektor Stefan Weidner, die kommissarische Schulleitung.

 

Läuft alles nach Plan, so geht im September 2024 eine lange Durststrecke an der Grundschule Villa Kunterbunt endlich zu Ende. Denn mit dem symbolischen Spatenstich für den sehnlichst erwarteten Erweiterungsbau sollen die gravierenden Raumprobleme dann der Vergangenheit angehören. Der Main-Kinzig-Kreis lässt sich den Neubau geplant 5,3 Millionen Euro kosten.

Die Zukunft soll für die Grundschüler der Villa Kunterbunt im Erweiterungsbau so aussehen, dass zumindest Teile des freien Gedankenflugs von Astrid Lindgren und Pipi Langstrumpf durch die architektonische Gestaltung umgesetzt werden können.

Auf einer Bruttogrundrissfläche von 1519 Quadratmetern und 7035 Kubikmetern umbautem Raum wird der Erweiterungsbau zwischen Sportplatz und Altbau mit 8,50 Metern Abstand plaziert. Er wird zweigeschossig ohne Unterkellerung mit Platz für acht Klassenräume, einen Fachklassenraum, fünf Gruppen- beziehungsweise Differenzierungsräume, einen Sanitärbereich und Nebenräume. Die Haustechnik wird im Erdgeschoss untergebracht, das vom Schulhof aus ebenerdig zu erreichen ist. Zwei Treppenhäuser führen in das Obergeschoss. Im zweiten Schritt wird der Bestandsbau mit Mensa und Ausgabeküche, Verwaltungsräumen, Räume für den Ganztag, sowie Klassen- und Fachräumen saniert.

 

Fritz-Schubert-Schule:

Im Jahre 1987 wird die alte Schule in Hochstadt abgerissen. Unter dem Namen „Klosterhof-Projekt“ wird dort ein Verwaltungszentrum weiter ausgebaut.  Die neue Schule wird 1968 die Fritz Schubert-Schule im Bücherweg. Höhepunkt der Veranstaltungen zur 50-Jahr-Feier 208 in die von über 200 Mädchen und Jungen in fünf Tagen einstudierten Zirkusdarbietungen des Circus „ZappZarap“. Sie schlüpften in die Rollen von Fakiren, Akrobaten, Clowns, Hula-Hoop-Tänzern, Poi-Schwingern, Feuerschluckern oder Balljongleuren.

 

Ende Januar 2003 sagt Helmut Hilbig „seiner“ Fritz Schubert-Schule ade, um den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Seit Anfang 2019 ist Anja Bothe die neue Schulleiterin. So sieht die Schulleiterin ihre wichtige Aufgabe vor allem darin, alles im Blick zu behalten. Bereits die erste pädagogische Konferenz hätte für verschiedene Themen, wie beispielsweise für den Deutschunterricht oder für das Schulfest, so viele Ideen zu Papier gebracht, dass man eher darauf achten müsse, sich nicht zu verzetteln.

 

Laut einer Mitteilung der Stadt sind 2020 die nötigen Voraussetzungen für einen Ausbau der Schulkindbetreuung an der Hochstädter Grundschule vorhanden. Nun muss nur noch der Träger, der Frankfurter Verein Kaleidoskop, die ihm zu Verfügung gestellten Mittel nutzen – und vor allem das nötige Personal finden. Ende Februar stellt die Stadt die Fördermittel zur Verfügung, und der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger sorgt für die nötigen Räumlichkeiten.

 

Der Förderverein der Fritz-Schubert-Schule kann 2022 eine neue Tischtennisplatte auf dem Schulhof in Betrieb nehmen. Der Wunsch für diese Anschaffung kam aus der Lehrerschaft. Die einzige vorhandene Platte war in jeder Pause stark belagert und der Andrang war groß.

 

 

Büchertalschule:

Die Wachenbucher Grundschule ist seit 1969 die Büchertalschule zwischen Wachenbuchen und Mittelbuchen. Im Jahre 2019 feiert die Schule ein Doppel-Jubiläum: 50 Jahre Büchertalschule und 25 Jahre Förderverein. Walter Buckard leitete sie bis 1993, es folgte Anne Hahn

Mit 36 Kindern startete die Nachmittagsbetreuung im Jahre 1994, inzwischen bleiben fast 200 Kinder von insgesamt etwa 240 nachmittags in der Schule. Der Förderverein ist Träger der Betreuungseinrichtung und inzwischen Arbeitgeber für Betreuer und Erzieher für die Ganztagsbetreuung. Er bietet Hausaufgabenbetreuung und verschiedene Arbeitsgruppen, in denen die Kinder ihren Neigungen nachgehen oder sich ausprobieren können.

Man hält auch Kontakt zu anderen Organisationen und Personen: Die Malteser übernahmen am „Social Day“, den Verwaltungstrakt zu streichen. Jedes Jahr finden Lesungen mit bekannten Kinderbuchautoren wie Ingo Siegner, Manfred Mai oder Uschi Flack statt. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien spielen die Lehrkräfte zur großen Freude aller Theater. Vorlesewettbewerbe und Schulgottesdienste sind ebenso selbstverständlich in den Jahresplan integriert wie Auftritte des Schulchores oder die Patenschaften der Viertklässler für die Schulanfänger.

Die Bewerbung und die Konzeption für das Leitbild „Gesundheitsfördernde Schule“ ist mit viel Arbeit verbunden. Die Auszeichnung, die vom Land Hessen vergeben wird, dauert mehrere Jahre und wird in Teilzertifikaten ausgestellt. Inzwischen besitzt die Büchertalschule das Gesamtzertifikat. Die Schule hat außerdem die Zertifikate musikalische und MINT-freundliche Grundschule erworben.

Das gemeinsame, fröhliche Schulfest mit großer Tombola und vielen Aktionen und Attraktionen findet am 15. Juni von 14 bis 18 Uhr auf dem Schulgelände statt. Für Anne Hahn ist der 50. Geburtstag der Büchertalschule zugleich das Ende ihrer Zeit im Schuldienst. Sie wird am 27. Juni im Rahmen einer akademischen Feier verabschiedet. Gesa Lückhoff wird im September die neue Leiterin

 

Die Schüler der Büchertalschule haben sie einen SpoSpiTo-Bewegungspass erhalten. In diesem Pass konnten die Kinder und ihre Eltern eintragen, an wie vielen Tagen sie zwischen Ende Mai 2022 und Anfang Juni den Weg zur Schule und wieder zurück zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einem Tretroller zurückgelegt haben. Wenn der Pass mit 20 Unterschriften gefüllt war, konnten die Kinder diesen im Sekretariat abgeben und eine Urkunde erhalten.

Für das neue Schuljahr wurde ein zentraler Treffpunkt für Kinder im Stadtteil Wachenbuchen eingerichtet, damit die Kinder von dort aus gemeinsam und sicher in die Schule laufen oder mit dem Rad fahren können. Dieser befindet sich an der Einmündung Kilianstädter Straße / Windecker Weg und ist durch ein kindgerechtes Hinweisschild gekennzeichnet.

Betreuungsplätze:

Für die Betreuung von Klein- und Kindergartenkindern haben Eltern einen Rechtsanspruch.

Sobald das Kind die Grundschule besucht gibt es keine Garantie mehr auf einen Betreuungsplatz. Für berufstätige Mütter und Väter ein riesiges Problem. Gibt es keine Betreuung, steht auch die Ausübung des Jobs auf der Kippe. Gerade vor Beginn eines neuen Schuljahres zittern daher viele Eltern, wenn es um Platzkapazitäten in den Betreuungseinrichtungen der verschiedenen Träger und deren Verga­be geht.

 

Folgende Einrichtungen bieten 2019 Betreuungsplätze an:

  • Waldschule Bischofsheim, Grundschule an der Waldstraße
  • Das Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig gGmbH
  • Villa Kunterbunt Bischofsheim mit dem Förder-Verein
  • Siemensschule Dörnigheim mit Regenbogenhaus in Trägerschaft des SC Budokan
  • Morning Kids: Der Elternverein in den Räumen des Deutschen Roten Kreuz
  • Buschschule Dörnigheim an der Siemensallee mit „Arche“ der Ev. Kirchengemeinde
  • Abenteuerland Dörnigheim des Eltern-Kind-Verein Maintal.
  • Schubertschule Hochstadt mit Ganztagsangebot im Profil 1 an.
  • Büchertalschule Wachenbuchen mit Ganztagsangebot im Profil 1.
  • Städtische Hortplätze: In den städtischen Einrichtungen stehen insgesamt 170 Hortplätze zur Verfügung: 25 in der Kita Bücherweg, 80 im Hort Berliner Straße, 30 im Familienzentrum Schillerstraße und 35 im Familienzentrum Uhlandstraße.

Veränderungen: Die Hortplätze in der Siemensallee (rund 20 in 2018/2019) werden zum neuen Schuljahr in Kita-Plätze umgewandelt. Dafür wurden 2017 die Betreuungsplätze für Schulkinder in der Arche an der Wilhelm-Busch-Schule um 20 auf insgesamt 50 aufgestockt. Kapazitäten.

 

 

Realschulen

 

Siemensschule:

Die Werner-von-Siemens-Schule wurde 1967 als Grundschule in der Werner-von Siemens-Allee eröffnet. Im Zuge der Umgruppierung der Maintaler Schullandschaft im Jahre 1993 wurde sie in die Räume der Bonhoeffer-Schule in der Ascher Straße verlegt. Im August 1995 genehmigt Kultusminister Holzapfel die weiterführenden Zweige der Siemens-Schule, die an ihrem Standort zu einer Haupt- und Realschule erweitert wird. Unterdessen sind die Anmeldezahlen gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Im Oktober 1983 wird in der Siemens-Schule eine Niederlassung der Hanauer Fröbel-Schule eingerichtet, einer Schule für Behinderte.

Der Kreis schließt im August 2008 Teile der Werner-von-Siemens-Schule. Grund ist eine hohe Belastung durch polychlorierte Biphenyle (PCB). Betroffen sind die Schulturnhalle und der Förderstufenbau. Der Unterricht in der Schule läuft weiter, der Sportunterricht wird in die Maintal-Halle verlegt. Die Turnhalle und das Förderstufengebäude sollen abgerissen werden.

 

Für den Ausbau der Schulkindbetreuung an der Werner-von-Siemens-Schule schlägt der Magistrat vor, daß die Stadt die Kosten für die Aufstellung der geplanten Container auf dem Schulgelände und die anteilige Miete von Ende Juni bis Ende Dezember für 2018 in Höhe von rund 30.000 Euro sowie die Kosten für die Containermiete in 2019 in Höhe von rund 40.000 Euro übernimmt.

 

Mit einem ersten Spatenstich begannen Anfang November offiziell den Beginn der Arbeiten am Neubau der Schulmensa Auf einer Grundfläche von rund 425 Quadratmetern baut hier der Landkreis als Schulträger ein multifunktionales Teilgebäude als sechsten Bauabschnitt im Rahmen der brandschutz- und haustechnischen Sanierung des gesamten Komplexes. In diesem aktuellen Abschnitt werden Teile des Erdgeschosses der Schule entkernt und umgebaut. Der Anbau wird in Massivbauweise mit Verbund-Wärme­dämmung, vorgehängter Fassade und Pultdach errichtet. Die Schule zählt 735 Köpfe in 37 Klassen.

Nach viermonatiger Bauzeit steht im März 2021 der Rohbau der neuen Mensa. Er besteht aus einem eingeschossigen Saal mit Küche und Nebenräumen sowie einem vorgelagerten Terrassenbereich. Die Räumlichkeiten werden so ausgebaut, dass dort eine multifunktionale Nutzung ausdrücklich möglich ist. Daher wird der Neubau mit einer Bühne ausgestattet und neben dem Speisesaal auch eine Küche mit Nebenräumen erhalten. Die Räumlichkeiten sind für maximal 199 Personen ausgerichtet. An den Altbau schließt die Mensa mit einem Foyer an, sowie mit den dazugehörigen Sanitäranlagen

Umgeben von der schäbig gewordenen Waschbetonarchitektur der späten sechziger Jahre sticht der Mensaneubau mit seiner weiten und hohen Fensterfront und dem Küchenanbau mit seinen Farbkaros aus hell- und mittelblau besonders hervor. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wird 2022 die Mensa der Werner-von-Siemens-Schule eröffnet worden. Der Kreis als Schulträger investierte rund 4,5 Millionen Euro. Die seit Jahren dauernden Bauarbeiten an der Grund-, Haupt- und Realschule wegen Brandschutz- und Haustechniksanierung sind damit jedoch nicht am Ende.

Die Schule hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Schülerschub erhalten. Waren es 2009 noch gut 500 Schüler, sind es jetzt 748. In diesem Jahr 2022 gab es erstmals fünf Abschlussklassen im Haupt- und Realschulzweig geben, alle mit guten bis sehr guten Noten,

 

Zum Thema Pflanzen hatte die Natur AG der Betreuungseinrichtung des Sport Club Budokan Maintal e.V. und der Werner-von-Siemensschule gemeinsam mit Bianca Füssel-Friedrich aus dem Betreuungsteam im Frühjahr zuerst Kartoffeln, Kresse und Kürbiskerne zum Vorziehen in kleine Töpfchen gepflanzt. Als es warm genug geworden war und die Kürbispflanzen und Kartoffeln eine gewisse Größe erreicht hatten, wurden diese in die Hochbeete des neuen Schulgartens der Werner-von-Siemens Schule umgepflanzt. Es wurden Radieschen und Kartoffeln geerntet und n der Mensa verarbeitet.

 

 

Kästner-Schule:

Der erste Spatenstich zur neuen Schule erfolgte bereits im Oktober 1968. Im August 1969 wurde dann der erste Bauabschnitt der zweiten integrierten Gesamtschule im damaligen Landkreis Hanau fertiggestellt. Der damalige Landrat war ein großer Befürworter des Konzepts der Integrierten Gesamtschule, daher hat er sich sehr dafür eingesetzt, dass dieses Konzept in der neuen Schule umgesetzt wird.

Den Namen Erich Kästner-Schule trägt die Lehranstalt erst seit im Juni 1981. Am 16. Oktober 1979 wurde dieser Name von den Schul- und Elternvertretern einstimmig beschlossen. Bei dem neuen Schulnamen hat man vor allem auf die Schreibweise viel Wert gelegt, denn es kommt kein Bindestrich zwischen den Vor- und Nachnamen des Namenspatrons. Die­se Schreibweise geht auf Kästner selbst zurück. Kästner soll sogar zu Lebzeiten verfügt haben, dass alle nach ihm benannten Einrichtungen die Schreibweise ohne Bindestrich verwenden müssten.

Hier haben die Schüler genug Zeit, sich frei zu entwickeln. Sie ist eine Schule für alle. Eine Schule, die sich, wie alle Integrierten Gesamtschulen, von jeher dem Anspruch verschrieben hat, unabhängig von sozialer Herkunft, Sprache, Kultur oder Nationalität den Schülern alle Möglichkeiten zu bieten. Die Schüler sollten sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, um den bestmöglichen Abschluss gemäß ihren Fähigkeiten zu erreichen.

Aber es wird allgemein der schlechte Zustand der Gesamtschulen beklagt. Der Unmut gegen die Schulpolitik von Stadt und Kreis entlädt sich auf einer Bürgerversammlung im Februar 1990 in der Erich-Kästner-Schule. Dabei geht es konkret um den geplanten Verkauf des Förderstufengebäudes der Bischofsheimer Gesamtschule. Die Gerüchte verdichten sich, daß der Kreis das Gebäude einer christlichen Privatschule verkaufen möchte. Die Kästner-Schule kann auf keine Räumlichkeiten verzichten, die Eltern, die Lehrer und die Schüler fühlen sich von den Politikern im Stich gelassen.

 

Die Eltern der Kästner-Kinder proben 1996 den Aufstand: Rund 50 Mütter und Väter versammeln sich Anfang Juli 1996 vor dem Staatlichen Schulamt in Hanau, um gegen die massiven Stundenausfälle an der Bischofsheimer Erich-Kästner-Gesamtschule zu protestieren. Hinterher erweist sich die Aktion als Erfolg: Die Kästnerschule bekommt acht zusätzliche Lehrkräfte zugewiesen.

 

Die neue kombinierte Stadtteil- und Schulbücherei in Bischofsheim wird im Juni 1999 Realität: Zunächst etwa 15.000 Medien finden in den Räumen der Erich Kästner-Schule Platz, die rund zehnjährige Konzeptions- und Vorbereitungszeit wird mit dem Tag der offenen Tür beendet. Insgesamt können auf den 500 Quadratmetern Büchereifläche rund 28.000 Medien angeboten werden.

 

Die Erich Kästner-Schule in Bischofsheim soll sich zur Ganztagsschule wandeln. Ein Schritt hierzu ist der Bau einer Mensa. Der Spatenstich erfolgt Ende Oktober 2006, im Dezember wird Richtfest gefeiert. Die Kosten für den Bau betragen rund 1.725 Millionen Euro.

 

Im Jahre 2018 trainieren 16 Jungen in der Schulturnhalle ihre Fertigkeiten an Buch und Ball bei der Aktion „Kicken und lesen“. In dem freiwilligen Training wechseln sich im Mai in Zehn-Minuten-Blöcken Lese- und Fußballarbeit ab. Beteiligt sind die Stadtbücherei Maintal, die Erich-Kästner-Schule, die KEWA Wachenbuchen und die Familien- und Jugendhilfe „Die Welle“. Eine der Leseübungen im Training ist das Tandemlesen, bei dem ein Junge mit dem Finger am Text die Lesegeschwindigkeit vorgibt, während der andere vorliest. Bei einem Fehler wird an den Satzanfang zurückgesprungen. Punkte gibt es für jede geschaffte Wiederholung des Textes innerhalb der vorgegebenen Zeit.

Anfang November stellt der Personalrat der Kästner-Schule eine Überlastungsanzeige: Britta Bartkuhn und Walter Bröckler sehen als Vertreter des Personalrats die Bildung und den guten Unterricht durch motivierte Lehrkräfte bedroht. Ausführlich haben sie eine Auflistung erstellt und in Form einer Überlastungsanzeige an das hessische Kultusministerium geschickt. Es mangelt den Lehrkräften keinesfalls an Motivation. Im Gegenteil: Die Begeisterung für den Beruf und die Arbeit an der Kästner Schule ist da.

 

Mitte September 2019 feierte die integrierte Gesamtschule Erich Kästner-Schule 50 Jahre ihres Bestehens das Jubiläum mit einer akademischen Feier. Heutzutage besuchen um die 600 Schüler die Schule. Auftakt des Jubiläumsjahres war ein Schulfest am 6. September, zu dem viele Ehemalige ihre „alte Erich“ wieder einmal besucht haben. Weitere Veranstaltungen sind: die Eröffnung einer Ausstellung mit Schülerarbeiten aus den letzten Jahren im Hochstädter Rathaus am 4. November. Als letzte Jubiläumsveranstaltung ist im Frühjahr 2020 ein „Kästner-Abend“ im Bürgerhaus Bischofsheim mit Schülerdarbietungen geplant.

 

Seit vielen Jahren ist es Tradition an der Erich Kästner-Schule, mit den Schülern des sechsten Jahrgangs am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilzunehmen. Zunächst waren in der ersten Runde alle Schüler des sechsten Jahrgangs aufgefordert, im Rahmen einer Buchpräsentation ein Buch ihrer Wahl vorzustellen und daraus eine spannende Passage vorzulesen. So wurden die Klassensieger ermittelt, die sich vor Kurzem in der Schul­mensa der Schulentscheidung stellten. Dieses Mal galt es, neben der selbst ausgewählten Textstelle zusätzlich einen unbekannten Buchausschnitt lebendig vorzutragen.

 

Lange führten Birgit Hurst und Regina Häuser die Erich-Kästner-Schule gemeinsam. Im Juli 2020 gehen sie in Rente. Nach acht Jahren als Schulleiterin verlassen beide Ende des Monats die Erich Kästner-Schule. Mitte August haben Bärbel Nocke-Olliger und Marcus Lumpe die Leitung der Erich-Kästner-Schule übernommen.

 

Die Erich Kästner-Schule besitzt seit 2020 dank der Unterstützung durch den Fördervereinsvorsitzenden Herrn Uwe Engelter, vier 3D-Drucker, die in einer bestehenden Nachmittags-AG zum Einsatz kommen. Damit Ideen in digitalen 3D-Objekte umgesetzt werden können, wird eine spezielle PC-Software benötigt, ein sogenanntes 3D-CAD Programm.

 

Um die Situation zu entspannen, wurden zu Beginn des neuen Schuljahrs 2022 zwei Hol- und Bringzonen vor dem Schulzentrum in Bischofsheim eingerichtet. also Elternhaltestellen. Sie werden im fußläufigen Umfeld der Schule eingerichtet. An diesen ausgewiesenen Haltebereichen können Eltern ihre Kinder sicher aus dem Auto aussteigen lassen, damit sie den verbliebenen Weg zur Schule eigenständig zu Fuß zurücklegen.

 

Die Erich Kästner-Schule verfügt seit dem Sommer 2021 über insgesamt 31 digitale Schultafeln, 26 fest installierte und fünf mobile, und macht damit einen großen Schritt hin zum digitalen Schulalltag. Vorbei sind die Zeiten, in denen sperrige Overheadprojektoren durch die Klassenräume geschoben wurden, um Bilder an die Wand zu werfen. Stattdessen kann mit wenigen Handbewegungen eine Grafik aufgerufen werden, über den integrierten Browser ist man in Sekundenschnelle im Internet

 

Der Regionalverband Hanau und Main-Kreis der Johanniter-Unfall-Hilfe hat 2019 Fördergelder des Landes für die Arbeit in sechs Schulen bekommen, darunter auch für die Erich Kästner-Schule, die Albert Einstein-Schule in Bischofsheim oder die Ott Hahn-Schule in Hanau. Sie bekamen alle eine Förderung von 5.000 Euro, die sach- und fachgerecht zu investieren sind. Primär wird das Geld in die Ausstattung des Sanitätsraums investiert. Hierzu sollen eine neue Krankenliege, ein Rollstuhl, ein Defibrillator, HLW-Phantome (Puppen zur Übung der Herz-Lungen-Massage) sowie die Verbandsmaterialien und ein Schrank zu deren Aufbewahrung angeschafft werden. Nach einer Grundausbildung müssen die Schüler auch Pausendienste machen. Hierzu sollen immer zwei Schüler in der Pause im Sanitätsraum sein und zwei weitere während dieser Zeit auf dem Pausenhof patrouillieren. In besonderen Fällen werden die Schulsanitäter jedoch auch während der Unterrichtszeit gerufen.

 

Digitale Lernorte:

In der Corona-Pandemie seit 2020 lernen die Schulkinder überwiegend zu Hause. Die Stadt Maintal will sie 2021 unterstützen. In fünf Jugendzentren werden dafür PC-Arbeits­plätze eingerichtet, die Kinder und Jugendliche zum schulischen Arbeiten nutzen können. Begleitet werden sie auf Wunsch von ehrenamtlichen Schulpatinnen und Schulpaten der Freiwilligenagentur.

Damit Maintaler Schüler aus Familien, die unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen leben, nicht abgehängt werden, hat die Freiwilligenagentur im Frühjahrs-Lockdown 2021 das Projekt „Schulpaten“ ins Leben gerufen. Als gute „Ausrüstung“ für dieses verantwortungsvolle Ehrenamt hat die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur im November 2022 eine auf die Wünsche und Bedürfnisse der Schulpaten zugeschnittene Fortbildung angeboten.

Eine Schulpatenschaft soll für mindestens ein Jahr bestehen. Die Treffen der „Tandems“ finden einmal pro Woche an einem öffentlichen Lernort statt.

Zu diesen Lernorten gehören die städtischen Einrichtungen Kinderclub und Bonis Treff im Brüder-Schönfeld-Haus in Dörnigheim, das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim sowie die Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft, zu denen das JUZ in der Waldsiedlung und die beiden Jugendzentren in Hochstadt und Wachenbuchen zählen.

 

 

Weiterführende Schule

Damit Maintal bald eine eigene Oberstufenschule erhält, werden 1977 umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Der Rohbau der Gymnasialen Oberstufe wird im August 1977 fertiggestellt, im Oktober kann das Richtfest gefeiert worden. Die Gymnasiale Oberstufe an der Kästner-Schule ist im März 1983 in der Diskussion. Wird sie an die Integrierte Gesamtschule angegliedert? Hessens Kultusminister Hans Krollmann gibt aber im April 1983 eine Bestandsgarantie für die Oberstufenschule in Bischofsheim ab.

Die Gesamtkonferenz der Gymnasialen Oberstufe in Bischofsheim befürchtet im Juli 1985 jedoch eine Auszehrung von Kästner- und Bonhoeffer-Schule, sie verlangen die „Gymnasiale Mittelstufe“. Erneut zanken im September 1987 die Politiker um die Schulformen, doch dann kommt das „Gymnasium“ in Bischofsheim doch. In Wiesbaden beschließt die Landesregierung im März 1988: Die Bischofsheimer Einstein-Schule wird in ein Gymnasium umgewandelt. Erstmals ziehen Erstklässler im September 1988 in die Alber Einstein-Schule in Bischofsheim ein.

Nach der Entscheidung, die Schule zu einem Vollgymnasium auszubauen, taucht sofort das Platzproblem auf. Die Schule, aber auch die Maintaler Parteien plädieren für den Anbau. Eltern und Schüler machen ihrem Ärger bei Demonstrationen Luft. Die Schule, die bis Mitte der achtziger Jahre ein reines „Oberstufengymnasium“ war, lediglich mit den Klassen 11, 12 und 13, wurde zum Schuljahr 1988 wieder ein normales Gymnasium mit den Klassen fünf bis 13. Vor dem Umbau gab es freilich Hürden: Schulleitung und Schüler des Einstein-Gymnasiums stritten 1989 für einen Gebäudeanbau. Pikant aus damaliger Sicht: Ausgerechnet ein Mann, der noch bis 1987 Schulleiter gewesen war, hatte den Eltern und Schülern Anfang November 1989 schriftlich mitteilen müssen, dass ein Ausbau wegen leerer Landeskassen unwahrscheinlich sei. Die Argumentation der Landesregierung war, dass wir in den beiden Maintaler Gesamtschulen genug freie Räume haben.

Nach langem Gerangel der Politiker ist im November 1989 eine Lösung der Maintaler Schulraum-Misere in Sicht: Die Stadt soll Grundstücke zu Geld machen, um so einen Anbau für die Einstein-Schule in Bischofsheim zu finanzieren. Schließlich trägt der Kreis der Stadt die „Schulträgerschaft“ an, um so vollständig über Wohl und Weh der Maintaler Einrichtungen entscheiden zu können. Die Einstein-Schul wird im Dezember 1991 in der Regie der Stadtverwaltung erweitert, nach jahrelangem Streit erhalten die jungen Menschen so ein neues Domizil für ihr Gymnasium.

Der erste „echte“ Maintaler Abiturjahrgang ist 1997 „durch“: Vor acht Jahren begann das einzige Maintaler Gymnasium mit Maintaler „Eigengewächsen“ hochzuwachsen. Mit einem bunten Tag der offenen Tür feiert das Albert-Einstein-Gymnasium im September 2000 die Eröffnung seines zweiten Erweiterungsbaus. Zur Einweihung lobt Landrat Eyerkaufer, früher selbst Schulleiter vor Ort, die Entwicklung der Schule als „Erfolgsstory“. Der ganze Stolz der Schule ist die neue „Mediothek“ im Erweiterungsbau - eine große Arbeitsbibliothek mit 16 PCs, natürlich alle mit Internetzugang.

 

Der Abitur-Jahrgang 2002 des Albert-Einstein-Gymnasiums in Bischofsheim läßt sich einen ganz besonderen Abi-Scherz einfallen: Im Geiste Cristos verhüllen die Absolventen das Schulgebäude mit gelben Wertstoffsäcken. Verblüfft, aber auch erheitert reagieren Schüler- und Lehrerschaft.

Die Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim platzt zu Schuljahresbeginn im August 2007 aus wirklich allen Nähten. Insgesamt sieben neue fünfte Klassen müssen Raum in dem Gymnasium finden.

Das Albert-Einstein-Gymnasium schließt im Juni 2009 eine Partnerschaft mit einer Schule in Chengdu in China. Treibende Kraft ist dabei Bernhard Siever. Von seiner ungebrochenen Begeisterung für Asien profitieren nun seine Schüler. Bereits 2009 machte er gemeinsam mit dem damaligen Schulleiter die Partnerschaft mit einer Schule in Chengdu perfekt. Alle zwei Jahre findet seitdem ein Austausch statt, im Jahr 2018 zum fünften Mal. Zwölf Schüler dürfen mitfahren. In einem Chinakundekurs werden die Schüler auf den zweiwöchigen Austausch vorbereitet, dabei lernen sie neben typischen Verhaltensweisen und Gewohnheiten der Chinesen auch die Grundlagen von Mandarin kennen.

 

Im April 2018 war die Begrüßungsfeier für die Austauschschüler der AES aus Sri Lanka. Drei Schülerinnen und sechs Schüler des Wisdom International College aus Beruwala waren am Vorabend von ihren deutschen Gastfamilien herzlich am Frankfurter Flughafen empfangen worden. Das Einsteingymnasium pflegt den Austausch nicht nur mit Sri Lanka, es existieren auch Partnerschaften in Frankreich, Litauen, Spanien oder USA. Die Partnerschaft mit Beruwala begann nach dem Tsunami, der im Dezember 2004 große Teile der Stadt zerstörte.

 

Im September 2018 wurde die „Lange Lesenacht“ an der Albert-Einstein-Schule wiederbelebt, die zum dritten Mal stattfand. Zu Gast war der Lyriker Martin Piekar. Er studiert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und kam mit der Einsteinschule über die „Hochstädter Lyriknacht in Erinnerung an Horst Bingel“ in Kontakt, bei der er bereits zweimal las. Er hat mittlerweile zwei Lyrikbände veröffentlicht. Auf eindrucksvolle Weise schaffte er es, Poesie für die Schüler greifbar zu machen.

 

Das Landesfinale Hessen Süd von „Jugend debattiert“ fand 2019 im April in der Maintaler Alber -Einstein-Schule statt, die mit Luana Giersbeck sogar eine Teilnehmerin stellte. Laut Teilnehmerliste nahmen 32 Schüler aus insgesamt acht Regionalverbünden das Mikrofon in die Hand und debattierten drauf los. Insgesamt belegt Luana den 14. Platz in ihrer Altersklasse.

 

Im Juli 2019 trafen sich die Abiturienten der Albert Einstein-Schule des Abschlussjahrganges von 1979 wieder, um gemeinsam auf die guten Zeiten zurückzublicken. Dieser Jahrgang war der zweite, der die Allgemeine Hochschulreife an der neu gegründeten Maintaler Oberstufenschule abgelegt hatte. Es ließen sich auch mehrere ehemalige Lehrkräfte nicht nehmen, ihren ehemaligen Schützlingen einen Besuch abzustatten. Unter ihnen war auch der ehemalige Schulleiter und Altlandrat Karl Eyerkaufer. Obwohl sich Schule und Landrat damals scheinbar unversöhnlich begegnet seien, plaudert Eyerkaufer 30 Jahre später aus dem Nähkästchen, sei hinter den Kulissen immer ein gemeinsames Interesse vorhanden gewesen: „Der Landesregierung haben wir irgendwann bewiesen, dass es in den Gesamtschulen gar keine freien Räume gibt.“ Man hat die Idee entwickelt, dass die Stadt Maintal selbst den Ausbau der Schule vorfinanzieren könne:

 

Zwei Wochen lang werden Anfang 2020 Lehrer und zirka 1100 Schüler auch während des Unterrichts einen Nasen-Mund-Schutz tragen. Mit dieser weiteren, sicher nicht angenehmen, aber zumutbaren Maßnahme will die Schulleitung 2020 ein mögliches Infektionsgeschehen eindämmen und eine Schul-Schließung unbedingt vermeiden. Denn das letzte Halbjahr habe gezeigt, dass es zu Präsenzunterricht, zu sozialen Kontakten und einer geregelten Tages­struktur keine Alternative gäbe. Deshalb hat die Einsteinschule für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen während der Ferien Sommercamps angeboten.

Zweiter Schwerpunkt des Konzepts ist der Ausbau der IT-Ausstattung. Dank der Initiative des Fördervereins und der Vorsitzenden Dr. Irmgard Körber wird es im kommenden Schuljahr an der AES weitere „Laptop-Klassen“ geben können. Rund 18.000 Euro hat der Verein aus Spenden und Beiträgen hierzu vorfinanziert. Perspektivisch soll in Zukunft jeder einzelne Schüler mit einem eigenen oder einem Leasing-Gerät ausgestattet werden.

 

Die Diskussion um ein neues Gymnasium im Westkreis hat 2021 auch Maintal erreicht. Die Stadt Hanau hat angekündigt, die Kooperationsvereinbarung mit dem Kreis nicht über das Schuljahr 2024/2025 hinaus anbieten zu können. Die Wahlalternative Maintal hat daraufhin in einer Mitteilung gefordert, den Bildungsstandort Maintal zu stärken. Konkret fordert die WAM, das bestehende Gymnasium zu erweitern oder ein ganz neues Gymnasium zu errichten.  Landrat Stolz betonte, dass es eine sachliche Diskussion um ein mögliches zusätzliches Gymnasium geben müsse. Bestehende Schulstandorte sollen nicht geschwächt werden, sondern Schulen wie das Gymnasium in Maintal müssen eher gestärkt werden. Aktuell besuchen rund 1.080 Schüler das Gymnasium in Maintal. Für das Schuljahr 2025 / 2026 werden über 1.100 Schüler vorausgesagt.

 

Der Distanzunterricht an der Albert Einstein-Schule funktioniert gut. Das liegt vor allem am Engagement der Lehrer. Das ist mit wirklich deutlich größerem Mehraufwand verbunden. Neben den zusätzlichen Korrekturen verweist Lehrer Siever auch auf die deutlich größere soziale Kompetenz, die vonnöten sei. „Man muss immer aufpassen, dass die Schüler dabei bleiben. Das gestaltet sich in diesem Format deutlich schwieriger.“

 

Am Lerncamp, das vom Albert Einstein-Gymnasium in den Osterferien im Zeitraum bis einschließlich 14. April 2021 ausgerichtet wird, nehmen rund 120 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen teil. Sie werden Lerninhalte bearbeiten, die sie gerne noch besser verstehen oder noch einmal erklärt bekommen möchten. Die große Nachfrage beim Sommercamp letzten Jahres hatte gezeigt, dass es einen großen Bedarf und auch eine große Bereitschaft auf Seiten der Schülerinnen und Schüler für ein solches Camp gibt.

 

Schüler der Albert Einstein-Schule haben 2021 eine Gruppe ins Leben gerufen, die mittlerweile preisgekrönt ist. Rhoda Zündorf rief gemeinsam mit Mitschülern im vergangenen Jahr ein erstes Online-Treffen aus. Schnell wird klar, dass die Schüler aus den verschiedensten Stufen die gleichen Ziele verfolgen: Rassismus bekämpfen, Gleichberechtigung fördern, Akzeptanz schaffen. Nach den Ferien stellen die Schüler ihre Ideen der Schülervertretung vor. Die Resonanz ist groß – und positiv. Es entsteht die Gruppe „AES gegen Diskriminierung – AES für Vielfalt“. Mit einem Video zum Anschlag vom 19. Februar in Hanau beginnt das Projekt, in dem sich mittlerweile 25 Schüler aus allen Jahrgängen beteiligen. Durch das Engagement der Schüler sei das Thema Diskriminierung auch am Gymnasium mehr in den Fokus gerückt.

 

Das Albert-Einstein-Gymnasium fördert erfolgreich jungen Nachwuchs in den Naturwissenschaften und ist damit Teil der 18. Internationalen JuniorScienceOlympiade (IJSO). Im Jahr 2021 haben an diesem internationalen Wettbewerb etwa 5.000 Schüler aus allen Bundesländern teilgenommen. Mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte bearbeiteten sie die Aufgaben der ersten IJSO-Runde zum Thema „Oh Schreck, ein Fleck“ und stellten ihr Können in den Fächern Biologie, Physik und Chemie unter Beweis.

 

In einem gemeinsamen Projekt der Albert Einstein-Schule und des Brüder-Schönfeld-Forums haben sich die beiden bilingualen Geschichtskurse der 10. Jahrgangsstufe auf eine besondere Spurensuche begeben. Die Schüler beschäftigten sich anhand von sechs Einzelschicksalen mit dem Thema „Die Ausgrenzung von NS-Verfolgten am Beispiel Maintal“ und erstellten Podcasts auf der Grundlage von digitalem Quellenmaterial, das ihnen vom Vorsitzenden des Brüder-Schönfeld-Forums, Herbert Begemann, zur Verfügung gestellt worden war. Im Rahmen ihrer Arbeit führten die Zehntklässler unter anderem ein Projekttagebuch, sichteten das Material, führten Interviews durch und suchten mit ihren Aufnahmegeräten auch ehemalige Wohnhäuser und andere Plätze auf, um Geschichte auch vor Ort erlebbar und erfahrbar zu machen.

 

Die Albert Einstein-Schule plant 2021 einen Erweiterungsbau. Gemeinsam mit der IT-Abteilung des Schulträgers hat das als „digitale Schule“ ausgezeichnete Gymnasium das WLAN flächendeckend ausgebaut, sodass die Schüler sich auch mit ihren eigenen Tablets und Notebooks einwählen und damit arbeiten können. Der Unterricht wird an der AES dann nämlich anders als an vielen anderen Schulen komplett digital gestaltet. Das heißt, Lehrkraft und je nach Corona-Vorschrift auch ein Teil der Klasse sind im Klassenzimmer anwesend. Der andere Teil der Klasse schaltet sich von zu Hause per Videokonferenz dazu und absolviert so den ganz normalen Stundenplan. Dies habe den Vorteil, dass die Kinder und Jugendlichen ihre gewohnte Tagesstruktur beibehalten können, was maßgeblich zu einer höheren Motivation beitrage.

Die Filmemacherin, Autorin und TV-Moderatorin Mo Asumang besuchte im Oktober 2021 auf Einladung der Maintaler Integrationsbeauftragten Verena Strub die Albert Einstein-Schule sowie die Werner-von-Siemens-Schule. Sie stellte dort ihren Film „Mo und die Arier“ vor, in dem sie ihre Konfrontation mit Neo-Nazis und ihre Suche nach den „echten Ariern“ beschreibt.

 

Dass Madiha Malik aus der Orientierungsstufe ist 2021 zur „Schülerin des Monats“ gewählt worden und hat beim bundesweiten Wettbewerb des Cornelsen-Verlags den ersten Preis gewonnen – das konnten die START-Juroren noch gar nicht berücksichtigen, als sie die Maintalerin als START-Stipendiatin auswählten. Der große Coup gelang den Schülern mit dem Beitrag zum bundesweiten Wettbewerb des Cornelsen-Verlags. Sie produzierten ein Video, in dem Lernende und Lehrende Rede und Antwort zum Thema standen. 5000 Euro hat das Video „AES gegen Diskriminierung“ für die Schule gewonnen. Das Geld soll weiter in den Aufbau der Bibliothek fließen.

 

Am Nikolaustag 2022 stellten sich 37 Einsteiner erfolgreich der Prüfung des Deutschen Tanzsportabzeichens. Sie kamen am Montag zusammen, um sich in drei bis fünf Tänzen, seien es Paar- oder Gruppentänze, bewerten zu lassen. Um den Anforderungen des bronzenen Edelmetalls gerecht zu werden. mussten drei zweiminütige Tänze musikalisch, taktsicher. sowie rhythmisch exakt, als auch dynamisch und balanciert ausgeführt werden, was jeder der Bronze-Abzeichen Bestreiter mit Bravour leistete. Später waren die „alten Hasen“, welche bereits DTSA-Auszeichnungen in den letzten Jahren erworben hatten, an der Reihe.

 

Distanzunterricht, Homeschooling, Wechselunterricht – der Schulalltag hat sich seit der Corona-Pandemie extrem verändert. Die Albert Einstein-Schule hat die Krise als Chance wahrgenommen und den Umgang mit neuen Unterrichtsmethoden selbstverständlich gemacht. Im deutschlandweit ausgeschriebenem „Schulpreis digitaler Unterricht“ steht das Maintaler Gymnasium 2022 unter den besten zehn. Die Entscheidung für die endgültige Platzierung fällt Ende Januar.

Schon vor der Corona-Pandemie hat sich die Einstein-Schule stark um die Digitalisierung gekümmert. Als die Pandemie im März 2020 viele Schulen vor plötzliche Herausforderungen stellte, war die Einstein-Schule schon einen Schritt weiter. An der Einstein-Schule habe das Kollegium viel Interesse an den neuen Medien gezeigt und diese auch größtenteils problemlos in den Unterricht mit eingebunden. Dafür hat die Schulleitung Fortbildungen angeboten, zudem tauschten sich die Kollegen untereinander aus und gaben sich Hilfestellung. Zugute kommt der Schule, dass das Kollegium aus vielen jüngeren Lehrkräften besteht, die wenig Berührungsängste mit der Technik haben.

 

Trotz der durch die Pandemie erschwerten Bedingungen konnten in der für 2021 geplanten Literaturreihe „Literatur im Gespräch” des Albert-Einstein-Gymnasiums insgesamt 21 Lesungen vor Schülerinnen und Schülern, aber auch vor Maintaler Publikum durchgeführt werden. Das wird das Ergebnis sein, wenn die bereits im Programm angekündigte Lesung der derzeitigen Stadtschreiberin von Bergen, Dorothee Elmiger, Mittwoch, dem 23. Februar, vor Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen Q2 stattfinden wird

 

Unter der Leitung ihrer Deutschlehrerin Jule Kleemann nahm der E-Phasen-Kurs der Albert Einstein- Schule in Maintal im Februar 2022 am 69. Europäischen Wettbewerb teil. Dieser findet im Jahr 2022 unter dem Motto „Nächster Halt: Nachhaltigkeit" statt. Für Kleemann war das Motto, neben der Möglichkeit einen fächerverbindenden Unterricht anzubieten, einer der wichtigsten Gründe, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Ein Großteil des Kurses gestaltete bildnerische Werke wie beispielsweise Plakate, Karikaturen oder sogar Gemälde auf einer Leinwand. Außerdem wurden „Mobi-Pakete“ entworfen, die für eine Demonstration warben, auf der die vorher verfassten Reden gehalten werden sollen.

 

Eine Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine hat die Albert Einstein-Schule im März 2022 in Maintal erfasst. Alles begann mit einer Schweigeminute, die der Schulleiter des Gymnasiums, Claus Wörn, mit den Worten einleitete: „Wir lernen, die Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Achtung und Toleranz zu gestalten. Heute ist es geboten, ein Zeichen unserer Solidarität mit der Ukraine und allen Opfern des dortigen Krieges zu setzen.“ Doch es sollte nicht bei diesem Moment des Innehaltens bleiben. Die Schule wollte so schnell wie möglich Hilfe leisten und aktiv werden. Noch am gleichen Tag hatte die Lehrerin Laura Rodriguez einen Kontakt zu einer Spedition herstellen können, die für Donnerstag einen Transport mit mehreren Lastkraftwagen in die Ukraine geplant hatte. Dann ging alles ganz schnell. Eltern und Kollegium und alle Schülerinnen wurden informiert.

 

Zwei Jahre lang musste die Tradition der jährlichen Sommerkonzerte an der Albert Einstein-Schule dank Corona ausgesetzt werden. Am Donnerstag, dem 14.07.2022, war es nun endlich wieder soweit und es hieß „Licht aus, Spot an“ für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums. Wieder einmal war das Konzert ein voller Erfolg.

 

Im Oktober 2022 besuchten 34 Schülerinnen und Schüler zusammen mit vier Lehrkräften der Sehit Ilhan Varank High School of Science aus Istanbul das Albert Einstein-Gymnasiums. Der Austausch wurde von den Mathe -und Physiklehrern Hasan Ahmet Özenc und Mathias Eversloh organisiert. Ziel war es, den Fachbereich Physik näher kennenzulernen, aktuelle Forschungsgebiete zu erforschen und mit Wissenschaftlern in direkten Kontakt zu kommen, um das Berufsfeld einer Physikerin näher kennenzulernen.

 

Seit 2017 nimmt Maintal an dem überregional bekannten Theaterfestival teil. „Starke Stücke“ wird getragen von einem Netzwerk unterschiedlicher Kulturveranstalter, die das Festival gemeinsam durchführen. Es ist ein Projekt der KulturRegion FrankfurtRheinMain und der „Starke Stücke GbR“. So konnten die Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen der Maintaler Albert-Einstein-Schule im April 2022 eine Unterrichtsstunde in Form eines Tanztheaters im Bürgerhaus Bischofseim erleben. Mit ihrem Stück „Morgen ist heute gestern“ begeisterte das Bonner Theater „Marabu“ das junge Publikum.

 

Die bekannte Reihe „Frankfurt liest ein Buch“ findet in diesem Jahr mit vielfältigem Programm vom 2. bis 15. Mai 2022 statt, und das Albert Einstein-Gymnasium in Maintal ist dabei. Thema ist der Roman von Irmgard Keim, „Nach Mitternacht". Hier geht es um das Leben einer jungen Frau im Nationalsozialismus, ihre Beobachtungen, ihre Ängste und schließlich um die Flucht ins Exil. Am Donnerstag, 12. Mai, um 11.45 Uhr wird dann die Schauspielerin und Sprecherin Ursula lllert aus dem Roman lesen und mit dem Publikum diskutieren. Die Frankfurterin wählte für ihre Lesung die zentrale Passage des Romans: der Besuch Hitlers auf dem Opernplatz in Frankfurt im März 1936, den die Hauptfigur Sanna unfreiwillig aus nächster Nähe miterlebt 

 

Die Maintaler AES Schülerin Madiha Malik hat im Juli den Wettbewerb der deutschen Lions

„Young Ambassador- des Jahres 2022 gewonnen und wird damit Lions Deutschland offiziell beim Europa Forum der Lions im Oktober in Zagreb vertreten. „Young Ambassadors“ (auf Deutsch „Junge Botschafter“) sind engagierte junge Menschen, die bereits ehrenamtlich Verantwortung übernommen haben und von ihrem Engagement so überzeugt sind, dass sie auch andere Jugendliche begeistern und motivieren wollen, sich ehrenamtlich einzubringen. Die Lions aus Maintal und der Kabinettsbeauftragte werden in Zagreb beim Europa Forum der Lions vor Ort sein, um Madiha tatkräftig zu unterstützen

 

Großer Erfolg für Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasium: Beim Wettbewerb des Hessischen Rundfunks im Juli mit dem Thema „Meine Ausbildung“ wurden sie für ihren Filmbeitrag mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Über den Kurzfilm „Der Praktikant Eine unerwartete Berufserfahrung“ heißt es auf der Homepage des HR

 

Die Fahrt im Jahr 2022 nach Sri Lanka war bereits die vierte Austauschbegegnung mit Schülerinnen und Schülern des Wisdom International College in Beruwala, der Partnerschule des Maintaler Gymnasiums. Initiiert wurde die Schulpartnerschaft 2014 von Landrat a.D. Karl Eyerkaufer, der seit vielen Jahren partnerschaftliche Beziehungen zu diesem Ort an der Südwestküste Sri Lankas unterhält

 

Im Oktober 2022 haben Schüler des Albert Einstein-Gymnasiums Maintal im Rahmen einer Feierstunde in der Paulskirche den Bürgerpreis der Stadt Frankfurt am Main und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse erhalten. Zu den Preisträgern, die von Oberbürgermeister Peter Feldmann ausgezeichnet wurden, gehörten zum einen die Mitglieder der Gruppe „Wir gegen Rassismus“ und zum anderen in der Einzelkategorie die Schülerin Madiha Malik.

 

„Jugend meets Politik“. Unter diesem Motto fand im Dezember im Atrium des Albert-Einstein- Gymnasiums eine Podiumsdiskussion mit Jungpolitikern der Region statt. Gekommen waren Alexander Kuhne (Linksjugend /Die Linke), Emma Kurz (Grüne Jugend / Bündnis 90-Die Grünen), Marco Schmidt (Junge Liberale /FDP), Max Schneider (Jungsozialisten/SPD) und Sören Winter (Junge Union / CDU), die vor etwa 150 neugierigen Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse , der E-Phase und der Q1 verschiedene aktuelle Themen diskutierten.

 

 

 

Fröbel-Schule

Die Geschichte der Förderschule begann 1964 in einem Flügel von Schloß Philippsruhe, dann ging es 1979 nach Maintal. Im Oktober 1983 wird in der Siemens-Schule eine Niederlassung der Hanauer Fröbel-Schule eingerichtet. Das Land Hessen will im Oktober 1987 den Bau der Fröbel-Schule in Dörnigheim mit fast einer Million Mark unterstützen.  Ab 1988 soll die Schule behindertengerecht ausgebaut werden. Ab 1992 ist die Schule in der Wichernstraße 14.

Die Friedrich Fröbel-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung für körperliche und motorische Entwicklung ist eine Schule in Trägerschaft der Stadt Hanau, in der in 18 Klassen mit jeweils maximal acht Schülern Kinder von sechs Jahren bis zu jungen Erwachsenen bis zu 19 Jahren unterrichtet werden. Das Schulteam besteht aus Förderschullehrern, Sozialpädagogen, Diplom-Pädagogen, Heilpädagogen, Erzieher, Teilhabeassistenten, Unterrichtliche Assistenzkräfte, FSJ-Kräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden sowie Küchen- und Hauskräfte.

Eine weitere Aufgabe der Friedrich-Fröbel-Schule liegt im Bereich der Inklusion: Etwa 70 Schüler mit dem Förderanspruch im Schwerpunkt geistige Entwicklung werden im inklusiven Schulbündnis Hanau im inklusiven Unterricht an Hanauer Regelschulen unterrichtet und von Förderschullehrern der Friedrich-Fröbel-Schule begleitet. Die Kooperation zwischen den Regelschulen, der Friedrich-Fröbel-Schule und dem Beratungs- und Förderzentrum der Elisabeth-Schmitz-Schule trägt diese Aufgabe und habe sich auch weiterhin zum Positiven entwickelt.

Aufgezogen wie ein richtiges Zirkusspektakel feiert im April 2014 die Friedrich-Fröbel ihren 50. Geburtstag und begrüßen Schulleiterin Elisabeth Görgen und Konrektorin Jutta Weiser die Gäste mit einem fröhlichen „Hereinspaziert“ in dem eigens dafür auf dem Schulgelände errichteten Zelt. Doch auch der Blick zurück auf die vergangenen Zeiten kommt nicht zu kurz:

Bei der Feier kommen auch Lehrkräfte, Eltern, Elisabeth Görgens Vorgängerin, die langjährige Schulleiterin Angelika Thannhäuser, sowie ehemalige Schüler zu Wort.

Im Rahmen seiner „Schultour“ war das HR-Sinfonieorchester im Mai 20185 zu Gast an der Friedrich-Fröbel-Schule und sorgte mit seinem einstündigen Konzert für Begeisterungsstürme bei Schülerschaft und Lehrkräften, die sich im nahe gelegenen evangelischen Gemeindezen­trum eingefunden hatten.

 

Helmut Stein

Für ein Jahr tauschte der Hochstädter Lehrer Helmut Stein im Jahr 1991 Arbeit und Wohnung mit einem. amerikanischen Kollegen. Stein verbrachte zwölf Monate in Seattle im Bundes­staat Washington. Er lehrte in dieser Zeit an der privaten High School „Lakeside School“ in den Klassen fünf bis zwölf. Sein Fazit nach seiner Rückkehr im Februar 1991: „Es ist nichts mehr wie vorher. Ich bin ein anderer geworden“.

Im Beisein zahlreicher Prominenz erhält der Hochstädter Helmut Stein im Main-Kinzig-Forum Gelnhausen im November 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Leiter des Maintal-Hochstädter Kriegsdienst-Verweigerungs-Beratungsteams leistet in dieser Funktion seit der Gründung 1983 friedenspolitische Arbeit. Seit 1978 ist der 55-Jährige ehrenamtlicher kirchlicher Beauftragter für Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Jährlich etwa 2000 Ratsuchende berät das mittlerweile 16-köpfige Team. Der Oberstudienrat an der Hola in Hanau ist außerdem Erster Vorsitzender des Familien- und Jugendhilfevereins „Die Welle“. Veranstalter der Info-Börse „Ein Schuljahr im Ausland“ sowie Beratungslehrer für Suchtprävention. Als Aktiver des Humor-Musik-Vereins „Edelweiß“ Hochstadt war Stein viele Jahre in der „Bütt“ aktiv. Kaum drei Wochen nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wird Helmut Stein an gleicher Stelle im Dezember der Ehrenamtspreis 2005 des Main-Kinzig-Kreises zugesprochen.

 

Internationale Schule

Schon Anfang des Jahres 2019 stellte die CDU einen Antrag auf eine internationale Schule für Maintal. Noch gut zwei Monate bis zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Auch auf den Großraum Frankfurt wird sich der Brexit höchstwahrscheinlich auswirken: Firmen verlagern ihren Hauptsitz in die Mainmetropole, Mitarbeiter ziehen mit ihren Familien hierher. Nicht nur auf den Wohnungsmarkt in der Region kommen dadurch große Herausforderungen zu, auch auf die hiesigen Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Universitäten. Östlich von Frankfurt gibt es noch keine internationale Schule. Schon allein aufgrund der verkehrlichen Anbindung ist Maintal wie geschaffen für den Standort einer internationalen Schule. Hinzu kommt noch die Nähe zur Europäischen Zentralbank und die gute Anbindung an den Flughafen Frankfurt. Ein Neubau wäre im neu zu entwickelnden Gewerbegebiet in Bischofsheim oder auch in der Nähe der Kälte-Klima-Schule vorstellbar“.

 

 

Jugend

Evangelisches Jugendzentrum Dörnigheim:

Als Krönung der Gesamtsituation der Maintaler Jugendarbeit wird das Dörnigheimer Jugendzentrum in der Waldsiedlung im Februar 1977 geschlossen und sein Leiter, Gerhard Ellenberger, entlassen. Die Maintaler Jugendlichen reagieren auf diesen Entschluß des Kirchenvorstandes mit der Besetzung des Zentrums. Der Kirchenvorstand ist ratlos, bei der Polizei schreckt man vor Gewaltmaßnahmen zurück. Die Jugendlichen protestieren im März mit einem Demonstrationsmarsch durch Dörnigheim. Aber im April werden Strom und Wasser im Jugendzentrum abgedreht. Die Jugendlichen fordern weiter die Selbstverwaltung des Zentrums.

Im Mai 1977 erhalten die Besetzer des Jugendzentrums überraschenden Besuch: In Begleitung einiger Polizeibeamten erscheint ein Vertreter des Gesundheitsamts, um das von der Versorgung abgeschnittene Jugendzentrum zu besichtigen. Das fachmännische Urteil lautet „Das Zentrum ist wegen Seuchengefahr sofort zu schließen.“ Nach mehrtätigem Hin und Her ordnet Landrat Rüger die Räumung des evangelischen Jugendzentrums an. Die Stadt Maintal will sich helfend in die Probleme einschalten, die nach der Räumung des evangelischen Jugendzentrums anstehen. Allein der bei der Besetzung des Gebäudes entstandene Sachschaden ist immens. Im September laufen die Renovierungsarbeiten auf Hochtouren, jedoch ist noch nicht klar, wann die Freizeiteinrichtung eröffnet werden kann.

Im Jahr 1979 offeriert das evangelische Jugendzentrum den Jugendlichen wieder ein buntes Programm. das Jugendzentrum erwacht zu neuem Leben. Das evangelische Jugendzentrum in Dörnigheim nimmt im Mai 1980 nach langer Zeit wieder seine Arbeit auf. Im November 1980 will die Stadt die Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde nicht länger finanziell unterstützen, sondern eigene Aktivitäten im Stadtteil Dörnigheim entwickeln. „

Holger Linden ist ab Januar 2009 der neue Leiter des Jugendzentrums (JUZ) der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim. Der 31 Jahre alte Diplom-Pädagoge tritt die Nachfolge von Christian Gros an. Der junge Familienvater aus Aschaffenburg sieht vor allem die Integration als eine zentrale Aufgabe der kirchlichen Einrichtung in der Hermann-Löns-Straße.

Das evangelische Jugendzentrum in der Dörnigheimer Waldsiedlung plant für Samstag, 11. August 2018 ein großes Jubiläumsfest. Angefangen hat alles 1968 mit dem Spatenstich für das Jugendzentrum, das ursprünglich als Gemeindehaus konzipiert war, aber vom ersten Tag an als Jugendzentrum genutzt wurde. Denn spätestens in den neunziger Jahren zeichneten sich viele finanzielle Engpässe ab. Konnte man in der „finanziellen Blütezeit“ noch zweieinhalb hauptamtliche Kräfte beschäftigen, stand zwischenzeitlich der Fortbestand der Einrichtung auf der Kippe. Doch es gab ein klares Votum und vielseitige Anstrengungen für den Erhalt des JUZ. Heute beteiligen sich neben der Kirche auch die Stadt Maintal, der Verein „Tischlein deck Dich“ und der Förderkreis JUZ finanziell an dem jährlichen Aufwand von 150.000 Euro. Aber auch der Inner Wheel Club und private Spender leisten einen Beitrag. Rund 60 Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und 25 Jahren besuchen regelmäßig das JUZ.

Auch die konfessionelle Herkunft ist bedeutungslos, denn tatsächlich seien weniger als zehn Prozent der Kinder, die das JUZ besuchten, evangelisch.  „Wir beten zwar nicht vor dem Essen, aber wir entzünden eine Kerze als religiöses Symbol. Außerdem feiern wir christliche Feste wie St. Martin, Ostern oder Weihnachten“., sagt der Pfarrer.

 

Dörnigheimer Jugendzentrum:

Rowdies richten im Oktober 1983 schwere Zerstörungen im selbstverwalteten Jugendzentrum im Stadtteil Dörnigheim an. Die Einrichtung muß geschlossen werden. Die Selbstverwaltung des Jugendzentrums in Dörnigheim wird im Mai 1985 aufgegeben, die Arbeit wird wieder in städtische Regie gelegt. Die Einrichtung an der Siemensallee wird zwar wieder geöffnet, doch viele Probleme bleiben.

Im April 1987 beginnt man mit den ersten Umbauarbeiten für ein Jugendzentrum der ehemaligen Gaststätte „Frankfurter Hof“. Schon 1986 hat sich dagegen eine „Bürgerinitiative Frank

Ein juristischer Baustop für das neue Jugendzentrum in Dörnigheim wird im Februar 1888 abgelehnt. Im November öffnet das neue Jugendzentrum Dörnigheim seine Pforten. Das Jugendzentrum kann im Januar 1989 nach dem Eröffnungsbetrieb einen recht positiven Situationsbericht geben. Das Jugendzentrum sollte im Keller untergebracht werden. Dessen Wände waren aber total naß. Nach nur wenigen Veranstaltungen schlief die Sache wieder ein. Das Konzept eines Jugendzentrums ist 1994 - mangels Akzeptanz der Jugendlichen - gescheitert.

 Im Juni 1989 wird das Obergeschoß des Gebäudes für die Nutzung durch die Vereine fertiggestellt. Der Vorschlag vom „Vereinshaus“ macht die Runde, von den einen begrüßt, von anderen schroff abgelehnt. Schließlich einigen sich die Mitglieder des Jugend- und Sozialausschusses, dem Jugend- und Familienhilfeverein „Die Welle“ eine Chance zu geben. Die beiden hauptamtlichen „Welle“-Mitarbeiter sollen ein neues Konzept für Jugendarbeit im Frankfurter Hof entwerfen.

 

Wachenbucher Jugendzentrum:

Die Jugendarbeit im Maintaler Stadtteil Wachenbuchen gerät im Mai 1987 in die Diskussion. Wird die Kirchengemeinde zukünftig die Regie führen? Die evangelische Kirchengemeinde in Wachenbuchen stellt im März 1988 ihre Jugendarbeit vor, hier sollen neue Akzente für die Freizeitgestaltung junger Leute gesetzt werden. Ion Hochstadt wird die Jugendarbeit ganz der Kirche überlassen.

Schon zu Beginn des Jahres 1992 rebellieren die Wachenbucher Jugendlichen, denen die Schließung ihres Clubs im Bürgerhaus droht. Die Stadt bietet stattdessen eine Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde an. Quer durch die ersten drei Monate zieht sich der Streit. Anfang März sammeln die Kinder 250 Unterschriften für eine Wiedereröffnung, Mitte April schließlich gründen sie eine Initiative und wählen sich drei Sprecher, um in andere Räume ziehen zu können - in Eigenregie. Stadträtin Priska Hinz bleibt hart.

 

Café für Jugendliche in der Neckarstraße:

Seit April 2005 hat Maintal wieder ein Jugendcafé. Ein Projekt, das jahrelang ruhte, wird von der Jugendvertretung „JAM“ von Januar bis April 2005 wieder belebt. In den Räumen der Dörnigheimer Neckarstraße 9 legen die Mitglieder beim Innenausbau selbst aktiv Hand an und verringern damit die Gesamtkosten. Dennoch muß sich JAM bei der Einrichtung einer behindertengerechten Toilette gedulden. Zur Finanzierung des „Café Gegenstrom“ gründen die Jugendlichen einen Förderverein.

 

Dirk Hans hat in Maintal eine Jugendgruppe gegründet:

Der Maintalers Dirk Hans hat 2022 unter dem Titel „Maintaler Erfahrungsjäger - Echt statt digital“ eine Jugendgruppe ins Leben rufen, die gemeinsam spannende Dinge abseits des Alltags erleb. Der Rahmen ist klar. Natürlich sind Aktionen in der Natur geplant, Outdoor und Survival haben einen hohen Stellenwert. Aber die „Erfahrungsjäger“ sollen nicht nur eine Gruppe werden, die die Natur erkundet. Es geht auch darum, hinter die Kulissen zu schauen, zum Beispiel in Museen oder bei Organisationen wie der Polizei, dem Roten Kreuz. Dinge, die man so im Alltag nicht sieht. Auch soziale Kompetenzen sollen in der Gruppe gefördert werden. Besuche in Alten- und Pflegeheimen oder in Krankenhäusern sind denkbar.

Das Projekt richtet sich zunächst an Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren, nach Absprache können auch jüngere Kinder teilnehmen. Die Teilnehmerzahl ist zunächst begrenzt. Dirk Hans hofft, dass das Angebot angenommen wird und sich etablieren kann – dann ist auch eine Vergrößerung denkbar, mit entsprechender Unterstützung.

Um sich und sein Projekt vorzustellen, bietet Dirk Hans am Samstag, 24. September, einen Schnuppertag an. Geplant ist ein Geländespiel mit dem Titel „Auf der Jagd nach der magischen Zauberschlange“. Treffpunkt ist der Parkplatz der Dicken Buche. Die Dauer beträgt etwa anderthalb bis drei Stunden. Fünf mutige Maintaler Erfahrungsjäger im Alter zwischen neun und zwölf Jahren sind am Wochenende zu ihrer ersten Mission aufgebrochen. Sie machten sich auf die Jagd nach einem geheimnisvollen Zauberwesen. Einer Schlangenkreatur von monströser Größe.

 

Frauen

Seit dem 1. Januar 1987 hatte Katharina Gröning das neugeschaffene Amt der Frauenbeauftragten inne. Im Dezember 1990 schied sie aus ihrem Amt aus. Die 29-jährige Mechthild Wolff wird im April 1991 neue Maintaler Frauenbeauftragte. Doch im September 1991 setzt der Magistrat sie vor die Tür.  Bürgermeister Dr. Unger begründet dies folgendermaßen: „Der Magistrat hat das Gefühl gehabt, daß Frau Wolff durch ihr Auftreten sowohl in Sitzungen verschiedener Gremien als auch in öffentlichen Veranstaltungen Aggressionen geweckt hat.“

 

Ein Frauenbeirat konstituiert sich im Februar 1994 Trotz finanziell knapper Mittel klappt die Zusammenarbeit mit dem Maintaler Frauenamt gut. Die erste Hessische Frauenwoche, initiiert vom Hessischen Frauenministerium, findet im September 1994 in Maintal statt. Daß ausgerechnet Maintal der Schauplätz der ersten Veranstaltung dieser Art ist, zeigt einmal mehr die Vorreiterrolle Maintals in der Frauenpolitik.

 

Die Stadt Maintal bietet ab September 2016 wieder einmal wöchentlich Frauenschwimmen im Maintalbad an. Eine Stunde, immer freitags von 11 bis 12 Uhr, sind die Frauen dann unter sich. Die Wiedereinführung nach 16 Jahren Pause geht vor allem auf eine Initiative der Frauengruppe im Stadtteilzentrum Bischofsheim zurück.

 

Im Rahmen der 14. Maintaler Frauenwochen 2018 wird daran erinnert, daß vor 100 Jahren sich die Frauen gerade erst das Wahlrecht erkämpft hatten. Am Freitag, dem 9. März, wird es von 9 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt in Bischofsheim noch bunter als sonst: Dann feiern die Frauen aus dem Stadtteilzentrum Bischofsheim den internationalen Frauentag, und zwar als „Weltfrauen auf dem Markt“. In landesüblicher Kleidung weisen die Teilnehmerinnen auf die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland hin.

Das Programm der Frauenwoche:

  • Weltgebetstag in den Kirchengemeinden am morgigen Freitag, 2. März, mit dem Thema „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“.
  • Dienstag, 6. März: Die Maintaler Gruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs lädt um 14.30 Uhr in die DRK-Station, Berliner Straße 29, ein.
  • Sonntag, 11. März:  Die 18. Baumpflanzung findet traditionell im „Frauenhain“ am Dörnigheimer Mainufer in Höhe des Leinpfads um 14 Uhr statt.
  • Sonntag, 18. März: Equal Pay Day („Tag der gleichen Bezahlung“), weil berufstätige Frauen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen immer noch fast ein Viertel weniger verdienen.
  • Montag, 26. März, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim Film „Meine glückliche Familie“.

 

Im Jahre 2019 wurden im Rahmen des Weltfrauentages wieder drei Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt, indem am 10. März eine Linde im Frauenhain gepflanzt wurde. Im Frauenhain werden seit mittlerweile 20 Jahren ehrenamtlich engagierte Frauen mit einer Linde geehrt. Leider geht der Klimawandel auch am Frauenhain nicht spurlos vorüber: Es breitet sich seit einiger Zeit der Lindenprachtkäfer aus. Man wird in Zukunft nicht mehr ausschließlich Linden pflanzen.

 

Gegründet wurde Maintaler Ortsgruppe „Frauenselbsthilfe Krebs im Jahr 1980, als die damalige Ortsgruppe des Bundesverbands Frauenselbsthilfe Krebs in Hanau zu groß wurde. Während sich die Hanauer Gruppe jedoch vor einigen Jahren aufgelöst hat, konnten die Maintaler immer mehr Mitglieder dazugewinnen. Und in der Zeit hat sich viel getan, nicht nur, was die Behandlungsmethoden von Krebserkrankungen angeht. Auch das Reden über Krebs hat sich gewandelt. Vor 26 Jahren war das schon eher tabu, über eine Krebserkrankung zu sprechen, auch weil die Überlebenschancen bei Brustkrebs geringer waren. Heute überleben aber über 80 Prozent die Erkrankung.

Im August 2019 gab die Maintaler Frauenselbsthilfe-Gruppe nach Krebs ein Buch heraus. In diesem haben 22 an Krebs erkrankte Frauen sich porträtieren lassen und sind mit ihren Fotos und ganz persönlichen Geschichten in der Ausstellung „Das bin Ich“ vertreten. Erstmals zu sehen war sie anlässlich der Eröffnung der Maintaler Frauenwochen im Frühjahr, dann als Wanderausstellung an verschiedenen Orten, etwa im Klinikum Hanau.

Seit Anfang 2022 plant die Selbsthilfegruppe wieder erste Treffen im Freien, da hier das Ansteckungsrisiko am geringsten erscheint. „Walk und Talk“ heißt das neue Format, bei dem die Gruppe Spaziergänge zum Plaudern an der frischen Luft anbietet. Der nächste Ausflug geht am 7. Juli in den Staatspark Hanau-Wilhelmsbad.

Über 30 Frauen, darunter viele langjährige Teilnehmerinnen, aber auch eine Reihe neuer Frauen, kamen 2021 zum ersten Treffen der Frauenselbsthilfegruppe Krebs im Juli. aufgeteilt in kleine Gruppen. Viele hatten ihren grünen Schal dabei, der als Erkennungszeichen dient. Grün als Farbe des Lebens, der Pflanzen und der jährlichen Erneuerung symbolisiert Hoffnung, Regeneration und Kraft. Das nächste Treffen zum „Walk und Talk“ ist für Dienstag, 20. Juli, geplant. Der Weg führt von der „Dicken Buche" in Dörnigheim zum Schloss Wilhelmsbad. Zum Abschluss der Spaziergänge ist immer eine Einkehr eingeplant.

 

In Maintal finden zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 2019 zahlreiche Aktionen statt. Zum einen beteiligt sich die Stadt an einer Aktion aus Hanau, bei der bedruckte Brötchentüten in fünf verschiedenen Bäckereien ausgegeben werden. In roter Schrift steht darauf „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“; zudem sind die Telefonnummern von Beratungsstellen und Frauenhäusern in der Region aufgelistet. Die Stadt Maintal beteiligt sich außerdem an der internationalen Aktion „Orange your city“, die von verschiedenen Menschenrechtsaktionen organisiert wird und bei der weltweit Orte am 25. November orange angestrahlt werden, zum Beispiel die Niagarafälle oder die Europäische Zentralbank in Frankfurt.

 

Der Frauenbeirat der Stadt Maintal wendet sich 2020 mit einem Positionspapier an alle Maintaler Parteien und fordert ein zeitgemäßes Konzept für das Frauen-Nachttaxi. Man wünscht sich laut Mitteilung, dass der Fahrscheinkauf digitalisiert, finanziell stärker gefördert und vor allem bei jungen Frauen besser bekannt gemacht wird. Bereits seit 1986 können sich Frauen und junge Mädchen ab 14 Jahren in den Abendstunden vom Frauen-Nachttaxi innerhalb von Maintal nach Hause bringen lassen. Ursprünglich kostete der Fahrschein 5 D-Mark pro Nutzerin – heute sind es 2,80 Euro – und war im Frauenbüro der Stadt Maintal erhältlich. Der günstige Preis von 2,80 Euro soll für Frauen mit geringem Einkommen auch weiterhin erhalten bleiben. Auch Kinder können mitgenommen werden. Es ist ebenfalls möglich, dass sich mehre Frauen ein Taxi teilen. Seit Oktober 2022 kann das Frauen-Nachttaxi bereits ab Uhr genutzt werden, da in den Wintermonaten andere Fahrtzeiten als im Sommer gelten (19. November, MB).

 

Der 10. März 2021 ist der sogenannte Equal Pay Gap. Das ist der Tag, der symbolisch den Gehalts- oder Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen markiert. Bis zu diesem Tag im Jahr haben Frauen rechnerisch umsonst gearbeitet. Doch es gibt Grund zur Freude. Gegenüber dem Vorjahr ist die Lücke ein wenig kleiner geworden, es sind nur noch 19 Prozent. Daher ist der Aktionstag für Entgeltgleichheit vom 17. März vorgerückt auf den 10. März. Zum Equal Pay Day 2022 am 7. März. werden Aktive des Frauenbeirates. sowie die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Albert Einstein-Gymnasium mit Schülern über berufliche Gleichstellung diskutieren.

 

Auch aus der Maintaler Stadtverwaltung beteiligte sich 2021 wieder ein Team mit Bürgermeisterin Monika Böttcher und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Annika Frohböse am Hanauer Stadtlauf gegen Gewalt an Frauen. Auch ein Team der Stadtverwaltung Maintal war wieder dabei und lief seine Strecke am Main in Richtung Frauenhain. Mit diesem Lauf setzte man ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, denn die Startgebühren und Spenden für den Lauf gehen direkt an die beiden Frauenhäuser im Main-Kinzig-Kreis.

 

In Maintal organisiert die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal seit vielen Jahren unter anderem den Unternehmerinnen-Stammtisch. Der Einladung im Jahr 2021 folgten rund 20 Unternehmerinnen. Sie trafen sich in Firmenräumen im Gewerbegebiet Mitte. In lockerer Atmosphäre trafen sich Frauen aus den unterschiedlichsten Branchen. Unternehmerinnen unter anderem aus IT, Logistik, Konditorei, Karosseriebau und Architektur nutzten gerne die Gelegenheit, Informationen auszutauschen und zu „netz-werken“.

 

Unter dem Motto „Die Königin in mir“ organisiert der Frauenbeirat der Stadt Maintal gemeinsam mit dem Fotostudio Schelhaas und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Annika Frohböse einen Fotoworkshop für Frauen. Für den Auftaktworkshop am 1. März 2022 werden noch Anmeldungen angenommen. Im Rahmen der Frauenwochen findet in diesem Jahr ein besonderer Workshop statt. Das Fotostudio Schelhaas bietet kostenlose Fotoshootings an, mit denen Frauen einen neuen Zugang zu sich selbst finden können. Dabei wird die klischeehafte Darstellung von Frauen in der Öffentlichkeit reflektiert und Perspektiven entwickelt, wie jede Frau „Die Königin in mir“ zum Ausdruck bringen kann.

 

Im Jahr 2022 haben die Bürgermeisterin Monika Böttcher und Annika Frohböse als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte auf dem Wochenmarkt Dörnigheim Rosen an Maintalerinnen verschenkt haben. Mit den fair gehandelten Blumen machten sie auf die enormen Leistungen von Frauen aufmerksam.

 

Ab Dienstag, 5. April 2022 bietet der Sozialdienst Katholischer Frauen eine weitere Außensprechstunde im Begegnungshaus des AK Asyl-Vielfalt in Maintal in der Klingstraße 4 an. Jeden Dienstag von 9 bis 12 Uhr. Ansprechpartnerin ist Mareike Kühn, die bei Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft (für Kinder bis 3 Jahre) berät.

 

Eine sehr wichtige Arbeit leistet die Frauenselbsthilfe nach Krebs mit Treffen und Vorträgen.

Auch 2022 hat die Maintaler Gruppe der Frauenselbsthilfe Krebs mit 22 Personen im November am „Run for Life" in Frankfurt teilgenommen. Corona-bedingt waren die Läufe in den letzten beiden Jahren ausgefallen. Umso größer waren die Freude und Motivation der Maintaler Gruppe am Mainufer mit dabei zu sein. Der größte Teil des Teams bestand aus der Gymnastikgruppe nach Krebs. Der „Run for Life“ wurde 2001 als Benefizevent ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit für das Thema HIV / Aids zu erhöhen. Auch wenn er sich nicht mit den ganz großen Läufen messen kann: Ein Erlebnis, dabei zu sein, war es allemal

 

Aber auch die katholische Kirchengemeinde Dörnigheim hat 2022 eine ganze Vortragsreihe zum Thema organisiert:

3. Mai: Genetische Beratung und Testung (Gemeindesaal der katholischen Kirchengemeinde)

2. August: Nebenwirkungen bei Chemotherapie (Gemeindesaal der kathol. Kirchengemeinde)

26. bis 28. August. Treffen der Gruppenleitungsteams beim Bundeskongress in Magdeburg.

6. September: Update zur Hormon- und Antikörpertherapie bei Krebs (Gemeindesaal)

27. Oktober: Schon­gymnastik bei Krebs, Schnuppertag in der Bahnhofstraße 64 (TGD)

Anfang Oktober: Lucia-Aktion: 51 Kerzen leuchten im Gedenken (Gemeindesaal)

1. November: Vortrag Dr. Schmude „Mit Optimismus das Leben verändern“ (Gemeindesaal)

 

Schon seit vielen Jahren stehen auf den Schreibtischen des Stadtladens im Maintaler Rathaus die Spendendosen für das Frauenhaus Hanau. Im Dezember 2022 übergab sie gemeinsam mit Bürgermeisterin Monika Böttcher und der Maintaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Annika Frohböse die im Verlauf des letzten Jahres gesammelten Spenden in Höhe von 1.000 Euro. Ohne diese privaten Spenden könnte das Frauenhaus in Hanau seine Türen nicht offenhalten, denn öffentliche Gelder reichen nicht aus,

 

 

Senioren

Zum 1. Januar 1997 wird in Maintal ein neuer ärztlicher Notdienst eingerichtet, der nun auch Wachenbuchen umschließt: Ein Notärzte-Team wird außerhalb der Praxiszeiten zuständig sein. Die Notrufnummer lautet 400-110. Untergebracht war er im Rotkreuzstützpunkt in der Berliner Straße, allerdings mit nur einem Arzt.

 

Der Baubeginn für die Zentrale des Senioren- und Pflegeheims in Bischofsheim ist im Oktober 1998. Im November 2000 wird das DRK-Seniorenwohn- und -pflegeheim an der Hochstädter Straße in Bischofsheim seiner Bestimmung übergeben. Es verfügt über 39 stationäre Ein-Zimmer-Apartments, zwölf Tagespflegeplätze und zwölf Kurzzeitpflegeplätze. Wann die als Kleeblätter bezeichneten Filialen in den anderen Maintaler Stadtteilen Wirklichkeit werden, steht allerdings noch in den Sternen.         

 

Die Stadt hat 2001 das „SeniorenOffice“ gegründet. Sie betont aber, damit wolle sie keineswegs ein Konkurrenzunternehmen zum Verein „Seniorenhilfe Maintal“ ins Leben rufen, sondern ein Gremium schaffen, das sich ergänzend zu den Aktivitäten des Vereins für die Belange und Interessen der Maintaler Seniorinnen und Senioren einsetzt.

 

Die „Seniorenhilfe Maintal“ entwickelt sich 2001 binnen weniger Monate zu einem der mitgliederstärksten Vereine in Maintal. Bis zum Jahresende 2001 sind bereits mehr als 1.000 Maintaler dem Verein, der nach dem Prinzip der Nachbarschaftshilfe auf genossenschaftlicher Ebene funktioniert, beigetreten. Bereits seit Februar 2001 befindet sich das Domizil der Seniorenhilfe in der Dörnigheimer Neckarstraße. Seit März 2002 heißt der Verein „Bürgerhilfe Maintal“, kurz BHM, weil nur so die Gemeinnützigkeit anerkannt wird. Das Motto „Miteinander - Füreinander“ praktiziert der genossenschaftlich organisierte Nachbarschaftshilfeverein außerordentlich erfolgreich. Die Umbenennung geht reibungslos vonstatten.

 

Seit April 2012 gibt es das Angebot der Gruppenbetreuung. Die Mitarbeiterinnen der Seniorenberatung und des städtischen Pflegedienstes MSHD haben wiederholt erfahren, wie gefordert Angehörige von Menschen mit Demenz sind und wie wichtig feste Auszeiten sind, um leistungsfähig zu bleiben. Auf der anderen Seite tut es den meisten Menschen mit und ohne Demenz gut, regelmäßig mit anderen Personen zusammen zu sein. Mit den Betreuungsgruppen ermöglicht die Maintaler Seniorenberatung einmal wöchentlich für drei Stunden eine Auszeit. Und auch die Pflegebedürftigen profitieren davon. Zwei dieser Gruppen bestehen bereits. Eine weitere soll aufgrund des Bedarfs noch hinzukommen. In der Betreuungsgruppe, die sich einmal wöchentlich im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege in Dörnigheim trifft, sind im Oktober 2022 noch Plätze frei

 

Das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim Maintals, gelegen im Neubaugebiet „Am Weides“ in Hochstadt, öffnet Anfang April 2017 seine Pforten. Im neuen „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim werden 60 Senioren professionell in ihrem Alter begleitet. Träger ist das Deutsche Rote Kreuz, der Neubaukostet insgesamt rund 7,4 Millionen Euro.

 

Die Gründung des Netzwerks „Allianz für Menschen mit Demenz im Main-Kinzig-Kreis“ im Jahre 2021 hat seitdem eine große Resonanz erfahren, Teil der Netzwerksarbeit ist es deshalb auch, neben Aufklärung und Information über die unterschiedlichen Ausprägungen der Krankheit, Angebote zu vermitteln, damit Betroffene möglichst umfangreiche Hilfestellungen für den Alltag erhalten können“.

Statistisch gesehen, wohnen ungefähr 40 bis 50 Menschen mit Parkinson in unterschiedlichen Stadien in Maintal.  Nachdem ein Artikel von Horst Andes Anfang September 2006 erschienen war, bekam Andes einen Anruf von Hiesberger. Er hat den Artikel gelobt und dann gemeint „Hey, ich hab auch die Krankheit. Lass uns mal treffen“, erinnert er sich zurück. Aus diesem anschließenden Treffen entstand nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern auch der Parkinson-Stammtisch. Hans hatte immer einen Haufen Ideen und hat ganz tolle Dinge auf die Beine gestellt. Unter anderem gründete er noch eine Gymnastikgruppe für Parkinsonkranke.

Das größte Projekt, das Hiesberger je angeleiert habe, sei ein Film über die Krankheit gewesen. Unter dem Titel „Diagnose Parkinson... was nun?“ produzierte die Gruppe mithilfe von Profis einen Film, der sowohl Betroffenen als auch deren Angehörigen Hilfen biete und Mut machen sollte. Insgesamt kostete das Projekt über 16.000 Euro. Andes war damals überzeugt, dass das viel zu viel Geld sei.

Auch persönlich hat Andes Hiesberger viel zu verdanken, wie er sagt. „Hans war mein Lebensretter.“ Hiesberger hatte sich zu einer Operation entschieden, die dann auch Andes überzeugte. Zuvor sei er „bewegungstechnisch tot“ gewesen. Nun könne er wieder Fahrradfahren und sogar mit seiner Frau noch einmal ans Meer fahren. „Ohne Hans hätte ich diesen Mut nie gehabt. Und dafür bin ich ihm immer dankbar“, erklärt Andes. Hans Hiesberger ist Ende Februar 2021 nach jahrelanger Parkinsonerkrankung verstorben.

 

Der Seniorenbeirat Maintal hat sich erst zu zwei Präsenz-Sitzungen in 2021 treffen und persönlich kennenlernen können. Alle 17 Damen und Herren sind hochmotiviert und haben erste Arbeitsgruppen mit Themenschwerpunkten gebildet, die ihre Arbeit auch schon aufgenommen haben. Ellen Tappert ist die Sprecherin. Die Öffentlichkeitsarbeit, Mobilität und die Vertretung der Interessen des Seniorenbeirats in Verwaltung und Politik erste wichtige Themen. Weitere Themen wie Gesundheit, Sicherheit und Digitales werden in Kürze mit kompetenten Mitgliedern ebenfalls besetzt. Ein wichtiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ist die Zeitschrift „60 aufwärts“, die in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur der Stadtverwaltung bis zu viermal im Jahr erscheint und kostenlos an vielen Orten der Stadt zur Mitnahme ausliegt. Der Seniorenbeirat der Stadt Maintal hat das Thema 'Tag X planen zum Schwerpunktthema des 2. Halbjahres 2022 und des 1. Halbjahres 2023 gemacht und veranstaltet deshalb eine Reihe von Informationsveranstaltungen in allen Maintaler Stadtteilen.

Im Frühjahr 2023 geht es dann mit weiteren Themen weiter, wie zum Beispiel Alternative Beerdigungs­formen, Sterbehilfe und Palliativversorgung.

Die Mitglieder des Maintaler Seniorenbeirates trafen sich im April 2021 zu ihrer letzten Sitzung der Wahlperiode im Bürgerhaus Bischofsheim. Besonders hervorgehoben wurde die Mitarbeit von Ursula Pohl und Elli Henkel hervor, die seit 1990 beziehungsweise 1993 in dem Gremium aktiv waren. Der Seniorenbeirat wird für die Dauer von fünf Jahren vom Magistrat ernannt. Er besteht aus mindestens neun und maximal 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus allen vier Maintaler Stadtteilen kommen sollen. Das Gremium tritt dafür ein, dass alterspolitische Interessen im Blickpunkt der Politik bleiben und wirkt der gesellschaftlichen Ausgrenzung älterer Menschen entgegen.

Im Jahre 2021 hat der ehrenamtliche Seniorenbeirat 17 Mitglieder, das der Magistrat kürzlich für die kommenden fünf Jahre in neuer Konstellation benannt hat. Sprecher der Interessenvertretung ist Gerhard Fink. Hauptaufgaben des Gremiums sind, die altersspezifischen Interessen älterer Menschen politisch zu vertreten. Der Beirat unternimmt regelmäßig Stadtteilbegehungen (Sitzbänke im ganzen Stadtgebiet, gefahrlose Überquerung stark befahrener Straßen, barrierefreie Zugänge). Der Seniorenbeirat ist Herausgeber der Seniorenzeitung „60 Aufwärts“, klärt auf über kriminellen Methoden oder den Schutz vor Einbrechern geht.  Veranstaltungen zu den Themen Gesundheit, Sicherheit und Mobilität bietet der Seniorenbeirat ebenfalls an.  Im vergangenen Jahr hatten wir ein Rollator-Training angeboten.

 

 

Die Seniorenberatung der Stadt Maintal lädt 2021 wieder zu einer neuen kostenlosen Schulungsreihe in das Rathaus Hochstadt ein. Zielgruppe sind Menschen, die sich zukünftig als freiwillige. Betreuerinnen oder Betreuer engagieren möchten und Angehörige von Personen mit einer Demenzerkrankung. Der Kurs besteht aus 8 Terminen und findet, mittwochs von 13.30 bis 17 Uhr statt, Start ist am Mittwoch, 15. September 2021. Eine vorherige Anmeldung ist notwendig. Die Freiwilligen erhalten eine fundierte Einführung in die Materie durch erfahrene Referentinnen und Referenten, die mitten in der Praxis stehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer qualifizieren sich so für den Einsatz als Betreuungsperson für Menschen mit Demenz. Auch ab 30. März 2022 gibt es wieder so einen Kurs

 

Letzte Hilfe-Kurs

Sterben als Tabuthema – das muss nicht sein, findet Bettina Petry. Sie ist Leiterin des städtischen ambulanten Pflegedienstes MSHD und weiß aus Erfahrung, wie verunsichert und mitunter auch ängstlich Angehörige sind, wenn es um die Sterbebegleitung eines geliebten Menschen geht. Ein Letzte Hilfe-Kurs am Samstag, 21. März 2020 im Sitzungssaal des Maintaler Rathauses vermittelt Grundwissen und möchte Mut machen, Sterbende auf ihrer letzten Reise zu begleiten.

Der Letzte Hilfe-Kurs richtet sich an interessierte Bürger und soll Informationen rund um die Begleitung Schwerkranker in ihrer letzten Lebensphase vermitteln. So können Ängste genommen oder gemindert werden, um den Weg für ein friedliches Sterben zu Hause, umgeben von Familie und Freunden, zu ermöglichen. Früher war das normal, heute ist das leider selten geworden und hat den Tod zum Tabu gemacht. Weitere Inhalte sind Möglichkeiten der Linderung von Schmerzen und Überlegungen, wie der Abschied gestaltet werden kann. 

Außerdem werden verschiedene Hilfsnetzwerke vorgestellt und ausführlicher erläutert, was nach dem Versterben zu beachten ist. Auch Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht werden angesprochen, und natürlich bleibt Raum für Fragen. 

 

Das Palliativteam Hanau bietet am Freitag, 25. November 2022, im Maintaler Rathaus einen „Letzte Hilfe-Kurs“ an. Dr. Marcus Hecht (Facharzt für Anästhesie, Notfall-/Palliativmedizin) und seine Kollegin Deniese Agostini (Palliativfachkraft, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Pain Nurse) werden den Teilnehmern Grundwissen an die Hand geben, die helfen, Symptome des nahenden Lebensendes zu erkennen, Grundbedürfnisse zu erfüllen und mögliche Leiden zu lindern. Ziel des Kurses ist es, Wissen und praktische Tipps zu vermitteln, die die Angst nehmen und die Basis für eine würdevolle Sterbebegleitung bilden. Die Teilnahme am Letzte Hilfe-Kurs ist kostenfrei.“

 

Die Ambulante Krankenpflege Bianca Neuberger wurde im September 1996 von Bianca Klug - damals noch Neuberger - gegründet. Im Jahr 2021 begeht sie ihr 25-jähriges Jubiläum. Die examinierte Krankenschwester hat den Schritt in die Selbständigkeit mit Erfolg. gewagt. Die Ambulante Krankenpflege Bianca Neuberger mit Sitz in Alt-Wachenbuchen kümmert sich um zahlreiche Patienten in Maintal und bietet Grund- und Behandlungspflege und eine Rund-um-die-Uhr-(24/7) Betreuung an - alles gemäß modernster Pflegestandards. Die rund 40 Mitarbeiter innen sind dank regelmäßiger Fort- und Weiterbildungen immer auf dem aktuellsten Stand und arbeiten gerne für Frau Klug - nicht zuletzt dank familienfreundlicher Dienstpläne und professionellen Coachings für das ganze Team.

 

Inklusionsbeirat:

Die 70-Jährige Monika Klein-Lehmann setzt sich seit 2003 mit großem Engagement dafür ein, dass Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Mobilität und Selbstständigkeit für Menschen mit Behinderungen in Maintal einfacher werden. Schwierigkeiten sollen nach Möglichkeit vermieden, überwunden oder abgemildert werden:

Ein Inklusionsbeirat konstituiert sich im April 2022. Er hat die Aufgabe, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen zu stärken und ihren Belangen noch stärker Gehör zu verschaffen. Der Beirat berät die politisch Verantwortlichen bei wichtigen Projekten und bei der aktiven Gestaltung eines behindertengerechten Umfeldes in Maintal. Dabei konzentriert sich der Inklusionsbeirat vor allem auf die Themen „Kinderbetreuung“, „Spielplätze“, „Sportangebote“, „Kulturangebote“, „Ausbildungsmöglichkeiten und Unterstützung bei der Ausbildung“, „Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten“ und ist dazu im engen Kontakt mit Behörden und Ämtern. Im Verlauf der ersten Sitzung wählten die neun Mitglieder des Inklusionsbeirats Ruth Meyer einstimmig zur Vorsitzenden.

 

Hinweise, wo und wie Barrierefreiheit geschaffen werden kann, gibt Karin Müller, Mitglied im Inklusionsbeirat und Maintals erster Barriere-Scout. Die Barriere-Scouts sind eine Initiative des Vereins Sozialhelden, der sich für mehr Teilhabe einsetzt. Innerhalb des vielseitigen Engagements sind die Barriere-Scouts ein Baustein. Das Projekt baut darauf auf, dass Menschen mit Behinderung die besten Expertinnen in eigener Sache sind. Sie wissen um die Barrieren im Alltag und können dieses Wissen einsetzen, um sich für deren Abbau und damit für Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am Alltag und Leben, stark zu machen. Karin Müller gehört dazu.

Im Dezember öffnet der Maintaler Inklusionsbeirat sein Café im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege. Zu den vielfältigen Aktivitäten des Inklusionsbeirats gehört das Inklusionscafé. Es ist gedacht als ein offener Raum für Begegnung. Alle Menschen mit und ohne Behinderung sind hierzu eingeladen. Geplant sind zudem kurze Vorträge von Experten wie beispielsweise Markus Behrendt vom Verein Autismus Rhein-Main, der im Rahmen des Inklusionscafés über Autismus aufklären wird.

 

Fördermittel der städtischen Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur in Höhe von 10.000 Euro machten es nun möglich, im Jahr 2022 sieben neue Bänke aufzustellen. Die neuen Bänke stehen am Ortsrand von Wachenbuchen, am südlichen Ortsausgang von Hochstadt in Richtung Wachenbuchen (mit Blick auf die Lärmschutzwand), am Verbindungsweg zwischen Hochstadt und Bischofsheim, auf dem Verbindungsweg in der Grünen Mitte zwischen Bischofsheim und dem Maintalbad, am verlängerten Dörnigheimer Weg („Driving Range“), sowie zwei weitere am Höllsee.

 

 

 

Religionsgemeinschaften

 

Dörnigheim:

Der Grundgedanke beim Bau des evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim im Jahr 1974 war schon. dass das Gebäude ein Ort der Begegnung für den ganzen Stadtteil werden soll. Seitdem Es finden über das ganze Jahr verteilt zahlreiche Feste, Feiern, Bildungsveranstaltungen und Märkte statt. Und nicht zuletzt nutzen auch Maintaler Vereine regelmäßig die Räumlichkeiten.

 

Seit 1979 gibt es das Septemberfest der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim, ein Fest der Kulturen und eine mächtige Demonstration deren friedlichen Zusammenlebens.

 

Der Fall der Mauer geht natürlich auch an Maintal nicht spurlos vorbei. Im Dezember 1989 kommen 80 Bürger aus der thüringischen Gemeinde Tiefenort nach Maintal. Pfarrer Helmut Sobko predigt in der Kirche am Main. Mit den Kontakten zu Pfarrer Manfred Dehnen sei, so Sobko, breite Unterstützung und moralischer und geistlicher Beistand aus dem Westen gekommen. Die Gäste aus der DDR fühlen sich in Maintal sichtlich wohl. Ein ausgearbeitetes Wochenendprogramm führt die jungen und älteren Thüringer durch die Stadt. Untergebracht sind sie bei Gastfamilien.

 

Nach jahrlangem Kampf zwischen Stadt und evangelischer Kirche Dörnigheim kann im April 1992 der Anbau an die Kirche endlich eingeweiht werden. Vom hauptamtlichen Magistrat allerdings läßt sich keiner blicken.

 

Zum Kinderkirchentag am Himmelfahrtstag 1993 trafen sich rund 250 Kinder aus den Gemeinden Hanau-Land im evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim. Rund 50 Helfer aus den beteiligten Gemeinden kümmerten sich um den reibungslosen Ablauf, in dessen Rahmen sich die Kinder mit Symbolen aus der Geschichte von Rut und Noomi vorstellten. Aber auch Spiele, Hanfarbeit, afrikanische Tänze und Lieder mit der Kirchenband gehörten zum Kinderkirchentag, der mit der „Hochzeit“ von Rut und Boas endete.

 

Pfarrerin Helga Czysewski hält am letzten Maisonntag 1992 ihren Antrittsgottesdienst, sie verläßt Maintal im Jahr 1997. Nachfolger wird Pfarrer Eckard Sckell.

Pfarrer Ulrich Frick sagt im September 1994 bei seinem Abschied: „Ich habe immer versucht; eine deutliche Sprache zu sprechen“. Im Juli 1995 wird Ines Fetzer seine Nachfolgerin.

Der ebenso streitbare wie beliebte Pfarrer Manfred Dehnen geht im August 2000 in den Ruhestand, sein Nachfolger wird im Oktober Martin Streck, der in der Kesselstädter Friedenskirche gemeinsam mit 20 weiteren Vikarinnen und Vikaren ordiniert wird. Mit dem Rückzug Dehnens scheint in Dörnigheim gleichsam eine „politische“ Ära zu Ende zu gehen, die vor Einmischung nicht zurückschreckte und stark von den Pfarrern Frick und Dehnen geprägt war.

 

Gelungener erster Maintaler Kirchentag:

Der erste „Maintal-Buchener Kirchentag“ bietet im Juni 2005 auf dem Gelände des Evangelischen Gemeindezentrums in Dörnigheim Vielfalt, Unterhaltung, Diskussionsforen und auch einige Anregungen zum Nachdenken. Er wird von den Bürgern gut angenommen. Als sehr interessant gestaltet sich die Diskussion zum immer akuter werdenden Thema „Not in unserer Stadt“. Die Pfarrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten evangelischen Kirchengemeinden aus allen Maintaler Stadtteilen sowie Hanau-Mittelbuchen haben ein ansprechendes und buntes Programm zusammengestellt.

 

Am ersten Advent 2008 wurde die Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim gegründet Die Stiftung sollte und soll helfen, die Kirche und die Arbeit der evangelischen Gemeinde in Dörnigheim auf Dauer zu erhalten. Mittlerweile hat die Stiftung rund 70.000 Euro an Stiftungskapital zusammen. Das Ziel der Dörnigheimer Kirchenstiftung war bei Gründung, 150.000 Euro an Kapital zu erhalten. Davon ist die Gemeinde auch nach zehn Jahren trotz vieler Ideen und Anstrengungen noch weit entfernt. So verkauft die Gemeinde jährlich in der Vorweihnachtszeit Stiftungskarten mit winterlichen Motiven aus Dörnigheim und eine Stiftungstasse. Auch mit einem örtlichen Kooperationspartner, der Metzgerei Neupert, arbeitet die Gemeinde zusammen. Dort wird zugunsten der Gemeinde eine spezielle Wurst verkauft. Und dank der Zusammenarbeit mit dem örtlichen VdK-Verband und dem Verein „Tischlein deck dich“ ist eine Mittagsbetreuung im Jugendzentrum der Gemeinde möglich.

 

Seit Anfang Mai 2018 betreut Rebecca Antal die Hobbythek der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim. Übernommen hat Antal die Leitung von Nicola Bayer, die sich nun auf die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde konzentrieren wird. Im Gottesdienst am 24. Juni wird ihre Vorgängerin verabschiedet und Antal eingeführt. Bayer wird sich vorrangig der Leitung der „Arche“ widmen“, der Betreuungseinrichtung an der Wilhelm-Busch-Schule. Dort ist auch Antal ein bekanntes Gesicht, auch sie betreut dort am Nachmittag die Schulkinder bei ihren Hausaufgaben. Die Planung der Veranstaltungsreihe „Sommerkirche“ läuft auf Hochtouren. Hier stellen Künstler ihre Werke in der Sakristei in der Alten Kirche am Main aus, der Flyer soll vor den Ferien ausliegen. Trotzdem hat Antal ein offenes Ohr für Anregungen

 

Pfarrerin Fetzer feiert 2018 ihr 25-jähriges Jubiläum als Pfarrerin. Sie ist seit 2006 auch stellvertretende Dekanin des Kirchenkreises. Sie hat sehr viel mit Kindern gearbeitet. Neben dem Mitaufbau der Betreuung „Arche“ an der Wilhelm-Busch-Schule hat sie auch geholfen, den evangelischen Kindergarten neu aufzubauen. Im Jahr 2014 wollte sich die zweifache Mutter wieder stärker einbringen, weshalb sie - entsprechend ihrem Arbeitsschwerpunkt - die Stelle der Studienleiterin für Kirche mit Familien und Kindern übernahm. Dort ist sie verantwortlich für Fortbildungen der Kinderkirche-Mit­arbeiter, Beratungen und die Erstellung von Konzepten rund um dieses Thema.

 

Seit 1870 ein neuer Kirchturm errichtet wurde, hat es immer drei Glocken gegeben. Seitdem wissen die Dörnigheimer, was die Stunde geschlagen hat. Zumindest am Tag. Denn nachts schweigen nunmehr die Glocken. Hintergrund ist, dass sich ein Anwohner 2018 durch die nächtlichen Glockenschläge gestört fühlte. Die Evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim tauschte sich daraufhin mit dem Landeskirchenamt aus und entschied im Sinne eines friedlichen nachbarschaftlichen Miteinanders, die Glocken künftig in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr nicht die Viertelstunden und Uhrzeiten schlagen zu lassen [Die Glocken werden nicht geläutet wie zum Gottesdienst, sondern es wird nur eine Glocke mit einem extra Hammer angeschlagen].

 

Die marode Bausubstanz des Evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim wird 2019 im großen Saal besonders anschaulich und lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass eine Sanierung dringend geboten ist. Voraussetzungen sind, dass die Stadtverordneten den Bebauungsplänen der Gemeinde zustimmen, der Verkauf eines Teils des Grundstücks der Kirchengemeinde vertraglich festgehalten wird und die Ausschreibung der Gewerke erfolgreich verläuft. Die Entscheidung über die Zukunft des EGZ hat sich die Gemeinde nicht leicht gemacht. Der markante Backsteinbau in der Ortsmitte ist weit mehr als ein Gemeindezentrum. Er ist ein Treffpunkt, ganz unabhängig von der Konfession, ein Bildungsort, eine Betreuungsstätte.

Im Mai besteht dringender Handlungsbedarf. Die Heizungsanlage ist uralt, die Isolierung längst nicht mehr zeitgemäß. Allein die Heizkosten verschlingen Unsummen. Hinzu kommen diverse Undichtigkeiten im Dach, da plätschert es regelmäßig durch. Und auch die Elektroinstallation müsste erneuert werden.

Der Kindergarten bleibt weiterhin geöffnet, so lange, bis das Hauptgebäude saniert ist.

Nach dem Abschluss der Arbeiten werden die drei Gruppen ins Hauptgebäude ziehen und dort ihren eigenen Bereich erhalten. Im großen Saal indessen soll die Raumaufteilung flexibler gestaltet und es soll heller werden.

 

Die mehrheitlich verabschiedete Beschlussvorlage des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Mitte Juni sieht nicht nur die prinzipielle Zustimmung zu dem städtebaulichen Konzept für das Grundstück vor, sondern auch den Erwerb des Kirchengrundstücks in der Hermann-Löns-Straße 2a in der Dörnigheimer Waldsiedlung, auf dem sich derzeit das Jugendzentrum der Gemeinde befindet.

Dieses Grundstück soll nach dem Erwerb der Maintal Immobilien Gesellschaft übertragen werden, die dort neben dem Projekt Mehrgenerationenwohnen und dem Neubau des Jugendzentrums 30 Prozent Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum schafft – quasi als Ausgleich zum Verzicht auf günstige Mietwohnungen auf dem EGZ-Areal.

Für den Verein Patchworkwohnen Maintal, der aus dem Stadtleitbild Mehrgenerationenwohnen hervorgegangen ist, ist das eine gute und ebenfalls lang ersehnte Nachricht. Seit Jahren ist die Gruppe um ihren Sprecher Ludwig Weiler auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, musste immer wieder Pläne verwerfen und Verhandlungen mit Investoren abbrechen. Nun aber scheint die Gruppe der Verwirklichung ihres Vorhabens greifbar nah zu sein. Die Kombination aus Mehrgenerationenwohnen und Jugendzentrum beschreibt Weiler als

 

Im August 2019 gab es im Main bei Dörnigheim ein großes Tauffest der evangelischen Kirche. Als gemeinsame Veranstaltung des Kooperationsraums „Kurhessische Riviera“, dem neben sämtlichen Maintaler Kirchengemeinden unter anderem auch Oberdorfelden, Bergen, Enkeim, Limes und Kilianstädten angehören, wurde das Tauffest unter der Federführung der Dörnigheimer Gemeinde veranstaltet.

Im Rahmen eines ungefähr einstündigen Freiluftgottesdienstes, der vom Posaunenchor Bergen-Enkeim musikalisch begleitet wurde, erhielten insgesamt 17 Täuflinge im Alter zwischen null und 20 Jahren das Sakrament der Taufe. Das Besondere hierbei war, dass das Taufwasser direkt aus dem Main kam. Zwei Mitarbeiter aus der Dörnigheimer Jugendarbeit hatten eine Art Röhrensystem, bestehend aus Plastik-Regenrinnen, vorbereitet. Mit diesen sollte dann das Wasser gemeinsam vom Main bis hin zu den Taufschalen transportiert werden. Die Idee hinter dieser ausgefeilten Konstruktion war es, dass sämtliche Menschen gemeinsam die Idee des Glaubens zu den Täuflingen bringen können.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Taufen noch bei einem gemeinsamen Fest gefeiert, bei dem es Kuchen, Kaffee und kalte Getränke gab. Der Erlös sowie die Kollekte kamen der Organisation des Festes selbst zu Gute. Durchgeführt wurden Gottesdienst und Taufen sowohl von Ines Fetzer (Dörnigheim) und Kirsten Schulmeyer (Bischofsheim) als auch von ihren Kollegen Johanna Ruppert (Oberdorfelden) und Jost Häfner (Buchen)

 

 

 Als Auftakt zur „Woche des ausländischen Mitbürgers“ 2019 bildete das Septemberfest im Hof und in den Räumen des Evangelischen Gemeindezentrums genau eines ab: Liebe und Verständnis füreinander beginnen – in Abwandlung eines uralten Sprichworts – zuallererst im Magen. So hatten chilenische Mitbürger äußerst leckere „Empanadas“ am Start, Griechen aus der Maintaler Partnerstadt Katerini brutzelten auf dem Grill „Souvlaki“ (Fleischspieße) und boten daneben eine Fülle von „Pikilia“, diverse Vorspeisen wie gefüllte Weinblätter, Oliven und Peperoni, an. Am Stand Äthiopiens dünstete „Key Wet“ (gekochtes Rindfleisch) mit Spinat und Kartoffeln vor sich hin. Nebenan, wo die Nationalflagge von Gambia flatterte, köchelte Gemüsereis mit Hähnchen, lag goldgelbes Backwerk in der Auslage. Auf der Freiluftbühne leitete eine polnische Kinder-Tanzgruppe das Kulturprogramm ein, gefolgt von Musikern und Tänzern aus Maintaler Vereinen.

Nächstes Etappenziel für das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim ist im Oktober 2021 der Umzug des Evangelischen Kindergartens. Dieser soll zum Jahresende das Hobbythek-Gebäude verlassen und in das Hauptgebäude einziehen, das barrierefrei zugänglich sein wird. Auch die Freiflächen werden insbesondere für die Kinder neugestaltet und mit Spielgeräten, Sandkasten und einer Bobbycar-Strecke ausgestattet. Es wird aber Mitte März 2022

Für die Kinder und ihre Erzieher beginnt dann eine neue Ära: Drei neue, helle Gruppenräume für zwei altersgemischte Gruppen und eine Krippengruppe sind im Hauptgebäude entstanden, außerdem Kleingruppen- und Kreativräume.

 Die komplette Sanierung des Gebäudekomplexes wird etwa drei Millionen Euro verschlingen. Dach, Technik und Heizungsanlage waren veraltet, einige Fenster stammten noch aus dem Baujahr. Auch die fehlende Barrierefreiheit hat bald ein Ende. So mussten Besucher von Veranstaltungen vom EGZ ins Nachbargebäude gehen, um die barrierefreie Toilette zu erreichen, ein Gemeindemitglied musste dafür die Tür auf- und abschließen. Im großen Saal bekommt man schon jetzt einen Eindruck, wie das neue EGZ aussehen wird. Die dunkle Holzbalkendecke ist einer weißen Decke gewichen, neue Fenster mit hellen Scheiben lassen Tageslicht in den Raum. Dort, wo früher Pendelleuchten aus den siebziger Jahren hingen, setzen filigrane, runde Lampen moderne Akzente.

 

Veranstaltungen im EGZ im Jahre 2022:

3. April: Ostermarkt der Hobbythek in den neuen Räumen des Gemeindezentrums

14. Mai: Konzert mit dem Eliá Ensemble des Bridges-Orchesters zur Wieder-Eröffnung des evangelischen Gemeindezentrums gemeinsam mit dem Kultur- und Musikverein Dörnigheim

und mit mehr als 100 Profi- und Laienmusikern aus verschiedenen Ursprungsländern

Mai: Benefizkonzert zum Jubiläum von „Just Gospel! Frankfurt“ in der Kirche auf Einladung der Rumänien-Hilfe-Maintal

Juli: Fotoausstellung in der Kirche im Rahmen der Ausstellungsreihe „Sommerkirche“ mit Impressionen von den Stränden von Sylt und Usedom aus dem Jahr 2021.

12. November: Künstler-Lichter-Markt mit über 40 Künstler und Handwerkern im EGZ.

26. November: Konzert in der Kirche mit der Violinistin Franziska Pietsch und dem Pianisten Josu de Solaun. in Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Musikverein Dörnigheim

29. November: Adventsfeier der Bürgerhilfe für alle Mitglieder im Gemeindezentrum. In gemütlicher, vorweihnachtlicher Atmosphäre gibt es auch die eine oder andere Überraschung

10. Dezember: Benefizkonzert im Rahmen des Dörnigheimer Weihnachtsmarktes mit der „Ton-Art“ aus Hochstadt in der Kirche am Main.

 

 

Bischofsheim:

Auf insgesamt 500.000 Euro wird die Sanierung des Turms der Bischofsheimer Kirche geschätzt. Den Hauptanteil dieser stolzen Summe kann die Gemeinde dank Rücklagen selbst tragen. Zudem rechnet der Kirchenvorstand damit, Mittel aus dem Landesdenkmalschutz und von der Landeskirche zu erhalten und hat errechnet, dass die Gemeinde am Ende noch 75.000 Euro aufbringen muss. In einem Spendenbrief hat der Kirchenvorstand 2018 zu diesem Zweck um Spenden gebeten – und ist damit auf große Resonanz gestoßen. Über 14.000 Euro kamen bereits zusammen. Auch am Marktstand von Metzger Alexander Neun ist der Kirchturm präsent. Er hat extra eine Glockensalami erfunden, um die Sanierung des Turms zu unterstützen. Denn ein Teil des Verkaufserlöses der herzhaften Salami fließt dem Kirchturm zu. Bereits mehr als 50 Stück hat Neun von der haltbaren Salami in Form einer Glocke verkauft.

Im Mai 2018 wird das Baugerüst am Kirchturm aufgebaut. Da der Kirchturm nicht freisteht, läuft die Einrüstung unter erschwerten Bedingungen ab und ist der größte Knackpunkt – und teuer noch dazu. Allein 160.000 Euro wurden für Baugerüst, Baugenehmigung und Gutachten veranschlagt. Die intensive und detaillierte Planung zahlt sich nun aber aus.

 Auf der Plattform unter der Turmspitze muss das verrostete Geländer ausgetauscht und durch ein höheres ersetzt werden. Der schlechte Zustand des Geländers hatte dazu geführt, dass das traditionelle Turmblasen an Silvester in den vergangenen beiden Jahren nicht auf dem Turm stattfinden konnte.

 

Am 10. Juni 2018 feiert die Kirchengemeinde das 50-jährige Jubiläum des Kirchenanbaus. Zusätzlich feiert auch die Orgel ihren 20. Geburtstag. Es waren andere Zeiten vor 50 Jahren, als der Kirchenanbau eröffnet wurde: andere Mitgliederzahlen, andere finanzielle Möglichkeiten. Sicher, nur der alte Teil der Kirche wäre auch heute noch zu klein, um dort Gottesdienste oder Konzerte abzuhalten. Allein die Fischer und Krämer-Orgel – die in diesem Jahr ihr 20-Jähriges feiert – würde gar nicht hineinpassen. Aber bei den Gottesdiensten bleibe es überschaubar, auf 30 bis 35 schätzt man die durchschnittliche Zahl der Besucher. Bei Konzerten habe seine Kirche allerdings auch einmal volles Haus.

Das Gemeindehaus an der Rhönstraße kommt aber auch die Jahre und ist für die heutigen Bedürfnisse eigentlich zu groß. So wird sich seine Gemeinde in absehbarer Zeit mit der Frage auseinandersetzen müssen, was mit dem Gebäude und dem Grundstück geschieht. Ein Weg wäre Abriss und kleinerer Neubau an gleicher Stelle, so wie in Nachbargemeinden bereits geschehen.

 

Großen Anteil an dem regen Gemeindeleben hat sie der Kirchenmusik und „ihrer“ Kantorin Andrea Tetens zu verdanken. Zwei Kinderchöre, die „Young Voices“ im Jugendchor, der Gospelchor „Good News“ und die Ökumenische Kantorei sind unter ihrer Leitung mit viel Freude am Musizieren. Die Orgelmusik zur Marktzeit und Konzerte gehören inzwischen zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens.

 

Bereits zum fünften Mal veranstaltet Jürgen Dietermann im August 2018 im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim die Ferienspiele. Nach Themen wie „Detektive“ oder „Afrika“ steht nun der „Zirkus“ im Fokus. Hilfe holte sich der Jugendarbeiter hierbei von dem Kinder-Mit-Mach-Zirkus „Hallöchen“ aus der Region Darmstadt. Von Montag bis Freitag hatten die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Zirkuskünste kennenzulernen und auch einzustudieren. Insgesamt werden momentan 32 Kinder von acht Ferienspielhelfern betreut.

Die die Zirkusdirektorin Antje Kiel erklärt zum Ablauf, dass man den Kindern an den ersten Tagen erst einmal ermögliche, die verschiedenen Kunststücke kennenzulernen. Danach können sich die Kinder frei entscheiden, was sie aufführen möchten. Die einstudierte Zirkusvorstellung findet am Freitag um 16 Uhr in der Turnhalle der Turnerschaft Bischofsheim am Fechenheimer Weg statt. Im Anschluss wird es noch die Möglichkeit geben, in die Zirkuswelt hineinzuschnuppern. Zudem ist für Sonntag um 11 Uhr ein Abschlussgottesdienst geplant

 

Was Pfarrer Jens Heller, Kirsten Schulmeyer sowie die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstands 2018 nach der Öffnung der Zeitkapsel aus der Kugel der Kirchturmspitze, in den Händen hielten, sind Schätze von historischem Wert. Zum Vorschein kommt eine Papierrolle, in der weitere Zeitzeugnisse eingewickelt sind. Beim Auspacken kann es Pfarrer Heller kaum fassen. „Fünf Millionen Mark“, ruft er in die kleine, im alten Teil der Kirche versammelte Menge, und nochmal: „Fünf Millionen Mark!“ Doch es kommt noch besser: „Ein Schein über eine Milliarde!“ Natürlich ist dem Kirchenmann schnell klar: Es handelt sich um Banknoten aus dem Jahr 1923, dem Jahr der sogenannten Hyperinflation.

Im Oktober spricht Pfarrer Heller bei der Ergänzung der Urkunden ein paar Worte, vor allem verliest er eine neue Urkunde, die zusammen mit den alten Dokumenten und Geldscheinen in das neue Behältnis versenkt wird. Der Urkundentext enthält eine Beschreibung der Entwicklung der Kirchengemeinde seit dem Jahr 1953 (dem Datum der vorigen, jetzt wieder mit versenkter Urkunde). Zudem liegt der neuen Zeitkapsel eine Kopie der „Hanauer Erklärung“ des Kirchenkreises Hanau im Rahmen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck bei, die ebenfalls das zentrale Motiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ verkörpert. Diese Erklärung ist ein Positionspapier des Kirchenkreises „von unten“, wie es im Text heißt. Sie greift „wesentliche Einsichten der Hanauer Synode von 1818“ auf und will sie in die heutige Sprache übersetzen.

 

Auch in Bischofsheim verzeichnet die Gemeinde 2019 sinkende Mitgliederzahlen.  In 2011 gab es gut 3.500 Mitglieder, heute sind es noch knapp 2.900. Ihre Hochphase hatte die Gemeinde in den sechziger Jahren mit knapp 6.000 Mitgliedern. Danach hat sich die Zahl bei etwa 5.500 eingependelt. Bis 2013 hatte man eine volle Küsterstelle, die aber mittlerweile auf 24 Wochenstunden reduziert ist. Gleiches passierte auch in der Jugendarbeit der Gemeinde: Die volle Stelle wurde vor fünf Jahren auf eine halbe gekürzt. Zudem ist die Zukunft der Kirchenmusik noch ungewiss:

Die Kirchengemeinde Bischofsheim will trotz Defizit ihre Kirchenmusik behalten. Konkret geht es um die Arbeit von Andrea Tetens. Die Kantorin ist das Gesicht der Bischofsheimer Kirchenmusik, leitet vier Chöre, die regelmäßig auftreten, tritt selber als Musikerin auf, organisiert die Veranstaltungen in der Kirche wie etwa Benefizkonzerte und die Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“, begleitet als Kantorin zahlreiche Gottesdienste an der Orgel und ist Geschäftsführerin des Freundeskreises der Kirchenmusik.

In Bischofsheim hat Tetens eine halbe Stelle inne – in deren Rahmen allein sie ihr zeitaufwändiges Engagement gar nicht stemmen könnte. Deshalb wurden ihr bisher von der Kirchengemeinde zehn Stunden zusätzlich bezahlt, finanziert aus dem Etat, den die Gemeinde zur Verfügung hat. Doch der Haushalt der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim ist schon seit einigen Jahren in Schieflage. Gemäß dem Sparprogramm der Landeskirche müssen die Teilgemeinden bis zum Jahr 2026 ihre Haushalte um 25 Prozent herunterschrauben. Bedeutet für die evangelische Kirche Bischofsheim im Klartext: Sie kann die Mittel für die zehn zusätzlichen Stunden für die Kantorin nicht mehr aufbringen.

Bei der Jahreshauptversammlung Freundeskreis im März stand die Kirchenmusik und deren Finanzierung im Mittelpunkt. Das Ergebnis der Zusammenkunft: Das musikalische Angebot soll erhalten bleiben. Ein erster, vom Freundeskreis bereits beschlossener Schritt ist die Erhöhung der jährlichen Mitgliedsbeiträge von 36 auf 60 Euro. Die Möglichkeit, bei den Konzerten in der Kirche Eintritt zu erheben, sei zwar diskutiert, jedoch vorerst wieder verworfen worden. Eine Idee zur Finanzierung sei nun stattdessen, lokale Firmen als Sponsoren für die Veranstaltungen zu finden. Bislang sind die Konzerte kostenfrei, es wird lediglich um freiwillige Spenden gebeten. Die Gagen für Künstler werden aus der Kollekte bezahlt. Im Durchschnitt spende jeder Besucher etwa fünf Euro, was aber nicht zur Deckung der Kosten ausreiche.

 

Seit den frühen Abendstunden des 15. April 2019 stand die berühmte Kathedrale in Paris in Flammen. Um sich solidarisch mit den Parisern zu zeigen, ließ der Kirchenvorstand der evangelischen Kirche Bischofsheim in der Nacht von Montag auf Dienstag (als die Kirche noch brannte) eine der Glocken ertönen. Dies geht auf die Bitte des Pariser Erzbischofes Michael Aupetit zurück, der die Kirchen weltweit um Solidarität gebeten hat. Um ihren Standpunkt noch einmal zu verdeutlichen, veranstaltete die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim dann am Dienstagnachmittag um 15 Uhr eine spontane Gedenkminute, zu der alle Glocken im frisch restaurierten Turm erklingen sollten. Auch der Hessische Rundfunk war anwesend, um diese kleine Würdigung zu dokumentieren. Vor der eigentlichen Gedenkminute sprach Pfarrer Jens Heller ein paar Worte.

 

Im September 2019 waren Kirchenvorstandswahlen. Im Kirchenkreis Hanau, zu dem die vier Maintaler Gemeinden zählen, waren insgesamt 58.839 Bürger wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 17,93 Prozent. In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 17. November in der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim der Übergang vom „alten“ zum „neuen“ Kirchenvorstand begangen. In der letzten Amtszeit hatte der Kirchenvorstand einige große Aufgaben zu bewältigen: Es galt, ein Haushaltsdefizit abzubauen. Dazu wurde der Stellenumfang der Küsterstelle und in der Jugendarbeit verringert. Außerdem mussten die Vereine, die das Gemeindezentrum nutzen, mehr als bisher an den Kosten beteiligt werden. Die dringende Sanierung des Kirchturms wurde umgesetzt. Hinzu kamen die intensiven Bemühungen um den Erhalt der zusätzlichen Stunden von Kantorin Andrea Tetens und insgesamt drei Kirchenasyle. Außerdem hat die Gemeinde es in den vergangenen Jahren geschafft, für viele Tätigkeiten neue Ehrenamtliche zu finden. Und auch bei der Suche nach Kandidaten für die nächste Amtszeit im Kirchenvorstand wurde man schnell fündig, die Wahlbeteiligung stieg deutlich.

Der Umfang der Jugendarbeit wird ab 2020 noch einmal reduziert und trotzdem möchte die Gemeinde auch für die nachkommende Generation Angebote machen. In zwei Jahren wird eine Finanzstrukturreform greifen, die den Haushalt der Gemeinde noch mal reduzieren wird.

 

Lena Bergmann, Absolventin der Fachhochschule Frankfurt (Frankfurt University of Applied Sciences) betreut seit dem 1. Juni 2020 die offene Jugendarbeit im Auftrag des Evangelischen Kirchenkreises Hanau. Vielfach liefen die Kontakte in der Coronazeit über WhatsApp, zum Teil waren die Jugendlichen selbst in Quarantäne. Auch in den Herbstferien war der Jugendtreff in der Rhönstraße für acht- bis zwölfjährige Kinder an zwei Tagen geöffnet. Ab Ende Oktober will sie mit einer neuen Kindergruppe starten. Seit den Sommerferien ist das Jugendhaus unregelmäßig geöffnet. Die Jugendlichen freuen sich einfach auf das Treffen, spielen Billard. Oft bringen sie ihre eigenen Themen, äußern Wünsche. Ganz oben steht das Renovieren der Räume und gemeinsames Kochen und Essen. Für die Sozialarbeiterin ist das keine Überraschung. Sehr viel mehr als die Kinder brauchen die Jugendlichen ihren Raum, mit dem sie sich identifizieren können, der ihr Lebensgefühls ausdrückt, in dem sie sich frei und zugleich geschützt fühlen.

 

Kirchenmusik:

Die Kirchengemeinde Bischofsheim machte 2021 einmal mehr von sich reden mit ihrem reichhaltigen Angebot an Kirchenmusik unter der Leitung von Andrea Tetens. Ab Juli 2021 fanden wieder Orgelmusiken zur Marktzeit in der Kirche statt, vor allem mit Orgelspielern von auswärts. Am „Tag der Orgel“, Samstag, 11. September, holte Konzertorganist Detlef Steffenhagen sein Orgelkonzert unter dem Motto „Organ goes Cinema“ nach.

  • Nach den Sommerferien gab es eine neue Gruppe des Kinderchors für die 2- bis 4. Klasse
  • Die Kinder ab der 5. Klasse trafen sich nach den Ferien zur Vorbereitung des Musicals „The greatest showman“
  • Hit-From-Heaven Gottesdienst“ am Sonntag, 26. September, mit Katharina Gries (Gesang) und Fritz Walther (Piano)
  • Weihnachtslieder-Hitparaden-Gottesdienst mit dem Jugendchor „Young Voices“
  • Gottesdienst am 4. Advent, in dem man sich Advents- und Weihnachtslieder wünschen darf
  • Weihnachtsfeiertag den Gottesdienst mit dem Gospelchor „Good News“.
  • Silvestergottesdienst um 18 Uhr mit Duetten für Violine und Bratsche

 

Der Weltgebetstag lädt ein zur Landesvorstellung am 12. Februar 2022, um 15 Uhr in der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Einen Filmabend zur Vorbereitung zum Weltgebetstag findet am 4. März, um 19 Uhr statt. Die Organisatoren möchten Ihnen das diesjährige Gastgeberland (England, Wales und Nordirland) etwas näherbringen.

 

Der Bischofsheimer Kinderchor wird am Sonntag, 3. Juli 2022, das Singspiel „Die Seefahrt nach Rio“ mit mitreißenden und humorvollen Liedern und Texten von James Krüss aufführen. Dabei spielen die Kinder mit ihren Puppen und allem, was die Wohnung an Möbeln und Requisiten hergibt, eine Seereise nach Rio und zurück.

 

Johanna Moschke absolviert seit September 2022 ihr Vikariat in Bischofsheim, die praktische Ausbildung zur Pfarrerin. Unter Leitung ihres Mentors, Pfarrer Jens Heller, bereitet sie sich hier in der Gemeinde und in Oberdorfelden auf eine eigene Pfarrstelle vor (

 

Die evangelischen Kirchengemeinden des Kooperationsraums „Kurhessische Riviera“ (Maintal, Bergen-Enkheim, Buchen, Schöneck, Niederdorfelden, Gronau) feierten im Juli 2022 auf dem Bischofsheimer Marktplatz ein großes Tauffest. 13 Kinder hatten sich mit Eltern und Geschwistern, mit Paten, Taufzeugen, Verwandten und Freunden um den historischen Brunnen versammelt, um gemeinsam die Taufen zu feiern. einlud. In fröhlicher Stimmung wurde mit Pfarrerin Annegret Zander gemeinsam gebetet. Pfarrerin Elisa Schneider übernahm mit Taufauftrag und Tauffrage den verbindlichen und zugleich verbindenden Teil des Gottesdienstes.

Theologisch führte Pfarrerin Margit Zahn das kurze Motto zur Taufe, das einfach nur „DU“ lautet, mit Worten des Propheten Jesaja aus. Pfarrer Jens Heller nahm die Taufen vor. Getauft mit frischem Brunnenwasser wurden die Kleinkinder ebenso wie die großen. Während die einen sicher und behütet über das Wasser gehalten wurden, hatten die anderen ihren Spaß mit dem kalten Nass.

Pfarrerin Zahn begleitet seit Anfang 2020 gemeindeübergreifend als „mobile Projektstelle Lebensbegleitung“ Menschen, die christliche Rituale wie Taufen oder Trauungen nicht nur in einer Kirche, sondern individuell und oft an anderen Orten feiern wollen. Die Pfarrerin unterstützt unter anderem die Kirchengemeinden bei der Vorbereitung von Tauffesten.

 

Kirchenmusik in Bischofsheim:

  • 6. Februar: Romantische Werke für Alt-Saxophon und Piano in der Kirche mit Annika Tetens (Saxofon) und Alina Gründel (Piano)
  • Ab März 2022 findet in der evangelischen Kirche Maintal-Bischofsheim wieder die Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“ statt
  • 20. März: „Frühlingsklänge – Friedensklänge“ mit Detlef Steffenhagen an der Orgel. Das Spiel des Künstlers wird auf den Altarraum übertragen, sodass die seltene Möglichkeit besteht, dem Organisten beim Musizieren zuzusehen.
  • Ab 22. März finden wieder Proben des Kinder- und Jugendchors statt: Beim Kinderchor steht das Singspiel „Die Seefahrt nach Rio“ mit mitreißenden und lustigen Liedern im Mittelpunkt der Proben. Der Jugendchor „Young Voices“ probt für das Musical „A Million Dreams“. Der Gospel­chor „Good News“ trifft sich dienstags von 19.30 bis 21 Uhr
  • 3. April: Bekannte Melodien in einer Bearbeitung für Klarinette und Orgel erklingen im musikalischen Abendgottesdienst mit Stephan Duda (Klarinette) und Andrea Tetens (Orgel).
  • 15. April: Zur Passionsgeschichte passende Musik für Gesang, Querflöte und Orgel in Verbindung erklangen mit nachdenklichen Texten und Gebeten um 15 Uhr zur Sterbestunde Jesu
  • Ostergottesdienste: Feier der Osternacht, die morgens früh um 5.30 Uhr noch im Dunkeln in der evangelischen Kirche Bischofsheim beginnt und mit dem Sonnenaufgang der Auferstehung und dem Erwachen des neuen Lebens nachspürt. Fröhlich und schwungvoll geht es dann um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim weiter, denn der Gospelchor „Good News“ wird den Ostergottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Jens Heller gestalten
  • Zwanzig Jahre Gospelchor „Good News“ - wenn das kein Grund zum Feiern ist. Das Jubiläumskonzert des Bischofsheimer Gospelchores beginnt am Samstag, 16. Juli 2022 um 17 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim mit den schönsten Songs und Liedern der letzten 20 Jahre.
  • Mit einer bunten Mischung aus Spirituals, Popsongs und Traditionals wird das Ensemble „Wir wollen nur spielen“ am Sonntag, 7. August in der evangelischen Kirche Bischofsheim auftreten (Silvia Hillebrand, Margrit Schmitt und Kiki-Ketcham-Neumann)
  • Gospel und zum Ende der Sommerferien passende sehnsuchtsvolle Lieder erklingen am Sonntag, 4. September 2022 im Abendgottesdienst. um 18.00 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim. Kantor Werner Röhm und die Sopranistin Carmen Schuckert 

 

  • Mit festlicher Musik für Posaune und Orgel feiert die evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim am Sonntag, 30. Oktober 2022 das Reformationsfest, das an die Veröffentlichung der 95 Thesen 1517 von Martin Luther erinnert. Posaunist Ekkehard Graeser und Organist Jonathan Kreuder
  • Zu einem gemütlichen Abend lädt die evangelische Kirchengemeinde am Sonntag, 6. November um 18 Uhr in die evangelische Kirche ein. Stimmungsvolle Melodien für Flöte und Orgel, anregende Worte sowie „Weck, Worscht und Woi“ werden rundum für eine wohltuende Stärkung sorgen.
  • Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim: Gitarrenkonzert von Bach bis Flamenco:
  • Unter dem Motto „Von Bach bis Flamenco“ wird Gitarrist Wolfgang Mayer am Sonntag, 13. November 2022 spielen.
  • Zum Ewigkeitssonntag passende gefühlvolle Musik wird am Sonntag, 20. November 2022 um 10 Uhr im Gottesdienst in der evangelischer Kirche Maintal-Bischofsheim erklingen. Die Sängerin Diana Mause wird zusammen mit Kantorin Andrea Tetens an der Orgel einfühlsame romantische Werke.

Ein Ensemble des Musik-Corps Bischofsheim wird den Festgottesdienst zum 1. Advent am Sonntag, 27. November um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim musikalisch mitgestalten. Bekannte Choräle wie „Tochter Zion“ und „Macht hoch die Tür“ wechseln sich mit weihnachtlicher Bläsermusik ab.

  • Der Jugendchor „Young voices“ und der Gospelchor „Good News“ haben unter der Leitung von Kantorin Andrea Tetens ein bunt gemischtes, abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und freuen sich, dieses am Sonntag, 11. Dezember um 16.30 Uhr in der mit Kerzen stimmungsvoll beleuchteten Kirche aufführen zu können.
  • Ein vorweihnachtlicher Singe-Gottesdienst mit den Lieblingsliedern der Gemeinde findet am 4. Adventssonntag, 18. Dezember um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim statt, zu dem alle singfreudigen Menschen sehr herzlich eingeladen sind. Gesungen werden die schönsten Advents- und Weihnachtslieder aus dem Gesangbuch, die sich die Gemeinde im Gottesdienst selbst aussuchen darf.
  • Der Bischofsheimer Kinderchor wird das Krippenspiel „Gott schickt nach Bethlehem ein Kind“ von Simon Pawellek im Familiengottesdienst am Heiligen Abend, 24. Dezember aufführen, der um 15 Uhr in der evangelischen Kirche Maintal-Bischofsheim beginnt. Der Kinderchor führt die Geburt Jesu als Musical auf und hat dafür fleißig geprobt. Es geht um den letzten Feinschliff am Krippenspiel. Seit September studieren die beiden Gruppen des Kinderchores der evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim die Lieder ein.
  • Um 17 Uhr folgt die musikalische Weihnachtsgeschichte „Fragt den Lukas“, die der Jugendchor „Young Voices“ unter der Leitung von Andrea Tetens gestaltet. Die Jugendlichen werden zusammen mit Annabell Obermann (Violine) und Daniel Gründel (Cello) die Weihnachtsgeschichte „Fragt den Lukas“ aufführen und der Frage nachgehen, was die Weihnachtsbotschaft für uns heute bedeuten kann.
  • Weihnachtliche Musik für Sopran, Tenor und Orgel erklingt in der Christmette um 22 Uhr, die von Pfarrerin Kirsten Schulmeyer gestaltet wird. Felicitas Baumann (Sopran), Philip Schauer (Tenor) und Philipp Schnell (Orgel) werden klassische Weihnachtslieder und Christmas-Carols singen.
  • Der Gospelchor „Good News“ wird am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember den Festgottesdienst um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim mitgestalten.
  • Nach den Weihnachtsferien starten die jungen Sängerinnen und Sänger ein neues großes Projekt. Unter dem Motto „Kinder singen für Kinder“ gibt der Kinderchor ein Benefizkonzert zugunsten des ambulanten Kinderhospizdienstes Hanau. „
  • Beliebte Melodien und schwungvolle Werke für Saxofon, Orgel. Klavier und Akkordeon erklingen beim Silvesterkonzert am Samstag, 31. Dezember 2022, das um 22 Uhr der evangelischen Kirche Bischofsheim beginnt. Die Zuhörer erwartet wieder ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm Andrea Tetens wird mit ihrer Tochter Arnika in verschiedenen Besetzungen musizieren. So werden neben weihnachtlichen Orgelstücken und Saxofonklassikern auch vierhändige Orgel- und Klavierwerke zu hören sein. gebeten
  • Mit einem Festgottesdienst mit feierlicher klassischer und romantischer Musik für Horn und Orgel wird die evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim am Sonntag, 1. Januar das neue Jahr begrüßen. Jonathan Kreuder (Horn) und Kantorin Andrea Tetens (Orgel) werden die Romance op.36 von Camille Saint-Satins sowie das Andante aus dem Konzert op.8 von Franz Strauß spielen.

 

Ein ganz besonderer Orgel-Event findet am Montag, 9. Mai in der Kirche Bischofsheim statt: Der italienische Orgelvirtuose Paolo Oreni improvisiert zu dem Stummfilm „Der Galiläer“. Der junge, außergewöhnlich talentierte Künstler aus Italien spielt mit unglaublich hoher Präzision und entlockt der Orgel mit einer faszinierenden Leichtigkeit wundervolle Klänge. Der farbig viragierte Film des Regisseurs Dimitri Buchowetz aus dem Jahr 1921 wird auf der Altarwand im Kirchenraum zu sehen sein.

 

„Du meine Seele singe“ - unter diesem Motto wird die Ökumenische Kantorei Bischofsheim am Sonntag Kantate („Singt“) um 10.00 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim auftreten. Mit fröhlichen Liedern wird der Chor dabei die Goldene Konfirmation festlich mitgestalten

 

Festkonzert der Kulturen am 7. Juli: Klezmer trifft Darbuka:

Die Klarinettistin Irith Gabriely, the „Queen of Klezmer“, wird am Donnerstag, 7. Juli 2022, zusammen mit ihren musikalischen Gästen aus Haifa (Israel) ein außergewöhnliches Konzert in der evangelischen Kirche Maintal-Bischofsheim geben. Das Trio „Alcarmel“ wird traditionelle und moderne arabische, israelische und klassische Musik auf den Instrumenten orientalische Violine, Kanun (Zitter) und Darbuka            (Bechertrommel) spielen. Ermöglicht wird das Konzert durch die Unterstützung des Brüder-Schönefeld-Forums e.V. als Sponsor.

 

Die Umstrukturierung der Kirchenmusikstelle in der evangelischen Kirche Bischofsheim zu einer Profilstelle mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit ab 2023 steht im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung 2022 des Freundeskreises der Musik in der evangelischen Kirche Bischofsheim. Gemeinsam sollen Ideen gesammelt und diskutiert werden, wie die bisherige Arbeit erhalten und finanziert werden kann.

 

Neue Kinderchorgruppen 2022: Für alle Erstklässler und Vorschulkinder wird es nach den Sommerferien zwei neue Gruppen geben, so dass die Möglichkeit besteht, mit einzusteigen oder einfach mal unverbindlich reinzuschnuppern. Die Proben für Kinder der 1. bis 3. Schulklasse finden ab dem 13. September immer dienstags von 14.45 bis 15.30 Uhr statt, so dass die Kinder der Waldschule direkt nach der Betreuung gemeinsam zum Chor kommen können. Die Gruppe für Vorschulkinder und 1. Klasse findet ab 14. September immer mittwochs von 16 bis 16.40 Uhr statt. Alle Kinder der 4. und 5. Klasse proben dienstags von 15.30 bis 16.15 Uhr. Alle Proben finden nach den jeweils geltenden Corona-Regeln auf dem Vorplatz oder im großen Saal im evangelischem Gemeindehaus Bischofsheim, Rhönstraße 2 statt. -Der Jugendchor „Young Voices“, d.h. alle Kinder ab der 6. Klasse, treffen sich nach den Ferien zur Vorbereitung des Musicals „A Million Dreams“ dienstags von 18 bis 19 Uhr in der evangelischen Kirche.

 

 

Hochstadt:

Seit März 1987 werden in der Hochstädter Kirche werden Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt und restauriert.

 

In Hochstadts Kirchengemeinde schwelt seit März 2009 ein Konflikt zwischen Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich und dem Kirchenvorstand, der darin gipfelt, daß Langheinrich von seinem Amt als Erster Vorsitzender und Chorleiter des Evangelischen Posaunenchores 2012 enthoben wird. Zu der Entlassung hatte geführt, daß der Pfarrer im Ruhestand einen Mitarbeiter der Kirchengemeinde als Seelsorger beraten hatte, dem sexuelle Übergriffe auf mehrere Frauen im evangelischen Gemeindehaus vorgeworfen werden

 

Seit Mittwoch, dem 8. Oktober 2014 um 15 Uhr ist die Mechanik der Kirchturmuhr der evangelischen Kirchengemeinde wieder im Einsatz, nachdem sie von dem Frankfurter Uhrmachermeister Dr. Norbert Sieber in Handarbeit und mit selbst hergestellten Ersatzteilen repariert werden konnte.

 

Die Bläser der Philharmonic Brass lassen den fünften Kultursommer Main-Kinzig-Fulda 2014 diesmal in der Hochstädter Kirche erklingen. Erstmals ist Maintal im Mai 2004 Auftaktort. Es folgen hessenweit 41 Konzerte. Theateraufführungen und Ausstellungen zu denen insgesamt 42.000 Menschen begrüßt werden kennen. Weitere zwei Veranstaltungen finden in der Hochstädter Kirche statt. Alleine 850 Besucher kommen in den Maintaler Stadtteil. Dieser wird für das erste Konzert als symbolischer Anfangspunkt gewählt. Das Finale findet im 120 Kilometer entfernten Tann in der Rhön statt.

 

Im November 1998 bringt ein Sonderkonzert des Blechbläserensembles Ludwig Güttler in der evangelischen Kirche Hochstadt 15.000 Mark für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Mit großer Freude nimmt Güttler den Scheck aus den Händen von Pfarrer Hermann Langheinrich entgegen.

 

Pfarrer Hermann Langheinrich geht im Juli 2000 in den Ruhestand und wird im Rahmen der Hochstädter Zeltkerb in den Ruhestand verabschiedet. 33 Jahre war der aus der Rhön stammende Gottesmann Pfarrer in Hochstadt. Nachfolger wird im Oktober der 37-jährige Uwe Rau aus dem nordhessischen Oedelsheim.

 

Beim Stiftungslauf der Bürgerstiftung der evangelischen Kirche Hochstadt im Mai 2018 machen sich vier Wandergruppen auf, ihre Route durch den Stadtteil zu suchen. Sie wollen Fragen aus unterschiedlichen Themenbereichen zu Hochstadt beantworten und müssen hierzu – einer Schnitzeljagd ähnlich – die Hinweise zuerst finden. Sie dürfen es also eher gemächlich angehen. Kurz darauf wird es auch für die Läufer ernst. Der „Startschuss“ für die sechs Teams, die den Stiftungslauf bestreiten, fällt und schon geht es den steilen Hang hinauf zum Schützenhaus.

 

Im Juli 2018 sind Handwerker an der Kirche in Hochstadt an der Arbeit. Es war die Sicherung des Dachgebälks erforderlich, weil das Gewicht des Dachstuhls zu stark auf den Außenmauern der Kirche lastet und diese gewissermaßen auseinander drückt

Die zweite große Baustelle befindet sich an den Stützpfeilern der Außenmauer. Diese sind das Resultat des Deckengewölbes, das nach dem Bau der Gewölbe eingezogen wurde. Weil dadurch die gesamte Statik des Gebäudes verändert wurde, entstanden die Stützpfeiler, um der Außenmauer die nötige Stabilität zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Witterung die Fugen der Stützpfeiler ausgespült.  Jetzt wird neu verfugt und gleichzeitig werden einige Steine ausgetauscht. Pfarrer Rau wünscht sich, daß im hinteren Teil die starre Sitzordnung durch die Kirchenbänke aufgelöst wird und stattdessen ein Bereich entsteht, der individuell genutzt werden kann – etwa für die Kinderkirche oder für ein Kirchencafé.

 

Seit dem 1. April 2021 ist Annegret Zander die neue Pfarrerin der evangelischen Gemeinde in Hochstadt. Der Posaunenchor Hochstadt hat den Online-Gottesdienst mit einem vielstimmigen und digitalen „Halleluja“ eröffnet.

 

Wichtig ist ihr, gerade jetzt in der Pandemie den Menschen zu zeigen, dass ihre Kirche für sie da ist. Das wollte sie auch mit der Osterlicht-Aktion verdeutlichen: Die kleine Runde, die die Osternacht in der Kirche feierte, trug das Licht in Laternen in den ganzen Ort. Auch in der Kirche gab es Osterlichter zum Mitnehmen. Die Kirche ist täglich außer montags offen.

 

Für den Posaunenchor Hochstadt 1967 e.V. ist es seit Jahrzehnten Tradition, am 1. Advent im Bürgerhaus Hochstadt einen Adventgemeindenachmittag zu veranstalten. Mit Musik, Kaffee und Kuchen sowie einer umfangreichen Tombola wurde in der Vergangenheit so die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Corona-bedingt konnte das Konzert 2021 im zweiten Jahr in Folge jedoch nicht stattfinden. Der Posaunenchor bot daher an einem Sonntagvormittag einen „Adventgemeindenachmittag to go“ als Alternative an. Startpunkt war an der Evangelischen Kirche in Hochstadt und an weiteren Standorten wurden Fenster zum Zuhören geöffnet. Es fanden sich zahlreiche Interessierte ein, die sich von den Klängen in Weihnachtsstimmung versetzen ließen

 

Die Freude bei Pfarrerin Annegret Zander von der Evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt ist groß gewesen, denn es hatten sich viele Menschen gefunden, die beim „Lebendigen Adventskalender“, den sie 2021 erstmals für Hochstadt organisiert hatte, mitmachen wollten. Beginnend am 1. Dezember zählt ein Adventskalender 24 Tage. Verbreitet ist er vor allem als Kalender mit kleinen Süßigkeiten und Überraschungen. Aber es gibt auch lebendige Adventskalender; lebendig werden diese durch Menschen, so auch in Hochstadt.

Im Stadtteil waren die Orte mit Nummern versehen, die auf das entsprechende Adventsgeschehen hinwiesen, und so traf man sich an jedem Tag im Advent vor Türen, Fenstern oder Geschäften, um sich auf das Fest gemeinsam einzustimmen. Liebevoll vorbereitete Überraschungen in Form von Weihnachtsgeschichten zum Mitnehmen, Getränken, Musik, geschmückten Fenstern bis hin zu Glühwein und Stollen und Überraschungen wurden an den unterschiedlichsten Plätzen präsentiert.

 

Die Kinder führen 2021 ein begehbares Krippenspiel um 14.30 Uhr und um 15.30 Uhr im Kirchhof auf. Unter dem Titel „Ein Weg durch die Weihnachtsgeschichte“ können an Heiligabend insgesamt 150 Besucher die Begebenheiten rund um die Geburt Jesu selbst erlaufen. Die erste von 15 Gruppen startet den halbstündigen Rundweg um 14.30 Uhr am Kirchturm, die letzte um 16.50 Uhr. Daher ist das begehbare Krippenspiel nicht nur eine logistische Meisterleistung, sondern fordert von den Schauspielerinnen und Schauspielern auch besonders viel Durchhaltevermögen. Denn die rund 30 bis 40 Akteure aller Altersklassen müssen ihre Szene ganze 15-mal wiederholen, bis die letzte Zuschauergruppe das Ende der Weihnachtsgeschichte erlebt hat. Die vorletzte Station ist die Krippe in der Hochstädter Kirche. Den Abschluss des Krippenspiel-Spaziergangs bildet der Segen der Pfarrerin. Alle, die das Weihnachtslicht mit nach Hause nehmen möchten, können dazu Kerzen im Glas oder Laternen mitbringen. Auch die Kinder im Publikum können sich als Engel oder Hirten verkleiden

 

#Die zwölfte Hochstädter Lyriknacht in Erinnerung an Horst Bingel findet am Freitag, 9. September 2022 in der evangelischen Kirche Hochstadt statt. Die diesjährige Hochstädter Lyriknacht bietet wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Zu kurzen Lesungen treffen sich die Lyrikerinnen und Lyriker Andreas Altmann, Daniela Danz, Marion Poschmann, die am 2. September ihr Amt als Stadtschreiberin von Bergen 2022 angetreten hat, sowie Ewart Reder, Nasrin Siege und Volker Sielaff. Ebenfalls dabei sind wieder Preisträgerinnen und Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen; dieses Mal Nina Glaser, Tina Neumann und Lennart Strauß. Die kenntnisreiche Moderation durch Heiner Boehncke wird die Verbindung zwischen ihnen herstellen und verspricht gleichzeitig Leichtigkeit und Heiterkeit.

 

Am letzten Sonntag im September 2022 hat in Hochstadt das Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde zum Erntedank stattgefunden. Pfarrerin Annegret Zander hatte für 10 Uhr zu einem Gottesdienst für alle Generationen unter dem Motto „Kleines Senfkorn - große Wirkung“ eingeladen und stellte die neuen Konfirmanden vor. Diese erwiesen sich bei dem anschließenden Flohmarkt im Gemeindezentrum Am Wallgraben als wahre Verkaufstalente. Neben dem Einsatz der vielen Ehrenamtlichen aus der Kirchengemeinde unterstützte der Hochstädter Winzerverein, der NABU und die Frauenhilfe die Veranstaltung. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Wer es Herzhaft wollte, konnte sich am Suppenbuffet stärken und sich anschließend den angebotenen Kaffee und Kuchen der Landfrauen schmecken lassen

 

Die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt leitet zum zweiten Mal einen Lebendigen Adventskalender ein. Täglich öffnet sich im Dezember 2022 in Hochstadt ein Tor oder eine Tür für das Beisammensein - und die Kita Bücherweg ist mit dabei. Am Freitag, 9. Dezember, öffnet die Kita im Bücherweg 19 in Hochstadt ihr Tor für Gäste. Ab 18 Uhr möchten das Team und die Kinder gemeinsam mit den Besucherinnen eine zauberhafte Zeit verbringen. Es gibt warmen Punsch, Mandarinen und Nikoläuse und auf dem Außengelände ist viel Platz, um sich zu begegnen und zu plaudern.

 

Die Bürgerstiftung für die evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt sorgte 2021 mit einer schönen Überraschung für bevorstehende Glücksmomente bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des DRK-Seniorenheims Hochstädter Kleeblatt in der Konrad-Höhl-Straße, die dort im Rahmen der ganzheitlichen Versorgung gepflegt und betreut werden.

Stell­vertretend für den Vorstand und das Kuratorium der Bürgerstiftung übergaben Claudia Fehst und Klaus Fischer 25 Jahreskalender 2021 mit gebotenem Abstand an die Leiterin des Sozialdienstes, Heike Schlund und Madeleine Lux aus dem Sekretariat des DRK-Senioren­zentrums Hochstadt an der Türschwelle des Haupteingangs. Sehr schöne Fotos aus unserem schönen Stadtteil Hochstadt, zum Beispiel. Vom Schützenhäuschen, der Hauptstraße, aber auch mit Blicken in die Streuobstwiesen werden so in die Zimmer der Kleeblattbewohnerinnen und -bewohner gebracht.

 

 

 

Wachenbuchen:

Zwei große Ereignisse gibt es im Februar 1984 in Wachenbuchen: Die offizielle Einführung von Pfarrer Helmut Müller, der schon seit April 1982 als Pfarrer in Wachenbuchen tätig ist. Am gleichen Tag wird nach zehnjähriger Planung der Grundstein für das neue Gemeindehaus gelegt. Im Januar 1985 wird das neue Gemeindehaus eingeweiht.

 

 

m Herbst 1993 ging ein „Singkreis“ aus einer Gemeindefreizeit hervor. Adam Anfang 1995 stieß Caroline Adam dazu und übernahm die Leitung der bunten Truppe. Diese zeichnete zuvor vor allem aus, dass man gerne sang. Und mit der qualifizierten Leitung kam dann auch die musikalische Leistung und Abwechslung in den Singkreis. Zum Liedgut gehörten fortan nicht nur Kirchenlieder, sondern auch Volkslieder, Gospels, Spirituals und sogar Popsongs.

 

Der evangelischen Kirchengemeinde in Wachenbuchen steht ab April 2012 nur noch eine Dreiviertel-Pfarrstelle zur Verfügung. Die Dienste teilen sich Wachenbuchens Pfarrer Helmut Müller und die neue Pfarrerin Stefanie Bohn, die seit 1. Mai die Aufgaben des Mittelbucher Pfarrers Horst Jung übernimmt. Die Stellenkürzung ergibt sich aus dem Mitgliederrückgang in der Kirchengemeinde Buchen, zu der auch Hanau-Mittelbuchen zählt.

           

Die evangelische Kirchengemeinde Wachenbuchen weiht im September 2012 ihr erweitertes Gemeindehaus ein. Die Bauarbeiten dauerten rund zwei Jahre und umfaßten nicht nur den Erweiterungsbau, sondern ebenso die Einrichtung der Kita „Buchennest“ und die Sanierung der Pfarrwohnung. Die Erweiterung, welche etwa 400.000 Euro kostete, wurde in erster Linie durch eigene finanzielle Mittel und nicht durch Zuschüsse finanziert.

 

Ein gut besuchter Festgottesdienst mit viel Gesang, Musik und Abwechslung bildete Anfang 2019 den Rahmen für das 25-jährige Jubiläum des Kirchenchors Buchentöne in der Wachenbuchener evangelischen Kirche. Die Jubiläumsfeier wurde zu einer „Hochzeit“, wie der Wachenbucher Pfarrer Jost Häfner sich ausdrückte: „Heute heiraten nämlich der Kirchenchor Mittelbuchen und die Buchentöne und heißen fortan: Kirchenchor Buchentöne.“ Die Geschichte des Kirchenchors ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Caroline Adam. Im Herbst 1993 zunächst als ein „Singkreis“ aus einer Gemeindefreizeit hervorgegangen, nannten sich die Damen ab 1997 Kirchenmäuse, weil sie bei den Proben so in der Kirche „herumhuschten“, wurden sie dann 2016 zu den Buchentönen. Nachdem Adam 2006 die offizielle Chorleiterprüfung abgelegt hatte, wurde nicht nur während der Gottesdienste gesungen, es gab auch etliche Chorkonzerte. So beispielsweise jene mit den Heldenberger Chor Spirit Power (ebenfalls geleitet von Adam), Gospelmessen in verschiedenen Städten (unter anderem Fulda) und Auftritte etwa bei der 550-Jahr-Feier der Wachenbuchener Kirche. Jetzt wird aus den Buchentönen eben der Kirchenchor Buchentöne.

 

 

 

Katholische Kirche:

Im Stadtteil Bischofsheim wird im Juni 1989 nach 27-jähriger Tätigkeit der beliebte Pfarrer Josef van Besien in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Seine Kirchengemeinde ist die katholische Kirchengemeinde St. Theresia Bischofsheim, die das das 25-jährige Bestehen feiert. Er erhält von Bürgermeister Dr. Unger die Goldmedaille der Stadt Maintal. Van Besien hat sich vor allem um die Jugendarbeit verdient gemacht. Auch später war er ein sehr geschätzter Pfarrer. Sein Nachfolger wird Hans Hermann Klüh.

 

Wenn ein Erzbischof kommt, dann haben sich gefälligst alle ordentlich zu benehmen, erst recht die „Offiziellen“ der Stadt Maintal. In Hochstadt wird Ende März 1992 die neue katholische Kirche „St. Bonifatius“ geweiht, und kein geringerer als Erzbischof Johannes Dyba erschien zur Feierstunde. Der streitbare Gottesmann wird in Maintal allerdings von einer demonstrierenden Menge empfangen, die sich gegen seinen Standpunkt in der Abtreibungsfrage wendet. Stadträtin Priska Hinz mittendrin hält ebenfalls ein Plakat hoch: „Wann weiht Dyba Kindergärten ein?“ Ein Schrei der Empörung geht durch die Stadt, die örtliche CDU will dieses ungebührliche Benehme einer Vertreterin des Magistrates rügen lassen, blitzt jedoch mit diesem Ansinnen bei Parlamentsvorsteher Sepp Sigulla ein weiteres Mal ab.

 

Die katholische Kirchengemeinde St. Theresia Bischofsheim freut sich im September 1999 über ihre neue Orgel: An zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen wird die Orgel geweiht und im Rahmen eines Konzerts ihrer Bestimmung übergeben. Das seit 1993 bestehende „Projekt Orgel“ ist erfolgreich abgeschlossen.

 

Eine vollbesetzte Kirche wie am Heiligen Abend schenken Familie, Freunde und Gemeindemitglieder der katholischen Pfarrei Allerheiligen im Juli 2013 dem beliebten Pfarrer Rainer Durstewitz zum Abschied in den Ruhestand. Mehr als 27 Jahre war der 70-Jährige als Seelsorger der Gemeinde Allerheiligen tätig. Pfarrer Stephan Becker von der Kirchengemeinde Maria Königin übernimmt zunächst die Betreuung der Kirchengemeinde Allerheiligen.

 

Hans-Joachim Uhde, langjähriger Pfarrer der früheren katholischen Kirchengemeinde Maria Königin in Dörnigheim (heute St. Edith Stein), ist im August 2022 im Alter von 82 Jahren verstorben. Nach seiner Pensionierung im August 2008 hat Pfarrer Uhde in großer Zuverlässigkeit und Treue in vielen Bereichen des Dekanates Hanau mitgeholfen, insbesondere im St. Vinzenz-Krankenhaus in Hanau, wo er regelmäßig die Sonntagsgottesdienste feierte und den Kranken die Sakramente spendete. Darüber hinaus engagierte er sich zweimal pro Woche seelsorgerisch im Hanauer Hospiz. Die Menschen lagen Pfarrer Uhde immer sehr am Herzen und er hat sich für diese gerade auch während der Corona-Pandemie unermüdlich und mit großem Eifer eingesetzt. In Dankbarkeit gedenken wir seines treuen Dienstes und bitten um das Memento der Mitbrüder“, schreibt das Dekanat in einem Nachruf.

 

Malermeister Peter Müller 2022 hat mit seinem Team den Turm der katholischen Kirche Sankt Theresia in Bischofsheim neu gestrichen und repariert. 27 Meter hoch ist der Anfang der sechziger Jahre erbaute Turm. Jetzt musste er neu gestrichen, der Putz an einigen Stellen ausgebessert, das Dach erneuert und die Holzverkleidung der Glocken lasiert werden.

Wesentlich schwerer hatte es da Dachdecker Wolfgang Dorsch, der das Dach des Turms erneuert hat. „Wir hatten nur eine Rolle, um kleine Lasten wie Farbeimer hochzuziehen. Aber die schweren Teile fürs Dach mussten wir hochtragen“, berichtet der Handwerker aus Schöneck. Gewöhnungsbedürftig – neben der weiten Entfernung zum Erdboden – war für den Dachdecker auch das Glockengeläut. „Der Kirchturm schwankt ganz schön, wenn die Glocken läuten“, sagt Wolfgang Dorsch. „Aber das wird schon so gebaut sein, dass es hält.“

 

Ökumenische Seniorennachmittage finden ab 7. März, um 14 Uhr, wieder im Haus der Begegnung in der Rhönstraße 13. Dazu sind alle Senioren aus Maintal/Bischofsheim herzlich eingeladen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Am Montag, 21. März 2022 findet auch eine Sitzgymnastik für Senioren statt. Dazu sind alle Senioren aus Bischofsheim und ganz Maintal eingeladen. Am Samstag, 26. März 2022 findet ein vorsortierter Spendenflohmarkt zu Gunsten der Ukraine statt. Jedes Teil 1 Euro.

 

In einer Presseerklärung teilen die Bühnenschopper Sankt Theresia mit, dass es sie noch gibt, war doch der letzte große Auftritt die Sketch Night 2019. Mit WhatsApp hat man sich in dieser Zeit verständigt, und war im regen Austausch. Im November 2021 konnte man für die Kinder vor der Kirche Sankt Theresia unter Corona-Bedingungen ein kleines Martins-Stück unter dem Motto „Teilen verbindet“ zum Besten geben. Seit April treffen sich die Akteure einmal im Monat, um wieder das Gemeinschaftsleben anzukurbeln.

 

Vertreterinnen und Vertreter von Maintaler Religionsgemeinschaften tauschen sich aus:

Auch in Maintal gibt es neben den katholischen und evangelischen Gemeinden einige andere aktive Religionsgemeinschaften, ob nun christlich, muslimisch, jüdisch oder ganz anders orientiert. Um den Kontakt untereinander zu fördern, luden Bürgermeisterin Monika Böttcher und die Integrationsbeauftragte Verena Strub zu einem ersten Kennenlernen ein. Elf verschiedene Gemeinschaften folgten der Einladung ins Bürgerhaus Bischofsheim und waren sehr an einem regelmäßigen Austausch interessiert. Schließlich gibt es nicht nur Unterschiede, sondern viele Gemeinsamkeiten. So waren sich alle einig, dass ein Dialog der Religionsgemeinschaften die Grundlage für ein friedliches und respektvolles Miteinander ist. Neben dem Wunsch nach einem intensiveren Kennenlernen und einem gemeinsamen Blick auf die verschiedenen Glaubensrichtungen kam der Wunsch nach gemeinsamen Aktionen auf. Ob ein Fußballspiel zwischen den Jugendlichen zweier Gemeinschaften, ein gemeinsames Friedensgebot oder ein großes Fest - es gibt bereits viele Ideen und weitere folgen sicher

 

 

Moslems

Erste Bestattung in muslimischer Tradition auf dem alten Friedhof in Hochstadt:

Die Familie Maroufi hat der Stadt Maintal gedankt, nachdem es möglich gemacht wurde, daß der Familienvater nach muslimischer Tradition im Juli 2022 auf dem alten Hochstädter Friedhof beigesetzt wurde. „Mein Vater war tief verwurzelt in Hochstadt“, sagt Omid Maroufi und blickt über die Mauer hinunter auf den alten Friedhof. Esmaeil Maroufi ist nach kurzer, schwerer Krankheit am 24. Juni im Alter von 62 Jahren gestorben. Sein letzter Wille: „Auf dem alten Friedhof in Hochstadt bestattet zu werden“, sagt sein Sohn. Diesen Wunsch hat die Familie ihm erfüllt – in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Maintal und dem beauftragten Maintaler Bestattungsunternehmen.

Besonders wichtig für eine Bestattung nach islamischem Ritus ist außerdem, dass der Leichnam und der Sarg nach Mekka, also nach Südosten, ausgerichtet sind. Auch das hätten die Friedhofsverwaltung und das beauftragte Maintaler Bestattungsunternehmen bewerkstelligen können. „Obwohl die Gräber hier nicht nach Südosten ausgerichtet sind“, sagt Omid Maroufi mit Blick über die Friedhofsmauer. „Aber das Grab meines Vaters wurde nach Süden ausgerichtet und sein Kopf im Sarg nach Osten geneigt. So blickt er nach Mekka und das war so in Ordnung für uns“, erzählt der Sohn des Verstorbenen. Auch bei einer weiteren muslimischen Tradition – die, dass der Leichnam nicht in einem Sarg, sondern nackt in Tücher gehüllt, frei der Erde beigesetzt und beerdigt wird – hat die Familie bewusst Kompromisse gefunden

 

Die Ahmaddiya Muslim Jamaat Maintal sammelt Abfälle im öffentlichen Raum, bereits seit einigen Jahren und sogar mehrfach im Jahr. Mit Besen, Eimern, Säcken haben 24 Mitglieder der Maintaler Ahmadiyya-Gemeinde gleich im neuen Jahr 20 Säcke Raketenreste, Böller, Flaschen und Verpackungsabfall eingesammelt.

 

Getränke-Untersetzer wurden während der Sitzung des Ausländerbeirats im Mai 2019 heftig und ausgiebig diskutiert. Während Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser die Aktion in den höchsten Tönen loben, sieht der Ausländerbeirat unter der Leitung von Salih Tasdirek die Situation sehr kritisch. Die Untersetzer sind Teil einer Aktion zur Aufklärung und humorvollen Auseinandersetzung mit dem Islam mit dem Titel „Islam uff hessisch“. Ursprünglich stamme die Idee vom Orient-Netzwerk aus Freiburg. In Offenbach wurden die Texte ins Hessische übertragen. Von dort habe man die Texte und das Design im Sinne Maintals angepasst. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Texte sowohl von der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg als auch vom Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, abgesegnet worden seien.

Insgesamt entstanden zehn verschiedene Untersetzer mit Fragen, die sich mit dem Islam beschäftigen, beispielsweise „Derfe die Fußballer im Ramadan garnix esse?“ oder „Wie is des mit dem Koppduch?“. Die Antworten finden die Interessierten, indem sie den Untersetzer umdrehen und den auf der Rückseite abgedruckten QR-Code mit ihrem Smartphone abscannen.

Die Idee, dieses Projekt aufzugreifen, stammt von der Integrationsbeauftragten Verena Strub. Sie stellte die gesamte Aktion, die neben den Getränke-Untersetzern auch Postkarten umfasst, im Vorfeld im Ausschuss für Asyl und Integration vor, der zustimmte.

Doch die Hauptkritik betrifft die Untersetzer selbst. „Das sind Bierdeckel. Und Alkohol ist im Islam verboten“, fasste Tasdirek zusammen. Viele Muslime in Maintal hätten sich an den Ausländerbeirat gewendet und beleidigt gefühlt. Der Bembel stehe nicht für Alkohol, sondern sei wie der ebenfalls abgebildete Apfelbaum oder das Schützenhaus Symbol für die Region, sagte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Verena Strub. Insgesamt produzierte die Stadt 5.000 Untersetzer und 1.000 Postkarten. Das neue Design sowie der Druck kosteten insgesamt 1.700 Euro. In den Gaststätten wurden die Untersetzer von der Integrationsbeauftragten und ihren Mitarbeitern abgegeben. Dazu bekam jeder Gastwirt noch eine Infobroschüre. Die Gastwirte konnten dabei selbst entscheiden, ob sie an dem Projekt teilnehmen wollten.

 

Jehovas Zeugen:

Jehovas Zeugen Maintal: Mut machen geht auch digital:

Schon seit 2020 hat die Gemeinde von Jehovas Zeugen in Maintal konsequent auf Onlinegottesdienste umgestellt, um Infektionsherde zu vermeiden. Obwohl sich das Gemeindeleben dadurch stark veränderte, stellen sie fest, dass Gottesdienste und sich gegenseitig Mut machen auch langfristig digital funktionieren. Die Glaubensgemeinde führt ihre Gottesdienste per Videokonferenz durch. Aber auch für private Treffen und gemeinsame Unternehmungen nutzen die Glaubensangehörigen gängige Meeting-Apps und das generationsübergreifend. Da sie auf die bekannten Hausbesuche  verzichten, schreiben ebenfalls viele Gemeindemitglieder freundliche und oft liebevoll gestaltete Briefe an Menschen in ihrer Umgebung, um mit ihnen etwas Positives zu teilen.

Jehovas Zeugen in Maintal nehmen 2022 an weltweitem Online-Kongress mit dem Motto „Strebt nach Frieden“ teil. Jehovas Zeugen in Maintal möchten auch diesen Sommer ein Zeichen der Einheit setzen, indem sie sich zu ihrem Kongress „Strebt nach Frieden“ gemeinsam mit Millionen Menschen rund um den Globus versammeln. Das Programm wird Besuchern aus 239-Ländern in über 500 Sprachen auf ihrer Website „jw.org“ oder der „JW-Library-App“ kostenlos und ohne Anmeldung zur Verfügung gestellt.

Jehovas Zeugen: Wieder Besuche an der Haustür:

Nach über zweijährigem pandemiebedingtem Verzicht auf persönliche Besuche an den Haustüren sind Jehovas Zeugen in Maintal seit dem 1. September 2022 wieder von Haus zu Haus präsent. In einer weltweiten Aktion bieten sie im September einen interaktiven Bibelkurs mit dem Leitmotiv „Glücklich - für immer“ an.

 

 

 

 

Kultur                         (siehe auch Vereine, Kulturvereine und Religionsgemeinschaften)

 

Maintal wird immer wieder einmal als Stadt bezeichnet, in der es keine oder wenig Kultur gibt. Doch wer so klagt, der sollte sich einmal fragen, ob er auch nur eine der folgenden Kulturveranstaltungen besucht hat.

 

Allgemein

Die Ausstellung „100 Jahre Frauenleben im Kinzigtal“ erregt im Januar 1989 Aufsehen. Das kreisweite Ereignis wird im Bischofsheimer Rathaus eröffnet. In der Ausstellung geht es um das Leben der Frauen von 1888 bis 1988. Die Maintaler Lokalgruppe beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt „Sexualität, Schwangerschaft, Geburt“. Zahlreiche Exponate aus dem Bereich der Hebammenarbeit prägen die Ausstellung.

 

Die Hochstädter Literatur- und Musikgruppe „Ratatouille“ gibt es seit 1989. Die rund 20 Mitglieder des Zirkels aus Vorlesern, Rezitatoren, Instrumentalisten bieten in der evangelischen Kirche eine Art „Best of Poetry“ mit erklärten Lieblingsstücken aus Prosa, Reim und Musik.

 

In Maintal erscheint unter dem Titel „Keiner will es gewesen sein“ im Juni 1991 ein aufsehenerregendes Buch über Nationalsozialismus in Dörnigheim, es bahnt sich mit diesem Werk eine kleine Sommersensation an. Das von den Journalisten Wilfried Vogt und Bernd Salzmann geschriebene Buch sorgt für Aufsehen. Die beiden Autoren haben zahlreiche Fakten und Details über die Nazi-Zeit in Dörnigheim zusammengetragen. In erster Linie geht es auf den 212 Seiten um die Verfolgung der Juden und andersdenkender Dörnigheimer. Begonnen haben die Recherchen bereits 1986.

 

Der frühere Moderator der ZDF-Reihe „Disco“ Jlja Richter liest zusammen mit seiner Mutter Eva aus deren Buch „Der Deutsche Jude“. Zahlreiche Besucher kommen 1990 in das Historische Rathaus nach Hochstadt und hören gebannt zu. Anschließend diskutiert Ilja Richter mit seinen Zuhörern.

 

Seit April 1990 war die Stelle des Maintaler Kulturbeauftragten unbesetzt. Im März 1991 nimmt diese Position erstmals ein Mann ein. Die Zweite Stadträtin Priska Hinz stellt Dr. Ralf Streum aus Wiesbaden bei der Magistrats-Pressekonferenz vor. Seine Ziele für Maintal definiert der aus Wiesbaden kommende Streum aus der Erkenntnis: „Kulturarbeit ist die Reflexion des Daseins“. An erster Stelle steht für ihn die Weiterentwicklung bestehender Veranstaltungsreihen und -schwerpunkte. Zweitens möchte er als Projektbegleiter für örtliche Kulturinitiativen fungieren und drittens Ideen für zusätzliche oder zukunftsweisende Kulturprojekte entwickeln und als „stimulierender Vermittler“ tätig sein.

Streum will das kulturelle Angebot in Maintal weiter ausbauen. In Maintal findet im September 1991 das viel beachtete Percussion-Festival mit zahlreichen namhaften Künstlern statt, es ist die erste kulturelle Großveranstaltung dieser Art in der Stadt. Es war die einzig größere Aktion von Dr. Streum und fand auf dem Rathausplatz in Hochstadt statt [Das war aber fast alles, das Herr Streum auf die Beine stellte].

 

Auch Kabarettist Matthias Beltz wird 1994 den Kopf des Maintaler Noch-Kulturbeauftragten Dr. Ralf Streum wohl nicht retten können. Der Liste, die an Beltz' Kabarettabend in Bischofsheim von rund 250 Bürgern unterzeichnet wurde, steht eine bürgerliche Mehrheit im Maintaler Stadtparlament gegenüber, die zu rigorosen Kürzungen im Kulturetat und Streums Streichung entschlossen sind.

 

Im Zuge der kulturpolitischen Diskussion verhärten sich die Fronten zum Jahresende 1994 hin zusehends. Als „von oben aufgepfropft und abgehoben“ bezeichnen die Freien Maintaler   Streums („Dr. Hut“) Schaffen und stellen ein Kulturkonzept vor, das die kulturelle „Last“ vor allem auf die Schultern der Vereine legt. „Hähnewettkrähen und Chorgesang reichen als kulturelles Angebot nicht aus“, Bürgermeister Dr. Unger stärkt Streum den Rücken. Als die Anti-Streum-Stimmung bei CDU und FM unumkehrbar scheint, schießt der Kulturbeauftragte selbst dagegen: Ein „seichtes Rinnsal geklauter Ideen“ sind die kulturpolitischen Vorschläge der Freien Maintaler in Streums Augen.

 

Unter dem Titel „Maintal - alte neue Stadt“ erscheint im November 1998 der neue historische Bildband des Hochstädter Chronisten Peter Heckert. Ein Jahr vor dem 25-jährigen Jubiläum der Stadt existiert nun eine Dokumentation, die auf 128 Seiten anschaulich den Werdegang der heutigen Stadtteile und der Stadt Maintal schildert.

 

Schon 1998 wird von der Gründung der Bürgerstiftung Maintal berichtet. Sie will viele Institutionen und Initiativen finanziell unterstützen und eine ganze Reihe eigener Projekte und Projektanstöße entwickelt (Sie ist zu unterscheiden von der Bürgerstiftung der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt).

Aber richtig geründet wird sie 2008, die Geburtsstunde geht aber zurück auf das Jahr 2006. Ein Vertreter der „Stiftung Mitarbeit“ in Bonn gab damals während einer Fortbildungswoche für die städtischen Mitarbeiter mit seinem Vortrag zum Thema „Förderung des bürgerschaftlichen Engagements“ den entscheidenden Impuls. Die städtischen Fachbereichsleiter Herbert Begemann und Frank Krause erarbeiteten daraufhin ein Konzept zur Gründung der Bürgerstiftung Maintal.

Elf Mitglieder engagieren sich derzeit in der Bürgerstiftung. Der Vorstand hat vier Mitglieder, das Kuratorium sieben.

 

Ein Musikprojekt, bei dem Vorschulkinder mit Senioren zusammengeführt werden, bunte, insektenfreundliche Wildgärten auf dem gesamten Stadtgebiet und der traditionelle „Maintal-Kalender“: Die Aktionen und Projekte der Bürgerstiftung Maintal sind 2020 ebenso vielfältig und breit gefächert. „Für die Umsetzung unserer Projekte sind wir auf Spenden angewiesen“, sagt Vorsitzender Wolfgang Zander. Um für mehr Transparenz für die Spender zu sorgen, wurde die Bürgerstiftung im Februar erneut mit dem „Gütesiegel für Bürgerstiftungen“ ausgezeichnet. Bereits zum dritten Mal erhält die Stiftung die Auszeichnung vom Bundesverband Deutscher Stiftungen. Um das Gütesiegel zu erhalten, musste man unter anderem nachweisen, dass man gemeinnützig und politisch und wirtschaftlich unabhängig ist.

 

Große Freude herrscht im Oktober 2008 bei zwei Maintaler Autoren, die auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Hessenbuch-Preis 2008 beziehungsweise mit dem Sonderpreis ausgezeichnet werden. Heiner Boehncke hat zusammen mit Hans Sarkowicz und Peter Brunner das Werk „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“ verfaßt. Heiner Boehncke aus Hochstadt (Am Kochberg) ist seit 14 Jahren künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals „WeinLese“. Auch 2018 lädt er dazu ein, „zwischen Literatur, Wein und Landschaft die richtige, anregende und tiefgreifende Mischung zu finden“. Es gibt eine Literaturveranstaltung in Maintal, die man nicht versäumen dürfe: „Die Reihe 'Autoren im Gespräch' an der Albert-Einstein-Schule“, sagt Boehncke, auch wenn er dieses Jahr ausnahmsweise nicht mit dabei ist. Dafür dann im nächsten Jahr mit seiner Hanauer Literaturgeschichte.

 

Der Bischofsheimer Keltermeister Jörg Stier ist Herausgeber der „ApfelWeinKunst“. In diesem Buch dreht sich alles um die Welt des Stöffchens, das eben auch Künstler inspirieren kann.

 

Am 14. April 2008 stirbt Horst Bingel, einer der herausragenden deutschen Literaten, im Alter von 74 Jahren. Bis zuletzt bleibt er Hochstadt verbunden. Mit seinem Tod hat die Welt der Autoren zweifellos eine einzigartige Persönlichkeit verloren. Bingel zeichnete sich durch pointierte Gedichte und ein gerütteltes Maß an Wortwitz aus. Ausgezeichnet wurde er mit zahlreichen Preisen unter anderem mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille.

 

Überraschende Funde macht Professorin Britta Ramminger im August 2011 bei Ausgrabungen am Maintalbad. Die Archäologin und ihr Team entdecken Überreste einer Siedlung der Michelsberger Kultur aus der Jungsteinzeit. Zufällige Lesefunde und geomagnetische Untersuchungen haben darauf hingewiesen.

 

Herbert Begemann, Fachbereichsleiter Kultur und Sport, hat im Juni 2011 nach 34 Jahren im Dienst der Stadt seinen verdienten Ruhestand angetreten. Einige wichtige Prozesse, die er mit angestoßen und begleitet hat, sind der Aufbau der städtischen Kindertagespflege, die Gründung des Familienhilfevereins „Welle“, die Konzeption des heutigen Brüder-Schönfeld-Hauses oder der Aufbau eines umfangreichen, kontinuierlichen Kulturangebots für Maintal. Die Nachfolge Begemanns soll nach Wunsch der Stadtverordneten ein ehrenamtlicher Kulturbeauftragter antreten.

Der bisherige Fachdienst Kultur Sport und Freizeit wird im August 2011 zweigeteilt. Kommissarisch leitet Udo Jung den neuen Fachdienst Sport und Freizeit, geht aber im Juni 2012 in den Ruhestand. Für Kultur und Büchereien ist Nadine Marnette verantwortlich. Doch lange dauerte dieser Zustand nicht, die Stelle von Herrn Begemann wurde wieder mit Herrn Grünert besetzt

Der SPD-Stadtverordnete Joachim Spaeth wird auf Empfehlung der Stadtverordnetenver­samm­lung im November 2012 neuer ehrenamtlicher Kulturbeauftragter. Er soll unter anderem für neue Ideen und Veranstaltungen im kulturellen Leben von Maintal sorgen. Termine koordinieren sowie die Stadt bei Veranstaltungen vertreten.

 

Zusammen mit Bürgermeister Erhard Rohrbach und Florian Grünert, dem Leiter des Fachbereichs Kultur, Sport und Freizeit, stellt im. Februar der neue Kulturbeauftragte Jochen Spaeth im Februar 2013 seine ersten Pläne und Ideen der Öffentlichkeit vor. Hauptpunkte dabei sind der Aufbau eines Künstlernetzwerks, zentrale Vorverkaufsstellen für alle kulturellen Veranstaltungen in Maintal, die Etablierung einer Kleinkunst-Bühne möglicherweise im ehemaligen JUZ im Bürgerhaus Bischofsheim sowie die Möglichkeit für Graffiti-Künstler, ihre Werke beispielsweise auf der Rückseite der Maintal-Halle zu verewigen.

 

Eine eindrucksvolle Kunstperformance erinnert im März 2012 an den „Todesmarsch“ von 300 bis 400 Insassen des damaligen Konzentrationslagers Katzbach der Frankfurter Adler-Werke am 25. März 1945 durch Dörnigheim. Die Initiatorin Ulrike Streck-Plath hatte für die Perfor­mance zwölf lebensgroße Figuren aus Eisen und Filz geschaffen, die an jene Menschen erinnern sollen, die 67 Jahre zuvor von der SS von den Frankfurter Adler-Werken unter anderem über die Lindenstraße in Dörnigheim (der heutige Kennedystraße) bis nach Hünfeld getrieben, viele auf dem Weg von ihren Peinigern erschossen wurden. Im November 2012 findet dann eine Ausstellung über die Kunstperformance im Historischen Rathaus in Hochstadt statt. Dabei sind auch die zwölf Figuren aus Eisen und Filz zu sehen.

 

Die Mitgliedschaft in der Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main begann am 1. Januar 2017. Hier

verfolgt Maintal das Ziel, seine kulturellen Angebote und Veranstaltungen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannter zu machen. Bürgermeisterin Monika Böttcher zieht nun ein positives Zwischenfazit. Maintal trat der Gesellschaft als 46. Mitglied bei, was Böttcher damals vor allem „als Bekenntnis zur Metropolregion Rhein-Main“ ansah. Sie erklärte Ende 2016 zur Aufnahme Maintals in die Kulturregion, dass die Stadt mit ihren Angeboten einen Beitrag zu dieser Metropolregion leisten wolle und sich außerdem auf einen „lebendigen Austausch in diesem starken Netzwerk“ freue.

Der jährliche Beitrag, den Maintal für die Mitgliedschaft entrichten muss, orientiert sich an der Einwohnerzahl. Festgesetzt sind zehn Cent pro Einwohner. Entsprechend wurden im ersten Jahr 3.820,80 Euro gezahlt. Dazu kam eine einmalige Stammkapitalanlage in Höhe von einem Cent pro Einwohner. Nach den ersten 14 Monaten der Mitgliedschaft ist das Stadtoberhaupt davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Gesellschaft die richtige Entscheidung gewesen sei. So ist die Stadt in der Publikation „Museen und Sonderausstellungen 2018“ der Kulturregion mit den Ausstellungen im Historischen Rathaus in Hochstadt vertreten. Bilder von zwei ausstellenden Künstlerinnen (Barbara Kroll und Ingrid B.-Borgwardt) seien sogar auf der Titelseite abgebildet. Die großformatige Broschüre erscheine laut Nicole Bilz in einer Auflage von 60.000 Exemplaren.

Als weiteres positives Beispiel führt sie jedoch den Tag des offenen Denkmals im vergangenen September an. Dieser sei auch über die Kulturregion beworben worden. Und das habe dazu geführt, dass für die Veranstaltung im Maintaler Heimatmuseum erstmals auch Anmeldungen aus Bingen und Mainz eingetroffen seien.

 

Das Parlament bestätigte 2018 Jochen Spaeth für weitere fünf Jahre als Kulturbeauftragten. Er will das Bürgerhaus in Bischofsheim attraktiv machen auch für überregional bekannte Künstler. Schon jetzt ist das Bürgerhaus der Ort für Veranstaltungen mit größerem Rahmen, seien es die von der Volksbühne Maintal organisierten Aufführungen oder zuletzt Anfang Februar eine Musical-Show. Die Maintaler Gruppen vertrauen vor allem auf ihre jeweilige Heim-Spielstätte – könnten aber im großen Bischofsheimer Bürgerhaus mehr Zuschauer zu ihren Stücken locken.

 

Der Dörnigheimer Germanist und Historiker Dr. Bernhard Adamy stieß beim Lesen einer Dokumentation über die Speyrer Domfresken auf einen Hinweis auf die kaum noch bekannten „Domlieder“ von Wilhelm Molitor. Damit war seine Neugierde erwacht und er machte sich auf die Suche nach den Gedichten. Herausgekommen ist dabei nun im Jahre 2018 die erste Neuauflage des Werks nach über 90 Jahren. Er stieß in der Bibliographie zu dem Buch über die Speyrer Domfresken von Johann Baptist Schraudolph auf den Hinweis zu den 'Domliedern' von Wilhelm Molitor“, erläutert der 64-Jährige die Hintergründe für seine Arbeit über den im 19. und noch Anfang des 20. Jahrhunderts sehr bekannten Speyrer Domkapitular Wilhelm Molitor.

Seit 2013 beschäftigt sich Bernhard Adamy nun mit Leben und Werk von Wilhelm Molitor. Der Dörnigheimer hat in seiner Neuausgabe auch die späteren Domgedichte Molitors aufgenommen und kommentiert. Die eingehende Beschäftigung mit dem Theologen, Dichter und Schriftsteller führte außerdem bereits zu einem Aufsatz über Molitor, der 2015 erschien. Aktuell arbeitet er nun an einer Monografie, die anlässlich seines 200. Geburtstags im August 2019 erscheinen wird

 

Die federführende Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ hat im Mai die bis Ende April 2018 eingegangenen über 70 Bewerbungen für ein Kunstwerk vor Bischofsheimer Bürgerhaus gesichtet. Nun ist die Jury gefragt. Mehr als 70 Bewerbungen seien für den dazu ausgeschriebenen Kunstwettbewerb unter dem Motto „Begegnungen“ eingegangen, teilt nun die Stadt Maintal mit. Die Bewerbungen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die meisten haben ein hohes künstlerisches Niveau. Besonders beeindruckte, dass viele Künstler sich auch für das Umfeld des zukünftigen Kunstwerks interessierten. Keine leichte Aufgabe, denn sie hatten über 70 Eingänge zu prüfen.

Anfang Februar 2019 bestätigten die Stadtverordneten das Kunstwerk „Touching Voltage“ (Berührungsspannung) der Künstlerin Anne Pfeifer als Sieger eines Bürgervotums. Gleichzeitig stimmten sie dem Erwerb für 21.000 Euro zu. Nur wann und wo das Kunstwerk aufgestellt wird, ist noch offen. Konzipiert wurde „Touching Voltage“, das aus zwei sich kreuzenden Lichterbögen besteht, für den neu zu gestaltenden Vorplatz des Bürgerhauses Bischofsheim. Es soll die Bedeutung des Bürgerhauses als Ort für Begegnungen unterstreichen. Sobald Betrachter einen Stromkreislauf bilden, indem sie sich und die Skulptur berühren, leuchtet diese. Um die Skulptur im leuchtenden Zustand zu erfahren, muss man also mit anderen in Kontakt treten, ihnen begegnen.

Das Kunstwerk „Touching Voltage“ von Anne Pfeifer sollte ursprünglich vor dem Bischofsheimer Bürgerhaus aufgestellt werden, was jedoch aufgrund der anstehenden Bauarbeiten nicht mehr möglich war. Die Stadtleitbildgruppe entschied sich für den Platz vor der evangelischen Kirche im Bischofsheim. Um das Kunstwerk aufzustellen, sind einige Arbeiten an dem Platz vor der Kirche notwendig. So soll die Fläche vor dem Kunstwerk gepflastert und ein Zaun zwischen der Grünfläche und der Straße vor der Kirche errichtet werden. Die Kosten dafür und für die Stromversorgung des Kunstwerks werden von der Stadt Maintal übernommen. Da die Menschen in diesem Fall als Stromleiter fungieren, wird die Stadt Maintal auch ein Warnschild aufstellen. Denn: Auch wenn nur geringe, nicht gesundheitsschädliche Mengen Strom fließen, sollen Menschen mit Herzschrittmachern, Herzerkrankungen oder Ähnliches das Kunstwerk nicht aktivieren.

 

Ein besonderes Kunstwerk ist die Mainufergalerie. Mitte Juni 2018 arbeiten fünf Künstler an Holzskulpturen, die das Mainufer verschönern sollen. Die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ freut sich, dass nun durch die Kunstwerke, die gerade am Entstehen sind, das Ufer lebendiger wird. Rupin, Bienau und Hahn sind bei einer Ortsbegehung auf das Atelier von Reinhold Mehling gestoßen. Er war begeistert von dem Projekt und animierte vier weitere Künstler. Bianca Thater, Hagga Bühler, Heribert Heeg und Lothar Steckenreiter kannten sich vor dem Projekt nicht.

Unter dem Thema „Begegnung“ stellen alle fünf Künstler noch bis zum Donnerstag, 21. Juni, Holzskulpturen auf dem Sportplatz unterhalb der Gaststätte „Zu den Mainterrassen“ her, die westlich davon aufgestellt werden sollen. Der Künstler Heribert Heeg aus Aschaffenberg arbeitet beispielsweise an einer Bank, in die auch das Wappen der Stadt Maintal eingearbeitet werden soll. Auf dieser Bank können Spaziergänger Platz nehmen, um sich die anderen Kunstwerke von dort aus zu betrachten. Die Skulptur von Lothar Steckenreiter ist etwas abstrakter. Es sieht aus wie Bauklötze, die aufeinandergestapelt sind. Einige Löcher sind eingearbeitet, so dass man durch die Skulptur durchsehen kann. Ende September wurden Holzskulpturen am Mainufer aufgestellt. Die Skulpturen sollen ein Ort der Begegnung werden, sagt die Stadtleitbildgruppe. Im September wurde die sechsteilige Mainufergalerie schließlich eingeweiht.

Aber in der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember 2018 haben Unbekannte eine Skulptur aus der Verankerung gerissen. Doch den Vandalen schien sie wohl zu schwer zu sein, denn sie ließen die Figur am Mainufer liegen. Anfang Februar 2019 haben Unbekannte den „Außerirdischen“ der Künstlerin Bianca Thater abgesägt. Doch diesmal ist der Schaden ungleich höher: Mit einer Säge haben sich Unbekannte an einem der Kunstwerke zu schaffen gemacht und es anschließend in den Main geworfen, wird vermutet.

Er ist wieder da. Der Außerirdische „K 718“, die Skulptur, die am zweiten Februarwochenende von Unbekannten abgesägt und verschleppt worden war, steht seit Anfang Juni wieder an ihrem alten Platz in der Galerie am Mainufer. Das könnte man zumindest meinen, wenn man nicht direkt davorsteht oder nicht ganz so genau hinschaut. Denn die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ hat einen Nachbau des Außerirdischen anfertigen lassen. Werbetechniker Jürgen Graschtat wurde im Februar mit der Nachbildung des Kunstwerks beauftragt – und hat keine Sekunde gezögert, den Auftrag anzunehmen.

Auch die Garten- und Forstarbeiter Andreas Baumann und Joshua Jakob haben in die originalen Füße von „K 718“ (dem „Außerirdischen“) Schlitze gesägt, in die nun die Rekonstruktion gesteckt wird. Damit dem neuen „K 718“ nicht das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger widerfährt, sollen Stahlseile für den nötigen Halt sorgen. Die Rekonstruktion hat insgesamt rund 2.000 Euro gekostet.

Erneut haben Unbekannte Anfang August 2019 am Dörnigheimer Mainufer eine der dort aufgestellten Skulpturen beschädigt und einen materiellen Schaden von rund 400 Euro angerichtet. Der oder die Unbekannten hatten es im aktuellen Fall auf die Figur abgesehen, die anstelle des zu Jahresbeginn zerstörten Kunstwerkes aufgestellt wurde. Die Rückseite des „Außerirdischen“ diente als Informationsfläche zur Geschichte des Kunstwerks. Diese Platte wurde nachts unter großer Gewalteinwirkung von den Füßen heruntergebrochen, verbogen und zerstört. Die neue Skulptur wurde auf eine extra robuste, drei Millimeter dicke Metallplatte aufgezogen, die in Zukunft zerstörerischen Kräften standhalten soll. Zusätzlich verstärkt wird die Tafel dadurch, dass sie an den Seiten 40 Millimeter umgebogen wurde und mit Drahtseilen verspannt wird. Umgesetzt hat diese erneute Nachbildung der Hanauer Werbetechniker Jürgen Graschtat, der die Re-Installation am Mainufer vor wenigen Tagen leitete. Aber die „Ersatzfigur“ wurde von den Unbekannten verbogen und zudem mehrere Halteseile durchtrennt. Mittlerweile ist sie schon wieder repariert.

 

Anfang April 2021 ist der Fuchs-Skulptur „Gackelaia“ des Künstlers Hagga Bühler von Unbekannten der Kopf abgesägt worden. Im Juli wurde er rekonstruiert und wieder angebracht. Zunächst entstand die Idee, den Kopf mit einem 3-D-Drucker zu rekonstruieren. Dies war jedoch aufgrund der unterschiedlichen Materialien nicht möglich. Der Bildhauer Reinhold Mehling aus Hanau - er erstellte bereits zwei Skulpturen für die Mainufer Galerie - bot spontan seine Hilfe an. Er arbeitete den Kopf aus Holz nach und passte ihn an, installierte und sicherte ihn. Im Juni erhielt die Fuchs-Skulptur wieder einen Kopf.

 

Das Gebäude des ehemaligen Dörnigheimer Bahnhofs ist seit 2018 mit Graffiti verziert, die unterschiedliche Motive der Stadt zeigen. Geschaffen wurden sie von dem Grafikdesigner und Graffiti-Künstler Florian Lübke. Seinen ersten richtigen Auftrag bekam Lübke übrigens auch über seinen Vater. „Bei Polizeiruf 110 sollte eine Fläche im Graffitistyle gestaltet werden“, erinnert er sich. „Mein Vater hat mich dann mit dem Regisseur in Kontakt gebracht, so dass dieser mir erklären konnte, was er sich vorstellt.“ Diese Arbeit war eine Art Initialzündung für den Gestalter. „Ich habe gemerkt: „Hey, ich krieg dafür ja Geld und habe eine coole Aufgabe.“ Jedoch ist Lübke auch für Privatleute verfügbar.

 

Das Fazit des Sommers 2018 fällt für die Main-Kultur durchwachsen aus. Zwar startete die Außengastronomie bereits Ende April und damit deutlich früher als im Jahr zuvor. Doch erwartete Höhepunkte der Saison etwa während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland blieben aus. Bei 38 Grad wollte sich kaum einer auf die Wiese setzen, es fehlten schlicht genügend Schattenplätze, zu denen sich die Gäste hätten flüchten können, um nicht von der Sonne „gebraten“ zu werden.

Ahmed Cetiner ist ein Unternehmer, der immer deutlich gemacht hat, dass er die Main-Kultur nicht zum Selbstzweck betreibt, sondern nachvollziehbarerweise damit auch Geld verdienen wollte. Doch am Ende dieser Sommersaison stehe ein leichtes Minus in den Büchern. Der Zuspruch für die Main-Kultur, abgesehen von der einen oder anderen kritischen Stimme, war seit ihrem Start von allen Seiten durchweg positiv.

Der Bischofsheimer hält er es aufgrund der Erfahrungen aus diesem Sommer für unabdingbar, im kommenden Jahr mehr Plätze im Schatten anbieten zu können. Außerdem müssten es fest installierte Sitzmöglichkeiten sein – wegen des Diebstahls: Denn fast die Hälfte der Liegestühle und noch weitere Sitzmöbel seien der Main-Kultur im Laufe des Sommers gestohlen worden.

Darüber hinaus müsste nach den Vorstellungen des Initiators das bisherige kulinarische Angebot der Main-Kultur breiter gefächert sein. Ihm schweben dabei neben einem regelmäßigen Speisenangebot auch eine Eisdiele sowie ein Café vor. Dafür wäre eine Vergrößerung der Anlage am Mainufer nötig. Nur dann, macht Cetiner deutlich, wäre die Main-Kultur zukunftsfähig.

Der aktuelle Betreiber der Mainkultur, Ahmet Cetiner, sieht den Antrag auf Ausschreíbung mit gemischten Gefühlen. Im Dezember wurde eine Finanzspritze über insgesamt 110.000 Euro beschlossen - unabhängig vom derzeitigen Betreiber. Hintergrund ist, daß die Mainkultur ein Minusgeschäft ist und auf Dauer nicht aufrechterhalten werden kann.

Auch 2019 wird es eine Mainkultur geben. Eine Fortsetzung galt lange Zeit alles andere als sicher. Denn in ihren bisherigen drei Sommersaisons endete die Mainkultur jeweils mit einem finanziellen Defizit. In dieser Woche hätten sein Team und er die Entscheidung getroffen, auch in diesem Jahr an den Start zu gehen, sagte der Maintaler Unternehmer Ahmet Cetiner. In den vergangenen Monaten hatte Cetiner zumindest öffentlich mit dem Gedanken gespielt, die Mainkultur einzustellen.

Erstmals soll es ergänzend zu Getränken und Cocktails ein echtes kulinarisches Angebot geben, etwa Flammkuchen und Pizzaecken. Außerdem kooperiert er mit dem Little Beach, das Gerichte vorbereiten wird, die er dann weiterverkauft. Gedacht ist hier an Vesperkörbchen, Wraps und andere Specials. Außerdem soll es Rolled Ice, gerolltes Eis, geben, derzeit ein echter Trend. Es wird an jedem geöffneten Tag auch ein Speisenangebot geben.

Fortgesetzt wird das flankierende Programm mit Sport- und Kulturangeboten. Die Yoga-Kurse wurden im vergangenen Jahr wahnsinnig gut angenommen. Daher wollen auch in der neuen Saison zwei Yoga-Coaches regelmäßig Kurse anbieten. Ebenfalls ans Mainufer kommen wollen Maintaler Vereine mit Zumba-Angeboten. Und auch kleine Konzerte wird es wieder geben.

 

In dem Buch „Wir sind Maintal“ erzählt die Schriftstellerin Carola S. Ossig 2018 die junge Geschichte ihrer Wahlheimat aus verschiedenen Perspektiven. Welche Geschichten erzählt der erste Maintaler Bürgermeister Erwin Henkel aus seiner Amtszeit? Woran erinnern sich Heinrich Burger und Alfred Koch, beide fast 90 Jahre, wenn sie über Maintal sprechen? Wie erlebt die junge Mutter Jaqueline Dorn, wie Künstler, Pfarrer oder Unternehmer das Leben in der Kleinstadt? Zu Wort kommen Frauen und Männer, Alt und Jung, Menschen, die sich in Vereinen, in der Kirche, bei der Feuerwehr oder in der Stadtverwaltung für „ihre Stadt“ einsetzen. Ergänzt werden diese persönlichen Geschichten durch ein Kapitel mit Foto-Impressionen aus den vier Stadtteilen. Im ersten Teil lässt die Autorin die wichtigsten Meilensteine der deutschen Geschichte Revue passieren. Dieses Kapitel richtet sich an die Leser, die sich gerne an Fakten, Zahlen und Daten orientieren. Es bietet einen kurzen Abriss über wesentliche Aspekte der vergangenen vier Jahrzehnte. Die gesellschaftspolitischen Tendenzen seit den siebziger Jahren werden mit den Entwicklungen in Maintal in Beziehung gesetzt. Zur ersten Lesung aus ihrem aktuellen und frisch gedruckten Buch „Wir sind Maintal“ im Restaurant „Dick und Doof“ konnte Carola S. Ossig im Dezember zahlreiche Mitwirkende und Ehrengäste begrüßen.

 

Die neunte Hochstädter Lyriknacht Mitte August 2019 in der evangelischen Kirche des Stadtteils bot nicht nur Lyrik, Poesie und manchmal auch einigen Sarkasmus, sondern wie üblich war sie ein Kulturereignis mit viel Musik. Die Veranstaltungsreihe im Gedenken an den 2008 verstorbenen Frankfurter Dichter, Grafiker und Schriftsteller Horst Bingel, dessen Witwe Barbara Bingel die Lyriknacht eröffnete, ist eine Hommage an das Wort, ob es nun sprachlich oder musikalisch zum Ausdruck kommt. Fünf gestandene Autoren und zwei Debütanten in der Kunst der lyrischen Prosa und Poesie wechselten sich mit kurzen teils mit sphärischen, teils mit Boogie-Woogie-Elementen versehenen Jazznummern von Bernhardt Brand-Hofmeister an Orgel und Piano sowie Stephan Völker am Saxofon ab. Alle sieben Autoren, ausführlich und humorvoll vorgestellt von Moderator Harry Oberländer, erhielten viel Beifall für ihre Interpretationen; ebenso die Instrumentalisten.

 

Die Hochstädter Literatur- und Musikgruppe „Ratatouille“ feierte am Anfang September 2019 ihr 30-jähriges Bestehen in der evangelischen Kirche mit einer Art „Best of Poetry“. Den erklärten Lieblingsstücken aus Prosa, Reim und Musik der rund 20 Mitglieder des Zirkels aus Vorlesern, Rezitatoren, Instrumentalisten der Stimme und des guten Tons. Es trugen 14 von ihnen im Laufe des gut zweieinhalbstündigen Jubiläumsabends einzeln oder in wechselnden Besetzungen die Kleinode aus Dichtkunst und Chanson vor. Der Erlös des Abends, auch aus dem Verkauf von Brezeln, Bier und Wein (und natürlich aus nicht-alkoholischer Kost), kam voll dem Arbeitskreis Asyl Maintal zugute.

 

Die Bürgerstiftung Maintal hat seit ihrem Bestehen bereits viele Institutionen und Initiativen finanziell unterstützt und eine ganze Reihe eigener Projekte und Projektanstöße entwickelt. Der Maintal-Kalender geht 2019 auf neuen Wegen: Künstlerinnen und Künstler aus Maintal und den fünf Verschwisterungsgemeinden in Frankreich, Griechenland, Österreich und Ungarn sind dieses Mal am Kulturprojekt der Bürgerstiftung Maintal beteiligt. Damit die großformatigen Farbkalender rechtzeitig zur Vorstellung der Original-Kunstwerke anlässlich der Vernissage im Oktober bereitliegen, wurde der Druckbeginn von Anfang an auf Mitte September festgelegt. Alle Original-Kunstwerke, beteiligte Künstlerinnen und Künstler und die neuen Maintal-Kalender 2020 werden auf einer speziellen Vernissage mit musikalischem Rahmenprogramm am 23. Oktober in der Frankfurter Volksbank in Maintal-Dörnigheim ab 18 Uhr vorgestellt.

 

Carola S. Ossig hat 2019 drei frische Geschenkebändchen veröffentlicht. Ihre Begeisterung für das Schreiben begann bereits in ihrer Schulzeit. Mittlerweile hat sie ihre Passion zum Beruf gemacht und schon einige Bücher veröffentlicht. Krimis, Komödien, Gedichte – Carola S. Ossig ist nicht nur eine begeisterte Autorin, sondern deckt auch allerlei Genres ab. In den Büchern stecken viele autobiographische Bezüge, und die Geschichten sind auch teilweise miteinander verknüpft.

Das erste Buch der Reihe nennt sich „Gedunst“. Es umfasst Gedichte, die Ossig im Laufe ihres Lebens geschrieben hat. Ergänzt werden die Gedichte jeweils mit Kunstwerken einer befreundeten Malerin, die die sehr persönlichen Inhalte unterstreichen. Im zweiten Band „Humor hat der, der trotzdem lacht“ veröffentlicht Ossig lustige Anekdoten, die sie aufgeschnappt und aufgeschrieben hat. Die Inspiration für den dritten Teil „Hundeherz im Doppelpack“ kam von ihrem Ehemann. In dem Buch wird das Leben des Hundes Ronny aus dessen Sicht beschrieben. Mit ihren Geschenkbändchen hat sie Anfang Dezember drei kleine, aber feine Bücher herausgebracht,

 

Sechs Schüler der Albert-Einstein-Schule (Fynn, Jonathan, Luca, Oliver, Tim und Timo) haben 2019 zum ersten Mal einen Beitrag zum Maintaler Kurzfilm-Festival eingereicht – und gleich auf Anhieb die Zuschauer überzeugt: Der Kurzfilm „Luther“ hat am besten gefallen und den Publikumspreis gewonnen. Erstaunlich und bemerkenswert, dass den Jungs dies mit einem religiösen, historischen und durchaus anspruchsvollen Thema gelungen ist: mit dem Reformator Martin Luther. Gedreht haben sie den Lutherfilm in der Kirche in Hochstadt und Bischofsheim und in Jonathans Kreuters Schuppen („Szene in der Zelle“). Luther war auch nicht das erste gemeinsame Filmprojekt der Jungs. Bereits in der siebten Klasse hatten sie im Kunstunterricht an einem kreativen Wettbewerb teilgenommen. Kurz darauf haben sie es Fan-Filmen zu Star Wars versucht, allerdings diese nie wirklich fertiggestellt. Sie arbeiten an einem Beitrag zu „Jung und Abgedreht“, dem Hanauer Kurzfilmfestival für junge Filmschaffende, das am 26. Januar 2020 zum achten Mal stattfinden wird.

 

Das im Dezember 20320 beendete Bürgervotum in Wachenbuchen ergab ein klares Ergebnis für ein Kunstwerk in Wachenbuchen. Gewonnen hat die Skulptur „Glacial Erratic“, eine Formation aus zwei bearbeiteten Findlingen. Den Entwurf hatte die aus drei Künstlern bestehende Gruppe Siebler / Wanke aus Weimar eingereicht. Die Skulptur „Glacial Erratic“ besteht aus zwei überformten Findlingen, also von der Natur geschaffenen Zeugen der Eiszeit. Der Reiz des Kunstwerks liegt in der anschließenden Bearbeitung. Dabei wird ein Stein durchtrennt und der andere wird beschnitten. Die Schnittflächen werden anschließend mit Edelstahlplatten verschlossen. So entstehen glänzende Flächen, die an dem vorgesehenen Standort unter zwei Bäumen reizvolle Spiegelungen entstehen lassen.

 

Das Kulturbüro der Stadt Maintal hat Mitte März 2021 als Kunstprojektion Bilder von Maintal „Im Wandel der Zeit“ im Rahmen einer ungewöhnlichen Ausstellung gezeigt. Ungewöhnlich deshalb, da die Bilder nicht wie gewohnt im Rathaus, sondern im öffentlichen Raum zu sehen waren. Die historischen Fotografien aus dem Stadtarchiv wurden auf die Hausfassade in der Berliner Straße 9 in Dörnigheim projiziert. Ein Ausschnitt der Arbeiten des Maintaler Künstlers und Fotografen Adrian Bischoff wurden ab 19 Uhr mit einer Dauer von zwei Stunden an Fassaden projiziert. Als Projektionsflächen diente ein Haus in der Berliner Straße 9 und die Fassade der Drogerie Müller auf der Seite des Park Ride-Parkplatzes am Bahnhof Maintal-Ost.

 

Die Stadt Maintal lud im April 2021 mit dem Projekt „Lebensfreude“ angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen der Corona-Pandemie dazu ein, besondere glückliche Momente sichtbar zu machen und den Blick auf die positiven Erlebnisse zu richten. haben. Die Teilnahme an der Aktion besteht in der Möglichkeit, Texte, Fotos, Collagen, Geschichten oder Kunstwerke einzusenden - per Post an Stadt Maintal. Auf ausgewählten Spielplätzen können große und kleine Besucher mitteilen, was ihnen gute Laune bringt. Spielplätze sind Orte, an denen sich Fröhlichkeit im Lachen der Kinder und im ausgelassenen Spiel der Jungen und Mädchen zeigt. Die Werke werden laminiert oder wasserdicht geschützt, damit der nächste Regen ihnen nichts anhaben kann. Das Buch zeigt die Vielfalt der tollen Einsendungen, die wir erhalten haben“, so Bürgermeisterin Monika Böttcher. Weil es damit auch eine besondere Dokumentation einer besonderen Zeit ist, wurde es zudem beim „Coronarchiv“ eingereicht, einem offenen Online-Portal. Dort werden die individuellen Erlebnisse, Gedanken und Erinnerungen zur „Corona-Krise“ gesammelt, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Das ,,Coronarchiv“ zählt zu den weltweit größten Sammlungen zur Pandemie.

 

Anfang Oktober 2021 stellt der seit 2003 in Bischofsheim lebende Schriftsteller Ewart Reder endlich seinen im Juni erschienenen Gedichtband „Die hinteren Kapitel der Berührung“ in einer Lesung vor. Die knapp 130 Gedichte, die sich auf 200 Seiten wieder finden, sind in einem für Reder besonderen Zeitabschnitt entstanden.

 

Die Vielfalt wird in Maintal gelebt - und das wird in der ersten Halbjahres-Ausgabe des Maintaler Kulturprogramms 2023 widergespiegelt. Das Programmheft beinhaltet viele Maintaler Kulturveranstaltungen der Stadt. von diversen Vereinen und anderen kulturtreibenden Initiativen. Auch die 13. Auflage mit dem kulturellen Angebot der KulturRegion für 2022 ist ab sofort erhältlich. Sie macht das kulturelle Angebot der Stadt Maintal überregional bekannt macht [Das Heimatmuseum Maintal war in dem Heft nicht mehr aufgeführt].

Büchereien

Im Jahre 2012 sammelt der Förderverein der Stadtteilbücherei Hochstadt 1.289 Unterschriften für den Erhalt der Bücherei. Denn im Rahmen der Diskussion über die Zentralisierung von Stadtteilbüchereien und Stadtläden droht auch der Einrichtung in Hochstadt das Aus. Hinzu kommt, daß die langjährige Büchereileiterin Ilona Reneerkens zum Ende des Jahres in Ruhestand geht. Eine Nachfolgerin für sie gibt es nicht. Eine Mitarbeiterin aus Bischofsheim soll zunächst einmal in der Woche nach Hochstadt kommen. Im April 2012 protestieren rund 250 Erwachsene und vor allem viele Kinder gegen die drohende Schließung der Bücherei, die auch ein wichtiger Treffpunkt für die Bürger des Stadtteils ist.

Seit 2005 engagieren sich die Mitglieder des Fördervereins der Hochstädter Stadtteilbücherei mit viel Herzblut ehrenamtlich für Fortbestand und Ausstattung der Einrichtung an der historischen Hauptstraße. Doch weil es in der Kooperation mit der Stadt klemmt, der Förderverein sich nicht ausreichend unterstützt und seine Arbeit durch eine neu geschlossene Nutzungsvereinbarung erschwert sieht, beschließen die Mitglieder auf ihrer Hauptversammlung 2016 die Auflösung des Fördervereins zum Ende des Jahres.

 

In der Bücherei Bischofsheim gibt es ab September 2022 eine Kinderrechte-Ecke, in der sich Jungen und Mädchen mit unterschiedlichen Medien über das Thema informieren können. Kinder haben Rechte. Das ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegt. Als kinderfreundliche Kommune setzt sich Maintal dafür ein, diese Rechte bei den Jungen und Mädchen bekannter zu machen. Dazu bietet das Maintaler Kinder- und Jugendbüro unterschiedliche Aktionen und Projekte an - zum Beispiel in der Bücherei Bischofsheim.

2022 Am Donnerstag, 15. September, findet außerdem eine Vorlese- und Bastelaktion statt. Sie beginnt um 16 Uhr und richtet sich an Kinder von vier bis acht Jahren. Dazu wird eines der Bücher aus der Kinderrechte-Ecke ausgewählt und natürlich steht ein Kinderrecht im Mittelpunkt der Aktion. Schere und Kleber sollten mitgebracht werden.

„Was das Leben reicher macht“ - das zeigt ein Buch, das ab 22. September im Stadtteilzentrum Bischofsheim zu sehen sein wird. Es enthält kreative Beiträge, mit denen Maintaler und Maintalerinnen zu Beginn von Corona den Blick auf neue, positive Erfahrungen während der Pandemie gerichtet haben. Bis zum 14. Oktober besteht während der Öffnungszeiten des Stadtteilzentrums die Möglichkeit, in dem Buch zu blättern und zu lesen.

 

Kulturinitiativen:

 

Hochstädter Kirchenkonzerte:

Die Reihe der Hochstädter Kirchenkonzerte wurde im Jahr 1986 von Pfarrer Hermann Langheinrich ins Leben gerufen. Seitdem brachte sie Jahr für Jahr hochkarätige Künstler nach Hochstadt, sie gehört ohne Zweifel zu Maintals kulturellen Leuchttürmen. Am 22. Februar 2018 beginnt nun bereits die 33. Saison. Der Förderkreis der Kirchenkonzerte hat wiederum ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und dabei darauf geachtet, dass neben bereits mehrfach in der evangelischen Kirche aufgetretenen Musikern auch Ensembles eingeladen wurden, die erstmals in Hochstadt zu Gast sein werden.

 

Kulturtreff:

Im Jahre 1993 wurde der Kulturtreff von der Stadt Maintal gegründet mit dem Ziel, ein Angebot für kulturinteressierte Senioren zu schaffen, die alleine vielleicht keine Möglichkeit haben, Veranstaltungen zu besuchen. Es fand einmal pro Monat eine Busfahrtstatt: Gemeinsam mit 50 Senioren ging es unter anderem zur Frankfurter Oper, in Musicals ins Rémond Theater – aber auch in kleinere Veranstaltungsstätten, wie etwa das „Neue Theater“ in Frankfurt-Höchst.

Die Zukunft des Kulturtreffs war zuletzt durchaus ungewiss. Bereits vor der Corona-Pandemie hatte sich das langjährige Leitungsteam um Ilse Schulz und Stefanie Reuter zurückgezogen. Die Nachfolgerin Christina Krause musste sich aus privaten Gründen ebenfalls nach einem Dreivierteljahr zurückziehen. Dann kam die Corona-Pandemie und mit ihr eine lange Zwangspause für den Kulturtreff.

Nach langer Corona-Pause trifft sich der Kulturtreff für Seniorinnen am Montag, 25. Juli 2022 um 15 Uhr im katholischen Gemeindezentrum St. Edith Stein, Hasengasse 38 in Dörnigheim. Das Angebot steht dann unter neuer Leitung von Ute Rieg. An diesem Termin werden die Eintrittskarten für die erste Fahrt am 3. September nach Bad Orb zur Opernakademie verkauft. Die Treffen finden immer am vierten Montag im Monat statt und dienen der Bekanntgabe des nächsten Ziels und der Vorbereitung des Besuchs eines kulturellen Events im Rhein-Main-Gebiet. Dabei ist das Spektrum der kulturellen Ausflüge vielfältig und umfasst beispielsweise den Besuch von Opern, Operetten, Musicals, Konzerten, Ballett, Schauspiel, Komödie, Kabarett, Varieté, Zirkus und vieles mehr.

 

Kultur à la carte:

Die Idee dieser Veranstaltungsreihe ist es, bei oder nach einem gemütlichen Abendessen

ein Live-Konzert zu hören. Beginn ist um 20 Uhr und das Ende ist gegen 22 Uhr angedacht. Karten kosten 20 Euro pro Person (zuzüglich Speisen und Getränken). Veranstaltungsort ist das Wirtshaus zu den Mainterrassen, Uferstraße, in Dörnigheim.

Begonnen hatte es von Mai bis Oktober: 2016 mt dem Kulturcafé., das die Dörnigheimerin Carola Ossig ins Leben gerufen hat. Im Mai feierte die Initiative in den Räumen einer Bäckerei an der Kennedystraße einen verheißungsvollen Start. Lesungen und Konzerte sowie Schallplattenabende locken zahlreiche Besucher an. Im August dann das Aus mit der Schließung der Bäckerei. Monatelang sucht Ossig eine neue Heimat für die kulturellen Veranstaltungen und findet im „Fleur de Sel“ und der Pizzeria „Dick und Doof“ schließlich neue Partner.

Und tatsächlich, die Suche hatte Erfolg: Im Oktober desselben Jahres ging es weiter. Als neue Location fungierte das Restaurant „Fleur de Sel“, aus dem Kultur-Café wurde Kultur-à-la-carte. Live-Auftritte gab es ab diesem Zeitpunkt immer am letzten Dienstag im Monat mit wechselnden Bands und Künstlern. Darunter auch die im Umkreis bekannten Beauty Beats oder Sängerin Franca Morgano. Den Erfolg der Reihe bezeichnet Ossig in der Rückschau selbst als „Senkrechtstart“. Von anfänglich zwölf bis 17 Besuchern monatlich stieg deren Zahl auf 40. Mehr Plätze seien im „Fleur de Sel“ nicht zu vergeben.

Die Musik-Reihe Kultur-à-la-carte wird 2018 mit einem „grandiosen Abschiedskonzert“ am Donnerstag, 14. Juni, zunächst beendet. Damit endet das von Carola S. Ossig privat organisierte kulturelle Angebot in Maintal nach nur rund zwei Jahren wieder. Kultur verbunden mit Kulinarik. Frau Ossig sagte, sie habe zwar weiterhin jede Menge neue Bands präsentiert, doch die Buchungen ließen nach. Sie brauche mindestens 30 Gäste, um überhaupt die Grundkosten, die Gage der Künstler, zu decken. Abgesehen von GEMA-Kosten und anderen Ausgaben. Falls sie es noch einmal machen sollte, dann allerdings mit einem anderen Konzept. Erhalten bleiben soll laut Ossig die Reihe der Lesungen, die sie im Restaurant „Dick und Doof“ organisiert

Ein Gespräch zwischen der „Kultur la Carte“ Organisatorin, Carola S. Robert, und dem Wirt der Mainterrassen, Alex Rost, hat 2021 dazu geführt, dass die beliebte Reihe wieder auflebt. Franca Morgano ist als begnadete Entertainerin, stimmgewaltige Vokalistin und eines der bekanntesten Gesichter des Euro-Pop bekannt. Sie konnte als Duo mit Ela Querfeld für ein Zusatzkonzert am Mittwoch, 14. Juli, im „Wirtshausstübchen“ der Gaststätte „Wirtshaus zu den Mainterrassen“, Uferstraße 4, in Maintal gewonnen werden.

Die Live-Musikveranstaltung hat schon über 50 Prozent Stammgäste. Und meist reichte ein Konzert pro Monat im Wirtshausstübchen nicht mehr aus. Die Anfragen waren so hoch, dass jeweils ein Zusatzkonzert der aktuellen Musiker stattfand, uni alle Nachfragen zu berücksichtigen. Im September, für den „Irischen Abend“ mit Alan Sherry, musste die Veranstalter sogar Absagen wegen Überbuchung erteilen.

Seit Sommer 2021 bis Ende 2022 kann man im Wirtshaus jeden ersten Mittwoch im Monat abwechselnd Live-Musik von professionellen Musikern mit bekannten Radio-Hits, Swing, Jazz, Flamenco, Chansons, Soul, Blues, Irische Songs, achtziger Jahre-Hits, Italo-Songs, deutsche Lieder und vieles mehr hören. So etwas hatte bis dato in Maintal gefehlt. Daher reißt die Nachfrage auch nicht ab.

Der nächste Auftritt ist voraussichtlich am Mittwoch, 9. März 2021 (mit Zusatzkonzert am 16. März), mit Alan Sherry, der bereits vom Irischen Abend bekannt ist. Unter dem Titel „A

Pocket ful of Dreams“ werden Hits unter anderem von Simon & Garfunkel, Eric Clapton, Don Mclean, Nirvana, REM, Sting, Jimmy Hendrix, Tom Petty Mike and the Mechanics und vielen mehr geboten.

Mit einem Strahlen im Gesicht nahm die Organisatorin Carola S. Robert 2022 das Päckchen mit der „Finanzspritze“ über 400 Euro von dem ersten Vorsitzenden der Rumänien-Hilfe Maintal entgegen. Insgesamt konnte ihre Organisation zweier Benefizkonzerte mit dem Musiker Erik Dachselt 1.260 Euro einspielen. Der Sänger Erik Dachselt entführte die Gäste auf mitreißende Art an beiden Abenden in eine Zeit der siebziger und achtziger Jahre, als man schon damals über „Make love not war“ nachdachte. Zum 1. Juni 2022 gibt es eine Überraschung, denn die Gäste werden Pop-Songs der Gipsy Kings aus den achtziger Jahren erleben können. Der Pächter Alex Rost bietet zum passenden Summerfeeling Sangria, und eine spanische Tänzerin heizt zu „Djobi, djoba“. „Bambolero“ und anderen bekannten Liedern die sommerliche Stimmung an

Am 7. September 2022 spielte „Swing Belleville“ mit den Musikern Stefan Frisch an der Rhythmusgitarre, Tillman Suhr, Solo-Gitarre, und Paul Schmandt, Kontrabass.

Die Organisatorin von Kultur à la Carte, Carola S. Robert, hatte sich für das Abschlusskonzert 2022 etwas Besonderes einfallen lassen: In der Pause gab es eine Verlosung mit Sekt und einigen ihrer eigenen Bücher „Wir sind Maintal“ und dem Krimi „Nebeltanz“, sowie die Erstattung des Eintrittsgeldes. Am 1. März nächsten Jahres startet Kultur à la Carte mit der Band Bluegrass Affairs im kernigen Country- und Westernsound.

 

Sonstiges:

Seit 2007 leitet die Hanauerin Brigitte Conen ihre Ballettschule in Bischofsheim. Anfang Juli hat sie ihr Jubiläum mit einer großen Show im Bischofsheimer Bürgerhaus gefeiert. Dabei wollte sie ursprünglich selbst lieber auf die Bühne als in den Lehrsaal. „Aber ich bin nun eben mal keine Elfe und mit meinen 1,63 Metern auch zu klein“, lacht die 59-Jährige. Doch sie machte aus der Not eine Tugend und eröffnete nach einigen Umwegen ihre eigene Ballettschule. Die passenden Räume fand sie an der Gutenbergstraße im Bischofsheimer Gewerbegebiet. 

 

Vor einem Jahr wurde die Szene mit Hilfe der Feuerwehr Maintal aufgenommen. Am 18.04. 2022 war der „Tatort: Finsternis“ in der ARD zu sehen. Auch in Maintal wurde 2021 der Fall „Finsternis“ gedreht. 8,07 Millionen Menschen sahen zu. Bei den Dreharbeiten wurde ein Auto an der Nato-Rampe in Maintal-Dörnigheim versenkt und anschließend zusammen mit unserer Tauchergruppe wieder aus dem Main geborgen. Der Einsatz für die ARD-Kameras ruft außerdem traurige Erinnerungen wach: Vor zwei Jahren wurde an der Nato-Rampe tatsächlich ein Auto mit einer Leiche im Wasser gefunden.

 

Die zwei Hessen vom „Ersten Allgemeinen Babenhäuser Pfarrer(!)-Kabarett“ präsentieren am Freitag, 6. Mai 2022, im Bürgerhaus Bischofsheim ihr aktuelles Programm „Lügenmesse“.

Bodo Bach präsentiert am Freitag, 14. Oktober 2022 im Bürgerhaus Bischofsheim sein aktuelles Programm „Das Guteste aus 20 Jahren“.

 

Der Geschichtsverein Dörnigheim lädt für Samstag, 15. Oktober 2022 in den Räumen der Turngemeinde Dörnigheim, Bahnhofstraße 64, 1. Stock, zu einem Vortrag von Dr. Michael Müller ein. In einer über 20-jährigen Beschäftigung mit der lokalen Archäologie und Geschichte stolpert man über manche Merkwürdigkeit... Der Vortrag spannt dabei einen weiten Bogen von der Vorgeschichte über das Mittelalter bis in die Neuzeit.

 

Kino vor Ort

Seit 2015 besteht die Veranstaltungsreihe „Kino vor Ort“. Die Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ kümmert um die Auswahl der Filme und das Kulturbüro der Stadt Maintal um die Organisation der Veranstaltungsreihe.

Die Reihe wird 2021 fortgeführt. Am Donnerstag, 21. Oktober, ist um 17.30 Uhr und um 20 Uhr der Film „Ich bin dein Mensch“ zu sehen. Für den Herbst sind zwei Vorführtermine geplant: Am Donnerstag, 21. Oktober, und am Montag, 29. November, werden jeweils zweimal hintereinander Filme für Erwachsene präsentiert. Im März 2022 wird einen Neustart versucht. Der bereits für Ende November 2021 vorgesehene Film „Die Unbeugsamen“ soll nun in Kooperation mit dem Frauen- und Gleichstellungsbüro gezeigt werden. Der Film „Die Unbeugsamen“ schickt das Publikum auf eine unterhaltsame und überraschende Zeitreise in die Jahre der Bonner Republik. Thema des Films sind Frauen, die sich gegen vielfältige Widerstände in den Jahren von 1950 bis zur Wiedervereinigung in der Politik durchgesetzt haben.

Weitere Filme in 2022:

 21. April, um 17.30 und 20 Uhr den Film „Belfast“

19. Mai, um 17.30 und 20 Uhr der Film „Parallele Mütter“

22. September: „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“.

7. November, um 17.30 und um 20 Uhr der Film „Mittagsstunde“

22. Dezember: In einem Land, das es nicht mehr gibt“ (DDR)

 

Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde:

Zur Versammlung der Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde 2022 waren zahlreiche Mitglieder erschienen. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Werner Duda, wies dieser in seinem Jahresbericht 2021 darauf hin, dass aufgrund von Corona die Aktivitäten des Clubs auf ein Minimum reduziert waren. So musste bereits zum zweiten Mal in Folge der, gerade bei älteren Bischofsheimer Bürgerinnen beliebte, öffentliche Filmabend ausfallen.

Der öffentliche Filmabend der Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde stieß Ende Oktober 2019 wieder auf sehr große Resonanz. Alle Filmer möchten mit ihren Filmbildern Geschichten erzählen und diese einem interessierten Publikum präsentieren. Der zweite Teil des Abends begann mit dem Film „1100 Jahre Feier Bischofsheim, 1. Straßenfest“. Dies war eine Gemeinschaftsproduktion der damaligen Bischofsheimer Schmalfilm-Freunde aus dem Jahre 1980. Anschließend stand der Film „Ein Blick zurück“ von Dieter Ott auf dem Programm. Er hatte sich filmisch dem Wandel seiner Gemeinde von kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zum Heute gewidmet. Dieter Ott hat dazu sehr viel historisches Film- und Bildmaterial gesammelt und dies alles noch für den Film nacharbeiten müssen.

 

Darstellende Kunst:

Erfreulich nennt Maintals Kulturdezernent Günter Hack im April 1985 die Resonanz auf die von der Galerie Mozartstraße initiierte Sommerakademie Moosburg, eine Form der kreativen Freizeitgestaltung in der österreichischen Partnergemeinde. Bereits jetzt steht aufgrund der in- und ausländischen Anmeldungen fest, daß die künstlerischen Kurse wie geplant abgehalten werden können. Die Sommerakademie gibt es übrigens bis zum heutigen Tag. Von Maintaler Seite sind nach wie vor Günther Hantel und Helmut Hellmessen mit dabei. In der Partnergemeinde Moosburg wird im Mai die Sommerakademie angeboten, künstlerische Betätigung unter fachmännischer Anleitung.

 

Der bekannte Maler und Graphiker Helmut Hellmessen erhält im April 2011 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Maintal. Mit der Auszeichnung würdigt die Stadt „ein künstlerisches Lebenswerk, das in Maintal und weit darüber hinaus unauslöschliche Spuren hinterlassen hat“. Der in Dörnigheim lebende Künstler war lange Jahre Lehrer der Internationalen Sommerakademie Moosburg und war Förderer der Künstlergruppe „Galerie Mozartstraße“

Am 9. Dezember 2014 feiert Helmut Hellmessen seinen 90. Geburtstag mit zahlreichen Freunden und Weggefährten. Der aus Karlsbad stammende Maler und Graphiker trägt sich im Rahmen des Empfangs im Saal des Pfarramts der katholischen Kirchengemeinde Allerheiligen in das Goldene Buch der Stadt ein. Auf die Frage, was ihn denn so jung gehalten habe, antwortet Hellmessen: „Die Kunst hat mich jung gehalten. Und die Liebe im allgemeinen Sinne.“

 

Kunstinteressierte können beim „Offenen Atelier Maintal“ seit 2016 den Künstlern über die Schultern schauen. Auch am Wochenende, 26. und 27. Mai 2018 öffnen sich wieder die Türen der Ateliers. Am Offenen Atelier beteiligen sich 17 weibliche und männliche Künstler. Die Orte, an denen die Künstler arbeiten beziehungsweise ihre Werke zur Schau stellen, können zum Beispiel Treppenhäuser, Hinterhöfe, Garagen, Gärten, angemietete Räume oder „richtige“ Ateliers sein. Start der Reihe ist am 9. April mit Giancarlo Astori, der sein Atelier an der Hauptstraße in Hochstadt hat. Einige Werke der Teilnehmer können bereits im April im Maintaler Rathaus begutachtet werden.

 

Zwei Werkgruppen präsentiert die Maintaler Künstlerin Christine Herkommer 2019 im Historischen Rathaus 1. Obergeschoss: Tafelbilder und Plastiken. Seit Anfang der neunziger Jahre modelliert und kreiert Christine Herkommer Wandbilder und Plastiken aus Flusen. Sie verwendet Flusen, wie sie sich alltäglich im Wäschetrockner sammeln.

 

Anfang März 2019 fand eine Vernissage von Ingrid Butz-Borgwardt mit rund 30 ihrer Gemälde im Historischen Rathaus statt. Die malende Pädagogin, Soziologin und Germanistin hat am Anfang ziemlich gegenständlich gemalt. Dann brauchte sie eine lange Phase, bevor sie sich vom Gegenständlichen lösen konnte, um dann auch aus dem Bauch heraus zu malen.“ Von 1989 bis 1997 war sie Lehrerin an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim. Bei einem Malwettbewerb im Jahr 1993 belegten die Schüler B.-Borg­wardts aus der Siemensschule den zweiten Platz unter 20.000 aus rund 500 hessischen Schulen.

 

Die Bischofsheimerin Edelgard Hildebrand aus der Stoltzestraße hat im Oktober 2019 ihren ersten Bildband herausgebracht. Zu sehen sind 160 Abbildungen ihrer Bilder, von Aquarell bis      Acryl, von Landschaftsmotiven bis hin zu Porträts. Seit rund 30 Jahren malt Hildebrand immer schon nebenbei. Die Ideen für Motive kommen ihr meistens spontan. Die Momente hält sie dann fotografisch fest. Dadurch, dass man heutzutage ja immer das Handy griffbereit hat, ist das viel einfacher geworden. Wie viele Bilder ihr Werk insgesamt zählt, kann sie nur schätzen, insgesamt etwa 250 Bilder.

 

 

In der Dörnigheimer Kirche finden im Sommer immer wieder Kunstausstellungen statt:

Die Ausstellung „Licht und Farbe“ von Heinz Böttger ist bis Ende Juni 2021 zu sehen. Ausgestellt waren Öl- und Acrylbilder, Aquarelle und Zeichnungen. Die Bilder, meist Landschaften, entstammen teilweise seiner Fantasie. Danach hat die Maintalerin Irma Wachtberger bis Mitte Juli ihre Bilder in der Sakristei ausgestellt. Neben der Aquarellmalerei beschäftigt sich die vielseitige Malerin ebenso intensiv mit Aktzeichnungen, auch arbeitet sie an formgebender Kunst mit unter anderen Holzschnitzereien.

Einige ihrer jüngsten Werke von Petra Gomes sind am Sonntag, 21. August 2022, eine Woche lang in der Alten Kirche am Main in Dörnigheim zu sehen. „Die Seele ist ein zweifarbiger Fluss“ lautet der Titel der kleinen Ausstellung und gleichzeitig eines der ausgestellten Bilder. Seit 1989 zeigt die gebürtige Hanauerin ihre Kunst dem interessierten Publikum in aller Welt. Erstmals hat sie ihre Bilder während ihrer Schauspielausbildung in New York ausgestellt.

Ihre Kunst hat sich im Lauf der Jahre mit ihr verändert. „Früher habe ich viel Aquarelle gemalt und die großen Meister kopiert“, erinnert sie sich an den Weg zu ihrem eigenen Stil. Der kommt gut an. Mittlerweile erhält sie regelmäßig Aufträge. Bis zum 28. August kann die Ausstellung während der Offenen Kirche sonntags von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden.

 

Thekra Jaziri hat an der Bushaltestelle in der Wilhelmsbader Straße 2021 mit Graffiti die Rückwand des Wartebereichs in ein farbenfrohes Kunstwerk verwandelt. Bevor sie ihre ersten Entwürfe der Stadtverwaltung vorstellte, unternahm Jaziri einen Streifzug durch die Wilhelmsbader und die umliegenden Straßen. Bereits im Sommer hatte Jaziri gemeinsam mit ihrem Künstlerkollegen Florian Lübke das Wasserübergabewerk in der Hochstädter Hartig von einem tristen Funktionsbau in ein kleines Kunstobjekt verwandelt und dadurch ihre Visitenkarte hinterlassen.

 

In den ehemaligen Arbeitsräumen einer Metzgerei in der Obergasse 9 befindet sich 2021 die Galerie Og. Nicht nur die Kunstwerke sind außerordentlich, sondern auch die Atmosphäre der Räume. Zudem weiß der Fotograf Adrian Bischoff OGN zu jedem Bild spannende und unterhaltsame Geschichten zum Ort oder zur Entstehung zu erzählen. Adrian Bischoff ist inszenierender Fotograf. Er versucht, Landschaften oder unscheinbare Dinge in der Natur hervorzuheben und auf seine besondere Weise in Szene zu setzen, um zu zeigen, wie großartig und wie entwickelt die Dinge sind.

 

Die einzige Ausstellung im Historischen Rathaus in Maintal im Jahr 2021 hatte die Maintaler Künstlerin Mehri Hakimi Fard präsentiert. Hakimi Fard verbindet mit ihrem Malstil die Kultur ihres Herkunftslandes Iran mit der westlichen Kunstkultur. Sie nutzt Acrylfarben mit Collagen, Sand und Spachtelmasse. Durch ihre Erfahrungen, die sie mit verschiedenen Malmaterialien und -techniken sammelte, entwickelte sie durch die Vermischung verschiedener Techniken ihre eigene Kunstform.

 

Die Ausstellung „Licht und Leinwand: Maintal massiv" der Künstlerin Sabrina Hoffmann zeigt im September 2022 im Historischen Rathaus in Hochstadt Maintaler Architektur- und Naturansichten unter Verwendung verschiedener Materialien. Die Vernissage findet am Freitag, 2. September, um 19 Uhr statt. Die Ausstellung ist danach bis zum 27. September immer Dienstag, Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr zu sehen.

 

Mehr als zwei Jahre Arbeit hat der in Maintal lebende Maler Dirk Baumanns für das Bild „Mona Greta“ aufgewendet. Das Ölbild zeigt Greta Thunberg, das Gesicht der globalen Bewegung „Fridays for Future“. Das Bild, das weltweit Aufmerksamkeit auf sich zieht, das tausendfach fotografiert wurde – und immer noch wird. Das „The Guardian“ und die Tageszeitung „Independent“ unter den 50 besten „Klimaprotest-Bilder“ – Best Signs of Protest worldwide – auf ihrer Website präsentieren. Trotzdem ist das Originalbild immer mit dabei, wenn Baumanns für mehr Klimaschutz demonstriert. Er zeigt es als Plakat auf der „Weltklimastreik-Demonstration“ in Frankfurt, Hamburg und an anderen Orten. So häufig wie „Mona Greta“ wurde noch keines seiner Bilder fotografiert, in Zeitungen gedruckt oder in den sozialen Medien geteilt.

 

Theater:

Im Jahr 2019 beteiligt sich die Stadt zum zweiten Mal am internationalen Theaterfestival „Starke Stücke“ für junges Publikum, das vom 19. März bis 1. April in der Rhein-Main-Region stattfindet. Das Theaterstück „Der Bär, der nicht da war“ richtet sich an Kinder ab vier Jahren und ist zu sehen am Donnerstag, 28. März im Bürgerhaus Bischofsheim. Zum 25. Jubiläum zeigt das Festival insgesamt 21 Inszenierungen, die mit Tanz und Musik, mit skurrilen Objekten und Figuren in teils ungewöhnliche Kulissen und Spielorte einladen: auf dem Programm stehen Akrobatik in einem umgebauten Lastkraftwagen, Schauspiel mit Pop-up Büchern inmitten einer Bücherei oder Theater ganz ohne Menschen mit Robotik und 3-D-Technologie. Vom 19. März bis zum 1. April sind zwei Wochen lang rund 100 Vorstellungen an über 30 Spielorten der Region zu sehen

 

Volksbühne im Bürgerhaus Bischofsheim:

Seit vielen Jahren organisiert das Ehepaar Norbert und Ursula Schoor die beliebten Theateraufführungen der des seit 1977 bestehenden Vereins Volksbühne. Norbert Schoor als Vorsitzender und Ursula Schoor als Geschäftsführerin wählen die Theaterstücke aus, bestellen diese, übernehmen Terminabstimmung, Saalanmietung, Vertrags-, Tantiemen-, Gema und Altersversorgungsabschlüsse. Aus Alters- und Gesundheitsgründen kündigt das Paar im Juli 2014 seinen Rücktritt an.

Nach mehreren öffentlichen Aufrufen wurde Thomas Wanka Ende 2014 gewählt. Der neue Vorsitzende muss sich auch nicht um das Programm für die nächste Spielzeit 2018/19 kümmern, denn dieses steht bereits fest. Die Zahl der Mitglieder liegt derzeit bei über 500, ist in den letzten Jahren durch Todesfälle oder Wegzug zurückgegangen. Nicht alle Mitglieder haben auch ein Abonnement. Aktuell liegt die Zahl der Abos bei 400. Ziel ist es, diese wieder auf 450 zu steigern. Insgesamt stehen pro Vorstellung 530 Plätze im Bürgerhaus zur Verfügung“

Im Dezember 2018 kam die positive Nachricht: Die Volksbühne Maintal startet mit einem neuen Vorstand in das Jahr 2019. Einstimmig hätten die Mitglieder des Vereins Katharina und Ulrich Lüer in den Vorstand und zum Nachfolger von Thomas Wanka gewählt. Das Ehepaar ist in der Maintaler Theaterwelt gut bekannt, sind sie doch seit 25 Jahren beim Amateurtheater Wachenbücher Weltbühnchen federführend aktiv. Als erster Vorstand wird sich Katharina Lüer um die Bereiche Organisation, Kommunikation und Mitgliederbetreuung kümmern. Ulrich Lüer ist zum zweiten Vorstand gewählt. Er sieht seine Aufgaben bei der Werbung und der technischen Betreuung des Internetauftritts und der Mitgliederorganisation.

Die Volksbühne feierte Anfang Januar 2019 eine überaus gelungene Premiere mit dem neuen Vorsitzenden-Ehepaar Katharina und Ulrich („Uli“) Lüer. Das Format war ein altes: Neujahrskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt. Nachdem das Weiterbestehen der Volksbühne gesichert werden konnte, begann die erste Vorstellung im Februar 2019 mit einem teils mysteriösen, teils verwirrenden Thriller. Das Ensemble des a.gon-Theaters München präsentierte „Ein brillanter Mord“ des Schotten James Cawood.

Seit dem Ausbruch der Pandemie gibt es für die Volksbühne 2021 ein ständiges Auf und Ab. Termine werden vereinbart, dann verschoben, dann ganz abgesagt. Dabei hangelt sich die Volksbühne von einer behördlichen Anordnung zur nächsten. „Es gibt feste Verträge mit den Tourneetheatern“, erklärt Katharina Lüer. „Wir können Termine nur definitiv absagen, wenn das die Behörden vorgeben. Gibt es keinen Lockdown und wir sagen Termine ab, müssen wir trotzdem das Theater bezahlen“, sagt sie. Sieben Vorstellungen waren bis Mai geplant, im Februar mussten bereits zwei abgesagt werden und auch im März wird aller Voraussicht nach nichts stattfinden können. Das Hygienekonzept für das Bischofsheimer Bürgerhaus stand schon im September 120 Menschen hätten damals kommen dürfen, im Vergleich zu den sonst verfügbaren 530 Plätzen extrem wenig. Die Volksbühne präsentiert für die Spielzeit 2021/2022 eine bunte Mischung aus Krimi, Komödie und Konzerten. Momentan bilden gut 300 Abonnenten die finanzielle Basis des gemeinnützigen Vereins, der von der Stadt bezu­schusst wird. Im freien Verkauf finden für jede Aufführung zusätzlich zwischen 50 und 100 Tickets Absatz.

 

Programm 2022:

12. Januar: Neujahrskonzert: mit dem Johann-Strauss-Orchester unter der Leitung von Witolf Werner und der Sopranistin Christiane Linke.

22. Januar: „Die Rentnerrevue“ mit einem unterhaltsamen Blick auf den Lebensabend spielt das Historische Theater Hanau

Januar: „Grimms sämtliche Werke leicht gekürzt”: Mit den Brüdern Grimm widmen sich die drei Universalgenies Ehnert, Bader und Scheibe in einer Inszenierung von Martin Maria Blau nun zum dritten Mal auf ihre ganz eigene Weise der deutschen Literaturgeschichte.

März: Volksbühne Maintal: „Die Falle“: Psychologischen Kriminalspiel.

20. April: „Tratsch im Treppenhaus“ mit dem Ohnsorgtheater.

14. Mai: „Frank Sinatra Story“:  Der Sänger und Entertainer Jens Sörensen wird in die Rolle des „Frankieboy“ schlüpfen und Sinatras Welterfolge singen.

11. September: „Karneval der Tiere“ mit dem Kammeroper Köln

1. Oktober: „Gaslicht“, Premiere mit den Theatergastspiele Fürth.

13. Oktober: „Das Schweigen der Sterne“ im Albert Einstein-Gymnasium

Erstmalig bietet die Volksbühne Maintal in Kooperation mit dem Albert Einstein-Gymnasium Maintal, dem Jungen Theater Wachenbuchen, dem Schönfeld Forum, dem Lionsclub Hanau und dem Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend. eine Plattform für ein engagiertes Theaterprogramm. Das „Schweigen der Sterne“ ist ein Schauspiel mit Tanz gegen Rassismus, Stigmatisierung und Ausgrenzung, aber auch ein Theaterstück für Lebensfreude in der Diversität und der Vielfalt im Leben.

27. Oktober: „Die Udo Jürgens Story“ mit dem Münchner Tournee Theater.

19. November: - „Avanti, Avanti“, Theatergastspiele Fürth.

7. Dezember:  Weihnachtsspezial „Back to the roots“ mit Liz Howard und Band,

Neujahrskonzert: „Hereinspaziert ins Neue Jahr“ mit dem Johann-Strauß-Orchester.

11. Januar 2023: „Die Physiker“ mit dem Tourneetheater Thespiskarren

22. März 2023:  Spatz und Engel“ mit dem Fritz-Remond-Theater am Zoo

19. April 2023: „Hexenschuss oder der Bandscheibenvorfall“, Komödie am Altstadtmarkt.

Mai 2023: „Lord Arthurs Verbrechen“, eine Krimikomödie von Oscar Wilde, die gemeinsam mit dem Wachenbucher Weltbühnchen aufgeführt wird.

November 2022: „Die Schule der magischen Tiere“ mit Junges Theater Bonn, ausschließlich vor Schulen in einer geschlossenen Veranstaltung (Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse der Villa Kunterbunt, der Fritz-Schubert-Schule, der Erich-Kästner-Schule und der Alber Einstein-Schule).

 

 

Spielgemeinschaft im Haus der Begegnung:

Die Spielgemeinschaft besteht seit 1978. Neben der Produktion des Weihnachtsmärchens am zweiten Adventswochenende sind die Aufführungen im Juni das zweite künstlerische Standbein der Hobby-Theatergruppe. Wobei die Produktionen der Spielgemeinschaft mittlerweile eine Qualität erreicht haben, für die das Wort Hobby nicht mehr passend ist.

Anlass für die Gründung des Amateurtheaters im Sommer 1978 war der 50. Geburtstag von Josef van Besien, des damaligen Pfarrers von St. Theresia. Durch die Erkrankung von Gründungsmitglied Anneliese Hakewesseler, die eine wichtige Rolle spielte und für die kein Ersatz gefunden werden konnte, musste die Premiere damals allerdings in den November 1979 verschoben werden. Auch in den Folgejahren waren es vor allem Komödien, die auf dem Spielplan standen. Im Jahre 1981 kam dann mit „Der Schweinehirt“ erstmals ein Märchen in der Vorweihnachtszeit zur Aufführung. Der große Publikumszuspruch führte 1983 schließlich dazu, dass die HdB-Truppe sich entschloss, immer zwei Produktionen pro Jahr – nämlich eine Komödie im Sommer und ein Märchen am zweiten Adventswochenende – aufzuführen.

Am 23. Juni hat sich Dieter Hombach nach 22 Jahren zurückgezogen. Die Liebe zum Theater war eher eine Liebe auf den zweiten Blick, dafür aber tiefgründig und intensiv. Mehr als zwei Jahrzehnte stand Hombach zweimal im Jahr auf der Bühne im HdB, meist in einer tragenden Rolle. In den vergangenen fünf Jahren führte er Regie. Auf seine eigene Art. Das führte zu einem hohen Anspruch an das Ensemble und die Inszenierung, die in erfolgreichen, gefeierten Aufführungen gipfelte. Aber vielleicht auch zu einem gewissen Unmut bei manchen Akteuren führte, die sich nur bedingt mit eigenen Ideen einbringen konnten. Es knirschte, vielleicht, weil er zu fordernd war“. Weil ihm die Unruhe in der Gruppe nicht entging, traf er die Entscheidung, sich zurückzuziehen.

Seit Januar 2018 wird geprobt für Sommerkomödie „Otello“. Jedoch wird es keine shakespearesche Schwerkost, sondern wie immer lustig. „Otello darf nicht platzen“ heißt die Komödie,

Anfang September 2019 ist die zweite Leseprobe der Spielgemeinschaft im Haus der Begegnung (HdB) für das Weihnachtsmärchen „Frau Holle“. Es werden 19 weitere Proben sowie die Haupt- und Generalprobe noch folgen. Es sind 15 Darsteller, die im Haus der Begegnung in der Rhönstraße 13 in Bischofsheim in kleinen Gruppen abwechselnd auf die Bühne treten. Pro Jahr führt die Spielgemeinschaft HdB zwei Stücke auf. Im Sommer eine Komödie, im Winter ein Märchen.

 

Die Spielgemeinschaft HdB verschiebt 2020 die Aufführung des Weihnachtsmärchens ins nächste Jahr und kündigt dafür Lesungen von Märchen in der Adventszeit an. Sie werden auf der Homepage einen Märchen-Advents­kalender zusammenstellen: 24 geeignete Geschichten müssen ausgesucht, Videos von den Lesungen gedreht und an der Bereitstellung im Internet gefeilt werden. Pünktlich zum 1. Dezember können die Zuschauer dann das erste Türchen öffnen.

 

Zum ersten Mal in ihrer über 40-jährigen Geschichte steht die Spielgemeinschaft Haus der Begegnung im Jahre 2021 im Bürgerhaus Bischofsheim auf der Bühne. Anfang September kommt die Komödie „Wie wär´s denn Mrs. Markham?“ zur Aufführung. Die Proben laufen seit ein paar Wochen auf Hochtouren.

September 2022: „Lügen über Lügen“, Komödie von Walter G. Pfaus.

Dezember 2022: Theateradaption des Märchens „Froschkönig“

 

 

Wachenbuchen:

Das Weltbühnchen eröffnet Ende Oktober 2019 die Herbstsaison mit der Komödie „37 Ansichtskarten“. Diese werden im Stück nur kurz erwähnt, auch auf der metaphorischen Ebene bleiben sie offen. Dennoch hat die Komödie die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern auch ein wenig in Grübeln gebracht – über schrullige Personen und merkwürdiges Verhalten. Ist nicht jeder Mensch irgendwie komisch?

 

Im Mai 2018 will das Junge Theater Wachenbuchen mit seiner Veranstaltung „SommerTheaterTag“ zeigen, dass Theater ein Ort der Begegnung für alle ist. Seit 2012 verwandelt sich dafür das Gelände rund um das evangelische Gemeindehaus Wachenbuchen an einem Tag zu einer großen Bühne. Der „SommerTheaterTag“ beginnt um 11 Uhr mit einem Auftritt der Jugendgruppe des Jungen Theaters. Sie zeigen ein Stück von Alan Ayckbourn für Kinder und Erwachsene:

Mit einer eigenen, für Wachenbuchen verfassten Version von „Alice im Wunderland“ erprobt das Junge Theater Wachenbuchen 2020 ein neues Konzept für Theateraufführungen unter Corona-Bedingungen. Sie werden ihr neues Stück „Alice im Wunderland“ als Theaterspaziergang durch Wachenbuchen aufbauen. Jeweils zehn Personen bilden eine Gruppe, die von einem Guide durch die Stationen im Wunderland begleitet wird. Gespielt wird an insgesamt zwölf Orten, zehn davon sind im Freien. Start ist am evangelischen Gemeindehaus, dort spielt auch die erste Szene.

25. März 2022: „Die Netzwelt“, Theaterstück über virtuelle Welten:

 

 

Kikeriki-Theater

Das Kikeriki Theater aus Darmstadt gastiert im April 2018 mit „Achtung Oma!“ im Bürgerhaus Bischofsheim.  Die Puppenspieler schreiben ihre Stücke selbst und kreieren ihre eigenen Figuren, sie komponieren, inszenieren und sie haben – auch nach fast 40 Jahren seit Gründung des Theaters 1979 durch Roland Hotz – vor allem eines: Lust am Spielen. Zum unverwechselbaren Stil des Kikeriki Theaters gehört auch, dass Ironie, Satire und Sarkasmus in Mundart, als hessischer Humor, daherkommen. Am 25. November 2022 wird „Watzmänner“ gespielt, in Zusammenarbeit mit ASV und Musik-Corps Bischofsheim laden ein:

 

Bühnenschopper:

Am Anfang waren es nur eine Handvoll Theaterbegeisterte, die alljährlich das Martinsspiel in St. Theresia aufführten. Hinzu kamen kurze Sketche bei Festivitäten und anderen Veranstaltungen. Richtig los ging es dann im Herbst 2008 mit den Vorbereitungen für ein kleines Passionsspiel („Malchus kann hören“ von Ingo Röder). In diesem Zusammenhang entstand auch der Namen „die Bühnenschopper St. Theresia“.

Die Bühnenschopper feiern 2018 runden Geburtstag: Seit zehn Jahren kommen Sketche aus Bischofsheim. Die Gruppe hat das Jahr unter das Motto gestellt: „Spielen und Lachen ist gesund, darauf freue dich jeden Tag und jede Stund“. Die Akteure freuen sich, „dass es uns gelungen ist, eine Nische im Maintaler Theaterangebot zu finden, an dem das Publikum Gefallen findet“. Und mit ihrer Sketch-Night im Mai können die Bühnenschopper nun mit Stolz bereits auf zehn Jahre zurückblicken.

 

 

Musik:

Das erste Gänsweiher-Musikfestival im Juli 1999 lockt immerhin rund 150 Besucher in den Bischofsheimer Wald. Zwei Bands bieten Rock- und Schlagermusik bis zu vorgerückter Stunde. Anlaß genug für die Initiatoren, im Jahr 2000 das zweite Gänsweiher-Musikfestival zu starten und diesmal sogar zweitägig.

 

Zur Musik gehören aber nicht nur klassische Stücke, sondern auch moderne Musikformen:

Im Herbst 2018 hat Joshua Olbrich aus Dörnigheim an der Castingshow „The Voice Kids“ teilgenommen – und ist zumindest unter die besten 60 gekommen. Mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“ konnte der zwölfjährige Dörnigheimer die Jury begeistern, gleich drei Teams wollten ihn für sich gewinnen: Lena Meyer-Landrut, Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß und das Country-Duo Bosshoss. Am Ende hörte Joshua auf sein Bauchgefühl und entschied sich für Bosshoss. Zweimal musste Joshua sein Können erst in Frankfurt unter Beweis stellen, ehe klar war, dass er in der Hauptstadt vor die Jury treten darf. Insgesamt haben sich 60.000 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren beworben. Nach den „Blind Auditions“ ging es dann so richtig los: Es folgten zwei Wochen intensives Gesangstraining, in denen er mit den anderen Nachwuchstalenten in einem Hotel übernachtete.

Joshua selbst und seine Familie haben die Ausstrahlung Ende März 2019 in größerer Runde geschaut. Am kommenden Sonntag ist er wieder zu sehen ab 20.15 Uhr auf Sat 1. Dann tritt er bei den „Battles“ gegen zwei andere Teilnehmer an. Wie weit er in dem Castingformat gekommen ist, darf er noch nicht sagen. Seine Mitstreiter von „The Voice Kids“ hat der Zwölfjährige am vergangenen Wochenende wiedergesehen. Gemeinsam wurden sie von der Produktionsfirma ins Disneyland nach Paris eingeladen. „Das war eine Überraschung für uns. Es war echt schön, alle wiederzusehen und vor allem auch den Park zu besuchen“, sagt Joshua.

 

Seit Anfang des Jahres 2019 ist Jasmin Möller mit ihrer Band „Jasmin M. und Band“ in neuer Formation wieder auf den Bühnen der Region unterwegs. Im November stehen sie sogar im Finale des 37. Deutschen Rock und Pop-Preises, der seit 1983 jährlich vom Deutschen Rock und Pop-Musikverband an Musiker und Bands vergeben wird. „Wir sind in der Kategorie 'Bester Rocksong' nominiert“, erzählt Jasmin Möller. Mit ihrem Song „Du bist der“ hat sich die fünfköpfige Band rund um die Sängerin um den Musikpreis beworben

 

Der Saxophonist Darius Blair hat als bislang jüngster Bewerber im Mai 2021 das Frankfurter Jazzstipendium gewonnen hat. Seine Mutter hatte Maintaler Nachwuchstalent auf das Stipendium aufmerksam gemacht, und da er ohnehin gerade ein Album mit seiner Band Count Spacey aufgenommen hatte, reichte er zwei Songs ein. Beide Stücke entstammen der Feder der jungen Musiker, die sich im Landesjugendjazzorchester Hessen „Kicks & Sticks“ kennengelernt haben und aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen. Wie Darius Blair stehen seine Bandkollegen auch vor dem Musikstudium.

 

In der Maintaler Karlstraße gibt es eine Drum Station. Hier stapeln sich Hunderte Schlagzeugsets, Trommeln, Becken, Trommelstöcke und sämtliches Zubehör, das das Schlagzeugerherz lauter schlagen lässt. Neuer Herrscher über das Schlagzeug-Imperium ist 2021 Joachim Schmidt. Nach 27 Jahren hat Gründer Reiner Lendel den Trommelstock weitergegeben, um sich in den verdienten Ruhestand zu verabschieden. Mittlerweile ist die Drum Station nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Anlaufpunkt für Musiker. Das gilt für Einsteiger, die ihr erstes Schlagzeug kaufen, ebenso wie für die absoluten Stars im Musikgeschäft. Vor Kurzem war Helge Schneider Kunde in der Drum Station. An den Wänden hängen zahlreiche ausgediente Schlagzeug-Felle mit den Unterschriften und Grußworten der Stars der Szene.

In der Schlagzeuger-Szene hat sich die Drum Station einen hervorragenden Ruf erarbeitet. „Alles, was auf dem Markt ist, können wir besorgen“, sagt Schmidt. Manchmal finden absolute Unikate den Weg nach Maintal, die in der Sammler-Szene hochbegehrt sind. Zwei Trommeln des Metallica-Schlagzeugers Lars Ulrich waren schon wieder weiterverkauft, bevor sie überhaupt in Maintal ankamen. Zuletzt sorgte eine Trommel der kürzlich verstorbenen Musik-Legende Charlie Watts von den Rolling Stones für Herzrasen bei den Schlagzeug-Fans. In der Drum Station wurde die Trom­mel, auf der Watts bei einer Tour 2006 gespielt hat, für zwei Wochen ausgestellt. Viele Menschen kamen vorbei, nur um sich diese Trommel anzuschauen. Das sorgt natürlich für viel Aufmerksamkeit.

 

Das Album „Keine andere als du“ von „Tofino“ und Musikkollege David Müller wird 2022 veröffentlicht. In der Pandemie hat Heiko Schmidt alias „Tofino - der vielen in der Region vor allem als Frontmann der Partyband Helium 6 bekannt ist - unter dem Bandnamen N/AKT zusammen mit seinem Partner David Müller ein Album gemacht. „Keine andere als du“ wird am kommenden Freitag, 29. April, veröffentlicht.

 

Der brillante Sänger und Gitarrist Erik Dachselt entführt uns am 4. und 11. Mai 2022 im Wirtshaus zu den Mainterrassen in eine Zeit, in der die Aufkleber auf Autos „Atomkraft Nein Danke, „Schwerter zu Flugscharen“ und „Make Love Not War“ titelten. Um dies zu erreichen, spielt er intensive Werke wie „Leningrad“ von Billy Joel, „Childrens Crusade“ von Sting und „Cruise Missiles“ von Fisher-Z.  Es ist ein Benefizkonzert im Rahmen der Spendenaktion von hr3 „Wir gemeinsam zusammen — für Menschen in Not“

 

Große Flexibilität beweist der Verein Railway bei der Organisation des Bandcontests „Maintal Rockz“ im Juli 2022. Eigentlich war der Rockwettbewerb für den vergangenen Samstag geplant. Fünf Bands aus der Region hatten sich aus allen Bewerbungen für den Contest qualifiziert und sollten Open Air vor der Skatehalle an der Bahnstrecke in der Eichenheege gegeneinander antreten. Die beiden verbliebenen Bands Damage Case und Buried in Smoke – gesund und unverletzt – überzeugten ihn aber, die Veranstaltung nicht komplett abzuschreiben

 

Musikvereine

Die Chöre in Maintal haben im April 1989 erhebliche Nachwuchssorgen. Gesang- und musiktreibende Vereine im gesamten Kreis sollen im März mehr Geld bekommen, teilte Landrat Karl Eyerkaufer mit. Ein großes Chortreffen findet am 28. April statt.

 

Jugend-Musik- und Kunstschule:

Was 1968 eine Initiative einiger Eltern in Dörnigheim war, ist heute 2018 einer der größten Vereine Maintals: Die Jugend-Musik- und Kunstschule hat sich seit einem halben Jahrhundert der künstlerischen Bildung von Kindern und Jugendlichen verschrieben. Mit einem Festakt feiert die JMKS im März ihr Jubiläum.

Die Maintaler Jugend-, Musik- und Kunstschule hat 1998 allen Grund zum Feiern. Sie besteht im November 1998 seit nunmehr 30 Jahren. Mit einem großen Festakt im Bürgerhaus Bischofsheim begeht die populäre Einrichtung für musikalische Früherziehung, bildnerisches Gestalten. Töpfern, Instrumentalunterricht sowie darstellerisches Spiel und Theater ihr Jubiläum. Es gibt Theateraufführungen, Ausstellungen und Musikdarbietungen.

50 Jahre später ist die Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal, die sich aus dieser Elterninitiative entwickelt hat, ein großer Verein mit einer Geschäftsstelle, einer Homepage und rund 470 Mitgliederfamilien. Mitte Februar ist Christian König zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Er löste Wiebke Kinkhorst ab, die 16 Jahre dem Verein vorstand und nun ihren Lebensmittelpunkt nach Wien verlegen wird. König gehört seit 2009 dem Vorstand an, zunächst als Schriftführer und dann als zweiter Vorsitzender.

Zwölf Dozenten bieten den rund 470 Mitgliederfamilien knapp 20 Kurse im kreativen und musischen Bereich an. Im Angebot hat die JMKS aktuell etwa Musikalische Früherziehung, Comiczeichnen, Schlagzeug und Töpfern. Musste der Verein in früheren Jahren noch oft um Kursräume kämpfen und bangen, gibt es heute feste Standorte in allen Ortsteilen und eine Geschäftsstelle in der Maintal-Halle.

In den Bürgerhäusern der Ortsteile und in vielen Schulen finden die Kurse der JMKS statt, wie Geschäftsstellenleiter und Dozent Rafael Lukjanik berichtet. Er ist mittlerweile 26 Jahre bei der JMKS, anfangs noch neben seinem Studium, „irgendwann mal war ich dann die ganze Woche hier“. Der Dozent für Schlagzeug, Klavier und Keyboard schätzt die „tolle Stimmung“ im Verein.

Nach dem Festakt am Sonntag, 4. März, um 14 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim wartet eine weitere feierliche Veranstaltung in der kommenden Woche. Mit der Pflanzung eines Baumes im „Frauenhain“ der Stadt Maintal soll am Sonntag, 11. März, (14 Uhr) die vornehmlich von Frauen geleistete 50-jährige ehrenamtliche Vorstandsarbeit gebührend gefeiert werden. Denn mit Christian König ist erstmals ein Mann erster Vorsitzender der JMKS. Er wird gemeinsam mit Nieves Schwierzeck, die über 25 Jahre die Geschäftsstelle der JMKS leitete, die Laudatio bei der Baumpflanzung halten.

Unter dem Titel „Vielfalt“ ist im Mai 2022 eine Ausstellung von Schülerinnen und Schülern der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal aus den Kursen des Grafikers und freischaffenden Künstlers Edi Hermann im Historischen Rathaus Hochstadt zu sehen. Die Vernissage findet am Freitag, 6. Mai, um 19 Uhr statt.

 

 

Kultur- und Musikverein Dörnigheim:

Dörnigheim ist um eine kulturelle Institution reicher: Der neue „Kultur- und Musikverein Dörnigheim“ betritt im Herbst 1996 die Bühne und stellt sich als Organisator musikalischer und literarischer Veranstaltungen vor. Der Kultur- und Musikverein geht auf die Initiative Dörnigheimer Familien rund um Hannelore und Gert Eimer zurück. Die Intention war es von Beginn an, zum einen das kulturelle Leben in Maintal zu bereichern und zum anderen jungen Künstlern eine Bühne zu bieten und diese so zu unterstützen. Sie hatten zum Beispiel häufiger schon talentierte Nachwuchsquartette zu Gast, die inzwischen international erfolgreich sind.

Den Anfang macht im November ein Konzert des Frankfurter Jugendchores in der Kirche, das zu einem vollen Erfolg wird.

Im Jahr 2017 stand der Verein vor dem Aus, doch der Fortbestand konnte letztlich dadurch gesichert werden, dass sich in Peter Hoffmeister ein neuer erster Vorsitzender fand. Im April 2019 steht der Vereine erneut kurz vor seiner Auflösung. Die langjährige zweite Vorsitzende Hannelore Eimer hatte sich in der Mitgliederversammlung vergangenes Jahr nicht mehr zur Wahl gestellt. Seit Monaten suchen sie und der Vorsitzende Peter Hoffmeister nun schon nach einem dritten Vorstandsmitglied.

Seit der Jahreshauptversammlung 2019 ist Gudrun Randt für den Verein federführend. Der Verein koordiniert im Jahr 2019 die 13. Version des Musikfestival „Maintaler Musiktage“ unter dem Motto „Musikalische Wanderungen“. In der Zeit vom 2. bis 30. November finden wieder abwechslungsreiche Konzerte und Veranstaltungen rund um Musik in den Maintaler Stadtteilen statt.

Ein bewegendes und mitreißendes Konzert bot sich 2018 den Besuchern der Alten Kirche am Main in Dörnigheim. Auf Einladung des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde war hier ein höchst professionelles und virtuoses Trio zu Gast. Konzertgitarrist Friedemann Wuttke, der französische Bandoneonist William Sabatier und der Kontrabassist Winfried Holzenkamp präsentierten mit „Tango Sensations“ farbenprächtige Kompositionen von Astor Piazzolla, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Mariano Mores, die von den Musikern in einen spannungsreichen Dialog zueinander gestellt wurden.

Der Kultur- und Musikverein Dörnigheim lädt am Samstag, 21. August 2021 um 18 Uhr zu einem Jazz-Konzert an das Dörnigheimer Mainufer ein. Unter dem Motto „Feel so good“ wird der Maintaler Musiker Darius Blair mit seiner Combo Quartertone am Dörnigheimer Mainufer bei der „Main-Kultur“ zu erleben sein. Alle Maintaler Musik- und Jazzfans können sich dann von dem außergewöhnlichen Talent des jungen Saxofonisten überzeugen.

Der Dörnigheimer Musikverein verfolgt schon lange das Ziel, junge Talente zu fördern.

Außerdem wollte der Verein nach der Konzertpause wegen Corona endlich wieder Live-Musik in Maintal möglich machen, und das geht zurzeit am besten im Freien

Am Samstag, 26. November 2022, um 19.30 Uhr veranstaltet der Kultur- und Musikverein Dörnigheim nach längerer Pause wieder ein Konzert in der Alten Kirche in Maintal-Dörnigheim. An diesem Abend ist die Violinistin Franziska Pietsch gemeinsam mit dem Pianisten Josu de Solaun zu Gast.

 

Volkschor Dörnigheim

Es ist das Ende eines Traditionsvereins. Doch weil sich niemand mehr bereiterklärte, die notwendigen Vorstandsämter zu besetzen, wurde die Entscheidung für den Volkschor Dörnigheim, der seit 1860 besteht, unvermeidlich. Der Junge Chor, der nach Auflösung des Ge- mischten Chors noch bestand, findet 2016 bei der Turngemeinde Dörnigheim eine neue Heimat. Nach der Corona-bedingter Pause hat nun auch der „Junge Chor“ 2022 seinen Probenbetrieb wieder aufgenommen. Die zehn Frauen und zwei Männer umfassende Formation entstammt dem ehemaligen Jugendchor des aufgelösten Volkschores Dörnigheim. Gesungen wird, was gefällt, der Chor ist offen für alle Genres von Klassik über Musical bis Pop der weltlichen und geistlichen Chorliteratur.

 

Dörnigheimer Kinderchor:

Der Chor präsentierte Anfang Juli 2019 unter der Leitung von Christine Streck-Plath ein interkulturelles Musiktheater. Plötzlich war bei „Lundi“ alles weiß. Die Kinder hatten den Winter gebracht, ein großes Wesen mit roter Frostnase. Der Schwanz des Winters war ein riesiges weißes Tuch, das die Kinder sorgfältig über die Bühne breiteten. Dann verschwand Lundi, das kleine Wesen, das aussieht wie ein Pinguin. Dargestellt von Kindern im Alter von vier bis elf Jahren, die konzentriert bei der Sache waren, spielten und sangen. Lija Gabriel stellte den Lundi fast ausschließlich pantomimisch dar. Die junge Hauptdarstellerin meisterte dies gekonnt, während sie alle Lieder des Chores mitsang.

Ein Internationales Musiktheater bringen die Kinderchöre Dörnigheim und Hochstadt im Jahr 2022 zur Aufführung. Die fast 30 Jungen und Mädchen singen darin Lieder aus Syrien, Ägypten, Afghanistan, Nigeria, Eritrea, dem Iran, Israel, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien und Peru. Wegen des Krieges gegen die Ukraine und mittlerweile auch wegen des Geschehens im Iran ist das Stück leider sehr aktuell. „Im Frieden leben“ wird am 15. Oktober 2022 um 17 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum, Berliner Straße 58 in Maintal, aufgeführt.

 

 

Gesangverein Eintracht Bischofsheim 1874:

Die Corona-Pandemie macht auch dem Gesangverein Eintracht 1874 Bischofsheim zu schaffen. Im vergangenen Jahr waren nur wenige Vereinsaktivitäten möglich, auch in diesem Jahr sieht es nicht besser aus. Als erstes traf es den seit 1980 jährlich von Maintaler Gesangvereinen organisierten Maintaler Liederabend, dessen 41. Auflage für Ende März 2020 geplant war und für den der Gesangverein Eintracht schon die Plakate geklebt hatte.

Bei der Jahresmitgliederversammlung am Freitag, 22. April 2022 wurde die 1. Vorsitzende Gabriele Herzog in geheimer Wahl ohne Gegenstimmen bei einer Enthaltung wiedergewählt. Der Verein hofft, dass trotz der nicht enden wollenden Corona-Pan­demie beide Chöre ab Mai wieder regelmäßig proben können, damit sie fit werden für das für den 4. Adventssonntag in der katholischen Kirche Bischofsheim geplante Weihnachtskonzert des Vereins. Außerdem sollen im September für beide Chöre Probenwochenenden stattfinden.

Der Gesangverein Eintracht Bischofsheim ist nach der Lockerung der durch die Corona-Pandemie bedingten Restriktionen seit Anfang Mai 2022 wieder zum normalen Probenbetrieb übergegangen und hat mit den Vorbereitungen für das für den 4. Adventssonntag in der katholischen Kirche geplante Weihnachtskonzert begonnen. Um nach der langen Zeit mit nur wenig Gesang schneller wieder in Schwung zu kommen, veranstaltete der Verein für den Traditionschor Anfang September ein Probenwochenende in Friedrichsdorf im Taunus, an dem 25 Sängerinnen und Sänger teilnahmen. Ende September folgt ein gleiches Probenwochenende an gleicher Stelle für die Voices of Harmony, den zweiten Chor der Eintracht.

Am 18. Dezember (4. Advent) Weihnachtskonzertbeider Chöre um 17 Uhr in der katholischen Kirche. Außerdem nimmt die Eintracht wieder wie in den Jahren vor der Pandemie am Bischemer Weihnachtsmarkt am 26./27. November teil.

Die Zahl der aktiven Sängerinnen und Sänger des Vereins hat in den letzten Jahren abgenommen, da die Zahl der Neuzugänge niedriger war als die Zahl der altersbedingten Abgänge. Deshalb würde sich die Eintracht sehr freuen über Menschen jeden Geschlechts, die gerne die Chöre verstärken würden.

 

 

Musikkorps Bischofsheim:

Das Musik-Corps Bischofsheim sah sich dazu gezwungen, das für den 25. April 2020 angesetzte Frühjahrskonzert im Bürgerhaus Bischofsheim abzusagen. Der Verein freut sich gleichzeitig über eine stetig wachsende Zusammenarbeit mit der Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim. Bereits im letzten Jahr sind hier erste Ideen für gemeinschaftliche Aktivitäten entstanden und durch einige Spenden und den unermüdlichen Einsatz der Jugendwartin Joy Coulton ist es dem Verein gelungen, den Musikerinnen und Musikern der Bläser AG der EKS einige Notenwerke zu übergeben. Diese würden jetzt sowohl durch die Bischofsheimer Schule als auch von den Nachwuchsmusikern des Musik-Corps einstudiert und sollen dann im Rahmen eines Gemeinschaftsauftritts zusammen präsentiert werden.

Nach einem Probedirigat mehrerer Kandidaten haben sich die Musiker de Musik-Corps Bischofsheim 2022 für Herrn Symeon Rizopoulos entschieden. Symeon Rizopoulos ist 39 Jahre alt und hat Musik in Thessaloniki studiert. Sein Instrument ist das Fagott. Der Verein hofft, viele Auftritte und Konzerte spielen zu können. Dazu zählen unser Frühjahrskonzert am 14. Mai in der evangelischen Kirche, der Vatertag bei den Anglern in Bischofsheim und das Weiherfest am Gänssee am 12. Juni. Am Samstag, 14. Mai 2022 findet das Frühjahrskonzert des Musik-Corps Bischofsheim in der evangelischen Kirche in Maintal-Bischofsheim statt. Eröffnet wird das Konzert um 19:30 Uhr vom Nachwuchsorchester des Vereins unter der Leitung von Gerald Vandamme, der zusammen mit den jungen Musikern ein modernes, frisches Programm ausgewählt hat. Das Hauptorchester wird danach erstmalig unter der Leitung seines neuen Dirigenten Symeon Rizopoulos auftreten. (14. Mai, MB).

, 12. November 2022 um 20 Uhr der Vorhang der Bühne im Bischofsheimer Bürgerhaus für das Herbstkonzert des Musik-Corps Bischofsheim öffnen wird. Eröffnet wird das Konzert typischerweise vom Nachwuchsorchester des Vereins, das ebenfalls in vielen Übungsstunden die Stücke einstudiert hat.  (12. November, MB).

Nach zwei Jahren Zwangspause 2022 endlich wieder das traditionelle Turmblasen am 31. Dezember auf dem Marktplatz in Bischofsheim statt. Vom Kirchturm aus werden in gewohnter Weise ab 15 Uhr die Klänge der Blechblas-Abteilung des Orchesters über ganz Bischofsheim zu hören sein. Die Anwesenden am Boden erwartet neben heißem Apfelwein, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Kelterei Jörg Stier, auch alkoholfreier Kinderpunsch. (24. Dezember, MB).

 

 

Sängervereinigung Hochstadt:

Im September 2019 wird die Sängervereinigung Hochstadt wird 160 Jahre alt. Eine derart humorvolle Chorprobe, bei der ausschließlich Volkslieder gesungen wurden, hat wohl selten ein doch so alter Gesangsverein in seiner Geschichte gesehen. Apropos alt: Kein Traditionsverein ohne einen jungen Chor präsentierte sich ebenfalls am Abend. Mit seinem Leiter und Ehrendirigenten der Sängervereinigung, Dr. Rudolf Keim, sang der reine Frauenchor Cantabile, gewissermaßen als junges und blühendes Pflänzchen des Vereins und bunt gewandet, teils im Dirndl, das Lied von der „Wahren Freundschaft“.

In Teamarbeit mit Vorstandsmitgliedern der Sängervereinigung Hochstadt entstand 2021 eine liebevoll gestaltete CD mit Weihnachtsliedern des Chores, die jedem Vereinsmitglied mit gebührendem Abstand übergeben wurde. Die CD umfasst Aufnahmen von früheren Konzerten und Auftritten sowie eine aufmunternde Weihnachtsgeschichte. Bereits einen Tag nach der Jahresmitgliederversammlung stand das traditionelle Spanferkelessen auf dem Programm, das auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Hochstadt zur Freude aller Beteiligten stattfinden konnte. Die nächste Veranstaltung, die traditionelle Adventsfeier, ist für Sonntag, 28. November, in Planung. Seit Ende Juni finden die Chorproben unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund wieder montags von 19.30 bis 21 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt, Wallgraben 4, statt. Im Juli 2022 trafen sich aktive und passive Mitglieder der Sängervereinigung Hochstadt zum Boule am Hochstädter Rathaus.

Eine Untergruppe ist „Cantabile“. Sie entstand aus einer Laune heraus. Es war im Frühjahr 1997, da kamen die drei jüngsten Sängerinnen zu dem damaligen Chorleiter Rudolf Keim und machten deutlich, dass ihnen das Repertoire des gemischten Chores nicht genügte und sie moderne Pop-Musik, auch in Englisch, singen möchten. Um sie im Verein zu halten, sagte ihnen der Chorleiten spontan zu, etwas Eigenes mit ihnen zu machen.

Nach 25 Jahren „Cantabile“ lud die Sängervereinigung 2022 die Sängerinnen beider Chöre mit ihren Angehörigen sowie die ehemals aktiven Mitglieder zu einem geselligen Abend ein.

Dabei traf es sich gut, dass der Chorleiter von Cantabile, Rudolf Keim, endlich seinen 90. Geburtstag mit den Vereinsmitgliedern feiern konnte, der coronabedingt um fast zwei Jahre verschoben werden musste. Es gab ein abwechslungsreiches Programm mit viel Musik, Vorträgen und einem excellenten Buffet.

 

Vokalensemble „Ton-Art“:

Das Hochstädter Vokalensemble „Ton-Art“ entstand 1996. Eigentlich war es damals keine Neu- sondern eine Wiedergründung. Anlass war damals das 25-jährige Jubiläum des Hochstädter Posaunenchores“. Pfarrer Langheinrich hatte in Hochstadt nicht nur den bis heute erfolgreichen Posaunenchor gegründet, sondern auch ein Vokalensemble für Jugendliche. Aus den Jugendlichen wurden Erwachsene, der Chor löste sich auf. Doch 1994 trommelte der ehemalige Jugendchorleiter seine Sängerinnen und Sänger aus alten Zeiten wieder zusammen, sie probten wieder mit großer Freude. Die alte Leidenschaft war sofort wieder da. Mit acht Mitgliedern gründete sich unter Leitung von Evelyn Fischbach der Vokalchor Ton-Art, der seit 1995 mit jährlichen Auftritten in und um Hochstadt das Publikum begeistert.

Musikdirektor Damian H. Siegmund ist seit Juni 2010 Chorleiter. Bis 2019 hat sich das kleine Ensemble zu einem 18-köpfigen Vokalchor vergrößert, der großen Wert auf die Ausgewogenheit der vier Stimmen – Sopran, Alt, Tenor und Bass – legt. Doch nicht nur die stimmliche Harmonie ist bei Ton-Art wichtig, sondern auch auf Sympathie, Herzlichkeit und ein freundliches Miteinander wird großen Wert gelegt.

Auf genau 25 Pop- und Rocksongs, auf A-cappella-Stücke in der Tradition der Comedian Harmonists, auf Lieder der Carpenters, von Grönemeyer oder Toto, kurz: Auf ein vielseitiges und unterhaltsames Programm dürfen die Gäste sich zum 25-jährigen Jubiläum 2019 freuen. Unter Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund haben sich die Sängerinnen und Sänger konzentriert, aber auch mit viel Spaß, auf ihre Geburtstagsfeier vorbereitet.

 

 

Gesangverein „Vorwärts“ Wachenbuchen:

Im Januar 2022 konnte Daniel Stippler Geschäftsbericht für die Jahre 2019 und 2020 dann jedoch aufgrund entsprechender Zugänge auf einen konstanten Bestand von 77 Mitgliedern verweisen. Musikalisch war der Chor 2019 sehr aktiv und richtete ein Gemeinschaftskonzert mit dem Schulchor der Büchertalschule, den jährlich stattfindenden Maintaler Liederabend und als Premiere eine Weihnachtslieder-Mitsingstunde in der Kirche aus. Daneben gestaltete er drei Gottesdienste und sang bei der Eröffnung des Wachenbucher Weihnachtsmarktes sowie intern beim Familienabend des Vereins. Außermusikalische Aktivitäten waren die Teilnahme am Maintaler Karnevalszug in Dörnigheim, ein Grill- und der bereits erwähnte Familienabend, das traditionelle Vatertagsfest gemeinsam mit der Freien Turnerschaft, ein Oktoberfest sowie ein Jahresabschlussspaziergang durch den Wald. Ein Vereinsausflug führte in den oberen Kahlgrund.

Geplant ist der traditionelle interne Familienabend mit Jubilarenehrung im Dezember. Als Freiluftveranstaltung würden die Lauftüchtigen gern wieder eine gemeinsame Jahresabschlusswanderung unternehmen 

Singstunden sind 2022 noch nicht möglich, Vereinsfeste in gewohntem Rahmen können nicht stattfinden und werden verschoben. Die Sehnsucht nach einem Wiedersehen ist groß. Daher trafen sich die lauftüchtigen Mitglieder des Gesangvereins im Februar zu einer gemeinsamen Wanderung. Mitsängerin Sigi Brell griff auf ihren reichen Erfahrungsschatz als Försterin zurück und führte die Teilnehmenden mit vielen Erläuterungen und Geschichten durch den Wald. Natürlich durfte auch das gemeinsame Singen nicht fehlen, das von vielen sehr vermisst wurde. Zum Jahresende 2022 ist der Gesangverein „Vorwärts“ Wachenbuchen noch einmal sehr aktiv. Ende Oktober trafen sich die Mitglieder zu einem hessisch-bayerischen Abend im evangelischen Gemeindehaus. Das reichhaltige Buffet mit selbstgekochter Kürbiscremesuppe, hausgemachten Hackbällchen, Leberkäse sowie Salaten und Desserts ließ keine Wünsche offen. In gemütlicher Runde genossen es die Teilnehmenden, unbeschwert miteinander zu plaudern und zu feiern. Getreu dem Motto „Nach der Feier ist vor der Feier“ wird kurz vor Weihnachten der traditionelle Familienabend mit Jubilarenehrung stattfinden, auf den sich viele Mitglieder schon freuen. Auch der Chor ist im Einsatz. Mit drei Liedbeiträgen hat er m Gottesdienst am Totensonntag mitgewirkt und der Verstorbenen gedacht.

Ab jetzt weihnachtet es sehr: am Samstag vor dem ersten Advent wird der Chor bei der Eröffnung des Wachenbucher Weihnachtsmarktes singen. Außerdem bereitet er eine Weihnachtslieder-Mit-Sing-Stunde in der evangelischen Kirche Wachenbuchen vor. Unter dem Motto „Zwei vor Weihnachten“ werden bekannte und weniger bekannte Lieder teils gesungen, teils instrumental vorgetragen. Im Vordergrund steht dabei das gemeinsame Singen. Wer sich also zwei Tage vor Weihnachten auf die Festtage einstimmen möchte, ist herzlich eingeladen, am 22. Dezember um 19 Uhr in die Kirche zum Zuhören und Mitsingen zu kommen.

 

Blasorchester Wachenbuchen:

Das städtische Gebäude in der Raiffeisenstraße 3 in Wachenbuchen wird im Juli 2009 von der Stadt Maintal zunächst für 25 Jahre an das Blasorchester Wachenbuchen verpachtet. Allerdings sind zunächst erhebliche Sanierungsarbeiten nötig, bevor das Blasorchester in der Nähe des Bürgerhauses wird einziehen können. Der Ver­ein möchte aber im neuen Jahr zum 50-jähriges Bestehen in das städtische Gebäude übersiedeln. Die Stadt Maintal bezuschußt im Übrigen die Sanierungskosten. Allein für die Gebäudehülle fallen 154.000 Euro an.

Nach turbulenten Jahren suchte das Blasorchester Wachenbuchen 2008 eine Leitung für das Fohlen- und Jugendorchester. Dominik Thoma, damals in der Funktion des stellvertretenden Solo-Trompeters am Staatstheater Darmstadt, stellte sich bei den jungen Bläsern vor. Die Chemie hat von Anfang gestimmt. Er brachte neue Strukturen in die Nachwuchsarbeit, gründete ein neues Schülerorchester und führte das Jugendorchester 2011 bis zu einem Wertungsspielen in Riva del Garda, wo der Nachwuchs hervorragend abschnitt.

Im Jahre 2009 übernahm Thoma dann auch das Stammorchester und setzte die Arbeit seiner Vorgänger erfolgreich fort. Im Jahre 2012 leitete er das erste von mittlerweile vier Konzerten

mit dem Titel „Music for Generations“, damals in Kooperation mit Helium 6 und einer bekannten Musical-Darstellerin aus Aachen. Dieses crossover Projekt begeisterte Publikum und Musiker gleichermaßen.

Zwölf Jugendliche konnten in jenem Jahr in das Stammorchester integriert werden. Personell war das Orchester damit mit 60 Musikern auf seinem Höhepunkt. Ein absolutes Highlight war das „Music for Generations“ Konzert 2016 unter dem Motto „Musical“ das mit professionellen Bühnenkünstlern, einem genialen Programm und einer hochklassigen Orchesterleistung aufwarten konnte.

Weiterhin lieferte Thoma regelmäßig Programme für die Mai- und Herbst Konzerte, die immer wieder neue Steigerungen enthielten. Höhepunkte dabei waren da Konzert 2018 mit dem anschließenden ‚Wertungsspiel in Schwalbach, welches dem BOW ein „hervorragend“ in der Oberstufe einbrachte. Gesteigert wurde dieses 2019, als das Orchester „Libertadores“ von Oscar Navarro aufführte, ein Stück aus der Höchststufe, und dafür minutenlang vom Publikum gefeiert wurde.

Am 31. März 2019 war das Jubiläumskonzert des Blasorchesters Wachenbuchen. Seit zehn Jahren dirigiert Dominik Thoma das Stammorchester und trägt damit die Verantwortung für die künstlerische Ausrichtung des Vereins. Nicht nur als musikalischer Leiter und Musikpädagoge, sondern auch als Trompeter gibt der selbstständige Musiker seit 25 Jahren mit Bavarian Brass vielbeachtete Konzerte.

 

Ende 2021 einigten sich Dirigent Robert Koch, Vorsitzender Stefan Schmidt und Jugendleiter Wolf Koch darauf, das Konzert ohne Publikum stattfinden zu lassen, und als Ersatz einen Videomitschnitt anzufertigen. Diese Aufnahmen sollen dann den Familien der Musikerinnen und Musikern noch vor den Weihnachtsfeiertagen zur Verfügung gestellt werden.

Im Anschluss präsentierten die Kinder und Jugendlichen als Orchester noch fünf Stücke, die vom Technik-Team um Stefan Schmidt, der auch die Videobearbeitung übernahm, von Kamera und Mikrophonen eingefangen wurden. Es war eine völlig neue Situation, aber die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß und es war eine Spannung zu spüren, jetzt wirklich eine gute Leistung abzuliefern. Natürlich endete das Vorspiel mit einem Weihnachtslied.

 

Mitte Februar konnte dann wieder mit dem Probenbetrieb begonnen werden. Wir zu erwarten, war die Probenbeteiligung zu Beginn eher mäßig, steigerte sich aber als das Jahreshauptkonzert näher rückte. Da die Halle in Mittelbuchen für die Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine gebraucht wurde, musste das für den 21. Mai geplante Jahreshauptkonzert kurzfristig ins Bürgerhaus Wachenbuchen verlegt werden. Trotz der geänderten Rahmenbedingungen ist es dem Orchester wieder gelungen, eine schöne Veranstaltung mit guter Blasmusik zu präsentieren. Wolf Günter Koch berichtet für den Jugendbereich, dass aktuell 29 Kinder und Jugendliche in Ausbildung sind. Davon spielen zurzeit 16 Jugendliche im Jugendorchester.

Das Blasorchester Wachenbuchen lud für 15. Oktober 2022 ab 18 Uhr zum zünftigen Oktoberfest ein. So können sich am Samstag die Fans von „echter, selbstgemachter“ Blasmusik und rundem Orchesterklang mit Gesang erfreuen. Die Musikerinnen und Musiker aus Wachenbuchen spielen natürlich Festzeltmusik wie am „Kerbmontag“, ergänzt mit Bayrischen Stimmungsliedern und auch das Tanzen soll nicht zu kurz kommen. Auch die, zu einem solchen Event gehörenden Wettkämpfe werden stattfinden. Sicher werden wieder Baumstämme gesägt oder Bierkrüge um die Wette gestemmt.

Im Jahr 2022 konnte der traditionelle Weihnachtsumzug des Blasorchesters Wachenbuchen am Heiligen Abend nach einer coronabedingten Pause unter den geltenden Auflagen wieder stattfinden. Am 24. Dezember 2022 startete der Umzug wie gewohnt am mit Willi-Fischer-Haus und endete nach einer dreistündigen Route durch den ganzen Ort an der Kirche. Mit dem jährlichen Umzug bietet das Orchester jedem Anwohner die Möglichkeit, ein paar Weihnachtslieder zu hören, sich mit den Musikern und Nachbarn auszutauschen und sich in Weihnachtsstimmung versetzen zu. Auch im nächsten Jahr wird das Blasorchester Wachenbuchen am Heiligen Abend, mittags am Willi-Fischer Haus zum Weihnachtsumzug aufbrechen. Zuschauer und Zuhörer sind herzlich willkommen.

Nach vielen Jahren der guten Zusammenarbeit und vielen sehr engen und freundschaftlichen Kontakten zu dem Verein, möchte Dominik Thoma zum Jahresende 2022 aufhören und damit den Weg freimachen für einen schwungvollen Neuanfang nach den Jahren der Epidemie. Diesen Schwung bringe er nicht mehr mit, da er an anderer Stelle sehr stark eingespannt sei, so Thoma.

Das letzte offizielle Programm mit dem Blasorchester Wachenbuchen unter der Leitung von Dominik Thoma wird die Bläserweihnacht am 11. Dezember, dem 3. Adventssonntag, in der Wachenbuchener Kirche sein. Eine Würdigung Thomas ist für das Mai Konzert 2023 vorgesehen.

Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde man in Karben fündig: Dort lebt der Posaunist Robert Koch, der dort auch in der Stadtkapelle tätig ist. Seit 2018 studiert Koch Schulmusik an der Hochschule für Musik in Frankfurt mit den Hauptfächern Posaune und Gesang. Die dort erworbenen pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten setzt Robert Koch seit Ende Mai 2023 nun in den Proben mit den Wachenbuchener Nachwuchsmusikern ein.

 

Moderne Musik:

Zur Musik gehören aber nicht nur klassische Stücke, sondern auch moderne Musikformen:

Im Herbst 2018 hat Joshua Olbrich aus Dörnigheim an der Castingshow „The Voice Kids“ teilgenommen – und ist zumindest unter die besten 60 gekommen. Mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“ konnte der zwölfjährige Dörnigheimer die Jury begeistern, gleich drei Teams wollten ihn für sich gewinnen: Lena Meyer-Landrut, Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß und das Country-Duo Bosshoss. Am Ende hörte Joshua auf sein Bauchgefühl und entschied sich für Bosshoss. Zweimal musste Joshua sein Können erst in Frankfurt unter Beweis stellen, ehe klar war, dass er in der Hauptstadt vor die Jury treten darf. Insgesamt haben sich 60.000 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren beworben. Nach den „Blind Auditions“ ging es dann so richtig los: Es folgten zwei Wochen intensives Gesangstraining, in denen er mit den anderen Nachwuchstalenten in einem Hotel übernachtete.

Joshua selbst und seine Familie haben die Ausstrahlung Ende März 2019 in größerer Runde geschaut. Am kommenden Sonntag ist er wieder zu sehen ab 20.15 Uhr auf Sat 1. Dann tritt er bei den „Battles“ gegen zwei andere Teilnehmer an. Wie weit er in dem Castingformat gekommen ist, darf er noch nicht sagen. Seine Mitstreiter von „The Voice Kids“ hat der Zwölfjährige am vergangenen Wochenende wiedergesehen. Gemeinsam wurden sie von der Produktionsfirma ins Disneyland nach Paris eingeladen. „Das war eine Überraschung für uns. Es war echt schön, alle wiederzusehen und vor allem auch den Park zu besuchen“, sagt Joshua.

 

Seit Anfang des Jahres 2019 ist Jasmin Möller mit ihrer Band „Jasmin M. und Band“ in neuer Formation wieder auf den Bühnen der Region unterwegs. Im November stehen sie sogar im Finale des 37. Deutschen Rock und Pop-Preises, der seit 1983 jährlich vom Deutschen Rock und Pop-Musikverband an Musiker und Bands vergeben wird. „Wir sind in der Kategorie 'Bester Rocksong' nominiert“, erzählt Jasmin Möller. Mit ihrem Song „Du bist der“ hat sich die fünfköpfige Band rund um die Sängerin um den Musikpreis beworben

 

Der Saxophonist Darius Blair hat als bislang jüngster Bewerber im Mai 2021 das Frankfurter Jazzstipendium gewonnen hat. Seine Mutter hatte Maintaler Nachwuchstalent auf das Stipendium aufmerksam gemacht, und da er ohnehin gerade ein Album mit seiner Band Count Spacey aufgenommen hatte, reichte er zwei Songs ein. Beide Stücke entstammen der Feder der jungen Musiker, die sich im Landesjugendjazzorchester Hessen „Kicks & Sticks“ kennengelernt haben und aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen. Wie Darius Blair stehen seine Bandkollegen auch vor dem Musikstudium.

 

In der Maintaler Karlstraße gibt es eine Drum Station. Hier stapeln sich Hunderte Schlagzeugsets, Trommeln, Becken, Trommelstöcke und sämtliches Zubehör, das das Schlagzeugerherz lauter schlagen lässt. Neuer Herrscher über das Schlagzeug-Imperium ist 2021 Joachim Schmidt. Nach 27 Jahren hat Gründer Reiner Lendel den Trommelstock weitergegeben, um sich in den verdienten Ruhestand zu verabschieden. Mittlerweile ist die Drum Station nicht nur in Deutschland, sondern europaweit Anlaufpunkt für Musiker. Das gilt für Einsteiger, die ihr erstes Schlagzeug kaufen, ebenso wie für die absoluten Stars im Musikgeschäft. Vor Kurzem war Helge Schneider Kunde in der Drum Station. An den Wänden hängen zahlreiche ausgediente Schlagzeug-Felle mit den Unterschriften und Grußworten der Stars der Szene.

In der Schlagzeuger-Szene hat sich die Drum Station einen hervorragenden Ruf erarbeitet. „Alles, was auf dem Markt ist, können wir besorgen“, sagt Schmidt. Manchmal finden absolute Unikate den Weg nach Maintal, die in der Sammler-Szene hochbegehrt sind. Zwei Trommeln des Metallica-Schlagzeugers Lars Ulrich waren schon wieder weiterverkauft, bevor sie überhaupt in Maintal ankamen. Zuletzt sorgte eine Trommel der kürzlich verstorbenen Musik-Legende Charlie Watts von den Rolling Stones für Herzrasen bei den Schlagzeug-Fans. In der Drum Station wurde die Trom­mel, auf der Watts bei einer Tour 2006 gespielt hat, für zwei Wochen ausgestellt. Viele Menschen kamen vorbei, nur um sich diese Trommel anzuschauen. Das sorgt natürlich für viel Aufmerksamkeit.

 

 

 

Vereine

Auch Musikvereine, Wildtierfreunde, Imker, Obst- und Gartenbauvereine,

 

Allgemeines:

Die Maintaler Vereine können sich im März 1991 mit dem Geschirrmobil noch nicht so recht anfreunden, erst im Sommer soll es in den „Probebetrieb“ gehen. Plastikgeschirr soll endgültig aus Maintals Festzelten und von Festplätzen verschwinden, in einer großen Kampagne wird im Mai 1991 das Geschirrmobil vorgestellt. Es wurde bei Straßenfesten eingesetzt, aber bald wieder aufgegeben, weil der Transport des Geschirrs zu umständlich war.

 

Sportvereine aus Maintal sollten 2021 daran denken, die Verwendungsbestätigung für das Jahr 2021, sowie den Antrag auf Zuschüsse für die Beschäftigung von Übungsleitern für das Jahr 2022 rechtzeitig bei der Stadt Maintal einzureichen.

 

Die Vereinsbetreuung der Stadt Maintal bietet zusammen mit den Lebensmittelkontrolleuren der Lebensmittelüberwachung des Main-Kinzig-Kreises am Donnerstag, 12. Mai 2022 eine Schulung zu „Hygienevorschriften bei Vereinsveranstaltungen und Straßenfesten“ für Maintaler Vereine an. Jetzt, wo viele Veranstaltungen nach der Pandemie wieder möglich sind, möchten Vereine diese Gelegenheit natürlich nutzen.  

 

 

Feuerwehr:

Die Bauarbeiten ans Feuerwehrgerätehaus in Dörnigheim laufen Juli 1989 auf Hochtouren und sollen im kommenden Monat abgeschlossen sein. Die Maintaler Feuerwehr bekommt im April 1990 in ihrem Domizil an der Berliner Straße in Dörnigheim neue und zusätzliche Räume. Bürgermeister Dr. Walter Unger weiht die Räume offiziell ein und betont die Bedeutung der Feuerwehr für die Allgemeinheit. Der Wachenbuchener Rolf Schmidt ist im April 1991 der neue Maintaler Stadtbrandinspektor.

 

Der erste Spatenstich für das neue Hochstädter Feuerwehrgerätehaus erfolgt im September 1998. Das neue Domizil der Hochstädter Brandschützer soll im Jahr 1999 fertiggestellt werden. Die Baukosten betragen insgesamt rund vier Millionen Mark. Beim symbolischen Baubeginn zählen zu den 150 Gästen auch Landrat Eyerkaufer und Landesminister Klemm.

Im Matratzenlager „Küchen-Limit“ in Dörnigheim kommt es 2005 zu einem Brand. Er erfordert einen Großeinsatz der Feuerwehren aus Maintal und Umgebung. Anwohner werden evakuiert, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude kann aber verhindert werden. Noch Tage danach bilden sich Glutnester auf dem Gelände. Den Schaden, den der schlimmste Großbrand in Maintal seit mehr als zehn Jahren verursachte, beziffert die Polizei auf rund eine Million Euro. Der Brand wurde durch einen technischen Defekt ausgelöst, der gelagerte Matratzen zum Brennen gebracht hat. Die Firma zog danach in eine anders Gebäude in der gleichen Straße um. Der alte Standort wurde wieder aufgebaut und wird von einer anderen Firma genutzt.

 

Auch im Jahr 2019 sammelt die Maintaler Feuerwehr die Christbäume ein. Vier Teams sind ab 8 Uhr im Einsatz. Nicht nur in den vier Maintaler Stadtteilen, auch in vielen weiteren Orten Hessens sind die freiwilligen Feuerwehren unterwegs, um gegen eine Spende für die Jugendmannschaften die großen und kleinen Nordmanntannen, Blautannen und alle anderen nadelnden und piksenden Gehölze wegzubringen.

 

Am Sonntag Ende September 2019 hat die Bischofsheimer Stadtteil-Feuerwehr ihre frisch renovierte Zentrale mit Gerätehaus im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 1,1 Millionen Euro sind bislang in die technische und optische Sanierung der Bischofsheimer Baulichkeiten geflossen. Dabei haben die Vereinsmitglieder und Aktiven weit über 2.000 Stunden an Eigenleistung ins Gebäude gesteckt. Anstrich und Elektroinstallation der Fahrzeughalle wurden erneuert, die Handwerksbereiche innerhalb der Feuerwache 

fanden ebenfalls eine Erweiterung und Erneuerung. Bischofsheim übernimmt beispielsweise die komplette Schlauchwäsche und Instandsetzung für alle Maintaler Wehren. Und nicht zuletzt wurden neue Umkleiden nach Geschlechtern getrennt gebaut, mit nagelneuen roten Spinden und einem Video-Informationssystem zur Alarmsituation mit großen Bildschirmen im gesamten Gebäude.

 

Das Feuerwehrgerätehaus in Dörnigheim ist 2019 stark sanierungsbedürftig, stellt man Ende November fest. Es gibt regelhaft Wasserrohrbrüche. Die Wände weisen Risse auf, es gibt sichtbare Feuchtigkeitsschäden. Das Gebäude hat rein rechnerisch sein Lebenszeitende erreicht. Weil eine Grundsanierung in Dörnigheim nicht sinnvoll ist, weil das Gebäude dann zwar technisch intakt, aber räumlich immer noch zu klein wäre, kommt nur ein Neubau in Frage.

 

Die Aufgaben der Feuerwehr sind 2019 gewachsen. Längst wird die Feuerwehr ebenfalls bei Verkehrsunfällen, Gefahrgutaustritten oder zur Tierrettung alarmiert. Es gibt es eine Vielzahl von kleineren Bränden. Neben Bränden werden sie auch zu Hilfsleistungen gerufen, das Aufnehmen von Ölspuren, Bergung von Unfallopfern, oder das Auspumpen von Kellern. Brandsicherheitsdienste bei Festen und Veranstaltungen kommen hinzu. Viel Zeit verbringen die Feuerwehrangehörigen auch auf Aus- und Weiterbildungen. Um rund 160 ehrenamtlich aktiven Feuerwehrmänner und -frauen zu entlasten, gibt es mittlerweile sieben hauptamtliche Mitarbeiter. Man versucht, nur bei Großeinsätzen auf die Ehrenamtlichen zurückzugreifen

 

 Die Maintaler haben im Kreis ein Alleinstellungsmerkmal – sie sind die einzigen mit einer Tauchergruppe. Im Jahre 2020 gehören der Fachabteilung Wasserrettung der Maintaler Feuerwehr 19 Mitglieder an, davon sind drei Lehrtaucher. Ihr Einsatzgebiet umfasst den gesamten Main-Kinzig-Kreis und die Osthälfte des Kreises Offenbach. Im Jahre 2020 gab es bereits 20 Einsätze für die Feuerwehrtaucher – etwa doppelt so viele wie im Jahresdurchschnitt.

Ausgebildet werden in Maintal Feuerwehrtaucher der Stufe 2. Das heißt, sie dürfen unter Wasser auch hämmern, meißeln und sägen. Die Tauchanwärter müssen im praktischen Teil 50 Tauchgänge absolvieren. Der Lehrgang dauert etwa ein halbes Jahr und gehört damit zu den langwierigsten bei der Freiwilligen Feuerwehr

 

Ein neues Tanklöschfahrzeug erhielt die Maintaler Feuerwehr Mitte Oktober 2020. Es ist acht Meter lang, 18 Tonnen schwer, 320 PS stark, auffällig rot lackiert und spezialisiert auf die Bekämpfung von Großbränden: das TLF 4000. Das neue Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Maintal ist als Spezialfahrzeug mit der höchsten Ausstattungsstufe ebenfalls für alle anderen Schadenslagen ausgerüstet. Kreisweit gibt es davon lediglich fünf, das neueste wird in Maintal im Einsatz sein.

Die Abkürzung TLF 4000 bedeutet, dass es sich um ein Löschfahrzeug mit einem Wassertankvolumen von mindestens .4000 Litern handelt. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über einen Faltbehälter, der rund 11.500 Liter Wasser fasst. Damit lässt sich die Wasserversorgung auch im Wald sowie generell im Außenbereich sicherstellen. Das Fahrzeug ist außerdem mit einem Dachwasserwerfer mit einer Leistung von bis zu 3.000 Litern pro Minute und einem Frontsprühbalken ausgestattet. Beide lassen sich während der Fahrt betreiben. Somit kann das Fahrzeug löschen, während es unterwegs ist.

 

Die Maintaler Feuerwehr ist im Februar 2021 ein Mittelpunkt der Hochwasserbekämpfung. Am Feuerwehrhaus in Dörnigheim werden seit Tagen Sandsäcke abgefüllt, die im gesamten Kreisgebiet dringend benötigt werden. Daß Maintal zuständig ist für die Sandsacklogistik im Kreis wurde bereits am vergangenen Wochenende kurzerhand vom Kreis festgelegt. Die Gründe sind einfach: Maintal hat Erfahrung mit Hochwasser und sind dementsprechend gut aufgestellt. Außerdem ist Maintal bisher vom Hochwasser verschont geblieben, die Einsatzkräfte sind daher nicht in der akuten Hochwasser-Bekämpfung gebunden. Die Sandsäcke werden dann in die vom Hochwasser besonders betroffenen Gebiete verfrachtet. Zuletzt am Donnerstagabend nach Nidderau und Langenselbold.

 

Im April 2021 endete für Stadtbrandinspektor Andreas Matz das Kapitel als Stadtbrandinspektor von Maintal. Er hat in seiner Zeit so ziemlich alles erlebt und vieles in die Wege geleitet. Besonders stolz ist Matz auf die Einheit der Feuerwehren in Maintal. Nicht zuletzt die einheitliche Schutzbekleidung, die für alle Wehren im Dezember vergangenen Jahres angeschafft wurde, bezeichnet Matz als Meilenstein. Matz bleibt als Fachdienstleiter in der Stadtverwaltung erhalten. Andreas Matz gab die Leitung an Holger Martiker aus Bischofsheim. Sein Stellvertreter wird Stefan Koller.

 

Für die Maintaler Feuerwehr müssen 2020 mehr hauptamtliche Stellen geschaffen werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die freiwilligen Feuerwehrleute sind berufstätig. 71 Prozent der Einsätze finden werktags statt, 66 Prozent davon zwischen sechs und 18 Uhr. Bisher stehen zwischen zwei und drei hauptberufliche Feuerwehrleute in Dörnigheim bereit, befürworten. Noch nicht geklärt werden konnte, wie diese Aufstockung umgesetzt wird.

 

In der Nacht zum Ostermontag (18. April 2022) kam es in Maintal zu einem Großbrand in einer Gaststätte. Gegen 1.00 Uhr nachts soll der Brand in dem Restaurant in der Gutenbergstraße im Maintaler Stadtteil Bischofsheim entstanden sein. Binnen weniger Minuten soll sich das Feuer zu einem Großbrand ausgeweitet haben, wie die Feuerwehr mitteilte. Das Feuer weitet sich zu einem Großbrand aus. Demzufolge dauerte der Einsatz der Feuerwehr mehrere Stunden und fand unter schweren und mühsamen Bedingungen statt

 

 Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Maintal im Mai 2022 mussten Mitglieder der Dörnigheimer Feuerwehr zur Unterstützung des Rettungsdienstes ausrücken und verpassten dadurch sogar ihre eigene Ehrung. Die Maintaler Feuerwehr ist im vergangenen Jahr zu 407 Einsätzen ausgerückt. Der Großteil davon (238 Einsätze) geht auf Hilfeleistungseinsätze zurück. Hinzu kommen 59 Brandeinsätze, 15 Fehlalarme und 95 Bereitstellungseinsätze, bei denen die Feuerwehr nicht mehr tätig werden musste. Hervorzuheben waren im Jahr 2021 laut Stadtbrandinspektor Holger Martiker der Einsatz beim Hochwasser Anfang des Jahres, als Maintal zur Zentrale für die Sandsacklogistik im Kreis wurde. Auch die Hilfslieferung in das Überschwemmungsgebiet im Ahrtal war ein nicht alltäglicher Einsatz.

Einer der größten Brände ereignete sich ebenfalls im Januar, als im Marie-Curie-Ring in Dörnigheim Hunderte Plastikstühle in einer Lagerhalle in Flammen aufgingen. In der Nacht zum Heiligabend mussten die Einsatzkräfte zu einem Brand in einem Sportwettengeschäft ausrücken. Hervorzuheben ist auch der Einsatz der Taucher im August 2021, als ein Lkw-Fahrer auf der A 66 bei Salmünster die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und von der Brücke in die Kinzig stürzte.

 

Der von der Maintaler Feuerwehr außer Dienst gestellte Löschwagen Tanklöschfahrzeug 24/50 wird im Juli 2022 an die Feuerwehr in der Ukraine gespendet. Im Juli traten vier Mitglieder der Dörnigheimer Feuerwehr sowie Andre Kempel vom Reservistenverband die Reise an die polnisch-ukrainische Grenze an. Das 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug kommt gerade erst aus dem Ahrtal zurück. Im vergangenen Sommer hatte die Feuerwehr das Fahrzeug den Einsatzkräften in Ahrweiler als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

 

Die extreme Trockenheit setzt der Natur gehörig zu. Die anhaltende Dürre erhöht zudem die Waldbrandgefahr. Auch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Maintal musste 2022 mehrfach ausrücken, um Brände zu löschen. Unter anderem waren die Einsatzkräfte im südhessischen Münster im Einsatz, wo ein großes Waldstück in der Nähe einer ehemaligen Munitionsanstalt im Kreis Darmstadt-Dieburg brannte.

 

Am Sonntag, dem 4. September 2022 ist im Kellerraum der Familie in einem Mehrfamilienhaus in der Ringstraße Süd ein Feuer ausgebrochen. Alles, was im Kellerraum gelagert war, ist verbrannt. Darunter auch die gesamte Herbst- und Winterkleidung der Familie. Der Schaden: 15.000 Euro. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Sachverständigen von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Höchstwahrscheinlich war es ein mit Akkubatterie betriebenes Spielzeug.

 

Das Feuerwehrgebäude in Dörnigheim soll 2022 neu gebaut werden, die Vorplanung ist beauftragt. Dafür muss der Betriebshof vom Grundstück an der Berliner Straße weichen. Ein Ausweichstandort wird gesucht. Auch beim geplanten Feuerwehrgebäude in Wachenbuchen befindet man sich auf der Grundstückssuche

 

 

Sportvereine

 

Fußball:

In Dörnigheim gibt es zwei Fußballvereine. Der Dörnigheimer Sportverein ist aus dem Verein Germania Dörnigheim hervorgegangen. Helmut Wassermann wird   im Januar 1995 der neue Vorsitzende des Dörnigheimer SV. Der Verein übernimmt im Februar 1995 die Sportanlage „Dicke Buche“ in eigener Regie. Aber sehr bewährt hat sich die Entscheidung nicht, die Anlage verkam immer mehr.

Birgit Prinz gewinnt 1995 mit der Fußball-Nationalmannschaft den Titel eines Europameisters. und im Juli 1997 mit der Damenfußballnationalmannschaft durch ein 2:0 im Endspiel über Italien Europameisterin. Prinz erzielt eines der beiden Tore.

 

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Germania Dörnigheim Mitte Mai 2019 berichtete der erste Vorsitzende Wolfgang Marx über den erfolgreichen Umzug von der Eichenheege zur neuen Sportanlage an der Dicken Buche. Wo unter anderem noch der Fitnessraum fertiggestellt werden muss. Ferner berichtete er von einem sportlich überaus erfolgreichen Jahr, aus dem der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A Hanau, den Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft Maintal und des Hallenmasters Hanau der ersten Mannschaft herausstachen. Als krönender Abschluss erfolgte nun die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Gruppenliga. Aktuell zählt die Germania 500 Mitglieder.

Die Arbeiten zur zentralen Dörnigheimer Sportanlage an der Dicken Buche starten am 17. Mai 2017. Vorausgegangen sind jahrelange Diskussionen um den Standort. Der Umbau soll 5,6 Millionen Euro kosten und im Herbst 2018 fertig gestellt sein.

 

Der FC Germania Dörnigheim spiel seit 2018 auch auf der neuen Sportanlage „Dicke Buche“

Über 150.000 Euro wird der Fußballclub dort investieren. Größter Posten ist die Ausstattung der neuen Gaststätte mit entsprechenden Küchengeräten und dem Biergarten vor dem Gebäude. Zudem muß noch ein Außenverkaufsraum, ebenfalls mit kleiner Küche, gebaut werden. Büroräume, sechs Garagen für diverse Sportutensilien und ein Fitnessraum stehen der Germania ebenfalls zur Verfügung.

Die zentralen Bestandteile ihrer neuen Heimat sind 2018 bereits einsatzbereit: Zwei große und ein kleiner Kunstrasenplatz, allesamt mit Flutlicht ausgestattet, dazu das neue Vereinsgebäude mit Kabinen und Funktionsräumen sowie die vereinseigene Gaststätte. Auch das neue Vereinsgebäude entspricht den zeitgenössischen Anforderungen und verfügt nicht nur über Kabinen und Duschen, sondern auch über einige Funktionsräume – alles selbst konzipiert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst.

 

Es war eine ganz besondere Truppe des FSV Bischofsheim, die 1969 in der Bezirksklasse Frankfurt-Ost den Meistertitel holte, in die Gruppenliga Mitte aufstieg und damit die erfolgreichste Zeit des Vereins begründete. Dieses Jubiläum wurde im Juni natürlich gebührend gefeiert. In den 32 Spielen der Saison 1968/1969 mussten die Bischofsheimer gerade einmal eine Niederlage hinnehmen – dazu gab es vier Remis – wodurch sie in der Liga eine Klasse für sich waren. Die von den Zeitungen damals als „Superelf aller hessischen Bezirksklassen“ bezeichnete Mannschaft stieg durch ihre starken Leistungen in die Gruppenliga Mitte auf, und selbst die Kontrahenten zollten dem Team gehörigen Respekt:

 

 

Mit einem Tag der offenen Tür weiht der FSV Bischofsheim im Juli 2010 seinen neuen Kunstrasenplatz ein. Finanziert haben die neue Spielfläche die Stadt Maintal und das Land Hessen, die zusammen knapp 750.000 Euro investiert haben. 18 Jugend- und Seniorenmannschaften mit etwa 280 Aktiven nutzen ab sofort den neuen Platz.

Seit September 2018 ist der Kunstrasenplatz gesperrt. Der Grund: Die intensive Nutzung im Trainings- und Spielbetrieb und auch der heiße und besonders trockene Sommer haben dem Platz stark zugesetzt. Die Folge: Das Granulat verklumpte und der Kunstrasen ist seit gut einem halben Jahr nicht mehr bespielbar. Im Februar stimmte der Umweltausschuss der Vergabe eines neuen Kunstrasenplatzes zu. Das Granulat hat die gleiche Qualität wie das, das an der „Dicken Buche“ verlegt wurde. Dadurch ist der Platz auch bei sehr hohen Temperaturen bespielbar. Ende Oktober 2020 wurde Spielfeld am Fechenheimer Weg saniert. Rund 270 Quadratmeter neuer Kunstrasenbelag mit ökologischer Sandfüllung wurden verlegt und bieten Sportbegeisterten wieder einen sicheren Zeitvertreib mit garantiertem Spielspaß. Auch die alten Tornetze wurden gegen Vandalismus-sichere Edelstahlnetze ausgetauscht und sollen die Anlage künftig aufwerten.

 

 

Das Umkleidegebäude des 1. FC Hochstadt kommt im März 1983 ins Gerede: Der Neubau ist das Ergebnis von Fehlplanungen und Handwerker- Pfusch. Aber auf der Jahreshauptversammlung im Juni wird festgestellt, daß die Fußballer sich in einer sportlichen Krise befinden. Der Verein steigt am Ende der Saison aus der Landesliga ab. Aber schon im Januar 1984 scheint auch der Abstieg aus der Bezirksklasse unvermeidlich.

 

Der 1. FC 1911 Hochstadt feiert im April 1991 seinen 80. Geburtstag im Bürgerhaus Hochstadt. Der frühere Vorsitzende Heinrich Stoppel wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Landrat Karl Eyerkaufer, ebenfalls Ehrenvorsitzender des FCH, erinnerte an die großen Zeiten in der Hessenliga, aber auch an die weniger erfolgreichen Abschnitte in der Vereinsgeschichte des heutigen Bezirksligisten. Die Fußballer des FC Hochstadt gewinnen im Januar 1991 die 1. offizielle Hallen-Stadt­meisterschaft und gehen auch bei der 16. Fußball-Stadtmeisterschaft im Juli 1991 als verdienter Sieger hervor. Der FC Hochstadt feiert im Januar 1992 erneut den Gewinn der Fußball-Stadtmeisterschaft in der Halle.

Mit dem FC Hochstadt feiert im Jahre 2011 seinen 100. Geburtstag. Das runde Jubiläum ist im April 2011 Anlaß für einen Rückblick, insbesondere auf sportliche Erfolge, denn die Lila-Weißen spielten zwölf Jahre in der einst dritthöchsten Fußballklasse, der Hessenliga. Schirmherr und Ehrenvorsitzender Karl Eyerkaufer würdigt nicht nur die sportlichen Erfolge, sondern auch die Beiträge zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Beste Laune herrscht im Juli 2011 auf der vom FCH organisierten Kerb. Vier Tage lang feiert der Verein seinen runden Geburtstag und sorgt dabei für ein abwechslungsreiches Programm.

Rund 650 Stunden Arbeit in Eigenregie haben die Mitglieder des 1. FC Hochstadt 2017 investiert, um sich und vor allem ihrem Verein einen Traum zu erfüllen: einen Kunstrasenplatz. Nach jahrelanger Planung war es ganz schnell gegangen. Ein halbes Jahr zuvor hatten die Stadtverordneten entschieden, Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm dem Verein zuteilwerden zu lassen, im April lag die Förderzusage des hessischen Finanzministeriums vor und im Mai wurde mit dem Bau begonnen.

 

Der aus Wachenbuchen stammende Thomas Berthold gehört im Juli 1990 zur deutschen Fußball-Elf, die in Rom Weltmeister wird. Auch die Maintaler feiern dieses Ereignis ausgiebig mit Autokorso und Hupkonzerten. Am Mittwoch, 11. Juli. bereiten die Wachenbuchener „ihrem“ Thomas einen rauschenden Empfang. Er kommt aus dem Autogramm- Schreiben gar nicht mehr heraus.

Im Jahre 2011 feiert Kewa Wachenbuchen feiert 100-jähriges Bestehen. Einer der Höhepunkte ist die akademische Feier im März 2011. Mit der Kerb organisiert der Fußballverein zudem den Wachenbucher „Nationalfeiertag“. Zu den Höhepunkten zählt auch der große Umzug durch die Straßen des östlichen Stadtteils. Der Zuspruch am Kerbmontag ist überwältigend, so daß die Kewa mit dem Ablauf des Jubiläumsjahres mehr als zufrieden ist. Im Okto-ber 2011 werden die Mitglieder Carsten Stein, Willi Schmidt und Klaus Karber für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit mit dem Ehrenbrief des Kreises ausgezeichnet.

. Neben dem bisherigen Vereinsheim, das saniert wird, entsteht ab 2016 ein Neubau, in dem Dusch- und Umkleideräume untergebracht werden. Beim bereits bestehenden Vereinsgebäude wird das Dach erneuert.

Auch im April 2018 ist der Waldsportplatz in Wachenbuchen eine riesige Baustelle. Neben dem fast fertiggestellten neuen Kabinentrakt wird seit Mitte Februar auch der östliche Rasenplatz komplett saniert. Dieser befand sich seit geraumer Zeit in einem nicht mehr zumutbaren Zustand. Nun wird das Geläuf grundlegend erneuert. Ein Höhenunterschied von 65 Zentimetern wurde gemessen, aufgrund der in die Jahre gekommenen Drainage war der Rasen bei Regen, vor allem ab dem Herbst, kaum bespielbar. Da die Sportanlage von allen Seiten von Wald umgeben ist, komme es durch Verschattung des Spielfelds zu Feuchtigkeitsproblemen.

Ein neues Drainsystem soll für eine „homogene Entwässerung des Sportflächenoberbaus“ sorgen. Kosten wird das neue Spielfeld 290.000 Euro. Zusätzlich sorgte ein Bombenfund für Verzögerungen.

Entgegen des Trends vieler Fußballvereine hat sich die Kewa in einer Grundsatzdiskussion bereits vor Längerem gegen die Anschaffung eines Kunstrasenplatzes entschieden. Perspektivisch gibt es aber große wirtschaftliche Nachteile, die laufenden Kosten und Renovierungskosten wären bei einem Kunstrasen höher.

Im August kann es zur Einweihung des rund 240.000 Euro teuren Neubaus mit vier Umkleide- und zwei Duschräumen auf dem Wald­sportplatz der Kewa Wachenbuchen. Doch ein zweites Projekt ist bereits aus den Startlöchern heraus. Das eigentliche Vereinshaus, erbaut in den siebziger Jahren, ist dringend sanierungsbedürftig. Das Dach wurde kürzlich neu eingedeckt, eine Solaranlage darauf gebaut. Darunter sollen künftig auch die Schiedsrichter eine eigene Umkleide erhalten, außerdem die Toilettenanlagen und so manches andere an Haus- und Energietechnik erneuert werden. Weitere rund 180.000 Euro werden Sanierung und Umbau wohl koste

 

Handball:

Neuer Trainer der Herren 1 der Handballsportgemeinschaft Maintal wurde im Mai 2021 der frühere Landes- und Bezirksoberligatrainer Peter Corell. Im Jahre 2022 beschließt die weibliche C-Jugend: Jugendspielgemeinschaft der HSG für die kommende Saison 2023 eine Spielgemeinschaft mit der HSG Preagberg Großauheim bilden. Die Damenmannschaft der HSG Maintal sucht 2022 auch Verstärkung auf allen Positionen. Die Trainingszeiten sind dienstags von 19 bis 21 Uhr und donnerstags von 19 bis 20.30 Uhr, jeweils in der Maintal-Halle

 

Turnen:

 

Seit 2018 hat die Turngemeinde Dörnigheim einen Calisthenics-Kurs im Angebot. Anders als beim klassischen Krafttraining im Fitnessstudio oder Kraftraum kommt bei Calisthenics nur das eigene Körpergewicht zum Einsatz, um die Muskeln in Form zu bringen. Als die Turngeräte stehen, geht es ans Eingemachte: Zunächst stehen 20 Liegestütze auf dem Programm. Fies ist dabei, dass man die Position zwischendurch immer eine Weile halten muß, was auf Dauer ziemlich an die Substanz geht. Daraufhin muß man sich in eine aufrechte Stützposition auf der Reckstange bringen: Arme beugen, wodurch unser Körper nach unten sinkt, dann wird dieser dann wieder nach oben gedrückt. Ein Vorteil von Calisthenics gegenüber normalem Krafttraining ist, dass dabei auch die Stabilität und das Gleichgewicht trainiert werden.

 

Die Jahreshauptversammlung der Turngemeinde Dörnigheim war Anfang Ma 2019.  Die TGD hatte zum Stand 31. Dezember zirka 1.600 Mitglieder. Es gibt die Abteilungen Fechten, Gymnastik, Montagsseniorengruppe, Bodystyling, Tanzen für Senioren, Gymnastik nach Krebs, Schwimmen, Tischtennis, Handball, Turnen, „Er+Sie Gruppe“, Fußball, Handball, Lauftreff, Tauchen, Trampolin, Historisches Fechten, Tennis, Tischtennis. Es gibt sogar Gesang (Senioren-Chor besteht aus 24 und der Junge Chor aus 15 Mitgliedern) und ein hochintensives und funktionelles Ganzkörpertraining für Männer und Frauen zu motivierender Musik.

Ende Oktober 2021 hat bei der Turngemeinde Dörnigheim ein Aktionstag mit dem Titel „Bewegung gegen Krebs“ stattgefunden. Der Tag wurde gestaltet von Sigrid Blaich-Horn, der Übungs­leiterin der Gruppe Gymnastik nach Krebs.

Am zweiten Advent 2021 fand wieder die traditionelle Senioren Weihnachtsfeier der Turngemeinde Dörnigheim statt. Der zweite Vorsitzende Michael Zanner hieß die etwa 130 Senioren und Seniorinnen, Mitglieder und Freunde der TGD. willkommen. Sehr spontan und gekonnt wurde im Anschluss ein Weihnachtsgedicht auf hessische Mundart vom Abteilungsleiter der Tennisabteilung, Helke Reneerkens, vorgetragen.  Im Anschluss vertanzte die Gruppe Spektrum sehr gefühlvoll und emotional mit Tuch und Engelsflügeln das Lied „Angel“ der Sängerin Sarah McLachlan, in liebevoller Erinnerung an alle, die von uns gegangen sind. Es folgten die Gruppe „Tanzen für Senioren“ und der junge Chor.

 

 

Der FTD-Turner Sacha Bräuning aus Dörnigheim qualifiziert sich im August 1989 für die Deutschen Meisterschaften im Jahn-Neunkampf. Im August 1992 feiert er den Gewinn der Hessenmeisterschaft im Jahn-Neunkampf. August Roth, Ehrenvorsitzender der FTD, tritt im November 1989 als Vorsitzender des Turngau Offenbach-Hanau aus gesundheitlichen Gründen zurück. Er stirbt im April 1994 im Alter von 71 Jahren.

Der Jugendvorstand der Freien Turnerschaft Dörnigheim mit seinem Jugendleiter Dennis Herpich hat 2021 sein großes Projekt, ihren Traum. von dem Errichten einer Begegnungsstätte, außerhalb der Übungsstunden für die Kinder und Jugendlichen ihres Vereines, nahezu abgeschlossen. Mit dem Projekt „Schwanennest“ will man den Kindern und Jugendlichen im Verein ein weiteres Angebot schaffen, über ihre sportliche Heimat in der FTD hinaus.

Eine Räumlichkeit im Vereinshaus an der Uferstraße in Dörnigheim wurde durch viele Sach- und Geldspenden neugestaltet und eingerichtet. Hier wird nun künftig mit den Kindern und Jugendlichen aller Altersklassen gemeinsam gebastelt. gebacken, gekocht, Vorlesestunden durchgeführt. Auch einfach nur zum „chillen“, reden und austauschen ist das „Schwanennest“ Anlaufpunkt. Inhaltlich wird es auch Erste-Hilfe-Kurse für Kinder und Jugendliche geben oder interessante Vorträge. Das Maskottchens des „Schwanennestes“ ist natürlich ein Schwan, der einzigartig genäht und gestaltet wurde. Nach Abstimmung wird der Schwan den Namen „Anneliese“ halten - nach Anneliese Schmitt. Ihr waren die Kinder und Jugendlichen der Vereinsnachwuchs immer mit das Wichtigste. Anneliese Schmitt ist die Schwester von August Roth (langjähriger Vereinsvorsitzender - deshalb August Roth-Halle). Im März 2020 ist Anneliese Schmitt mit 90 Jahren verstorben.

Der Sportkreis Main-Kinzig hat im Februar 2021 in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst Main-Kinzig, unter der Leitung des erfahrenen Referenten, Michael Lang, ein Erste-Hilfe-Seminar für Trainerinnen und Übungsleiterinnen seiner Mitgliedsvereine in der vereinseigenen August-Roth-Halle der Freien Turnerschaft Dörnigheim durchgeführt.

 

 

TGD Fechten:

Die Fechter der Turngemeinde Dörnigheim haben im September 2021 in Rüsselsheim bei den Hessischen Meisterschaften einen gelungenen Wiedereinstieg in den Turnierwettkampf gefeiert.  Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. September, richtet die Fechtabteilung der TG Dörnigheim in der Maintalhalle in Dörnigheim ein Turnier der Hessischen Meisterschaften aus.

Im Jahre 2021 fand in der Maintalhalle das Turnier um die „goldene Maske von Maintal“

wieder statt, nachdem es in den vorherigen zwei Jahren wegen der pandemischen Lage leider ausfallen musste. Über 200 Florettfechterinnen und -fechter aus über 30 Vereinen lieferten sich spannende Zweikämpfe in den Altersklassen von U9 - U17 und Senioren. Bei den jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der U 9 (Open) konnte Samuel Maier sich den ersten Platz erkämpfen Marte Iwersen (ETUF Essen) behaupten und sicherte sich Platz 1.

In der Altersklasse U 17 war bei den Herren mit Nils Hoffmann einer der erfolgreichsten TGD-Fechter der letzten Jahre am Start, der derzeit im nationalen Kader trainiert. Er startet in dieser Saison noch für den FC Tauberbischofsheim, weil er dort zwei Jahre lang im Fechtinternat zur Schule ging und trainierte. In der nächsten Saison wird er wieder für die TG Dörnigheim starten. Nils begann den Wettbewerb souverän und erreichte auf Platz 1 gesetzt mit nur wenigen Gegentreffern im gesamten Turnier das Viertelfinale. Hier unterlag er überraschend mit 12:15 gegen den eher unbekannten Emmanuel Hagene vom FC Moers

Mit 140 Teilnehmern aus 7 Nationen fand 2021 ein äußerst spannendes Florett-Turnier der Herren U20 auf sehr hohem Niveau statt. Eine starke Vertretung aus Frankreich, Belgien und Holland wertete dieses Turnier für alle Fechter zu einem besonderen Event auf. Die TGD konnte durch Krankheiten dezimiert leider nur mit drei Fechtern anreisen.

Der TGD-Fechter lag nach dem ersten Drittel mit 3 Treffern im Rückstand. Im zweiten Gefechts-Drittel konnte Nils bis auf einen Treffer Vorsprung aufholen.

Bei den Marburger Stadtmeisterschaften im Herrenflorett U15 behauptete sich Lorenz Nürnberg 2021 für die TGD gegen zahlreiche starke Gegner mit eindeutigen Siegen und schaffte es auf einen sehr respektablen 3. Platz.

Gleichzeitig vertreten war man durch die Senioren in Halle beim Händel-Cup beim DFB Qualifikationsturnier International und zum anderen die durch die jüngeren Florett-Begeisterten, Altersklassen Ul 1 - U15, in Tauberbischofsheim.

 

 

Die Freie Turnerschaft Dörnigheim führt am, 7. Mai 2022 einen sportlicher Schnuppertag. für Showtanz, Garde und Turnen durch. Der Jugendvorstand lädt am 17. Juli ein zum „Sommerfest im Schwanennest“ ein (Wasserspiele, verschiedene Aktionsspiele, Steine bemalen, Grillen), Vom 16. bis 18. September findet ein dreitägiges Fest unter dem Motto „Ramba Zamba - ein Lichtblick der uns Vereint) statt.

 

 

Bei der Turnerschaft Bischofsheim gibt es 2019 eine Einrad- und Jonglage-Abteilung. In der kleinen Turnhalle am Fechenheimer Weg geht es samstags hoch her. Durch das Perfektionieren des einfachen Wurfs soll eine Basis dafür geschaffen werden, mit mehreren Bällen zu jonglieren. „Passing“ nennt sich die Variante, bei der nicht nur jongliert, sondern nach einem abgesprochenen Muster Bälle mit einem Partner ausgetauscht werden. Da sowohl die Jonglage als auch das Einradfahren Randsportarten sind, treten die Bischofsheimer nicht bei Meisterschaften an, sondern sind eher bei Veranstaltungen zu erleben.

Im Jahr 2022 ist der Antrag auf Gewährung einer Landeszuwendung, der Anfang des Jahres von der Turnerschaft 1886 Bischofsheim e.V. gestellt worden war, bewilligt worden. Der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert freut sich mit den Mitgliedern über die 5.800 Euro aus dem Förderprogramm „Weiterführung der Vereinsarbeit“. Verwendet wird das Geld, das gut ein Viertel der Gesamtsumme ausmacht, für die Sanierung des Parkettbodens der Bischofsheimer Turnhalle. Damit kann die breite Palette der verschiedenen Sportarten, die von Hand- und Volleyball über Einradfahren, Trampolinspringen, Yoga, Pilates, Gymnastik bis hin zu Linedance und Zumba reicht, auf einem sanierten Parkettboden weiterhin angeboten. werden. 

 

Die Freie Turnerschaft Wachenbuchen freut sich 2021 neben der bereits praktizierenden Yoga-Lehrerin Martina Emge, im August eine weitere Yogalehrerin vorstellen zu dürfen: Tamara Lehmann ist eine ausgebildete Yogalehrerin und wird ab Ende August die Yoga-Abendkurse übernehmen. Martina Emge wird weiterhin als Yoga-Lehrerin zur Verfügung stehen und die Vormittagskurse leiten.

Ab September 2022 bietet die Freie Turnerschaft Wachenbuchen wieder Yogakurse vormittags an. Es gibt einen Yoga Classical Kurs, der sowohl für Anfänger wie auch Fortgeschrittene geeignet ist. Außerdem bietet der Verein einen Yoga mit und auf dem Stuhl Kurs an. Zielgruppe sind hier Menschen mit Einschränkungen, wie beispielsweise Gleichgewichtsproblemen, Osteoporose, Hüft- und Knieprothesen, Sehschwäche, Übergewicht u. ä. -

 

 

Leichtathletik:

Amona Schneeweis aus Hochstadt wird 1989 Deutsche Jugendmeisterin im 60 Meter Hürdenlauf. Bei den Süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Gelnhausen setzt sie sich im Juli über 100 Meter Hürden durch. Bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften im August 1991 erläuft sie im Hundert Meter Hürdensprint den dritten Platz. Sie gewinnt im Januar 1993 bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften den Hürden-Sprint. Amona Schneeweis verteidigt im Januar 1992 ihren Hessenmeistertitel über 60 Meter Hürden.

 

Der Lauftreff der Leichtathletikgemeinschaft Maintal in Dörnigheim startet seit 1. April jeden Freitag von 18 bis 19 Uhr an der „Dicken Buche“. Alle Gruppen sind auf unterschiedlichen Strecken eine Stunde lang im Maintaler Wald unterwegs:

Laufen: 6,5 km, 7,5 km, 8,5 km, 9,5 km, 10,5 km.

Walking: 5,5 km, 6,5 km, 7 km.

Nordic Walking: 5,5 km, 6 km und 6,5 km.

Für laufinteressierte Einsteiger oder Wiedereinsteiger wird bei Bedarf auch eine Schnuppergruppe mit 5 Kilometer Gesamtstrecke angeboten.

 

 

 

Judo/Budokan:

Julian Dirksen vom Bischofsheimer Judo-Nachwuchs wird im Mai 1989 Bezirksmeister.

Die Budoabteilung trennt sich im November 1997 von der Freien Turnerschaft Dörnigheim und firmiert zukünftig unter SC Budokan Maintal. Sie wird im September 1998 Meister der Landesliga Nord.

Das Vereinsheim des SC Budokan in der Dörnigheimer Braubachstraße brennt in der Nacht zum 23. Juli 2010. Als die Feuerwehr kommt, ist es schon zu spät, die Holzbauweise des Gebäudes begünstigt die Ausbreitung des Feuers. Die Löscharbeiten dauern bis in die Morgenstunden. Die Polizei nimmt einen 23-jährigen Maintaler fest, der sich in der Nähe des Brandorts befindet. Er wird Anfang Dezember 2010 vom Hanauer Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Weil ihm ein Ausbildungsplatz zugesichert, aber das Versprechen nicht eingehalten worden sei, habe er das Gebäude aus Frust in Brand gesteckt, gibt der Vorbestrafte als Grund an. Die Höhe des Schadens beläuft sich auf 171.000 Euro. Wenige Wochen später stehen dem SC Budokan neue Räumlichkeiten zur Verfügung Mit Hilfe der Stadt ist der Verein ins Brüder-Schönfeld-Haus umgezogen.

Schon seit 2012 bietet der Judoclub Bischofsheim „Judo light“ an, speziell für ältere Teilnehmer. Im Schnitt kommen 2019 zwischen sieben und zwölf Teilnehmer. Judo ist die perfekte Sportart auch für ältere Menschen. Es ist ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining, bei dem die Beweglichkeit gefördert wird. Außerdem bieten die Fallübungen, die zu einem jeden Training dazugehören, eine gute Sturzprophylaxe

Der Sport-Club Budokan Maintal hat im Januar 2018 bei der Vergabe des Oddset-Zukunftspreises des hessischen Sports 2017 den zweiten Platz erreicht. Den zweiten Platz und das Preisgeld sicherte sich der SC Budokan für sein Integrationsprojekt „Glücksmomente schaffen“, bei denen Flüchtlingskinder in den Sportverein integriert werden. Der SC Budokan betreibt seit 2016 in Kooperation mit der Stadt Maintal eine eigene Flüchtlingsunterkunft. Parallel wurde im Verein eine eigene Stabsstelle für Integration eingerichtet, die gezielt vor allem Kinder und Jugendliche über die Sportangebote des Vereins aufklärt und integrieren hilft. So konnten bereits rund 70 Flüchtlingskinder in den Verein aufgenommen werden, insbesondere in die Karate- und Judoabteilung.

Seit dem 1. September 2021 gibt es im SC Budokan neues „Personal“. Leony Dieter absolviert ein Sozialpraktikum in unserer Betreuungseinrichtung Regenbogenhaus. Dieses dauert ein Jahr und findet an zwei Tagen in der Woche statt. Alexandra Ort (Mediengestaltung) und Dominik Puljic (Verwaltung) unterstützen beide die Vereinsgeschäftsstelle als Jahrespraktikanten und dies drei Tage in der Woche. Beide benötigen das Jahrespraktikum zur Erlangung des Fachabiturs. Ein Freiwilligenjahr (Bundesfreiwilligen-Dienst im Sport) leisten Estelle Millo und René Reiter.

Die Sportjugend und der Verein arbeiten jährlich eine neue Zielvereinbarung aus, in der Schwerpunkte für die Arbeit im kommenden Jahr fixiert werden. In diesem Jahr legte man den Fokus auf die Ausbildung von Migranten zu Übungsleitern. Auch hier ist der SC Budokan beispielhaft. Budokan ist auch der einzige Verein in Deutschland, der ein Flüchtlingswohnheim gebaut hat. In Kombination mit dem für alle zugänglichen Mittagsangeboten führe dies zu einer engen Bindung der Geflüchteten an den Verein.

 

Wer und was ist der Budokan Maintal?

Der SC Budokan Maintal ist mehr als nur ein Verein. Das hört sich erst einmal sehr merkwürdig an, ist aber zutreffend. Neben einem Sportangebot ist der Verein in der Schulbetreuung tätig. Was ist damit genau gemeint? Erziehungsberechtigte können Ihre Kinder beim Budokan von der 1 - 4 Klasse anmelden zur Betreuung. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen die Kinder bei den Hausaufgaben, schaffen Spielmöglichkeiten zum Austoben und Bieten innerhalb der Mittagsbetreuung verschiedene AGs an. Die Eltern haben die Möglichkeit ihre Kinder in verschiedenen Modulen anzumelden. In den Standardmodulen ist das Mittagessen immer eingeschlossen. Dies wird von erfahrenem Küchenpersonal für jeden Tag frisch zubereitet.

Für den Verein Sport Club Budokan Maintal ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Begriff. Aus „alt“ mach „neu“ ist das gelebte Motto unserer neuen Recycling AG. In der Betreuungseinrichtung des Regenbogenhauses wird das Thema Recycling im Rahmen einer Recycling AG den Kindern nahegebracht. Die Kids sind mit viel Spaß und Freude dabei alle möglichen Gegenstände zu sammeln und Neues entstehen zu lassen. Hier mal ein paar exemplarische Ergebnisse: Aus Milchtüten wurden Vogelhäuser, aus Tomatengläsern wurden Windlichter, aus Toilettenpapierrollen sind großartige Stiftehalter entstanden und vieles mehr

Der SC Budokan Maintal bietet Hobbysportlern als auch Wettkampfsportlern eine Heimat. Nach Corona steht wieder der Auf- und Ausbau des Kindertrainings an erster Stelle. Folgende Sportarten bietet der Budokan Maintal an: Judo, Ju-Jutsu, BJJ, Gesundheitssport und Fitnesskurse für Frauen. Ein weiteres Standbein des Vereins ist die Ausrichtung von regionalen, nationalen und internationalen Turnieren in den Wettkampfsportarten Judo, Ju-Jutsu und BJJ.

Der SC Budokan errichtet 2016 in Eigenregie ein Haus, das er langfristig als Judo-Internat nutzen will, Es wird für fünf Jahre plus eine Option für ein weiteres Jahr an die Stadt Maintal vermietet. Seit Ende März 2016 nutzt die Stadt das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft.

 

Athleten des SC Budokan Maintal machten sich im März 2022 auf den Weg nach Maribor in Slowenien. Mohammad Falahatpisheh startete bei den Senioren in der Gewichtsklasse bis 94 kg in der Disziplin Ne-waza/BJJ.. Im Finalkampf musste er sich nach einem hochklassigen Duell nur Rado Mollenhauer geschlagen geben. Auch Marc Neumüller erkämpft Silber

Der Sport Club Budokan Maintal veranstaltet 26./27. März die Deutsche-Meisterschaft 2022 Ju-Jutsu der Männer und Frauen in der Sporthalle der Werner-von-Siemens-Schule.

Im Mai 2022 hat in der BudoArena des SC Budokan Maintal e.V. ein Bundeskaderlehrgang des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes stattgefunden. Durch die zentrale Lage bietet sich Maintal hervorragend für solche Lehrgänge an und der Verein ist stolz auf die hervorragende Zusammen­arbeit mit dem Deutsche Ju-Jutsu Verband e.V.

Der SC Budokan Maintal bietet 2022 einen Anfängerkurs Brazilian Jiu Jitsu an. Das Training findet jeden Mittwoch und Freitag in der Zeit von 19 bis 21 Uhr statt. Der Sportclub Budokan Maintal bietet 2022 Seniorengymnastik in verschiedenen Gruppen an. Es gibt eine reine      Osteo­porose-Gruppe und eine gemischte Gruppe, die sich jeweils in der Maintalhalle treffen.

Am 3. Dezember 2022 finden in Maintal-Dörnigheim die diesjährigen Hessenmeisterschaften im Ju-Jutsu statt. Die Veranstaltung findet in der Sporthalle der Werner von Siemens-Schule statt. Es starteten etwa 100 Athleten in den Altersklassen U10 bis Senioren, sie kämpften in den Disziplinen Figthing und NeWaza ihre Meister aus. Drei Athleten des SC Budokan Maintal sind somit qualifiziert für die Westdeutschen Meisterschaften.

Der SC Budokan Maintal begrüßt ab dem 1. Januar 2023 einen neuen Trainer: Rado Mollenhauer. Er übernimmt das Wettkampftraining im JuJutsu. Rado ist nicht nur Bundestrainer beim Deutschen Ju-Jutsu Verband, sondern war auch ein erfolgreicher Wettkämpfer in der Nationalmannschaft. In seiner langen Wettkampfkarriere hat er viele nationale und internationale Titel gewonnen, wie zuletzt die Weltmeisterschaft 2022 in Abu Dhabi. Das Training startet ab dem 4. Januar montags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr in der Budo-Arena Maintal/Turnhalle Werner-von-Siemens Schule.

 

Tennisgemeinschaft Dörnigheim:

Die TGS Dörnigheim besteht seit 1971 als erste gemeinsame Abteilung der Vereine Turngemeinde Dörnigheim und Freie Turnerschaft Dörnigheim. Nach dem Umbau und der Erweiterung der Tennisanlage wird seit 2019 auf sieben Sandplätzen mit zentraler Bewässerungsanlage und einer Ballwand gespielt. Dort befindet sich auch das neue Klubhaus mit moderner Infrastruktur und ausreichend Parkplätze.

Die U-8-Spielerinnen und -Spieler der Tennisgemeinschaft Dörnigheim haben einen aufregenden Sommer hinter sich. Viele der acht Kinder haben ihre ersten Punktspiele bestritten, die Medenspiele [Mannschaftsspiele im Tennis], die Mitte September 2019 mit dem Finale um die Bezirksmeisterschaft ihren Höhepunkt hatten. Der Endspielgegner war das Team von RW Neu-Isenburg, dem die TGS mit 9:53 Spielen und 5:19 Matchpunkten unterlegen war.

Die Medenspiele finden auf Bezirksebene statt. Bei U 8 wird der Wettbewerb gewöhnlich nicht über das normale, sondern über ein stark verkleinertes Tennisfeld austragen. Die Disziplinen sind Vielseitigkeitsübungen, Kleinfeldtennis (vier Einzel und zwei Doppel) und im Finale ein Mannschaftsspiel. -

 

Tennisverein Bischofsheim:

Auch in Bischofsheim gibt es einen Tennisverein. Alex Jelinek hat im Juni die erste Ballschule im Main-Kinzig-Kreis ins Leben gerufen. Sie findet dienstags beim Bischofsheimer Tennisverein und samstags im Mittelpunkt-Sportcenter in Dörnigheim statt und ist ein ABC für Spielanfänger ab drei Jahren. „Wir spielen mit den Kindern alle Ballsportarten, unter anderem Fußball, Handball, Basketball, Hockey und Tennis“.

 

 

Radball:

Weltklasse-Radball: im Hochstädter Bürgerhaus: Bereits zum 7. Mal veranstaltet der RV Hochstadt im Juni 1995   ein internationales Turnier, das Lustenau aus Österreich gewinnt. Im Bürgerhaus Hochstadt findet im März 1998 ein Radball-Länderkampf zwischen Deutschland und Tschechien statt. Hochstädter Radballer steigen im November 1998   in die Landesliga auf.

Den Hochstädter Radballern gelingt es im November 1992 als neuen Trainer Jan Pospisil, den Sohn des 25-fachen Weltmeisters aus Brünn, zu verpflichten. Die Hochstädter Radballer Pospisil/Paul steigen im Mai 1993 in die Landesliga auf. Jan Pospisil und Frank Rippert feiern im März 1994 in der Radball-Landesliga ungeschlagen die Meisterschaft. Der Radfahrverein Hochstadt feiert im Juni 1994 den größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte, gewinnen doch Jan Pospisil und Frank Rippert die Hessenmeisterschaft im Radball.

 

Schützen:

Die Gemeinschaft der Maintaler Schützenvereine wartete 2019 gespannt darauf, wie der Ausschuss mit den Plänen zum dringend notwendigen Ausbau der Schießstände in der Maintal-Halle verfahren würde. Seit 2013 wurde er mit den Schützen verhandelt über das Projekt: Damals hätte der Umbau 360.000 Euro gekostet, heute würde er 680.000 Euro kosten. Wobei sich der Eigenanteil, den die GMS zu tragen bereit sei, nicht verändert habe: Hier gibt es eine Zusage über 100.000 Euro

Der 1. Vorsitzende des 1. Sportschützenclub Maintal Jaroslav Tichy begrüßte die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung. Er berichtete stellvertretend für den Schützenmeister vom mäßigen Schießbetrieb aufgrund der Pandemie. Bei der Neuwahl wurde der alte Vorstand bestätigt - eine Änderung gab es auf der Position des 2. Vorsitzenden. Da Eckard Pläger im vergangenen Jahr verstorben war, wurde nun mit Albrecht Müller-Hölz ein Nachfolger gewählt.

Der 1. SCC Maintal unternimmt 2022 mit 21 Teilnehmern, um mit angemieteten Bussen ihre dreitägige Vereinstour nach Alsfeld.

 

Rollkunstlaufen:

Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Rollkunstlaufen im Juli 1989 erringt die Vierer-Gruppe des RSC Dörnigheim die Vize-Meisterschaft. Stefanie Hinzen und Stephanie Waitz­bauer qualifizieren sich im Juni für die Deutschen Jugendmeisterschaften im Rollkunstlauf.

Stephanie Waitzbauer vom RSC Dörnigheim erläuft sich im Juli 1992 die Vize-Meisterschaft bei den Hessischen Junioren.

 

Inline-Skater Railway:

Inline-Skater Dominik Stransky und Skateboarder Max Zeber, die Vorstände des Vereins haben gemeinsam mit ihren mittlerweile 36 Vereinsmitgliedern die Skater-Halle an der Eichenheege 20a auf- und ausgebaut. Die jungen Maintaler Funsport-Enthusiasten haben dabei etwas geschaffen, wofür sie in Frankfurt, Wiesbaden und vielen, vielen anderen Großstädten beneidet werden. Denn dort gibt es zwar Skaterparks unter freiem Himmel, aber keine coole Hallen-Location, in der die Jugend der Region auch in Herbst und Winter authentisch und ungezwungen ihrer rollenden Leidenschaft frönen kann. Das Licht in der Halle muss dringend ausgetauscht werden, der Hallenboden muss saniert werden. Die Clubräume sind zwar mit kultigen Second-Hand-Möbeln ausgestattet, an der technischen Ausstattung hapert es aber. Der Barbereich muss dringend aufgepeppt werden, und in Sicherheitstechnik muss investiert werden.

Die Skatehalle am Bahnübergang in Dörnigheim kann sich 2021 vor Anfragen kaum retten. Vor Corona ist die Funsport-Location an der Eichenheege vor Skateboard-, Inliner-, Rollerskates-, BMX- und Scooter-Fans aus allen Nähten geplatzt. Dominik Stransky ist passionierter Inline-Skater und Vorstandsmitglied des Trägervereins Railway Maintal. Im Jahre 2015 hat sich der Trägerverein gegründet. Die meisten Mitglieder der ersten Stunde sind allerdings nicht mehr aktiv. Daher steht ein Generationenwechsel an. Bei der Vollversammlung im Mai soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Eine zusätzliche Taskforce arbeitet daran, die Skatehalle mit professionellen Holzrampen, so genannten IOU-Ramps, auszustatten.

Das Fabrikgebäude in Dörnigheim am Bahnübergang wurde renoviert, gestrichen und hat eine neue Lichtanlage bekommen. Jetzt glitzert nicht nur über den Rampen und Holzhindernissen eine riesige Discokugel. Die neue Lichttechnik soll zukünftig auch Events und Konzerte in der Halle ermöglichen. Doch das sind längst nicht die einzigen Zukunftspläne, die die Skatefans während der Pandemie für die Wiedereröffnung schmieden: Der Fitness-Bereich auf der zweiten Ebene über dem Jugendcafé soll statisch sicherer werden. Um die auf dem Bischofsheimer Spielplatz Schillerstraße abgebaute Mini-Rampe, die hier ihre neue Bestimmung gefunden hat, soll ein Außenbereich mit Sonnenterrasse und Café entstehen. Dart, Basketball, Tischtennis – die Halle soll allen offenstehen und mit anderen Vereinen und Jugendzentren kooperieren. Auch „Schrauber-Workshops“ für Rollerskates können Kaeding Stransky sich zukünftig hier vorstellen. Letzterer ist selbst gelernter Schreiner, hat einige Obstacles beigesteuert und möchte mit Interessierten kleine Holzrampen für zu Hause bauen.

Wasserskilaufen:

Marie-Anne Buthmann, Motor-Yacht-Club Dörnigheim, verteidigt im September 1989 ihren Titel im Figurenlauf bei den Deutschen Meisterschaften im Wasser-Skilaufen. Bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften im Wasserskilaufen verteidigt Marie-Anne Buthmann im August 1991 ihren Titel im Figurenlauf erfolgreich. Marie-Anne Buthmann gewinnt im November 1993 bei den Wasserski-Europameister­schaften Gold und Silber.

 

1. Hochstädter Angelverein:

Der 1. Hochstädter Angelverein veranstaltet am Sonntag, 1. Mai 2022 ab 11 Uhr im Biergarten sowie in den Räumlichkeiten des Bürgerhauses Hochstadt, Ringstraße Süd 21 in Maintal-Hochstadt sein bekanntes Forellenfest. Angeboten werden erneut die allseits bekannten und beliebten frisch gebackene Forellen mit hausgemachtem Kartoffelsalat.

 

Angelsportverein Maintal:

Im Jahr 1972 hatte die Stadt Frankfurt aus der ehemaligen Kiesgrube und den benachbarten Kleingartenanlagen einen großen Freizeitpark im Osten der City anlegen wollen. Die Pläne zerschlugen sich, weil kein Geld da war. Im Jahr 1976 wurde der ASV Maintal gegründet und bekam zunächst nur für ein paar Jahre vom Eigentümer des Areals, dem Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt, den 1,5 Hektar großen See mit umliegendem Gelände zur Pacht. Nach und nach wurde aus Containern – feste Gebäude sind nicht erlaubt – ein kleines Hüttendorf gebaut mit Vereinsheim, Küche, überdachtem Grillplatz und Lagerräumen für diverse Geräte. Denn die Pflege des Geländes samt Baum- und Strauchbestand obliegt ebenfalls dem ASV.

Im Jahre 2022 gab es folgende Veranstaltungen:

Angelflohmarkt am 9. April 2022 ab 13 Uhr für alle Anbieter außer Gewerbetreibende.

Vatertag am 26. Mai 2022 mit einem Gottesdienst (Pfarrer Jens Heller) und dem Musikcorps

Kinder-Schnupperwochenende mit zwölf Teilnehmern.

Vorsitzender ist seit über 30 Jahren Gerald Gruber. Immerhin zählt der Verein 115 Mitglieder, wovon gut die Hälfte den Angelsport aktiv betreibt und sich an dem ehemaligen Baggersee, im Landschaftsschutzgebiet zwischen Bahnlinie und Bundesstraße gelegen, ein wunderschönes Gelände mit Vereinsheim geschaffen hat.

 

1. Maintaler Tanzsportclub Blau-Weiß:

Am 3. Mai 2021 startet der 1. Maintaler Tanzsportclub aus einer selbst verordneten, kurzen Trainingspause wieder mit einem starken Online Tanzangebot. Damit findet das bewährte und erfolgreiche Trainingsformat des MTSC eine Fortsetzung. Der MTSC konnte für alle Altersgruppen und Tanzstilrichtungen ein qualitativ hochwertiges Trainingsangebot bereithalten.

Der Maintaler Tanzsportclub startet nach Ostern 2022 mit neuen Gruppen:

Breitensport in der Zeit von 20.30 Uhr - 21.30 Uhr, Erich Kästner-Schule,

Lady Latin Dance: von 18 Uhr - 19 Uhr auch in der Erich Kästner-Schule.

Boogie Woogie: von 19.30 Uhr - 20.30 Uhr in der Wilhelm Busch-Schule,

Discofox 20.30 Uhr - 21.30 Uhr in der Büchertalschule

Salsa: von 18 - 19 Uhr in der Erich Kästner-Schule

Salsa: von 18-19 Uhr in der Turnhalle der Büchertalschule. Das Training liegt in den erfahrenen Händen von Olaf Streitenberger, der auch den Anfängern sehr schnell zur Leichtigkeit des Salsa Tanzen verhilft.

 

Der 1. Maintaler Tanzsportclub richtete im April 2022 die Durchführung der jährlich wiederkehrenden Tanzsportabzeichen-Abnahme aus. Zwölf Paare stellten sich der Herausforderung, um ein Deutsches Tanzsportabzeichen in Bronze, Silber, Gold, oder Brillant zu ertanzen. Alle bewältigten die Aufgaben mit Bravour vor den Augen der angereisten Prüfer

Zumba-Gold und Zumba-Gold 60 hat sich 2022 beim 1. MTSC fest etabliert. Damit bietet der MTSC auch eine Zumba Farm an, deren positive gesundheitlichen Auswirkungen wissenschaftlich belegt sind. Die Trainingsbetreuung liegt in den erfahrenen Händen von Elke Westhöfer. Zumba-Gold findet mittwochs von 18 bis 19 Uhr in der Sporthalle der Büchertalschule in Wachenbuchen statt. Zumba-Gold 60+ jeden Donnerstag von 10 bis 11 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim.

Arthur Zokhin und Kaylin Malt haben im Mai 2022 beim Südhessenpokal in Darmstadt in der Klasse Jugend C Latein den 1. Platz ertanzt. Die beiden konnten damit ihre Erfolgsserie fortsetzen und arbeiten nun daran, bald in die nächst höhere Klasse aufzusteigen.

 

Der Maintaler Tanzsportclub richtet 2022 schon zum achten Mal sein überregional beachtetes Bembel-Tanzsportturnier aus. Los geht es am Sonntag, 28. August ab 10 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim. Der Erfolg der letzten Jahre hat den MTSC darin bestärkt, wieder ein Turnier bereitzustellen. Die Zuschauer sehen einen Wettbewerb der Standard Tänze aus den Senioren Klassen und Latein Tänze aus der Hauptgruppe oder dem Jugendbereich. Mit dem Bembel-turnier macht der Verein unsere hessische Kultur und unser Stöffche in der Tänzerwelt bekannt. Eine neu begonnene Ära soll mit dem lokalen Flair seine Fortsetzung finden. Als Preise winken zahlreiche Bembel und natürlich auch etwas vom Stöffche.

Am Samstag, 15. Oktober 2022 richtet der 1. Maintaler Tanzsportclub nach langer Coronapause endlich wieder einen festlichen Herbstball aus. Veranstaltungsort ist das Bürgerhaus Maintal Bischofsheim, Dörnigheimer Weg 21. Los geht es um 20 Uhr. Die Galaband Manhatten Six spielt zwischen den bunten Programmpunkten zum Tanz auf.

 

Turnier-Tanz-Club Fortis Nova:

Im Jahre 2010 begann der Tanzsportclub Fortis Nova mit 70 Gründungsmitgliedern. Damals war Nicole Giersbeck noch Trainerin bei einem anderen Tanzsportverein. Als sich dieses Arbeitsverhältnis auflöste, die Eltern allerdings Giersbeck weiterhin als Trainerin ihrer Kinder behalten wollten, entstand die Idee, einen eigenen Verein zu gründen. Mit ihrem Ehemann zusammen und der Unterstützung vieler Eltern entstand der, der Turnier-Tanz-Club Fortis Nova Maintal, der 2022 mehr als 200 Mitglieder zählt. 

In diesem Jahr fand zum ersten Mal ein „Schulball“ an der Albert-Einstein-Schule statt. Schon seit einigen Jahren besteht eine Kooperation zwischen dem Bischofsheimer Gymnasium und dem TTC. Es gibt drei Tanzgruppen, die Nicole Giersbeck in der Schule leitet. In den Jahren 2017 und 2018 konnten die Schüler bei dem Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ zweimal hintereinander die deutsche Meisterschaft in der eigenen Turnhalle für sich entscheiden. Ein Turnier im Jahr reicht den Schülern allerdings nicht.

 

Western Dancers Maintal:

Den Verein gibt es seit 2009. Freitagabends ist schon mal Countrymusic im Foyer des Hochstädter Bürgerhauses zu hören, aber ebenso bekannte Popsongs und ein wenig Discomusik, dazwischen rhythmisches Klatschen und Stampfen. Die Western Dancers Maintal treffen sich auch 2019 zu ihrer wöchentlichen Übungsstunde. Auch die Trainerinnen der Western Dancers Maintal, Beate Mock, Claudia Hübner und Melanie Steiger haben schon eigene Choreografien entwickelt, die nun überall getanzt werden. Das ist der große Unterschied zum Square Dance, hier werden die Schritte jeweils aktuell angesagt.

Beim Line Dance – wie der Begriff schon vermuten lässt – wird in Reihen hinter- und nebeneinander getanzt. Drei Leistungsgrade gibt es: also Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene. Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich durch die Anzahl der Schrittfolgen und die Geschwindigkeit. Seit 2002 ist Line Dance als Freizeitsport anerkannt. Man kann Tanzsportabzeichen erwerben, Prüfungen ablegen, auf Wettbewerben und Meisterschaften auftreten. Neben dem Line Dance werden Choreografien zu Circle Dance und auch Paartanz gelehrt und getanzt. Der Maintaler Vereins zählt inzwischen fast 40 Mitglieder. Die jüngsten sind zehn und elf Jahre alt, das älteste aktive Mitglied ist 85 Jahre alt. Bei ihren Auftritten tragen die Western Dancers Maintal stilecht Cowboyhut, Halstuch, Stiefel und Weste. Die Musik schneiden sie meist selbst. Die Western Dancers Maintal treffen sich immer freitags, von 19 bis 21 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt.

 

Squash:

Im Jahr 2022 haben die Deutschen Seniorenmeisterschaften im Squash in München stattgefunden. Fünf Teilnehmer des SC Yellow Dot Maintal e.V. waren am Start und brachten tolle Erfolge mit nach Hause. Störte Becker (Ü55) wurde Deutsche Meisterin und Andreas Omlor (Ü35) Deutscher Meister.

 

Dartsport:

Der Dartsport ist nicht nur durch die Anfang Januar 2021 beendete Weltmeisterschaft in aller Munde. Doch der Boom kommt bei den Maintaler Dartvereinen nicht an – das liegt nicht nur an Corona. Außer im Fernsehen hat der Dartsport derzeit keine Gelegenheit, Werbung für sich zu machen. Viele spielen E-Dart. Eine Ausnahme bildet in Maintal der Dartclub Bulldogs Wachenbuchen. Hier wird Steel-Darts gespielt. Nicht so schnell wie bei der WM, das ist klar. Außerdem wird nicht im Set-, sondern im Leg-Modus gespielt.

 

Ironman auf Hawaii

Die Teilnahme am Ironman auf Hawaii ist für Triathleten die Königsdisziplin. Wieder im Teilnehmerfeld mit dabei war im Oktober auch Klaus Karber aus Wachenbuchen. Nach dem Wendepunkt in Hawi musste er sich auf den ersten Kilometern stark auf die seitlichen Winde konzentrieren, damit er nicht unkontrolliert von der Fahrbahn abkam. Auf der Strecke durch die Lavafelder herrschte vor allem Gegenwind. Seine Strategie, sich an den Verpflegungsstationen etwa alle 1,7 Kilometer gut zu verpflegen und abzukühlen, indem er sechs Becher mit Eiswürfeln im Anzug verteilte und die Mütze im Eiswasser schwenkte, hielt er gut ein. Wieder in Kona angekommen, standen unglaublich viele Zuschauer jubelnd am Rand. Leider hat er es nicht geschafft, unter zwölf Stunden zu bleiben. Aber er hat sich in allen Disziplinen sowie bei den Wechselzeiten verbessert hat

 

Behindertensport:

Bei den Gehörlosen Bowling-Europameisterschaften im Juni 1990    in Malmö holt Gaby Meyer aus Hochstadt zweimal Gold.

 

RehaVitalisPlus:

Der Verein RehaVitalisPlus ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Rehasport und Präventionssport. Der Verein mit über 677 Trainingsstätten in Deutschland bietet ab 2022 neue Lungensportgruppen in Maintal-Dörnigheim an. Lungensport ist ein spezielles Angebot für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen (wie z. B. Asthma, COPD und Long-COVID). Es handelt sich hierbei nicht um ein Sportangebot im herkömmlichen Sinn, vielmehr um ein speziell auf die Krankheiten zugeschnittenes Bewegungsprogramm. Ziele des Trainings sind u.a. die bessere Bewältigung der Alltagsbelastung, der Abbau von Ängsten vor Belastungen und die Steigerung der Lebensqualität. Es werden Atem- und Entspannungstechniken vermittelt, die Ausdauer wird trainiert, Die Stunden finden am Standort Maintal, im Fitnesspark Olympia.

 

Fitnesspark Olympia startet Fitness-Studie

Nachdem in einigen Städten Deutschlands die bundesweite Fit-Studie bereits läuft oder abgeschlossen ist, sind nun die Bürger in Maintal und Umgebung vorne mit dabei. Initiator der Studie ist der Verbund von Fitness- und Gesundheitsanlagen in Europa G u P. Durchgeführt wird die Studie 2022 in Maintal im Fitnesspark Olympia, der seit Jahren als beste Adresse für gesundheitsorientiertes Fitnesstraining in einem angenehmen Ambiente bekannt ist und als ausführendes Studio für diese Region ausgewählt wurde. Ziel der Studie ist es, innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen nachzuweisen, dass regelmäßiges Fitness-Training zu einer deutlichen Verbesserung - der Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens führt. Dazu werden insgesamt 100 untrainierte Testpersonen den nächsten Tagen gesucht.

 

Eisstockschützen:

Seit 1988 gibt es den Eisstockschützenverein Maintal. Doch Ende 2022 ist Schluss: Weil sich bei der Mitgliederversammlung Mitte Juni niemand bereit erklärt, für eine der acht Vorstandspositionen zu kandidieren, wird der Verein Ende des Jahres aufgelöst. „Es ist schon sehr schade“, sagt Erwin Henkel, der seit 1993 Vorsitzender des Vereins ist. Viele seiner Vorstandskollegen seien wie er über 80 Jahre alt und einige gesundheitlich angeschlagen, fast alle mehr als ein Jahrzehnt im Amt. Dass die jüngeren Mitglieder der Mitgliederversammlung einfach fern geblieben sind, hat ihn enttäuscht

 

Schlittenhunderennen:

Das internationale Schlittenhunderennen in Hochstadt - organisiert von Klaus Karau - stößt zum Jahreswechsel 1989/1990 auf große Zuschauerresonanz. Deutscher Meister wird im September 1991 der Bischofsheimer Auto-Crosser Werner Wadel.

 

Radlersonntag:

Bei herrlichem Wetter schwingen sich am „Radlersonntag“, dem 10. September 1995, über 200.000 Aktive aller Altersklassen aufs Fahrrad und machen die Aktion „Kinzigtal Total“ wieder zu einem überwältigenden Erfolg. Mit gutem Beispiel voran geht Landrat Karl Eyerkaufer, der vom heimischen Hochstadt bis zur Kinzigquelle bei Sinntal-Sterbfritz durchradelt. Auch der in Hochstadt geborene Hessische Wirtschaftsminister Lothar Klemm strampelte auch kräftig mit. Doch es soll bei dem einmaligen Einstieg in Hochstadt bleiben.

 

Bürgerhilfe

 

Der Verein „Seniorenhilfe Maintal“ wurde im März 2000 gegründet. Kleinere Reparaturen im Haushalt erledigen, beim Ausfüllen von Formularen helfen, zum Arzt begleiten, einkaufen oder einfach nur da sein und zuhören - und das   unter dem Motto „Miteinander - Füreinander“: Dem Gründer und 1. Vorsitzenden Herbert Belser ist es zu verdanken, daß der Verein nach dem Vorbild des bundesweit kopierten „Dietzenbacher Modells“ nur so aus dem Boden sprießt und bis zum Jahresende bereits an die 600 Mitglieder zählt, rund ein Fünftel von ihnen „Aktive“, die sich vom im Mai ins Leben gerufenen Büro an Hilfsbedürftige vermitteln lassen und dafür durch ein einfaches Punktesystem honoriert werden. Herbert Belser und seine Mitstreiter haben eine ehrenamtliche „Marktlücke“ entdeckt und das Alleinsein und die Hilflosigkeit vieler vor allem älterer Menschen abgemildert. Im November erhält Herbert Belser dafür den erstmals vergebenen Ehrenamtspreis des Main-Kinzig-Kreises. Heute heißt der Verein „Bürgerhilfe“.

 

Karl-Heinz Oehme hat sich 2005 bereits als Erster Vorsitzender zurückgezogen, im Juni 2007 legt er auch die Leitung der „Nahrungsquelle“ nieder. hatte. Zwar betonen Oehme sowie der BHM-Vorstand, daß die Entscheidung im Einvernehmen getroffen worden sei. Schon kurze Zeit später machen jedoch Gerüchte über „Mobbing im Vorstand“ die Runde.

 

Über 2.500 Mitglieder - davon 267 aktive - und mehr als 22 000 ehrenamtliche Stunden im sozialen Dienst. Diese Zahlen gelten für das Jahr 2017 beim größten Verein Maintals, der Bürgerhilfe. Ende April wählte er bei der Jahresmitgliederversammlung seinen ersten Vorsitzenden Wilfried Siegmund einstimmig wieder. Die verschiedenen Projekte des Vereins wie etwa Spaziergänge, Wanderungen, Ausflüge und die Komplexe „Wunschgroßeltern“ und „Hausaufgabenbetreuung“. Seit den großen Steigerungen im Bereich der Flüchtlingszahlen in den Jahren 2015 und 2016 sind dies Felder, die zunehmend nachgefragt sind.

 

Mehr als 100 Ehrenamtliche engagieren sich dort, investieren pro Jahr gut 10.000 Arbeitsstunden. Dreimal in der Woche verteilen sie, zwischenzeitlich umgezogen in die Neckarstraße 13, Lebensmittel an rund 150 Haushalte. Darunter sind viele kinderreiche Familien, weiß Wolfgang Kampe, der die Tafel seit rund fünf Jahren als Nachfolger von Erwin Henkel leitet: An manchen Tagen kommen allein 20 Abholer, die insgesamt 80 Personen versorgen müssen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Bedürftigen, die die Tafel regelmäßig versorgt, verändert. In den Jahren 2015 und 2016 kamen viele Einzelpersonen, vornehmlich Flüchtlinge. Mittlerweile kommen wieder mehr Familien. Dadurch sei zwar die Zahl der Abholer gesunken, die der zu versorgenden Personen aber gestiegen. Immer mehr Angebote kommen mit der Zeit hinzu:

 

 

TextilShop:

Die Bürgerhilfe Maintal (BHM) eröffnet im Januar 2006 in der Dörnigheimer Neckarstraße einen TextilShop. In diesem können alle Maintaler Bürgerinnen und Bürger einkaufen. Der Erlös soll nach Satzung der BHM „gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken“ zugutekommen. Der Textilshop der Bürgerhilfe Maintal hat an jedem Mittwoch von 14.15 bis 17 Uhr und Freitag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten kann wieder geshoppt oder gut erhaltene, saubere Kleidung abgegeben werden. Auch wenn die gespendete Kleidung im Textil-Shop der Bürgerhilfe nur zwischen 50 Cent und einem Euro kostet: Die Verkaufsräume in der Neckarstraße haben nach der Renovierung eher Boutique-Charakter.

Ganz schnell hat es sich 2019 unter den Abholerinnen und Abholern der Tafel herumgesprochen: die Tafel der Bürgerhilfe Maintal gibt neue hochwertige Winterkleidung aus, die sie von einem großen Kaufhaus in Marburg gespendet bekam. Hier wurde das komplette Sortiment wegen der Verkaufsschwierigkeiten, bedingt durch die Corona Einschränkungen, aussortiert und an die Tafel Hessen, zur weiteren Verteilung, übergeben.  Am Ende der Ausgabestunden waren tatsächlich 62 Menschen gekommen, die sich sehr darüber freuten, solch schöne und neue Winterkleidung erhalten zu haben.

 

 

Tafel Maintal:

Dass es eine regelmäßige Essensausgabe für die Maintaler gibt, ist Karl-Heinz Oehme und seiner Frau Ursula zu verdanken. Sie hatten im Sommer 2003 die Idee zu dem Projekt. Damals gab es Tafeln in Hanau und in Frankfurt. Während der Wachenbucher Kerb sicherte er sich die Unterstützung des damaligen Ersten Stadtrats Günther Wassermann, und kurze Zeit später, am 19. Dezember 2003, war es dann soweit: An der Neckarstraße 9 in Dörnigheim gab es die erste Lebensmittelausgabe in der „Nahrungsquelle“ unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal.

Am ersten Tag kamen 40 Abholer. Am dritten Ausgabetag waren es schon 60 Bedürftige, die sich in der „Nahrungsquelle“ mit Lebensmitteln wie Brot, Gemüse, Reis und Nudeln eindeckten. Die Zahl der Abholer ist stetig gestiegen. Am 9. September 2005 waren es zum Beispiel 83. Nur wenige Monate nach der ersten Ausgabe konnte der Leiter dann auf 20 Ehrenamtliche zurückgreifen.

Trotz aller Unterstützung gab es für das „Nahrungsquelle“-Team auch Schwierigkeiten, vor allem am Anfang: Zunächst gab es zum Beispiel Probleme mit der Müllentsorgung. Denn die Spenden mussten in der „Nahrungsquelle“ sortiert und die aussortierten Lebensmittel entsorgt werden. Das waren ja zum großen Teil verderbliche Nahrungsmittel und immer auch eine große Menge. Schnell entstand eine Kooperation mit dem ehemaligen Pferde- und Tierhof an der Hochstädter Ringmauer, der „Happy Horse Ranch“. Die Tiere haben von der Nahrungsquelle regelmäßig aussortierte Lebensmittel bekommen, die aber eigentlich noch gut waren. So wurde der Nachhaltigkeitsgedanke der „Nahrungsquelle“ konsequent weitergeführt.

Die Lebensmittelausgabe an der Dörnigheimer Neckarstraße gibt es seit 2003/2004, zunächst unter dem Namen „Nahrungsquelle“. Aus der „Nahrungsquelle“ ist die „Tafel Maintal“ geworden (der Europäische Gerichtshof schützt nur Begriffe, die am Anfang stehen). Um keine Kosten zu verursachen, wird man bei der Tafel Maintal die neue Beschriftung nach und nach einführen.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat die Arbeit der hessischen Tafeln als „ein beeindruckendes Symbol für die Hilfsbereitschaft und ein herausragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“ bezeichnet und gewürdigt. Aus dem Main-Kinzig-Kreis erhalten die Steinauer/Schlüchterner Tafel e.V., die Hanauer Tafel, die Tafel Maintal und die Tafel Gelnhausen e.V. je 500 Euro.

Rund 450 Haushalte und fast 1.400 Personen werden 2020 pro Monat mit frischen Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs versorgt. Insgesamt engagieren sich Ende Januar rund 100 Ehrenamtliche bei der Tafel. Dabei hat Corona auch die BHM vor große Herausforderungen gestellt. Die meisten der 70 bis 100 freiwillig Engagierten sind Seniorinnen oder Senioren und zählen damit selbst zur Risikogruppe. Doch angesichts des logistischen und organisatorischen Aufwands – von der Einholung über die Sortierung bis hin zur Ausgabe – sei niemand verzichtbar. Zumal die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zusätzlich einen höheren personellen Aufwand mit sich bringe. Derzeit erfolgt die Ausgabe dienstags von 15 bis 17 Uhr, mittwochs von 19 bis 20 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr in der Neckarstraße 13 des Stadtteils Dörnigheim

Von den rund 100 Helfern sind nur noch 40 geblieben – einer der Gründe, weshalb die Lebensmittelausgabe der Bürgerhilfe Maintal seit Mitte März geschlossen ist. Doch jetzt nimmt das Team wieder seine Arbeit auf, die erste Ausgabe ist für Mittwoch, 22. April, geplant. Der Leiter Wolfgang Kampe sucht noch dringend ehrenamtliche Helfer. Gesucht werden Ehrenamtliche für alle Bereiche der Tafel-Arbeit: Beim Einsammeln der nicht mehr handelsfähigen Ware in Maintaler Supermärkten, beim Vorsortieren und letztlich bei der Ausgabe der Nahrungsmittel.

Durch die Corona-Krise rechnet das Team auch mit einem größeren Ansturm auf die Tafel, denn viele Haushalte geraten durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder durch Kurzarbeit in finanzielle Schieflage. Die Ausgabe wird räumlich getrennt. Freitags verteilt das Team die Lebensmittel von 15 bis 17 Uhr wie gewohnt im Haus der Bürgerhilfe, Neckarstraße 13 in Dörnigheim. Und mittwochs findet die Ausgabe nun von 10 bis 12 Uhr im Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim, Bertha-von-Suttner-Weg 2, statt. In der Neckarstraße werden die vorsortierten und fertig gepackten Waren nur noch aus dem Fenster ausgegeben. Und in die neuen Räume in Bischofsheim, die ein wenig mehr Platz bieten, wird immer nur eine Person zur Ausgabe hineingelassen.

Sechsmal pro Woche sind die Ehrenamtlichen der Tafel im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um Lebensmittel in Supermärkten einzusammeln. Doch der Wagen, den sich der Verein vor rund elf Jahren für diese Zwecke zugelegt hat, gibt langsam, aber sicher den Geist auf. Die Tafel benötigt deshalb dringend Ersatz. Die Idee: Bei den kurzen, innerstädtischen Wegen würde sich ein E-Auto anbieten. Dieses Vorhaben bezuschusst die Stadt Maintal nun mit 10.000 Euro. Neben dem E-Auto, das Tafel-Leiter Kampe bereits bei Mercedes bestellt hat und das voraussichtlich im April geliefert wird, verfügt das Team noch über ein Kühlfahrzeug.

Das bestellte E-Auto kostet - nach Abzug eines rund 30-prozentigen Hersteller-Rabatts - rund 43.000 Euro. Aus der Pfandstiftung des Discounters Lidl erhält die Maintaler Tafel zudem einen Zuschuss in Höhe von 20.000 Euro; hinzukommen laut Kampe noch 2.000 Euro staatliche Prämie, die es als Zuschuss beim Kauf eines E-Autos gibt. Der Tafel-Dachverband gibt noch einmal 800 Euro. Der Globus-Marktgibt 5.000 Euro. So erhält die Tafel, die laut Satzung selbst keinerlei Einnahmen generieren darf, aus verschiedenen Töpfen Zuschüsse von insgesamt rund 33.000 Euro. Für die restlichen 10.000 Euro sind Kampe und sein Team bereits in Gesprächen mit weiteren möglichen Sponsoren.

Ein vollelektrisch betriebener Mercedes Benz „eVito“-Transporter mit rund 150 Kilometern Reichweite ist am 26. August von der Mercedes Benz AG Frankfurt an die Bürgerhilfe Maintal als Betreiber der sozialen Einrichtung für Bedürftige offiziell übergeben worden.

 

Im Mai 2021 hat schon zum wiederholten Male die Aktion „Kauf eins mehr“ der Bürgerhilfe Maintal bei Globus in Maintal stattgefunden. Bemerkenswert war auch, dass das aufgestellte Sparschwein gut gefüllt wurde. Die Bürgerhilfe Maintal, als Träger der Tafel Maintal, bedankt sich auch auf diesem Weg herzlich bei den freigiebigen Kunden, aber auch bei Globus und bei den treuen Aktiven, ohne deren Einsatz kein „Sammeln“ zustande gekommen wäre.

Je vier ehrenamtliche Helfer der Bürgerhilfe Maintal waren pro Schicht aktiv, um den Kunden das Anliegen der Tafel Maintal nahezubringen und darum zu bitten, ein oder zwei haltbare Lebensmittel für diese zu spenden. Die Spendenfreudigkeit der Kunden war hoch, so dass 70 Klappkörbe, gut gefüllt mit Mehl, Zucker, Reis, Tomatensauce, Haferflocken, Marmelade und sogar einigen Flaschen Öl zusammenkamen. Bei der Spendenaktion Anfang Oktober 2021 sind insgesamt 1,3 Tonnen Lebensmittel zusammengekommen.

Rund 110 Bedürftige kommen an den drei Abholtagen in die Neckarstraße: Geflüchtete, Rentner, alleinerziehende Mütter. Hinter fast jeder Person steht eine Familie, sodass die Maintaler Tafel schätzungsweise 400 Menschen versorgt.

 

Corona-Impfung:

In der Corona-Pandemie bietet die Bürgerhilfe Maintal in Kooperation mit „www.impfaerzte-mkk.de“ weitere Termine zur Coronaimpfung an in den Räumlichkeiten der Bürgerhilfe in Maintal-Dörnigheim

 

Wandergruppe:

Bei der Wandergruppe wird stramm gewandert, so etwa vier Kilometer in der Stunde über Berg und Tal und 15 bis 20 Kilometer lang. Ziele waren zum Beispiel die Gegend um Bad Soden-Salmünster, Linsengericht-Eidengesäß und der Hahnenkamm.

 

Spazierengehen:

Ein gemütliches Spazierengehen dagegen ist Absicht einer Spaziergängergruppe. Die Organisatorin für Spaziergänge ist Frau Helen Petersson. Ziele sind die Hartig bei Hochstadt oder Kesselstadt, das Puppenmuseum, der Lohrberg oder der Wildpark Klein-Auheim.

 

Waldbaden:

Schon mehrere Male hat das „Waldbaden“ in den Jahren 2020 und 2021 in den Wäldern Maintals stattgefunden. Im Oktober 2021 konnte Michael Gruhn wiederum eine große Anzahl von interessierten Frauen und Männern begrüßen. Waldbaden soll bedeuten, mit zu unterstützen, einen Beitrag zur präventiven Gesundheitsvorsorge zu leisten. Natürlich erst einmal in den Wald laufen, und dann das Rascheln der Bäume und die Stimmen der Natur auf sich wirken lassen. Michael Gruhn, der auch im Vorstand der Bürgerhilfe Maintal ehrenamtlich mitarbeitet, hat sich durch mehrere Kurse fortbilden lassen, um nun als kompetenter Leiter jetzt und auch zukünftig die interessierte Gruppe durch das Waldbaden zu leiten. Treffpunkt der erneuten Veranstaltung am Samstag, 23. Oktober, ist in Maintal Bischofsheim. am Parkplatz der Turn­halle.

 

Kegelnachmittag:

Erstmalig bietet die Bürgerhilfe Maintal für Mitglieder und Gäste 2022 einen Kegelnachmittag an. Der erste Termin dafür ist am Mittwoch, 14. Dezember, von 15.30 bis 17.30 Uhr auf der Kegelbahn der Turngemeinde Dörnigheim, in der Bahnhofstraße 64. Die Kosten für die Benutzung der Kegelbahn betragen für zwei Stunden 12 Euro, die dann auf die teilnehmenden Spieler umgelegt werden.

 

Digitaltreff:

Die Treffen finden an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat in der Zeit von 14.30 bis 17 Uhr im Versammlungsraum der BHM in der Neckarstraße 13 statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Probeweise können Interessierte reinschnuppern; zur dauerhaften Teilnahme muss man Mitglied der BHM werden. Besprochen werden die Themenblöcke „Grundlagen für das Arbeiten mit dem Laptop“ oder „Grundlagen für das Arbeiten mit dem Laptop“ oder „Surfen im Internet“. In den Sommermonaten bietet das Digital-Treff-Team der Bürgerhilfe vier Termine an, zu denen individuelle Probleme mit dem Laptop oder dem Smartphone während einer PC-Sprechstunde behandelt werden können

 

Gedächtnistraining:

Die Bürgerhilfe hat sich dazu entschlossen einen Kurs „Ganzheitliches Gedächtnistraining“ durchzuführen. Die Referentin wird Gabriele Bruns sein. Frau Bruns lädt dazu alle Menschen ein, die gerne auch ihren Kopf, statt nur ihre Muskeln trainieren wollen. Es werden dazu ein halbstündiger Schnupperkurs, und daran anschließend 7 Folge - Mitmachtermine in der Zeit von 14 bis 15 Uhr stattfinden.

 

Kurs für die geistige Fitness:

Wer rastet, der rostet - dies gilt nicht nur für die körperliche Fitness, sondern auch für unsere Gehirnfunktionen. Dieser Kurs regt mit seinem Übungsprogramm nicht nur das Denken und die Fantasie an, sondern erhöht gleichzeitig die Konzentration, stärkt das Gedächtnis sowie die Konzentrationsfähigkeit. In stressfreier, angenehmer Atmosphäre werden unsere geistigen Kräfte aktiviert und aufgefrischt. Merkfähigkeit, Denkflexibilität, Wortfindung sowie Wahrnehmung und Formulierungsfähigkeit werden trainiert. Den Kurs leitet Fachpräventologin Geistige Fitness Gabriele Bruns. Der Kurs findet donnerstags in den Räumlichkeiten der Bürgerhilfe statt.

 

Lichtbildervorträge über andere Länder:

Anita Wibbing hält einstündige Lichtbildervorträge mit Musik-Untermalung über Usbekistan,

Italien, Skandinavien., Griechenland

 

Fotosammlung

Die Bürgerhilfe Maintal lädt 2021 alle Maintaler ein, sich an den Fotosammlung von Michael Lotz zu erfreuen. Michael Lotz ist in Dörnigheim aufgewachsen. Seine Leidenschaft für historische Bilder seiner Heimat entdeckte er während der Pandemie. Die Ausstellung findet statt am 21. September 2021

 

Eltern-Kind-Treff:

Am 2. Mai eröffnet die Bürgerhilfe in der Neckarstraße 13 einen offenen Eltern-Kind-Treff. Der Treff bietet Müttern und Vätern Gelegenheit, sich auszutauschen, Sorgen und Freuden des Alltags zu teilen, aber auch gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen. Darüber hinaus sollen auch regelmäßig Fachleute zu bestimmten Themen eingeladen werden und den Eltern mit gutem Rat zur Seite stehen. Die Kinder können in einer extra eingerichteten Spielecke in Kontakt kommen und ihren Spaß haben.

 

Spielenachmittag:

Jahrelang wurde er von Gisela Pfaff erfolgreich geleitet, im August hört sie auf, um Brigitte Loewen die Leitung zu übergeben. Jeden ersten Mittwoch im Monat, also jetzt wieder am 6. April um 14.30 Uhr, treffen sich Spielbegeisterte, um einige kurzweilige Stunden bei spannenden oder aber auch erholsamen Spielpartien zu erleben. Aber auch eine Skatgruppe gibt es, meist mit abwechselnder Besetzung

 

Kaffeeklatsch:

Bei Kaffee und Kuchen wird „gequatscht“. unter Leitung von Ursula Aurbek, Das Motto ist zum Beispiel „Allerlei Fruchtiges“ oder „Lieblingskuchen der Kaffeeklatschgäste“ oder „Das Alter“! Edith Hammer zählt zu jenen Stammgästen, die gerne ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte zum Besten geben. Die Damen sitzen diesmal an H-förmig zusammengestellten Tischen im ersten Stock des Sozialzentrums an der Neckarstraße. Man kennt sich, es sind fast immer dieselben Dörnigheimerinnen, die selbst gebackene Kuchen-Kunstwerke genießen.

„Bis zu 35 Gäste bewirten und unterhalten wir“, berichtet Ursula Aurbek.

 

Adventsfeier:

Die Adventsfeier findet Ende. November im Evangelischen Gemeindezentrum. In gemütlicher, vorweihnachtlicher Atmosphäre wird es natürlich auch die eine oder andere Überraschung und unterhaltende Darbietung geben. Das Kommen für alle Mitglieder wird sich also ganz bestimmt lohnen. Wer von den Mitgliedern darüber hinaus helfen und zusätzlich. eine Kuchenspende abgeben möchte, wird gebeten, sich im Büro zu melden. Die Hilfe wird gerne mit offenen Armen angenommen.

 

Rund um die Seife:

Unter dem Titel „Tu Dir was Gutes, nimm Seife“ lädt die Bürgerhilfe Maintal für Montag, 23. Mai, ab 17 Uhr zu einer interessanten Veranstaltung ein. Angelika Bauernfeind, die 2019 die Maintaler Seifenmanufaktur in Wachenbuchen 2019 gegründet hat, berichtet über die Herstellung nach traditioneller Art im Kühlverfahren, um die eigenen, liebevoll zusammengestellten Duftrezepturen oder auch die Verträglichkeit auf der Haut.

 

Verkehrssicherheit für Senioren:

Die Bürgerhilfe lädt am 19. Oktober, 18.30 bis etwa 20.30 Uhr, Bürgerhilfe Maintal, Neckarstraße 13, ein zu einem Infoabend zum Thema Verkehrssicherheit für Senioren. Ein Verkehrssicherheitsexperte des ADAC informiert umfassend und beantwortet Fragen. Wie gefährlich sind ältere Autofahrerwirklich und zwar für andere Verkehrsteilnehmer wie auch für sich selbst? Wie kann man seine eigene Fahrtauglichkeit verlässlich kontrollieren? Gibt es individuelle Unterschiede, in Alter oder Gesundheitszustand?

Wer sich diese Fragen schon gestellt hat, bekommt Antworten von Alejandro Melus, Verkehrssicherheitsexperte des ADAC, anlässlich eines Informationsabend der Bürgerhilfe Maintal. Er informiert über wichtige Fakten zum Thema Senioren am Steuer und gibt Hinweise zu Schritten, die man selbst tun kann, um weiter sicher zu fahren.

 

Letzte Hilfe-Kurs in Dörnigheim:

Einen Kurs für das Ende des Lebens bietet der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Hanau in Maintal am 4. Juni, von 10 bis 14 Uhr in den Räumen der Bürgerhilfe Maintal in der Neckarstraße 13 an. In den Letzte Hilfe-Kursen lernen Interessierte, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können. Es werden Basiswissen, Orientierungen und einfache Handgriffe vermittelt. Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich.

Über Patientenverfügungen referierte am 4. November Hannelore Hann, Dipl. Sozialpädagogin und Geschäftsführerin des Betreuungsvereins Main-Kinzig, bei einem kostenfreien Informationsabend

 

 

Fastnacht

Im Januar 1997 nehmen erstmals die „Narren“ das Rathaus im Beschlag. Beim ersten Maintaler Rathaussturm kapitulieren Bürgermeister Rohrbach und Stadtrat Robanus nach kurzer Gegen­wehr und rücken die Stadtkasse heraus, die allerdings nur mit Lumpen gefüllt ist.

 

Humor-Musik-Verein Edelweiß Hochstadt

Beim Jubiläum „100 Jahre Humor-Musik-Verein Edelweiß Hochstadt“ wird der Festkommers im April 1996 zum vollen Erfolg und läßt das runde Jubiläum im würdigen Licht erstrahlen. Ehrengast Lothar Klemm, Kabarettist Rainer Bange und das Roland-Schneider-Trio setzen die Glanzlichter. Auch die Hochstädter Kerb mit einem imposanten Festzug wird zu einem Erfolg für den Verein, der die Kerb im Jubiläumsjahr austrägt. Dadurch wird wenigstens

das 1150-jährige Bestehen des schönste Maintaler Stadtteil gefeiert, das die Stadt übergehen wollte.

 

Im Jahre 2019 begeisterten beim Humor-Musik-Verein 18 Tänzerinnen und Tänzer im Alter von zwölf bis 40 Jahren das Publikum mit einem modernen Tanz und akrobatischen Einlagen. Es folgte der Einmarsch von Sitzungspräsident Thorsten Heide und dem Elferrat in bester Stimmung. Es folgte das Jugendgruppenstück. Nach der Pause oblag es den Majorettes, mit ihrer Bühnenshow „HipHop meets Klassik“ die Stimmung wieder anzuheizen. Zum Brodeln brachte den Saal der mit Hochspannung erwartete Protokoller Colin Stein, der von Weltpolitik bis zu kommunalen Ereignissen das aktuelle Geschehen im Blick hatte. Für das krönende Finale der Sitzung sorgten die Guggemusiker der Hochstädter Lärmbelustigung.

 

Für das Publikum haben sich die Vereine 2021 ein buntes und kreatives Programm ausgedacht. Im Netz und in den sozialen Medien werden Videos geteilt, die die ausgefallenen Sitzungen in die heimischen vier Wände bringen. Der Humor-Musik-Verein Edelweiß hat die abgesagten Sitzungen zumindest symbolisch ersetzt, teilt Nina Walzer-Stein mit. Unter Beteiligung vieler Aktiver haben die Humoristen ein Video mit humorvollen Tanz- und Redebeiträgen veröffentlicht. Und auch auf die Kreppel-Zeitung müssen die Hochstädter nicht verzichten.

 

Im Jahr 2021 bleibt den Humoristen nichts anderes übrig, als nur ein abgespecktes Jubiläum zu feiern. Drei große Standbeine waren für das 125-Jährige geplant: Eine Festschrift, ein großes mehrtägiges Sommerfest und ein Festkommers. Festschrift erscheint in Print und digital. Mit QR-Codes können die Leser dann zu Videos gelangen. Dazu wurden im vergangenen Jahr Gespräche mit Zeitzeugen geführt. Sie erzählen in den Videos aus ihrer Sicht von den vergangenen Jahrzehnten, den Veränderungen innerhalb der Gruppen und Gremien des Vereins und lassen die Vereinsgeschichte lebendig werden.

 

 

Die Hochstädter Keppelzeitung wird auch 2022 am Fastnachtssamstag verkauft. So war das schon immer, so war das selbst im vergangenen Jahr und so wird es auch in der neuen Kampagne sein. Die Herausgeber vom Humor-Musik-Verein bieten aber wie im Vorjahr einen Lieferservice an. Wer die humoristisch-satirische Zeitung in den Händen halten und genüsslich lesen will, braucht dafür nicht mehr zu tun, als eines der Kreppelpakete per Mail zu bestellen. Das Paket existiert in zwei Größen: als „Frühstückspaket“ mit zwei Kreppeln oder als „Wochenendpaket“ mit zwei Zeitungen und vier Kreppeln, zu fünf beziehungsweise neun Euro. Ist eine Auswahl getroffen, kommt die druckfrische Ausgabe mit frischen Kreppeln der Bäckerei Ohl sowie kleinen Überraschungen.

 

In diesem Jahr wird die „Fassenacht im Gadde“ gefeiert. Das Konzept reduziert die große Fastnachtssitzung auf ein handliches mobiles Format, das problemlos in jedem heimischen Garten gastieren kann. Wie etwa bei Stefan Lohr, der am Samstag der Zweite war, der eine der beiden sechsköpfigen Aktivengruppen bei sich zu Hause begrüßen konnte. Kostümiert, mit Bollerwagen und Soundbox marschierte die kleine Kongregation nachmittags in den Garten des Gastgebers ein. Da hatte es sich in der Straße in Hochstadt allerdings längst herumgesprochen, dass die HMVler feiern. Vor maximal 15 Zuschauern – so die Corona-Regel, die der HMV allen Gastgebern auferlegt hatte – traten die Aktiven auf. Außer Kreppeln, Getränken und warmen Kostümen zählten auch Impfnachweis und tagesaktueller Negativtest zum wichtigsten Equipment aller Beteiligten. Insgesamt 16 Auftritte absolvierte das Team, jeweils rund 30 Minuten, aufgeteilt in zwei Gruppen, am Samstag und Sonntag in Maintal.

 

Im Juli 2022 beim „Hexenturmfest“ zeigte sich das Wetter zum Festbeginn am Samstagnachmittag von seiner besten Seite und der Humor-Musik-Verein „Edelweiß“ konnte gemeinsam mit seinen Gästen bei strahlendem Sonnenschein an der Ringmauer feiern.

Am Samstagabend sorgten die Musiker der Maintaler Partyband ,,Ottercreek“ für ausgelassene Partystimmung, rockten und tanzten mit den Gästen bis in den Abend hinein.

Bereits am Nachmittag hatte der Jugendausschuss zu einem kleinen Kinderprogramm eingeladen. Der Nachwuchs konnte auf der Hüpfburg toben, bunte Bilder malen und Tolles basteln, und so nahmen die meisten zum Schluss wunderschöne selbstgestaltete Masken und Armbänder mit nach Hause. Besonders gut kamen auch die Glitzertattoos an.

Der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel mit Pfarrerin Annegret Zander und dem Hochstädter Posaunenchor, der in einen Frühschoppen ganz im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums der „Hochstädter Lärmbelustigung“ überging. Diesen besonderen Geburtstag feierten die Lärmer gemeinsam mit befreundeten Gugge-Gruppen. So konnten sie eine kleine Abordnung der Icebreakers aus Offenbach sowie die Kinziggeister aus Erlensee und die Stallkrawaller aus Bad Vilbel begrüßen.

 

 

Die Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ des Humor-Musik-Vereins Edelweiß erhielt im November 2018 den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises. Nach dem Kulturpreis der Stadt Maintal 2016 ist es die zweite Auszeichnung und „ein großes Kompliment“, wie Frank Walzer unterstreicht, den man als Kopf der Gruppe bezeichnen könnte. Denn tatsächlich gibt es keinen Regisseur, keine feste Hierarchie. Hier wird basisdemokratisch entschieden und gleichberechtigt zusammengearbeitet

Was 2005 als mutiger Versuch klein und im Freien auf dem Rathausplatz angefangen hat, hat sich seitdem kontinuierlich entwickelt, ist erwachsener, kritischer und mutiger geworden. Die Akteure trauen sich mehr zu, zum Beispiel Einzelstücke, die viel intensiver wirken. Auch inhaltlich hat die Gruppe ihr Profil geschärft. Man ist politischer geworden.

Im Jahre 2019 gehören über 20 Kabarettisten des Hochstädter Humor- und Musikvereins „Edelweiß“ unter der Leitung von Frank Walzer dazu, 14 stehen auf der Bühne. Die Nummern aber denken sich alle aus. Und entwickeln sie auch auf die Spitze, spielen sie mal solo, mal im Duett, mal mit mehreren. Ihre Sketche haben enormen Biss, sie gehen thematisch teilweise weit über den Rahmen der Stadtpolitik hinaus, nehmen den allgemeinmenschlichen und zeitgenössischen Alltag aufs Korn. Die Mehrzahl der Nummern hat einen gewissen politischen Bezug:

 

Die Kabarettisten unter den Hochstädter Humoristen sind jedenfalls in ihrem neuen Bühnenprogramm trotz zweijähriger Zwangspause zur Höchstform aufgelaufen. Dabei ging es in den zwei kurzweiligen Stunden im voll besetzten evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt weit über den Maintaler Mikrokosmos hinaus. Neben den Kuriositäten der Maintaler Lokalpolitik hat die Kabarett-Abteilung des Humor-Musik-Vereins (HMV) Edelweiß die ganz großen Themen des aktuellen Weltgeschehens mit humoristischem Blick unter die Lupe genommen

 

Politik auf der Fastnachtsbühne will keiner hören? Nicht beim Humor-Musik-Verein „Edelweiß“ (HMV) aus Hochstadt. HMV-Protokoller Colin Stein versteht es, die politischen Themen auf seine ganz eigene Art in einen Vortrag zu packen - in ein Fastnachtsprotokoll, in dem die Themen stets kreativ und lustig verpackt sind, aber trotzdem zum Nachdenken anregen. Damit begeistert er jedes Jahr aufs Neue das Publikum. Auf den Fastnachtssitzungen im Januar 2023 feiert er nun Jubiläum: 20 Jahre auf der Bühne mit Vorträgen, die stets aus der eigenen Feder stammen. Seit der Kampagne 2002/2003 steht das damals gerade mal 13 Jahre alte Sprachtalent mit Einzelvorträgen auf der großen Bühne. Seine Vorträge schrieb er von Beginn an ausnahmslos selbst. Seine Themen sucht er sich direkt vor der Haustür. Vor allem aber sind es politische Themen aus Maintal, Deutschland und der Welt, deren er sich annimmt und das auf smarte, witzige, wortgewandte Weise und stets mit originellem Kostüm. Längst ist Colin Stein ein regionaler Maßstab für Vorträge mit Herz, Hirn und Haltung.

 

Karnevalszug:

Der Maintaler „närrische Lindwurm“ zieht bei idealen Wetterbedingungen durch Dörnigheim. Tausende säumen im Februar seinen Weg von der Berliner bis zur Frankfurter Straße. Sonnenschein, tolle Zugnummern und närrische Begeisterung machen den Maintaler Karnevalszug wieder zu einem vollen Erfolg

Erstmals endet im Februar 2002 das Geschlängel des „närrischen Lindwurms“ nicht in der Frankfurter Straße, sondern in der Kennedystraße. Eine richtige Entscheidung des Karnevalszug-Vereins Maintal, denn Dörnigheims Hauptdurchgangsstraße ist dicht von Menschen gesäumt und erweist sich stimmungsmäßig als Volltreffer.

 

Am Samstag, 10. Februar 2018, schlängelt sich wieder der Karnevalsumzug durch die Straßen von Dörnigheim. Der ausrichtende Karnevalszug-Verein Maintal und die Stadt haben die Weichen für einen erfolgreichen Umzug gestellt. Besonders beliebt bei den Besuchern ist traditionell der Publikumsplatz an der Bahnhofstraße, Ecke Mozartstraße und Siemensallee. Hier sorgen zusätzliche Sicherheitskräfte für einen reibungslosen Ablauf. Zudem ist es den Narren an der Strecke und den Zugteilnehmer verboten, Papierschnipsel oder Konfetti zu werfen. Sobald die Zugstrecke von Müll befreit ist, wird sie wieder für den öffentlichen Verkehr frei gegeben.

 

Traditionell am Samstag vor Rosenmontag 2019 ab 14.11 Uhr findet der Faschingsumzug in Dörnigheim statt. Man rechnet mit 15.000 bis 16.000 Besuchern. Insgesamt rund 1.200 Maintaler Fastnachter werden wieder dafür sorgen, dass der Umzug für alle ein Erlebnis wird. Neben zahlreichen Fußgruppen und Kapellen werden ein Höhepunkt auch wieder die großen und aufwendig gestalteten Motivwagen sein. Es gibt es in diesem Jahr zehn Wagen mit Beschallung. Rund 9.000 Euro kostet die Umsetzung des Karnevalszuges den KVM. Finanziert wird diese Summe vor allem durch das jährliche Heft zur Kampagne mit zahlreichen Inseraten von Betrieben aus Maintal und der Region. Die Stadt Maintal investiert noch einmal 21.000 Euro, damit der närrische Lindwurm sich durch die Straßen Dörnigheims schlängeln kann. Diese Summe ist für die Durchführung des Zuges vorgesehen. Darin enthalten sind beispielsweise die Aufwendungen für externe Sicherheitskräfte, Beschilderungen, Absperrungen, Toiletten und Abfallentsorgung. von der Polizei und Rettungsdiensten. Dienstfahrzeuge entlang der Zugstrecke geben, um Lkw oder Pkw von den Feierwütigen abzuhalten. Besucher des Zuges können wieder für die An- und Abfahrt kostenlos Busse der Linien 22 und 23 des Maintaler Stadtverkehrs nutzen.

 

Am zweiten Sonntag im Januar 2020 wurde in der Turnhalle der Turngemeinde Dörnigheim Katja Lanio als neue Zugpräsidentin 2020 des Karnevalszugvereins Maintal vorgestellt. Sie hörte auf den närrischen Namen „Katja die Erste“ und ist „Liebliche Prinzessin, Jongleurin über Getränke aller Art und begnadete Fürstin der phantasievollen Malerei“. Gegen 14 Uhr wurde sie feierlich von „Papa Lanio“, dem Vorsitzenden des Karnevalszugvereins feierlich auf den Thron gehoben. Feierlich heißt: wie Narren eben feiern. Mit Pomp, Tätäää, Narhallamarsch und lautem Helau! Katja I. tritt in die Fußstapfen von Andreas Haupt, der als „Andreas I.“ in der vorherigen Sitzungsperiode due Krone und das Zepter trug und sich am Sonntag gebührend verabschiedete.

 

Nachdem in der Nacht vom 19. Februar 2020 zehn Menschen in Hanau durch einen Terrorakt umgebracht wurden, hat Bürgermeisterin Monika Böttcher verkündet, dass der diesjährige Karnevalsumzug abgesagt wurde. Grund hierfür seien der Respekt gegenüber dem Opfer aus Maintal und die Sicherheit der Bürger. Unter den Opfern des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau befanden sich auch ein Maintaler Bürger.

Der Karnevalszug-Verein Maintal als Veranstalter des Faschingsumzugs wurde am Freitagmittag umgehend vom Magistrat über dessen Beschluss informiert. Er nimmt man diese Neuigkeit mit wenig Verständnis auf und kündigte an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen

Wie Monika Böttcher auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, sei es nicht korrekt, dass der KVM nicht in die Gespräche integriert worden sei und erst am Abend von der Absage erfahren habe. „Nach bereits am Tag zuvor bei der Polizei gestellter Nachfrage, erhalte ich [am Freitag] die Bestätigung, dass eines der Todesopfer ein Maintaler Bürger ist. Es folgt ein ausführliches Telefonat mit dem Vorsitzenden des KVM, in dem er über die aktuelle Situation informiert wird. Eine gemeinsame Lösung, beispielsweise durch Verlegen des Umzugs, wird von ihm abgelehnt.“

Es ist bereits die dritte Absage in Folge. Der letzte Umzug fand 2019 statt. Beim KVM selbst hat es bereits 2020 – nach der Faschingskampagne – einen Generationenwechsel im Vorstand gegeben. Andreas Haupt als 1. Vorsitzender und Heiko Koch als 2. Vorsitzender haben die langjährigen Vorstandsmitglieder Rolf Lanio (nun Kassierer) und Günter Sauermilch (Ehrenvorsitzender) beerbt. 

 

 

Käwern

Das Jahr 1979 gilt als das Debütantenjahr der „Käwern“. Es gab lauter Premieren. Die Gesangsgruppe „Worschtler“ begeisterte erstmals, das erste Männerballett wurde gegründet und das Heringsessen fand zum allerersten Mal statt.

 

Mit ihrem bereits traditionellen Kehraus schlossen die Hochstädter Käwern die närrische Kampagne 2017/18 im voll besetzten Bürgerhaus ab. Dabei unternahmen die Karnevalisten eine Zeitreise zurück in die siebziger Jahre, denn sie ließen die HR-Fernsehsendung „Zum Blauen Bock“ wieder aufleben. Statt Heinz Schenk und Lia Wöhr sorgten nun der Herr Maddin (Martin Hesse) und die Frau Wirtin (Heidi Hehrlein) für beste Unterhaltung. Genau wie ihre großen Vorbilder lieferten sie sich witzige, spritzige und spitze Wortgefechte. Live und in Farbe präsentieren sie das Bühnenprogramm „Zum kulinarischen Kehraus – Musik und Humor beim Heringsschmaus“. Besonders emotional wurde der Moment, als das Prinzenpaar den letzten Prinzenorden der Kampagne vergab. Diese besondere Auszeichnung ging an die Großeltern des Prinzen. Dessen Dank richtete sich an seine Großmutter, die stets für frisch gebügelte Hemden gesorgt hatte.

Im Bürgerhaus Hochstadt war 2019 die Handwerkersitzung der Hochstädter Käwern. Rund 120 Käwern sorgen dafür, dass die Handwerkersitzung auch im Jubiläumsjahr des Vereins ein voller Erfolg wird.

 

Am Samstag, 25. Mai 2019, wird ab 17 Uhr der Tanzplacken einmal mehr seinem Namen gerecht: Die elfköpfige Band Beat Notes wird dem Publikum ab 18 Uhr ordentlich einheizen. Zwischen den einzelnen Gigs wird der Musik-Kabarettist Andy Ost einen Nonstop-Angriff auf die Lachmuskeln vornehmen. Für kulinarische Leckereien und Getränke sorgen die Gastgeber. Der Sonntag, 26. Mai, beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, den der Limes-Gospelchor musikalisch begleitet. Anschließend spielt das Blasorchester Wachenbuchen zum Frühschoppen auf, bei dem neben der 111-Festwurst auch Spiele für Groß und Klein angeboten werden. Bei Kaffee und Kuchen gibt es danach Tanz und Theater auf dem Tanzplacken. Zum Ausklang des Festwochenendes gibt es ab 17 Uhr einen gemütlichen Dämmerschoppen mit der Band Backround zusammen mit den Worschtlern. Speziell für die Feierlichkeiten haben sich die Käwern etwas Besonderes einfallen lassen: Die ersten 111 Flaschen vom 1. Maintaler Gin „Chicken Hill“ wurden präsentiert. Die 1., die 11. und die 111. Flasche wurden von Landrat Thorsten Stolz als Schirmherr der Veranstaltung signiert und später versteigert.

 

Im Rahmen einer akademischen Feier im Januar 2008 zelebriert die Karnevalgesellschaft Käwer ihren 100. Geburtstag. Ferdi Röll, der der Hochstädter Karnevalsgesellschaft seit 50 Jahren die Treue hält, wird zum Ehrenmitglied ernannt. Laudator Karl Eyerkaufer blickt in seiner launigen Rede auf die jungen Tage der mittlerweile 100 Jahre alten Käwer zurück und honoriert vor allem das Engagement der Mitglieder, die den Verein über zehn Jahrzehnte am Leben gehalten haben. Eine Ausstellung im Historischen Rathaus läßt im Jubiläumsjahr die Zeit in Bildern und Texten noch einmal anschaulich.

 

Wenn die Käwern die fünfte Jahreszeit beenden, dann stets mit viel Musik, guter Stimmung und Heringssalat mit Pellkartoffeln. So auch 2020. Nach einer kurzen Begrüßung präsentierte die Käwern-Junggarde noch einmal ihre Polka. Gleich danach durfte das Heringsgeschwader ausschwärmen. Bewaffnet mit prall gefüllten Schüsseln wurde nun den hungrigen Gästen der heißersehnte Heringssalat mit Pellkartoffeln serviert. Da der Fisch schwimmen muss, konnten direkt an der Bar die ersten Verdauungsschnäpse geordert werden. 

 

„Couchung“ nennen die Käwern ihre Aktion passenderweise, denn statt in der Halle wird 2021 eben auf der Couch gefeiert. Die Zuschauer können dabei in Erinnerungen schwelgen, es gibt ausgewählte Clips von den Veranstaltungen der vergangenen Jahre und dazu die passende Moderation. Am 14. Februar findet eine „Mini-Couchung“ (auf der Couch) für Kinder statt.

 

Die Virusvariante Omikron machte auch vor den Karnevalisten keinen Halt. In dieser Situation haben die Käwern 2022 ihr erfolgreiches Format einer online Sitzung aus dem letzten Jahr wieder aufleben lassen. Anders als im vergangenen Jahr nichts aus dem Archiv, sondern mit neu einstudierten Nummern, welche unter den höchstmöglichen Hygienestandards im Bürgerhaus aufgenommen wurden. „Wie freuen uns die Couchung am 5. Februar ab 19.11 Uhr unter dem Motto Bembel präsentieren können“ sagte der Vorstand der Käwern. Besonders gespannt können Faschingsbegeisterte die Tänze, Reden, Sketche und Gesangsnummern gemütlich von der Couch per Livestream verfolgen

 

Die Jahreshauptversammlung im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt wurde vom amtierenden Käwern-Vorsitzenden Erhard Rohrbach eröffnet. Nachdem die Versammlung den geschäftsführenden Vorstand einstimmig entlastet hatte, schritten die Käwern zur Wahl - mit folgenden Ergebnissen: Vorsitzender Klaus Fabricius, Zweite Vorsitzende und Mitgliederbetreuung in einer Doppelfunktion Anja Grebhardt und Gardebetreuerin - Christina Höhl.

 

An einem sonnigen Sonntagnachmittag im Juki haben die Käwern ihre Vereinsmitglieder zu einem gemeinsamen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen im Käwernhof (Am Rathaus 2) geladen. So trafen sich etwa 60 Käwern, um nach einer langen Zeit mal wieder gemütlich beisammenzusitzen.

 

Die Käwern öffnen ihren Hof am Samstag, 30 Juli, ab 18 Uhr für alle Daheimgebliebenen oder Zurückgekehrten, die nochmal Urlaubsgefühle haben wollen.

Neben den leckeren und sommerlichen Cocktails gibt es ein paar Snacks zur Stärkung. Musikalisch sorgt Ricktap, der in der in der Vergangenheit unter dem Namen DJ Hardtunes bekannt war, für die gute Stimmung “ (

 

Die Käwern haben ab Samstag, 10. September, 17 Uhr, im „Käwernhof“ am Rathaus zu seinem beliebten Kartoffelfest wieder jede Menge Speisen rund um die gesunden Erdäpfel zusammengestellt. Unter anderem werden leckere Kartoffelpuffer mit Lachs oder Apfelmus, Kartoffelgemüse mit/ ohne Rindswurst und Kartoffelsuppe mit/ohne Krakauer geboten. Am Sonntag wird das Kuchenbuffet mit selbst gebackenen Leckereien bestückt.

 

Im Jahre 2022 begeistern die „Käwern“ neben ihren zahlreichen Faschingsveranstaltungen (Stehung, Kinderfasching, Handwerker-, Bembel-, Senioren- und Kindersitzung) auch mit ihren gut besuchten Festen, wie dem Hoffest, Kartoffelfest und einigem mehr. Die KG Käwern starten am 12. November um 20.01 Uhr im Rathaus Hochstadt mit er „Nacht der Tollitäten“ in die neue Kampagne. Im festlich dekorierten Saal sorgt die in Maintal bereits bekannte Band „Fayette“ für abwechslungsreiche, musikalische Unterhaltung, bei welchem die Gäste zur Kampagneneröffnung das Tanzbein schwingen können. Als Höhepunkte des Abends wird das neue Hochstädter Prinzenpaar beziehungsweise Kinderprinzenpaar inthronisier (12. November, MB).

 

Freie Turner „Blau Weiss“ Dörnigheim:

Die Dörnigheimerin Alexandra und der Däne Karsten Harder sind 2019 das Prinzenpaar der Blau-Weißen, Den Start in die lange diesjährige Faschingssaison machte eine Kostümsitzung, die vor allem die Jugend so richtig in Szene setzte.

Die Eröffnungsveranstaltung für diese Kampagne findet am 19. November 2022, um 20 Uhr, in der August Roth-Halle, Uferstraße 5 in Maintal-Dörnigheim, statt. Das neue Prinzenpaar der Karnevalsabteilung Blau Weiss der Freien Turnerschaft Dörnigheim sind Prinz Thomas II und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Anahit I mit bürgerlichem Namen Thomas und Anahit Schäfer. Thomas Schäfer ist Fraktionsvorsitzender der FDP in Maintal und Anahit Schäfer vertritt die FDP im Magistrat als Stadträtin.

 

„Rot-Weiß“ Wachenbuchen:

Die Rot-Weiß-Karnevalisten aus Wachenbuchen feierten 2019 ihr Jubiläum: Die mehr als vierstündige Show auf der Bühne und im Saal bot an karnevalistischen Highlights so ziemlich alles, was Rot-Weiß heißt.

 

 

Weitere Vereine

Krankenpflegeverein Wachenbuchen:

Den Verein  gibt es seit 1951. Den Antrag auf Selbstauflösung lehnen die Mitglieder im April 1997 im Rahmen einer Versammlung mit großer Mehrheit ab. Der neue Vorsitzende Karl-Heinz Oehme hofft auf die Zusammenarbeit mit einer noch zu gründenden Maintal-weiten Vereinigung. Das Pflegeangebot für Wachenbuchener Bürger hat sich seit Februar 1998 verbessert: durch die Zusammenarbeit des Krankenpflegevereins Wachenbuchen (KPV) mit dem Mobilen Sozialen Hilfsdienst (MSHD) der Stadt Maintal ist auch das Überleben des KPV gesichert. Für die Menschen im kleinsten Maintaler Stadtteil besteht jetzt ein zu den anderen Stadtteilen qualitativ gleichwertiges Angebot.

Der Krankenpflegeverein Wachenbuchen wird 70 (im Jahre 201?). Eine würdige Geburtstagsfeier soll aber auf jeden Fall nachgeholt werden, wie der KPV-Vorsitzende Werner Huhn betont. Mittlerweile zählt der Verein 1.145 Mitglieder, davon 676 Haupt- und 469 Familienmitglieder. Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, stellt das für Familien mitunter nicht nur eine körperliche und physische Belastung dar, sondern kann auch finanziell zur Zerreißprobe werden. Der KPV bietet daher – wenn kein Kostenträger aufkommt – zeitweise Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige an, berät diese, organisiert Hilfsdienste wie Einkaufs- oder Krankenfahrten und verleiht Pflegehilfsmittel wie Rollatoren oder Toilettenstühle.

Darüber hinaus engagiert sich seit Gründung jeweils eine Krankenschwester im Verein, die für die Mitglieder ansprechbar ist, bei Bedarf mal einen Verband wechselt oder beim Waschen behilflich sein kann.

Doch auch die Gemeinschaft wird neben den Hilfsangeboten im Verein großgeschrieben. So plant der KPV regelmäßig Weihnachtsfeiern oder Kaffeenachmittage für die Mitglieder, organisiert den Wachenbucher Weihnachtsmarkt mit sowie einmal im Jahr eine Ausflugsfahrt. Im Jahre 2019 fuhren zuletzt rund 100 Mitglieder mit zwei voll besetzten Reisebussen nach Würzburg zur Stadtbesichtigung.

 

Verein „Dysmelien“:

Die Hochstädterin Ilse Martin hat den Verein „Dysmelien“ aus der Taufe gehoben, damit sich Menschen, die mit Fehlbildungen an den Gliedmaßen geboren wurden, und deren Eltern mit anderen Betroffenen austauschen und mehr über den Umgang mit der Dysmelie erfahren können. Die Diplom-Heilpädagogin Ilse Martin wurde selbst 1953 mit einem fehlenden Unterarm geboren und hatte niemanden, mit dem sie übe ihre Dysmelie sprechen konnte. Erstmals kam ihr 2004 die Idee, selbst für Abhilfe zu sorgen und einen Verein zu gründen, der über Dysmelie informiert und Aufklärung leistet.

Im Jahre 2006 hat sie dann ihre Internetseite „www.dysmelie.de“ gestartet und weitere zwei Jahre später erfolgte nach großen Anlaufschwierigkeiten endlich die Gründung des neuen Vereins Dysmelie. Dadurch konnte sie dann auch Interessierte gewinnen, die nicht in unmittelbarer Nähe wohnen. So bekam sie 2008 die erforderlichen sieben Mitglieder für eine Gründung zusammen. Mittlerweile hat der Verein 41 Mitglieder, die aus der ganzen Bundesrepublik, beispielsweise aus Sachsen, Bremen oder Schleswig-Holstein, kommen. Dass es mittlerweile ebenfalls Kontakte nach Österreich und in die Schweiz gibt, hat mit der 2011 von Martin gegründeten geschlossenen Facebook-Gruppe „Dysmelien e.V.“ zu tun. Innerhalb dieser Gruppe findet ein reger Austausch statt. Inzwischen gibt es dort bereits 660 Mitglieder.

Um Berührungsängste abzubauen und eine größere Öffentlichkeit über die Hintergründe von Dysmelien zu informieren, hat Martin 2015 das Buch „Dysmelie – Angeborene Gliedmaßenfehlbildung/-en. Ein Hand- und Fußbuch“ herausgebracht. Und da es auch nahezu keine Bücher gibt, die dieses Thema kindgerecht aufbereiten, hat sie ein Jahr später „Die Reisen des Herrn Anders“ folgen lassen. Mit einem Festprogramm begeht der Verein Dysmelie nun sein zehnjähriges Bestehen am Samstag, 14. April, im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt.

 

Multiple-Sklerose-Gruppe:

Elisabeth Huhn aus Hochstadt rief 1980 die Multiple-Sklerose-Gruppe ins Leben. Für ihr langjähriges Engagement erhielt sie 2019 das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Hessens Staatssekretär Thomas Metz.

 

Deutsches Rotes Kreuz:

Dank der neuen Fahrzeug- und Gerätehalle ist das Maintaler Deutsche Rote Kreuz in Dörnigheim ist seit April 1998 optimal ausgestattet. Nach siebenmonatiger Bauzeit übergibt DRK-Chef Josef Reinert den symbolischen Schlüssel an Bereitschaftsführer Timo Schnürpel. Die Maintaler DRK-Fahrzeuge sind fortan trocken und sicher untergebracht.

 

DRK-Ehrenvorsitzender Joachim Ehlert, der am 9. April 2021 im Alter von 72 Jahren unerwartet in seinem Maintaler Haus verstarb, hat bleibende Spuren hinterlassen. Hauptamtlich war er von 1987 bis 2005 als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Hanau und von 1999 bis 2008 ebenfalls als Geschäftsführer von „DRK Wohnen und Pflege im Alter“ in Maintal tätig. Die Errichtung der „Kleeblatt“-Seniorenzentren in Maintal sowie die Unterbringung bosnischer Bürgerkriegsflüchtlinge in den Jahren 1993 bis 1995 in Hanau waren wesentliche DRK-Aufgaben, die unter seiner Leitung erfolgreich realisiert wurden. Auch die produktive und stetige Entwicklung des Rettungsdienstes in den Jahren ab 1989 sind ein großer Verdienst von Joachim Ehlert. Für sein herausragendes soziales und gesellschaftliches Engagement erhielt Joachim Ehlert 1998 das Ehrenzeichen des DRK, im Jahr 2001 den Ehrenbrief des Landes Hessen, 2004 die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Hessen sowie 2006 das Bundesverdienstkreuz, daneben 2020 die Ehrennadel in Gold für 60 Jahre Mitgliedschaft im DRK und seine Vorstandstätigkeit.

Das Jahr 2021 begann für den DRK-Ortsverein mit einem Blutspendetermin in Dörnigheim, bei dem man sich über viele Spendenwillige freute. Ende März nahmen Mitglieder des Ortsvereins an einer Unterweisung zum Thema „Antigen-Schnelltest auf SARS-CoV-2“ im Kreisverband Hanau teil. Mit diesem Zertifikat können die Mitglieder seitdem professionell unterstützen und auch die eigenen Helfer testen.

Im Sommer organisierten die DRKler spontan ein kleines Grillfest für die Mitglieder, bei

dem das Wetter glücklicherweise mitspielte und man den Abend im Freien genießen konnte.

Als das Hochwasser das Ahrtal überflutet hatte, stand auch für die Maintaler schnell fest zu helfen. Nicht nur das DRK war sofort zur Stelle, sondern unter anderem auch der ASB, die Johanniter und viele andere Hilfsorganisationen. Zweimal konnte der Maintaler Ortsverein Personal ins Ahrtal entsenden.

Auch den einen oder anderen Sanitätsdienst konnten die Maintaler wieder verbuchen unter anderem ein Sportturnier und ein Dressur- und Springturnier auf dem Charlottenhof. Die wöchentlichen Bereitschaftsabende konnte man zweitweise ebenfalls wieder aufnehmen und dafür einige Dozenten gewinnen. So wurde dort zum Beispiel die Reanimation an Säuglingen und Kleinkindern geübt.

 

Deutsche Lebensrettungsgesellschaft:

DLRG Maintal feiert 1998 sein 25-jähriges Bestehen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Maintal und der Verein SC Budokan beziehen im Mai 1998 die Räumlichkeiten des ehemaligen Asylbewerberheims in der Dörnigheimer Braubachstraße. Mit viel Eigeninitiative richten sich die Mitglieder schmucke Domizile ein. Der Grund und Boden, der nach wie vor der Stadt Maintal gehört, wird für 33 Jahre gepachtet.

Im Juni 2017 plant man den Bau eines neuen Vereinsheims. Die Stadtverordneten hatten im vorigen Jahr beschlossen, aus den Mitteln einer Sonderzuweisung des Main-Kinzig-Kreises an die Stadt Maintal 100.000 Euro der DLRG zur Verfügung zu stellen. Den Gesamtkostenrahmen - inklusive Erschließungskosten – schätzt die DLRG auf rund 400.000 Euro. Davon wlk man  etwa zehn Prozent, 40.000 Euro, aus eigener Tasche beisteuern.

Marc Ansmann, Pressereferent der Maintaler DLRG, will im September jeden Tag durchschnittlich 100 Piktogramme zeichnen – für den Neubau des Vereinsheims an der Braubachstraße. Weitere 45.000 Euro möchte Ansmann durch seine Spendenaktion zusammnebringen. Er veröffentlichte seine Aktion „9000 Bilder in 90 Tagen“ auf einer Crowdfunding-Seite. Für jede Spende um fünf Euro zeichnet Marc Ansmann ein Piktogramm. Vorschläge für das Motiv kommen vom Spender.

 

Das Nikolausschwimmen gibt es seit 1973. Das Nikolausschwimmen am ersten Advent 2019 ist das insgesamt 46. in Maintal. Volland koordinierte die Aktion von Land aus per Funk, DLRG-Chef Ralf Göbel gehörte selbst zu den 27 Schwimmern, die sich bei rund acht Grad Wasser und weniger als vier Grad Lufttemperatur an der Kesselstädter Schleuse in die Mainfluten stürzten. Mit dabei waren auch Schwimmer der DLRG Seligenstadt sowie der Maintaler Feuerwehr. In der einen Hand halten die Schwimmer die Fackel, in der anderen einen Becher mit heißem Orangensaft. Man kühlt doch allmählich aus, und da ist der heiße Orangensaft ganz gut, weil er von innen wärmt. Die rund zweieinhalb Kilometer lange Flussstrecke geht von der Schleuse bis zum Ausstieg an der „Main Kultur“, wo rund 150 Zuschauer applaudieren.

 

Die DLRG-Ortsgruppe Maintal plant, im Februar 2022 mit den Arbeiten für den Ersatzbau des Vereinsgebäudes zu beginnen. Das wird auch dringend benötigt. Der Neubau ist auf die Bedürfnisse des Vereins zugeschnitten. Konzipiert wurde ein zweistöckiger Bau mit 12 Meter mal 12 Meter Grundfläche und zwei separaten Eingängen. Im Erdgeschoss befinden sich ein über 60 Quadratmeter großer Saal, eine Teeküche, Umkleiden, Toiletten und die Technik sowie Lagerkapazitäten. Der große Saal könne dann zum Beispiel auch von anderen Vereinen oder Sitzungen der politischen Gremien genutzt werden. Der öffentliche Bereich und der Bereich für die Einsatzabteilung sind voneinander getrennt, es gibt auch jeweils verschiedene Eingänge. Im Obergeschoss kommen eine größere Küche, ein Lebensmittellager, kleinere Toilettenräume sowie zwei Schulungsräume hinzu. Das Gebäude hat etwas weniger Quadratmeter, ist aber viel besser geschnitten und aufgeteilt. Der Rohbau soll noch im ersten Halbjahr 2022 fertiggestellt werden. Im weiteren Umbau ist dann viel Eigeninitiative gefragt.

Bereits rund 2000 Arbeitsstunden haben die Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Maintal im Juli 2022 in ihr neues Vereinshaus gesteckt. Ende Juni konnte endlich Richtfest gefeiert werden.

Den Innenausbau will man größtenteils in Eigenarbeit schaffen. Die Beton- und Maurerarbeiten hatte eine Firma übernommen, auch den Estrich werden Profis übernehmen. Den Rest der vielfältigen Arbeiten wollen die Mitglieder, in deren Reihen einige Fachleute zu finden sind, jedoch selbst stemmen

 

Im Juli 2022 waren zwei Maintaler Rettungsschwimmer im Einsatz auf der Wasserrettungsstation Grömitz/Lenste. Trotz der Nebensaison waren die beiden mit 22 weiteren Wachgängen auf der Rettungsstation, um schnell an Ort und Stelle zu sein, sollten Wassersportlern und Badegästen in Not geraten. Während der Hauptsaison besetzten sogar bis zu 50 Wachgängen die Station, um die beiden Strände abzusichern

Nach zweijähriger, coronabedingten Zwangspause findet am 1. Advent (27. November 2022) wieder das traditionelle Nikolausschwimmen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Maintal an den Mainwiesen in Dörnigheim statt. Für die wartenden Zuschauer stehen ab 16: Ohr heiße Getränke, Kuchen und Kaffee bereit. Für stimmungsvolle musikalische Untermalung der Veranstaltung ist ebenfalls gesorgt.

Im April 2022 fand die erste virtuelle Hauptversammlung der DLRG Ortsgruppe Maintal statt. Die Trainingskapazitäten des Montagstrainings werden aufgestockt, auch wenn die Wiederaufnahme des Schwimmbadtrainings noch nicht final absehbar ist.

 

Heimatmuseum

Maintaler Christdemokraten stellen im Oktober 1985 das Modell eines Maintaler Heimatmuseums vor. Der Verein „Heimatmuseum Maintal“ wird im November 1985 gegründet. Er will das Kulturgut der Heimat bewahren. Im März 1988 wird gemeldet, das Heimatmuseum soll in Hochstadt sein endgültiges Domizil erhalten. Aber erst 1997 kann der Verein das Museum im Haus Hauptstraße 9 einrichten

Nachdem der erste Vorsitzende des Vereins Heimat-Museum Maintal Rainer Habermann 2019 niedergelegt hat, übernahm Ursula Pohl diese Aufgabe wieder.  Sie führte zum Internationalen Museumstag am vergangenen Sonntag durch die Räume. Die Ausstellungsflächen gliedern sich in Schlaf- und Waschstuben, aber auch ein Handwerkszimmer und eine Gaststätte sind zu sehen. Der Verein bietet auch Führungen für Schulklassen oder größere Gruppen an. Kinder seien oft sehr begeisterungsfähig und stellten viele Fragen zu all den ihnen unbekannten Dingen.

Vor allem bei älteren Menschen und Kindern sei das Interesse sehr hoch. Jugendliche und die Generation zwischen 40 und 60 besuchten das Museum allerdings leider kaum. Und die Eltern, die mit ihren Kindern kommen, hätten meist keine Zeit, sich zu engagieren, was den Verein vor ein massives Nachwuchsproblem stellt. Alle Versuche, gezielt jüngere Menschen anzusprechen, schlugen fehl. Derzeit sind es 32 Mitglieder, ausschließlich älteren Semesters. Der Vorstand besteht aus nur fünf Leuten. „Wenn wir bei der nächsten Mitgliederversammlung keinen zweiten Vorsitzenden wählen können, müssen wir das dem Amtsgericht melden“, beschreibt Ursula Pohl 2020 die bedrohliche Situation.

Hinzu kommt, dass die größtenteils älteren Mitglieder viele Aufgaben nicht mehr stemmen können, im wörtlichen Sinn. Das fängt bei einfachen Instandhaltungsmaßnahmen wie dem Batteriewechsel in den Feuermeldern an der Decke an und hört beim Transport der schweren Maschinen und Möbel, die gerade nicht ausgestellt werden, in den ersten Stock auf. Daher sucht der Verein nicht nur Mitglieder, sondern auch händeringend Unterstützer und Helfer, die zum Beispiel während der Öffnungszeiten die Aufsicht übernehmen.

 

Brüder Schönfeld-Forum_

Nach langer Diskussion um die Frage, wie man den von den Nazis aus Dörnigheim verschleppten und im Osten ermordeten Brüdern Schönfeld ein ehrendes Gedenken bewahren könne, einigen sich am 5. Februar 1997 die Maintaler Parteien schließlich auf die Umbenennung des Atriumgebäudes der Dörnigheimer Bonhoeffer-Schule in „Brüder-Schönfeld-Haus“.

Das Gebäude hatte die Stadt vom Kreis gekauft, um es zu einem Treffpunkt für die Bürger des Westends umzuwandeln. Eine von SPD und Grünen gewünschte Umbenennung des Platzes vor dem Frankfurter Hof in „Brüder-Schönfeld-Platz“ scheitert an der Weigerung von CDU, FM und „Rep“.  

Auf Einladung der Stadt besuchen die überlebenden früheren jüdischen Einwohner von Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen das heutige Maintal. Bewegende Momente der Erinnerung, aber auch interessante Gespräche - vor allem mit der jungen Generation - prägen den längst fälligen Besuch. Bürgermeister Rohrbach gelingt eine angemessene Rede im Parlament: Auch in Maintal habe die „Freiheit des Geistes Platz gegriffen“, betont Rohrbach in seiner Ansprache. Das schwierige Besuchsprogramm der jüdischen Gäste in Maintal verläuft im Mai 1997 weitgehend komplikationslos. Ende November tagt erstmals das „Brüder-Schönfeld-Forum". Alljährlich soll dabei über Menschlichkeit und Toleranz gesprochen werden.

 

Schweigend lauschen im Juni 2008 die Kästnerschüler den Schilderungen von Reuben Stern. Er erklärt ihnen die Fakten der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus, die er am eigenen Leib zu spüren bekam. Früher hat Reuben Stern in Maintal gewohnt, auch seine Vorfahren kamen von hier. Er macht kein Geheimnis daraus, daß sein Verhältnis zu Deutschland „zwiegespalten“ ist. Er liebt die Landschaft, das Wetter und die Kultur, aber er hat Probleme mit den Menschen. Tiefe Wunden hat die Vergangenheit in die Seele des 72-Jährigen geschlagen.

 

Eine eindrucksvolle Kunstperformance erinnert im März 2012 an den „Todesmarsch“ von 300 bis 400 Insassen des damaligen Konzentrationslagers Katzbach der Frankfurter Adler- Werke am 25. März 1945 durch Dörnigheim. Die Initiatorin Ulrike Streck-Plath hatte für die Perfor­mance zwölf lebensgroße Figuren aus Eisen und Filz geschaffen, die an jene Menschen erinnern sollen, die 67 Jahre zuvor von der SS von den Frankfurter Adler-Werken unter anderem über die Lindenstraße in Dörnigheim, der heutige Kennedystraße, bis nach Hünfeld getrieben, viele auf dem Weg von ihren Peinigern erschossen wurden. Unter den Teilnehmern, die bei der Performance die Figuren schweigend durch die Kennedystraße tragen, befinden sich neben Abgesandten einiger Kirchengemeinden und von Sozialverbänden auch viele Vertreter Im November 2012 findet dann eine Ausstellung über die Kunstperformance im Historischen Rathaus in Hochstadt statt. Dabei sind auch die zwölf Figuren aus Eisen und Filz zu sehen.

 

Der Jahresrückblick 2017 ist für das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum zugleich eine Rückschau auf 20 Jahre bürgerschaftlichen Engagements. Zwar erfolgte die Gründung eines eingetragenen Vereins erst Ende 2009, doch das erste so überschriebene Brüder-Schönfeld-Forum fand bereits im November 1997 statt. Wie der Vorsitzende Herbert Begemann berichtet, war die ursprünglich Idee, einmal im Jahr zu einer Veranstaltung einzuladen, die sich mit der Verfolgung während der nationalsozialistischen Zeit beschäftigt.

Herbert Begemann erinnert sich an emotional beeindruckende Beispiele wie die symbolische Grundsteinlegung der 1938 zerstörten Jüdischen Schule Wachenbuchen, die Besuche von Angehörigen ermordeter Juden in deren Heimatort, die Ausstellung mit Marcel und Teofila Reich-Ranicki oder den Auftritt verschiedener Schultheater. Besonders erwähnenswert auch die große Anne-Frank-Ausstellung mit ihren umfangreichen Rahmenveranstaltungen oder die nach ausgiebiger Diskussion erfolgte Widmung des Käthe-Jonas-Platzes.

Dieses breite Spektrum ist weiterhin das Markenzeichen des Brüder-Schönfeld-Forum e.V., heute ein über die Stadtgrenzen hinaus anerkannter Verein. Eingebunden ist die Tätigkeit des Vereins in die „Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Hessen“. Sie trifft sich zweimal im Jahr. Die Hessische Landeszentrale für Politische Bildung hat das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum gebeten, das nächste Gedenkstättentreffen in Maintal auszurichten. Für den Verein ist das ein Zeichen besonderer Wertschätzung seiner bisherigen Arbeit. Das Treffen findet am 22. März 2018 im Ev. Gemeindezentrum Dörnigheim statt.

 

Als die gebürtige Hanauerin Inge Wettberg vor vier Jahren im ehemaligen Konzentrationslager im litauischen Kaunas war, sah sie viele Gedenksteine. Gestiftet von den Städten, aus denen Juden nach Kaunas deportiert wurden. Ein Stein aus Frankfurt fehlte bisher, was sich Dank des Brüder-Schönfeld-Forums nun ändert. Gedenkstein wird in Litauen eingeweiht.

Im Jahre 2018 wird erstmals am Ort ihrer Ermordung an die 992 jüdischen Männer, Frauen und Kinder gedacht, die am 22. November 1941 vom Frankfurter Ostbahnhof nach Litauen verschleppt wurden. Unter den 992 Opfern befanden sich auch die Brüder Horst und Gerhard Schön­feld aus Dörnigheim. Dem Schönfeld-Forum ist es im Laufe von zwei Jahren gelungen, viele Bürgermeister davon zu überzeugen, sich dem Gedenkprojekt anzuschließen.

 

Mit einer außergewöhnlichen Ausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit der Nazi-Diktatur in Deutschland (1933 bis 1945) läutet der Verein Brüder-Schönfeld-Forum im Oktober 2019 einen Veranstaltungsreigen zu seinem zehnjährigen Bestehen ein. Damit widmet sich der Maintaler Verein für Demokratie, Menschenrechte und Erinnerungskultur einem Thema, das weder in der politischen Bildung noch in den Diskussionen um das angemessene Erinnern einen Stammplatz hat.

Besonders traf es die jüngeren Männer, weil sie aus religiöser Überzeugung den Dienst mit der Waffe verweigerten. In vielen Fällen wurde das mit dem Tod durch Erschießen bestraft.

Aber nicht nur Männer wurden inhaftiert. In einer Begleitveranstaltung an der Albert-Ein­stein-Schule zeigt das Brüder-Schönfeld-Forum einen Film über die Mannheimerin Sophie Stippel, die in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück inhaftiert war. Die „Bibelforscherin“ war in Auschwitz als Köchin des Kommandanten Rudolf Höß eingesetzt, der sie aus Jugendtagen kannte. In den Konzentrationslagern wurden Mitglieder der Zeugen Jehovas analog zum Davidstern für die Juden mit einem aufgenähten lila Winkel markiert. Daher steht die Ausstellung in Maintal-Hochstadt unter dem Titel „Die mit dem lila Winkel“.

 

Lou Yehuda Strauss, - als Ludwig Strauß am Rübenberg Nummer 11 geboren - starb nach Mitteilung des Maintaler Brüder-Schönfeld-Forums am 15. Juli 2019 im Alter von 98 Jahren in einem New Yorker Seniorenzentrum. Ludwig Strauß war der jüngste von drei Brüdern. Anders als deren Mutter, die nach Minsk deportiert wurde und dort umkam, schafften es alle drei Söhne, sich rechtzeitig vor der unausweichlichen Ermordung durch die Nationalsozialisten zu retten. Aus Maintaler Sicht ist noch erwähnenswert, dass Ludwig Strauß vermutlich der älteste noch lebende Diamantschleifer aus Wachenbuchen war. Er hatte 1935 in einem der heute nicht mehr existierenden Betriebe eine Lehre begonnen, die er wegen der Entlassung aller Juden nicht abschließen konnte.

 

Der Verein Brüder-Schönfeld-Forum e.V. hat für Sonntag, 1. August 2021 seine Jahresfahrt zu den Museen in Grebenhain und Hirzenhain organisiert. Das Museum in Hirzenhain hat seinen Schwerpunkt in der Darstellung von Kunstguss-Erzeugnissen, die in den nahen Buderus-Werken hergestellt wurden. Das Museum in Grebenhain versteht sich als Erinnerungsstätte zur Geschichte und Folgenutzung der „Luftmunitionsanstalt Hartmannshain“. Beide Häuser sind keine herkömmlichen Heimatmuseen, sondern Einrichtungen, welche die Geschichte der Eisen- und Munitionsindustrie des Vogelsberges dokumentieren.

 

Im Juli des Jahres 2021 wurde der alte jüdische Friedhof in Mainz von der UNESCO als kulturelles Welterbe anerkannt. Er ist neben dem „Heiligen Sand“ in Worms die älteste jüdische Begräbnisstätte in Europa. Am Sonntag, 17. Oktober 2021 um 11 Uhr, gibt es Gelegenheit, an einer Führung teilzunehmen. Organisiert hat das der Maintaler Verein Brüder-Schönfeld-Forum. Der etwa 1½ stündige Rundgang wird fachlich begleitet von Dr. Ursula Stüwe vom Verein „Geografie für Alle“ am Geografischen Institut der Universität Mainz. Vor 1000 Jahren noch außerhalb der Stadtmauer gelegen, ist der Friedhof heute nahe dem Mainzer Hauptbahnhof gut erreichbar.

 

Janusz Garlicki. beschreibt in seiner kürzlich auf Deutsch erschienen Autobiografie „Von der Wahrscheinlichkeit zu überleben“ den Todesmarsch aus dem Frankfurter Konzentrationslager Adlerwerke, der sich in wenigen Tagen zum 77. Mal jährt. Rund 350 Häftlinge, die die Schwerstarbeit unter unmenschlichen Bedingungen in dem nationalsozialistischen Außenlager überlebt hatten, wurden ab dem 24. März abends abgemagert und völlig entkräftet von SS-Männern zu Fuß von Frankfurt über Hanau, Gelnhausen und Fulda bis nach Hünfeld getrieben.

Einer, der sich darum verdingt macht, die Erinnerung ans Licht zu holen und wachzuhalten, ist Pfarrer Dr. Martin Streck. Er hat selbst geforscht und seine Erkenntnisse in der Publikation „Im Morgengrauen durch Dörnigheim“ in den Dörnigheimer Geschichtsblättern zusammengetragen. Dieses Buch hat er jetzt anhand neuer Quellen, unter anderem dem Buch von Garlicki, überarbeitet; die zweite Auflage wird in Kürze veröffentlicht. „Mein Ziel ist es, für Menschen in Dörnigheim eine Form des Gedenkens zu schaffen. Denn der Todesmarsch ist im lokalen Gedächtnis nicht bewusst“, erklärt er.

Heute sind ihre Figuren Die Künstlerin Ulrike Streck-Plath bei der Gedenkveranstaltung am Eisernen Steg in Frankfurt anlässlich der „Aktion 1616 KZ-Häftlinge“ des Vereins Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim (LAGG) installiert. Auch bei der Eröffnung der Gedenkstätte in den ehemaligen Adlerwerken am 25. März 2022 sind sie präsent.

Zum Gedenken hat der Verein LAGG dazu aufgerufen, sich zu melden und mit einem selbst gestalteten Bild mit Namen, Geburts- und Todestag die Rolle eines Häftlings zu übernehmen und als lange Menschenkette entlang des Mainufers an den Todesmarsch zu erinnern. Die Gedenkaktion findet heute von 14 bis 16 Uhr am Frankfurter Mainufer statt.  Das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum unterstützt die Aktion und ruft dazu auf, sich zu engagieren.

 

Herbert und Brigitte Begemann vom Brüder-Schönfeld-Forum beschäftigen sich intensiv mit den Schicksalen der Maintaler NS-Verfolgten. Dazu gehört auch die Säuberung der Stolpersteine im April 2022. Mit Handschuhen, Putzlappen und Schwamm machen sich Herbert und Brigitte Begemann ans Werk. In einem Glas haben sie eine spezielle Reinigungsmischung abgefüllt, die wahre Wunder wirken soll.

Es gibt mittlerweile 77 Stolpersteine in Maintal – und es könnten leicht doppelt so viele sein.

Herbert und Brigitte Begemann kennen sie alle. Und sie kennen auch viele Schicksale hinter den Steinen. Herbert Begemann ist Vorsitzender des Maintaler Brüder-Schönfeld-Forums, das sich für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus einsetzt. 27 Mitglieder hat der seit 2009 offiziell eingetragene Verein. Die meisten davon kommen aus Maintal, aber auch deutschlandweit und sogar in den USA gibt es Mitglieder.

Dafür sind die Mitglieder in ganz Deutschland unterwegs. Herbert Begemann recherchiert in Online-Datenbänken ebenso wie in schriftlichen Archiven. Er reist nach Berlin, um die Akten einer einzigen Person aus Maintal zu durchforsten. Im nordhessischen Bad Arolsen gibt es mit den „Arolsen Archives“ ein internationales Zentrum für die Dokumentation über Opfer nationalsozialistischer Verfolgung.

Das Schicksal eines verfolgten Menschen gleicht oft einem Puzzle. Viele einzelne Teile müssen zusammengesetzt werden. „Es beginnt mit Einzeldokumenten“, sagt Begemann. Etwa mit Patientenakten, mit Papieren der Nationalsozialisten, die die Verfolgung und Tötung ihrer Opfer teils detailliert festgehalten haben. „Es wird immer mehr. Im Laufe der Jahre werden die Biografien dann vervollständigt“, sagt Begemann.

Online-Datenbanken haben die Arbeit etwas erleichtert, die Möglichkeiten sind ganz andere.

Andere Biografien können fast vollständig nachkonstruiert werden. Nicht selten bringen neue Dokumente ganz neue Erkenntnisse ans Licht. Todesdaten oder Orte ändern sich. Auch im Fall von Maria Rauch, deren Stolperstein nun wieder glänzt, ist in den offiziellen Akten wohl ein gefälschtes Todesdatum angegeben.

 

Vom 10. bis 12. Juni 2022 geht das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum auf eine Reise nach Berlin. Der Verein bietet die Mitfahrt allen an, die schon immer mal einen der Orte besuchen wollten, die man sonst nur vom Film oder TV kennt: Erich Mielkes Stasi Büro, den Tisch der Wannseekonferenz oder das unter fragwürdigen Umständen nach Deutschland verfrachtete Luf-Boot im neuen Humboldt-Forum.“ So kamen auch diejenigen zu ihrem Recht, die ungewöhnliche Orte aufsuchen wollten. Zum Beispiel die Räume der Blindenwerkstadt Otto Weidt am Hackeschen Markt, wo in der Nazi-Zeit verfolgte Juden geschützt und versteckt wurden.

Wie in den vergangenen Jahren haben an der Vereinsfahrt in der Mehrzahl Personen teilgenommen, die nicht Mitglied im Verein sind, aber an Themen interessiert sind, mit denen sich der Verein beschäftigt. Ganz aktuell betrifft das die Ethnologische Sammlung im neuen Humboldt-Forum, wo viele außergewöhnliche Objekte gezeigt werden, über deren Rückgabe an die Herkunftsländer Kontroversen geführt werden.

 

In einem Schreiben an Landrat Thorsten Stolz regt der Maintaler Verein Brüder-Schönfeld-Forum 2022 an, gemeinsam mit anderen Institutionen eine Gesamtdarstellung zum Lager Wegscheide in Bad Orb in Auftrag zu geben. Bei der Vorbereitung eines Besuchs des Geländes hat sich nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Herbert Begemann gezeigt, dass die Geschichtsschreibung zum ehemaligen Stammlager für Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, kurz „Stalag IX B“ genannt, unzureichend ist. Das betrifft vor allem den Zusammenhang mit dem Truppenübungsgelände Lettgenbrunn und Villbach, wo die militärische Nutzung bereits unter Kaiser Wilhelm II begann.

Anlass für die vom Brüder-Schönfeld-Forum angeregte Studie könnte eine Ausstellung sein, die zurzeit von der Gedenkstätte des Stalag IX A im nordhessischen Schwalm­stadt-Ziegenhain vorbereitet wird und die in ihren Darstellungen das Stammlager Wegscheide einschließen wird. Die Ausstellung soll im Herbst des kommenden Jahres in Ziegenhain präsentiert werden und dann als Wanderausstellung" verfügbar sein.

 

Zum 22. November 2022, dem Jahrestag der 3. Deportation aus Frankfurt am Main, hat der Maintaler Verein Brüder-Schönfeld-Forum eine umfangreiche digitale Sammlung ans Jüdische Museum Frankfurt gegeben. Die mehr als 4.500 Dateien geben Auskunft zu den 989 jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die 1941 nach Kaunas in Litauen verschleppt und dort von einem deutschen Einsatzkommando erschossen wurden.

Das Jüdische Museum Frankfurt hatte vor wenigen Tagen die Datenbank „Shoah Memorial Frankfurt“ ins Internet gestellt. Sie soll es in- und ausländischen Interessenten ermöglichen, das Schicksal von Angehörigen aufzuhellen. Bisher sind die Daten auf verschiedene Quellen verstreut, vielfach auch nicht auf aktuellem Stand. Das Museum ist durch die nunmehr bereitgestellten Daten des Brüder Schönfeld-Forums in der Lage, für die Opfer des Juden-Transports nach Kaunas anschauliche Familienportraits anzufertigen. Denn anders als das „Gedenkbuch“ des Bundesarchivs berücksichtigt die Maintaler Sammlung zusätzlich die Verwandtschaftsverhältnisse, nennt also auch Eltern, Geschwister, Ehegatten und Kinder

 

 

Rommé- und Canasta-Club

Rolf und Birgit Lanio gehören zu den Gründern des RCCM, „an einem dunklen und kalten Novemberabend im Jahr 1979“. Damals trafen sie sich mit anderen Maintalern schon im „Treffpunkt“, der kleinen Kneipe in der Dörnigheimer Philipp-Reis-Straße. Wo das Rauchen ausdrücklich erlaubt ist und irgendwie zur Kultur dazu gehört, selbst wenn das medizinisch nicht so ganz legitimiert sein sollte. Rolf Lanio ist von Anbeginn an Vorsitzender des Vereins ist. Seit 40 Jahren kommen auch 2019 jeden Dienstag um 19.30 Uhr dutzende Menschen hier zusammen, um Geselligkeit zu erleben und ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Rommé- und Canasta-Spiel. Wir haben hier einfach Gemütlichkeit zu bieten, Spaß und Freude.

 

Pfadfinderstamm Südwind in Dörnigheim_

Der Pfadfinderstamm Südwind in Dörnigheim hat 2018 seinen Gruppenraum im Gemeindehaus Maria Königin von St. Edith Stein. Die Gruppe der Jungpfadfinder innerhalb des Stamms mit Betreuerin Sylvia Noack und Betreuer Michael Lehmann besteht aus zwei Dutzend Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. In der katholischen Gemeinde St. Edith Stein in Dörnigheim sind es 35 Aktive. Und der Dörnigheimer Stamm, der zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg gehört, feiert in diesem Jahr sogar sein 50-jähriges Bestehen. Pfadfinder gibt es aber auch in einem Gebäude südlich von Wachenbuchen

 

Ortsverband Hochstadt der Landfrauen:

Der Ortsverein Hochstadt zählt zu den traditionsreichsten im Bezirk Hanau. Er wurde bereits 1951 von damals 14 Bäuerinnen gegründet. Im Jahre 2018 ist tatsächlich nur noch eine einzige aktive Bäuerin Mitglied. Dies verdeutlicht eindrucksvoll den Strukturwandel, der den Landfrauen in mehrfacher Hinsicht das Überleben in der heutigen Zeit erschwert. Als vor vier Jahren, im Oktober 2014, ein neuer Vorstand gewählt werden musste und der Ortsverein kurz vor dem Aus stand, weil keine Frau zur ersten Vorsitzenden gewählt werden wollte, da haben sich die ideenreichen Landfrauen kurzerhand auf einen Team-Vorstand verständigt.„

Aktuell zählen die Hochstädter 55 Mitglieder, doch die Rahmenbedingungen für ihr Weiterbestehen sind alles andere als günstig. Zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe gibt es noch in Hochstadt, 1951 waren es 25 Höfe im Voll- und Nebenerwerb. Dieser Strukturwandel und das reiche Angebot an anderen Vereinen und Freizeitmöglichkeiten tragen dazu bei, dass der Landfrauenverein Schwierigkeiten hat, neue Mitglieder zu gewinnen. Bei den Hochstädter Landfrauen fehlt der Nachwuchs, Frauen unter 60 Jahren sind eher die Ausnahme als die Regel.

Auch verfügen die Landfrauen über keinen eigenen Raum, in dem sie sich treffen können, in dem sie Sachen lagern oder auch kochen können. Die regelmäßigen Treffen der Landfrauen Hochstadt finden deshalb nur einmal im Monat im Bürgerhaus statt und nicht wie üblich 14-tägig. Trotzdem sind die Landfrauen weiterhin aktiv und rege, bieten Vorträge, Tagesfahrten und mehrtägige Reisen an. Die Landfrauen sind bei der Bewirtung der Zuschauer des Frankfurter Triathlon-Wettbewerbs Ironman, dessen Radstrecke durch Maintal führt, dabei, sie initiieren den Frühlingsmarkt, unterstützen bei der Kerb, beim Streuobstwiesen- und am Erntedankfest die Vereine tatkräftig, sie schmücken den Osterbrunnen und spenden jedes Jahr für regionale oder lokale soziale Projekte.

 

 

Organisationen

 

Sozialverband VdK:

Der Ortsverband Bischofsheim des „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“ wurde 1949 gegründet. Rund 370 sind es heute im VdK Bischofsheim. Nach ein paar Jahren ziemlicher Wirkungslosigkeit und dem Rücktritt des kompletten Vorstands 2015 hat der Ortsverband mittlerweile wieder einen, wenn auch unterbesetzten, so doch funktionierenden Vorstand. Hiltrud Bräuer steht an der Spitze. Sie gehört mit 59 Jahren zu den „Jungspunden“ in diesem, gemessen am Durchschnittsalter der Mitglieder, doch sehr alten Verein. Der VdK trifft sich regelmäßig jeden dritten Samstag im Monat ab 15 Uhr zu seinen Info-Nachmittagen im Stadtteilzentrum Bischofsheim (übrigens offen für alle Bürger).4

Der neue Vorstand des Bischofsheimer Ortsverbands des Bischofsheimer VdK um Hiltrud Bräuer und Ruth Meyer hat sich 2018 viel vorgenommen. Für einige Zeit lag der VdK im Dornröschenschlaf, nachdem 2016 der Vorstand geschlossen zurückgetreten war und sich keine Nachfolger fanden. Doch im Vorjahr tat sich eine Gruppe um Hiltrud Bräuer (Vorsitzende) und Ruth Meyer (Stellvertreterin) zusammen, die dem Ortsverband neues Leben einhauchen wollen. Dazu haben sie sich für dieses Jahr ein volles Programm vorgenommen. Es gehören auch viele Familien zu den rund 360 Mitgliedern des Bischofsheimer Ortsverbands. Und gerade diese, die Jüngeren, will der neue Vorstand ansprechen. Mehr noch: mit einbinden.

Was dem VdK bislang gefehlt habe, seien regelmäßige Veranstaltungen gewesen, die von der Uhrzeit her auch für Menschen mit Beruf in Frage kamen, erläutert Bräuer. Für diese haben die Verantwortlichen den Stammtisch für Berufstätige ins Leben gerufen, der jeden vierten Mittwoch im Monat stattfinden soll.

Der Stammtisch und das Kennenlern-Frühstück für Neu-Mitglieder sind nur zwei Punkte von dem, was sich der VdK-Vorstand vorgenommen hat. So ist unter anderem die Teilnahme an einer Tanzaktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar geplant, außerdem wird der VdK am 9. März, dem Internationalen Frauentag, beim Wochenmarkt dabei sein. Bereits jetzt gibt es jeden dritten Samstag im Monat von 15 bis 18 Uhr einen Infonachmittag mit Kaffee und Kuchen im Stadtteilzentrum. Dort startet auch jeden Samstag ab 10 Uhr die Nordic-Walking-Gruppe für Einsteiger und Fortgeschrittene.

 

Der Verband bietet auch Rechtsberatung an. Wenn Menschen nicht mehr weiter wissen, kommen sie zu Barbara Soff. Die Dörnigheimerin ist im Sozialverband VdK aktiv und kennt die Nöte und Sorgen vor allem von älteren Menschen nur zu gut. Nicht immer ist es leicht, die nötige Distanz zu wahren. Das sind manchmal schon schwere Schicksale und nicht immer kann man helfen. Aber es ist gerade der intensive Kontakt mit Menschen, den Barbara Soff an ihrem Ehrenamt schätzt. Ursprünglich kam die Seniorin selbst als Ratsuchende zum VdK. Seit 2008 ist sie stellvertretende Vorsitzende im Ortsverband Dörnigheim. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Jürgen Malbrich bot sie lange Zeit die wöchentlichen Beratungssprechstunden an. Mittlerweile macht sie dies in Hanau für den Kreisverband.

Der Verband lädt auch zu Feiern ein, zum Beispiel zum Oktoberfest am 1. Oktober 2022 ins Gemeindezentrum (Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das Blasorchester Wachenbuchen bietet die musikalische Unterhaltung für diesen Nachmittag) oder zur Weihnachtsfeier am Samstag, 3. Dezember, um 14.30 Uhr in das EGZ (ein vorweihnachtlicher Nachmittag im neuen Gemeindesaal mit einem kreativen, musikalischen Programm und eine Kaffeetafel).

 

Ehrenamtlich im Einsatz gegen Kinderarmut in Maintal ist der VdK-Ortsverband Dörnigheim.

Aus satzungsrechtlichen Gründen wurde vom VdK im Frühjahr 2012 ein separater Verein mit dem Namen „Tischlein Deck Dich e.V.“ in Maintal gegründet. „In Deutschland muss zwar niemand verhungern, aber dennoch ist es wichtig, auf die Situation der ärmeren Schicht aufmerksam zu machen“, sagt Jürgen Malbrich, Vorsitzender des VdK Ortsverbandes und des Vereins „Tischlein Deck Dich e.V.“. Im Jahre 2009 war den Mitarbeitern des Evangelischen Jugendzentrums in der Herrmann-Löns-Straße aufgefallen, dass Kinder sich lange vor den Öffnungszeiten auf dem Gelände aufhielten. Man hat damals Kinder gesehen, die sich für ein paar Euro ihr Mittagessen an der Tankstelle oder im Fastfood-Restaurant gekauft haben und beim Jugendzentrum der evangelischen Kirche herumlungerten. Als sie gefragt wurden, warum sie nicht nach Hause gehen, haben sie geantwortet, dass da niemand ist oder dass sie nach der Schule nicht nach Hause können oder wollen, weil die Eltern abwesend, arbeitslos und teilweise krank sind. Mit vier Kindern wurde angefangen, 2019 sind es regelmäßig 14 Kinder und es gibt eine Warteliste. Sie betreuen im Augenblick nur ein Mädchen und zehn Jungs, wollen aber ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Der Verein hat sich verpflichtet, finanziell für die Speisen und die Hausaufgabenbetreuung einzustehen, die evangelische Kirche stelle die Logistik zur Verfügung.

Aber man hat schnell gemerkt, dass es mit dem Mittagessen nicht getan ist. Die Kinder haben die Mitarbeiter gefragt, ob sie ihnen bei den Hausaufgaben helfen können. Dafür hat die Kirche eine Sozialpädagogin eingestellt, die das hauptamtlich macht und von unserem Verein bezahlt wird.

 

Rotes Kreuz:

Mit zwei rund um die Uhr besetzten Fahrzeugen und einem weiteren Rettungswagen im Tagdienst entsteht 2016 in Hochstadt in der Edison-Straße eine der größten Rettungswachen im Main-Kinzig-Kreis. Für die rund 25 Mitarbeiter bietet der neue Standort auf zwei Geschossen ausreichend Platz, um die rechtlichen Voraussetzungen an eine moderne Rettungswache zu erfüllen. Bei der Planung wurde angesichts der weiter steigenden Einsatzzahlen bereits auf die Möglichkeit einer zukünftigen Vorhalteerweiterung Rücksicht genommen. Die derzeitige Einsatzfrequenz liegt für die beiden Maintaler Standorte derzeit bei etwa 5.000 Einsätzen pro Jahr. Nach derzeitigem Stand ist die Übergabe Ende Mai 2018 und der anschließende Bezug im Verlauf des Juni wahrscheinlich.

 

Seit Februar 2018 ist der neue Vorstand beim Förderverein der drei Kleeblatt-Häuser des Deutschen Roten Kreuzes mittlerweile im Amt. Der erste Vorsitzende Karl Eyerkaufer und die Schriftführerin Ellen Tappert stellen die ersten Pläne und Projekte vor. Der ehemalige Landrat des Main-Kinzig-Kreises übernahm in einer Zeit des Umbruchs den Vorsitz des Fördervereins, denn bei der Mitgliederversammlung Ende Januar stellte sich der langjährige Vorsitzende Günther Wassermann aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl.

 

Seit Monaten kämpfen die Mitarbeiter der Maintaler „Kleeblätter“ 2018 um die Anwendung des DRK-Tarifvertrags auch in den drei Maintaler Häusern. Doch die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und Geschäftsführerin Gudrun Schröter waren zuletzt abgebrochen worden. Schröter begründete die Ablehnung des geforderten Tarifvertrags in der Vergangenheit mit dem Hinweis auf den höheren Personalschlüssel im Sinne einer besseren Pflegequalität in den „Kleeblättern“. Eine höhere Eingruppierung könnte Stellenstreichungen erforderlich machen. Die Stadtverordnetenversammlung erklärt sich mit den Forderungen der Pflegekräfte und ihrer Gewerkschaft Verdi solidarisch und fordert die Geschäftsführung auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

 

Freiwilligenagentur:

Die wichtigste Aufgabe der Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur in der Corona Pandemie ist die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt. Viele Projekte und Vorhaben mussten und müssen pausieren. Dafür ergaben sich neue Einsatzfelder, beispielsweise die Corona-Einkaufshilfen oder der Telefonische Besuchsdienst.

Die städtische Freiwilligenagentur organisiert verschiedene Aktivitäten:

  • Workshop für Vereine und ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger an, in dem es um die Möglichkeiten von Messenger-Diensten und Videokonferenzen geht
  • Müllsammelaktion „Gemeinsam für ein sauberes Maintal“ Schwerpunkt werden die Bahnhöfe und Naturräume in Maintal sein.
  • Zero-Waste-Workshop: Weniger Müll dank selbstgemachter Haushaltskosmetik:

mit Müllvermeidungsspezialist und Blogger Andreas

  • Die Wandergruppe erkundet im Februar dieses Mal das heimische Maintal. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnungen gilt für die Wanderung die 2G-Regel. Die Wandergruppe der Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur trifft sich am 8. Dezember um 9.30 am ehemaligen Fähranleger in Dörnigheim. Die Wanderung führt am Main entlang über die Schleuse zu den Dietesheimer Steinbrüchen. Nach einer Mittagspause geht es über die Canyon Brücke zurück zum ehemaligen Fähranleger in Dörnigheim. Die Tourenlänge beträgt 14 Kilometer.
  • Das Radtourenprogramm sieht von April bis Oktober zwölf Radtouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor (Bulau, Mainz, Seligenstadt, Aschaffenburg).
  • Die Aussstellung „RECHTSaußen - MITTENdrin?“ des Demokratiezentrums Hessen wird in der Erich Kästner-Schule gezeigt
  • Die Maintaler Demokratiewerkstatt befaßt sich mit der Frage „Alltagsrassismus - woher kommt er und was können wir dagegen tun?“.
  • Präsenz-Veranstaltung „Putins Krieg gegen die Ukraine“ mit Juniorprofessorin Elvira Roster und Vera Rogo
  • Erste-Hilfe-Lehrgang in den Räumlichkeiten von Railway Maintal, Eichenheege 20a, mit Kay-Uwe Tiedt vom DRK Maintal
  • Das Reparatur-Café öffnet nach der Winterpause im Stadtteilzentrum Bischofsheim seine Türen!
  • Eine Fahrradtour führt im Juli zu Orten des sozialen Miteinander, wo Wohnen auch mit der gemeinsamen Nutzung des öffentlichen Raums einhergeht.
  • Die Seniorenradler fuhren zum Beispiel dem Nidda-Radweg folgend eine gemütliche Sommertour nach Frankfurt. Ein anderes Ziel war Seligenstadt.
  • Mitmach-Workshop zur Kunst des Geschichtenerzählens für Erwachsene und alte Menschen. Wie erzählt man eine Geschichte lebendig und frei.
  • Fortbildung zur Pressearbeit für Maintaler Vereine und freiwillig Engagierte mit Maintals Pressesprecherin Martina Faust
  • Am Samstag, 18. September 2020, öffnet im Stadtteilzentrum Bischofsheim, Dörnigheimer Weg 25, wieder das Reparatur-Café von 10 bis 13.30 Uhr seine Türen. Das ehrenamtliche Team des Maintaler Reparatur-Café hilft allen Menschen, nicht mehr funktionsfähige Dinge wieder in den Gang zu bekommen.  Am Internationalen Repair Day am 16. Oktober wird weltweit repariert, was defekt oder beschädig ist -von Einzelpersonen oder in Gruppen, zu Hause oder an lokalen Treffpunkten. „Zum Wegwerfen viel zu schade“, lautet weltweit die Devise. In Maintal öffnet dazu das Reparatur-Café seine Tore
  • Der Kulturtreff ist ein Angebot für alle Maintaler Senioren und ermöglicht die Teilnahme an Oper, Operette, Musicals, Konzerten, Ballett, Schauspiel, Komödie, Varieté, Zirkus oder Kabarett, sowie von Museen und Ausstellungen im Raum Frankfurt.
  • Aktiv–Freiwilligenagentur lud im Oktober zur Demokratiewerkstatt ins Stadtteilzentrum Bischofsheim mit dem Schwerpunkt „Demokratie stärken!“ ein.
  • Als neue Aufgabe übernahm die Freiwilligenagentur die Organisation des Stadtradelns. Gemeinsam mit Maintaler Vereinen gelang es, der Kampagne ein eigenes Gesicht zu verleihen: In jedem Stadtteil waren auf Plakaten Vertreter/innen unterschiedlicher Vereine zu sehen, die kreativ und humorvoll auf die Aktion aufmerksam machten. Neue Wege beschritt Maintal Aktiv auch mit Videobeiträgen zum bürgerschaftlichen Engagement auf dem YouTube-Kanal der Stadt. Gemeinsam mit jungen Filmemachern wurden die Stadtteile und ihre Engagement-Möglichkeiten vorgestellt und in einem Livestream konnten sich Bürger direkt an Aktionen beteiligen.
  • Am 11. September veranstaltet die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur einen Workshop zu kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Im Beruf, im Ehrenamt oder auch im Alltag trifft man immer wieder mit vielen verschiedenen Menschen zusammen. Im Workshop wird versucht, sich den Unterschiedlichkeiten zu nähern, um „das Andere“ zu verstehen, sich eigener Vorurteile bewusst zu werden und zu lernen, diesen zu begegnen.
  • Ende 2020 meldete sich Markus Behrendt bei der Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur mit der Idee, in Maintal eine Autismus-Jugendgruppe ins Leben zu rufen. Von der Idee begeistert, fand die gut vernetzte Freiwilligenagentur bald eine zweite Freiwillige und mit Bonis Jugendtreff auch gleich eine passende Örtlichkeit. Für das erste Treffen am 18. September zwischen 15 und 18 Uhr kann man sich ab sofort bei der Freiwilligenagentur anmelden. Der Treff bietet den Jugendlichen die Chance, auf Gleichgesinnte zu treffen. Es geht darum, gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen, Tischkicker zu spielen, zu reden und einander kennenzulernen.
  • Die Maintal-Aktiv-Freiwilligenagentur sucht engagierte Menschen, die Schulkindern insbesondere in Zeiten des Homeschoolings beim Aufarbeiten des Schulstoffs helfen. Dies kann sowohl von zu Hause aus am eigenen PC geschehen, oder an öffentlichen Lernorten in Form einer 1:1-Betreuung. Schulpatinnen und Schulpaten. Diese können die Schülerinnen und Schüler beim Fernunterricht unterstützen. Die Patinnen und Paten würden ein- bis zweimal pro Woche etwa zwei Stunden lang mit den Schulkindern den Lernstoff bearbeiten. Es geht dabei nicht nur um eine Hilfe bei den Hausaufgaben, sondern auch darum, den Kindern bei der Nutzung digitaler Lernplattformen zu helfen.

 

Jugend- und Familienhilfe „Welle“:

Die Jugend- und Familienhilfe „Welle“ gGmbH leitet das Stadtteilzentrum Bischofsheim. Im April 2018 hat sie ihr neues Haus am Dörnigheimer Weg in Bischofsheim mit Wohnungen für Familien und Jugendliche eingeweiht. Acht zu vermietende Wohnungen sind in dem Gebäude untergebracht. Diese sind jeweils rund 60 Quadratmeter groß, zudem gibt es einen gemeinsamen Waschraum. 1,8 Millionen Euro hat das Bauprojekt insgesamt gekostet. Die Wohnungen sollen an Jugendliche und ihre Familien vermietet werden, die die Jugendhilfeleistungen der „Welle“ in Anspruch nehmen. An die „Welle“ wenden können sich alle Menschen mit persönlichen Problemen, Familien- und Ehekonflikten, Differenzen mit Eltern oder Suchtproblemen. Im Idealfall sollen die Familien rund zwei Jahre im „Welle“-Haus wohnen, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen können.

 

Lions Club Maintal:

Der Klub wurde im Jahre 1996 gegründet. Im Jubiläumsjahr 2021 gehören ihm noch 14 Gründungsmitglieder an. Mit einer Feierstunde im Comoedienhaus Wilhelmsbad feierte 2021 der Lions Club Maintal im September seine 25-jährige Charter-Jubiläumsfeier. Auf den Tag genau vor einem Vierteljahrhundert wurde der Klub in den Kreis der weltweiten Lions Clubs mit ihren 1,4 Millionen Mitgliedern aufgenommen. Harald Agel, Lions Club-Präsident 2021/22, und seine Lions-Mitstreiter konnten sich im besonderen Ambiente des Comoedienhauses über 65 Gäste freuen.

Die Lions sind alles Menschen, die im Leben gut positioniert sind und etwas Positives an die Gesellschaft zurückgeben wollen. 100 Prozent der Überschüsse aller Veranstaltungen und Aktionen - etwa die des Hochstädter Weihnachtsmarkts und der vielen Konzerte - werden gespendet. Der Lions Clubs in Deutschland hat für die Opfer der Hochwasserflut Mitte Juli im Ahrtal bereits 2,8 Millionen Euro gespendet.

Der Maintaler Lions Club hat sich in den vergangenen 25 Jahren für viele soziale Projekte eingesetzt und eben jenen Menschen geholfen, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens standen. Unter anderem wurde der Bau von Sport- und Klettergerüsten an Maintaler Schulen finanziell gefördert, ebenso wie der Ausbau der Kita „Zauberwald“ und die Unterstützung des Projekts „Digitale Helden“ an der Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim. Auch das Frauenhaus Hanau und die Bürgerhilfe Maintal konnten sich bereits über finanzielle Zuwendungen seitens der Maintaler Lions freuen.

In den vergangenen 25 Jahren sind zahlreiche Neumitglieder dazugestoßen und derzeit gibt es neben aktuell 24 Lions auch zwei Aspiranten, die im Aufnahmeprozess sind. „In 25 Jahren hat der Lions Club Maintal über 250.000 Euro im Rahmen des Fundraisings generiert und zu 100 Prozent an Projekte weitergeleitet“, erzählten die Gründungsmitglieder.

Erste Stadtwanderung der Maintaler Lions unter dem Motto „Lions bewegt Maintal“ in Kooperation mit den vier Feuerwehren, der die vier Maintaler Stadtteile verbindet. Rund 50 Stadtwanderer sind 2022 trotz hoher Außentemperaturen mitgewandert, fast alle absolvierten dabei die volle Runde von rund 14 km. Bei der anschließenden Präsentation der Vereine, dem Konzert der Tom Pfeiffer Band und der Dance Party mit DJ Luis und der Peiferband. Es waren schließlich an die 400 Maintaler vor Ort und haben bis in den späten Abend getanzt und gefeiert. Die Freiwillige Feuerwehr hat durch den Verkauf von Gegrilltem und Getränken ein ordentliches Sümmchen für die Jugendkasse erwirtschaftet.

Die Bürgerhilfe war mit einem Stand vor Ort. Sehr erfreut waren die Winzer, dass sie ihren gesamten mitgebrachten Weinvorrat verkaufen konnten und so die Vereinskasse weiter auffüllten. Die anderen Vereine, die sich präsentieren konnten, waren gleichfalls sehr zufrieden. Lena Kaeding, die Vorsitzende von Railway (am Bahnübergang Eichenheege), hat die Gelegenheit genutzt, um mit einer actiongeladenen Show den Rollsport zu zeigen und das nächste Projekt des Vereins, nämlich einen Treffpunkt für Jugendliche auf dem Vereinsgelände einzurichten, vorzustellen. Es wurde im Paar und mit der Garde getanzt, Judo gekämpft, geskatet und vieles mehr. Der neue Präsident Klaus Berding kündigte bereits an, dass der Erfolg der Veranstaltung Lust auf Mehr bzw. eine Wiederholung in 2023 macht

 

Computer-Club Maintal

Nach fast einjähriger Zwangspause bietet der Computerclub-Maintal 2021 endlich wieder einen Smartphonekurs an. Alle Anwender die ein Handy oder ein Tablet mit dem Betriebssystem Android besitzen, oder sich ein solches anschaffen möchten, können sich hier die notwendigen Informationen zu einem sicheren Umgang mit diesen Geräten holen.

Die Mitarbeiter des Clubs haben allerdings auch die Zeit dazwischen nicht ungenutzt verstreichen lassen. Der Schulungsraum wurde mit modernen, schnellen Rechnern mit dem aktuellsten Windows-Betriebssystem ausgestattet. Zusätzlich wurde auch ein neuer lichtstarker Beamer installiert, so dass auch ohne völlige Verdunkelung die Projektion gut zu sehen ist. An zwölf Arbeitsplätzen können die Teilnehmer an den Rechnern den durchgenommenen Stoff direkt ausprobieren und mit vielen Übungen ihre Kenntnisse vertiefen.

 

Computer-Club-Maintal 2022 im Brüder-Schönfeld-Haus:

4. Februar: Neues Kursangebot Windows 11, Kursleitung Schlegler

30. März: Smartphonekurs für Handy oder Tablet mit dem Betriebssystem Android.

Auch im April wurden wieder viele eifrige „Handy-Nutzer“ geschult.

19. Mai: Kurs iPhone von Apple (Mindestteilnehmerzahl: 3 Personen: maximal: 14)

Oktober: Windows 11 (Version 21H2 Build 22000832) einschließlich Tipps.

19. Januar 2023: iPhone-Kurs, Kursleitung: Oliver Stammer

1. Februar: Kurs Smartphones mit Android, Kursleitung: H.-J. Weimann

 

 

 

 

 

 

Ausländer, Flüchtlinge, Arbeitskreis Asyl, Integration

 

Maintals Griechen feiern im März 1989 das zehnjährige Bestehen ihrer Gemeinde im Bürgerhaus Bischofsheim mit einem Gala-Abend am Ostersonntag. Getanzt und gefeiert wird bis in die frühen Morgenstunden.

 

In Maintal wird im April 1989 die Bildung eines Ausländerbeirates angeregt, ein Sprachrohr für die ausländischen Bürger. Zeitgleich mit der Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 wurde in Maintal auch erstmals ein Ausländerbeirat gewählt: Es sind 1407 Einwohner Maintals, die keinen deutschen Paß besitzen, die zur Wahl aufgerufen waren. Doch nur 303 machen von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Zum Vorsitzenden des Ausländerbeirats wurde der 28-jährige Türke Salih Tasdirek bestimmt.

Das Ergebnis der Maintaler Ausländerbeiratswahl stellt im November 2005 einen Tiefpunkt demokratischer Wahlkultur dar. Eine einzige Liste, auf der elf Maintaler pakistanischer Abstammung kandidieren, tritt an, die Wahlbeteiligung liegt bei 1,6 Prozent. Der Wahl im November gingen jahrelange Streitereien und zwei gerichtlich für ungültig erklärte Wahlen vor­aus.

 

Ende Juni 1992 weilen alle drei hauptamtlichen Magistratsmitglieder, zwar nicht gemeinsam, aber gleichzeitig im Urlaub. Aber vierzig Asylbewerber stehen vor den Toren Maintals und die Unterbringungsmöglichkeiten sind erschöpft. Die Stadtverwaltung vereinnahmt die Maintal-Halle. Eine Welle der Entrüstung läuft quer durch alle Sportvereine, die die Maintal-Halle dringend brauchen, um Spielbetrieb und Training auf­rechtzuerhalten, und dehnt sich schließlich auf weite Teile der Bevölkerung aus.

Landrat Karl Eyerkaufer kann sich schließlich vor den Vereinen als „Retter in der Not“ profilieren: Kurzerhand läßt er die in der Sporthalle denkbar ungeeignet untergebrachten Flüchtlinge mit dem Bus abholen und in eine andere Unterkunft verfrachten - nicht ohne deutliche Worte gegen den hauptamtlichen Magistrat in Maintal. Das Parlament ringt den Verantwortlichen immerhin das Versprechen ab, daß künftig mindestens einer von ihnen im Rathaus bleiben soll.

Um die Flüchtlinge unterzubringen, beschließen die Parlamentarier, auf dem ehemaligen      Urbisch-Gelände in Bischofsheim Container aufzustellen; im Dörnigheimer Weg in Bischofsheim sowie in der Braubachstraße in Dörnigheim sollen Pavillons aufgestellt werden. Doch man hat nicht mit einem solchen Bürgerprotest gerechnet: Im Bürgerhaus Bischofsheim findet Anfang August eine für Maintal äußerst peinliche, weit emotional überreizte „Bürgerversammlung“ statt, auf der sogar rechtsradikale Skinheads zu Wort kommen. Gegen massiven Widerstand werden am Dörnigheimer Weg Pavillons aufgestellt

Im September 1992 regt sich der Widerstand gegen die Massenunterkunft für Asylbewerber in der Neckarstraße in Dörnigheim; die Stadt will hier drei Häuser für insgesamt 240 Asylbewerber bauen. Gegner wie die CDU argumentieren nachvollziehbar, das sei zu viel, die Leute würden zusammengepfercht.

Der allgemeine Stimmungsumschwung gegen Asylbewerber ruft jene auf den Plan, die den Flüchtlingen helfen wollen: Junge Menschen engagieren sich, bleiben Tag und Nacht in den Unterkünften, um die Männer, Frauen und Kinder zu schützen. Zu Recht, denn Ende September fliegen die ersten Steine gegen das Asylbewerberheim Dörnigheimer Weg - allerdings keine konzertierte Aktion, sondern Alleingang zweier Jugendlicher.

Im September 1992 spitzt sich die Situation zwischen Stadt und Main-Kinzig-Kreis zu: Maintal verweigert die Aufnahme von Flüchtlingen aus der überfüllten Coleman-Kaserne in Gelnhausen, will stattdessen Asylbewerber aus der ebenfalls überlasteten Gemeinschaftsunterkunft Schwalbach aufnehmen. Der Landrat reagiert prompt: Wo käme man denn da hin, wenn sich die Gemeinden ihre Asylbewerber selbst aussuchen dürften.

 

Bundesweit bildeten sich zu Jahresbeginn 1993 Lichterketten gegen Ausländerhaß und Intoleranz vor dem Hintergrund neonazistischer Anschläge und Übergriffe auf Gastarbeiter und Asylbewerber. Auch die Maintaler Bevölkerung demonstrierte in allen vier Stadtteilen gegen rechtsradikale Gewalt: Mit Lichterkette, Demonstration, Mahnwache Mitte Dezember.

 

Das „Café Akfasa“ ist wahrhaft international: Im Dörnigheimer Westend wird ein langgehegter Wunsch Realität: Drei Damen aus drei Nationen (Deutschland, Marokko und Eritrea) gründen im Dezember 2005 im Schönfeld-Haus das internationale „Café Akfasa“. Das Café ist montags von 15 bis 19 Uhr geöffnet und bietet kulinarische Vielfalt in angenehmer Atmosphäre. Es wird gefördert durch das Bundesprojekt „LOS - lokales Kapital für soziale Zwecke“.

 

Christine Mayer-Simon hat 2013 den Arbeitskreis Asyl mitgegründet und ist 2018 dessen Sprecherin. Die ehrenamtlichen Helfer des Arbeitskreises Asyl haben 2017 ein neues Projekt initiiert. Unter dem Titel „Ausbildungsprojekt 2018“ soll eine Gruppe von 40 Geflüchteten dabei unterstützt werden, in der deutschen Berufswelt Fuß zu fassen. Wir haben das Projekt entwickelt, weil die Deutschkurse nicht mehr so gefragt sind“, berichtet Christine Mayer-Simon, Sprecherin des Arbeitskreises. Denn: „Viele der Migranten sind sprachlich schon sehr weit.“ Jetzt gehe es dem AK Asyl daher darum, diese Menschen für den deutschen Ausbildungsmarkt fit zu machen.

 

Die Stadt Maintal ist 2018 eine von bundesweit sieben Modellkommunen, die ihr Wissen in Fragen der Kommunalverwaltung und -politik an syrische Geflüchtete weitergeben. Mit der Qualifizierung von syrischen Geflüchteten ermöglichen wir Einblicke in unsere Verwaltung und geben unser kommunales Know-how weiter. Damit können wir einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau von tragfähigen Strukturen in Syrien leisten und ganz konkret zwei Geflüchteten eine berufliche Perspektive eröffnen“ erläutert Bürgermeisterin Böttcher. So sollen im Rahmen des Modellprojekts zwei syrische Geflüchtete die Gelegenheit erhalten, ein einjähriges Praktikum in der Stadtverwaltung zu absolvieren.

 

In den Jahren 2015/2016 sind viele junge Menschen hier angekommen, voller Tatendrang, voller Hoffnung. Heute sind viele traurig und hoffnungslos – das ist ein Fehler der Politik. Alle, die hier sind, sollten darin unterstützt werden, die Grundlagen für ein Leben hier zu bekommen. Ob sie auf Dauer bleiben werden, weiß niemand. Aber 2018 sitzen sie nutzlos in den Unterkünften und kommen nicht voran. Die bestehenden Unterkünfte sind ziemlich voll. Dass diejenigen nun aus den Containern aus der Senefelderstraße in die Neckarstraße gekommen sind, ist nur eine Übergangslösung. In den Unterkünften leben viele, die berechtigt sind, auszuziehen. Aber sie finden keine Wohnung. Sie kommen nicht voran und müssen in Drei- bis Vierbettzimmern bleiben. Das ist auf so lange Zeit natürlich eine hohe psychische Belastung. Die Anzahl von 1000 Geflüchteten pro Monat reicht nicht, das bedeutet, dass es für manche Geflüchtete mit subsidiärem Status noch Jahre dauern wird, bis sie ihre Familie wiedersehen werden.

 

„StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ lautet das Motto eines neuen Projekts für geflüchtete Frauen im Jahre 2018. Ins Leben gerufen hat das Integrationsprojekt der Malteser Hilfsdienst im Main-Kinzig-Kreis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Main-Kinzig, der Stadt Maintal, dem Sportkreis Main-Kinzig sowie der Hessischen Sportjugend. Das Ziel des Näh- und Deutschkurses ist es, 15 geflüchtete Frauen, die hier in Maintal in der Unterkunft leben, für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Hergestellt werden unter anderem Sport- und Brotbeutel, die gemeinnützigen Organisationen, Sportvereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig erlernen die Frauen die deutsche Sprache, sie erfahren etwas über Ausbildung und Berufsbild von Schneiderin, Näher und verwandten Tätigkeiten.

 

An den Freitagnachmittagen des Jahres 2019 treffen sich vor allem Frauen auf der Terrasse des Stadtteilzentrums Bischofsheim. Sinn der Aktion: Die Menschen aus der Nachbarschaft sollten sich an diesem Tag kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen. Das Motto „Bring deine älteren Nachbarn mit!“ hatte an diesem „Tag der Nachbarn“ vor allem das Gespräch zwischen den Generationen im Blick. Angefangen hatte alles 2001 mit der ersten internationalen Frauengruppe.

 

Der Verein „Freunde Maintal“ hat im März 2020 ein Fußball-Turnier organisiert. Der Clou: Es treten ausschließlich Mannschaften an, die sich aus Geflüchteten zusammensetzen. Philipp Eibelshäuser, der Leiter und Organisator des Turniers, ist sichtlich zufrieden mit den Spielen.

Mehmet Bagci findet selbst im Training feste Regeln wichtig. Aber er ist nicht nur einfach Fußballtrainer, sondern auch Mentor.

 

Die nächste Wahl zum Ausländerbeirat findet gemeinsam mit der hessischen Kommunalwahl am 14. März 2021 statt. Bis Anfang Januar muss ein Wahlvorschlag mit mindestens elf Kandidaten stehen. Ansonsten droht die Gefahr, dass das Gremium aus der kommunalen Satzung gestrichen und stattdessen eine Integrationskommission eingesetzt wird. Es wäre wünschenswert, dass der nächste Ausländerbeirat in seiner Zusammensetzung die Vielfalt der ausländischen Bevölkerung Maintals stärker als bislang widerspiegelt. Der derzeitige Beirat besteht aus elf männlichen Mitgliedern größtenteils türkischer und somalischer Abstammung. Um mehr Präsenz zu zeigen, müsse der Ausländerbeirat mit all seinen Mitgliedern sichtbarer sein, zum Beispiel auf der Webseite der Stadt, lautete eine weitere Forderung aus dem Publikum.

Salih Tasdirek, Vorsitzender des Maintaler Ausländerbeirates, nahm den Faden auf und berichtete von den zahlreichen Themen und Projekten, die in der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt und auf den Weg gebracht wurden, von der Sprachförderung in den Maintaler Kitas bis zum Frauenschwimmen im Maintalbad.

 

Der Arbeitskreis Asyl–Vielfalt in Maintal füllt 2021 sein neues Domizil in der Klingstraße 4 Schritt für Schritt mit Leben. Seit rund einem Jahr ist die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe auf dem ehemaligen Kling-Gelände in Hochstadt beheimatet. Sie hat Haus und Grundstück von der Stadt gepachtet und kümmert sich im Gegenzug darum, beides in Schuss zu halten. Der Arbeitskreis Asyl hatte zuletzt immer wieder mit Raumproblemen zu kämpfen. Ideen und engagierte Bürger sind da, die das Angebot der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe aufrechterhalten und ausbauen wollen. Aber an fehlenden Räumlichkeiten scheiterten bislang einige dringend benötigte Angebote, wie zum Beispiel ein Deutschkurs für Mütter mit angeschlossener Kinderbetreuung. Umso glücklicher ist sie, den Deutschkurs speziell für Mütter mit kleinen Kindern in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten der Stadt und dem Bildungspartner Main-Kinzig in der ehemaligen Kling-Villa anbieten zu können. Im Erdgeschoss des geräumigen Hauses können die Frauen Deutsch lernen, während die Kinder draußen oder oben betreut werden, spielen oder schlafen. Seitdem gibt es hier eine bunte Mischung aus Begegnungs- und Beratungsangeboten, die von Yoga und Hip-Hop über Deutsch- und Musikkurse bis hin zum gemeinschaftlich bewirteten Gemüsegarten reichen.

 

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen kommt Anfang September 2021 die afro-deutsche Moderatorin Mo Asumang nach Maintal. Sie wird über ihre Erfahrungen mit Rassismus in Maintal berichten. Die Interkulturellen Wochen streiten für gute Lebensbedingungen, für sichere Zugangswege für Geflüchtete nach Deutschland und machen sich stark gegen Rassismus und Ausgrenzung. Los geht es am 11. September mit einem interkulturellen Training mit dem Titel „Andere Länder - andere Sitten!? Thema sind Gewohnheiten, mehr oder weniger bewusste Überzeugungen und stereotype Zuschreibungen in der Begegnung mit anderen Menschen.

Die afro-deutsche TV-Moderatorin Mo Asumang hat ihre Erlebnisse hat sie in einem Buch festgehalten und einen Film darüber gedreht. Am 15. September um 19.30 Uhr zeigt sie während einer öffentlichen Veranstaltung in der Albert-Einstein-Schule Auszüge aus ihrem Film und berichtet über ihre Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland.

 

Anstelle der beliebten langen Tafel „Bischofsheim is(s)t bunt“ wurde im September zu einem Spaziergang durch Bischofsheim unter dem Motto „Solidarisch sein“. Fünf Aktionen an fünf Orten gehen diesen Fragen nach. Interessierte sind zu einem Spaziergang zu diesen fünf Orten in Bischofsheim eingeladen. Die evangelische Kirchengemeinde lädt in die Kirche in Alt Bischofsheim zu Musik und Informationen ein mit dem Schwerpunkt „Solidarität in Bischofsheim und weltweit“. Die Katholische Kirche macht auf die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise aufmerksam und wirbt für den Krisenchat. „Zusammen für unsere Eine Welt – Fairtrade“ ist das Thema des Arbeitskreises Asyl - Vielfalt in Maintal e.V., der in der Rhönstraße zum Basteln und Tanzen einlädt. Im Stadtteilzentrum im Dörnigheimer Weg gibt es wieder das beliebte Erzähltheater und die Mitglieder der Demokratiewerkstatt laden zu Diskussionen über Solidarität während und nach der Pandemie ein. Die letzte Station ist in der Stoltzestraße. Dort laden das Team der Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur und die Integrationsbeauftragte dazu ein, die wichtigsten Formen von Solidarität zu einer Pyramide aufzutürmen.

Den Abschluss der Interkulturellen Wochen in Maintal bildet eine Aufführung der Laienschauspielgruppe „BusStop“ am 2. Oktober um 18 Uhr auf dem Vereinsgelände des Arbeitskreises Asyl-Vielfalt in Maintal in der Klingstraße. Die Darstellenden haben genau hingehört, was „man“ sich so über andere erzählt - an einer Bushaltestelle und an weiteren Alltagsorten.

 

Das Begegnungshaus des Arbeitskreises Asyl Das Haus in der Klingstraße 4 in Hochstadt hat 2022 mit ungebetenen Gästen zu kämpfen: Wildschweine suchen abends und nachts immer wieder heim und hinterlassen eine Schlammwüste, wo die Beete sorgfältig angelegt und bepflanzt worden waren. Besonders schlimm getroffen hat es den internationalen Garten. Hier ist der Boden von den Borstentieren komplett umgepflügt worden. Das Problem ist nicht neu: Schon seit vier, fünf Monaten verschaffen sich Wildschwein-Horden immer wieder Zugang zu dem großen Areal rund um die ehemalige Kling-Villa in Hochstadt. Der Zaun, der das Gelände umschließt und vor allem Kinder davor bewahren soll, in den nahegelegenen Klingsee zu fallen, stellt für die Keiler kein Hindernis dar. Eigentlich gibt es hier nichts, was sie anzieht. Um die die Saat vor Räubern zu schützen, will der AK Asyl daher jetzt auf Hochbeete umstellen.

 

In der jährlich im März stattfindenden Internationalen Wochen gegen Rassismus finden auch in Maintal 2022 verschiedene Veranstaltungen statt. 22. März, Workshop im Begegnungshaus Klingstraße. „Rassismus und Diskriminierung“. Vertreter der Bildungsinitiative „Ferhat Unvar“, die den Workshop leiten, möchten dem alltäglichen Erleben von Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft und in Institutionen entgegenwirken.

 

Für Flüchtlinge werden im Jahr  2022 Wohncontainer ins Auge gefaßt. Laut Prognose des Kreises soll Maintal in 2022 bis zu 217 Flüchtlinge aufnehmen. Wie der Magistrat in seiner Beschlussvorlage erklärt, würden die freien Plätze in den Gemeinschaftsunterkünften und die vorgehaltenen 100 Plätze in Notunterkünften dafür nicht ausreichen. Durch die angespannte Lage am Wohnungsmarkt sei es nicht möglich, anerkannte Geflüchtete aufzufordern, die Wohnunterkünfte zu verlassen.

Jeweils bis zu 35 Wohncontainer für die Unterbringung von bis zu jeweils 70 Geflüchteten sollen als Maßnahme für zwei Standorte angeschafft werden. Diese werden entweder gekauft oder gemietet. Das Budget wurde vom Magistrat zuerst auf eine Million Euro angesetzt, im Haupt- und Finanzausschuss erklärte Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser, dass es ratsam wäre, das Budget auf zwei Millionen Euro zu erhöhen. Ohne Diskussion wurde der Betrag vom Ausschuss in der Vorlage dann auch erhöht. In den Mitteln enthalten sind auch die Herstellung der nötigen Infrastruktur sowie vier befristete Stellen zur Betreuung der Flüchtlinge vor Ort.

Die Frage nach den Standorten für die Container soll dann in den kommenden Wochen beantwortet werden. Der Magistrat schlägt in seiner Vorlage für die ersten beiden Standorte den Festplatz in Hochstadt und den Festplatz in Bischofsheim vor. Die Standzeit wird mit zwei bis drei Jahren veranschlagt

Die Errichtung von Wohncontainern für Geflüchtete in Maintal ist nicht für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine vorgesehen. Die erhöhte Zuweisungszahl des Main-Kinzig-Kreises von 217 Flüchtlingen bezieht sich nicht auf Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Unterbringungskonzept für Geflüchtete aus der Ukraine des Bundes, des Landes und des Kreises basiert aktuell noch darauf, dass diese Geflüchteten zunächst in Notunterkünften wie zum Beispiel Schulhallen sowie privat untergebracht werden.

 

Die Notunterkunft in der Carl Zeiss-Straße wird 2022 für Geflüchtete aus der Ukraine bezugsfertig gemacht. Die Zeit drängt. Seit 2016 dient das Gebäude in der Carl-Zeiss-Straße als Notunterkunft. Im Zuge der starken Fluchtmigration nach Deutschland mietete die Stadt damals das Gewerbeobjekt an und baute es zu einer provisorischen Unterkunft um. Weil nicht alle Notplätze belegt wurden, zog zwischenzeitlich der Maintaler Leihladen im Erdgeschoss ein und die Bürgerhilfe Maintal erhielt weitere Lagerkapazitäten. Insgesamt zehn Kabinen mit einer Bettenbelegung für - je nach Größe - vier bis zehn Personen stehen bereit.

Der Arbeitskreis Asyl koordiniert die Sammlung von Hilfsgütern für den Transport und die Spenden für die Geflüchteten. Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat sich im Rathaus zudem ein Team gebildet - bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtladens, des Fachdienstes Asyl und des Fachdienstes Kinderbetreuung - um zielgerichtet auf die besonderen Anliegen der Geflüchteten eingehen zu können.

Seit Beginn des Kriegs wurden etwa 100 Menschen in Maintal registriert. Sie alle haben private Unterkünfte gefunden. Mit den 50 Geflüchteten, die die Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße beziehen, erhält Maintal erstmals eine Zuweisung durch den Main-Kinzig-Kreis aus einer Sammelunterkunft im Kreisgebiet. 

 

Die möglichen Standorte wurden in einer Bürgerversammlung öffentlich vorgestellt. Es geht um Flächen, die kurzfristig baurechtlich verfügbar sind und sollen fußläufig zu Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sein. Nach Prüfung dieser Kriterien bleiben demnach noch fünf Flächen übrig, die sich als Standorte für die Wohncontainer eignen. Darunter sind eine Teilfläche des ehemaligen Festplatzes in Bischofsheim am Fechenheimer Weg, der Festplatz in Hochstadt nördlich der Ringmauer und der Festplatz in Wachenbuchen an der Bleichstraße. Allerdings werden diese Plätze regelmäßig genutzt oder könnten in Zukunft wieder für Feste und Veranstaltungen genutzt werden. Ebenfalls geeignet sind laut Vortrag der ehemalige Tennisplatz an der Lahnstraße in Dörnigheim und das Kling-Gebiet in Hochstadt. Aufgrund der Entschei­dung, Wohncontainer zu kaufen, hat sich der Standort an der Theo-Mack-Straße erledigt. Wegen der geplanten Nordmainischen S-Bahn wäre die Fläche nur bis Ende 2024 verfügbar.

 

 Da weiterhin Flüchtlinge nach Maintal kommen, sollen diese jetzt in den Wohncontainern untergebracht werden. Anerkannten Flüchtlingen den weiteren Aufenthalt in den Unterkünften zu verbieten, würde für sie Obdachlosigkeit bedeuten. Stand Anfang April befanden sich circa 220 Flüchtlinge aus der Ukraine in Maintal. Der überwiegende Teil von ihnen, circa 170, ist bei Privatpersonen untergebracht. In Maintal gab es vor der Krise bereits rund 120 gemeldete Ukrainer. 50 Flüchtlinge sind derzeit in der Notunterkunft an der Carl-Zeiss-Straße untergebracht.

Die Standortsuche habe noch einmal deutlich gemacht, dass die Herausforderungen auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben. Die Stadt selbst verfügt laut Kaiser über „erschreckend wenig eigene Flächen“, auf denen man Flüchtlingsunterkünfte installieren könnte. Diese sollen möglichst nach dem Modell Rhönstraße entstehen, also feste Bauten sein. Aber auch die derzeit bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte in festen Bauten werden auf absehbare Zeit nicht mehr verfügbar sein. Die Mietverträge in der Braubachstraße und der Carl-Zeiss-Straße laufen Ende 2023 aus, der Standort an der Neckarstraße wird aufgegeben.

 

Um die Unterbringung und Versorgung der Menschen, die in Maintal ankommen, kümmert sich der städtische Fachdienst Asyl. Dazu gehören neben der Bereitstellung eines Platzes in einer Unterkunft auch finanzielle Überbrückungshilfen oder bei Bedarf die medizinische Versorgung. Wertvoll ist zudem die Unterstützung durch den Verein Arbeitskreis Asyl Vielfalt in Maintal e.V. Die ehrenamtlichen Helfer bieten als Ansprechpartner eine erste Orientierung in der ersten Zeit und auch darüber hinaus.

Koordinierende Stelle für die vielfältigen Hilfsangebote aus der Bevölkerung ist die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur. Die Mitarbeiter sammeln die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten, helfen bei der Vernetzung und bringen Hilfssuchende und Hilfsbietende zusammen. Aktuell sucht die städtische Freiwilligenagentur Freiwillige als Dolmetscher, die in Familien- und Spielgruppen übersetzen. Diese Angebote finden in den Räumen der Städtischen Kindertageseinrichtungen statt. Sie möglichen Kindern, die noch keine Kita besuchen, das Spiel miteinander und bringen Eltern in Kontakt. Die Familiengruppen bestehen bereits und sind ein offenes Angebot für interessierte Maintaler und ukrainische Familien. Sie werden durch pädagogische Fachkräfte geleitet.

Nach nicht einmal einer Viertelstunde stand im Mai 2022 im Ausschuß fest: Die Wohncontainer werden auf den zwei hinteren ehemaligen Tennisplätzen an der Lahnstraße in Dörnigheim aufgestellt

 

Am Limit: Die Maintaler Tafel in den Räumen der Bürgerhilfe in der Neckarstraße 13 versorgt etwa 590 bedürftige Personen. Durch die Geflüchteten aus der Ukraine ist der Verein an der Belastungsgrenze. „Von heute auf morgen standen hier 20 bis 25 Ukrainer. Wir wurden völlig überrannt“. Um den Geflüchteten unbürokratisch zu helfen, könne die Stadt beispielsweise Gutscheine ausgeben, die sich in lokalen Lebensmittelmärkten einlösen lassen, sagt der Verein.

 

Ab dem 13. August 2022 gibt es bei gutem Wetter jeden Samstag von 15.00 bis 18 Uhr im Garten des Begegnungshauses, Klingstraße 4 in Maintal- Hochstadt ein Begegnungs-Café: Kaffee, Tee, Kuchen, Gespräche auf der Palmenterrasse. Für Kinder gibt es Spielgeräte und Tiere zum Anschauen.

 

Im Jahr startete ein Deutschkurs für geflüchtete Frauen mit Kinderbetreuung. Die Plätze waren schnell belegt und fast ebenso schnell stellten sich erste Lernerfolge ein. Damit die Frauen daran anknüpfen können, wird das Angebot fortgesetzt. Möglich machen dies Fördergelder des.Landes Hessen. Seit Dienstag kommen die Frauen wieder einmal wöchentlich im Begegnungshaus in der Klingstraße. zusammen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme am ersten Kurs motivieren für die nächsten 300 Unterrichtseinheiten.

 

Insgesamt 23 Wohn- und Aufenthaltscontainer wurden nach dem Beschluss der Stadtverordneten im Frühjahr 2022 von der Stadt Maintal gekauft. Bis zu 94 Personen können an der Lahnstraße untergebracht werden. Die Stadt geht davon aus, dass die ersten Wohncontainer im November aufgestellt werden, erste Belegungen sind dann für den Dezember geplant.

Bis zum 30. September wurden 70 Personen zugewiesen, 142 sind noch aufzunehmen. Aus der Ukraine sollen von Juli bis Dezember 119 Personen aufgenommen werden. Da Maintal dem Kreis eine Notunterkunft zur Verfügung gestellt hat, wurden 25 Personen angerechnet. 94 müssten demnach noch aufgenommen werden.

Konkret sollen die Mietverträge der Unterkünfte an der Carl-Zeiss-Straße 8 und an der Braubachstraße in Dörnigheim bis zum 31. Dezember 2025 verlängert werden. Bisher laufen die Verträge bis Jahresende 2023. Die Miet- und Nebenkosten (Carl-Zeiss-Straße 340.000 Euro jährlich, Braubachstraße 210.000 jährlich) werden aufgrund der konstanten Belegung beider Unterkünfte zu großen Teilen erstattet. Bei beiden Objekten geht man allein von einer Verdopplung der Energiekosten aus.

In der Carl-Zeiss-Straße stehen inklusive der Notunterkunft 140 Plätze zur Verfügung, an der Braubachstraße sind es 57 Plätze. Insgesamt hat Maintal Stand Mitte Oktober 440 Flüchtlinge in eigenen und angemieteten Gemeinschaftsunterkünften sowie in angemieteten Wohnungen untergebracht.

 

 

Feste

Es muß nicht unbedingt sein, daß man große Stadtfeste feiert. Aber sie dienen dem Zusammenhalt der Bevölkerung und sind ein Pluspunkt für eine Gemeinde. Aber es hat sich herausgestellt, daß Feste auch wieder „einschlafen“, wenn nicht die Stadt dahinter steht und ihr Personal und ihre Mittel mit einsetzt. Das sollte sie vor allem tun, wenn wirklich bedeutende Feste gefeiert werden. Dann sollte sie keine Standgebühr verlangen, sondern Polizei, Absperrung und Infrastruktur kostenlos zur Verfügung stellen.

 

Dörnigheim:

Die Kerb in Dörnigheim ist traditionell im August vor der Wachenbucher Kerb. Erstmals findet die Kerb im August 1979 in Dörnigheim auf dem neuen Festplatz am Bahnhof statt, nachdem durch die Errichtung der Mehrzwecksporthalle es für nahezu ein Jahr im Stadtteil Dörnigheim unmöglich gemacht hatte, die traditionellen Volksfeste abzuhalten. Der neue Festplatz fand nicht nur bei den Bewohnern des Stadtteiles Dörnigheim, sondern auch bei den Schaustellern ein einhellig positives Echo. Heute ist dort das Braubach Center. Im August 1985 wird die Kerb von der Feuerwehr ausgerichtet. Aber sie scheint in diesem Stadtteil die letzte zu sein, denn der Aufwand ist den freiwilligen Helfern zu viel.

 

Im alten Ortskern von Dörnigheim wird im Mai 1980 der historische Brunnen mit einem Sommerkonzert und schönem Fest eingeweiht. Seitdem ist das Dörnigheimer Altstadtfest „Unter der Linde“ ein Besuchermagnet. Das gemütliche Fest wird vom SPD-Ortsverein Dörnigheim veranstaltet und von den Mitgliedern betreut. Mit dabei war auch der Rad- und Kraftfahrverein „Solidarität“, teilweise mit historischen Rädern.

 

Einen Weihnachtsmarkt in der Frankfurter Straße, wird 1980 erstmals veranstaltet. Der neugegründete „Historische Kulturkreis“ konnte mit diesem Weihnachtsmarkt seine erste gelungene Veranstaltung verbuchen. Im kommenden Jahr soll die gesamte Dörnigheimer Altstadt in den Weihnachtsmarkt einbezogen werden. Auch 1982 wird der Weihnachtsmarkt in der Dörnigheimer Altstadt zur Attraktion, wenngleich städtische Geldforderungen die Aussteller vergrämen.  Am dritten Adventswochenende 2021 wird es zumindest in Dörnigheim weihnachtlich. Der Weihnachtsmarkt soll am Samstag und Sonntag stattfinden. Der Markt soll wie in der Vergangenheit bereits in der Frankfurter Straße stattfinden. Zwei Eingänge sind gut zu kontrollieren. Die anderen Weihnachtsmärkte wurden abgesagt, weil man die Zugänge nicht kontrollieren konnte.

 

Im August 1986 wird zum ersten Male am Mainufer in Dörnigheim das „Maafest“ als Nachfolgeveranstaltung der traditionellen Kerb gefeiert. Allerdings wurde mehr ein feucht-fröh­liches „Regenfest“ daraus. Doch trotz der Nässe von oben ist die „Fest-Geburt“ gelungen und das Treiben am Mainufer soll auf jeden Fall im kommenden Jahr seine Fortsetzung erfahren.

Auch im August 1987 wird das „Maafest“ gefeiert. Aber beim Vereinsgespräch im November sind die Vereine mit dem „Maafest“ nicht zufrieden. Im August 1988 wird das Mainfest erst­mals in seiner Geschichte bei schönem Wetter gefeiert. Es wird noch in den neunziger Jahren gefeiert, aber im Laufe der Jahre erleidet es das gleiche Schicksal wie die Kerb.

Es gibt aber auch neue Feste in Dörnigheim. Neu ist das Septemberfest für ausländische Mitbürger im Gemeindezentrum in Dörnigheim. Es wird wieder auch 1984 wieder zu einem großartigen Erfolg.

 

Im September 1989 steht der Festplatz in Dörnigheim im Zeichen eines gigantisches Country-Festivals mit einem dreitägigen Mammut-Programm. Dort war ein riesiges 4.000 Personen fassendes Zelt aufgebaut. Tausende von Besuchern kommen, Western- und Countryfans sowie Trucker aus ganz Hessen und aus dem übrigen Bundesgebiet, viele im standesgemäßen Westernoutfit. An drei Tagen spielen mehrere bekannte Bands „live“.

 

Bei der 1200-Jahrfeier Dörnigheims im Juli 1993 stehen die viertägigen Festivitäten mit Umzug, große Zeltdisco, Abend der Vereine, Tony-Marshall-Show und Handwerkermarkt im Mittelpunkt des Interesses. Es fehlte auch nicht der Vergnügungspark am Mainufer. Die Vereine hatten sich vorgenommen, das große Fest zu organisieren und auszurichten. Die Partnergemeinden waren in einem gesonderten Zelt anzutreffen.

 

Andere Fest sind aber auch untergegangen: Das Pfingstvolksfest stand anfangs im Zeichen des 100-jäh­rigen Jubiläums der Turngemeinde Dörnigheim. Aber im Juni 1984 war es von Schlägereien unterbrochen. Im September 1982 trafen sich Tausende beim Weinfest in der Dörnigheimer Altstadt.

 

Bischofsheim

Den Auftakt 1100-Jahr-Feier Bischofsheim 1980 gab ein festliches Konzert des Musik-Corps Bischofs heim. Höhepunkt war am 8. März die akademische Feier mit der Festansprache des Hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner, der die Freiherr-vom-Stein-Plakette überreichte. Rektor a.D. Herbert Lippen hatte zur 1100-Jahrfeier eine Chronik verfaßt. Im August gab es im Rathaus in Bischofsheim eine wohl einmalige Bilderdokumentation über diesen Stadtteil. Von den Schmalfilmfreunden wurde ein Film über den Stadtteil  Bischofsheim uraufgeführt.

Dann im August - das Straßenfest anläßlich der 1100-Jahrfeier. Vereine stellen sich selbst dar, der Umzug mit selten gesehener Vielfalt lockt viel Prominenz an. So einen „Lindwurm“ hatten die Bischofsheimer wohl noch nie gesehen. Durch dieses Fest wurde der menschliche Kontakt, der so oft verlorengeht, wieder einmal vertieft, was zur Folge hatte, daß die große Mehrheit der Bischofsheimer Vereine fordern, dieses Straßenfest auch im kommenden Jahr wieder aufleben zu lassen. Die Vorbereitungen für das zweite Bischofsheimer Straßenfest sind im August 1981 abgeschlossen worden, die Veranstaltung hat, wie im Vorjahr, einen riesigen Erfolg.

Das Straßenfest in Bischofsheim. erhält immer mehr Bedeutung Es lockt im August 1984 Tausend von Besuchern an. Auch im August 1985 treffen sich viele tausend Menschen bei herrlichem Wetter auf dem Bischofsheimer Straßenfest, das von den örtlichen Vereinen ausgerichtet wird. Das Bischofsheimer Straßenfest wird immer mehr zu einem „Vereins- und Bürgertreff der Superlative“, zum „schönsten Straßenfest östlich von Frankfurt“.

 

Am Gänseweiher findet im Mai 1984 das erste Maintaler Musikfest statt unter dem Titel „Maintaler Musikanten musizieren“. Alle vier Maintaler Kapellen machten mit, insgesamt waren es rund zweihundert Musikern, die damit der Stadt Maintal und zahllosen Zuhörern eine besonders große Freude machten. In jedem Jahr wollen sie von nun ab alle gemeinsam in jeweils einem anderen Stadtteil auftreten.

 

Etwas anderes ist das Waldfest, das seit 1958 im Juni auch im Wald gefeiert und vom Musik-Corps organisiert wird. Im Juni 1984 gibt es zwar einen Nulltarif für alle Veranstaltungen und im Juni 1985 wird das Fest mit einem attraktiven Programm gefeiert. Aber die Besucherzahlen gehen insgesamt zurück. Im Jahre 2005 gibt der Vorstand des Musik-Corps Bischofsheim bekannt, das Waldfest nicht mehr ausrichten zu wollen. Zu wenige Helfer, zunehmende Gewaltbereitschaft sowie fehlende Unterstützung der Stadt werden im August 2007 als Gründe genannt.

 

Traditionell ist in Bischofsheim die Kerb. Der Jubiläumsverein Eintracht Bischofsheim richtet im September 1984 die Zeltkerb aus. Aber beim Vereinsgespräch im November 1984 in Bischofsheim wird deutlich, daß sich für das Ausrichten der Kerb niemand findet. Mehrere kleine Vereine sollen sich zusammentun. Aber im September 1987 findet zum letzten Mal die „Kerb“ statt, die Traditionsveranstaltung wird nicht mehr aufgelegt.

 

Im ganz kleinen Rahmen begeht die Stadt Maintal im November 2005 das 1125-jährige Bestehen Bischofsheims. Daß Bischofsheim am 17. November 880 erstmals urkundlich erwähnt wurde, würdigt Bürgermeister Erhard Rohrbach am 17. November 2005 mit einem Treffen im Bischofsheimer Stadtladen, zu dem Stadtälteste und Ehrenstadträte eingeladen sind.

 

Neu ist das Maintaler Suppenfest wird seit 2014 durch die Freiwilligenagentur von Maintal-Aktiv im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim betreut wird. Es wird gemeinsam mit verschiedenen Maintaler Vereinen, Institutionen, und Gruppen organisiert und veranstaltet. Es gibt neben der Vielfalt an den unterschiedlichsten Suppen und den damit verbundenen Geschmackserlebnissen auch die in liebevoller Handarbeit bemalten Suppenschüsseln von Schülern der Erich Kästner-Schule. Zusätzliche Unterstützung bekommt dieses gemeinschaftliche Fest von der Bäckerei Weber durch gespendetes Brot und das Main-Äppel-Haus mit frischen „Süßem“. Die im Rahmen des Festes gesammelten Spenden sollen dem Kinder- und Jugendhaus zugutekommen. Das Geld soll zum Beispiel in das Tonstudio des Hauses investiert werden, damit den Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Kreativität freistehen.

 

 

Hochstadt:

Traditionell in Hochstadt ist die Kerb, die immer im Juli gefeiert wird. Ab 1981 wir sie als die Zeltkerb durchgeführt. Aber die Traditionsveranstaltungen wie die Kerb müssen immer neue Attraktionen bieten, um Gäste in große Zelte zu locken. In Hochstadt war es unter dem Motto „Country-Time“ im Juli 1988 die deutschlandweit bekannte Country-Gruppe „Truck Stop“.

 

Die Apfelweinkelterei Höhl feiert im Juli 1979 ihren 200. Geburtstag, ein Volksfest wird veranstaltet. Zu den prominenten Gästen gehört auch Hessens Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry. Ein entsprechendes Fest wird 25 Jahre später versucht, ist aber nur der Abgesang der Firma. - Im Mai 1983 wird die hessische Apfelweinstraße eröffnet, der Festumzug geht von Steinheim über Maintal nach Frankfurt. Er findet danach noch jahrelang statt, schläft aber auch ein

 

Im Jahre 1984 wird das zweitägige „Rathausfest“ gefeiert, in dessen Mittelpunkt das restaurierte und neugestaltete historische Rathaus steht. Gefeiert wird auf dem Rathausplatz, viele Besucher kommen zu dieser vorwiegend lukullischen Attraktion. Später wurde daraus das „Altstadtfest“, das nur noch vom Posaunenchor und dem Humor- und Musikverein bestritten wurde.

 

Seit der Fertigstellung der Hauptstraße im Jahre 1989 gibt es das Rathausfest, das sich immer mehr ausweitete und die ganze Hauptstraße erfaßte. Eröffnung war immer am Samstag um 15 Uhr mit dem traditionellen Apfelweinanstich, Bürgermeister Rohrbach sagte aber bei der Eröffnung des Straßenfestes 1998: „Das Faß ist wie immer gestiftet von einer bekannten Hochstädter Apfelwein - B r a u e r e i !“ Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. Trinkt er vielleicht doch lieber Bier als Apfelwein?

 

Mit dem ersten Hochstädter Weihnachtsmarkt im Jahr 1980 begann eine Tradition, die längst nicht mehr aus Maintal wegzudenken ist. Advent ohne den Budenzauber auf der historischen Hauptstraße ist undenkbar! Was klein angefangen hat, ist groß geworden und vor allem bekannt. Seinerzeit begann man mit 20 Ständen, damals als Gewerbeverein Hochstadt unter der Federführung von Georg Kraft. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Weihnachtsmarkt weiter und wurde immer beliebter. Ab 1991 übernahm diese Aufgabe der „Interessengemeinschaft Hochstädter Weihnachtsmarkt“. Am 5. März 2001 wurde der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt“ gegründet. Als erster Vorsitzender wurde Philipp Eibelshäuser im Jahr der Gründung gewählt und er bekleidete das Amt bis zur Jahreshauptversammlung im März 2015. Nachfolger seit dem 31. März 2015 ist Hans-Jürgen Schmitt, der sich als neuer Vorsitzender um die Organisation und Gestaltung kümmert.

Auch im Jahr 2018 haben wieder mehr als 70 Teilnehmer ihr Kommen zugesagt. Sie werden ab Freitagnachmittag ihre Buden auf der historischen Hauptstraße aufbauen, um dann am Samstag, 8. Dezember, ab 15 Uhr, wenn Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher den Markt eröffnen und der Evangelische Posaunenchor musikalisch auf die Adventszeit einstimmt, ihre Waren feilzubieten. Bis 22 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, an den Buden zu schauen, staunen, kaufen und zu schlemmen. Am Sonntag, 9. Dezember, haben die Stände von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

Seit dem letzten Jahr befinden sich die Stände der Aussteller im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21/ Eingang Bahnhofstraße. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 50 Aussteller ihre selbst gefertigten Produkte anbieten. Der Hobby- und Künstlermarkt ist am Samstag von 15.30 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Neben den Hobbykünstlern ist dort auch das Kuchenbüfett an beiden Tagen geöffnet.

Rund um den Weihnachtsmarkt findet wieder ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt. Der Nikolaus kommt am Samstag um 18 Uhr und am Sonntag um 18.30 Uhr auf die Bühne vor dem Gasthaus „Goldene Krone“, um die Kleinen zu beschenken. Diese Geschenke werden durch die großzügige Spende des Maintaler Globus-Markts ermöglicht. Natürlich darf auch das Kinderkarussell nicht fehlen. Zusammenarbeit mit dem Bischofsheimer Weihnachtsmarkt konnte ein neues, größeres Karussell gefunden werden. In diesem Jahr sist es gelungen, die Weihnachtsbeleuchtung auf LED umzustellen – dank der Hilfe vieler Hochstädter Geschäfts- und Privatleute sowie eines Zuschusses durch die Stadt Maintal.

Elektromeister Marco Di Vincenzo und Team aus Wachenbuchen haben die Weihnachtsbeleuchtung über 20 Jahre lang im Dienst der Stadt Maintal angebracht und auch wieder abgehängt. Bereits seit einigen Jahren allerdings hat der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt mit Unterstützung privater Spender und Geschäftsinhaber diese Aufgabe in Hochstadt übernommen. Mit Spenden wurden vor zwei Jahren hochwertige LED-Leuchten für rund 1.800 Euro angeschafft. Einen ganzen Tag braucht das Elektriker-Team für die Aufhängung der Weihnachtsbeleuchtung, die bis 6. Januar die Hauptstraße in ein warmes Licht taucht. Vor allem natürlich am Weihnachtsmarkt, der am zweiten. Adventswochenende öffnet. Am Samstag, 7. Dezember, geht's um 15 Uhr los, Sonntag von 11 bis 21 Uhr

Die Zahl der Standbetreiber stieg seit der Premiere stetig. Mittlerweile sind es über 70 Teilnehmer, die auch in diesem Jahr mit ihren weihnachtlich geschmückten Buden die historische Hauptstraße säumen werden. Parallel zum Weihnachtsmarkt lädt auch wieder der Hobby- und Künstlermarkt zu einem Besuch ein. Seit zwei Jahren befinden sich die Stände der Teilnehmer im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21. Dort werden rund 50 Aussteller wieder ihre selbst gefertigten Produkte anbieten. Rund um den Weihnachtsmarkt findet außerdem ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt

 

Wachenbuchen

Zum ersten Mal wird im Juli 1981 auch in Wachenbuchen ein Straßenfest durchgeführt. Der Landfrauenverein veranstaltete zusammen mit dem Geflügelzuchtverein das „1. Wachenbuchener Straßenfest“ rund um das Historische Rathaus. Auch wenn insgesamt nur sechs Vereine teilnehmen, ist die Beteiligung überwältigend.

 

Die Kerb in Wachenbuchen am zweiten Sonntag im August ist aber seit 1976 das unterhaltsamste Spektakel im kleinsten Maintaler Stadtteil. Dann herrscht vier Tage Ausnahmezustand in Wachenbuchen. Im Jahre 2018 wird die Kerb vom Blasorchester durchgeführt, im Jahre 2022 wird die Kerb von den Fußballern der Kewa Wachenbuchen veranstaltet, die passend dazu ihr 111-jähriges Vereinsjubiläum feiern.

Am Kerbmontag gibt es n keinen freien Platz im Festzelt am Hanauer Weg. Nicht mehr mit dabei ist der 1998 verstorbene „Kurt-Kurt“, ein Wachenbuchener Original, das vor allem zum traditionellen Frühschoppen am Kerbmontag die Besucher im vollbesetzten Festzelt mit seinen Späßen zum Lachen brachte. Sein Sohn Helmut Schmidt, Vorsitzender des Blasorchesters, läuft heute an der Spitze durch die Reihen. Er singt das Lied von der schönen Donna Clara, die er einst tanzen sah. Die Wachenbucher und ihre Gäste stehen auf den Bänken – mal wieder. Es war sein Vater, der die Figur „Kurt Kurt'“ über Jahre entwickelt hat. Der Vater sei ein begnadeter Sänger gewesen: „Und das bin ich ganz bestimmt nicht.“ Schließlich habe er sich 2005 entschieden, in die Fußstapfen des Vaters zu treten.

Die Traditionsveranstaltung stand im Jahr 2019 vor dem Aus, da sich kein Verein oder eine GbR bereit erklärt hat, die Ausrichtung zu übernehmen. Es fand sich aber eine Gruppe engagierter Kerbbefürworter, die nach Wegen gesucht hat, um die Kerb doch noch durchzuführen. Auch die SKG wurde kontaktiert und mit in die Überlegungen einbezogen. Es wurden rechtliche und steuerliche Aspekte geprüft und die SKG-Satzung aktualisiert. Nach all diesen Recherchen haben der Vorstand und die Mitgliedsvereine zugestimmt, die Kerb 2019 unter ihrer Regie durchzuführen. Im vergangenen Sommer haben sich Sven Ebert, Patrick Fitz, Yannick Schmidt und Timo Stein zusammengetan, Unterstützer gesucht und dafür gesorgt, dass es 2019 eine Kerb im kleinsten Maintaler Stadtteil gab. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde 2021 die Wachenbucher Kerb offiziell abgesagt

 

Aus einer Bierlaune heraus entstand 2018 die Idee für „Hometown Love“ Wachenbuchen. Im Jahre 2019 wurde dann der Verein gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Maintals kleinstem Stadtteil zu fördern. Die Kerb 2019 hätte ohne die Unterstützung von Hometown Love nicht stattgefunden. Im Jahre 2020 war man mit einem Bierwagen unterwegs und brachte zumindest ein bisschen Kerb-Feeling in den Stadtteil. Kürzlich wurde ein Bücherschrank eingeweiht, das bis zum Abriss leerstehende Gebäude der ehemaligen Raiffeisenbank in Wachenbuchen darf der Verein in Absprache mit der Stadt nutzen. „Wir sind quasi das Sondereinsatzkommando für die Vereine in Wachenbuchen.“

 

Nach der erfolgreichen Kerb-Veranstaltung am zweiten Wochenende im August 2020 gab es am vergangenen Wochenende erneut Grund zum Feiern: Erstmals wurden die Erlöse der Kerb an Maintaler Vereine und Institutionen gespendet. Insgesamt 18.500 Euro sind zusammengekommen, die das Organisatorenteam unter anderem an den Förderverein der Büchertalschule, an Kitas, das Blasorchester und die Freie Turnerschaft Wachenbuchen übergab. Insgesamt 14 Vereine, Institutionen und Projekte bedachten die Kerb-Organisatoren mit jeweils mindestens 500 Euro. Die größte Spende erhielt mit 3.000 Euro der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau. Ein weiterer Teil des Umsatzes kommt der Kerb selbst zugute. Es werden Ausstattungsgegenstände für zukünftige Kerbveranstaltungen oder Feste der Sport- und Kulturgesellschaft angeschafft.

 

Maintaler Feste befinden sich 2008 in der Krise:

Der Hochstädter Weihnachtsmarkt ist im Dezember 2008 die berühmte und in diesem Fall positive Ausnahme von der Regel. Er lockt am zweiten Adventswochenende wieder Tausende von Besuchern an. Das gilt längst nicht mehr für alle Feste in den vier Stadtteilen. In Dörnigheim will die Mehrzahl der Vereine am einst beliebten Maafest auf den Mainwiesen nicht mehr teilnehmen. In Hochstadt tritt der Vorstand des ausrichtenden Vereins „Wir für Hochstadt“ im Dezember   aus Altersgründen zurück und es finden sich keine Nachfolger, die das Straßenfest organisieren wollen. Beide Feste stehen auf der Kippe und es wird sich erst 2009 entscheiden, ob es weitergeht. Damit das für viele Maintaler undenkbare Szenario nicht Wirklichkeit wird, erklärt sich der Wachenbucher Björn Misiewicz im Februar 2009 bereit, den Vorsitz zu übernehmen und damit das traditionsreiche Straßenfest auf der historischen Hauptstraße fortzuführen.

Doch das Hochstädter Straßenfest findet im Juni 2011 vorerst zum letzten Mal statt. Das Interesse der teilnehmenden Vereine und der Besucher hält sich in Grenzen. Im Dezember 2011 lädt der Veranstalter „Wir für Hochstadt“ zu einem Treffen ein, bei dem klar wird, daß sich nur drei Vereine bereit erklären, 2012 wieder am Straßenfest teilzunehmen. Die Mehrheit der Anwesenden stimmt dem Vorschlag von „Wir für Hochstadt“ zu, das Straßenfest im kom­menden Jahr auszusetzen. Im Herbst soll dann darüber entschieden werden, ob es 2013 wieder ein Straßenfest geben soll. Damit war es erledigt.

Zumindest in Dörnigheim ist mit Peter Merz ein Mann auf dem Plan getreten, der mit großem Engagement zusammen mit Rolf Lanio dafür sorgt, daß der Dörnighei­mer Weihnachtsmarkt zu einem Erfolg wird. Peter Merz will nun auch das Maafest retten und gibt sich diesbezüglich optimistisch. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung des Vereinsrings Dörnigheim wird aber im Januar 2009 das Aus für das „Maafest“ beschlossen.

 

Auch der Bischofsheimer Weihnachtsmarkt fällt 2008 und 2009 aus. Nicht einmal eine Handvoll Vereine hat im Oktober 2009 Interesse an einer Teilnahme. In einer Umfrage bedauern nur wenige Bischofsheimer den Ausfall. Als Alternative wird ein Adventsmarkt auf dem Gelände der Waldschule angeboten.

 

Auch die Hochstädter Kerbfällt 2013 erstmals aus. Schon in den vorangegangenen Jahren war es immer schwieriger geworden. einen Ausrichter zu finden. Zuletzt hatte diese Aufgabe der FC Hochstadt dreimal übernommen. Der Fußballverein sah sich aber in diesem Jahr. unter anderem aufgrund des Neubaus des Vereinsheims, nicht in der Lage, abermals die Kerb zu organisieren. Somit steht eine weitere Traditionsveranstaltung in Maintal auf der Kippe. Aber 2014 ist noch einmal das Volksfest zur „Kerb“ veranstaltet (Kirchweih wird natürlich in der Kirche weiter gefeiert).

 

Aber der Zuspruch bei der Wachenbucher Kerb ist weiter ungebrochen. Am Kerbmontag gibt es weiterhin keinen freien Platz im Festzelt am Hanauer Weg, wenn das Blasorchester mit seinem Vorsitzenden Helmut Schmidt an der Spitze durch die Reihen läuft.

 

Die Feste litten aber alle auch daran, daß sich die Stadt immer mehr aus der Organisation herauszog, keine Angestellten mehr abstellte und schließlich noch sogar die Weihnachtsbeleuchtung nicht mehr übernehmen wollte. Dazu kam natürlich die wachsende Belastung der freiwilligen Helfer, deren Zahl immer kleiner wurde. In Zukunft wir es vielleicht soweit kommen, daß es nur noch das Straßenfest in Bischofsheim gibt, den Weihnachtmarkt in Hochstadt und die Kerb in Wachenbuchen (und in Dörnigheim?)

 

 

Kriminalität

 

Polizei:

Anfang Januar 2018 wurde Matthias Kessler, der bisherige Leiter der Polizei-Dienststelle mit Ablauf des Jahres 2017 in den Ruhestand verabschiedet. Anfang Dezember ging der Umzug der Station von der Dörnigheimer Kirchgasse in die neue Wache gerade noch rechtzeitig über die Bühne, sodass er seine Verabschiedung aus dem Polizeidienst in der neuen Unterkunft an der Edisonstraße feiern konnte.

 

Die Maintaler Ordnungspolizei hat 2018 insgesamt acht Mitarbeiter, die im Zwei-Schicht-System an fünf Tagen in der Woche, jeweils von 7 bis 19 Uhr, im Außendienst im Einsatz sind. Hinzu kommt eine nächtliche Präventionsstreife, die durch einen externen Dienstleister gestellt wird und zudem am Wochenende unterwegs ist. Auch einen Feldhüter gibt es seit der Besetzung von drei neuen Stellen wieder. Es gibt neue mobile Geschwindigkeitsanzeigen, die seit einigen Monaten im Einsatz sind. Die drei fest installierten und zwei mobilen Anlagen sammeln Daten über den Verkehr und die Geschwindigkeiten und erlauben den Ordnungshütern so, gezielter Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen.

Der Haupteinsatz konzentriert sich auf das Schulzentrum an der Bischofsheimer Goethe­straße. So oft wie möglich sind die Ordnungspolizisten hier im Einsatz. Präventiv, um die Sicherheit der Schüler nach Schulschluss beim Einstieg in die Busse zu gewährleisten.

An jedem Wochentag gehen die Streifen der Ordnungspolizei zu unterschiedlichen Zeiten immer mit ein oder zwei Personen durch die Stadt. Insgesamt stehen sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes zur Abdeckung dieser Dienste zur Verfügung. Diese Streifen sind zumeist mit Ruhestörungen, Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs sowie Baustellenabsicherung beschäftigt. Bei Straftaten wird immer die Polizei verständigt.

Die zwei Mitarbeiter der Präventionsstreife arbeiten ausschließlich in den Abend- und Nachtstunden sowie an den Wochenenden. Dabei überwachen sie den innerstädtischen öffentlichen Raum und den Außenbereich im Rahmen eines Feldschutzes. Die Mitarbeiter sind ausschließlich im Außendienst tätig.

Der Präventionsrat besteht seit 1998, hat aber keine rechtlichen Befugnisse, er leistet ausschließlich beratende Tätigkeit. Durch diesen Rat sei der Erfahrungsaustausch unterschiedlicher Behörden, Abteilungen und Fachleute und somit der Informationsfluss intensiviert worden, wodurch sich die Zusammenarbeit weiter verbessert habe. Themen waren bisher: Vandalismusschäden, Erläuterung der Kriminalstatistik, Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Unterkünfte Asylbewerber, Vorstellung Sicherheitsberater, Sachbeschädigungen an Schulen.

 

Im April 2018 fand gestern Hessens Innenminister Peter Beuth nur lobende Worte für das Engagement der Stadt Maintal in Sachen Prävention und Sicherheit vor Ort. Er informierte sich über den aktuellen Stand des „KOMPASS“-Projekts, an dem Maintal neben drei weiteren Städten als Modellkommune teilnimmt. Im Rahmen dieser vom Land Hessen initiierten Sicherheitsinitiative fanden in Maintal bereits ein Auftaktgespräch und eine erste Sicherheitskonferenz statt. Dabei sind drei große Problembereiche in Maintal ausgemacht worden, für die nun „konkrete und passgenaue Maßnahmen“ erarbeitet werden sollen. Vor allem die Situation an den beiden Bahnhöfen Maintal-Ost und Maintal-West hätten die Teilnehmer an den Treffen als Problembereich ausgemacht. Als weiteres Problemfeld haben die Teilnehmer das Areal zwischen Kinder- und Jugendhaus und dem Schulzentrum in Bischofsheim ausgemacht. Außerdem sei es in Maintal zunächst immer wieder zu Vandalismus und Graffiti-Schmierereien gekommen.

Diese positiven Voraussetzungen seien laut Innenminister auch der Grund dafür gewesen, warum das Land Hessen auf Maintal zugekommen sei und das Angebot unterbreitet habe, eine der vier Modellkommunen für das „KOMPASS“-Projekt zu werden. Mit diesem Projekt will man den Vernetzungsprozess zwischen Kommunen und Polizei vorantreiben.

 

 

Kriminalfälle:

Mord auf der Ranch:

Für Aufsehen sorgt der Mord an dem Ehepaar Harry und Sieglinde Klock, die einige Zeit den Reiterhof „American Horse Ranch“ in der Flur „Auf der Röde“ in Dörnigheim, betrieben. Auf das rätselhafte Verschwinden des Ehepaars im Juni 2014, am Freitag vor Pfingsten, folgen Wochen der Ungewißheit um Schicksal des Paars.

Zunächst wird das Auto des Paars auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarkts in Dörnigheim (Zeppelinstraße) entdeckt. Spuren vom Verbleib der Klocks gibt es keine. Nur wenige Tage

nach der Vermißtenmeldung, die ihre Kinder bei der Polizei aufgeben, gehen Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus. In dringendem Tatverdacht stehen ein 59-Jähriger sowie dessen 29-jähriger Sohn die das Gelände des ehemaligen Reiterhofs von den Klocks angemietet hatten. In der Vergangenheit soll es wiederholt zu Mietstreitigkeiten gekommen sein.

Vater und Sohn werden bereits zwei Tage nach dem Verschwinden von Harry und Sieglinde Klock verhaftet, hüllen sich zum Tatvorwurf allerdings in Schweigen, das sie erst im Oktober in der Untersuchungshaft brechen. Über ihre Anwälte geben sie Auskunft über die Stelle auf dem ehemaligen Reiterhof, an der die Leichen vergraben sind. Diese werden somit erst über vier Monate nach der Tat gefunden. Harry Klocks Körper weist 17 Schnitt- und Stichverletzungen auf. Bei seiner Frau Sieglinde wird ein Bruch im Halswirbelbereich festgestellt.

 

Das Hanauer Landgericht urteilte im Sommer 2015, es sei Notwehr gewesen. Die Bundesanwaltschaft verwirft im September die Revision als „zulässig, aber unbegründet“. Der Fall

wird aber seit November 2017 in Hanau neu verhandelt. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil, bei dem die beiden Täter wegen Notwehr frei gesprochen worden sind, einkassiert.

 

Für den zweiten Prozeß hat Claus Pierre B. den Ablauf des tödlichen Geschehens auf der Main River Ranch schriftlich und bildlich dargestellt, offenbar schon geraume Zeit bevor er in der Untersuchungshaft seine ausführliche „Chronik“ anfertigte. Man könnte die vierseitige handschriftliche Notiz als ein Memorandum bezeichnen, in dem Claus Pierre B. schildert, wie Harry Klock an jenem 6. Juni 2014 zunächst eine angebliche Mietschuld von 456 Euro einforderte.

Klock habe ihn daraufhin wütend am Hals gepackt und ein Messer gezogen. „Er beschuldigte mich des Verrats.“ Bei der folgenden Auseinandersetzung habe ihm Klock einen Stich in den Oberschenkel versetzt. Es sei ihm aber gelungen, das Messer an sich zu bringen. „Der Kampf war so wild, dass wir beide zu Boden gingen. Er würgte mich, ich bekam kaum Luft.“ Gleichzeitig habe Sieglinde Klock versucht, mit einer Axt auf ihn einzuschlagen. „Dann hörte ich zwei Schüsse . . .“

Für Oberstaatsanwalt Heinze hat sich im Verlauf der Beweisaufnahme zweifelsfrei ergeben, dass kein Kampf zwischen Harry Klock und dem Angeklagten stattgefunden hätte, sondern dieser ganz arglos nur ausstehende Mieten eintreiben wollte. Dann habe ihn Claus-Pierre ganz kaltblütig mit 17 Messerstichen getötet, deshalb sei es ebenfalls Mord. Sein Vater habe Sieglinde Klock mit zwei aufgesetzten Genickschüssen aus einer Walther P38 regelrecht hingerichtet. Das Beil, das im Laufe der Ermittlungen erst aus dem Main gefischt werden musste und das die Angeklagten wohl in Panik dort versenkten, soll sogar von Claus-Pierre selbst geführt worden sein, der Harry Klock damit schon eine Wunde an der Stirn beigebracht habe, bevor er dann mit dem Messer zustach.

Für die Verteidigung sieht das naturgemäß völlig anders aus. Rechtsanwalt Karl Kühne-Geiling, Verteidiger des Sohnes, und Rechtsanwalt Thomas Scherzberg, der das Plädoyer für den Vater hielt, plädierten beide jeweils auf Freispruch. Der Prozess insgesamt sei geprägt gewesen vom Versuch der Nebenklagevertreter, ihre Mandanten „schlecht zu machen“. Diese aber seien „ehrbare, kleine Handwerker“, die sich immer wieder Drohungen von Harry Klock ausgesetzt gesehen hätten. Der habe schließlich immer ein Messer in einer Gürteltasche mit sich geführt, wie etliche Zeugen bestätigen könnten.

Die Sensation blieb aus: Auch die 2. große Strafkammer sprach die beiden Angeklagten im Klock-Prozess frei. Klaus-Dieter B. wurde jedoch wegen Verstoß gegen das Waffengesetz zu acht Monaten verurteilt. Für die abgesessene U-Haft stehe Vater und Sohn B. eine Entschädigung zu, so das Gericht. Oberstaatsanwalt Heinze kündigte an, erneut in Revision gehen zu wollen, ebenso die Nebenkläger

Die Staatsanwaltschaft ist im Juni auch gegen das zweite Urteil im Klockprozeß in Revision gegangen. Vor allem beruft sie sich dabei auf eine „Überdehnung des Notwehr-, beziehungsweise Nothilferechts“. Sollte sie damit erfolgreich sein, müsste das Verfahren zum dritten Mal aufgerollt werden.

Am 10. März 2020 hat aber der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe über die Revision entschieden. Der Senat hat eine „Vielzahl von Rechtsfehlern im Urteil“ festgestellt. So sei unter anderem „die Einlassung der Angeklagten falsch dargestellt und falsch gewürdigt worden“. Der Senat hat sich veranlasst gesehen, das Verfahren letztlich an das Landgericht Frankfurt abzugeben, damit dort eine objektive, neue Verhandlung beginnen kann.

 

Der dritte Prozeß wurde 2021 vor der Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts unter Vorsitz von Richter Volker Kaiser-Klan geführt. Der ältere Angeklagte sagt, es habe eine lautstarke Auseinandersetzung gegeben. Dabei habe Harry K. seinen Sohn angegriffen, der sich mit einem Messer zur Wehr gesetzt habe. Sieglinde K. habe sich dann mit einem Beil auf Claus-Pierre gestürzt, behauptete der 66-Jährige, der dann in Nothilfe geschossen haben will, um seinen Sohn zu retten. Oberstaatsanwalt Heinze sieht das in seiner Anklage ganz anders: Der Sohn habe einen Totschlag begangen. Sieglinde K. sei dann aber ermordet worden, um das vorherige Verbrechen zu vertuschen. Hintergrund seien Streitigkeiten um die Pacht von rund 450 Euro. Im Mai 2021 wird der ganze Vorgang von Polizisten nachgestellt: Von der „Main River Ranch“ ertönen immer wieder Hilferufe und Schreie – Hunde fangen wie wild an zu bellen – schließlich hallen mehrfach Schüsse. „Hilfe, Hilfe, Hilfe!“, brüllt ein männlicher Polizist, gefolgt von „Hilfe, Papa!“ Diese Schreie wollen die beiden Angeklagten angeblich ausgestoßen haben, als das Ehepaar K. sie angegriffen habe. Nach einer Pause stimmt die Beamtin ein und muss laut Drehbuch auch Kraftausdrücke wie „Penner“ benutzen, gefolgt von gellenden Todesschreien. Auf den benachbarten Pferdehof, wo die einzige Zeugin sich am Tattag aufgehalten haben will, ist das Tonprogramm auf der Ranch dort tatsächlich zu hören gewesen wären. Die Schüsse sowieso.

So hatten bei Claus-Pierre beispielsweise auch keinerlei Beißspuren eines Hundes festgestellt werden können, die angeblich erfolgt seien. Die Behauptung sei schlicht eine Schutzbehauptung. Und dass der Vermieter angeblich mit „Jungs von der Fremdenlegion“ gedroht habe, um seiner Forderung auf Begleichung ausstehender Pachtraten für die Ranch Nachdruck zu verleihen, sei wohl eher unter dem Gesichtspunkt zu sehen, dass der Vater selbst früher Söldner in der französischen Fremdenlegion gewesen sei.Das Urteil lautet für beide Angeklagte auf Totschlag. Das Strafmaß von zehneinhalb Jahren Gefängnis bewegt sich im mittleren Bereich des für ein solches Verbrechen vorgesehenen Strafrahmens von fünf bis 15 Jahren Haft.

 

Thai-Prozeß wegen Zwangsprostitution:

Am Morgen des 18. April 2018 startete eine bundesweite Razzia. Als Ziel des Einsatzes wurde hierbei der Kampf gegen Zwangsprostitution angegeben. Insgesamt kam es bisher zu mehr als 100 Festnahmen. Auch in Maintal wurde ein Objekt in der Wilhelm Röntgen-Straße durchsucht. Die Frauen sollen mit gefälschten Visa nach Deutschland geschleust worden sein, um anschaffen zu gehen. Das eingenommene Geld müssten die Opfer an ihre Peiniger abgeben. Aus diesem Grund wurden nun insgesamt um die 60 Bordelle und Privatwohnungen in ganz Deutschland durchsucht. Darunter auch ein Etablissement in der Wilhelm-Röntgen-Straße in Maintal-Dörnigheim. Die Hauptbeschuldigten sind hierbei eine 59-jährige Frau aus Thailand und ihr deutscher Lebensgefährte. Die Frau wurde nach Aussage der Polizei in Siegen verhaftet

Die transsexuelle 26-jährige Thailänderin „Cherry“, ist zugleich Nebenklägerin im Prozess gegen fünf Angeklagte wegen Zwangsprostitution, die so genannte „Thai-Connection“, denen unter anderem Menschenhandel, Zwangsprostitution und Steuerhinter­ziehung in mehrfacher Millionenhöhe vorgeworfen werden. Die Nebenklägerin hatte ausgesagt, dass sie keine sexuelle Praktik, so ekelerregend sie auch sein möge, ablehnen durfte, solange sie ihre „Schulden“ bei der Hauptangeklagten nicht abbezahlt hätte. Sie musste das später relativieren, wenn auch nur in einem Fall. Ein offensichtlich hoch infektiöser Freier wollte sie zum ungeschützten Verkehr zwingen: Nach Rücksprache mit den Hausdamen habe sie schließlich mit Kondom mit ihm verkehren dürfen.

Im Mai 2019 begann der Mammutprozess um Menschenhandel, Menschenhandel, Einschleusung, Zwangsprostitution, Zuhälterei, Ausbeutung und Steuerhinterziehung gegen führende Mitglieder der „Thailand-Connection“. Vier thailändische Frauen und ein deutscher Mann im Alter zwischen 49 und 64 Jahren müssen sich dann vor der 5. Großen Wirtschaftsstrafkammer verantworten. Es geht auch um das Vorenthalten und die Veruntreuung von Arbeitsentgelt, Sozialbeiträgen sowie Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt rund 1,4 Millionen Euro.

Hauptangeklagte ist die die 62-jährige „Mae“, mit echtem Namen Daeng B. und mit dem ebenfalls angeklagten und inhaftierten Deutschen Martin J. verheiratet. Sie wurde 2011 bereits verurteilt zu viereinhalb Jahren Haft – wegen Menschenhandels. Von Siegen aus hat sie den Menschenhändlerring geführt. Die beiden Schwestern M. sollen demnach die Statthalterinnen an der Wilhelm-Röntgen-Straße in Dörnigheim gewesen sein.

Ende Dezember nach inzwischen 33 Verhandlungstagen ist die Beweislast bereits erdrückend. Nur zwei der Angeklagten - die beiden Schwestern, die in Dörnigheim das Bordell „Thai-Sun“ leiteten - legen Geständnisse ab und belasten dabei die beiden Hauptangeklagten. Nach 40 Verhandlungstagen, an denen sie eisern schwieg, legt die Hauptangeklagte, die 62-jährige Daeng B., ein Geständnis ab. So räumt sie zusammen mit ihren beiden Strafverteidigern ein, das illegale Netzwerk organisiert zu haben. Ihren Spitznamen „Mae“ (thailändisch für „Mutter“) - also Chefin der Thai-Connection - trägt sie offenbar zu Recht. Pauschal bestätigt sie die ihr von der Generalstaatsanwaltschaft vorgeworfenen Taten ein und gibt ebenso zu, bei der Organisation und der Verteilung der Prostituierten auf Bordelle die Fäden in der Hand gehalten zu haben. Ihren Ehemann Martin J., der neben ihr auf der Anklagebank sitzt, nimmt die 62-Jährige allerdings aus der Schuss­linie. Dieser habe nur zugearbeitet, sei in die Planung und Organisation des Prostituiertenrings in Siegen und Maintal nicht involviert gewesen.

Die führenden Köpfe des bundesweit agierenden Bordell- und Schleuserrings „Thai-Connec­tion“ werden vom Landgericht Hanau zu Freiheitsstrafen zwischen 8 Jahren und neun Monaten und zwei Jahren verurteilt. Daeng B. muss für acht Jahre und neun Monate, Martin J. für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Zwei thailändische Schwestern, die in Maintal-Dörnigheim das Bordell „Sun-Thai“ betrieben hatten, wurden zu Freiheitsstrafen von jeweils drei Jahren verurteilt. Eine „Hausdame“ erhielt wegen Beihilfe zwei Jahre Haft auf Bewährung.

 

Kopfschuss-Prozess (Beziehungstat in Dörnigheim):

Zwei Schüsse an der Berliner Straße in Maintal-Dörnigheim haben am 2. September 2019 für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. Ein Mann soll auf eine 24-jährige Frau geschossen und sie am Kopf verletzt haben. Er wurde mittlerweile festgenommen. Der 35-jährige Afewerki W. soll versucht haben, in den Morgenstunden des 2. September in Dörnigheim seine elf Jahre jüngere Ex-Freundin zu ermorden. Der Schütze habe laut Staatsanwaltschaft aus Eifersucht zur Waffe gegriffen und seine Freundin durch Kopfschüsse töten wollen – offenbar hatte die Frau mit einem anderen Mann Kontakt gehabt. Die am Kopf verletzte Frau wurde nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Die Verletzung war weniger schwer als befürchtet: Die Kugel ist in der Schädeldecke steckengeblieben, weil es sich wohl nur um eine Schreckschußwaffe handelte.

Bereits Ende Juli 2019 soll es zu der ersten Eifersuchtsszene zwischen dem Paar gekommen sein. Der Angeklagte habe aus Eifersucht das Smartphone der elf Jahre jüngeren Frau kontrollieren wollen. Doch das Mobiltelefon war gesperrt. Um die PIN zu bekommen, habe der Angeklagte der Frau mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen und ihr anschließend ein Kissen auf das Gesicht gedrückt. Das Opfer habe Todesängste ausgestanden und das Handy schließlich zur „Kontrolle“ entsperrt.

Nur eine Woche später, am 31. Juli, soll es an der Wilhelmsbader Straße zur nächsten Konfrontation gekommen sein. Am frühen Morgen habe W. erneut die Kontakte überprüfen wollen und war kurz davor, mit einem Backstein auf die Frau loszugehen. Zwei Zeugen, die zufällig vor Ort waren, konnten das verhindern, indem sie den Angeklagten überwältigten. Keine 24 Stunden später: W. forderte 700 Euro, die er der Frau geliehen habe, zurück und soll am Telefon sehr drastisch geworden sein. Bekomme er den Betrag nicht augenblicklich zurück, werde er sie umbringen. Das Opfer fügte sich und soll gezahlt haben.

Dann kommt die Nacht zum 2. September. W. habe die Frau abermals bedroht. Bereits im Café „No Limit“ ist es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen beiden gekommen – aus Eifersucht. Der 36-Jährige soll einen Nebenbuhler vermutet haben und wollte wissen, ob seine Freundin am Abend zuvor bei einem anderen Mann gewesen sei. Um Druck auszuüben, soll W. eine scharfe Waffe vorgezeigt haben.

Als die Frau schließlich Angaben gemacht habe, soll die Situation eskaliert sein. Zusammen seien beide in Richtung Berliner Straße gelaufen sein. Offenbar habe W. den vermeintlichen Nebenbuhler zur Rede stellen wollen. Doch dazu kam es nicht mehr: „Vor dem Haus an der Berliner Straße 122 zückte der Angeklagte die Waffe und schoss aus nächster Distanz . . . einer dieser Schüsse traf die Geschädigte am Hinterkopf. Der Angeklagte glaubte, sein Ziel erreicht zu haben, und flüchtete.“ Das Opfer sagt: „Ich habe dann vor ihm gekniet, mit dem Rücken zu ihm. Dann hat es in meinem Kopf geknackt.“ Nach dem zweiten Schuss flüchtete der Angeklagte. Er ist davon ausgegangen, sein Ziel erreicht zu haben. Die Frau hat sich bis an ein geparktes Auto geschleppt und ist dort von Polizeibeamten gefunden worden.

Die Tatwaffe ist bislang nicht gefunden worden. Der Experte vom Bundeskriminalamt sagt es könnte eine doppelläufige Deringer-Pistole gewesen sein. Es kann sich um eine echte, jedoch auch um eine Schreckschusswaffe gehandelt haben, die umfunktioniert worden ist. Nur so könne die Deformation des aus dem Schädel herausoperierten Projektils erklärt werden. So könnte jedenfalls das Geheimnis gelüftet werden, weshalb die Kugel im Schädel stecken geblieben ist und keine schweren Folgen beim Opfer verursacht hat. Es ist ein sehr ungewöhnlicher Fall. Sogar dann noch, als die Schwurgerichtskammer am Freitag ihr Urteil gefällt und Afewerki W. (37) wegen versuchten Totschlags zu sieben Jahren und acht Monaten Haft verurteilt – inklusive einer Vorstrafe wegen Einbruchs.

 

Schüsse bei Raubüberfall auf Tankstelle:

Polizeibeamte haben am 30. September 2019 in der Nacht zu Montag einen Raubüberfall auf eine Tankstelle in Dörnigheimvereitelt und einen bewaffneten 23-Jährigen festgenommen, der später jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Bei der Festnahme hatten die Beamten von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Verletzt wurde dabei niemand. Nach bisherigen Ermittlungen betrat der maskierte Täter gegen 1.45 Uhr den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle in der Kennedystraße / Ecke Berliner Straße (Opel-Eck) und soll die Kassiererin sofort mit einer Schusswaffe bedroht haben.

Nur wenige Augenblicke später kam zufällig eine Polizeistreife ebenfalls in die Tankstelle. Als der Verdächtige die Uniformierten bemerkte, hat er seine Waffe in Richtung der Beamten gerichtet. Eine Polizistin hat dabei einen Schuss aus der Dienstwaffe abgegeben. Bei seiner Festnahme in der Tankstelle leistete der Mann erheblichen Widerstand und schlug dabei einem Beamten heftig ins Gesicht. Dieser musste in ein Unfallkrankenhaus eingeliefert und dort mit Verdacht auf eine Fraktur behandelt werden.

Der 23-Jährige ist am Mittwoch in die Kanzlei seines Frankfurter Strafverteidigers gegangen. Dort soll er dann gedroht haben, im Anschluss an die Beratung seine übrigen Waffen in Maintal zu holen und einen Amoklauf zu begehen. Daraufhin ist der Dörnigheimer von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei noch in der Kanzlei überwältigt und festgenommen worden, um die Gefahr eines tatsächlichen Amoklaufs im Keim zu ersticken. Der 23-Jährige soll in eine geschlossene Anstalt gebracht werden.

Der Prozeß ist 2020. Am Tag des Überfalls sei er „sehr bescheuert gewesen“, sagt K. Eine Freundin habe kurz zuvor die Freundschaft zu ihm beendet. Laut Polizei stand er augenscheinlich unter Drogeneinfluss. Als Motiv für den Überfall nennt er Angst. Er habe. einer Person 2.000 Euro geschuldet, nachdem ihm Drogen abgenommen wurden. Am folgenden Tag hätte er der Person das Geld wiedergeben müssen. Nur weil die Polizeistreife zufällig an der Tankstelle hielt und sich die Beamtin eine Packung Zigaretten holen wollte, wurde er auf frischer Tat ertappt und der Überfall vereitelt.

Auch mehrere Monate nach dem Überfall auf die Aral-Tankstelle in der Kennedystraße steht die Kassiererin J. noch unter dem Eindruck der Tat. Das wurde bei ihrer Aussage am zweiten Prozesstag deutlich. Außerdem sorgte das psychiatrische Gutachten für Überraschungen. Sie sei generell kein ängstlicher Mansch, so die 38-jährige Maintalerin. Der Überfall am 30. September 2019, bei dem sie von Konstantin K. mit einer Schreckschusswaffe bedroht wurde, habe bei ihr aber für einen Schock gesorgt. Sie leide seitdem unter Schlafstörungen, nehme Medikamente gegen die Angst. Außerdem verspüre sie eine innere Unruhe. Seit dem Überfall ist sie krankgeschrieben, ihrer Arbeit als Verkäuferin will sie nicht mehr nachgehen. Auch das Privatleben hat unter der Tat und ihren Folgen gelitten. Ihre Therapie dauert derweil an, außerdem befindet sie sich auf Jobsuche. 

Das psychiatrische Gutachten von Dr. Jürgen Wettig besagt: K leidet an einer schizotypischen Persönlichkeitsstörung. Diese zeichne sich durch extreme soziale Isolation, mangelnde Impulskontrolle und bizarre Denkmuster aus. Es herrscht Einigkeit darüber, dass der Angeklagte dringend professionelle Hilfe benötigt. Einigkeit darüber, dass K. eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Und es herrschte Einigkeit darüber, dass K. einen langen und beschwerlichen Weg vor sich hat, wenn er irgendwann einmal ein Teil der Gesellschaft werden sollte.

 

 

Versuchter Totschlag in Wachenbuchen:

Am 9. März 2019 soll der 28-jährige Florian K in Wachenbuchen versucht haben, zwei 17-jährige Jugendliche zu erstechen. Gegen 21.40 Uhr kommt es an der Straße „Zum Hochstädter Rain“ aus bislang unbekannten Gründen zu einem Aufeinandertreffen. Mehrere Halbwüchsige stehen vor dem als „Schwarzem Loch“ bekannten Wohnblocks und fordern K. auf, aus dem Haus zu kommen, eine „Aussprache“ steh an.

Mit einem Messer und Pfeffersprays sei K. vor die Tür getreten und habe sich mit dem 17-jährigen B. in Richtung Feld aufgemacht. Dort habe er B. Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und bei der anschließenden Auseinandersetzung mit den anderen das Messer gezückt. Zwei weitere Jugendliche werden schwer verletzt. Zwei Stiche, einer davon zehn Zentimeter tief in den Rücken – ein Stich zirka acht Zentimeter tief in die Brust. Ein Zeuge präsentiert eine ganz neue Version des Geschehens. Vor dem Vorfall am Abend sei K. schlecht gelaunt gewesen und habe ihn schließlich mit einer Machete bedroht. Einen Tag nach dem Vorfall gibt er bei der Polizei eine ganz andere Version bekannt: Er habe den Angeklagten auf der Straße getroffen und sei von diesem als „kleiner Spasti“ beleidigt worden.

Nach zwei Verhandlungstagen 2020 stimmt kaum eine der zahlreichen Zeugenaussagen überein. Den Einsatz von Pfeffersprays und Messer leugnet der Angeklagte nicht und bereut die Verletzungen, die er den zwei jugendlichen Kontrahenten an diesem Abend zugefügt hat. Doch schildert er die Situation an diesem Tag wieder ganz anders. So sei der damals 17-jährige B. zu ihm gekommen, um ein „Paper“ zum Drehen eines Joints zu holen. Vom Amtsgericht hat er dafür bereits eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren „kassiert“.

Nun habe B. ihn jedoch genervt und es sei bereits am Nachmittag zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen. Der 17-Jährige habe die Sache aber wohl nicht überwunden. Daher sei es am Abend zu einer „Aussprache“ gekommen. „Ich habe gemerkt, dass da was im Busch ist“, so F., der dann mit zwei Dosen Pfefferspray und einem Messer bewaffnet vor die Haustür geht. Am Feldrand, wenige Meter vom „Schwarzen Block“ entfernt, soll B. von ihm Geld gefordert haben, um die Sache zu bereinigen. Er wollte einen Zehner oder einen Zwanziger.

Aber F. will nicht zahlen und greift daraufhin zum Pfefferspray. Auf dem Weg zurück zum Haus hätten dann fünf weitere Jugendliche den „Weg versperrt“. Er habe sich erneut mit Pfefferspray „gewehrt“, dann aber von allen Seiten Prügel bezogen. Er habe daraufhin „keinen Ausweg“ mehr gesehen, zum Messer gegriffen und blindlings um sich gehauen. 

Der Versuch, die Tat als Notwehr darzustellen, scheitert jedoch kläglich. Nachdem die Überzahl der Jugendlichen auf ihn eingeprügelt habe, habe er „nur noch Rache nehmen“ wollen. Mit „Notwehr“ hat diese Aussage gar nichts zu tun.

Der Verteidiger hingegen hat eine andere Sicht der Dinge: Er sieht den Angriff mit dem Pfefferspray als erwiesen an. Den Messerangriff bewertet Rechtsanwalt Marko Spänle jedoch als Notwehrhandlung. Sein Antrag an die Kammer: eine Bewährungsstrafe „unter zwei Jahren“. Am vierten Verhandlungstag werden zuvor noch mehr Details über den Angeklagten bekannt, der vor der Kammer versucht, den mittelloser Hartz-IV-Empfänger zu geben, der von seiner Ehefrau monatlich mit „80 Euro“ unterstützt wird. 

Im Jahr 2018 stellt sich die Situation noch ganz anders dar: Nach dem Vorfall im März scheint K. weiterhin munter gedealt zu haben und dabei beträchtliche Einnahmen gezielt zu haben. Denn fünf Monate später schlagen die Drogenfahnder am Ortsrand von Wachenbuchen zu und finden jeden Menge Marihuana sowie fast 2.500 Euro, die aus diesen Drogengeschäften stammen. Dafür ist der 28-Jährige bereits im Juli vergangenen Jahres zu einer Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Danach hat er offenbar zum ersten Mal seit längerer Zeit etwas gearbeitet – seine 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit habe er bereits abgeleistet.

Die 1. Schwurgerichtskammer am Hanauer Landgericht hält Florian K. wegen gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen für schuldig: „Das war keine Notwehr, denn Sie haben mit dem Pfefferspray angefangen. Das war keine Tötungsabsicht, aber Sie wollten Rache nehmen, weil Sie angegriffen worden sind!“ Der Angeklagte K. wird zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

 

 

Überfall in der Spessart-Straße:

Am 6. Dezember 2019, gegen 17.10 Uhr, betritt der Täter das Büro eine Verpackungsspedition an der Spessartstraße. Er ist etwa 50 bis 55 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und hat eine Schusswaffe in der Hand. Der Firmenbesitzer, der gerade mit den letzten Büroarbeiten beschäftigt ist, wird überrumpelt, denn die Forderung des korpulenten Manns, der Deutsch mit Akzent spricht, ist eindeutig: „Geld her!“ Als das Opfer ihm rund 800 Euro aus dem Portemonnaie gibt, ist der Räuber nicht zufrieden. Er will „mehr Geld“ und bedroht den Inhaber weiter mit der Waffe. 

Doch das 48-jährige Opfer lässt sich nicht so einfach ausrauben und geht auf Konfrontationskurs. Der Inhaber versucht, den Angreifer zu entwaffnen. Als das misslingt, wirft er mit einer Geldkassette nach ihm. Dann greift er zum Computer-Monitor, um sich zu wehren. ... doch der Unbekannte flüchtet aus der Firma in die Dunkelheit. Seltsam: Der Täter schnappt sich auf der Flucht seinen roten „Knirps-Regenschirm“, den er zuvor auf den Bürotresen gelegt hatte. Auch die Kleidung ist sehr markant: Er trägt eine rote Jacke mit Kapuze.

Dass der Täter nicht an Ort und Stelle verhaftet wird, liegt an dem zunächst nicht genau bekannten Tatort. Der erste Einsatzwagen, der mit Blaulicht sofort zum Tatort eilt, bekommt den Einsatzbefehl „Überfall, Spessartstraße!“ Dort befindet sich ein Netto-Markt, in den sich die Beamten sofort begeben. Sie vermuten, dort sei der Überfall verübt worden. Doch als Kassiererin und Kunden die bewaffneten Polizisten erblicken, gibt es Verblüffung auf beiden Seiten. Trotzdem werden die Gänge zwischen den Regalen abgesucht – aber keine verdächtige Person unter den Kunden gefunden. Erst wenige Minuten später werden die Polizisten informiert, dass der Tatort einige Meter entfernt liegt – versteckt in einem Hinterhof an der Spessartstraße. 

Als die konkrete Beschreibung des Verbrechers bekannt wird, ist sich einer der beiden Polizisten sicher: Einen Mann mit roter Kapuzenjacke hat er im Netto-Markt gesehen. Offenbar hat sich der Räuber unter die Kunden gemischt, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kurz darauf ist der Verdächtige wie vom Erdboden verschluckt – die Fahndung bleibt erfolglos. Wenig später wird ein Phantombild des mutmaßlichen Täters erstellt. Bei der Beute handelt es sich vergleichsweise um einen geringen Betrag. Aber es ist ein bewaffneter Überfall gewesen. Aus juristischer Sicht handelt es sich um eine schwere räuberische Erpressung, die vom Gesetz mit fünf bis zu 15 Jahren Haft bestraft wird.

Ein Phantombild steht am Mittwoch, 3. Juni, im Mittelpunkt eines Filmbeitrags, den die ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“ ausstrahlen wird. Das Team um Moderator Rudi Cerne hat die Szenen nachgestellt. Man hofft, durch die bundesweite Ausstrahlung die entscheidenden Hinweise bekommen.

 

Hochsitz komplett zerstört – Militante Tierschützer am Werk?

Von Frankfurt bis Hanau werden im Jahr 2020 seit Monaten Hochsitze zerstört. Eine Tierschutz-Bewegung hat sich zu den Anschlägen bekannt. Erstmeldung vom Samstag, dem 20. Juni: Friedel Raab deutet auf den Hochsitz im Bischofsheimer Wald – oder vielmehr auf das, was davon noch übriggeblieben ist. In der Nacht auf den 8. Juni haben Unbekannte in seinem Revier insgesamt fünf Hochsitze abgebrannt. Der Schaden beläuft sich pro Sitz auf rund 1.000 Euro. Raab ist nicht der einzige, dessen Revier von den Unbekannten heimgesucht wurde: Mehr als 100 Jagdeinrichtungen sind seit Februar in Revieren von Frankfurt bis Hanau zerstört worden. Kanzeln und Hochsitze wurden angesägt, umgeworfen, zerschnitten, angezündet und sogar gesprengt.

Zu den Anschlägen bekannt habe sich die sogenannte „Animal Liberation Front“, eine internationale, dezentral organisierte Gruppe der militanten Tierbefreiungsbewegung, die in den USA vom FBI als terroristische Vereinigung klassifiziert wird. Ihr Ziel ist es, Tierversuche und Tötung von Tieren zu verhindern. Die Gruppe hat auf den zerstörten Hochsitzen ihr Logo hinterlassen.

Große Angst haben die Revierinhaber auch davor, dass auch nur Sprossen an den Hochsitzen angesägt sein könnten. So kann ein Sturz von einer vier bis fünf Meter hohen Leiter für spielende Kinder genauso wie für Jäger tödlich sein. Neben den immensen finanziellen Schäden, die durch die Anschläge entstehen, erschweren die Zerstörungen auch die Jagd: Die Afrikanische Schweinepest steht vor der Tür. Die Frage ist nicht mehr, ob sie kommt, sondern wann sie kommt. Deshalb müssen schon jetzt die auch durch ausgefallene Winter stark gestiegenen Schwarzwildbestände reduziert werden.

 

 

Rassistischer Anschlag in Hanau:

Am 19. Februar 2020 erschoss in Hanau ein Mann aus rassistischen Motiven neun Menschen und seine Mutter. Weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Tat löste deutschlandweit Entsetzen und Fassungslosigkeit aus. Die Opfer sind auch ein Jahr später nicht vergessen. Die Stadt Maintal gedenkt Opfer des Anschlags am Freitag, 19. Februar. Um 18 Uhr findet außerdem in der Alten Kirche am Main ein ökumenischer Gottesdienst statt. Zusätzlich lädt die Stadt Maintal dazu ein, ein Plakat aufzuhängen, um ein gemeinsames, sichtbares Zeichen zu setzen. Das Plakat kann unter“ maintal.de/Gedenken19.2.“ heruntergeladen werden. Wer das Plakat am Fenster, im Hauseingang, am Hof- oder Garagentor anbringt, zeigt Solidarität mit allen von Rassismus betroffenen Menschen und besonders mit den Getöteten und ihren Angehörigen.

Da Fatih Saraçoglu, eines der Opfer, aus Maintal kam und als direkte Nachbarin Hanaus hat die Stadt Maintal 2021, dem ersten Jahrestag des Attentats, am Käthe-Jonas-Platz in Dörnigheim eine Gedenkstätte geschaffen. Viele legten Blumen ab oder zündeten Teelichter an. Manche blieben auch einfach nur kurz stehen und betrachteten die Bilder und Namen der Opfer. Das Brüder-Schönfeld-Forum, der Arbeitskreis Asyl und die SPD hatten Kränze abgelegt.

Die Bürgermeisterin sprach auch bei dem ökumenischen Gedenkgottesdienst, der abends in der Alten Kirche am Main stattfand: „Wir können diesen Anschlag nicht mehr ungeschehen machen, aber wir sind es den Opfern und den Angehörigen schuldig, uns mit all unserer Kraft und mit einer klaren Haltung kompromisslos gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen Rechtsextremismus einzusetzen.“

Sie verlas die Namen der Verstorbenen wie auch Pfarrer Dr. Martin Streck, der gemeinsam mit Pfarrer Stephan Becker von der katholischen Pfarrei St. Edith Stein und Pfarrer Erzpriester Panagiotis Koniaris von der griechischen orthodoxen Gemeinde ein Friedensgebet sprach und zehn Kerzen anzündete. Um 19:02 Uhr stimmten die Maintaler Kirchen in das Glockengeläut zum Gedenken ein. Die Blumen, Kränze und Kerzen sollen am Käthe-Jonas-Platz bleiben, für alle, die in den kommenden Tagen einen Ort suchen, um der Opfer des Terroranschlags zu gedenken.

 

Überfälle auf Bischofsheimer Tankstellen:

Innerhalb von zwölf Monaten gab es drei Überfalle auf Tankstellen in Bischofsheim:

1.) Am Mittwochabend, dem 6. Mai 2020, wurde eine Tankstelle am Bischofsheimer Kreuzstein ausgeraubt. Der Täter betrat um 21.40 Uhr eine. Er hat die dortige Angestellte mit einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert. Anschließend entkam er mit einer Beute von 1.500 Euro, die er in Drogen umsetzte. Bei der Fahndung nach dem Täter, der noch immer auf der Flucht ist, kam ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Der Täter wird beschrieben: 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und schlank

 

2.) In Straße „Am Kreuzstein“ in Maintal war es bereits am vergangenen Donnerstag, dem 4. März 2021, zu einem Überfall auf die „Agip“-Tankstelle gekommen. Der etwa 1,70 Meter große, schlanke Mann betrat gegen 19.40 Uhr den Kassenraum, bedrohte eine 21-jährige Kassiererin mit einer Schusswaffe und flüchtete anschließend. Auch hier soll es zu einer Schussabgabe gekommen sein, bei der jedoch niemand verletzt wurde. Die Staatsanwaltschaft Hanau geht davon aus, dass der Festgenommene auch für diese Tat verantwortlich sein könnte. Diese Tankstelle soll der Beschuldigte in der Vergangenheit schon einmal überfallen haben.

 

3.) Am Mittwoch, dem 10. März 2021, gegen 13 Uhr, hat ein zunächst unbekannter Mann den Kassenbereich der Shell-Tankstelle in Maintal betreten und eine Waffe gezückt, mit der er den Kassierer hinter der Plexiglasscheibe bedrohte. Dabei hat er zweimal auf den Kassierer geschossen. Der Mann wird von einem Schuss am Hals getroffen und verletzt. Nachdem sich der Mitarbeiter der Tankstelle in der angrenzenden Werkstatt in Sicherheit gebracht hatte, habe der Täter ohne Beute die Tankstelle verlassen und sei zunächst unerkannt auf einem Fahrrad geflüchtet. Doch der Mann kam nicht weit: Unter dringendem Tatverdacht hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es soll sich bei dem Verhafteten um einen 27-Jährigen handeln. Zudem sei bei einer Durchsuchung die mögliche Tatwaffe gefunden worden.

 

Ende März 2021 begann der Prozess um einen Tankstellenüberfall in Bischofsheim im Mai 2020. Auf der Anklagebank sitzt der heute 27-jährige Patrick B., der womöglich auch für die Tankstellenüberfälle am 4. und 10. März dieses Jahres verantwortlich ist. Der Tatvorwurf lautet Raub und Erpressung. Als der Täter am 4. März erneut die Agip-Tankstelle überfällt, steht ausgerechnet die 20-Jährige wieder hinter dem Verkaufstresen. Seit dem zweiten Überfall ist sie krankgeschrieben, an normales Arbeiten ist nicht zu denken.

Der ermittelnde Polizeibeamte hat ein Foto des Verdächtigen vorgelegt, wo auf der Wange des Mannes ein Leberfleck zu erkennen war. Dass jetzt ausgerechnet bei einem vormals Verdächtigen ebenfalls dieses Muttermal erkannt wurde, ist durchaus kurios. Auch das Alibi des früheren Verdächtigen kommt auf den Prüfstand. Im Zuge der Ermittlungen wurde ein Arbeitszeitnachweis vorgelegt, vollständig überprüft wurde das jedoch nicht. Ebenfalls kurios: Sowohl der Angeklagte als auch der Verdächtige haben zum Tatzeitpunkt im näheren Umfeld der überfallenen Tankstelle in Bischofsheim gewohnt. Wenn also die ersten Streifen vor Ort sind, kann der Täter schon längst daheim sein. Aber der andere Verdächtige kann ein Alibi vorweisen. Zur Tatzeit war er arbeiten, was auch anhand der Zeiterfassung in der Firma belegt wird. Zudem ist er merklich größer als der beschriebene Täter und der Angeklagte B. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Täter auf den Bildern der Kamera um B. handelt, ist laut eines des anthropologischen Gutachtens hoch. Patrick B. ist der Täter, der am 6. Mai 2020 die Agip-Tankstelle in Bischofsheim überfallen hat. Er wird daher zu fünf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Eine entscheidende Rolle werden dabei die Sachverständigen spielen, die eine mögliche Schuldunfähigkeit aufgrund eines Hangs zu alkoholischen Getränken oder anderen berauschenden Mitteln beim Angeklagten bewerten müssen. Viel Erinnerung hat er laut eigener Aussage aber nicht mehr daran. Nicht großartig überlegt habe er, als er den Entschluss für die Raubzüge fasste.

Die Beurteilung des Gutachters ist eindeutig: B. leidet unter einer Psychopathie. Eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus nach Paragraf 63 oder in einer Entziehungsanstalt nach Paragraf 64 wird von den Gutachtern nicht empfohlen. Die Erfolgsaussichten seien zu gering. Das Schlusswort hat der Angeklagte selbst: „Ich benötige die Therapie und bin gewillt, diese durchzuziehen“, sagt Patrick B.

Der Staatsanwalt fordert 13 Jahre Haft wegen versuchten Totschlags und besonders schwere räuberische Erpressung. Der Tankstellenräuber wird zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt unter Einbeziehung auf das vorherige Urteil. Er wird aber bereits nach drei Jahren und drei Monaten im Gefängnis in einer Entziehungsanstalt untergebracht.

 

Mord ohne Leiche:

Vier große Prozesse beschäftigten mehrere Jahre die Maintaler Öffentlichkeit. Der „Mord ohne Leiche‘ allerdings hat nur am Rande mit Maintal zu tun, weil das Auto des Tatverdächtigen in der Bruno-Dreßler-Straße gefunden wurde. Seit dem 21. Januar 2021 ist der 79-Jährige Alojzij Zitnik aus Hammerbach auf mysteriöse Weise verschwunden. Sein schwarze Porsche Cayenne wird von der Polizei an der Bruno-Dreßler-Straße in Bischofsheim sichergestellt. Das blutverschmierte Handy wird an der Ecke Am Kreuzstein/Gutenbergstraße gefunden. Unter Mordverdacht auf der Anklagebank Ralf H., der zu den Vorwürfen schweigt. Er hatte bei seinem Vermieter Mietschulden. Die Ehefrau und eine jüngere Frau, die sie wie eine Tochter behandelt haben, fahren von Frankfurt nach Hammersbach, finde aber nichts und erstatten anzeige.

Im Zuge der Durchsuchungen nahmen die Ermittler den Inhaber der Werkstatt fest. Er steht unter dringendem Tatverdacht des Totschlags. Der 79-Jährige hatte auf dem Gelände mehrere Fahrzeuge untergestellt, um die er sich in seiner Freizeit kümmerte. Das Areal, das dem vermissten Frankfurter gehört, war größtenteils an den Tatverdächtigen aus Büdingen vermietet.

Die Staatsanwaltschaft Hanau geht derzeit davon aus, dass es zwischen dem 57-jährigen Tatverdächtigen und dem 79-Jährigen zu einem heftigen Streit kam. Der Frankfurter habe diesen vermutlich nicht überlebt. Bereits in der Vergangenheit soll es öfter zu Unstimmigkeiten wegen offener Geldforderungen gekommen sein.

In der Garage des Angeklagten steht ein Militärfahrzeug, mit dem soll der Werkstattinhaber

die Leiche. verschwinden haben lassen. Das Fahrzeug gehört allerdings einem Freund M., mit dem er solche Fahrzeuge restauriert hat. In dem Militär-Volvo wurden Blutspuren gefunden, die Alojzij Zitnik zugeordnet wurden. Der Volvo sollte getauscht werden gegen ein nahezu gleiches Fahrzeug, um daran dann später zu schrauben. Doch der Angeklagte dürfte nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eine ganz andere Motivation gehabt haben, das Militärfahrzeug von seinem Werkstattgelände zu der im Wetteraukreis stehenden Lagerhalle zu bringen, denn bei dem getauschten Fahrzeug handelt es sich um das Gefährt, in dem Blutspuren von Aloijzi Z. gefunden wurden.

 Das Auto, mit dem H. laut Anklage die bis heute verschwundene Leiche weggeschafft haben soll. Das hat M. aber nicht gestört, auch nicht die Bitte von H., eine Woche zuvor, Kisten in seiner Garage lagern zu dürfen. Die Beamten stellten darin unter anderem ein G3-Schnell­­- feuergewehr, eine Maschinenpistole und mehr als tausend Schuss Munition sicher.

Eine Expertin des Landeskrimiamtes kommt zu dem Schluß: Die Spuren vom Fahrersitz sind übereinstimmend mit der blau-schwarzen Latzarbeitshose, die Ralf H., getragen hat. Ein Zeuge hat den Werkstattbesitzer in Begleitung eines „älteren schmalen Mannes mit grauen Haaren“ gesehen. Beide sind um das Gebäude herumgelaufen. Aber den älteren Mann hat er danach nicht mehr gesehen.“ Aber es hat gepoltert, es gab laute, dumpfe Schläge und Gestöhne. Drei Tage später hat H. ihn aufgesucht und in gebeten, daß er sagt, H. sei nicht dagewesen. Ein Mitarbeiter in der Firma sagt aus, er habe in Maintal für sich privat Schrauben besorgen wollen. aber auch ein Ersatzteil bei einer Autoteilefirma an der Gutenbergstraße. Sein Chef hat ihm gesagt, dass er in Maintal auf ihn warten solle, er wollte dort einen blauen Bus abstellen. Genau an der Ecke Kreuzstein/Bruno-Dreßler-Straße kommt H. ihm entgegen. Beide fahren zurück nach Hammersbach. Der Prozeß wird auch im neuen Jahr noch fortgesetzt.

 

Grabschmuck-Diebstahl:

Auf den Maintaler Friedhöfen wird Grabschmuck wie Blumen, Figuren und Kerzen von Gräbern gestohlen. Bei den Betroffenen sorgt das für Unverständnis und Wut, viel Handhabe gibt es allerdings nicht. Für eine Bestrafung, beispielsweise ein Verwarnungsgeld, müsste man die Täter in flagranti erwischen. Diskussionen über die Schließung der Friedhöfe zu bestimmten Zeiten und vor allem nachts gab es in der Vergangenheit bereits. Die Maintaler Ordnungshüter beziehen die Friedhöfe regelmäßig in ihre Streifenfahrten mit ein. Dennoch hat der Erste Stadtrat zuletzt beobachtet, dass Regeln nicht ernstgenommen werden – auch auf den Maintaler Friedhöfen. So wurden Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass Hunde auf Friedhöfen nicht erlaubt sind. Hier würden die Ordnungshüter regelmäßig eingreifen müssen.

 

Dreiste Diebe entenden Pflanzen am Parkplatz Uferstraße:

Die Stadt Maintal hat daher in Zusammenarbeit mit der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ und der „Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region“ das Projekt „Parken im Landschaftspark“ ins Leben gerufen, um den ungestalteten Parkraum an der Uferstraße gegenüber der Hausnummer 4 durch optimierte Planung und Bepflanzung zu entwickeln und gestalterisch in die Landschaft einzubinden. Die Umgestaltung, die bereits in der Bürgerschaft auf viel positive Resonanz gestoßen ist, war mit der Bepflanzung so gut wie abgeschlossen. Daher war das Entsetzen groß, als im Mai 2022 kurze Zeit später die komplette Unterbepflanzung der erst kürzlich gesetzten Bäume verschwunden war - ordentlich ausgegraben und abtransportiert. Der Schaden wird auf rund 1.000 Euro geschätzt.

 

Filmdreh am Opel-Eck:

ES war keine echte Auseinandersetzung, die im August 2021 im und ums „Opel-Eck“ sowie auf dem Parkplatz vor dem Real-Markt in Dörnigheim alles in Atem hielt. Der HR drehte eine „Tatort“-Folge für kommendes Jahr Der Arbeitstitel der HR-Eigen­produktion lautet „Der Angriff“. Wenn er so spannend wird, wie Titel und einige der gedrehten Szenen am Donnerstag versprechen, dann gute Nacht: Leichen pflastern buchstäblich das Gelände.

 

 

Frau von Hund verfolgt und verletzt: „Ich bin um mein Leben geradelt:

Am 11. August 2022 beschließt Bärbel Sill aus Maintal-Dörnigheim wie fast jeden Tag im Sommer, eine Runde mit dem Rad zu fahren. In Wilhelmsbad möchte die Rentnerin einen schönen Nachmittag verbringen. Stattdessen endet der Vormittag in einem Albtraum. Es ist kurz nach 13 Uhr. Bärbel Sill radelt den Waldweg entlang, als sie plötzlich einen Hund links neben sich bemerkt. Das aggressive Tier bellt laut, springt immer wieder an ihr hoch, schnappt nach dem Bein der Rentnerin – und beißt zu. Bärbel Sill versucht panisch, den Hund abzuschütteln. Doch dieser lässt nicht locker, springt weiter kläffend und beißend neben ihr hoch. Irgendwie schafft sie es schließlich, dass der Hund von ihr ablässt, Noch ein Stück fährt sie weiter. Dann, als sie sich endlich sicher genug fühlt, steigt sie ab und lässt sich auf eine Bank fallen. Eine blutende Wunde klafft in ihrer linken Wade, die Zähne des Tieres sind deutlich zu sehen. Auch am Oberschenkel verletzt der Hund die Rentnerin. Doch die Polizistin, die den Vorfall aufnimmt, habe ihr abgeraten. Zu gering seien die Erfolgsaussichten, da Bärbel Sill die Halterin weder gesehen noch angesprochen und nach der Adresse gefragt habe.

Auch dem Revierförster meldet sie den Vorfall. Doch auch er sieht keine Möglichkeit, den Vorfall nachzuverfolgen.

 

Blutend liegengelassen: Frau nach Hundebissen tagelang im Krankenhaus:

Ein Hund hat am 25. September 2022 eine Frau so schwer verletzt, dass sie fünf Tage im Krankenhaus verbringen musste. Beide Hände sind durch die Bisse des Hundes schwer verletzt: An der linken Hand ist der Nerv des Mittelfingers durchgebissen. Ob er sich wieder erholt, ist unklar. Hinzu kommen diverse Bisswunden am Handknöchel und den Fingern, dazu eine klaffende Fleischwunde auf dem rechten Handrücken. Plötzlich ist ein fremder Hund gekommen Die Tiere seien in ein Gerangel geraten, hieß es weiter. Als die Frau versuchte, ihren Hund wegzubekommen, habe der fremde Hund zugebissen. Die Frau sei zu Boden gesunken und habe stark an beiden Händen geblutet. Statt sich um sie zu kümmern, sei der Mann mit seinem Tier in Richtung Bergen-Enkheim davongelaufen. Der bislang unbekannte Hundehalter flüchtete, ohne zu helfen.

 

Transsexuelle Bundestagesabgeordnete beleidigt:

Im August 2022 sitzt der 75-jährige B. auf der Anklagebank Ihm wird vorgeworfen, auf Facebook einen beleidigenden und sexuell herabwürdigenden Kommentar über die bayerische Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer abg

 

egeben zu haben. Versehen war das Bild der späteren Bundestagsabgeordneten mit der Unterschrift „Das sind die Grünen im Bayerischen Landtag. Und nein, das ist kein Scherz“. Darunter häufen sich gehässige, beleidigende und ehrverletzende Kommentare.

Ein Bußgeld unter Vorbehalt, also quasi auf Bewährung, wird beantragt. Doch B. hat andere Pläne. Er fordert in seiner lautstarken Art die Einstellung des Verfahrens. Denn den Kommentar, den habe er gar nicht abgegeben. Zwar sei es sein Facebook-Profil, allerdings sei er damit auf dem PC in einem Vereinsheim angemeldet, auf den auch alle anderen Vereinsmitglieder Zugriff hätten.

Bei seiner Vernehmung bei der Polizei allerdings klang das ein wenig anders. Dort, das bestätigt die Vernehmungsbeamtin, habe er nicht gesagt, dass der Kommentar nicht von ihm sei. Vielmehr habe er erklärt, dass der Kommentar überhaupt nicht beleidigend sei und dass man mit Beleidigungen und Kritik rechnen müsse, wenn man Bilder ins Internet stelle. Der Kommentar habe niemanden persönlich beleidigt, sondern sei allgemein gehalten. Laut der Polizistin habe der Angeklagte erklärt, dass Transsexuelle nicht der vorgesehenen Lebensweise von Mann und Frau entsprächen. Und dass Homo- und Transsexualität „nichts mit dem Gedanken Gottes zu tun“ habe.

Ganserer sagt dazu: „Das sind vermeintlich harmlose Beleidigungen, die dazu führen können, dass andere angestachelt werden und es zu Schlimmerem kommt“, sagt sie. Deshalb würden sie und ihr Team konsequent gegen Hasskommentare vorgehen und diese zur Anzeige bringen. Das Urteil, eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu je 15 Euro, also 675 Euro, schmeckt B. überhaupt nicht. Noch vor Ort legt er Berufung ein und ist sich sicher, bei einem „höheren Gericht“ besser behandelt zu werden.

 

Kriminalstatistik: Wieder mehr Straftaten in Maintal:

Kein Autodiebstahl wurde aufgeklärt: Die Erfolgsquote der Ermittler bei Autodiebstählen ist ernüchternd. Generell haben in Maintal die Straftaten zugenommen, aber auch die Aufklärungsquote ist gestiegen. Die Zahl der Straftaten in Maintal ist in 2021 wieder leicht angestiegen, befindet sich aber weiterhin deutlich unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Das geht aus der kürzlich vom Polizeipräsidium Südosthessen veröffentlichten „Grünen Broschüre“ hervor.

In 2021 gab es demnach 1.654 erfasste Fälle in Maintal. Das sind 61 mehr als in 2020 (1593 Fälle). Im ersten Jahr der Pandemie hatte es die wenigsten Straftaten der vergangenen zehn Jahre gegeben. Im Jahre 2018 wurden mit 2.053 Fällen die meisten der vergangenen Jahre registriert. Erfreulich ist aus Sicht der Polizei die erneut gestiegene Aufklärungsquote. Im Jahr 2020 konnten 63 Prozent der Fälle gelöst werden, 2021 waren es sogar 68 Prozent (1124 von 1654). Der überwiegende Teil der Straftaten wurde von Personen ab 21 Jahren ausgeübt. Auf diese Gruppe entfallen 85,4 Prozent der Taten.

Die Zahl der Straftaten gegen das Leben, Tötungsdelikte wie Mord oder Totschlag, lag bei zwei. Beide Taten wurden aufgeklärt. Die Zahl der Rohheitsdelikte, dazu zählen Raub, Erpressung und Körperverletzung, ist leicht um 1,3 Prozent von 256 in 2020 auf 236 gesunken. Mit 92,2 Prozent ist die Aufklärungsquote auch in diesem Bereich konstant hoch.

Angestiegen ist die Zahl der Diebstähle im Vergleich zum Vorjahr. Die Statistik unterscheidet dabei zwischen Diebstählen ohne erschwerende Umstände und Diebstähle unter erschwerenden Umständen. 318 Diebstähle ohne erschwerende Umstände wurden 2021 registriert (2020: 266), 221 unter erschwerenden Umständen (2020: 194). Beide Werte liegen jedoch weiterhin noch deutlich unter denen der Jahre vor Corona, als jeweils weit über 300 Fälle in den einzelnen Kategorien registriert wurden. Die Aufklärungsquote bei Diebstählen ist erfahrungsgemäß deutlich niedriger als die bei anderen Straftaten. Im Jahre 2021 konnten 58,8 Prozent der Diebstähle ohne erschwerende Umstände aufgeklärt werden, dazu zählen unter anderem Diebstähle in Warenhäusern und von Kraftfahrzeugen.

Hier ist die Bilanz besonders ernüchternd: Von insgesamt 46 Autodiebstählen konnte kein einziger aufgeklärt werden. Gleiches gilt für den Taschendiebstahl, der zu Diebstählen unter erschwerenden Bedingungen zählt. Keiner der sieben Taschendiebstähle in Maintal wurde aufgeklärt. Einmal mehr zeigt sich jedoch, dass sich Ladendiebstahl nicht lohnt. 168 von 172 Fällen wurden gelöst.

 

 

Das Jahr 2023

 

Landwirtschaft - Obstbau

 

Der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis läßt im gesamten Main-Kinzig-Kreis deshalb Streuobstbestände durch Sanierungsschnitte an alten Obstbäumen und Entbuschung wieder instand Setzen und durch Nachpflanzungen die Pflanzlücken zu schließen. In den heißen und sehr trockenen Sommern werden Bäume durch starke UV-Bestrahlung zusätzlich zum Wassermangel gestresst. Rindenkrankheiten wie der Schwarze Rindenbrand (Diplodia) haben dann ein leichtes Spiel und können zum Absterben der Bäume führen. Ein Stammanstrich auf Mineralbasis schützt dabei vor Sonneneinstrahlung und dem Aufplatzen der Rinde. Deshalb lädt der Landschaftspflegeverband am 22. April in Hochstadt im Gebiet „Weidenkaute“ zu einem Stammanstrich ein.

 

Der Arbeitskreis Streuobst bietet in Zusammenarbeit mit der Stadt Maintal auch in diesem Jahr eine kostenlose Sammelaktion im März für Obstbaumschnitt an.

Im Juli 2023 zeichnet das Land Hessen die Initiative „Mehr Räume für Bäume“ aus. Teil der Initiative ist die jährlich wiederkehrende Lieblingsbaum-Aktion, die in Kooperation mit dem Arbeitskreis Streuobst auch in diesem Jahr wieder stattfindet. Hier werden bis zu vier Meter große Bäume für 30 Euro an alle abgegeben, die einen Baum auf einem Grundstück in Maintal pflanzen wollen. Das Besondere in diesem Jahr ist weiterhin die Auszeichnung des „Maintaler Lieblingsbaumes 2023“, der Blumenesche „Rotterdam“.

Aufsehen erregte die „Bischofsmütze“, die Hessische Lokalsorte des Jahres 2023. In Hochstadt wird im November ein Baum auf einer Streuobstwiese gepflanzt, um die Rückkehr alter, regionaler Obstsorten voranzubringen, um die Vielfalt und Vitalität der Streuobstwiesen zu erhalten.

 

Der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt führt im März wieder einen Frühjahrsschnittkurs durch. Für Montag, 3. Oktober lädt der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt zu seinem Kelterfest ein.

 

 

 

Auch beim Obst- und Gartenbauverein Wachenbuchen findet im März der jährliche Schnittkurs am und um das neue Vereinsgelände (Ecke Kilianstädter Straße, Rübenberg, Mühltorring) statt. Bis zum Ende des Jahres 2022 konnten über 20 neue Mitglieder gewonnen werden. Am 15. April trifft man sich zum Apfelblütenfest. Der Vereinsausflug geht in diesem Jahr zur Landesgartenschau in Fulda. Am Sonntag, 24. September, wird in der Wachenbuchener Kirche das Erntedankfest gefeiert. Nach dem Gottesdienst startet ab 11 Uhr im Hof des Evangelischen Gemeindezentrums in der Kilianstädter Straße das traditionelle Kelterfest des OGV. Am 28. Oktober ist eine neue Pflanzaktion an. Das nächste Ziel ist es, die Vereinsarbeit auf mehr Schultern verteilen. Der erste Schritt dazu ist gemacht. Die breite Basis ist aktiviert. Und der Vorstand sieht sich auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. „50 Bäume zum 50. Geburtstag der Stadt, das wäre genau unser Ding“, erzählt der Vorsitzende Wilfried Koch lachend.

 

Die Hochstädter Winzer eröffnen am, 8. April die Saison mit dem Hexenfeuer. Bei der Jahreshauptversammlung verabschiedet Manfred Ritz die Weinkönigin Bettina I. nach vierjähriger Amtszeit. Anlässlich des Rebenblütenfestes im Juli übergibt der Verein eine Spende an die Tafel Maintal. Das Kelterfest ist im Oktober. Derzeit bewirtschaften die rund 120 Mitglieder eine Fläche von knapp 600 Quadratmetern auf Hochstädter Gemarkung, woraus im vergangenen Jahr etwa 3.200 Liter Traubensaft zu Wein vergoren werden konnten. Derzeit bauen die Hochstädter Hobbywinzer rund ein Drittel Rotweine und zwei Drittel Weißweine unterschiedlicher Sorten. Das traditionelle Federweißenfest ist am 14. Oktober im Winzerhof, Bischofsheimer Straße 9.

Der Winzerverein begrüßt am 17. und 18. Juni m 50. Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft Hochstadt – Luisant die französischen Freunde aus Luisant. Seit Beendigung des Hochstädter Straßenfestes, beteiligten sich die französischen Freunde seit rund 10 Jahren mit einem Stand am Rebenblütenfest Auch in diesem Jahr gibt es verschiedene Köstlichkeiten aus der Region Eure et Loire. Der berühmte Camembert, die gute Salami, Rillettes. Frisch gebackenen Crepes süß oder herzhaft. Dazu einige Weine weiß oder rot und Champagner.

Traditionell werden zum Rebenblütenfest die neuen Hochstädter Weine Jahrgang 2022 aus verschiedenen Rebsorten angeboten.

 

Die städtischen Wiesen mit einer Fläche von rund acht Hektar werden in Zukunft durch die

Stadtschäfer David Myers[PH1]  aus Ortenberg abgeweidet. Die kleinteiligen Wiesen erschweren eine großflächige und effiziente landwirtschaftliche Nutzung. Doch ohne regelmäßige Pflege verbuschen die Flächen und die Landschaft verliert ihren offenen, vielfältigen Charakter. Die typischen Streuobstwiesen und damit auch seltene Tier- und Pflanzenarten würden unwiederbringlich verloren gehen. Mulchen oder die zweimalige Mahd sind keine geeigneten Maßnahmen, weil dadurch die Kleinlebewesen vernichtet werden. Aktuell befinden sich 26 Schafe auf der Streuobstwiese, 24 weitere noch in seinem Stall in Ortenberg. Mit Zunahme an Fläche zur Beweidung durch Privatpersonen sollen es mehr werden [Die Stadt zahlt dafür 20.00 Euro im Jahr und zusätzlich eine Lohnunternehmer für die Hauptmahd. Wenn man das aus Naturschutzgründen macht, ist das noch vertretbar, aber man sollte nicht behaupten, die örtlichen Landwirte könnte das nicht leisten].

 

 

Forst

 

Förster Marko Richter widerspricht dem Vorwurf, daß der Holzeinschlag rein aus wirtschaftlichen Gründen erfolge: „Es gab zuletzt Jahre, da hat der Holzverkauf nicht einmal die Kosten für Einschlag und Rückung gedeckt. Außerdem bleiben wir deutlich unter der Einschlagsmenge, die im Forstwirtschaftsplan festgeschrieben ist“. Der durchschnittliche Holzzuwachs im Maintaler Stadtwald beträgt rund sieben Festmetern pro Jahr und Hektar. Auf den rund 600 Hektar Maintaler Wald wachsen somit jährlich rund 4.000 Festmeter Holz zu. Geerntet werden nur rund 2.500 bis maximal 3.000 Festmeter. In dem jeweiligen Turnus kontrolliert Richter den Baumbestand in den jeweiligen Bereichen und entscheidet, welche Bäume gefällt werden müssen, um die Verjüngung zu fördern - auch durch Nachpflanzungen.

Die Einnahmen aus dem Holzverkauf finanzieren sowohl Pflanzung und Pflege von Jungbeständen, als auch die Wegepflege und die erforderlichen Verkehrssicherungsmaßnahmen. Einen Hektar Eichenkultur mit 7.000 jungen Eichen anzulegen, kostet zum Beispiel 25.000 Euro. Dabei wachsen nicht alle Bäume zu einer stattlichen Eiche heran. Von mehreren tausend Eichen bleiben am Ende rund 70 übrig. Der Eichenprachtkäfer hat massenhaft Bäume befallen, die absterbenden Eichen müssen gefällt werden. Statt des angestrebten Zieldurchmessers von 70 Zentimetern hat der Stamm nur 57 Zentimeter.

Wer als Privatmann Brennholz aus dem Maintaler Stadtwald erhalten möchte, muss dieses über das Holzkontor Darmstadt-Dieburg-Offenbach erwerben. In dessen Webshop stellen die Mitgliedskommunen regelmäßig verfügbare Holzkontingente ein.

 

 

Naturschutz

 

Sarah Bersuch arbeitet seit 2019 als Verwaltungsangestellte im Rathaus der Stadt. Seit Dezember 2022 ist sie zudem ehrenamtliche „Blühbotschafterin für die Insektenvielfalt des Main-Kinzig-Kreises“ und setzt sich in Maintal für mehr insektenfreundliche Gärten und Flächen ein. Die Pflanzfläche vor dem Rathaus in Hochstadt empfinden nicht alle Menschen als schön.  Künftig sollen auch in privaten Gärten immer mehr einheimische Wildstauden und Wildblumenwiesen nicht nur im Sommer blühen, sondern auch über Herbst und Winter stehen bleiben.

Auf ihre Initiative hin wurde ein Bienenfutterautomat der Bienenretter angeschafft, welcher die letzten zwei Sommern am Weinberghof in Hochstadt aufgestellt wurde. Sie hat Heuschrecken, Grashüpfer, Käfer und alle anderen Krabbeltiere eingefangen und gezählt. Der städtische Fachdienst Umwelt gibt kostenlose Päckchen mit hochwertigem Blumen-Saatgut aus.

Maintal unterstützt und initiiert verschiedene Projekte und Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. So wurden verschiedene Flächen im Stadtgebiet insektenfreundlich angelegt.

 

Um die Stechmückenpopulation zu reduzieren, können sich Maintalerinnen wieder am Empfang des Maintaler Rathauses. In Regentonnen oder Gartenteichen aufgelöst, wirkt das für Menschen, Haustiere und Fische unschädliche Mittel gegen die Stechmücken bis zu vier Wochen.

 

Die Stadt Maintal richtet auch in diesem Jahr wieder Trinkwasserstationen ein. Dabei handelt es sich um flache Schalen, in der Regel Blumenuntersetzer, und größere Plastikwannen. Die kleineren Schalen werden an den Wegrändern platziert und können von Bürgerinnen auf ihren Spaziergängen und „Hunde-Runden“ mit frischem Wasser gefüllt werden. Das bestehende Netz wurde im Juni um die sieben Friedhöfe in den Stadtteilen ergänzt.

 

Mit MainStadtbaum Maintal gibt es seit 2022 den ersten Ableger der Senckenberg Gesellschaft. Die Auftaktveranstaltung findet am 13. Mai im Rathaus in Hochstadt statt. Die Ergebnisse des Frankfurter Leuchtturmprojekts ergaben, dass die Messmethodik sehr gut geeignet ist, um aufzuzeigen, welche Bäume bereits unter Hitzestress und Trockenheit leiden, deutlich bevor – womöglich irreversible – Schäden am Baum sichtbar werden. Die regelmäßigen Messungen zeigen direkt auf, wie wirksam Bewässerungsmaßnahmen z.B. über Baum-Bewässerungsbeutel sind. Der Messzeitraum erstreckt sich von Anfang Juni bis Ende September. In dieser Zeit wird bei jedem Baum alle zwei Wochen die „Fitness“ gemessen. Die Messungen können von allen durchgeführt werden, die alle 14 Tage etwa. 60 bis 90 Minuten (je nach Anzahl der Bäume) Zeit haben. Wer als Fitness-Coach mitmacht, hat die Möglichkeit, entweder Bäume aus dem eigenen Garten zu berücksichtigen oder Bäume im öffentlichen Raum. Wichtig ist, dass Blätter des Baumes ohne Tritthilfe erreichbar sind. Von besonderem Interesse sind die Bäume, die in den letzten zwei Jahren von der Stadt Maintal im Rahmen der Lieblingsbaumaktion ausgegeben wurden, um zu erfahren, wie gut sich die Bäume an ihrem neuen Standort etablieren können.

 

Seit September stehen zwei Info- Tafeln am Ende der Straße Am Felsenkeller in Hochstadt, sowie an der Gerhard-Hauptmann-Straße in Bischofsheim. Sie informieren über die Entstehung und Bedeutung der Kultur-Natur-Landschaft mit den Streuobstwiesen. Diese sind als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt. Um vernachlässigte Flächen sanieren, verjüngen und pflegen zu können, fanden zunächst Absprachen mit den Eigentümern statt. Anschließend        übernahmen Fachfirmen seit Ende 2021 den Rückschnitt von Altbäumen, die Nachpflanzung junger Obstbäume, die Entbuschung verwilderter Wiesen und die Eindämmung des starken Mistelbefalls. Knapp 200 Obstbäume wurden seit Beginn der Maßnahmen nachgepflanzt, um die Streuobstwiesen zu verjüngen.

 

 

Klimaschutz

 

Auch bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung nutzt die Stadt bereits seit Jahren die energieeffiziente LED-Technik und baut den Anteil der sparsamen Leuchten kontinuierlich weiter aus. Die Maintal Werke GmbH ist seit 2016 Betreiber der städtischen Straßenbeleuchtung. Seitdem wurde ein Großteil der bestehenden Leuchten auf energieeffiziente LED-Technik umgerüstet. Werden neue Laternen errichtet, sind diese bereits mit den modernen Leuchtmitteln ausgestattet. Als die Maintalwerke 2016 die rund 3.000 Lichtpunkte im Stadtgebiet übernommen hat, lag der Anteil an LED-Leuchten bei etwa drei Prozent. Heute verfügen etwa 70 Prozent der rund 3.200 Leuchtpunkte über LED-Technik. Die zielgerichtete Ausleuchtung verringert die Lichtemission. Denn Lichtsmog hat gravierende Folgen für Flora und Fauna und stört vor allem nachtaktive Insekten.

 

Ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz ist das Förderprogramm „Blaues Band Deutschland“ des Bundesamts für Naturschutz. Auch Maintal beteiligt sich an dem Projekt und will den Main in mehreren Abschnitten ab 2025 renaturieren, um natürlichen Lebensraum für bedrohte Arten und Überflutungsflächen für den Hochwasserschutz zu schaffen. Es sollen Uferlandschaften und Auengewässer angelegt werden, um eine naturnahe Vernetzung von Fluss, Ufer und Aue zu erreichen. Die geplanten Nebengewässer dienen dabei als Überflutungsflächen und sind ein wesentlicher Baustein des Hochwasserschutzes. Der erste Planabschnitt sieht die Renaturierung im Bereich Mainkur vor. Konkret wird das den Bereich rund um den Sportboothafen betreffen, also Grundstücke, die schon heute aufgrund ihrer Lage im unmittelbaren Überschwemmungs- und Landschaftsschutzgebiet nicht bebaut werden dürfen. In diesem Bereich soll ein Main-Arm wiederhergestellt werden.

 

Ein Netzwerk freiwillig Engagierter aus dem Bereich Klima-, Umwelt- und Naturschutz hält im März das sechste Treffen ab. Seit 2021 kommen engagierte Bürgerinnen auf Einladung der städtischen Fachdienste Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur und Klimamanagement zusammen, um Strategien zu entwickeln, wie die Themen „Klima- und Umweltschutz“ in der Bürgerschaft sichtbarer gemacht werden können. Allen Teilnehmenden ist gemeinsam, dass sie sich teilweise schon sehr lange für mehr Nachhaltigkeit einsetzen - etwa im Nabu (Naturschutzbund) Maintal, beim „Plogging“ (Müll sammeln beim Joggen), in der offenen Gruppe Nachhaltigkeit, im Leihladen oder auf der Kinder- und Jugendfarm.

 

 

Im Juni wird wieder das „Stadtradeln“ durchgeführt. Es läuft wieder die Stadtwette zwischen Hanau, Nidderau, Bruchköbel, Erlensee und Maintal: Die Kommune mit den meisten gefahrenen Kilometern pro Radler gewinnt die Wette. Der Maintaler Thomas Pogantke fuhr 11.163 Kilometer bis nach Paris. Aber Bruchköbel hat den Wettbewerb für sich entschieden, Maintal wurde mit 47.028 Kilometern Zweiter.

 

Nach Ende der Freibadsaison im Maintalbad fahren die Gießfahrzeuge des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof fahren regelmäßig am Maintalbad vor, um ihre Wasserbehälter zu betanken und anschließend das öffentliche Stadtgrün zu wässern. Auch die Liegewiese wird mit Wasser aus dem Freibadbecken versorgt, das im Vorfeld entchlort wurde.

 

Im Rahmen des Hochstädter Weihnachtsmarkts werden vielfältige Aktionen zum Thema Klimaschutz im Foyer des Rathauses angeboten, die zum Nachdenken und Mitmachen motivieren möchten. Zum Beispiel wurde eine Online-Lernplattform entwickelt, die über Umwelt- und Klimathemen informiert. Der Verein „Persönlichkeit mit Perspektiven“ setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der Diversität selbstverständlich gelebt wird, und stellt einen Büchertisch für Groß und Klein und ein Bastelangebot für Kinder bereit. An einem Glücksrad können Besucher das eigene Wissen zu Klimaschutzthemen testen und Preise gewinnen. Zudem wird das vom Land Hessen geförderte neue E-Lastenrad vorgestellt, das als Infostand genutzt werden kann und Wissen zum Thema „Energiesparen“ bereithält.

 

 

Müll

 

Die Umweltgruppe „plogging@maintal“ startete kürzlich zu ihrer ersten Müllsammelaktion im Jahr 2023. Fünf Personen kamen zusammen, um das kleine quadratische Waldstück direkt am Neuen Friedhof an der Otto-Hahn-Straße in Maintal-Dörnigheim von Unrat zu befreien. In zwei Stunden wurden mehr als 84 Kilo Müll zusammengetragen, davon knapp 20 Kilo Bier- und Schnapsflaschen. Negatives Highlight war ein schwerer Röhren-Fernseher, den die Aktiven aus einer Brombeerhecke zogen. Gesammelt wird immer am letzten Samstag im Monat. Die Sammelgebiete variieren.

 

Am 16. September, dem der „World Cleanup Day“ wird unter dem Motto „Die Welt räumt auf – Maintal macht mit“ in ganz Maintal wieder Müll gesammelt. Mit den Aufräumaktionen will man auf die Müllblindheit der Menschen aufmerksam machen und Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen schaffen.

 

Die Stadt Maintal bietet ein zusätzliches Entsorgungsangebot an: Das Laub kann in einen sogenannten Laubsack gefüllt und an den Tagen der Bioabfallabfuhr zur Abholung durch die Firma Max Spahn & Sohn KG bereitgestellt werden. Die Laubsäcke sind am städtischen Wertstoffhof in der Henschelstraße 11 in Dörnigheim zu den Öffnungszeiten zum Stückpreis von zwei Euro erhältlich und haben ein Fassungsvolumen von 120 Litern.

 

Seit September absolvieren zwei Neue ein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) bei der Stadt Maintal. Linus Küster und Emily Lorwich sind nun für ein Jahr im Fachdienst Umwelt tätig. Sie übernehmen derzeit die Aufgaben, junge Bäume frezuschneiden, Zäune abzubauen und die Abfallkörbe im und rund um den Maintaler Wald zu kontrollieren und zu leeren. Außerdem sorgen die beiden dafür, dass die Waldwege gut zugänglich sind. Sie kümmern sich unter anderem darum, Wege und Naturflächen von achtlos weggeworfenem oder illegal entsorgtem Abfall zu befreien.

 

Die Abfallsatzungen wurden geändert: Gab es für die Abgabe von kostenpflichtigen Abfällen durch Privatpersonen am Wertstoffhof bislang die Unterscheidung zwischen zwei Kofferraumgrößen, sowie der Beladung von Kleinbussen, erfolgt mit der neuen Satzung nun eine Differenzierung nur noch zwischen zwei Kofferraumladungen: bis 500 Liter, beziehungsweise von 500 bis 1.000 Liter, etwa durch das Umklappen der Rücksitze oder die Nutzung eines Kleintransporters. Während die „kleine“ Kofferraumladung künftig vier Euro statt bislang 3,50 Euro kostet, zahlen Bürgerinnen für die „große“ Ladung ab sofort zehn statt bisher sieben Euro bzw. 20 Euro. Neu ist ebenfalls, dass die Entsorgung von Papier, Pappe und Kartonagen ab sofort kostenfrei erfolgt bei einer Anlieferung von maximal einem Kubikmeter. Weiterhin kostenfrei bleiben Sperrabfall und die Abgaben gefährlicher Abfälle am Schadstoffmobil.

 

Die Maintaler Abfallkalender werden digital. Die Übersicht über die Leerungstermine in den vier Stadtteilen wird für 2024 erstmals ausschließlich online zur Verfügung stehen. Damit entfällt die Verteilung der Druckversionen, die in den Vorjahren Ende November/ Anfang Dezember erfolgte. Ab Mitte/ Ende Dezember liegen gedruckte Abfallkalender in begrenzter Anzahl an mehreren Ausgabestellen kostenlos bereit:

 

Zu einem sauberen Stadtbild können alle beitragen. Dazu gehört auch, dass Hundekot nicht liegenbleibt, sondern in Kotbeuteln entsorgt wird. Dafür gibt es in allen Stadtteilen Spender, an denen kostenlos Tüten erhältlich sind. Auch auf Wiesen sollte Hundekot beseitigt werden, da diese als Viehfutter dienen. Leinenzwang gibt es in öffentlichen Grün- und Spielanlagen (Kinderspielplätze, Sportplätze, Friedhöfe, die Fuß- und Radwege um den Gänsweiher, sowie die Bereiche von Uferanlagen).

 

 

Gewerbe

 

Mit dem Gründerzentrum in der Max-Planck-Straße 11-13 in Dörnigheim stellt die Stadt Maintal Existenzgründern kostengünstige Büroräume für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren zur Verfügung. Den Gründern wird damit der erste Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert. Im Gründerzentrum gibt es auch weiter das Beratungsangebot für Unternehmen. Wirtschaftspaten Berten zu Finanzierung, Existenzgründung, Nachfolgeberatung, Vertrieb oder Personalmanagement. Existenzgründerinnen können auch auf dem Gründerfest am Donnerstag netzwerken bei der Firma Grasmück Insektenschutz-Systeme GmbH in Ronneburg.

 

 

Die Gutschein-Plattform „maintal-leben.de“ sollte Maintaler Gastronomen, Einzelhändlern und Dienstleistern in den Corona-Schließzeiten Umsätze bescheren, wurde aber kaum genutzt. Der Maintaler Gewerbeverein will die erfolglose Webseite jetzt fortführen. Die Plattform eröffnet Unternehmen, die selbst keinen Online-Shop oder eine eigene Webpräsenz haben, die Möglichkeit des Verkaufs ihrer Produkte im Internet. Kunden haben dadurch die Chance, unabhängig von Öffnungszeiten den lokalen Handel zu unterstützen. Auch Trinkgeld kann man digital spendieren.

 

 

Wie bei „großen E-Commerce-Plattformen“ sollten über die Webseite Bestellungen von lokalen Produkten möglich sein. Dafür sollte im Haushalt ein Sperrvermerk von bis zu 65.000 Euro aufgehoben und ein Werbebudget von 10.000 Euro bereitgestellt werden.

 

 

Im Rahmen der Initiative „Heimat-Shoppen“ des Main-Kinzig-Kreises bietet die Wirtschafts­förderung der Stadt Maintal eine kulinarische Radtour durch alle Maintaler Stadtteile an. Ziel der Aktion ist, die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen für die Lebensqualität vor Ort stärker ins Bewusstsein zu rücken. Bei der kulinarischen Radtour durch Maintal lernen die Teilnehmerinnen besondere gastronomische Orte kennen.

 

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal lädt interessierte Unternehmerinnen, sowie Führungskräfte aus Maintal ein zu einem Impulsvortrag, der sich mit der Fachkräftegewinnung und –sicherung befasst. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. Oktober, von 17 bis 18 Uhr im Rathaus, Klosterhofstraße 4-6 in Hochstadt, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Die Stadtverordneten griffen den Wirten während der Pandemie mit einem Pachterlass für städtische Gastronomie unter die Arme. Jetzt ist offen, ob sie nachzahlen müssen. Im Juni 2022 erhielten die Gastwirte jedoch aus heiterem Himmel Nachforderungen, die sich pro Pächter im fünfstelligen Bereich bewegen. Einige der Gastwirte sind nach eigener Aussage nicht in der Lage, diese Nachzahlungen ad hoc zu begleichen. Die Geschäfte hätten sich zwar teilweise erholt. Dadurch, dass aber nach wie vor kaum größere Veranstaltungen in den Bürgerhäusern stattfänden, die die Pächter bewirten könnten, seien die Umsätze noch lange nicht wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Die Stadt sagt, die Pächter seien telefonisch im Juni 2021 über die zu zahlende Pacht informiert worden. Nach der coronabedingten Durststrecke haben sich die Einnahmen allmählich wieder erholt, obwohl gerade größere Veranstaltungen, die die Bürgerhaus-Gastronomen bewirtschaften, noch nicht wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht wurde. Trotzdem wollen einige Gastwirte die offenen Zahlungen begleichen und hoffen darauf, sich mit der Verwaltung gütlich auf Zahlungsmodalitäten einigen zu können, die für beide Seiten machbar sind.

 

 

 

Kinder und Jugendliche

 

Die Autismus-Jugendgruppe von Markus Behrendt, die Jugendliche die nur schwer Zugang zu anderen Menschen finden, miteinander in Kontakt bringt, wird Anfang des Jahres mit dem Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet.

 

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause organisierte der Kinderclub und Bonis Jugendtreff in Dörnigheim wieder eine Freizeit im Schwarzwald bei Neustadt/Furtwangen.

 

Leselernhelfer unterstützen im März die Grundschulkinder im Rahmen einer Eins-zu-eins-Betreuung beim Lesen-Lernen. Eine Fortbildung der Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur in Kooperation mit der Werner von-Siemens-Schule bietet Interessierten die Möglichkeit, die Grundlagen für diese ehrenamtliche Tätigkeit zu erlernen.

 

Im April lädt das Hessische Kinder-Tagespflege-Büro Fachberaterinnen aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe, Fortbildnerinnen, Kindertagespflegepersonen, Fachkräfte sowie politisch Verantwortliche, Eltern und weitere Interessierte ein. zur Zukunftswerkstatt als Online-Veranstaltung ein.

 

Kinderrechte gelten auch in der digitalen Welt

Die Jungen und Mädchen hierzu zu informieren, ist eine der Aufgaben des städtischen Kinder- und Jugendbüros. Sozialpädagogin Sara Eckerlin besuchte deshalb die „Waldfüchse“ der Betreuung der Waldschule Bischofsheim.

 

Jeden Mittwoch von 14.30 bis 17 Uhr findet die Jungengruppe für alle Jungen zwischen zehn und 15 Jahren als offenes Gruppenangebot im Kinderclub Dörnigheim statt. Offen heißt, dass es sich nicht um eine feste Gruppe von Jungs handelt, sondern selbst entschieden werden kann, an welchem Mittwoch man kommen möchte und wann nicht.

 

Im Juni findet eine Fortbildungswoche für 14 Teams der städtischen Kitas und Familienzentren, sowie die Maintaler Kindertagespflegepersonen statt unter dem Motto „Gutes noch besser machen“. Dieses Format seit 1985 ein Alleinstellungsmerkmal und Markenzeichen der Maintaler Kinderbetreuungskultur geworden

 

Im Juni veranstaltet der Kinder- und Jugendclub in Dörnigheim sein großes Spielfest im und rund um das Brüder-Schönfeld-Haus mit XXL-Hüpfburg, Hindernisbahn, IPS-Spieltisch, Bananenfangen, Boxautomat, vielseitige Bastel- und Spielangebote, aufblasbare Fußballarena,

Goldsuche, Waffeln und Eiswagen. Es spielt eine Schülerband der Jugend- Musik- und Kunstschule Maintal. Auch die Feuerwehr von Maintal ist mit ihrem Leiterwagen vertreten und bietet Kistenklettern an.

 

Ferienspiele gibt es im Kinder- und Jugendclub im Brüder-Schönfeld-Haus in Dörnigheim, im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt und im evangelischen Gemeindehaus Wachenbuchen

 

Im September findet die Maintaler Lehrstellenbörse in der Werner-von-Siemens-Schule und Erich-Kästner-Schule statt. Insgesamt 36 Betriebe aus der Region nutzen die Gelegenheit, um rund tausend junge Menschen von ihrem Ausbildungsangebot zu überzeugen und sich als gute Arbeitgeber zu positionieren.

 

Beim Weltkindertag unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft“ gibt es durch die Unterstützung von rund 40 Bündnispartnern wieder ein buntes Programm für alle Altersgruppen. Die Hälfte der Gewinne der einzelnen Verkaufsstände geht nach Madagaskar.

 

 

Der Kinderclub und Bonis-Treff beteiligen sich im November an der bundesweiten Kampagne „Tag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit 2023“. Angeboten werden an diesem Abend Spiele wie Billard, Tischkicker, Tischtennis, Konsolenspiele, aber auch beliebte Kartespiele wie UNO, SkipBo oder Poker.

 

 

 

Kindertagesstätten und Familienzentren

 

In Maintal gibt für die Kindertagestätten das Jahresarbeitszeitmodell - kurz JAM - eine Methode zur Personalberechnung und Qualitätssicherung. Es wurde 1998 entwickelt und von 2000 bis 2002 in allen städtischen Maintaler Kitas eingeführt. Es plant Zeitkontingente für die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, Elterngespräche oder auch Vertretungszeiten ein. So sammeln sich keine Überstunden durch Mehrarbeit an und es beugt einer Überlastung des Personals vor. Damit gibt es eine einheitliche Berechnungsgrundlage für den Personaleinsatz. Gleichzeitig werden individuelle Erfordernisse jeder Einrichtung berücksichtigt.

Unter anderem werden Familiengrößen, Berufstätigkeit der Eltern, Wohn- und Lebenssituation oder Herkunftsländer der Familien betrachtet. Eine Elternbefragung zu deren Bedarf und Erwartungen rundet die Datenerfassung ab. Auf dieser Grundlage werden Zeitanteile für den pädagogischen Dienst, kinderfreie Zeiten und Abwesenheitsvertretung in einem individuellen Arbeitszeitkonto ermittelt.

Es wird ein Aufgabenkatalog erstellt, der Grundlage für die Aufteilung der Arbeitszeiten innerhalb des Teams ist. Das Modell ist flexibel und kann jederzeit angepasst werden. Die Arbeitszeit der Erzieherinnen wird in drei Zeitbudgets aufgeteilt: Pädagogischer Dienst, kinderfreie Arbeitszeit und Zeit für Vertretung im pädagogischen Dienst. Das persönliche Arbeitszeitprofil wird jeweils für ein Jahr festgelegt. Das erlaubt den Beschäftigten, Beruf und Familie besser miteinander in Einklang zu bringen.

 

Die Stadt Maintal wirbt im Mai mit einem knapp anderthalbminütigen Werbe-Video auf unterschiedlichen Kanälen um pädagogische Fachkräfte: Faires Honorar, hohe Eigenverantwortlichkeit, loyales Miteinander, hohe pädagogische Standards, multiprofessionelle Teams, individuelle Weiterentwicklung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Verknüpft mit dem Video ist ein Link, über den die papierlose Bewerbung nur einen Klick entfernt ist.

 

Der städtische Fachdienst Kindertageseinrichtung im Januar gemeinsam mit Eltern mit dem kindgerechten Umgang mit neuen Medien in den Kitas. Experten, informieren zu kindgerechter Mediennutzung, unterstützen bei der Nutzung von Tablets und beraten bei der Auswahl von geeigneten Apps und anderen digitalen Anwendungen.

 

Im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege findet im März ein Näh- und Kreativcafé statt. In erster Linie geht es um Begegnungen und das soziale Miteinander beim gemeinsamen kreativen Arbeiten. - Erstmals seit der Eröffnung im Januar 2020 öffnen sich am 24. März die Türen vom Dörnigheimer Kinder- und Familienzentrum Eichenheege auch für die Öffentlichkeit. „Das Kinder- und Familienzentrum Eichenheege ist ein Haus für Vielfalt und Gemeinschaft, in dem alle willkommen sind. Wir freuen uns daher umso mehr, das Haus nun auch für den Stadtteil und alle Interessierten zu öffnen", laden Samira El Hamdaoui als Leiterin des KiFaZ und ihre Stellvertreterin Geany Schittenhelm ein. Beide bieten bei Interesse Führungen durch das zweigeschossige Haus an, indem eine sechsgruppige Kita, die Familienbildung und die Servicestelle Kindertagespflege Maintal (SKM) verortet sind. Die pädagogische Arbeit der verschiedenen Bereiche des KiFaZ steht dabei unter dem Leitmotiv „Vielfalt leben von Anfang an“.

 

Im April besucht ein Rettungswagen die Kita Wingertstraße und die Mitarbeiter der Johanniter üben mit den Kindern die Erste-Hilfe (Notruf, Verbandskasten, Verbände, stabile Seitenlage). - Angehende Schulkinder entdecken im Juni den Frankfurter Flughafen bei einem Ausflug. Es geht auch auf das Rollfeld, wo die Kinder staunend die ersten Flugzeuge beim Starten und Landen sahen. Sie fuhren zu einer der drei Feuerwachen des Flughafens, wo zwei große Feuerwehrautos mit Blaulicht warteten. Dann ging es weiter über das Rollfeld, vorbei an den Frachtflugzeugen, den Behältern, in denen wilde Tiere befördert werden.

 

Im Bischofsheimer Familienzentrum Schillerstraße gibt es seit Jahresbeginn ein kostenloses Beratungsangebot durch Gudrun Meyer-Wehmann, Diplom-Pädagogin und systemische Familientherapeutin von der Frühförderstelle der ask-Familienberatungsstelle in Hanau.-  Beim bundesweiten Vorlesetag lasen Bürgermeisterin Monika Böttcher, drei Tagesmütter und Schüler im Familienzentrum Schillerstraße vor. Vorlesen und die Betrachtung von Bilderbüchern sind wichtiger Bestandteil im Betreuungsalltag, auch, um den Spracherwerb zu unterstützen, berichten die Tagesmütter.

 

Im Juni 2022 öffneten sich die Türen für die ersten Kinder in der Kita Rhönstraße mit je einer Gruppe für Kinder unter drei (U 3) und einer für Kinder ab drei Jahren (Ü 3). Im Juni 2023 Alle Interessierten sind im November eingeladen, die Einrichtung anlässlich eines Tags der offenen Tür näher kennenzulernen und Kontakte zur Nachbarschaft zu intensivieren.-  Im Zuge der neuen Kooperation findet der wöchentliche Spielkreis der sechs Bischofsheimer Kindertagespflegepersonen mit insgesamt 27 Kindern in den Räumen der Kita Rhönstraße statt. - Nicht nur der Schwerpunkt „Musik und Kommunikation in Bewegung“ prägt den pädagogischen Alltag, sondern Anfang Oktober kommt Ilona Lenz mit ihren beiden Schafen in den Außenbereich der Kita. Die Kinder erfahren von Ilona Lenz allerlei Wissenswertes, zum Beispiel, dass die Tiere nur das vom Besitzer bereitgestellte Futter bekommen dürfen

 

Die Kinder der Waldgruppe des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße sind im Mai zu Besuch auf einem Bauernhof eines der angemeldeten Kinder. Besonders begeistert waren die Jungen und Mädchen von den Hühnern. 30 Hühner und zwei Hähne durften die Waldkinder füttern und streicheln. Sogar die Eier durften die Kinder vorsichtig einsammeln. Zum Abschluss des Besuchs bekam jedes Kind ein frisches Hühnerei geschenkt. Diese wurden gemeinsam gekocht und verspeist.

 

Der Mietvertrag zwischen dem Montessori-Kindergarten und der evangelischen Gemeinde in Bischofsheim endet, weil die Kirche das Gebäude in der Rhönstraße verkauft, weil sie direkt neben der Kirche in Alt Bischofsheim ein neues Gemeindehaus baut. Der Trägerverein sucht im Juli eine neue Betreuungsstätte für die rund 35 Kinder und acht Erzieherinnen. Er ist seit über 50 Jahren in Bischofsheim beheimatet und war für viele Bischofsheimer vor der Eröffnung der städtischen Kita einige hundert Meter weiter „der Kindergarten in der Rhönstraße“.

Wunschkäufer ist der Elternverein, Träger des Montessori-Kindergartens. Doch der Trägerverein kann die erforderlichen Mittel für den Kauf nicht aufbringen Rund 850.000 Euro hätte die Elterninitiative alleine dafür aufbringen müssen, um das Gebäude zu kaufen. Zusätzlich wären erhebliche Mittel nötig, um das Gemeindehaus zu sanieren und beispielsweise die Kindertoiletten auszubauen und zu modernisieren. Auch die Stadt entscheidet nach eingehender Prüfung, daß sie alte Gemeindehaus nicht kauft. Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt im November jedoch die Stadt, das evangelische Gemeindehaus in der Rhönstraße nun doch zu kaufen. Dadurch gewinnt der Montessori-Kindergarten zwei Jahre Zeit für eine langfristige Standortlösung. Die Stadt wird auch beauftragt, mit dem Träger eine langfristige Lösung für einen neuen Standort zu finden. Konkret wird hierfür ein Grundstück am Bischofsheimer Friedhof genannt, das der Stadt gehört, aber nicht zur Erweiterung des Friedhofs gebraucht wird.

 

Das erste Mal in der Geschichte der Kita Gänsseestraße fanden sich Ende September Eltern, Kinder und Erzieherinnen zusammen, um gemeinsam Apfelsaft zu keltern. Was anfangs noch als reines Kelterfest angedacht war, entwickelte sich schlussendlich zu einer ganzen Themenwoche in der Kita. Eine Woche lang drehte sich alles rund um den Apfel. So konnten die Kinder schließlich gemeinsam beinahe 400 kg Äpfel ernten und am Folgetag fleißig keltern. Den frischgepressten „Süßen“ konnten sich dann alle umso mehr schmecken lassen und jedes Kita-Kind konnte sogar in eigens dafür mitgebrachten Flaschen frischen Apfelsaft mit

nach Hause nehmen.

 

Die integrative Kindertagesstätte Zauberwald hat die Auszeichnung „Rundum mundgesunde Kindertagesstätte" erhalten. Die Zertifizierung belegt das Engagement des Kindergartens für die Mundgesundheit der Kinder. Die Kriterien für eine Zertifizierung werden bei der Reihenuntersuchung sowie den Prophylaxemaßnahmen von den Zahnärzten und Prophylaxeteams des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und des Zahnärztlichen Dienstes überprüft. Eine Rezertifizierung erfolgt alle drei Jahre.

 

In der Kita Ahornweg gibt es die Gruppen „Die Weltenbummler“ und „Naturforscher“, kleine Experten, wenn es um die Flora und Fauna im Wald geht. Auch im Bildungsalltag der Kita nehmen Wald- und Klimaschutz viel Raum ein. Für das Engagement erhielt die städtische Einrichtung das „Waldkönner“-Zertifikat, das durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald vergeben wird. -Im November eröffnet die Leiterin die erste Krippen-Gruppe der Unter-Dreijährigen. Der Ausbau der Hochstädter Kita dauerte vier Jahre. In dieser Zeit wurde das Bestandsgebäude aufgestockt und erhielt einen Anbau. Während sich im Obergeschoss Büro und Personalräume befinden, sind im Erdgeschoss ein neues Kinderrestaurant, ein Bewegungsraum, eine neue Küche mit Spülküche und ein Pausenraum entstanden. Der ­bisherige Bewegungs­raum und die Wirtschaftsräume wurden für die Betreuung der Kinder unter drei Jahre umgebaut.

Die Kita Ahornweg ist als faire Kita zertifiziert. Spielzeug und Bewegungselemente sind daher aus Holz. Die Auswahl der Ausstattung erfolgte auf Grundlage der Pädagogik nach Emmi Pikler, die auf die Eigeninitiative und Selbständigkeit des Kindes setzt. Vielseitig einsetzbare Materialien und Hengstenberg-Bewegungselemente aus Holz fördern die Kreativität und Entdeckungslust der Jungen und Mädchen und können je nach Entwicklungsstand unterschiedlich verwendet werden. Insgesamt zwölf Plätze umfasst die Gruppe, die von drei Erzieherinnen betreut wird. Sechs Plätze sind bereits vergeben. Es wurde bewusst entschieden, langsam zu starten, um das Konzept und die Übergänge immer wieder zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen“.

 

Für die Jungen und Mädchen der Kita Kilianstädter Straße begann im November das neue Kindergartenjahr mit einer leckeren Gemeinschaftsaktion. In Zusammenarbeit mit den Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Wachenbuchen, Wilfried Koch und Karlheinz Wenzel, stellten die Kinder selbst Apfelsaft her. Die beiden Experten zeigten den Kindern, wie die alte Presse bedient wird, ehe die Jungen und Mädchen selbst unter Aufwendung aller Muskelkraft den Saft aus den Äpfeln pressten, um ihn anschließend zu verköstigen.

 

Im Neubaugebiet am Berghof in Wachenbuchen soll eine fünfgruppige Kita für bis zu 99 Kinder entstehen, für deren Bau und Betrieb die Stadt einen freien Träger sucht. Sie will Bau und Betrieb einer Kita an einen freien Träger ausschreiben.

 

 

 

Grundschulen

 

Mit Schultüte im Arm und Schmetterlingen im Bauch wagen in Maintal 420 Mädchen und Jungen den ersten Schritt in einen neuen Lebensabschnitt als Schulkind. Grundschulen sind die Busch-Schule und Siemens-Schule in Dörnigheim, die Waldschule in Bischofsheim, die

Schubert-Schule in ‚Hochstadt und die ‘Büchertal-Schule in Wachenbuchen.

 

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Maintal hat im vergangenen Jahr erneut mehr Kindern das Schwimmen beigebracht. Die ehrenamtlich Aktiven des Vereins nahmen insgesamt knapp 70 Kindern das Schwimmabzeichen ab. Insgesamt leiteten die ehrenamtlichen Übungsleitern über 2.700 Stunden am Beckenrand.

 

 

 

Die Werner-von-Siemens-Schule ist Grundschule, Hauptschule und Realschule. Im März besuchen die zukünftigen Schulkinder die Werner von-Siemens-Schule. Dieser Tag ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil beim Einstieg ins Schulleben. Die Beobachtungen der Lehrkräfte an diesem Tag geben Hinweise über den aktuellen Entwicklungsstand jedes Kindes. Am Dienstag, 6. Juni, um 19 Uhr findet der Informationsabend für die Eltern der zukünftigen Schulanfänger in der Werner-von-Siemens-Schule statt. Hier erfahren die Eltern alles Wichtige rund um die Einschulung ihres Kindes. -

Die Natur AG des Regenbogenhauses an der Werner-von-Siemens Schule ist wieder fleißig am Pflanzen. Bereits zum neuen Schulhalbjahr im Februar haben die zehn Kinder die Bohnen und Erbsen zum Vorziehen eingepflanzt. Im April befreien sie die Beete von Schädlingen und Unkraut befreit. und die vorgezogenen Bohnen, Erbsen, Kartoffeln und Sonnenblumen eingepflanzt.

 

 

Die Ganztagsbetreuung an der Fritz-Schubert-Schule bleibt ein Problem. Auch in diesem Jahr fehlen vor dem Start des neuen Schuljahres Ganztagsbetreuungsplätze, die Warteliste ist lang.

Denn die 20 Hortplätze im Kindergarten sind besetzt und auch die 170 Plätze an der Fritz-Schubert-Grundschule sind Stand jetzt alle belegt. Es kommt noch hinzu, dass vom Trägerverein der Ganztagesbetreuung Kaleidoskop schon seit einiger Zeit auf die wiederholten Nachfragen, wie die Chancen denn stünden, keine Reaktion mehr kommt. Bei der Stadt scheint das Problem ebenfalls keine Priorität zu haben. Auf eine entsprechende Anfrage heißt es lapidar: „Wir stehen in gutem Kontakt und Austausch mit der Schule und Kaleidoskop e.V. Konkrete Aussagen über aktuell fehlende Betreuungsplätze gibt es bei dem Träger beziehungsweise der Schule. Über unzureichende Betreuungsleistungen ist uns nichts bekannt.“

 

 

Die Friedrich-Fröbel-Schule hat diesem Jahr 20 Kinder eingeschult. Die Förderschule platzt aus allen Nähten und steht vor der Herausforderung, jedes einzelne Kind nach den individuellen Möglichkeiten zu fördern. Generell ist die Zahl der Schüler in den vergangenen Jahren stark angestiegen. 170 sind es derzeit, für 120 Kinder ist die Friedrich-Fröbel-Schule eigentlich konzipiert. Die Kinder kommen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen: Schüler im Autismus-Spektrum, Kinder im Rollstuhl sitzen oder mit einer Sonde zur Ernährung. Und zum ersten Mal steht in einem Klassenzimmer ein Pflegebett. Das Therapiebad wird gerade erneuert. Aber der Musikraum wurde zum Klassenraum umfunktioniert.

Die Friedrich-Fröbel-Schule ist eine Ganztagsschule in Trägerschaft der Stadt Hanau mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung körperliche und motorische Entwicklung. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen die Grund-, Mittel-, Haupt- und Berufsorientierungsstufe. Sie besuchen die erste Stufe vier Jahre lang, anschließend bleiben sie in der Regel für drei Jahre in einer Stufe. Die Klassen sind nach Alter und Schulbesuchsjahr zusammengesetzt. In einer Klasse werden maximal acht Kinder von multiprofessionellen Teams unterrichtet. Die Schüler pflegen das Außengelände selbst. Aktionen und Projekte wie die Wildblumenwiese tragen dazu bei, dass die Friedrich-Fröbel-Schule als Umweltschule zertifiziert ist. Seit Kurzem gibt es das Elterncafé, zu dem der Elternbeirat zu lockeren Gesprächsrunden einlädt.

 

Die „Waldfüchse“ der Betreuung der Waldschule Bischofsheim wurden von der Sozialpädagogin Sara Eckerlin besucht und setzten sich spielerisch mit den Kinderrechten in den digitalen Medien auseinander. Hierzu zählt nämlich zunächst das Recht der Kinder auf einen Zugang zum Internet. Denn das Internet erlaubt, sich zu bilden und zu unterschiedlichen Themen eine Meinung zu entwickeln.

 

Die Bischofsheimer Waldschule wird im November als „Musikalische Grundschulen" rezertifiziert. Ins Leben gerufen haben das Kooperationsprojekt die Bertelsmann-Stiftung und das Hessische Kultusministerium bereits 2005.  Die alle vier Jahre durchgeführte Zertifizierungsfeier fand kürzlich in der Landesmusikakademie in Schlitz statt. Fünf Schulen im Main-Kinzig-Kreis von insgesamt 111 teilnehmenden hessischen Schulen haben dabei die Auszeichnung erneut erhalten. Die Musikalische Grundschule zielt darauf ab, dass musikalische Aktivitäten in den gesamten Schulalltag hineinwirken und im Unterricht aller Fächer das Lernen anregen und unterstützen.

 In der Waldschule gibt es beispielsweise das Projekt „Bewegte Pause“ einmal im Quartal, meist am letzten Tag vor den Ferien. Hier werden verschiedene Tänze im Vorfeld in den Klassenverbänden einstudiert und dann gemeinsam am Ende der Pause getanzt. In der Regel findet dies immer am statt.

 

An der Büchertalschule können die Schüler im Mai eine eigene künstliche Intelligenz programmieren. In der digitalen Woche standen unter anderem Workshops in Codieren, Robotics und künstlicher Intelligenz (KI) auf dem Stundenplan der Dritt- und Viertklässler. Damit die fehlende Aufklärung schon in der Schule beginnt, gibt es den „DigitalTruck“. Das „rollende Klassenzimmer“ fährt zu Grundschulen in ganz Hessen, um die Neugier an heutigen Möglichkeiten zu wecken. - Die Büchertalschule wird im November wieder als „Musikalische Grundschulen“ zertifiziert.

Die Musikkoordinatoren haben zusammen mit dem Kollegium einen musikalischen Kalender erarbeitet. Die musikalischen Aktionen für jeden Monat wurden auf einem von den Kindern im Kunstunterricht entworfenen Kalenderblatt festgehalten und in jeden Monat einstudiert.

Im Frühjahr 2024 werden alle fünf Musikalische Grundschulen des MKK ein gemeinsames Konzert auf die Beine stellen, an dem sie sich gegenseitig ihr Können präsentieren und vor allem ihre Freude am Musikmachen zeigen und miteinander teilen können

Der Kinderbuch-Autor Ingo Siegner ist im November zu Gast an der Maintaler Büchertalschule. Er nahm sich zwei Vormittage Zeit, um aus seinem Leben zu erzählen, die Fragen der Grundschüler zu beantworten und aus seinen aktuellen Büchern vorzulesen. Für die Klassen eins bis drei las er aus dem neuen Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss: „Neues aus der Drachenschule!“. Für die vierte Klasse las er aus dem aktuellen Band „Eliot und Isabella und der Trüffeldieb“. In der Pause zwischen zwei Lesungen war Gelegenheit, mit dem Autor und Illustrator bei einem Kaffee zu plaudern.

 

 

 

 

Weiteführende Schulen

 

Das Albert-Einstein-Gymnasium nimmt im Januar am Löwenstark-Projekt teil. Die Workshops zielen darauf ab, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu stärken.

Themen sind: Privatsphäre-Einstellungen, Teilen in Sozialen Medien, Online-Identität, individuelle Stärken und Fähigkeiten. - Im Februar ist die Berufsmesse „Wege in die Zukunft “mit insgesamt 20 Ausstellern.- Ein Geschichtsprojekt über frühere jüdische Einwohner erhält im März den Jugend-Sonderpreis der Stadt Maintal.

 

Im März besucht Professor Dr. Ralf Bierbaum mehrere MINT-Kurse (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), um genau diese Themen an Schüler und Lehrer heranzutragen und Denkanstöße für ihre persönliche und berufliche Zukunft zu geben. Das Gymnasium ist seit dem laufenden Schuljahr „MINT-freundliche Schule“ und festigt diesen guten Namen durch viele Aktivitäten, die weit über den eigentlichen Unterricht hinausgehen. Eines von vielen Beispielen ist die Teilnahme an der IJSO-Olympiade, die mit einem anspruchsvollen Niveau leistungsstarke Schülerinnen und Schüler anspricht, die sich dafür motivieren lassen, sich durch eigene Experimente, aber auch in der Auseinandersetzung mit theoretischen Hintergründen in den MINT-Fächern besonders zu engagieren. Die Klasse 7 D hat im vergangenen November am Wettbewerb zum „Informatik-Biber“ an diesem Wettbewerb teilgenommen.

 

Das Gymnasium nimmt in Kooperation mit der Horst Bingel-Stiftung für Literatur am 7. Mai am hessenweiten Aktionstag „Ein Tag für die Literatur“ teil, organisiert vom Hessischen Rundfunk. - Im November findet wieder die Reihe „Literatur im Gespräch“ statt.

 

Beim 46. Landesentscheid vormals „Jugend trainiert für Olympia“ im April kann die Einsteinschule in der Disziplin „Paartanz-Kombination“ bei den Oberstufenjahrgänge wieder die Goldmedaille erreicht werden, die Jüngeren werden Zweiter und können auch am Deutschlandentscheid teilnehmen.

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  • Am 2. Mai 2023 werden Gäste des Wisdom International College aus Sri Lanka empfangen.

Zwei Wochen lang werden sie Maintal, Frankfurt und die Region (Hessenpark, Flughafen, Gelnhausen, Schifffahrt auf Main und Rhein) kennenlernen.

 

Bleron Hajdari aus der Jahrgangsstufe Q 4 gewinnt beim renommierten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einen Förderpreis im Wert von 200 Euro mit der Arbeit „Eine kurze Geschichte der Futons in Deutschland“ (eine Art Matratze aus Japan).

 

Im Juni besuchten die beiden PoWi-Orientierungskurse den hessischen Landtag in Wiesbaden und diskutieren mit Politikern und besuchen eine Sitzung des Untersuchungsausschusses des hessischen Landtags zur Aufarbeitung des Attentats von Hanau am 19.2.2020. – Im gleichen Monat erhalten die 7 d und 9 e einen Preis im Landeswettbewerb „Rap und Slam gegen Hass im Netz“ in Empfang der sich gegen die „Hatespeach“ richtet, die früher oft mit dem Begriff „Beleidigung” bezeichnet wurde.

 

Die Albert- Einstein-Schule im Stadtteil Bischofsheim trägt künftig offiziell den Namen „Albert-Einstein-Gymnasium“ (AEG). Im Rahmen einer Feierstunde überreichte Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann in seiner Funktion als Schuldezernent des Main-Kinzig-Kreises dem Schulleiter Claus Wörn und dessen Stellvertreterin Saskia Heber die Urkunde zur offiziellen Namensänderung. Im Jahre 1976 als „Albert-Einstein-Schule“ und reine gymnasiale Oberstufe gegründet, erfolgte 1988 die Erweiterung zur weiterführenden Schule ab der fünften Klasse. Inzwischen besuchen rund 1.200 Schülerinnen und Schüler das Albert-Einstein-Gymnasium. Seit dem Jahr 2013 ist das Maintaler Gymnasium auch „Selbstständige Schule“ und verfügt damit über erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten in der Schulentwicklung.

 

Wie in den vergangenen Jahren auch findet zum Schuljahresende wieder das Sommerkonzert am Albert Einstein-Gymnasium in Maintal unter der Leitung von Herrn Galler statt. Zusätzlich zu den vielen musikalischen Beiträgen der Einsteinmusiker präsentierte sich auch wieder die Lehrerband sowie die neu gegründete Gruppe „KaSuS“, die aus der Lehrerin Frau Kaspers und vier Schülerinnen und Schülern besteht. Die Variationsbreite des Dargebotenen und alle 18 Stücke überzeugten allesamt das Publikum.

 

Bereits zum zweiten Mal besucht der Biologie-Leistungskurs im Oktober das Lernlabor der TU Darmstadt und beschäftigt sich mit elektrophysiologischen Ableitungen an Zellen. -

Schüler der Jahrgangsstufe 10 der WU-Kurse „Kriminalbiologie“ erhalten im November

Besuch von der Leiterin des Frauengefängnisses in Frankfurt und einigen Mitarbeiterinnen.

Sie berichteten sie von ihrer alltäglichen Arbeit.

 

Das Richtfest des naturwissenschaftlichen Neubaus wird im November gefeiert. Der Kreis investiert etwa zehn Millionen Euro und setzt damit ein „positives Signal“ für den Schulstandort Maintal im Westen des Kreisgebiets. Das Gymnasium mit 1.300 Schülern werde weiter wachsen und brauche mehr Räume. Über einen Steg ist der „NaWi-Trakt“ mit dem Bestand verbunden. Erschlossen ist das Gebäude über eine großzügige Freitreppe und einen Aufzug. Im Anschluss soll das Gebäude aus dem Jahr 1977 grundlegend saniert werden.

 

Die Erich-Kästner-Schule ist eine Integrierte Gesamtschule ab 5. Klasse und wird vom neuen Schuljahr an von Christine Georg geleitet, der Schulleiterin der Heinrich-Böll-Schule in Bruchköbel. Sie wird die Schulleiterin Bärbel Nocke-Olliger bis zum Ende des Schulhalbjahres vertreten. In der Ausbildung setzt Georg vor allem auf einen sehr praxisbezogenen Unterricht. Wahlpflichtfächer sollen demnach nicht nur die klassischen Inhalte wie beispielsweise Fremdsprachen haben, sondern auch in den Werkstätten stattfinden, etwa für Holz und Metall, im hauseigenen Garten sowie in der Schulküche. Ganz neu eingerichtet wurde an „der Böll“ ein Makerspace mit Lego-Mindstorm-Technik und Robotik.

 

 

Frauen

 

Bei der Frauenselbsthilfe Krebs werden im laufenden Jahr folgende ‚Themen angesprochen:

„Die Kunst des Lebens und die Kunst des Sterbens“, Vorsorgeregelung (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht), „Wie sage ich es meinem Kind?“ (Mit Kindern über lebensbedrohliche Krankheiten reden), Osteopathie, Lymphtherapie, Gefahren im Internet, Mamma-Care (Methode zur Brustselbstuntersuchung). - Die Frauenselbsthilfe Krebs Maintal wird im September vom Main-Kinzig-Kreis für den Deutschen Engagementpreis vorgeschlagen. Dank der tatkräftigen Mithilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer wurde beim Publikumspreis den 10. Platz erreicht.

 

Die jährlichen Maintaler Frauenwochen im März rücken, diesmal das Thema „Gleichberechtigung" in den Blickpunkt. Dazu gehören eine Ausstellung (Teil des Fotoworkshops „Die Königin in mir“), der Equal Pay Day (Tag der Entgeltgleichheit), ein Frauenfrühstück, ein Vortrag, eine Kochaktion für Mädchen und ihre Mütter, der Weltgebetstag, der Dokumentarfilm „Alice Schwarzer“ und vieles mehr. Bei der Baumpflanzung im Frauenhain: erhalten diesmal Ilona Eschelbach, Cornelia Griebel und Agnes Rumrich einen Baum. Bündnis 90/Grüne laden zu einer Diskussion ein zum Thema „Beteiligung von Frauen im Maintaler Stadtparlament“.

 

Im Juni nimmt Maintals Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annika Frohböse an der Bundeskonferenz in Leipzig mit rund 500 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten teil. Im Mittelpunkt steht die klare Forderung nach mehr Geschlechtergerechtigkeit und einer echten Gleichstellung von Frauen und um die Folgen von häuslicher Gewalt und das Thema Alleinerziehende und die Schließung von immer mehr Geburtsabteilungen.

 

Am Hanauer Stadtlauf gegen Gewalt an Frauen beteiligen sich im September Beschäftigte der Stadtverwaltung Maintal. Der sechs Kilometer lange Lauf gegen Gewalt an Frauen soll wieder zahlreiche Spenden für die Frauenhäuser des Main-Kinzig-Kreises hervorrufen.

 

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November steht vor Geschäften, Restaurants und Kirchengemeinden ein orangefarbener Stuhl. „Nein zu Gewalt an Frauen“ steht auf einem der Stühle. Zettel mit der Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ sind daran befestigt. Die Mitglieder des Frauenbeirats versammeln sich außerdem vor dem orange ausgeleuchteten Rathaus und laden ab 17 Uhr bei einem Heißgetränk zum Gespräch über Gewalt an Frauen ein. Auch die Stadtverwaltung beteiligt sich wieder mit vielfältigen Aktionen am Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: Es wehen die Fahnen der Frauenorganisation Terre des Femmes mit dem Slogan „Frei leben ohne Gewalt“ am Rathaus und es werden emsig Brötchentüten mit der Nummer des Hilfetelefons und lokalen Hilfs- und Beratungsangeboten in Maintaler Bäckereien verteilt.

 

 

Senioren                                                        (Siehe auch „Inklusion“ und „Inklusionsbeirat“)

 

Die Seniorenberatung der Stadt Maintal bietet im Januar wieder eine kostenlose Schulungsreihe an. Zielgruppe sind Menschen, die sich zukünftig als freiwillige Betreuer engagieren möchten. Die Freiwilligen erhalten eine fundierte Einführung durch erfahrene Referentinnen aus der Praxis. Die Teilnehmer qualifizieren sich so für den Einsatz als Betreuungsperson für Menschen mit Demenz, um Angehörige stundenweise zu entlasten. Die Schulungsreihe kann auch pflegenden Angehörigen eine Hilfestellung geben, sich mit der neuen Lebenssituation auseinanderzusetzen. 

 

Der Literaturkreis im evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim sucht eine neue Moderatorin. Zu den Aufgaben gehört, eine kleine Vorauswahl von Büchern zusammenzustellen und der Runde zu präsentieren, damit gemeinsam entschieden wird, welches Buch gelesen wird. Dabei kommt der Moderation die Rolle zu, die Gespräche zu leiten und mit der Gruppe festzulegen, welche Passagen zu Hause gelesen werden und welche im Rahmen der Treffen.

Gemeinsam befassen sich die Teilnehmerinnen mit einem Buch, erschließen sich den Inhalt, analysieren und diskutieren darüber.

 

Im April bieten zwei Ärzte vom Palliativteam Hanau im Sitzungssaal des Rathauses einen „Letzte Hilfe-Kurs“ an. Ziel des Kurses ist es, Wissen und praktische Tipps zu vermitteln, die die Angst nehmen und die Basis für eine würdevolle Sterbebegleitung bilden. Im Oktober wird der Kurs wiederholt.

 

Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Freitag, 5. Mai, initiiert der Inklusionsbeirat der Stadt Maintal eine Aktionswoche, um über das Thema zu informieren. Im Foyer des Rathauses werden die Projekte des Inklusionsbeirates vorgestellt. Außerdem liegen verschiedene Broschüren zum Thema Inklusion, Behinderung und Barrierefreiheit kostenlos zum Mitnehmen aus.

Am Freitag, 5. Mai, beantworten Mitglieder des Inklusionsbeirats Fragen auch gerne persönlich und laden zum Austausch ein.

 

Am Mittwoch, 10. Mai, bekommen alle Interessierten ab 17 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt die Möglichkeit, auf einem Demenzparcours die Wahrnehmung eines Menschen mit Demenz nachzuempfinden. Die beiden Kooperationspartner Malteser Hilfsdienst und Kathinka-Platzhoff-Stiftung bieten kreisweit Veranstaltungen an, bei denen es neben einem Vortrag zum Thema mit verschiedenen Demenzparcours-Stationen die Möglichkeit gibt, die Symptome einer Demenzerkrankung besser zu verstehen. Hier geht es darum, alltägliche Vorgänge zu bewältigen – mit Einschränkungen, die eine demenzielle Erkrankung mit sich bringt. – Ebenso bietet der Seniorenbeirat im Mai bietet ein Rollatoren-Training an.

 

Der Seniorenbeirat regt eine ganze Reihe von Verbesserungen an (zum Teil wurde sie auch umgesetzt): Dezentraler Ticketverkauf für das Frauennachttaxi, Information über Online Banking, Begehung der Friedhöfe in jedem Stadtteil Maintals, Kurzreferate rund um das Thema „Trauer und Sterben“, neues „Maintalbuch“, Gelder für weitere Komposttoiletten und eine barrierefreie Toilette am Busbahnhof Maintal-Ost, Hitzeschutzkonzept für Maintal, richtiger Umgang mit Rollatoren mit Training des Buseinstiegs

 

Die Hochstädterin Iris Klapper arbeitet hauptberuflich als Heilpraktikerin für Psychotherapie und kennt sich deswegen damit aus, Menschen in dunklen Zeiten beizustehen. Sie ist auch Notfallseelsorgerin und kümmert sich um Betroffene von Ausnahme-Notfällen, zum Beispiel nicht erfolgreichen Reanimationen, plötzlichen Todesfällen von Angehörigen oder anderen Situationen der Hilflosigkeit. Die Mitarbeiter der Notfallseelsorge überbringen Todesnachrichten zusammen mit der Polizei, stabilisieren Hinterbliebene und beantworten nach Möglichkeit Fragen.

 

Am 1. Oktober, den Internationalen Weltseniorentag, weist der Seniorenberat hin auf die Einführung der „Netten Toilette“. Sie soll helfen, die Älteren zu ermutigen, wieder mehr am Stadtleben, in Kultur und Freizeit teilzunehmen, das selbstständige Einkaufen auf den Märkten und im Stadtgebiet zu unterstützen. Denn es fehlt an öffentlichen Toiletten in Bereichen, wo Seniorinnen und Senioren gern unterwegs sein möchten. Da die Stadt bisher nur auf stärker frequentierten Kinder-Spielplätzen Komposttoiletten aufgestellt hat, die von Seniorinnen und Senioren weniger angenommen werden, als auch die wenigen vorhandenen öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet noch nicht ausgeschildert hat, möchte der Beirat die Geschäftsinhaber ansprechen, ihre Kundentoilette auch Nichtkunden unentgeltlich anzubieten. Das Angebot wird als „Nette Toilette“ beworben und mit einem auffälligen Aufkleber im Eingangsbereich der mitmachenden Geschäfte gekennzeichnet.

 

Eine Sterbebegleiterin und zertifizierte Trauerrednerin ist Karin Horner aus Wachenbuchen. Sie unterstützt auch im Bestattungsunternehmen ihres Lebensgefährten. Im Jahre 2011 lässt sie sich parallel zu ihrem Job zur Sterbebegleiterin ausbilden. Weil ein würdevoller Abschied den Abschied von einem geliebten Menschen erleichtert, lässt sich Karin Horner 2017 zur Trauerrednerin ausbilden. Sterben, Tod und Trauer, endlich tut sie das, was sie liebt. Den Job als kaufmännische Angestellte hängt sie an den Nagel

 

 

 

Religionsgemeinschaften

 

In Bischofsheim ragt in der kirchlichen Arbeit die Kirchenmusik heraus: Die Orgelmusik zur Marktzeit wird fortgeführt, oft mit auswärtigen Orgelspielern. Die Chöre Kinder- und Jugendchöre, Gospelchöre „Good News“, „Young Voices“, Ökumenische Kantorei Bischofsheim suchen Nachwuchs. Es gibt auch mehrfach Mitsingeprojekte, zum Beispiel für den. Landeskinderchortag am 17. Juni in Melsungen. - Neu ist das Angebot „Treffpunkt Familie“, bei dem die Erwachsenen mit der Kantorin Andrea Tetens einfache, bekannte und mutmachende Lieder singen, während die Kinder mit Pfarrer Jens Heller und einem Kindergottesdienstteam singen, spielen, Geschichten hören und basteln. Anschließend sind alle eingeladen, sich bei einem Mittagessen zu stärken und ins Gespräch zu kommen. Das Benefizkonzert „Kinder singen für Kinder“ in Kooperation mit anderen Vereinen und Institutionen wird ausprobiert. Man arbeitet zusammen mit dem Mandolinenorchester, mit Gitarrenspielern

 

Jonathan Kreuder aus Bischofsheim ist Kirchenmusikstudent und wirkt auch schon als Gastdirigent mit.

 

Ein Abend für Jugendliche und Junggebliebene zum Thema „Social Media - Was können wir noch glauben“? findet am Sonntag, 5. März um 18 Uhr in der evangelischen Kirche Bischofsheim statt. Zwischen Fake-Nachrichten und gezielter Manipulierung wird es immer schwieriger, zu entscheiden, was eigentlich wahr und wichtig ist. Ein junges Team wird das Programm gestalten und Hotdogs, Snacks und Getränke zum gemütlichen Zusammensitzen bereitstellen (4. März, MB).

 

Alle ehemaligen Sängerinnen und Sänger des Jugendchores „Young Voices“ sind herzlich zu einem Ehemaligentreffen am Samstag, 3. Juni eingeladen. Anschließend besteht die Möglichkeit im Gemeindehaus zu übernachten. Am Sonntag, 4. Juni werden nicht nur die neuen Konfirmanden vorgestellt, sondern Andrea Tetens wird auch als Profilkantorin für Kinder- und Jugendchorarbeit in ihr neues Amt eingeführt. Sie wird in Zukunft je zur Hälfte in Bischofsheim sowie in der Region Süd von Bergen-Enkheim bis Fulda als Kinder- und Jugendkantorin tätig sein.

 

Der Kirchenvorstand beauftragte 1998 die Orgelbauwerkstatt Fischer und Krämer in Endingen mit dem Neubau einer Orgel mit 31 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Sie lockt Organisten aus aller Welt an. Zu ihrem 25-jährigen Bestehen müssen die fünf größten Pfeifen aber einige Pfeifen ausgetauscht werden, weil das Material zu weich ist.

 

Am 18. Juni findet direkt vor der Veranstaltung „Bischofsheim is(s)t bunt!“ ein Gottesdienst mit orientalischer Musik in der Kirche statt. Ehsan Afrasiabi kommt aus dem Iran und wird auf seiner Tar, einer persischen Lang­hals­laute, musizieren. Zudem singt Katharina Gries passende Lieder zum Thema „Ein Zeichen setzen für Menschenfreundlichkeit und Offenheit“.

 

Es gibt auch andere außergewöhnliche Konzerte: „Beswingt“ präsentieren die Maintown Ramblers am Sonntag, 20. August, um 18.00 Uhr in der Kirche „Swing – Latin – Blues – Evergreens“. Mit frischem Pop und alten Schlagern treten Torsten Haus, Annika Klar und Katja Klar-Bachmann am Sonntag, 17. September um 18 Uhr in der Kirche. Die drei Stimmen werden begleitet von Gitarren, Ukulele, Bass und Melodica.

Im Anschluss an Konzerte im August und September besteht die Möglichkeit bei Weck, Weißworschd und Wiesnbier noch gemütlich zusammenzusitzen (2. September 2023, MB).

 

 Zu einem stimmungsvollen Taizé-Gottesdienst lädt die evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim am 5. November um 18 Uhr ein. Die Kirche wird mit zahlreichen Kerzen und orangefarbenen Stoffbahnen geschmückt sein, die eine meditative und besinnliche Stimmung erzeugen. Statt der Predigt wird es eine Phase der Stille geben. Der vierstimmige, sich oft wiederholende Gesang macht diesen Abend zu einem Gottesdiensterlebnis der etwas anderen Art.

 

Am 18. und 19. November, lädt die Kirchengemeinde wieder zu ihrem traditionellen Kreativ- und Töpfermarkt im Gemeindehaus in der Rhönstraße ein. Das Angebot reicht über dekorative Figuren, Wandbilder, Gartenkeramik, Schalen und Vasen bis hin zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen, wie zum Beispiel Auflaufformen und Ähnlichem. Wie in der Vergangenheit werden an diesem Wochenende weitere Aussteller erwartet, die verschiedene Geschenkideen, wie vielfältige Patchworkarbeiten, kreative Holzschnitzereien, Socken und andere Handarbeiten anbieten möchten.).

 

Saskia Damaschke singt am 2. Dezember um 18 Uhr in der Kirche einen musikalischer Jahresrückblick zum Weihnachtsmarkt singen. Alle Weihnachtsmarktbesucher sind herzlich eingeladen, besondere Erlebnisse aus den letzten Wochen und Monaten, schöne oder traurige Erinnerungen, ihre Wünsche oder was sie im letzten Jahr bewegt hat, auf eine Weihnachtskugel zu schreiben und an den Weihnachtsbaum am Stand der evangelischen Kirche zu hängen.

 

Der Besuchsdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim muß eingestellt werden. Mehr als 30 Jahre gehörte Ulrike Holscher zum Besuchsdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim. Jetzt hat die 83-Jährige aus gesundheitlichen Gründen aufgehört.

Ein- bis zweimal pro Woche besucht sie die Menschen, eine, manchmal anderthalb Stunden bleibt sie. Umso trauriger sei es, dass

 

Der Bischofsheimer Gemeindepfarrer Jens Heller verlässt Maintal und wird neuer Dekan im Kirchenkreis Kirchhain. Am 1. Juli feiert er in Bischofsheim seinen Abschied. Für den 51-Jährigen ist der Karriereschritt eine Rückkehr in die alte Heimat, denn aufgewachsen ist er in Cölbe-Bürgel. Seine erste Pfarrstelle trat er in Hanau an. 2008 ging er mit seiner Familie nach Dubai, wo er eine deutschsprachige Gemeinde aufgebaut hat. Und von dort direkt nach Bischofsheim.

Er hat wichtige Projekte auf einen guten Weg gebracht oder erfolgreich abgeschlossen. Ein zentrales Vorhaben sei es gewesen, die Kantorenstelle von Andrea Tetens zu sichern. Ein weiteres Projekt ist der Neubau des Gemeindehauses neben der Kirche. Dieser Zusammenhalt und das Engagement der Gemeindemitglieder hätten sich besonders deutlich während der schwierigen Corona-Jahre gezeigt.

 

Am 6. und 13. November treffen sich von 19 bis 20.30 Uhr im Gemeindehaus Kursteilnehmer zum „Herzensgebet“. Dieses ist eine uralte Form des Gebets. Es lenkt die Aufmerksamkeit der Betenden auf das stille Dasein vor Gott, ganz ohne viele Worte, Bilder oder Vorstellungen. Zum Abschluss feiern die Teilnehmer einen meditativen Abendgottesdienst am 19. November um 18 Uhr in der Kirche.  - Am 10. und 17. November ist die Kirche von 16 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Für ein persönliches Gespräch, Segen oder Gebet, steht Vikarin Johanna Schlichter bereit

 

Die Ökumenische Kantorei Dörnigheim verabschiedet sich nach 50 Jahren Anfang Januar mit Konzert-Gottesdienst Dörnigheimer Gemeindezentrum. Außergewöhnlich ist der Ablauf der Veranstaltung an diesem Sonntag. Beim „Stationengottesdienst“ führt Sckell seine Teilnehmer von Raum zu Raum durch das frisch sanierte Gemeindezentrum. An jeder Station gibt der Chor ein bis zwei Stücke zum Besten.

 

Wie jedes Jahr zu Himmelfahrt ist der Gottesdienst am Mainufer. In diesem Gottesdienst wird Theresa Fischer als Vikarin aus ihrem Ausbildungsdienst in der Kirchengemeinde Dörnigheim verabschiedet. Seit September 2019 ist sie im Rahmen ihrer Ein kleiner Imbiss im Kirchhof wird vorbereitet vom Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde und dem Kuratorium der Stiftung Evangelische Kirche Dörnigheim. Die Stiftung setzt sich dafür ein, die Alte Kirche am Main, die bis ins achte Jahrhundert zurückreicht, für die Zukunft zu erhalten und das Leben der Kirchengemeinde Dörnigheim zu fördern

 

Ute und Jürgen Rieg stellen im Mai ihre Kunst erstmals in der Kirche am Main aus. Ein Portrait seiner Frau Ute hat Jürgen Rieg aus Holz gefertigt. Sie malt sanfte Aquarelle, er gestaltet mit viel Kraft Skulpturen aus Holz und Stein.

Die Ausstellung ist gleichzeitig Startschuss der Reihe „Sommerkirche“, für die die Alte Kirche am Main sonntagnachmittags von Mai bis September ihre Sakristei regelmäßig für Künstler und Kunstliebhaber öffnet. Weitere Themen sind „Gesichter“, „Ernsthaft, fröhlich, ungezwungen“ von den „fröhlichen Frauen“ im Dörnigheimer Gemeindezentrum, außerdem Christine Herkommer und Jugend- Musik- und Kunstschule, „Verwandlung“.

 

Am 30. September tritt der Gospelchor „JUST GOSPEL! Frankfurt“ in der Kirche am Main, auf. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zu Gunsten der „Rumänien-Hilfe-Maintal“ wird gebeten.

 

Im Dezember präsentiert die Fotogruppe „Agora“ der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim die Ausstellung „Paare“ im Historischen Rathaus in Hochstadt. Wer bei dem Thema „Paare“ nur an Mädchen und Junge oder an Frau und Mann denkt, darf in der Ausstellung seinen Blick weiten. Denn Paare finden sich überall: ein Paar alte Socken, zwei Grashalme auf der Wiese, zwei Schornsteine, zwei Fenster, ein Lampenpaar oder auch zwei Oldtimer. Aber auch Gegensätze und Verfremdungen sind auf den Aufnahmen der Fotografen Paare. Entstanden sind Bilder, die überraschen.

 

Die evangelische Kirchengemeinde in Hochstadt hat gegen die Einsamkeit am Esstisch einen „Suppentreff“ im Cafair am Wallgraben 4 ins Leben gerufen. Kurz vor 12 Uhr am Dienstag ist alles bereit: Die kleinen Tische des Cafairs am Wallgraben sind zu einer großen Tafel zusammengeschoben, Getränke und Körbchen mit Weißbrot stehen auf dem Tisch. Für 1,50 Euro gibt es eine leckere, selbst gekochte Suppe, wer möchte, kann gern mehr geben. Um Einkauf, Kochen und Bewirtung kümmern sich ehrenamtliche Teams.

 

Am 12. März wird im Sonntagsgottesdienst die „Judas-Kantate“ aufgeführt, eine Komposition der jungen Musikerin Helene Streck. Die Predigt hält Pröpstin Sabine Kropf-Brandau, die Liturgie gestaltet Pfarrerin Annegret Zander. Die Judas-Kantate ist mittlerweile die vierte Kantate, die Helene Streck komponiert hat. Bereits 2018 kam die „Marien- oder Magnificat-Kantate“ zur Aufführung, die Kantate zum Dritten Advent nach dem Gedicht von Jochen Klepper „Die Nacht ist vorgedrungen“ ertönte in der Stille der Dörnigheimer Kirche 2021.  Die Musikerin hat zudem viele Kirchenlieder komponiert und einige davon auf CD eingespielt. Vor Kurzem ist ihr erstes Album mit modernen Kirchenliedern und Klavierwerken erschienen. Seit 2013 setzt sie eigene Konzerte und Projekte um. Besonders widmet sie sich der zeitgenössischen geistlichen Musik. Seit 2021 studiert sie an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.

 

Das Hochstädter Nadelgeklappers der evangelischen Frauenhilfe hat 1.500 Euro für die evangelische Kirchengemeinde „erstrickt“ und „erhäkelt“. Den größten Teil der Einnahmen für schicke Mützen mit und ohne Pompon, für Fäustlinge, Schals, Schultertücher oder Loops in allen Farbvariationen haben die Frauen auf dem Hochstädter Weihnachtsmarkt erzielt. Und sehr beliebt waren dieses Mal auch die Fenster-Schlangen.

 

Anfang September feiert der von ehrenamtlichen betriebene Begegnungsort „Cafair“ seinen zehnten Geburtstag. Hier können sich auch Menschen mit kleinem Geldbeutel Kaffee und Kuchen leisten und zusammenkommen. Es gibt eine Steuergruppe und einen Helferkreis. Von Beginn an wurde im Cafair fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt und es kamen ausschließlich von den Frauen selbst gebackene Kuchen und Torten auf die Teller. Dreimal in der Woche – dienstags, donnerstags und sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr – war das Café geöffnet und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Nicht nur trafen sich im Laufe der Zeit einige Stammtische regelmäßig im Cafair, es gab und gibt bis heute eine Strickgruppe, deren Erzeugnisse im Café erworben werden können. Es gibt ständig wechselnde Bilderausstellungen von ortsansässigen Künstlerinnen. Themenabende mit Handkäs, Kürbis, Tapas und mehr wurden organisiert, ebenso wie Kinoabende. Und jedes Jahr wurde ein kleines Sommerfest gefeiert, das zum fünften Geburtstag schon bedeutend größer ausgefallen ist. Auch organisierten die Frauen mehrmals einen kleinen Weihnachtsmarkt. Am Sonntag, 3. September, ab 14 Uhr findet das Sommerfest im Cafair statt.

 

Am 10. November ist der Laternenumzug für alle Generationen in der Evangelischen Kirche Am Kirchberg stattgefunden. Die Kinderchöre der Evangelischen Kirchengemeinden Hochstadt und Dörnigheim führten ein Singspiel auf. Gemeinsam mit Pfarrerin Annegret Zander und in Begleitung des Hochstädter Posaunenchor und der Freiwilligen Jugendfeuerwehr Maintal-Hochstadt trat St. Martin den Weg zum Rathausplatz vor der katholischen Kirche an. Kinder und Eltern, Oma und Opa trotzen der feuchtkalten Witterung und so viele Teilnehmer wie nie stimmten auf-dem Weg entlang der historischen Ringmauer immer wieder Laternenlieder an.

 

Traditionell feiert der Posaunenchor Hochstadt den 1. Advent mit der Gemeinde in der evangelischen Kirche. Unter dem Motto „Weihnachten kunterbunt“ erklingen Weihnachtslieder und Weihnachtschoräle in unterschiedlichen Kompositionen und Stimmregistern.

Es wird allerdings auch ein bisschen abseits von Weihnachten erklingen. So erklingt eine Sonate von Antonio Bertali in der Zeit des Barocks, verriet der neue Dirigent Marcel See.

 

Am Samstag, 9. Dezember, um 19 Uhr gibt der Vokalchor TonArt unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Sigmund in der evangelischen Kirche in Hochstadt sein traditionelles und stimmungsvolles Adventskonzert.

 

Die evangelische Kirchengemeinde Hochstadt bietet wieder einen regelmäßigen Kindergottesdienst an. Das neue „KiGo-Team“ setzt auf kreative Ideen, um den Nachwuchs für den christlichen Glauben zu begeistern. Ursula Müller, Sabrina Reußwig und Monika Schmidt haben es sich zur Aufgabe gemacht, in der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt wieder regelmäßig einen Gottesdienst für Kinder anzubieten. Zur Vorbereitung gehörten unter anderem Workshops mit Pfarrerin Kerstin Schröder aus Hanau, die als Studienleiterin für die Arbeitsstelle „Kirche mit Kindern und Familien“ am Studienseminar Hofgeismar tätig ist.

Obwohl das Angebot auf Kinder zugeschnitten ist, dürfen Eltern und Großeltern mitfeiern und mitmachen. Das nächste Highlight für die Jungen und Mädchen in Hochstadt außerhalb des Kindergottesdienstes ist der Erntedank-Gottesdienst am Sonntag, 8. Oktober. Dann findet zwar kein separater Kindergottesdienst statt. Aber die Kinder ziehen mit Erntegaben in die Kirche ein und feiern den Gottesdienst für alle Generationen mit.

 

Für die Katholische Kirche ist seit über 30 Jahren Jahre ist Hans-Hermann Klüh der Gemeindepfarrer in Bischofsheim. Das Jubiläum feiert er beim Gemeindefest am 11. Juni und blickt auf die schwierige Pandemie zurück und die unbeliebte Verwaltungsreform voraus. Während des Studiums war Klüh als „Zeltpriester“ in der Jugendarbeit aktiv. Er leitete die Katholische Junge Gemeinde und die Pfadfinder und begleitete Jugendfreizeiten für das Landratsamt Fulda. Sein Studium absolvierte er in Fulda und Freiburg und schloss mit dem Diplom ab.

Im Oktober 1982 kehrte er ins Bistum Fulda und erhielt dort eine Stelle als Diakon der Gemeinde Trendelburg. Nach der Priesterweihe 1983 folgten vier Jahre als Kaplan in der Hanauer Stadtpfarrei Mariä Namen und in der Pfarrei Christkönig Edelzell-Engelhelms. Überraschend schnell kam dann die Berufung nach Bischofsheim 1989. Die Pfarrei St. Theresia vom Kinde Jesu lädt am Sonntag, 11. Juni zum Sommerfest ein, an dem Pfarrer Hans-Hermann Klüh sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiert. Das Gemeindefest beginnt um 10 Uhr mit einem Hochamt und wird musikalisch von der Ökumenischen Kantorei Bischofsheim umrahmt. Danach wird rund um den Kirchturm gefeiert.

Der Neuorganisation der Pfarreien im Bistum Fulda gingen intensive Gespräche mit vielen Beteiligten voraus. Nun soll es am 1. Januar 2025 so weit sein: Zwölf Pfarreien sollen zu einer großen fusionieren. Wie der Weg dahin aussehen kann. Es gibt 48 Pastoralverbünde im Bistum Fulda, die durch Zusammenarbeit ihre Kräfte bündeln, Doppelstrukturen abbauen und ein Netzwerk bilden sollten. Die neue „Groß-Pfarrei“ trägt den vorläufigen Namen „Pfarrei 28“. Die neue Pfarrei 28 reicht von der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz in Bergen-Enkheim bis zu St. Laurentius nach Großkrotzenburg Stand September 2022 leben in der „Groß-Pfarrei“ 28 auf einer Fläche von 125 Quadratkilometern etwa 30.000 Katholiken. Die Mitglieder der Pfarrei wählen einen Pfarrei-Rat und einen Verwaltungsrat. Diese beauftragen Kirchenteams, die vor Ort praxisnah „Erlebnisräume des Glaubens“ gestalten können. Es werden also mehr Ehrenamtliche in den Teams mitarbeiten und an sogenannten Themen-Tischen mitdiskutieren.

Was bleibt, so Klüh, seien die Gottesdienste, soweit möglich und die Namen der Kirchen. Die Seelsorger bleiben vor Ort.

 

Am 26. März veranstaltet die Pfarrgemeinde St. Edith Stein ein Fastenessen in der katholischen Kirche Allerheiligen. Der Gottesdienst wird von der ,,Allerheiligen–Band“ mitgestaltet.

Nach dem Gottesdienst treffen sich über 30 Gläubige zu einem Fastenessen. Wie jedes Jahr kochen die Frauen der Pfarrgemeinde im Pfarrsaal eine sehr würzige Gemüsesuppe.

Die Anwesenden spendeten daraufhin insgesamt 250 Euro, die der Tafel-Leitung übergeben werden.

 

Der Kirchenchor Buchentöne unter der Leitung von Caroline Adam lädt ein zur zweiten Engelsandacht, am Michaelistag 29. September um 19 Uhr in der evangelischen Kirche in Wachenbuchen.

 

 

 

 

 Vereine

 

Die Vereinsbetreuung der Stadt Maintal bietet zusammen mit der Steuerberaterin Sandra Oechler am Dienstag, 7. Februar, eine Schulung zum Thema „Die zehn größten Vereinsmythen“ für Maintaler Vereine an. – Die Maintaler Sportvereine sollten in den nächsten Wochen daran denken, die Verwendungsbestätigung für das Jahr 2022 sowie den Antrag auf Zuschüsse für die Beschäftigung von Übungsleiterinnen für das Jahr 2023 rechtzeitig bei der Stadt Maintal einzureichen. - Am Montag, 24. April, findet im Bürgerhaus Wachenbuchen ein Seminar zum Thema „Ist die Satzung unseres Vereins noch zeitgemäß?“  statt. -Am 6. Juni gibt es eine Schulung zum Thema „Hygienevorschriften bei Vereinsveranstaltungen und Straßenfesten“

 

 

 

 

 

Organisationen

 

Der DRK Ortsverein Maintal führt 202 sechs Blutspendetermine in Maintal und zwei in Niederdorfelden durch. Darüber hinaus absolvierten die DRKler wieder kleinere und größere Sanitätsdienste - vom Reitturnier übers Straßenfest bis hin zum Fußballturnier. Der „schönste“ Dienst des Jahres war dann schließlich der beim Hochstädter Weihnachtsmarkt.

 

Lange Zeit sah es so aus, als würde der Förderverein der DRK-Seniorenzentren Kleeblatt in Maintal seine Tätigkeit einstellen müssen. Aber im letzten Moment konnte nun doch noch ein neuer Vorstand gefunden werden und der Verein bleibt erhalten. Das ist in erster Linie der ehemaligen Schriftführerin des Vereins, Ellen Tappert, zu verdanken. Der neue erste Vorsitzende ist Ioannis Sarigiannidis. Er ist bei der Gesellschaft für Wirtschaft, dem ältesten Bildungsträger Hanaus, als Ausbildungsbegleiter tätig. Im Jahr 2003 gegründet, hatten sich die Mitglieder des Kleeblatts zum Ziel gesetzt, den betagten Bewohnern der drei Maintaler Seniorenzentren das Leben hin und wieder ein wenig fröhlicher und damit insgesamt lebenswerter zu machen mit Musikveranstaltungen, Clownvorführungen, Besuch eines Eiswagens, Ausflüge oder das Bereitstellen von Bastelmaterial.

Bürgerstiftung Maintal unterstützt:

Die Bürgerstiftung Maintal unterstützt gezielt seit mehreren Jahren unterschiedliche Musikprojekte und -veranstaltungen in den drei Einrichtungen des DRK-Seniorenzentrums. So können sich die Häuser in Bischofsheim, Hochstadt und Dörnigheim jeweils über einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro freuen, den Gisela Hohmann, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Maintal, persönlich überbrachte.

 

Seit 1. August ist die Krankenschwester und Wirtschaftswissenschaftlerin Rita Wanninger die Geschäftsführerin der DRK-Seniorenzentren. Seit 1996 ist sie im Gesundheitswesen in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig und hat sich intensiv mit Themen wie der Standardisierung und der Optimierung von Prozessen beschäftigt. Es ist die Kernfrage, wie sich Kosten ohne negative Folgen für Patienten oder Pflegebedürftige senken lassen, die Wanninger schon ihr gesamtes Berufsleben lang begleitet. Digitalisierung, neue Strukturen, die medizinisches Fachpersonal von administrativen Aufgaben befreit, sind ihre Antworten auf die aktuellen Herausforderungen.

 

 

Bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft im April

wird auch der Neubau des Vereinsheims begangen

 

 

Der Verein Rumänien-Hilfe Maintal hat als ersten Vorsitzenden den 87-Jährigen Horst Laurus. Karin Fischer soll den Vorsitz des Vereins von ihrem Vater übernehmen. Der Verein und hat 24 Mitglieder und drei Fördermitglieder. Er wurde 2002 gegründet und unterstützt

zwei Altersheime in der rumänischen Großstadt Cluj-Napoca. Im Jahre 2004 kam ein Pflegeheim für Jugendliche mit geistiger und körperlicher Behinderung dazu, so daß jetzt dazu. der 260 Pflegebedürftige unterstützt werden.

Neben neuen Betten hat der Verein auch zahlreiche Sachspenden, darunter Material für Handarbeiten, mitgebracht. Mit Garn, Farbe und Leinwänden sorgte der Verein Rumänien-Hilfe über die Jahre für weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. Kleine Taschen, Etuis und Gemälde entstehen seitdem von Hand der Heimbewohner. Für die Jugendlichen sammelt der Verein Musikinstrumente: Tamburine und Triangeln. Für weniger musikalisch Begeisterte stattete der Verein einen Gymnastikraum mit Turngeräten aus.

Doch ein Transport mit dem Lkw ist sehr kostspielig und für die Mitglieder nicht mehr machbar. Deshalb nimmt der Verein statt Sach- nur noch Geldspenden entgegen. Mit einer Bedarfsliste teilten die Pflegeheime dem Verein mit, was sie brauchen, und wenn genug Geld zusammengekommen ist, stelle der Verein die erforderliche Summe zur Verfügung

 

 

 

 

 

 

Feuerwehr

 

Maintal informiert über Katastrophenschutz:

Die Stadt ist im Rahmen des Bevölkerungsschutzes gefordert, Vorkehrungen zu treffen. Um sich auf einen Stromausfall vorzubereiten, ruft Bürgermeisterin Monika Böttcher Anfang des Jahres eine Taskforce ins Leben. Innerhalb der Stadtverwaltung übernimmt diese Aufgabe der Fachdienst Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz. Lageabhängig unterstützt der Verwaltungsstab, der sich derzeit mit den Auswirkungen der Energiekrise befasst.

Ein konkretes Planungsszenario ist ein längerer, flächendeckender Stromausfall. Damit die Bürger wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist, hat die Stadt wichtige Informationen in einem Flyer und auf der Webseite „www.maintal.de/stromausfall“ zusammengefasst. Bei einem Blackout, der länger als eine Stunde andauert, richtet die Stadt sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme ein. Dies sind die Feuerwehrhäuser in allen vier Stadtteilen und das Rathaus. Politiker fordern allerdings, die Stadt müsse die verschiedenen Notfallszenarien durchspielen und entsprechende „Was-passiert-wenn-Verfahren“ entwickeln.

 

 

Im Vorjahr ist die Feuerwehr Bischofsheim 201-mal ausgerückt. Mehrfach war die Wehr unter dem Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ alarmiert worden. In der anschließenden Jahreshauptversammlung des Fördervereins im März konnte der Vorsitzende Frank Robanus berichten, daß die Mitgliederanzahl auf 321 Mitglieder gesteigert werden konnte. Der Förderverein unterstützt die Einsatzabteilung durch die Beschaffung von Medien­ausstattung für den Unterrichtsraum, kleinerem feuerwehrtechnischem Equipment, einem Präsentationspavillon sowie durch die Verpflegung bei Veranstaltungen.

 Im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr waren Förderverein und Einsatzabteilung am Straßenfest und beim Weihnachtsmarkt präsent gewesen und hatten gemeinsam den Tag der offenen Tür sowie ein internes Sommerfest organisiert.

 

Die Mitglieder der Einsatzabteilung der Feuerwehr Wachenbuchen wählten im Rahmen der Jahreshauptversammlung eine neue Wehrführung. Nach fünf Jahren Amtszeit übergaben Florian Kaufhold und Florian Reutzel den Staffelstab an den neu gewählten Wehrführer Cedric Hahn sowie seinen Stellvertreter Torben Stroh. Die im Juni 2022 neu gegründete Kinderfeuerwehr Wachenbuchen, die „Löschhelden“, zählt elf Kinder. Zur Jugendfeuerwehr gehörten zu Beginn des Jahres acht Jugendliche, wobei eine Kameradin in die Einsatzabteilung übernommen werden konnte. Die Einsatzzahlen beliefen sich auf insgesamt 46 Einsätze. Vier Personen wurden neu in die Einsatzabteilung aufgenommen

 

Höhepunkt der Jahreshauptversammlung der Feuerwehren Maintals war die Ernennung des ehemaligen Stadtbrandinspektors Andreas Matz zum Ehren-Stadtbrandinspektor. Christian Hinrichs, stellvertretender Kreisbrandinspektor, der zum ersten Mal auf einer Jahreshauptversammlung in Maintal ein Grußwort sprechen konnte, dankte den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten für ihren überörtlichen Einsatz im Kreisgebiet. Mit der Tauchereinheit und dem Teleskop-Gelenkmast werden die Maintaler Feuerwehren über das Stadtgebiet hinaus zu Einsätzen gerufen. Sie sind zudem Teil des kreisweiten Waldbrandzuges, der im letzten Jahr 46 Stunden am Stück im Einsatz war.

 

 

Gerufen wurden die Feuerwehren zu 106 Brandeinsätzen, zu 279 Hilfeleistungen, zu 102 Bereitstellungen. 36-mal gab es einen Fehlalarm. Zu den besonderen Einsätzen, die nicht selten gefährlich und belastend sind, gehören Zimmer- und Wohnungsbrände und Unfälle mit schwer oder tödlich Verletzten.

Besonders problematisch ist, dass bei steigenden Anforderungen gleichzeitig die Anzahl der Aktiven kontinuierlich sinkt, von 176 Feuerwehrleuten im Jahr 2013 auf aktuell 150 Einsatzkräfte. Der Nachwuchs kommt zu 70 Prozent aus der eigenen Jugendfeuerwehr. Doch auch sie ist im letzten Jahr um sieben Mitglieder geschrumpft, auf aktuell 57 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren. Zwölf Jugendliche haben das Leistungsabzeichen der Jugendfeuerwehr, die Leistungsspange erworben. Über 36 Neuzugänge freuten sich die Kinderfeuerwehren. Insgesamt sind es 62 Kinder, die von 15 Feuerwehrfrauen und -männern betreut werden.

Es gibt einen Abrollbehälter für Gefahrgut, einem Gerätewagen für Wasserrettung, ein Spezialfahrzeug für die Waldbrandbekämpfung und fünf Mannschaftsfahrzeuge. Gänzlich umstrukturiert und neu bestückt wird die Atemschutzwerkstatt. Für die Lufterkundung kommen inzwischen zwei Drohnen zum Einsatz, die beispielsweise Glutnester im Wald aus der Luft aufspüren können.

Bürgermeisterin Böttcher sagte, die Stadt stehe vor „historischen Aufgaben“ und großen Investitionen, denn die Feuerwehrhäuser in Dörnigheim und Wachenbuchen müssten neu gebaut werden. Für beide Standorte seien Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. In Dörnigheim kann man vermutlich an der Berliner Straße bleiben. Der beste Kompromiss besteht in der rund 7600 Quadratmeter großen Fläche zwischen Bahndamm und dem städtischen Eigenbetrieb, schon allein, weil diese Variante zwei Zufahrten hätte. Die neue Feuerwache soll zwischen Lahnstraße und Neckarstraße entstehen. Der Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte konnte sich im Oktober auf ein Konzept und einen Ort für das neue Feuerwehrgerätehaus in Dörnigheim einigen. Im Sommer stellte das in Sachen Feuerwehrgebäude visierte Planungsbüro IBH Projektmanagement den städtischen Gremien mehrere Optionen vor. Das einzige infrage gekommene Untersuchungsgebiet erstreckte sich links und rechts der Lahnstraße, im rückwärtigen Bereich des aktuellen Standorts, der direkt an der Berliner Straße liegt und bis zur Eröffnung des Neubaus in Betrieb bleibt.

Es bot sich nur eine Variante mit rund 7.600 Quadratmetern mit einer Möglichkeit auf rund 10.000 Quadratmeter zu erweitern, wobei dann ein Teil vom Gelände des Eigenbetriebs Betriebshof und des städtischen Busunternehmens SVM abgeknapst werden müsste, für die ohnehin bereits ein neuer Standort gesucht wird. Gleiches gilt auch für die Obdachlosen- und Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, die sich beide noch in der Neckarstraße befinden. Aber der Standort in Wachenbuchen ist nicht entwicklungsfähig. Die größte Schwierigkeit dort ist es, ein geeignetes Grundstück zu finden.

 

Über mangelnden Nachwuchs können sich die ehrenamtlichen Brandschützer in Maintal nicht beschweren. Ein Highlight ist der Berufsfeuerwehrtag im Juni, den es in allen Stadtteilen gibt.

Die Kinder können vorher Wünsche äußern, wissen aber nicht, welche Einsatzszenarien sie an diesem Tag üben sollen. Eine Aufgabe für die Kinder und Jugendlichen war es zum Beispiel, eine Tür mittels hydraulischem Türöffner aufzustemmen. Auch einen umgefallenen Baum mussten sie von der Straße räumen. Bei einem weiteren Übungseinsatz galt es, mit einem Hebekissen eine unter einem Stahlträger eingeklemmte Person zu befreien. Übernachtet haben alle im Jugendraum.

Die Maintaler Kinder- und Jugendfeuerwehren zählen insgesamt 119 Mitglieder, 62 Kinder und 57 Jugendliche. Im vergangenen Jahr sind 36 Nachwuchs-Brandschützer dazu gekommen. Drei sind in die Einsatzabteilung gewechselt.

 

Am 14. September ist bundesweiter Warntag. Auch die Stadt Maintal löst gegen 11 Uhr alle Sirenen im Stadtgebiet aus. Zusätzlich sind Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Stadtpolizei mit Lautsprecherdurchsagen unterwegs. Ein Warnmittel ist Cell Broadcast. Cell Broadcast ist ein nationaler Warnservice, den die deutschen Mobilfunknetzbetreiber in ihren Netzen installiert haben.

 

Großbrand in Maintal: Das Feuer war im Marie-Curie-Ring im Gewerbegebiet Maintal-Ost ausgebrochen. Laut ersten Angaben der Polizei war gegen 11.35 Uhr ein Fahrzeug auf der Hebebühne in einer Kfz-Werkstatt im Erdgeschoss eines mehrgeschossigen Gebäudes in Brand geraten. Insgesamt wurden mindestens acht Fahrzeuge im Innen- und Außenbereich der Werkstatt zum Raub der Flammen, darunter auch ein Wohnmobil. Durch den Brand zogen sich nach aktuellen Informationen sechs Männer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren (drei Werkstatt-Mitarbeiter, zwei Rettungskräfte und ein Feuerwehrmann), Rauchgasvergiftungen zu und mussten medizinisch behandelt werden. Zwei von ihnen kamen in ein Krankenhaus.

 

Am 31. Oktober entstand im Brüder-Schönfeld-Haus ein Brand durch einen durch da

Fenster geschossenen Feuerwerkskörper mit einem geschätzten Sachschaden von etwa 100.000 Euro. Es ist davon auszugehen, dass die Tat im Zusammenhang mit Halloween stehe

 

 

 

Sport

 

Fußball:

Der FSV Bischofsheim wird im Januar Futsal Kreismeister der A-Junioren. Futsal eine von der FIFA anerkannte Version des Hallenfußballs, die sich auch im DFB und somit im Hessischen Fußballverband durchgesetzt hat. Auch die Jugendmannschaften tragen ihre Kreismeisterschaften fast schon traditionell in dieser Spielvariante aus.

 

Dörnigheimer Sportverein:

Im Restaurant „Fleur du Sel“ hatte der Dörnigheimer SV im Oktober zur akademischen Feier anlässlich seines 50. Geburtstags in kleinem Kreis eingeladen. Eine Gruppe Jugendlicher hat den Dörnigheimer Sportverein (DSV) 1972 gegründet, um gegen den FC Germania zu rebellieren. Jetzt feiert der inzwischen etablierte Verein 50. Geburtstag. Aus den ehemaligen „Rebellen“, die vor 50 Jahren den Verein gegründet haben, sind inzwischen rüstige Männer im fortgeschrittenen Alter geworden. Sie waren gemeinsam mit Vertretern des Fußballkreises und benachbarter Vereine vom Vorstand des Dörnigheimer Sportvereins (SV) zur akademischen Feier anlässlich des 50. Geburtstags des Vereins eingeladen.

Seit Mai ist Tolga Cimen Vorsitzender des Dörnigheimer SV, den er als „solide, bodenständig und kostenbewusst“ charakterisiert und somit auch gleich den Weg aufzeigt, den der Verein weiterhin gehen wolle. Immerhin hat der Verein rund 540 Mitglieder und konnte allein im vergangenen Jahr 140 neue Mitglieder gewinnen, davon sehr viele Jugendliche.

Die Arbeit mit dem Nachwuchs sei dem neuen Vorstand ein besonderes Anliegen, betonte Tolga Cimen. Man sehe das daran, dass sieben Jugendmannschaften beim Fußballkreis gemeldet sind. Hinzu kommen noch zwei Teams von Aktiven, die derzeit in der Kreisliga A und B um Punkte kämpfen.

Der Verein habe in den 50 Jahren des Bestehens viele Höhepunkte, aber auch bittere Stunden erlebt. Immerhin spielten die DSV-Kicker zu ihren erfolgreichsten Zeiten in der Kreisoberliga, und der Verein gründete die erste Frauenfußballmannschaft in Maintal, die bis in die vierthöchste deutsche Spielklasse aufgestiegen war. Dem DSV entstammt auch Ex-Nationalspielerin Birgit Prinz, dreimalige Weltfußballerin und achtmalige Fußballerin des Jahres. Auch Vater Prinz sei Trainer im DSV gewesen.

 

Kewa Wachenbuchen:

Der Vorwurf, mit dem sich der Verein an die Stadt und in allerletzter Not sogar an die „Bild“-Zeitung gewandt hatte: Der Rasen auf den Sportplätzen wird nicht genug gewässert. Die Nerven lagen blank bei dem Fußballverein, der dank seines unermüdlichen ehrenamtlichen Engagements eine identitätsstiftende Rolle für Maintals kleinsten Stadtteil spielt.

Im Oktober haben Stadt und Verein sich einander angenähert und zu einer neuen Praxis gefunden, die dem Verein neue Hoffnung gibt. Eine Schlüsselrolle dabei scheint die neue Leitung des städtischen Fachdiensts Grün des Eigenbetriebs Betriebshof zu spielen. Mittlerweile ist der Rasen aber in einem guten Zustand.

Mit einem Kunstrasen wäre man auf der sicheren Seite, sagt Sven Friedrich, und erklärt direkt, dass das aus sportlicher und nachhaltiger Sicht allerdings immer die schlechtere Alternative zu einem Naturrasen sei. „Aber wir sind der einzige Verein in Maintal ohne Kunstrasen“, pocht er gegenüber Kaiser auf der Forderung. Der winkt jedoch ab: Finanziell sei das in den kommenden Jahren nicht darstellbar. Die Kewa habe sich vor Jahren dagegen entschieden, als sie die Chance auf Kunstrasen gehabt hätte

Die Ü 35-Ladies von Kewa Wachenbuchen unter Trainerin Rebecca Lautenschläger dürfen sich im Juli erneut Hessenmeister nennen. Und das sogar nach einer Regeländerung, nach der auch jüngere Spielerinnen antreten durften. Mit 9:0 wurde die SG SK Lation vom Platz gefegt und die Wachenbucherinnen konnten die erfolgreiche Titelverteidigung feiern.

 

 

Handball:

Am 14. Januar ist Familientag in der Maintal-Halle mit vier der Jugendmannschaften:

Im Februar richtet die HSG Maintal in verschiedenen Hallen den HSG-Junior-Cup aus.

 

 

 

Turngemeinde Dörnigheim:

Im März nimmt die Turngemeinde Dörnigheim mit insgesamt 19 Turnerinnen und Turnern am 34. Hallenkinderturnfest des Turngau Offenbach-Hanau in der Hanauer August-Schärttner-Halle teil

Bei der Jahreshauptversammlung im Mai gibt es Berichte aus den Abteilungen Fechten, Gesang, Gymnastik, Gymnastik nach Krebs, Handball, Lauftreff, Tauchen, Tennis, Tischtennis und Turnen. Der neu gewählte Vorstand der TGD setzt sich wie folgt zusammen: Michael Zanner (Vorsitzender), Dr. Michael Kaib (stellv. Vorsitzender), Ruth Niedermayer (Kassenwartin), Jörg Reiblich (stellv. Kassenwart), Martina Frei (Schriftführerin), Ingo Kunde (stellv. Schriftführer), Brigitte Krause (wirtschaftliche Koordinatorin), Volker Klein (Technischer Leiter) Markus Ramb (Jugendleiter).

 

Regelmäßiges Tanztraining, das „Miteinander und Füreinander“ und vor allem die Freude am Tanzen haben sich ausgezahlt. Am 1. Landestreffen 50+ des Hessischen Turnverbandes im August in Nieder-Mörlen präsentieren 12 Mitglieder der TGD-Tanzgruppe einschl. ihrer Trainerin eine Line Dance-Choreografie, für die sie viel Anerkennung erhalten. Seit ihrem Bestehen 2018 ist es die erste Veranstaltung vor einem fachkundigen Publikum auf hessischer Ebene.

Aktive und passive Gymnastinnen unternehmen ihren jährlichen Ausflug diesmal zum Schloß in Ludwigsburg („Blühendes Barock“) und nach Lauffen,

 

Die Turngemeinde hat seit 2019 auch eine Kinderturngruppe trainiert. Zwei Mal die Woche, jeweils mittwochs und freitags um 15.30 Uhr, haben Vorschul- und Schulkinder mit und ohne Behinderung die Gelegenheit, sich gemeinsam zu bewegen.

 

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember wird die Anpassung der Mitgliedsbeiträge zum 1. Januar 2024 von der Mitgliederversammlung als notwendig erachtet und zugestimmt. So werden die monatlichen Mitgliedsbeiträge für Erwachsene von 7 auf 10 Euro und für Kinder von 4 auf 6 Grad angehoben. Der Nachteil sei, dass auch die Unterhaltung der Halle von der TG Dörnigheim finanziell gestemmt werden muss. Vor ungefähr zehn Jahren gab es Sondierungsgespräche mit den Freien Turnern Dörnigheim über einen möglichen Zusammenschluss. Damals gab es noch zu großen Widerstand gegen einen solchen Plan. Inzwischen kooperieren aber einige Abteilungen und man sollte eine Fusion der beiden Vereine nicht aus den Augen verlieren.

 

Fechter der TGD: Am 18. Februar und 19. Februar findet das traditionsreiche hessische Ranglistenturnier „Die Goldene Maske von Maintal“ über 180 Teilnehmern in der Maintalhalle statt. Samuel Maier und Nils Hoffmann holen Gold, Jaron Emmerich holt Silber und es gibt drei Bronzemedaillen für Dörnigheim. - Auch bei den Hessischen Jugendmeisterschaften im Florett und Säbel am 4. und 5. März in Marburg schneiden die Dörnigheimer hervorragend ab. - Am 11. März starten sie beim Ranglistenturnier in Weinheim, ein Ranglistenturnier Nordbaden, Württemberg und Hessen und auch im März bei den Mainzer Stadtmeisterschaften.

Im April bestreitet die Turngemeinde Dörnigheim die Deutschen Meisterschaften Senioren in Esslingen mit Moritz Frohwein, Nils Hoffmann, Jaron Emmerich, Maximilian von Quast und Steffen Thalmann. Deutscher Meister im Einzel wurde bravourös Alexander Kahl von der TG Hanau, der viele Jahre lang im Landesleistungsstützpunkt Dörnigheim-Hanau zusammen mit den Dörnigheimer Fechtern trainiert hat und auch heute noch zusammen mit den Dörnigheimer Fechtern trainiert. Bei den Die Deutschen Meisterschaften der U 13 in Winsen (Luhe) sind auch einige Teilnehmer aus Dörnigheim dabei.

 

Die TGD hat sich in der Waffengattung Florett für den Landesleistungsstützpunkt beworben und im August den Zuschlag erhalten. Ab 1. September wird zusätzliches sogenanntes Stützpunkttraining auch für leistungsstarke Fechter anderer hessischer Vereine angeboten. Im Oktober kommen die Bundesminister Faeser und Heil nach Maintal und informieren sich über den neuen Landesleistungsstützpunkt des Hessischen Fechterverbandes. In der Bücherei bleibt Zeit und Raum für den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Maintal und ein Gespräch über den Sport in Maintal.

 

In Tauberbischofsheim fand am es 25./26. November der VS-Möbel-Cup statt für die Altersklassen U 11 bis U 15. Im Finale traf Samuel dann auf David Menzel (FC Fürth), den er klar mit 10:4 bezwang. Aurelia Lobe Manga errang die Silbermedaille. Mit einer überragenden Leistung behielt Constantin im Finale gegen Oliver Zhong (Freiburger TS) die Oberhand und entschied den Turniersieg mit 10:8 für sich.

 

Im Dezember werden die Hessischen Meisterschaften am Landeleistungsstützpunkt Florett in der Maintalhalle in Maintal ausgetragen. In den Altersklassen der U 9 – U 17 ging es dabei in Einzel- als auch Mannschaftswettbewerben um die jeweiligen hessischen Meistertitel.

 

 

Freie Turner Dörnigheim:

Im April treffen ich sich 72 Mitglieder zu ihrer Jahreshauptversammlung unter Vorsitz von Rolf Eisenhauer

Das Schwanennest im Vereinsheim der FTD ist eine Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche des Vereines. Im 14-tägigen Rhythmus, jeweils sonntags, von 15 bis 18 Uhr, gibt es die Möglichkeit, sich hier zu treffen, um die verschiedenen Angebote, wie basteln, kochen, nähen, backen etc. wahrzunehmen. Im Juli wird ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder angeboten.

Zum Abschluss des ersten Halbjahres wird am Samstag, 15. Juli für die Vereinskinder ein Ausflug in die Rhön angeboten. Im Oktober werden Laternen gebastelt.

 

Turnerschaft Bischofsheim:

Ende 2022 musste sich der 1. Eisstockschützenverein mangels Nachwuchses auflösen. Die Turnerschaft Bischofsheim belebt die Disziplin unter ihrem Dach wieder. Die Turnerschaft konnte den Nutzervertrag mit der Stadt Maintal für Gelände und Anlage übernehmen. Die Leitung der neuen Abteilung übernimmt Jürgen Dillenseger. Der Eissport wird bei einem Schnuppertag an die Menschen herangebracht. Gespielt wird auf Kunststoffbahnen. Diese sind an diesem Tag im Mai bereits um 10 Uhr voll von Eisstockinteressierten, die sich am Schießen versuchen.

 

Turnverein Hochstadt:

Der Turnverein Hochstadt bietet ab Montag, 2. Oktober, einen neuen integrativen Yogakurs für Senioren und Menschen mit körperlichen Einschränkungen an. Er ist auch für Menschen mit temporären Einschränkungen, etwa nach Verletzungen oder mit Babybauch, geeignet.

 

 

Freien Turnerschaft Wachenbuchen:

Die Skiabteilung der Freien Turnerschaft Wachenbuchen startet ab Ende September wieder mit ihrem „Fit durch den Winter“-Programm. An zwei Abenden die Woche bringt Abteilungs- und Übungsleiterin Karin Witting die Teilnehmer zum Schwitzen und sorgt für die perfekte Vorbereitung für alle Arten von Wintersport. Aber auch ganz ohne Pistensport, bieten die Stunde ein perfektes Rundumpaket für körperliche Fitness.

 

Der Verein bietet ab September wieder vier neue Yogakurse an. Neben zwei Yoga-Kursen am Abend, gibt es auch zwei am Vormittag. Der Yoga Classical am Vormittag kann bei der Krankenkasse eingereicht werden. Dazu gibt es Yoga mit Stuhl und Yoga am Abend

 

 

Budokan:

Im Januar laden der Bundeskader und der Landeskader Hessen alle interessierten Sportler aus dem Ju-Jutsu zur „Open Mat“ beim Sport Club Budokan Maintal ein. Die Athleten müssen sich im Wettkampfbingo gemessen und dabei verschiedene Aufgaben erfüllen. Der Bundestrainer möchte die „Open Mat“ sehr gern wieder in Maintal veranstalten, und dies aus zwei Gründen - Maintal liegt sehr zentral und die perfekten Gegebenheiten beim SC Budokan Maintal.

Im Erwachsenenbereich kann der SC Budokan Maintal mit Sang-Tae Güclü mit einem neuen Landeskader-Athleten auffahren. Sang-Tae wurde zuletzt Deutscher Hochschulmeister und belegte bei der Hessenmeisterschaft Platz im Februar zwei im landesweiten Vergleich. Auch Sang-Tae bereitet sich aktuell auf die Gruppenmeisterschaft vor um sich dort für die Deutsche Meisterschaft im März zu qualifizieren

Der SC Budokan Maintal bietet Wettkampftraining im Brazilian Jiu-Jitsu an mit Patrick Schreier, einem sehr erfahrenen Landestrainer mit viel Wettkampferfahrung.

 

Unter der Leitung von Bundestrainer Rado Mollenhauer qualifizierte sich Landeskader-Athlet Emanuel Heumann auch in diesem Jahr für die Gruppenmeisterschaft, um dort ein Ticket zur Deutschen Meisterschaft zu erlangen.

Im März finden in der Budo-Arena des SC Budokan Maintal die Westdeutschen Meisterschaften im Ju-Jutsu Fighting und Brazilian Ju-Jutsu statt. Zu den Deutschen Meisterschaften reist der Verein mit vier Athleten und zwei Trainern.

Deutschlands beste Karatekas sind im Mai beim Sport-Club Budokan Maintal zu Gast. Es wird an der Präzision der Bewegungsabläufe unter den kritischen Augen des Chef-Bundestrainers Efthimios Karamitsos gefeilt.

Nach einigen Jahren Abwesenheit freut sich der Sport Club Budokan, dass Rainer Dötsch im Mai wieder als Judotrainer im Bereich Kinder und Jugendliche einsteigt. Dötsch ist Träger des 2. Dan im Judo sowie Judolehrer mit B-Lizenz.

Im Juni findet die Deutsche Meisterschaft der Jugend in Bernau bei Berlin statt, für die auch

Maximilian Häusser qualifiziert ist. Er bereitet sich auch mit seinem Trainer Rado Mollenhauer (Landes.- und Bundestrainer) für die am 18. August in Astana (Kasachstan) stattfindende Weltmeisterschaften der Jugendlichen im Ju-Jutsu vor. Max wurde in diesem Jahr Deutscher Meister im Ju-Jutsu Fighting und in Frankreich belegt er einen hervorragenden dritten Platz bei der Europameisterschaft. Bei der JU-Jutsu Weltmeisterschaft belegt er dann Platz 7.

Im August organisiert der Verein gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz für alle MitarbeiterInnen (Geschäftsstelle, Kinderbetreuer, Küchenpersonal und Trainer) einen Erste-Hilfe-Kurs in der Turnhalle der Werner-von-Siemens Schule Maintal

Am Sonntag, 12. November, bietet der Jugendvorstand der Sportkreis Main-Kinzig in Kooperation mit dem SC Budokan Maintal einen Selbstverteidigungskurs für Kinder und Jugendliche (10 bis 16 Jahre) an.

Die Jiu-Jitsu League Germany veranstaltet erstmalig eine Meisterschaft in Maintal. Am Samstag, 2. Dezember, findet die Frankfurt Open Championship–European Cup in der Sporthalle der Werner-von-Siemens Schule in Maintal-Dörnigheim statt. Es haben sich zu dieser Meisterschaft über 600 Starter aus 38 Nationen gemeldet.

 

Maintaler Badminton-Verein:

Die Freude beim 1. Badminton-Verein Maintal könnte eigentlich nicht größer sein: Im vergangenen März schaffte die erste Mannschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd, aktuell steht das Team auf dem dritten Platz der Tabelle. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Um in der 2. Bundesliga spielen zu dürfen, musste der Verein dem Deutschen Badminton-Liga-Verband beitreten.

Die Auflagen sind knallhart – und mit enormen Kosten verbunden. Insbesondere für die technische Ausrüstung musste der Maintaler Liga-Neuling tief in die Tasche greifen. Das Reglement schreibt unter anderem vor, dass eine elektronische Zeittafel vorhanden ist. Außerdem mussten zwei Schiedsrichterstühle angeschafft werden, weil unsere improvisierten aus Regionalligazeiten nicht zulässig gewesen wären. Den größten Posten aber machen die Fahrt- und Übernachtungskosten aus. „In der Regionalliga gab es acht Mannschaften, in der 2. Bundesliga Süd sind es zwölf Teams. Wir haben also mehr Auswärtsspiele. Und die Strecken sind deutlich weiter geworden.

Zwar gibt es zwei Firmen, die den Verein unterstützen. Um die gestiegenen Kosten für die Bundesligasaison zu decken, reicht die Partnerschaft nicht aus. Der Verein hat Anfang Februar eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. 3333 Euro möchte die Mannschaft bis zum 2. März sammeln.

 

Angelsportverein:

Gemeinsam mit Joachim Becker vom Nabu Maintal haben die Jugendlichen des Angelsportvereins Maintal die Brutkästen am Vereinsgewässer in Bischofsheim für die kommende Brutsaison gereinigt. Insgesamt 16 Brutkästen die rund um den Angelsee plaziert sind wurden von den Jugendlichen abgehängt, gereinigt und wieder neu plaziert.

Am Samstag, 15. April veranstaltet der ASV Maintal seinen Angelflohmarkt, die „Vatertagsfeier“. Die Gäste erfreuen sich an leckeren geräucherten Forellen, saftigen Steaks, Thüringer Bratwürsten und Handkäs mit Musik. Für die stimmungsvolle musikalische Unterhaltung sorgten wie in jedem Jahr die Musiker des Musikcorps Bischofsheim. Der Gesangverein Eintracht half den Bischofsheimer Anglern wieder mit selbstgebackenem Kuchen und organisierte den Verkauf desselben. Ganz besonders freuten sich der Verein der Wildtierfreunde Maintal über die vom Angelsportverein übergebene Spende. Der Erlös der Floßfahrten auf dem Angelsee sowie die Spenden der Besucher und des ASV selbst brachten 750 Euro, die vom Vorsitzenden der Angler, Gerald Gruber, den Wildtierfreunden übergeben wurden.

 

Am letzten Ferienwochenende, 2. und 3. September, veranstaltet der Angelsportverein Maintal zum zweiten Mal ein Schnupperwochenende für Kinder von 9 bis 13 Jahren. Unter fachkundiger Anleitung erfahrener Angler werden den Kindern das waidgerechte Angeln sowie der Naturschutz im und am Wasser vorgestellt. Die Veranstaltung ist Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 9 bis 15 Uhr. Die benötigte Angelausrüstung wird vom Verein gestellt. Für Verpflegung ist an beiden Tagen ausreichend gesorgt. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich telefonische Anmeldung unter 0173 6664019 oder per E-Mail „wtggruber@t-online.de“ bis zum 27. August ist notwendig. Auch über die Website „www.asv-maintal.de“ ist eine Anmeldung möglich. Veranstaltungsort ist das Vereinsgewässer am Bahnhof Maintal West (26. August 2023, MB).

 

Dörnigheimer Lauftreff:

Der Lauftreff startet ab Freitag, 7. April um 18 Uhr an der Sportanlage „Dicke Buche“ in der Dörnigheimer Waldsiedlung und laufen eine Stunde durch den idyllischen, naturbelassenen Maintaler Wald, ob Schnellläufer oder Laufanfänger, Jogger, Walker oder Nordic-Walker

 

 

Dart-Club Phönix:

Auf einer ehemaligen Kegelbahn in Hochstadt in der Hauptstraße 44 treffen sich die aktiven

Mitglieder des Maintaler Dart-Club Phönix zum Dartspielen. Erster Vorsitzender ist Jürgen Reul. Vor rund sechs Jahren gründete er den Verein mit damals rund 20 Mitgliedern, mittlerweile sind es etwa 50 „Phönixe“, die sich als aktive und passive Mitglieder im Verein engagieren. Neben sechs Dart-Automaten wurden in dem großen, lang gezogenen Raum vier traditionelle Zielscheiben, auf die mit Pfeilen mit Metallspitzen geworfen wird. Der Dart-Club lädt im Juli zu einem Tag der offenen Tür in seinen frisch renovierten Dartkeller ein.

 

Railway- Jugendtreff:

Östlich des Bahnübergangs Eichenheege gibt es eine Halle, in der Jugendliche vor allem

skaten können. Aber der Verein Railway bietet auch andere Aktivitäten an. Im Juli findet wieder der jährliche Bandcontest mit drei Rockbands statt Am 5. August gibt es „Funky McSkateface Vol. 1“, eine Veranstaltung mit drei Pop-Punk-Bands und gleichzeitigem Skaten. Ursprünglich nur als Mädchentreffe gedacht gib t es jetzt den Mädchentreff; einen Rückzugsort, an dem sich Mädchen zwanglos treffen können und der von Sozialpädagogen begleitet wird. Im Außenraum entsteht eine große Halfpipe, ein Proberaum für Bands ist ebenfalls in Planung

Im September veranstaltet der Verein einen kostenfreien Selbstverteidigungskurs für Mädchen und junge Frauen an. In s Leben gerufen und gesponsert hat den Kurs die Dörnigheimer Kinder- und Jugendärztin Claudia Schramm. Das offene Ohr finden sie beispielsweise bei Sozialarbeiter Yannick Rauh, der den Jugendtreff seit April begleitet. Zum Beispiel eine Retro-Gaming-Night, bei der alte Videospiele und Konsolen auch Erwachsene in den Jugendtreff locken. Oder den Pokémon-Sammelkarten-Treff, der Mädchen und Jungen aller Altersklassen zusammenführt.

 

Sportschützen

Nur über Umwege und mit Erschrecken haben die fünf Maintaler Schützenvereine, welche teilweise zu den ältesten eingetragenen Vereinen in Maintal zählen, von dem Magistratsbeschluss über die Schließung des Schießstands der Maintalhalle erfahren. Den über 400 Sportlern wird durch die Schließung der Sportstätte die Grundlage zur Ausübung ihres traditionsreichen Sports genommen. Das Schützenwesen gilt offiziell als immaterielles Kulturerbe. Noch im Jahr 2016 hat der amtierende Magistrat den Schützen herzlichst zur Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ der UNESCO gratuliert und weitere Unterstützung in Aussicht gestellt [Die Schützen des 16. Jahrhunderts waren kein Verein im heutigen Sinne, sondern eher eine staatliche Einrichtung, eine Bürgerwehr].

Die Schießstände in der Maintal-Halle standen kurz vor dem Aus: Zu teuer würde die Sanierung werden. Der Magistrat hatte sich daher für die Schließung ausgesprochen, diese Ent­scheidung aber in letzter Sekunde kassiert. Die Gemeinschaft Maintaler Sportschützen (GMS), die die Interessen der fünf Maintaler Schützenvereine vertritt, hatte auf das drohende Aus der zentralen Sportstätte mit einem offenen Brief auf Facebook reagiert. Die Vereine schlagen selbst zwei Möglichkeiten vor: Zum einen regen sie an, die Anlage der Maintaler Polizei zum Training anzubieten. Und zum anderen könnte der Schießstand auch kommerziell genutzt und an Sicherheitsunternehmen vermietet werden

Im Jahre 2019 gab es ein Angebot, nach dem die Modernisierung und Instandsetzung der Sportanlage insgesamt rund 638.000 Euro kosten würden. Auch die in dem Beschluss beschriebenen Umbaupläne haben sie laut Ullrich Laupus, der für die GMS die Sanierungspläne vorantreiben will, vor den Kopf gestoßen. Der Umbau des 25-Meter-Stands zum Bogenschießen und der des 50-Meter-Standes zum Schießen mit Druckluftwaffen wird dort vorgeschlagen. Kostenpunkt: 276.100 Euro. Etwas weniger (209.000 Euro) würde es kosten, den kleineren Stand zum Bogen- und Luftdruckschießen umzurüsten und den größeren zu schließen.

Mit der Rücknahme des Beschlusses ist allerdings nur der Magistratsentscheid vom Tisch. Über den Weiterbetrieb der Anlage entscheidet nämlich nicht die Stadt, sondern die Genehmigungsbehörde des Kreises.

Diese hat die Feuerwaffen-Schießstandanlage in der Maintal-Halle zum 30. Oktober geschlossen, obwohl die Gemeinschaft der Maintaler Sportschützen in den vergangenen Wochen viel dafür getan hat, um die Schließung zu verhindern. Die Anlage ist in die Jahre gekommen und technisch, zum Beispiel in Sachen Belüftung, längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand

Zum 30. Oktober wollte die Waffenbehörde des Kreises die Anlage nämlich schließen, wenn die eklatanten Mängel bis dahin nicht behoben seien, der Termin ist nämlich schon eine Verlängerung. Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft hat abgesagt. Die Polizei hat noch nicht verbindlich geantwortet. Momentan ist jeder Verein für sich dabei, temporäre Lösungen zu finden und sich bei umliegenden Vereinen einzumieten.

 

 

Tanzsport:

Es gibt in Maintal mehrere Vereine, die Tanzsport anbieten:

(1.) Der 1. Maintaler Tanzsportclub e.V. Blau-Weiß (Discofox, Boogie-Woogie, Gesellschaftstanz, Standard, Latein, Kindertanzen

Am 27. August war im Bürgerhaus Bischofsheim das Bembel Tanzsportturnier des etwa 250 Mitglieder starken Vereins. Die Erste Vorsitzende Conny Griebel, wurde mit der Ehrennadel in Silber des Hessischen Tanzsportverbandes ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde durch die Vizepräsidentin des HTV übergeben, die auch gleichzeitig die Turnierleitung des Bembelturniers innehatte.

Am Samstag, 7. Oktober, richtet der Maintaler Tanzsportclub wieder seinen festlichen Herbstball im Bürgerhaus Bischofsheim aus. Das absolute Highlight des Abends bildete den Abschluss der Programmpunkte. Marc Hartung Knöfler zeigte uns mit seinem Tanzpartner Damian Spyrka eine sicher unvergessliche Darbietung der Lateintänze Samba, Rumba, Cha-Cha-Cha, Jive und Paso Doble.

Alle vier Jahre findet im Rahmen der Gay Garnes die Weltmeisterschaft der International Federation of Same-Sex Dance Associations statt. Marc Hartung-Knöfler, Trainer vom 1. Maintaler Tanzsportclub e.V. Blau-Weiss, und sein Partner Damian Spyrka belegten im November bei ihrer ersten gemeinsamen Weltmeisterschaft in Guadalajara in Mexico auf Anhieb den 4. Platz im International Latein 18+ Mixed und den 5. Platz im International Latein 18+ Men

 

(2.) Turngemeinde Dörnigheim: Angeboten wird zum Beispiel Zumba mit Nelly Ernst als Trainerin. Am 1. Landestreffen 50+ des Hessischen Turnverbandes in Nieder-Mörlen präsentierten im Juli zwölf Mitglieder der TGD-Tanzgruppe eine Line Dance-Choreografie, für die sie viel Anerkennung erhielten. Seit ihrem Bestehen 2018 war es die erste Veranstaltung vor einem fachkundigen Publikum auf Hessenebene. Mit ihrem Beitrag hat die Gruppe ein Zeichen gesetzt, dass gerade Tanzen für Ältere ein wichtiger Bestandteil der Angebotsvielfalt in den Sportvereinen darstellt und ihr Trainings-Konzept aufgegangen ist.

 

(3.) Die Tanzgruppen de Einsteischule, geleitet von Nicole Giersbeck. Diese nehmen im April am 46. Landesentscheid (vormals „Jugend trainiert für Olympia“) in der Disziplin Tanz statt. Die Albert-Einstein-Schule fuhr mit rund 60 TänzerInnen, 2 TrainerInnen, 2 BegleiterInnen aus dem Kollegium nach Königstein/Taunus, um einerseits den Hessenmeister „Paartanz-Kombination“ in der Wettkampfklasse I (Oberstufenjahrgänge) zu verteidigen und zum anderen um in der Wettkampfklasse II (WK II) (Mittelstufe mit Unterstufe) sich der Konkurrenz zu stellen. Auch im Formationsbereich

 

Minigolf:

Peter Droste sichert sich Anfang Oktober den ersten Platz im Miniaturgolf bei den Hessischen Einzelmeisterschaften in Wetzlar Ende 2011 wurde er Mitglied des Bahnengolf Sportvereins Bad Homburg. Dort erfuhr er mehr über die verschiedenen Anlagengrößen, die im Fachjargon „Systeme“ genannt werden und bei Ligaspielen gespielt werden. Unterschieden wird beim Bahnengolf nämlich unter anderem zwischen der Abteilung „Eins Beton“ – auch bekannt als Minigolf – und der Abteilung „Zwei Faserbeton“, dem Miniaturgolf. Die beiden Disziplinen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad, denn Faserbetonbahnen sind nur halb so lang wie die Betonbahnen.

 

 

Feste:

Mit echter deutscher und englischer Rock- und Popmusik erfreut die Band Dr. Mabuse aus Bischem die Besucher des Bischofsheimer Straßenfestes am Samstag, 19. August, ab 19.00 Uhr vor der evangelischen Kirche.

 

Beim Weihnachtsmarkt in Hochstadt sorgt das Ensemble „Alphorn-Echo“ aus Biebergemünd-Kassel

für die passende Stimmung. Die ungewöhnlichen Instrumente lockten zahlreiche Besucher vor die Bühne des Fördervereins Hochstädter Weihnachtsmarkt, auf der die fünf Männer mit ihren großen Alphörnern gerade so Platz fanden. Die Musiker kommen schon seit 2007 jedes Jahr. Das „Alphorn-Echo“ aus dem Spessart wurde 2005 gegründet und besteht aus neun Mitgliedern. Seit seiner Gründung ist das Ensemble gefragt; besonders zur Weihnachtszeit ist der Termin­kalender voll.

Organisator Hans-Jürgen Schmitt hat mit seinem Team auch in diesem Jahr wieder einen sehens- und erlebniswerten Weihnachtsmarkt auf die Beine gestellt, obwohl zeitweise ziemlich dunkle Wolken über das Projekt zogen. Der Verein musste wegen steigender Kosten die Standgebühren erhöhen.  Normalerweise kommen an jedem Tag um die 5.000 Besucher. Dieses Jahr hat am Samstag der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber am Sonntag war perfektes Weihnachtsmarktwetter. Auch die 50 Standbetreiber sind mit ihren Einnahmen zufrieden

 

In Dörnigheim findet am dritten Advent der älteste Weihnachtsmarkt der Stadt Maintal zum 29. Mal statt. Zu verdanken ist das Rolf Lanio, dem Initiator des Vereinsrings Dörnigheim. „Der historische Kulturkreis, der den Weihnachtsmarkt viele Jahre auf die Beine gestellt hatte, war überaltert und konnte die Organisation nicht mehr stemmen“, erinnert sich der 75-Jährige. Im Oktober 1994 habe er sich schließlich mit seiner Frau und ein paar Dörnigheimern zusammengetan und den Vereinsring Dörnigheim gegründet. „Unsere ursprüngliche Intention war es, den Weihnachtsmarkt fortzuführen“.

Bis auf drei gewerbliche Aussteller, die von Beginn an dabei sind, ist der Dörnigheimer Weihnachtsmarkt ausschließlich Vereinen, Kindergärten und Schulen vorbehalten. Es geht nicht um Kommerz, sondern darum, die Vereinsmitglieder mit der Dörnigheimer Bevölkerung in Kontakt zu bringen. Standgebühren müssen die Vereine auf dem Dörnigheimer Weihnachtsmarkt nicht zahlen. Alle Kosten übernimmt der Vereinsring.

Zwischen 4.000 und 5.000 Euro kostet die Veranstaltung unterm Strich, 2.000 Euro gehen allein für die Verlegung der Stromkabel drauf. Auch der Aufwand ist immens: Bis alle 25 Buden stehen und der Weihnachtsmarkt starten kann, muss Rolf Lanio zig Behördengänge absolvieren. Anmeldung beim Gewerbeamt, Vorstellung des Sicherheitskonzepts – auch ein mittelgroßer Weihnachtsmarkt muss Auflagen erfüllen. Immerhin müssen die Ehrenamtlichen die Hütten nicht mehr selbst zusammenbauen. 15 werden von einem Schreiner in Lämmerspiel gemietet, zehn weitere stellt die Stadt dem Verein zur Verfügung. „Die Stadt kommt uns beim Preis entgegen und baut auf und ab.

Damit sich der Weihnachtsmarktbesuch für die Kinder lohnt, wird der Nikolaus auch in diesem Jahr wieder kleine Geschenke verteilen. Wer im Kostüm steckt, will Lanio nicht verraten. Nur so viel: Tochter Katja sorgt als Engel für himmlische Begleitung. Lanio selbst ist an den beiden Tagen wie gewohnt als „Mädchen für alles“ im Einsatz.

 

Das Septemberfest ist das größte und bunteste Fest im Stadtteil Dörnigheim. In diesem Jahr knüpft die Evangelische Kirchengemeinde zum 41. Mal an eine bewährte und beliebte Tradition an. Kunterbunt, mit Musik und Tanz, mit kulinarischen Spezialitäten aus Ländern lockt dieses Fest wieder viele Hundert Besucher auf den Hof und in die Räume des Evangelischen Gemeindezentrums in Dörnigheim. Beteiligt sind Gruppen aus allen Teilen der Welt, die sich und ihre Kultur präsentieren und an Ständen auf dem Hof und im Saal ihre Spezialitäten anbieten.

 

Das größte Fest n Wachenbuchen ist die Kerb. Am Freitag steigt das viertägige Fest, das mittlerweile Fans aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis und darüber hinaus anlockt. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter ein paar Neuerungen einfallen lassen. Veranstalter ist in diesem Jahr die Sport- und Kulturgemeinschaft Wachenbuchen. Rund 80 Ehrenamtliche im Alter zwischen 18 und 85 helfen bei Vorbereitung und Durchführung der Kerb – angefangen vom Marketing über Programmgestaltung bis hin zu Küchen- und Thekendiensten.

Um den Besuchern auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm zu bieten, setzen die Veranstalter auf eine Mischung aus Altbewährtem und neuen Ideen. Die Band „Fayette“, die als Opener am Freitagabend einheizen wird, kennen Kerb-Fans mittlerweile ebenso gut wie die bekannten Batschkapp-DJs „Buffalo&Wallace“, die am Samstagabend mit Hits der 90er und 2000er das Festzelt zum Beben bringen wollen. „Helium 6“ gehören ebenso zur Kerb Wachenbuchen wie Urgestein Helmut und werden in diesem Jahr traditionell den krönenden Abschluss am Kerb-Montag markieren.

Bei der Planung des Kerb-Sonntags haben Timo Stein und seine Vereinskollegen ein paar Veränderungen vorgenommen. Nach dem traditionellen Zeltgottesdienst ab 10 Uhr mit anschließender Blasmusik steht erstmals der „Wachebücher Nachmittag“ auf dem Programm: Neben dem Angebot an Karten- und Würfelspielen werden einige teilnehmende Vereine an verschiedenen Stationen zum Mitmachen einladen, ein Schausteller wird außerdem verschiedene Spielgeräte aufstellen. Einige ältere Mitglieder hätten in den Sitzungen beklagt, sich im Partyprogramm nicht wiederzufinden, erzählt Timo Stein. Das habe letztlich den Ausschlag zu geben, am Programm zu drehen.

 

 

Bürgerhilfe

Die Bürgerhilfe verfolgt weiter ihr umfangreiches Programm: Lichtbildervorträge, Wanderungen, Spaziergänge, Kaffeeklatsch, Vorträge (Rente), Großeltern-Projekt, Textil-Shop und Kinder-Shop, Leihladen, Digital-Treff, Vorlesezelt auf dem Weltkindertag, Adventsfeier, Boule.

Die Jahreshauptversammlung ist am 25. April 2023, der Jahresbericht 2022 wird gedruckt.

Heike und Karl-Heinz Lutz bilden die neue Leitung der Tafel Maintal. Der Ehrenamtspreis 2022 des Main-Kinzig-Kreises für außerordentliches ehrenamtliches Engagement erhält das Leitungsteam der Tafel Maintal (Brigitte Eggensperger und Dr. Ulrich Ehmcke).

 

 

Freiwilligenagentur

 Bereits seit zehn Jahren gibt es die städtische Koordinierungsstelle als Partnerin für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Neu war Ende 2022 die Tannenbäumchen-Aktion für alleinstehende Menschen.

Zum Selbstverständnis der Freiwilligenagentur gehört ebenfalls, gesellschaftliche Entwicklungen sowie aktuelle Themen aufzugreifen und damit neue Impulse zu setzen. Zum Beispiel konnte 2022 das Schulpaten-Projekt weiter ausgebaut werden

Gemeinsam mit der pädagogischen Fachberatung für die Kindertagesstätten entwickelte Maintal Aktiv eine Fortbildungsreihe für Freiwillige und pädagogische Fachkräfte, die in

ihrem Ehrenamt oder beruflich mit traumatisierten Kindern und Familien arbeiten. Zusammen mit dem Bildungspartner Main-Kinzig und der Demokratiewerkstatt veranstaltete die Freiwilligenagentur außerdem einen Vortrags- und Diskussionsabend. Der Kulturtreff konnte unter der ehrenamtlichen Leitung von Ute Rieg weitergehen. Positive Resonanz erfährt auch die Jugendgruppe Autismus, die in diesem Jahr auf Vorschlag der Freiwilligenagentur mit dem Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreis ausgezeichnet wird. Auch 2023 gibt es wieder ein spannendes Fortbildungsangebot, in dem es unter anderem ums Gärtnern in Zeiten des Klimawandels, Argumentieren gegen rechts, oder Vereinsrecht und Medienkompetenz geht. Es finden auch Veranstaltungen wie das Suppenfest, die Müllsammel- und die Tannenbäumchen-Aktion 2023 wieder statt.

Im Mai wird in einem Workshop gezeigt, wie man mit einfachen Mitteln, etwa mit dem Smartphone, ansprechende Filme selbst drehen kann. Dabei geht es vor allem um eine gute Bild- und Tongestaltung. Außerdem werden kosteneffiziente Hilfsmittel vorgestellt, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen

Aber die Agentur soll aus Kostengründen verkleinert bzw. von anderen Abteilungen übernommen werden. Deshalb erwartet der Seniorenbeirat schon im Januar von den politisch Verantwortlichen den Erhalt der Freiwilligenagentur Maintal-Aktiv.

Weitere Aktivitäten sind: Seniorenradler, Städtetouren, Gespräch über Politik und Zeitgeschehen (Demokratie-Werkstatt, „Argumentieren gegen Rechts“, soziale Teilhabe und Chancengleichheit), Reparatur-Café, Fahrendes Café (Bollerwagen), Suppenfest, Schulpaten, „Markt der Möglichkeiten“ (spanisches Fremdsprachencafé)

 

 

Fastnacht

 

Hochstädter Humoristen gestalten nach zwei Jahren ist endlich wieder die fünfte Jahreszeit. Die Fastnachtssitzung sin d am 21. Januar und 27. und 28. Januar, Auch der Nachwuchs hat sich dieses Jahr gemeinsam mit Trainerinnen und Betreuern eine ganze Menge einfallen lassen, um das Publikum zu unterhalten. Die HMV-Kindersitzung findet am Sonntag, 22. Januar, um 15 Uhr, im Hochstädter Bürgerhaus statt. Die Tänzerinnen und Tänzer der verschiedenen Gruppen trainieren schon seit Monaten für die Auftritte im Januar und Februar, zuletzt sogar gemeinsam. Bei einem Tanztag im Hochstädter Bürgerhaus stellten alle Gruppen den anderen ihre aktuellen Tänze vor. Es gibt drei Fastnachtsitzungen am 27.  Januar sowie am 2. und 3. Februar im Hochstädter Bürgerhaus

Fastnacht ist keine Frage des Alters: Das beweist auch der Nachwuchs des Humor-Musik-Vereins „Edelweiß“, der mit einem zweistündigen kindgerechten Programm und quirligem Humor das Publikum im Hochstädter Bürgerhaus unterhält.

Wer Freude an der Satire und den humorvollen Blick auf das Geschehen in Hochstadt, Maintal und der Welt hat, der kommt traditionell am Fastnachtssamstag auf seine Kosten: Dann wird die „Hochstädter Kreppelzeitung“ verkauft, und diesmal auch wieder im traditionellen Straßenverkauf, was zuvor zwei Jahre lang coronabedingt nicht möglich war. Das heißt, dass zunächst Verkaufsgruppen ab 10 Uhr durch alle Hochstädter Straßen ziehen und die Zeitung anbieten und später dann auch beim Maintaler Fastnachtsumzug dabei sind.

Ab Ende Oktober ist die Kabarettgruppe Mikrokosmos des Humor-Musik-Vereins „Edelweiß“ wieder live zu sehen. „Wann isses dann so weit?” heißt das neue Programm, das die Gruppe mehrfach im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt auf die Bühne bringt.

 

Die Karneval-Gesellschaft „Käwer" Hochstadt e.V. 1908 lädt zu ihren Faschingssitzungen in das Hochstädter Bürgerhaus ein: Handwerkersitzung (Samstag, 4. Februar), Kreppelsitzung (Sonntag, 5. Februar), Bembelsitzung (Samstag, 11. Februar), Kindersitzung (Sonntag, 12. Februar), Kinderfasching (Dienstag, 21. Februar), „Kehraus“ (Samstag, 25. Februar).

 

Im Mai wird zu einem köstlichen Fest voller Spargel- und Erdbeerfreuden eingeladen. Im August öffnet der Karnevalsverein KG Käwer Hochstadt seine Tore für eine sommerliche Cocktailparty öffnete. Unter dem Motto „Drink ‚N‘ Dance“ fanden sich zahlreiche Partybegeisterte ein, um bei exotischen Cocktails und erfrischenden Getränken das Urlaubsgefühl aufleben zu lassen.

Am Samstag, 9. September, ab 16 Uhr und Sonntag, 10. September, ab 10 Uhr öffnen die Käwern dann erneut die Tore des Käwernhofs, um das traditionelle Kartoffelfest mit leckeren Speisen rund um den Erdapfel zu feiern. Das Kartoffelfest und der Weihnachtsmarkt sind traditionell die erfolgreichsten Feste

 

Im Bürgerhaussaal Hochstadt feiern die Käwern die Nacht der Tollitäten gefeiert. Durch den festlichen Abend führten Moritz Kolb und Heidi Hehrlein und die Band Fayette füllte die Pausen mit schwungvoller Musik. Das Kinderprinzenpaar, Prinz Ben I (Ben Köhler) und Prinzessin Amelie II (Amelie Oefner), begeisterte das Publikum mit einem unterhaltsamen Sketch, bevor sie offiziell inthronisiert wurden. Das neue Prinzenpaar für 2023/2024 sind Prinz Frank II. und Prinzessin Sigrun I., Frank und Sigrun Röll.

 

Die Karnevalsabteilung Blau Weiss und Tanzsportabteilung der Freien Turnerschaft Dörnigheim feiern im Februar ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit ihrer zweiten Kostümsitzung. Sitzungspräsident ist Rolf Eisenhauer. Prinzenpaar sind Thomas II und Anahit I sowie die Jugendprinzessin Amy I und Ihre Hofdame Elena I. Die „Maa Watze“ bringen mit Stimmungsliedern den Saal in Bewegung. Ein Urgestein der Karnevalsabteilung, Rolf Eisenhauer als Urrumpelchen, betritt die Bühne und erzählt uns hier wieder Geschichten von seinen Freunden   Auch das Maintaler Männerfrühstück bei den „Blau-Weissen begeistert im Februar. Am 18. November findet die Eröffnungsveranstaltung der Blau Weissen, in der August Roth-Halle statt. Als besonderer Gast ist der Bauchredner Peter Moreno dabei. Das neue Prinzenpaar Prinz Joachim II und Prinzessin Ines I. wird eingeführt. Übrigens werden außerdem an diesem Tag auch die Karten für die, allseits beliebte, Hexennacht verkauft

 

 

Bei den Faschingssitzungen der Rot-Weißen in Wachenbuchen lautet das Motto „Farbenspiel“. Und bunt war auch das Programm, das einmal mehr zeigte, mit wie viel Herzblut die Aktiven und ihre Mitstreiter dabei sind. Dreimal dürfen sich die Rot-Weißen über ein ausverkauftes Bürgerhaus freuen. Am 11. November lädt die Freie Turnerschaft Wachenbuchen zum Rot-Weiß-Ball ins Bürgerhaus Wachenbuchen. An diesem Abend wird eine sehr besondere Kampagne für die FTW eröffnet: Die Jubiläumskampagne zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. Die Aktiven bieten daher ein Best-of als Vorschau auf die Geburtstagssitzungen. Das bis dahin amtierende Prinzenpaar Prinz Steffen I. und Prinzessin Angela II. reichte seine Insignien an Fabian Hude, der eigentlich nur den Moderatoren ein funktionsfähiges Mikrofon überreichen wollte, und seine Prinzessin Jacky Brühmann weiter. Die Prinzengarde, der „ganze Stolz der Rot-Weißen“, entfachten Vorfreude auf ihren noch streng geheimen Showtanz für die anstehende Kampagne. Für Partystimmung sorgten anschließend die „Schoppies“, die das gesamte Publikum zur Polonaise durch den Saal animierten.

 

Auch in Bischofsheim wird gefeiert: Am Samstag, 18. Februar, ist der Kappenabend des FSV Bischofsheim u d am Samstag nach Aschermittwoch werden beim Gesangverein Eintracht Bischofsheim wieder Heringe mit Pellkartoffeln serviert.

 

Um den ehrenamtlichen Fastnachtern und Karnevalisten in Hessen für ihr Engagement zu danken, laden im Februar Ministerpräsident Boris Rhein und seine Frau Tanja Raab-Rhein 425 Repräsentanten des närrischen Brauchtums ins Schloss Biebrich nach Wiesbaden ein.

Auch die Maintaler Fastnachtsvereine gehörten in diesem Jahr wieder zu den Gästen, die dem Ministerpräsidenten und seiner Frau die Hand schütteln durften. Vor Ort brauchen die Karnevalisten einen langen Atem. Zwischen drei und vier Stunden dauert es bis zum offiziellen Foto mit dem Ministerpräsidenten, nur die Kinder-Prinzenpaare werden vorgezogen. Am Ende gehe alles ganz schnell: Fünf Minuten Smalltalk mit dem Ministerpräsidenten, Ordensübergabe, ein professionelles Lächeln für die Kamera, zweimal Klick und fertig.

 

Der Karnevalszug-Verein-Maintal sucht im Februar noch Musikgruppen für den Maintaler Karnevalszug. Einen Wermutstropfen gibt es aktuell bei aller Vorfreude allerdings doch: Bislang hat sich noch keine einzige Musikgruppe angemeldet. Dabei gehören Guggemusigg, Spielmannszüge, Blasorchester und -kapellen doch genauso zum „Lindwurm“ wie die Wagen, von denen Kamellen fliegen. Dass der Zug ein stiller wird, sei dennoch nicht zu befürchten. Immerhin habe mittlerweile ohnehin jeder zweite Wagen Musik vom Band.

Doh der zweite Vorsitzende Heiko Koch ist mit den Anmeldungen sehr zufrieden.

Es haben sich direkt Ende Oktober 25 Vereine angemeldet, sodass er mit insgesamt 60 Gruppen rechnet. Die teilnehmenden Vereine kommen nicht nur aus Maintal, sondern auch aus dem Umland bis aus der Wetterau. Mit rund 100 Zugnummern hatte sich der Maintaler Umzug vor der Zwangspause zu einem Großereignis gemausert, das Aktive und Publikum über Maintal hinaus anzog.

Die Zugteilnehmer versammeln sich am Wilhelmsbader Kreisel und setzen sich von dort aus in Bewegung. Schlusspunkt ist die Tribüne an der Ecke Zeppelin-/Eichwaldstraße.

Angeführt wird der Umzug von Zugpräsidentin Katja I., die mit bürgerlichem Namen Katja Yvonne Lanio heißt. Die Majestät wurde zwar schon 2020 inthronisiert, kam aber im wahrsten Sinn des Wortes bislang nicht zum Zug.

Jochen Pospiech hat eines der wichtigsten Ämter für die Maintaler Fastnacht übernommen: Der Karnevalszugverein Maintal (KVM) hat den langjährigen Aktiven nicht nur mit dem goldenen Orden der Interessensgemeinschaft Mittelrheinischer Karneval geehrt, sondern auch zum neuen Zugpräsidenten Jochen I. gekürt. Karnevalsumzug ist am 10. Februar 2024

 

 

 

 

Weitere Vereine

 

Auf der Kinder- und Jugendfarm wurde die dreimonatige Winterpause für Umbauten und Renovierungen genutzt. So wurde unter anderem die Küche des Farmhauses ausgetauscht.  Auch im Außenbereich wurde aufgeräumt, ausgemistet und neu geplant. So wurden zum Beispiel die rund um zwei alte Apfelbäume gezimmerten Hütten zu Gunsten der Bäume abgebaut und der Bauplatz verlegt.

Um den diesjährigen Saisonstart gebührend zu feiern, sind alle Familien herzlich zur Eröffnungsfeier am Sonntag, 5. März eingeladen. Über 200 Besucher auf dem Farmgelände konnten sich am Gartenbasar mit einer reichhaltigen Auswahl an Gartenzubehör gegen eine Spende ausstatten. In Kooperation mit dem Nabu Maintal bot die Kinder- und Jugendfarm eine Infoveranstaltung zum Thema „Amphibien

Im Juni wird ein Crowdfunding gestartet für ein Lastenfahrrad. Ein Konzert von Jonny Karacho war Startschuss der Sammelaktion. Immerhin 3500 Euro will der Verein zusammenkriegen. Ab zehn Euro kann man sich mit einem personalisierten Aufkleber auf dem sogenannten Tuktuk-Mobil verewigen. Die kippbare Ladefläche des Tuktuk soll nicht nur dem reinen Transport dienen. Denkbar sind zum Beispiel Aufsätze, um das Tuktuk vielseitig nutzen zu können, zum Beispiel als rollendes Spülmobil mit Industriespülmaschine oder als mobiler Lehmofen für Brotback-Aktionen mit anderen Vereinen, Schulen oder Kitas“, erklärt Schmidt. Mitglieder des Vereins können das Gefährt für kleines Geld mieten. Da das Lastendreirad bis zu 45 km/h auf die Straße bringt, rangiert es in der gleichen Fahrzeugklasse wie Motorroller und kann mit einem entsprechenden Führerschein gefahren werden. Beladen werden kann es mit einer Nutzlast von bis zu 500 Kilogramm. Die Leistung der Batterie des Elektromobils reicht für eine Strecke von bis zu 60 Kilometern.

 

Die Auffangstation der Wildtierfreunde Maintal ist überfüllt. Ein Problem sind die vielen Jungvögel. In diesem Jahr registriert die Wildtierstation in Dörnigheim so viele Meldungen über vermeintlich verwaiste Jungvögel wie noch nie. Über 50 Anrufe gehen zwischenzeitlich pro Tag beim Verein ein, dazu kommen Fundmeldungen per Mails und SMS. Aber gerade einmal fünf von 20 gefundenen Vögeln seien Nestlinge und damit echte Notfälle.

Seit Monaten sucht Sonja Niebergall, die Chefin der Wildtierfreunde, ehrenamtliche Helfer. Nur zehn Mitgliederarbeiten aktiv in der Wildtierstation mit.

Die Vorsitzende hilft trotz Vollzeitjob in Palmengarten selbst jeden Tag in der Station mit.

Sabine Klein hat aufgrund gesundheitlicher Probleme Ende des vergangenen Jahres ihre aktive Mitarbeit beenden müssen. Doch nicht nur personelle Sorgen plagen den Verein. Inflation und gestiegene Energiekosten machen sich auch bei den Spendeneinnahmen bemerkbar. Hinzu kamen zuletzt einige Austritte langjähriger Mitglieder – obwohl der Jahresbeitrag mit 24 Euro für Erwachsene und 12 Euro für Jugendliche nicht besonders hoch ist.

Das Gebäude und das rund 2.500 Quadratmeter große Außengelände im Linnen in Dörnigheim sind in die Jahre gekommen, insbesondere die Außengehege und Volieren aus Holz größtenteils marode

Im Okt ober sind rund 60 hilfsbedürftige Igel in der Wildtierstation. Während gesunde Tiere einen rundlichen Körper, aufgestellte Stacheln und schwarze Knopfaugen haben, sind kranke, geschwächte Igel eher länglich, haben eine trockene Nase, die Augen sind schlitzförmig und eingefallen. Zudem haben kranke Tiere häufig eine auffällige Nackenfalte, zu erkennen als deutliche Einbuchtung an Hals und Schultern. Ein weiteres Alarmzeichen ist der taumelnde Gang. „Und wenn man ihn anstupst, sollte der Igel sich einrollen“, weiß die Wildtierexpertin. Auch hustende Tiere sollten umgehend eingesammelt und in eine Pflegestation gebracht werden. Einige leiden unter teils starkem Wurmbefall. Durchschnittlich 2.000 verletzte und in Not geratene heimische Wildtiere päppelt der Verein jedes Jahr auf, darunter auch Füchse, Rehkitze, Feldhasen und Eichhörnchen.

 

Die DLRG Ortsgruppe Maintal durchforstet im April sein Material, welches nicht mehr benötigt wurde, um die zivilen Hilfskräfte in der Ukraine zu unterstützen. Das Material wurde aussortiert, von Logos befreit, gereinigt und verpackt. Gemeinsam mit einem gespendeten Feuerwehrfahrzeug, vermittelt durch die Reservistenkameradschaft Hanau, wurde es an die ukrainischen Katastrophenhelfer übergeben.

Die DLRG Maintal plant, ihr neues Zuhause zu errichten, um ihre Rettungseinsätze wirksamer durchführen zu können. Das neue Domizil wird nicht nur als Zentrale der Lebensretter dienen, sondern auch als Ausbildungs- und Schulungszentrum.

Ein weiterer Grund zur Freude ist die langjährige Tradition der DLRG Maintal, die Menschen das Schwimmen beizubringen. Mit ihren qualifizierten Schwimmlehrern und modernen Schwimmkursen schulen sie Jung und Alt und geben ihnen das nötige Wissen und die Fähigkeiten, um sicher im Wasser agieren zu können

Im Oktober feiert die Gesellschaft ihr 50-jähriges Bestehen. mit einem großen Bürgerfest.

Mit stolzen 420 Mitgliedern hat sich die Organisation zu einer wichtigen Institution für die Sicherheit im Wasser entwickelt. Noch bevor das Maintalbad im November 1973 eröffnet wurde, gründete sich am 30. März die neue DLRG-Ortsgruppe Bischofsheim-Dörnigheim-Hochstadt – aus den Ortsgruppen Frankfurt und Hanau, da es in der neu gegründeten Stadt Maintal keine Vorgängerorganisationen gab. Schon zwei Tage nach der Einweihung des Mittelpunktschwimmbads-West nahm die neue Ortsgruppe den Trainingsbetrieb für Anfänger und Fortgeschrittene auf, der bis heute montags stattfindet.

Das erste eigene Domizil bezog der neue Verein im selben Jahr in einem Nebengebäude des alten Rathauses in der Kirchgasse in Dörnigheim. Und es wurde ein Schlauchboot angeschafft, das bei regelmäßigem Wachdienst ab 1975 auf dem Main eingesetzt wurde. Im Jahre 1978 konnte die Ortsgruppe mithilfe der Stadt einen Ford Transit mit Blaulicht erwerben, was damals ein Novum für eine Hilfsorganisation war. Es folgte ein gebrauchtes Motorrettungsboot – Voraussetzung dafür, dass der Main-Kinzig-Kreis 1980 den neuen Wasserrettungstrupp in den Katastrophenschutz eingliedern konnte.

Im Sommer 1996 wurde eine Juniorrettungsgruppe für Zwölf- bis 16-Jährige ins Leben gerufen. Ausbildungsschwerpunkt war die Erste Hilfe. Nach langer Suche und umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde im Mai 1998 das neue Domizil an der Braubachstraße in Dörnigheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Jahre 2006 verlangte der Anbau der Fahrzeughalle an das Vereinsheim von den Mitgliedern einen kräftezehrenden Einsatz von 450 Arbeitsstunden.

Das nächste Großprojekt stand mit dem Neubau vor der Tür, der im Mai 2022 mit dem Richtfest den ersten Abschnitt hinter sich gebracht wird.

Zusätzlich stellt die Ortsgruppe eine ganze Reihe von Einsatzgruppen wie Taucher und Einsatzkräfte zur Drohnen-, Radar- und Sonarortung. Und es gibt Fortbildungsmöglichkeiten zum Bootsführer, Sprechfunker, Einsatztaucher, Erste-Hilfe-Ausbilder und Sanitäter. Viele Mitglieder halten den Verein im Hintergrund bei den Mittwochsschraubern, der Küchencrew, Mediengruppe, dem Helferpool und beim Neubauprojekt am Laufen.

 

Die Sport- und Kulturgemeinschaft Wachenbuchen:

Die Sport- und Kulturgemeinschaft Wachenbuchen (SKG) hat in ihrem Jubiläumsjahr (Gründung 1963) einen neuen 1. Vorsitzenden gewählt und den langjährigen Vorsitzenden Werner Borger unter Applaus mit einem Präsent für seine über die Jahre geleistet Arbeit verabschiedet. - Der im Februar einstimmig neugewählte Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Timo Stein, seinem Vertreter Klaus Karber und Schriftführer Felix Hartmann. Im Jubiläumsjahr werden nach aktuellem Stand das Straßenfest, die Kerb sowie der Weihnachtsmarkt federführend durch die SKG durchgeführt

 

Die Landfrauen in Wachenbuchen treffen sich wieder wie gewohnt am 1. und 3. Dienstag im Monat im Bürgerhaus. Die Vorstandsdamen haben sich in diesem Jahr viel vorgenommen. Es werden sehr interessante Vorträge gehalten, es gibt eine Weinprobe mit rheinhessischen Weinen und ein Tagesausflug zum größten Kaltwassergeysir in Andernach stehen auf dem Programm. Im Juli erlebt man eine Ölverkostung im Wein und Whisky Shop in Wachenbuchen.

 

Der Landfrauenverein Hochstadt hat kürzlich 450 Euro an die evangelische Kirche Hochstadt für die örtliche Kinder- und Jugendarbeit gespendet. Sie schmücken wieder wie seit 2010 den Hochstädter Osterbrunnen. In Hochstadt ist der Buchs nicht echt und die rund 300 Eier aus farbigem Plastik. Für mehr fehlt den Hochstädterinnen die Zeit. Denn es sind nicht mehr viele Landfrauen.  Ingrid Strohl ist seit 2014 im Vorstand aktiv. Aber es gibt kaum Nachwuchs.

Jedes Jahr organisieren die Landfrauen den Frühlingsmarkt. - Nachdem bei der Jahreshauptversammlung im April kein neuer Vorstand zustande kam, wird im November bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Ihm gehören folgende Landfrauen an: Ingrid Strohl, Ingrid Puppe, Esther Reissmann-Landolfo, Doris Richter sowie Michaela Keller.

Vor 72 Jahren wurde der Verein gegründet und krankte in den vergangenen Jahren an einer Verjüngung der Mitgliederschaft. Es gibt so gut wie keine Landwirte mehr. Mit dieser Veränderung hat sich auch das Bild des Landfrauenvereins von einer Vereinigung von Bäuerinnen oder in der Landwirtschaft tätigen Frauen ändern müssen. Man hat einen Freundeskreis von jungen Frauen aus Hochstadt, die sich regelmäßig zum Kochen treffe, zur Mitarbeit gewonnen.

Weiterbildung, Ernährungsfragen, Gesundheit, Natur, Nachhaltigkeit, Kultur, Erholung und Geselligkeit sind heute die Themen. Es fehlt dem Verein allerdings ein eigener Clubraum, idealerweise mit Küche oder Kochzeile. Denn der Erhalt und die Weitergabe des Wissens um lokale, überlieferte Speisen und Rezepte von der älteren zur jüngeren Generation ist ebenfalls ein Anliegen der Landfrauen. Mit aktuell 49 Mitgliedern ist der Hochstädter Verein zahlenmäßig gut aufgestellt.

 

Bei der Jahreshauptversammlung des Kleingärtnervereins Dörnigheim zum 60-jährigen Bestehen war ein Grund zur besonderen Freude die Ehrung verdienter Gartenmitglieder.

 

Der Flug- und Modellbauclub Maintal veranstaltet anlässlich des Regionalparkfestes „Hohe Straße“ am Sonntag, 3. September, seinen Tag der offenen Tür auf dem Modellfluggelände „An der kleinen Loh“ oberhalb von Wachenbuchen. Die Besucher haben die Gelegenheit, einmal selbst ein Modellflugzeug im sogenannten Lehrer-Schüler-System zu fliegen. Dabei sind zwei Fernsteuerungsanlagen miteinander verbunden und bei einem Flugfehler kann der erfahrene Lehrermodellpilot jederzeit eingreifen und das Modellflugzeug sicher weiterfliegen.

Die jüngeren Besucher können in der Bastelecke ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen und unter fachkundiger Anleitung einen Modellfluggleiter aus Depron bauen. Weiterhin haben die Besucher die Möglichkeit, mittels einer Video-brille einmal das gesamte Gelände aus der Vogelperspektive zu beobachten.

Am 22. Oktober ist im Bürgerhaus Wachenbuchen, wieder der traditionelle Modellbauflohmarkt für ferngesteuerte Flugmodelle und Zubehör aller Art. Interessenten haben während der Veranstaltung die Möglichkeit, sich bei den zahlreich anwesenden Vereinsmitgliedern über den Flug- und Modellbauclub Maintal zu informieren. Gerade für Neueinsteiger bietet der Modellbauflohmarkt reichlich Gelegenheit, mit erfahrenen Modellsportlern zu sprechen und kostengünstig all die Dinge zu erwerben, die man für den Einstieg in dieses faszinierende Hobby benötigt.

Viele Fans nahmen weite Anfahrtswege in Kauf, um im Bürgerhaus Wachenbuchen nach Ersatzteilen oder dem ein oder anderen Schnäppchen-Modell zu suchen. Verkäufer und Interessierte aus einem Umkreis von gut 100 Kilometern zusammen. Der Flug- und Modellbauclub Maintal wurde 1974 gegründet. Seit 1996 veranstaltet der Verein regelmäßig seinen traditionellen Modellbauflohmarkt. Im Jahre 2001 entschlossen sich die Mitglieder, dem Deutschen Modellfliegerverband beizutreten. Der Verein hat sein Fluggelände an der Hohen Straße „An der kleinen Loh“. Im Winter bietet der Verein auch Hallenfliegen in der Sporthalle der Büchertalschule an.

 

Der Lions Club Maintal ehrt Schülerinnen der Albert-Einstein-Schule mit einer besonderen Ausstellung im Historischen Rathaus. Vom 13. bis 17. Juni sind ausgewählte Plakate zu sehen, die Schülerinnen im Alter von elf bis 13 Jahren im Rahmen eines weltweiten Friedensplakatwettbewerbs der „Lions International“ zum Thema „Mit Mitgefühl führen“ entstanden sind. Höhepunkt der Benefizausstellung ist eine Versteigerung der Bilder zugunsten in Not geratener Menschen am letzten Ausstellungstag am Sonntag, 18. Juni. Das für den 17. Oktober geplante Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim mußte aus organisatorischen Gründen abgesagt werde.

 

Der Schachklub 1959 Bischofsheim wird im November wieder beim Nachbarverein in Fechenheim zum Mannschaftsschnellschach (15 Minuten Bedenkzeit) eingeladen. Dabei handelt es sich um ein Einladungsturnier im welches zum 10. Mal ausgerichtet wurde. Dabei belegte der Schachklub Bischofsheim einen hervorragenden zweiten Platz. Der Schachklub Bischofsheim trifft sich jeden Dienstag im Bürgerhaus Bischofsheim.

 

Computerclub:

Der Club führt im Laufe des Jahres wieder verschiedene Kurse durch für Smartphone, iPhone, Windows 11, Grundlagen VBA, Datensicherung, zum Teil auch mehrfach. Für Januar 2024 ist ein Linux-Kurs geplant. Kurs-Ort ist der CCM-Raum im Brüder-Schönfeld-Haus. Auch die Bürgerhilfe hat einen Digital-Treff

 

Am ersten Novemberwochenende steht das Bürgerhaus ganz im Zeichen der Fotografie. Die Foto-Amateure Maintal laden zu ihren Fototagen mit Themen rund um die Fotografie ein.

Neben den Bildern gibt es einen Reisevortrag zum Thema Madagaskar und zwei weitere Fachvorträge

 

Der Verein Heimat-Museum Maintal stand im Sommer vor seiner Auflösung, eine Rettung des 1996 in der Hochstädter Hauptstraße eröffneten Museums schien unausweichlich. Nun gibt es ein neues Vorstandsteam. Es trafen sich am 13. November knapp 20 Interessierte, um einen neuen Vorstand zu wählen. Der Verein wird nun zunächst von einem dreiköpfigen Vorstandsteam gebildet: Ioannis Sarigianidis, der die Funktionen Vorsitzender und Kassierer innehat, Wally Vida-Pedd, die fast im Alleingang den Verein am Leben erhielt, und Michael Crass. Das Vorstandsteam plant als langfristiges Projekt die Digitalisierung des Bestands. Das Vorstandsteam plant, im Frühjahr bei einer Mitgliederversammlung – derzeit haben sich 33 Personen registrieren lassen – die Marschroute für die nahe Zukunft zu diskutieren und die Vorstandsarbeit auf weitere Schultern zu verteilen.

 

 

Flüchtlinge, Asylbewerber, Ausländer

An den Interkulturellen Wochen beteiligt sich auch Maintal jährlich im September. Die Interkulturellen Wochen laden dazu ein, solidarisches Miteinander auf Augenhöhe zu erleben und zu feiern – und dadurch Begegnung und Kennenlernen zu ermöglichen. In Maintal ist aus diesem Anlass ein vielfältiges Programm geplant.

 

Der Main-Kinzig-Kreis nimmt mit der Stadt Maintal und dem Deutschen Roten Kreuz eine neue Gemeinschaftsunterkunft im Stadtteil Dörnigheim in einem ehemaligen Autohaus im Dörnigheimer Gewerbegebiet in Betrieb. Platz für bis zu 80 Geflüchtete bietet die neue Gemeinschaftsunterkunft, die Landrat Thorsten Stolz, Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher und DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Betz mit dem hauptamtlichen Kreisausschuss, dem Magistrat der Stadt Maintal und Vertretern des Roten Kreuzes gestern eingeweiht haben.

Dort ist Platz für bis zu 80 Personen und es wird gemeinsam von Kreis und dem Deutschen Roten Kreuz betrieben.

Die Arbeitsteilung sieht konkret so aus, dass der Kreis die Unterkunft für zunächst drei Jahre gemietet und ausgebaut hat.

 

Für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien möchte der Arbeitskreis Asyl-Vielfalt in Maintal den vielen Anfragenden gerne eine Möglichkeit bieten, mit Spenden effektiv direkt vor Ort zu helfen. Da das Sammeln von Sachspenden schwierig ist, hat der Arbeitskreis beschlossen eine private Initiative zu unterstützen, die vor Ort Lebensmittel, Wasser, Decken u.v.m. einkauft und dort direkt an die Menschen verteilt, wo große Organisationen bisher nicht präsent sind.

 

Schönfeldforum

Im Frankfurter Römer findet Ende 2022 die jährliche Mitgliederversammlung des bundesweiten Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie“ statt.  Seit kurzem wird der Verein vom ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Andreas Voßkuhle geführt. Die aktiven Mitglieder sind in regionalen Arbeitsgruppen organisiert, die ihrerseits Projekte vor Ort initiieren oder fördern. Das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum gehört der Arbeitsgruppe Rhein-Main an. Von den eingesetzten Fördermitteln profitieren in erster Linie die Schulen, in Maintal zum Beispiel das Albert-Einstein-Gymnasium.

 

Die Maintaler Albert-Einstein-Schule hat in Zusammenarbeit mit dem Verein Brüder-Schönfeld-Forum ein innovatives Format gefunden: Schüler und Schülerinnen des zweisprachigen Geschichtsunterrichts bekamen die Aufgabe, Biografien verfolgter oder ermordeter NS-Opfer aus dem Maintaler Stadtgebiet in Kurzform zu beschreiben und daraus Hörstücke oder Videos zu produzieren. Die Stadt Maintal hat jetzt das zukunftsweisende und für andere Schulen vorbildliche Format der Erinnerungsarbeit durch einen Preis gewürdigt. Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreicht dazu im Rahmen des städtischen Neujahresempfangs einen Gutschein für den Kauf zweier Mikrofone für noch folgende Projekte.

 

Der Verein hat im Februar für seine Bibliothek eine sehr umfangreiche Darstellung der      Deportationen aus Hessen in den Jahren 1940 bis 1945 erworben. Das Manuskript zu dem 476 Seiten starken Werk hat die 2017 verstorbene Historikerin Monica Kingreen aus Nidderau hinterlassen. Es enthält auch ein Foto der namensgebenden Brüder Horst und Gerd Schönfeld.

Zum Zweiten Vorsitzenden wurde Professor Dr. Heinrich Jacob gewählt. Für das Jahr 2023 hat sich der Maintaler Verein vorrangig die Unterstützung der weiterführenden Schulen vorgenommen. Da geht es um die Themen Demokratieförderung, Ausgleich zwischen den Kulturen und die Abwehr antisemitischer Tendenzen.

 

Auf Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Hessen, kurz „Volksbund Hessen“ genannt, nahm der Maintaler Verein Brüder-Schönfeld-Forum im April an einer Feierstunde in der Kriegsgräberstätte Schlüchtern teil. Anlass war die Übergabe einer aktualisierten Informationstafel zu den dort bestatteten „Kriegstoten“, darunter Häftlinge des Arbeitslagers „Katzbach“ in den Frankfurter Adlerwerken.

Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass im März 1945 in der Dörnigheimer Gemarkung zwölf Männer von den Begleitmannschaften des Todesmarsches erschossen worden waren. Nachdem ihre Leichen in einem Massengrab auf dem alten Friedhof verscharrt wurden, mussten diese auf Anweisung der inzwischen eingetroffenen US-Armee exhumiert und in Einzelgräbern bestattet werden. Von dieser Aktion haben sich im Nationalarchiv Washington einige Fotos erhalten, die 2022 entdeckt und vom Fritz-Bauer-Institut veröffentlicht wurden. Im Jahre 1952 sollten die Gräber dem Ausbau der Straße Backesweg weichen. Die Leichen kamen deswegen in den Wald nahe der Hermann-Löns-Straße. Zehn Jahre später besann man sich erneut eines anderen und bettete die Toten erneut um. Dieses Mal dann nach Schlüchtern, wo sie als „Unbekannte Kriegstote“ ihre letzte Ruhestätte fanden. Soweit heute bekannt, waren die in Schlüchtern bestatteten Häftlinge polnische Staatsangehörige. Daher nahm als Ehrengast der Vizekonsul der Republik Polen, Jan Krzymowski, an der Gedenkfeier teil.

 

Im Alter von 92 Jahren ist jetzt in den USA Claire Dorogusker verstorben. Sie wurde 1930 als Klara Stern in Dörnigheim geboren und ist die letzte der Holocaust-Überlebenden ihres

Geburtsortes.

 

Am 17. Juni macht der Verein eine Exkursion nach Stadtallendorf im Marburger Land, ein Ort, der nicht historisch gewachsen, sondern aus der zweitweise größten Sprengstofffabrik Europas entstanden ist. Vor wenigen Monaten erhielt Stadtallendorf eine Zusage des Bundes in Höhe von 2,4 Millionen Euro um die Stadtentwicklung durch die Schaffung historischer Erinnerungsorte nachvollziehbar zu machen. Die Besuchergruppe aus Maintal erhält dazu einen Einblick aus erster Hand.

           

Über den Einsatz von Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs in Hessen berichtet Karin Brandes, Leiterin der nordhessischen Gedenkstätte „Trutzhain“. Auf den Dörfern ersetzten sie in der Landwirtschaft, in Handwerksbetrieben und bei der Gemeinde die zum Kriegsdienst eingezogenen Männer. In Wachenbuchen waren sie in einer Sammelunterkunft, einem leerstehenden Betriebsgebäude [Kuhstall] untergebracht, wo sich anfangs 46 Gefangene unter ständiger Bewachung einen Raum von nur 95 Quadratmetern teilen mussten.

 

Das Schönfeldforum veröffentlicht in der Zeitung die Biografien von Malchen Appel und ihrer Tochter und derFmilie Hartoch

 

Lange hat das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum gefordert, die „Kleine Hainstraße“ Wachenbuchen wieder in „Reinhardtstraße“ umzubenennen. Denn es waren die Nationalsozialisten, die der Gasse - benannt nach dem ortsbekannten Juden Abraham Reinhardt - Einen Monat vor den Pogromen im November 1938 einen neuen Namen gaben. Jetzt will die Stadt die Umbenennung rückgängig machen. Die Umbenennung soll 2024 erfolgen.

 

Der Hochstädter Lokalhistoriker Peter Heckert hatte vor ein paar Jahren vorgeschlagen, das Straßenschild „Kleine Hainstraße“ mit einem Zusatzschild zu ergänzen, das auf die Umbenennung durch die Nationalsozialisten hinweist. Doch Begemann geht das nicht weit genug: „Nationalsozialistisches Unrecht wird nicht getilgt, nur weil es Jahrzehnte zurückliegt, sondern nur durch konsequente Korrektur, wo das noch möglich ist.“

 

 

 

Kultur                          Siehe auch Vereine, Kulturvereine und Religionsgemeinschaften

 

 

Die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur bedankt sich im Februar herzlich bei der ehrenamtlichen Leiterin des Kulturtreffs Ute Rieg und bei Maria Kalms und Ilse Schulz, die beide zuvor schon die Leitung des Treffs innehatten. Jeden Monat treffen sich etwa 60 Seniorinnen im katholischen Gemeindezentrum St. Edith Stein in Dörnigheim, um sich dort über die kommenden Veranstaltungen des Kulturtreffs zu informieren. So geht es mal ins Theater, mal zur Faschingssitzung und dann wieder zu einer Kunstausstellung.

 

Am Samstag, 11. März, präsentiert Johannes Scherer im Bürgerhaus Bischofsheim sein aktuelles Programm „Das Beste aus 20 Jahren“. Er parodiert in seinen jüngeren Programmen seltener und holt dafür relevante Themen auf die Bühne. Er rechnet ab mit verunsicherten Verbrauchern, automatischen Freundefindern, besorgten Bürgern, radikalen Thermomixizisten und allen anderen, die ihren „Kommunikationsmüll“ überall hinterlassen. Außerdem kommen die Jungs der „DFB-Kantine“ zu Wort, sein Lieblingsitaliener Luigi und der inzwischen pensionierte Terminator Arnold Schwarzenegger.

 

Dr. Reinhard Schellmann bringt im Februar seinem neuen Bildband „Hochstadt in alten und neuen Bildern“ heraus. Schellmann lebt seit 1974 in Maintal und sammelt seither historische Bilder und Gegenstände. Und auch mit der Kamera ist Schellmann häufig in seinem Stadtteil unterwegs und fängt die Plätze heute ein, von denen er historische Bilder besitzt. In seinem neuesten Buch stellt er daher oft zur Dokumentation des Wandels Vergangenheit und Gegenwart gegenüber. Die Ringmauer, die Kirche und das Alte Rathaus – diesen drei Kernthemen widmet sich der neue Bildband in akribischer Genauigkeit. Kleinste Details wie Zeichnungen an den Wänden und Inschriften im Innenraum der evangelischen Kirche zeigt Schellmann auf alten und neuen Bildern und beleuchtet in den kurzen Bildunterschriften Herkunft und Historie.

 

Im Februar bietet der Musik- und Kulturverein Dörnigheim ein Konzert mit dem Quartett „Exprompt“ in der Alten Kirche an, Das 1995 gegründete Ensemble spielt mit Balalaika, Domra, Kontrabass-balalaika und Knopfakkordeon klassische und neoklassische Komponisten, z.B. von Tschaikowski, Stravinsky, Prokofiev und Schostakowitisch

 

Nachdem die Jury eine Vorauswahl von drei Entwürfen für ein Kunstwerk in Dörnigheim getroffen hat, beginnt im ‚Februar die Abstimmung durch die Bürgerinnen. Zur Wahlstehen drei Entwürfe mit den Titeln „Zusammen Wachsen“, „Der Pingu(in) als Vielfaltwächter“ und „Maintaloskop“.

 

Jochen Spaeth und Tom Wörner sind ehrenamtliche Kulturbeauftragte der Stadt Maintal, die

Maintals Kulturlandschaft beleben, die Aktiven stärker miteinander vernetzen und in ihrer Arbeit zu unterstützen sollen. Das Ehrenamt des Kulturbeauftragten ist so vielseitig wie die Maintaler Kulturlandschaft: Es umfasst die Zusammenarbeit mit Maintaler Vereinen ebenso wie mit regionalen Institutionen und Kulturverbänden. Es sieht den Austausch mit der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ genauso vor wie mit anderen Kulturbeauftragten der Region. Es bedeutet Unterstützung bei der Konzeption neuer Angebote, sowie bei der Durchführung von etablierten Veranstaltungen

beinhaltet Öffentlichkeitsarbeit, die Erstellung von Budgetplänen und die Akquise von Sponsoren. Als Routinier in dem Amt möchte Jochen Spaeth in den kommenden zwei Jahren Tom Wörner begleiten und in das Aufgabenfeld einführen, damit der anschließend die alleinige Verantwortung übernehmen kann.

 

Seit März hat die Mainnixe am Fischerpunkt Stellung bezogen und grüßt vom Dörnigheimer Ufer aus die vorbeifahrenden Schiffe und Besucher. Entsprungen ist die metallische Nixe einem 3D-Drucker, gefertigt nach einer Vorlage des Hanauer Künstlers Reinhold Mehling. 2,60 Meter hoch ist das Wahrzeichen des neu gestalteten Fischerpunkts, der auf Initiative der Stadtleitbildgruppe in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung zum Begegnungsort am Fluss wird.

 

Im Programmheft des städtischen Kulturbüros, das zweimal jährlich erscheint, wird die Maintaler Kultur in kompakter Form übersichtlich präsentiert.

Ausrichter können ihre Veranstaltungen bis Sonntag, 16. April, melden. Die Einträge sind kostenlos. Die Verteilung des neuen Hefts erfolgt ab Anfang Juli im Maintaler Stadtgebiet.

 

Ausstellungen im Historischen Rathaus Hochstadt

April: Katja Zeyen „Farb(e)gestalten in Aquarell“

Mai: Theo Koch „Schrankwand ade“, neue Werke auf altem Holz.

Juni und Juli; Albert-Einstein-Schule, „Co-Realitäten - Ist das KUNST“

September: Thyra Meyer, „Der richtige Augenblick, total menschliche Naturerscheinungen“

Oktober: Yutta Bernhardt und Kerstin Bußmann, „Eines Schattens Augenblick“

 

Die Werke der Maintaler Künstlerin Christel Schätzler stehen am Sonntag, 13. August zum Verkauf, denn sie zieht aus ihrer Künstlerwohnung in ein Seniorenheim. Die vier Zimmer mehr als nur eine Wohnung, sie waren Erinnerungs- und ihr Rückzugsort und: ihr Atelier. Hier hat sie ihre Aquarelle und Porträts gemalt, hier sind ihre abstrakten großformatigen Bilder in Acryl entstanden und hier hat sie ihre Holzskulpturen entworfen und gebaut. Diesen einzigartigen Unikaten wurde 2016 im historischen Rathaus in Hochstadt eine eigene Ausstellung gewidmet. Bereits 1968 sollte der Name Schätzler in die Bischofsheimer Annalen eingehen. Das Ehepaar hatte den Wettbewerb zur Gestaltung des Wappens gewonnen. Die Motive – Zahnräder für die industrielle Entwicklung des Ortes und Rohrkolben für die Landschaft am Main – sind 1978 in das Wappen der Stadt Maintal eingeflossen.

 

Im August bringt die Maintaler Autorin Gunhild Hexamer ihr zehntes Reisebuch ihre Reisen in die USA und nach Kanada, ihr zehntes Reisebuch handelt von über Chicago. Ihre Bücher sind keine Reiseführer. Sie listet nicht die bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf. Ihr charakteristischstes Kennzeichen ist das Storytelling: Sie erzählt Geschichten zu ihren Reisezielen und beschwört damit Bilder vor dem inneren Auge des Lesers herauf, die in die Ferne entführen, zu Cowboys und Wasserfällen, Totempfählen und endlosen Weiten. Die Reisen haben mit Urlaub auch wenig zu tun. Zweimal im Jahr macht Gunhild Hexamer sich mit ihrem Mann Peter Schieche für drei bis vier Wochen auf nach Amerika. Jeder Trip wird vorab minutiös geplant. Es sind aber gerade die zufälligen Begegnungen dazwischen, die für Hexamer den Reiz des Reisens ausmachen

 

Am 9. und 10. September findet das „Offene Atelier“ statt. Ziel ist es, Maintaler Künstlerateliers für interessierte Menschen zu öffnen. Die Besucherinnen erhalten im Rahmen der Veranstaltung Gelegenheit, die Künstlerinnen persönlich kennenzulernen und in der Umgebung zu erleben, in der die kreativen Schaffensprozesse stattfinden. Die Künstlerinnen wiederum können sich öffentlich präsentieren, sowie mit Kunstinteressierten ins Gespräch kommen. Dabei muss der oder die Künstlerin nicht zwingend selbst aus Maintal kommen, nur das Atelier muss sich in Maintal befinden. Ateliers können Treppenhäuser, Hinterhöfe, Garagen, Gärten. angemietete Räume oder „richtige Ateliers sind. Der Fantasie der Teilnehmerinnen sind keine Grenzen gesetzt. Denn die Veranstaltung lebt von der Vielseitigkeit der Ausstellungsorte und der Bandbreite der Künstler. Von Malerei, Objekten, Skulpturen, Grafiken, Fotografien. über Zeichnungen, bis hin zu Collagen ist in Maintaler Ateliers alles zu finden.

 

Die Stiftung „Eliashof“ startet die neue Veranstaltungsreihe „Tête-à-Tête mit Einzelstücken“, die mehr Zeit zum Betrachten einzelner Kunstwerke gibt. Zum Startschuss ist im Oktober die Berliner Verlegerin Coco Wolf-Gediehn zu Gast, die ihr Lieblingsstück der Sammlung präsentiert und zum Gespräch über Kunst einlädt. Die Stiftung Eliashof wurde 2007 von Heinrike und Raimer Jochims gegründet. Ausstellungsräume mit Werk und Atelier des Künstlers und Stiftungsgründers sind in einem ehemaligen Bauernhof in Hochstadt untergebracht.

 

Im Gemeindesaal der katholischen Kirche St. Edith Stein steht im Mittelpunkt diesmal der Kulturtreff selbst. Seit mittlerweile 30 Jahren gibt es das Angebot für Maintaler Seniorinnen.

Der Kulturtreff ist ein wichtiger Eckpfeiler der städtischen Seniorenarbeit. Das Spektrum der kulturellen Ausflüge ist vielfältig und umfasst Besuche von Oper, Operette, Musicals, Konzerten, Ballett, Schauspiel, Komödie, Varieté, Zirkus, Kabarett, Museen oder Ausstellungen. Dass das Format sich erfolgreich etabliert hat, verdankt sich den engagierten Leiterinnen und den rund 80 Seniorinnen, die dem Kulturtreff die Treue halten.

Maria Kalms leitete den Kulturtreff 17 Jahre lang, damals ohne ehrenamtliche Unterstützung.

Als Nachfolgerinnen übernahmen Ilse Schulz, Steffi Reuter und die zwischenzeitlich verstorbene Marga Henschel die Leitung. Im Jahre 2020 übernahm Christina Krause die Leitung des Kulturtreffs. Sie konnte durch Corona allerdings weder Treffen noch Veranstaltungen durchführen. Im Jahre 2022 ging es dann endlich wieder los. Ute Rieg, viele Jahre im Kulturbüro der Stadt Maintal tätig, übernahm die Leitung. Die Jahresabschlussfeier fand im „Achat Hotel" statt mit Kuchen, belegten Brötchen und Kaffee und dem Zauberer Gerald Zier und dem Alleinunterhalter Dieter Borchert und mit Weihnachtsliedern, in die die Gäste einstimmten.

 

Kulturvereine

 

Gesang:

Der Kultur- und Musikverein Dörnigheim lädt am Samstag, 26. August, ab 18 Uhr zu einem musikalischen „Walking Act“ an das Mainufer in Dörnigheim ein. Aufgrund der großen Nachfrage wird das Konzert vom September 2022 wiederholt, das damals wegen des Regens abgebrochen werden musste. Alle musikbegeisterten Zuhörer sind eingeladen, ab 18 Uhr vom Parkplatz am Mainufer unterhalb des Restaurants Mainterrassen bis zum Bistro „La Main“, den „Walking Act“ der Zündkerzen mit guter Laune und schwungvoll zu begleiten. Dort spielt die Band bis 22 Uhr Dixieland, Swing, Blues, Ragtime und Jazz.  - Am 14. Oktober veranstaltet der Verein ein klassisches Gitarrenkonzert in der Alten Kirche am Main in Maintal-Dörnigheim. Das Barrios Guitar Quartet zählt zu den renommiertesten Ensembles der klassischen Gitarrenwelt.

 

Die Bischofsheimer „Eintracht“ feiert im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Sie besteht aus dem traditionellen Chor und den „Voices of Harmony“. Beides sind gemischte Chöre unter Leitung von Sergio Goldberg. Die Chorproben des Traditions-Chores sind immer freitags ab 19 Uhr und der Voices of Harmony jeweils am letzten Samstag im Monat ab 15 Uhr im Gemeindehaus Bischofsheim, Rhönstraße. Bedauerlicherweise haben sich inzwischen einige Maintaler Chöre auflösen müssen. Das macht sich leider auch bei den Anmeldungen für den Maintaler Liederabend deutlich bemerkbar. Er wird in diesem Jahr vom Gesangverein Eintracht am 25. März im Bürgerhaus ausgerichtet. Der Maintaler Liederabend findet am Samstag, 25. März, im Bürgerhaus Bischofsheim statt. Die Maintaler Chöre präsentieren seit 1980 im Jahresrhythmus einen Querschnitt durch ihr Repertoire. Mit dabei sind der Gesangverein Vorwärts Wachenbuchen, die Gruppe Cantabile der Sängervereinigung Hochstadt, die Vokalchor Ton Art, der Junge Chor der Turngemeinde Dörnigheim, die Ökumenische Kantorei Bischofsheim, der Gospelchor Good News, die Sängervereinigung Hochstadt, von der Eintracht die Voices of Harmony und danach treten diese gemeinsam mit dem traditionellen Chor auf. Direkt angesprochen werden alle Anwesende dann noch mit dem gemeinsamen Lied „Über sieben Brücken“. Im März gibt es auch wieder das Heringsessen.

Beim Gesangverein Eintracht werden wieder mehr Termine geplant, es gibt wieder Einladungen: Weinfest der Chorgemeinschaft Rendel (8. September), Sängerchor Steinheim für dessen „Olympia Chor Café“ (17. September), Jubiläumsfeier der Reha-Sportgemeinschaft in Dörnigheim. Außerdem Turnier des Boule- und Aktivpark Bischem (1. Juli), Vereinsausflug nach Bad Hersfeld der nun am 2. September stattfinden wird. Das kommende Jahr 2024 steht für das 150-Jahre-Jubiläum der Eintracht. Die akademische Feier aus diesem Anlass wird am 23. April sein. Es wird ein Jubiläumskonzert für den 27. Oktober vorbereitet und es wird ein Jubiläums-Sommerfest geplant. Zu Beginn des Jahres 2024 soll eine Festschrift erscheinen in der die Geschichte und die Aktivitäten des Vereins gewürdigt werden.

 

Zum Frühlingsanfang laden die Sängervereinigung Hochstadt und der Vokalchor TonArt zu einer Veranstaltung mit Tim Frühling ein. „Lesung trifft Chorgesang“ heißt es am Montag, 20. März, um 19 Uhr in der evangelischen Kirche Maintal-Hochstadt. Es gibt Ausschnitte aus dem Buch des Autors „111 Orte an. Main und Kinzig, die man gesehen haben muss“. Den musikalischen Teil gestalten der Gemischte Chor der Sängervereinigung Hochstadt und Cantabile sowie der Vokalchor TonArt unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund und Rudolf Keim. - Im März konnte das beliebte Heringsessen stattfinden, zu dem sich 31 Gäste einfanden. -Der Verein tritt mit seinem Gemischten Chor sowie der kleinen Formation Cantabile beim Maintaler Liederabend am 25. März auf.

 

Das traditionelle Sommerkonzert der TonArt rückt näher und der gemischte Chor aus Maintal-Hochstadt bereitet sich mit viel Freude, Elan und Fleiß auf das große Ereignis vor.

Einer intensiven Probenzeit widmet sich die TonArt in diesem Jahr in der Hessischen Landesmusikakademie in Schlitz, wo sie zusammen mit ihrem Leiter Musikdirektor Damian H. Siegmund an einem Wochenende im April den ausgewählten Konzertstücken den letzten Schliff geben konnte. So erklangen bekannte TonArt-Klassiker, aber auch neue Stücke, die die Zuschauer am 17. Juni um 19 Uhr in der evangelischen Kirche in Hochstadt sowie am 7. Juli um 20 Uhr in der Baptistengemeinde in Hanau begeistern werden.

 

Der Gesangverein „Vorwärts“ Wachenbuchen lädt zwei Tage vor Heiligabend 2022 zu einer Weihnachtslieder-Mit-Sing-Stunde in die evangelische Kirche ein. Schwerpunkt des folgenden Programms in der illuminierten Kirche ist das gemeinsame Singen, das von Chorleiterin Anne Weber-Mattes mal an der Orgel, mal am Klavier begleitet und teils vom Chor mehrstimmig unterstützt wurde. Vorsitzender Daniel Stippler dankte der Kirchengemeinde Wachenbuchen für die Möglichkeit, die Kirche nicht nur für diese Veranstaltung, sondern auch bisher für die Singstunden nutzen zu dürfen. Der eigentliche Probenraum im Wachenbucher Bürgerhaus steht dem Chor derzeit aufgrund einer Dauerbaustelle nicht zur Verfügung. Der Familienabend fand im Januar im evangelischen Gemeindehaus statt.

Es ist eine gute Tradition, dass die evangelische Kirchengemeinde im Rahmen des Dör­nigheimer Weihnachtsmarktes ein Benefizkonzert veranstaltet. In diesem Jahr konnte der Gesangverein „Vorwärts“ 1903 Wachenbuchen gewonnen werden, um am Samstag, 16. Dezember, um 18 Uhr in der Alten Kirche am Main ein Konzert zu geben. Auf dem Programm stehen bekannte und weniger bekannte Lieder, die teils vom Chor vorgetragen und teils kräftig mitgesungen werden können. Mit Flötenklängen werden Ute und Wolf-Günter Koch den Gesang umrahmen, aber auch rein instrumental mit Chorleiterin Anne Weber-Mattes am Klavier bzw. an der Orgel zu hören sein.

Auch zum Ende des Jahres 2023 ist der Gesangverein „Vorwärts“ Wachenbuchen noch einmal sehr aktiv. Den Auftakt bildete bereits der gut besuchte Familienabend im festlich geschmückten evangelischen Gemeindehaus Wachenbuchen

 

 

Blasmusik:

Das Musik-Corps Bischofsheim unter der musikalischen Leitung von Symeon Rizopoulos lädt ein zum Frühjahrskonzert am 1. April. Liebhaber von Rock-Musik kommen beim Konzert genauso auf ihre Kosten wie Verfechter von Filmmusik. Udo Jürgens, die Beatles und James Bond Teil einer wunderbaren musikalischen. In jedem Fall werden viele bekannte Melodien das Bürgerhaus erfüllen - dem musikalischen Leiter des Orchesters ist es nämlich auch diesmal wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Konzertprogramm für alle zusammenzustellen.

Am 9. Juli, lädt das Musik-Corps Bischofsheim zum beliebten Weiherfest am Gänsweiher ein. Neben dem Orchester des Vereins selbst werden im Verlauf des Tages auch die das Orchester des befreundeten Blasmusikvereins aus Horbach sowie die Schulband der Albert-Einstein-Schule zu hören sein.

Am 18. November lud das traditionsreiche Blasorchester zu seinem alljährlichen Herbstkonzert ein. Die neue musikalische Leitung des Orchesters, Jasmin Brechtel, hat ein tolles Konzertprogramm mit vielen bekannten Melodien zusammengestrickt. Die Zuhörer erwartete unter anderem Melodien aus den Harry Potter-Filmen, aber auch der erst kürzlich gehypte „Wellerman“-Song sowie altbekannte Hits der schwedischen Kultband ABBA werden an diesem Abend im Bürgerhaus Maintal Bischofsheim zu hören sein.

Mit Beginn der hessischen Sommerferien gibt der aktuelle Maestro Symeon Rizopoulos den Taktstock ab. Er habe einfach zu viele andere Verpflichtungen, trete mit internationalen Stars auf der Bühne auf und habe daher nicht mehr genug Zeit für die Proben und Auftritte des Maintaler Blasorchesters. Das Ensemble hat im vergangenen Jahr die Fusion des Jugend- und Hauptorchesters gemeistert und orientiert sich seitdem auch am Musikgeschmack der jüngeren Aktiven.

Im Dezember übernimmt Jasmin Brechtel den Taktstock beim Bischofsheimer Musik-Corps. Die 43-Jährige ist selbst passionierte Querflötistin und bringt viel Erfahrung in der Ausbildung und Leitung von Orchestern mit. Sie hat bislang Nachwuchsorchester ausgebildet und geleitet und hegte seit langem den Wunsch, mit Erwachsenen musikalisch zu arbeiten.

: Mit sehr gutem Erfolg schließt sie eine Fortbildung des Hessischen Musikverbandes zum Stimmführer, Ausbilder und Dirigenten ab. Im Jahre 2000 übernimmt Brechtel die Leitung eines Vororchesters beim Musikverein Münster. Gleichzeitig bleibt sie als Instrumentalistin aktiv: Mit dem Landesblasorchester Hessen erreicht die Musikerin 2014 beim Bundeswettbewerb den ersten Platz mit Prädikat und wird Deutscher Meister.

 

Den Neujahrsempfang des Blasorchester Wachenbuchen eröffnet Vorsitzender Stefan Schmidt mit einer Rede, in der er das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Im Rahmen des emotionalen Kirchenkonzertes in der Adventszeit musste der Verein zudem Abschied von seinem langjährigen Dirigenten Dominik Thoma nehmen, der nach 15 Jahren schweren Herzens das Ensemble verließ.

Mit Patrick Günther übernimmt im März ein Vollblut-Musiker den Taktstock übernommen. Blockflöte, Trompete, Wald- und Tenorhorn und Tuba: Das Herz von Patrick Günther schlägt eindeutig für Blasinstrumente und Blasorchester.

Im Jahre 2005 entschied sich Patrick Günther für das Studium am Institut für Musikpädagogik und -wissenschaft an der Universität Gießen, das er 2008 in den fachpraktischen Studienanteilen mit Bestnote abschloss. Er studierte Musik und Geschichte auf Lehramt und arbeitet seit einigen Jahren in einer weiterführenden Schule in Babenhausen als Pädagoge. Seit 2002 engagiert sich Patrick Günther als Ausbilder für Horn und Trompete beim Musikzug Klein-Umstadt. Zudem bildete der Musikpädagoge unter anderem Hornisten beim Blasorchester TSV Heusenstamm und beim Blasorchester Vfl Marburg und Babenhausen aus. Patrick Günther gründete und leitete das Ensemble „Pálenka – Die neue böhmisch-mährische Blasmusik und er leitet seit die 2017 die Akademie für Böhmisch-Mährische Blasmusik Hessen (AfBMB), die Böhmisch-Mährische Blasmusik im Laienmusikbereich fördern will. Seit 2016 ist Günther als Baritonist bei der Blasmusikformation „Freienstein Böhmische“ aktiv.

In Wachenbuchen wird nach einem intensiven Bewerbungsverfahren sehr zuversichtlich nach vorne geblickt. Das Orchester steckt bereits tief in den Proben für das nächste Konzert: Am 8. Juli wird es mit einem Open-Air-Konzert eine Premiere geben: die „Sommer-Serenade Wachenbuchen“ am Willi-Fischer-Haus

Nach längerer Zeit gastiert im November das Orchester wieder in der Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen. Viel Platz, eine große Bühne, leckere Speisen und Getränke, sowie ein gut aufgelegtes Orchester mit tollem Programm versprechen einen unterhaltsamen und spannenden Abend. Zu Beginn stellt sich das Schüler-Orchester unter der Leitung von Michelle Herb vor und zeigt, was es nach gut einem Jahr schon zu leisten im Stande ist. Das Stammorchester mit seinem Dirigenten Patrick Günther hat sich dem Thema „Kult“ angenommen. Im ersten Teil geht es um Fernsehsendungen, die man nicht verpassen durfte: Das Traumschiff, die Schwarzwaldklinik, die Sendungen von Loriot oder die Krimis mit der eigenwilligen Ermittlerin Miss Marple.

 

Mandolinenorchester Bischofsheim löst sich auf:

Nach 118 Jahren geht in Bischofsheim eine lange Tradition zu Ende. Auf der Mitgliederversammlung des Mandolinenorchesters Bischofsheim im April wurde einstimmig beschlossen, den Verein zum 19. März aufzulösen. Der Ehrenvorsitzende Günter Weil gibt einen Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Er erinnert an den früheren Dirigenten Ludwig Adlhoch und dessen fantastische Nachwuchsarbeit. Als dessen Nachfolgerin habe Christa Keller das Repertoire erweitert und das Mandolinenorchester musikalisch noch einmal auf ein anderes Niveau gehoben. Anschließend nennt Claudia Lakatos als maßgeblichen Grund für die Vereinsauflösung die finanzielle Situation. Diese Entwicklung war dem Vorstand seit Jahren bewusst, denn die Ausgaben überstiegen die größtenteils aus den Mitgliedsbeiträgen bestehenden Einnahmen seit längerem deutlich. Aufgrund der Altersstruktur sank außerdem sowohl die Mitgliederzahl kontinuierlich als auch die Zahl der aktiven Musikerinnen und Musiker des Orchesters.

           

Geschichtsverein Dörnigheim:

Am Samstag, 18. März lädt der Verein zu einem Vortrag von Werner Kurz in den 1. Stock der Turngemeinde Dörnigheim ein. Von den Herren zu Dorfelden zu den Fürsten von Hanau - in einem rund ein Jahrtausend umspannenden Vortrag führt der Journalist und Autor Werner Kurz durch die Geschichte der Grafen von Hanau.

Zweimal im Jahr unternehmen Mitglieder und Nicht-Mitglieder des Vereins seitdem einen Spaziergang durch den Ort und erleben Geschichte ganz nah. Die Gruppe trifft sich meist an der Alten Kirche und spaziert dann, auf einer von Fricke festgelegten Route, gemeinsam los. Währenddessen hält Fricke seinen Vortrag und zeigt den Teilnehmern im Vorbeilaufen die Orte und Objekte, von denen er erzählt. Die Idee ist, dass er ein bestimmtes Thema lokalhistorisch aufarbeitet und seine Zuhörer beim Spazieren auf eine Reise mitnimmt.

Am Tag des offenen Denkmals am 10. September lädt der Verein von 15 bis 17 Uhr im Kirchhof der alten Kirche am Main, ein. Es besteht natürlich die Möglichkeit, die Kirche im Rahmen einer Kirchenführung zu besichtigen oder um 16 Uhr an einer kleinen Führung „Dörnigheim für Einsteiger“ teilzunehmen, die einen kleinen Überblick über die Geschichte Dörnigheims bietet.

 

 

 

Theater / Film

 

Die Volksbühne Maintal bietet folgendes Programm:

Januar: Johann-Strauß-Orchester „Hereinspaziert ins Neue Jahr“

Februar: „Die Physiker“ – Komödie von Friedrich Dürrenmatt

März: Theaterstück mit Live-Musik Edith Piaf und Marlene Dietrich („Spatz und Engel“)

April: „Hexenschuss oder der Bandscheibenvorfall“, Komödie Braunschweig

August: Sondervorstellung Musik-Artistik-Comedy-Show von und mit Gogol und Max.

September: „Teatro Musicomico Gogol & Mäx“. Christoph Schelb und Hans-Albert Müller

Oktober: „Gute Geister“, gespielt von der Komödie am Altstadtmarkt

November: Mizzi Meyer, „DerTatortreiniger:

Dezember: „Die Ente bleibt draußen“ mit der Leipziger Pfeffermühle (Loriot)

Dezember: „Die Feuerzangenbowle“ nach dem Roman von Heinrich Spoerl

 

Ulrich und Katharina Lüer wollen mehr Kinder und Jugendliche fürs Theater begeistern und haben ganz gezielt Tourneetheater für die junge Zielgruppe eingeladen. Um ganz gezielt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene fürs Theater zu begeistern, hat die Volksbühne Maintal einige Sonderveranstaltungen für Kitas und Schulen geplant. Der wichtigste Kontakt für diese Zielgruppe sind die Schulen. Drei Stücke hat die Volksbühne für das junge Publikum in diesem Jahr in petto. Nächste Woche geht es weiter mit einer Sondervorstellung des Stücks „Heidi“, einer an dem Kinderbuch-Klassiker von Johanna Spyri orientierten Inszenierung des Jungen Theaters Wachenbuchen unter der Regie von Chris Goy. Am 11. September ist die Opernwerkstatt am Rhein mit der kleinen Zauberflöte zu Gast. Auch bei den Abendvorstellungen sind Stücke dabei, die sich für ältere Kinder und Jugendliche eignen. Damit die Sondervorstellungen für Kinder und Jugendliche erschwinglich bleiben, kosten die Karten nur vier Euro

 

 

Als Sommerkomödie hat die Spielgemeinschaft Haus der Begegnung im Juni das Stück „Das Himmelreich ist ausgebucht“ gewählt. Im Dezember begeistert mit dem Märchenklassiker „Schneewittchen“:

Im November führen die Maintaler „Bühnenschopper“ der katholischen Gemeinde St. Theresia das Theaterstück „Sankt Martin reitet nach Amiens“ auf.  Seit 1999 bringen die „Bühnenschopper“ jedes Jahr ein selbst geschriebenes Martinsspiel hier auf die „Bühne“. Bekannt sind die „Bühnenschopper“ auch durch ihre „Sketch-Night“, sowie unter anderem durch ihre Auftritte bei Kolpingfesten, Seniorennachmittagen, der Fassenacht und dieses Jahr beim 40-jährigen Pfarrjubiläum.

 

Das Junge Theater Wachenbuchen entwickelt im November anhand von Frida Kahlos Lebensgeschichte und eigenen Erfahrungen mit Regisseur Goy mit den Teilnehmerinnen selbst ein Theaterstück. Im Januar 2024 feiert „Was ihr wollt“ von Shakepeare seine Premiere.

 

Das Wachenbücher Weltbühnchen spielt im März: Kriminalkomödie: „Lord Arthurs Verbrechen“ nach Oscar Wilde.  Am ersten Dezemberwochenende wird mit „Rübezahl“ zum ersten Mal eine eigene Bühnenadaption der Geschichte. Im November wird „30 Jahre Wachenbücher Weltbühnchen“ im evangelischen Gemeindehaus gefeiert.

 

Das Musik-Corps Bischofsheim und der ASV holen laden im Dezember wiedergemeinsam das beliebte Kikeriki Theater aus Darmstadt nach Maintal mit dem Stück „Schräge Vögel“

 

 

 

In den sechs Jahrzehnten ihres Bestehens hat sich, was die „Filmerei“ betrifft, so einiges geändert. Auf eine Reise durch diese Zeit möchten die Filmer ihre Zuschauer anlässlich ihres am Samstag,

 

Am 23. September führen die Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde einen öffentlichen Filmabend durch über 60 Jahre Filmgeschichte: Mit Normal 8-Filmen im Jahre 1963 fing alles an. Im zweiten Teil des Abends werden neben älteren natürlich auch neuere Produktionen gezeigt.

 

Filmreihe „Kino vor Ort

Januar: „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“

Februar: „She Said“ der deutschen Regisseurin Martina Schrader

 April: Um 17.30 Uhr läuft „Close“ Geschichte einer Jungenfreundschaft

Mai:  Um 17 Uhr „Sisi & ich“ und um 20 Uhr Christian Petzold „Roter Himmel“,

September: „Das Lehrerzimmer“ und „Mein fabelhaftes Verbrechen“

Oktober: Film „Oppenheimer“. Aufgrund der Filmlänge wird nur ein Film gezeigt.

November: 17 Uhr „Fallende Blätter“, der neueste Film des finnischen Regisseurs Kaurismäki

20 Uhr; „Wochenendrebellen“, der die Geschichte eines autistischen Jungen erzählt.

Dezember: 17 Uhr die französische Komödie „Die einfachen Dinge“

Um 20 Uhr folgt die Romanverfilmung „Ein ganzes Leben“.

 

Verkehr

Das Projekt Nordmainische S-Bahn ist seit Langem erstmals wieder auf der Tagesordnung der politischen Gremien. Konkret geht es im März um die Vergabe der Projektsteuerung und Ingenieursleistungen für die Verlegung von Leitungen. Der Planfeststellungsbeschluss wird laut Deutscher Bahn im Sommer erwartet. Im Frühjahr 2024 könnten die Baumaßnahmen in Maintal losgehen, erklärte Martin Weiß, der das Projekt auf Seite der Stadt betreut.

 

Viele Bürgerinnen von Maintal und Mühlheim fordern eine „Neue Elektro-Fähre“. Schnell, direkt und umweltverträglich soll die neue Fährverbindung werden. Gemeinsam veranstaltet im Juni die Bürgerinitiative Fähre Maintal-Mühlheim zeitgleich eine „Tandem-Veranstaltung“ an den Fähranlegern von Mühlheim und Maintal-Dörnigheim. Symbolische Mainquerungen zur Wiederherstellung der „Fähr-Bindung“ sind geplant. Unterschriftensammlungen bekräftigen den Fährenbedarf. Der Bischofsheimer Roland Hahn schlägt eine schwebende Plattform zur Mainquerung vor. Im März legt die Bürgerinitiative eine 16-seitige Machbarkeitsstudie vor. Eine Mehrheit aus Bündnis 90/Die Grünen, SPD und WAM spricht sich im Ausschuss für Mobilität und Digitalisierung für eine Reaktivierung der Fährverbindung aus.

Die Stadt Mühlheim hat sogar eine Stadträtin als „Mainquerungsdezerntin“. Im Dezember  

spricht sich eine Mehrheit der Stadtverordneten in für die Wiederaufnahme der Mainfähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim aus.

 

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club stellt im Juni fest, daß die Fahrradfreundlichkeit Maintals leicht abgenommen hat, es hat mit einer glatten Vier abgeschnitten Genau 108 Radfahrer haben an der Umfrage teilgenommen.

 

 

 

Kriminalität

Außer der Fortsetzung des Prozesses um „Mord ohne Leiche“ gibt es In diesem Jahr nur zwei Fälle, die die Gemüter bewegen: In Dörnigheim soll die Auseinandersetzung ihren Anfang gefunden haben, die für den Geschädigten scheinbar blutig endete.  Ein 51-jähriger Maintaler soll im Februar 2022 am Kiosk am Bahnhof Maintal-Ost einen Bekannten mit einer Eisenstange mehrfach auf den Kopf geschlagen, ihn anschließend ausgeraubt und bewusstlos in einem Müllcontainer liegengelassen haben. Was nach dem Treffen am Bahnhofskiosk in Dörnigheim genau passiert ist, konnte der Prozess nicht klären. Die 7. Große Strafkammer des Landgerichts Hanau spricht den Angeklagten frei.

Auch bei dem anderen Fall, nach dem eine 51-Jährige ihren Mann im Streit erstochen haben soll, bei dem die Verteidigung geht von Suizid ausgeht, sieht das Gericht keine Beweise für eine vorsätzliche Tötung:

Tötung.

 

 

 

 


 

 

 

 

Dieser Überblick über 50 Jahre Stadt Maintal soll nicht enden mit dem Thema „Kriminalität“. Dieses gehört auch dazu, aber es ist nicht das Wichtigste. In erster Linie soll deutlich werden, daß die Stadt ihre Stärken und Schwächen hat und wie andere Städte auch mit Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Aber sie ist dennoch eine liebenswerte Stadt, gerade auch mit ihren Stadtteilen und der Mischung von Natur und Siedlungsflächen, von Wohn- und Gewerbegebieten. Sie hat ich prächtig entwickelt aus einer mehr ländlichen Struktur zu einem modernen Gemeinwesen. Sie lebt vor allem auch vom ehrenamtlichen Einsatz ihrer Einwohner und dem Zusammenhalt in Freude und Leid. Sie hat noch Entwicklungsmöglichkeiten und wird sich auch weiter im Rhein-Main-Gebiet behaupten zwischen Frankfurt und Hanau und als größte Stadt im Main-Kinzig-Kreis. Sie wird auch noch weitere 50 Jahre wachsen und gedeihen.

 

 

 

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