Maintal Geschichte 2004 – 2019

 

Zeitraum Rohrbach- Schächer 2004 - 2007

 

Wetter

 

Schweres Unwetter richtet 2004 großen Schaden an:

Wie Naturgewalten wirken können, zeigt sich anhand der Hochstädter Römerstraße. Beim schwersten Unwetter seit vielen Jahren im Juli 2004 senkt sich der Erdboden ab. Viele Keller sind überflutet, vor allem der Wachenbuchener Süden ist schwer betroffen. Wasserschäden an Häusern, zerstörte Ernten, umgeknickte Bäume und Schilder: Die Feuerwehr geht von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus. 110 Einsätze fordern die Einsatzkräfte pausenlos die ganze Nacht über, sogar Verstärkung aus Bruchköbel und Schöneck muß anrücken. Das Deutsche Rote Kreuz Maintal kümmert sich mit Verpflegung um die Feuerwehrleute. Auch an den Leistellen herrscht keine ruhige Minute, die Leitungen sind derart überlastet, daß Anrufer minutenlang nicht durchkommen. Auf den überfluteten Autobahnen machen Fahrer Halt oder kriechen mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts.

 

Heftiges Unwetter sorgt 2005 für einen Großeinsatz:

Ein schweres Unwetter wütet im Juni 2005 über Maintal, entwurzelt Bäume, versperrt Straßen und läßt zahlreiche Gegenstände durch die Luft wirbeln. Die Maintaler Feuerwehr ist mit bis zu 84 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen im Einsatz, rückt gleich 34-mal aus. Glücklicherweise wird niemand verletzt. In Bischofsheim werden zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt.

Mehr als 80 Einsätze muß die Feuerwehr fahren. Personen werden nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Ein gewaltiger Schlag versetzt am frühen Morgen im Juni 2005 ganz Wachenbuchen in helle Aufregung. In den Dachstuhl eines Hauses in der Emanuel-Geibel-Straße schlägt der Blitz ein. Die Bewohner können sich retten. Der Schaden beläuft sich auf wenigstens 150.000 Euro. Die Maintaler Feuerwehr ist mit zwölf Einsatzwagen vor Ort und den ganzen Vormittag mit dem Löschen beschäftigt.

 

 

Politik: Stadtverordnetenversammlung, Parteien, Verwaltung

Rohrbachs Optimismus ist bald verflogen:

Am 5. Januar 2004 nimmt Erhard Rohrbach seine Dienstgeschäfte als Bürgermeister auf. Optimistisch geht er zunächst in seine zweite Amtszeit. Allerdings ist seine Zuversicht schnell verflogen. Die finanzielle Lage der Stadt ist nämlich alles andere als rosig. Von Stadtrat Günther Wassermann übernimmt er die Kämmerei und muß im März einen Haushalt vorlegen, der ein Defizit von satten 1,3 Millionen Euro aufweist. Weiterhin ist Rohrbach zum Verdruß zahlreicher Bischofsheimer für den Abriß des ehemaligen Rathauses und für den Verkauf des Areals in Alt Bischofsheim. Die Existenz des.Maintalbades - wie während seiner ersten Amts­zeit geschehen - stellt   er aber nun nicht mehr in Frage.

 

Minister Riesenhuber kommt nach Bischofsheim:

Beim politischen Aschermittwoch der Maintaler Christdemokraten im Februar 2004 ist diesmal bundespolitische Prominenz anwesend. Heinz Riesenhuber, der ehemalige Bundesforschungsminister (1982 bis 1993), wohnt der Veranstaltung im Bischofsheimer Bürgerhaus bei und geißelt zu diesem Anlaß die rot-grüne Bundesregierung, während er für die CDU regional wie national erwartungsgemäß nur lobende Worte findet.

 

Dr. Schild bleibt Chef der Maintaler SPD:

Ohne Gegenkandidat wird Dr.   Jochen Schild aus Wachenbuchen im März 2004 von den Maintaler Sozialdemokraten zum Vorsitzenden wiedergewählt. Thema der Mitgliederversammlung ist auch die Bundespolitik. Grundtenor der Maintaler SPD-Mitglieder lautet: „Reformen sind dringend erforderlich, aber wir müssen aufpassen, daß dies alles sozialverträglich geschieht“.

 

Enge Partnerschaft mit Hanau:

Erhard Rohrbach (CDU) und Hanaus Stadtoberhaupt Claus Kaminsky (SPD) setzen im April 2004 auf eine enge Partnerschaft der benachbarten Städte. Einer regionalen Neuordnung der Kreise erteilt Rohrbach eine Absage, vielmehr setze er auf freiwillige Kooperationen. Erfolgreich verläuft die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Wasseraufbereitung. Dies soll sich ausweiten auf Bereiche wie Katastrophenschutz, Bau, Kinderbetreuung und Kultur.

 

Noch keine Koalition: Maintal hat eine „Ampel

Ein Mehrheitsbündnis bilden SPD, FDP und Grüne im Maintaler Parlament. In vielen Fragen ist bei Abstimmungen der Stadtverordnetenversammlung der Ausgang ungewiß. Das Zünglein an der Waage ist mehrfach die Fraktion der Republikaner oder der Fraktionslosen. Gemeinsame Sache machen tut Not. Als Kämmerer Erhard Rohrbach den in dieses Jahr verschobenen Haushalt 2004 im Parlament vorstellt, fühlt sich die Maintaler „Ampel“ auf den Plan gerufen. Sie entwirft gemeinsam Änderungen, darunter den Verkauf der Bischofsheimer Rathaus-Teilfläche mit dem Nebengebäude der ehemaligen Verwaltung sowie der Erhöhung der Grundsteuer. Die Maintaler CDU beteiligt sich nicht an den Gesprächen und stimmt dem Magistratshaushalt zu. Die Bewährungsprobe besteht die „Ampel“ im April 2004. Die Mehrheit für den geänderten Haushaltsentwurf steht, das Millionendefizit konnte geringfügig gesenkt werden (auf 1,1 Millionen Euro). Eigene Schwerpunkte setzt die Parteienkooperation und wirft der CDU nur Untätigkeit vor. Ähnliche Fronten im Parlament bilden sich auch beim Haushaltsentwurf in der zweiten Jahreshälfte. Wieder kommt die „Ampel“ zusammen und bessert den Entwurf des Magistrats nach, wieder steht im Dezember 2004 die Mehrheit im Parlament.

 

Haushalt für 2005:

Bürgermeister Erhard Rohrbach sieht sich im Stadtparlament einer „Ampel“-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP gegenüber. Es ist zwar keine Koalition, doch besteht die neue Mehrheit im März 2005 bei der Verabschiedung des Haushaltes für das laufende Jahr ihre Bewährungsprobe. Gegenüber dem von Rohrbach eingebrachten Haushalt kann die „Ampel“ das Haushaltsdefizit geringfügig auf 1,1 Millionen Euro senken. Gemeinsam bringen SPD, Grüne und FDP dann im Dezember auch den Haushalt für 2005 durch. Rohrbach muß sich weiter darauf einstellen, daß er gegen eine „Ampel“-Mehrheit regieren muß.

 

Europawahl: SPD verliert auch in Maintal:

Die SPD ist bundesweit an einem Tiefpunkt bei den Wählern angelangt. Das macht sich auch bei der Europawahl am 14. Juni 2004 bemerkbar. In Maintal verlieren die Sozialdemokraten mehr als neun Prozent gegenüber der Abstimmung vor fünf Jahren (24,9 Prozent/bundesweit 22 Prozent). Siegerin ist die CDU, die aber ebenfalls Prozentpunkte verliert (42/45). Stimmenzuwächse gibt nur für die kleinen Parteien. Die Wahlbeteiligung ist ausgesprochen gering.

 

30 Jahre Maintal:

Bei so vielen Jubiläen das ganze Jahr über ist nicht für jede einzelne Platz. Eines wurde nicht groß gefeiert, ist aber dennoch erwähnenswert: 30 Jahre existiert nunmehr die Stadt Maintal. Und gerade zum Beginn des dritten Jahrzehnts im Zusammenschluß aus Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen wogt die Diskussion um eine Eingemeindung Frankfurts hoch. Nicht nur Landrat Karl Eyerkaufer -waschechter Hochstädter - stemmen sich dagegen. Auch Bürgermeister Erhard Rohrbach erteilt diesem Bestreben im Oktober 2004 eine Absage. Er baut auf enge Kooperationen mit Hanau. Dennoch finden auch die Argumente der Veränderungsbefürworter Anhänger. Sie beinhalten vor allem die These, daß sich die Maintaler noch eher zu Frankfurt verbunden fühlen als zu Gelnhausen.

 

Fall K. sorgt für Wirbel mit Kreis-Sozialamt:

Als „Abwehrabteilung zur Vermeidung von Sozialhilfe“ kritisiert die Hochstädter Rechtsanwältin Andrea Pischke das Kreis-Sozialamt. Streitpunkt ist ihr „Fall K.“. Laut Main-Kinzig-Kreis habe dieser zumutbare Arbeiten einfach abgelehnt, weswegen er auch keine finanzielle Unterstützung erhalten soll - wahrend Pischke dessen Arbeitsunfähigkeit herausstellt. Aufklärung soll ein durch den Tageanzeiger moderierter „Runder Tisch“ bringen. Andrea Pischke sagt zu   Kreissozialdezernent Erich Pipa hingegen läßt kurz darauf seine Absage mitteilen. Stattdessen kündigt er eine Veranstaltung an, bei der er über die Erfolge des Job-0ffensiv-Center berichten will. Weitere Juristen melden sich bei dieser Veranstaltung zu Wort, gegen die sich Pipa zu wehren hat. Am Ende darf er sich bestärkt fühlen: Das Verwaltungsgericht gibt dem Kreissozialamt in diesem Fall im September 2004 Recht

 

Tiefe Spar-Einschnitte:

Wie sieht die Finanzplanung für die kommenden drei Jahre aus? Kämmerer Erhard Rohrbach plant im September 2004 tiefe Einschnitte in seinem Konsolidierungsprogramm, um das Defizit im Etat deutlich zu senken, und schon 2005 zu halbieren. Eine „Liste der Grausamkeiten“ wie in seiner ersten Amtszeit ist es zwar nicht ganz, betrifft aber immerhin heikle Themen wie Friedhöfe. Kindertagesstätten. Bürgerhäuser und Finanzhilfen für soziale Einrichtungen. Um einige Punkte entschärft passiert das Programm das Parlament.

 

CDU holt Polizeidienst wieder aus dem Hut:

Erhard Rohrbach hat im Wahlkampf 2003 mit dem freiwilligen Polizeidienst geworben. In den Haushalt 2005 wollen die Maintaler Christdemokraten im Dezember 2004 die Einrichtung eines freiwilligen Polizeidienstes festschreiben, ziehen diesen Antrag aber wieder zurück zur Nachbearbeitung. Zweiter Stadtrat Günter Wassermann äußert Skepsis, da Maintal die Aufwandskosten zu zahlen hätte, anfallende Strafzahlungen aber an den Kreis flössen.

 

Stadt Maintal öffnet ihre Rathaustüren:

Tombola, Präsentationen, Quiz. Apfelsaftpressen: Beim Tag der offenen Tür der Stadt Maintal im Oktober 2004 bietet die Verwaltung mit all ihren Fachdiensten ein Kaleidoskop der Arbeit und ein großes Mitmach-Angebot für die Besucher. Die kommen allerdings nicht in der großen Zahl wie bei der ersten Auflage von 1999. Es fehlte wohl der „Reiz des Neuen“, vermutet Bürgermeister Erhard Rohrbach.

 

Maintal trauert um zwei Politikgrößen:

Zwei große Politiker aus Maintal sind im Februar zu betrauern. Walter Korn (CDU) gehörte von 1970 bis 2001 durchgehend dem Hessischen Landtag an, von 1972 bis 2001 war er Kreistagsabgeordneter, von 2001 bis zu seinem Tod Mitglied des Kreisausschusses. Der Bundesverdienstkreuzträger bleibt Maintal als unbestechlicher und unermüdlicher Kenner und Kämpfer der politischen Szene in Erinnerung.

Diese Attribute treffen genauso auf den letzten Bürgermeister der eigenständigen Gemeinde Hochstadt zu: Philipp Ziegler galt in seiner Amtszeit als Gemeindeoberhaupt von 1956 bis zur Gebietsreform 1974 als Garant der Hochstädter Blütezeit. Zur Anerkennung seiner Verdienste um den Stadtteil verlieh ihm das Stadtparlament schon 1975 den Titel des Ehrenbürgermeisters. Die Verschwisterung mit Luisant/Frankreich leitete Ziegler 1973 maßgeblich mit ein. Auch zahlreiche Entscheidungen bei der Entwicklung des ländlichen Hochstadt hin zur Wandlung zum modernen Industriestandort sowie innerhalb des Kreistages, dem er von 1967 bis 1974 angehörte, traf er maßgeblich mit. Maintal nimmt im Februar 2005 Abschied von zwei großen Politikern, deren Verdienste unvergessen bleiben.

 

Erich Pipa wird Landrat:

In der erwarteten Stichwahl setzt sich der SPD-Kandidat und Kreispolitiker Erich Pipa im Januar 2005 gegen CDU-Mann Heiko Kasseckert durch und wird somit im Mai neuer Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Die Stichwahl wurde notwendig, da sich weder Pipa (45 Prozent) noch Kasseckert (38,6) im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit sichern konnten. Zwei Wochen später hat der bisherige Kreisbeigeordnete Pipa mit 51,7 Prozent die Nase vorn. Pipa behält das Sozialressort, mit dem er bundesweit in der Frage der Vermittlung Langzeitarbeitsloser für Beachtung gesorgt hatte.

 

Noch zwei CDU'ler am Katzentisch:

Der Exodus in der Maintaler Stadtverordnetenfraktion geht unvermindert weiter: Nach Wolfram Eschelbach und Jörg Schuschkow verliert die CDU im Februar 2005 auch Gernot En­dreß. Er erklärt seinen Austritt, macht seine „lokalpolitischen“ Gründe jedoch nicht explizit öffentlich bekannt. Mit Endreß ‘Ausscheiden verliert die CDU in den parlamentarischen Ausschüssen ihr alleiniges Anrecht auf den vierten Sitz. Nach einem errechneten Koeffizienten haben nun auch die FDP und die „Republikaner“ ein Recht auf diesen Sitz. Das Los entscheidet und fällt auf die FDP. In Folge eines Eklats bei der Jahresversammlung im Oktober 2005 landet im Oktober 2005 zudem noch der Abgeordnete Uwe Kraft am Katzentisch. Somit verbleiben von der stärksten Fraktion von einst 19 Christdemokraten bis zum Jahresende nur noch 15 Fraktionsmitglieder.

 

Eyerkaufer in großem Rahmen verabschiedet:        

Einer der bekanntesten Maintaler geht nun in den Ruhestand. Landrat Karl Eyerkaufer wird nach 18 Jahren an der Spitze des Main-Kinzig-Kreises im Juni 2005 in der Gelnhäuser Stadthalle verabschiedet. Die Verabschiedung nimmt Ministerpräsident Roland Koch persönlich vor und verleiht ihm zu Eyerkaufers Überraschung auch noch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Der scheidende Landrat wird in Maintal mit einem Zapfenstreich geehrt. Der Hochstädter setzt sich nun aber keineswegs zur Ruhe, sondern ist als Privatmann sehr aktiv, engagiert sich für die Tsunami-Opfer in Beruwala auf Sri Lanka und für behinderte Menschen.

 

Stichwahl bleibt gültig:

Das Verwaltungsgericht Frankfurt lehnt im Mai 2005 die Klage von Alexander Kühn gegen die Rechtmäßigkeit der Bürgermeister-Stichwahl vom 28. September 2003 ab. Die Beanstandungen am Procedere der Briefwahl genüge nicht, um die Wahl noch einmal anzusetzen, so das Gericht. Im Oktober 2005 erklärt der ehemalige Maintaler SPD-Chef Kühn, gemeinsam mit seinem Anwalt, Altbürgermeister Dr. Walter Unger, auf einen Gang in die nächste Instanz zu verzichten. Die Wahrscheinlichkeit, vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel zu obsiegen, sei aufgrund der Argumentation des Frankfurter Richterspruchs einfach zu gering. Damit bleibt es bei dem Ergebnis. Erhard Rohrbach braucht nicht um sein Amt fürchten und bleibt aller Voraussicht nach zumindest bis Anfang 2010 Bürgermeister von Maintal.

 

„Hüftgelenk“-Äußerung empört die Senioren:

„Ältere Menschen sollen ihre Hüftgelenke zukünftig selbst zahlen!“ Diese provokante These des Vorsitzenden der Jungen Union Hessen, Peter Tauber, die er im Rahmen einer Veranstaltung im Mai 2005 in Hochstadt von sich gibt, sorgt für einen Sturm der Entrüstung bei den älteren Bürger Maintals. Tauber will damit verdeutlichen, daß das deutsche Rentensystem vor dem Kollaps stehe. Die Senioren hingegen fühlen sich als Menschen zweiter Klasse herabgewürdigt. Die kontroverse Diskussion hält über mehrere Wochen hinweg an und füllt auch die Leserbriefspalten.

 

Liste WAM tritt an:

Beginnend mit einer öffentlichen Diskussion im Juli 2005 wird die Gründung der „Wahlalternative Maintal - Soziale Gerechtigkeit“ im Laufe des zweiten Halbjahres immer konkreter. Bis zum Jahresende hat sich eine 17-köpfige Liste formiert, die zur Kommunalwahl am 26. März 2006 ins Rennen gehen will und an deren Spitze der ehemalige CDU-Chef Jörg Schuschkow sowie DGB- und AWO-Vorsitzender Herbert Hept stehen.

 

SeniorenOffice bleibt:

Stadtrat Günther Wassermann setzt sich im Juli 2005 gegen Bestrebungen durch, das Maintaler SeniorenOffice aus finanziellen Gründen abzuschaffen. Wassermann verweist auf den demographischen Faktor. Derzeit sind mehr als 25 Prozent der Maintaler über 65 Jahre alt. Die Tendenz ist steigend. Und für diese Bürger, so Wassermann, müsse eine Angebotsvielfalt da sein. Das SeniorenOffice sorge unter anderem dafür.

 

Bundestagswahl 2005: Dr. Sascha Raabe hat die Nase vorn:

Dr. Sascha Raabe ist im September 2005 der Sieger im Kampf um das Bundestags-Direktmandat im Wahlkreis 181. Der SPD-Politiker aus Rodenbach, der 2002 erstmals den Direkteinzug geschafft hatte, hat auch in Maintal die Nase vorn. 44 Prozent der Maintaler Wählergeben ihm die Stimme, 40,4 Prozent seinem CDU-Herausforderer Heiko Kasseckert. Auch bei den Zweitstimmen liegt die SPD in Maintal mit 34,9 Prozent (trotz Verlusten von 5,8 Prozent gegenüber 2002) vor der CDU, die 33,4 Prozent (minus 2,5) verbucht. Die FDP schafft 12.4 (plus 3,2), die Grünen 9,9 (plus 0,2) und die Linkspartei/PDS 5,7 (plus 4,2) Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei 78,1 Prozent gegenüber 80,4 Prozent vor drei Jahren.

 

Maintal und Hanau rücken eng zusammen:

Daß die Nachbarstädte Hanau und Maintal künftig stärker miteinander kooperieren, hat vor allem zwei Gründe: Zum einen sollen Leistungen gebündelt und Kosten gesenkt werden, zum anderen versprechen sich die Partner ein stärkeres Gewicht in der Regionaldiskussion. Gewinner dieser hessenweit bislang einmaligen Kooperation sollen alle Bürger sein. So sollen Hanauer ab 1. Februar 2006 ihre vorläufigen Paßangelegenheiten auch in den Maintaler Stadtläden erledigen, Wohnsitze an- und ummelden sowie finanzielle Leistungen erhalten können - und umgekehrt. Eine enge Kooperation ist auch bei der Wirtschaftsförderung, den Feuerwehren, Betriebshöfen, Büchereien, Frauenbüros und beim gegenseitigen Austausch und Qualifikation von Referenten und Mitarbeitern geplant.

 

Vizekanzler zu Gast in Bischofsheim:

Prominenter Besuch in Bischofsheim: Vizekanzler Franz Müntefering unterstützt seine sozialdemokratischen Parteikollegen im „heißen“ Kommunalwahlkampf im Februar 2006. Dabei gibt sich der Bundespolitiker kämpferisch. Vehement setzt er sich für die Einführung eines Mindestlohns und gegen Lohndumping ein.

 

 (K)ein Genossenfilz:

„Mit parteilichen Grüßen“ wendet sich im März 2006 der Dörnigheimer Sozialdemokrat Jürgen Malbrich an seinen Kreisparteigenossen Erich Pipa, um die Führerscheinangelegenheit eines Familienmitglieds zu regeln. Bei Nichtbeachtung droht der Dörnigheimer zwischen den Zeilen damit, einen Anti-Wahlkampf gegen seine Parteigenossen zu führen. Doch in Gelnhausen geht man auf dieses Ansinnen nicht ein. Auch der Wähler straft Malbrich ab - er verliert seinen Sitz im Maintaler Stadtparlament.

 

Kommunalwahl 2006: „Ampel” hat erneut das Sagen:                               

Der Kommunalwahlkampf in Maintal neigt sich dem Ende zu. Die Spitzenkandidaten der Parteien Karl-Heinz Kaiser (SPD), Angelika Feuerbach (CDU), Peter Arendt (Grüne), Dr. Dieter Fritz (FDP) und Jörg Schuschkow (WAM) stellen sich bei der Podiumsdiskussion des Tagesanzeiger rund drei Stunden den Fragen der Redaktion und des Publikums. Hauptthemen: Familienpolitik und Stadtentwicklung. Am Wahlsonntagabend im März 2006 liegt noch kein endgültiges Ergebnis vor Grund: Viele Bürger haben kumuliert und panaschiert - die Auszählung der einzelnen Wahlbezirke zieht sich dementsprechend hin. Im Trend der ersten Ergebnisse am Sonntagabend liegt die CDU vorn. Klar ist auch, daß sechs Fraktionen ins neue Stadtparlament einziehen: SPD, CDU, Grüne, FDP, WAM und Republikaner.

Einen Tag später liegt das amtliche Endergebnis vor: Mit 17 Sitzen sind die Christdemokraten stärkste Fraktion in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung, es folgen die Sozialdemokraten mit 16 Abgeordneten, die Grünen haben sich vier Sitze erkämpft, FDP und WAM stellen drei Parlamentarier, die Reps sind mit zwei Sitzen vertreten.

Politisch steht Maintal ganz im Zeichen der Kommunalwahl vom 26. März. Die CDU wird zwar stärkste Fraktion, doch schon bald wird klar, daß SPD, Grüne und FDP ihre Zusammenarbeit fortsetzen werden. Allerdings bezeichnen sie ihr Bündnis nicht als Koalition, sondern als Kooperation für die fünfjährige Wahlperiode.

Neu ins Stadtparlament eingezogen ist die Wahlalternative Maintal (WAM). Unter den drei Stadtverordneten befindet sich mit Klaus Seibert ein bekennender Kommunist und mit Jörg Schuschkow der frühere Vorsitzende der CDU und unabhängige Bürgermeisterkandidat von 2003.

Klar ist auch, daß es in Zukunft nur noch einen hauptamtlichen Stadtrat geben wird. SPD, Grüne und FDP legen sich darauf fest, daß nach dem Ende der Amtszeiten von Erstem Stadtrat Erik Schächer (CDU) und Stadtrat Günther Wassermann (SPD) lediglich das Amt des Ersten Stadtrats wiederbesetzt wird. Im Kooperationsvertrag wird festgeschrieben, daß die SPD für diese Position das Vorschlagsrecht hat. Grüne und FDP sagen jedoch mehr oder weniger öffentlich, daß sie eine Kandidatur von Günther Wassermann nicht mittragen werden. Klar ist, daß Amtsinhaber Erik Schächer im Spätsommer 2007 kaum eine Chance auf eine Wiederwahl hat.

Nicht immer ist man mit den hauptamtlichen Mitgliedern des Magistrats - allen voran Bürgermeister Erhard Rohrbach - einer Meinung. Groß ist allerdings die Mehrheit, die für Bischofsheim als ständigen Tagungsort stimmt.

 

Wolf-Rüdiger Fritz steht Parlament vor:

Personalentscheidungen bestimmen die erste Sitzung des neu gewählten Maintaler Kommunalparlamentes im April 2006.   Als Nachfolger von   Dr. Peter Ravasz. wählen die Abgeordneten den Bischofsheimer Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) zum Stadtverordnetenvorsteher (gegen die Stimmen der SPD). Seine Stellvertreter sind Karla Köllner (SPD) sowie Kai Kohlberger (CDU) und Thomas Schäfer (FDP).

Auch die ehrenamtlichen Mitglieder des Magistrates stehen an diesem Abend zur Wahl. Für die Christdemokraten sind dies Elke Schmidt und Aribert Wend, Harry Brandt und Peter Gutberlet vertreten die Sozialdemokraten, Olaf Jürgens wird als Vertreter der Grünen gewählt und Christa Hoppe für die FDP. Damit hat die neue „Ampel“-Kooperation bestehend aus SPD, Grünen und FDP im Magistrat eine Mehrheit von 5:4 Stimmen.

 

Klage gegen den Kreis:

Stadt und Kreis liegen wieder im Clinch - dieses Mal geht es im Mai 2006 um das Maintalbad. Hintergrund: Der Main-Kinzig-Kreis hatte angekündigt, ab 2008 seine finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 130.000 Euro einzustellen. Den entsprechenden Vertrag hat der Kreis gekündigt. Die Stadt reagiert im September mit einer Klage.

 

Neuer, alter SPD-Chef:

Er ist wieder da: Die Maintaler SPD wählt im Juni 2006 den Bischofsheimer Alexander Kühn zum neuen Parteichef. Er löst Dr. Hans-Jochen Schuld (Wachenbuchen). Das Amt hatte Kühn schon einmal inne, aber 1997 hat er es überraschend aufgegeben. Der studierte Mathematiker Kühn war bereits in den 90er Jahren Fraktionschef und auch Parteivorsitzender der Maintaler Genossen. Im Jahre 1997 trat er dann überraschend von seiner Position als Parteichef zurück und nahm auch eine lokalpolitische Auszeit. Für die Kommunalwahl im März dieses Jahres kandidiert der Bischofsheimer aber wieder für die SPD und schafft auch den Sprung in die Stadtverordnetenversammlung.

 

Koch neuer Juso-Chef:

Heiko Koch aus Hochstadt wird im Oktober 2006 zum neuen Vorsitzenden der Maintaler Jusos gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Katharina Maier an, die aus beruflichen Gründen nach Freiburg zieht.

 

20 Jahre Beirat für Senioren:

Der Seniorenbeirat Maintal feiert seinen 20. Geburtstag. Vertreter von Stadt, Kreis und Land gratulieren von Herzen und betonen im Dezember 2006 die Wichtigkeit einer umfangreichen Seniorenarbeit.

 

Landtagskandidat der SPD heißt Jörg Mair:

Im Bischofsheimer Bürgerhaus küren im März 2007 die Sozialdemokraten ihren Landtagskandidaten für den Wahlkreis 41, zu dem ab sofort auch Maintal gehört. Jörg Mair aus Erlensee setzt sich in einer Kampfabstimmung gegen Dr. Oliver Serfling durch.

 

Magistratswahl gültig:

Die WAM ist im Mai 2007 mit ihrer Klage gegen die Magistratswahl im vergangenen Jahr beim Verwaltungsgericht Frankfurt gescheitert. Klaus Seibert von der Wahlalternative hatte Einwände dagegen erhoben, daß die „Ampel"-Kooperation mit einer Listenverbindung angetreten war und die Liberalen deshalb den letzten verfügbaren Platz in diesem Gremium erhalten hatten.

 

Sachtleber stiehlt seinem Konkurrenten die Show:

Wahl zum Stadtrat: Die „Ampel“ platzt und Wassermann scheitert

Das Kandidatenkarussell für die im September 2007 anstehende Wahl zum Ersten Stadtrat beginnt sich zu drehen. Als erster Aspirant wirft der sozialdemokratische Stadtrat Günther Wassermann seinen Hut in den Ring. Die SPD-Führung zeigt sich überrascht, hatte die Partei doch intern noch gar nicht über dieses Thema diskutiert. Klar ist, daß eine mögliche Kandidatur Wassermanns bei den Kooperationspartnern Grüne und FDP auf große Skepsis beziehungs­weise Widerstand stößt.

 

Die Sozialdemokraten sind jedoch gar nicht so sicher, ob sie mit Wassermann tatsächlich ins Rennen gehen wollen. Die Bedenken ihrer Kooperationspartner FDP und Grüne gegen den Stadtrat sind nur allzu bekannt. Schließlich erhält Wassermann mit dem weithin unbekannten Dirk Vogel einen internen Gegenkandidaten. Bei der Abstimmung in der SPD-Stadtverbands­versammlung kommt es zu turbulenten Szenen. Im ersten Durchgang erhält keiner der Bewerber die absolute Mehrheit. Nach einer Unterbrechung der Versammlung wird von der Parteiführung vorgeschlagen, die Nominierung zu verschieben. Die Delegierten jedoch fordern vehement einen zweiten Wahlgang. In diesem setzt sich dann Wassermann durch.

 

Im März 2007 stellen die Christdemokraten Amtsinhaber Erik Schächer als ihren Kandidaten auf. „Nicht mit uns“, lautet die Reaktion der SPD. In einer geheimen Abstimmung eines CDU-Antrags zur Wiederwahl Schächers fällt der noch amtierende Kandidat im Parlament mit klarer Mehrheit durch. Außer der eigenen Partei stimmt niemand für ihn. CDU-Chefin Angelika Feuerbach bedauert diesen Schritt und will nun die Bewerbungen aufgrund der öffentlichen Stellenausschreibung abwarten, bevor sich die CDU für einen Kandidaten entscheidet. Schächer erklärt dann im Juni offiziell, daß er auf eine Kandidatur für die für September anberaumte Wahl des Ersten Stadtrats verzichtet. Die CDU legt sich noch nicht fest, ob sie nun einen anderen Bewerber ins Rennen schicken will.   Es gehen 23 Bewerbungen beim Wahlvorbereitungsausschuß ein. Die Namen werden geheim gehalten.

 

Die „Ampel“ möchte einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Diesen soll - wie im Kooperationspapier ausgehandelt - die SPD stellen. Die Findungskommission präsentiert neben Günther Wassermann einen weiteren Bewerber: Dirk Vogel. Es kommt zur Kampfabstimmung, die im „Schmierentheater im Bürgerhaus“ (O-Ton eines Delegierten) ihren Höhepunkt findet. Nach dem ersten Wahldurchgang, in dem keiner der beiden Kandidaten eine absolute Mehrheit erringen kann, gerät die Veranstaltung aus dem Ruder. Grund: eine Sitzungsunterbrechung mit anschließendem Vorschlag, die Nominierung zu verschieben. Die Delegierten sind empört und setzen den zweiten Wahldurchgang durch. In diesem setzt sich Günther Wassermann gegen seinen Herausforderer durch. Folge: Die „Ampel“ wackelt - hatten doch gerade die Grünen sich vehement gegen die Kandidatur Wassermanns ausgesprochen.

 

Was folgt, ist ein kräftiger Paukenschlag in der Maintaler Lokalpolitik: Am 12. September 4löst die SPD die „Ampel“-Kooperation mit FDP und Grünen auf. Auslöser ist die Ankündigung der Grünen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Damit sei die Kooperation für die Sozialdemokraten hinfällig geworden. Grünen-Fraktionschef Peter Arendt bestätigt auf Rückfrage, daß seine Partei einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken werde.

Wer dies sei, gibt er erst einen Tag später bekannt. Es ist der frühere Leiter des städtischen Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt. Ralf Sachtleber, der Ende 2000 von der Maintaler Stadtverwaltung zur Firma Bouwfonds wechselte, die die Wohnbebauung im Hochstädter Klingsee­gebiet erstellt und 2007 auch den Zuschlag für die Bebauung des Höhl-Geländes erhält. Sachtleber gehört keiner Partei an. Er hatte sich im Frühsommer vergeblich bei der SPD für die Kandidatur zum Ersten Stadtrat beworben. Aber man hat ihm gesagt, ehe er Kandidat werden könne müsse er erst einmal in die Partei eintreten.

Die Wahl Ralf Sachtlebers zum neuen Ersten Stadtrat zeichnet sich bereits vor der Entscheidung der Stadtverordneten am 17. September ab. Auch die FDP sendet nach der Nominierung des 46-Jährigen durch die Grünen schnell Signale aus, für diesen stimmen zu wollen. Die CDU-Stadtverordneten beraten am Wochenende vor der Parlamentssitzung und beziehen ebenfalls klar Stellung für Sachtleber.

So stellt das Ergebnis am Abend des 17. September keine Überraschung mehr dar. Im ersten Wahlgang erreicht Ralf Sachtleber genau die erforderliche absolute Mehrheit von 23 Stimmen, für Günther Wassermann votieren in der geheimen Abstimmung 18 Stadtverordnete. Ein CDU-Stadtverordneter fehlt und drei Mitglieder stimmen mit „Nein“. Dabei handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die WAM-Fraktion, die zuvor erklärt hatte, daß mit dem Bürgermeister ein Hauptamtlicher im Magistrat ausreiche. Günther Wassermann trägt die dritte Wahlniederlage nach zwei verlorenen Bürgermeisterwahlen mit Fassung, wenngleich ihm die Enttäuschung deutlich anzusehen ist. Ralf Sachtleber tritt das Amt am 2. Januar 2008 an.

Seinen Diensteid legt der künftige Stadtrat während der Stadtverordnetenversammlung am 12. November ab. Seinen Schreibtisch im Rathaus in der Klosterhofstraße wird Sachtleber dann am 2. Januar 2008 beziehen. Optimistisch blickt der künftige Stadtrat seinem neuen Amt entgegen.

Nach dem Bruch der „Ampel“-Kooperation zeichnet sich eine neue „politische Farbenlehre“ in Maintal ab: CDU, Grüne und FDP einigen sich gemeinsam auf Änderungsanträge zum Maintaler Haushaltsentwurf, und stimmen in der Stadtverordnetenversammlung geschlossen für ihr Antragspaket. Bei kritischen Punkten findet sich ein Kompromiß. Die Fraktionsvorsitzenden betonen, daß sich die neue Zusammenarbeit zunächst allein auf den Haushalt 2008 beschränke. Die Sozialdemokraten bleiben derweil außen vor. Uneinig hingegen ist man sich in Bezug auf die Zahl der Abgeordnetenstühle. Am Ende bleibt es im Dezember 2007 bei 45 Sitzen.

Im Grunde ging es darum, daß Peter Arendt selber gern Stadtrat werden wollte. Aber die SPD hatte ja laut Vertrag das Vorschlagsrecht. Doch das wurde von Arendt jetzt so ausgelegt, daß die SPD zwar das Vorschlagsrecht habe, aber die anderen zustimmen müßten. Die Grünen sind ihrem Vorsitzenden gefolgt und haben dann auch nun sogar den Bau der Sportstätte in der Grünen Mitte befürwortet. Jahrelang waren sie nur ein Anhängsel der CDU, bis Arendt dann weg zog und die Partei erst allmählich von seinem Einfluß löste.

Eine offizielle Koalition oder Kooperation gibt es nicht, doch bei der Verabschiedung des Haushaltes für 2008 wird klar, wohin die politische Reise in Maintal geht. CDU, Grüne und FDP stimmen bei wenigen Änderungen gemeinsam für den von Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) eingebrachten Haushalt. Das Stadtoberhaupt kann zufrieden sein, muß es nun doch nicht mehr gegen eine von der SPD geführten Mehrheit regieren. Faktisch bestimmt nun „Jamaica“ die neue politische Farbenlehre in Maintal. Die Sozialdemokraten sind sich derweil bewußt, daß sie sich wieder dort befinden, wo sie sich zuletzt im Jahr 2001 befunden hatten, nämlich in der Opposition. Damals war die Zusammenarbeit aus CDU, Grünen und FDP zerbrochen, weil die Fraktion der Christdemokraten nach der von Bürgermeisterin Dorothee Diehl (CDU) gegen die Mehrheit ihrer Partei durchgedrückte Wahl der Stadträte Schächer und Wassermann in zwei Teile zerfiel.

 

Neue CDU-Spitze:

Die Maintaler CDU formiert sich im November 2007 während der Jahreshauptversammlung neu. An der Spitze der Christdemokraten steht künftig der scheidende Erste Stadtrat Erik Schächer, der 35 von 39 Stimmen erhält. Er tritt die Nachfolge von Angelika Feuerbach an, die sich nun verstärkt ihrem Amt als Fraktionschefin widmen wird.

 

Haushaltsdefizit:

Den Cent zweimal umdrehen muß die Stadt Maintal auch im kommenden Jahr. Der Haushaltsentwurf, den Bürgermeister Erhard Rohrbach im November 2007 vorlegt, weist ein Defizit von 2,25 Millionen Euro auf.

 

Hilfe wird teurer:

Die „Bezahlbaren Haushaltshilfen“ werden ab 1. Januar 2008 weitergeführt. Doch ob die Hilfe für Senioren und - neuerdings auch Familien - weiterhin für die Hilfsbedürftigen tragbar sein wird, ist fraglich. Weil der Soziale Hilfsdienst Gelnhausen als privater Träger das bisher von der EU geförderte Projekt im Dezember 2007 übernimmt, ist der Stundensatz von zehn Euro nicht mehr zu gewährleisten.

 

 

Infrastruktur

Ärger um Friedhöfe:

Die Zukunft der Alten Friedhöfe in Hochstadt, Wachenbuchen, aber vor allem in Dörnigheim erregt die Gemüter. Der Magistrat möchte auf ihnen keine neuen Beerdigungen zulassen und sie, wenn die Grab-Fristen abgelaufen sind, endgültig schließen. Gerade in Dörnigheim regt sich sowohl im Januar 2004 als auch wieder im September Widerstand gegen das Ansinnen des Magistrats. In Rohrbachs Konsolidierungsprogramm ist nämlich vorgesehen, keine neuen Gräber auf den Gottesackern in Dörnigheim und Wachenbuchen zuzulassen und somit eine langfristige Schließung einzuläuten. Der wieder einsetzende Protest führt dazu, daß der Punkt wieder aus dem Programm gestrichen wird. Zunächst kehrt somit Ruhe um die Alten Friedhöfe ein.

In Wachenbuchen geht es außerdem um „Pietätlosigkeit“ für ein gutes Funknetz: Im Januar 2005 stellt der Mobilfunkbetreiber E-Plus in nächster Nähe zum Wachenbuchener Friedhof einen Sendemast auf. Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ (MwW) reagiert genauso empört wie viele Wachenbuchener, die diese Errichtung als pietätlos einstufen. Zudem liege er in nur geringer Entfernung zur Kindertagesstätte. Die MwW rät Anwohnern zu Bluttests. Für Stadtrat Erik Schächer ist der Standort die „bestmögliche Lösung“. Eine solche ist für einen neuen Hochstädter Standort als Ersatz für „An der Bleiche“ nicht in Sicht. Die Alternative am Mittelpunkt-Schwimmbad soll erörtert werden. Später erfährt Hochstadt eine gewisse Mobilfunk-Entlastung: Im Dezember 2005 wird der Sender vom Volksbank-Gebäude abgebaut.

 

Komplett runderneuert:

Das Dörnigheimer Brüder-Schönfeld-Haus wird im Februar 2004 einer großen Runderneuerung unterzogen. Das Gebäude erstrahlt in neuem Glanz, als die Wiedereröffnung in Szene geht. Alle Einrichtungen und Vereine des Hauses nehmen teil und gestalten das bunte Fest mit.

 

„Mainpromenade“ wird zu einem Dauerthema:

Die von einer Immobilienfirma geplante „Residenz an der Mainpromenade“ mit 18 Eigentumswohnungen an der Dörnigheimer Mainstraße wird schnell zum Dauerthema. Die Anwohner legen im April 2004 Widerspruch bei der Kreisbaubehörde ein, da sie der Ansicht sind, das Genehmigungsverfahren sei nicht korrekt gelaufen und die geplante Wohnraumverdichtung passe nicht in die Umgebung. Immer mehr Ungereimtheiten werden in der Folge bekannt. Stadtrat Erik Schächer gerät in die Kritik, verwahrt sich aber gegen den Vorwurf der „Mauschelei“. Erhard Rohrbach geht gar einen Schritt weiter und strengt ein Zivilverfahren gegen Gerhard Huwer, den Sprecher der IG der Anlieger der „Residenz an der Mainpromenade“ an. Diese. hatte in einem „Tagesanzeiger-Leserbrief“ offen von Schieberei und Trickserei bei der Vergabe des Bauauftrags gesprochen.

Die Interessengemeinschaft der Anlieger der „Residenz an der Mainpromenade“ erzielen im Juni 2004 Punktsiege. Das Verwaltungsgericht urteilt, daß der Bau planungsrechtlich unzulässig sei und legt die Baustelle still. Der Kreis wehrt sich allerdings und geht in die nächste Instanz. Offensichtlich rechtswidrig sei das Bauprojekt zwar, so das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Kasel, doch nur das Überschreiten der südlichen Baulinie wird ausdrücklich untersagt. Bagger dürfen wieder anrollen. Ob es im Hintergrund Interessenverflechtungen zwischen Stadt, ins­besondere Stadtrat Erik Schächer und dem Bauherrn gegeben hat, und was besprochen wurde, will die SPD genauer in Erfahrung bringen und beantragt einen Akteneinsichtsausschuß. Nächster Punktgewinn für die IG: Die Klage von Bürgermeister Rohrbach gegen Gerhard Huwer fällt im Oktober 2004 vor Gericht durch - die Kosten übernimmt die Stadt Maintal, am Ende also der Steuerzahler.

 

Den Anwohnern stinkt's:

Eine Bürgerinitiative gegen den Geruch der biologischen Kläranlage der Landkelterei Höhl bildet sich im Juni 2004, da die betroffenen Anwohner über Gespräche und Behörden nicht weiterkommen. Mit einer Klage verleihen sie ihrer Forderung zusätzliches Gewicht - die Firma Hohl sattelt komplett um auf mechanische Klärung. Dennoch treten weitere Falle der Geruchsbelästigung auf. Die Klage ruht.

 

Wasser von der MWG:

Neben dem Strom und Gasgeschäft ist die Maintal Werke (MWG) ab dem 1. Januar 2005 auch für die Wasserversorgung zuständig. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen Magistrat und MWG-Geschäftsführung. Bedeutende Veränderung aus Sicht der Rathaus-Führung: Künftig werden jährlich 40.0000 Euro in den Stadtsäckel gespült (aber dadurch sind die Stadtwerke auch nicht so konkurrenzfähig wie andere Anbieter).

 

Post zieht sich zurück:

Die Wachenbuchener Postfiliale ist eine von 115 Dependancen hessenweit, die aus Kostengründen zum 31. Dezember 2004 geschlossen werden sollen. Ein geeigneter Partner wird im August 2004 gesucht, der die Filiale als Agentur fortführen soll- erfolglos. Eine Posttochter soll ab 3 Januar 2005.die Leitung übernehmen

 

Hochstadt hat jetzt einen Wochenmarkt:

In allen Stadtteilen gibt es seit diesem Jahr Wochenmärkte. Als letzter zieht Hochstadt im September 2004 nach. Hier besteht ab sofort immer donnerstags die Möglichkeit, allerlei Frischwaren zu kaufen und darüber hinaus an Imbißständen zu plauschen.

 

Hickhack um neue Abwassergebühr:

Mehrere Veranstaltungen des Magistrats im September 2004 sollen aufklären, doch weitestgehend besteht ein hoher Informationsbedarf bezüglich der getrennten Abwassergebühren. Vor allem stoßen die Lufthildaufnahmen auf Verwirrung bei den Maintaler Bürgern, die die fehlende Scharfe geißeln. Verunsicherung herrscht außerdem durch unverständliche Fragen und Fehler in der Ausarbeitung. Da erscheint es manchem fragwürdig, weshlb die Stadt 230.000 Euro für diesen Auftrag ausgegeben hat. Ein Jurist erwägt gar die Gründung einer Bürgerinitiative. Grund für die Änderung zur getrennten Abrechnung nach Schmutz- und Niederschlagswasser ist eine gesetzliche Vorschrift, die diese Maßnahme auch in Maintal zum 1. Januar 2005 erforderlich macht.

 

Weg frei für „Kleeblatt“ in Dörnigheim:

Die Bewilligung des Hessischen Sozialministeriums ist im Dezember 2004 erfolgt, der Weg zur Errichtung der zweiten „Kleeblatt“-Dependance auf dem Gelände der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim geebnet Die Formalien sind damit erledigt. Baubeginn ist Frühjahr 2005. Mit der Fertigstellung ist im Herbst 2006 zu rechnen.

 

Treffpunkt „Rechts vom Kreuzstein“:

Als ein Treffpunkt für alle Bischofsheimer wird im Januar 2005 das auf Initiative des Projekts „Soziale Stadterneuerung“ gestaltete Stadtteilzentrum eröffnet. Im ehemaligen Sparkassengebäude soll eine Anlaufstation entstehen, wie es im Dörnigheimer Westend mit dem Brüder-Schönfeld-Haus gelungen ist. Das Stadtteilzentrum ist das erste große Projekt der „Sozialen Stadterneuerung“ im Bischofsheimer Fördergebiet „Rechts vom Kreuzstein“.

 

Nordstraße wird saniert:

Von Juli bis November 2005 wird die Nordstraße in Dörnigheim komplett saniert und die Kanäle werden ausgetauscht. Das ist auch bitter nötig, denn die Nebenstraße zur Kennedystraße ist in einem erbarmungswürdigen Zustand. Kehrseite des Großprojekts: Nach der Fertigstellung im November gehen weitere Parkplätze verloren, was die umliegenden Geschäfte und Anwohner verärgert.

 

Wachenbuchen: Bürgerhaus-Gaststätte ist nach 14 Monaten wieder offen

Über 14 Monate lang war die Gaststätte im Bürgerhaus Wachenbuchen geschlossen, schien die Suche nach einem neuen Pächter ohne Erfolg zu bleiben. Ein Kandidat sprang sogar kurzfristig wieder ab. Mitte August 2005 jedoch können Bürgermeister Erhard Rohrbach und die Verantwortlichen der zuständigen Stadthallen-GmbH endlich einen neuen Wirt präsentieren. Der Grieche Kostas Doulias übernimmt ab sofort die Gaststätte, die nun „Rhodos“ heißt. Die Vereine können aufatmen, nun gibt es wieder eine adäquate Bewirtung im Bürgerhaus und ein Restaurant, das mit Ausnahme des Dienstags täglich geöffnet ist.

 

Dörnigheimer Altstadt: Start der Sanierung

Die Dörnigheimer Altstadtsanierung wird in Angriff genommen, seit Anfang Oktober 2005 rollen die Bagger. Insgesamt 550.000 Euro investiert die Stadt Maintal zur Erneuerung des Abwassersystems sowie der Straßenbeläge im alten Ortskern. Abschließend wird der Bereich in eine Tempo-20-Zone umgewandelt.

 

Neues Gesicht für den Dörnigheimer Osten:

Der Dörnigheimer Osten wird „geliftet“. Drei Arbeitsgruppen präsentieren im November 2005 ihre Ergebnisse im Maintaler Rathaus, im Laufe des Jahres 2006 sollen den Stadtverordneten entsprechende Beschlußvorlagen präsentiert werden. Der „große Wurf“ im Osten sieht zwei Varianten vor, die nun in der engeren Wahl sind und von den zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung entsprechend ausgearbeitet werden sollen. In beiden Fällen wird die Kesselstädter Straße noch in Höhe des Gewerbegebietes gekappt. Der Verkehr würde in einem Fall über Honeywellstraße und östliche Kennedystraße nach Dörnigheim gelenkt, im anderen Fall würde auch die östliche Kennedystraße verschwinden und stattdessen eine neue „Mitteltrasse“ entstehen. Drumherum gruppiert sich das neue Wohngebiet mit entsprechender Infrastruktur. Offen ist, ob der „Wal-Mart“ seinen Standort verlagert.

 

„Kleeblatt“: Baustart in der Waldsiedlung:

Das „Kleeblatt“ soll den Menschen Glück bringen, wohl auch jenen rund 190 betagten Bürgerinnen und Bürgern, die in Zukunft ihren Lebensabend im DRK-Seniorenzentrum in Dörnigheim verbringen werden - auf einem über 7.000 Quadratmeter großen Areal in der Waldsiedlung, bis 1994 Standort der Wilhelm-Busch-Schule.

Seit August 2005 rollen die Bagger, bis Ende 2006 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, 2007 die ersten Bewohner in die Filiale der Bischofsheimer „Kleeblatt“-Zentrale einziehen. An den Gesamtkosten von rund 9,7 Millionen Euro beteiligen sich das Land Hessen und die Stadt Maintal mit jeweils 2,6 Millionen Euro.

 

Neue Strompreise:

Die Maintal-Werke GmbH kündigt im August 2006 an, den Strompreis erhöhen zu wollen. Das Unternehmen hat beim zuständigen Hessischen Wirtschaftsministerium eine Erhöhung von 7,5 Prozent beantragt. Diese wird Ende des Jahres genehmigt.

 

Rotes Kreuz: Neuer Eigentümer

Das Rote Kreuz übernimmt die Seniorenwohnanlage in der August-Bebel-Straße in Eigenregie. Der neue Eigentümer kündigt im September an, die Einrichtung umfassend zu sanieren.

 

Zum Golfen in die „Grüne Mitte“:

Eine mögliche „Driving Range“ in der „Grünen Mitte“ sorgt im Oktober 2006 wieder für Diskussionen zwischen Parlamentsmehrheit und Magistrat. Letzterer hatte dem Bauantragsteller bereits sein Einvernehmen erklärt, sehr zum Ärger der Mehrheit der Kommunalpolitiker. Sie fordern Bürgermeister Erhard Rohrbach auf, die Zustimmung zurückzunehmen. Dieser wehrt sich vehement, weil er die Rechte des Magistrates beeinträchtig sieht. Der Rathauschef hält einen klärenden Rechtsstreit nicht für ausgeschlossen

 

Frischer Glanz für Historisches Rathaus:

Das Historische Rathaus in Hochstadt erstrahlt in neuem Glanz. Für rund 100.000 Euro sanieren Handwerker die Fassade sowie die Bausubstanz des Gebäudes an der Hauptstraße. Nach monatelanger Feinarbeit sind die Gerüste pünktlich zum Hochstädter Weihnachtsmarkt 2006 wieder abgebaut.

 

Baustellen-Slalom:

Zahlreiche Baustellen beeinträchtigen das ganze Jahr 2006 den Verkehr in den Maintaler Stadtteilen. Bahnhofstraße, Berliner Straße, Am Hanauer Weg, Rumpenheimer Weg, Dörnigheimer Altstadt - Bagger und Bauarbeiter bestimmen das Straßenbild. Die Stadt begründet die umfangreichen Baustellen mit der höheren Mehrwertsteuer im kommenden Jahr und mit der Dringlichkeit der anstehenden Arbeiten. Da sind sowohl von Anwohnern wie auch von allen Verkehrsteilnehmern gute Nerven und die richtigen Ortskenntnisse gefragt.

 

Stadtladen in Dörnigheim dicht, provisorische Bücherei:

Nicht nur auf den Maintaler Straßen sorgen die Baustellen für provisorische Notlösungen. Die Dörnigheimer Bücherei in der Maintal-Halle rüstet zum Umbau. Da der Stadtladen in das Gebäude des Eigenbetriebs an der Berliner Straße umzieht, stehen den Leseratten und ihrem „Stoff“ künftig viel mehr Platz zur Verfügung. Doch bis es soweit ist, muß die Stadtteilbücherei zunächst einmal ihre Pforten ganz schließen, danach zieht sie provisorisch in den Eingangsbereich der Maintal- Halle um. Die Wiedereröffnung ist für den 20. Januar geplant. Der Dörnigheimer Stadtladen ist ab Oktober 2006 erst einmal dicht. Die Bürger werden gebeten, in die drei anderen Stadtteile auszuweichen.

Für Zündstoff sorgt die Diskussion um die Maintaler Stadtläden. Während die „Ampel“ einen zentralen Stadtladen in Dörnigheim fordert und in den übrigen Stadtteilen so genannte „Stadtladen-Agenturen“ aufbauen will, plädieren die Christdemokraten im Mai 2007 für den Erhalt der Stadtläden.

Die Bauarbeiten am neuen Dörnigheimer Stadtladen in der Berliner Straße ziehen sich länger hin als vermutet. Eigentlich sollte die Verwaltungsstelle Anfang Februar 2007 öffnen, doch die Türen bleiben bis zum Juni zu. Das neue Domizil wird im Juni 2007 im ehemaligen Räumen des Eigenbetriebs Betriebshof aufgeschlagen.

 

Schwimmbad:

In einem Pressegespräch im November 2006 äußerte Landrat Erich Pipa zu den Themen Schwimmbad und Instandsetzung der Schulsporthallen: Für das Maintaler Schwimmbad werden künftig keine finanziellen Mittel mehr bereitgestellt, denn heutzutage ist es keine Kreisaufgabe, Schwimmbäder zu unterhalten. Die Stadt aber hat am 21. September 2006 Klage eingereicht. Man einigt sich dann auch eine Ablösesumme, die über einen Zeitraum von zehn Jahren gezahlt wird. Im Oktober 2007 ist die Sanierung des Hallenbades abgeschlossen und das Maintalbad öffnet wieder seine Pforten. Eine neue farbliche Gestaltung sorgt für ein ansprechendes Ambiente. Doch vor allem im technischen Bereich hat sich viel getan. neuer Aufbau, neue Dichtung, neue Fliesen, auch Arbeiten an der Wassertechnik waren notwendig.

 

Dem Bürgerhaus aufs Dach gestiegen:

Das Bischofsheimer Bürgerhaus kommt unter die Haube, besser gesagt, unter ein neues Dach. Die längst überfälligen Sanierungsarbeiten lassen sich nun wirklich nicht mehr länger hinausschieben. Eine Komplettsanierung des Bürgerhauses kommt aus finanziellen und energietechnischen Gründen nicht in Frage. Stattdessen erhält das Dach im Oktober 2007 eine dampfdurchlässige Beschichtung.

 

Ein neues Bürgerhaus für Hochstadt und Wachenbuchen:

Nun soll zusammenwachsen, was schon längst zusammengehört. Die lieben Nachbarn Hochstadt und Wachenbuchen sollen sich künftig ein gemeinsames, neues Bürgerhaus teilen. Schnell wird im März 2007 eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Vereine gebildet, die dieses mutige Vorhaben auf den Weg bringen soll.

 „Kleeblatt“ ist in Maintal zweiblättrig:

Zum Tag der offenen Tür öffnet das neue   „Kleeblatt“ in Dörnigheim im Januar 2007 seine Pforten. Der Besucherandrang ist immens. Zahlreiche Maintaler wollen das neue Senioren-Wohnheim an der Eichendorffstraße ganz genau in Augenschein nehmen. Die offizielle Einweihung erfolgt allerdings erst im August.

 

Preisgünstiges Einkaufszentrum:

Der Weg ist frei für ein „Braubach-Center“ in Dörnigheim. Die Maintaler Stadtverordneten geben im März 2007 grünes Licht. Den Zuschlag erhält die Werner Projektentwicklung GmbH, die mit der versprochenen Ansiedlung eines Tegut-Marktes gepunktet hat, trotz eines höher dotierten Angebotes eines Mitbewerbers. Doch das Projekt verläuft nicht reibungslos. Im November 2007 müssen die Lokalparlamentarier erneut über diesen Punkt abstimmen, da der Investor nun unter neuem Namen firmiert. Durch die Planung fiel ein großer Teil des Parkplatzes weg, vor allem für die Lastwagen, die jetzt in der Edmund-Seng-Straße parken sollten und dort den Verkehr behinderten. Außerdem fiel der Bolzplatz für die Jugendlichen weg, obwohl an sich noch genügend Platz hinter dem Penny-Laden war und auch ein eigener Zugang von der Braubachstraße her möglich war. Und im Jahre 2014 kam dann ein Planungsbüro auf die Idee, eine „Stadtachse“ zwischen Hochstadt und Dörnigheim zu schaffen, mit einem Zentrum am Bahnhof. Aber dort war ja inzwischen alles zugebaut, auch auf der Hochstädter Seite.

 

Geht Sanierung zu Lasten der Mieter?

Lautstark, kontrovers und hoch her geht es während der Versammlung im   März 2007 von Anwohnern der Berliner Straße zu. Grund: Die Mieter der Geisheimer-Immobilien in Dörnigheim sprechen sich gegen die Aufstockung der Gebäude sowie den Anbau von Aufzügen aus. Allerdings fordern sie die Instandsetzung der - nach ihrer Meinung - heruntergekommenen Häuser. Der Bauherr gerät in Erklärungsnot und kann seinen Mietern die Angst vor drastisch ansteigenden Mieten nach der Renovierung nicht nehmen.

 

Siehe auch Exkurse:

   9. Geplante Baugebiete ab 2003

10. Bevölkerungsentwicklung ab 2005

11. Stadtplanung ab 2005

 

 

Verkehr

Hoffnungsvolle Premierenfahrt:

Die „MainLinie“ startet im April 2004 als hoffnungsvolles Bahnprojekt: Viermal direkt von Hanau über Maintal-Ost an den Frankfurter Flughafen, und das mit allerlei Komfort wie Snackbar und weitestgehend barrierefreien Zustiegen. Das Projekt der Hanauer Straßenbahn AG (HSB) soll zweimal geprüft werden. Bei einem deutlichen Zuwachs der Fahrgastzahlen bleibt die Linie erhalten. Damit sich die MainLinie rechne, müßten laut HSB 300 Personen pro Fahrt die Verbindung nutzen.

Die Mainlinie fährt unentwegt, doch sie erreicht nicht die Fahrgastzahlen, die laut Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wünschenswert seien. Der RMV finanziert dieses Angebot. Die Hanauer Straßenbahn AG (HSB) zieht zwar im Oktober 2004 eine positive Bilanz. Doch die Umstellung im Zuge des Fahrplanwechsels überlebt die Linie nicht. Die Bürgermeisteraus Maintal und Hanau machen sich für den Erhalt stark. Die HSB gibt die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme noch nicht auf. Knackpunkt ist die Finanzierung.

 

Hohe Straße:

Einst verband die Hohe Straße die Messestädte Frankfurt und Leipzig, nun blüht diese Route ab Juli 2004 wieder auf. Realisiert wird das Projekt „Regionalpark Rhein-Main / Hohe Straße“ durch einen Zusammenschluß der Anliegergemeinden Maintal,   Schöneck, Nidderau, Bruchköbel und Hammersbach. Nach der offiziellen Eröffnung des letzten Teilstücks ist eine Tour von Bergen über Maintal nach Hammersbach „in einem Guß“ möglich. Auf dieser Strecke entstehen außerdem noch Stationen zum Rasten, Ruhen und Naturerleben.

 

Schluß mit der Raserei in der Bahnhofstraße?

Die Anwohner des Dörnigheimer Teils der Bahnhofstraße haben genug: Sie wollen unter anderem im August 2004 eine Tempo-30-Zone in ihrem Abschnitt. Grund dafür sind der Lärmpegel. gefährliche Straßenabschnitte und besonders die Raserei. Uwe Möller, der Leiter der Ordnungsbehörde. lehnt dieses Ansinnen ab, da die Bahnhofstraße zum Maintaler Grundstraßennetz gehöre und aufgrund dessen die Maximalgeschwindigkeit nicht gedrosselt werden könne. Trotzdem werden die Möglichkeiten überprüft. Später wurde Tempo 30 eingeführt.

 

Durch Unachtsamkeit endet Fahrt tödlich:

Wenige Tage vor Heiligabend 2004 überschattet ein Unfalltod den Ausklang der Vorweihnachts­zeit. Ein 47-Jähriger Dörnigheimer kollidiert bei einem Abbiegemanöver mit seinem Wagen auf der Kesselstädter Straße zwischen Hanau-Kesselstadt und Dörnigheim mit dem Fahrzeug einer 63-Jährigen. Der Fahrer verstirbt noch an der Unfallstelle.

 

Proteste und Unfalltod zum Jahreswechsel:

Mit Negativ-Schlagzeilen beginnt das Jahr 2005. In den Nächten um den Jahreswechsel kommt es am Landratsamt sowie auf Gebäude der Arbeitsagenturen im Main-Kinzig-Kreis vereinzelt zu Protestaktionen mit Gebäudebeschädigungen. Hintergrund ist die Einführung von Hartz IV. Noch Ende des vergangenen Jahres kommt eine Frau auf der Kesselstädter Straße in Dörnigheim bei unerlaubtem Abbiegen ums Leben. Erst wachgerüttelt durch diesen und kurze Zeit später folgenden Vorfällen reagiert die Ordnungsbehörde: Ab Februar 2005 herrscht Tempo 60.

 

Erfolg für Anwohner der Bahnhofstraße:

Leidgeplagt schließen sich viele Anwohner der Dörnigheimer Bahnhofstraße zusammen - mit dem Ziel der Entlastung vom hohen Verkehrsaufkommen. Immer mehr Parlamentarier - allen voran die Grünen - setzen sich für die Dörnigheimer ein und beschließen ein Maßnahmenpaket, mit dem insbesondere Schwerlastverkehr aus der Bahnhofstraße herausgehalten werden soll. Eine der Maßnahmen ist Tempo 30, wie es die Anwohner gefordert hatten. Dagegen endet die Verkehrsdebatte um die Hochstädter Hauptstraße mit einem Minimalkompromiß: Mit besserer Beschilderung und Markierung wird im April 2005 die Zahl der Parkplätze reduziert.

 

Neue Autokennzeichen: „Mich-Kennt-Keiner“ gilt ab dem 1. Juni:

Der Main-Kinzig-Kreis wird als solcher nun auch auf den Nummernschildern von Kraftfahrzeugen wahrnehmbar. So beschließt es der Kreistag im Februar 2005. Das alte „HU“ wird bei Neuanmeldungen und Ummeldungen zum 1. Juni ersetzt durch „MKK“. Nostalgiker finden diese neue Bezeichnung stark gewöhnungsbedürftig und interpretieren die Buchstaben witzelnd als „Mich Kennt Keiner“. Andere hingegen zeigen sich sehr erfreut und melden ihr Nummernschild um. Aus dem großangelegten Umwandlungsszenario sind Halter aus Hanau ausgenommen: Sie dürfen ihr „HU“ behalten.

 

Es klappert in der „Bananenrepublik“:

Ausklappern soll es sich bald auf der Bischofsheimer „Klappergass“. Der Osten der Straße Alt Bischofsheim erhält für rund 120.000 Euro ein neues Gesicht. Dabei war sie erst vor zehn Jahren von Grund auf saniert worden. Regreßansprüche gegen die damals zuständige Firma kann die Stadt nicht geltend machen. Grund: Akten, die eventuell Aufschluß über die Schuldfragen geben könnten, sind verschwunden, heißt es im Februar 2007. Kommentar einiger Stadtverordnete: „Verwaltung wie in einer Bananenrepublik.“

 

Die S-Bahn kommt:

Ob sie irgendwann wirklich durch Maintaler Stadtgebiet rast, wollen viele noch nicht glauben. Dennoch ist die nordmainische S-Bahn wieder einmal Diskussionsthema. Diesmal sieht es allerdings so aus, als könnte der langgehegte Plan nun doch Wirklichkeit werden. Im Jahre 2015 soll es soweit sein. Vertreter der Bahn AG stellen im März 2007 im Bauzuschuß mögliche Alternativen für den Übergang an der Eichenheege in Dörnigheim vor. Dieser soll ausschließlich für Fußgänger sein, Autofahrer müssen sich andere Wege suchen. Bleibt abzuwarten, wann es soweit ist. Im Jahre 2015 ging man erst an das Planfeststellungsverfahren auf dem Gebiet der Stadt Frankfurt.

 

Fährseil reißt ab:

Havarie der Rumpenheimer Fähre: Elf Personen kommen im Dezember mit dem Schrecken davon, als das Stahlseil der Fähre reißt und das Transportmittel mainabwärts treibt. Fährmann Hans Dill gelingt es noch, die Fähre an das Dörnigheimer Mainufer zu steuern. Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist bis in die Nacht im Einsatz. Nachdem sich die Fähre selbständig gemacht hat, kollidiert sie noch mit einem Tankschiff, das nur eine Delle davonträgt.

 

Siehe auch Exkurse:

5. Verhältnis zu Hanau und zum Kreis

6. Neue Prioritätenliste für Bauvorhaben

7. Leserbrief:   Ziele der Stadtentwicklung

 

 

Gewerbe, Arbeitgeber, Arbeitnehmer

Unternehmerinnen tauschen sich aus:

Untereinander besser vernetzen lautet das Ziel der ersten Maintaler Visitenkarten-Party für Frauen im Januar 2004. Unternehmerinnen aus dem gesamten Kreisgebiet, Darmstadt und Frankfurt tauschen sich in Hochstadt aus, knüpfen Kontakte und stärken das eigene Selbstbewußtsein in der zumeist männerdominierten Geschäftswelt. Der Andrang für dieses Treffen ist so groß, daß noch in der ersten Jahreshälfte ein zweiter Termin angeboten wird.

 

Warnstreiks in Maintal:

Die Belegschaften von Honeywell und Rasmussen setzen im Februar 2004 ein Zeichen im Tarifstreit in der Metallindustrie Warnstreiks gegen die 40-Stunden-Woche. Mit der Erhöhung der Wochenstundenzahl befürchten Vertreter der IG Metall weiteren Personalabbau. Auch der Unmut gegen die Bundesregierung kommt zum Ausdruck Michael Pilz, der Erste Regional­bevoll­mächtigte der IG Metall Hanau-Fulda, kritisiert die Haltung der rot-grünen Regierungskoalition, die sich auf die Seite der Arbeitgeber geschlagen hatte. Die Arbeitnehmer hatten nun keine politische Partei mehr, die ihre Interessen vertritt.

 

Job-Aktiv-Center schließt seine Pforten:

Glücklich ist niemand mit der Entscheidung, doch bei einer erneuten Ausschreibung gab es im April 2004 keinen Zuschlag Das Job-Aktiv-Center (JAG) in der Berliner Straße in Dörnigheim macht nach gut eineinhalb Jahren wieder dicht. Das JAG kooperiere mit der Offenbacher Hartnack-Schule und konnte gute Erfolge gegen die Arbeitslosigkeit verbuchen. Dennoch - so verlautet aus der Maintaler Agentur für Arbeit - werde sich die Hartnack-Schule nicht ganz aus Maintal zurückziehen, sondern sich bei Gelegenheit nach einem neuen Auftrag umsehen.

 

Nach 20 Jahren das Aus für „Mode + Sport“:

Nach 20 Jahren muß das Sportfachgeschäft Mode + Sport im Dörnigheimer Gewerbegebiet Maintal-Ost, Industriestraße seine Pforten Ende Juni schließen, wie am 2. Mai 2005 bekannt wird. Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits gekündigt. Die Maintaler Filiale ist eine der wenigen, die es noch gibt, das Gros hat bereits in Süddeutschland und Österreich dicht gemacht. Die Kaufzurückhaltung der Bürger habe die Textil-Kette zermürbt, so ein Konzernsprecher.

 

Arbeitsagentur bleibt, Reiner Kaiser aber geht:

Die Gerüchte, wonach die Maintaler Agentur für Arbeit im Moosburger Weg bald geschlossen wird, bewahrheiten sich nicht. Zwar wird das Beratungsteam verkleinert, aber der Standort Maintal des früheren Arbeitsamtes wird nicht angetastet. Dafür wird der langjährige und erfolgreiche Leiter der Agentur, Reiner Kaiser, Ende Juli 2005. nach Hanau abgezogen. Doch der engagierte Offenbacher setzt sich auch von seiner neuen Wirkungsstelle aus nachhaltig für die Belange der Maintaler Arbeitslosen ein.

 

In Wachenbuchen kann man weiter einkaufen:

Die Befürchtungen der Wachenbuchener, mit der Schließung des HL-Markts den einzigen Lebensmittel-Nahversorger am Ort zu verlieren, bewahrheiten sich nicht: Aus dem HL-Markt, der am 16. November 2005 seine Pforten schließt, wird Anfang Dezember ein „Nah­kauf“ der Firma REWE mit ähnlichem Sortiment.

 

Rasmussen: Ende einer Ära:

Die Engländer sind da: Was seit Wochen die Gemüter der Rasmussen-Beschäftigten bewegte, ist nun bestätigt. Der Finanzinvestor 3i mit Hauptsitz in London hat im März 2006 die Norma Gruppe, zu der auch die Rasmussen GmbH in Hochstadt gehört, gekauft. Der bisherige Firmeninhaber Jörgen S. Rasmussen begründete den Verkauf mit einem fehlenden Nachfolger und der Sorge, sein. Unternehmen in gute Hände zu geben. Über ein Jahr habe er verhandelt, bis der Verkauf in „trockenen Tüchern“ war. Die neuen Chefs versichern den Beschäftigten, daß Arbeitsplätze nicht abgebaut würden. Der Betriebsrat bereitet Jörgen S. Rasmussen ein besonderes Abschiedsgeschenk: Mit einer Kutschfahrt über das Firmengelände verabschiedet sich der langjährige Firmenchef von seiner Belegschaft. Im November 2006 feiert die Norma Gruppe eine „Hochzeit unter Branchenbrüdern“. Sie fusioniert mit der schwedischen ABA Group.     

 

Pardes-Mitarbeiter stehen vor dem Aus:

Schock in Dörnigheim: Die renommierte Strumpffabrik Pardes steht vor dem Aus. Zunächst lauten im Februar 2007 die Meldungen aus dem Mutterhaus, daß zum 31. Juli 2008 Ende 2008 die Lichter ausgehen sollen. Mittlerweile liegen die Kündigungen für Mitte 2008 vor. Es sind 63 Arbeitnehmer von dem plötzlichen Aus betroffen, verzweifelt kämpfen sie um den Erhalt ihrer Jobs, unter anderem mit öffentlichen Protesten - vergeblich. Zum 31. Juli 2008 gehen in dem Dörnigheimer Betrieb endgültig die Lichter aus. Aber das Gelände wird ge­winn­bringend verkauft und dann sehr dicht bebaut.

 

Bäckerei Vonbirn muß kleinere Brötchen backen:

Ein Insolvenzverwalter übernimmt im März 2007 das Ruder bei der Vonbirn GmbH. Retten, was zu retten ist, lautet die Devise. Sieben bis acht Filialen sowie die Hälfte der Arbeitsplätze möchte der neue Chef retten und zeigt sich hinsichtlich des Fortbestands der Bäckerei Vonbirn vorsichtig optimistisch.

 

Real im Doppelpack:

In der Wingertstraße öffnet nach der Schließung des Wal-Marts im Mai 2007 ein zweiter real-Markt in Maintal seine Pforten. Nur wenige hundert Meter liegen die beiden Dörnigheimer Real-Märkte auseinander.

 

Zornige Geschäftsleute in der Kennedystraße:

Großer Ärger im Juli 2007 um Sanierungsarbeiten auf der Kennedystraße. Die Gewerbetreibenden und Anwohner der Dörnigheimer Kennedystraße können es kaum glauben: Die Durchgangsstraße ist bald von beiden Seiten kommend gesperrt. Zwischen Bahnhofstraße und Opel-Eck steht der weitere Ausbau der Kennedystraße an. Zwischen Querspange und Rum­penheimer Fähre muß zeitgleich die Brücke samt Fahrbahndecke instandgesetzt werden. Der Zorn der Geschäftsleute richtet sich vor allem gegen den Magistrat und den Umstand, daß die Sanierungen von Ende Juli bis September parallel verlaufen. Der Stadtführung werfen sie mangelnde Informationspolitik vor. Die nötigen Infos geben die Hauptamtlichen dann kurze Zeit später während einer Veranstaltung mit den Gewerbetreibenden weiter. „Zu spät“, meinen die Geschäftsleute und machen ihrem Unmut Luft.

Um ihrem Ärger freie Bahn zu lassen, rufen sie zu einer Protestaktion auf: Am 17. Juli soll auf der Kennedystraße demonstriert werden. Motto: „Miteinander - nicht gegeneinander“. Die Resonanz ist groß, zahlreiche Bürger aus allen Stadtteilen solidarisieren sich mit den Betroffenen. Außergewöhnlich groß ist auch die Resonanz in den Medien: Kamerateams des Hessischen Rundfunks, von RTL sowie SAT-1 finden den Weg nach Dörnigheim und berichten in Wort und Bild ausführlich über die Protestaktion. Auch die schreibende Zunft ist zahlreich vor Ort.

Bürgermeister Rohrbach entschuldigt sich schließlich für die schlechte Informationspolitik und räumt Fehler ein. „Wir haben viele Fehler gemacht“, mit diesen Worten entschuldigen sich während einer weiteren Infoveranstaltung die Mitglieder des hauptamtlichen Magistrats bei den Betroffenen. Sie geloben Besserung und glätten somit ein wenig die Wogen.

Schließlich wird eine weitere Umleitung durch den Alten Kesselstädter Weg eingerichtet, die wenigstens die Durchfahrt über die Kennedystraße in Richtung Hanau ermöglicht. Allerdings versäumt es die Ordnungsbehörde zunächst, mit Schildern auf diese Möglichkeit hinzuweisen. Aufgrund des guten Wetters gehen die Arbeiten an beiden Baustellen zügig voran, der Zeitplan wird eingehalten, so daß die Sperrung im Osten der Kennedystraße am 22. November aufgehoben wird.

 

Exkurs: Kelterei Höhl

Landkelterei Höhl feiert sich in Superlativen:

Jedes Jubiläum wird nur einmal gefeiert, das 225.der Apfelweinkelterei Höhl im Jahr 2004 umso größer. Das Hochstädter Unternehmen plant in Superlativen, holt sich hierzu reihenweise Pro-grammpunkte, wie es sich sonst kein regionaler Festveranstalter leisten könnte. Die Rodgau Monotones, das Komiker-Duo „Mundstuhl“, die Cheerleaders der Frankfurt Galaxy Roy Hammer & die Pralinés, die „Kinzigmeister“ und die „Hochstädter Lärmbelustigung“ sorgen für die Highlights vor Tausenden von Zuschauern, die auf das Firmengelände pilgern. Jede Menge Apfelwein- und Polit-Prominenz gratuliert im Mai 2004 anläßlich dieser Jubiläumsfeier, die mit einem festlichen Umzug durch Hochstadt eingeläutet wird. Den ganzen Tag über moderiert Karl Oertel und fährt gewitzt durchs Programm, das in einer Schlagerparty mündet. Es folgen weitere, insgesamt zwölf Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Der Erlös kommt der Kinderhilfestiftung zugute.

 

Protest: „Höhl Höhl muß in Hochstadt bleiben“:

Doch im neuen Jahr 2005 steht die Zukunft der Landkelterei in Frage. Das Traditionsunternehmen ist in eine finanzielle Schieflage geraten, die hohen Schuldenlasten werden im Januar 2005 zu einem Thema für das Maintaler Parlament. „Die Stadtverordneten haben unser Schicksal in der Hand“, formuliert es Geschäftsführerin Dr. Johanna Höhl. Die Stadtverordneten sollen den Weg frei machen für Wohnbebauung auf Flächen, die die Landkelterei zu diesem Zweck verkaufen will - um sich zu entschulden.

Zwischenzeitlich wird die Variante des Umzuges eines verkleinerten Keltereibetriebs nach Dörnigheim diskutiert, aufgrund der hohen Kosten und Einnahmeausfälle allerdings verworfen. In den ersten Etappen zur Umwandlung in ein Wohngebiet stimmen die Parlamentarier zu, jedoch „nicht um jeden Preis“. Erinnerungen an die Firmen Kling und Honeywell werden wach, bei denen „Nasen vergoldet“ worden seien - dem Erhalt von Arbeitsplätzen habe das allerdings nicht gedient.

Die Zahl von zwölf Arbeitsplätzen, die mit der Auslagerung der Abfüllung wegfallen würden, gibt Firmenchefin Dr. Johanna Höhl zunächst an. Gewerkschaft und Angestellte veranstalten im Juni 2005 Protestmärsche in Hochstadt und Hanau. Sie skandieren lautstark: „Höhl muß in Hochstadt bleiben“

Frau Höhl hat offenbar nicht umsonst Betriebswirtschaft studiert, denn es gelang ihr mustergültig, die Stadt Maintal und die Öffentlichkeit an der Nase herum zu führen. Doch nicht die Stadtverordneten hatten das Schicksal der Firma in der Hand, sondern   sie hatte dieses Schicksal selber heraufgeführt mit dem Kauf der „Erweiterungsflächen“ auf Pump. Ihre Beteuerungen, möglichst viele Arbeitsplätze er erhalten, galten nur so lange, wie sie die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung brauchte.

 

Trotz 31 Entlassungen: Chefin zuversichtlich

„Alles geht seinen geregelten und sozialverträglichen Gang“ - so lautet am Tag vor Heiligabend 2005 die Botschaft der Chefin der Hochstädter Landkelterei Höhl, Dr. Johanna Höhl. Nur 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien von echten Entlassungen ohne Anschlußverträge betroffen, davon seien für einige günstige Vorruhestandsregelungen gefunden worden. Außerdem würden alle Abfindungen - ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit - komplett ausbezahlt.

Der Belegschaft des Traditionsunternehmens war zuvor im Rahmen einer Betriebsversammlung mitgeteilt worden, daß 31 der insgesamt 61 Kollegen gekündigt werden müsse. Davon bekämen, so Dr. Johanna Höhl, 14 „verbindliche Anschlußverträge“ zum 1. März von ihren neuen Arbeitgebern, den Keltereien Heil beziehungsweise Rapps. Zudem sei die Gründung einer eigenen Spedition geplant. In dieser Tochtergesellschaft sollten sechs der zehn Fahrer übernommen werden, zwei weitere hätten bereits eine neue Anstellung gefunden.

Die Ein-Liter-Flaschen sollen ab 1. März bei Rapps in Karben gefüllt werden, die kleineren bei den Keltereien Heil in Laubus-Eschbach und Stenger in Goldbach. Nach Karben wird auch das Lager verlegt. Das momentan bebaute, rund 30.000 Quadratmeter große Firmengelände schrumpfe auf 12.000 Quadratmeter. Ein Umzug nach Dörnigheim ist vom Tisch. Auf dem verbleibenden Kerngelände man sich, so Dr. Johanna Höhl. „auf das konzentrieren, was wir am besten können und was uns von allen Mitbewerbern qualitativ unterscheidet: die Apfelweinherstellung, also das Keltern in unseren Tankanlagen nach dem einzigartigen Prinzip der Kaltvergärung.“

Das gesamte Firmenareal einschließlich der unbebauten Flächen ist rund 77.000 Quadratmeter groß. Die Firmenchefin hofft jetzt inständig auf einen Verkauf der nicht benötigten Grundstücke noch im Lauf des kommenden Jahres, um den Betrieb „zumindest teilweise“ entschulden zu können. Das Maintaler Stadtparlament hatte noch Mitte Dezember hierfür eine weitere wichtige Weichenstellung geleistet.

Johanna Höhl hofft, die nicht mehr benötigten Grundstücke für Wohnbebauung verkaufen zu können, um den Betrieb zu sanieren. Dafür macht das Stadtparlament auch den Weg frei, denn eigentlich ist das Areal verbindlich als Gewerbegebiet ausgewiesen, das nicht mit Wohnhäusern bebaut werden darf. Die Stadtverordneten stimmen jedoch der Umwidmung im Glauben zu, daß durch den Verkauf des Geländes die übriggebliebenen Arbeitsplätze bei Höhl gerettet werden können.

 

Die Zukunft von Höhl:

Die Hochstädter Apfelweinkelterei Höhl sieht sich wieder in „ruhigeren Fahrwassern“. Nach der Auslagerung einiger Firmenbereiche zeigt sich Geschäftsführerin Dr. Johanna Höhl im April 2006 optimistisch. Die Weichen zur Rettung des Unternehmens seien gestellt, erste Schritte in die richtige Richtung getan. Allerdings fielen diesen Maßnahmen auch zahlreiche Arbeitsplätze zum Opfer. Nun hofft die Firmenchefin, daß die Gespräche mit der Stadt Maintal und einem potentiellen Investor positiv verlaufen. Sie möchte nicht mehr benötigte Flächen des Höhl-Areals verkaufen. Wohnbebauung soll darauf entstehen. Dafür müßte das Gelände, das 1993 von der Stadt an Höhl verkauft wurde, nun von dieser zurückerworben werden. Die Mehrheit der Stadtverordneten stimmt dafür, daß der Magistrat diesen Wiederkauf nun prüfen soll.

Die Spitzen von CDU und SPD reagieren im September zurückhaltend. Schließlich fordert die Mehrheit der Maintaler Stadtverordneten in der Dezember-Sitzung 2006 den Magistrat auf, den Wiederkauf eines Grundstückes, welches die Stadt 1993 an die Firma Höhl verkauft hatte, zu prüfen. In der Angelegenheit Baugebiet Höhl-Gelände müssen sich die Maintaler Stadtverordneten bald entscheiden, ob sie vom Wiederkaufsrecht für ehemals städtische Grundstücke Gebrauch machen möchten. Doch bevor eine Entscheidung fällt, soll ein Gutachter Auskunft über den Wert des Geländes geben, wird im Februar beschlossen. Dieser Gutachter aus Wiesbaden stellt einen Wert von 187 Euro pro Quadratmeter fest, obwohl die Grundstücke oberhalb von Höhl kurz darauf (2013) zum doppelten Preis verkauft wurden.

 

Im Juni 2007 fand man das Schlagwort „Saft hilft Äppler“, um die „Umstrukturierungen bei der Landkelterei Höhl“ zu begründen. Eine so genannte Kooperationspartnerschaft mit der Rapp's Kelterei aus Karben soll helfen, den Standort Hochstadt zu sichern. Die Zeitung titelt: „Rapp's Kelterei und Höhl neues Duo“. Aber es ging nie um eine Partnerschaft, sondern Rapps hatte allein das Sagen und baute immer mehr ab. Mitte 2015 wird auch noch das Büro aufgelöst.

Rege Bautätigkeit herrscht aber ab August 2007 auf dem ehemaligen Höhl-Gelände im Hochstädter Osten. Der Investor Bouwfonds will dort insgesamt 165 Reihen- oder Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus errichten. Bereits im August rollen zahlreiche Bagger an. Ende 2008 sollen die neuen Maintaler Bürger dort mit Kind und Kegel einziehen können.

 

Spatenstich für Einfamilienhäuser:

Bald rollen die Bagger auf dem ehemaligen Höhl-Gelände in Hochstadt. Entstehen sollen 168 Einfamilienhäuser sowie sieben barrierefreie Eigentumswohnungen. Bereits im März 2009 sollen die ersten Häuser bezugsfertig sein. Die neuen Eigentümer können es scheinbar kaum noch erwarten - bisher sind 50 Prozent des ersten Bauabschnitts verkauft. Bürgermeister Erhard Rohrbach freut sich im Juni 2008 auf Zuwachs für Maintal. Weitere Bauabschnitte werden folgen.

 

 

 

Kinder

Eltern verschaffen sich für ihre Kinder Gehör:

Ihr Anliegen formulieren sie so drastisch, wie ihre Befürchtungen: „Betreuungsschule“. Es geht volles Rohr den Bach hinunter. Kosteneinsparungen macht der Magistrat im Februar 2004 geltend, will die Hochstädter Betreuungsschule einer Trägerschaft durch einen Elternverein überlassen. Dem gegenüber steht das „Additive Konzept“ von SPD und Grünen, bei dem die Kita Ahorn­weg und die Betreuungseinrichtung in der Adolph-Diesterweg-Schule verschmelzen. Eltern lehnen das Magistratskonzept ab, können durch Berufstätigkeiten ein Engagement in einem Elternverein nicht wahrnehmen. Wie weit die Meinungen auseinander gehen in dieser Parlamentssitzung, macht das Stimmenpatt deutlich: Die Entscheidung wird verschoben. Im März stimmt das Gremium dann für das   „additive Konzept“, das in der. Zweiten Jahreshälfte schließlich in Kraft tritt.

 

Strafanzeige gegen die Stadt nach Unfall:

Auf dem Spielplatz Brucknerstraße zieht sich im September 2004 ein vierjähriger Junge bei einem Unfall klaffende Platzwunden zu. Der Vater stellt Strafanzeige gegen die Stadt Maintal, steht die Sicherheitsmaßnahmen für nicht ausreichend an. Sicherheitsmatten seien schon langer vorgesehen, erklärt Stadtrat Schächer. Aus zeitlichen Gründen sei dies aber noch nicht erfolgt. Später wurde der Spielplatz ganz aufgegeben.

 

Maltalente: Erfolge für Kinder der JMKS

Beim landesweiten Wettbewerb „Jugend malt“ der Hessischen Landesregierung kann die Jugend-, Musik- und Kunstschule (JMKS) Maintal im Oktober 2005 besonders große Erfolge feiern. Insgesamt elf Maintaler Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren erhalten Auszeichnungen. ihre Bilder werden in der Frankfurter Städelschule ausgestellt.

 

Eine Ehrenbeauftragte für alle Kinder:

Eine besondere Würdigung für eine besondere Leistung: Editha Kaudelka wird während des Maintaler Neujahrsempfangs 2006 zur Ehrenkinderbeauftragten ernannt. Über 15 Jahre lang engagierte sich die Dörnigheimerin ehrenamtlich für die Belange der jüngsten Maintaler Bürger. Die Suche nach einem Nachfolger beziehungsweise einer Nachfolgerin gestaltet sich schwierig und zieht sich über das Jahr hin. Zwei Kandidaten kommen in die engere Wahl. Ende des Jahres ist noch keine offizielle Entscheidung gefallen.

 

Größerer Lebensraum für Maintaler Leseratten:

Mehr Platz für Lesefutter: Die Stadtteilbücherei Dörnigheim in der Maintal-Halle präsentiert sich   im Januar 2007 nach Umbau und Erweiterung der Öffentlichkeit. 250 Quadratmeter Fläche (vorher: rund 125 Quadratmeter) stehen nun den Bücherregalen sowie den Leseratten zur Verfügung.

 

Nur ein kurzes Öffnungs-Intermezzo im Bischofsheimer Kinderclub:

Die Räume des Bischofsheimer Kinderclubs in der Erich-Kästner-Schule sollten nur mal eben renoviert werden. Doch die Wiederauffrischung gestaltet sich schwieriger als erwartet. Die Kinder und Jugendlichen stehen monatelang vor verschlossenen Türen. Diese unerfreuliche Situation zieht sich durch das gesamte Jahr 2007. Nach einem kurzen Öffnungs-Intermezzo machen die Pforten wieder dicht. Grund: Immer noch zeigen die Messungen Spuren von Schimmelbefall. Mittels Ausweichquartieren - zuletzt im Bischofsheimer Jugendzentrum - versuchen die Verantwortlichen bei der Stadt Maintal, Abhilfe zu schaffen.

 

Kindergartenstreik:

Beim Streik der Kindergartenmitarbeiter sollten die Eltern weiter die vielen Kindergartengebühren bezahlen. Die Beiträge der Eltern betragen aber   nur 15 bis 20 Prozent, aber die anderen 80 Prozent fallen der Stadt zurzeit nicht zur Last. Was - bitte schön - soll ein Kindergarten jetzt noch kosten? Geheizt werden muß nicht, der Caterer ist abbestellt, Putzfrau und Hausmeister können anderweitig eingesetzt werden. Eine Rückerstattung der Gebühren kann den immer noch defizitären Haushalt nicht sanieren (1,5 Millionen), den der Bürgermeister in vielen Jahren angehäuft hat (14 Millionen).

 

 

 

Schule

Neue Sportanlagen:

Schüler, Lehrer und Eltern freuen sich im Mai 2005 über die neue Außensportanlage der Albert-Einstein-Schule, die Landrat Karl Eyerkaufer und Bürgermeister Erhard Rohrbach gemeinsam mit Schulleiter Frank Maier einweiht. Der Kreis hat sie mit rund 390.000 Euro finanziert. Auch die Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim erhält eine neue Außensportanlage, die mit etwa 226.000 Euro zu Buche schlägt.

 

Mensa für die Schule:

Die Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim soll sich zur Ganztagsschule wandeln. Ein Schritt hierzu ist der Bau einer Mensa. Der Spatenstich erfolgt Ende Oktober 2006, im Dezember wird Richtfest gefeiert. Die Kosten für den Bau betragen rund 1.725 Millionen Euro.

 

Tribünen-Streit mit dem Landrat:

Neuer Streit zwischen Stadt und Kreis - defekte Tribünen in der Einstein- sowie der Kästnerschule in Bischofsheim sorgen für Verdruß. Zuschauer von Handballspielen behelfen sich mit mitgebrachten Campingstühlen, die Vereine klagen über die mißliche Lage. Der Kreis als Eigentümer der Schulgebäude will nur 50 Prozent der Kosten übernehmen, da die Tribünen für den Schulbetrieb nicht von Nöten seien. Den Rest der Reparaturkosten solle die Stadt Maintal übernehmen. Ein Ansinnen, das Bürgermeister Erhard Rohrbach aufgrund der angespannten Finanzlage ablehnt. Die TS Bischofsheim findet im Oktober 2006 einen Sponsor, der den Anteil für die Wiederherstellung der Tribünen in der Kästnerschule übernimmt.

 

Waldschule blickt stolz auf 100 Jahre zurück:

Mit einem Festwochenende feiert im Juni 2007 die Waldschule in Bischofsheim ihren 100. Geburtstag, und beweist: Die betagte Dame ist im Herzen jung geblieben.

 

Luftveränderung“ für Heribert Becker:

Der Fall des suspendierten Bruchköbeler Schulleiters Heribert Becker zieht auch in Maintal Kreise. Das Staatliche Schulamt beordert im März 2007 die Konrektorin der Bischofsheimer Erich-Kästner-Schule, Manuela Brademann, zeitweise nach Bruchköbel ab. Ihre Maintaler Kollegen reagieren mit einem offenen Beschwerdebrief. Becker hingegen soll künftig als stellvertretender Schulleiter am Bischofsheimer Albert-Einstein-Gymnasium eine Beschäftigung finden. Die Idee wird dann aber verworfen und den Posten in Maintal übernimmt im Oktober der stellvertretende Schulleiter der Otto-Hahn-Schule in Hanau, Claus Wörn. Im Gegenzug wird jetzt Heribert Becker dessen Stelle an der Otto-Hahn-Schule besetzen - zum großen Unmut der Eltern und der Schülerschaft.

 

Maintaler Schulen voll belegt:

Die Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim platzt zu Schuljahresbeginn im August 2007aus wirklich allen Nähten. Insgesamt sieben neue fünfte Klassen müssen Raum in dem Gymnasium finden. Grund: Die Kapazitäten an den Hanauer Schulen sind absolut ausgereizt. Allein die Karl-Rehbein-Schule mußte diesmal 180 Jungen und Mädchen abweisen. Das Staatliche Schulamt und der Main-Kinzig-Kreis lenken aus diesem Grund die Schülerströme um - so auch unter anderem an das Bischofsheimer Gymnasium.

 

Schlechter Scherz:

„Amoklauf an der Kästnerschule“: Drei Schüler kündigen im November 2007 mit einer Nachricht auf der Tafel einen Amoklauf an. Schulleitung, Lehrerschaft und Schülervertretung agieren blitzschnell. Innerhalb weniger Stunden sind die mutmaßlichen Verfasser der Nachricht ermittelt und festgenommen. Offensichtlich hatten sich die Jugendlichen, die sich wohl den geplanten Kölner Amoklauf zum Vorbild genommen hatten, einen Scherz erlaubt. Wenige Tage später sorgt auf dem Gelände von Villa Kunterbunt und Einsteinschule ein kahlköpfiger Mann für Unruhe. Kinder wollen den Bewaffneten gesehen haben. Die Polizei riegelt alles ab, Eltern wehren sich dagegen, daß der Mann kindlicher Phantasie entsprungen sein soll.

 

Jugend

Café für Jugendliche:

Das Jugendcafé ist auch nach der Bürgermeisterwahl noch ein Thema. Das versichert Erster Stadtrat Erik Schächer im Januar 2004 der Maintaler Jugendvertretung „Jugend aktiv für Maintal“ (JAM). Die Gruppe von Jugendlichen will in diesem Jahr mit der Einrichtung eines Treffpunkts für ihr Alter beginnen. Der Magistrat schrieb die Dörnigheimer Neckarstraße 9 mit einer eigenen Haushaltsstelle fest. Man akzeptierte diesen Ort vor allem aufgrund der Bedingung, ein barrierefreies Jugendcafé zu etablieren. Da die Kosten allerdings die erwartete Summe übersteigen, kündigt die Jugendvertretung im Juni 2004 eigene Mithilfe an. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2005 vorgesehen.

Seit April 2005 hat Maintal wieder ein Jugendcafe. Ein Projekt, das jahrelang ruhte, wird von der Jugendvertretung „JAM“   von Januar bis April 2005 wieder belebt. In den Räumen der Dörnigheimer Neckarstraße 9 legen die Mitglieder beim Innenausbau selbst aktiv Hand an und verringern damit die Gesamtkosten. Dennoch muß sich JAM bei der Einrichtung einer behindertengerechten Toilette gedulden. Zur Finanzierung des „Café Gegenstrom“ gründen die Jugendlichen einen Förderverein.

 

Handyprojekt gleich doppelt ausgezeichnet:

Als „Initiative des Monats März“ zeichnet im März 2004 das Land Hessen das Maintaler Projekt „Jugendliche machen Senioren fit am Handy“ aus. Im Dezember 2004   wird die Gruppe sogar als neuer Preisträger für den Jugendpreis Maintal 2004 gewählt.

 

Rettung für das JUZ in der Waldsiedlung:

Hiobsbotschaft für das evangelische Jugendzentrum in der Waldsiedlung. Die evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim betont im November 2006, daß sie ihre Zuschüsse für die Einrichtung kürzen muß. Es klafft eine Finanzierungslücke von rund 40.000 Euro. Die Stadt kann diese aufgrund der eigenen angespannten Lage nicht schließen. Dem Juz droht das Aus. Verhindern möchte dies im Dezember ein neu gegründeter Freundes- und Förderkreis. Spenden und Beiträge sollen gesammelt werden, um die Schließung zu verhindern.

 

Kampf um den Erhalt des Jugendzentrums:

Die Jugendlichen in Dörnigheim kämpfen um ihr Jugendzentrum. Vor der Sitzung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung im Februar 2007 überreichen sie Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Rüdiger Fritz eine Liste mit Unterschriften: 916 Menschen wollen, daß die Einrichtung in der Waldsiedlung auch weiterhin bestehen bleibt.

 

Geehrte lehnen Auszeichnung ab:

Ärger und Frust um den Jugendpreis der Stadt Maintal. Vier der fünf Ausgewählten reagieren mit Unmut auf die Äußerungen von Alexander Kühn, Vorsitzender des zuständigen Ausschusses, daß „keiner der Bewerber richtig“ herausrage. Sie lehnen deswegen im Dezember   die Annahme des Preises ab.

 

 

Naturschutz und Umwelt

Kein 56 Meter hoher Mast „An der Bleiche“:

Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ (MwW) kann es auch als persönlichen Erfolg verbuchen, daß eine Reihe von Sendemasten aus dem Stadtgebiet abgebaut und an neuen Orten außerhalb des Wohnbereichs errichtet werden sollen. Doch das hört sich simpel an. Mobilfunkbetreiber und Magistrat empfehlen im November 2004 einen 56 Meter hohen Mast im Hochstädter Süden nahe der Kleingartenanlage „An der Bleiche“. Das Parlament stimmt zu. Doch dann ist von Seiten der Anbieter zu erfahren, daß damit nicht wie vorgesehen der Standort Wachenbucher Straße wegfällt. Der Beschluß wird gekippt. Im Kreuzfeuer der Kritik steht im November 2004 Erster Stadtrat Erik Schächer. Ohne jegliche Garantien über Strahlenwerte und Mastabrüstungen verläßt sich dieser auf ein „Entgegenkommen“ der Mobilfunkbetreiber. Die SPD-Fraktion wirft ihm vor, er habe sich zu sehr von Hoffnungen treiben lassen als von Ergebnissen. Die Sozialdemokraten treiben die Einrichtung eines Akteneinsichtaus­schusses voran. Der Magistrat prüft nun alternative Standorte.

 

Wildtier-Pflegestation in Dörnigheim aufgelöst:

Die Wildtier-Pflegestation ist seit Juli 2005 nicht mehr in Dörnigheim, sondern in Nidderau-Ostheim beheimatet. Nach dem Tod von Günter Röll im Juni 2004 hatten Silvia Kriegel und Detlef Kotsch versucht, die Station zusammen mit Rölls Ehefrau Irene am Standort weiterzuführen. Dies gelang jedoch nicht in der erhofften Form, so daß die beiden Tierfreunde die Wildtier-Pflegestation nach Ostheim verlegten. In Maintal aber wird die Arbeit von anderen Leuten auf einem Gelände auf dem Weg zum Höllsee weitergeführt.

 

Neuer Sportplatz in der „Grünen Mitte“:

Bürgermeister Erhard Rohrbach präsentiert im Januar 2006 eine neue Idee für die „Grüne Mitte“. Dort soll eine neue Sportanlage entstehen. Um das Vorhaben zu finanzieren, soll der FC Germania sein Gelände an der Eichenheege räumen, damit dort Wohnungen entstehen können, und mit Sack und Pack - inklusive Vereinsheim - auf das neue Gelände zu ziehen. Eine sogenannte „Planungsgruppe“ soll aber im September zunächst den Bedarf einer neuen Sportanlage in der „Grünen Mitte“ klären. Diese besteht aus Vertretern der Maintaler Sportvereine, der Verwaltung sowie der politischen Parteien. Die Moderation übernimmt ein Mitarbeiter des Institutes für kooperative Sportstättenentwicklung. Die von Bürgermeister Rohrbach forcierte Sportanlage in der „Grünen Mitte“ stößt auf scharfen Protest des Vereins „Pro Natur“. Seltene Fauna und Flora sowie mögliches Hochwasser führen die Umweltschützer als Gründe an.

 

Gesundheitswesen

Patienten zahlen:

„So, dann bekäme ich noch zehn Euro von Ihnen!“ Etwas vorsichtig auf dem neuen Terrain sind die Sprechstundenhilfen im Januar 2004 auch in Maintal, wenn sie von den Besuchern der Arztpraxis die neue Gebühr verlangen. Skepsis herrscht aber nach wie vor und nicht nur bei den Patienten. Maintaler Ärzte sehen in einer Tagesanzeiger-Umfrage hauptsächlich die Sprechstundenhilfen mehr belastet. Rasch haben sich die Patienten an die Neuerung zum 1. Januar gewöhnt. Die Mehrheit zögert einen Arztbesuch für kleinere Beschwerden am Quartalsende bis zum Quartalsanfang hinaus. Ärzte sehen darin allerdings auch gesundheitliche Gefährdungen. Ungeklärt ist zunächst auch noch, welche Arzneimittel rezeptpflichtig sind; ein Katalog für die Mediziner ist erst im April fertig. „Noch viel Wirrwarr“ nennt es en Maintaler Arzt in den ersten Tagen

 

Gesundheitstag: Eine ideale Info-Plattform

Erstmals steht in Maintal im August 2004 ein ganzer Tag im Zeichen der Gesundheit. Im Dörnigheimer Gemeindezentrum (EGZ) veranstalten die Heilpraktikerin Elisabeth Westerhaus und die Apothekerin Claudia Will den Maintaler Gesundheitstag. Die Resonanz der Aussteller - 40 an der Zahl - und der Besucher übertrifft die Erwartungen deutlich. Für Vorträge, Ausstellungen und Beratungen zu Gesundheitsthemen bietet diese Messe eine ideale Plattform.

 

Nach 80 Minuten kommt der Notarzt:

Mit seinen tragischen Erfahrungen mit dem Ärztlichen Notdienst geht Günter Hobohm im Januar 2005 an die Öffentlichkeit und stimmt damit eine neue Runde zur Debatte um die Verlegung der Notdienststelle nach Bruchköbel an. Insgesamt 80 Minuten wartete er auf den Notarzt, den er für seine Mutter bestellt hatte - bis zu seinem Erscheinen kam für sie jedoch Hilfe zu spät. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) weist im März 200 jede Kritik von sich. Dennoch setzen sich KV und Maintaler Magistrat noch einmal zusammen.

 

Psychosoziales Zentrum in Dörnigheim eröffnet:

Mit großem Fest eröffnet im Mai 2005 der Verein „LebensGestaltung“ das neue Psychosoziale Zentrum in der Philipp-Reis-Straße in Dörnigheim. In der Einrichtung soll Menschen, die sich in seelischen Krisen befinden oder an einer psychischen Erkrankung leiden, dabei geholfen werden, aus ihrer Isolation zurück ins Leben zu kommen. Main-Kinzig-Kreis und Stadt Maintal unterstützen die Einrichtung.

 

DRK: Uwe Engelter löst Jupp Reinert ab:

Eine überraschende Wendung nehmen die Vorstandswahlen beim Maintaler Roten Kreuz (DRK): In einer Kampfabstimmung setzt sich im April 2007 Uwe Engelter ebenso knapp wie überraschend gegen den langjährigen Amtsinhaber Josef Reinert durch.

 

 

Kirche

Gelungener erster Maintaler Kirchentag:

Der erste „Maintal-Buchener Kirchentag“ bietet im Juni 2005 auf dem Gelände des Evangelischen Gemeindezentrums in Dörnigheim Vielfalt, Unterhaltung, Diskussionsforen und auch einige Anregungen zum Nachdenken. Er wird von den Bürgern gut angenommen. Als sehr interessant gestaltet sich die Diskussion zum immer akuter werdenden Thema „Not in unserer Stadt“. Die Pfarrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten evangelischen Kirchengemeinden aus allen Maintaler Stadtteilen sowie Hanau-Mittelbuchen haben ein ansprechendes und buntes Programm zusammengestellt. Noch ist unklar, ob und wann der Kirchentag eine Neuauflage erleben wird. Der organisatorische Umfang jedenfalls war gewaltig.

 

Zu Gast in Maintal:

Im Vorfeld des Weltjugendtags in Köln finden die Tage der Begegnung auch im Main-Kinzig-Kreis statt. Zahlreiche junge Katholiken aus aller Welt kommen nach Deutschland. Einige von ihnen sind im August 2005 für einige Tage auch in den katholischen Gemeinden in Maintal untergebracht, ehe sie nach Köln fahren, um dort mit dem neuen Papst Benedikt XVI. zu feiern.

 

Auszeit für Pfarrer:

Eine außergewöhnliche Auszeit von der Seelsorge nimmt sich Hochstadts Pfarrer Uwe Rau. Von April bis Oktober 2006. Allerdings nicht, um in Ruhe zu entspannen und Urlaub zu machen, sondern um noch einmal intensiv die Schulbank zu drücken. Der evangelische Pfarrer kehrt für ein Semester an die Universität zurück, als Studienort sucht er sich Heidelberg aus. „Jeder evangelische Pfarrer hat das Recht, nach zehn Dienstjahren so eine Auszeit zu nehmen“, begründet Rau sein Vorhaben und hofft auf neue Impulse für seine Arbeit im Maintaler Stadtteil. Die Vertretung übernehmen die Seelsorger aus den anderen evangelischen Gemeinden.

 

Seit 40 Jahre Priester:

Ein ungewöhnliches Dienstjubiläum feiert der katholische Priester Hans-Joachim Uhde im April 2006. Seit 40 Jahren steht er im Dienste der Kirche, davon rund 34 in der Gemeinde Maria Königin, Dörnigheim und Hochstadt.

 

Ulrich Dirksen sagt Ade:

Nach fast 27 Jahren verläßt im Juli 2006 Pfarrer Ulrich Dirksen die evangelische Kirchengemeinde in Bischofsheim, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.

 

Karola Wehmeier sagt musikalisch Tschüss:

Mit einer „kleinen Nachtmusik“ verabschiedet sich Vikarin Karola Wehmeier im Dezember 2006 nach eineinhalb Jahren von „ihrer“ evangelischen Kirchengemeinde in Wachenbuchen. Im kommenden Frühling wird sie ihr zweites theologisches Examen ablegen und dann ordiniert.

 

50 Jahre Maria Königin:

Ausgelassen und mit ehrwürdigem Besuch feiert die katholische Pfarrei Maria Königin ein großes Jubiläum: Am 19. Mai 1957 gegründet, blickt die Gemeinde   im Mai 2007 auf 50 wechselvolle Jahre zurück. Sogar Weihbischof Heinz Josef Algermissen aus Fulda gratuliert persönlich.

 

Vereine

Fußball:

FSV Bischofsheim 100 Jahre: Über allem thront der Frosch: Der FSV Bischofsheim feiert im Juni 2007 seinen runden Geburtstag. Zur akademischen Feier anläßlich des 100. Geburtstages reihen sich zahlreiche Gäste in die Gratulantenschar. Das Festzelt am Sportplatz platzt aus allen Nähten. Die Besucher erleben ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Und weil man den 100. nur einmal feiert, war diese Veranstaltung nur eine von zahlreichen Angeboten während einer ausgiebigen Festwoche.

 

Weitere Sportvereine:

Die Freie Turnerschaft Dörnigheim feiert ihren 100. Geburtstag. Exakt am 10. Januar 1906 erblickt der Sportverein das Licht der Welt. Voll besetzt war die August-Roth-Halle und jene, die gekommen waren, um einen hundertjährigen Verein ihre Aufwartung zu machen, erlebten eine runde Sache: eine Akademische Feier. die wahrlich nicht akademisch war, sondern einen modernen und jung gebliebenen Jubilaren ehrte.

Ausgelassen, fröhlich und abwechslungsreich ging es dann im Juni an Pfingsten auf den Mainwiesen zu. Die Freien Turner starten zu ihren großen Jubiläumsfeierlichkeiten durch. Die einzelnen Abteilungen des Vereins stellen ein buntes, umfangreiches Programm auf die Beine beziehungsweise die Bühne, welches zahlreiche Besucher in das Festzelt lockt. Das Land Hessen verleiht den rührigen Dörnigheimern die Silberne Ehrenplakette.

 

TGD feiert Jubiläum:

Ein stolzes Jubiläum feiert im März 2007 die Turngemeinde Dörnigheim: 125 Jahre - und kein bißchen leise. Zahlreiche Gratulanten stehen Schlange, um dem rüstigen Geburtstagskind zu gratulieren. Die akademische Feier, welche den offiziellen Auftakt für das Jubiläumsjahr bildet, gestaltet sich kurzweilig. Wie es nun mal einem junggebliebenen Traditionsverein gut zu Gesicht steht.

 

Bürgerhilfe:

Ein „mittleres Erdbeben“ löst im Oktober 2005 der Erste Vorsitzende der Bürgerhilfe Maintal (BHM), Karl-Heinz Oehme, mit seiner Ankündigung aus, bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2006 nicht erneut kandidieren zu wollen. Für Zunder sorgt vor allem seine Begründung, wonach sich Mitarbeiter des BHM-Bürodiensts bei der Verwendung von Spendengeldern „rechtlich bedenklich“ verhalten hätten. Wenig später stellt sich heraus, daß der sogenannte „Sparbär“ der Stein des Anstoßes sein soll. Ohne ihn beizeiten als eine Art „Kaffeekasse“ deklariert zu haben, planen einige Mitarbeiter des Büroteams vom Inhalt des Bären einen gemeinsamen Musical­besuch. Nachdem der Vorstand dies mehrheitlich billigt erklärt Oehme zunächst seinen Kandidaturverzicht und wenig später - nachdem die Wellen hoch schlagen - seinen sofortigen Rücktritt. Der Rest-Vorstand erklärt die „Affäre Sparbär“ für rechtlich unbedenklich, kündigt aber vorsorglich die Beauftragung eines Anwaltsbüros zur Erstellung eines unabhängigen Gutachtens an. Bis zum Jahresende läßt das Rechtsgutachten auf sich warten.

Die Bürgerhilfe Maintal (BHM) eröffnet im Januar 2006 in der Dörnigheimer Neckarstraße einen TextilShop. In diesem können alle Maintaler Bürgerinnen und Bürger einkaufen. Der Erlös soll nach Satzung der BHM „gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken“ zugutekommen.

Die Bürgerhilfe Maintal kommt nicht zur Ruhe: Karl-Heinz Oehme legt im Juni 2007 auch die Leitung der „Nahrungsquelle“ nieder, nachdem er sich 2005 bereits als Erster Vorsitzender zurückgezogen hatte. Zwar betonen Oehme sowie der BHM-Vorstand, daß die Entscheidung im Einvernehmen getroffen worden sei. Schon kurze Zeit später machen jedoch Gerüchte über „Mobbing im Vorstand“ die Runde.

 

Weitere Vereine:

Zehn Jahre Lions: Die Maintaler Lions feiern im September 2006 ihren zehnten Geburtstag. In dieser Zeit hat die wohltätige Organisation an die 200.000 Euro gesammelt.

 

Neue Regentin beim Winzerverein: Die Hochstädter Winzer haben seit November 2006 eine neue Weinkönigin. Die 18-jährige Natalie I. tritt somit die Nachfolge der bisherigen Regentin Mailiss I. an.

 

Kulturvereine und Kultur:

Auktion in Rathaus: „Zum ersten, zum zweiten. zum dritten“ - der ARD-Moderator Frank Lehmann treibt im Februar 2004 mit einer großen Portion Charme und Humor die Preise von 17 Gemälden in die Höhe. Bei einer Benefiz-Auktion des Lionsclubs Maintal in der Hochstädter Stadtverwaltung kommen auf diese Weise mehr als 4.000 Euro zusammen Die Summe richtet sich an körperlich und geistig Behinderte in St. Petersburg.

Start des Kultursommers in Hochstadt: Die Bläser der Philharmonic Brass lassen den fünften Kultursommer Main-Kinzig-Fulda diesmal in der Hochstädter Kirche erklingen. Erstmals ist Maintal im Mai 2004 Auftaktort. Es folgen hessenweit 41 Konzerte. Theateraufführungen und Ausstellungen zu denen insgesamt 42.000 Menschen begrüßt werden kennen. Weitere zwei Veranstaltungen finden in der Hochstädter Kirche statt. Alleine 850 Besucher kommen in den Maintaler Stadtteil. Dieser wird für das erste Konzert als symbolischer Anfangspunkt gewählt. Das Finale findet   im 120 Kilometer entfernten Tann in der Rhön statt.

Zum 25. Mal Freude am Gesang demonstriert: Zu einer Tradition ist der Maintaler Liederabend geworden, der im Mai 2004 seine 25. Auflage feiert. 14 heimische Chorformationen präsentieren sich stimmgewaltig dem Publikum. Ausrichter ist die Bischofsheimer Eintracht, die sich zugleich über ihren 130. Geburtstag freuen darf. Zwei Jubiläen, die im Bürgerhaus Bischofsheim für eine gute Stimmung sorgen.

 

Feuerwehr:

Brand: Schule fällt aus: In einem Chemieraum der Bischofsheimer Erich-Kästner-Schule bricht im Februar 2005 ein Feuer aus. Der Brandherd ist ein Papierkorb. Toxische Dämpfe gehen trotz der Chemikalien in nächster Nähe nicht aus dem Brand hervor. Dennoch dürfen sich die Schüler der Integrierten Gesamtschule über ein verlängertes Wochenende mit insgesamt zwei freien Tagen freuen.

Brand im Matratzenlager „Küchen-Limit“ in Dörnigheim: Gewaltige Rauchwolken schlagen am Abend des 28. Februars 2005 in den Dörnigheimer Himmel. Das Lager von „Küchen-Limit der Honeywellstraße brennt bis auf seine Grundfesten nieder und erfordert einen Großeinsatz der Feuerwehren aus Maintal und Umgebung. Anwohner werden evakuiert, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude kann aber verhindert werden. Noch Tage danach bilden sich Glutnester auf dem Gelände. Den Schaden, den der schlimmste Großbrand in Maintal seit mehr als zehn Jahren verursachte, beziffert die Polizei auf rund eine Million Euro. Der Brand wurde durch einen technischen Defekt ausgelöst, der gelagerte Matratzen zum Brennen gebracht hat. Die Firma zog danach in eine anders Gebäude in der gleichen Straße um. Der alte Standort wurde wieder aufgebaut und wird von einer anderen Firma genutzt.

 

Einsatzwagen fällt bei Routineübung um: Kurios und doch so gefährlich, spektakulär und mit glimpflichem Ausgang: Zum Glück nur bei einer Routineprüfung kippt im Februar 2005 auf dem Parkplatzgelände am Schwimmbad ein Drehleiterfahr zeug der Maintaler Feuerwehr mit zwei Insassen um. Der Drehleiterkorb war zu einem guten Stück ausgefahren, dennoch blieben die beiden Dörnigheimer Feuerwehrmänner von schweren Verletzungen verschont. Die Sicherheitselektronik versagte vermutlich. Nun müssen Maintaler Nachbarfeuerwehren aushelfen, wenn Drehleitern benötigt werden. In der zweiten Jahreshälfte finanziert die Stadt Maintal. wie ohnehin vorgesehen, brandneuen Ersatz für das in die Jahre gekommene Fahrzeug.

Verletzte bei Brand:   Ein Wohnungsbrand in der Bischofsheimer Goethestraße geht im Juli 2005 gerade noch glimpflich ab. Ein achtjähriges Mädchen und zwei weitere Bewohner des vierstöckigen Hauses erleiden leichte Rauchvergiftungen, können von der Feuerwehr gerettet werden. Der Sachschaden beläuft sich auf mehr als 100.000 Euro.

Mann stirbt bei Brand: Bei einem Brand in der Bischofsheimer Löwenseestraße stirbt im März 2006 ein 52-jähriger Mann in seiner Wohnung. Als mögliche Brandursache geben die Ermittler eine Verpuffung an.

Andreas Matz bleibt Stadtbrandinspektor: Die Mitglieder der Maintaler Feuerwehren bestätigen im April 2006 Stadtbrandinspektor Andreas Matz in seinem Amt. Gleiches gilt für seinen Stellvertreter Wilfried Koller.

Wachenbucher Wehr feiert 100. Geburtstag: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wachenbuchen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Zunächst steht der akademische Part der Festlichkeiten im April 2007 auf dem Programm, bei dem zahlreiche Gratulanten ihre Glückwünsche überbringen. Richtig gefeiert wird dann im August - vier Tage steht die Wachenbucher Kerb ganz im Zeichen des Jubiläums.

 

Partnerschaft:

Ehrenbürgerschaft für Josef Reinert: Josef Reinert wird zum Ehrenbürger der ungarischen Stadt Esztergom ernannt. Beim Besuch einer Delegation aus der Maintaler Partnerstadt wird der Dörnigheimer im Mai 2006 für sein Engagement um die Freundschaft zwischen Maintal und Esztergom sowie um die Etablierung einer Rot-Kreuz-Gruppe in der ungarischen Stadt ausgezeichnet.

Deutsch-österreichische Freundschaft: 30 Jahre Freundschaft zwischen Moosburg und Maintal. Als ein sichtbares Zeichen der Städtepartnerschaft wird im Juni 2006 im alten Ortskern von Wachenbuchen ein Brunnen eingeweiht. Finanziert wurde der Brunnen durch die Spende der Wählergruppe „Freie Maintaler“, die sich aufgelöst hat. Maintaler und österreichische Gäste feiern gemeinsam. Ebenso beim Gegenbesuch in Kärnten anläßlich des Arnulfsfestes. Und auch die feierliche Übergabe des Adventskranzes im Dezember in Wachenbuchen stand ganz im Zeichen der deutsch-österreichischen Freundschaft.

 

Ausländer:

Elf Pakistani stellen den Ausländerbeirat: Das Ergebnis der Maintaler Ausländerbeiratswahl stellt im November 2005 einen Tiefpunkt demokratischer Wahlkultur dar. Eine einzige Liste, auf der elf Maintaler pakistanischer Abstammung kandidieren, tritt an, die Wahlbeteiligung liegt bei 1,6 Prozent. Der Wahl im November gingen jahrelange Streitereien und zwei gerichtlich für ungültig erklärte Wahlen voraus.

Das „Cafe Akfasa“ ist wahrhaft international: Im Dörnigheimer Westend wird ein langgehegter Wunsch Realität: Drei Damen aus drei Nationen (Deutschland, Marokko und Eritrea) gründen im Dezember 2005   im Schönfeld-Haus das internationale „Café Akfasa“. Das Café ist montags von 15 bis 19 Uhr geöffnet und bietet kulinarische Vielfalt in angenehmer Atmosphäre. Es wird gefördert durch das Bundesprojekt „LOS - lokales Kapital für soziale Zwecke“.

 

Feste

Straßenfest Bischofsheim:

Das Straßenfest in Bischofsheim ist noch immer ein Publikumsmagnet. Doch insgesamt hat das Interesse an den großen Festen in Maintal in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen. Und auch jene Menschen, die sich ehrenamtlich um die Organisation kümmern, werden weniger. Ein doppeltes Jubiläum wird im August 2004 in Bischofsheim gefeiert. Das Straßenfest begeht genauso sein 25-jähriges Bestehen wie der Tagesanzeiger. Dessen 25. Geburtstag war zwar bereits am 2. Dezember 2003, doch gefeiert wird nun mit einem Stand auf dem Bischofsheimer Straßenfest. Der Zauberer Gutelli und das beliebte Glücksrad ziehen zahlreiche Besucher an. Das doppelte Jubiläum ist ein großer Erfolg, denn Tausende von Besuchern schlendern an beiden Festtagen über die Flaniermeile Alt Bischofsheim.

Eine große Foto- und Film-Ausstellung mit Motiven der vergangenen 25 Jahre bietet einen prima Auftakt zum Bischemer Straßenfest im August 2004, das seit einem Vierteljahrhundert die Besuchermassen in den Ortskern des zweitgrößten Stadtteils lockt. Wochen zuvor werden Bischofsheimer von Kurt Wörner aufgerufen, Bildmaterial zur Verfügung zu stellen, so daß ein reiches Sortiment zusammenkommt, das in der Eingangshalle des ehemaligen Rathauses ausgestellt wird - eines der vielen Glanzlichter an diesem langen Festwochenende.

 

1125 Jahre Bischofsheim:

Im ganz kleinen Rahmen begeht die Stadt Maintal im November 2005 das 1125-jährige Bestehen Bischofsheims. Daß Bischofsheim am 17. November 880 erstmals urkundlich erwähnt wurde, würdigt Bürgermeister Erhard Rohrbach am 17. November 2005 mit einem Treffen im Bischofsheimer Stadtladen, zu dem Stadtälteste und Ehrenstadträte eingeladen sind. Unter anderem erinnerte man sich an die große 1100-Jahrfeier im Jahre 1980, die zugleich Auftakt des längst etablierten Straßenfests war.

 

Das Waldfest in Bischofsheim wird zu Grabe getragen:

Endgültiges Aus für das Waldfest: Der Vorstand des Musik-Corps Bischofsheim gibt bekannt, das Traditionsfest nicht mehr ausrichten zu wollen. Zu wenige Helfer, zunehmende Gewaltbereitschaft sowie fehlende Unterstützung der Stadt werden im August 2007 als Gründe genannt.

 

 

Kriminalität

Totschlag im Keller:

Eine 80jährige Bischofsheimerin fällt im März 2004 in der Dorfstraße einem Totschlag zum Opfer. Die Vermieterin wird vom Hausmeister des Mehrfamilienhauses tot im Heizungsraum aufgefunden. Wenige Tage später erläßt der Hanauer Ermittlungsrichter Untersuchungshaftbefehl gegen einen 48 Jahre alten Mieter, der die Frau im Keller erschlagen hat. Ein Gutachter stellt fest. daß der Mann an einer paranoiden Persönlichkeit leide. Aus diesem Grund lautet das Urteil auf Todschlag statt auf Mord. Der Angeklagte muß für neun Jahre in Haft

 

 „Sie haben gewonnen“:

Gewinnbenachrichtigungen beschäftigen Maintal im Mai 2004. Tausendfach flattert Post aus Vechta in die Briefkästen, die jeweils gleichlautend verkündet, daß der Empfänger zu der glücklichen kleinen Schar zähle, die bei einem Gewinnspiel teilgenommen und noch dazu gewonnen habe. Dubios sind solche Schreiben ohnehin schon, pietätlos aber obendrein, wenn sie sich an Personen richten, die schon lange Zeit verstorben sind - das ist leider mehrfach der Fall. Bei der „Gewinnausschüttung“ in Rüdesheim handelt es sich um eine viereinhalbstün­dige Verkaufsveranstaltung mit einer einstündigen Bootsfahrt auf dem Rhein.

 

Dealerring zerschlagen:

Einen achtköpfiger Ring von Kokainhändlern zerschlägt die Polizei im Oktober 2004. Bis zu 150 Konsumenten hat die Gruppe von Marokkanern in Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt versorgt. Der Kopf der Dealerbande, ein 50-Jähriger, kommt zusammen mit seinen beiden Söhnen in Untersuchungshaft.

 

Polizei entlasten: Selbst Streife laufen:

Die Polizei ist überlastet und kann kaum noch Präsenz zeigen. So sieht es die Maintaler CDU und schlägt die Einrichtung eines freiwilligen Polizeidienstes vor. Von Polizei begrüßt, von der Polizeigewerkschaft GdP sowie Ordnungsdezernent Günther Wassermann einhellig abgelehnt, sorgt das Thema für kontroverse Diskussionen. Die anderen Maintaler Parlamentsfraktionen signalisieren im Januar 2005 Gesprächsbereitschaft.

 

Lebenslange Haft für heimtückischen Mord:

Zu lebenslanger Haft wegen der Ermordung eines Unternehmers verurteilt das Landgericht Darmstadt im Dezember 2005 einen 39-jährigen Spediteur aus Maintal, der als „Hehler-König von Offenbach“ in einschlägigen Kreisen und bei der Polizei gewisse Bekanntheit erlangt hatte. Nach Feststellung des Gerichts hatte der Maintaler im Oktober 2004 einen 35 Jahre alten Speditionsunternehmer mit einer Maschinenpistole hinterrücks erschossen, um in den Besitz von 7.000 Euro zu kommen. Anschließend warf er die Leiche des Opfers von einer Autobahnbrücke in den Main

 

Häftling geschnappt:

Ein 51-jähriger Häftling. der aus einem Gefängnis in Dieburg geflohen war, geht im April 2007 der Maintaler Polizei ins Netz. Der Mann hatte nach seiner Flucht in Bischofsheim Unterschlupf gefunden.

 

Polizeistation Dörnigheim:

Joachim Lucas, Dienstgruppenleiter bei der Maintaler Polizei, wird im September 2006   neuer Bürgermeister von Freigericht. Lucas setzt sich in der Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Meininger durch. Am 15. Dezember wird der neue Rathauschef vereidigt, letzter Diensttag in der Maintaler Polizeistation ist der 31. Dezember. Für rund zwei Wochen schieben also sozusagen zwei Bürgermeister Dienst in Maintal.

Wachwechsel: Abschied von Jürgen Alka:

Wachablösung in der Dörnigheimer Kirchgasse: Der Dienststellenleiter der Maintaler Polizei, Jürgen Alka, verabschiedet sich in den Ruhestand. „Es waren wirklich sehr schöne Jahre“, zieht er im Januar 2007 Bilanz seines Maintaler Schaffens. Weitere schöne Jahre wünscht sich der Neu-Ruheständler auch für die Zukunft - und dabei stehen Reisen ganz oben auf dem Programm.

Ein Neuer auf der Wache: Er freut sich auf' Maintal: Der 48-jährige Polizeihauptkommissar Burkhard Kratz übernimmt im Juli 2007 die Dienststellenleitung der Maintaler Polizeistation in der Dörnigheimer Kirchgasse.

 

Gewehr entpuppt sich als Regenschirm:

Auch wenn es schwer fällt: Selbst bei Regenwetter läßt man den beschützenden Schirm am besten zu Hause. Denn ein solcher löste in Bischofsheim einen Großeinsatz der Polizei aus. Sogar mit Hubschraubern sind die Ordnungshüter im Einsatz. Grund: Ein Anrufer hatte gemeldet, einen Mann im August 2007 mit einem geschulterten Gewehr gesehen zu haben. . .

 

Gewaltvideo aus Maintal im Internet:

Ein Video im Internet löst im Oktober 2007 große Besorgnis aus. Die schockierenden Bilder zeigen, wie zwei Jugendliche eine ältere, hilflos Frau attackieren. Tatort ist die Goethestraße in Bischofsheim. Die Jugendkoordinatoren der Polizei des Main-Kinzig-Kreises können die Bürger jedoch beruhigen. Die Täter sind bereits ermittelt, und Angriffe wie diese seien eigentlich eher die Ausnahme. Maintal sei nicht schlimmer oder besser als andere Kommunen, beschwichtigen die Beamten.

 

Personen

Der Leiter der Dörnigheimer Wildtierpflegestation Günter Röll erleidet im Juni 2004 einen tödlichen Hitzschlag, als er auf einem Dach im Frankfurter Palmengarten Schattierfarbe aufträgt. Dort war der 57-Jährige als Gärtner angestellt.

Nicht einmal eine Woche später stirbt die Spitzenköchin Doris-Katharina Hessler (55) eines natürlichen Todes in ihrer Wohnung. „Katharina die Große“ - wie sie ehrfurchtsvoll genannt wurde - baute im Dörnigheimer Nobelrestaurant eine Anhängerschaft auf, die teilweise schon als „Gourmet­tourismus“ bezeichnet werden kann.

Sowohl die Wildtierpflegestation als auch das Restaurant können jedoch weitergeführt werden. Das war jedoch nur eine gewisse Zeit möglich: Frau Röll wurde vorgeworfen, sie habe Spendengelder für sich privat verbraucht und sie zog dann nach Südafrika um. Das Restaurant wurde von verschiedenen Pächtern weitergeführt, aber schließlich doch stillgelegt.

                       

Bundesverdienstkreuz für Editha Kaudelka:

Sie hat sich über Jahrzehnte hinweg um die Kinder und Jugendlichen in Maintal verdient gemacht und erhält im August 2005 völlig zu Recht das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Landrat Erich Pipa. Maintals Kinderbeauftragte Editha Kaudelka übt ihr Amt seit 1990 aus, ist Hessens dienstälteste Kinderbeauftragte und ist auch mit 76 Jahren nimmermüde im Einsatz, opfert nahezu ihre gesamte Zeit für den Nachwuchs dieser Stadt

 

Bundesverdienstkreuz für Helmut Stein:

Im Beisein zahlreicher Prominenz erhält der Hochstädter Helmut Stein im Main-Kinzig-Forum Gelnhausen im November 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Leiter des Maintal-Hochstädter Kriegsdienst-Verweigerungs-Beratungsteams leistet in dieser Funktion seit der Gründung 1983 friedenspolitische Arbeit. Seit 1978 ist der 55-Jährige ehrenamtlicher kirchlicher Beauftragter für Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Jährlich etwa 2000 Ratsuchende berät das mittlerweile 16-köpfige Team. Der Oberstudienrat an der Hola in Hanau ist außerdem Erster Vorsitzender des Familien- und Jugendhilfevereins „Die Welle“. Veranstalter der Info-Börse „Ein Schuljahr im Ausland“ sowie Beratungslehrer für Suchtprävention. Als Aktiver des Humor-Musik-Vereins „Edelweiß“ Hochstadt war Stein viele Jahre in der „Bütt“ aktiv. Kaum drei Wochen nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wird Helmut Stein an gleicher Stelle im Dezember der Ehrenamtspreis 2005 des Main-Kinzig-Kreises zugesprochen.

 

Erwin Henkel wird 70:

Maintals erster Bürgermeister, Erwin Henkel, wird im Juni 70 Jahre alt. Ab 1969 ist er Bürgermeister von Dörnigheim gewesen und wurde nach der Gebietsreform von 1974 zum Oberhaupt der neu gegründeten Stadt Maintal gewählt. Der Dörnigheimer ist noch sehr aktiv, verstärkt unter anderem die Tagesanzeiger-Redaktion am Sonntag bei der Fußballberichterstattung.

 

 

Verdienstkreuz für Joachim Ehlert:

Hohe Auszeichnung für Joachim Ehlert: Landrat Erich Pipa überreicht dem Dörnigheimer im September 2006 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Damit wird das langjährige intensive Engagement Ehlerts für das Deutsche Rote Kreuz gewürdigt. In den vergangenen Jahren galt dieses vor allem der Errichtung des DRK-Seniorenwohn- und Pflegeheims in Maintal, besser bekannt als „Kleeblatt".

 

Kanzlermedaille für Ernst Schick:

Ernst Schick, Ehrenvorsitzender der Maintaler CDU, erhält im Oktober 2006 die Kanzlermedaille Adenauer/Kohl in Silber. Damit würdigen die Christdemokraten den unermüdlichen Einsatz des 85-jährigen Hochstädters für die Partei.

 

Fotografen-Oskar für Angela Mutti:

Auszeichnung für Angela Mutti aus Dörnigheim. Die Hobbyfotografin gewinnt im November 2006 den Grand Prix des 15. Trierenberg Super Curcuit, dem weltweit größten Fotokunstwettbewerb für Amateure.

 

Ehrenamtspreis für Ursula Pohl:

Ursula Pohl erhält im Dezember 2006 den Ehrenamtspreis des Main-Kinzig-Kreises. Damit wird das umfangreiche ehrenamtliche Engagement der Hochstädterin gewürdigt. Ursula Pohl setzt sich vor allem für die Belange von Senioren sowie das Maintaler Heimat-Museum ein.

 

Birgit Prinz erhitzt Gemüter im Parlament:

Wird sie's oder wird sie's nicht? Gerangel um eine mögliche Ehrenbürgerschaft für die aus Maintal stammende Fußballerin Birgit Prinz vom 1. FFC Frankfurt. Hinter verschlossenen Türen debattiert das Maintaler Parlament im September 2007 hitzig über einen entsprech­en­den Antrag und lehnt diesen schließlich ab. Die Gründe hierfür bleiben jedoch weitgehend im Dunkel. Der Vorschlag stammt allein von Helmut Wassermann. Aber man hat dann wohl davon Abstand genommen, weil die Kandidatin noch so jung ist.

 

Bundesverdienstkreuz für Günter Henkelmann:

Er ist beinahe die Symbolfigur des Roten Kreuzes (DRK) in Maintal: Für seine über 50-jährige ehrenamtliche 'Tätigkeit im hiesigen Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes erhält Günter Henkelmann aus der Hand von Hessens Sozialministerin Silke Lautenschläger das Bundesverdienstkreuz. Tränen der Rührung und zahlreiche Anekdoten zum Schmunzeln begleiten im Oktober 2007 die feierliche Verleihung im Dörnigheimer „Kleeblatt“.

 

Ehre für Franz Holdinghausen:

Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement erhält im Dezember 2007 Dr. Franz Holdingshausen, Ehrenvorsitzender des 1. Hochstädter Winzervereins, durch Landrat Erich Pipa den Ehrenbrief des Landes Hessen. 16 Jahre lang stand der Vereinsgründer an der Spitze der Hochstädter Winzer. der darüber hinaus für eine Vielzahl weiterer Projekte ehrenamtlich tätig ist.

 

Sonstiges

Wieder Sturz vom Dreimeterbrett:

Auch diese Freibadsaison bleibt nicht von unliebsamen Zwischenfallen verschont. Im Dörnigheimer Maintalbad stürzt im Juni 2004 ein Elfjähriger vom Dreimeterbrett, nachdem er von einem anderen Jungen hinter ihm geschubst wird. Mit einem Armbruch und Prellungen kommt er aber noch glimpflich davon. Gegen den Schubser erstattet die Familie Anzeige.

 

DGB erinnert an „Todesmärsche“:

Zum 60. Jahrestag der „Todesmärsche“ von den Adlerwerken in Frankfurt zu Konzentrationslagern veranstaltet der DGB im März 2005 Erinnerungsmärsche. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden gegen das Vergessen dieses grausamen Befehls. mit dem am 24. März 1945 mehrere hundert Häftlinge von den Adlerwerken zu Fuß auf den Weg in KZs geschickt wurden. Der Weg führt auch über Dörnigheim, wo der Zug vor dem „Frankfurter Hof“ Halt macht. Maintals DGB-Vorsitzender Herbert Hept: Dörnigheimer wissen nicht, was damals geschah. Es ist aber notwendig, darüber informiert zu sein, damit so etwas nie wieder geschieht.“

 

Maintaler Bürger helfen Sri Lanka:

Ein schlimmes Schicksal aus dem ausgehenden Jahr 2004 beschäftigt nicht nur Maintal weit ins neue Jahr hinein: Nach der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean ist die Spendenbereitschaft im Januar 2005 groß. Landrat Karl Eyerkaufer regt ein kreisweites Projekt zum Wiederaufbau der „Moragalla Junior School“ in Beruwala an, das von vielen Privatpersonen und Vereinen unterstützt wird. Der Maintaler Rathaussturm im Januar fällt aus, die Maintaler Karnevalsvereine sammeln an ihren Fastnachtsveranstaltungen für die Tsunami-Opfer. Unermüdlich setzt sich auch die Bischofsheimerin Ute Krämer zusammen mit Hans-Rudolph Pospiech ein. Sie stellt im März 2005   in Maintal Sammeldosen auf, Spendenzweck ist der Bau von Häusern in vom Tsunami zerstörten Regionen Sri Lankas.

 

Eine schlichte Stele erinnert an die Toten:

Auf dem Alten Friedhof in Dörnigheim weihen am Volkstrauertag 2005   die Dörnigheimer Kirchengemeinden, der Sozialverband VdK und die Stadt Maintal gemeinsam eine schlichte schwarze Stele zur Erinnerung an alle Toten, Gefallenen und Opfer der Zeit zwischen 1933 und 1945 hin. VdK-Vorstandsmitglied Jürgen Malbrich mahnt eine „Versöhnung über den Gräbern“ an, Pfarrer Hans-Joachim Uhde (Maria Königin) betont, kein Wort werde so oft gebraucht, aber auch mißbraucht wie das Wort „Frieden“. Wahrer Frieden sei ein Geschenk Gottes. Nach dem Gottesdienst in der Alten Kirche am Main ziehen etwa 150 Teilnehmer zum Alten Friedhof und wohnen mit Kerzen der offiziellen Enthüllung der Stele bei.

 

Maintal im Fernsehen:

Der regionale Fernsehsender „rheinmaintv“ widmet im September 2005 Maintal in seiner Sendung „Das Thema“ eine ganze Woche Sport, Kultur und Maintaler Persönlichkeiten von Thomas Berthold über Sybille Milde bis Franca Morgano werden vorgestellt, auch Einrichtungen wie das neue Psychosoziale Zentrum in der Philip-Reis-Straße sowie Vereine wie der Maintaler Tanzsportclub erhalten reichlich Sendezeit.

 

Zugebautes Grundstück Plättenweide geräumt:

Seit Jahren waren die Zustände auf dem Anwesen den Nachbarn ein Dorn im Auge, im Juni 2005 schreitet die Kreis-Baubehörde ein und läßt das „zugebaute“ Anwesen an der Plättenweide in Bischofsheim von allen illegal errichteten Bauten befreien. Dem Abriß ging eine jahrelange juristische Auseinandersetzung mit dem Nutzer des Grundstücks voraus.

 

Hup, Holland, Hup:

Die Holländer haben im Juni 2006 Maintal fest im Griff. Auf dem Campingplatz an der Mainkur zelebrieren sie einen „Traum in Orange“ - die Fußball-Weltmeisterschaft macht's möglich. „Hup, Holland, Hup . ..“.

 

Auf dem Klodeckel zu Weltmeister-Ehren:

Mark Schauer aus Dörnigheim holt im September 2006 bei der „Klodeckel-Weltmeisterschaft" auf der Wasserskianlage in Kirchheim (Hessen) gleich zwei Titel. Im Slalom und im Freestyle ist der 20-Jährige nicht zu schlagen. • Lohn für die sportliche Leistung: der goldene Klodeckel.

 

Maintal-Kindergarten in Sri Lanka eingeweiht:

Die Hoffnung und das Kinderlachen sind nach Sri Lanka zurückgekehrt. Nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 tragen die Hilfsmaßnahmen und die unglaubliche Spendenbereitschaft der Deutschen erste Früchte. Ex-Landrat Karl Eyerkaufer eröffnet im September 2006 in Hambantota den Maintal-Kindergarten. Der Bau war möglich, weil die in Dörnigheim ansässige Telekommunikationsfirma Drillisch spontan 10.000 Euro für das Hilfsprojekt des Hochstädter Politikers gespendet hatte. Außerdem kam der Erlös aus dem Weltkindertag in Wachenbuchen dem Bau zugute.

 

 

Zeitraum Rohrbach - Sachtleber 2008 - 2015

 

 

Wetter

Orkan Emma wütet auch in Maintal:

Orkan Emma zieht im März 2008 über Maintal hinweg. In den frühen Morgenstunden des 3. März beginnt es zu hageln, ein kurzes, aber heftiges Gewitter folgt. Doch wie so oft kommt Maintal glimpflich davon. Die Freiwillige Feuerwehr aus den vier Maintaler Stadtteilen ist hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von der Straße zu beseitigen. Der größte Schaden ereignet sich in Bischofsheim. Dort reißt der Sturm auf einem Hochhaus den Aufbau eines Aufzugschachts.

 

Der Winter hat Maintal fest im Griff:

Nach heftigen Schneefällen und langanhaltenden Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. haben sich im Jahr 2009 vor allem die Nebenstraßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Der Eigenbetrieb Betriebshof muß sich aus Kapazitätsgründen beim Streuen jedoch hauptsächlich auf die Hauptverkehrsstraßen oder Nebenstraßen mit hohem Gefälle konzentrieren. Obwohl das Gros der Autofahrer die Fahrweise an die Witterungsbedingungen anpaßt, kommt es im Januar zwischen Bischofsheim und Niederdorfelden zu einem Unfall mit tödlichem Ausgang. Januar

 

Unwetter entwurzelt zahlreiche Bäume:

Ein Unwetter tobt am 16. August 2009 nach 21 Uhr über Maintal und Hanau. Auf dem Kewa-Sportplatz wird ein Baum entwurzelt, der ein Drahtnetz schwer beschädigt. Besonders schlimm wütet der Sturm Hochstadts Nachbarort Hohe Tanne. Dort sorgt eine Windhose für Aufregung, die zahllose Bäume entwurzelt und umknickt. Die Zufahrt zum Hotel „Waldschlösschen“ ist unpassierbar; die K 857 bleibt über Stunden gesperrt. Wie durch ein Wunder wird jedoch niemand ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen. Die Verwüstungen im Wald im Bereich Hohe Tanne sind noch Monate später zu sehen. Maintal kommt hingegen recht

glimpflich davon.

 

Strenger Winter hat Maintal im Griff:

Der strenge Winter hat Maintal im Januar und Februar 2010 fest im Griff. Glatte Nebenstraßen sorgen vor allem für Rutschpartien. Es bleibt lange kalt und immer wieder schneit es. Langsam, aber sicher geht der Streugut-Vorrat zu neige. Zudem werden die Straßen durch den Dauerfrost erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ende Januar hat der Eigenbetrieb Betriebshof schon 220 Tonnen Salz gestreut. Nachlieferungen gestalten sich schwierig, da das Salz in ganz Deutschland knapp wird.

 

„Xynthia“ hält Maintal in Atem:

Das Sturmtief „Xynthia“ hält im März 2010 auch Maintal in Atem. entwurzelt zahlreiche Bäume und verursacht insgesamt 57 Einsätze. „Wir sind aber mit einem blauen Auge davongekommen. Personen kamen nicht zu Schaden und Sachschäden in großem Ausmaß hat es nicht gegeben“, fällt das Fazit von Stadtbrandinspektor Andreas Matz glimpflich aus. In anderen Teilen des Main-Kinzig-Kreises sieht es wesentlich schlimmer aus. In Wächtersbach zum Beispiel stürzt ein Baum auf ein Wohnhaus und dann direkt vor ein Auto. Dessen beide Insassen werden leicht verletzt. In Bad Soden-Salmünster stürzt aufgrund des Sturmtiefs eine Halle ein, die ein benachbartes Haus mitreißt.

 

Hochwasser: Schutzmaßnahmen greifen:

Warme Temperaturen lassen den Schnee schmelzen, kräftige Regenfälle kommen hinzu und lassen den Pegel des Mains ansteigen. Die Fähren müssen im Januar 2011 aufgrund des rasch steigenden Wasserstands, der sich der Drei-Meter-Marke nähert, ihren Betrieb einstellen. Bereits zwei Tage später errichtet die Maintaler Feuerwehr in Dörnigheim die ersten Hochwasserschutzwände im Bereich der Mühlheimer Straße, weil der Pegelstand deutlich über vier Metern liegt und ein weiterer Anstieg aufgrund von Regenfällen, deren Wassermenge die übersättigten Böden nicht mehr aufnehmen können, zu rechnen ist. Daher müssen bereits tags darauf weitere Dammbalkensperren in der Schwanen- und Untergasse und im Südring errichtet werden. Bei einer Höhe von 5,58 Metern erreicht der Main seinen Scheitelpunkt.

Während einige Anwohner der betroffenen Straßen die Situation gelassen nehmen. vermissen andere einen verstärkten Einsatz der Feuerwehr. Doch Stadtbrandinspektor Andreas Matz verweist auf die effektiven Schutzmaßnahmen wie die Dammbalkensperren, die eine Präsenz der freiwilligen Wehrkräfte rund um die Uhr überflüssig machen. Kritisch wirkt sich das Hochwasser auch auf das Kanalnetz aus: In einige Keller in Ufernähe und im Bereich des Alt­­arms drückt es Wasser in die Keller. Etwa eine Woche später erreicht eine zweite Hochwasserwelle Maintal, der Main steigt auf 5,64 Meter In den Folgetagen kehrt der Main in sein Bett zurück, es beginnen die Aufräumarbeiten.

 

Land unter am Dörnigheimer Mainufer:

Das Hochwasser zu Beginn des Monats Juni 2013, das vor allem in Brandenburg sowie in Bayern und Österreich für Zerstörungen und Leid sorgt, verschont auch Maintal nicht. Der rasante Anstieg des Mains überrascht selbst erfahrene Einsatzkräfte. So heißt es für einige Tage wieder „Land unter“ am Mainufer in Dörnigheim. Der Höchststand des Pegels erreicht die Marke von 4,41 Metern.

 

 

Politik: Stadtverordnetenversammlung, Parteien, Verwaltung

Ein Neuer auf dem Stadtrat-Sessel:

Mit Beginn des Jahres 2008 nimmt auf dem Sessel des Ersten Stadtrats ein „Neuer“ Platz. Der parteilose Ralf Sachtleber hatte sich in der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung gegen den bisherigen zweiten Stadtrat Günther Wassermann (SPD) durchgesetzt und zieht Anfang 2008 als Erster Stadtrat ins Rathaus ein. Der dreifache Familienvater gibt zu Beginn seiner Amtszeit an, sich vor allem des Themas „Stadtentwicklung“ annehmen zu wollen. In Maintal ist Ralf Sachtleber kein Unbekannter: Von 1991 bis 2000 war der bisherige Mitarbeiter der Firma Bouwfonds städtischer Fachdienstleiter für Stadtentwicklung und Umwelt.

 

Landtagswahl 2008: Aloys Lenz holt das Direktmandat

Während sich im Januar 2008 auf Hessenebene in der Landtagswahl eine Patt-Situation der beiden großen Parteien CDU und SPD abzeichnet, liegen die Christdemokraten in Maintal knapp vor den Sozialdemokraten. Im Wahlkreis 41 - zu dem auch Hanau, Erlensee und Großkrotzenburg gehören - verliert die christliche Partei allerdings deutlich. Nichtsdestotrotz holt sich Aloys Lenz (CDU) erneut das Direktmandat für den Hessischen Landtag, das sein SPD-Herausfor­derer Jörg Mair aus Erlensee knapp verpaßt. 41,1 Prozent der Stimmen sichert sich Lenz, Mair kommt hingegen nur auf 36,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Maintal liegt bei 62,2 Prozent.

 

Wassermann kehrt Maintal den Rücken:

Alexander Kühn wird im Februar 2008 mit 24 von 29 Stimmen bei der Stadtverbandssitzung als Chef der Maintal-SPD bestätigt. Als Stellvertreter fungieren künftig Günther Wassermann und Joachim Spaeth. Doch nur wenige Stunden nach der Versammlung, in deren Rahmen Kühn noch einmal sein Bedauern zur mißratenen Stadtratswahl ausspricht, kündigt Günther Wassermann in einer E-Mail seinen Rücktritt als Kühns Stellvertreter an, verzichtet gleichfalls auf das Delegiertenmandat und den Beisitz im Unterbezirksvorstand. Wassermann verschwindet sang- und klanglos vom politischen Parkett in Maintal.

 

Linde als Denkmal für Frauen:

Drei Maintaler Frauen pflanzen im Lindenhain am Mainufer einen Baum, der als Denkmal auf ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement aufmerksam macht. Der Frauenbeirat hat entschieden, daß 2008 Iris Stubenrauch, Gertrud Kabler und Heidi Noack diese Auszeichnung erhalten und im März 2008 eine Linde pflanzen dürfen.

 

Vollprecht für Pauly:

Wechsel an der Spitze: über 13 Jahre lang hatte Monika Pauly den Vorsitz im Personalrat der Maintaler Stadtverwaltung und im Gesamtpersonalrat inne. Auf ihre Stelle folgt im Mai 2008  Brigitte Vollprecht. Sie war bisher Leiterin des städtischen Fachdienstes Jugendarbeit / Spielplätze und damit auch verantwortlich für die Organisation der Maintaler Ferienspiele.

 

CDU, Grüne und FDP stimmen wieder gemeinsam:

Politisch kann 2008 in Maintal als Zwischenjahr zwischen der Wahl des Ersten Stadtrats 2007 und der Bürgermeisterwahl 2009 bezeichnet werden. Im zu Ende gehenden Jahr ging es vor allem um die Themen Stadtentwicklung und Einzelhandel geht. Die von der Stadt in Auftrag gebrachte Einzelhandelsstudie bringt allerdings wenig Erhellendes. Die Mehrzahl der Maintaler kauft im Gewerbegebiet Maintal-Ost, in Frankfurt und Hanau ein. Der Einzelhandel hat es auch in Maintal sehr schwer.

Im Stadtparlament bestätigt sich im Dezember 2008 bei der Verabschiedung des Haushaltes für 2009 die neue Mehrheit aus dem Jahr 2008. CDU, Grüne und FDP hatten zwar keine offizielle Kooperation, stimmen aber zusammen für den Haushaltsentwurf von Bürgermeister Erhard Rohrbach, der bis jetzt als einziger Bewerber für die Wahl des Stadtoberhauptes am 5. Juli 2009 feststeht. Die SPD will im Januar ihren Kandidaten küren, der wohl nicht aus Maintal kommen dürfte. Die FDP schert bei der letzten Stadtverordnetenversammlung in Sachen Straßenbeitragssatzung aus dem „Jamaica-Block“ aus und stimmt mit SPD, WAM und „Reps“ für die Aussetzung der umstrittenen Satzung, die nach dem Willen der Mehrheit 2009 ganz abgeschafft werden soll. Nun bleibt abzuwarten, ob der Landrat als Kommunalaufsicht den Haushalt genehmigen wird.

 

Das Wirken von Stadtrat Sachtleber:

Herr Ralf Sachtleber verfolgt im Gefolge des Bürgermeisters den Plan einer Sport- und Freizeitanlage nördlich des Schwimmbads, das aber aus Gründen des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes und der Finanzierung scheiterte. Fehlgeschlagen sind auch seine Versuche, ökologische Standards (Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Zisternen) durchzusetzen. Wenn die Bauherren nicht von sich aus das wollten, unterblieben alle schönen Festlegungen der Bebauungspläne.

Das Thema des Jahres 2008 ist die Maintaler Stadtentwicklung, die der Erste Stadtrat Ralf Sacht­leber voranbringen möchte. Nach 100 Tagen zieht der neue Mann eine erste Zwischenbilanz. Das vom Stadtparlament auf den Weg gebrachte Braubach-Center in Dörnigheim entspricht nicht seinem Ideal. Hingegen sieht er Entwicklungspotential auf dem ehemaligen Wal-Mart-Gelände und im Fechenheimer Weg. In beiden Fällen wünscht sich Sachtleber den Ausbau zu einem Zentrum innerhalb der größten Stadtteile.

 

Bürgermeisterwahl 2009:

Kommunalpolitisch steht das erste Halbjahr in Maintal ganz im Zeichen der Bürgermeisterwahl. Im Januar 2009 entscheidet sich die SPD dafür, die 36-jährige Juristin Katja Weitzel als Bewerberin für den Posten das Stadtoberhauptes zu nominieren. Weitzel wohnt zwar in München, ist aber in der Nähe von Rüsselsheim aufgewachsen und möchte wieder zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Gleichwohl verläuft der Wahlkampf selbst unspektakulär und wird von vielen Bürgern gar nicht wahrgenommen. Dies liegt vor allem auch an der SPD-Heraus­forderin Katja Weitzel, die keinen echten Bezug zur zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises hat und daher auch nicht so recht bei den Bürgern punkten kann

Kurz vor Ende der Anmeldefrist entscheidet sich auch der Fraktionschef der Wahlalternative Maintal (WAM), Jörg Schuschkow dazu, anzutreten. Der frühere Chef der Maintaler CDU hatte bereits bei der vergangenen Wahl im Jahr 2003 kandidiert. Keine Überraschung halten die Christdemokraten bereit. Sie schicken einmütig den Amtsinhaber Erhard Rohrbach in seine dritte Bürgermeisterwahl.

Eindeutiger Höhepunkt ist die Podiumsdiskussion des Tagesanzeiger am 30. Juni im Evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim. Mit über 450 interessierten Bürgern ist die Resonanz größer als erwartet. Es müssen noch zusätzliche Stühle gestellt werden. Tagesanzeiger-Redaktionsleiter Lars-Erik Gerth fühlt den Bewerbern auf den Zahn, versucht sie, mit provokanten Fragen aus der Reserve zu locken. Erhellend Neues er fahren die Maintaler an diesem Abend jedoch nicht von den drei Bewerbern.

Der müde Wahlkampf spiegelt sich dann am Abend des 5. Juli 2009 in der Wahlbeteiligung wider. Gerade einmal 32,8 Prozent beträgt sie und liegt damit noch unter den 37,2 Prozent aus dem Jahr 2003. Erhard Rohrbach ficht dies nicht an. Er schafft mit 51.4 Prozent gleich im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit. Damit wird er nach 1995 Und 2003 zum dritten Male Maintaler Bürgermeister.

Einen Achtungserfolg erringt Jörg Schuschkow. Obwohl er nahezu ganz auf persönlichen Wahlkampf mit Info-Ständen und Veranstaltungen verzichtet. kommt er auf gute 21,4 Prozent. Absolut enttäuscht ist &gegen Katja Weitzel, die lediglich 27,2 Prozent einstreichen kann und sich noch am Wahlabend in Richtung München verabschiedet. Damit gibt Weitzel ihren Kritikern im Wahlkampf Recht, die angemerkt hatten, daß Maintal für die Wahl-Münchenerin doch nur eine Durchgangsstation sei. Die SPD-Granden sinnen nun darüber nach, ob es nicht besser wäre, mit einem einheimischen Kandidaten ins Rennen um das Rathaus zu gehen. Bei aller Siegeseuphorie darf derweil auch Erhard Rohrbach nicht vergessen, daß ihn gerade einmal 4.629 Maintaler gewählt haben. Wahlberechtigt waren jedoch 27.988.

 

Straßenbeitragssatzung ist Geschichte:

Mit einer klaren Mehrheit stimmen die Stadtverordneten für die Aufhebung der Straßenbeitragssatzung. Einzig die Grünen üben sich in Stimmenthaltung. Angesichts eines defizitären Haushalts hatte die Kommunalaufsicht der Stadt Maintal die Erhebung einer Straßenbeitragssatzung zur Auflage gemacht. Grundstückseigentümer sollten sich damit prozentual an den Kosten für die Sanierung von Straßen beteiligen. Gegen dieses Ansinnen hatte eine Bürgerinitiative mit ihrem Sprecher Kai Sennewald erfolgreich Front gemacht, der während der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2009 eine Unterschriftenliste gegen die Satzung überreicht.

 

Europawahl 2009: Satte Niederlage für SPD auch in Maintal

Nach dem Absturz der SPD bei der Landtagswahl, fällt auch das Ergebnis der Europawahl im Juni 2009 für die Sozialdemokraten desaströs aus - sowohl bundesweit als auch in Maintal. Die CDU liegt in der zweitgrößten Kommune des Main-Kinzig-Kreises mit 36,7 Prozent klar vorne, während die SPD nur noch auf bescheidene 23,3 Prozent kommt. Die Grünen können sich über 13,8 Prozent freuen und die FDP über 13,2. Die Linke bleibt mit 4,6 Prozent unter ihren Erwartungen. Die Wahlbeteiligung in Maintal liegt bei miserablen 34,8 Prozent. Ein schlechtes Zeichen für die Bürgermeisterwahl, die einen Monat später stattfinden wird.

 

Alexander Kühn tritt 2009 wieder ab:

Bereits in den 90er Jahren hatte der Bischofsheimer Alexander Kühn seine politischen Ämter in der SPD niedergelegt. Im August 2009 tritt er als Vorsitzender der Maintaler Sozialdemokraten zurück. Der 39-Jährige gibt für diesen Schritt allein „rein berufliche Gründe“ an. Die Doppelbelastung Beruf/Kommunalpolitik und zudem auch das Interesse an einem intakten Familienleben seien kaum miteinander in Einklang zu bringen, so Kühn. Diesmal zieht er sich jedoch nicht ganz aus der Kommunalpolitik zurück. Der Sozialdemokrat bleibt weiterhin Stadtverordneter und Vorsitzender des Sozialausschusses.

 

Heber ab 2009 an der Spitze der Maintaler CDU:

Großes Vertrauen bringen die Mitglieder der Maintaler Christdemokraten dem erst 23-jährigen Markus Heber entgegen und wählen ihn im November 2009 zum neuen Vorsitzenden. Heber löst Erik Schächer ab, der aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hat.

 

Maintal erarbeitet sich ein Stadtleitbild:

Rege Bürgerbeteiligung in den acht Arbeitsgruppen. Im April beginnt der Stadtleitbild-Prozeß. Grundlage für dieses Projekt ist eine Bürgerbefragung, deren Ergebnisse Professor Dr. Ursula Funke im April 2009 über 200 Bürgern in Bischofsheim vorstellt. Die Maintaler bewerten ihre Stadtteile, heben Vorzüge heraus, verweisen auf die Schattenseite und erarbeiten Projekte, mit denen sie das städtische Leben aufwerten wollen. Zwar sind die Maintaler in großer Mehrheit mit ihrer Stadt zufrieden, doch gibt es genügend Verbesserungspotential. Vor allem junge Menschen sind mit dem Maintaler Freizeitangebot in ihrer Altersklasse unzufrieden.

Nach der Auftaktveranstaltung bilden sich insgesamt acht Arbeitsgruppen, an denen sich weit über 200 Bürger beteiligen. Diskutiert und aufgeschrieben werden der Ist- Zustand, aber ebenso Ziele und Maßnahmen, um das Leben in Maintal noch attraktiver zu machen. Dabei geht es um die Bereiche Wohnen, Stadtgestaltung, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Einzelhandel, Soziales, Familien, Kinder. Jugend. Senioren, Gesundheit, Freizeit und Sport, Kultur, Bildung, Integration und Prävention. Genauer untersucht werden aber auch die Stärken und Schwächen der vier Stadtteile, wobei bei der Umfrage bereits auffällt, daß die Bischofsheimer am wenigsten mit ihrem Stadtteil zufrieden sind. Der Stadtleitbild-Entwurf, die Ziele und Maßnahmenvorschläge, werden im Dezember 2009  noch in einer Steuerungsgruppe überarbeitet und dann dem Stadtparlament vorgelegt, welches das Stadtleitbild im kommenden Frühjahr verabschieden soll. Vor allem zu Beginn des Stadtleitbild-Prozesses gibt es Kritik an dem Projekt, es sei nur eine Scheinbeteiligung der Bürger. Dabei verweisen die Skeptiker auf die Lokalen Agenda-Gruppen, deren Ergebnisse von den Politikern größtenteils nicht umgesetzt worden seien.

 

Neun Millionen Euro Rekordneuverschuldung:

Das Defizit der Stadt steigt auf insgesamt 55 Millionen Euro. Viel Diskussionsstoff gibt es im November und Dezember 2009 bezüglich des Haushalts 2010. Die Gesamtverschuldung der Stadt Maintal liegt bei 55 Millionen Euro, so daß der Spielraum für finanzielle Projekte immer kleiner wird. An allen Ecken und Enden wird überlegt, wo gespart werden kann. Eine Idee des Magistrats ist die Anhebung der Grundsteuer. Dieser Vorschlag wird jedoch, nach längeren Diskussionen im Vorfeld, in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Damit fehlen im Haushalt gegenüber der ursprünglichen Vorlage 800.000 Euro. Die Änderungen der Fraktionen zum Haushaltsentwurf bringen nur Einsparungen von etwa 400.000 Euro. Somit steigt die Neuverschuldung für 2010 auf rund neun Millionen Euro. Ein weiteres großes Thema während der Haushaltsberatungen ist der Freizeitpark „Grüne Mitte“, an dem CDU, Grüne und FDP unbedingt weiter festhalten möchten. Dafür verschieben sie die Gelder für Planungen und Grundstückserwerb auf das Folgejahr. Statt 450.000 stehen somit nur noch 225.000 Euro für das Projekt im Haushalt für das neue Jahr. Begründet wird die Verschiebung der Gelder von Dr. Dieter Fritz (FDP): „Angesichts der erheblichen Vorfinanzierungslast scheint das Projekt derzeit nicht zügig umsetzbar zu sein. Daher haben wir die Planungskosten und die Aufwendungen für den Grundstückserwerb um die Hälfte reduziert und die Freigabe der Mittel von einer Analyse der Finanzierungs- und Folgekosten abhängig gemacht.“ Die Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP bringt den Haushalt für das Jahr 2010 im Dezember durch - SPD und WAM stimmen dagegen.

 

Rohrbach startet in die dritte Amtszeit:

Fast unbemerkt ist Bürgermeister Erhard Rohrbach im Februar 2010 in seine dritte Amtszeit gestartet. Nach seinem klaren Wahlsieg im Juli 2009 scheinen ihm die politischen Gegenspieler zu fehlen. Die SPD leckt nach dem katastrophalen Abschneiden ihrer Kandidatin Katja Weitzel noch die Wunden. CDU, Grüne und FDP unterstützen Rohrbach in den wichtigsten Fragen. Das große Problem bleibt aber der defizitäre Haushalt. Dieses Thema durchzieht das erste Jahr von Rohr­bachs dritter Amtszeit. Er appelliert an die Fraktionen, gemeinsam nach Sparpotentialen und Erhöhung der Einnahmenseiten zu suchen.

 

Sebastian Maier ist 2010 neuer SPD-Chef:

Der 29-jährige Sebastian Maier wird im März 2010 neuer Vorsitzender der Maintaler SPD. Zugleich schließen sich die vier Ortsvereine zu einem einzigen SPD-Ortsverein zusammen. Dadurch wollen die Genossen schlagkräftiger werden, auch um die CDU wieder als Nummer eins abzulösen. Die kapitale Niederlage bei der Bürgermeisterwahl hat die SPD-Führung dazu bewogen, neue Wege zu gehen. Vor allem wollen die Sozialdemokraten wieder mehr auf die Bedürfnisse und Nöte der Bürger eingehen. Mancher Sozialdemokrat verweist bereits unverhohlen darauf, daß Sebastian Maier als nächster SPD-Bürgermeisterkandidat aufgebaut werden solle.

 

Grüne auf der Suche nach Mitgliedern:

Den Maintaler Grünen fehlen die Mitglieder, sie haben im April 2010 gerade einmal noch elf. Mit öffentlichen Veranstaltungen will die Ökopartei neue Mitstreiter gewinnen. Vor allem mit Blick auf die Kommunalwahl im März 2011. Denn um eine Liste überhaupt aufstellen zu können, braucht die Partei mindestens 15 Bewerber. Doch die intensive Öffentlichkeitsarbeit trägt Früchte. Im Dezember 2010 verabschieden die Grünen ihre Liste mit 18 Kandidaten. An der Spitze steht die langjährige Stadtverordnete Monika Vogel, denn der Fraktionsvorsitzende Peter Arendt wird Maintal verlassen und nach Darmstadt ziehen. Doch auch Monika Vogel wird die Grünen nicht während der gesamten Legislaturperiode anführen. Sie teilt mit, voraussichtlich 2013 aus dem Stadtparlament ausscheiden zu wollen.

 

Dr. Dieter Fritz ist Spitzenkandidat:

Während sich bei CDU und Grünen ein personeller Wechsel an der Spitze vollzieht, geht bei den Liberalen der Fraktionschef Dr. Dieter Fritz als Spitzenkandidat in die Kommunalwahl im März. Der bisherige Stadtverordnete Frederik Schäfer verzichtet im Oktober 2010 aus beruflichen Gründen auf einen Platz an vorderer Stelle. Als zentrale Themen für die kommenden Jahre gibt Fritz das Projekt des Sport- und Freizeitparks in der „Grünen Mitte“, die Erweiterung des Gewerbegebiets Maintal-West in Bischofsheim und den Ausbau der Betreuung für Unter-Dreijährige.

 

Maintal erhält einen Mietspiegel:

Ein Papier, das sowohl Vermietern als auch Mietern eine verläßliche Orientierung im Preisdschungel bietet, bildet im November 2010 der neue Mietspiegel für Maintal. Knapp zehn Jahre lang fehlten entsprechende Richtwerte für die zweitgrößte Stadt des Main- Kinzig-Kreises, weil sich der Hanauer Mieterbund, die Vereine Haus und Grund Bergen-Enkheim und Hanau nicht einigen konnten. Der neue Mietspiegel bedeutet gleichzeitig eine Anhebung der bisherigen Richtwerte. Die Nähe zur Mainmetropole treibt die Mieten nach oben.

 

FDP fällt um, Grundsteuer wird jetzt doch erhöht:

„Jamaika“-Mehrheit für Haushalt von Bürgermeister Rohrbach. Zunächst scheint es so, als ob sich der Maintaler Haushalt für 2011 zu einer Hängepartie entwickeln würde. Nach der Einbringung durch Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) signalisieren nämlich nur CDU und Grüne ihre Zustimmung. Denn nicht nur die erneut vorgeschlagene Erhöhung der Grundsteuer von 350 auf 420 Prozentpunkte stößt auf Widerstand von SPD, WAM und vorerst auch von FDP. Es ist vor allem die angekündigte Reduzierung der Budgets der städtischen Fachbereiche um jeweils zehn Prozent, die viele Fragen offen läßt. Der hauptamtliche Magistrat konkretisiert nicht, in welchen Bereichen diese Einsparungen genau erfolgen sollen. SPD und WAM befürchten, daß die teure Rechnung für die Bürger erst nach der Kommunalwahl am 27. März 2011 aufgemacht wird.

Die FDP fordert vom Magistrat ebenfalls zunächst, daß im überarbeiteten Haushalt klar ausgeführt werden soll, wo exakt gespart werden soll. Kurz vor der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2010 signalisieren die Liberalen dann aber doch ihre Zustimmung zur Vorlage des Bürgermeisters, ohne daß konkret benannt wird, wo die städtischen Fachbereiche Kürzungen vornehmen sollen. Auch die Grundsteuer wird jetzt erhöht, zwar - als Kompromiß für die FDP - „nur“ von 350 auf 395 Prozentpunkte. Doch auch damit ist Maintal im gesamten Main- Kinzig-Kreis die alleinige Nummer eins in Sachen Grundsteuer: Sie ist nun nirgendwo so hoch wie in der zweitgrößten Stadt des Kreises.

CDU, Grüne und jetzt doch die FDP stimmen im Dezember 2010 für die Haushaltsvorlage, SPD und WAM dagegen. Trotz Grundsteuererhöhung und Einsparungen quer durch alle städtischen Budgets beläuft sich die Neuverschuldung in Maintal auf rund fünf Millionen Euro. Der heftige Schlagabtausch in der Haushaltsdebatte ist zugleich der Startschuß für den Kommunalwahlkampf.

 

Feuerbach und Arendt ziehen sich zurück:

Die Parteien rüsten sich für die Kommunalwahl am 27. März 2011 und stellen ihre Kandidatenlisten auf.  Dabei kündigen sich bei den Christdemokraten und den Grünen überraschende personelle Veränderungen an der Spitze an. Sowohl Angelika Feuerbach, langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU, als auch Peter Arendt, Chef der Grünen-Fraktion im Parlament, teilen dem Tagesanzeiger mit, sich aus der Kommunalpolitik zurückziehen und damit als Spitzenkandidaten für die Wahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Die 64-jährige Angelika Feuerbach möchte nach 20 Jahren Kommunalpolitik mehr Zeit für die Familie haben. Peter Arendt hingegen wird aus Maintal wegziehen und seinen Wohnsitz künftig in Darmstadt haben. Als Spitzenkandidaten gehen im Oktober 2010 der junge Christdemokrat Markus Heber und die langjährige Stadtverordnete Monika Vogel für die Grünen in den Wahlkampf.

 

Bericht über ein Treffen der Maintaler Landwirte mit der CDU am 20. März.2010:

Bezüglich der Sorgen der Landwirte wegen einer immer stärkeren Nutzung der Flächen als Bauland erklärte Rohrbach, daß die städtische Bebauung, von wenigen Hektar in Hochstadt, Dörnigheim und Bischofsheim abgesehen, keine weitere Ausdehnung mehr erfahren dürfe. Eher pessimistisch blicken die Bauern in die Zukunft. Statistiken gehen davon aus, daß im Jahr 2025 ein durchschnittlicher hessischer Landwirtschaftsbetrieb über eine Fläche von rund 435 Hektar verfügen wird. Dies bedeute, daß in jedem Ort in Hessen nur noch ein Landwirt existieren dürfe. Der Strukturwandel gehe weiter, so daß sich die Frage stelle, ob Betriebe in einer Größe von 50 oder 100 Hektar überhaupt noch überleben könnten. Am Rande der Diskussion verkündete Rohrbach, daß die Kommune keine weiteren Streuobstwiesen mehr ankaufen werde. Die vorhandenen befänden sich teilweise in einem schlechten Pflegezustand. Nur noch gewisse „Kernbereiche“ nördlich von Bischofsheim und Hochstadt sollen als Bestand festgelegt werden.

 

Dr. Fritz tritt ab:

Dr. Dieter Fritz zieht Konsequenzen aus dem schlechten Ergebnis der FDP bei der Kommunalwahl. Der langjährige Fraktions- und Parteivorsitzende legt im April 2011 seine Ämter nieder. Sein Mandat als Stadtverordneter nimmt Fritz ebenfalls nicht an. Sein Nachfolger als Fraktionschef wird Thomas Schäfer. Jörg Fusenig übernimmt im Oktober den Parteivorsitz der Maintaler Liberalen.

 

Pleiten und Pannen bei der Maintaler Kommunalwahl 2011:

Für Aufsehen sorgt die Kommunalwahl im März 2011 in Maintal, und das nicht aufgrund des Ergebnisses. Denn die parallele Abwicklung der Wahl des Stadtparlaments. des Kreistags, des Landrats und die Entscheidung über die Aufnahme der Schuldenbremse in die hessische Verfassung sorgen für Chaos in den Wahllokalen. Lange Warteschlangen und Stimmzettel, die zwischenzeitlich ausgehen, sorgen für erheblichen Unmut. Damentoiletten müssen kurzfristig als Wahlkabinen herhalten. Die Vorgänge während der Abstimmung veranlassen eine Maintalerin, die Wahl anzufechten, weil sie das Prinzip der geheimen Wahl unterlaufen sieht. Die Vorwürfe sind letztlich jedoch nicht ausreichend belegbar und dadurch unhaltbar.

Das Ergebnis der Wahl zeigt eine Umverteilung der bisherigen Mehrheiten. Die SPD gewinnt ein Mandat hinzu, ist mit 15 Sitzen stärkste Fraktion in der neuen Stadtverordnetenversammlung. Die CDU muß sich nach zehn Jahren erstmals wieder mit Rang zwei begnügen und kommt auf 14 Mandate. Große Wahlgewinner sind die Grünen und die WAM. Die Ökopartei verdoppelt die Anzahl an Sitzen und kommt auf acht Stadtverordnete, die WAM ist mit zwei weiteren Sitzen künftig mit fünf Parlamentariern vertreten. Die FDP kann nur noch einen Stadtverordneten entsenden.

Bei der Konstituierung des neuen Stadtparlaments im Mai 2011 kommt es zu einigen personellen Veränderungen innerhalb der Fraktionen. Bis auf Jörg Schuschkow (WAM) treten alle Fraktionsvorsitzenden zurück. Bei SPD und CDU wird ein Generationswechsel vollzogen. Sebastian Maier folgt auf Karl-Heinz Kaiser und Markus Heber auf Angelika Feuerbach. Die Grünen haben ihren langjährigen Frontmann Peter Arendt verabschiedet, auf ihn folgt Monika Vogel. Bei der FDP scheidet Dr. Dieter Fritz aus, neuer Chef der Liberalen wird Thomas Schäfer. Karl-Heinz Kaiser (SPD) kandidiert als Einziger für das Amt des Stadtverordneten­vor­stehers und wird als Nachfolger von Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) gewählt. Zudem werden die Ausschüsse von vier auf drei reduziert - der Verkehrsausschuß wird mit dem Bauzuschuß zusammengelegt.

Mit Janna Ulrich (SPD), Dr. Hans-Jochen Schild (SPD), Erhard Rohrbach (CDU) und Sabine Kraft (Grüne) ziehen außerdem vier Maintaler in den Kreistag des Main-Kinzig-Kreises ein.

Die Haushaltskonsolidierung ist das zentrale Thema des Kommunalwahlkampfs. Auch während der Tagesanzeiger-Podiumsdiskussion. Knapp 350 Bürger kommen ins Evangelische Gemeindezentrum, um die Position der Spitzenkandidaten der fünf Parteien für die Stadtverordnetenversammlung - Markus Heber (CDU), Karl- Heinz Kaiser (SPD), Dr. Dieter Fritz (FDP). Monika Vogel (Grüne) und Jörg Schuschkow (Wahlalternative Maintal) - zu wichtigen Maintaler Themen zu erfahren. Darunter sind die Sport- und Freizeitanlage in der „Grünen Mitte“, der Ausbau der U3-Betreuung oder die DSL-Versorgung insbesondere in Hochstadt.

 

„Kulturpapst“ geht:

Herbert Begemann, Fachbereichsleiter Kultur und Sport, hat im Juni 2011 nach 34 Jahren im Dienst der Stadt seinen verdienten Ruhestand angetreten. Einige wichtige Prozesse, die er mit angestoßen und begleitet hat, sind der Aufbau der städtischen Kindertagespflege, die Gründung des Familienhilfevereins „Welle“, die Konzeption des heutigen Brüder-Schönfeld-Hauses oder der Aufbau eines umfangreichen, kontinuierlichen Kulturangebots für Maintal. Die Nachfolge Begemanns soll nach Wunsch der Stadtverordneten ein ehrenamtlicher Kulturbeauftragter antreten. Der bisherige Fachdienst Kultur Sport und Freizeit wird im August 2011 zweigeteilt. Kommissarisch leitet Udo Jung den neuen Fachdienst Sport und Freizeit. Für Kultur und Büchereien ist Nadine Marnette verantwortlich. Doch lange dauerte dieser Zustand nicht, die Stelle von Herrn Begemann wurde wieder mit Herrn Grünert besetzt

 

Rot-Grün regiert im Main-Kinzig-Kreis:

Nach der Kommunalwahl im März 2011 kommt es zu einem Koalitionswechsel auf Kreisebene. Die SPD beendet die große Koalition und schließt ein Bündnis mit den Grünen, das von den Freien Wählern unterstützt wird. Der langjährige Erste Kreisbeigeordnete Günter Frenz (CDU), der bei der Stichwahl zur Landratswahl Amtsinhaber Erich Pipa (SPD) unterlegen ist, scheidet aus dem Amt. Zum neuen Ersten Kreisbeigeordneten wird André Kavai (SPD) gewählt, der bisher zweiter Kreisbeigeordneter gewesen ist. Diese Position übernimmt der bisherige Bürgermeister von Niederdorfelden, Matthias Zach (Grüne). Wegen eines Formfehlers muß seine Wahl wiederholt werden. Doch auch im zweiten Anlauf erhält er die erforderliche Mehrheit. Anfang November treten Kavai und Zach ihre neuen Ämter an.

 

Heiße Diskussionen über Erhöhung der Grundsteuer:

Bereits im Sommer kündigt Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) an, daß er unter anderem eine drastische Anhebung der Grundsteuer B plane, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Außerdem will er die Kita-Gebühren neu ordnen und die Gewerbesteuer leicht anheben. Diese drei Maßnahmen sollen die Unterdeckung des Etats von rund vier Millionen Euro schließen. Das Defizit hänge laut Rohrbach auch mit den finanziellen Anstrengungen in Sachen Ausbau der U 3-Betreuung zusammen.

Nachdem Rohrbachs Ankündigung im Sommer, daß bei der Grundsteuer B „eine sechs vorne stehen muß“, keine Reaktion in der Bevölkerung auslöst, kommt es im November 2011 nach einem Artikel im Tagesanzeiger über die vom Bürgermeister anvisierte Erhöhung um 300 auf 695 Prozentpunkte zu einem Proteststurm in der Bevölkerung. Der Bischofsheimer Bernd Bohnert initiiert eine Unterschriftenaktion, an der sich innerhalb weniger Wochen 4.539 Bürger beteiligen. Als Bohnert dem Stadtoberhaupt die gesammelten Unterschriften übergibt, überreicht ihm Rohrbach im Gegenzug einen überdimensionalen Scheck über 171 Millionen Euro. Dies sei der Maintaler Schuldenstand im Jahr 2041, wenn die Erhöhung der Grundsteuer B auf 695 Punkte zum Doppelhaushalt 2012/13 nicht erfolge. Diese Reaktion

Rohr­bachs auf die Unterschriftenaktion gegen die Anhebung der Grundsteuer führt zu einer massiven Entrüstung zahlreicher Bürger.

Die Entscheidungen über die Grundsteuererhöhung, aber ebenso über die Neuordnung der Kita-Gebühren und die neue Satzung des Maintalbads sowie den gesamten Haushalt für die Jahre 2012 und 2013 wird in der Stadtverordnetenversammlung am 12. Dezember mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen auf die erste Sitzung im neuen Jahr am 5. März geschoben. Die Gespräche und Diskussionen der vergangenen Wochen hatten gezeigt, daß es keine klaren Mehrheiten für den Doppeletat gibt und auch in Sachen Grundsteuer B sind die Fraktionen mit ihren Vorschlägen weit auseinander. SPD, FDP und WAM wollen überhaupt keine Erhöhung, die Grünen sprechen sich für 430 Punkte aus, während die CDU eine Anhebung auf 495 (2012) und dann 545 (2013) Prozentpunkte präferiert, damit auch unter den 695 Punkten „ihres“ Bürgermeisters liegt. Erstmals seit 2003/04 geht Maintal damit ohne verabschiedeten Haushalt in ein neues Jahr. Zuvor hatten sich CDU, Grüne und FDP im September 2011 für den Vorschlag Rohrbachs ausgesprochen, einen Doppelhaushalt für die Jahre 2012 und 2013 aufzustellen, der sich nun also in der Schwebe befindet.

 

Stadtverordnete weisen Sachtleber an:

Die von Rot-Grün in der Verbandskammer des Planungsverbands Frankfurt/Rhein-Main geplante Abwahl der beiden Christdemokraten Heiko Kasseckert und Matthias Drexelius, welche die Verbandsspitze bilden, hat auch Auswirkungen auf Maintal. SPD und Grüne setzen sich bei einer Abstimmung im Stadtparlament durch und weisen im September 2011 den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber an, der Maintals Vertreter in der Verbandskammer ist, für die Abwahl des CDU- Duos zu votieren. Sachtleber hatte vor der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung öffentlich geäußert, daß er von dieser Abwahl nichts halte; da sie vor allem machtpolitisch begründet sei. Zähneknirschend fügt er sich dann der Weisung und stimmt in der Verbandskammer für die Abwahl, die nach juristischen Auseinandersetzungen schließlich am 15. Dezember endgültig über die Bühne geht. Neuer Verbandsdirektor soll der derzeitige Bürgermeister von Schöneck, Ludger Stüwe (SPD), werden.

 

Paukenschlag vor Weihnachten bei Maintals Grünen:

Einen Tag vor Weihnachten 2011 geben die Grünen-Stadtverordneten Elke Nagel, Peter Thrun und Michael Kilian den Austritt aus der Fraktion der Ökopartei aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit der Führung um Monika Vogel und Friedhelm Duch bekannt. Einen Tag nach den Feiertagen gründet das Trio eine eigene Fraktion mit Namen „Grüne Alternative Maintal“. Fraktionschef wird Michael Kilian. In Sachen Haushalt will die GAM mit allen anderen Fraktionen, also auch mit den Bündnisgrünen, sprechen. Aus der Partei Bündnis 90 / Die Grünen treten die drei Stadtverordneten nicht aus.

 

Haushalt 2012: Trio entscheidet sich gegen Grundsteuer B-Erhöhung:

Maintals Politik ist immer für eine Überraschung gut. Nachdem die Verabschiedung des Etats für 2012, die eigentlich im Dezember 2011 erfolgen sollte, in die Märzsitzung 2012 des Stadt­parlaments verschoben wird, kommt es zu einer neuen Farbenlehre. Nach längeren Diskussionsrunden bringen SPD, GAM und WAM ein gemeinsames Antragspaket ein, womit allerdings nur der Etat für das laufende Jahr verabschiedet werden soll. Damit rücken die Parlamentarier von ihrem im Jahr 2011 gefaßten Entschluß, einen Doppelhaushalt zu beschließen, wieder ab.

Die beiden wichtigsten Punkte bei der Stadtverordnetenversammlung Anfang März sind die Anhebung der Grundsteuer B und die Kita-Gebühren. SPD. GAM und WAM sprechen sich gegen die von der CDU vorgeschlagene Anhebung auf 495 Punkte aus. Auch die FDP will die Grundsteuer B bei 395 Punkten belassen. Bürgermeister Erhard Rohrbach hatte ursprünglich im Haushaltsentwurf sogar 300 Punkte mehr veranschlagt. Der gesamte Haushalt für das Jahr 2012 wird schließlich von SPD, GAM und WAM beschlossen. Diese setzen nicht nur durch, daß die Grundsteuer B bei 395 Punkten bleibt, sondern beschließen auch eine Anhebung der Grundsteuer A auf die gleichen Prozentpunkte, die Gewerbesteuer wird von 380 auf 410 Punkte angehoben.

Keine Entscheidung gibt es zunächst in Sachen Kita-Gebühren. Erst Ende Juni wird das SPD-Modell verabschiedet, das von GAM und WAM mitgetragen wird. Es sieht ab 1. August eine Umstellung von Gebühren- auf Zuschußstaffel vor. Dann soll der Main-Kinzig-Kreis die Gebühren von einkommen­schwä­cheren Eltern bezuschussen. Zudem soll es ab 1. August2012 zu einer Freistellung der Kita-Gebüh­ren für die ersten vier Betreuungsstunden im ersten und zweiten Kita-Jahr kommen. Gegen diese Entscheidung legt der Bürgermeister Anfang Juli Widerspruch ein. Die Kita-Gebühren würden im Rahmen der angespannten Finanzlage der Stadt auf ein nicht mehr akzeptables Maß reduziert. Im September schließlich einigen sich die Parlamentarier, den Widerspruch zu schieben, dafür aber die Arbeitsgemeinschaft Kita fortzuführen, die zwei Gebührenmodelle prüfen, Alternativen zu Beitragsspitzen finden und den Umgang mit den freien Trägern klären soll. Bis zum Ende des Jahres gibt es jedoch noch keine Ergebnisse von Seiten der AG.

Mit ihrer knappen Mehrheit beschließen SPD, WAM und GAM den Haushalt für das laufende Jahr. Sie machen damit auch die von Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) vorgeschlagene Anhebung der Grundsteuer B um gleich 300 auf 695 Punkte zunichte. Der Steuersatz bleibt weiterhin bei 395 Punkten.

Die neue Mehrheit hat jedoch nur bis zum Spätsommer Bestand. Dann teilt die GAM-Stadt­verordnete Elke Nagel mit, daß sie Maintal aus beruflichen Gründen verlassen und nach Berlin ziehen wird. Sie gibt ihr Mandat zurück. Für sie rückt Rüdiger Wolter nach, der in der Grünen-Fraktion Platz nimmt. Diese hat nun sechs Mitglieder. während die Grünen-Abspal­tung GAM nur noch durch Peter Thrun und Michael Kilian vertreten ist. SPD, GAM und WAM kommen nun nur noch auf 22 Stadtverordnete. CDU, Grüne und FDP umfassen gemeinsam ebenfalls 22 Volksvertreter. Da die Stadtverordnete der so genannten „Republikaner“ noch zu keiner Sitzung erschienen ist, gibt es ein Patt im Maintaler Stadtparlament. Eine Mehrheit für den Haushalt 2013 zeichnet sich somit nicht ab und der Maintaler Etat wird erneut zu einer Hängepartie, über die wiederum erst im März des dann schon laufenden Haushaltsjahrs entschieden wird.

 

Lokalpolitik im Internet verfolgen:

Hessenweit einzigartig ist die Einführung von Stadtparlament-TV in Maintal. Das Projekt von Medienprofis und einem Redaktionsteam findet seit Juli 2012 unter der Beteiligung von Jugendlichen statt. Die Sitzungen im Parlament werden mit Videokameras aufgezeichnet und ermöglichen so interessierten Bürgern, die nicht persönlich zur Sitzung kommen können, einen Einblick in die politischen Geschehnisse in Maintal. Zu sehen sind die Aufzeichnungen im Internet auf der Seite „www.stadtparlamentfernsehen.de“.

 

Udo Jung geht in den verdienten Ruhestand:

Nach 26 Jahren in der Maintaler Stadtverwaltung kann Udo Jung im Juni 2012 seinen Ruhestand feiern. Zuletzt war er kommissarischer Leiter des Amts für Jugend, Kultur und Sport. Über all die Jahre sei Jung ein verläßlicher und hoch geschätzter Ansprechpartner gewesen - vor allem für die Maintaler Vereine, lobt Bürgermeister Erhard Rohrbach dessen Dienste für die Stadt.

 

Neuer Mietspiegel:

Ein neuer Mietspiegel wird im September 2012 veröffentlicht, der rückwirkend zum 1. August 2012 in Kraft tritt und bis 31. Dezember 2013 Gültigkeit hat. Erstellt und herausgegeben wurde dieser gemeinsam von den Vereinen Deutscher Mieterbund (DMB) Hanau, Vereinigung der Haus-. Wohnungs- und Grundeigentümer Haus und Grund Bergen-Enkheim und Umgebung sowie von Haus und Grund Hanau. Im Vergleich zu dem bisherigen Spiegel sind die Mieten in Maintal gestiegen. Günstiger ist es dagegen, sich in Maintals Nachbarstädten und-Nachbargemeinden im Main-Kinzig-Kreis niederzulassen. Deutlich teurer ist es nur in der Nachbarstadt Frankfurt.

Knapp 100 Wohnungen der Nassauischen Heimstätte (NH) in Bischofsheim sind zum Jahreswechsel aus der Sozialbindung gefallen. Damit verbunden ist eine Mieterhöhung um 15 Prozent. Klaus Seibert und Brunhilde Fahr aus Dörnigheim setzen sich im Januar 2013 für die betroffenen Mieter ein und bezeichnen diese Erhöhung als „unsozial“. Egon Heinz vom Mieterbund Hanau schiebt der Politik den „schwarzen Peter“ zu. Wer sich beschweren wolle, solle sich an die verantwortlichen Politiker wenden. Die Nassauische Heimstätte begründet ihr Vorgehen mit Investitionen, die getätigt werden müßten und orientiert sich dabei am Maintaler Mietspiegel.

 

Elke Nagel gibt ihr Mandat zurück:

Eine große Überraschung ist im August 2012 die Bekanntgabe von Elke Nagel (GAM), daß sie aus beruflichen Gründen Maintal verläßt und damit auch ihr Mandat als Stadtverordnete zurückgibt. Durch ihren Wegzug verlieren SPD, WAM und GAM die Mehrheit im Parlament. Der Nachrücker kommt aus den Reihen der Grünen und heißt Rüdiger Wolter.

 

Wassermann legt sein Mandat nieder:

Der langjährige SPD-Stadtverordnete Helmut Wassermann gibt im September 2012 sein Mandat zurück. Er ist einer der drei SPD-Stadtverordneten, die in der September-Sitzung des Parlaments aus Protest nicht an der Abstimmung über den CDU-Antrag auf Bildung einer neuen AG Kita und über die Verschiebung der Entscheidung über den Widerspruch von Bürgermeister Rohrbach gegen die von SPD, WAM und GAM verabschiedete Kita-Satzung teilnehmen. Bei der SPD wird diese Entscheidung bedauert.

 

Kulturbeauftragter:

Der SPD-Stadtverordnete Joachim Spaeth wird auf Empfehlung der Stadtverordnetenver­samm­lung im November 2012 neuer ehrenamtlicher Kulturbeauftragter. Er soll unter anderem für neue Ideen und Veranstaltungen im kulturellen Leben von Maintal sorgen. Termine koordinieren sowie die Stadt bei Veranstaltungen vertreten.

 

Heftiger Streit um Rathaus-Teilneubau:

In seiner Rede für den Haushalt 2013 im November 2012 geht Bürgermeister Erhard Rohrbach auch auf den vom Magistrat vorgeschlagenen Abriß des alten Anbaus (einem früheren Schulgebäude) am Rathaus in Hochstadt ein, der durch einen Neubau ersetzt werden soll. Diese Vorgehensweise sei zukunftsgerichteter - auch, um genügend Platz für die gesamte Verwaltung im Rathaus zu haben - und auch günstiger als eine Sanierung, die sehr umfangreich ausfallen würde. Das stößt auf heftige Kritik der FDP, die eine solche Idee für eine Zumutung hält, auch in der Erinnerung an den Abriß des ehemaligen Rathauses in Bischofsheim. Damals sei die Rede davon gewesen, daß im bestehenden Hochstädter Verwaltungsgebäude genug Platz sei, so daß das Rathaus in Bischofsheim abgerissen werden könnte. Und nun werde bei einem Neubau in Hochstadt mit fehlendem Platz argumentiert, echauffiert sich FDP-Fraktionschef Thomas Schäfer. Die SPD zeigt sich über Rohrbachs Pläne ebenfalls verwundert, schlägt jedoch etwas ganz Neues vor. Das gesamte Areal des Hochstädter Rathauses solle genauso wie das Bürgerhaus Bischofsheim verkauft werden und dafür in einer neuen „Quartiersmitte Maintal“- ein Rathaus mit Integration eines zentralen Stadtladens und einer zentralen Bücherei sowie ein Kultur- und Freizeitzentrum entstehen. Für einen solchen zentralen Mittelpunkt spricht sich auch die GAM aus. Eine Entscheidung über diesen SPD-Haushaltsantrag fällt jedoch nicht, da die Etatverabschiedung in das neue Jahr verschoben wird.

 

Städtischer Haushalt wird erneut zu einer Hängepartie:

Analog zum städtischen Haushalt für 2012 entwickelt sich auch jener für 2013 zu einer Hängepartie, über die erst im folgenden Jahr entschieden wird. Eine Mehrheit ist vor der Stadtver­ordnetenversammlung im Dezember 2012 nämlich nicht in Sicht. Klar ist eigentlich nur, daß die Mehrzahl der Fraktionen erneut gegen das Ansinnen des Bürgermeisters votieren will, die Grundsteuer B zu erhöhen. Nach den 300 Punkten für 2012, die keine Mehrheit fanden, sieht der Entwurf des Magistrats diesmal eine Anhebung von 95 Punkten auf 490 vor. Dagegen sprechen sich SPD, WAM, GAM und FDP aus, die Grünen sind nur für eine Anhebung um 50 Punkte. Lediglich die CDU will ihren Parteifreund Erhard Rohrbach unterstützen.

Die Haushaltsvorlage des Magistrats sieht - die Erhöhung der Grundsteuer B eingerechnet - eine Neuverschuldung in Höhe von rund 650.000 Euro vor. Damit stünde Maintal deutlich besser da als die umliegenden Kommunen im Main-Kinzig-Kreis. Bei zentralen Themen wie Abriß und Neubau des Rathausanbaus in Hochstadt, Kita- Gebühren oder der Positionierung Maintals für die Zukunft gibt es fundamental unterschiedliche Meinungen.

Selbst bei der Entscheidung über die Vertagung der Etatentscheidung gibt es Differenzen. 40 Minuten wird vor Beginn der eigentlichen Sitzung über die Modalitäten der Verschiebung diskutiert. CDU-Chef Markus Heber ist der Ansicht, daß in dieser Zeit fünf bis sechs Haushaltsreden hätten gehalten werden können. Die Christdemokraten wollen an diesem Abend über den Etat diskutieren und werfen den anderen Fraktionen, die gemeinsam für die Absetzung der haushaltsrelevanten Tagesordnungspunkte stimmen, „Arbeitsverweigerung“ vor. Dagegen verwahrt sich FDP-Fraktionschef Thomas Schäfer. Die SPD gibt sich derweil optimistisch, bis März eine Mehrheit für eine Haushaltsverabschiedung zusammenzubekommen. In Sachen Etat heißt es aber zum zweiten Mal in Folge: „Auf ein Neues im folgenden Jahr.“

 

Parlament verabschiedet Haushalt 2013 erst im März:

Lange Diskussionen über Grundsteuer B und Kita-Gebühren. Ähnlich wie schon im vergangenen Jahr wird auch der Haushalt 2013 erst im März des laufenden Jahres verabschiedet. Zahlreiche Gespräche und Diskussionen sind im Vorfeld notwendig, bis die Stadtverordneten dann am 12. März 2013 grünes Licht geben. Dafür stimmen SPD, WAM. FDP und GAM, die Christdemokraten sind dagegen und die Grünen enthalten sich. Grob geschätzt ergibt sich für den Etat ein Defizit von 1,3 Millionen Euro. Bürgermeister Erhard Rohrbach hatte noch im November mit einem Minus von rund 650.000 Euro kalkuliert.

Während das Stadtoberhaupt die Erhöhung der Grundsteuer B um 95 Punkte für notwendig hält und dabei von den Grünen unterstützt wird, lehnt das Stadtparlament diesen Vorschlag mehrheitlich ab. Das ist die zweite Abfuhr in Folge: Schon 2012 wollte Rohrbach eine Grundsteuer B-Anhebung. Nun bleibt sie weiterhin bei 395 Punkten.

Entschieden wird außerdem, daß es keinen Rathausneubau und somit auch keinen Teilabriß geben wird. Planungs- und Baukosten in Höhe von 150.000 Euro (2013) und 2,9 Millionen Euro (2014) finden keine Mehrheit, so daß diese aus dem Haushalt gestrichen werden. Für einen zentralen Stadtladen sprechen sich SPD, WAM, GAM und FDP aus. Der Magistrat soll ein Konzept erarbeiten und der Stadtverordnetenversammlung vorlegen.

Ebenfalls auf den Weg gebracht wird die neue Kita-Satzung, für die sich SPD, WAM, GAM und FDP aussprechen. Dabei einigen sich die Fraktionen ebenfalls nach langen Diskussionen auf einen Konsens in Sachen Kita-Gebühren.

 

Überraschender Sieg für Maier:

Der neue SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 41 (Hanau, Erlensee, Großkrotzenburg, Maintal) heißt Sebastian Maier. Der Partei- und Fraktionschef der Maintaler SPD setzte sich im Januar 2013 knapp gegen den Hanauer Sozialdemokraten Thomas Straub durch. Der Dörnigheimer erhielt 103 der 205 Stimmen, für Straub sprachen sich 101 Genossen aus.

Maier schafft es aber nicht in den Landtag. Nach Auszählung der Wahlzettel steht fest: Der Langenselbolder Heiko Kasseckert (CDU) setzt sich im September 2013 im Direktmandat gegen den Dörnigheimer Sebastian Maier (SPD) durch und zieht damit als Vertreter auch für Maintal in den hessischen Landtag ein. Aufgrund von Platz 65 auf der SPD-Landesliste bleiben dessen Türen für Maier verschlossen. Bei den Erststimmen liegt Kasseckert im Wahlkreis mit 43,4 zu 34,8 Prozent gegenüber Maier vorne. Bei den Zweitstimmen liegt die CDU mit 37,6 Prozent vorne. Die SPD erzielt 29,6 Prozent.

In Maintal ist der Abstand zwischen Kasseckert und dem Lokalmatadoren Maier geringer als auf Kreisebene. Der SPD-Bewerber erzielt in seiner Heimatstadt 36,8 Prozent (das sind 6.428 Stimmen), während der Christdemokrat 42,8 Prozent (7.483 Stimmen) bei den Erststimmen auf sich vereinigen kann. Bei den Zweitstimmen ist die Differenz zwischen CDU und SPD in Maintal bei der Landtagswahl etwas größer als bei den Erststimmen. Die CDU kommt hier auf 6.627 Stimmen beziehungsweise 37,6 Prozent, die SPD auf 5.355 Stimmen (30,4 Prozent). Die Maintaler Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl: 71,8 Prozent.

Bei der Bundestagswahl setzt sich die CDU im Wahlkreis 180. zu dem Maintal gehört, ebenfalls deutlich gegenüber der SPD durch. Hier geht das Direktmandat an Katja Leikert (CDU). die alle 14 Kommunen des Wahlkreises gewinnt. Mit 44,3 Prozent setzt sich Leikert damit klar gegen Sascha Raabe mit 36,4 Prozent durch. Raabe zieht über die hessische Landesliste der SPD in den Bundestag ein. Im gesamten Wahlkreis liegt die CDU noch ein wenig klarer vorne als in Maintal.

 

Mehrheit ist gegen höhere Grundsteuer:

Eine Anhebung der Grundsteuer B ist im Juli 2013 erneut vom Tisch. Einzig die CDU unterstützt in einer Parlamentssondersitzung das Ansinnen von Bürgermeister Rohrbach, über eine Erhöhung des Satzes auf 460 Punkte einen Beitrag zur Konsolidierung des Etats zu leisten. Insbesondere den U 3-Ausbau in der Dörnigheimer Kita Vilbeler Straße und in der Schillerstraße in Bischofsheim sowie die Folgekosten der U 3-Betreuung möchte das Stadtoberhauptmit der Steuererhöhung finanzieren.

 

Ralf Sachtleber bleibt 2013 mit knapper Mehrheit Stadtrat:

Knapp ist die Mehrheit, die dem parteilosen Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber in der Stadtver­ordnetenversammlung im September 2013 eine zweite Amtszeit sichert. Mit 23:21 Stimmen votieren die Fraktionsvertreter im dritten geheimen Wahlgang für Ralf Sachtleber. Damit gibt es einen Abweichler aus den Reihen von CDU, Grünen, GAM und FDP, die im Vorfeld der Wahl ihre Unterstützung signalisieren. Deutlich sprechen sich CDU, FDP und Grüne für ei- ne Wiederwahl des Amtsinhabers aus, den die Ökopartei 2007 als Kandidat im Rennen gegen Günther Wassermann (SPD) aufgestellt hatte. Einheitlich loben Vertreter von CDU, FDP und Grünen die Arbeit von Ralf Sachtleber, zu dessen Projekten unter anderem die Entwicklung des Baugebiets „Am Weides“ in Hochstadt. die Entwicklung des ehemaligen Pardes- und Mettenheimer-Geländes sowie die Gestaltung des neuen Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim zählen. Anerkennung erhält Sachtleber auch für die Ausweitung Bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere durch den Stadtleitbild-Prozeß. Die Förderung des Willens der Bürger sichert ihm auch die Rückendeckung aus der Bevölkerung. Mit Leserbriefen und in einer Anzeige setzen sich Maintaler gezielt für die Wiederwahl von Ralf Sachtleber ein.

Am intensivsten hadert die Wahlalternative Maintal (WAM) mit der Position - nicht jedoch mit dem Amtsinhaber. Seit Jahren bemühen sich deren Vertreter um eine Abschaffung des Postens, um Personalkosten zu sparen und den Haushalt zu entlasten. Als Kompromiß ist die WAM schließlich bereit, das Amt zwei Jahre unbesetzt zu lassen, um die Notwendigkeit dieser zweiten hauptamtlichen Magistratsstelle zu prüfen. Dafür gibt es aber keine Mehrheit. Im Sommer favorisieren WAM und die Grüne Alternative Maintal (GAM) dann die Idee, Ralf Sachtleber als persönlichen Referenten des Bürgermeisters einzuführen - allerdings zeitlich befristet bis zur Bürgermeisterwahl im Jahr 2015. Dann wäre die WAM bereit, den amtierenden Ersten Stadtrat als Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Der Stadtratsposten ist ihr weiterhin ein Dorn im Auge - im Gegensatz zur GAM. Diese meldet sich Anfang September zu Wort und kündigt an, „nach Abwägen aller Argumente“ für Ralf Sachtleber auch angesichts fehlender Alternativen zu stimmen.

Der amtierende Erste Stadtrat selbst hätte sich für seine Wiederwahl ein deutlicheres Votum für seine Person gewünscht. Die zweite sechsjährige Amtszeit beginnt offiziell am 1. Januar.

 

Maintaler Bürgerhaushalt feiert Premiere:

Die Beteiligung aus der Bevölkerung am ersten Maintaler Bürgerhaushalt hätte sicherlich größer sein können, aber dennoch kommt im Juni 2013 eine Reihe von interessanten Vorschlägen zusammen. Auf der Bürgerhaushalts-Internetseite kann über die Ideen abgestimmt werden. Die 40 Vorschläge mit der meisten Zustimmung werden als Anträge in die Haushaltsberatungen für den Etat 2014 eingebracht. Allerdings werden nur wenige als direkte Umsetzung beschlossen, was zu Kritik aus der Bürgerschaft führt. Die große Mehrzahl wird als Prüfaufträge an den Magistrat weitergegeben. Das herausragende Ergebnis aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß ist der Auftrag an den Magistrat, das erste Gesamt-Verkehrskonzept für Maintal zu erstellen.

Als großer Erfolg wird immerhin die Gemeinwohlveranstaltung am 5. Oktober 2013 gewertet, in der konstruktiv über die Vorschläge aus der Bevölkerung diskutiert wurde. Auch 2014 soll es einen Bürgerhaushalts-Prozeß geben.

 

SPD/CDU stimmen für Etat und Standort „Grüne Mitte“:

Die Maintaler Kommunalpolitik wird zum Jahresende von einem Thema beherrscht, nämlich von der Grundsatzentscheidung über die zentrale Sportanlage für Dörnigheim. Nachdem lange alles danach aussah, daß die Anlage an der „Dicken Buche“ ausgebaut wird, um auch dem FC Germania Dörnigheim Platz zu bieten, schlägt zunächst die WAM vor, die zentrale Sportanlage zwischen Kennedystraße, Kesselstädter Straße und Gewerbegebiet Ost entstehen zu lassen, weil den Bewohnern in der Waldsiedlung eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand an der „Dicken Buche“ nicht zuzumuten sei.

Doch am Ende kommt es ganz anders, denn überraschenderweise finden SPD und CDU zusammen und beleben ein altes Thema, das nach jahrelanger heftiger Diskussion im Frühjahr 2011 bereits beerdigt schien: Die Sportanlage in der „Grünen Mitte“, dem Maintalbad gegen­überliegend. Diesen Bereich halten nun die beiden jungen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber (CDU) für den besten Standort für die zentrale Anlage, zunächst aber nur für Germania Dörnigheim und Dörnigheimer SV.

Daran ändert auch nichts, daß Erster Stadtrat Ralf Sachtleber darauf verweist, daß es mindestens drei Jahre dauern werde, bis überhaupt mit dem Bau begonnen werden könnte. Trotz heftiger Kritik von Seiten der Nabu-Orstgruppe Maintal, von WAM und Grünen stimmen SPD und CDU geschlossen für den Grundsatzbeschluß, die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ anzusiedeln.

Und auch bei der Etatverabschiedung gehen CDU und SPD gemeinsame Wege, was dadurch erleichtert wird, daß es zu der von den Sozialdemokraten bekämpften Grundsteuererhöhung nicht kommt. Auch die Grünen stimmen dem Zahlenwerk zu. Da das Defizit für 2014 bei 3.02 Millionen Euro liegt, befürchtet Bürgermeister Rohrbach, daß der Landrat als Kommunalaufsicht den Maintaler Haushalt nicht genehmigen werde. Ähnlich sieht es die Wahlalter native.

 

Europawahl 2014 sorgt für Überraschungen:

Für einige Überraschungen sorgen die Ergebnisse der Europawahl im Mai 2014. Nach erheblichen Flauten bei der Wahlbeteiligung in 2009 und 2004 (jeweils 34,8 Prozent) nutzen diesmal 40,3 Prozent der Maintaler die Möglichkeit der Stimmabgabe. Aber auch bei den Ergebnissen selbst gibt es eine Trendwende. So verliert die CDU in Maintal deutlich an Stimmen und fällt mit 29,7 Prozent (2009: 36,7 Prozent) hinter die SPD mit 30,4 Prozent (2009: 23,3 Prozent) zurück. Während ähnlich wie auf Bundesebene die FDP erheblich an Wählern verliert, nur noch auf 3,4 Prozent (2009: 13,2 Prozent) kommt, schafft es die Alternative für Deutschland bei ihrer Europawahl-Premiere aus dem Stand auf 10,9 Prozent bei den Maintaler Wählern.

 

Fast ein Jahr ohne einen genehmigten Haushalt:

Konsolidierung mit Grundsteuererhöhung im September. Die Stadtverwaltung muß den Großteil des Jahres ohne einen genehmigten Haushalt gestalten. Weil der Landrat als Kommunalaufsicht das bloße Versprechen der Stadtverordneten, den defizitären Etat konsolidieren zu wollen, im März 2014 nicht akzeptiert und daher unter den Haushalt mit einem Minus von rund drei Millionen Euro keinen Haken setzt, ist der Handlungsspielraum begrenzt. Die Stadt kann nur ihren Pflichtaufgaben nachkommen. In der Folge sind für freiwillige Leistungen keine und Gelder vorhanden. Die Auswirkungen zeigen sich im Laufe des Jahres mit der Absage einer Reihe von Veranstaltungen. So fallen die Ferienspiele in städtischer Trägerschaft aus. Auch das Weltkindertagsfest fällt dem nicht genehmigten Haushalt zum Opfer - und das just im Jahr des 25-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonventionen. Aufgrund des großen Jubiläums und der Beliebtheit der Veranstaltung möchte Maintals Kinderbeauftragte Monika Böttcher das Fest nicht voreilig begraben. Sie organisiert gemeinsam mit verschiedenen Betreuungseinrichtungen und Interessierten ein kleines Fest am Dörnigheimer Mainufer.

Der nicht genehmigte Haushalt bedeutet nicht nur, daß freiwillige Leistungen ausgesetzt werden, sondern bringt noch ein Schreckgespenst auf den Plan. Aufgrund des so genannten Herbsterlasses ist Maintal als defizitäre Kommune verpflichtet. eine Straßenbeitragssatzung einzuführen. Damit nimmt die Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung wieder ihre Arbeit auf. Helmut Hoffmann und seine Mitstreiter geben sich kämpferisch, wollen alles tun, um die Abgabe zu verhindern. Tatsächlich votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, Grünen, FDP - gegen SPD und WAM - in der entscheidenden Sitzung am 22. September 2014 für eine Erhöhung der Grundsteuer B um 150 auf 545 Prozentpunkte zum 1. Januar 2015. Weil sich damit die Konsolidierung des Haushalts abzeichnet, ist die Straßenbeitragssatzung vorerst vom Tisch. Die „Jamaika“-Mehrheit verabschiedet dieses Konsolidierungsprogramm, in das auch Vorschläge der Bürger aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß zum Teil in modifizierter Form (Stichwort Erhöhung der Hundesteuer) einfließen. Für die Jahre 2015/2016 hatte sich eine Mehrheit aus SPD, CDU und FDP bereits in der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause für das Aufstellen eines Doppelhaushalts entschieden, um für die Zukunft mehr Planungssicherheit zu haben.

 

Klares Votum für Sebastian Maier:

Die Maintaler SPD schickt Sebastian Maier im Oktober 2014 mit einem einstimmigen Votum (39 Ja-Stimmen, kein Nein und auch keine Enthaltung) ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Gewählt wird das neue Stadtoberhaupt am 13. September 2015. Sichtlich gerührt nimmt Maier am 18. Oktober den großen Vertrauensvorschuß der Mitgliederversammlung entgegen. Er will das Rathaus für die SPD nach dann 20-jähriger CDU-Vorherrschaft zurückgewinnen. Entsprechend beruft sich Sebastian Maier bei seiner kämpferischen Rede, welche der Nominierung vorausgeht, auf die früheren SPD-Stadtoberhäupter Erwin Henkel und Dr. Walter Unger. Offiziell ist er zwar noch nicht nominiert, doch bestätigt Amtsinhaber Erhard Rohrbach (CDU) mehrfach auf Nachfrage des Tagesanzeiger, daß er 2015 wieder antreten will. Überraschend möchte auch die FDP einen Kandidaten ins Rennen schicken, der allerdings noch von den Mitgliedern nominiert werden muß. Der Vorstand der Liberalen schlägt im Dezember 2014 den Bischofsheimer Klaus Gerhard vor.

 

Diskussionen um Bürgergutachten:

Im Auftrag der Stadt Maintal hat ein Stadtplanungsbüro im September 2014 drei Szenarien für ein Bürgergutachten erstellt. Eine aus 20 Bürgern bestehende Workshop-Gruppe berät diese Szenarien, die sie nicht überzeugen. Entsprechend entwerfen sie ein eigenes viertes Szenario, welches die Gruppe den Stadtverordneten zur Annahme empfiehlt. Dabei steht die Forderung ganz oben, die vorhandene Vielfalt der vier Stadtteile und seiner Bewohner auch in Zukunft zu bewahren. Denn diese seien die Stärke der Stadt Maintal. „Vielfalt verbinden“, „Konzentration an der Stadtachse“ und „Neue Mitte“: So lauteten die Überschriften für die drei Konzepte des Stadtplanungsbüros. Diese waren neben bestehenden Konzepten und Planungen die Grundlage des Bürgergutachtens. „Nach vier sehr arbeitsintensiven Tagen mit einer Menge Informationen und lebhafter Diskussion sind die Gutachterinnen und Gutachter zu einem eindeutigen und einstimmigen Ergebnis gekommen“, berichtete der für Konzept und Umsetzung des Bürgergutachtens beauftragte Stadtplaner Markus Hirth. Die Vorschläge des dritten Szenarios, das den Bau einer „Neuen Mitte2 im Bereich des Maintalbads und der „Grünen Mitte‘“ vorgesehen hatte, wird von den Teilnehmern verworfen und findet entsprechend beim Ergebnis, welches die Bürgergutachter dem Parlament vorlegen, keine Berücksichtigung. Hier hat man wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man für ein „Bürgergutachten“ nur die Bürger zu befragen braucht und nicht ein Planungsbüro braucht, der den Bürgern etwas vorkaut.

 

Vierte Hängepartie in Folge beim Maintaler Haushalt:

CDU, Grüne und FDP fürchten um Mehrheit und vertagen

Die Kommunalpolitik in der zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises ist immer für eine Überraschung gut. Im Vorfeld der Dezember-Sitzung 2014 des Stadtparlaments gab es eigentlich keine in die Öffentlichkeit gedrungenen Indizien dafür, daß der städtische Etat wieder zu einer Hängepartie werden würde. Doch die Realität in Maintals Lokalpolitik sieht wieder einmal anders aus. So tritt der FDP-Fraktionschef Thomas Schäfer zu Beginn der Sitzung ans Rednerpult und beantragt, die Entscheidung über den Doppelhaushalt für 2015/16 in die Februar-Sitzung 2015 zu verschieben. Während SPD und WAM dies ablehnen, votieren neben den Liberalen auch CDU und Grüne für die Vertagung. Da zu diesem Zeitpunkt einige der 45 Stadtverordneten fehlen, ergibt sich bei der Abstimmung ein Ergebnis von 20:18 für die Verschiebung.

Seit 2011 wurden damit drei von vier Etatentscheidungen in das Folgejahr verschoben, für das der Haushalt eigentlich gelten sollte. So wurde im Dezember 2011 für den Etat 2012 und im Dezember 2012 für den Haushalt 2013 verfahren. Und im Dezember des vergangenen Jahres wurde bekanntlich ein Etat für dieses Jahr verabschiedet, von dem schon damals viele wußten, daß er vom Landrat als Kommunalaufsicht nicht genehmigt werden würde. Und so kam es dann auch, so daß der Etat für 2014 erst nach einem im September auf den Weg gebrachten Konsolidierungsprogramm genehmigt wurde.

Somit ist im Dezember 2014  bereits die vierte Hängepartie in Folge des Maintaler Etats eingetreten. FDP-Fraktionschef Thomas Schäfer begründet die Hängepartie damit, daß die Änderungsanträge von CDU und SPD so kurzfristig vor der Sitzung eingegangen seien, daß man sie nicht mehr habe ernsthaft - auch zwischen den Fraktionen - besprechen können. An dieser Schilderung gibt es jedoch so manchen Zweifel. nicht nur von SPD und WAM. Tatsächlich ist es eher so. daß CDU. Grüne und FDP um ihre Mehrheit fürchteten, weil es mit dem Teilneubau des Rathauses und dem Dauerthema „Zentrale Dörnigheimer Sportstätte“ mindestens zwei strittige Punkte gibt, über die sich die drei Fraktionen noch nicht einigen konnten.

 

Bürger dürfen sich am Sparen beteiligen:

Der Bürgerhaushalt wird fortgesetzt. Allerdings dürfen die Maintaler in diesem Jahr keine eigenen Vorschläge unterbreiten, die mit Mitteln des Haushalts finanziert werden, sondern sollen aktiv in den Sparkurs der Stadt eingebunden werden. Im Vorfeld werden 27 Vorschläge von Magistrat, Fraktionen und aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß von 2013 präsentiert. Diese sehen vor allem radikale Kürzungen im Bereich der freiwilligen Leistungen vor. So finden sich auf der Liste der Sparvorschläge unter anderem die Schließung des Maintalbads oder des Jugendzentrums im Brüder-Schönfeld-Haus. Zur Debatte stehen außerdem die Reduzierung des Busangebots, die Einstellung der städtischen Wirtschaftsförderung oder der Unterhaltung der städtischen Sportanlagen. In einem weiteren Schritt können interessierte Bürger eigene Vorschläge unterbreiten, über die in der Stadtverordnetenversammlung im September abgestimmt werden soll. Etwas mehr als 70 Vorschläge gehen aus den Reihen der Maintaler ein. Zahlreiche der Vorschläge betreffen den Stadtverkehr Maintal (SVM) und die Kitagebühren. Insgesamt sind es schließlich 38 Vorschläge für Sparmaßnahmen, über welche die Maintaler im Rahmen einer Bewertungsphase diskutieren und die als Beschlußvorlage den Stadtverordneten für ihre Sitzung im September 2014 vorgelegt werden.

 

Rücktritte 2014:

Das Ende der GAM-Fraktion:

Im September 2014 ist es amtlich, was sich bereits in den vergangenen Monaten abgezeichnet hat und immer wieder als Gerücht die Runde machte: Die Gruppe der Alternativen in Maintal (GAM) hat sich aufgelöst. Die seit Herbst 2012 nur noch aus Michael Kilian und Peter Thrun bestehende Fraktion im Maintaler Stadtparlament ist nunmehr Geschichte. Wie Peter Thrun dem Tagesanzeiger gestern mitteilte, hätten er und Michael Kilian am Montag das Büro der städtischen Gremien in schriftlicher Form darüber informiert, dass sie ihre beiden Mandate zurückgeben.

Michael Kilian war der Vorsitzende der GAM-Fraktion im Stadtparlament. Somit hat die GAM-Fraktion ihre politische Arbeit mit sofortiger Wirkung eingestellt, wird beispielsweise nicht mehr an der ganztägigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Freitag teilnehmen, bei der es um die Vorschläge aus dem Bürgerhaushalts-Prozess 2014 geht.

Peter Thrun gab als Grund für den Rückzug der Zwei-Personen-Fraktion vor allem die Enttäuschung darüber an, dass in Maintal kaum etwas vorwärts gehe, beispielsweise immer von Bürgerbeteiligung gesprochen werde, dann aber die Ideen, die von Bürgern eingebracht werden, „einfach nicht umgesetzt werden. Das galt für die Ergebnisse aus der Lokalen Agenda und jetzt für den Bürgerhaushalt. Die Ideen der Bürger aus dem vergangenen Jahr sind bis heute so gut wie nicht in die Tat umgesetzt worden. Das ist einfach frustrierend. In Maintal ist politisch alles festgefahren und es geht einfach nichts vorwärts“, beklagte sich Thrun über die politischen Entscheidungsträger und auch über die Kollegen anderer Fraktionen.

Seine Fraktion habe zweimal einen Haushalt mitverabschiedet und stets konstruktiv mitgearbeitet. Aber zuletzt habe sich immer weniger bewegt. „Ich sehe schon, dass wir in diesem Jahr keinen genehmigten Haushalt mehr bekommen werden. Und das geht so einfach nicht. Aber wir als Zwei-Personen-Fraktion konnten daran nichts ändern. Wie in Maintal mit den Bürgern und auch mit den Vereinen umgegangen wird, ist einfach unmöglich“, machte Thrun aus seiner Enttäuschung über die politische Klasse in Maintal keinen Hehl.

Enttäuscht seien er und sein bisheriger Fraktionskollege Michael Kilian vor allem über den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber, dem die GAM im vergangenen September noch zur Mehrheit verholfen hatte. „Nach der Wahl hat er sich jedoch in seinem Versprechen gehalten und seiner Politik um 180 Grad gedreht. Das war eine sehr große Enttäuschung“, wurde Thrun deutlich. „Es ist auch absolut unmöglich, dass eine Sonder-Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im August angesetzt wird, wo es um die Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt geht und zu der deutlich mehr Bürger als sonst zu Ausschusssitzungen kommen. Und dann wird eine Stunde über die Straßenbeitragssatzung gesprochen und keine einzige der Ideen aus dem Bürgerhaushalt diskutiert. So kann die Politik nicht mit den Bürgern umgehen. Entsprechend hab en wir jetzt unsere Konsequenzen gezogen.“

 

Paukenschlag durch den CDU-Chef Markus Heber:

Der September 2014 hat es in der Maintaler Kommunalpolitik in sich. Nachdem die Mitglieder der GAM-Fraktion ihren Rücktritt erklären und noch bevor das Konsolidierungsprogramm mit der Erhöhung der Grundsteuer verabschiedet wird, wirft der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus Heber hin. Als Grund gibt er Differenzen mit seinem Parteifreund und Bürgermeister Erhard Rohrbach an, auf die der Bischofsheimer aber nicht näher eingehen möchte.

Mit sofortiger Wirkung gibt Markus Heber am Abend des 2. September 2014 seine Ämter als Partei- und Fraktionsvorsitzender sowie ebenso sein Stadtverordnetenmandat auf. Es sei eine Entscheidung, die über eine längere Zeit gereift sei, teilt der 28-Jährige dem Tagesanzeiger mit. Die Entscheidung habe ich gut und reiflich überlegt und abgewogen. Die Gründe für diesen Schritt sind rein kommunalpolitischer Natur. Die Erwartungen von einer guten persönlichen Zusammenarbeit mit dem hauptamtlichen Magistrat in Person des Bürgermeisters sehe ich aus meiner Sicht nicht erfüllt und ziehe deshalb mit dieser Entscheidung die persönlichen Konsequenzen aus der „offenbar bestehenden unterschiedlichen Vorstellung von gemeinsamer fruchtbarer Arbeit“, gibt Markus Heber zu Protokoll. Nachkarten will er nicht und auch Bürgermeister Rohrbach gibt sich zu dem Thema sehr zugeknöpft und äußert lediglich sein Bedauern über die Entscheidung Hebers, die er CDU-intern nach Informationen des Tagesanzeiger als.,übertrieben“ bezeichnet haben soll.

Auf Kreisebene und im Stab der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert bleibt der 28-Jährige aktiv. Neuer Maintaler CDU-Fraktionschef wird Martin Fischer aus Hochstadt, der im November dann auch zum neuen Kreis-Geschäftsführer der CDU ernannt wird. Die Aufgaben der Parteiführung in Maintal teilen sich die bisherigen Stellvertreter Erik Schächer und Wilfried Siegmund.

Der Rückzug von CDU-Frontmann Markus Heber kam für die Mehrzahl der politisch Interessierten in dieser Stadt überraschend. Er sieht offenbar keine Perspektiven mehr, um Maintal nach vorne zu bringen und den Zustand mit dem nicht genehmigten Haushalt so zu lösen, dass sich diese Stadt positiv und vielleicht sogar innovativ weiterentwickelt. Vor allem ist die Enttäuschung über den hauptamtlichen Magistrat riesengroß. Dazu passt wie die berühmte Faust aufs Auge, dass Bürgermeister und Erster Stadtrat am Mittwoch verkündeten, dass sie dem weiterhin vorhandenen Haushaltsloch mit einer Grundsteuererhöhung begegnen wollen, die bis 2020 pro Jahr 50 Punkte betragen soll. Dann wären die von Bürgermeister Rohrbach vor einigen Jahren vorgeschlagenen 695 Punkte doch noch erreicht.

Diese Phantasielosigkeit der städtischen Führung, immer nur mit einer Grundsteuererhöhung um die Ecke zu kommen, hat sicherlich auch zur Frustration von Heber und anderen geführt. Es ist bezeichnend für den Umstand, dass in Maintal anscheinend kein Raum für Ideen und Visionen ist, um diese 38 000-Einwohner-Stadt fit für das 21. Jahrhundert zu machen.

Dass Markus Heber ausdrücklich Erhard Rohrbach als Grund für seinen Rücktritt nennt, ist bezeichnend. Mit einer zweijährigen Pause ist der Hochstädter nunmehr seit fast 18 Jahren Bürgermeister und hat in erster Linie verwaltet und versucht, Haushaltslöcher mit Konsolidierungsprogrammen zu stopfen. Innovatives hat Maintal von diesem Stadtoberhaupt selten gehört. Und seit Jahren scheint es für ihn nur noch eines zu geben: Erhöhung der Grundsteuer B. Da verwundert es eigentlich nicht, dass ein junger Kommunalpolitiker wie Markus Heber mit eigenen Vorstellungen und Ideen, wie Maintal voranzubringen ist, irgendwann den Bettel frustriert hinwirft.

 

Amtsverzicht Rohrbachs:
Am 14. Februar 2015 kam beim Tagesanzeiger die E-Mail an, daß Bürgermeister Rohrbach sich „nicht um eine weitere Amtszeit als Bürgermeister“ bewerben werde. Der Tagesanzeiger fragte daraufhin gestern bei dem Christdemokraten aus Hochstadt nach, ob diese Mitteilung der närrischen Zeit geschuldet sei, doch Rohrbach bestätigte seine Entscheidung, die „bereits vor geraumer Zeit gefallen ist.

Die Spekulationen waren allerdings bereits in den vergangenen Tagen ins Kraut geschossen, da sich das Gerücht immer mehr verdichtete, daß Erhard Rohrbach nicht antreten werde. Aus gut informierten CDU-Kreisen ist dabei stets der Name des früheren CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Markus Heber zu hören, der aufgrund von Differenzen mit Rohrbach im vergangenen September von seinen Ämtern zurückgetreten war. Heber war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, hatte aber bereits in einem früheren Gespräch mit dieser Zeitung zu erkennen gegeben, daß er keineswegs abgeneigt sei, für das Amt des Maintaler Stadtoberhaupts zu kandidieren.

Der Bischofsheimer hat beste Kontakte zur Führung der CDU Main-Kinzig und ist zudem persönlich befreundet mit Dr. Peter Tauber, dem Generalsekretär der Bundes-CDU. Nachdem gestern bekannt wurde, daß Rohrbach offiziell auf eine erneute Kandidatur verzichtet, wurden auch weitere Gerüchte gestreut. So erhielt die Redaktion eine E-Mail, in der es hieß, daß CDU und Grüne einen gemeinsamen Kandidaten suchen würden. Ein möglicher Kandidat, der parteilose Erste Stadtrat Ralf Sachtleber, hatte mehrfach - zuletzt erst vor wenigen Tagen - mit Nachdruck gesagt, da nicht für das Bürgermeisteramt zur Verfügung stehe.

Nach der Wiederwahl von Sachtleber in Jahre 2013 sagte er, daß er auf weitere sechs Jahre Zusammenarbeit mit Ersten Stadtrat freue. Angesprochen darauf, warum er öffentlich fälschlicherweise den Eindruck vermittelt habe, nochmals anzutreten, antwortete Rohrbach. „Mein Ziel war es, daß wir einen genehmigungsfähigen Etat für 2015 und 2016 erhalten. Und da hielt ich es für kontraproduktiv, wenn ich vor der Entscheidung des Stadtparlaments erklärt hätte, daß ich nicht mehr antreten werde. Ich habe allerdings nie dezidiert gesagt: Ich trete wieder an! Wenn die Stadtverordneten bereit im Dezember den Doppelhaushalt verab­schiedet hätten, hätte ich schon damals meinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur öffentlich gemacht. Die Entscheidung ist nämlich schon vor geraumer Zeit gefallen, war allerdings nur meinem engsten persönlichen Umfeld bekannt“, erklärte der noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres amtierende Bürgermeister.

In seiner offiziellen E-Mail heißt es zu seinem Verzicht weiter: „Seit 1985 bin ich kommunalpolitisch in der Stadt Maintal tätig, davon nunmehr 17 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister. Dies ist in einer demokratischen Gesellschaft ein sehr langer Zeitraum. Bei meiner letzten Wahl im Juli 2009 - mitten in der tiefsten Wirtschafts- und Finanzkrise - habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Maintaler Finanzen wieder in den Griff zu bekommen und gleichzeitig wegweisende Infrastrukturinvestitionen zu verwirklichen. Dieses Ziel ist nunmehr nach jahrelangem Ringen gelungen. Der am vergangenen Montag in der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Doppelhaushalt stellt im Jahr 2016 mit der Ausweisung eines kleinen Überschusses bei gleichzeitiger Fortsetzung von wichtigen Investitionsvorhaben die Zielerreichung heraus“ so das Stadtoberhaupt. Daher sei jetzt der richtige Zeitpunkt für einen neuen beruflichen Schritt gegeben, so Rohrbach, „der mir häufiger einen freien Abend und ein von Terminen freies Wochenende ermöglicht“.

Im vergangenen September war es ihm dann endlich gelungen, die Grundsteuererhöhung dank CDU, Grünen und FDP durchzusetzen. Und nachdem nun Doppeletat für 2015/16 ver­abschiede wurde, war es eher keine Überraschung daß Erhard Rohrbach drei Tage späte seinen Verzicht offiziell gemacht hat. Zuletzt hatte er durch sein Verhalten manchen vor den Kopfgestoßen. Das galt Ende vergangenen Jahres vor allem für die Hundebesitzer, denen die Erhöhung der Steuer für ihre Vierbeiner übel aufgestoßen ist. Das Stadtoberhaupt verwies dabei auf die Zuständigkeit der Stadtverordneten, so als ob er mit dieser Entscheidung gar nichts zu tun habe. Dabei ist es nicht gerade ein Geheimnis, daß der Magistrat selbst eine Erhöhung der Hundesteuer um 50 Prozent ins Gespräch gebracht hatte, nachdem im Rahmen des Bürgerhaushalts gleich 100 Prozent gefordert wurden. Am Ende wurden es die Grundlage eines FDP-Änderungsantrag dann „nur“ 20 Prozent. Die tatsächliche Erhöhung lag also deutlich unter dem Vorschlag des Magistrats.

 

Kritik der SPD 2015:

Als „sehr, sehr bemerkenswert“ stuft die Maintaler SPD die Ergebnisse der jüngst zurückliegenden Haushaltsberatungen ein. Alexander Kühn, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Stadtverordnetenfraktion, erklärte gegenüber dem Tagesanzeiger: „Unter dem Strich hat das Parlament die Maintaler Politik gerettet. Die Jamaika-Beschlüsse sind aller Ehren wert, auch wenn wir einige davon inhaltlich für ziemlich falsch halten. Auf voller Linie hingegen gescheitert ist Bürgermeister Rohrbach.“

Der Bürgermeister habe „über Jahre hinweg keinerlei vernünftigen Vorschlag für die Maintaler Politik gemacht und stattdessen von völlig absurden Steuersätzen phantasiert“, verdeutlichte Kühn. „Statt sich konstruktiv um Lösungen zu bemühen. hat Rohrbach sich wiederholt nicht entblödet, dem Parlament zu erzählen, es gebe zu einer De-Facto-Verdoppelung der Grandsteuerlast keine Alternative.“ Die Stadtverordneten hätten sich „zum Glück nicht vom hauptamtlichen Magistrat für blöd verkaufen lassen“ und stattdessen aus eigener Kraft Konsolidierungsprogramme und mehrere Haushalte beschlossen, die am Ende jetzt sogar in einem Plus im Jahr 2016 endeten. „Der Bürgermeister hat von seinen Zielen, wenn er welche hatte, nichts umgesetzt, und das ist für unsere Stadt auch gut.“

Die SPD hat den Haushalt am Montag abgelehnt, weil die Kooperation aus CDU, Grünen und FDP an der bereits im September beschlossenen 38-prozentigen Grundsteuererhöhung festgehalten hat. „Wir hätten uns gewünscht, daß hier nochmal Korrekturen möglich sind. Aber in der Tat haben die Jamaika-Fraktionen ihre Entscheidung im September 2014 getroffen, und es ist dann irgendwie auch in Ordnung, wenn die bei ihrer Position bleiben und wir bei unserer. Wir hatten den anderen seinerzeit einen etwas mühsameren Weg vorgeschlagen und wären froh gewesen, den Bürgerinnen einige Belastungen zu ersparen“.

In die Haushaltsanträge von Jamaika seien aber auch viele Positionen der SPD eingegangen, erinnerte Kühn. Das habe die SPD mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis genommen „Das Parlament hat aber jetzt immer noch ein paar knackige Aufgaben vor sich, zum Beispiel in der Stadtplanung, beim Maintalbad, bei den Sportstätten, und wir dürfen gespannt sein, wie die Fraktionen das gemeinsam machen werden. Die SPD wird sich konstruktiv beteiligen. Wir freuen uns auf spannende Debatten und Diskussionen“.

 

Großer Protest von Zwei- und Vierbeinern:

Neben der Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung erscheint eine weitere Interessengemeinschaft auf dem Plan, die sich gegen höhere Abgaben wendet: Die Gegner der Hundesteuererhöhung. Doch alle Unterschriftenlisten und lautstarken Proteste  im August 2014 helfen  nichts, die Erhöhung kommt - auch in einem zweiten Anlauf. Denn aufgrund eines Formfehlers - es war vergessen worden, zu datieren, ab wann die Erhöhung greifen  soll - stimmen die Stadtverordneten im November ein zweites Mal über die Erhöhung ab.

Mehrheit für Käthe-Jonas-Platz:

Wirbel gibt es bei der letzten Parlamentssitzung des Jahres um den Antrag von SPD. Grünen und WAM zur Umbenennung des Platzes vor dem „Frankfurter Hof“  in Dörnigheim in Käthe-Jonas-Platz. Damit soll der Dörnigheimer Widerstandskämpferin gedacht werden, die während der NS- Zeit verfolgt und inhaftiert wurde. Der WAM-Stadtverordnete Herbert Hept, der sich auch als DGB-Vorsitzender für das Gedenken eingesetzt hat, sorgt für Unmut, als er kundtut. Schwierigkeiten damit zu haben, gemeinsam mit Fraktionen einen Antrag zu stellen, die für Grund- und Hundesteuererhöhung verantwortlich seien. Damit zielt er auf die Grünen. Mit seinen Äußerungen bringt Hept den überwiegenden Teil der Parlamentarier, auch aus der eigenen Fraktion. gegen sich auf. Schließlich votieren dann aber doch alle Fraktionen mit Ausnahme der CDU für die Umbenennung in Käthe-Jonas-Platz. Die CDU begründet dies damit, daß sich Jonas, die Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen ist, gegen „unsere parlamentarische Demokratie eingesetzt“ habe. Dafür hagelt es im Dezember 2014 Proteste, unter anderem von Seiten des Brüder-Schönfeld-Forums und von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

 

 

Infrastruktur

Neuer Mast für Mobilfunk errichtet:

Im Wald an der verlängerten Eichendorffstraße in Dörnigheim fallen im Februar 2008 einige Bäume für einen Mobilfunkmast, den der Betreiber O 2 gemäß eines Gestattungsvertrags mit der Stadt dort errichtet. Nicht nur Mitglieder der Arbeitsgruppe Mobilfunk kritisieren vor allem den zu geringen Abstand zur Wohnbebauung. Auch Anwohner reagieren sehr besorgt.

 

Sauna im Schwimmbad macht dicht:

Die Sauna im Maintalbad schließt im März 2008 ihre Türen. Zum 15. Mai muß der Pächter die Räume verlassen. Als Nachfolge favorisiert die Stadt einen privaten Investor. „PPP - Public Private Partnership“ lautet das angestrebte Modell. Weil aber gravierende Mängel bei Hygiene und Sicherheit vorliegen, ist eine nahtlose Weiterführung des Saunabetriebs seitens der Stadt ausgeschlossen. Allerdings sucht die Stadt nach einem privaten Investor, der nicht nur die Sauna, sondern das Maintalbad insgesamt übernimmt. Bewerber soll es geben. Aber eine Öffnung der Sauna ist nicht wieder erfolgt.

 

Stadtladen Bischofsheim kehrt in Ortsmitte zurück:

Der Stadtladen hat seit April 2008 einen neuen Standort, befindet sich ab sofort im alten Sparkassen-Gebäude in Alt Bischofheim 4 in Bischofsheim.

 

Pächterwechsel in den Bürgerhäusern:

Die Zeichen stehen auf Wechsel. In den Gaststätten der Maintaler Bürgerhäuser und der Maintal-Halle kommt es im März 2008 - mit Ausnahme von Bischofsheim - zu Pächterwechseln. In der Maintal-Halle in Dörnigheim hört das Ehepaar Bukovinski Ende April auf. Nachfolger ist Cemalettin Gülcicek. In Wachenbuchen folgt auf Kostas Doulias die Familie Bilic und in Hochstadt übernimmt Harald Wenke vom Sport-Carussell das gastronomische Ruder.

 

Sachtleber will zwei Zentren schaffen:

Hundert Tage ist Ralf Sachtleber als Erster Stadtrat bei der Stadt Maintal im Amt und sieht in Sachen Stadtentwicklung im April 2008 große Potentiale in Maintal. Das vom Stadtparlament auf den Weg gebrachte Brauchbach-Center im Bereich des Dörnigheimer Bahnhofs entspricht nicht seinem Ideal. Er sieht Entwicklungspotential im ehemaligen Wal-Mart-Gelände und im Fechenheimer Weg. In beiden Fällen wünscht er sich den Ausbau zu einem Zentrum inner­halb der größten Stadtteile.

 

Bauprojekt für betreutes Wohnen:

Die Zahl der Senioren steigt und auch die Forderung nach spezifischen Anforderungen der Wohnräume. So entstehen im Mai 2008 unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Hanau 28 in der Dörnigheimer Ascher Straße Wohnungen für sozial benachteiligte Menschen. Daß der Bedarf von betreutem Wohnraum groß ist, weiß Bernd Reuter, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Hanau - doch auch für sozial benachteiligte soll diese Form des Wohnens bezahlbar sein. Zwei Millionen kostet das Bauprojekt.

 

Geplante Wohnbebauung in Dörnigheim in der Kritik:

Für Unmut sorgen bereits im Januar 2008 Pläne, die eine Bebauung des ehemaligen Gärtnereigeländes in der Robert-Koch-Straße in Dörnigheim vorsehen. Die Anwohner, die sich zu einer Versammlung treffen, befürchten eine „Vergewaltigung der Grundstücke“ durch zu dichte Besiedlung insbesondere im rückwärtigen Bereich und kritisieren, daß sich die geplante Wohnbebauung nicht in das derzeitige Straßenbild fügt. Stein des Anstoßes sind gleichfalls das erhöhte Verkehrsaufkommen durch weitere Anwohner. Es wird von einem „Verlust der Wohn- und Lebensqualität“ gesprochen. Anregungen durch die derzeitigen Anwohner während der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans werden teilweise berücksichtigt. Im November beschließen die Stadtverordneten schließlich den modifizierten Bebauungsplan.

 

Sanierung in Bischofsheim zieht sich hin:

Umfangreiche Sanierungsarbeiten in der Schäfergasse und im Fechenheimer Weg in Bischofsheim beeinträchtigen ab  Juli 2008 die beiden Einkaufsstraßen des zweitgrößten Stadtteils. Aufgrund der durchgehend halbseiteigen Sperrung gibt es keine Parkmöglichkeiten, was die Gewerbe­treibenden natürlich nicht gerade erfreut. Ihre Kunden müssen, wenn sie ihre Wagen abstellen möchten, in die Seitenstraßen ausweichen. Zweimal wird die Bischofsheimer Einkaufsmeile sogar abschnittsweise ganz für den Verkehr gesperrt. Da einige Kanalrohre maroder sind als gedacht, ziehen sich die Arbeiten sogar wesentlich länger hin, als ursprünglich geplant. Die letzten Markierungsarbeiten erfolgen am 25. September. Lob gibt es für die Arbeiter, die selbst in der sengenden Juli-Hitze mit großem Einsatz bei der Sache sind.

 

Unkalkulierbares Risiko für Jugendliche:

Das Gelände der ehemaligen Firma G.W. Mettenheimer, das einer in Konkurs gegangenen Druckerei gehört, befindet sich im Oktober 2008 in unmittelbarer Nachbarschaft der Kita Moosburger Weg im Hochstädter Klingseegebiet. In den zerfallenden Fabrikhallen lauert eine unkalkulierbare Gefahr gerade für den neugierigen Nachwuchs. In der Halle befinden sich offene Ölfässer, ein Matratzenlager und aufgerissene Regeneriersalz-Säcke. Der Zaun zu dem Gelände ist niedergetrampelt und am Tor befindet sich kein Schloß. Stadtrat Ralf Sachtleber verweist zwar darauf, daß es Interessenten gibt, die das Gelände bebauen möchten. Doch bis zum Jahresende tut sich nichts und der Zugang ist für den neugierigen Nachwuchs weiterhin ein Kinderspiel.

 

Bau des Braubach-Centers erregt Gemüter:

Der beginnende Bau des Braubach-Centers am Dörnigheimer Bahnhof Maintal-Ost wirbelt im Dezember 2008 einigen Staub auf Zunächst muß der beliebte samstägliche Flohmarkt seinen angestammten Platz räumen und zieht nach Bischofsheim an den FSV-Sportplatz um. Außerdem fallen Parkplätze am Bahnhof weg. Die Pendler müssen auf einen Ersatzparkplatz an der Max-Planck-Straße ausweichen. Und dann werden auch zahlreiche Bäume gefällt. Unter anderem fünf alte und schützenswerte Eichen. Die Dörnigheimer sind entsetzt und sauer. Für die Stadt sind die gefällten Bäume „Gegenstand des Bebauungsplans“, wie Stadtrat Sachtleber ausführt. Der Einzelhandel fürchtet durch das neue Center zusätzliche Konkurrenz - und dies in der bereits sowieso schon angespannten wirtschaftlichen Situation.

 

Heiße Diskussion um geplante Sportanlage:

Die geplante Sport- und Freizeitanlage in der „Grünen Mitte“ am Maintalbad sorgt das ganze Jahr über für heiße Diskussionen. Nicht nur Naturschützer haben kein Verständnis dafür, daß zudem noch in einem Hochwassergebiet eine große Freizeitanlage entstehen soll. Sie befürchten erhebliche Beeinträchtigungen für die Natur und die dort lebenden Tiere.

Alles kommt dann im Dezember auf den FC Germania an, deren Mitglieder darüber entscheiden müssen, ob sie von der Eichenheege in die „Grüne Mitte“ umziehen wollen. Nur durch die Rückgabe ihres durch Erbpacht von der Stadt zur Verfügung gestellten Geländes an der Eichenheege, auf dem dann Wohnbebauung erfolgen soll, könne die Anlage in der „Grünen Mitte“ finanziert werden, heißt es vom Magistrat der Stadt.

Die Stadtverordnetenversammlung stimmt im Dezember 2008 hatte mit Mehrheit dafür, Verhandlungen mit der Germania über den Umzug aufzunehmen. Die Mitglieder stimmen am 11. Dezember mit großer Mehrheit für den Umzug. Zuvor hatten sich zahlreiche Bürger - auch in Leserbriefen - dagegen ausgesprochen. Nun muß man sehen, wie es aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation mit dem vom Bürgermeister Rohrbach forcierten Plan einer Sport- und Freizeitanlage weitergeht.

Die Germania spielt im Dezember des Jahres 2008 wieder eine wichtige Rolle. Die geplante und von Bürgermeister Rohrbach vehement forcierte Sport- und Freizeitanlage in der „Grünen Mitte“ am Maintalbad sorgt nämlich für kontroverse Diskussionen. Nicht nur Naturschützer haben kein Verständnis dafür, daß ausgerechnet in einem Hochwassergebiet eine solche Freizeitanlage entstehen soll. Die Mitglieder des FC Germania entscheiden sich nun mit großer Mehrheit dafür, von der Eichenheege in die „Grüne Mitte“ umzuziehen. Das Stadtparlament stimmt mit Mehrheit dafür, Verhandlungen mit der Germania über den Umzug aufzunehmen. Die Fußballer nehmen den Ball auf und votieren dafür. Zuvor sprachen sich zahlreiche Bürger - auch in Leserbriefen im Tagesanzeiger - gegen die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ aus. Mancher Maintaler wirft dem Bürgermeister vor, er wolle sich mit der Sportanlage ein Denkmal setzen.

 

Neues Gemeindehaus in der Ortsmitte Bischofsheims?

Kurz vor der Bürgermeisterwahl kommt Bewegung in das Endlosthema „Ex-Rathausplatz Bischofsheim“. Der Magistrat plant im Juni 2009 in einem Tauschgeschäft für ein kirchliches Areal am Bürgerhaus, das für das neue Kinder- und Jugendhaus genutzt werden soll, der evangelischen Kirchengemeinde einen Teil des alten Rathausgeländes für ein neues Gemeindezentrum zu überlassen. Nachdem es im Juni so aussieht, als ob diese Idee Realität werden könnte, geraten die Verhandlungen im Herbst jedoch ins Stocken. Die evangelische Kirchengemeinde hat Bedenken, in dem neuen Gemeindehaus auf eigenes Risiko Räumlichkeiten für ein Café oder Bistro zu vermieten. Die Auflagen des Stadtparlaments sehen jedoch vor, daß eine solche Einrichtung in dem Gebäude entstehen muß. Die Verhandlungen gehen weiter. Das Ergebnis - wie kann es bei der Bischofsheimer Ortsmitte auch anders sein - ist im November 2009 noch völlig offen.

 

Fechenheimer Weg in neuem Glanz:

Die Sanierungsarbeiten auf dem Fechenheimer Weg, die im Sommer 2008 begonnen haben, werden im Juli und August 2009 mit dem zweiten Bauabschnitt abgeschlossen. Dafür ist eine Vollsperrung nötig, die vom 1. bis 3. September dauert. Der Bereich zwischen der Einmündung Griesterweg und dem Haus Fechenheimer Weg 74 wird komplett neu asphaltiert. Nach Ende der Sanierungsmaßnahme erstrahlen Fechenheimer Weg und Schäfergasse nun in komplett neuem Glanz. Die Beschwerden der Anwohner halten sich bei diesem zweiten Bauabschnitt in Grenzen.

 

Schwimmbad:

Gegen eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zieht sich im Januar 2009 der Main-Kinzig-Kreis aus einem Vertrag zurück, der ihn seit Abschluß im Jahr 1985 zur finanziellen Unterstützung des Maintalbades verpflichtete. Der Kreis zahlte jährlich 190.000 Euro zur Deckung der Kosten des Schwimmbades. Während einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel haben sich Kreis und Stadt auf eine Einmalzahlung in Höhe von 1.5 Millionen Euro verständigt. Dies entspreche den Aufwendungen. die der Kreis innerhalb von acht bis neun Jahren leiste, so Erhard Rohrbach, der sich mit dem geschlossenen Kompromiß zufrieden zeigt.

Maintal ist künftig allein für die Unterhaltung seines Schwimmbads verantwortlich. Gegen eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zieht sich der Kreis 2009 aus einem Vertrag mit der Stadt zurück, der ihn zur jährlichen finanziellen Unterstützung des Maintalbads verpflichtet.

Boris Rhein, Staatssekretär im hessischen Innenministerium, überbringt im Januar 2010 Bürgermeister Rohrbach 200.000 Euro für die dringend notwendige Sanierung des Hallenbads. Insgesamt geht die Stadt von Sanierungskosten in Höhe von etwa 600.000 Euro aus. Die Stadt entschließt sich dazu, das Hallenbad des Maintalbads im Sommer 2010 für zehn Wochen zu schließen. Grund ist ein Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom Dezember 2009, der die Einsparung von Betriebskosten in Höhe von 100.000 Euro zum Ziel hat. In dieser Zeit werden außerdem die Fenster des Hallenbads erneuert (Die Mehrzahl der bisherigen Fenster im Maintalbad sind noch aus dem Jahr 1973).

Zunächst sind der Bürgermeister und die Verantwortlichen für das Maintalbad stolz auf die neue Freibadtechnik, die immerhin eine Million Euro gekostet hat. Wegen der langwierigen Arbeiten kann die Freibadsaison im Maintalbad aber erst am 22. Juni 2009 eröffnet werden. Doch dann fährt Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer der Schrecken in die Glieder. Am 27. Juni nämlich macht die neue Freibadtechnik schon wieder schlapp. Ein technischer Defekt setzt die Anlage nach einer Woche schachmatt. Es dauert einige Tage, bis der Schaden behoben ist und der Freibadbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Das nennt man wohl einen klassischen Fehlstart.

 

DSL-Ausbau in Wachenbuchen:

Das langsame Internet ist vor allem in Hochstadt und Wachenbuchen ein großes Ärgernis. Im Mai 2009 verspricht die Deutsche Telekom für Wachenbuchen einen DSL-Ausbau. Rund 1.000 Kunden könnten dann ab dem zweiten Quartal 2010 schneller surfen. Dafür müßten rund 10.000 Meter Glasfaserkabel verlegt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf satte 500.000 Euro. so ein Telekom-Vertreter.

 

Bürgerhäuser sollen bald saniert werden:

Dank der finanziellen Mittel aus dem Konjunkturpaket II können im August 2009 in den Bürgerhäusern Wachenbuchen und Hochstadt bald längst notwendige Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Das Gesamtvolumen aus staatlichen Mitteln des Landes und Bundes beläuft sich auf 2,375 Millionen Euro. In Hochstadt sollen die Arbeiten Ende des Jahres beginnen.

Nach Abschluß der rund einjährigen Sanierung ist das Bürgerhaus Wachenbuchen im Januar 2012 wieder voll betriebsbereit. Rund 1,15 Millionen Euro wurden investiert, um das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Im Inneren wurde in einigen Bereichen die Raumaufteilung überholt, um Synergieeffekte zu schaffen. Das Bürgerhaus verfügt nun auch über eine behindertengerechte Toilette.

 

Baugenossenschaft Maintal entsteht:

Die bisher eigenständigen Baugenossenschaften Dörnigheim und, Bischofsheim schließen sich im Juli 2009 zur „Baugenossenschaft Maintal eG“ zusammen. Die Mitglieder stimmen der Fusion zu. Eine umfangreichere Betreuung der Mieter verspricht sich der Vorstand vor allem in Bischofsheim. Denn diese Genossenschaft wurde bisher ehrenamtlich geführt. Nun können auch für die Bischofsheimer Mitglieder der Baugenossenschaft längere Sprechstunden angeboten werden. Beide Verwaltungen sollen bis Ende Oktober zu einer Einheit verschmolzen sein.

 

Drittes „Kleeblatt“?

Mit einem Grundsatzvertrag stellen die Stadt und der Main-Kinzig-Kreis im August 2009 die Weichen dafür, daß das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim auf dem Gelände der Weidenkaute im Baugebiet „Am Weides“ entstehen kann. Der Kreis verfügt in Hochstadt noch über ein rund 40.000 Quadratmeter großes Grundstück. Dieses soll durch die Stadt zu Bauland gemacht werden. Und auf diesem Gelände stellt der Kreis 4.000 Quadratmeter für das dritte „Kleeblatt“" zur Verfügung.

 

Braubach-Center eröffnet am Bahnhof:

Mit dem Braubach-Center öffnet im September 2009 ein neues Einkaufs-Eldorado am Dörnigheimer Bahnhof. Vier Geschäfte stehen den Kunden zur Verfügung, rund 190 Parkplätze

machen ein streßfreies Einkaufen möglich sorgen dafür, daß nicht nur Kunden aus den Maintaler Stadtteilen an die Braubach kommen. Die breite Angebotspalette lockt am Eröffnungstag zahlreiche Kunden auf das neue Einkaufs-Areal. Lange Schlangen bilden sich an den vielen Kassen, weil kein Besucher des Braubach-Centers sich die günstigen Eröffnungsrabatte entgehen lassen will.

 

Zwei Bürgerhäuser werden saniert:

Gelder aus dem Konjunkturpaket ermöglichen die Sanierung der Bürgerhäuser in Hochstadt und Wachenbuchen. Während in Hochstadt die Arbeiten schnell voranschreiten und im Oktober beendet 2010 sind, dauern die Arbeiten in Wachenbuchen noch an. Verändert hat sich in Hochstadt vor allem der Eingangsbereich des Bürgerhauses, der sich nun moderner präsentiert. Die auffälligste Veränderung in Wachenbuchen betrifft den Anbau eines Umkleide- und Sanitärtrakts an der Westseite des Gebäudes. Die Kegelbahn im Keller wird dagegen abgebrochen. Die Arbeiten am Bürgerhaus Wachenbuchen sollen 2011 beendet sein.

 

Finanzielle Hilfe für Stadtteilzentrum läuft aus:

Projekte Stadtteilzentrum und Westendbüro gehen dem Ende zu. Die Förderungen für das Stadtteilzentrum Bischofsheim und das Westendbüro in Dörnigheim laufen bald aus. Das Westendbüro schließt seine Pforten bereits Ende September 2010, dem Stadtteilzentrum bleiben noch zwei weitere Jahre.

Auf insgesamt zehn Jahre war die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten „Rechts vom Kreuzstein“ durch das Förderprogramm Soziale Stadt ausgelegt. Ende 2010 ist diese ausgelaufen. Danke eines Nachlaufes der Förderung bis 2012 wird das Stadtteilzentrum Bischofsheim noch nicht geschlossen. Die Stadt teilt im Mai mit, daß sie das Projekt am Leben erhalten möchte. Benötigt werden nach 2012 nicht nur Räumlichkeiten, sondern auch eine Bezugsperson vor Ort, die Organisation und Koordination der Aktivitäten verantwortlich ist. Eine Projektgruppe diskutiert im Juni ausführlich über die Möglichkeiten der nachhaltigen Standortsicherung. Sie sucht nach Konzepten, wie die Aktivitäten des Stadtteilzentrums fortbestehen können.

Das Westendbüro in Dörnigheim, das ebenfalls durch das Projekt Soziale Stadt finanziell gefördert wird, schließt nach über zehn Jahren seine Pforten Ende September 2010. Damit enden die Aktivitäten von Christiane Betz, die von dem Verein „Welle“ bezahlt wurde. Die Angebote des Westendbüros, die vor allem von Frauen genutzt werden, sollen von Bürgern des Westends in reduzierter Form fortgeführt werden.

 

Pardes-Bebauung:

Auf dem ehemaligen Gelände der Strumpffabrik „Pardes“ in der Moselstraße sollen ab Oktober 2010 Wohnhäuser gebaut werden. Der Bebauungsplan sieht auf dem Areal zwei Mehrfamilienhäuser mit 22 Wohneinheiten und 21 Reihenhäuser vor. Die Anwohner verfolgen die Planungen aufmerksam. Sie befürchten eine zu dichte Bebauung, die sich nicht in das Wohnumfeld fügt und sorgen sich um ausreichend Parkraum.

 

Schnelles Internet geht langsam voran:

Langer Atem und viel Geduld ist von den Wachenbucher Internetnutzern gefragt. Wiederholt verzögert sich der Freischaltungstermin für die DSL-Breitbandanschlüsse im kleinsten Stadtteil. Gibt die Deutsche Telekom zunächst Juni 2010 als Datum. so ist bereits im späten Frühjahr absehbar. daß dieser Termin aufgrund von Lieferschwierigkeiten und aus technischen Gründen nicht zu halten sein wird. Immer wieder muß der Magenta-Riese das Datum, ab dem das schnelle Internet verfügbar sein soll, korrigieren - zum wachsenden Ärger der Wachenbucher und von Bürgermeister Rohrbach. Denn die Stadt unterstützt den DSL-Ausbau der Telekom in Wachenbuchen mit rund 10.000 Euro. Mitte November 2010 ist es dann so weit: Für die Wachenbucher geht es mit 16 Megabit pro Sekunde durch das World Wide Web.

Vor allem in Hochstadt bleibt das fehlende „schnelle Internet“ ein Dauerthema. Um für schnellere Anschlüsse zu kämpfen, hat sich eine Interessengemeinschaft „Pro DSL“ gegründet. Noch sind ihre Aktivitäten nicht von Erfolg gekrönt. Im November 2011 schließt sich die Stadt Maintal aber einer Initiative des Main-Kinzig-Kreises an, die sich für eine lückenlose Abdeckung aller Städte und Gemeinden im Kreis mit Breitband-DSL bis 2015 einsetzt. In Hochstadt beginnen im Februar 2014 die Arbeiten für den Breitbandausbau für schnelles Internet. Federführend ist die vom Kreis gegründete Breitband Main-Kinzig GmbH. Eine Bürgerinitiative namens „Schnelles Internet Hochstadt“ hatte sich im Vorfeld für den Ausbau der Verbindungen in Hochstadt stark gemacht.

 

Parlament stimmt erneut für Hess:

Der Marktplatz verbleibt im Eigentum der Stadt, das übrige Areal, auf dem sich ehemals das Bischofsheimer Rathaus befand, soll binnen einer Frist von fünf, beziehungsweise drei Jahren bebaut werden. Trotz kritischer Stimmen aus der Bevölkerung votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen dafür, daß der Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess den Auftrag für die Bebauung des Geländes in Bischofsheim behält und damit sein ursprüngliches Konzept mit geringfügigen Änderungen umsetzt. Damit haben sich endgültig auch die Planungen, ein neues evangelisches Gemeindehaus in der Ortsmitte zu errichten, zerschlagen. Während Erster Stadtrat Ralf Sachtleber das Projekt lange Zeit forciert, winkt die Kirchengemeinde selbst frühzeitig ab. Ihr fehlt das nötige Geld, rund eine halbe Million Euro. Zwar liegt anfangs noch eine Finanzierungszusage durch die Landeskirche vor, doch diese macht wenig später einen Rückzieher, da sie grundsätzlich keine Bauprojekte finanziert. Weil die Bischofsheimer Gemeinde den Neubau aus eigener Kraft nicht schultern kann, zieht sie sich im Oktober 2010 aus den Planungen zurück und will stattdessen weiterhin ihr Haus in der Rhönstraße 2 betreiben. Gleichzeitig erübrigt sich damit auch die Überschreibung des Kirchengrundstücks am Dörnigheimer Weg, das die Stadt in einem Tauschgeschäft für das Areal in der Bischofsheimer Ortsmitte erhalten hätte, um so die Pläne für die Neugestaltung und Aufwertung der Quartiersmitte „Rechts vom Kreuzstein“ vornehmen zu können.

 

Stadt will Großteil der MWG-Anteile:

Nach dem Beschluß der Stadtverordneten will die Stadt ihren Anteil an der Maintal-Werke GmbH (MWG) deutlich erhöhen, um einen bestimmenden Einfluß auf deren Ausrichtung sowie die Gestaltung der Tarifangebote zu haben, aber auch um mehr von den Gewinnen profitieren zu können. Die Gespräche mit der Energieversorgung Offenbach im September 2011, die 49 Prozent der MWG-Anteile hält, gestalten sich schwierig, so daß es zum Jahresende noch keine Entscheidung gibt. Die Verhandlungen gehen weiter.

Die Stadt Maintal schließt im April 2013 die neuen Konzessionsverträge mit der Maintal-Werke GmbH (MWG) für Strom und Gas. Bürgermeister Rohrbach, Erster Stadtrat Sachtleber sowie für die MWG deren Geschäftsführer Wilfried Weber und Prokurist Peter Kraus unterzeichneten die entsprechenden Wegenutzungsverträge für die Strom- und Gasversorgung. Die Vertragslaufzeit beträgt nach dem Energiewirtschaftsgesetz jeweils 20 Jahre. Die Verträge regeln die Nutzung der öffentlichen Straßen und Wege zur Verlegung der Leitungen für die Energieversorgung.

 

Endlich tut sich etwas in der Ortsmitte Bischofsheim:

Auch 2011 liegt das ehemalige Rathausgelände in der Bischofsheimer Ortsmitte über Monate hinweg brach. Vertragsstrafen und ein Rückkaufrecht durch die Stadt Maintal werden im Kaufvertrag mit dem Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess verankert und sollen dafür sorgen, daß der Startschuß für die Bebauung zügig erfolgt. Sobald die Genehmigung des Projekts, in dessen Zuge rund um den Marktplatz gemischt genutzte Bebauung mit gastronomischer Nutzung sowie Wohnbebauung im südlichen Bereich entstehen soll, durch den Kreis vorliegt, hat

Hess zwei Jahre Zeit, um mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Im März unterzeichnen Vertreter von Kreis und der Stadt den Kaufvertrag. Alle Beteiligten und auch die Bischofsheimer Bürger hoffen nun auf einen zügigen Baustart, nachdem die Entscheidung für den Bad Vilbeler Investor bereits 2006 gefallen, aber seitdem nichts passiert war: Einige Wochen vor Weihnachten beginnen endlich die Arbeiten. Der Wochenmarkt findet weiter statt, ein Teil der Stände wird auf das Areal an der Kirche verlegt.

 

Busbahnhof und Bahnhofsseite:

Kahlschlag auf dem Areal am Bahnhof Maintal-Ost auf Dörnigheimer Seite im März 2011: Wo kürzlich noch Bäume, Sträucher und dichtes Buschwerk wuchsen und den freien Blick verstellten, ist durch Rodungsarbeiten nun eine große Freifläche entstanden. Im Zuge der Aufwertung des Geländes rund um den Bahnhof entfernten Mitarbeiter des Eigenbetriebs Betriebshof in den vergangenen Tagen den Wildwuchs, so daß nun eine gärtnerische Neugestaltung erfolgen kann. „Leider mußte auch eine Trauerweide gefällt werden, weil deren Standfestigkeit gefährdet war,“ bedauert Brigitte Sauer. Als Patin der Leitprojekt-Gruppe „Maintal Entree“, die in die Neukonzeption eingebunden ist, verfolgt sie aufmerksam den Fortschritt der Arbeiten.

Wohl die wenigsten Maintaler würden das Areal rund um den Bahnhof als attraktiv bezeichnen. Das soll sich nun ändern. Auf dem Gelände des Busbahnhofs soll das in die Jahre gekommene Gebäude mit Kiosk, Wartebereich und Toilettenanlage entfernt und ein Bahnsteig überdacht werden, um den Fahrgästen eine Unterstellmöglichkeit zu bieten. Eine Sanierung des Objekts aus den 70er Jahren hatte sich als nicht rentabel erwiesen, so daß die Entscheidung für den vollständigen Abriß gefallen war. „Dieser wird in den kommenden Wochen erfolgen, sobald die Überdachung für den Bahnsteig eingetroffen ist“, teilt Werner Zang, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Betriebshof, mit.

Um die Neugestaltung zügig voranzutreiben, haben die Mitarbeiter bereits mit den Grünmaßnahmen begonnen, nahmen Schnitt- und Rodungsarbeiten vor. „Das dichte Buschwerk, das den freien Blick versperrte, ist nun entfernt. Rund um den Busbahnhof wurden die Sträucher auf Stockmaß zurückgeschnitten und die Felsenbirnen ausgedünnt“, berichtet Brigitte Sauer, die sich regelmäßig vor Ort über die Maßnahmen informiert. Sie bedauert, daß eine der Trauerweiden aus Sicherheitsgründen entfernt werden mußte und auch die größere Weide standgefährdet ist. Für die gärtnerische Neuanlage des Bereichs wünscht sich die Leitprojekt-Gruppe eine übersichtliche Gestaltung. „Wir wollen keine zu dichte Bepflanzung“, hebt die Patin noch einmal hervor.

Insgesamt 75.000 Euro stehen im Haushalt für die Grünmaßnahmen und die Überdachung zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Gruppe noch eine Reihe weiterer Vorschläge zur Aufwertung des Areals. Denn auch den AG-Mitgliedern ist der Mangel an Parkplätzen rund um den Bahnhof nicht entgangen. Ein Parkdeck könnte aus Sicht der Gruppe eine Lösung sein. Dieses könnte auf der Nordseite, wo sich an der Philipp-Reis-Straße bereits Park-and-Ride-Park­plätze befinden, entstehen, oder auf der südlichen Seite im Bereich der ehemaligen Güterabfertigungshalle.

„Diese Variante wäre städtebaulich die attraktivste Lösung“, sagt Brigitte Sauer, die nicht verhehlt, daß es bei diesem Thema unterschiedliche Ansichten innerhalb der Gruppe gibt, da es auch die Verkehrsströme und die Führung des Autoverkehrs zu berücksichtigen gilt. „Weitere Erschwernisse sind die Eigentumsverhältnisse und die Bodenbeschaffenheit, die wiederum für die Lösung an der Philipp-Reis-Straße sprechen“, fügt Sauer hinzu. Im Gespräch mit einem Planer möchte sich die Gruppe über realistische Konzepte informieren.

Viele Ideen schwirren Brigitte Sauer auch für die Nutzung des Bahnhofsgebäudes durch den Kopf. Als Kulturfan könnte sich die Dörnigheimerin einen großzügigen zweistöckigen Glaspavillon vorstellen, der anstelle oder ergänzend zu dem jetzigen Gebäude errichtet wird. „Dort könnte ein gastronomischer Betrieb, gepaart mit Kleinkunst, einziehen“, sagt sie. Auch die Freifläche vor dem Bahnhofsgebäude könnte, sobald ein Parkdeck die Stellplätze überflüssig macht, aus Sicht von Brigitte Sauer beispielsweise für sportliche Aktivitäten wie eine Schlittschuhbahn. Beachvolleyball oder Themenmärkte genutzt werden. Doch diese Vorstellungen sind noch Zukunftsmusik.

 

Barfußpfad im Dörnigheimer Stadtwald:

Seit Juli 2011 gibt es im Maintaler Stadtwald eine interessante Besonderheit zu entdecken. Ein so genannter Barfußpfad entstand in der Gemarkung Dörnigheim unter der Regie von zwei Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), Nadine Neuhäuser und Robyn Vandamme, wie Erster Stadtrat Ralf Sachtleber berichtet.

Die beiden Freiwilligen, die bei der Stadt Maintal noch bis zum Juli sowie bis Ende August ihr Ökologisches Jahr im Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt absolvieren, stellten kürzlich ihr Projekt vor und eröffneten die Route, die ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird. „Das Barfußlaufen im Wald, oder wie im Dörnigheimer Wald auf einer eigens dafür angelegten Strecke, ist ein ganz besonderes und sehr intensives Erlebnis“, erklären Nadine Neuhäuser und Robyn Vandamme die Faszination des Barfußpfades.

Der Kontakt mit dem Boden, Sand, Steinen, sowie mit Rindenmulch oder Holz vermittelt vielfältige Sinneseindrücke, die von den meisten Menschen als tiefe Entspannung empfunden werden. „Es macht einfach Spaß, im Wald die unterschiedlichen Materialien zu spüren und seinen Gleichgewichtssinn auszuprobieren. Und gesund ist es auch noch, denn das Barfußlaufen wirkt wie eine natürliche Fußreflexzonen-Massage“, so die beiden FÖJler. Für die Stadt ist der neue Barfußpfad ein besonders positives und dabei nachhaltiges Projekt.

„Unsere FÖJ-Kräfte haben hier mit sehr geringem finanziellen Aufwand, aber dafür mit umso mehr Engagement, Phantasie und körperlichem Einsatz eine tolle Freizeitaktivität geschaffen, die kostenfrei und jederzeit für Kinder und Erwachsene zugänglich ist“, so Stadtrat Ralf Sachtleber begeistert.

Wer den Barfußpfad im Dörnigheimer Stadtwald selbst ausprobieren möchte, hat dazu ab Dienstag, 19. Juli, Gelegenheit. An diesem Tag findet um 12 Uhr die Eröffnung des Pfades statt, zu der auch Interessierte eingeladen sind. Zu finden ist die Anlage in der Nähe des Forstcamps. Ab dem Parkplatz „Dicke Buche“ sollten Besucher des Pfads in nördliche Richtung gehen und dann an der ersten Abzweigung in westliche Richtung laufen. Nach etwa 100 Metern befindet sich der Pfad auf der südlichen Seite des Waldwegs.

 

Mettenheimer-Gelände: Ein ewiges Ärgernis hat jetzt ein Ende:

Nachdem sich jahrelang nichts auf dem ehemaligen Mettenheimer-Gelände im Gewerbegebiet Mitte an der Philipp-Reis-Straße getan hat, rollen ab Oktober 2012 die Bagger. Innerhalb weniger Tage werden die vor sich hin rottenden Fabrikhallen abgerissen. Für das Jahr 2013 ist der Bau von insgesamt 33 Einfamilienhäusern durch einen Investor aus Bad Soden geplant. Nach dessen Auskunft seien auch bereits fast alle Häuser verkauft. Zu den im Bebauungsplan vorgesehenen Gewerbeansiedlungen auf dem rund 1,1 Hektar großen Areal wird es zunächst aufgrund von fehlendem Interesse allerdings nicht kommen, so der Investor.

 

Wochenmarkt an neuem Standort:

. Nach Gesprächen mit der Stadt wird der Standort auf die Straße Alt Bischofsheim im Bereich zwischen der Kreuzung mit der Schäfergasse und der Einmündung zur Zwerggasse verlegt. Dafür kommt es nun freitags zwischen 4 und 14 Uhr immer zu einer Teilsperrung von Alt Bischofsheim, die Anwohner können aber auch in dieser Zeit von ihren Grundstücken ein- und ausfahren.

 

Mobilfunkmast muß abgebaut werden:

Hitzige Diskussionen hatte es über ihn gegeben: Den Mobilfunkmast der Firma E-Plus auf dem neuen Friedhof von Wachenbuchen. Schon bei seiner Errichtung war er umstritten und zog schließlich 2005 einen Beschluß der Stadtverordneten nach sich, der vorsah, daß zukünftig auf Friedhöfen im Stadtgebiet keine Mobilfunkmasten errichtet werden dürfen. Nun geht es im Mai 2013 im Stadtparlament um die Verlängerung beziehungsweise die Kündigung des Vertrags mit Betreiber E-Plus. Die Befürworter der Aufkündigung des Vertrags hatten im Vorfeld der Abstimmung insbesondere mit Pietätsgründen argumentiert: Der Telefonmast störe die Totenruhe. Lang und intensiv ist die Auseinandersetzung über das heikle Thema im Stadtparlament, ehe mit einer knappen Mehrheit von 20:17 Stimmen beschlossen wird, daß der Vertrag mit E-Plus fristgerecht zum Februar 2015 beendet wird und der Mast auf dem Friedhof abgebaut werden muß.

 

Häuslebauer „Am Weides“ müssen Geduld aufbringen:

Ärger macht sich im Juli 2013 bei den Bauherren des Neubaugebiets „Am Weides“ in Hochstadt breit. Aufgrund von Schichtenwasser, das die Verlegung der Kanalrohre und Absicherung der Baugrube erschwert, verzögern sich die Arbeiten - bereits zum zweiten Mal: Eine erste Verschiebung gab es durch den langen Winter 2012, durch den die Erschließungsarbeiten nicht zum Jahreswechsel begannen, sondern erst im Frühjahr. Viele Häuslebauer kostet die Verzögerung richtig Geld, haben einige doch bereits Kredite laufen.

 

Ringmauer wird in Hochstadt saniert:

Die Ringmauer in Hochstadt ist eine zu etwa drei Vierteln erhaltene Wehrmauer aus dem 14. Jahrhundert. Weil das historische Bauwerk in die Jahre gekommen ist, ist eine Sanierung unumgänglich, die in zwei Bauabschnitten ab Juli 2013 erfolgt. Dabei wird ein Großteil des alten Zementmörtels entfernt, der die Steine zusammenhält, denn dieser schädigt die alten Kalksteine. Ein neuer, steinsichtiger Putz, der in einem Naßspritzverfahren aufgetragen wird, verleiht der Ringmauer ein neues Aussehen. Zu erkennen sind auf dem Mauerstück im westlichen Abschnitt der Ringstraße Nord nur noch vereinzelt Steine, die so gut erhalten waren, daß sie nicht verputzt werden mußten. Nicht jeder Hochstädter hat für die Sanierung Verständnis, viele vermissen durch den Putz den historischen Charakter.

 

Es mangelt an Sozialwohnungen:

Die Diskussion über bezahlbaren Wohnraum wird im September 2013 intensiver. Um den Bedarf zu decken, bemüht sich der Magistrat um den Erhalt respektive die Verlängerung der bestehenden Mietpreisbindungen und Belegungsrechte. Außerdem soll der Verkauf städtischer Grundstücke mit Auflagen verbunden sein. Auch müßten beim Geschoßwohnungsbau bei städtebaulichen Verträgen 30 Prozent als sozialer Wohnungsbau ausgewiesen werden

 

Drittes „Kleeblatt“ in Hochstadt kommt:

Der Weg für den Bau eines DRK-Seniorenwohnheims in Hochstadt, dem damit insgesamt dritten „Kleeblatt“ in Maintal, ist nun endgültig frei. Mit der Überreichung des Bewilligungsbescheids im März 2014 durch Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) gibt das Land Hessen grünes Licht. Der Bescheid umfaßt einen Zuschuß von rund 1,7 Millionen sowie ein zins- und kostenfreies Darlehen über rund 2,5 Millionen Euro. Auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück im Neubaugebiet „Am Weides“ soll ein Wohnheim für die Senioren aus Hochstadt und Wachenbuchen mit 60 Plätzen entstehen. Kurz vor Weihnachten erfolgt schließlich der symbolische Spatenstich.

 

Unterkünfte für Flüchtlinge sind knapp:

Die steigende Zahl an Asylbewerbern stellt die Stadt Maintal im Jahr 2014 vor große Herausforderungen - sowohl hinsichtlich der Unterbringung der Flüchtlinge als auch deren Betreuung. Hier tut sich der ehrenamtliche Arbeitskreis (AK) Asyl stark hervor. Mit verschiedenen Aktionen bemüht er sich um die Beteiligung der Asylsuchenden am gesellschaftlichen Leben und wirbt um Toleranz. So findet im Sommer auch ein Willkommensfest im Dörnigheimer EGZ  statt. Die Helfer knüpfen ebenso Kontakte zur evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim, um dem 30-jährigen Somalier Mustafa Abdi Ali Kirchenasyl zu ermöglichen, damit er gemäß der Dublin-Verordnung nicht wieder nach Italien in die Obdachlosigkeit abgeschoben wird - erfolgreich.

Schwerer tut sich die Stadt hingegen, geeignete Unterkunfts­möglichkeiten für die Asylbewerber zu finden. Auf dem privaten Wohnungsmarkt gibt es keine Anbieter, und der Bau des neuen Vereinsheims des SC Budokan, das die Stadt als Mieterin als Asylbewerberunterkunft nutzen möchte, verzögert sich erheblich. Die Anwohner klagen gegen den Bau, dennoch erfolgt dann im Dezember der Spatenstich für das zukünftige Judo-Internat, das ab Sommer 2015 zunächst als Asylbewerberunterkunft für 57 Personen genutzt werden soll. Mieter und Nutzer ziehen derweil im Sommer aus der Neckarstraße 9 aus, damit das Gebäude entsprechend umgebaut werden kann.

 

 

 

Verkehr

Blaue Reflektoren gegen Wildunfälle:

Mit Akkuschraubern machen sich im Februar 2008 Hochstädter Jagdpächter an den Leitpfosten entlang der Kreisstraße 857 zwischen Hochstadt und Hohe Tanne und der Landstraße zwischen Wachenbuchen und Hochstadt zu schaffen. Sie bringen blaue Warnreflektoren an, die die gestiegene Zahl an Wildunfällen dezimieren soll. Das Scheinwerferlicht wird in den Wald geworfen und schreckt das Wild ab. Positive Erfahrungen aus anderen Bundesländern liegen bereits vor.

 

Busse nur bedingt behindertengerecht:

Niedrige Haltegriffe an den Türen, zu große Abstände zwischen Ausstieg und Bürgersteig, schlechte Kennzeichnung der Buslinien für Sehbehinderte sind Gründe, die es Sehbehinderten erschweren, in Maintal mit dem Bus zu fahren. „Wir tun unser bestes“, verspricht die Stadt. ein Tagesanzeiger-Leser sieht jedoch dringenderen Handlungsbedarf, kritisiert im April 2008 den Ist-Zustand vehement.

 

Kennedystraße ist wieder freigegeben:

Aufatmen, nicht nur bei den Gewerbetreibenden in der Dörnigheimer Kennedystraße. Nach elf Monaten ist im Mai 2008 der vierte Bauabschnitt der Kennedystraße beendet. Eine zeitweilige Vollsperrung hatte massive Proteste seitens der Gewerbetreibenden hervorgerufen. 1,35 Millionen Euro hat der Umbau verschlungen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen sind sichere Übergänge für Fußgänger entstanden und die Breite der Fahrbahn ist auf 6,50 Meter reduziert worden. Fahrbahnteiler und Sperrflächen tragen zur Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeitsreduzierung bei.

Mit dem Ende des letzten Bauabschnitts kehrt Ruhe im August 2010 auf der Kennedystraße in Dörnigheim ein. Damit ist die Neugestaltung der Geschäftsstraße endgültig vollendet. Der fünfte Abschnitt dauert sogar sechs Wochen kürzer als zunächst vorgesehen. Für die Kennedystraße ist mit der Beendigung der Bauarbeiten eine - mit Unterbrechungen - insgesamt 15 Jahre währende Umgestaltungszeit zu Ende.

 

Benzinschock:

Neue Rekordhöhen bei den Preisen für Benzin und Diesel schockieren im Mai die Maintaler. In der Rhein-Main-Region haben Super- und Normalbenzin erstmals die 1,50 Euro-Marke erreicht. Autofahren wird zum Luxus, den sich Einkommensschwächere nicht mehr leisten können. Die Benzinpreise steigen bis auf 1,74 Euro, ehe sie Ende 2014 wieder abfallen bis auf 1,24 Euro.

 

Kürzung der Buslinie verärgert:

Die Entscheidung, die Buslinie MKK 22 von Dörnigheim nach Hanau ab Dezember zu beschneiden, stößt auf massiven Widerstand. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat den Vertrag über eine finanzielle Beteiligung gekündigt. Zahlreiche Schüler nutzen diese Linie, um beispielsweise weiterführende Schulen in Hanau zu besuchen, beziehungsweise die Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim zu erreichen. Der Verkehrsausschuß beschließt im Juli 2008 mit den Stimmen von CDU und SPD einen Kompromiß, Werktäglich sollen vormittags und nachmittags zwei Direktverbindungen zum Hanauer Freiheitsplatz aufrechterhalten werden. Eine Reduzierung der Fahrten des Nachtbusses kann hingegen abgewendet werden.

 

Keine Umgehung für Wachenbuchen:

Die Ergebnisse einer erneuten Verkehrsuntersuchung sprechen eindeutig gegen eine Umgehungsstraße für Wachenbuchen. Die Zahlen sind nach Aussagen von Heiko Durth vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Gelnhausen zu gering, um eine Ortsumgehung zu rechtfertigen. Die Stadt Maintal will nun stattdessen im März 2009 nach individuellen Möglichkeiten suchen, um die Verkehrssituation im kleinsten Stadtteil so erträglich wie möglich zu gestalten.

 

Spatenstich für Riederwaldtunnel:

Nicht nur Befürworter. sondern auch Gegner finden sich im September 2009 zum symbolischen Spatenstich des Riederwaldtunnels am Stadion des FSV Frankfurt ein. Die Gegner verleihen ihren Forderungen nach Lärmschutz und Schutz vor Feinstaubbelastung lautstark Nachdruck. Die Befürworter glauben, daß sich die Verkehrsmenge am Riederwald nach der Fertigstellung um die Hälfte reduziert.

 

Auto stürzt von Fähre in den Main:

Weil ein Mann seine Ehefrau am Mühlheimer Mainufer im September 2009 wieder von der Fähre lotsen will, stürzt deren Auto in den Main, da die Fähre bereits in Richtung des Dörnigheimer Ufers abgelegt hat. Alle Beteiligten, so auch zwei Kinder und ein Hund, bleiben unverletzt.

 

Auto verschrottet:

Kopfschütteln löst im Oktober 2009 eine Aktion der Stadt Maintal aus, sogar ins Fernsehen schafft es Maintal: Ende Juli wird ein Auto von der Stadt abgeschleppt und später verschrottet. Der Besitzer ist telefonisch nicht erreicht worden, zudem hat ein Autohaus den Restwert des Wagens auf Null Euro geschätzt. Daraufhin hat die Stadt die Verschrottung in Auftrag gegeben. Der Besitzer ist fassungslos, daß vor der Verschrottung nicht einmal seine Wertgegenstände aus dem Auto geholt worden sind. Vermutlich wird sich erst vor Gericht geeinigt.

 

In Neujahrsnacht von Taxi erfaßt:

Die Neujahrsnacht 2010 endet für einen 25-jährigen Aschaffenburger fatal. Gegen 4 Uhr wird er auf der Kesselstädter Straße in Höhe der Einmündung zur Carl-Zeiss-Straße im Gewerbegebiet Maintal-Ost von einem Taxi erfaßt und lebensgefährlich verletzt. Der Mann war von einer Verkehrsinsel auf die Fahrbahn gelaufen, ohne das nahende Taxi zu bemerken.

 

Die Querspange ist in desolatem Zustand:

Der Winter hat auf der Querspange deutliche Spuren hinterlassen. Meterlange Risse und zentimetertiefe Löcher verteilen sich seit Januar 2010 über die gesamte Landesstraße 3195. Zuständig für die Sanierung ist das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Gelnhausen. Um die Querspange kümmert sich die Straßenmeisterei Bruchköbel, die erst Anfang August Mitarbeiter frei bekommt, so daß die Arbeiten auf der vielbefahrenen Straße beginnen können. Nach dem Abschluß der Arbeiten kann die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 40 wieder aufgehoben werden. Die winterlichen Verhältnisse im Dezember 2010 machen die Flickarbeiten bereits wieder zunichte. Um die Querspange wieder auf Vordermann zu bringen, ist eine Komplettsanierung der Fahrbahn nötig, doch für diese fehlt dem Land das Geld.

Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Gelnhausen beginnt Anfang Juli 2011 mit der dringend nötigen Sanierung der Querspange von der Einmündung Westendstraße bis zur Dörnigheimer Anschlußstelle der A 66. Während der Arbeiten wird der Verkehr von Frankfurt-Bergen-Enkheim in Richtung Dörnigheim teilweise über die Eichenheege umgeleitet. Die Maßnahme dauert bis Anfang August. Pünktlich zum Ende der Sommerferien ist die Deckenerneuerung der aufgrund von Winterschäden mit Schlaglöchern gespickten Umgehungsstraße fertig. Nun gilt dort Tempo 70.

 

Einbahnstraßen für Radfahrer frei:

Vier Einbahnstraßen sind ab April 2011 zum Radfahren gegen die Fahrtrichtung freigegeben. In Bischofsheim ist es die Allensteiner Straße, in Dörnigheim der Südring und die südliche Rheinstraße und in Hochstadt die Kalkhausstraße. Mit dieser Freigabe sollen die Wege für Radfahrer kürzer werden, allerdings fordert diese Maßnahme von Auto- sowie Radfahrern und Fußgängern erhöhte Vorsicht. Zwei weitere Einbahnstraßen werden im Oktober 2011 in Bischofsheim (Am Frauenstück) sowie in Dörnigheim (ein Abschnitt der Eichwaldstraße) für das Fahren gegen die Einbahnstraße freigegeben.

 

Fluglärm in Maintal nimmt deutlich zu:       

Die geänderten Flugrouten und die neue Landebahn des Frankfurter Flughafens, die im Oktober eröffnet wird, verstärken auch merklich den Fluglärm über Maintal. Zwar behauptet Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, daß Maintal nur „marginal betroffen“ sei. Doch die Bürger vor allem in der Dörnigheimer Waldsiedlung, aber ebenso in anderen Teilen der Stadt sehen dies ganz anders. Durch die niedrigeren Flughöhen und die neue Landebahn haben sie nun mit mehr Fluglärm zu kämpfen. Der Main-Kinzig-Kreis verabschiedet im Oktober 2011 deshalb eine Resolution, um unter anderem wieder zu den alten höheren Flugrouten zurückzukehren. Auch viele Bürger aus dem Kreis nehmen an den regelmäßigen Demonstrationen auf dem Frankfurter Flughafen teil, um gegen den Fluglärm zu protestieren.

 

 „Circus Monti” blockiert Park + Ride-Platz:

Der „Circus Monti“ sorgt in den ersten Monaten des Jahres 2012 für viel Wirbel. Seit November hat die Zirkusfamilie ihr illegales Winterlager auf dem Gelände der ehemaligen Firma Mettenheimer an der Philipp-Reis-Straße im Gewerbegebiet Mitte aufgeschlagen. Auch eine einstweilige Verfügung des Insolvenzverwalters Dirk Pfeil bleibt ohne Reaktion der Zirkusfamilie. Mitte März  stellt sie zwar in Aussicht, das Areal zu verlassen, will dafür aber von der Stadt neue Reifen für einen Lastkraftwagen, 1000 Liter Sprit, TÜV und Versicherungen bezahlt haben. Darauf läßt sich die Stadt nicht ein, wie Erster Stadtrat Ralf Sachtleber mehrfach betont. Daraufhin blockiert der Zirkus mit seinen Wagen den an das Ex-Mettenheimer Gelände angrenzenden Park & Ride-Parkplatz und sorgt bei den Maintaler Pendlern für Unmut, die dort werktäglich ihre Autos abstellen, um mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Erst Anfang April, an den Osterfeiertagen, verläßt der „Circus Monti“ das blockierte Gelände und auch das Ex-Mettenheimer Areal, hinterläßt aber jede Menge Unrat.

 

Zugunglück bei Mühlheim:

Bei einem der schwersten Zugunglücke der vergangenen Jahre in Hessen sind im April 2012 in der Nähe von Mühlheim drei Menschen ums Leben gekommen. Zwölf Passagiere und ein Zugbegleiter werden durch den Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem auf dem Gleis stehenden Bagger verletzt. Beide Fahrzeuge springen aus den Gleisen, der Zugführer und zwei Bauarbeiter werden getötet. Rund 200 Rettungskräfte und Feuerwehrleute sind in der Unglücksnacht im Einsatz.

 

Mehr Sicherheit an Bushaltestellen:

Die Baumaßnahmen an drei neuen Bushaltestellen am Bischofsheimer Schulzentrum sind im Mai 2012 abgeschlossen. Rund 23.000 Euro kosten die neuen, behindertengerechten Busbuchten, die mehr Wartefläche fernab der Straße bieten und so die Sicherheit der Schulkinder erhöhen.

 

S-Bahn weiter in der Schwebe:

Der für 2012 geplante Baubeginn der nordmainischen S-Bahn wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Vorgesehen war der Start für die Frankfurt, Maintal und Hanau verbindende      S-Bahnstrecke für Ende 2016. Bei der Finanzierung tut sich im Juni 2011 mittlerweile ein Loch von rund 60 Millionen Euro auf. Der Erste Kreisbeigeordnete Andre Kavai (SPD) setzt sich weiterhin mit Nachdruck für die Realisierung ein. Der Kreistag verabschiedet eine Resolution, um den Druck auf den Bundesverkehrsminister und die Bahn AG zu verstärken. Dieser schließt sich im Dezember auch die Maintaler Stadtverordnetenversammlung an. Dennoch bleibt die Realisierung des Projekts weiter in der Schwebe.

 

Busbahnhof erhält ein neues Gesicht:

Der Busbahnhof am Bahnhof Maintal-Ost in Dörnigheim erhält im September 2011 ein neues Gesicht. Das marode Gebäude des seit geraumer Zeit leerstehenden Kiosks wird abgerissen und der Wartebereich wird ganz neu gestaltet. Die gesamt Maßnahme kostet rund 75.000 Euro. Die Stadtleitbild-Gruppe „Maintal Entree“ ist bei der Planung der Umgestaltung einbezogen.

 

Kreuzstein wird bis November saniert:

Der Startschuß für das nächste große Bauprojekt ist gefallen. In der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim wird ab Februar 2013 eine grundhafte Straßen- und Kanalsanierung stattfinden. Diese umfangreichen Sanierungsarbeiten sind notwendig, weil sowohl im Straßen- als auch im Kanalbereich Schäden auftreten, die mit geringem Aufwand nicht mehr zu beheben sind. Insgesamt sollen bei dem Bauvorhaben rund 600 Meter Straße, Gehweg und Kanal erneuert werden. Arbeiten ziehen sich bis in den November hinein. Februar bis November

 

Sechs Verletzte nach schwerem Unfall:

Auf der Kreuzung der L 3195, der Umgehungsstraße zwischen Hochstadt und Wachenbuchen, sowie der Hanauer Straße kommt es im Mai zu einem folgenschweren Zusammenstoß zweier Fahrzeuge, bei dem eine Frau schwer und eine fünfköpfige Familie mit zwei Kindern leicht verletzt werden. Rettungskräfte, Notarzt, Feuerwehr, Polizei und die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 2 sind im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und in umliegende Krankenhäuser zu bringen.

Nach Polizeiangaben mißachtete ein 57-jähriger Fahrer mit seinem Pkw aus Richtung Hohe Tanne kommend das Stoppschild und stieß dabei mit dem Wagen einer 34-Jährigen zusammen, die auf der L 3195 in Richtung Wachenbuchen unterwegs war. Die Fahrerin wird bei dem Zusammenprall so schwer verletzt, daß sie mit dem Rettungshubschrauber in ein Frankfurter Klinikum geflogen werden muß. Bis in die Abendstunden bleibt die Unfallstelle gesperrt.

 

Mehr Poller, mehr Schutz:

Wer mit dem Auto über die Bischofsheimer Straße nach Hochstadt hineinfährt, wird sich vielleicht über die zahlreichen Poller an der Nordseite gewundert haben, die dort in einer eher unüblichen Häufigkeit als sonst an einer Landesstraße zu finden sind. Doch eines stellt die Pressestelle der Stadt Maintal, auf die Hochstädter „Poller-Parade“ angesprochen, klar: Um einen Schildbürgerstreich handele es sich keineswegs.

Hintergrund sei vielmehr der Graben, der parallel zur nördlichen Seite der Straße verläuft. Dieser war in den vergangenen Monaten im Rahmen einer so genannten Außengebietsabkopplung deutlich verbreitert und vertieft worden. Bei dieser Baumaßnahme wurden unbebaute Außengebiete von der Mischwasserkanalisation abgetrennt, so die städtische Pressestelle. Das Regenwasser. das in der Landschaft nördlich von Hochstadt in Gräben gesammelt und bislang in das Kanalnetz eingeleitet wurde, werde nun über den Graben entlang der Bischofsheimer Straße in den Bach am Kochberg abgeführt.

„In der Vergangenheit überfuhren Autofahrer gern den flachen und schmalen Graben für Wendemanöver oder auch, um kurz dort zu halten“, erläutert Nicole Sittig von der Pressestelle. Weil der Graben nun aber deutlich tiefer sei, könnten solche Fahrmanöver gefährlich werden. Mit dem Aufstellen der Leitpfosten wolle man dies zukünftig verhindern.

Eine Leitplanke als alternative Lösung wäre die Stadtverwaltung nach Angaben ihrer Pressestelle deutlich teurer zu stehen gekommen: „Während für einen einzelnen Poller Kosten von unter zehn Euro fällig werden, würden wir für einen Meter Leitplanke über 60 Euro - ohne Pfosten und Befestigungsmaterial - zahlen“, informiert Nicole Sittig. Daß die Poller nun den Autofahrern ins Auge sprängen, bestätige den Erfolg der Maßnahme. „Wir wollten auf die veränderten Verhältnisse hinweisen und zur Vorsicht mahnen. Dies scheint gelungen zu sein“, lautet das Fazit der Pressesprecherin. Die Bezeichnung „Poller“ ist allerdings falsch, denn es handelt sich nur um „Leitpfosten“.          

 

 

Gewerbe, Arbeitgeber, Arbeitnehmer

Öffentlicher Streik in Maintal:

Maintaler Bürger stehen im März 2008 vor zahlreichen öffentlichen Einrichtungen vor verschlossenen Türen. Denn die Gewerkschaft „Verdi“ hat zu ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Ein Notdienst gewährleistet, daß zumindest drei Kindertagesstätten geöffnet bleiben. Trotz der Einschränkungen zeigen die Maintaler Verständnis und passen sich der Streiksituation an.

 

Hartmann Pardes schließt Produktion:

Bei Hartmann Pardes in Dörnigheim wird im Juli 2008 die Produktion heruntergefahren. Für die meisten der derzeit 59 Mitarbeiter endet damit das Kapitel Pardes nach teilweise jahrzehntelanger Mitarbeit. Schon 2007 hatte die Hartmann-Gruppe angekündigt, sich nur noch „auf die drei medizinischen Kernsegmente" konzentrieren zu wollen. Der Markt für Kompressions- und Stützstrümpfe zählt nicht dazu. Die Arbeitsplätze aus Dörnigheim werden nicht verlagert, sondern fallen ganz weg.

 

Gründerzentrum in Dörnigheim eröffnet:

In der ehemaligen Asylbewerberunterkunft in der Dörnigheimer Neckarstraße entsteht im September 2008 ein Gründerzentrum. Die Idee und die Realisation des Projektes stammt von der städtischen Wirtschaftsförderin Anke Gemein, die damit Jungunternehmer beim Aufbau ihrer Selbständigkeit unterstützen möchte.

 

Krisenjahr bei den Unternehmen:

Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise macht im Jahr 2009 auch vor Maintal nicht Halt. Bei der Norma Group Germany greift die Geschäftsführung auf das Instrument der Kurzarbeit zurück, um Entlassungen zu vermeiden und mehr als 100 IG-Metall-Mitglieder stimmen zu, die Tariferhöhung von Mai auf Dezember zu verschieben. Auch beim Druckluft- und Elektrowerkzeuge­hersteller Desoutter herrscht Kurzarbeit.

Dennoch werden aufgrund von erheblichen Umsatzeinbußen Aufhebungsverträge geschlossen. Bei Honeywell indessen sorgt die amerikanische Geschäftsführung mit ihrer Bitte, unbezahlte Urlaubstage zu nehmen für einen Sturm der Entrüstung unter den Angestellten. Der Betriebsrat hat angesichts der guten Auftragslage kein Verständnis für diese Maßnahme.

 

Gewerbemesse findet nicht statt:

Der Vorstand der Gemeinschaft Bischofsheimer Fachbetriebe (GFB) teilt im Oktober 2009 mit. daß die Gewerbemesse im Frühjahr 2010 ausfällt. Grund ist die geringe Teilnehmerzahl, die schon seit Jahren abnimmt, obwohl das Einzugsgebiet sukzessive erweitert wird. Zuletzt fand die Gewerbemesse „Bischofsheimer Schaufenster“ im März 2008 im Bürgerhaus Bischofsheim statt, damals erstmals in Verbindung mit einer Gesundheitsmesse.

 

Wirtschaftskrise:

Auch das größte Maintaler Unternehmen, die Norma Group Germany, gerät 2009 in den Sog der Wirtschaftskrise und ordnet Kurzarbeit an, ebenso wie der Druckluft- und Elektrowerkzeugehersteller Desoutter.

 

Arbeitsagentur in Maintal schließt:

Die Maintaler Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit im Moosburger Weg schließt im Dezember 2010 ihre Türen. Von den 18 Mitarbeitern. die noch im Jahr 2002 vom Standort im Fechenheimer Weg in Bischofsheim nach Hochstadt umgezogen waren, sind zuletzt nur noch sechs Stellen durch acht Mitarbeiter besetzt. Aus Gründen der Rentabilität wird der Standort in Maintal aufgegeben und die Arbeitslosen aus den vier Stadtteilen sowie aus Schöneck und Niederdorfelden künftig in der Hauptagentur in Hanau betreut. Die Räume im Moosburger Weg sollen durch das kreiseigene Kommunale Center für Arbeit (KCA) genutzt werden.

 

Das Kommunale Center für Arbeit zieht um:

Nachdem die Maintaler Agentur für Arbeit in die Hauptstelle nach Hanau umgezogen ist, nutzt ab Januar 2011 das Kommunale Center für Arbeit (KCA) die Räumlichkeiten im Moosburger Weg, das zuvor in der Dörnigheimer Bahnhofstraße (Firma Fischer)  angesiedelt war. Mit dem Umzug will das KCA seine Kräfte bündeln und noch näher an den Menschen und ihren Problemen sein.

 

Seibel Plastiko stellt die Produktion ein:

Das Hochstädter Traditionsunternehmen Seibel Plastiko muß im Juli 2011 Insolvenz anmelden. Aufgrund von Zahlungsrückständen wird der Firma sogar zeitweilig der Strom abgestellt. Insolvenzverwalter Dirk Pfeil bringt die Produktion zwar wieder zum Laufen, die Suche nach einem Käufer, der den Betrieb aufrechterhalten würde, verläuft jedoch erfolglos. Die Produktion wird zum 31. Dezember 2011 eingestellt. Eine dreiköpfige Gruppe aus der insgesamt 54 Personen umfassenden Belegschaft will einen Teil der Maschinen kaufen und auf eigene Faust weiter produzieren. Die Gespräche darüber mit dem Insolvenzverwalter laufen noch.

 

Traditionsladen in Hochstadt schließt:

Nach fast 75 Jahren endet in Hochstadt eine kleine Tradition: Der Haushaltswaren- und Geschenkeladen „Fischer Hans“ in der Bahnhofstraße schließt zum Ende Januar 2012. In dritter Generation hatte Erika Amrhein das von ihrem Großvater und Namensgeber des Ladens Hans Fischer am 11. Oktober 1937 eröffnete Geschäft fast 20 Jahre lang geführt.

 

Schlecker-Filialen müssen schließen:

Die zwei Schlecker-Filialen in Dörnigheim und Bischofsheim öffnen Ende Juni 2012 das letzte Mal ihre Türen. Bis zuletzt hatten die Mitarbeiterinnen gehofft, daß ihre Filialen weiter existieren könnten. Sie waren nicht von den ersten Schließungen Ende Februar infolge der Insolvenz des Konzerns betroffen gewesen.

 

Autohaus wird zwangsversteigert:   

Die Gerüchte, die im Vorfeld umgehen, werden zur Realität: Das Autohaus Fischer + Kutger, das neben seinen Häusern in Bruchköbel und Nidderau auch einen Standort in Maintal im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim betreibt, muß im Februar 2012 Insolvenz anmelden. Damit stehen 163 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft. Im März wird bekannt, daß viele Kunden, die eine Anzahlung oder die gesamte Summe für einen Neuwagen gezahlt haben, das Geld vermutlich nie wieder sehen werden, weil es nicht an den VW-Konzern weitergeleitet wurde. Weil sich auch bis August kein Investor findet, der die Standorte des Autohauses, darunter auch Maintal, übernimmt, wird das gesamte Inventar zwangsversteigert. Rund 500 Posten kommen unter den Hammer. Die Forderungen der Gläubiger belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Weil davon nur etwa zehn Prozent eintreibbar sind, gehen einige Gläubiger leer aus.

 

Real-Markt schließt und Globus öffnet:

Die seit längerem angekündigte Schließung des Real-Markts in der Dörnigheimer Industriestraße wird Wirklichkeit. Wie aus der Filiale der Einkaufskette zu erfahren ist, ist der 16. Februar 2013 der letzte Öffnungstag. Die folgenden Tage werden zum Umbau genutzt, am 9. März wird der neue Globus-Markt eröffnet.

 

Norma-Beschäftigte legen Arbeit nieder:

Für eine Stunde treten im Mai 2012 rund 300 Beschäftigte des größten Maintaler Arbeitgebers, der Firma Norma, in den Warnstreik. Die Beschäftigten des im Gewerbegebiet Mitte in Hochstadt ansässigen Unternehmens demonstrieren vor dem Firmengebäude für eine Tariferhöhung um 6,5 Prozent. Weitere Forderungen der IG Metall sind eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden sowie mehr Mitbestimmung der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern. Im Oktober 2012 wird dann bekannt, daß sich das Unternehmen aufgrund der Absatzkrise der Autoindustrie von einem Teil seiner Leiharbeitnehmer trennen muß. Etwa zehn Prozent der 720 Beschäftigten am Standort Maintal sind nach Angaben der Firma Leiharbeiter.

 

Große Solidarität mit Betriebsrätin:

Mit so einer breiten Solidarität haben die Gewerkschafter der Einzelgewerkschaft Verdi und des DGB-Ortsverbands Maintal nicht gerechnet: Knapp 1100 Unterschriften, darunter rund 400 von Maintalern, sind im März 2014 zusammengekommen, um gegen die fristlose Kündigung von Nina S., der Betriebsratsvorsitzenden der Dörnigheimer Real-Filiale, zu protestieren.

 

 

Kinder

Neues Kinder- und Jugendhaus geplant:

Der Prozeß für den Neubau eines Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim ist zwar auf den Weg gebracht, schreitet aber nur langsam voran. So ist auch im März 2008 während einer Sondersitzung der Ausschüsse des Parlaments „prüfen“ das die Diskussion bestimmende Wort. Daß die Räume im Keller des Bürgerhauses keine dauerhafte Lösung sind, macht ein Ortstermin sehr deutlich. Nach einer Prüfung möglicher zur Verfügung stehender Räumlichkeiten, wird im Dezember 2008 ein Neubau auf dem Parkplatz nahe der Kästnerschule beschlossen und erste Finanzmittel in den Haushalt eingestellt, in Verbindung mit der Aufwertung des Quartiers „Rechts vom Kreuzstein“. Der Kreis als Schulträger und Besitzer des Grundstücks hat bereits grünes Licht gegeben, und beim Land Hessen, das sich zu zwei Dritteln an den Baukosten beteiligt, sind 2,3 Millionen Euro als Fördermittel beantragt.

 

Neue Kinderbeauftragte:

Sonja Seip ist ab Mai 2008 keine Kinderbeauftragte mehr. Mit dieser Entscheidung zieht Bürgermeister Rohrbach die Konsequenz für zu geringe Präsenz der Kinderbeauftragten im Jahre 2008 bei zahlreichen Sitzungen. Seip erklärt, daß sie nach der Elternzeit wieder zu den Arbeitnehmern gehöre und aus zeitlichen Gründen das Amt sowieso abgeben wollte. Sonja Seip war die Nachfolgerin von Editha Kaudelka. Die Position bleibt bis auf weiteres unbesetzt.

Die über ein Jahr lang vakante ehrenamtliche Position der Maintaler Kinderbeauftragten ist

ab Juli 2009 ist die Stelle wieder besetzt. Nachfolgerin ist jetzt die 41-jährige Monika Bött­cher. Sie ist im Elternbeirat der Dörnigheimer Kita Wingertstraße tätig und versteht sich in ihrer neuen Position als Bindeglied zwischen Kindern und Politik. Die ehrenamtliche Kinderbeauftragte setzt sich für die Belange des Nachwuchses ein und nutzt Jahr für Jahr das Forum des Weltkindertagsfests, um Werbung für die Kinderrechte zu machen, die vielen Erwachsenen auch in Maintal noch immer nicht geläufig sind. Die Interessen der Mädchen und Jungen vertritt sie gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, sprich gegenüber den Stadtverordneten und dem Magistrat. Außerdem hält Monika Böttcher Sprechstunden ab, um zu erfahren, wo den Kindern der Schuh drückt. Geprägt wurde das Amt der Maintaler Kinderbeauftragten über Jahrzehnte durch Editha Kaudelka. Die heutige Ehrenkinderbeauftragte war die erste Kinderbeauftragte in ganz Hessen.

 

Kita-Streik zehrt an Nerven der Eltern:

Bessere Arbeitsbedingungen (unter anderem eine betriebliche Gesundheitsförderung) und auch eine Tariferhöhung sind die Ziele der in erster Linie weiblichen Erzieher, die ab Anfang Mai 2009 bundesweit immer wieder in Warnstreiks treten. Auch in Maintal beteiligen sich zahlreiche Erzieherinnen an den Arbeitsniederlegungen. Diese ziehen sich bis in die letzte Juniwoche hinein. Zwar gelingt es der Stadt, den Betrieb mit Notdiensten aufrechtzuerhalten, doch viele Eltern benötigen eine Ersatzbetreuung oder müssen Urlaub nehmen, um sich selbst um den Nachwuchs  zu können. Die Eltern werden auf eine harte Belastungsprobe gestellt, ehe sich die Tarifparteien nach Monaten dann doch Ende Juli endlich einigen und einen Kompromiß finden.

 

U 3-Betreuung: Plätze heiß begehrt

Im Wahlkampf hat Erhard Rohrbach versprochen, sich für mehr Betreuungsplätze für Kinder einzusetzen, die unter drei Jahre alt sind. Zusätzliche Plätze soll es in der Kita Eichendorffstraße und neu auch in der Kita Gänsseestraße geben. Auch soll das Angebot der freien Träger erhöht werden. Die Entwicklung zeigt jedoch, daß es nicht genügend Plätze gibt und viele Mütter Probleme haben, ihren Nachwuchs, der noch keine drei Jahre alt ist, unterzubringen. Denn in vielen Familien ist es schon aus finanziellen Gründen notwendig, daß die Frau ein oder anderthalb Jahre nach der Geburt wieder arbeiten gehen muß. Eine Hebamme hat deshalb im August 2009 eine Unterschriftenliste für mehr Betreuungsplätze für U 3-Kinder initiiert.

Im Rahmen des Ausbaus der U 3-Betreuung entsteht ab April 2010 an der Bischofsheimer Kita Gänssee­straße ein Erweiterungsbau. Dessen Richtfest wird im April gefeiert, die Arbeiten sind im September abgeschlossen. Im Dezember folgt die offizielle Einweihung. Zwei neue Gruppen mit jeweils zehn Kindern unter drei Jahren können in der Bischofsheimer Einrichtung nun betreut werden. Außerdem entsteht eine altersübergreifende Gruppe für 15 Mädchen und Jungen bis sechs Jahre. Davon sind sechs Kinder unter drei Jahre alt. Der Ausbau der Kita kostet bis Dezember 2010 die Stadt Maintal etwa 512.000 Euro.

 

Integrative Kita: Zukunft gesichert

Die heftigen Diskussionen um die Zukunft der Integrativen Kita in der Hermann-Löns-Straße in Dörnigheim sind nun Vergangenheit. Die Stadt Maintal und die Vertreter des Behinderten-Werks Main-Kinzig, das Träger der Kita ist, einigen sich im Januar 2010 auf die Finanzierung für das Jahr 2010 und kündigen für den Sommer einen neuen Vertrag an. Die Stadt wollte den bisherigen jährlichen Zuschuß für die Kita in Höhe von 275.000 Euro sukzessive senken. Im Sommer einigen sich Stadt und Behinderten-Werk dann darauf, daß in der Integrativen Kita zukünftig auch U 3-Betreuung angeboten wird.

 

Bau des Kinder- und Jugendhauses startet:

Der Spatenstich für das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim ist im Juli 2010 getan und die Bauarbeiten können beginnen. Das neue Gebäude entsteht auf dem vorderen Parkplatz am Ende der Stichstraße, die vom Dörnigheimer Weg zur Erich-Kästner-Schule abzweigt. Es soll im Sommer 2011 fertiggestellt sein.

Für den Betrieb des neuen Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim hat sich ein Trägerver­ein gegründet. Diesem gehören Bürgermeister Erhard Rohrbach, Peter Stahr von der Familienberatungsstelle „Welle“, Heidrun Barnikol-Veit, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend, Marc Becker vom Turnier-Tanz-Club „Forts Nova“, Petra Ruppert von der Turnerschaft Bischofsheim und Julia Kappler von der benachbarten Erich-Kästner-Schule an. Der Trägerverein ist für die personelle und finanzielle Ausstattung des Kinder- und Jugendhauses verantwortlich. Am 3. September 2011 erfolgt die offizielle Eröffnung des neuen Domizils neben dem Bürgerhaus. Zur Einweihungsfeier kommen Hunderte von Besuchern. Das neue Angebot für den Nachwuchs wird sehr gut angenommen. Rund 2,3 Millionen Euro hat der Bau insgesamt gekostet. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf ein Drittel, zwei Drittel übernehmen Land und Bund.

Die Stadtverordneten beschließen, daß zukünftig die Trägerschaft des Kinder- und Jugendhauses (KiJu) Bischofsheim in den Händen der Stadt Maintal liegen soll. Das Konzept des Vereins „Welle“ wird abgelehnt. Nachdem der Verein Offene Kinder- und Jugendarbeit Bischofsheim, der seit der Öffnung des KiJu tätig war, beschlossen hatte, die Trägerschaft aufzugeben, mußte dringend ein Nachfolger gefunden werden. Die Befürworter einer Übernahme durch die Stadt sehen in erster Linie Synergieeffekte mit dem Dörnigheimer Kinderclub. Das KiJu muß über Monate ohne Leitung auskommen, nachdem die bisherige Leiterin hingeworfen hatte. Zwei Bewerberinnen sagen erst zu und dann doch noch ab. Anfang Dezember 2013 kann die Stadt aber den Dörnigheimer Sozialarbeiter Sebastian Schmidt als neuen Leiter präsentieren.

 

Eltern protestieren gegen Einsparungen:

Das von Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) und der Stadtverwaltung erarbeitete Konsolidierungsprogramm, das zehnprozentige Einsparungen in allen Budgets vorsieht, stößt vor im Februar 2011 allem bei Eltern auf Widerstand, die um die Qualität der Kinderbetreuung in den städtischen Kitas fürchten. Mit einer Demonstration im Vorfeld der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung machen rund 100 Mütter und Väter ihrem Ärger Luft. Doch die Parlamentarier vertagen die Entscheidung über die 322.000 Euro schwere Einsparung auf eine Sondersitzung. CDU und FDP stehen zu den Plänen, SPD und WAM lehnen sie ab. Unklar ist die Position der Maintaler Grünen: Auch während einer ganztägigen Sitzung des Haupt- und Finanz­ausschusses gibt es keine Einigung. Die „Jamaika“-Fraktionen von CDU, Grünen und FDP wollen sich zunächst beim hessischen Sozialministerium über die personelle Mindestausstattung für die Kitas informieren.

 

Familienzentrum schließt seine Türen:

Nach 22 Jahren schließt im Februar 2011 das Familienzentrum in der Rhönstraße 20 in Bischofsheim seine Türen. In den vergangenen Jahren nutzten immer weniger Väter und Mütter das Angebot, da sie früher in den Beruf zurückkehren und für ihre Kinder eine Ganztagsbetreuung benötigen. Eine Übernahme des Familienzentrums durch den SC Budokan oder die Dörnigheimer „Schlümpfe“ scheiterte aus finanziellen Gründen, da es keine Zuschüsse von der Stadt Maintal oder dem Land Hessen geben würde.

 

Es fehlt an Erziehern und Kita-Plätzen:

Zu wenig Erzieher und zu wenig Plätze. Die Stadt Maintal benötigt 405 Plätze für die U 3-Betreuung, nur 226 stehen nach den Sommerferien zur Verfügung. Das ist ein Fehlbedarf von 179 Plätzen. Die höhere Geburtenrate ist der Grund für die Fehlkalkulation aus dem Jahr 2008. Auch Kindergartenplätze sind im Mai 2011 rar. Vor allem in Bischofsheim sind die Eltern oft vergeblich auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihre Kleinen. Dort fehlen nach den Sommerferien 50 Plätze. Auch an Erziehern mangelt es in Maintal. Von Januar bis Mai 2011 können zehn Stellen nicht besetzt werden. Gründe hierfür sind der Fachkräftemangel und der erhöhte Bedarf aufgrund des U 3-Ausbaus. Dieses Problem gibt es auch in anderen Städten, weshalb beispielsweise Frankfurt mit übertariflichen Gehältern lockt. Intensiv mit dem Thema beschäftigt sich der Stadtelternbeirat im Oktober 2011 Die Vorsitzende Manuela Lörke kritisiert dabei, daß der Informationsfluß aus dem Rathaus besser sein könnte. Zugleich gibt sie bekannt, daß sie das Amt nicht mehr weiterausführen könne, da ihre Kinder mittlerweile auch in die Grundschule gehen. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig. Kommissarisch übernimmt Fabian Langer, der dem Elternbeirat der Kita Eichendorffstraße angehört, die Position, erklärt aber gleichzeitig, daß er für das Amt aus beruflichen Gründen keine Zeit hat.

 

Erweiterung der Kita „Buchennest“:

Die evangelische Kirchengemeinde Wachenbuchen feiert im Juni 2011 Richtfest. Beim Pfarr- und Gemeindehaus schreiten die Arbeiten planmäßig voran. Das gesamte Erdgeschoß des Pfarrhauses steht künftig der Kita „Buchennest“ zur Verfügung, die damit ihre Betreuungskapazitäten erweitern kann. Ein neues Treppenhaus koppelt die Privatwohnung des Pfarrers vom Gemeindebetrieb ab. Die Baukosten betragen 600.000 Euro. Ende August 2011 wird das größere „Nest“ für die Kleinen eröffnet. Damit kann in Wachenbuchen die Nachfrage nach Betreuungsplätzen insbesondere für die Altersklasse der Unter-Dreijährigen gut abgedeckt werden.

 

U 3-Betreuung auch in Wachenbuchen:

Auch in der Kindertagesstätte in der Kilianstädter Straße in Wachenbuchen werden ab dem Frühjahr 2014 (März) Kinder unter drei Jahren betreut. In zwei altersgemischten Gruppen mit jeweils 15 Kindern besuchen nun auch Jungen und Mädchen ab zwölf Monaten die Kita. Die Maßnahmen zur Umgestaltung hatten rund ein halbes Jahr gedauert. So entstand unter anderem ein Anbau für einen Schlafraum.

 

Kindertagespflege feiert 20-Jähriges:

Mit einem Festakt im Bürgerhaus Bischofsheim im Januar 2012, bei dem der hessische Sozialminister Stefan Grüttner zu Gast ist, feiert die Kindertagespflege in Maintal ihr 20-jähriges Bestehen. Auf der Jubiläumsfeier blicken Zeitzeugen und Wegbegleiter zurück auf die Anfänge der Kindertagespflege in Maintal im Jahr 1992, eine anschließende Ausstellung im Rat­haus in Hochstadt gewährt interessierten Bürgern Einblicke in die Arbeit der Servicestelle.

 

„Leon-Hilfe-Inseln“ starten in Maintal:

Das Präventionsprojekt „Leon-Hilfe-Inseln“, das vom hessischen Landeskriminalamt initiiert wurde, wird nun auch von der Stadt Maintal umgesetzt. Kinder, die sich in einer Notsituation befinden, sollen in gekennzeichneten Anlaufstellen sichere Hilfe erhalten. Ein gelber Aufkleber mit der Symbolfigur des Kinderkommissars Leon zeigt ab April 2012 den Kindern, welche öffentlichen Institutionen wie Schulen und Kitas oder welche Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe sichere Hilfe und Schutz bieten. Den Auftakt der Aktion bildet der Stadtteil Dörnigheim, in dem bereits rund 50 Aktionspartner die „Hilfe-Insel“-Aufkleber in ihrem Eingangsbereich angebracht haben. Im Juli sind es bereits 70 öffentliche Institutionen wie Kitas und Schulen, aber ebenso Geschäfte und Betriebe, die Standorte werden. Mit dabei ist auch der Tagesanzeiger Zum Schuljahresbeginn im August sind die „Hilfe-Inseln“ startklar.

Wenn Kinder sich bedroht fühlen oder in Not sind, erhalten sie in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen Hilfe, die mit dem „Leon“-Aufkleber versehen sind, der den bekannten Kinderkommissar „Leon“ in Figur eines Löwen zeigt. Im vergangenen Jahr startete dieses Projekt in Maintal mit 70 Standorten in Dörnigheim. Im August 2013 geht es mit Bischofsheim weiter. 54 „Leon-Hilfe-Inseln“ kann die Kinderbeauftragte Monika Böttcher dort vorstellen.

 

Bücherei Hochstadt: Bürger gegen Schließung

Der Förderverein der Stadtteilbücherei Hochstadt sammelt 1.289 Unterschriften für den Erhalt der Bücherei. Denn im Rahmen der Diskussion über die Zentralisierung von Stadtteilbüchereien und Stadtläden droht auch der Einrichtung in Hochstadt das Aus. Hinzu kommt, daß die langjährige Büchereileiterin Ilona Reneerkens zum Ende des Jahres in Ruhestand geht. Eine Nachfolgerin für sie gibt es nicht. Eine Mitarbeiterin aus Bischofsheim soll zunächst einmal in der Woche nach Hochstadt kommen. Im April 2012 protestieren rund 250 Erwachsene und vor allem viele Kinder gegen die drohende Schließung der Bücherei, die auch ein wichtiger Treffpunkt für die Bürger des Stadtteils ist. Im Juni 2012 beschließen die Stadtverordneten, die vier Büchereistandorte zunächst zu erhalten, aber über zukünftige Modelle noch eingehend zu diskutieren. Im Herbst greift jedoch die SPD wiederum die Idee einer zentralen Bücherei für ganz Maintal auf. Der Förderverein der Hochstädter Einrichtung will dessen ungeachtet weiter für den Erhalt der Bücherei kämpfen.

 

Sanierung des  Kinderhauses Uhlandstraße dauert viel länger:

Ein Thema, das sich durch das ganze Jahr 2012 zieht, ist die durch einen Wasserschaden nötig gewordene Sanierung des Kinderhauses Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim. Der Wasserschaden ereignete sich bereits Ende 2011. Er führte zu einer massiven Schimmelbildung. Aus gesundheitlichen Gründen kann das Gebäude nicht mehr für die Kinder-Betreuung genutzt werden, eine umfangreiche Sanierung wird notwendig. Bereits Anfang März 2012 ziehen die ersten beiden Kita-Gruppen in das erst im September 2011 eröffnete Kinder- und Jugendhaus (KiJu) um. Nach den Osterferien folgen die anderen vier Gruppen. Dadurch wird das Angebot für die Jugendlichen erheblich eingeschränkt. Der Beginn der Sanierungsarbeiten, die deutlich umfangreicher ausfallen als ursprünglich geplant, verzögern sich. Bei einer Ortsbegehung Anfang Oktober werden deren Ausmaße deutlich. Unter anderem sollen auch die Wärmedämmung auf den neuesten Stand gebracht und eine Fußbodenheizung eingebaut werden. Laut Bürgermeister Rohrbach belaufen sich die Kosten auf 500.000 bis 600.000 Euro. Davon müsse die Stadt, so der Rathauschef, mehr als ein Drittel selbst aufbringen. Wohl Ende April 2013 soll das Kinderhaus wieder genutzt werden können. Ursprünglich wurde von einem Abschluß der - jedoch weniger umfangreich angenommenen - Sanierung noch 2012 ausgegangen.

Die Bauarbeiten am Kinderhaus Ludwig- Uhland-Straße gehen im Februar 2013 dem Ende zu. Während sich das Gebäude im November noch im Rohbau befand, sind die Bauarbeiten mittlerweile deutlich vorangeschritten. Einen Überblick über die bisherige Sanierung sowie das, was noch bis zum Umzug der Kinder in ihre Kita, geschehen muß, geben im Februar 2013 Bürgermeister Erhard Rohrbach und Ralf Sachtleber  Leiter des Fachbereichs Hochbau.

 

Wingertstraße für U3 ausgebaut:

Die städtische Einrichtung Kita Wingertstraße in Dörnigheim wird ab Juli 2012 für die U 3-Betreuung ausgebaut. Zunächst sollen zwölf Mädchen und Jungen aufgenommen werden. Für die Zukunft ist die Betreuung von insgesamt 24 Kindern zwischen zwei und drei Jahren vorgesehen. Dann wird die Dörnigheimer Kita in vier Gruppen Platz für insgesamt 80 Zwei- bis Sechsjährige bieten, bisher konnten 96 Mädchen und Jungen von drei bis sechs Jahren betreut werden.

 

Großes Ereignis: Maintals Weltkindertag

Zu den großen Ereignissen, die alljährlich in Maintal stattfinden, gehört das Weltkindertags­fest, das immer im September in Szene geht. Eine besondere Ausgabe war das Fest im Jahr 2012, das auf den Dörnigheimer Mainwiesen über die Bühne ging. Tausende von Kindern und Erwachsenen kamen, um die zahlreichen Angebote und Stände zu nutzen. Die Kinderbeauftragte Monika Böttcher nutzt die Veranstaltung auch immer, um auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen.

 

Nach Elternprotesten werden Hortzeiten geändert:

Nach der schier endlosen Diskussion um die Reform der Kita-Satzung im Jahr zuvor und dem kurzzeitigen Ärger über die anscheinend mißverständlichen Informationsblätter der Stadt über die neuen Gebührenstaffeln droht im April 2013 nun neues Ungemach: Denn bei den betroffenen Eltern sorgen die neuen Betreuungspakete im Hortbereich für große Aufregung.

Der Vorwurf in Richtung der Stadt: Sie bezahlten auch für Stunden, in denen ihre Kinder in der Schule und eben nicht in der Betreuung seien. So umfaßt beispielsweise einen Halbtagesplatz für den Hortbereich die Zeiträume 7 bis 13 und 8 bis 14 Uhr. Der Ganztagesplatz wiederum umfaßt die beiden wählbaren Zeitspannen von 7 bis 15 beziehungsweise von 8 bis 16 Uhr. Alle Angebote beinhalten also auch jene Stunden am Vormittag, welche die Kinder in der Schule sind und überhaupt keine Hortbetreuung benötigen. Die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend Heidrun Barnikol-Veit äußert diesbezüglich, daß die Verwaltung je nach den Möglichkeiten und Gegebenheiten in den jeweiligen Einrichtungen die genauen Zeitrahmen festlegt.

Es kommt im Mai 2013 zu einer Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung, in der beschlossen wird, daß die Schulzeiten aus den Paketen ausgeklammert werden. In einem weiteren Beschluß im Juni 2013 wird schließlich vereinbart, daß bei jedem Kind pauschal zwei Stunden aus der Betreuungszeit ausgeklammert werden, unabhängig davon, ob das Kind tatsächlich diese zwei Stunden oder eventuell länger in der Schule und somit nicht im Hort verbringt.

 

Kita-Sanierung in der Schillerstraße und weiterer U 3-Ausbau:

Umfangreiche Baumaßnahmen finden im Februar 2014 im Familienzentrum Schillerstraße in Bischofsheim statt. Dort läuft der Ausbau der U 3-Betreuung. Um künftig auch Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten zu können, wird das so genannte „Rote Haus“ erweitert. Parallel laufen Sanierungsmaßnahmen im „Blauen Haus“, nachdem in dem Gebäude Schimmelbefall festgestellt wurde. Die rund 80 Jungen und Mädchen sind ab Februar in der Erich-Kästner -Schule untergebracht. Für Kleinkinder unter drei Jahren wird auch in der Kita Vilbeler Straße gebaut. Dort kommt es jedoch zu erheblichen Verzögerungen, kann die Fertigstellung im Oktober nicht eingehalten werden, weil sich auf die Ausschreibung für den geplanten Anbau in Modulbauweise zunächst keine Firma meldet.

 

Kinder- und Jugendfarm wird gerettet:

Der Trägerverein der Kinder- und Jugendfarm Maintal in Hochstadt entgeht im März 2014 seinem frühzeitigen Aus. Das Projekt selbst steckt noch in den Kinderschuhen. Und beinahe schien es, als würde es aus diesen auch nicht rauswachsen. Denn die Gründerin und Erste Vorsitzende, Cynthia Mosig, hatte einige Wochen zuvor ihr Amt zur Verfügung gestellt. Der Kinder- und Jugendfarm drohte damit der vorzeitige Abgesang. Doch es gelingt, einen neuen Vorstand zu akquirieren: Das Amt der Ersten Vorsitzenden übernimmt Wally Vida-Pedd. Die Diplom- Sozialpädagogin im Ruhestand ist von dem Konzept, das eine Kombination aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof vorsieht, spontan überzeugt und fackelt nicht lange, als sie gebeten wird, den Vorsitz zu übernehmen. Ihr zur Seite steht Iris Kunde als Zweite Vorsitzende. Leonie Großer fungiert als Schriftführerin und Timo Schnürpel als Kassierer. Kay Ignee, Stephanie Connick und Cynthia Mosig agieren als Beisitzer. Damit bleibt der Verein handlungsfähig und kann sich seinen Aufgaben stellen. Die Farm soll südlich der Südumgehung in Höhe des Sportplatzes entstehen.

 

 

Schule

Jubiläumsfest der Schubertschule zum 40. Geburtstag:

Ein vielseitiges Programm gestalten im Mai 2008 die Kinder der Hochstädter Fritz-Schubert-Schule aus Anlaß des 40. Geburtstages ihrer Grundschule und wollen damit der Lehranstalt ein Gesicht geben. Ehemalige Lernende sind gekommen und betrachten aufmerksam die alten Klassenfotos sowie aktuelle aber auch alte Bilder des Lehrerkollegiums.

 

Villa Kunterbunt: Bedürfnisse zusammenstellen:

Das Ganztagsprojekt der Bischofsheimer Grundschule Villa Kunterbunt nimmt im Juni 2008 immer stärker Form an. Mit einem Informationsangebot für die Eltern weisen die Lehrer auf die verschiedenen Angebote hin. Neben der verbindlichen Betreuung sind die Eltern vor allem an den verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die teilweise von Maintaler Vereinen angeboten werden, interessiert.

 

In Siemensschule PCB festgestellt:

Der Kreis schließt im August 2008 Teile der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim. Grund ist eine hohe Belastung durch polychlorierte Biphenyle (PCB). Betroffen sind die Schulturnhalle und der Förderstufenbau. Der Unterricht in der Schule läuft weiter, der Sportunterricht wird in die Maintal-Halle verlegt. Betroffen von den Unannehmlichkeiten sind auch viele Vereine, die die Räumlichkeiten genutzt hatten. Im September wird festgestellt, daß die Belastungsquelle vor allem die Dehnungsfugen in den Bauteilen seien. Die Turnhalle und das Förderstufengebäude sollen abgerissen werden. Was nun an die Stelle der vorhandenen Gebäude den freien Platz einnehmen soll, wird noch diskutiert. Der Kreis bewilligt eine neue Zweifelder-Sporthalle, wartet im Dezember 2008 jedoch noch auf Wünsche der Stadt, die zunächst noch einige Gespräche auch mit Vereinsvertretern führen möchte.

 

Buschschule:

Das Wasser in den Duschräumen der Wilhelm-Busch-Schule ist mit Legionellen belastet. Nicht zum ersten Mal. Ein DIN A4-Zettel informiert, daß die Benutzung der Duschräume derzeit nicht möglich ist. Vor allem für Sportvereine, die die Schulturnhalle nutzen, ist das eine erhebliche Einschränkung. Eine grundlegende Sanierung der Duschräume ist dringend notwendig und seitens der Kreises als Schulträger im März 2009 auch geplant.

Mit einer Reise in fremde Kulturen feiert die Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim im Mai 2010 ihren 40. Geburtstag. Ehrengäste, Eltern, Großeltern und natürlich Schüler sind gekommen, um bei den Feierlichkeiten dabei zu sein. Schulleiter Georg Metzger blickt zusammen mit den Gästen auf die Veränderungen in den vergangenen vier Jahrzehnten zurück. Die Schüler zeigen mit Liedern und Tanzeinlagen, wie bunt die Schule ist.

 

Fröbel-Schulle:

Die Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim verabschiedet im Juni 2011 ihre langjährige Rektorin Angelika Thannhäuser nach mehr als 41 Jahren im Schuldienst. Kollegen, Schüler und Vertreter aus Politik und Verwaltung würdigen mit einem Festakt ihre Arbeit an der Schule für praktisch Bildbare und ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten, die sie außerhalb des Schulbetriebs wahrnahm. Nachfolgerin wird ihre bisherige Stellvertreterin Elisabeth Görgen. Sie und ihre Kollegen bezeichnen Angelika Thannhäuser als charismatische. kommunikative und allgegenwärtige Person, die immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Schüler und Lehrerkollegen hatte.

Aufgezogen wie ein richtiges Zirkusspektakel feiert im April 2014 die Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim ihren 50. Geburtstag und begrüßen Schulleiterin Elisabeth Görgen und Konrektorin Jutta Weiser die Gäste mit einem fröhlichen „Hereinspaziert“ in dem eigens dafür auf dem Schulgelände errichteten Zelt. Doch auch der Blick zurück auf die vergangenen Zeiten kommt nicht  zu kurz: Neben einer Präsentation der Geschichte der Förderschule, von ihren Anfängen 1964 in einem Flügel von Schloß Philippsruhe über die Dependance in Maintal im Jahr 1979 sowie den Umzug im Jahr 1992 in das umgebaute Schulgebäude in Dörnigheim kommen bei der Feier auch Lehrkräfte, Eltern, Elisabeth Görgens Vorgängerin, die langjährige Schulleiterin Angelika Thannhäuser, sowie ehemalige Schüler zu Wort.

 

Jürgen Borta als Rektor der Kästnerschule verabschiedet:

Mit vielen lobenden Worten und einem bunten Rahmenprogramm wird im Juni 2012 Jürgen Borta aus seinem Amt als Rektor der Erich-Kästner-Schule verabschiedet. Acht Jahre leitete er die Kästnerschule und brachte in all den Jahren deren Entwicklung zur Ganztagsschule voran.

 

Einstein-Gymnasium:Partnerschaft der mit Schule in China

Das Albert-Einstein-Gymnasium schließt im Juni 2009 eine Partnerschaft mit einer Schule in Chengdu in China. Bereits im neuen Schuljahr soll eine Gruppe aus Maintal in den Fernen Osten reisen. Zur Unterzeichnung des Vertrages ist extra eine Delegation aus Maintal nach China gereist. Schulleiter Frank Maier freut sich auf die Partnerschaft, die nun mit Leben erfüllt werden soll.

Nach 18 Jahren verläßt Frank Maier im Juli 2013 das Albert-Einstein-Gymnasium in Bischofsheim. Unter anderen verabschieden Landrat Erich Pipa, Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser sowie der stellvertretende Schulleiter Claus Wörn den langjährigen Rektor in den Ruhestand, der noch bewirkt hatte, daß die Einsteinschule am Schulversuch G8 /G9 teilnimmt und nun eine Selbständige Schule ist. Endgültig nimmt Maier jedoch nicht Abschied. Er führt noch einen Mathe-Leistungskurs bis zum Abitur im kommenden Jahr und will sich als Mitglied des Fördervereins um die Schulpartnerschaften kümmern. Claus Wörn wird im Herbst zu seinem Nachfolger bestimmt.

Ein Alptraum für alle Abiturienten des Albert-Einstein-Gymnasiums: Die Prüfung im Fach Mathematik steht vor der Tür, doch statt der richtigen liegt im März 2014 die falsche Klausur auf den Tischen und niemand merkt es. Beim zentralen Mathe-Abitur war von der Schule die falsche Prüfung ausgewählt worden. Betroffen sind rund 80 Einsteinschüler. Diese werde vor die Wahl gestellt, ob sie die Prüfung neu schreiben wollen oder mit einer leicht veränderten Bewertung der bereits absolvierten Prüfung einverstanden sind.

 

Jugend

Jugendzentrum in der Waldsiedlung:

Große Bedeutung hat das evangelische Jugendzentrum in der Dörnigheimer Waldsiedlung auch noch für die ehemaligen Juz-Besucher. Zum 40. Geburtstag im Mai 2008 treffen sie sich alle wieder zum „Talk im JUZ“ und erinnern sich an unvergeßliche Jugendfreizeiten und enge Freundschaften. Die schlummernden Erinnerungen, die geweckt werden, sind für viele die prägendsten ihrer Zeit gewesen. Und da Jugendliche aus unterschiedlichen Zeiten erschienen sind, gibt es natürlich auch die unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen. Zahlreiche ehemalige Juz-Besucher können ausfindig gemacht worden.

Holger Linden ist ab Januar 2009 der neue Leiter des Jugendzentrums (JUZ) der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim. Der 31 Jahre alte Diplom-Pädagoge tritt die Nachfolge von Christian Gros an. Der junge Familienvater aus Aschaffenburg sieht vor allem die Integration als eine zentrale Aufgabe der kirchlichen Einrichtung in der Hermann-Löns-Straße.

 

Jugendpreis für Stefanie Hofmann:

Die 21-jährige Stefanie Hofmann erhält im Januar während des städtischen Neujahrsempfangs den Maintaler Jugendpreis. Die Dörnigheimerin engagiert sich seit einigen Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde, war unter anderem fünf Jahre Konfirmandenhelferin und betreut seit 2006 den „Juki“-Treff im Kinder- und Jugendzentrum in der Waldsiedlung.

Zwei Silberne Ehrenmedaillen für langjähriges ehrenamtliches Engagement nehmen Elli Henkel, Gründungsmitglied der Bürgerhilfe und seit 1989 im Seniorenbeirat aktiv, und Rosemarie Olbrich, seit 1982 bei der Freien Turnerschaft Wachenbuchen engagiert, entgegen.

 

Naturschutz und Umwelt

Sportanlage in der „Grünen Mitte“:

Die Pläne für einen Sport- und Freizeitpark in der „Grünen Mitte“ erregen im März 2010 die Gemüter. Bürgermeister Rohrbach verteidigt gegenüber dem Tagesanzeiger seine Idee. Er argumentiert auch damit, daß es sich die Stadt auf Dauer nicht mehr leisten könne, zehn Fußballplätze zu unterhalten. Eine zentrale Anlage am Maintalbad sei zukunftsorientiert, gerade auch bezüglich der Jugendarbeit. Darüber hinaus mache eine solche Sport- und Freizeitanlage Maintal attraktiver für Neubürger.

Im Haushalt 2010 sind für deren Planungen zunächst insgesamt 225.000 Euro vorgesehen. Da aber das Land Hessen einen niedrigeren Zuschuß zum letzten Bauabschnitt der Kennedystraße bewilligt, werden schließlich 115.000 Euro aus dem Budget für die Planungen des Sport- und Freizeitparks für die Straße verwendet.

Die Planungen für Sportstätte werden im Februar 2011 vorerst ausgesetzt. Weil nur drei Eigentümer der benötigten neun Grundstücke dem Verkauf zum gängigen Verkehrswert zugestimmt haben, ruht das Projekt vorerst. Eine höhere Bezahlung würde die Finanzierung ins Wanken bringen. Prekär wird die Situation durch die Entscheidung für den FC Germania. Der Fußballverein sollte von der Eichenheege in die „Grüne Mitte“ umziehen. Nun ist die Zukunft offen. Doch die bisherige Sportanlage muß dringend saniert werden, allerdings fehlen die Gelder. Von der Politik fühlen sich die Fußballer im Stich gelassen und würden heute nicht mehr die Entscheidung für einen Umzug treffen.

In der Stadtverordnetenversammlung im Mai 2011 entscheiden sich die Parlamentarier dafür, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die über die Gestaltung einer möglichen Freizeitanlage in der „Grünen Mitte“, aber ebenso über die Weiterentwicklung der Sportanlagen in Maintal, berät. Erste Ergebnisse werden zunächst für Herbst, dann doch erst im kommenden Jahr erwartet.

Im September 2014 ist die Katze endgültig aus dem Sack: Es wird keine zentrale Sportanlage in der „Grünen Mitte“, dem Maintalbad gegenüberliegend geben. Dies ist der Magistratsvorlage zum Tagesordnungspunkt „Zusammenführung der Freisportanlagen im Stadtteil Dörnigheim“ zu entnehmen, der in der Parlamentssitzung am Montag, 22. September 2014 verhandelt wird. Bereits in der vorherigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Erster Stadtrat Ralf Sachtleber angedeutet, daß dieser Standort nicht mehr ernsthaft verfolgt werden könne. Dabei stützte er sich auch auf die Aussagen der Teilnehmer am Bürgergutachten, die sich aufgrund des Eingriffs in das Naturschutzgebiet gegen eine Sportanlage an dieser Stelle ausgesprochen hatten.

Der Beschlußvorschlag des Magistrats zur Sportanlage in der „Grünen Mitte“ lautet: „Die Voruntersuchungen zur Errichtung einer Freisportanlage im Bereich des Maintalbads mit dem Ergebnis, daß eine Sportanlage auf diesem Standort nicht umsetzbar sein wird, werden zur Kenntnis genommen.“ Nun soll nach dem im Dezember 2013 verabschiedeten Beschluß von SPD und CDU der Standort „Dicke Buche“ weiterverfolgt werden. Darüber wird jedoch weiter diskutiert. Die Teilnehmer am Workshop zum Bürgergutachten lehnen den Standort beispielsweise ab und präferieren den WAM-Vorschlag zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße. So ganz scheint sich auch die CDU von einem Standort in der „Grünen Mitte“ noch nicht verabschiedet zu haben, wie der neue CDU-Fraktionsvor­sitzende Martin Fischer in einer Pressemitteilung zwischen den Zeilen andeutet.

 

Zerstörung des „Bienenhotels“ sorgt für Fassungslosigkeit:

Unbekannte lassen im Januar 2012 ihre blinde Zerstörungswut aus und verwüsten das „Bienenhotel“ das sich in den Streuobstwiesen in der Nähe des Hochstädter Schützenhäuschens befindet. Lediglich das Grundgerüst steht noch, der Rest wurde mutwillig herausgerissen. Wildbienen verschiedenster Arten dient es als Nisthilfe, indem sie die Löcher des „Hotels“ zur Eiablage nutzen. Die Täter werden nie ermittelt. Doch die Umweltpädagogin Anika Hensel, die vor einigen Jahren das „Bienenhotel“ gemeinsam mit Schülern der Fritz-Schubert-Schule errichtet hatte, läßt sich nicht entmutigen und kündigt an, das „Bienenhotel“ wieder herstellen zu wollen, was dann auch bereits im folgenden April geschieht. Januar/April

 

Obstbaumpflanzung für die Integration:

Im Rahmen des landesweiten Projekts „Modellregion Integration“ pflanzt das Stadtteilzentrum Bischofsheim im März 2012 gemeinsam mit rund 20 Teilnehmern mit Migrationshintergrund auf einer Streuobstwiese im westlichen Stadtteil als symbolischen Akt sechs Obstbäume. Das Projekt, an dem sich die Stadt Maintal beteiligt, hat die interkulturelle Öffnung von Vereinen und Verbänden zum Ziel. Auf diese Weise sollen vor allem hier lebende Menschen mit ausländischen Wurzeln stärker an das hiesige Vereinsleben herangeführt werden. Gepflanzt werden zwei Apfelbäume, ein Mirabellen-, ein Kirsch-, ein Zwetschgen- sowie ein Walnußbaum.

 

Erstmals wieder ein Weißstorchenpaar:

Auf Wachenbucher Gemarkung nistet im Mai 2012 nach mehr als 50 Jahren wieder ein Weißstorchenpaar. Das sei eine „vogelkundliche Sensation“, so Erster Stadtrat Ralf Sachtleber. Zuletzt wurden Störche im Mai 1961 auf dem Gebiet des heutigen Maintal gesichtet.

 

Verärgerung über Rückschnitt an A 66:                   

Viel Aufregung gibt es im Januar und Februar 2014 unter einigen Anwohnern in Bischofsheim, genauer in der Goethestraße und im Dörnigheimer Weg. Grund sind die so genannten Gehölzpflegearbeiten von Hessen Mobil an der A 66. Von „unverantwortlichem Kahlschlag“ ist seitens der Bischofsheimer unter anderem die Rede. Die Behörde betont jedoch, daß es sich beim Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern um notwendige Maßnahmen handele, die unter anderem der Verkehrssicherheit dienten. Erster Stadtrat Ralf Sachtleber kritisiert Hessen Mobil allerdings dafür, daß es sehr kurzfristig und nicht umfassend über die Maßnahme informiert habe.

 

Gesundheitswesen

Wichtige Fachärzte fehlen in Maintal:

Im Juni 2008 gibt es schon seit Jahren weder einen Hals-, Nasen-, Ohrenarzt noch einen Hautarzt gibt in Maintal. Nun hört auch noch der einzige Augenarzt auf und findet keinen Nachfolger. Der Bedarf für Fachärzte ist in Maintal vorhanden, doch hat sich bisher einfach kein Arzt dafür interessiert, eine Praxis in Maintal zu eröffnen. Gerade für ältere Menschen ist der Fachärztemangel ein Problem. Sie müssen nach Hanau oder Frankfurt fahren, um einen der oben genannten Facharzt zu konsultieren.

 

Spenden für Operation von Lea:

Die kleine dreijährige Lea und ihre Eltern aus Bischofsheim dürfen sich im Dezember 2009 über zahlreiche Spenden aus Maintal und Umgebung freuen. Insgesamt sollen 50.000 Euro zusammenkommen für zwei Operationen die das kleine Mädchen aufgrund ihrer angeborenen Fehlbildung der Oberschenkel dringend benötigt. Kurze Zeit nach Beginn der Spendenaktion ist schon fast die Hälfte eingegangen. Im Dezember dürfen sich die Eltern bereits über die gesamte Summe freuen.

Die noch dreijährige Lea Quäl aus Bischofsheim wird im März 2010 in einer Spezialklinik in Vogtareuth in Bayern erfolgreich operiert. Das Mädchen leidet seit seiner Geburt an dem Femoral-Facial-Syndrom. Diese Fehlbildung der Oberschenkel mit unterentwickelter Hüfte verhindert, daß Lea laufen kann. Um ihr das Laufen zu ermöglichen, sind mindestens zwei Operationen nötig. Die Kosten dafür werden durch Spenden gedeckt. Die Hilfsbereitschaft für das Mädchen ist groß und reicht weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebiets hinaus. Nach dem ersten Eingriff an der rechten Hüfte muß die Dreijährige sechs Wochen liegen. Sie übersteht diese schwere Zeit tapfer und ihre Eltern freuen sich über die Fortschritte, die Lea macht.

 

Raupen sorgen für allergische Reaktion:

Der Fechenheimer Weg in Bischofsheim wird von Eichenprozessionsspinnern heimgesucht. Die Raupen lösen mit ihren kleinen Brennhaaren heftige Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen aus. Für die Anwohner sind die Eichenprozessionsspinner zur Plage geworden. Viele von ihnen klagen über erhebliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit. In den vergan­genen Jahren haben sich die Eichenprozessionsspinner in Maintal stärker ausgebreitet. Maßnahmen zur Bekämpfung waren von Seiten der Stadt bisher nicht notwendig. Im Juni und Juli  greift die Stadt erstmals ein und läßt die Nester durch eine Fachfirma absaugen.

 

„Hacienda“ steht unter neuer Leitung:

Die „Hacienda“, das Wohnheim für psychisch kranke Menschen, hat eine neue Leiterin. Astrid Fehrenbach tritt im Juli 2011 die Nachfolge von Bernard Hennek an, in den vergangenen Jahren als Leiter des Wohnheims für eine starke Vernetzung der Einrichtung gesorgt hat.

 

Krankenpflegeverein Wachenbuchen feiert 60. Geburtstag:

Der Krankenpflegeverein (KPV) Wachenbuchen feiert im September 2011 sein 60-jähriges Bestehen. Mit 1125 Mitgliedern gehört er zu den größten Vereinen im östlichen Stadtteil. Mit seinem vielfältigen Hilfsangebot ist er eine wichtige Anlaufstelle vor allem für ältere und in ihrer Mobilität beeinträchtige Menschen in Wachenbuchen

 

Dr. Curtze geht zum Jahresende:

Seit über 30 Jahren praktiziert Dr. Gerhard Curtze als niedergelassener Hausarzt in Wachenbuchen. 1980 übernahm er den „Familienbetrieb“, seit 1982 ist er in seiner Praxis in der Emanuel-Geibel-Straße. Schon vor rund zwei Jahren teilte Dr. Curtze mit, daß er seine Zelte abbrechen werde. Seit dieser Zeit wird ein Nachfolger gesucht. Doch diese Suche gestaltet sich schwierig. Bewerber gab es in der Vergangenheit, doch hätten diese allesamt abgesagt. Im Dezember 2012 steht fest, daß Wachenbuchen ab dem neuen Jahr zunächst ohne Hausarzt dasteht. Ein Nachfolger ist weiter nicht in Sicht.

Nachdem Wachenbuchen sich bereits damit abfinden mußte, keinen Hausarzt mehr zu haben, da sich kein Nachfolger für Dr. Gerhard Curtze gefunden hat, kündigt im April 2013 auch dessen Bruder Klaus Curtze nach fast 33 Jahren das Ende der Burg-Apotheke für Ende Mai an. Der Inhaber nennt sein Alter von 66 Jahren als Grund für seinen Rückzug. Ähnlich wie sein Bruder habe auch er keinen Interessenten gefunden, der seine Apotheke habe weiterführen wollen.

 

Lebensretter feiern den 40. Geburtstag:

Die DLRG ist mit bundesweit knapp 560.000 Mitgliedern in rund 1800 Ortsgruppen die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. In Maintal hat sich eine Ortsgruppe der ehrenamtlichen Lebensretter im Jahr 1973 zur Fertigstellung des Maintalbads gegründet. Mit rund 400 Mitgliedern und einer großen Anzahl an Jugendlichen ist die Ortsgruppe derzeit relativ gut aufgestellt. Mit einer großen Jubiläumsfeier auf dem Gelände rund um das Ver­einsheim in der Dörnigheimer Braubachstraße feiert die Maintaler DLRG im August 2013 ihren 40. Geburtstag.

 

Kirche

Ein marodes Kirchenschiff in Bischofsheim:

Erhebliche Kosten kommen im Februar 2008 auf die evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim zu. Das Dach des alten Teils des Kirchenschiffs ist marode. Immerhin datiert es bereits auf das Jahr 1488. Sorgen plagen Pfarrer Rüdiger Kohl und den Kirchenvorstand wegen der Finanzierung, denn die Mittel der Landeskirche sind knapp. Vorerst soll jedoch ein Gutachten Auskunft über die Schwere der Schäden geben.

 

Zerwürfnis zwischen Kirche und Pfarrer in Hochstadt:

In Hochstadts Kirchengemeinde schwelt seit März 2009 ein Konflikt zwischen Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich und dem Kirchenvorstand, der darin gipfelt, daß Langheinrich von seinem Amt als Erster Vorsitzender und Chorleiter des Evangelischen Posaunenchores enthoben wird. Zu der Entlassung hatte geführt, daß der Pfarrer im Ruhestand einen Mitarbeiter der Kirchengemeinde als Seelsorger beraten hatte, dem sexuelle Übergriffe auf mehrere Frauen im evangelischen Gemeindehaus vorgeworfen werden. Dem Beschuldigten hatte Langheinrich geraten, sich einen Anwalt zu nehmen und mit einer der Frauen soll er zur Polizei gegangen sein, wo diese ihre Aussage widerrufen habe.

 

Abschied von Kantor Christian Tege in Bischofsheim:

Die Rückkehr von Andrea Tetens aus der Elternzeit bedeutet gleichzeitig den Abschied von Bezirkskantor Christian Tegel. Im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche Bischofsheim wird im April 2009 der 32-Jährige verabschiedet, der nun als Kantor nach Koblenz geht. Musikalisch sagen auch die vier Chöre - die Ökumenische Kantorei, der Gospelchor „Good News“", der Kinder- und der Jugendchor - ihrem Leiter ein Lebewohl.

 

Der Bischofsheimer Pfarrer Kohl verläßt Maintal:

Nach drei Jahren verläßt Pfarrer Rüdiger Kohl im Januar 2010 völlig überraschend die evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim und geht als Stadtjugendpfarrer nach Frankfurt. Kohl gibt persönliche Gründe für den Weggang an. Die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Monika Ballsiepe, ist über Kohls Entscheidung bestürzt. Seine Stelle wird zunächst nicht wiederbesetzt. Die Landeskirche beschließt erst im weiteren Verlauf des Jahres, die Position als Teilzeitstelle zu besetzen. Pfarrerin Schulmeyer übernimmt Kohls Aufgaben.

 

Die Kirchenkonzerte in Hochstadt feiern 25. Geburtstag:

Filigrane Kammermusik trifft auf dynamische Blechbläserinnen. So erleben die Besucher im Mai 2010 im Bürgerhaus Bischofsheim das Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen der Hochstädter Kirchenkonzertreihe. Das „Römerberg-Quartett“ und die Formation „Women in Brass“ begeistern.

 

Dreiviertel-Pfarrstelle für Wachenbuchen:

Der evangelischen Kirchengemeinde in Wachenbuchen steht ab April 2012 nur noch eine Dreiviertel-Pfarrstelle zur Verfügung. Die Dienste teilen sich Wachenbuchens Pfarrer Helmut Müller und die neue Pfarrerin Stefanie Bohn, die seit 1. Mai die Aufgaben des Mittelbucher Pfarrers Horst Jung übernimmt. Die Stellenkürzung ergibt sich aus dem Mitgliederrückgang in der Kirchengemeinde Buchen, zu der auch Hanau-Mittelbuchen zählt.

           

Einweihung des Gemeindehauses Wachenbuchen:

Die evangelische Kirchengemeinde Wachenbuchen weiht im September 2012 ihr erweitertes Gemeindehaus ein. Die Bauarbeiten dauerten rund zwei Jahre und umfaßten nicht nur den Erweiterungsbau, sondern ebenso die Einrichtung der Kita „Buchennest“ und die Sanierung der Pfarrwohnung. Die Erweiterung, welche etwa 400.000 Euro kostete, wurde in erster Linie durch eigene finanzielle Mittel und nicht durch Zuschüsse finanziert.

 

Pfarrer Durstewitz geht in Ruhestand:

Eine vollbesetzte Kirche wie am Heiligen Abend schenken Familie, Freunde und Gemeindemitglieder der katholischen Pfarrei Allerheiligen im Juli 2013 dem beliebten Pfarrer Rainer Durstewitz zum Abschied in den Ruhestand. Mehr als 27 Jahre war der 70-Jährige als Seelsorger der Gemeinde Allerheiligen tätig. Pfarrer Stephan Becker von der Kirchengemeinde Maria Königin übernimmt zunächst die Betreuung der Kirchengemeinde Allerheiligen.

 

Die Kirchturmuhr in Hochstadt schlägt nun wieder:

Nun wissen die Hochstädter endlich wieder, was es geschlagen hat. Seit Mittwoch, dem 8. Oktober 2014 um 15 Uhr ist die Mechanik der Kirchturmuhr der evangelischen Kirchengemeinde wieder im Einsatz, nachdem sie von dem Frankfurter Uhrmachermeister Dr. Norbert Sieber in Handarbeit und mit selbst hergestellten Ersatzteilen repariert werden konnte. Aufgrund des Defekts ihrer nostalgisch anmutenden Mechanik konnte die Kirchturmuhr seit Wochen nicht mehr zur Viertel-, zur halben, zur Dreiviertel- und zur vollen Stunde schlagen. Das ist nun Vergangenheit. Mit Pfarrer Uwe Rau und Dr. Norbert Sieber freuten sich gestern die Hochstädter Bürger Gert Bechert und Karl Lutz, welche die Reparatur mit privaten Spenden unterstützten.

 

Vereine

 

Fußball:

Die Germania Dörnigheim ist 100 Jahre alt:

Der FC Germania läßt im Jahre 2008 während seiner akademischen Feier 100 Jahre von der Gründung in der Gaststätte „Zum weissen Roß“ bis in die Gegenwart Revue passieren. Politprominenz und Vereinsvertreter strömen als Gratulanten in die Sporthalle der Turngemeinde Dörnigheim, um gemeinsam mit dem Geburtstagkind zu feiern. Das Jubiläum ist auch Anlaß, das unermüdliche Engagement von Vereinsvertretern zu würdigen, die dem Fußballverein über viele Jahre ein Gesicht gegeben und ganz wesentlich dazu beigetragen haben, daß der 100. Geburtstag überhaupt gefeiert werden kann.

 

Kunstrasenplatz für FSV Bischofsheim:

Mit einem Tag der offenen Tür weiht der FSV Bischofsheim im Juli 2010 seinen neuen Kunstrasenplatz ein. Finanziert haben die neue Spielfläche die Stadt Maintal und das Land Hessen, die zusammen knapp 750.000 Euro investiert haben. 18 Jugend- und Seniorenmannschaften mit etwa 280 Aktiven nutzen ab sofort den neuen Platz.

 

100. Geburtstag des FC Hochstadt:

Mit dem FC Hochstadt feiert im Jahre 2011 ein weiterer Fußballverein seinen 100. Geburtstag. Das runde Jubiläum ist im April 2011 Anlaß für einen Rückblick, insbesondere auf sportliche Erfolge, denn die Lila-Weißen spielten zwölf Jahre in der einst dritthöchsten Fußballklasse, der Hessenliga. Schirmherr und Ehrenvorsitzender Karl Eyerkaufer würdigt nicht nur die sportlichen Erfolge, sondern auch die Beiträge zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Beste Laune herrscht im Juli 2011 auf der vom FCH organisierten Kerb. Vier Tage lang feiert der Verein seinen runden Geburtstag und sorgt dabei für ein abwechslungsreiches Programm.

 

100 Jahre Kewa:

Kewa Wachenbuchen feiert 100-jähriges Bestehen. Einer der Höhepunkte ist die akademische Feier im März 2011. Mit der Kerb organisiert der Fußballverein zudem den Wachenbucher „Nationalfeiertag“. Zu den Höhepunkten zählt auch der große Umzug durch die Straßen des östlichen Stadtteils. Der Zuspruch am Kerbmontag ist überwältigend, so daß die Kewa mit dem Ablauf des Jubiläumsjahres mehr als zufrieden ist. Im Oktober 2011 werden die Mitglieder Carsten Stein, Willi Schmidt und Klaus Karber für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit mit dem Ehrenbrief des Kreises ausgezeichnet.

 

Weitere Sportvereine:

Turnerschaft Bischofsheim wird 125 Jahre alt:       

Während des Neujahrsempfangs 2011 begeht die Turnerschaft Bischofsheim ihr 125-jähriges Bestehen. Festredner Jörg Stier blickt mit launigen Worten auf die Gründung des Traditionsvereins durch fünf Bischofsheimer und einen Hochstädter zurück. Auch viele Ehrengäste finden den Weg in die Sporthalle am Fechenheimer Weg, um dem Geburtstagskind zu gratulieren.

 

TV Hochstadt feiert den 125. Geburtstag:

Grund zum Feiern hat der TV Hochstadt am 13. August 2012, denn vor genau 125 Jahren fanden sich 17 Männer und Jugendliche zusammen, um einen Turnverein in Hochstadt zu gründen. Festrednerin Marion Eyerkaufer betont, daß der TVH ein Garant für Zusammenhalt und Gemeinschaft in Hochstadt sei. Außerdem stelle er einen Zufluchtsort für Integration und Verständigung dar. Die Erste Vorsitzende Ina Mechthold spricht davon, daß der TV in seiner Geschichte manche Höhen und Tiefen erleben mußte. Einzigartig ist der Umstand, daß der geschäftsführende Vorstand des TV Hochstadt ausschließlich aus Frauen besteht, das ist im Main-Kinzig- Kreis einmalig.

 

90 Jahre Freie Turner Wachenbuchen:

90 Jahre alt, aber noch topfit. Das gilt für die Freie Turnerschaft Wachenbuchen (FTW) allemal, die ihr Jubiläum im Juni 2014 mit einer akademischen Feier begeht. Eigentlich ist der Verein deutlich älter, ist er doch aus dem 1887 gegründeten Turnverein hervorgegangen. Pfarrer Helmut Müller blickt auf die Vereinsgeschichte zurück. Nachdem kurz vor dem runden Geburtstag - nämlich 2010 - das Aus drohte, weil sich kein Vorstand finden ließ, leiten nun Karin Witting, Corinna Witting, Karin Adler und Katja Wild die Geschicke der FTW.

 

Weitere Vereine:

100 Jahre Käwern:

Im Rahmen einer akademischen Feier im Januar 2008 zelebriert die Karnevalgesellschaft Käwer ihren 100. Geburtstag. Ferdi Röll, der der Hochstädter Karnevalsgesellschaft seit 50 Jahren die Treue hält, wird zum Ehrenmitglied ernannt. Laudator Karl Eyerkaufer blickt in seiner launigen Rede auf die jungen Tage der mittlerweile 100 Jahre alten Käwer zurück und honoriert vor allem das Engagement der Mitglieder, die den Verein über zehn Jahrzehnte am Leben gehalten haben. Eine Ausstellung im Historischen Rathaus läßt im Jubiläumsjahr die Zeit in Bildern und Texten noch einmal anschaulich.

 

Bürgerhilfe erhält den Ehrenamtspreis:

Die Bürgerhilfe Maintal (BHM) erhält am 17. Dezember 2014 in Gelnhausen den Ehren- amtspreis 2014 des Main-Kinzig-Kreises. Die „Familien-Paten“ im „Mogli“-Projekt Bad Soden-Salmünster werden ebenfalls ausgezeichnet. „Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung“, so Erster Vorsitzender Armin Heymann. „Hilfe kennt keine natürlichen Schranken, erst recht keine Schranken des Alters“, begrüßt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) die Entscheidung des Kreisausschusses, den Ehrenamtspreis an die Bürgerhilfe Maintal sowie an die „Familien-Paten“" in Bad Soden-Salmünster zu vergeben.

 

Kulturvereine und Kultur:

Jugend-, Musik- und Kunstschule feiert 40.:

Sogar die ganz Kleinen zeigen im Juni 2008  ihr Können bei der Feier der Jugend-, Musik- und Kunstschule (JMKS) zum eigenen 40. Geburtstag. Dabei spiegelt sich die Vielseitigkeit der Angebote der JMKS in den Vorführungen wider.

 

Blasorchester Wachenbuchneen erhält ein neues Domizil:

Was schon länger diskutiert wurde, wird bald Realität. Das städtische Gebäude in der Raiffeisenstraße 3 in Wachenbuchen wird im Juli 2009 von der Stadt Maintal zunächst für 25 Jahre an das Blasorchester Wachenbuchen verpachtet. Allerdings sind zunächst erhebliche Sanierungsarbeiten nötig, bevor das Blasorchester in der Nähe des Bürgerhauses wird einziehen können. Der Ver­ein möchte aber im neuen Jahr zum 50-jähriges Bestehen in das städtische Gebäude übersiedeln. Die Stadt Maintal bezuschußt im Übrigen die Sanierungskosten. Allein für die Gebäudehülle fallen 154.000 Euro an.

Das Jubiläumskonzert des Blasorchesters Wachenbuchen im Mai 2010 ist einer der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Vereins. Mit „Liedern aus 50 Jahren“ begeistern die Bläser ihr Publikum in der Mehrzweckhalle Mittelbuchen und spannen damit musikalisch den Bogen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das Programm ruft die Höhepunkte aus fünf Jahrzehnten Blasmusik in Erinnerung und gewährt mit den Auftritten der Bläserklasse und des Jugendorchesters einen Blick in die vielversprechende Zukunft. Zu den absoluten Höhepunkten zählen die Kerb im August 2010 und der Festumzug im August. Insgesamt 47 Zugnummern ziehen durch Wachenbuchen bis zum Festplatz. Neben zahlreichen Maintaler Vereinen sind auch viele befreundete Kapellen und Vereine aus der Region mit dabei.

 

140 Jahre Eintracht Bischofsheim:

Während andere Traditionsformationen, wie etwa die Liederlust ihr Tun aufgrund schwindender Mitgliederzahlen einstellen müssen und von der Bildfläche verschwinden, kann der Gesangverein Eintracht Bischofsheim sein 140-jähriges Bestehen feiern. Zahlreiche Prominenz aus Stadt, Kreis und Vereinen feiert April 2014 mit dem Gesangverein Eintracht.

 

Volkschor Dörnigheim feiert 150. Geburtstag:

Der Volkschor Dörnigheim feiert sein 150-jähriges Bestehen. Die gelungene akademische Feier geht im März 2010 in Szene, im April richtet der Verein den Liederabend aus und im November folgt das große Jubiläumskonzert. Da auch der Junge Chor auf seine ersten 20 Jahre zurückblicken kann, kommt der Verein aus dem Feiern kaum mehr heraus.

 

Tod Rainer Auths erschüttert:

Der Dirigent des Musik-Corps Bischofsheim, Rainer Auth, erliegt im Mai 2010 seinem langjährigen Krebsleiden im Alter von erst 39 Jahren. Groß sind die Erschütterung, Anteilnahme und Trauer um den Verlust des beliebten Bischofsheimers. Nur wenige Tage nach dessen Tod findet das Frühlingskonzert des Musik-Corps im Dörnigheimer Gemeindezentrum statt. Die Musiker widmen es ihrem verstorbenen Dirigenten. Das Konzert ist somit ein musikalisches Vermächtnis von Rainer Auth.

 

Kulturbeauftragter stellt Pläne vor:

Zusammen mit Bürgermeister Erhard Rohrbach und Florian Grünert, dem Leiter des Fachbereichs Kultur, Sport und Freizeit, stellt im. Februar der neue Kulturbeauftragte Jochen Spaeth im Februar 2013 seine ersten Pläne und Ideen der Öffentlichkeit vor. Hauptpunkte dabei sind der Aufbau eines Künstlernetzwerks, zentrale Vorverkaufsstellen für alle kulturellen Veranstaltungen in Maintal, die Etablierung einer Kleinkunst-Bühne möglicherweise im ehemaligen JUZ im Bürgerhaus Bischofsheim sowie die Möglichkeit für Graffiti-Künstler, ihre Werke beispielsweise auf der Rückseite der Maintal-Halle zu verewigen.

 

Volksbühne entgeht knapp ihrem Aus:

Norbert und Ursula Schoor - beide Namen sind untrennbar mit der Volksbühne Maintal verbunden. Seit vielen Jahren organisiert das Ehepaar die beliebten Theateraufführungen im Bürgerhaus Bischofsheim. Norbert Schoor als Vorsitzender und Ursula Schoor als Geschäftsführerin wählen die Theaterstücke aus, bestellen diese, übernehmen Terminabstimmung, Saalanmietung, Vertrags-, Tantiemen-, Gema und Altersversorgungsabschlüsse. Aus Alters- und Gesundheitsgründen kündigt das Paar im Juli 2014 seinen Rücktritt an. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig. Mehrere öffentliche Aufrufe, zuletzt durch Bürgermeister Erhard Rohrbach bei einer Bürgerversammlung im Bürgerhaus Hochstadt, bringen dann doch den erhofften Erfolg. Bei der Jahreshauptversammlung Anfang Dezember 2014 wird Thomas Wanka zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt.

 

Feuerwehr:

Großbrand in einer Autowerkstatt:

Rund 150.000 Euro Schaden sind die Bilanz eines Brandes im März 2009 in einer Dörnigheimer Autowerkstatt in der Voltastraße, der eine Autogastankstelle angeschlossen ist. Ein Mitarbeiter erleidet bei dem Feuer Verbrennungen und muß in ein Krankenhaus gebracht werden, ist aber außer Lebensgefahr. Rund 40 Einsatzkräfte der Wehren aus Bischofsheim, Dörnigheim und Wachenbuchen sind vor Ort, um den Brand zu löschen. Metallarbeiten in der Werkstatt hatten das Feuer ausgelöst.

 

Lagerhalle geht in Flammen auf:

Eine brennende Lagerhalle beendet am 19. Juli 2009 die Sonntagsruhe in Bischofsheim. Ein technischer Defekt löst das Feuer aus. Etwa 70 Feuerwehrleute, darunter auch Einsatzkräfte aus Schöneck, Niederdorfelden und Hanau, sind zur Stelle und können den Brand schnell löschen. Dennoch entsteht ein Schaden in Höhe von rund 900.000 Euro. Die Lagerhalle an der Gutenbergstraße im Gewerbegebiet Maintal- West gehört zu einem Container- und Entsorgungsdienst.

 

Brand in der Hacienda:

Ende Dezember 2009 hat die Maintaler Feuerwehr einen Großeinsatz im Wohnheim Hacienda in Dörnigheim. Dort löst eine brennende Zigarette ein Feuer aus. Der Schaden beläuft sich auf über 25.000 Euro, eine Bewohnerin schwebt zunächst in Lebensgefahr, wird in ein Krankenhaus gebracht, wo sich ihr Zustand stabilisiert. Januar

 

Vereinsheim des SC Budokan angezündet:

Das Vereinsheim des SC Budokan (SCB) in der Dörnigheimer Braubachstraße brennt in der Nacht zum 23. Juli 2010. Als die Feuerwehr kommt, ist es schon zu spät, die Holzbauweise des Gebäudes begünstigt die Ausbreitung des Feuers. Die Löscharbeiten dauern bis in die Morgenstunden. Die Polizei nimmt einen 23-jährigen Maintaler fest, der sich in der Nähe des Brandorts befindet. Er gesteht, das Feuer gelegt zu haben. Wenige Wochen später stehen dem SC Budokan neue Räumlichkeiten zur Verfügung Mit Hilfe der Stadt ist der Verein ins Brüder-Schönfeld-Haus umgezogen. Erleichterung bei den Verantwortlichen schafft die Tatsache, daß die Betreuung der Kinder des „Regenbogenhauses“ nach den Sommerferien weitergehen kann. Der 23-jährige Maintaler, der das Vereinsheim des SC Budokan an der Braubachstraße in Brand gesteckt hat, wird Anfang Dezember 2010 vom Hanauer Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Weil ihm ein Ausbildungsplatz zugesichert, aber das Versprechen nicht eingehalten worden sei, habe er das Gebäude aus Frust in Brand gesteckt, gibt der Vorbestrafte als Grund an. Die Höhe des Schadens beläuft sich auf 171.000 Euro. Ervin Susnik, der SCB-Vorsitzende, ist mit dem Strafmaß nicht zufrieden.

 

Großeinsatz für die vier Stadtteilwehren in Dörnigheim:

In der Honeywellstraße im Dörnigheimer Gewerbegebiet Ost brennt an einem Sonntagvormittag im Januar 2012 ein zweistöckiges Wohnhaus lichterloh. Insgesamt 28 Bewohner müssen evakuiert werden, eine 62-jährige Frau kommt mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Mehrere Stunden dauert der Großeinsatz, an dem alle vier Maintaler Freiwilligen Feuerwehren und darüber hinaus eine Drehleiter aus Hanau und ein Teleskopmast der Werkfeuerwehr der Allessa Chemie in Frankfurt-Fechenheim beteiligt sind.

 

Holzpavillon geht in Flammen auf:

Auf dem Gelände am Brüder-Schönfeld- Haus im Dörnigheimer Westend geht im März 2012 in der Nacht ein Holzpavillon lichterloh in Flammen auf. Die Hintergründe über den möglichen Auslöser des Feuers bleiben ungelöst. Der Vorfall ist der Auftakt zu einer Reihe von weiteren Gartenhüttenbränden im Laufe des Jahres, bei denen Feuerwehr und Polizei Brandstiftung nicht ausschließen.

 

Wertvolle Autos bei Brand zerstört:

Der Brand in einer Lagerhalle an der Dieselstraße im Gewerbegebiet Maintal-Mitte in Dörnigheim verursacht im Oktober 2012 einen Schaden in Höhe von rund 150.000 Euro. Trotz des raschen Einsatzes der Feuerwehr kann nicht verhindert werden, daß das überwiegend aus Holz bestehende Gebäude komplett abbrennt. In der Halle sind Oldtimer, Motorräder und auch Baumaschinen untergebracht, von denen viele zerstört werden, was auch den hohen Sachschaden erklärt. Die genaue Ursache des Feuers kann nicht ermittelt werden, Brandstiftung ist aber nicht ausgeschlossen, da es im Gewerbegebiet Mitte eine Reihe von Feuern gegeben hat, bei der auch Brandstiftung im Spiel gewesen ist.

 

100.000 Euro Schaden durch Brandstiftung in der Honeywellstraße:

Unbekannte Täter setzen im Februar 2013 einen Papiercontainer mit Zeitungen in Brand, der unter einem Dachvorsprung eines Küchen- und Matratzendiscounters an der Honeywellstraße im Dörnigheimer Gewerbegebiet Maintal-Ost steht. Das Feuer, das durch neben dem Container liegendes Verpackungsmaterial noch verstärkt wird, greift auf den Discounter über. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr können verhindern, daß die Flammen in das Gebäude eindringen.

 

Brand auf dem Gelände einer Reifenfirma:

Am frühen Morgen des Neujahrstags 2013 gegen 4.40 Uhr, brennt es auf dem Gelände einer Reifenfirma im Alten Kesselstädter Weg in Dörnigheim. Ein Stapel Altreifen auf dem Gelände des Betriebs hat Feuer gefangen. Anwohner alarmieren die Freiwillige Feuerwehr sowie die Polizei. Der Brand verursacht einen Schaden in Höhe von rund 25.000 Euro. Die Kripo ermittelt wegen Brandstiftung.

 

Partnerschaft:

Gast aus Esztergom:

Gabor Dencs aus der Maintaler Partnerstadt Esztergom ist drei Monate zu Gast und lernt in dieser Zeit die deutsche Sprache. Im April 2008 endet seine Zeit in Maintal, die er in einem Haus des Dörnigheimer Vereinsrings verbracht hat. Sein Deutsch hat er in der Bischofsheimer Albert-Einstein-Schule verbessert und will im Sommer mit einem Architekturstudium in seiner Heimat Ungarn beginnen. Deutsch lernt er, weil ein Großteil der Fachliteratur auf deutsch verfaßt ist.

Maintals Verschwisterung mit der ungarischen Stadt Esztergom feiert im September 2008 ihr 15-jähriges Bestehen mit einem großen Empfang im Maintaler Rathaus. Bürgermeister Erhard Rohrbach und der Esztergomer Stadtrat Gyula Petröczy unterzeichnen eine Urkunde und heben die Bedeutung der Städtepartnerschaft heraus, die auf zahlreichen Freundschaften zwischen den Bürgern beider Städte beruhe.

Das 320-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Esztergom wird gleich doppelt gefeiert. Zunächst im März 2013 in Maintal und dann im Oktober in Esztergom. Dazwischen, im Mai 2013 wird mit den französischen Gästen der 40. Geburtstag der Städtepartnerschaft mit Luisant begangen.

 

Feste

Maintaler Feste befinden sich in der Krise:

Der Hochstädter Weihnachtsmarkt ist im Dezember 2008 die berühmte und in diesem Fall positive Ausnahme von der Regel. Er lockt am zweiten Adventswochenende wieder Tausende von Besuchern an. Das gilt längst nicht mehr für alle Feste in den vier Stadtteilen.

In Dörnigheim will die Mehrzahl der Vereine am einst beliebten Maafest auf den Mainwiesen nicht mehr teilnehmen. In Hochstadt tritt der Vorstand des ausrichtenden Vereins „Wir für Hochstadt“ zurück und es finden sich keine Nachfolgen die das Straßenfest organisieren wollen. Beide Feste stehen auf der Kippe und es wird sich erst 2009 entscheiden, ob es weitergeht.

Zumindest in Dörnigheim ist mit Peter Merz ein Mann auf dem Plan getreten, der mit großem Engagement zusammen mit Rolf Lanio dafür sorgt, daß der Dörnighei­mer Weihnachtsmarkt zu einem Erfolg wird. Peter Merz will nun auch das Maafest retten und gibt sich diesbezüglich optimistisch. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung des Vereinsrings Dörnigheim wird im Januar 2009 aber das Aus für das „Maafest“ beschlossen. Die mangelnde Resonanz auf die Sitzung - neben den führenden Personen des Vereinsrings und Bürgermeister Erhard Rohrbach erscheint lediglich ein Vertreter der Turngemeinde Dörnigheim - besiegelt das Schicksal des traditionsreichen Festes. Schon während der Auflage 2008 war das Interesse der Besucher stark rückläufig gewesen, so daß die teilnehmenden Vereine und gewerblichen Anbieter ein Verlustgeschäft beklagt hatten.

Der Zuspruch bei der Wachenbucher Kerb ist weiter ungebrochen. Am Kerbmontag gibt es weiterhin keinen freien Platz im Festzelt am Hanauer Weg, wenn das Blasorchester mit seinem Vorsitzenden Helmut Schmidt an der Spitze durch die Reihen läuft.

Geschlossen tritt der Vereinsvorstand von „Wir für Hochstadt“ aus Altersgründen im Dezember 2008 zurück. Damit steht das beliebte Hochstädter Straßenfest vor dem Aus. Damit das für viele Maintaler undenkbare Szenario nicht Wirklichkeit wird, erklärt sich der Wachenbucher Björn Misiewicz im Februar 2009 bereit, den Vorsitz zu übernehmen und damit das traditionsreiche Straßenfest auf der historischen Hauptstraße fortzuführen.

Doch das Hochstädter Straßenfest findet im Juni 2011 vorerst zum letzten Mal statt. Das Interesse der teilnehmenden Vereine und der Besucher hält sich in Grenzen. Im Dezember 2011 lädt der Veranstalter „Wir für Hochstadt“ zu einem Treffen ein, bei dem klar wird, daß sich nur drei Vereine bereit erklären, 2012 wieder am Straßenfest teilzunehmen. Die Mehrheit der Anwesenden stimmt dem Vorschlag von „Wir für Hochstadt“ zu, das Straßenfest im kommenden Jahr auszusetzen. Im Herbst soll dann darüber entschieden werden, ob es 2013 wieder ein Straßenfest geben soll.

Auch der  Bischofsheimer Weihnachtsmarkt fällt 2008 und 2009 aus. Nicht einmal eine Handvoll Vereine hat im Oktober 2009 Interesse an einer Teilnahme. In einer Umfrage des Tagesanzeiger bedauern nur wenige Bischofsheimer den Ausfall. Als Alternative wird ein Adventsmarkt auf dem Gelände der Waldschule angeboten.

Auch die Hochstädter Kerb fällt 2013 erstmals aus. Im Mai wird bekannt, daß eine weitere Traditionsveranstaltung im drittgrößten Stadtteil keine Auflage 2013 erleben wird. Denn es findet sich kein Ausrichter für die Hochstädter Kerb am zweiten Juli-Wochenende. Schon in den vorangegangenen Jahren war es immer schwieriger geworden. einen Ausrichter zu finden. Zuletzt hatte diese Aufgabe der FC Hochstadt dreimal übernommen. Der Fußballverein sah sich aber in diesem Jahr. unter anderem aufgrund des Neubaus des Vereinsheims, nicht in der Lage, abermals die Kerb zu organisieren. Somit steht eine weitere Traditionsveranstaltung in Maintal auf der Kippe. Aber 2014 ist wieder das Volksfest zur „Kerb“ (Kirchweih wird natürlich in der Kirche weiter gefeiert).

 

Kriminalität

Mörder gestellt:

Großes Blaulichtaufgebot im Juni 2008 vor dem Hotel Hübsch in Bischofsheim. Hier nimmt die Polizei einen 23-Jährigen fest, der in Pohlheim (Kreis Gießen) seine frühere Lebensgefährtin erwürgt haben soll. Die 20-Jährige war tot in der Wohnung ihres Ex-Freundes aufgefunden worden. Erfolgreich war die großangelegte Fahndungsaktion, weil die Polizei einen Hinweis von einer ehemaligen Freundin des Beschuldigten erhalten hatte.

 

Mutmaßlicher Mörder hebt Geld ab:

Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder Alexander Renz, der eine 32-jährige Frau vor dem Schloßhöfe in Mespelbrunn erstochen haben soll, führt die Spur im April 2009 nach Maintal. In der Filiale der Frankfurter Sparkasse an der Bischofsheimer Goethestraße wird Renz beim Geldabheben von der Überwachungskamera gefilmt. Die Fahnder sind dem 36-Jährigen zu diesem Zeitpunkt seit etwa einem Jahr auf der Spur und hoffen auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

 

Bewaffnete Überfälle: Junges Quartett festgenommen

Bewaffnete Überfalle geschehen immer häufiger in Maintal. Der erste passiert im Mai 2010 in einem Schlecker-Drogeriemarkt in Dörnigheim, in dem die Täter einer Kassiererin mit einer Pistole drohen und die Tageseinnahmen erbeuten. Nächstes Ziel ist die Hessol-Tankstelle in Hochstadt. Erneut drohen Maskierte einer Kassiererin und diesmal auch Kunden mit einer Pistole. Drei Täter erbeuten 500 Euro. Die Polizei reagiert schnell, sucht sogar mit dem Hubschrauber nach den Tätern, jedoch erfolglos. Überfallen wird auch der Logo-Getränkemarkt in Dörnigheim. Hier bedrohen drei Männer den Lieferanten und zwei Mitarbeiter. Erneut sind die Täter mit Pistolen bewaffnet. Sie betreten den Markt durch den Hintereingang und fordern Geld aus der Kasse. Anfang Juni 2010 versuchen Räuber erneut einen Überfall auf den Getränkemarkt. Allerdings scheitern sie an einer Schiebetür auf der Vorderseite des Gebäudes in der Berliner Straße. Sie können die Tür nicht öffnen und flüchten ohne Beute. Wenige Tage später überfallen drei bewaffnete junge Männer das Doorm-Hotel in Dörnigheim. Sie halten einem Hotelgast eine Waffe an den Kopf und verlangen von ihm sowie einem Angestellten Geld. Die Polizei hat in der Zwischenzeit ihre Streifentätigkeit in dem betroffenen Gebiet erhöht. Anfang Dezember wird sie dann fündig und kann ein Quartett junger Männer festnehmen, das die Überfälle gesteht.

 

Helmut Krimmel folgt auf Burkhard Kratz:

Der bisherige Leiter der Maintaler Polizeidienststelle in der Dörnigheimer Kirchgasse wechselt zum 1. Mai 2010 nach Hanau und übernimmt dort die Leitung der Polizeistation I. Burkhard Kratz hatte erst im Juli 2007 die Nachfolge des langjährigen Dienststellenleiters Jürgen Alka angetreten. Im Laufe des Jahres wird dann bekannt, daß Helmut Krimmel Nachfolger von Kratz werden soll. Krimmel ist in Maintal kein Unbekannter, war er doch bereits zu Zeiten von Jürgen Alka stellvertretender Leiter der Maintaler Polizeistation. Es war auch Helmut Krimmels lang gehegter Wunsch, Leiter der Dienststelle zu werden, die sich noch in der Dörnigheimer Kirchgasse befindet. Sein Wunsch geht schließlich im Oktober 2010 in Erfüllung.

 

Überfall auf Maintaler Juwelier:

Unter vorgehaltener Pistole fordert im Januar 2011 ein Räuber-Duo vom Bischofsheimer Juwelier Hartmut Stork den Inhalt des Tresors und Schmuck im Wert von rund 10.000 Euro. Während die Täter ihre Beute schnappen, kann der Juwelier Alarm auslösen. Mit einem Großaufgebot an Beamten und einem Hubschrauber leitet die Polizei umgehend die Fahndung ein, in deren Zug sie einen 38-jährigen bekannten Räuber festnehmen kann, der an dem Überfall jedoch nicht beteiligt war. Die Suche nach dem eigentlichen Täter-Duo bleibt erfolglos.

 

57-Jähriger stirbt durch Polizeikugeln:

Ein Drama spielt sich Ende des Monats Februar in Bischofsheim ab. Wegen Ruhestörung wird zunächst eine, wenig später eine zweite Streifenwagenbesatzung der Maintaler Polizeistation in die Niedergasse gerufen. Dort randaliert ein 57-Jähriger in seiner Wohnung im ersten Stock lautstark und wirft unter anderem Glasflaschen aus dem Fenster. Auch den Beamten gegen- über zeigt sich der Mann äußerst aggressiv und attackiert diese mit einem Messer. Offenbar wird die Situation derart bedrohlich, daß die Polizisten keine andere Wahl mehr sehen, als das Feuer zu eröffnen. Dabei wird der Bischofsheimer tödlich getroffen. Die nachfolgenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben, daß der 57-Jährige zuvor massive Psychische Probleme gehabt habe und in Behandlung gewesen sei.

 

Dörnigheimer tötet 26-jährige Freundin:

Eine Beziehungsstreit mit tödlichem Ausgang überschattet den Karneval in Maintal. Just am Fastnachtssonntag meldet sich gegen 23.30 Uhr ein 25-jähriger Dörnigheimer bei der Polizei und teilt mit, daß er seine 26-jährige Freundin, die in Sachsen-Anhalt lebte, erwürgt hat. Die Tat passiert bei der „letzten Aussprache“ auf einem Parkplatz in Halberstadt. Von dort aus fährt der Dörnigheimer mit dem Leichnam der Toten in seinem Auto fast 370 Kilometer bis zu seiner Wohnung in der Wingertstraße. Von dort ruft er die Polizei an und läßt sich von den Beamten widerstandslos festnehmen.. Die Polizei findet die Leiche der 26-Jährigen auf einem Sitz des Autos des Täters. Im September 2013 wird er vom Landgericht Magdeburg wegen Totschlags zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem muß der Dörnigheimer Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt rund 7.000 Euro an die Angehörigen seiner getöteten Freundin zahlen.

 

Leichen der Klocks werden erst nach Monaten gefunden:

Für Aufsehen sorgt der Mord an dem Ehepaar Harry und Sieglinde Klock, die einige Zeit den Reiterhof „American Horse Ranch“ in der Flur „Auf der Röde“ in Dörnigheim, betrieben. Auf das rätselhafte Verschwinden des Ehepaars im Juni 2014, am Freitag vor Pfingsten, folgen Wochen der Ungewißheit um Schicksal des Paars, ehe die Leichen im Oktober auf dem Areal des Reiterhofs gefunden werden

Zunächst wird das Auto des Paars auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarkts in Dörnigheim (Zeppelinstraße) entdeckt, Spuren vom Verbleib der Klocks gibt es keine. Nur wenige Tage

nach der Vermißtenmeldung, die ihre Kinder bei der Polizei aufgeben, gehen Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus. In dringendem Tatverdacht stehen ein 59-Jähriger sowie dessen 29-jähriger Sohn die das Gelände des ehemaligen Reiterhofs von den Klocks angemietet hatten. In der Vergangenheit soll es wiederholt zu Mietstreitigkeiten gekommen sein.

Vater und Sohn werden bereits zwei Tage nach dem Verschwinden von Harry und Sieglinde Klock verhaftet, hüllen sich zum Tatvorwurf allerdings in Schweigen, das sie erst im Oktober in der Untersuchungshaft brechen. Über ihre Anwälte geben sie Auskunft über die Stelle auf dem ehemaligen Reiterhof, an der die Leichen vergraben sind. Diese werden somit erst über vier Monate nach der Tat gefunden. Harry Klocks Körper weist 17 Schnitt- und Stichverletzungen auf. Bei seiner Frau Sieglinde wird ein Bruch im Halswirbelbereich festgestellt.

Bis dahin läuft die Spurensuche auf dem Gelände der ehemaligen Ranch sowie im Main auf Hochtouren, aber ergebnislos. Taucher finden auf dem Grund des Flusses eine Axt, können jedoch keinen direkten Bezug zu dem Fall herstellen. Auch Blutspuren auf einer Tür entdecken die Spurensucher, die eindeutig dem Vermißten zugeordnet werden können.

Umso mehr verwundert es die Öffentlichkeit, daß die Leichen zunächst nicht gefunden werden und erst der späte Hinweis der Täter das Rätsel des Verbleibens der Leichen auflöst. Das Gerichtsverfahren gegen Vater und Sohn soll im Frühjahr in Hanau beginnen.

 

 

Personen

Am 14. April 2008 stirbt Horst Bingel, einer der herausragenden deutschen Literaten, im Alter von 74 Jahren. Bis zuletzt bleibt er Hochstadt verbunden. Mit seinem Tod hat die Welt der Autoren zweifellos eine einzigartige Persönlichkeit verloren. Bingel zeichnete sich durch pointierte Gedichte und ein gerütteltes Maß an Wortwitz aus. Ausgezeichnet wurde er mit zahlreichen Preisen unter anderem mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille.

Schweigend lauschen im Juni 2008 die Kästnerschüler den Schilderungen von Reuben Stern. Er erklärt ihnen die Fakten der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus, die er am eigenen Leib zu spüren bekam. Früher hat Reuben Stern in Maintal gewohnt, auch seine Vorfahren kamen von hier. Er macht kein Geheimnis daraus, daß sein Verhältnis zu Deutschland „zwiegespalten“ ist. Er liebt die Landschaft, das Wetter und die Kultur, aber er hat Probleme mit den Menschen. Tiefe Wunden hat die Vergangenheit in die Seele des 72-Jährigen geschlagen.

Zurück in die frühen 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts versetzt im Juni 2008 der in Hochstadt aufgewachsene Autor Günther Pistorius mit seinem Buch „Die Bilder jener fernen Tage“. Während einer Lesung im Historischen Rathaus denken er und seine zahlreichen Zuhörer, von de­nen viele selbst in Hochstadt aufgewachsen sind, gerne an die damalige Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Schnell kommen alte Erinnerungen hoch - schöne, aber ebenfalls nicht so schöne.

Große Freude herrscht im Oktober 2008 bei zwei Maintaler Autoren, die auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Hessenbuch-Preis 2008 beziehungsweise mit dem Sonderpreis ausgezeichnet werden. Heiner Boehncke hat zusammen mit Hans Sarkowicz und Peter Brunner das Werk „Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern“ verfaßt. Der Bischofsheimer Keltermeister Jörg Stier ist Herausgeber der „ApfelWeinKunst“. In diesem Buch dreht sich alles um die Welt des Stöffchens, das eben auch Künstler inspirieren kann

Im März 2009 erhält Karla Köllner für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz. Seit 1970 ist die Hochstädterin SPD-Mitglied, nur zwei Jahre später wurde sie erstmals ins Parlament gewählt. Noch heute sitzt die Sozialdemokratin in der Stadtverordnetenversammlung, die auch den Rahmen für die Überreichung der hohen Auszeichnung durch Landrat Erich Pipa bildet. Auch über das politische Geschehen hinaus setzt sich Karla Köllner unermüdlich für die Maintaler Bürger ein, zum Beispiel für das Seniorenheim in Bischofsheim. Überrascht und erfreut ist die Hochstädterin über die Würdigung ihres langjährigen Engagements durch das Bundesverdienstkreuz.

Selten wird sie verliehen, doch am 6. Mai 2009 kann Bürgermeister Erhard Rohrbach den Unternehmer Theo Mack wegen seiner vielfältigen Verdienste um das Wohl der Allgemeinheit mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Maintal auszeichnen. Dank Theo Macks Engagement entstand in Bischofsheim die Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik, die bundesweit einen hervorragenden Ruf genießt. Sie hat sich mittlerweile sogar zu einem exzellenten Hochschulstandort weiter entwickelt. Der 87-Jährige ist überwältigt ob dieser großen Ehre und bedankt sich herzlich.

Altlandrat Karl Eyerkaufer feiert im März 2010 seinen 70. Geburtstag. Der Hochstädter war 2005 nach 18-jähriger Tätigkeit als Landrat des Main-Kinzig-Kreises in den Ruhestand gegangen. Doch Eyerkaufer ist weiterhin sehr aktiv, engagiert sich in verschiedenen Verbänden, kümmert sich um die Hilfe für Beruwala (Sri Lanka) und ist bei vielen Veranstaltungen als Ehrengast oder auch als Schirmherr zugegen. Der frühere Leistungssportler ist bei den Bürgern noch immer sehr populär

Sie ist erst 17 Jahre alt und hat schon jemandem das Leben gerettet. Die Maintalerin Melisa Jamakovic hat im Juli 2010 auf dem Rastplatz Bruchsal an der A 5 einen 79-jährigen Rentner reanimiert. Die Dörnigheimerin zögerte keinen Moment, den bewußtlosen Rentner in die stabile. Seitenlage zu bringen, mit Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung zu beginnen. Ihre schnelle Hilfsbereitschaft weckt auch das Interesse des Fernsehsenders SWR. Dieser lädt Melisa Jamakovic zur Sendung „Menschen der Woche“ ein, die von Frank Elstner moderiert wird. Im November 2010 erhält sie die hessische Rettungsmedaille.

 

Im September 2010 kommen 100 000 Euro nach Maintal geflogen. Marina Rau, Mitarbeiterin der Postbank-Filiale in Dörnigheim, ist die erste Gewinnerin der ..FFH-Zehnerjagd“ des Bad Vilbeler Radiosenders. Die 40-Jährige hat den Zehn-Euro-Schein mit der gesuchten Glücksnummer im Portemonnaie und erhält von Moderator Daniel Fischer einen Koffer mit 100.000 Euro. Der „Guten Morgen Hessen-Mann ist mit dem Hubschrauber nach Dörnigheim gekommen und auf dem Sportplatz an der Eichenheege gelandet.

 

Der bekannte Maler und Graphiker Helmut Hellmessen erhält im April 2011 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Maintal. Mit der Auszeichnung würdigt die Stadt „ein künstlerisches Lebenswerk, das in Maintal und weit darüber hinaus unauslöschliche Spuren hinterlassen hat“. Der in Dörnigheim lebende Künstler war lange Jahre Lehrer der Internationalen Sommerakademie Moosburg und war Förderer der Künstlergruppe „Galerie Mozartstraße“

Am 9. Dezember 2014 feiert Helmut Hellmessen seinen 90. Geburtstag mit zahlreichen Freunden und Weggefährten. Der aus Karlsbad stammende Maler und Graphiker trägt sich im Rahmen des Empfangs im Saal des Pfarramts der katholischen Kirchengemeinde Allerheiligen in das Goldene Buch der Stadt ein. Auf die Frage, was ihn denn so jung gehalten habe, antwortet Hellmessen: „Die Kunst hat mich jung gehalten. Und die Liebe im allgemeinen Sinne.“

Der ehrenamtliche Dörnigheimer Richter (Schöffe) Hans-Joachim Weis wird im November 2011 für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Weis habe, so Landrat Erich Pipa bei der Übergabe. maßgeblich für die Rechtsfindung sowohl beim Arbeitsgericht in Frankfurt als auch beim Hessischen Landesarbeitsgericht gesorgt.

Im Oktober 2011 erhält Ute Römer, die Zweite Vorsitzende des Bischofsheimer VdK, für langjähriges ehrenamtliches Engagement aus den Händen von Landrat Erich Pipa den Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises. Sie habe ein offenes Ohr für alle Sorgen, so der Landrat in seiner Würdigung.

Die Dörnigheimerin Irene Metzler-Reich wird im August 2012 mit dem Landesehrenbrief für ihr ehrenamtliches Engagement als Richterin geehrt. Bereits seit 1998 entscheidet sie im Amtsgericht als Vertreterin des Volkes - neben den Berufsrichtern. Erster Kreisbeigeordneter Andre Kavai überreicht Irene Metzler-Reich den Ehrenbrief und lobt sie als sachliche Richterin, die durch ihr ausgewogenes Urteil maßgeblich zur Rechtsfindung und Erhaltung des Arbeitsfriedens beitrage.

Im Alter von 74 Jahren stirbt im September 2012 Ruth Kaib, die langjährige Sprecherin des Maintaler Frauenbüros. Bürgermeister Erhard Rohrbach würdigt das ehrenamtliche Engagement der Dörnigheimerin, welche die Arbeit des Frauenbeirats maßgeblich vorangetrieben hat. Ruth Kalb gehörte aus dem städtischen Seniorenbeirat über viele Jahre hinweg aktiv an und wirkte im Rahmen der Lokalen Agenda 21 in verschiedenen Untergruppen aktiv mit. Sie gestaltete die Arbeit des Senioren-Offices mit und war als Wohnberaterin für ein barrierefreies Leben im Alter tätig.

Der Bischofsheimer Josef Sigulla stirbt im Juli 2012 im Alter von 82 Jahren und hinterläßt wichtige Spuren. Sigulla hat auf politischer; gewerkschaftlicher und heimatgeschichtlicher Ebene seit Jahrzehnten prägend auf die Region eingewirkt. Von 1968 bis 1993 war er DGB-Kreisvorsitzender und kämpfte im Maintaler Stadtparlament jahrzehntelang für sozialdemokratische Positionen. Er stand viele Jahre lang der SPD Bischofsheim vor und setzte sich noch vor wenigen Jahren für den Erhalt der Ortsvereine ein. Für seine Verdienste wurde Sepp Sigulla zum Stadtältesten ernannt, die SPD machte ihn zum Ehrenvorsitzenden.

So etwas ist Erich Pipa in seiner Amtszeit als Landrat auch noch nicht vorgekommen: Zusammen mit Bürgermeister Erhard Rohrbach überreichte er den Landesehrenbrief sowohl an den Wachenbucher Karl-Heinz Oehme als auch an dessen Frau Ursula. Während Karl-Heinz Oehme von der hohen Ehrung wußte, ist es für seine Gattin eine große Überraschung.

Im März 2013 werden dann noch fünf weitere Maintaler Bürger mit Landesehrenbriefen ausgezeichnet: Die Dörnigheimer Birgit und Rolf Lanio sowie die Vorstandsmitglieder des Krankenpflegevereins Wachenbuchen, Erika Lotz, Janina Link und Arnold Neumann.

Der Hochstädter Unternehmer Rudolf Höhl starb 86-jährig am 2. Oktober 2013. Er war mehrere Jahrzehnte lang Erster Geschäftsführer der Landkelterei Höhl und blieb seiner Firma bis zuletzt eng verbunden.

Der Dörnigheimer Klaus-Dieter Engelberg starb am 8. Dezember 2013 im Alter von 76 Jahren. Zwölf Jahre war er Vorsitzender der Turngemeinde Dörnigheim sowie zuvor über viele Jahre hinweg Stadtverordneter gewesen ist. Er trat zwar 2008 nicht mehr für die Wahl zum TGD-Vorsitzenden an, war aber noch bis kurz vor seinem Tod als Ortsgerichtsvorsteher tätig.

Im April 2014 stirbt Editha Kaudelka im Alter von 84 Jahren. Von 1990 bis 2006 war sie Maintals erste Kinderbeauftragte und machte sich um das Wohl des Nachwuchses in dieser Stadt mehr als verdient. Für ihren Einsatz für die Belange der Kinder erhielt Editha Kaudelka 2006 das Bundesverdienstkreuz.

Sprachlos ist Ute Römer im April 2014, als sie vom Kreisbeigeordneten Matthias Zach bei der Jahres­hauptversammlung des VdK Bischofsheim im April 2014 den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht bekommt. Der scheidende Erste Vorsitzende des Ortsverbands Karl-Werner Fuhrmann hatte Landrat Erich Pipa den Vorschlag unterbreitet, denn Ute Römer habe sich viele Jahre lang ehrenamtlich beim Bischofsheimer VdK um das Allgemeinwohl verdient gemacht. Es ist ein großer Tag für die Bischofsheimerin, denn sie wird anschließend einstimmig zur neuen Vorsitzenden des Bischofsheimer VdK gewählt und tritt damit die Nachfolge von Karl-Werner Fuhrmann an.

Landrat Erich Pipa überreicht im November 2014 Daniel Stippler, dem Ersten Vorsitzenden des Gesangvereins Vorwärts Wachenbuchen, den Ehrenbrief des Landes Hessen. Damit wird das vielfältige Engagement Stipplers gewürdigt, der in Maintal in mehreren Chören aktiv ist. So singt er seit 1991 im Jungen Chor der Volkschors Dörnigheim und seit 1993 in der Dörnigheimer Kantorei. Im Vorstand des Vorwärts ist er seit 1989 aktiv, mittlerweile ist er bereits elf Jahre Erster Vorsitzender.

 

Sonstiges

Walerian Bergmann aus Main geborgen:

Der seit dem 19. Dezember vermißte Walerian Bergmann aus Dörnigheim wird am 27. Januar 2010 in der Nähe der Kaiserleibrücke zwischen Frankfurt und Offenbach tot aus dem Main geborgen. Es dauert noch einige Tage, bis die Polizei endgültig sicher ist, daß es sich bei der Leiche um den 28-Jährigen handelt, der nach einer Firmen-Weihnachtsfeier in Frankfurt vermißt wurde. Arbeitskollegen hatten ihn zuletzt im Backesweg gesehen. Die Polizei schließt Fremdverschulden aus. Die genauen Umstände des Todes bleiben aber ungeklärt.

 

Ungeahnte Funde bei Ausgrabungen:

Überraschende Funde macht Professorin Britta Ramminger im  August 2011 bei Ausgrabungen am Maintalbad. Die Archäologin und ihr Team entdecken Überreste einer Siedlung der Michelsberger Kultur aus der Jungsteinzeit. Zufällige Lesefunde und geomagnetische Untersuchungen haben darauf hingewiesen.

 

Befürchtung wird traurige Gewißheit:

Nach zwei Wochen Hoffen und Bangen wird die Befürchtung im Januar 2012 zur Gewißheit: Ein seit der Havarie des Schiffs „Costa Concordia“ vor der toskanischen Küste vermißter 74-jähriger Maintaler ist unter den Toten. Seine Ehefrau hat das Unglück am 13. Januar, bei dem insgesamt 32 Menschen ihr Leben verlieren, überlebt.

 

Auch Maintaler gedenken der Opfer:

An einer bundesweiten Gedenkaktion für die Opfer rechtsextremer Gewalt unter dem Motto „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ beteiligen sich im Februar 2012 auch rund 300 Mitarbeiter und Angestellte der Maintaler Firma Norma Group mit einer Menschenkette und einer Schweigeminute. Vorausgegangen war der Aktion die Aufdeckung der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU)“ einer Terrorgruppe, die unter anderem für den Mord an einem griechischen und acht türkischstämmigen Kleinunternehmern sowie einer Polizistin in den Jahren zwischen 2000 und 2007 verantwortlich ist.

 

Erinnerung an den „Todesmarsch“:

Eine eindrucksvolle Kunstperformance erinnert im März 2012 an den „Todesmarsch“ von 300 bis 400 Insassen des damaligen Konzentrationslagers Katzbach der Frankfurter Adler- Werke am 25. März 1945 durch Dörnigheim. Die Initiatorin Ulrike Streck-Plath hatte für die Performance zwölf lebensgroße Figuren aus Eisen und Filz geschaffen, die an jene Menschen erinnern sollen, die 67 Jahre zuvor von der SS von den Frankfurter Adler-Werken unter anderem über die Lindenstraße in Dörnigheim, der heutige Kennedystraße, bis nach Hünfeld getrieben, viele auf dem Weg von ihren Peinigern erschossen wurden. Unter den Teilnehmern, die bei der Performance die Figuren schweigend durch die Kennedystraße tragen, befinden sich neben Abgesandten einiger Kirchengemeinden und von Sozialverbänden auch viele Vertreter der Maintaler Politik wie Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU), Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser (SPD) sowie die Parteichefs Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber (CDU). Im November 2012 findet dann eine Ausstellung über die Kunstperformance im Historischen Rathaus in Hochstadt statt. Dabei sind auch die zwölf Figuren aus Eisen und Filz zu sehen.

 

Verein Patchwork Maintal gegründet:

Aus Mitgliedern der Stadtleitbild-Projektgruppe „Mehrgenerationenwohnen“ ist im Juli 2012 der neue Verein „Patchwork Maintal“ hervorgegangen. Das Ziel des neu gegründeten Vereins ist es, den Menschen gemeinschaftliches Wohnen näher zu bringen. Ein zentraler Punkt ist die Einbindung von jüngeren Personen, um mit Blick auf den demographischen Wandel das gemeinschaftliche Wohnen und die Hilfe untereinander zu fördern.

 

Positives Fazit nach Freiwilligentag:

Beim ersten Maintaler Freiwilligentag im Juni 2013 zeigen die Bürger großen Einsatz. Rund 140 Menschen beteiligen sich in den 15 Projekten, verteilt über das gesamte Stadtgebiet. So wundert es nicht. als Erster Stadtrat Ralf Sachtleber und das Organisationsteam von Maintal Aktiv sich hocher­freut zeigen über den Ablauf der Premierenveranstaltung. „Die Leute waren so engagiert bei der Sache, daß wir mit der vorgesehenne Arbeit viel schneller fertig waren als geplant“, wird der Stadtrat im Nachgang des Freiwilligentags sagen.

 

Durchfahrt Kennedys jährt sich zum 50. Mal:

Ein halbes Jahrhundert ist sie Ende des Monats her, die Durchfahrt des damaligen US-Präsi­den­­ten John F. Kennedy durch Dörnigheim: Am 25. Juni 1963 rollte der Konvoi vom Fliegerhorst Langendiebach nach Frankfurt und kam dabei auch durch die Stadt Dörnigheim. Tausende Neugierige standen damals an der Strecke, auch in Dörnigheim war das Interesse groß. Nicht mal ein halbes Jahr später fiel Kennedy einem Attentat zum Opfer. Neben Zeitzeugen erinnert der Dörnigheimer Geschichtsverein im Juni 2013 an das historische Ereignis.

 

73-Jährige stirbt an Unterkühlung:

Unweit der Kesselstädter Schleuse wird im März 2014 eine tote Frau gefunden. Zunächst sind die Identität und die Todesursache unklar. Doch ein paar Tage später informieren die zuständigen Ermittler, daß es sich wohl um einen Unfall gehandelt hat. Die 73-Jährige aus Mühlheim war laut Polizei vermutlich in Ufernähe ausgerutscht und lag dann mehrere Stunden in der Kälte. Laut Obduktionsbericht starb die Rentnerin an Unterkühlung, Hinweise auf Fremdverschulden oder einen Freitod ergeben sich nicht.

 

 

 

 

Zeitraum Böttcher – Sachtleber I    2015 - 2017

 

 

Das Jahr 2015

 

Stadtladen 2013 /2015:

Der zentrale Stadtladen wird kommen, so viel steht fest. So haben es die Maintaler Stadtverordneten im Dezember 2012 beschlossen. Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Rathauses an der Klosterhofstraße in Hochstadt sollen für ein Provisorium genutzt werden können, bevor ein endgültiger Standort festgelegt wird. Rund 95.000 Euro an Einsparung soll die Schließung der bisherigen Stadtläden in Bischofsheim, Dörnigheim und Wachenbuchen erbringen, wobei jener im nordöstlichen Stadtteil bereits nicht mehr existiert.

Den Umbau im Erdgeschoss des Rathauses kalkuliert die Verwaltung mit Kosten von 90.000 bis 100.000 Euro. Eingeplant werden die Mittel im Haushalt 2015/2016. Am höchsten schlägt mit rund 35.000 Euro die Einrichtung eines barrierefreien Zugangs im Eingangsbereich des Rathauses an der Klosterhofstraße 4-6 zu Buche, der laut Magistrat allerdings grundsätzlich erforderlich sei und deshalb unabhängig vom geplanten Stadtladen realisiert werde [Der Zugang war schon immer barrierefrei. Mehr an Barrierefreiheit kann es kaum geben, sogar über den Aufzug zu den anderen Stockwerken. Es müßte nur einen automatischen Türöffner für die Eingangstür geben. Aber angeblich ist auch der Umbau der Drehtür erforderlich.

Es müsse unter anderem ein angemessener Wartebereich mit digitalem Aufruf- und Leitsystem im Foyer eingerichtet werden. Auch den Anforderungen an Flucht- und Rettungswegen sei Rechnung zu tragen. Und ein kleines, nicht unwichtiges Detail: Brautpaare und Gäste einer Trauung sollen nicht direkt am oder durch den Wartebereich geleitet werden. Ferner soll ein zusätzlicher Informations- und Schnellbedienschalter für den Stadtladen eingerichtet werden.

 

Wenn in Maintal gespart werden soll, muß offenbar erst einmal viel Geld ausgegeben werden. Und ein Provisorium hat nur dann einen Sinn, wenn es auch die endgültige Lösung ist. Wozu muß das Erdgeschoß des Rathauses für 90.00 bis 1000.000 Euro umgebaut werden? Es geht doch nur darum, zwei Räume neben dem bisherigen Stadtladen freizumachen und einen großen Raum zu schaffen (in Dörnigheim und Bischofsheim war auch nur jeweils ein Raum für den Stadtladen da). Dabei kann man noch die Fläche des Eingangsbereichs neben dem Stadtladen einbeziehen.

Ein elektrisches Aufrufsystem haben nur ganz große Behörden. Um zu einem anderen Mitarbeiter im Rathaus zu gelangen, bedarf es jetzt einer Anmeldung an der Pforte. Man muß man in jedem Fall mehr oder weniger lang unten warten, auch wenn der Mitarbeiter sofort frei gewesen wäre. Früher ging man auf gut Glück vor die Tür des Mitarbeiters und klopfte dort.

Und im Stadtaden warteten bisher immer höchstens zwei Personen vor der Tür. In Zukunft würden es dann höchstens sechs sein. Diese können innerhalb des großen Stadtladens warten und ohne Mühe sehen, wo ein freier Platz an einem Schalter ist. Ein Leitsystem ist auch nicht erforderlich, denn wie bisher kann jeder Angestellte alle Arbeiten erledigen. Ein Informationsschalter kann mit der Pforte kombiniert werden, wo dann auch Vordrucke usw. erhältlich sind.

Allgemein ist zu sagen: Die Zentralisierung ist natürlich ein Nachteil für die Bürger, denen man bei der Gründung der Stadt versprochen hatte, ihn ihrem Stadtteil wenigstens einen Stadtladen zu erhalten. Jetzt spart die Stadt, aber die Bürger müssen draufzahlen, denn sie müssen mit dem Bus kommen, weil es nicht einmal Parkplätze am Rathaus für sie gibt. Und eine Einsparung von 95.000 Euro durch eine Zentralisierung ist natürlich nicht gegeben, denn es wird nur die Miete für zwei Räume gespart, das Personal bleibt ja.

Versehen ist der zentrale Stadtladen mit dem Hinweis „vorläufig“. Denn noch ist unsicher, was mit dem Altbau des Rathauses, in dem sich der Hochstädter Stadtladen befindet, geschehen soll. Entweder wird der in die Jahre gekommene Gebäudekomplex grundlegend saniert, an gleicher Stelle neu errichtet oder ein gänzlich anderer Standort für das gesamte Rathaus erwogen. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Rathauses steht damit aus.

 

Bürgermeisterwahlen in Maintal:

Jeder auswärtige Bewerber hat es schwer, weil wir ja einen amtierenden Bürgermeister haben, der aus Maintal stammt. Bei der letzten Wahl 2004 erhielt Herr Rohrbach die entscheidenden 300 Stimmen in Hochstadt, weil er ein Hochstädter ist. Bei dem jetzigen Wahlsystem spielt die fachliche Eignung nicht so eine große Rolle wie der Bekanntheitsgrad. Das ist leider so, aber nicht zu ändern.

Dabei hat Herr Rohrbach in seiner ersten Amtszeit nichts zustande gebracht als die unsinnige Umbenennung der Bahnhöfe. Und in der vergangenen Amtszeit hat er nur den Abriß des Bischofsheimer Rathauses zu verzeichnen. In der nächsten Amtszeit hat er den Bau einer Sportanlage auf Pump im Blick, ohne daß die Re-Finanzierung gesichert ist. Der neueste Plan ist der Verkauf des historischen Rathauses in Wachenbuchen, für den die Bücherei ausgelagert werden soll. Aber anstatt für die Bücherei eine neue Unterkunft zu suchen, werden zwei Vereine mit je 100 Aktiven (vorwiegend Jugendliche) aus dem Bürgerhaus vertrieben.

Jeder auswärtige Kandidat hat zudem mit innerparteilicher Opposition zu rechnen, und zwar von denen, die nicht zum Zug kamen bzw. sich nicht zur Verfügung stellen wollten (schon die Verzögerung der Entscheidung zeigt das). Beim Wähler besteht die Schwierigkeit, daß man mit einer auswärtigen Kandidatin sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. „Der Erhard dagegen hat es doch ganz gut gemacht“, ist dann der Eindruck des wenig informierten Wählers. Jeder Kandidat (jede Kandidatin) der SPD sollte deshalb nicht traurig sein, wenn er (sie) sein Ziel nicht erreicht: Es liegt nicht an seiner (ihrer) fachlichen und menschlichen Qualifikation, sondern nur daran, daß er (sie) nicht „von hejj! ist.

 

Bürgermeisterkandidaten 2015:

Die beiden Kandidaten der großen Parteien -Sebastian Mauer und Markus Heber - haben sich für das Amt disqualifiziert durch ihren Alleingang beim Wiederaufwärmen des Plans einer Sportstätte in der Grünen Mitte. Das Alter ist kein Hinderungsgrund, nur dürfen sie sich nicht von den Alten dirigieren lassen (Zitat: „Man muß die jungen Leute doch etwas anleiten!“).

Zu Herrn Heber ist zu sagen: Wir brauchen keinen Bürgermeister mit Kontakten zu den höchsten Parteispitzen, sondern einen, der vor Ort die Probleme löst. In der Stadtverordnetenversammlung ist Herr Heber bisher nicht durch besondere Reden aufgefallen, sondern eher blaß geblieben. Die Leserbriefe, die ihn in den Himmel heben, sind peinlich, denn sie sind bestellt und vermutlich von anderen geschrieben oder zumindest inspiriert.

Zu Herrn Maier ist zu sagen: Er hat Visionen, aber die Vorhaben mit der Bettensteuer und der Sportstätte in der Grünen Mitte mußte er ja wieder aufgeben. Er kritisiert immer die städtische Wirtschaftsförderung, aber soll er doch einmal versuchen, ein bedeutendes Unternehmen nach Maintal zu holen. Die Übernahme der Abfallentsorgung durch die Stadt ist weltfremd, denn er will die effektiv arbeitende Firma Spahn plattmachen und durch einen schwerfälligen Eigenbetrieb ersetzen

Die Kandidaten der kleineren Parteien werden keine Chance haben, auch wenn sie vielleicht durchaus geeignet sind. Als Bürgermeister hätten sie kaum eine Chance, weil die beiden Kandidaten der größeren Parteien ihre Partei dazu benutzen würden, die Arbeit des Bürgermeisters zu torpedieren. Das ist einer der Nachteile der Direktwahl der Bürgermeister.

 

Die neue Bürgermeisterin Monika Böttcher:

Schon vor der Wahl sagte jemand zu Frau Böttcher: „Falls sie wirklich gewählt werden, dann werden Sie es schwer haben gegen die zwei Platzhirsche. Die werden Ihnen doch nur beweisen wollen, daß sie die besseren Bürgermeister gewesen wären!“ Nun, der eine Platzhirsch wurde durch Herrn Fischer ausgetauscht, aber Herr Maier fand zu ihm genauso einen guten Draht wie zu Herrn Heber. Da die Parteien und Fraktionen diesen Anführern blindlings folgen, liegt alle Macht in deren Händen, letztlich aber bei Herrn Maier.

Da wird schnell einmal die Zahl der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder erhöht, damit man das Gewicht hat der Parteilosen verringert. Der nächste Schritt wird sein, daß man wieder einen zweiten Stadtrat einführt, und wie die dieser heißen wird, da braucht man nicht lange zu raten. Die Wählerverdrossenheit wird dadurch noch steigen.

Der erste Schritt in der praktischen Politik ist aber mehr als peinlich: Herr Maier bringt wieder sein Lieblingsthema „Stadtentwicklung“ vor. Hat es dazu nicht erst kürzlich ein „Konzept“ gegeben mit der mit dem unsinnigen Vorschlag, die Bahnhofstraße zur „Stadtachse“ zu machen? Die Bahnhofstraße mit nur einer Fußgängerunterführung in der Mitte und weitgehend entlang eines Gewerbegebiets!

Außerdem hat die Stadtverordnetenversammlung erst im Dezember 2015 beschlossen, wieder ein Gutachten zur Stadtentwicklung in Auftrag zu geben. Ein weiterer Antrag der SPD zu diesem Thema verzögert doch nur alles (wie schon beim Stadion in der Grünen Mitte). In der Praxis wurde die Stadtentwicklung in den letzten Jahren doch davon bestimmt, daß man Un­ternehmer, die insolvent wurden oder die Produktion verlagerten noch dadurch belohnte, daß man ihre Gewerbegrundstücke in Bauland umwandelte. Und selbst der neue „Marktplatz“ in Bischofsheim ist aus Rücksicht auf den Investor so klein, daß man jetzt die Straße sperren muß und die Kinder auf der Tiefgarage spielen dürfen.

Den Versuch der Bürgermeisterin, die Familientag im Jahre 2017 nach Maintal zu holen, wurde natürlich von den neuen Machthabern im Maintal abgeblockt. Wie soll es da vorangehen in der Stadt, wenn nicht mehr wie bisher SPD und CDU gegeneinander arbeiten, sondern beide zusammen die Bürgermeisterin demontieren wollen?

 

Am 25.04.2017 erhob  die Bürgermeisterin Widersprüche gegen Immobiliengesellschaft und neue Stadträte. Da sieht man einmal, daß es doch gut es ist, wenn ein Bürgermeister direkt gewählt wird. An sich bin ich nicht dafür, weil es dann leicht zu solchen Reibungspunkten kommt wie jetzt und die Verantwortlichkeiten nicht klar sind. Aber ob sie mit Ihren Widersprüchen Erfolg haben, steht auf einem anderen Blatt, die Parteien haben halt doch eine starke Stellung. Aber für den Bürger ist es empörend, wie die Parteien mit ihrem Mandat umgehen: Da wird Herr Sachtleber weggelobt in eine neue städtische Gesellschaft, die zunächst nur Geld kostet [wurde nicht umgesetzt]. Und dann ist der Weg frei, damit Herr Maier endlich den begehrten Posten als Erste Stadtrat kriegt. Aber dann müssen auch die anderen Parteien bedacht werden, die dabei mitmachen. Also ein Zweiter Stadtrat, und für die dritte Partei wird auch noch ein Posten abfallen - mindestens zum finanziellen Nachteil für die Stadt. Da gibt es einen Doppelhaushalt, aber plötzlich hat man Unmengen an Geld frei für solche Posten. Da ist der ganze Haushaltsplan doch nichts wert, da kann man sich doch die ganze Mühe sparen. Als Wähler kann man sich da nur für die WAM entscheiden, die ja gegen jeden Stadtratsposten ist (aber das ist wohl auch etwas zu viel).

Im Jahre 2020 kritisierte Peter Heckert allerdings auch die Bürgermeisterin, weil sie mit einem Rundbrief an alle Hochstädter und Wachenbucher für die Firma „Deutsche Glasfaser“ warb, die dort Glasfaserkabel verlegen wollte,

 

Kommunalwahlen 2016 in Maintal:

Die Wahlbeteiligung war wieder gering, auch weil das Wahlverfahren eine Zumutung ist. Trotz aller Informationen im Vorfeld waren viele Wähler überfordert. Dazu kamen die Warteschlangen, die trotz anderslautender Versprechungen des Wahlamtes entstanden, weil nicht mehr Wahlkabinen vorhanden waren als sonst.

Erstaunlich war, daß das Endergebnis sich doch erheblich von dem Tendenzergebnis unterschied und die SPD doch wieder zur stärksten Partei wurde. Das Tendenzergebnis beruhte ja nur auf den Stimmzetteln, auf denen nur eine Partei angekreuzt war. Viele Wähler hatten allerdings kumuliert und panaschiert und bei denen lag die SPD vorne. Das ist ungewöhnlich, denn meist unterscheidet sich gerade bei Personenwahlen das Endergebnis kaum von der Auszählung nach der Hälfte der Stimmen. Insofern ist die geringe Wahlbeteiligung kein allzu großer Mangel, denn der Wille der Einwohner wird auch so abgebildet.

Das Kumulieren und Panaschieren hat allerdings nicht viel gebracht. An sich soll dadurch der Wähler die Möglichkeit haben, von den Vorgaben der Parteien abzuweichen. Doch bei CDU und Grünen gab es überhaupt keine Veränderung an der von der Partei vorgeschlagene Liste, bei der FDP wurde nur der letzte Platz ausgetauscht (Frau Hoppe wird aber wohl wieder in den Magistrat berufen, so daß Herr Fusenig doch gewählt ist).

Allein bei der WAM konnte sich Herr Winterstein - bekannt durch viele Leserbriefe - um vier Plätze verbessern. Allein die Veränderungen bei der SPD fallen ins Gewicht, denn Werner Huhn wurde in die Stadtver­ord­neten­versammlung gewählt und auch Helmut Wassermann, der sicherlich auf eigenen Wunsch so weit hinten auf die Liste gesetzt worden war. Mit anderen Worten: Der riesige Aufwand, der sich auf den ersten Blick so demokratisch ansieht – hat kaum etwas gebracht.

Diesmal nicht mehr mit dabei waren die Republikaner und noch nicht dabei war die AfD. Das kam FDP und WAM zugute, denn wer nicht CDU oder SPD wählen wollte, der wich auf diese Parteien aus. Die Grünen litten wie überall unter dem Wegfall des Fukushima-Effekts vor fünf Jahren. Bleibt nur zu hoffen, daß die Stadtverordneten in Zukunft vertrauensvoll mit der Bürgermeisterin und der Verwaltung zusammen arbeiten zum Wohle der Stadt.

 

 

 

Jahresrückblick 2016

 

Februar: VdK-Vorstand tritt zurück

Erst auf Nachfrage unserer Zeitung erfährt die Öffentlichkeit, dass der Vorstand des VdK Bischofsheim geschlossen von seinen Ämtern zurückgetreten ist. Die Vorsitzende Ute Römer nennt für ihren Rückzug gesundheitliche Gründe. Die anderen Mitglieder des Gremiums hätten den Schritt aufgrund von Überlastung unternommen. Damit löst sich der Bischofsheimer VdK- Ortsverband zwar nicht auf, bleibt aber führungslos - bis heute.

 

März: Huhn folgt auf Oehme

Lange hatte man beim Krankenpflegeverein (KPV) Wachenbuchen nach einem Nachfolger für den langjährigen Ersten Vorsitzenden Karl-Heinz Oehme gesucht, dann ist schließlich einer gefunden: Werner Huhn folgt Oehme im Amt und rückt an. die Spitze an den Verein mit über 1300 Mitgliedern.

 

März. Maintal sagt Danke in neuem Format

Aus dem etwas trockenen „Tag des Ehrenamts“ wird „Engagiert! Maintal sagt danke“. In neuem Format werden erstmals Maintals freiwillig Engagierte geehrt. In diesem Jahr sind es seine Kulturgrößen. Preisträger sind das Ehepaar Hannelore und Gert Eimer vom Kultur- und Musikverein Dörnigheim, das Junge Theater Wachenbuchen der Evangelischen Kirchengemeinde Buchen sowie die Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ des Hochstädter Humor-Musik-Vereins.

 

Januar/November: Verein sieht seine Arbeit gefährdet

Die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Maintal, Sigrid Nötling-Welther, und der Geschäftsführer Thomas Stüwe zeigen sich im Gespräch mit unserer Zeitung geschockt über die Reduzierung der Finanzmittel durch die Stadtverordnetenversammlung von 14.000 auf 7.000 Euro. Zuvor waren im Jähr 2010 die Zuwendungen in Höhe von 21.000 Euro um ein Drittel gekürzt worden. Durch die Reduzierung der städtischen Mittel sieht der Verein seine Arbeit gefährdet. Das betont auch Frank Robanus, der im November Nötling-Welther als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Maintal ablöst.

 

Mai: Ehre für Hellmessen

Eine besondere Auszeichnung erhält der bekannte Dörnigheimer Künstler Helmut Hellmessen. Dem damals 91-Jährigen, der seit 2011 Ehrenbürger der Stadt Maintal ist, wurde für sein Lebenswerk mit dem Großen Sudetendeutschen Kulturpreis ausgezeichnet. Hellmessen, der 1924 in Karlsbad geboren wurde, beschäftigt sich in seiner Kunst intensiv mit dem Thema „Vertreibung und Heimatverlust“.

 

März: SPD siegt im Endspurt

Kommunalwahl: Trend sieht zunächst noch CDU vorn

Das Trendergebnis sieht am Wahlabend die Christdemokraten als Gewinner, doch beim Kumulieren und Panaschieren holt die SPD sagenhafte 6,2 Prozent auf, sodass nach dem vorläufigen Endergebnis einen Tag später die Sozialdemokraten abermals als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl hervorgehen.

Mit 32,5 Prozent landet die SPD auf Platz eins, wodurch klar ist, dass Karl-Heinz Kaiser auch in der neuen Legislaturperiode Stadtverordnetenvorsteher sein wird. Doch bereits bei der konstituierenden Sitzung knirscht es intern gewaltig. Die Bischofsheimerin Helia Habibzadeh, lange Zeit ein Aktivposten innerhalb der SPD, legt überraschend ihr Mandat nieder. Der Grund: Sie möchte nicht länger mit dem Dörnigheimer Helmut Wassermann in der Fraktion sein. Zwischen beiden Sozialdemokraten gab es schon zuvor persönliche Zerwürfnisse

Die CDU erreicht 26,6 Prozent der Stimmen und bleibt zweitstärkste Kraft im Maintaler Parlament.

Klare Gewinner der Kommunalwahl am 6. März sind jedoch die Wahlalternative Maintal (WAM) und die FDP. Die Wählergemeinschaft steigert ihren Stimmenzuwachs um 5,4 auf 17 Prozent und wird drittstärkste Fraktion. Den größten Sprung nach vorne machen die Frei­demokraten, die ihr Ergebnis um 8,3 auf 12,8 Prozent verbessern können.

Klarer Wahlverlierer sind die Grünen, bei der Wahl 2011 dank des „Fukushima-Effekts“ noch die großen Gewinner, die 2016 5,2 Prozent einbüßen und auf 11,2 Prozent abrutschen und damit aktuell die kleinste Fraktion stellen.

Die Republikaner, in der alten Legislaturperiode offiziell mit einem Sitz in der Stadtverordnetenversammlung vertreten, waren nicht wieder angetreten, ebenso stellte die AfD keine Kandidaten für das Maintaler Stadtparlament auf.

Das Interesse an der Kommunalwahl hält sich bei der Bevölkerung fast schon traditionell in Grenzen: Lediglich 36,8 Prozent der Stimmberechtigten machen von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Bescheiden fällt auch die Resonanz bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl im Evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheirn aus, ganz im Gegenteil zu jener vom Tagesanzeiger organisierten im Vorfeld der Bürgermeisterwahl rund ein halbes Jahr zuvor.

 

Juli: Ausschreibung europaweit

Müllabfuhr: Entscheidung gegen Rekommunalisierung. Wer ist ab dem Jahr 2018 für die Abfallentsorgung in Maintal zuständig? Diese Frage beschäftigte im zu Ende gehenden Jahr nicht nur die Stadtverordneten intensiv, sondern auch die Bürger. Denn die Maintaler sehen die Aufgabe bei der Firma Max Spahn & Sohn KG in besten Händen - schließlich arbeitet das Unternehmen seit Jahrzehnten zuverlässig - und wünschen daher keine Änderung. Doch die Rechtslage sieht anders aus. Die Leistung muss in regelmäßigen Abständen ausgeschrieben werden - und zwar europaweit. Auf diese Weise soll der Wettbewerb und damit ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für die Bürger sicherge-

stellt werden. Ganz im Sinne einer verantwortungsvollen Verwendung von Steuergeldern.

Alternativ ziehen die Stadtverordneten in Erwägung, die Abfallentsorgung zu kommunalisieren, also in Zukunft in Eigenregie durchzuführen. Hier wird bis Juli 2019 ein entsprechendes Konzept erstellt, über das dann entschieden werden soll.

Im Juli trifft eine Mehrheit aus SPD, FDP und Grünen schließlich die Entscheidung: Der Auftrag wird ausgeschrieben. Bereits im Herbst segnen die Parlamentarier den Ausschreibungstext ab. Dabei werden Abfalleinsammlung und -entsorgung und der Betrieb des Wert­stoff­hofs auf dem Gelände der Firma Spahn an der Dörnigheimer Henschelstraße als separate Leistungen aufgeführt.

Ute Rohn-Bernhard als Geschäftsführerin der Firma Spahn kündigte bereits an, dass sich ihr Unternehmen definitiv bewerben will - mit guten Aussichten, wie Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber bereits attestierte. Schließlich kann Spahn auf die entsprechende Logistik und Erfahrung zurückgreifen. Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht, dass ab 1. Januar 2018, nach Ablauf des Vertrags zwischen der Stadt Maintal und der Firma Spahn, das neue Abfallentsorgungsunternehmen das alte ist [Im Original stand hier „neue“, aber gemeint ist natürlich, daß das alte Unternehmen auch das neue ist]..

 

April: Matz und Siegmund bestätigt

Das Votum der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren ist eindeutig: Einstimmig wählen sie Andreas Matz für fünf weitere Jahre zu Maintals Stadtbrandinspektor. Gleiches gilt für sei- nen Stellvertreter Michael Harnisch.

Ebenfalls bestätigt wird Wilfried Siegmund als Vorsitzender der Bürgerhilfe Maintal. Siegmund hatte das Amt zunächst kommissarisch nach dem Rücktritt von Gerhard Fink im Vorjahr übernommen

 

Mai bis Oktober: Bewegte Zeiten für das Kulturcafé

Es war ein turbulentes Jahr für das Kulturcafé, das die Dörnigheimerin Carola Ossig ins Leben gerufen hat. Im Mai feierte die Initiative in den Räumen einer Bäckerei an der Kennedystraße einen verheißungsvollen Start. Lesungen und Konzerte sowie Schallplattenabende locken zahlreiche Besucher an. Im August dann das Aus mit der Schließung der Bäckerei. Monatelang sucht Ossig eine neue Heimat für die kulturellen Veranstaltungen und findet im „Fleur de Sel“ und der Pizzeria „Dick und Doof“ schließlich neue Partner.

 

Mai: Aus für die Laufbahn

Für die Leichtathleten von FTD und TGD, die auf der Sportanlage „Dicke Buche“ trainieren, ist es ein Schlag. Im Zuge der Neukonzeption und Sanierung der Anlage wird es definitiv keine 400-Meter-Laufbahn geben. Aus Sicht der Stadtverordneten stehen die kalkulierten Kosten von rund 700.000 Euro in keiner Relation zur überschaubaren Anzahl der Leichtathleten.

 

März: Einigung bei Norma

Lange bewegte sich in der Angelegenheit nichts, doch dann einigen sich die Geschäftsleitung der Norma Group, Maintäls größtem Arbeitgeber, und der Betriebsrat auf eine Beschäftigungs­sicherung. Die vorherige Vereinbarung war im Juni 2015 ausgelaufen. Konkret bedeu- tet die Einigung, dass die Arbeitsplätze der rund 750 Beschäftigten am Standort in Hochstadt bis Ende 2020 gesichert sind.

 

April: Hochstädter Kerb fällt aus

Bis zum traditionellen Termin am zweiten Juliwochenende ist es noch rund drei Monate hin, als Manfred Maier mitteilt, dass die Hochstädter Kerb wohl ausfallen wird. Der Vorsitzende des 1. FC Hochstacdt macht deutlich, dass die Mitlieder des Fußballclubs in diesem Jahr zu sehr beim Bau des neuen Kunstrasenplatze eingespannt sind, um auch noch zusätzlich die Kerb ausrichten zu können. Erwartungsgemäß findet sich kein anderer Organisator, der in

die Bresche springt.

 

Januar: Doch keine Notunterkunft

Am Ende ist sie doch nicht nötig: Der Main-Kinzig-Kreis hatte in einer Gewerbeimmobilie in der Edisonstraße in Hochstadt eine Notunterkunft für bis zu 1.000 Flüchtlinge geplant. Doch die rückläufigen Zahlen an Asylbewerbern, die der Kreis zugeteilt bekommt, machen das Vorhaben nicht mehr notwendig.

 

Februar: Altlasten im Grundwasser

Eine schmierige Sache: Während der Bauarbeiten für das Wohngebiet auf dem ehemaligen Intubau-Gelände an der Eichenheege in Dörnigheim werden Altlasten im Grundwasser festgestellt. Wie sich herausstellt, hatte der Bauinvestor City 1 mit Heizöl verschmutztes Wasser in einem Graben in den nahegelegenen Wald abgeleitet. Das Thema wird auch in der Sendung „Maintower“ des Hessischen Rundfunks aufgegriffen.

 

März: Morgenstern folgt Böttcher                           

Weil Monika Böttcher zum 1. Januar 2016 Bürgermeisterin von Maintal wird, muss eine neue Kinderbeauftragte gefunden werden. Zur Wahl stellen sich Heike Centner und Irene Morgen-stern. Der Magistrat folgt der Empfehlung des Sozialausschusses und benennt die ehemalige Leiterin der Bischofsheimer Waldschule Morgenstern zur neuen Maintaler Kinderbeauftragten.

 

Mai: Marktplatz ist endlich fertig                            

Der Marktplatz in der Bischofsheimer Ortsmitte ist nicht nur geographisch das Herz des Stadtteils. Nach dem Abriss des alten Rathauses und der anschließenden Wohnbebauung wurde auch der Marktplatz neu gestaltet. Nach langer Planung und Bauzeit kann das Areal offiziell eingeweiht werden. Im Zentrum des Areals steht der restaurierte Brunnen, der einst als Pferdetränke genutzt wurde und nun aufgearbeitet wurde.

 

Juni: Eltern sorgen für Betreuung

Unzureichende Betreuungszeiten rufen in Dörnigheim eine Elterninitiative ins Leben. Weil der städtische Hort Berliner Straße vor der ersten Unterrichtsstunde nicht geöffnet ist, aber viele Mütter und Väter bereits vor Schulbeginn an ihrem Arbeitsplatz sein müssen, organisieren Eltern privat eine Frühbetreuung, die im Hort Berliner Straße angesiedelt ist. Der neue Name: „Morning Kids“.

 

Juli: Abgesagtes Festival

Das internationale Jugendtheaterfestival „Bühnenstürmer“, das die Theatergruppen der Evangelischen Kirchengemeinde Buchen 2010 ins Leben gerufen haben, muss erstmals abgesagt werden. Eine traurige Premiere für die Organisatoren. Grund für die Entscheidung ist, dass sich für die diesjährige Auflage keine Teilnehmer aus dem Ausland für das internationale Festival angemeldet hatten.

 

Juni:  Vorzeitiges Aus für „Main-Kultur“.

Es ist ein Pilotprojekt, das allerdings von kurzer Lebensdauer ist. Die Sogenannte „Main-Kultur“, die das Ziel verfolgt, das Dörnigheimer Mainufer gastronomisch zu beleben und damit als Ausflugs- und Aufenthaltsbereich aufzuwerten. Trotz guter Resonanz wird die „Main-Kultur“ allerdings nach nur drei Wochen eingestellt, weil es Beschwerden von Anwohnern gegeben haben soll und die Stadt einer möglichen juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg gehen möchte.

 

Juni: Förderverein löst sich auf

Seit 2005 engagieren sich die Mitglieder des Fördervereins der Hochstädter Stadtteilbücherei mit viel Herzblut ehrenamtlich für Fortbestand und Ausstattung der Einrichtung an der historischen Hauptstraße. Doch weil es in der Kooperation mit der Stadt klemmt, der Förderverein sich nicht ausreichend unterstützt und seine Arbeit durch eine neu geschlossene Nutzungsvereinbarung erschwert sieht, beschließen die Mitglieder auf ihrer Hauptversammlung die Auflösung des Fördervereins zum Ende des Jahres.

 

Juli: Hundesteuer sinkt wieder

Die Grünen halten ihr im Kommunalwahlkampf gegebenes Versprechen: Nachdem der städtische Haushalt leicht im Plus ist, bringen sie in der Stadtverordnetenversammlung den Vorschlag ein, die 2014 erfolgte Erhöhung der Hundesteuer zurückzunehmen und erhalten dafür die Zustimmung im Parlament. Damit kostet der Ersthund wieder 90 statt 120 Euro und der Zweithund und 144 statt 200 Euro. Damit löst sich auch die Bürgerinitiative gegen die Erhöhung der Hundesteuer auf.

 

 

Mai: Konzept bleibt in der Schublade

Stadtbus: Parlament will stattdessen kleine Veränderungen

Es sollte der große Wurf werden, das neue Gesamtkonzept für den Stadtbusverkehr: schnellere Verbindungen, eine bessere Taktung, attraktiveres Angebot für die ÖPNV-Nutzer. Doch als klar wird, dass das deutlich bessere Angebot auch deutlich höhere Kosten mit sich bringen wird - je nach Variante zwischen 460.000 und 600.000 Euro - kippen Maintals Parlamentarier das Konzept.

Lange hatte die Stadtpolitik über einem neuen Konzept für den Stadtbusverkehr gegrübelt. Ihren Anfang nahm die Sache im Jahr 2012, als es eigentlich darum ging, das Angebot aufgrund gekürzter Zuschüsse durch den Rhein-Main-Verkehrsverbund zu reduzieren. Doch stattdessen entschied man sich einige Zeit später, das Busangebot auszubauen, in der Hoffnung, dadurch mehr Fahrgäste gewinnen zu können.

Doch der ÖPNV gilt als chronisch defizitär und die Maintal Beteiligungs-GmbH (MBG) hätte das Minus aus Stadtbusverkehr und Maintalbad auf Dauer nicht mit den Gewinnen der Maintal-Werke auffangen können. Darüber hinaus stehen für die Stadtverordneten die kalkulierten Kosten in keinem Verhältnis zu den erhofften Qualitätsverbesserungen. Sie beschließen deshalb in der Maisitzung des Parlaments, das Konzept auf Eis zu legen.

Stattdessen sollen Schritt für Schritt kleine Verbesserungen erreicht werden. Die erste dieser Art wird zum Wechsel auf den Sommerfahrplan umgesetzt: Ein zusätzlicher Bus auf der Linie 23 soll die Verspätungsanfälligkeit dieser Verbindung beseitigen. Diese Maßnahme verursacht ebenfalls Mehrkosten, allerdings „nur“ in Höhe von rund 98.000 Euro.

Optimierungen sind auch auf der Linie 24 geplant. Für Maintaler Pendler ist diese Strecke längst nicht so interessant wie für Kinder und Jugendliche aus Niederdorfelden und Schöneck, die in Bischofsheim eine der weiterführenden Schulen besuchen. Daher möchte die Stadt Maintal eine stärkere finanzielle Beteiligung der beiden Nachbargemeinden.

Dort wiederum kann man sich eine Verlängerung der Linie zum Hessen-Center in Frankfurt-Bergen-Enkheim vorstellen. Die Verhandlungen über einen neuen Vertrag kommen 2016 zu keinem Ergebnis und sollen 2017 fortgesetzt werden.

 

November: Kaum Chance für Revision

Fall Klock: Anträge sind zulässig, aber unbegründet

Die Chancen auf eine erfolgreiche Revision im Fall Klock schwinden: Auch wenn sie erst im Januar 2017 verhandelt werden, scheinen die Revisionsanträge der Nebenkläger bereits jetzt vom Tisch zu sein. Ob es Mord und Totschlag war, wie die Nebenkläger, Kinder und weitere Angehörige des Dörnigheimer Ehepaars Klock, behaupten, oder Notwehr, wie es das Hanauer Landgericht im Sommer 2015 urteilte, werden die fünf Richter zwar nicht entscheiden. Allenfalls um mögliche Verfahrensfehler geht es in der Revision. Gleichwohl dürften schon erste Weichen gestellt sein.

So ist davon auszugehen, dass die Revisionsanträge der Nebenkläger bereits jetzt vom Tisch sind. Als „zulässig, aber unbegründet“ verwirft die Bundesanwaltschaft in einer Antragsschrift vom 7. September sämtliche Verfahrensrügen der Rechtsanwälte Markus Roscher-Meinel und Michael Bauer.

Der Dietzenbacher Strafrechtler Karl Kühne-Geiling, Verteidiger des freigesprochenen Claus Pierre B., ist allerdings überzeugt, dass die Revision nicht standhalten wird - auch nicht jene der Bundesanwaltschaft: „Das Urteil lässt keine Fragen offen. Es ist in sich logisch und in seiner Begründung überzeugend.“

 

September: Schwimmen nur für Frauen

Die Idee ist nicht neu, aber das Konzept wurde ein wenig überarbeitet, und so bietet die Stadt Maintal ab September wieder einmal wöchentlich Frauenschwimmen im Maintalbad an. Eine Stunde, immer freitags von 11 bis 12 Uhr, sind die Frauen dann unter sich. Die Wiederein- führung nach 16 Jahren Pause geht vor allem auf eine Initiative der Frauengruppe im Stadtteilzentrum Bischofsheim zurück.

Juni: Volkschor löst sich auf

Es ist das Ende eines Traditionsvereins. Doch weil sich niemand mehr bereiterklärte, die notwendigen Vorstandsämter zu besetzen, wurde die Entscheidung für den Volkschor Dörnigheim, der seit 1860 besteht, unvermeidlich. Der Junge Chor, der nach Auflösung des Ge- mischten Chors noch bestand, findet bei der Turngemeinde Dörnigheim eine neue Heimat.

 

August: Es soll ein Arzt werden

Nachdem Kinderärztin Dr. Claudia Schramm eine größere Praxis bezieht, stehen die Räume in der Berliner Straße 31 in Dörnigheim leer. Die Stadt wünscht sich wieder Ärzte oder Phy- siotherapeuten als Nachmieter. Trotz intensiver Werbung findet sich lange Zeit kein Interessent. Erst Ende des Jahres zeichnet sich ein möglicher Kandidat ab.

 

Mai: Entspannung bei Zahlen der Flüchtlinge

Der Masterplan „Asyl“ war seit Sommer 2015 der Leitfaden, wenn es um die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen ging. Um auf die hohen Zuweisungszahlen zu reagieren, ent- schied Maintal, sukzessive alle städtischen Grundstücke mit entsprechenden Unterkünften zu bebauen. Weil im Verlauf des Jahres 2016 weniger Menschen nach Maintal kommen, können Vorhaben wie die Teilbebauung des Bischofsheimer Festplatzes und die geplante Unterkunft an der Bruno-Dreßler-Straße vorerst ausgesetzt werden. Zudem werden weitere Grundstücke aus dem Masterplan herausgenommen und sind damit nicht mehr für Flüchtlingsunterkünfte reserviert.

 

Juli: Kunstrasen für den FCH

650 Stunden Arbeit in Eigenregie haben die Mitglieder des 1. FC Hochstadt investiert, um sich und vor allem ihrem Verein einen Traum zu erfüllen: einen Kunstrasenplatz. Nach jahre- langer Planung war es ganz schnell gegangen. Ein halbes Jahr zuvor hatten die Stadtverordneten entschieden, dem FCH Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm zuteil werden zu lassen, im April lag die Förderzusage des hessischen Finanzministeriums vor und im Mai wurde mit dem Bau begonnen.

 

Juli: Bücherschrank wird zerstört                 

Zum dritten Mal stecken Unbekannte den öffentlichen Bücherschrank im Bereich des Busbahnhofs Maintal-Ost in Brand. Die umfunktionierte Telefonzelle brennt komplett ab, die Bücher sind nicht mehr zu retten. Daraufhin entscheidet die Stadt, am gleichen Standort keinen neuen Bücherschrank zu errichten und sucht stattdessen nach Alternativen.

 

Juni: Überflutung durch Starkregen                         

Die Maintaler kommen noch einmal mit dem Schrecken davon. Zumindest im Vergleich zu den Schäden, die in Folge der starken Regenfälle im Juni in den Nachbarkommunen entstehen. Doch auch in Maintal hinterlassen die Starkregenereignisse ihre Spuren. Die Feuerwehren aus allen vier Stadtteilen sind mehrfach im Einsatz, weil Bäche über die Ufer treten, Straßen mit Schlamm überspült werden, Bäume auf die Fahrbahn stürzen oder Keller und Unterführungen volllaufen.

 

Oktober: Lange Tafel in Rhönstraße

Die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim veranstaltet gemeinsam mit der Stadt und dem Arbeitskreis „Asyl“ unter dem Titel „Bischofsheim is(s)t mit!“ eine gemeinsame Tafel auf der Rhönstraße in der Nähe der neuen Flüchtlingsunterkunft. Hunderte Bürger und Flüchtlinge kommen dabei ins Gespräch. „Die Tafel wächst und wächst“, ist Pfarrer Jens Heller begeistert von der Resonanz der Maintaler bei dieser Premiere. Auch 2017 soll es eine solche Tafel geben.

 

September: Abschied nach 19 Jahren

Karin Daferner, die gute Seele der Dörnigheimer Wilhelm-Busch-Schule, geht nach 19 Jahren in den Ruhestand. Die Sekretärin der Grundschule war für die Kinder eine wichtige Anlaufstel le. „Ich war immer Ansprechpartnerin für die großen und kleinen Nöte“, berichtet sie anlässlich ihrer Verabschiedung gegenüber unserer Zeitung. Die 63-jährige Wachenbucherin bleibt der Schule als Vorsitzende des Fördervereins erhalten.

 

September: Neubau für die Kewa

Beim Fußballverein Kewa Wachenbuchen ist einiges in Bewegung auf dem Sportgelände im Wald. Neben dem bisherigen Vereinsheim, das saniert wird, entsteht ein Neubau, in dem Dusch- und Umkleideräume untergebracht werden. Beim bereits bestehenden Vereinsgebäude wird das Dach erneuert.

 

September: Neue Kinderärztin

Eine Auslastuni von 180 Prozent: So manche: Unternehmen würde sich über solche Zahlen freuen Nicht aber Dr. Claudia Schramm. Die Dörnigheimer Kinderärztin ist längst am Limit, sogar schon darüber hinaus. Nach monatelangen Verhandlungen erhält sie nun Verstärkung in ihrer Praxis. Dr. Maja Schulze unterstützt das Team bei der Versorgung der kleinen Patienten. Schramm ist dankbar, dass die Kassenärztliche Vereinigung eine personelle Verstärkung schließlich zugestimmt hat. Aber sie hatte sich mehr erhofft. Denn zugestanden wird der Dörnigheimerin lediglich eine halbe Stelle.

 

November: Friedhof wird erweitert

Die Kapazitäten des Bischofsheimer Friedhofs neigen sich dem Ende zu - etwa 70 bis 80 Prozent der derzeitigen Fläche von rund 24 000 Quadratmetern ist belegt. Daher will die Stadt Maintal die Ruhestätte Richtung Norden erweitern. Dazu muss unter anderem in den Waldbestand eingegriffen werden. Die zweite Offenlegung der Pläne läuft bis Ende 2016. Sollten keine unabwendbaren Vorbehalte eingehen, so teilt die Stadt Main mit, kann der Satzungsbeschluss im Frühjahr 2017 folgen.

 

September: Metzgerei Nickel schließt

Der Einzelhandel hat es auch in Maintal immer schwerer, das Ladensterben geht auch 2016 weiter. So schließt mit der Metzgerei Nickel in der Mozartstraße ein weiterer Traditionsbetrieb. Nach über 80 Jahren muss sie zum 30. September schließen. Das kleine Familienunternehmen war in finanzielle Schieflage geraten. Versuche, den Betrieb in anderer Form aufrechtzuhalten, scheitern. Die drei Mitarbeiter können an andere Betriebe vermittelt werden.

 

Dezember: „Maintal macht mit“

Die Stadt Maintal startet unter dem Namen „Maintal macht mit“ ihre neue Beteiligungsplattform im Internet (https:maintalmachtmit.de). Ab dem 1. Dezember können die Bürger Maintaler Ideen einbringen und Fragen stellen. Die neue Beteiligungsplattform ersetzt das zuletzt nur noch schwach frequentierte und Anfang 2015 abgeschaltete Maintal-Forum.

 

Juni /November: Wechsel bei SPD-Spitze

Wechsel an der SPD-Spitze: Im Juni gibt der langjährige Parteivorsitzende Sebastian Maier den Chefposten ab. Der Fraktion im Stadtparlament steht er aber weiter vor. Kommissarisch übernehmen seine Stellvertreter Christian Preuß und Tobias Lehnert die Aufgaben. Bei der Nachwahl im November übernimmt dann Maiers Ehefrau Janna den SPD-Parteivorsitz.

 

Dezember: Kritik an Erweiterung

Der Einzelhandel hat es auch in Maintal immer schwerer. Das Ladensterben geht weiter und viele Geschäftsräume stehen mittlerweile leer. Da ist die geplante Erweiterung des Hessen-Centers im benachbarten Bergen-Enkheim ein herber Schlag für die Maintaler Geschäftsleute. Die Stadt Maintal spricht sich deutlich gegen die Pläne aus. Frankfurt hatte im Sommer den Aufstellungsbeschluss gefasst, sodass das Vorhaben, die Verkaufsfläche des Hessen-Centers um rund ein Drittel zu erweitern, immer konkreter werden. Auch andere umliegende Kommunen wie Hanau oder Bad Vilbel wehren sich gegen den Plan.

 

November: Maintal will Geld zurück

Der Zustrom von Hunderttausenden Flüchtlingen traf die Kommunen 2015 recht unerwartet. Genauso unerwartet waren die Städte und Gemeinden mit Mehrkosten konfrontiert, die vorher nicht einkalkuliert waren. Maintal will sein Geld jetzt zurück, notfalls vor Gericht - so jedenfalls das Votum in der Novembersitzung des Hauptausschusses für Finanzen und Stadtentwicklung. Die Gesamtkosten für die Flüchtlingsunterbringung beläuft sich in Maintal nach städtischen Angaben bisher auf rund 1,7 Millionen Euro.

 

November: Bankfiliale schließt                    

Für viele Wachenbucher ist es ein Schlag: Die Filiale der Frankfurter Volksbank macht dicht. Die Bürger des kleinsten Stadtteils werden künftig in der Bischofsheimer Filiale betreut. Das Kreditinstitut begründet seine Entscheidung damit, dass sich der individuelle Beratungsbedarf dermaßen erhöht hat, dass die kleine Wachenbucher Filiale dem nur noch schwer nachkommen konnte und zugleich der Bargeldbedarf gesunken ist.

 

Juli: 40-jährige Partnerschaft           

Seit 40 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Stadt Maintal und der Marktgemeinde Moosburg im österreichischen Kärnten. Diese jahrzehntelange Freundschaft wird mit einem großen Fest in Moosburg gefeiert, in dessen Rahmen Herbert Gaggl als Bürgermeister der Marktgemeinde die Goldmedaille der Stadt Maintal als höchste Auszeichnung erhält.

 

September bis Dezember:  Verhältnis wird angespannter

Kritik an Böttcher nimmt zu - „Inhaltsleerer Etatentwurf“ führt zu Schulterschluss der Fraktionen.

Am Ende ihres ersten Amtsjahrs als Bürgermeisterin geht die parteilose Monika Böttcher auf Konfrontationskurs zu den Stadtverordneten, die ihren Haushaltsentwurf für 2017 als „inhaltsleer und ohne eigene Ideen“ bezeichnen. Vor allem werfen sie dem Magistrat „handwerkliche Fehler“ vor. So fehlen beispielsweise die Begründungen für geplante neue Stellen.

Die Fraktionen haben über 100 Nachfragen und einen erheblichen Klärungsbedarf, was den vorgelegten Etatentwurf anbetrifft und bitten deshalb Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser (SPD), die Entscheidung über den Haushalt von der November- auf die Dezembersitzung zu vertagen, was dann auch geschieht.

Böttcher weist derweil den Vorwurf der „handwerklichen Fehler“ zurück und stellt sich vor die Verwaltung. Dies wiederum stößt auf Unverständnis der Stadtverordneten. Kaiser erklärt deshalb vor der Haushaltsdebatte, dass die Kritik der Fraktionen nicht der Verwaltung, sondern allein dem hauptamtlichen Magistrat gegolten habe. „Die Mitarbeiter der Verwaltung sind für uns tabu“, stellt er an die Adresse der Bürgermeisterin klar und wirft dieser vor, diese vorzuschieben.

Die Dezembersitzung wird auch deshalb zum Höhepunkt der bisherigen Konfrontation zwischen den Stadtverordneten und Böttcher, weil sich die fünf Fraktionen erstmals in Maintals Geschichte auf ein gemeinsames Antragspaket zum Haushalt geeinigt haben, das dann auch bei einer Enthaltung einstimmig verabschiedet wird. Sie streichen einige der geplanten neuen Stellen in der Stadtverwaltung und frieren zehn Millionen Euro an Investitionen ein. Vor allem aber bringen sie die Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft auf den Weg, die sich um die Stadtentwicklung kümmern soll. Über die zukünftige Ausrichtung des Maintalbads soll 2017 entschieden werden. Der SPD schwebt ein Allwetterbad vor.

Böttcher platzt in ihrer Rede der Kragen und spricht von einer „Blockade des Magistrats“ durch die Stadtverordneten, die ihr Antragspaket an der Öffentlichkeit vorbei beschließen wollten. Außerdem hätten die Fraktionen den Mehrbedarf an Personal einfach ignoriert, und die Entscheidung, das Geld für einen Rathausneubau zu streichen und nur 50.000 Euro für dringende Renovierungssarbeiten im alten Teil des Verwaltungsgebäudes in Hochstadt zu bewilligen, bezeichnet sie als „erbärmlich“. Die Stadtverordneten ließen die dort unter Platznot leidenden städtischen Mitarbeiter im Stich.

Mit Entsetzen reagieren die Fraktionen auf die Attacken des Stadtoberhaupts. Das Antragspaket sei der Öffentlichkeit vorgestellt und auch Tage vor der Parlamentssitzung auf der städtischen Internetseite einzusehen gewesen. Sie weisen die herbe Kritik Böttchers zurück. Die letzte Parlamentssitzung des Jahres offenbart, dass es schlecht um das Verhältnis zwischen Bürgermeisterin und Stadtverordneten bestellt ist.

 

September: Premiere wird angenommen

Die Bürgerversammlung findet in neuem Format unter dem Titel „Rund ums Rathaus“ statt und wird von den Maintalern angenommen Nicht nur Politik, sondern auch die anderen Fachbereiche sowie zahlreiche Vereine sind vertreten. Initiator der Neuerung ist Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser.  Die Bürger können Fragen an die Bürgermeisterin und die Fraktionsvertreter stellen, was rege getan wird.

 

September: Lions feiern 20-Jähriges

Auf ereignisreiche zwei Jahrzehnte mit vielen Aktionen zur Unterstützung von sozialen und anderen Projekten können die Mitglieder des Maintaler Lions-Clubs bei ihrer Jubiläumsfeier zurückblicken. Im Vorschulkindergarten der Privaten Kantschule an der Dörnigheimer Wingertstraße würdigen unter anderem Landrat Erich Pipa (SPD) und Eberhard Wirfs, der 2009 / 2010 Weltpräsident der Lions gewesen ist, das Engagement des Maintaler Clubs.

 

September: Wechsel bei den Käwern

Die Hochstädter Käwern haben einen neuen Vorsitzenden: Der 64-jährige Karl-Heinz Lutz wird von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zum Nachfolger von Michael Weinheimer gewählt, der im Frühjahr zur regulären Jahreshauptversammlung seinen Rückzug aus beruflichen und familiären Gründen ankündigt und das Amt noch bis Juli kommissarisch ausübt. Lutz ist schon seit vielen Jahren im Vorstand der Karnevalisten tätig.

 

Dezember: Honeywell vor dem Aus.

Wenige Wochen vor Weihnachten geht der Betriebsrat des Dörnigheimer Standorts der Firma Honeywell mit der Meldung an die Öffentlichkeit, dass die Geschäftsführung beschlossen habe, die Produktion bis Ende 2018 einzustellen und den Standort Ende 2019 komplett zu schließen. Damit stehen 116 Arbeitsplätze vor dem Aus. Honeywell ist bereits seit den fünfziger Jahren in Dörnigheim beheimatet und war einst weit über 1000 Mitarbeiter der größte Maintaler Arbeitgeber.

Reinhard Acker, der Geschäftsführer der Honeywell Regelsysteme Maintal GmbH, erklärt zur geplanten Schließung: „Honeywell prüft regelmäßig alle Bereiche seiner Geschäftstätigkeit, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen und die Rentabilität zu sichern. Infolgedessen hat die Geschäftsführung der Sparte Aerospace die schwierige Entscheidung getroffen, die Produktion im Werk Maintal Ende 2018 zu beenden und den Standort bis Ende 2019 vollständig zu schließen.“ Mit dem Betriebsrat werde zusammengearbeitet, um einen Sozialplan und Interessenausgleich für die Mitarbeiter zu erzielen, fügt Acker an.

Die Entscheidung der Geschäftsführung von Honeywell löst Solidaritätsbekundungen der politischen Spitze des Main-Kinzig-Kreises, vom Betriebsrat der Hochstädter Firma Norma Group und einer Landtagsabgeordneten der Linken aus.

Die Stadtverordneten und der Magistrat der Stadt Maintal verfassen eine Solidaritätserklärung, in der an die soziale Verantwortung des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitern appelliert wird. Die Maintaler Politik fordert die Geschäftsführung von Honeywell auf, „al- les mögliche zu unternehmen, um die 116 Arbeitsplätze zu erhalten“.

 

November / Dezember: Geringe Resonanz.

Die Ergebnisse des 2014 erstellten Bürgergutachtens werden in allen vier Stadtteilen vorgestellt. Das Interesse der Bürger hält sich jeweils in engen Grenzen. Die Zuhörer erfahren einiges über Ist-Zustände wie beispielsweise den Dörnigheimer Schandfleck am „Opel- Eck“ am Ortseingang aus Richtung Hanau. Auch einige Lösungsmöglichkeiten zur Stadtentwicklung werden aufgezeigt. Doch insgesamt wirkt das, was die Bürger zu hören bekommen, „hinrei- chend unkonkret“, wie es Andreas Frölich, der Pate des Leitbild-Projekts „Wachenbucher Ortsmitte“, treffend formuliert.

 

November: Razzia auch in Maintal

Im Rahmen einer bundesweiten Großrazzia, die sich gegen den verbotenen radikalislamischen Verein „Die wahre Religion“ richtet, werden auch zwei Privatwohnungen in Maintal durchsucht und Verbotsverfügungen ausgehändigt. In welchem Stadtteil sich die Wohnungen befinden, kann das hessische Landeskriminalamt auf Nachfrage unserer Zeitung nicht näher konkretisieren. •

 

November: Absage wegen Vogelgrippe

Die Vogelgrippe, die in Hessen einigen Tieren zum Verhängnis wird, sorgt auch für die Absage der Ausstellung der Wachenbucher Geflügelzüchter. Nachdem das hessische Umweltministerium die Stallpflicht für Geflügel verschärft und sie auf alle Geflügelbestände im Land ausgeweitet hat, kann die Veranstaltung im Bürgerhaus Wachenbuchen nicht stattfinden.

 

Dezember: Ausbau der Versorgung

In den vergangenen Jahren wurde in Maintal oft darüber geklagt, daß es an Ärzten mangele. Entsprechend erfreulich ist nun die Kunde, dass die Gemeinschaftspraxis Dr. Jochen Schellmann / Thomas Blaschek zum ersten medizinischen Versorgungszentrum in Maintal ausgebaut werden kann. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt der Hochstädter Praxis die Zusage und gewährt außerdem einen dritten Arztsitz [Die Praxis soll künftig im Neubaugebiet „Am Weides“ ihren Sitz haben].

 

November: Orden für Eibelshäuser.

Es ist die höchste Anerkennung für Verdienste um das Gemeinwohl: der Verdienstorden der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Diesen erhält nun auch der Hochstädter Manfred Eibelshäuser in Wiesbaden aus den Händen von Ministerpräsident Volker Bouffier. Eibelshäuser prägte ab 2001 als Präsident des Hessischen Rechnungshofs und drei Jahre später zusätzlich als erster Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung maßgeblich die Finanz- und Haushaltspolitik des Landes Hessen.

 

 

Gemarkungssteine zwischen Hochstadt und Wachenbuchen                                 02.01.2017

Lang ist es her, dass die drei alten Gemarkungssteine die Grenze zwischen Hochstadt und Wachenbuchen dokumentierten, informiert der bekannte Wachenbucher Landwirt Ludwig Stein. „Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Stadt Maintal diesen Steinen mit historischem Hintergrund Rechnung getragen hat“, lobt Stein die städtischen Verantwortlichen. An einer Ecke des Börwiesenwäldchens, genau an der Grenze zwischen Hochstadt und Wachenbuchen, wurde dieser Platz durch das Aufstellen von zwei neuen Ruhebänken und den drei dazugehörigen alten Grenzsteinen wieder neu hergerichtet. Jeweils über 400 Jahre Vergangenheit haben die stummen Zeitzeugen bereits hinter sich. Kurz nachdem die Steine gesetzt wurden, tobte der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648). Zu einem Grenzstein mit der Aufschrift „WB 1613“ hat Ludwig Stein eine besondere Beziehung. Er pflügte ihn bei der Bestellung seines Ackers zutage, ohne diesem zunächst besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Erst einige Zeit später, als der Regen die Schriftzüge freispülte, wurde erkannt, welche Bedeutung diesem als Grenzstein kam. „Nachdem jetzt der Feldweg wegen des Baugeländes in Hochstadt umgelegt und befestigt wurde, wird dieser Platz von der Öffentlichkeit noch mehr wahrgenommen und einige zeitliche Rückbesinnung angeregt", ist Ludwig Stein abschließend überzeugt.

[Ludwig Stein braucht auf seine „Rettung“ des Steins nicht stolz zu sein, denn e  hat ein geschütztes Bodendenkmal von seinem ursprünglichen Standort entfernt. Das gilt auch für die anderen Steine. Sein Schwager Wilhelm Schmidt hat auch so einen Grenzstein mit Jahreszahl am Eingang seines Grundstücks. Im Luisantring hat sogar eine Familie einen Grenzstein aus einer anderen Gemeinde neben ihrer Tür ins Haus eingebaut.

Weitere hohe Grenzsteine liegen heute woanders: Bei Norbert Mankel (Am Selzenborn) liegt ein Grenzstein, der hinter dem Neubaugebiet in der Bahnhofstraße in Höhe des Bogenschützenplatzes stand. Ein weiterer wurde vor dem Haus Glinder (Weiherstraße 3) ausgegraben, weil der neue Besitzer ihn nicht haben wollte (die Stadt hat ihn wohl in Obhut genommen. Und im Forstcamp im Dörnigheimer Wald an der Bahnlinie lagert die Stele, die früher auf der in der Nähe gelegenen Düne stand und wieder unten am Weg aufgestellt werden sollte. Da aber der Landesarchäologe nicht wie versprochen einen Text dazu verfaßt hat, unterblieb die Aufstellung).

 

 

 

 

Das Jahr 2017

 

Katholische Kirche Hochstadt (März)

Die katholische St.-Bonifatius-Gemeinde feiert im März ihr 25-jähriges Weihejubiläum und schaut bei den Feierlichkeiten auf den Bau der Kirche zurück. Der schlicht gehaltene Bau sorgte damals sogar für Spott, heute gehört er zum Stadtbild rund um das Rathaus.

 

Helmut Schmidt (März)

Eine große Ära geht im März zu Ende: Nach 20 Jahren gibt Helmut Schmidt die Führung des Blasorchesters Wachenbuchen an seinen Wunschnachfolger Wolf-Günter Koch ab. Für sein jahrzehntelanges Engagement erhält Schmidt den Ehrenbrief des Landes Hessen.

 

Müllabfuhr (März)

Wer wird in Maintal der nächste Müllentsorger? Diese Frage beschäftigte die Stadt schon in 2016. Viele Bürger befürchten, dass die Firma Spahn den Auftrag verlieren könnte. Nach einer europaweiten Ausschreibung steht im April fest: Der Gewinner heißt Spahn.

 

Kleeblatt – Altersheim Hochstadt (April)

Das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim Maintals, gelegen im Neubaugebiet „Am Weides“ in Hochstadt, öffnet Anfang April seine Pforten. Eigentlich sollte es schon im Sommer 2016 fertig sein, aber während der Bauarbeiten haben sich immer wieder Verzögerungen ergeben. Im neuen „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim werden 60 Senioren professionell in ihrem Alter begleitet. Träger ist das Deutsche Rote Kreuz, der Neubaukostet insgesamt rund 7,4 Millionen Euro.

 

Städtepartnerschaften (Mai)

Um gerade in Zeiten des Brexits und eines Auseinanderdriftens in Europa den Stellenwert von Maintals Städtepartnerschaften zu unterstreichen, findet im Mai erstmals das Fest der Freundschaft statt. Es ist das erste Treffen dieser Art seit den achtiger Jahren und fast alle kommen und bringen Präsente mit: Vertreter aus dem französischen Luisant, dem österreichischen Moosburg und dem ungarischen Esztergom. Nur das griechische Katerini fehlt.

 

Dörnigheimer Sportanlage (Mai)

Die Arbeiten zur zentralen Dörnigheimer Sportanlage an der Dicken Buche starten am 17. Mai. Vorausgegangen sind jahrelange Diskussionen um den Standort. Der Umbau soll 5,6 Millionen Euro kosten und im Herbst 2018 fertig gestellt sein.

 

Maintaler Business-Lounge (Juni)

Im Juni und bei hochsommerlichen Temperaturen laden der Tagesanzeiger und der Verlag Hanauer Anzeiger zur ersten Maintaler Business-Lounge ins Café „Im Garten Eden“ in Dörnigheim ein. Mit Vertretern aus Vereinen, Wirtschaft und Politik ist Netzwerken angesagt.

 

„Mainkultur“ – Außengastronomnie (Juni)

Obwohl das Wetter eher durchwachsen ist, genießen viele Maintaler und auswärtige Besucher an der Außengastronomie Mainkultur am Dörnigheimer Mainufer den Sommer. Betreiber Ahmet Cetiner bietet den Gästen neben Erfrischungen auch Yoga-Kurse am Wochenende, und sogar Live-Musik gibt es an manchen Abenden zu hören. Auch optisch punktet die Mainkultur: Zwei anthrazitfarbene Container und eine Holzterrasse samt Liegestühlen und Sonnenschirmen laden zum Entspannen ein. Die Außengastronomie muss mit ihrer Eröffnung bis Ende Juni warten, weil noch eine Genehmigung des Wasser-Straßen- und Schifffahrtsamtes aussteht. Ende September werden die Container wieder entfernt, die Holzterrasse bleibt – für die Mainkultur 2018.

 

Kreuzung Rumpenheimer Fähre (Juni)

Fast ein Jahr dauern die Arbeiten an der Großbaustelle B 8 zwischen dem Kreuzungsbereich L3268 / K985 zur Rumpenheimer Fähre und Fechenheim. Hessen Mobil sanierte hier die Fahrbahndecken. Das Bundesverkehrsministerium investiert rund drei Millionen Euro in den 3,7 Kilometer langen Streckenabschnitt. An einigen Wochenenden ist die vielbefahrene Pendlerstrecke sogar voll gesperrt. Während der Sanierung der Fahrbahn kann der Verkehr immer nur auf einer Seite der vierspurigen Straße geführt werden. Mitte Juni können die vielen Berufspendler aus Maintal und der Region Hanau endlich aufatmen: Die Strecke wird wieder komplett freigegeben.

 

Busverkehr nach Niederdorfelden (Sommer)

Nach langen Verhandlungen können sich die Kommunen Niederdorfelden, Schöneck und Maintal in letzter Minute bezüglich der Buslinie MKK 24 einigen. Die Nachbarn übernehmen nun einen größeren Anteil der Kosten. Auch positiv: Nun fährt die Linie bis Bahnhof Maintal-West.

 

Wildtierfreunde (Sommer)

Geldsorgen plagen die engagierten Mitglieder des Vereins Wildtierfreunde: die Stadt Frankfurt will ab dem kommendem Jahr ihren Zuschuss von 2.500 Euro streichen. Das stellt den Hanauer Verein, dessen Gelände auf Maintaler Gemarkung liegt, vor große Probleme. Mittlerweile beschäftigen sich auch die Maintaler Kommunalpolitiker mit dem Verein. Seitens des Magistrats gibt es keine Förderung. Nun wird darüber diskutiert, was machbar ist.

 

Großmetzgerei Brandenburg (August)

Bei der Standortsuche der Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg ist auch Maintal im Gespräch. Bis­lang hat das Unternehmen in Frankfurt-Fechenheim produziert, will sich jedoch vergrößern. Konkret handelt es sich bei dem vorgeschlagenen Grundstück um das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Hier steht auf Maintaler Gemarkung eine Fläche von 11,5 Hektar zur Verfügung. Hinzu kämen 3,5 Hektar auf Frankfurter Stadtgebiet. Im Poker um den neuen Standort zieht Maintal jedoch den Kürzeren. Im August wird bekannt, dass Brandenburg auf das Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts nach Erlensee zieht.

 

Reformationsgedenken (August)

Mit einer originellen Aktion bereichert die Hochstädter Kirchengemeinde das Reformationsjubiläum im Lutherjahr: Bürger können in ein großes Modell des Hochstädter Kirchturms, das von Pfarrer Uwe Rau präsentiert wird, ihre eigenen Thesen einwerfen.

 

Hilfeleistung (Sommer)

Diese Geschichte berührt: Die elfjährigen Luka und Maximilian helfen einer 85-jährigen

Dörnig­­heimerin am Opel-Eck aus einer Notsituation, kümmern sich um sie und rufen den Rettungswagen.

 

E-Ladesäulen (Sommer)

Das Projekt Aufbau eines ganzen Netzes von E-Ladesäulen im Stadtgebiet von Maintal ist längst ins Rollen gekommen, da wird es durch das Stadtparlament ausgebremst. Dieses beschließt, den weiteren Ausbau von E-Ladesäulen auszuschreiben. Der Unternehmer Ahmet Cetiner, der sowohl hinter dem Ladesäulen- als auch dem E-Carsharing-Projekt steht, sieht seine Firma in ihrer Existenz bedroht – Ausgang ungewiss. Im Frühjahr 2018 soll der Magistrat eine Übersicht möglicher Standorte vorlegen.

 

Immobilien-Gesellschaft (September)

In ihrer Septembersitzung beschließt die Stadtverordnetenversammlung die Gründung der Maintal Immobilien-Gesellschaft (MIG). Diese soll Areale wie etwa das Gelände des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege zum Wohngebiet entwickeln. So vergleichsweise sachlich diese Entscheidung letztlich ausfällt, so hitzig ist die Diskussion im Frühjahr. Diese fokussiert sich nicht auf die Immobilien-Gesellschaft an sich, sondern um die Personalien. Weil Erster Stadtrat Ralf Sachtleber Interesse am MIG-Geschäftsführerposten hat, wird von Seiten der Politik die Stelle eines zweiten hauptamtlichen Stadtrats ins Spiel gebracht. Nach unzähligen Wortgefechten und Vorwürfen ist klar: Die Stelle wird ausgeschrieben.

 

Besuch der Bundesfamilienministerin (September ?)

Katarina Barley (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besucht das preisgekrönte „Maintaler Bündnis für junge Geflüchtete“ das im Rahmen des Bundesprogramms „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit jungen Flüchtlingen in Maintal arbeitet. Barley trifft die jungen Menschen im alten Bahnhofsgebäude in Dörnigheim und hört aufmerksam ihren Geschichten zu. Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher ist dabei. Christine Mayer-Simon vom Arbeitskreis Asyl appelliert an die Ministerin, sich für die Wiedereinführung des Familiennachzugs einzusetzen.

 

Kassel:

Mietspiegel (September)

Nach drei Jahren Diskussion einigen sich der Mieterbund und der Verband Haus & Grund auf einen neuen Mietspiegel für Maintal. Durchschnittlich steigen die Mieten um zwölf Prozent.

 

Fähre (Oktober)

Schwere Zeiten für Pendler, die auf die Mühlheimer Mainseite übersetzen möchten: Seit dem 10. Oktober liegt die Fähre in Dörnigheim still. Der Landkreis Offenbach als Eigentümer hat den bestehenden Pachtvertrag mit der Maintaler Familie Spiegel fristlos gekündigt. Sie soll sich nicht an Auflagen gehalten haben. Die Fähre ist zudem in die Jahre gekommen und reparaturbedürftig. Nun ist guter Rat teuer. Landrat Thorsten Stolz will sich für eine Fortführung einsetzen und stellt einmalig 15.000 Euro für die Instandsetzung zur Verfügung. Allerdings muss der Landkreis Offenbach zunächst einen neuen Pächter gewinnen. Wann die für Maintal wichtige Fährverbindung reaktiviert wird, steht nach wie vor in den Sternen.

 

Honeywell bleibt (Oktober)

Der Kampf um den Standort in Dörnigheim und den Erhalt der Arbeitsplätze bei der Firma Honeywell geht im Oktober in eine neue Runde. Während die Gewerkschaft IG Metall Hanau-Fulda, der Betriebsrat sowie die Geschäftsführung über die Zukunft diskutieren, verleihen die Mitarbeiter ihren Forderungen mit Protestaktionen Nachdruck. Am Ende gibt es kurz vor Weihnachten die gute Nachricht für die verbliebenen Honeywell-Mitarbeiter: Der Standort in Maintal bleibt vorerst erhalten.

 

Abschied von Pfarrer Müller (Oktober ?)

Viele Tränen fließen beim emotionalen Abschied des Wachenbucher Pfarrers Helmut Müller. Nach 35 Jahren als Pfarrer der evangelischen Gemeinde verabschiedet er sich in den Ruhestand. Bei seinem letzten Gottesdienst erweisen ihm viele Weggefährten sichtlich gerührt ihre Ehre.

 

Wochenmarkt in Bischofsheim (Oktober)

Der Wochenmarkt in Bischofsheim ist mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit. Immer freitags vormittags treffen sich unter den bunten Schirmen am Fuße der evangelischen Kirche nicht nur die Kunden, sondern auch die Marktbeschicker. Und das seit 30 Jahren. Mit einem Fest feierte der Markt seinen Geburtstag und sogar Bürgermeisterin Monika Böttcher griff zum Einkaufsbeutel. Einige der Marktbeschicker sind von Anfang an dabei: Alexander Neun, Rosa Hartmann Bedel, Heinz Reitz, Markus Zwing, Martin Hanstein und Timo Kleebes Familie. Beim Geburtstagsfest ist auch der Tagesanzeiger mit einem Stand vertreten.

 

Musik-Corps Bischofsheim (November)

Ende November muss das Musik-Corps Bischofsheim seinen langjährigen Proberaum im Feuer­wehrgerätehaus Bischofsheim räumen, denn die Feuerwache muss grundsaniert werden. Das Musik-Corps kommt vorerst im Keller des Bürgerhauses Bischofsheim unter. Der Verein schlägt auf der städtischen Internet-Plattform „Maintal macht mit“ einen Neubau für Vereine vor und erreicht erstmals die geforderte Mindestanzahl von 100 Stimmen.

 

Mord auf der Ranch (November)

Was geschah wirklich auf der Main River Ranch in Dörnigheim? Der Fall um die ermordeten

Eheleute Harry und Sieglinge Klock wird seit November in Hanau neu verhandelt. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil, bei dem die beiden Täter wegen Notwehr freigesprochen worden sind, einkassiert. Der sogenannte Klock-Prozess wird das Gericht im kommenden Jahr weiter beschäftigen.

 

Villa Kunterbunt (Dezember)

Im Dezember konnten alle Schüler der Grundschule Villa Kunterbunt in Bischofsheim ein Weihnachtstheaterstück anschauen, welches direkt an die Schule kam. Das Ensemble bestand aus einem Schauspieler, der alleine sein ganzes Bühnenbild, die Requisiten und die Technik organisierte und mit an die Grundschule brachte. Die Vorstellung fand in der Pausenhalle statt, die glücklicherweise über einen zentralen Platz verfügt, der als Bühne dienen konnte. Die Kinder wurden immer wieder mit Gesang und Dialogen in das Theaterstück eingebunden. Es ging um einen König, der sich zu Weihnachten immer nur Gold und Reichtümer wünschte und am Ende die wahre Botschaft des Weihnachtsfestes – fernab von Konsum – verstand.

Die Kinder – von der Vorklasse bis zur vierten Jahrgangsstufe – waren begeistert von dem Stück und den komödiantischen Einlagen des Schauspielers. Da der Schauspieler über weitere Stücke in seinem Repertoire verfügt, ist es angedacht, dass das Weihnachtstheater im kommenden Jahr wieder die Schüler der Villa Kunterbunt besucht.

 

Leihladen (Dezember)

Das Interesse von Bürgern und Medien ist enorm: Anfang Dezember öffnet im Dörnigheimer Gewebegebiet erstmals ein Leihladen. Die Idee der Ehrenamtler, den Konsum einzuschränken und sich nicht jedes Gerät zu kaufen, findet großen Anklang. Auch überregionale Medien berichten.

 

Polizei (Dezember)

Anfang Dezember ist es endlich soweit: Die Polizei Maintal packt die Umzugskartons und verlässt die Räume in der Kirchgasse in der Dörnigheimer Altstadt. Die neue Station in der Edisonstraße ist in einem ehemaligen Firmengebäude.

 

Möbelfirma Seip Bischofsheim (Dezember).

Bischofsheims ältester Familienbetrieb feierte in diesem Jahr sein 175. Jubiläum

Das Schreinerhandwerk ist das Kernstück der Traditions- und Ausbildungsfirma. Einbauküchen der Marke CONTUR werden maßgeschneidert und mit sämtlichen Anschlüssen aus einer Hand immer pünktlich aufgebaut und montiert – ausgeführt von langjährigen Fachkräften. Qualität steht an oberster Stelle! Der Inhaber Andreas Seip mit Ehefrau Elke und den beiden Töchtern Stefanie und Jenny sowie Schwiegersohn Jürgen Seip, der zurzeit die Meisterprüfung absolviert, und zusammen mit zwei Gesellen sind sie das Organisationsteam in Planung, Aufbau und Service für Küchen,

Möbel und Türen nach Maß. Unterstützt werden sie von Lydia Traxler, der Schwester des Inhabers, mit ihrem Mann Klaus in der Geschäftsführung sowie dem Verkauf einer übersichtlichen Möbelkollektion im Schlaf- und Wohn­bereich.

 

Weihnachtsmusik (Dezember)

Wie jedes Jahr, so zogen auch an diesem Heiligabend Musiker des Wachenbucher Blasorchesters und des Hochstädter Posaunenchors in den Mittagstunden durch die Straßen. Das Blasorchester spielte zum Abschluß vor dem Historischen Rathaus vor der Kirche in Wachenbuchen. Zwischen Rathaus, Partnerschaftsbrunnen und Adventskranz aus Moosburg fanden die Weihnachtslieder der Formation viel Zuspruch und stimmten die Kirchenbesucher auf das Fest der Freude ein. Der Ehrenvorsitzende Helmut Schmidt wünschte frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Der Hochstädter Posaunenchor zog sogar in zwei Gruppen durch die Hochstädter Straßen und trat später in der Kirche im Familiengottesdienst und in der Christmette auf.

 

Fruchtige Variationen für den Speierling:

Ein neues Projekt im Jahre 2017 in Hochstadt will den Speierling schützen, erhalten und wieder ins Bewusstsein bringen. Selbst im Winter – ohne Blätter und ohne Früchte– haben diese alten und ehrwürdigen Bäume eine imposante Erscheinung: Die Speierlingsbäume in Hochstadt. Die Biologin Monika Peukert setzt sich für ihren Bestand ein.

Speierlinge sind zumeist bekannt als wichtiger Zusatz beim Keltern von Apfelweinen. Sie geben dem Äppelwoi sein rundes Aroma und die goldene Farbe. Das diese kleinen Früchte sehr viel mehr sind und können, darauf will die Frankfurter Biologin Monika Peukert mit ihrem Maintaler Speierlingsprojekt aufmerksam machen.

Bei einem winterlichen Rundgang auf der Hochstädter Hartig erzählt sie von der Vielfältigkeit dieser Frucht. In einer extremen Schräglage liegt auf dem (neuen) Friedhof in Hochstadt ein Speier­lingsbaum mehr als er steht. „Diese Schräglage ist eine Besonderheit einiger Speierlingsbäume in Hochstadt“, erklärt Peukert. Auf der Wiese gegenüber vom Friedhof steht ein weiteres Exemplar, das sicher über 100 Jahr alt sei. Der Baum ist knapp 15 Meter hoch, also doppelt so hoch wie ein Apfelbaum, meint die Biologin. Überhaupt werden diese Bäume sehr hoch für einen Obstbaum. Ihre Borke ist knorrig und zerklüftet, der Speierling (lateinisch Sorbus domestica) ist verwandt mit der Eberesche.

Peukert hat aus Filz Modelle der Früchte gemacht, sie sind größer als eine Kirsche und kleiner als eine kleine Birne. Peukert bewundert die Formen- und Farbenvielfalt dieser Wildfrucht, die schon die Römer und Griechen kannten und als Lebenselexier schätzten.

Dank einer finanziellen Unterstützung der Umwelt-Lotterie von Lotto Hessen kann im kommenden Jahr in Hochstadt ein Projekt zur Bestandspflege des Speierlings umgesetzt werden. Federführend ist der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis, ausgeführt werden die einzelnen Maßnahmen von Peukerts Frankfurter Büro An-Land. Die Biologin setzt sich bereits seit vielen Jahren im Raum Frankfurt und Umgebung für den Erhalt von alten Obst- und Kräutersorten ein und ist eine aner­kannte Naturschutz-Expertin.

So hat sie vor drei Jahren in Maintal alle Speierlingsbäume erfasst und kartiert. „In diesem Jahr haben wir eine Nacherhebung gemacht.“ Ergebnis: Es wurden 120 Bäume gefunden, samt Steckbrief und einer Pflegezustandsbeschreibung. Die meisten Bäume stehen auf Privatgrundstücken. Ein Großteil der Bäume werde leider nicht geerntet und hätte viel Pflegebedarf, so Peukert. Aber: „Es ist ein sehr dichter Bestand mit einer guten Altersstruktur. Es gibt sehr alte, aber auch sehr junge Bäume.“

Das sei vor allem auch den Bemühungen des ortsansässigen Arbeitskreises (AK) Streuobst zu verdanken, alte Obstsorten in eine Nutzung zu bringen. Bei dem Speierlingsprojekt spiele der AK Streuobst eine zentrale Rolle, betont die Biologin und Baumkennerin. Aber auch die örtlichen Keltereien wie Höhl oder Stier seien von Bedeutung. „Die nutzen ja den Speierling auch, das ist dann ein Anreiz, weitere Bäume zu pflanzen.“ Denn ihr Credo lautet: „Ohne Nutzen keinen Schutz.“ Sie will daher die Verwertung der reifen Frucht bekannter machen. Deswegen umfasst ihr Speierlingsprojekt viele Facetten.

So will Peukert mit speziellen Speierlings-Kochkursen das kulinarische Potenzial dieser besonderen Obstart aufzeigen

Im Mai soll es eine Blütenwanderung zu den Hochstädter Speierlingsbäumen geben. Im Februar plant sie eine Beratung für Baumbesitzer und Interessierte zur richtigen Pflege der Bäume. Ein Vortrag und eine Exkursion sollen auch angeboten werden. Und: „Wir wollen auch Patenschaften für Bäume vermitteln, die nicht mehr genutzt oder gepflegt werden.“

Peukert selbst hat vor Jahrzehnten dank eines Freundes ihr Faible für die kleine Frucht entdeckt. 1985 sah sie den damals berühmten Speierlingsbaum in Bonames. „Ich war überwältigt, seitdem läßt er mich nicht mehr los.“ Der Baum in Bonames steht nicht mehr. Sie jedoch wurde zur Speierlings-Expertin. Die Biologin schätzt an der Frucht auch die unterschiedlichen Reifezeitpunkte. Er kann von Ende August bis Ende November reif sein. „Jeder Baum hat andere Eigenschaften.“

Wenn ein Speierling vollreif ist, hat er mehr Zucker als jeder Apfel. Ein alter Baum kann bis zu 400 Kilo Früchte bringen. Das ergibt für Maintal viele Tonnen an Speierlingen. Aber die Ernte ist aufwendig, weil die Bäume hoch und dickstämmig sind. Wie bei den fünf hohen Bäumen, die oberhalb der Schule in Hochstadt in einer Reihe stehen. „Die Gruppe ist sehr markant, weil sie so zusammenstehen.“

Im Rahmen des Projektes stehen für die kommenden eineinhalb Jahre rund 10.000 Euro zur Verfügung. Peukerts Ziel: Es soll sich vor Ort ein Speierlings-Netzwerk etablieren, das nach Ablauf des Projekts weiterbesteht. Denn: Ein Speierlingsbaum kann bis zu 400 Jahre alt werden.

 

Zwei Rezepte mit Speierling

„Far breton à la corme“

 Zutaten:

180 g Mehl (Weizenmehl oder – glutenfreie Mehlmischung Schär hell), 90 g Zucker, 3 Eier, ½ l Milch, ½ TL Backpulver, ca. 500 g reife Speierlinge. Nach Bedarf mit Vanille oder zerstoßenen Machlepi (Steinweichselmandeln)

würzen, Butter für  die Form.

Zubereitung:

Aus den anderen Zutaten einen Teig formen. Auflaufform (zirka 25 cm x 30 cm) gut buttern, Boden locker mit Speierlingen belegen, Teig drüber gießen,zirka 45 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad goldbraun

backen. Während des Backens austretenden Saft mit dem Pinsel über dem Kuchen verteilen, diesen Vorgang eventuell wiederholen – das ergibt eine schöne glänzende Zuckerglasur. Diese Abwandlung eines französischen

Rezepts schmeckt am besten frisch und noch warm. Nicht länger als einen Tag aufheben.

Bratspeierlinge:

Zutaten: 500 g reife Speierlinge, etwas Zucker und Zimt, eine Handvoll gehackte Walnüsse, Honig, Butter für die Form.

 Zubereitung: Früchte in eine gefettete Backform geben, nach Belieben mit Zucker und Zimt bestreuen, im vorgeheizten Backofen etwa 10 bis 15 Minuten bei zirka 160°C backen. Mit gehackten Walnüssen und Honig be­streuen. Lecker nach fettem Essen. Bei sehr süßen Früchten den Honig weglassen.

 

Arbeitskreis Asyl:

Mit Hilfe in die Ausbildung: Arbeitskreis Asyl will 40 geflüchtete Menschen durch neues Projekt besser in einen Beruf führen. Die ehrenamtlichen Helfer des Arbeitskreises Asyl haben ein neues Projekt initiiert. Unter dem Titel „Ausbildungsprojekt 2018“ soll eine Gruppe von Geflüchteten dabei unterstützt werden, in der deutschen Berufswelt Fuß zu fassen, Wir haben das Projekt entwickelt, weil die Deutschkurse nicht mehr so gefragt sind“, berichtet Christine Mayer-Simon, Sprecherin des Arbeitskreises. Denn: „Viele der Migranten sind sprachlich schon sehr weit.“ Jetzt gehe es dem AK Asyl daher darum, diese Menschen für den deutschen Ausbildungsmarkt fit zu machen.

Dafür haben ein gutes Dutzend ehrenamtlicher Helfer zusammen ein Konzept für ein Ausbildungsprojekt entwickelt, das die Angebote der Bundesagentur für Arbeit ergänzen soll. Hintergrund sei die Erfahrung, so Mayer-Simon, dass die Geflüchteten viel Unterstützung und persönliche Beratung bräuchten. „Sie haben viele Fragen zu den komplexen beruflichen Themen, das kann die Bundesagentur nicht leisten.“

Anfang Januar sollen die regelmäßigen Projekttermine beginnen, dann werden in drei Kursen ausgebildete Lehrer Mathematik anbieten. Zuvor haben die Teilnehmer einen Mathetest absolviert, um ihre Kenntnisse einschätzen zu können. Bereits vor einigen Wochen hatte das AK Asyl interessierte Geflüchtete zu einer ersten Informationsveranstaltung eingeladen, um sie über das Ausbildungsprojekt zu informieren. 40 Personen hätten sich gemeldet, berichtet die AK-Sprecherin. Die Teilnehmer sind zwischen Anfang und Ende 20 Jahre alt. „Wir haben erklärt, dass wir sie auf dem Weg in einen Beruf begleiten wollen, aber auch was wir erwarten, nämlich regelmäßige Teilnahme und Engagement.“ Schließlich mussten sich die Teilnehmer in einer Art „Vertrag“ dazu symbolisch verpflichten.

Geplant ist, dass jeweils Kleingruppen von sechs Personen von einem ehrenamtlichen Helfer betreut werden. Dieser Hauptansprechpartner wird mit den Teilnehmern Lebensläufe schreiben, Bewerbungsanschreiben üben und auch in Rollenspielen Bewerbungsgespräche trainieren. „Es geht vorrangig darum, den jungen Leuten die Angst zu nehmen“, betont Mayer-Simon. Dazu sollen auch Fachleute Vorträge zu spezifischen Themen halten. Zum Beispiel ein Berufsschullehrer, der aus der Praxis einer Berufsschule berichtet.

Mayer-Simon weiß, dass der Einstieg in eine Ausbildung und vor allem der Alltag in der Berufsschule für die Geflüchteten schwierig ist. „Sie brauchen einen langen Atem und Mut, um nicht vor den ersten Problemen zu resignieren.“

Um aus den positiven Erfahrungen anderer Migranten, die es geschafft haben, Zuversicht zu schöpfen, hat der AK Asyl auch einen Vortrag mit drei Vertretern des Frankfurter Vereins InteGreater organsiert. Dieser Verein hat den diesjährigen Integrationspreis der Stadt Frankfurt gewonnen. Bei InteGreater engagieren sich junge Menschen mit Migrationshintergrund, die es im deutschen Bildungs- und Berufssystem geschafft haben. Sie wollen durch ihr positives Beispiel andere Migranten über Hindernisse und Schwierigkeiten hinweg helfen und Mut machen.

 „Der größte Erfolg ist bereits“, so Mayer-Simon, „dass die Geflüchteten realisiert haben, dass ihr Weg in Deutschland nur über eine Ausbildung funktioniert.“ Einige der Teilnehmer haben sogar schon konkrete Berufswünsche. Wie etwa eine junge Frau, die pharmazeutisch-kauf­männische Assistentin in der Apotheke werden möchte. Der Arbeitskreis würde sich freuen, wenn sich Inhaber örtlicher Handwerksbetriebe finden würden, die im Rahmen eines Vortrags aus ihrer Praxis berichten könnten. „Dann könnten sie darstellen, was sie bei Bewerbern suchen, was sie brauchen.“

 

Schönfeldforum:

Der Jahresrückblick 2017 ist für das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum zugleich eine Rückschau auf 20 Jahre bürgerschaftlichen Engagements. Zwar erfolgte die Gründung eines eingetragenen Vereins erst Ende 2009, doch das erste so überschriebene Brüder-Schönfeld-Forum fand bereits im November 1997 statt. Wie der Vorsitzende Herbert Begemann berichtet, war die ursprünglich Idee, einmal im Jahr zu einer Veranstaltung einzuladen, die sich mit der Verfolgung während der nationalsozialistischen Zeit beschäftigt. Da im ehemaligen Atriumbau der Dietrich Bonhoeffer-Schule (jetzt Brüder-Schönfeld-Haus) Umbauarbeiten stattfanden, gab es das erste Brüder-Schönfeld-Forum in einem Tagungsraum des benachbarten Doorm-Hotels.

Schnell erwies sich das Interesse der Öffentlichkeit als wesentlich vielfältiger und intensiver als angenommen. So engagierten sich - mit organisatorischer und finanzieller Unterstützung der Stadt Maintal - zahlreiche Bürgerinnen und Bürger für Zeitzeugengespräche, Theateraufführungen, Synagogenbesuche und weitere Aktionen. Immer im Focus die Zusammenarbeit mit den örtlichen, weiterführenden Schulen.

Vorsitzender Herbert Begemann erinnert sich an emotional beeindruckende Beispiele wie die symbolische Grundsteinlegung der 1938 zerstörten Jüdischen Schule Wachenbuchen, die Besuche von Angehörigen ermordeter Juden in deren Heimatort, die Ausstellung mit Marcel und Teofila Reich-Ranicki oder den Auftritt verschiedener Schultheater. Besonders erwähnenswert auch die große Anne-Frank-Ausstellung mit ihren umfangreichen Rahmenveranstaltungen oder die nach ausgiebiger Diskussion erfolgte Widmung des Käthe-Jonas-Platzes.

Dieses breite Spektrum ist weiterhin das Markenzeichen des Brüder-Schönfeld-Forum e.V., heute ein über die Stadtgrenzen hinaus anerkannter Verein. Eingebunden ist die Tätigkeit des Vereins in die „Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Hessen“. Sie trifft sich zweimal im Jahr. Die Hessische Landeszentrale für Politische Bildung hat das Maintaler Brüder-Schönfeld-Forum gebeten, das nächste Gedenkstättentreffen in Maintal auszurichten. Für den Verein ist das ein Zeichen besonderer Wertschätzung seiner bisherigen Arbeit. Das Treffen findet am 22. März 2018 im Ev. Gemeindezentrum Dörnigheim statt.

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Böttcher – Sachtleber  II   2018 - 2019

 

 

Das Jahr 2018

 

Stadtverordnetenversammlung

 

Die SPD, die personell stärkste Fraktion im Stadtparlament, sieht sich Anfang des Jahres vor dem Weg der Erneuerung: Die Themenschwerpunkte der Sozialdemokraten 2018: Bildung und Betreuung, Wohnen, Stadtentwicklung und Wirtschaftspolitik. Und: wieder klare Kante zeigen. Sie halten ein breit aufgelegtes Investitionsprogramm des Main-Kinzig-Kreises für die Sanierung von Schulen für unerlässlich. Sie wollen bis 2020 die vollständige Gebührenfreiheit.“ für die Kinderbetreuung. Sie will eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete West und Real-Gelände. Dabei gehe es nicht nur um das Thema Gewerbesteuer, sondern um qualifizierte Arbeitsplätze, die auch langfristig in Maintal bleiben. Die Fraktionssitzungen sollen zukünftig öffentlich stattfinden. Auch in den Onlineauftritt will die SPD Maintal investieren, damit auch einen neuen Weg des Mitdiskutierens und Mitgestaltens ermöglichen – außerhalb der klassischen Mitgliederversammlungen.

Die CDU will sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Damit es allen besser geht, wollen sich die Christdemokraten auch dieses Jahr auf die Themen Sicherheit, Investitionen und Steuererleichterungen konzentrieren. Obwohl es in Maintal nach der letzten Wahl nicht für eine stabile Mehrheit gereicht hätte, betonen Fischer und Siegmund, dass die politische Arbeit zwischen den Maintaler Parteien von gegenseitigem Respekt geprägt sein. In Maintal stünden viele und dringende Investitionen an, ein großes Thema dabei ist der soziale Wohnungsbau. Ihnen ist die Digitalisierung sowohl der Verwaltung als auch für die Bürger wichtig. etwa mit einem freien W-LAN auf der kompletten Kennedystraße. Um das Gewerbegebiet West in Bischofsheim attraktiv zu machen, bedarf es einer besseren Internetanbindung. Und nicht nur die Daten sollen schnell fließen, auch der Verkehr. Auch die Fährverbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim ist ein Thema für die CDU.

 

Der Verkehrsausschuß beschäftigte sich mit dem Verkehrsentwicklungsplan, den bereits vor vier Jahren das Parlament dem Magistrat in Auftrag gegeben hatte. Es fanden bereits zwei Workshops mit Beteiligung von Bürgern und Politik statt, im Ergebnis ein über 200-seitiges Werk, seit rund zwei Jahren in Arbeit. Das beauftragte Ingenieurbüro IBM-Plan hat in dem nun vorgelegten Konzept praktisch jede Straße in jedem der vier Stadtteile beleuchtet und Vorschläge für bessere Verkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmer gemacht. Einen besonderen Schwerpunkt legen die Grünen dabei auf zusätzlichen Lärmschutz, etwa an der A 66.

Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur beschäftigt sich federführend mit den Plänen zur weiteren Schulkindbetreuung an der Werner-von-Siemens-Schule. Der Magistrat schlägt vor, dass die Stadt die Kosten für die Aufstellung der geplanten Container auf dem Schulgelände und die anteilige Miete von Ende Juni bis Ende Dezember für 2018 in Höhe von rund 30.000 Euro sowie die Kosten für die Containermiete in 2019 in Höhe von rund 40.000 Euro übernimmt.

In Maintal können Kinder auch nur einen „Vormittagsplatz“ ohne Mittagessen kostenfrei in Anspruch nehmen. Dies gilt für alle Einrichtungen, in öffentlicher und freier Trägerschaft. Im Zuge dieser Anpassung wird Maintal die Verpflegungspauschale und die Förderung für untere Einkommen vereinfachen. Für Kinder, die acht oder zehn Stunden in einer Einrichtung betreut werden, müssen Eltern pro Kind rund 60 Euro beziehungsweise 112 Euro plus Verpflegungspauschale kalkulieren.

Die Stadtverordnetenversammlung gab immerhin ein positives Signal für Leitbildgruppe „Mainufer“, die sich seit Jahren für ein großes Funktions- und Gesamtkonzept einsetzt.  In entscheidenden Punkten widersprach aber die Verwaltung dem Konzept der Stadtleitbildgruppe, etwa beim Thema Toiletten am Mainufer. Die FDP will, dass die Außengastronomie

- nach Auslaufen des Vertrags mit Ahmed Cetiner - neu ausgeschrieben wird. Dieser hat allerdings in 2016 Verluste von 9.000 Euro gehabt und 2017 waren es 11.000 Euro

 

Die Stadtverordnetenversammlung schob im Mai einstimmig einen Antrag der CDU-Fraktion, der eine Beteiligung der Stadt Maintal am Investitionsprogramm der Hessenkasse zum Inhalt hatte. Es ist nicht geklärt, zu welchen Konditionen die Abbezahlung des Kredits läuft und welche Verpflichtungen müsste die Stadt Maintal gegenüber dem Land Hessen eingehen muß.

Erwarten könnte die Stadt Maintal eine Summe von rund 8,3 Millionen Euro aus dem Investitionskostenzuschuss der Hessenkasse. Dabei handelt es sich sozusagen um einen zweiten Topf des Landesprogramms. Der erste ist für Kommunen gedacht, die ihre sogenannten Kassenkredite abbauen wollen. Maintal hat solche Kassenkredite allerdings nicht. Für Städte und Gemeinden wie Maintal hat das Land Hessen daher den Investitionstopf aufgelegt.

Die Stadt Maintal kann laut Auskunft des hessischen Finanzministeriums mit Hilfe der Hessenkasse voraussichtlich bis zu rund 9,275 Millionen Euro investieren. Davon sind rund 930.000 Euro Eigenanteil der Stadt, das Land Hessen steuert rund 8,35 Millionen Euro bei. Wie viel eine Kommune letztlich erhalten kann, errechnet sich aus verschiedenen Kriterien wie Besiedlungsdichte oder Bevölkerungsentwicklung sowie der Steuereinnahmekraft.

Anschließend muss die Stadt dem Ministerium vorlegen, für welche Investitionsprojekte die Mittel verwendet werden sollen. Die Projekte wiederum wird der Magistrat im Rahmen des Haushalts einbringen. Ein Beispiel: Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass der Magistrat dem Parlament empfehlen wird, einen Teil der 8,35 Millionen Euro aus der Hessenkasse für die Sanierung des Bürgerhauses Bischofsheim (geschätzte Kosten: 7,5 Millionen Euro) einzusetzen.

 

Am Samstag, 9. Juni, lädt der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser, die Bürger zur Bürgerversammlung „Rund ums Rathaus“ ein. Zahlreiche Gruppen werden über ihre Arbeit informieren und stehen für Fragen und Antworten zur Verfügung. Mit der Veranstaltung unter freiem Himmel erwartet sich der Stadtverordnetenvorsteher, dass Bürger und ehrenamtlich Tätige sich näherkommen. Integriert in die Veranstaltung ist der Abschluss des an diesem Samstag ebenfalls stattfinden Freiwilligentags. Alle Aktiven werden sich am Nachmittag vor dem Rathaus einfinden, so die Mitteilung. In Form einer tagesaktuellen Bilderreihe könnten sich die Bürger über die durchgeführten Projekte informieren. Im Vordergrund soll das persönliche Gespräch stehen. In diesem Jahr werden die Verschwisterungsgemeinschaft Maintal-Luisant und die Arbeitsgemeinschaft Moosburg-Maintal nicht nur über ihre Aktivitäten informieren, sondern auch für das Getränkeangebot verantwortlich sein. Ergänzt wird dieses Angebot um einen Stand, an dem fair gehandelte Cocktails zubereitet werden. Damit soll das Ziel unterstrichen werden, eine Fair-Trade-Town zu werden. Bei all diesen Angeboten lege man besonderen Wert auch auf diejenigen Bürger, die erst seit kurzer Zeit in Maintal wohnen und noch nicht mit der Stadt vertraut sind. Die Neubürger wurden persönlich angeschrieben und eigens auf die Veranstaltung hingewiesen, heißt es in der Mitteilung.

 

Im September besucht der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die SPD-Sommerlounge

auf dem Gelände von Ahmet Cetiners Main-Kultur. Das häufigste Thema, immer wieder angesprochen bei seiner Reise am Dienstag durch Hessen, sei „Bauen, Wohnen, Mieten“ gewesen. Aber es gebe noch ein anderes, und zwar eine soziale Lösung für die jetzt beschlossene Regulierung der Renten über das Jahr 2020 hinaus.

 

 

 

Ende September der Magistrat legt seinen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor. Wie in den Vorjahren fällt das kalkulierte Ergebnis mit einem Überschuss von 1,56 Millionen Euro positiv aus. Das Gesamtvolumen des geplanten Etats liegt bei knapp 100,1 Millionen Euro und überschreitet damit erstmals die dreistellige Millionengrenze. Die Investitionen belaufen sich auf 27,1 Millionen Euro, von denen 14,9 Millionen über Kredite finanziert werden. Den größten Batzen bei den Erträgen von etwa 100 Millionen Euro macht mit 27,1 Prozent der Gemeindeanteil an Steuereinnahmen aus. Zweitgrößte Einnahmequelle der Stadt Maintal ist die Gewerbesteuer (21,3 Prozent). Die Schlüsselzuweisungen durch den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) haben einen Anteil von 15,3 Prozent. Die Grundsteuern A und B machen mit 6,4 Prozent übrigens den kleinsten Anteil am gesamten „Kuchen“ aus.

 

Bei der Landtagswahl im September wird die Große Koalition in Berlin abgestraft – so lauten zumindest die Einschätzungen der meisten Wahlbeobachter. Zu den Gewinnern zählen die Grünen, die auch in Maintal ein starkes Ergebnis einfahren konnten: 19,3 Prozent bei den Zweitstimmen, 17,3 Prozent holte Kandidat Birol Avci. Bei den Zweitstimmen in Maintal liegen die Grünen nur leicht unter dem Landesergebnis von 19,8 Prozent.

 

Im November wird der Beschluss zum Haushalt 2019 vertagt: Es geht nur um die die Vergabe der Mittagsverpflegung in den zwölf städtischen Kindertagesstätten. um das geplante Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen, die Bildung einer interkommunalen Arbeitsgruppe zur Kreisfreiheit Hanaus, die Schaffung eines interkommunalen digitalen Gründerzentrums.

Aber das Parlament hat sich auch eine Diskussion geleistet, die man nur als unwürdig bezeichnen kann. Dass der von den Grünen eingebrachte Antrag „Seenotrettung ist Menschenpflicht“ letztlich mit einer Mehrheit aus SPD, WAM und den Antragstellern selbst verabschiedet wurde und auch Bürgermeisterin Monika Böttcher positive Worte dafür fand, spielt im Grunde keine Rolle mehr. Ein einstimmiger Beschluss im Maintaler Stadtparlament hätte die Zustände auf dem Mittelmeer nicht geändert, genauso wenig hätte er die Tore zu einer unbegrenzten Zuwanderung nach Deutschland geöffnet. Aber er hätte ein Zeichen sein können. Gewiss, aus einem Parlament einer hessischen Stadt, die in Berlin wahrscheinlich keiner der Bundespolitiker auf dem Schirm hat. Aber dennoch ein Zeichen, ein Zeichen von Menschlichkeit.

Darin bekennt sich die Stadt Maintal zu ihrer humanitären Verantwortung, Geflüchtete wie in der Vergangenheit aufzunehmen und zu versorgen. Dieser Passus fand letztlich auch einstimmige Zustimmung unter den Parlamentariern aller Fraktionen. Anders sah es mit dem Rest des Antragstextes aus, der Seenotrettung. Während die Fraktion der Sozialdemokraten und die Wahlalternative Maintal (WAM) sich für den Vorstoß der Grünen erwärmen konnten und ihre Zustimmung signalisierten, regte sich Widerstand dagegen aus den Reihen von Christdemokraten und Freidemokraten. Leo Hoffmann (FDP) unterstellte den Grünen, den Antrag aus Wahlkampfgründen eingereicht zu haben, und wies darauf hin. Die FDP sagte, dass Maintal über keinen Seehafen verfüge. Auch die CDU konnte mit ihren Hinweisen, man sei in Maintal „nicht zuständig“ oder man solle der Bundesregierung „keine klugen Ratschläge geben“ bei der Mehrheit des Parlaments nicht überzeugen.

 

Seit August wurde der Beschluss der Hanauer Stadtverordnetenversammlung diskutiert, bis 2021 die Kreisfreiheit zu erreichen. Die FDP hat eine umfangreiche Anfrage an den Magistrat der Stadt Maintal gestellt. Der Kreis verliere etwa ein Drittel seiner Einwohner und Maintal sei dann plötzlich die größte Stadt. So eine Veränderung muss sich in den städtischen Finanzen und den Verwaltungsabläufen auswirken. Daher könne die Stadt nicht früh genug damit beginnen, sich auf diese neue Situation einzustellen. Ein ganz wichtiger Punkt wird die Frage der weiterführenden Schulen sein. Was bedeutet die Kreisfreiheit für Maintals Abwasserentsorgung und für die Verkehrsverbindungen zwischen Hanau und Maintal?“ Ebenso rechnet Gerhard mit Auswirkungen auf die Regionalplanung. Hanau wird seine Kreisfreiheit durch mehr Wachstum im Bereich Wohnen und Gewerbe absichern wollen.

Maintal könnte auch davon profitieren, wenn die Nachbarstadt Hanau den Main-Kinzig-Kreis verlässt. Es geht um jene Einheiten, die derzeit noch in Hanau angesiedelt sind, aber im Sinne der Bürgernähe in einer dann kreisfreien Stadt keinen Sinn mehr ergeben und idealerweise im westlichen Main-Kinzig-Kreis neu verortet werden. Entsprechend bestätigt die städtische Pressestelle auf Nachfrage, dass es bereits Gespräche zwischen Maintal und dem Kreis gegeben hat. Nähere Auskünfte, an welchen Verwaltungseinheiten man besonders interessiert ist, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht.

Konkret sucht die Kreisspitze neue Standorte für die Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA), das Kommunale Center für Arbeit (KCA), die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) sowie das Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, außerdem Teile der Zulassungs- und Führerscheinstelle. Die Kommunen können hierzu ihre Vorschläge einreichen, die im kommenden Jahr geprüft und bewertet werden sollen.

 

Im Dezember beschließt das Parlament den Haushalt für 2019: Die Stadt Maintal und ihr gewähltes Parlament haben sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen: Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim – dieses mit der Frage „Sanierung oder Neubau?“ verbunden – dazu Rathausanbau, ehemaliges Polizeigebäude, Dienstleistungszentrum am Bahnhof Maintal-Ost, um nur die größten Batzen zu nennen. Mit dem nun beschlossenen Haushalt wird die Verschuldung der Stadt die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken. Die letzte Rednerin Monika Vogel, erwähnte als Einzige nicht nur die Gründung der zuvor so heiß diskutierten Maintal Immobilen-Gesellschaft, sondern sprach auch als einzige das „böse“ Wort aus: Grundsteuererhöhung. Diese läge im Bereich des Möglichen. Angesichts des Schuldenbergs allerdings keine allzu unwahrscheinliche Zukunftsvision.

 

 

Stadt

 

Der Neujahrsempfang der Stadt Maintal stand ganz im Zeichen der freiwilligen Feuerwehren. Bürgermeisterin Monika Böttcher würdigte das freiwillige und ehrenamtliche Engagement der mehr als 170 „Blauröcke“ für die Stadtgesellschaft. Die Kameradinnen und Kameraden der Maintaler Feuerwehr, die 2017 in über 400 Fällen Dienst taten, waren denn auch schon vor dem Gebäude präsent, demonstrierten draußen mit Geräte- und ausgefahrenem Leiterwagen ihre Einsatzbereitschaft. Drinnen war der Job wesentlich schweißtreibender. In knallroten Chemikalien-Schutzanzügen, voller Atemschutzmontur oder sogar im Neopren-Taucheranzug waren die Feuerwehrleute zwischen den rund 150 Gästen unterwegs, Auf der Bühne stellten Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Unterschiede zwischen verschiedenen Wehren in mehreren europäischen und außereuropäischen Ländern klar.

Auf offener Bühne übergab Böttcher den Jugendpreis der Stadt Maintal, dotiert mit 600 Euro, an Ardijana Ramic (SC Budokan), Jennifer Hassenpflug (Turnerschaft Bischofsheim) und Marcel See (Posaunenchor Hochstadt) in gleichen Teilen. Stadtbrandinspektor Andreas Matz und Hauptfeuerwehrmann Frank Robanus standen mit dem Filmemacher Boris Kreuter ebenfalls auf der Bühne. Sie hatten einen Imagefilm über die Feuerwehr gedreht, von dem aus technischen Gründen allerdings lediglich der Trailer gezeigt werden konnte.

 

Im Februar feiert Maintal 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Esztergom. Die Jubiläumsfeier dazu findet zwar erst im Oktober in Esztergom statt, doch bereits ab diesem Freitag findet im Dörnigheimer Hotel-Restaurant „Zur Mainlust“ die bereits 22. Ungarische Woche statt.

Die soziale Komponente steht bei der Städtepartnerschaft mit Esztergom seit vielen Jahren im Mittelpunkt. Einmal im Jahr findet ein Hilfstransport statt. Unter anderem unterstützt der AK Maintal-Esztergom in der Partnerstadt das Rote Kreuz, ein Mädchen-, ein Waisen- und ein Seniorenheim. Und auch die Ungarische Woche ist ein wichtiger Bestandteil der Maintaler Hilfe für die Menschen in Esztergom. Von jedem Essen, das Erich Fischer und sein Team zwischen dem 2. und 11. März servieren, fließt ein Euro in die Hilfe für soziale Einrichtungen und Menschen in Ungarn.

Erich Fischer vergisst aber nicht, dem Dörnigheimer Friedrich Raab zu danken. Dieser war der Initiator der Städtepartnerschaft. Bereits lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs reiste Raab immer wieder nach Esztergom und knüpfte dort Kontakte. So wurde die Städtepartnerschaft bereits im April 1989 – also noch vor dem Fall der Mauer – vorbereitet, als Raab mit dem damaligen Ersten Stadtrat Karl-Heinz Schreiber zu Gesprächen nach Esztergom fuhr. Offiziell besiegelt wurde die Städtepartnerschaft dann 1993.

Regelmäßig organisiert der Arbeitskreis Reisen in die Partnerstadt. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft war im März 2013 eine Delegation aus Esztergom zu Gast in Maintal und wurde der runde Geburtstag mit einem Empfang im Rathaus in Hochstadt gefeiert. Die akademische Feier zum 25-Jährigen soll nun im historischen Ambiente der Burg in Esztergom stattfinden. Laut Fischer werden auch Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser an den Feierlichkeiten in der Partnerstadt im kommenden Oktober teilnehmen.

Eine enge Verbindung gibt es auch zwischen der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein und Esztergom. Pfarrer i. R. Rainer Durstewitz hat in der Vergangenheit bereits eine Reihe von Fahrten in die Partnerstadt organisiert und wird laut Fischer auch bei der Reise im Oktober mit dabei sein.

 

Die Sitzungen des Beirats Städtepartnerschaft sollen demnächst für alle Bürger offen sein.

Seit 15 Monaten gibt es den Beirat, der aufgrund einer Entscheidung des Stadtparlaments gegründet wurde. Sein Ziel: Die Freundschaft zu Maintals Partnerstädten wieder zu intensivieren beziehungsweise wieder aufleben zu lassen. Dem Beirat gehören neben dem Stadtverordnetenvorsteher Kaiser je zwei Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Moosburg-Maintal, Esztergom-Maintal und Katerini-Maintal sowie der Verschwisterungsgemeinschaft Luisant an. Außerdem ist im Beirat ein Vertreter des Magistrats sowie jeweils ein Vertreter der Fraktionen im Parlament.

Das Gremium hat sich bisher schon drei Mal getroffen. So wurde im vergangenen Mai erstmals ein großes gemeinsames Fest der Freundschaft in Maintal organisiert und gefeiert, an dem Vertreter aus allen Partnerstädten teilnahmen. Kaiser: „Uns war daran gelegen, einen Grundstein für die Zukunft einer übergreifenden Partnerschaft zwischen allen Städten zu legen.“

Zudem wurde das städtische Budget für Aktionen innerhalb der Städtepartnerschaften erhöht. Waren dafür in 2017 noch 2.000 Euro angesetzt, so sind es in diesem Jahr 10.400 Euro. Damit sollen beispielsweise mehr Jugendbegegnungen ermöglicht werden, etwa zwischen Jugendfußballmannschaften oder anderen Vereinsgruppen. Auch das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Esztergom soll in diesem Jahr gebührend gefeiert werden.

Da mit der griechischen Partnergemeinde Katerini die Freundschaft etwas eingeschlafen sei, soll diese wiederbelebt werden. Dazu soll eine kleine Maintaler Delegation nach Katerini reisen und versuchen, neue Kontakte aufzubauen.

 

Am „Tag des ehrenamtlichen Engagements“ ehrt die Stadt im März Bürger für deren herausragendes Engagement im sozialen Bereich. Die öffentliche Gala-Veranstaltung unter Schirmherrschaft des Lions-Clubs Maintal fand zum zweiten Mal – nach 2016 – im Atrium der Albert-Einstein-Schule statt. Durch den Abend führte die Fernsehmoderatorin des HR, Simone Kienast. Vor der Preisverleihung wurden zunächst sieben Ehrennadeln in den Kategorien Gold, Silber und Bronze für besondere Verdienste um das Vereinsleben und langjährige Mitgliedschaft vergeben. Allen voran erhielt Gisela Schnatterbeck heitere Zustimmung und viel Applaus aus dem Publikum. Die 90-jährige Seniorin organisiert seit 28 Jahren den „Tanztee“ in Maintal. Mit ihr auf der Bühne stehen Günter Schmidt, genannt „Schmidtchen Schleicher“, der die Tanzgesellschaft mit Akkordeonklängen unterhält und Rocco Leonzi, der den symbolischen Preis eines Lenkrads überreicht.

Als erster Preisträger steht an diesem Abend Martin Fischer im Rampenlicht. Er hilft mit, Rentenanträge korrekt zu stellen und arbeitet sich auch bei komplizierten Sachlagen durch den Dschungel der Bürokratie. Luna Besier engagiert sich in mühevoller Organisationsarbeit für den Jugendaustausch mit Frankreich. Die ehrenamtliche Trainerin der Turngemeinde Dörnigheim erhält den Sonderpreis für junges Engagement. Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen helfen die Demenzbetreuer. Gerd Klein würdigt Marina Schwanda stellvertretend für die 22 Mitglieder der Gruppe. Für Gerd Klein bedeutet es eine unglaubliche Entlastung, wenn er seine Frau für einen Nachmittag pro Woche in guten Händen weiß.

Der zweite Sonderpreis Jugend geht an Jens Handschuh. Der angehende Bauingenieur nimmt alle 14 Tage die Anfahrt aus Gießen auf sich, um die Konfirmanden-Freizeit oder Jugendgottesdienstes vorzubereiten. Das Schlusswort hat Ralf Sachtleber. Er dankt Nicole Giersbeck und der Tanz-AG der Einstein-Schule und dem Jungen Theater aus Wachenbuchen für die Gestaltung des Rahmenprogramms und allen Sponsoren und Helfern, die diese Veranstaltung ermöglichen.

 

Seine Arbeit als Geschäftsführer der Maintal Immobilien Gesellschaft mbH und Co. KG nimmt am 1. Oktober Daniel Schächtele auf. Der 40-Jährige ist Diplom-Bau­ingenieur und leitete bislang die Hanauer Niederlassung eines Frankfurter Unternehmens für Straßenbau- und Asphaltarbeiten. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber war er im Hoch- und Schlüsselfertigbau tätig. Immerhin setzte sich Schächtele auch gegen den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber durch, der sich bekanntlich ebenfalls auf den Posten beworben hatte. Schächtele startet zunächst nur mit einer weiteren Mitarbeiterin.

 

Am Sonntag, 28. Oktober, findet die Wahl zum 20. Hessischen Landtag statt. Zudem können die Wahlberechtigten über die vom Hessischen Landtag im Mai beschlossenen 15 Gesetze zur Änderung und Ergänzung der hessischen Verfassung abstimmen. Alle wahlberechtigten Main­taler, die die Abstimmung per Briefwahl oder in einem anderen Wahllokal vornehmen möchten, können ihren Wahlschein auch online über die städtische Homepage unter der Rubrik „Rathaus/ Wahlen“ beantragen.

In Maintal wurden zwei Wahlbezirke für repräsentative Wahlauswertungen ausgewählt. Es sind die Nummer 7 in der Werner-von-Siemens-Schule und die Nummer 11 im Bürgerhaus Wachenbuchen. In den ausgewählten Wahlbezirken sind die amtlichen Stimmzettel im oberen Bereich mit einem Unterscheidungsaufdruck nach Geschlecht und Altersgruppe versehen. So können Daten über die Stimmabgabe der Wähler für die einzelnen Parteien nach Geschlecht und Altersgruppen ermittelt werden. Das Wahlgeheimnis werde hierbei selbstverständlich gewahrt.  Zusätzlich könne es sein, dass die Forschungsgruppe Wahlen in der Nummer 8 (Werner-von-Siemens-Schule) und der Nummer 25 (Erich-Kästner-Schule) Befragungen durchführen möchte.

 

Ende des Jahres blickt die Bürgermeisterin optimistisch auf die kommenden Jahre: Für die geplanten Investitionen in Höhe von 81,2 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren sind Kreditaufnahmen über 46,9 Millionen Euro vorgesehen. Das heißt, dass mehr als 40 Prozent durch vorhandene eigene Mittel oder Zuschüsse Dritter gedeckt werden könnten und nur rund 58 Prozent der Investitionstätigkeit fremdfinanziert werden soll. Bei der Kalkulation der Kreditaufnahmen habe der Magistrat bereits berücksichtigt, dass die Stadt Maintal – nach den neuen Vorschriften der Hessischen Gemeindeordnung – einen positiven Liquiditätspuffer in der Größenordnung von zwei Millionen Euro vorhält. Mit den Krediten werden ausschließlich langlebige Anlagegüter finanziert und entsprechende Vermögenswerte geschaffen und erhalten.

Die Investitionskredite würden über einen Zeitraum von 25 Jahren vollständig getilgt und die Zinsen für diesen Zeitraum in der Regel bereits festgelegt. Wenn man berücksichtige, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögensgegenstände rund 35 bis 50 Jahre beträgt, stehe dies in einem ausbalancierten Verhältnis – das heißt, die Vermögensgegenstände würden in der Regel auch dann noch genutzt, wenn die dazugehörigen Kredite längst abbezahlt seien.

 

Bei dem jährlichen traditionellen Rundgang in Maintal besuchen die Bürgermeisterin Monika Böttcher, der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber und der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser die verschiedenen Institutionen. Dabei ziehen sie eine Jahresbilanz, stärken so die Zusammenarbeit und schauen auf das kommende Jahr. Der Rundgang beginnt bei der Polizei, die seit Nikolaus vergangenen Jahres eine neue Wache zusammen mit dem DRK belegt. Nach einem Jahr hat sich der Standort bereits als vorteilhaft herausgestellt.

Die Anbindung an alle umliegenden Stadtteile ist sehr viel besser als zuvor, und die Kräfte können so schneller an ihrem Einsatzort sein. Neben der besseren Anbindung ist aber auch die gute Parkmöglichkeit für alle Bürger und Mitarbeiter ein Vorteil. Für 2019 wird darüber verhandelt, ob es eine weitere Zufahrt für das DRK und die Einsatzfahrzeuge geben wird. Damit könnte die Schnelligkeit der Rettungskräfte und die allgemeine Infrastruktur noch weiter verbessert werden.

Auch der MSHD steht an den Feiertagen nicht still. Palliativpatienten und Patienten, dessen Familien nicht für sie sorgen können, sind auch an Weihnachten auf die Pflegekräfte angewiesen. Die Bürgermeisterin, der Erste Stadtrat und der Stadtverordnetenvorsteher sprechen allen vier Teams ihren Dank und Respekt für deren Arbeit im ganzen Jahr, aber besonders für ihre Bereitschaft an den Feiertagen aus.

 

 

 

Infrastruktur

 

Mit drei Vertretern war die Deutsche Glasfaser Holding GmbH im März in Maintal bei der Jahresauftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung. Sie präsentierten den anwesenden Unternehmern ihre Produkte und versprachen ihnen ein „Giga-Netz“, mit Internetverbindungen von einem Gigabit pro Sekunde. „Die Deutsche Glasfaser ist auf uns zugekommen“, leitete Anke Prätzas von der Wirtschaftsförderung den Vortrag des Telekommunikationsunternehmens kürzlich im Maintaler Rathaus ein. Dann ergriffen Eileen Andonov und Kornel Helios von der Deutsche Glasfaser (DG) das Wort. Die beiden Vertriebler zeigten in einer Grafik die Maintaler Gewerbegebiete, die sie mit einem Glasfasernetz versorgen wollen: Gewerbegebiet West (Bischofsheim), Ost (Dörnigheim) und Mitte. Sie seien dabei, in persönlichen Gesprächen mit allen ansässigen Unternehmern und Gewerbetreibenden das Potenzial zu ermitteln.

Auf Nachfrage teilte ein Sprecher des Unternehmens mit, dass seine Firma Anfang April 2017 die „Nachfragebündelung“ gestartet habe und seitdem vertrieblich in den Maintaler Gewerbegebieten aktiv sei.

Vor einem Jahr noch führte die Stadt Maintal Gespräche mit der Breitband Main-Kinzig GmbH über einen Ausbau im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Geschätzte 400.000 Euro hätte ein solcher Ausbau die Stadt gekostet. Nun macht es die Deutsche Glasfaser umsonst. Das Unternehmen hätte sich mit der Stadt über die „Rahmenbedingungen für den Ausbau“ ausgetauscht. Es gebe keine Beauftragung vonseiten der Kommune, so der DB-Sprecher. Aktuell liegen die Übertragungsraten in Dörnigheim bei bis zu 50 Megabit pro Sekunden im Download. Das Geschäft muss sich für den Telekommunikationsanbieter aus Borken allerdings rechnen. Bis Ende April noch müssen sich etwa 30 Prozent der ansässigen Unternehmen für einen Glasfaservertrag mit der Deutschen Glasfaser entscheiden. Dann könnte noch in diesem Jahr der Ausbau beginnen.

Würden sich genug Kunden finden, sei durchaus angedacht, die Erweiterung im Gewerbegebiet West in Bischofsheim mit zu erschließen, ließ der Glasfaser-Sprecher verlauten. Auf die Frage nach einem Glasfasernetz für Privathaushalte heißt es, dass die Deutsche Glasfaser grundsätzlich sehr interessiert daran sei, Privatleute mit ihren Anschlüssen bis in die Häuser zu versorgen. „In Maintal müsste geprüft werden, ob die Marktgegebenheiten es zulassen.“

Für die Privathaushalte sieht die Stadt aktuell keinen Handlungsbedarf. Sie hätten eine Versorgung zwischen 30 und 100 Megabit pro Sekunde. „Unitymedia bietet in einigen Bereichen bis zu 400 Megabit pro Sekunde an“, so die Pressestelle. Nur in vereinzelten Randbereichen sei ein Leistungsabfall zu verzeichnen.

 

Maintals Einkaufsstraßen – die Kennedystraße in Dörnigheim und der Fechenheimer Weg in Bischofsheim inklusive Schäfergasse und Alt Bischofsheim – sollen schöner werden. Dazu wurde im August das Beratungsbüro für Architektur und Stadtplanung ammon + sturm aus Frankfurt damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Ziel dieses Konzepts ist, dass diese öffentlichen Bereiche, die einerseits in ihrer Funktion als Hauptverkehrsachsen, andererseits durch Kundenverkehr stark frequentiert sind, schrittweise attraktiver werden, mehr Aufenthaltsqualität bieten und somit einen positiven Akzent für die Stadtgestaltung insgesamt setzen. Dabei geht es primär um die gestalterische Aufwertung der Haupteinkaufsstraßen in den beiden größten Maintaler Stadtteilen.

Hauptanliegen seien Sauberkeit, überhöhte Geschwindigkeit des Verkehrs, Leerstand von Läden, die Gestaltung öffentlicher Flächen und die Fassadensanierung gewesen. Zur Umsetzung stehen laut Angaben der Stadt Maintal für das Jahr 2018 zunächst 20.000 Euro für Maßnahmen zur Verfügung.

Fran kAmmon zeigte Mängel auf, beispielsweise bei der öffentlichen Möblierung durch uneinheitliche Bänke oder Papierkörbe, wies auf „Schmutzecken“ und optisch störende Laden- und Fassadengestaltung hin. In seinem Konzept benannte Ammon eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Einkaufsstraßen an Attraktivität gewinnen. Dazu gehört zum Beispiel eine neue, einheitliche Möblierung, sodass schrittweise ein ästhetisches Gesamtbild der Einkaufsstraßen entstehen soll.

Auch mit einer Aufwertung der Hausfassaden ließen sich deutlich wahrnehmbare Verbesserungen erzielen, wie Ammon in einer Computersimulation darstellte. Ebenso ließen sich Straßenabschnitte durch ein neues Beleuchtungskonzept besser in Szene setzen, beispielsweise die ehemaligen Scheunen an der Dörnigheimer Kennedystraße, die Planer Ammon als „Pfund“ bezeichnet.

 

Eine „Ferienwohnungssatzung“ soll m Dezember die Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung oder Arbeiterunterkunft unterbinden. Die Satzung ist auf fünf Jahre begrenzt. Die Stadt unterbindet fortan die Zweckentfremdung von Wohnraum. Hintergrund für die Einführung der neuen Satzung, die am Montag mehrheitlich beschlossen wurde, ist die angespannte Lage auf dem Maintaler Wohnungsmarkt. Indem Vermieter ihre Wohnungen kurzzeitig an Touristen oder Arbeiter vermieten, werden diese Wohnungen dem Markt entzogen. Gleichzeitig führen die horrenden Preise, die für eine kurzzeitige Vermietung aufgerufen werden, dazu, dass die Mieten anziehen und damit der gesamte Immobilienmarkt beeinflusst wird. Derzeit sind im Maintaler Stadtgebiet 28 Immobilien von der neuen Satzung betroffen. Dabei geht es nicht allein um Ferienwohnungen, sondern ebenfalls um Wohneinheiten, die zu ähnlichen Zwecken ohne Genehmigung zweckentfremdet werden.

Diese Genehmigung durch die Untere Bauaufsicht des Main-Kinzig-Kreises ist fortan Voraussetzung, um frei finanzierten Wohnraum innerhalb Maintals dauerhaft oder vorübergehend als Ferienwohnung oder „Fremdenbeherbergung“, wie es in der Satzung heißt, zu vermieten. Mit Fremdenbeherbergung ist insbesondere die gewerbliche Zimmervermietung oder die Einrichtung von Schlafstellen gemeint, etwa für Arbeiter oder Pendler.

Voraussetzung, dass der Kreis einem entsprechenden Antrag zustimmt, ist die Schaffung von Ersatzwohnraum oder die Entrichtung von Ausgleichszahlungen. Verwehren kann die zuständige Behörde die Genehmigung, wenn es sich um Wohnungen in einer besonderen Lage oder Immobilien von kulturell oder historischer Bedeutung handelt. Natürlich wird es Einzelfallreglungen geben. Die Ausgleichszahlungen sollen zweckgebunden für die Schaffung neuen Wohnraums verwendet werden. Deren Höhe orientiert sich bei einer einmaligen Zahlung an den Durchschnittskosten für die Erstellung von öffentlich gefördertem Wohnraum beziehungsweise bei einer nur zeitweisen Umnutzung an der ortsüblichen Vergleichsmiete [Im Internet werden 2023 schon 64 Ferienwohnungen in Maintal angeboten, die man auch für Asylbewerber nutzen könnte, anstatt Leichtbauhallen zu errichtrn]]

 

 

Klimaschutz

 

Seit 1. Februar ist Fabian Wagenbach aus Gießen neuer Klimaschutzmanager der Stadt Maintal. Er hat sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Qualitätsmanagement in Friedberg absolviert. Danach arbeitete er zunächst im Bereich Wärmeversorgung und Energiemanagement der Stadtwerke Gießen AG. Dort wechselte er im Oktober 2014 ins Controlling, wo er bis Ende des vergangenen Jahres tätig gewesen ist. In den ersten zwei Wochen in Maintal hat er sich bereits einen Überblick über die anstehenden Projekte und Ideen verschafft. Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung wird sich Wagenbach zunächst vor allem mit den Themen E-Ladestationen und Carsharing beschäftigen.

Ein wichtiges neues Thema wird vor allem das Modellprojekt für eine energetische Quartierssanierung sein, die ich federführend betreuen werde. Ausgewählt wurde dabei das Gebiet östlich der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim. Dort gibt es mehrere städtische Gebäude, unter anderem auch das Bürgerhaus, aber ebenso die Familienzentren Ludwig-Uhland-Straße und Schillerstraße sowie das Bischofsheimer Stadtteilzentrum. Diese wollen wir hinsichtlich einer energetischen Optimierung untersuchen,

 

Müll

 

Im April bittet die Stadt die Bischofsheimer Friedhofsbesucher um Verständnis und Geduld, weil in den Stahlkörben für Restmüll sich Berge von Pflanztöpfen aus Plastik, alter Grabschmuck sowie Kerzenreste finden. Und auch in den Behältern für Grünabfall türmen sich die Müllberge. Die Leerung der Müllkörbe für Gartenabfall und Reststoffe werde seit einiger Zeit manuell vorgenommen. Die Körbe werden geleert, die Leerung sei für die Beschäftigten allerdings mit einem höheren Aufwand verbunden, weshalb es zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Die derzeitige manuelle Leerung sei der Suche nach einem geeigneten Entleerungssystem geschuldet, da auf dem Fahrzeugmarkt das bisherige System nicht mehr angeboten werde. Eine passende Lösung sei nach Auskunft des Eigenbetriebs Betriebshof mittlerweile gefunden worden und eine Neubeschaffung steht unmittelbar bevor.

 

 

Heute ist „World Plastic Attack Day“: Natasha Wiener macht mit:

Über acht Milliarden Tonnen Plastikmüll wurden seit 1950 weltweit produziert. 600 Millionen Tonnen recycelt, 800 Millionen Tonnen verbrannt – soweit die Plastikmüllstatistik 2017. „Wo ist der Rest?“, fragt sich, die entschieden hat, nachhaltiger zu leben.

Natasha Wiener hofft, dass sich der „World Plastic Attack Day“ im September für viele als Startschuss anbietet, um dem Plastik- und Verpackungsmüll den Kampf anzusagen. Die Maintalerin und ihre Familie haben sich dazu entschieden, „nichts mehr in Plastik zu kaufen“.

Bei einem 20-minütigen Spaziergang am Waldrand in Bischofsheim sammle eine Freundin regelmäßig eine Tüte voll Müll ein. Erste Schritte kann man beim täglichen Einkauf machen

Beim täglichen Einkauf sind die ersten Schritte vergleichsweise einfach: Obst und Gemüse nur lose kaufen, Milch, Joghurt und Konserven in Glasbehältern, Stoffbeutel im Auto deponieren und Verzicht auf „Einwegplastik“ wie Strohhalme, Trinkbecher, Flaschen und so weiter.

Ein Einkauf auf den regionalen (Wochen-) Märkten oder beim Metzger und Bäcker nebenan, so Wiener, sei nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern mache in der Regel auch viel mehr Spaß. Hier kann die junge Mutter problemlos die mitgebrachten Behälter auf die Ladentheke stellen. Nach langem Hin und Her kann ich das inzwischen auch im Rewe in Hochstadt.

Neben den Märkten könne es noch viel mehr Unverpackt-Läden geben oder Initiativen wie die „Solidarische Landwirtschaft“, die der Luisenhof in Niederdorfelden praktiziere (hier tragen Privatpersonen die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs und erhalten im Gegenzug dessen Ernteertrag.

Wieder mehr selbst machen, weniger fertig kaufen – das ist der zweite große Bereich, der zur Müllvermeidung führt. Ein Brot- oder Pizzateig sei schnell angesetzt, auch größere Mengen vorzukochen, vermeide Verpackungsmüll. Neben der Küche ist es vor allem das Arsenal an diversen Putzmitteln, das Plastikmüll verursacht. „Mit Zitronensäure, Soda, Natron und Kernseife kann man Reinigungs- und Waschmittel selbst herstellen. Diese einfachen und günstigen Grundstoffe gibt es auch in Papier verpackt“, sagt die Hochstädterin.

Küche und Bad – das sind die beiden Orte im Haushalt, die das größte Einsparpotenzial bergen. „Natürlich habe ich auch noch Plastikboxen und -schüsseln im Schrank, die werfe ich nicht weg“, sagt Wiener, „aber wenn ein Neukauf ansteht, wird es durch Glas, Holz, Bambus, Zuckerrohr oder ein anderes recycelbares Material ersetzt.“

 

Ende Oktober türmen sich Schutt, Plastikflaschen, Sperrmüll, Drahtkörbe, Kanister und Baustellenabfälle an einem Spazierweg zur Großen Loh an der Hohen Straße. Es ist nicht die erste illegale Abfallablagerung auf Maintaler Stadtgebiet und sicherlich nicht die letzte. Es gibt bestimmte Bereiche, in denen wiederholt Abfälle illegal abgelagert werden. Genannt wird als prominentes Beispiel das Mainufer. Im aktuellen Fall handelt es sich jedoch um eine besonders große Menge wilden Mülls. Der Einsatz von vier Mitarbeitern sowie eines Kranwagens waren erforderlich, als Mitarbeiter des Betriebshof die Abfälle vor wenigen Tagen entfernten. Nicht selten bleibt die Entsorgung aber Sache der Kommune, weil entweder der Verursacher und/oder Grundstückseigentümer nicht ermittelt werden können oder es sich um städtische Flächen handelt.

Ein Ärgernis, das nicht notwendig ist. Denn oft genug werden Abfälle abgelagert, die kostenlos durch die Stadt Maintal entsorgt werden können wie zum Beispiel Sperrmüll, Elektrogeräte, Bauschutt oder Altmetall.

 

 

Wirtschaftsförderung

 

Das Jahr 2017 war ein gutes Jahr für die Maintaler Wirtschaft, sagt die Bürgermeisterin im März. Das zeigt die gute Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen und neue Ansiedlungen in den Gewerbegebieten an. Laut Stadt Maintal erhöhten sich die Gewerbesteuererträge von 18,6 Millionen Euro in 2016 auf 20 Millionen im Vorjahr und bilden damit die zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer. Neue Ansiedlungen entlang der Lise-Meitner-Straße erweiterten das Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Durch den Verkauf städtischer Gewerbegrundstücke hätten die ersten Unternehmen bereits den Bau ihrer Gebäude abgeschlossen. Die Wirtschaftsförderin schaut sehr erwartungsvoll auf die Erweiterung des Gewerbegebiets West in Bischofsheim. Eine Umfrage der Wirtschaftsförderung bei Maintaler Firmen im letzten Jahr habe gezeigt, dass 17 Unternehmen Erweiterungsbedarf und somit Interesse an Gewerbegrundstücken hätten.

Mehrere Jahre standen mitten im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim Immobilien von rund 22.000 Quadratmetern aufgrund der Insolvenz eines Unternehmens leer. Die verwaisten Immobilien verminderten die Attraktivität dieses Gebiets. Glücklicherweise haben inzwischen alle Immobilien einen neuen Eigentümer gefunden und der Aufschwung ist schon jetzt zu spüren.

Mit Fördermittel des Bundes wurde eine Markterkundung durchgeführt, die die Versorgungssituation in Maintal detailliert analysiert. Ein überarbeitetes Konzept für ein Gründerzentrum 2.0 hat die Wirtschaftsförderung vorgelegt. „Das Gründerzentrum ist ein Erfolgsprojekt. Mit dem neuen Konzept wollen wir es räumlich und inhaltlich weiterentwickeln“, so Prätzas. Für ein solches Gründerzentrum 2.0 hatte der Magistrat die städtische Liegenschaft in der Dörnigheimer Kirchgasse vorgeschlagen, die durch den Umzug der Polizeidienststelle freigeworden ist

 

Stadtentwicklung

 

Dörnigheim

Das Real-Gelände zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim gehört der Lüder Unternehmensgruppe GmbH. Ein Geschäftsführer dieses in Hildesheim ansässigen Firmenkonsortiums sprach nun über die Pläne seines Unternehmens. Erst kürzlich beschlossen die Maintaler Stadtverordneten, einen Bebauungsplan im Regelverfahren für das Gelände auf den Weg zu bringen und damit den Abriss des alten und Bau eines neuen Real-Gebäudes zu ermöglichen.

Unter dem Projektnamen „Sokrates-Portfolio“ hatte Metro properities, eine Asset Management Gesellschaft des Metro-Konzerns, vor vier Jahren zehn der zwölf bundesweiten Real-Märkte gekauft. Vor zwei Jahren tat sich Metro properities mit der Carlton Group zusammen, um die Real-Standorte weiter zu entwickeln. Carlton übernahm die Mehrheitsanteile am Sokrates-Paket, Metro behielt 40 Prozent der Anteile. Real ist nur Mieter. Die Lüder Unternehmensgruppe und die Carlton Group wollen eine Abkehr von einem „Schuhkasten-Gebäude“, so der Diplom-Kaufmann und Immobilienökonom. Entstehen soll ein Gebäude, das sich in das Grundstück einfüge und die benachbarte Wohnbebauung schütze.

So soll der Kundenverkehr zum zukünftigen Real-Eingang nur über die Kennedy- und Kesselstädter Straße erfolgen. Befragt zur möglichen Höhe des geplanten neuen Gebäudekomplexes meint der Projektleiter: „Es soll ein Gebäudekörper entstehen, der zum Verkehrsknotenpunkt Akzente setzt und ein architektonisches Zeichen ist.“ Die Gestaltung werde der Investor „feinfühlig ausloten“. Geplant sei ein so genannter Kopfbau, darunter wird in der Regel ein Gebäude bezeichnet, dass den Beginn einer Reihen- oder Zeilenbebauung markiert und das gegenüber den folgenden Bauten in seiner Gestaltung und häufig auch in seiner Funktion herausgehoben ist.

Der Real-Einzelhandel soll im Erdgeschoss auf rund 7.000 Quadratmetern Platz finden. Die oberen Geschosse sollen vor allem Büro- und Sozialräume für diesen Einzelhandel beherbergen. Denkbar ist auch eine Zwischenetage aus Glas, wo eventuell eine Gastronomie unterkommt.

Die Investorengruppe hat allerdings eine Wunschvorstellung vom zeitlichen Ablauf: Ideal wäre, wenn der Bebauungsplan spätestens Anfang 2019 vorliegen würde. Dann könnte laut Rathgen Mitte 2019 mit einem genehmigten Bauantrag das Baurecht vorliegen. Erfahrungsgemäß dauere es dann bis zur Fertigstellung des Neubaus rund 18 Monate. Es heißt: „Wir investieren gerne in Maintal, weil wir an den Standort glauben.“

 

Die Stadt Maintal will dem Land in Zukunft alle anfallenden Instandhaltungskosten der Landstraße 3328 (Kesselstädter Straße) abnehmen und damit auch die Freiheit gewinnen, das Gewerbegebiet Ost besser an die Durchgangsstraße zwischen Hanau und Maintal anzuschließen. Wie diese sogenannte freiwillige Baulastübernahme vonstatten gehen soll, soll in einer Verwaltungsvereinbarung zwischen der Stadt Maintal und der Behörde Hessen Mobil, Straßen- und Verkehrsmanagement des Landes, geregelt werden.

Diese Entwicklung gehe auf eine Initiative der Stadt Maintal zurück, denn die Straße sei durch ihre Lage am Real-Gelände sowie am Gewerbegebiet Ost „sehr wichtig“ für die Stadt, so die Bürgermeisterin weiter. Denn wenn die Straße in städtischer Baulast und somit Zuständigkeit ist, dann muss Maintal zwar für die Instandhaltung aufkommen, aber hat mehr Handlungsspielraum für mögliche Anschlüsse und Zufahrten ins Gewerbegebiet.

Hessen Mobil erläutert auf Nachfrage, dass die L3328 bei freiwilliger Baulastübernahme durch die Stadt ihre Verkehrsbedeutung behalten und somit eine Landesstraße bleiben würde, eine Abstufung der L3328 finde nicht statt. Und sie bestätigt, dass sich im Falle einer freiwilligen Baulastübernahme neue städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten für eine Kommune ergeben könnten. In der Verwaltungsvereinbarung, die gerade zwischen Stadt und Hessen Mobil ausgehandelt wird, wurde auch die Summe der Kosten benannt, die die Landesbehörde an Maintal bei der Baulastübernahme zahlen wird.

 

Die Vorplanung zum neuen Real wurde im Mai bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Bei dem, was nun der Öffentlichkeit präsentiert wurde, handelt es sich um den Vorentwurf des Bebauungsplans. Heißt also: Alles, was bisher in Visualisierungen dargestellt wird, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern kann und wird wahrscheinlich bei der weiteren Planung verändert, überarbeitet, verbessert.

Völlig frei planen kann der Investor allerdings nicht, es gibt städtebauliche Vorgaben seitens der Stadt Maintal. Allem voran jene, dass die Bebauung bis zur Kennedystraße heranreichen soll – um damit eine bauliche Kante zu schaffen und die erwähnte „Blechwüste“ verschwinden zu lassen. Der an die Straße angrenzende Gebäudeteil soll – um den städtebaulichen Charakter zu unterstreichen – mehrere Geschosse bis zu einer Höhe von 16 Metern haben. Im rückwärtigen Bereich wird der neue Real wie bei Einkaufsmärkten üblich eingeschossig bleiben.

Stand der jetzigen Planung ist darüber hinaus, den Hauptgebäuderiegel von Norden (Kennedystraße) nach Süden (Wingertstraße) zu ziehen. An dessen Südostecke schließt sich dann in Richtung Osten die Zeile an, in der weitere Läden realisiert werden können. Der Anwohnerbereich an der Wingertstraße soll zukünftig mit einer Lärmschutzwand von der Geräuschkulisse des Vollversorgers bestmöglich abgeriegelt werden. In diesem Zusammenhang würde auch die jetzige Ausfahrtssituation, bei der man mit dem Pkw einmal um das Real-Gebäude herumfährt, um das Gelände zu verlassen, beendet werden. Stattdessen sieht der Vorentwurf zwei Ein- beziehungsweise Ausfahrten an der Kesselstädter Straße vor. Diese könnte die Stadt Maintal verwirklichen, da sie die Baulast für die Landesstraße von Hessen Mobil übernehmen will.

 

Über die Bestellung eines Erbbaurechts für das Grundstück Gemarkung Dörnigheim, Flur 19, Siemensallee beriet der Hauptausschuss Ende April. Auf diesem Grundstück mit einer Fläche von rund 2.700 Quadratmetern soll die in Gründung befindliche MIG ein Wohngebäude errichten. Gefördert mit Geldern des Main-Kinzig-Kreises aus dem Wohnraumförderungsprogramm. 435.000 Euro hat der Kreis für das Bauprojekt bereits in Aussicht gestellt und reserviert. Es wäre das erste größere Wohnungsbauprojekt auf einem städtischen Grundstück der MIG“. Die MIG soll im Herbst ihre Arbeit aufnehmen

Der Fraktionsvorsitzender der SPD, Sebastian Maier, sprach sich leidenschaftlich gegen eine Überlassung des Geländes an die MIG aus und plädierte vehement für ein integriertes Schul- und Freizeitgelände rund um die Maintal-Halle, Wilhelm-Busch- sowie Fröbelschule und dem benachbarten Evangelischen Gemeindezentrum. Sebastian Maier betonte nochmals, dass auch die SPD neue Wohnungen in der Siemensallee befürworte. Aber die Stadt stünde als familien- und kinderfreundliche Kommune in der Pflicht. Auch wenn die Stadt nicht Schulträger sei, müsste sich der Magistrat beim Kreis für ernsthafte Gespräche einsetzen. Von der FDP kam schließlich der Kompromiss, auf den sich am Ende alle einstimmig einigen konnten. So soll der Magistrat nun vom Kreis erfragen, welche Ideen dort für die Entwicklung der Buschschule vorliegen, vor allem vor dem Hintergrund des Schulentwicklungsplans sowie der Bevölkerungsentwicklung. Auch die Schulleitung und die Kirchengemeinde sollen in die Gespräche eingebunden werden.

 

Im Mai reißen die Beschwerden aus der Bevölkerung über eine Insektenplage um Kompostierungsanlage nicht ab. Der Bioabfall wird laut Stadt in der geschlossenen Produktionshalle angeliefert und unmittelbar verarbeitet. Durch die Heißrotte würden alle Fliegenlarven zerstört werden. Zur Sicherheit seien noch giftfreie Lockstofffallen aufgehängt worden. Bislang konnten keine erheblichen Belästigungen festgestellt werden, die auf den Betrieb der Anlage zurückzuführen seien, heißt es weiter in der Stellungnahme der Stadt. Zusätzlich müsse der Zweckverband den Pestizideinsatz auf der Anlage systematisch betreiben und protokollieren, um mögliche Veränderungen in der Nachbarschaft damit in Abgleich bringen zu können. Dieser Einsatz von Pestiziden ist jedoch laut RP hinsichtlich des Gesundheitsschutzes und der Qualitätsanforderungen an den Kompost limitiert.

 

Die Liste der mutmaßlichen Sportplatzmängel der Nachbarn an der Dicken Buche ist lang: An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Angrenzend an den Kleinfeldplatz sind die Zäune niedrig und der Fußballplatz ist keine zehn Meter weg. Die Bälle landen ständig im Garten und die Anwohner werden auch noch vulgär beschimpft, wenn sie in ihrem Kummer die Herausgabe der Bälle verweigern.  Eigentlich müssten es von der Eckfahne des hinteren Spielfelds bis zur Grundstücksgrenze mindestens 30 Meter sein. Es sind exakt 24 Meter und zehn Zentimeter

 

Auf der Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau, Verkehr und Stadtentwicklung im Juli forderte die SPD-Fraktion unter anderem die Erweiterung der Lärmschutzwand an der 2018 eröffneten Sportstätte Dicke Buche. Außerdem solle der Magistrat sicherstellen, dass keine Unbefugten die Platzanlage betreten, was speziell für Zeiten außerhalb von Training und Wettkämpfen gelte.  Außerdem würden Ballnetze fehlen, die das Knallen der Bälle vor die umgebenden Zäune verhindern würden. Die Zäune seien teilweise zu niedrig, genervten Anwohnern würden ständig Bälle in die Vorgärten fliegen. Der Gastronomiebetrieb, hieß es weiter, müsse durch einen Zaun von der Sportanlage getrennt werden, weil die Kinder der Gäste auch in den Abendstunden lärmend auf den Plätzen spielten:

Die Bürgermeisterin sagte, das Hausrecht hätten schließlich die Vereine und deren Vertreter. Vor dem Hintergrund verstehe sie gar nicht, warum sich Wassermann in seiner Eigenschaft als Vereinsvorsitzender weigere, Ruhestörer selbst der Anlage zu verweisen:

 

Den Vorschlag, den nahe gelegenen Bolzplatz für nicht vereinsgebundene Jugendliche in Stand setzen zu lassen, nahm die Bürgermeisterin auf. Ebenso zur Kenntnis nahm sie die Ankündigung eines Anwohners. Der sagte, er ziehe es in Erwägung, den Betrieb der Sportanlage juristisch stoppen zu lassen: „Wenn die Stadt die Missstände nicht zügig abstellt

 

 

Im September erinnerte Jan Fricke, Vorsitzender des Geschichtsvereins Dörnigheim, an die Ersterwähnung Dörnigheims vor 1225 Jahre. Er startete eine Tour durch Alt Dörnigheim. Es sind auch einige Kinder unter den Gästen, die mit einer Schrift des Geschichtsvereins „Dörnigheim für klaane Maahinkel“ bestens auf den Rundgang vorbereitet sind.

Händler-Gespanne mußten nicht in ihren Innenhöfen wenden, sondern konnten zum Obertor in Höhe der (heutigen) Schwanengasse herein- und in gleicher Richtung zum Untertor (heute etwa Karl-Leis-Straße) wieder herausfahren. Berühmte, teilweise noch heute vorhandene Gasthöfe und Herbergen sind (oder waren): „Adler“, „Weißes Ross“, „Krone“ (Frankfurter Straße 15 mit der angeschlossenen Heckschen Schmiede), „Schwanenhof“ (1901 abgerissen) oder „Hirsch“.

In der Alten Kirche fand eine kleine akademische Feier zum Jubiläum statt. Bei der Kirche ist der Herrenhof. Warum letzten Endes ein großes Wohnhaus in jenen Herrenhof gebaut wurde, warum an jenem Ort nicht ein echtes Zentrum im alten Ortskern geschaffen wurde, sondern Pkw-Stellplätze, das mögen Politiker beantworten. Der Herrenhof nordöstlich der Kirche, der bis vor Kurzem auch die Maintaler Polizei beherbergte, diente über Jahrhunderte als Fronhof und hätte jedenfalls alle Voraussetzungen für ein solches Ortszentrum gehabt. Er war ursprünglich auch Standort eines Laufbrunnens, der ganzjährig Wasser führte, doch irgendwann entfernt wurde.

Dörnigheim ist zu einem gemeinsamen – und ausgesprochen friedlichen – Wohnort der unterschiedlichsten Kulturen geworden. Hat die Beherbergungshistorie, die Öffnung für Fremde über Jahrhunderte, dazu beigetragen? Dörnigheim, wie auch Maintal in seinen Stadtteilen, ist zu einem Standort des Gewerbes und der Industrie geworden. Auch die Gastronomie lebt wieder auf, und zwar eine sowohl interkulturelle wie internationale. Das sollte Hoffnung und Lust machen auf das nächste Jahrtausend.

 

Ein besonderer Punkt in Dörnigheim ist immer das Mainufer. Im Februar schlägt die Stadtleitbildgruppe „Mainufer dort öffentliche Toiletten vor. Sie durfte endlich ihr Konzept auch im Hauptausschuss für Finanzen und Stadtentwicklung präsentieren. Aber der Magistrat hatte empfohlen, dem Konzept nicht als Leitlinie zu beschließen. Aber die Verwaltung hatte Empfehlungen ausgesprochen. Das Funktions- und Gestaltungskonzept sollte laut Vorlage des Magistrats „zur Kenntnis“ genommen werden sowie mit den Empfehlungen der Verwaltung als „Leitlinie“ beschlossen werden. Zwar unterstütze die Verwaltung das Ziel der Gruppe, das Mainufer aufzuwerten. Aber bei acht Punkten des Konzepts übte sie Kritik, unter anderem seien Toiletten am Mainufer nicht sinnvoll. Auch Drängelgitter am Anfang des Mainuferbereichs hält die Stadtleitbildgruppe für wichtig, um eine Entschleunigung zu erreichen und Gefahren für spielende Kinder abzuwenden. Eine Überplanung des privaten Parkplatzes an der Mainlust wird vom Eigentümer abgelehnt.

Sowohl CDU als auch SPD erkundigten sich bei Sachtleber nach der Zukunft der Außengastronomie Mainkultur. „Der Vertrag mit dem Betreiber geht über drei Jahre, also noch bis 2019“, so Sachtleber, der noch Optimierungsbedarf bei dem Projekt sieht. Am Ende folgte die Mehrheit dem SPD-Änderungsantrag, die Beschlussvorlage ohne Beschlussempfehlung an die Stadtverordnetenversammlung zu verweisen.

 

Bei einer Online-Umfrage: spricht sich die Mehrheit von 52,1 Prozent für die Errichtung öffentlicher Toiletten am Mainufer in Dörnigheim aus. Auch Maintals Parlamentarier befürworten eine WC-Anlage am Mainufer, wie deren Vertreter im Stadtentwicklungsausschuss kundtaten. Auch die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ empfiehlt deren Realisierung in ihrem Konzept zur Neugestaltung dringend. Die Verwaltung hat wie berichtet Bedenken und sieht Toilettenanlagen unter anderem wegen der zu erwartenden Kosten und der Gefahr von Vandalismus kritisch. Die Fraktionen können sich die von der Verwaltung vorgeschlagene Freitreppe als direkten Zugang ans Wasser durchaus vorstellen.

 

Im April gab es eine Ausschuss-Sondersitzung, um das von der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ erstellte Konzept zur Neugestaltung des Uferbereichs in Dörnigheims Altstadt zu beraten. die Begeisterung von Sachtleber und Jochen Pfeifer (Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung) für eine Freitreppe, die einen attraktiven Zugang direkt in den Fluss ermöglichen soll, teilen die Mitglieder der Stadtleitbildgruppe nicht. Angesichts der für solch ein Bauwerk zu erwartenden Kosten sähe sie am Mainufer lieber eine Toilettenanlage.

Es wurde die Komplexität der Thematik deutlich. Beispielsweise in Bezug auf den: Wäre eine Einbahnstraßenregelung auf dem Leinpfad sinnvoll? Getrennte oder gemeinsame Wege für Radfahrer und Fußgänger? Die Straße ganz für den Autoverkehr sperren oder nicht? Die Zahl der Parkplätze reduzieren, wenn ja, wo? Und kann man die Parkplätze eventuell anders, kompakter gestalten?

 

Im Juli gab es wieder Vandalismus am Mainufer: Der Sandkastenbereich des Spielplatzes unweit der Anlegestelle der Fähre nach Mühlheim mußte gesperrt werden: Unbekannte haben in dem Sandkasten randaliert und überall Glasscherben und Splitter verteilt. Nun muss der komplette Sand ausgetauscht werden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme schätzt er auf rund 3.500 Euro.

Es ist nicht der erste Vandalismusschaden am Dörnigheimer Mainufer. Zuletzt war im Februar eine Skulptur der Maingalerie unterhalb der Uferstraße abgesägt und entfernt worden. Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs.

 

 

Hochstadt

Im Oktober 2017 erhaschte eine ausgewählte Besuchergruppe erstmals außergewöhnliche Einblicke in Maintals Wasserspeicher, den mächtigen Trinkwasser-Hochbehälter der Maintal-Werke GmbH in der Hochstädter Hartig. Möglich war dies durch die Sanierung des 45 Jahre alten Zweikammer-Frischwasserspeichers, dessen erste, große Kammer im August 2018 zum zweiten Mal für handverlesene Besucher offen stand. Nachdem die große Kammer mittlerweile wieder mit 4.800 Kubikmetern Spessart-Wasser geflutet ist, führte Kai Vahnenbruck, Technische Führungskraft für Trinkwasser bei den Maintal-Werken, nun zum dritten Mal Besucher durch das spektakuläre Innenleben des Wasserspeichers.

Die Gründlichkeit bei den Arbeiten merken auch die Besucher, die an dem Rundgang teilnehmen: Sie müssen die zur Verfügung gestellten Gummistiefel zunächst in ein Wasserbecken eintauchen, um nicht Schmutz von außen in die Kammer hineinzutragen. In Gummistiefeln ging es durch die zweite, die „kleine“ Kammer des Hochbehälters, die in geflutetem Zustand „nur“ 2.800 Kubikmeter Wasser fasst. Der ringförmig um den Speicher verlaufende „Wasserschlauch“ ist 200 Meter lang, vier Meter breit und bis zu sechs Meter hoch. Die 7.000 Kubikmeter Wasser, die in Hochstadt bald wieder vorgehalten werden, entsprechen einem etwa neun Meter tiefen Becken von der Größe eines Handballfeldes. Das weiche, schmackhafte Maintaler Wasser wird in einer 120 Zentimeter im Querschnitt messenden Pipeline vom Spessart und vom Vogelsberg nach Hochstadt transportiert. Dazu kommt das Wasser aus der Brunnenanlage in Wachenbuchen.

Sind die Proben abermals in Ordnung, geht die innere Kammer des Hochbehälters nach knapp einem Jahr Bauzeit – die Sanierung startete im September 2017 – wieder in Betrieb. Rund 3,8 Millionen Euro lässt sich die MWG die Sanierung kosten, die noch bis Frühjahr 2019 dauern wird. Denn wenn die innere Trinkwasserkammer wieder ans Netz gegangen ist, kommt die äußere Kammer dran.

Das Material, das bei der Erneuerung der Wände der Kammer verwendet wurde, heißt Aquazem. Es handelt sich um einen Baustoff, der komplett undurchlässig ist. Das muss er auch sein, denn es soll einerseits ja kein Wasser versickern und andererseits kein Material ins Wasser gelangen. Die Methode, mit der dieser extrem dichte Zementmörtel hergestellt wird, stammt aus der Römerzeit – was für nachvollziehbarer Verblüffung bei den Rundgangteilnehmern sorgt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts seien Trinkwasserbehälter auch noch mit diesem Material ausgekleidet worden, ehe diese Methode verloren ging – und dann eben wiederentdeckt wurde. Die Firma soll übrigens die einzige sein, die mit diesem Verfahren arbeitet. Warum? „Es ist halt sehr aufwändig“, sagt Stahl. Allein im Hochstädter Behälter habe man rund 250 Tonnen von dem Zementmörtel „reingeballert“. Das Ganze soll jetzt für die nächsten 50 Jahre halten – mindestens. Das Trinkwasser wird dennoch einmal im Jahr abgelassen: für die regelmäßigen Reinigungsarbeiten

Im Juli heißt es: Die Maintaler müssen sich trotz des erneut heißen Sommers keine Sorgen um die Trinkwasserversorgung machen. „Hessen und damit auch Maintal geht es trinkwassertechnisch gut. Die Grundwasserspeicher werden zwar leerer, das ist in den Sommermonaten allerdings üblich. Dennoch machen sich die sommerlichen Temperaturen deutlich bemerkbar. Die Grundwasserstände liegen unter dem Niveau des Vorjahres, der Wasserverbrauch sei deutlich gestiegen. Da im Sommer keine Grundwasserneubildung stattfindet, muss der Bedarf mit den vorhandenen Ressourcen gedeckt werden. Täglich werden von den Hessen pro Person 130 Liter Trinkwasser verbraucht. Jeder Bürger sollte sich fragen, ob es notwendig ist, unser Trinkwasser dafür zu nutzen, dass der Rasen schön grün bleibt.

 

Zahlreiche Hochstädter mussten Ende November für etwas mehr als einen Tag ganz ohne Telefon und Internet auskommen: Bei Tiefbauarbeiten an der Bahnhofstraße wurden am Mittwoch die Glasfaserkabel der Breitband Main-Kinzig GmbH derart beschädigt, dass der Schaden erst am Donnerstagnachmittag behoben werden konnte. Zwar kreuzt die Bahnhofstraße die Hochstädter Südumgehung, die bekanntlich aktuell saniert wird, jedoch waren die Bauarbeiten nicht ursächlich für den Kabelschaden. Derzeit wird auf der Südumgehung die neue Asphaltdecke aufgebracht. Deshalb fänden dort auch gar keine Bohrarbeiten statt, wie Hessen Mobil auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte.

Zunächst hieß es, die Ursache habe in den Arbeiten am Gasversorgungsnetzwerkes, einige Meter weiter nördlich entlang der Bahnhofstraße, im südlichen Ortskern von Hochstadt gelegen. Dort wurden neue Leitungsrohre für die Gasversorgung mit Hilfe des sogenannten Spülrohrverfahrens verlegt. Die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises korrigierte am Freitag jedoch ihre am Tag zuvor gemachten Äußerungen. Demnach ist die massive Beschädigung von Glasfaserkabeln in der Bahnhofstraße nicht bei Arbeiten am Gasversorgungsnetz verursacht worden, sondern bei Tiefbauarbeiten, in deren Zuge Leerrohre für andere Zwecke verlegt wurden.

Darüber hinaus weist die Stadt Maintal darauf hin, dass Unternehmen für Arbeiten an öffentlichen Straßen und Wegen vorab eine Abbruchgenehmigung einholen müssen. Diese habe die ausführende Tiefbaufirma jedoch nicht beantragt. Zudem sei es nicht richtig, dass die Tiefbaufirma durch die Stadt Maintal Auskünfte dazu erhalten habe, welche Leitungen im betroffenen Bereich liegen. Wir geben bei solchen Anfragen eine Liste heraus mit den Kontakten zu den Versorgern, die in Maintal bereits mit Genehmigung Leitungen verlegt haben. Die Tiefbaufirmen müssen dann bei diesen Versorgern anfragen, ob im vorgesehenen Baustellen-Bereich Leitungen liegen“, so die Stadt.

 

Ende Februar hatte der All-in-one-Shop an der Bachstraße in Wachenbuchen seine Türen geschlossen. Nach der Schließung der einzigen Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen herrschte im März im Stadtteil Chaos. Teilweise mussten die Wachenbucher ihren Paketen sogar hinterherfahren. Der Inhaber Andreas Skoczek, betreibt in Maintal weiterhin zwei Filialen in Dörnigheim und eine in Hochstadt. Diese stand im Mittelpunkt des Paketchaos. Wir wurden überschüttet mit Paketen“ Denn als Zwischenlösung hatte Skoczek der Deutsche Post DHL Group angeboten, die Pakete aus Wachenbuchen im Hochstädter Ableger anzunehmen. Das erwies sich aber bereits nach zwei Tagen als unmöglich. „Wir wurden überschüttet mit Paketen, viel zu viele für unsere Kapazitäten“, teilte er mit.

Skoczek sagt, die Schuld treffe dabei klar die Post. Seit November vergangenen Jahres wusste die Post, dass ich in Wachenbuchen schließe. Es war also genug Zeit, um für eine Lösung zu sorgen.

Bei der Post räumt man derweil Fehler ein. Mittlerweile habe sich die Lage normalisiert und die Pakete seien in Dörnigheim abzuholen. Für Wachenbucher sicher keine zufriedenstellende Alternative. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach einem Partner für eine langfristige Lösung“, so Heß weiter. Da sich die Suche aber sehr schwierig gestalte, müssen die Anwohner vorerst mit einer Übergangslösung leben. Am Donnerstag, 8. Mai, will die Post eine Filiale in Wachenbuchen in der ehemaligen Metzgerei Schmidt, Bachstraße 14, eröffnen.  Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags, Ausnahme donnerstags, von 9 bis 12 Uhr. Attraktivere und vor allem kundenfreundlichere Öffnungszeiten seien nur mit einem Kooperationspartner im Einzelhandel möglich, teilte er mit (31. März).

 

Im März hat Ewa Schäfer ihren Eisladen auf ihrem Hof in der Bachstraße wieder eröffnet, nachdem traditionell ab Oktober Winterpause ist. „Ende März und zu Beginn der Osterferien mache ich auf“, so Schäfer. Ab 13.30 Uhr ist die kleine Eisdiele dienstags bis samstags geöffnet, am Sonntag bereits ab 12 Uhr. Vor allem im Sommer kommen viele Kunden auch noch abends vorbei. Um 20 Uhr ist Schluss. Schäfer ist die halbtags in der Krankenpflege tätig. Denn der Wachenbucher „Eis-Engel“ ist eigentlich branchenfremd. In die vierte Saison geht Schäfer nun bereits, 2015 hatte sie ein wahrlich schweres Erbe angetreten: Sie folgte mit ihrem Eisladen auf eine legendäre Wachenbucher Institution, die „Eis-Anni“. Da eine Übernahme des Geschäfts an der Hainstraße nicht möglich war, baute Schäfer kurzerhand die Waschküche auf ihrem Hof in ein kleines, schmuckes Eisbüdchen am Feldrand in Wachenbuchen um.

Neben der Eistheke gibt es im Hof auch Sitzgelegenheiten für die Gäste. Die kommen zumeist aus Wachenbuchen selbst. Auch viele Radfahrer, die von der Hohen Straße kommen, legen bei ihr einen Stopp ein und gönnen sich die kalte Süßigkeit. Vor allem an den Wochenenden im Sommer und an den Feiertagen ist eine Menge los.

Das Sortiment des „Eis-Engels“ ist klein aber fein. Zwölf Sorten bietet sie an, darunter natürlich die Klassiker Erdbeere, Vanille und Schokolade. Um ihren Kunden aber auch Abwechslung zu garantieren, ändert Schäfer ihr Sortiment in jedem Jahr ein bisschen ab. Da sie ihr Eis von der Firma Köhler in Hainburg bezieht, ist das kein Problem. „Die haben über 35 Sorten im Angebot. So viele kann ich nicht anbieten. Deshalb wechsle ich immer mal wieder durch“, so Schäfer, die sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt.

 

Der Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen soll vergrößert werden und einen neuen Boden bekommen. Zudem werden Teile der alten Mauer so weit wie nötig abgerissen und durch eine Basaltmauer im Stil des Sockels des Willi-Fischer-Hauses neu errichtet. Die Gaststätte bekommt eine Terrasse, die über eine Stegverbindung direkt zu erreichen sei. Hierzu wurde bereits eine neue Tür eingebaut. Diese Tür verbindet künftig den Gastraum mit dem Außenbereich. Auch ein behindertengerechter Zugang zum Biergarten und der Gaststätte wird im Rahmen der Baumaßnahmen errichtet. Die Stadt bestätigte, dass es im Zeitplan Verzögerungen gab.

Geplanter Baubeginn sei nun Anfang Mai, die geschätzte Bauzeit werde bis zirka Ende Juni dauern, so die Pressestelle. Die Arbeiten würden verzögert starten – unter anderem, weil Änderungsvorschläge die Planungen verändert hätten. Diese Änderungen hätten sich bei der Vorstellung der Planungen im Rahmen einer Sitzung der Stadtleitbildgruppe Ortsmitte Wachenbuchen ergeben. Die Stadt betont, dass es der Verwaltung wichtig gewesen sei, die Wünsche der beteiligten Bürger einzuarbeiten.

Beispielsweise sei nun im Bereich des Eingangs zum Willi-Fischer-Haus auch ein Stellplatz vorgesehen, der für das Ein- und Ausladen der Instrumente vorgesehen sei. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen seien personelle Veränderungen im zuständigen Fachdienst zu Beginn dieses Jahres, erläutert die Pressestelle. Die Wirtin Vidojka Glavaš bestätigt auf Nachfrage, dass das Restaurant möglichst im Juli den Biergarten eröffnen will. Aktuell bietet der Platz 36 Plätze an der frischen Luft an. Die Restaurant-Betreiber wollen die Umbauarbeiten auch dazu nutzen, die in die Jahre gekommenen Sonnenschirme zu erneuern.

Im September ist der Biergarten der Bürgerhaus-Gaststätte. Ursprünglich sollte der Biergarten im Frühjahr fertig sein und eröffnet werden. Pünktlich zum Start der Saison also. Weil aber noch Änderungsvorschläge der Stadtleitbildgruppe Ortsmitte Wachenbuchen, die sich für das Vorhaben eingesetzt hatte, in die Pläne eingearbeitet wurden, ergab sich die erste Verzögerung. Daher wurde es nichts mit dem geplanten Baubeginn im Herbst vergangenen Jahres.

Aber auch das neue Jahr stand unter keinen guten Vorzeichen: Es gab personelle Veränderungen im zuständigen Fachdienst. Hinzu kam, dass sich nur ein einziges Landschaftsbauunternehmen fand, das sich für die Maßnahme interessierte. Dieses wiederum begann verspätet mit den Arbeiten. Es gab falsche Lieferungen von Baumaterialien.

Aktuell müssen noch Nachbesserungen am Steg, der den Biergarten und den Gastraum verbindet, sowie am Pflaster durchgeführt werden. Außerdem wird die Beleuchtung installiert und die Fläche ansprechend begrünt. Die Eröffnung wurde verschoben auf das Frühjahr 2019.

Dem Pächter wurde von Seiten der Stadt Maintal finanzielles Entgegenkommen signalisiert-

 

Die Stadt hat im letzten Jahr den Jugendlichen in Wachenbuchen als Treffpunkt einen blauen Jugendcontainer zur Verfügung gestellt. Zumindest einige Anwohner beschweren sich aber über nächtlichen Partylärm, harte Alkoholika und unhygienische Zustände am Container.

Junge Erwachsenen, fahren verbotenerweise mit Autos auf den Festplatz, der gleichzeitig auch Bolzplatz für jüngere Kinder ist. Mit offenem Kofferraum wird laute Musik gehört, die den Anwohnern die Nachtruhe raubt.

Mittlerweile gibt es in Wachenbuchen eine feste Gruppe von Jugendlichen am Container, die bereits einiges in Eigenregie auf die Beine gestellt hätten. Sie haben sich Sitzmöbel und Ausstattungsgegenstände organisiert. Noch in diesem Jahr soll aus der Gruppe sogar eine Stadtleitbildgruppe werden. Und es soll nicht bei dem einen Container bleiben, teilt die Stadt mit. Ein zweiter soll kommen, ebenso eine feste Überdachung und eine Stromversorgung. Bereits vor drei Monaten gab es dazu einen Ortstermin mit Vertretern der Sport- und Kulturgemeinschaft, denn die Container müssen so platziert werden, dass der Festbetrieb bei der Kerb nicht beeinträchtigt wird.

Die Stadt betont, dass der Jugendtreff der Ordnungsbehörde bislang nicht negativ aufgefallen. Die Jugendgruppe würde den Container vornehmlich am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden nutzen. Harte Alkoholika seien strikt verboten und der Müll werde über städtische Restabfallsäcke entsorgt. Zwar hätten nur die Gruppenmitglieder einen Schlüssel zum Container. Der Kerbplatz werde aber laut Stadt von weiteren jungen Erwachsenen genutzt.

Pate des Jugendprojektes, das sich an Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren richtet, ist seit Projektbeginn Jan-Niklas Hude. Er meldet sich mit Samet Yalcin und Pascal Droge zu Wort. Zwei aus alten Holzpaletten selbstgebaute Sofas und ein kleiner Holztisch sorgen für Gemütlichkeit. Ebenso wie die Decken, Kissen sowie einen Pavillon hat sich die zehnköpfige Kerngruppe die Ausstattung selbst organisiert. Sogar eine Rampe für Kunststücke mit dem BMX-Rad habe sie selbstgebaut. Aktuell sind die Jugendlichen, die den Container nutzen, zwischen 17 und 21 Jahre alt. Die meisten sind in der Ausbildung oder arbeiten schon. Aber sie wünschen sich, dass ihr Projekt auch in den nächsten Jahren weiter besteht, dann getragen durch Jüngere.

Ein Spaziergänger, der seinen Hund Gassi führt, stellt dem Jugendprojekt schließlich ein gutes Zeugnis aus. „Ich komme oft abends gegen 22 Uhr mit meinem Hund hier vorbei“, sagt der Mann. Die Jugendlichen würden einfach nur friedlich im und am Container sitzen, berichtet er. „Ich habe hier noch nie Unrat gesehen.“

 

Dennoch ist Wachenbuchen ein Schwerpunkt des Vandalismus. Im September ging es dem Anwohner Karl-Heinz Kaiser - den meisten als Stadtverordnetenvorsteher bekannt - das nächtliche Treiben schlicht zu weit: Unbekannte hatten einen jungen Baum vor einer Sitzbank an der Weggabelung Kilianstädter Straße/Am Windecker Weg umgeknickt und darüber hinaus ihren Müll auf das Gelände der dortigen städtischen Kindertagesstätte geworfen. Und das, obwohl sich direkt neben der Bank ein Abfalleimer befindet.

Den Wachenbucher stören nicht die abendlichen Treffen an sich, die seiner Beobachtung nach auch auf dem Parkplatz des Bürgerhauses und auf dem alten Friedhof sowie den angrenzenden Gärten stattfinden. Es wäre ja in Ordnung, wenn sie ihren Müll entsorgen oder mitnehmen würden. Doch bei Sachbeschädigung wie der Zerstörung des Baums ist bei Kaiser die Toleranzgrenze erreicht. Und auch seine Berichte von zerschlagenen Flaschen auf dem Windecker Weg und Nachbarn, die zurückgelassene Flaschen entsorgten, zeichnen kein besseres Bild.

Nun sind solche sogenannten Vandalismusschäden kein Maintaler Phänomen, es gibt sie nahezu in jeder Kommune. Verhindern lassen sie sich nirgendwo. Die Stadt Maintal setzt daher auf Prävention. „Unser Außendienst der Ordnungsbehörde ist im Rahmen der allgemeinen Kontrollen regelmäßig – auch abends und am Wochenende – im Straßengebiet unterwegs.“ Zusätzlich sei die Ordnungsbehörde stets auf die Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen, die Straftaten zur Anzeige bringen oder Verdächtiges melden. Im Stadtgebiet gebe es verschiedene Orte, die regelmäßig beobachtet würden. Wachenbuchen sei dabei zurzeit ein Schwerpunkt. Auch der Surfsee sei ein solcher Punkt. In Wachenbuchen liefen schon seit längerer Zeit verstärkte Kontrollen durch die Präventionsstreife der Ordnungspolizei.

Weder personell noch von den Dienstzeiten her kann die Maintaler Ordnungsbehörde eine Überwachung rund um die Uhr sicherstellen. Daher ist eine Zusammenarbeit mit den staatlichen Ordnungshütern umso wichtiger. Diesbezüglich seien die Polizeistation Maintal und die städtische Ordnungspolizei sehr gut vernetzt, so die Stadt. Es finde ein regelmäßiger anlassbezogener Austausch statt.

Als eine von vier Pilotkommunen von Kompass, dem Kommunalprogramm Sicherheitssiegel, steht Maintal in einem besonderen Licht. Das Hauptaugenmerk der Initiative des hessischen Innenministeriums liegt auf der Prävention. Nach dem Vorfall in Wachenbuchen seien die Kompassberater beim Polizeipräsidium Südosthessen durch den Präventionsbeauftragten der Stadt Maintal, Frank Meisinger, darüber informiert worden.

 

Am ersten Advent öffnet Maintals kleinster und jüngster Weihnachtsmarkt rund um das Willi-Fischer-Haus. Zur Eröffnung wird Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber auch eine Delegation aus der befreundeten Partnergemeinde Moosburg begrüßen, die traditionell einen großen Adventskranz als Präsent überreicht, der wenige Tage später vor dem Alten Rathaus des Stadtteils die Adventszeit noch einmal in einem besonderen Licht erstrahlen lassen wird. Gesanglich umrahmt wird der Auftakt in die Vorweihnachtszeit von den Sängern des Gesangvereins Vorwärts Wachenbuchen.

Rustikale Holzhütten werden sich auf dem neu gestalteten Areal vor dem Willi-Fischer-Haus gruppieren und mit so manch verführerischem Duft die Besucher einladen, die Köstlichkeiten zu probieren, welche die Vereine dort feilbieten. Zu den Teilnehmern gehören in diesem Jahr wieder das Blasorchester Wachenbuchen, die Freie Turnerschaft Wachenbuchen, die Freiwillige Feuerwehr Wachenbuchen, der Krankenpflegeverein Wachenbuchen und erstmals auch der Dartclub Bulldogs. Während die Buden mit Süßem und Herzhaftem locken, gibt es an den Ständen im Willi-Fischer-Haus allerlei Kunsthandwerk zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen. Zehn Aussteller, alle aus Wachenbuchen, haben sich hierfür angemeldet und in den vergangenen Wochen fleißig gewerkelt.

Fehlt nur noch eines für die perfekte Einstimmung auf diese besondere Zeit des Jahres: festliche Klänge. Die kommen auch in diesem Jahr von den Musikern des Blasorchesters Wachenbuchen. Am Samstag zwischen 17.30 und 18 Uhr wird das Bläserquintett zu hören sein, am Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr lädt das Jugendorchester ins Willi-Fischer-Haus zu einem Klassenvorspiel ein. Dabei zeigen die Kinder solo oder in kleinen Gruppen, was sie im Einzelunterricht gelernt haben. Natürlich werden wir auch zwischendurch mit Musikbeiträgen zu hören sein“, kündigt Vorstandsmitglied Stefan Schmidt an.

Und wenn es um Weihnachtsmärkte geht, dann darf einer nicht fehlen: der Nikolaus. Der Mann mit Rauschebart hat sein Kommen für Sonntag um 17 Uhr angekündigt und wird die jüngsten Besucher bescheren. Im benachbarten Bürgerhaus findet parallel wieder eine Geflügelzucht-Ausstellung statt, dort gibt es dann auch Kaffee und Kuchen. Geöffnet hat der Wachenbucher Weihnachtsmarkt am Samstag, 1. Dezember, von 16 bis 22 Uhr (der Künstlermarkt schließt um 21 Uhr) und am Sonntag, 2. Dezember, von 14 bis 20 Uhr

 

 

Städtische Einrichtungen

 

Ein Imagefilm „Maintalbad“ soll Lust auf das „Bad für alle“ machen. Gedreht wurde im vergangenen Jahr, außer dem rund dreiminütigen Imagefilm wurden auch zwei Teaser produziert, einer für das Hallen-, einer für das Freibad. Der Film ist mit Musik unterlegt und zeigt das Maintalbad vom morgendlichen Beginn bis in die Abendstunden. Zu sehen sind Impressionen sowohl aus der Sommer- als auch aus der Wintersaison. Dabei werden die verschiedenen Möglichkeiten und Angebote für Besucher jeder Altersschicht vorgestellt – von der großen Rutsche im Außenbereich für die jüngeren bis hin zur Wassergymnastik für die älteren Badegäste. Für die Dreharbeiten verantwortlich waren Johannes Squar und Oliver Tietze – beide übrigens regelmäßige Besucher des Maintalbads – von der Maintaler Johannes Squar Filmproduktion. Bis das neue Bad – in welcher Form dann auch immer – steht, wird es noch einige Jahre dauern. Deshalb gelte es, jetzt die Botschaft auszusenden: „Das Maintalbad ist in Betrieb“.

 

Die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie im November zeigte letztlich nur zwei Optionen auf. Einerseits kämen Minimalinvestitionen in die Sanierung in Frage, was einem Sterben auf Raten gleichkäme, oder ein Befreiungsschlag in Gestalt eines Neubaus. Eingehend hat das Beratungsunternehmen den aktuellen Stand, das Marktpotenzial sowie die Wettbewerbssituation untersucht und eine Projektdefinition samt Analyse der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Optionen geliefert. Das Fazit: „Das Alter des Bades und funktionale Mängel stellen die Sinnhaftigkeit einer Generalsanierung grundsätzlich in Frage. Ein Neubau ist die nachhaltigste und attraktivste Lösung und daher klar präferiert.“

Mehr als sieben Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in Sanierungsmaßnahmen gesteckt. Weitere knapp zehn Millionen Euro wären zeitnah notwendig, um erforderliche Arbeiten ausführen zu lassen. Vor allem im Freibad gibt es einen hohen Sanierungsbedarf bei den Becken. „Dennoch nähert sich das Hallenbad nach 45 Jahren dem Ende seines Lebenszyklus“, machte Studer deutlich. Eine Sanierung erscheint daher wirtschaftlich kaum sinnvoll. Der Berater ließ keinen Zweifel daran, dass eine Sanierung „einem geordneten Herunterfahren“ gleichkäme.

Dabei hat das Bad durchaus Potential, auch das Potential, sich im Wettbewerb mit anderen Bädern in der Region zu behaupten. „Sie haben eine tolle Lage im Grünen mit einer hervorragenden Anbindung“, schwärmte Studer vom Standort am Rand der Grünen Mitte. „Das Alleinstellungsmerkmal sollten Sie allerdings nicht durch ein Highlight, sondern das Gesamtangebot schaffen“, lautete seine Empfehlung.

Einer seiner Vorschläge: ein echtes Kombibad, also die ganzjährige Parallelöffnung von Hallen- und Freibad. „Damit hätten Sie ein Alleinstellungsmerkmal in der Region“, stellte er fest. Weitere Marktnischen ließen sich Studer zufolge mit einem separaten Kursbecken, einer Röhrenrutsche, einer Sauna oder Wasserspielgärten im Hallen- und Freibad nutzen, wo er zudem zu einer funktionalen Aufteilung der Becken riet, „aber nicht zu einer Wasserflächenvergrößerung, weil Sie dann die vorhandene und 2009 sanierte Technik nicht mehr benutzen können“.

Dieser Befreiungsschlag würde zwischen 16,2 und 22,3 Millionen Euro – je nach Variante – kosten. So reichen die Vorschläge von einem Hallenbad-Neu­bau, der die gegenwärtige Situation abbildet, über eine zusätzliche Ergänzung durch eine Röhrenrutsche und ein Kursbecken mit Hubboden, was auch der stärkeren Nutzung durch Schulen und Vereine Rechnung tragen würde, bis hin zu einem zusätzlichen Saunabereich mit Garten. Hinzu käme bei allen drei Varianten die Erneuerung des Freibads mit separatem Erlebnis-, Schwimm- und Sprungbecken, um die Nutzungskonflikte, die sich im Multifunktionsbecken im Freibad ergeben, zu beheben.

 

 

Forst

 

Auch in diesem Jahr sorgen Dürre, Hitze und Schädlinge für Baumsterben: Im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt mussten zahlreiche Bäume gefällt werden. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten bereits hunderte Bäume in und um Maintal gefällt werden aus Gründen der Verkehrssicherheit. Entlang der A 66 wurden bereits vor wenigen Tagen hunderte Bäume gefällt. Für die zweite Augustwoche ist entlang der Autobahn eine weitere Fällmaßnahme mit schwerem Gerät geplant.

. Betroffen sind vor allem die Bäume an den Waldrändern, die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. An Wohngebieten, Autobahnen, Bahnstrecken. Aber auch mitten im Wald beobachtet der Revierförster immer öfter, dass ganze Gruppen vom Bäumen absterben.

Das Baumsterben macht vor keiner Baumart halt. An der Thingstraße sind es vor allem Buchen und Eschen. Aber auch Eichen und Kiefern halten die hohen Temperaturen nicht aus.

Das heiße Klima bedingt auch andere sogenannten Schadensereignisse. Eschentriebsterben, Pilzkrankheiten, Borkenkäferbefall. Auch die Rußrindenkrankheit wird zunehmend zu einem Thema. „Wenn es so warm ist, explodieren die Schädlinge förmlich.“ Speziell in Hochstadt hat der Revierförster auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen. Hier übt die Autobahn Druck auf den Boden aus und verdrängt das Grundwasser, dass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist.

 

Naturschutz

 

Im Januar feierten der örtliche Naturschutzbund (Nabu) m kleinem Rahmen sein Jubiläum.

Bei Gründung im Jahre 1978 nannte sich die Gruppe „Vogelschutzgruppe Maintal“ und war organisiert im damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV).

Im Jahre 1990 wird der Dachverband DBV zum Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und die Maintaler Gruppe wird zur Nabu-Ortsgruppe. Bis dahin hatte die Gruppe schon einiges erreicht: der Höllsee in Dörnigheim wurde auf Antrag der Gruppe unter Naturschutz gestellt (1978), sie organisierten jährliche Winterfütterungen für Vögel, wirkten beim Landschaftsschutzgebiet Distelberg (1985) mit. Bis 1981 hatten die Naturschützer schon rund 1000 künstliche Nisthilfen im Stadtwald und in der Feldgemarkung aufgestellt. Sie übernahmen auch die Aufgabe der Pflege und Betreuung.

Sie sind alle Autodidakten, betont Hanns P. Golez, der 1997 Kurtz Göritz als ersten Vorsitzenden ablöste und seitdem den Verein anführt. Seit 2015 ist die Nabu-Ortsgruppe zudem von der Stadt Maintal mit der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen betraut. Dafür stehen dem Verein über drei Jahre 20.000 Euro zur Verfügung. Hintergrund ist ihr erfolgreicher Einspruch gegen die Bebauung und mangelhaften Ausgleichsmaßnahmen bei der Planung des Bauprojekts „Am Weides“ in Hochstadt.

So freuen sich die langjährigen Naturschützer über kleine Erfolge. Hansotter erinnert sich etwa stolz an eine Schleiereulen-Brut mit sechs Jungen in einem Nistkasten in Wachenbuchen. Der Bestand dieses seltenen Vogels konnte durch die Nabu-Arbeit wieder gefestigt werden. Auch der Steinkauz, von dem es bei Vereinsgründung gerade noch eine Handvoll Exemplare in der Gemarkung gab, ist wieder häufiger vertreten.

Während der Feierstunde im Rahmen der Jahreshauptversammlung ließ Vereinsvorsitzender Golez im Gemeindehaus Hochstadt vor allen Dingen die Errungenschaften der Gründerjahre Revue passieren, da, wie er betonte, nur darauf der spätere Erfolg der Naturschutzgruppe mit heute etwa 420 Mitgliedern aufbauen konnte.

 

Im Februar findet wieder die Nistkästenreinigung statt. Dabei werden auch viele Gartenschläfer gefunden, kleine Nagetiere, die schnell wieder in ihr Nest gelegt werden müssen, nur die Mäuse werden herausgeworfen. Gartenschläfern sind in der hiesigen Waldlandschaft eine Seltenheit und zudem eine bedrohte Art. Eigentlich gibt es sie bei uns nicht. 2010 wurden hier die ersten Tiere entdecke, seitdem finden sich jedes Jahr welche. Bis zu 30 Gartenschläfer wurden teilweise gezählt. Insgesamt hat der Nabu Maintal über 800 Nistkästen, die aus Holz oder gegossenem Beton bestehen, aufgehängt und ist auch für die Instandhaltung zuständig.

 

Im April gab es eine große Werbeaktion im gesamten Main-Kinzig-Kreis. Die Mitglieder pflegen Streuobstwiesen, kümmern sich um die Renaturierung und Erhaltung von Gewässern, kontrollieren Nisthilfen für zahlreiche Vogelarten, arbeiten kreisweit mit anderen Gruppen zum Schutz bedrohter Arten wie dem Wendehals zusammen und informieren in Vorträgen und Exkursionen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Nicht nur tatkräftige Hilfe könne man gebrauchen, auch finanzielle Förderung sei gewünscht, denn vom Flächenkauf bis hin zum Artenschutz und lokalen Schutzprojekten sei nichts umsonst zu haben.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die jährlichen Nabu-Kampagnen im Januar „Stunde der Wintervögel“ und im Mai „Stunde der Gartenvögel“, in denen es darum geht, ein möglichst umfassendes Bild der Verbreitung und Häufigkeit heimischer Vogelarten zu gewinnen. Auch die in Hessen und im Main-Kinzig-Kreis durchgeführten Auszeichnungen fledermausfreundlicher Häuser zum Schutz einheimischer Fledermausarten seien ein voller Erfolg.

Der Naturschutz in Maintal reicht von Hilfsmaßnahmen für Amphibien und Reptilien (Betreuung des Schutzzauns bei Hochstadt während der Frühjahrswanderung und Neuanlage spezieller Habitate in der Gemarkung) über den Einsatz zum Erhalt wertvoller Biotope bis zur Errichtung eines Storchenmasts im vergangenen Jahr in der Wachenbucher Gemarkung.

Überdies werden über 850 künstliche Nisthilfen für verschiedene Vogelarten wie zum Beispiel den bedrohten Steinkauz betreut, das heißt jährlich gesäubert, die Ergebnisse dokumentiert und an die Staatliche Vogelschutzwarte in Fechenheim weitergeleitet.

 

Im Februar hat das Stadtparlament entschieden: Die Wildtierfreunde erhalten nicht nur eine Sofort-Geldspritze von 2.500 Euro, sondern auch eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in gleicher Höhe durch die Stadt Maintal. Zwar hat der Verein seinen offiziellen Sitz in Hanau und ist somit kein Maintaler Verein. Aber die Wildtierstation und damit das, um was es doch inhaltlich geht, befindet sich auf Dörnigheimer Gemarkung. Menschen, die Tiere dorthin bringen oder dem Verein Geld spenden, nehmen ihn als Maintaler Institution wahr.

 

In diesem Jahr waren fast alle Boxen für Igel belegt – 150 Tiere, immer zwei bis drei pro Einheit. Bis auf 80 wurden alle ausgewildert. Der Oktober war extrem warm. Da haben die Igel noch mal geworfen. Nach dem langen heißen Sommer haben sie nichts mehr zu fressen gefunden. Und da ein Wurf zwischen fünf und sieben Tiere hat und die Igelmutter auf der Suche nach Futter immer weiter zieht, verliert der Schwächste schnell den Anschluss. Diese Tiere irren umher, finden aber kein Futter und werden dann meist zu den Wildtierfreunden gebracht. Auf der Speisekarte stehen neben Katzenfutter auch Insekten (als Trockenmischung) und Entenküken. Und wenn ein Spender mal 40 bis 50 Eier vorbeibringt Im Linnen, dann gibt’s Rührei für die ganze Meute. 20 Dosen à 400 Gramm Katzenfutter verbraucht Klein aktuell pro Tag (!), dazu alle zwei bis drei Tage 150 Liter Einstreu, da die Ställe jeden Tag gesäubert werden müssen. Klar, dass Spenden da nötig und jederzeit willkommen sind – Futter- genauso wie Geldspenden

Abgemagerte und umherirrende Igel einfach mit nach Hause zu nehmen – davon rät die Wildtierexpertin dringend ab. Die Tiere dürfen nur bei maximal zehn Grad gehalten werden, weil sie irgendwann ja auch in Winterruhe gehen müssen. Das warme Wohnzimmer sei daher alles andere als artgerecht

Von Aschaffenburg und Frankfurt und sogar aus dem Spessart kommen die Menschen, um sie abzugeben. Da es nur wenige Wildtierauffangstationen für einheimische Arten gibt, ist die in Dörnigheim häufig die erste Anlaufstelle. Neben Igeln nimmt der gemeinnützige Verein auch Schwäne, Enten, Gänse, Tauben, Greifvögel, Gartenschläfer und Rehe auf, nur Waschbären nicht.

 

Die Biologin Monika Peukert vom Frankfurter Büro AnLand hat 2014 die Maintaler Exemplare des Speierlingsbaums (Sorbus domestica) in Feldflur und Gärten kartiert. Nun will der Maintaler Arbeitskreis Streuobst auf Basis dieser Erkenntnisse den Speierling nachhaltig fördern, die Bürger informieren und beraten. So kamen einige der vorab eingeladenen Eigentümer von Speierlingsbäumen im Februar zur Informationsveranstaltung des Projekts „Förderung des Speierlings“ ins Hochstädter Rathaus. In Maintal werden die Speierlinge wieder mehr, vor allem Hochstadt ist eine hessische Hochburg: 116 Exemplare hat Peukert in ihrer Datei erfasst, vom relativ neu gepflanzten Jungbaum bis zum etwa 200-jährigen Methusalem. Das ist etwa die Hälfte des Bestandes um 1900.

Die Vermarktung zu fördern, ist ein Hauptziel des Projekts. Denn die Ernte am Baum ist Schwerstarbeit, die Früchte sitzen fest. Jörg Stier von der gleichnamigen Kelterei braucht für seinen Apfelwein genau diese Qualität. „Zwischen sieben und zehn Tonnen Früchte des Speierlings können wir jedes Jahr keltern“, sagt er, „mehr nicht“. Und fügt hinzu: „Speierlinge keltern ist Strafarbeit.“ Denn ein großer Baum kann durchaus 700 Kilogramm Früchte tragen. Brennereien können Früchte abnehmen, man kann sie auch in der Küche verwenden.

Das Holz der Bäume ist das härteste Laubholz in Europa und kommt auch als Furnierholz unter „Schweizer Birnbaum“ in den Handel.

Das zweite Projektziel nimmt den Erhalt der Bäume, die Pflege der näheren Umgebung und den richtigen Schnitt des Speierlings in den Fokus. Spitzendürre, hohle Stämme – zehn der kartierten Bäume sind mit Sicherheit über 100 Jahre alt – Totholz, Zwieselbildung oder unharmonische Kronen und vieles mehr brachte die genaue Dokumentation der Bäume zum Vorschein. Hier will der AK Streuobst nicht nur beraten, sondern auch ein Praxisseminar zum Thema Schnitt anbieten. Auf Besitzer sehr alter Bäume können durchaus Sanierungskosten von 1.000 Euro und mehr zukommen. Hier bietet die Stadt Maintal neben individueller Beratung auch Hilfestellung durch Geräte und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung.

 

 

Michael Münz züchtet gegen Varroa-Milben resistente Bienen:

Im Garten von steht ein imposanter Weidenbaum. Früher, erinnert sich der Bischofsheimer, summten und brummten im Frühjahr die Bienen in der Baumkrone an den Blüten. „Irgendwann war es plötzlich still.“ Das war der Moment, als Münz beschloss, Imker zu werden. „Ich liebe schon den Geruch, wenn ich die Rahmen aus dem Stock ziehe.“ Mit ruhiger Stimme und einem Blitzen in den Augen erzählt der 66-Jährige über sein Hobby, die Imkerei. Als sein Baum aufhörte zu brummen, besuchte er zusammen mit seiner Frau Ricarda Schmittner einen Anfängerkurs.

 

Michael Münz aus Bischofsheim ist Bienenzüchter in Bischofsheim. Er hat im Jahr 2011 an einem Anfängerkurs beim Imkerverein Nidderau-Schöneck. Heute hat er 23 Völker, einige auf seinem Grundstück in Alt-Bischofs­heim. Die anderen an unterschiedlichen Standorten, aber alle auf der Gemarkung Bischofsheim. Mittlerweile bildet er selbst seit fünf Jahren neue Hobby-Imker aus.

Er ist auch im bundesweiten Arbeitskreis Toleranzzucht engagiert, der versucht, Varroa-tolerante Bienen zu züchten. Die Varroa-Milbe, ein Parasit, ist der Grund für die katastrophale Dezimierung der Bienen weltweit. „Diese Milbe kriegt man nicht mehr raus“, konstatiert Münz. Daher werde versucht, die Bienen gegen diesen Feind zu wappnen, indem Tiere gezüchtet werden, die gegen diesen Parasiten immun sind. Münz ist sogar Züchter im Anerkennungsjahr beim Deutschen Imkerbund. Mit viel Geduld und exakter Arbeit seien schon einige Erfolge entstanden, berichtet er. Es sei gelungen, Bienenvölker zu züchten, die gut mit der gefährlichen Varroa-Milbe umgehen könnten.

 

Harmlose Gespinstmottenraupen befallen Sträucher und Hecken:

Im Mai sieht man kahl gefressene Sträucher, umhüllt von silbrigen Fäden, an Weg-, Straßen- und Waldrändern oder in Parkanlagen. Verantwortlich für diesen gespenstischen Anblick sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die im späten Frühjahr schlüpfen und auf Nahrungssuche gehen. Dabei spinnen sie Äste und Zweige komplett ein und fressen die Blätter der befallenen Pflanzen bis Mitte Juni ab. Dann wandern sie zur Strauchbasis, wo sie sich im Schutz des Gespinstes verpuppen.

Anfang Juli schlüpfen bereits Kleinschmetterlinge, die nach der Paarung ihre Eier wieder an den Knospen der betroffenen Sträucher ablegen, wo sie bis zum nächsten Frühjahr geschützt überdauern. Betroffen sind vor allem Traubenkirschen, aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen oder Weiden sind bisweilen mit einem dichten Gespinst überzogen.

Im Grunde sind die Insekten jedoch harmlos und bergen keinerlei Gefahr für Menschen und Tiere. Auch auf die Pflanzen habe der Insektenbefall keine dauerhaften Auswirkungen. Die Natur erhole sich relativ schnell und mit dem Johannistrieb um den 26. Juni herum trieben die Sträucher wieder aus und ließen sich den Befall kaum anmerken. Eine Bekämpfung der Gespinstmotte ist unnötig. Da die Raupen und Falter anderen Insekten und Vögeln als Beute dienen, sollte man der Natur allerdings lieber ihren Lauf lassen.

 

Im Rahmen des Projekts „Essbare Stadt“ wurde im Mai das neue Hochbeet vor dem Rathaus in Hochstadt bepflanzte. Dennoch machen gestern Mittag alle städtischen Hobbygärtner einen sehr zufriedenen Eindruck, als sie mit Blumenkelle und Handrechen kleine Zucchinipflanzen, Erdbeeren, Pfefferminze, Tomate und Kapuzinerkresse anpflanzen und – wie es sich gehört – auch ordentlich angießen. „Maintal schmeckt mir“ steht in großen Lettern auf dem Hochbeet; das Motto soll neugierig machen auf das Projekt und es auch bewerben. Der Flyer informiert alle Passanten, was es mit den fünf identisch bepflanzten Hochbeeten auf sich hat, die vor Kurzem in allen Maintaler Stadtteilen aufgestellt wurden: in Dörnigheim am Busbahnhof und an der Maintal-Halle, in Bischofsheim vor dem Familienzentrum Schillerstraße, in Wachenbuchen am Bürgerhaus und eben in Hochstadt vor dem Rathaus.

Die Hochbeete sind nicht das eigentliche Vorhaben, sondern sie stehen nur symbolisch für ein Projekt, das in Maintal Jahr für Jahr wachsen soll. Bereits im Dezember 2016 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, für die Projektidee „Essbare Stadt“ ein geeignetes Konzept zu entwickeln. Unter diesem Motto „Essbare Stadt“ wurden im Sommer 2017 vor dem Bürgerhaus Bischofsheim erste Hochbeete mit Gemüsepflanzen und Kräutern angelegt, Informationsveranstaltungen organisiert und Flyer ausgelegt. In diesem Sommer nun sollen die Maintaler Bürger mit weiteren konkreten Beispiel-Beeten dazu ermuntert werden, selbst zu Schaufel und Gießkanne zu greifen. Zunächst sucht die Stadt Maintal Paten für vier Hochbeete. „Naschgärten“ können in Gemeinschaft angelegt werden, Nachbarschaftsgärten dürfen statt Abstandsgrün entstehen oder wie die „Prinzessinnengärten“ als Hochbeete auf Asphalt. Den Ideen sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Den Winzerverein in Hochstadt musste man nicht lange von der Idee einer „essbaren Stadt“ überzeugen. Die Weinreben, die an den Südhängen von Hochstadt bis Seckbach vor den Streuobstwiesen kultiviert wurden, gibt es auch als essbare Sorten. Zwei Trauben, die blaue Venus und die weiße Lakemont, hat der Verein vor der historischen Stadtmauer angepflanzt. Erste Fruchtansätze sind zu erkennen.

 

Geht es nach den Vorstellungen der Darmstädter Biologin und Planerin Dr. Eva Distler, soll der englische Rasen bald der Vergangenheit angehören und durch heimische Wildpflanzen und deren Blütenpracht ersetzt werden. Distler ist zuständig für die Planung der Außenanlage des Hochstädter Rathauses. Dort werden brache und halbschattige Rasenflächen im Oktober durch rund 700 Staudenpflanzen ersetzt. Dafür verbuddelten Mitarbeiter des Bauhofs am Dienstagvormittag gut 3.500 Zwiebeln in der Erde, aus denen dann im Frühjahr Schlüsselblume, Lichtnelke, Wiesensalbei, Wegwarte und viele weitere heimische Blütenpflanzen sprießen sollen.

Diese Vielfalt, die über Frühjahr und Sommer versetzt blüht, ist wichtig für alle Arten von Insekten, aber auch für Vögel, die sich von diesen ernähren. Viel entscheidender ist jedoch, dass Bienen, die in hiesigen Breiten vom Aussterben bedroht sind, hier ihre Nahrung finden und so das gesamte Biosystem – beispielsweise auch auf den Streuobstwiesen – aufrechterhalten werden kann. Selbst wer keinen Apfelwein mag, dem kann es nicht gleichgültig sein, ob es noch heimische Äpfel gibt oder nicht.

Wenn schon landwirtschaftliche Nutzflächen aus wirtschaftlichen Gründen überwiegend in Monokulturen bewirtschaftet werden, so wird es zunehmend Sache der Kommunen, die Biodiversität (das genaue Gegenteil von Monokulturen) zu erhalten und zu fördern. Dazu dienen innerörtliche Biodiversitätsflächen und Projekte wie „Maintal blüht“, die dem schleichenden Aussterben von Insekten entgegenwirken sollen. Jedenfalls in kleinen Bereichen, wobei aber laut der Initiative „jeder Quadratmeter zählt“.

 

Eine Maintaler Zauneidechse ist um die tausend Euro wert ist. Denn die Umsiedlung von geschätzt rund 300 Zauneidechsen vom Plangebiet des neuen Gewerbegebiets Maintal-West in die sogenannte Grüne Mitte wird 331.014,22 Euro kosten. Der Ausschuss für Bau und Umwelt stimmte im Juli nach teils hitziger Diskussion jedenfalls dafür, dass die Firma Winkler aus Groß-Zimmern den Echsen-Umzug organisiert.

Vordergründig geht es zwar um den Umzug der Zauneidechsen und den Artenschutz an sich. Eigentlich gehe es hier aber um Wirtschafts- und Standortpolitik reinsten Wassers: „Mit dem Gewerbegebiet West geben wir erstmalig hier ansässigen Unternehmen die Chance, sich am Standort Maintal zu vergrößern“, sagte Böttcher. Dies sei ein entscheidender Schritt in der Standortsicherung und -weiterentwicklung.

Der Liberale Klaus Gerhard hatte eine ganze Reihe von Einwänden gegen das Projekt in seiner vorliegenden Form: „Die Fläche unterhalb des Angelsees ist rege frequentiert von Spaziergängern, Radfahrern, Hundehaltern“, sagte er, „werden die Eidechsen dort überhaupt Ruhe finden?“ Er habe eine Präsentation erwartet und empfinde die von der Stadt vorgelegten Unterlagen als lückenhaft. Die Fläche sei eine städtische und selbstverständlich geeignet für die geplante Neuanlage von Biotopflächen, sowie Natur- und Artenschutz-Maßnahmen, entgegnete Bürgermeisterin Böttcher, die in dieser Frage Unterstützung von Grünen und SPD bekam.

 

Seit Juni wurden Tabletten mit dem biologischen Wirkstoff BTI gegen Stechmücken im Stadtladen kostenlos ausgegeben. In Regentonnen oder Gartenteichen aufgelöst, soll das für Menschen, Haustiere und Fische unschädliche Mittel bis zu vier Wochen gegen Stechmückenlarven wirken. Ein Tab genügt laut Hersteller für ein Wassergefäß von 50 Litern oder eine Teichfläche von zwei Quadratmetern.

 

 

Am 26. August startete das Maintaler Stadtradeln. Dann heißt es wieder für 21 Tage kräftig in die Pedale treten. Natürlich nicht am Stück, aber möglichst viele Teilnehmer sollen in diesem Zeitraum so viele Kilometer wie möglich mit dem Rad zurücklegen und diese in die dazugehörige Liste eintragen. Los geht es am Sonntag mit einem Aktionstag am Mainufer in Dörnigheim, bei dem es um Geschicklichkeit und Historisches geht. Angemeldet sind in Maintal laut der Internetseite des Stadtradelns bislang 17 Teams (Stand: Mittwoch). Aufgerufen sind aber auch Einzelradler, und auch die fahrradaktivsten Kommunalparlamente werden gesucht.

Bei der Aktion, die bis zum 15. September läuft, kann man als Pedaleur etwas für seine Fitness tun, aber in erster Linie geht es um die Umwelt beziehungsweise das Klima.

Ganz konkret will die Stadt in diesem Jahr die Marke von 40.000 Kilometer knacken. Das heißt: Zusammen radeln alle Teilnehmenden aus Maintal innerhalb der Frist virtuell einmal um die Erde den Äquator entlang. Und auch die Stadtwette gibt es wieder: Hanau und Maintal fordern einander mit einer Wette heraus. Wer schafft die meisten Kilometer, und wer bringt die meisten Menschen auf den Sattel? Teilnehmen können alle Kommunalpolitiker und Bürger der Stadt, aber auch alle, die in Maintal arbeiten, hier einem Verein angehören oder eine Maintaler Schule besuchen. Zur Belohnung winken den Teilnehmern attraktive Preise in unterschiedlichen Kategorien.

Zum Startschuss wird am kommenden Sonntag am Mainufer ein buntes Programm geboten. Los geht es um 11.30 Uhr. Um noch mehr Menschen aufs Rad zu locken, präsentiert die Stadt einen regelrechten Parcours. So können Besucher beim Deutschen Fahrradmuseum aus Bad Brückenau neben der Ausstellung der mehr als 200-jährigen Fahrradgeschichte eines der 15 Geschicklichkeits- und Spaßräder ausprobieren oder vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club das eigene Fahrrad per Codierung vor Diebstahl schützen. Dass das Rad auch bei größeren Entfernungen und Transporten eine Alternative zum Auto ist, demonstriert der Verkehrsclub Deutschland zum Beispiel mit der Aktion „main-lastenrad.de“.

Für Kulinarisches ist am Sonntag natürlich auch gesorgt: Grillgut, vorbereitet auf einem überdimensional großen Smoker, sowie vegetarische Speisen werden am Rad-Aktionstag für das leibliche Wohl sorgen. Der Aktionstag geht bis 17 Uhr.

 

Die Wildtierfreunde teilen mit: Der heiße, trockene Sommer – er hat Gewinner und Verlierer. Zu den Gewinnern zählen die Eulen, denn es gibt reichlich Mäuse. Eichhörnchen dagegen gehören zu den Verlierern. Die Nüsse sind dieses Jahr sehr schlecht. Viele sind verkümmert oder verfault. Das Fatale: Die Eichhörnchen werden dies erst bemerken, wenn sie im Winter die Nüsse knacken und es kaum Alternativen gibt. Sie werden dann irgendwo geschwächt sitzen und vielleicht gefunden werden. Das Problem ist, dass Eichhörnchen ziemlich schmerzhaft zubeißen können. Wer den Eichhörnchen helfen möchte, kann Sonnenblumenkerne und Nüsse bereitstellen und spezielle Futterhäuschen für Eichhörnchen aufhängen, um diese regelmäßig zu bestücken.

Nicht weniger dramatisch ist es um die Igel bestellt, von denen bereits viele die speziellen Boxen in der Wildtierpflegestation bezogen haben. Die sind zum Teil so geschwächt, dass sie sich kaum noch bewegen können. Es gibt keine Nacktschnecken, ihre Leib- und Magenspeise:

Einige der stacheligen Bewohner hätten die Wildtierstation bereits in einen Kreißsaal verwandelt und Junge geboren. Solange die Jungen ihre Augen geschlossen haben, bleiben sie im Nest. Sobald die Augen offen sind und sie laufen können, begleiten sie die Mutter und bleiben immer in deren Nähe. Manche trödeln vielleicht ein bisschen, deshalb bitte nicht vorzeitig auflesen, sondern schauen, ob es in der Nähe andere Igel gibt.

 

Seit drei Jahren besucht das Eichhörnchen Peter regelmäßig den Garten von Sabine Witzke in Bischofsheim. Kein Wunder, schließlich ist sein Futterschälchen dort immer prall mit knackigen Nüssen gefüllt. Die braucht das Eichhörnchen auch. Schließlich hat es mittlerweile eine Familie durch den bevorstehenden Winter zu bringen. Kürzlich veröffentlichte Sabine Witzke die freudige Nachricht über Nachwuchs im Hause Eichhorn, auf den Fans bereits sehnlichst gewartet hatten – spätestens, seit Peter im Sommer plötzlich Damenbesuch mit in den Maintaler Garten an der Straße Am Kreuzstein brachte. Die Eichhörnchen-Lady wurde nach demokratischer Abstimmung auf den Namen Pauline getauft und erhielt auch ein passendes Namensschild am Futterhaus.

Im Oktober prangt an dem Holzhäuschen ein weiterer Name: Pino. Vor einigen Tagen postete Sabine Witzke auf der Facebook-Seite „Peter das Eichhörnchen aus dem Maintaler Garten“ die lang ersehnte Nachricht: „Peter und Pauline wurden Eltern. Heute haben beide ein Kleines zur Futterstelle mitgebracht.“ Fotos vom Babyglück gab es natürlich auch, und wie der Zufall es wollte, ließen die eindeutigen Aufnahmen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Peter und Pauline einen Jungen großziehen, der sich durch schwarze Punkte über der Nase gut identifizieren lässt.

Und einen Paten gibt es natürlich auch, sogar gleich mehrere. Denn die Klasse 5Gf der Otto-Hahn-Schule, an der Sabine Witzke unterrichtet, hat bereits die Patenschaft für Peter und Pauline übernommen und erhielt in den Herbstferien per Whatsapp die Nachricht über den Nachwuchs. Natürlich übernehmen die Schüler auch gerne Verantwortung für das Jungtier. Nachdem sie im Unterricht viel über Eichhörnchen erfahren hatten, sammelten sie auf dem Schulgelände Futter.

 

Ende Oktober machte Sabine Witzke eine mehrstündige Wildkräuterwanderung rund um Bischofsheim für Einsteiger und Kräuterkundig. Die passionierte Gärtnerin und Autorin hat dazu mehrere Bücher zur kohlenhydratreduzierten Ernährung (Low Carb) angeboten. Sabine Witzke bespricht mit der kleinen Gruppe anhand von Abbildungen und Beschreibungen die wesentlichen Merkmale der Heilpflanzen und ihre Anwendung. Vor allem der letzte Punkt wirft viele Fragen auf: Welche Pflanzenteile werden verwendet, wann wird geerntet, wie wird aufbewahrt und vor allem: Wie kommen die Kräuter zur Anwendung? Dann geht es ans Eingemachte. Knapp 20 Heilpflanzen stellt die Expertin vor, darunter viele bekannte, aber immer noch als Unkraut verpönte und im gepflegten Garten nicht gern gesehene Gäste, wie die große und kleine Brennnessel, den Löwenzahn oder das Gänseblümchen. Sabine Witzke erinnert an den Holunder oder die Heckenrose, an die Stockrose oder den Borretsch, die früher in keinem Bauerngarten fehlen durften.

 

Die Nabu-Ortsgruppe Maintal empfiehlt im Dezember, in diesen Tagen mit der Fütterung zu beginnen. Je nach Witterung sollte man die Fütterung etwa Ende Februar auslaufen lassen. Man sollte auch hier nicht abrupt aufhören, sondern die Futtermengen allmählich verringern, denn im Spätwinter beziehungsweise zeitigen Frühjahr benötigen die Vögel viel Energie. Denn sie beginnen bereits mit der kraftraubenden Suche nach Brutrevieren und geeigneten Partnern.

Besser als eine große Futterstelle sind mehrere kleine Futterplätze. Die Gefahr durch starke Kotverschmutzung ist geringer und man kommt den Bedürfnissen der einzelnen Vogelarten entgegen, indem man getrennte Futterstellen für Körnerfresser und Weichfresser einrichtet. Für sogenannte „Bodenvögel“ wie Amsel, Rotkehlchen und Heckenbraunelle, die ihr Futter vorwiegend am Boden suchen, haben sich Weichfresser-Futtersilos bewährt, denn darin bleibt das Futter trocken. Nicht alle im Handel erhältlichen Futterhäuser sind laut Nabu brauchbar. Manche lassen sich schlecht reinigen oder sind so konstruiert, dass Regenwasser eindringen kann.

Es werden mindestens zwei Futtersorten benötigt: Körnerfutter und Weichfutter. Weichfuttermischungen mit Insekten gibt es im Handel; geeignet sind aber auch Haferflocken, getrocknete kleine Wildbeeren und ungesalzene Nüsse. Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Buntspecht und heimische Meisenarten. Für Amsel und Star eignen sich auch halbierte Äpfel, mit der Schnittfläche nach oben aufgehängt oder in einer Astgabel befestigt. Zu den Körnerfressern zählen Grünfink, Buchfink, Kleiber und alle Spechtarten. Geeignet für diese Vogelarten sind Sonnenblumenkerne, Nüsse aller Art (zerkleinert und ungesalzen) und Haferflocken.

Besonders wichtig sind für diese Vogelarten auch naturnahe Gärten mit nicht abgeräumten Stauden, sodass sie sich die Samen herauspicken können: ausgeräumte, naturferne Gärten sind nahezu wertlos für sie. Zur Abrundung des Speisezettels sind für alle Vogelarten Fettbällchen, Nussstangen und andere Produkte dieser Art empfehlenswert. Es ist laut Nabu ganz wichtig, frisches Futter anzubieten (auf das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum achten!). Essensreste jeder Art sollen an den Futterstellen jedoch nicht ausgelegt werden

 

 

Industrie

 

In den Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Hanau-Fulda die ersten Warnstreiks gestartet. Den Auftakt machte Anfang Januar die Norma Group in Maintal, es kamen aber auch Kollegen von Honeywell, VAC und ABB. Es protestierten rund 120 Menschen. Die Gewerkschaft fordert in den aktuellen Verhandlungen neben sechs Prozent mehr Geld für zwölf Monate einen Anspruch für alle 3,9 Millionen Beschäftigten auf zeitweise Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren. Besonders die letzte Forderung wird von den Arbeitgebern scharf abgelehnt und als illegal bezeichnet, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt schon ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie haben bislang Lohnzuwächse von zwei Prozent plus einer Einmalzahlung angeboten und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben verlangt.

 

Mit rund 6.500 Einwohnern der drittgrößte Stadtteil Maintals – und Hauptsitz eines weltweit agierenden Konzerns mit 30 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten. Der größte davon in Hochstadt. Das ist eine Seltenheit. Vor allem in Zeiten, in denen Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern, um dort günstiger zu produzieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Anders bei Norma. „Wir haben hier in Maintal den größten unserer Produktionsstandorte und wollen diesen auch halten“, betont Werksleiterin Grit Schieborowsky. Für diese Zukunftssicherung ist es erforderlich, kontinuierlich Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. „Effizienzsteigerung“, sagt Schieborowsky. Das bedeutet mitunter auch den Abbau von Stellen. 49 muss Norma streichen, in verschiedenen Bereichen. Sozialverträglich, mit einem Freiwilligenprogramm. Ein Großteil davon sei bereits abgebaut.

Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.

Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten. Auch einen neuen Steckverbinder speziell für den Einsatz in Elektro- und Hybridfahrzeugen hat der internationale Marktführer für hochentwickelte Verbindungstechnologie konzipiert und kann dabei auf vorhandene Produkte aufbauen: Die klassische Anwendungstechnik wird quasi transformiert, um sich neuen Marktsegmenten anzupassen.

Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau. Es gibt fast keinen Flecken auf der Welt, den Norma nicht mit seinen Produkten beliefern.“ 

 

Gewerbe

 

Hochstädter „Sonnenaue“ Tierbestattung im Rhein-Main-Gebiet:

In den Räumen einer ehemaligen Metzgerei an der Weiherstraße ist das Hochstädter Tierbestattungsunternehmen „Sonnenaue“ untergebracht. Prokurist Richard Reiber und seine Mitstreiter stehen aber nicht nur Menschen zur Seite, wenn deren Haustier gestorben ist, sondern kümmern sich ebenso um die Bestattung der Tiere. Bei ihm reifte nach einem Gespräch mit einem Hanauer Tierarzt 2009 die Idee, ein Tierbestattungsunternehmen zu gründen. Und so ist die „Sonnenaue“ seit 2010 für Menschen da, deren Hund, Katze, Hase, Meerschwein oder Kaninchen gestorben ist. Die Mitarbeiter des Unternehmens haben aber auch schon Vögel, Reptilien und sogar einen Koi, einen japanischen Karpfen, bestattet.

Dass tote Haustiere früher oft als Tierfutter endeten, lag auch daran, dass es in Deutschland bis 1998 keine Tierkrematorien gab, in denen die Tiere eingeäschert werden konnten, um den Besitzern die Möglichkeit zu geben, die Asche in einer Urne bei sich zu Hause zu haben. Tiereinäscherungen waren somit bis vor 20 Jahren nur in Nachbarländern wie den Niederlanden möglich, was aber einen großen Aufwand nach sich zog, den nicht jeder Tierbesitzer auf sich nehmen wollte.

Da alle Mitarbeiter der „Sonnenaue“ selbst Tiere haben, können sie gut nachvollziehen, was die Besitzer fühlen, wenn ihr Liebling gestorben ist. Entsprechend spenden Reiber oder die weiteren Mitarbeiter wie beispielsweise Jennifer Brown und Frank Sagehorn in den Beratungsgesprächen auch Mitgefühl und Trost. Und dies ist häufig sehr wichtig. Denn gerade für ältere Menschen, die oft alleine leben, war das Haustier die wichtigste Bezugsperson und deren Verlust somit ein herber Schlag, der erst einmal verdaut werden muss.

In jedem Fall holen die Mitarbeiter der „Sonnenaue“ die toten Tiere vom Zuhause des Besitzers oder vom Tierarzt ab. Aufbewahrung und Kühlung erfolgen direkt in der Weiherstraße. „Das Haus gehört meiner Familie und wir haben selbst dort früher die Metzgerei geführt, ehe wir sie bis zur Schließung vermietet haben. Entsprechend haben wir hier die Kühlmöglichkeiten, die wir für die Aufbewahrung der verstorbenen Tiere benötigen. Das war auch ein großer Vorteil, um die Idee eines Tierbestattungsunternehmens auch umsetzen zu können“, so der Hochstädter. Zum Angebot des Familienbetriebs gehören auch Tierurnen und Erinnerungsschmuck, der individuell, beispielsweise mit dem Pfotenabdruck des verstorbenen Tiers, gestaltet werden kann.

 

Im April wurden einige auf dem Parkplatz des Braubach-Centers abgestellte Fahrzeuge fotografiert und Kennzeichen notiert. Über eventuelle Konsequenzen lägen dem Magistrat allerdings keine Informationen vor. Zur Findung einer Lösung, an der beide Seiten interessiert seien, habe der Magistrat einen Gesprächstermin mit dem Eigentümer angesetzt.

Der Magistrat wisse um die Überlastung des Park-and-ride-Parkplatzes am Dörnigheimer Bahnhof, rund 90 Stellplätze, heißt es aus dem Rathaus. Um die Situation zu entspannen, seien deshalb bereits während des Baus des Braubach-Centers nördlich der Bahngleise, an der Max-Planck-Straße, rund 60 zusätzliche Stellplätze geschaffen worden. Darüber hinaus gibt es noch den Park-and-ride-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße, ebenfalls auf der Nordseite des Bahnhofs (rund 85 Stellplätze).

Weitere Parkplätze könnten jedoch erst mit dem geplanten Bau eines Parkdecks auf der Fläche der ehemaligen Güterhalle geschaffen werden. Der aktuelle Sachstand auf diesem Gelände sei, dass der jetzige Mieter noch bis 2019 auf dem Gelände sei.

Wann genau die Fläche zu Parkplätzen umgewandelt werden könne, stehe derzeit noch nicht fest. Das neue Parkdeck soll die rund 90 jetzigen Parkplätze südlich des Bahnhofsgebäudes ersetzen.

Im Zusammenhang mit dem Parkplatzmangel appelliert die Stadt Maintal an alle Pkw-Fahrer: „Nutzen Sie auch den Bus oder das Fahrrad, um zum Bahnhof zu gelangen oder laufen Sie – bei kurzer Entfernung – nach Möglichkeit zu Fuß dorthin.“ Dazu seien in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und zur Verbesserung der Anbindung des Stadtbusverkehrs an die Regionalbahn umgesetzt worden [Wenn man am Bahnhof ankommt ist man eher nach Hochstadt gelaufen als mit dem Bus gefahren].

 

Seit seiner Gründung im Dezember 2017 hat er viel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen: der Maintaler Leihladen im Dörnigheimer Gewerbegebiet. In Regalen, die an den Wänden entlang gestellt sind, findet sich eine große Auswahl an Haushaltsgegenständen. In einem Regel befinden sich Küchengeräte wie eine Fritteuse oder ein Miniofen. Auf der anderen Seite lagert das Werkzeug. In der hinteren Ecke des Raumes ist eine Fläche komplett für diverse Brettspiele reserviert. Auf einem Fleck aber stapeln sich einige Gegenstände kreuz und quer.

Alle Gegenstände, die hier zu sehen sind, wurden gespendet. Entweder, weil sie nicht mehr benötigt wurden oder der Spender die Idee hinter dem Leihladen gut findet.

Im April sind es an die 300 Gegenstände, verrät Yvonne Spiegelhalder. Sie ist eine der Mitinitiatoren des Projektes. Alles begann mit der Idee von Florian Grünert. Er kam mit dem Grundgedanken der Leihläden in Kontakt und wollte ein ähnliches Konzept auch in Maintal verwirklichen. Schnell fand sich eine Gruppe aus fünf Personen zusammen, zu der auch Spiegelhalder gehörte, welche zusammen ein Konzept entwickelte. Mit Hilfe dieses Konzepts war es möglich, eine Stadtleitbildgruppe zu gründen und so die Unterstützung von der Stadt Maintal zu erhalten. Diese stellte auch die Räumlichkeiten für den Laden zur Verfügung.

Die nächsten Ziele, die angestrebt werden, sind nun die Etablierung des Grundgedankens und eine Eingliederung in die Bürgerhilfe. Von Letzterem erhofft sich das Leihladenteam vor allem den Service, der den Leuten geboten werden soll, zeitlich ausbauen zu können.

Insgesamt ist das Konzept ganz einfach. Man kommt in den Laden, sucht sich etwas aus, verhandelt die Leihdauer, hinterlegt ein Pfand und seine Daten – und schon kann es losgehen.

Bewusst wolle man kein Verein sein, der lange Mitgliedschaften anbietet. Sie wollen keine hohen Hürden aufbauen. Es geht uns ja schließlich darum, unsere Botschaft zu vermitteln und Nachhaltigkeit zu transportieren.

Bisher wird die Lokalität jedoch nicht übermäßig häufig frequentiert. Jedenfalls nicht um etwas zu mitzunehmen. „Die Bereitschaft zu spenden ist höher, als die zu leihen“, gestehen die Mitarbeiterinnen. Aber man hofft, dass sich dies noch ändern wird. „Teilweise liegt das vielleicht auch an gewissen Saisonartikeln. Bierbänke, Gartengeräte oder Ähnliches werden im Winter logischerweise nicht geliehen. Bisher sind vor allem Brettspiele und Werkzeug geliehen worden.

 

Lutz Holland aus Bischofsheim ist seit sechs Jahren Wirtschaftspate und hat schon viele Unternehmer bei Gründungen, Nachfolgen oder Unternehmenssicherungen betreut. Sein fundiertes Wissen stellt er seinen Mandanten gemeinnützig zur Verfügung. Ein Rentnerdasein der besonderen Art. „Wir beraten und coachen Unternehmer zum einen, wenn sie eine Existenz gründen möchten; zum anderen, wenn sie ihr Unternehmen, in der Regel handelt es sich um einen kleinen oder mittelständischen Betrieb, also um eine KMU, weiterentwickeln möchten oder gar sichern müssen. Sichern heißt, dass der Betrieb in eine finanzielle Schieflage geraten ist und gegebenenfalls ein Konkurs droht. Und drittens, neu hinzugekommen, unterstützen wir Senior-Chefs, die für ihr Unternehmen einen Nachfolger suchen“, fasst Lutz Holland die Aufgaben eines Wirtschaftspaten zusammen.

Seit sechs Jahren engagiert sich der diplomierte und bereits verrentete Kaufmann ehrenamtlich als solcher im Verein „Die Wirtschaftspaten“ in Bruchköbel. Im Bruchköbeler Verein sind derzeit rund 40 Wirtschaftspatinnen und -paten ehrenamtlich engagiert, alles ehemalige Unternehmer und Führungskräfte aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistungsbranchen. Sie sehen in der Schaffung neuer und in der Erhaltung bestehender Arbeitsplätze eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Ihre Leistungen, bis auf die Beratungen, sind kostenfrei, ihr Wirkungskreis groß

Zurzeit (im Mai 2018) betreut Holland zwei Übernahmen, zwei Gründungen und vier Sicherungsfälle. Hinzu kommen Schulungen und Seminare. Knapp zwei Tage pro Woche ist er zeitlich mit diesen Mandaten beschäftigt, mal mehr, mal weniger. „Die meiste Arbeit müssen unsere Mandanten schon selber leisten. Wir geben ihnen Hilfestellungen, schauen uns ihre Liquiditäts- und Businesspläne an und weisen sie auf mögliche Probleme, falsche Berechnungen und so weiter hin.“

Und so läuft zum Beispiel eine Existenzgründungsberatung ab: Der Mandant erläutert dem Bischofsheimer in einem Zwei-Augen-Gespräch sein geplantes Business, erzählt ihm, was er vorhat und wie er sein Ziel erreichen möchte. Ein solches Gespräch dauert in der Regel rund zwei Stunden. Anschließend ist es die Aufgabe des Mandanten, den Plan gemäß der Vorlage in Worte zu packen (Business-Plan Text) und mit fundierten Zahlen (Business-Plan Zahlen) zu untermauern.

Danach ist Holland wieder am Zug, der sich den kompletten Business-Plan genau ansieht und auf Tragfähigkeit überprüft. Existenzgründer, die über die Agentur für Arbeit bekommen, erhalten eine Zeit lang einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro, die sie nicht zurückzahlen müssen. Auch dies muss im Business-Plan (Zahlen) berücksichtigt werden. „Habe ich einen Business-Plan, kenne ich meine Rentabilität.“ Ist alles zu Hollands Zufriedenheit, entscheidet der Mandant, ob er weiter betreut werden möchte oder ob ihm das Hilfe genug war. Schwieriger hingegen wird es für ihn, wenn er gestandenen Unternehmern, die einen Nachfolger suchen, sagen muss, dass der Preis, den sie mit dem Verkauf ihres Unternehmens erzielen möchten, nicht realisiert werden kann.

 

 

Wo sonst ein ganz Großer kocht, nämlich Patrick Theumer, durften am vergangenen Dienstagnachmittag mal die ganz Kleinen ran, mit großem Programm. Das „Spessart-Team“ der Miniköche Europa wuselte in der Küche und hinter dem Tresen des „Fleur de Sel“, dem Gourmet-Tempel im Maintaler Stadtteil Dörnigheim. Ergebnis: äußerst delikate Fingerfood-Feinkost der Marke Sashimi vom Rind oder Ceviche-Salat von der Dorade, und spannende Cocktails ganz ohne Alkohol.

Die „Miniköche Europa“ sind Schüler zwischen elf und 13 Jahren, die zwei Jahre lang bei der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern neben der Schule eine frühe Ausbildung zu Jung-Gastronomen machen. Wie eine „Koch-AG“, sozusagen, aber gezielt verbunden mit dem Hineinschnuppern in die Berufsbilder der Gastronomie. Sie wird mit einem Abschlusszertifikat der IHK belohnt. Seit Januar läuft das Programm, das Ilona Frei als Teamleiterin der IHK betreut.

Dass die Veranstaltung gerade im „Fleur de Sel“ stattfand, hat einen guten Grund. Das Lokal, ein Familienbetrieb der Dörnigheimer Familie Theumer in der Florscheidstraße, hat sich gerne für das Event angeboten. Im Mai erst krönte das Restaurant seine Erfolgsgeschichte mit dem Sieg im „Rhein-Main-Derby“ des TV-Senders Kabel Eins in der Gastro-Soap „Mein Lokal – Dein Lokal“. Und Patrick Theumer brachte gerne die nötige Geduld auf, den Kochnovizen die Finessen einer guten Küche nahe zu bringen.

 

In Bischofsheim ist das kleine Fischgeschäft nur als „die Fischfrau“ bekannt. Seit 14 Jahren lenkt Maria Agosta, die eigentlich aus Sizilien kommt, die Geschicke im „La Espanola“. Die Vorvorgängerin war Spanierin, daher der Name. Bereits seit zwei bis drei Jahren spielt Agosta mit dem Gedanken, das Geschäft aufzugeben, jedoch brachte sie es bisher nicht übers Herz. Die Kunden seien ihr so wichtig und die Arbeit mache ihr zu viel Spaß.

Ende vergangenen Jahres musste Agosta operiert werden und hätte eigentlich zu Hause bleiben sollen. Trotzdem hielt sie es zu Hause nicht aus und stand im Geschäft. „Ich konnte meine Tochter nicht allein lassen. Außerdem laufen die Spesen ja auch weiter. Und man muss bedenken: Was ist, wenn die Kunden sich in der Zeit, in der wir geschlossen haben, entscheiden, woanders hinzugehen?“

Daher ist sie sich auch sicher, dass die Kunden begeistert wären, wenn sich jemand fände. „Dauernd fragen mich die Leute, ob ich nicht doch weiter mache oder jemanden gefunden habe.“ Generell habe sie viele Stammkunden. Teilweise gebe es sogar Menschen, die bereits zu ihr kommen, seit sie in dem Laden arbeite. „Das ist, was ich am meisten vermissen werde“, sagt sie. Agosta sei dazu bereit, die komplette Einrichtung zu übergeben und an den potenziellen Nachfolger zu verkaufen. Bis Mitte Juli habe sie noch Zeit, jemanden zu finden, der das „La Espanola“ weiter betreiben wolle. Ansonsten müsste das Traditionsgeschäft zum ersten August geräumt sein.

 

In Maintal bereitet die Sportbootschule Steiner angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung zum Sportbootführerschein vor. Dem Kursleiter Moritz Hinner kann dort jedenfalls nicht mal ein alter Seebär etwas vormachen.

Er kommt aus Koblenz, genau wie der einstige Gründer und Inhaber der Sportbootschule, der Herr Josef Steiner.

 

Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein Dienstleister par excellence. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben.

Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich. Es habe auch schon Prüfungstage mit 50 Teilnehmern gewesen, die dem Prüfer dann jeweils zwischen zehn und 15 Minuten zeigen müssen, wie sie das Sechs-Meter-Boot anlegen, wie sie einen über Bord gegangenen Menschen retten würden.

 

Im Juli feiert das Autohaus Krah + Enders die Einweihung am Standort in Maintal. Im Januar 1966 gründete Helmut Krah mit Rolf und Dieter Enders in der Domstadt ein Autohaus, das sich zu einem der erfolgreichsten in Deutschland entwickeln sollte: „Krah + Enders“. Heute, nach 53 Jahren, gehören zu dieser Gruppe als Familienunternehmen insgesamt 14 Betriebe an zehn Standorten mit mehr als 620 Mitarbeitern. Einer ist jetzt brandneu: im Maintaler Stadtteil Dörnigheim in der Kesselstädter Straße 49.

Es war die zentrale Überlegung, alle Marken (BMW und Mini) in einen Komplex zu packen und auch noch eine schöne Gebrauchtwagenausstellung im Obergeschoss zu realisieren. Die Werkstatthalle ist jetzt unmittelbar in den Komplex integriert und bietet genügend Kapazität für die rund 93 Mitarbeiter von Krah + Enders am Standort.

Das Ganze hat auch seinen Preis: über zwölf Millionen Euro kostete der Neubau nach Aussage von Enders am Ende. Auf einem Grundstück von rund 22.000 Quadratmetern, quasi zwischen dem „Globus“ und (unmittelbar angrenzend) der Maintal-Kesselstädter Gemarkungsgrenze, steht der gewaltige Komplex. Und es versteht sich fast von selbst, dass nicht nur neueste Klimatechnologien und Absaugvorrichtungen im Gebäude verbaut sind, sondern der Betrieb auch „grün“ und nachhaltig ist; mit Wärmepumpe, Heizklimatisierung und Photovoltaikanlage auf den Dächern. Stromsparende LED-Beleuchtung: keine Frage, ebenso wie E-Tankstellen für die neue E-Mobilität auf zwei und vier Rädern.

 

Im Juli war ein Gastspiel des Circus Rolina auf dem Bischofsheimer Festplatz geplant.  Aber der Zirkus führt zahlreiche, teils exotische Tiere mit, was Tierschützer schnell auf den Plan rief. Außerdem stellte sich die Frage, ob der Zirkus wegen des Wildtierverbots in Maintal überhaupt auftreten darf. Doch die geplanten sechs Vorstellungen haben nie stattgefunden. Der Grund: die Zebras. Wer das Internet nach Presseartikeln und die sozialen Medien durchforstet, dem wird schnell klar: Das Thema Wildtiere im Zirkus ist ein Politikum.

Hauptargument der Gegner war das Wildtierverbot, das die Maintaler Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2016 einstimmig beschlossen hatte. Auf Nachfrage hat die Stadt Maintal geantwortet, dass sie trotz des Verbots keine rechtliche Handhabe habe, den Auftritt des Zirkus gänzlich zu verbieten, da es keine bundesweite Gesetzgebung zu diesem Thema gebe. Da der Circus Rolina keine gefährlichen Tiere mitführe, die bei einem Ausbruch die Sicherheit von Menschen beeinträchtigen könnten, dürfe er in Maintal gastieren.

Und dennoch betrat der Circus Rolina, der von der Familie Ortmann betrieben wird, erst gar nicht das Maintaler Stadtgebiet. Wie Juliana Ortmann mitteilt, habe die Stadt Maintal zunächst das Gastspiel am letzten Juli-Wochenende gestattet, dann aber - bei der Ausarbeitung des Vertrags zur Nutzung des Festplatzes in Bischofsheim - dem Zirkus nachträglich verboten, seine Zebras in die Stadt zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt seien laut Ortmann die Flyer und Plakate bereits gedruckt und der Zirkus anreisebereit gewesen. Doch so sei ihnen nicht mehr möglich gewesen, die sechs geplanten Vorstellungen durchzuführen. Denn das Verbot beschränkte sich nicht darauf, die Zebras nicht auftreten zu lassen. Sie durften erst gar nicht in die Stadt gebracht werden. Eine Auslagerung der gestreiften Exoten für die Zeit des Gastspiels in Bischofsheim sei keine Option gewesen, so Ortmann.

Dieser Darstellung widerspricht die Stadt Maintal. Dem Circus Rolina sei das städtische Antragsformular zugeschickt worden mit der Bitte, dieses vollständig auszufüllen und gege­benen­falls notwendige Dokumente anzufügen und an die Stadt zurückzusenden. Das Antragsformular wurde von den Verantwortlichen des Circus Rolina ausgefüllt, allerdings fehlten notwendige Unterlagen (so waren unter anderem Versicherungen nachzuweisen, ein Hinweis auf Tiere fehlte), sodass sich Nachfragen ergaben. Bei einer dieser Nachfragen sei dann auch das Thema „Zebras“ erörtert worden. Dem Verantwortlichen des Zirkus sei signalisiert worden, dass eine Auftrittsgenehmigung nur dann vorstellbar sei, wenn dessen Zebras an einem anderen Ort als Maintal untergestellt werden.

„Der Verantwortliche des Circus Rolina hatte zugesichert, dass die Zebras an einem anderen Ort untergebracht würden. Daraufhin wurde die Genehmigung zum Auftritt des Zirkus erteilt“, so die Stadt. In der Folge habe der Zirkus schließlich mitgeteilt, dass der Auftritt nicht stattfinden werde. „Als Grund gab er an, dass die Kosten für die Unterbringung der Zebras an einem anderen Ort zu hoch seien und er würde auf die Schnelle keinen anderen Platz finden. Im Übrigen verwies er auf die Wetterlage und darauf, dass ein weiterer Mitbewerber in der Region aktiv sei“, gibt die Stadt die Aussagen des Zirkus wieder.

 

Im Rahmen seines Wahlkampfes zur Landtagswahl hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier im Oktober die Eisele AG in Maintal besucht. Dabei machte er sich ein Bild von der Kranfirma und wollte hoch hinaus. Natürlich ließ es sich Bouffier beim Besuch der Kranfirma im Bischofsheimer Gewerbegebiet nicht nehmen, einmal in luftige Höhen gehoben zu werden. Exakt 103 Meter hoch schaffen es die Ausleger des riesigen Krans, für Bouffier war allerdings schon nach etwas über 40 Metern Schluss. „Ich wäre auch noch höher gefahren“ verkündete Bouffier. Vielleicht wird er bereits nach der Wahl am 28. Oktober an diese Aussage erinnert, denn Firmengründer Claus Eisele kündigte an: „Wenn die Wahl gewonnen wird, fahren wir auf 100 Meter hoch.“

In Maintal war es nicht nur eine Wahlkampfveranstaltung, sondern auch ein Treffen guter Bekannter. Denn Eisele und Bouffier kennen sich seit etlichen Jahren, laut Bouffier habe sich eine „besondere Form der Verbundenheit“ zwischen den beiden entwickelt. Überhaupt war der CDU-Mann voll des Lobes für den Maintaler, der es innerhalb von 30 Jahren vom Schlosser zum europaweit tätigen Unternehmer gebracht hat. „Solche mittelständischen Unternehmen sind der Kern des Erfolges des Landes“, so Bouffier. Mit „Herz“ und „Besessenheit“ im positiven Sinne hat es Eisele laut Bouffier geschafft, sein Unternehmen stetig weiterzuentwickeln.

Beim Rundgang über das Firmengelände wurde deutlich, in welchen Sphären die Eisele AG mittlerweile unterwegs ist. 130 zugelassene Fahrzeuge umfasst der Fuhrpark. Kräne, die von 30 bis zu 750 Tonnen schwere Lasten heben können, sind darunter. „Sechs neue Maschinen habe ich in diesem Jahr gekauft. Dafür wurden sechs Millionen Euro investiert“, erklärte Eisele stolz, bevor es auf die Hebebühne ging.

 

Acht Generationen haben die Kelterei Höhl seit 1779 durch gute und schlechte Zeiten geführt. Die guten Zeiten? Da standen über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Lohnliste, der Absatz von Apfelsaft und Apfelwein lief und lief . . . Die frühere Höhl-Ge­schäftsführerin Dr. Johanna Höhl schwärmt im Dezember: „Das Besondere an den Hochstädter Apfelweinen war und ist bis heute die Kaltvergärung – ein ganz wesentliches Merkmal für Qualität.“ Und weil die Hessen auf Apfelwein als ihr „Nationalgetränk“ stehen, feierte ihn auch der Hessische Rundfunk zwischen 1957 und 1987 in vielen legendären TV-Unter­haltungssendungen mit dem Titel „Zum Blauen Bock“.

Diesen werbeträchtigen Namen haben sich die Hochstädter damals an Land gezogen und eine Apfelweinsorte danach benannt. Noch in den achtziger Jahren reichten die Absatzzahlen von Höhl-Apfelweinen in Frankfurt und in der Region nahe an marktbeherrschende Höhen heran. Doch das Konsumverhalten hat sich danach gewaltig verändert. Neue Getränke wie Weizen, Radler oder die aufkommenden Alcopops sorgten für einen schmerzlichen Markteinbruch des hessischen Nationalgetränks.

Das hat manch kleiner Kelterei, aber eben auch den Höhls arg zugesetzt. Vor 20 Jahren gab es eine Delle. Vor Dr. Johanna Höhl, die 2002 die Geschäftsführung übernahm, führten ihr Vater und sein Bruder das Unternehmen. Diese hatten als Expansionsreserve Grundstücke um die Kelterei herum gekauft, ohne zu ahnen, dass sich der Markt für Apfelweine nach unten entwickeln würde. Doch der Kapitaldienst musste trotzdem bedient werden und wurde, weil die Geschäfte nicht mehr so gut liefen, zu einer immer größeren Belastung. Als am 19. April 2006 in einer Meldung berichtet wurde, dass auf einer Betriebsversammlung die Kündigung von 31 Mitarbeitern bekannt gegeben worden sei, wurde immer deutlicher, wohin die Reise gehen würde. Das Unternehmen wurde 2007 an die zur Hassia-Gruppe gehörende Firma Rapp's in Karben verkauft.

Die Unruhe in der Belegschaft war groß und mündete gar in einer Demonstration für den Erhalt der Arbeitsplätze. Es gab seitens vieler Mitarbeiter eine große Identifikation mit dem Betrieb“ Und noch wenige Jahre zuvor, 2004, gab es ein großes Jubiläumsfest, an das sich noch heute mancher Hochstädter gern erinnert – ein Fest, das auch zeigte, wie sehr sich ein ganzer Maintaler Stadtteil mit dem Unternehmen identifizierte.

Die Karbener hatten 2007 mit dem Kauf der Kelterei den Großteil der Belegschaft übernommen, wie der Geschäftsführer von Rapp's und von Höhl, Volker Thoma, auf Nachfrage mitteilte. Für die Gekündigten gab es einen ordentlichen, aber eben „unter nicht sehr glücklichen Umständen“ abgeschlossenen Sozialplan. Heute sind noch drei von einst rund 80 Mitarbeitern unter ihrer damaligen Geschäftsführung in Hochstadt tätig und mit der Annahme von Äpfeln und der Apfelweinkelterei beschäftigt. Einzig das immer noch stattliche Firmengelände und die riesigen Getränketanks künden davon, dass es nach wie vor Höhl-Apfelweine aus Hochstadt gibt, auch wenn die Abfüllung und die gesamte Verkaufsadministration des „Stöffche“ längst bei Rapp's in Karben erfolgen. Die frei gewordenen Betriebsgrundstücke wurden verkauft und von der Stadtverordnetenversammlung Maintal in Bauland umgewandelt.

Bis 2014 blieb Johanna Höhl schließlich Geschäftsführerin bei Höhl und arbeitet seitdem im Beirat des Unternehmens mit. Mit den ehemaligen Spezialitäten der Kelterei, dem biologischen Apfelessig und der Marke Pomp, hat sie sich gemeinsam mit ihren Kindern zudem ein eigenes kleines Standbein geschaffen – und arbeitet auch auf dieser Ebene immer noch mit dem einstigen Hochstädter „Apfelwein-Imperium“ zusammen [die Produktionsstätte ist in de r Wachenbucher Straße 22].

 

Ein Geschäft mit Haustierbedarf, das sich auf Windhunde spezialisiert hat, gibt es wahrlich nicht an jeder Straßenecke. Nur im Backesweg 57 in Dörnigheim. Dort, wo Alexandra Böff auch ihr Nagelstudio betreibt und nun ein Shop-im-Shop-Modell etabliert hat.

Die Ideen für ihre Artikel werden im Alltag geboren, im Alltag mit den drei Galgos, den spanischen Windhunden. Die Geschichte von „Windige Geschäfte“ begann mit Bandera, die vor vier Jahren über den spanischen Tierschutz zu den Böffs kam. Als Alexandra und Torsten Böff sich dann nach der passenden „Erstausstattung“ für ihre Hündin umschauten, merkten sie schnell, dass sich schon die Suche nach einem passenden Halsband ziemlich schwierig gestaltet. Das liegt vor allem am Körperbau der Windhunde. „Das Halsband darf ja nicht über den schmalen Kopf rutschen. Zu schwer soll es auch nicht sein, schließlich sind die Galgos sehr zierlich“, erzählen beide. Alexandra Böff setzte sich schließlich kurzerhand an die Nähmaschine ihrer Großmutter. Es entstanden die ersten geschweiften Halsbänder, nicht nur praktisch, sondern auch schick. Denn beim Design spielt Böff mit verschiedenen Materialien und Accessoires.

Es sollte nicht beim Halsband bleiben. Immer wieder offenbarte der Windhund-Alltag neuen Bedarf. Zum Beispiel nach einer Decke. „Galgos haben ganz dünnes Fell, keine Unterwolle und keine Fettschicht“, erklärt Torsten Böff. Entsprechend ist es ratsam, eine kleine Decke als Begleiter dabei zu haben. Auch die schneiderte seine Frau einfach selbst. „Meine Decke ist leicht, gut zu verstauen, waschbar, feuchtigkeits- und wärmeregulierend“, sagt sie. Eben perfekt für die drei Galgos.

Dass sich das Paar mit seinen Windhund-Artikeln schließlich selbstständig machte, verdankt sich ebenso einem Zufall. Denn bei Windhundtreffen oder auf der Hunderennbahn in Bürgel oder anderen Ausläufen, wo sich die Tiere auspowern dürfen, kommt man natürlich ins Gespräch und andere Windhund-Besitzer wurden auf die praktische Ausstattung aufmerksam. „So kam schließlich eins zum anderen“, berichtet die Nageldesignerin. Mundpropaganda, soziale Medien und Stände auf verschiedenen Festen bescherten „Windige Geschäfte“ Rückenwind.

Mittlerweile gibt es auch Leinen, Kotbeutelhalter, die sich in die Leine einhaken lassen, Täschchen für die schwarzen Tütchen, Loops, „damit es keine Halsentzündung gibt“, Kringel, Deko-Artikel rund um den Windhund und natürlich Mäntel. Natürlich fertigt Böff auch für alle anderen Hunderassen maßgeschneiderte Mäntel für die kalte Jahreszeit, Jumper oder Regencapes an – zu bezahlbaren Preisen. Infos zu „Windige Geschäfte“ gibt es im Internet über die Facebook-Seite

 

Im Hofladen Steup in Wachenbuchen. wird in der Vorweihnachtszeit praktisch rund um die Uhr gebacken. Drei Generationen der Familie Steup unterstützen die Produktion. Der zwölfjährige Jakob Korn legt gemeinsam mit Liliana, der sechsjährigen Enkelin von Karl-Heinz Steup, Oblaten auf den großen Backblechen aus oder garniert die Lebkuchen mit Mandeln.

Marina Steup, die Schwiegertochter, füllt den Teig für die Elisen-Lebkuchen in die Spritztülle. „Mindestens 25 Prozent Mandeln oder Nüsse sind in der Masse enthalten und höchstens zehn Prozent Mehl. Bei unseren Premium-Elisen verzichten wir ganz auf Mehl“.

Die Spezialität Honiglebkuchen muss schon im Sommer vorbereitet werden. „Der Grundteig aus etwa gleichen Teilen Honig und Mehl wird im Sommer angesetzt und reift dann bis Ende November.“ Während dieser Zeit findet die Eigenfermentation statt, der Teig wird locker und erhält auf diese Weise seine Triebkraft. Die natürlichen Aromastoffe des Honigs sind für den Geschmack der Lebkuchen maßgeblich.

„Wir verwenden Honig aus Hochstadt und Mehl aus unserer eigenen Produktion. Wir bauen Dinkel an, Weizen, Gerste, Raps, Erdbeeren und Kürbis.“ Das Mehl wird in Schöneck-Büdes­heim in der Mühle bei Philippi gemahlen, die Erdbeeren werden zur hauseigenen Konfitüre verarbeitet. Wir verkaufen nur eigene oder regionale Produkte

Seit einigen Jahren unterstützt sie ihren Schwiegervater Karl-Heinz Steup auch in der Backstube und führt mit einigen Mitarbeitern den Hofladen. „Mein Mann“, sagt Marina Steup, „ist auf dem Feld zu Hause. Fürs Brotbacken ist er weniger zu haben.“ Jeden Freitag ist Bauernbrottag. Gebacken wird Dinkelbrot mit Getreide aus eigenem Anbau. Im Sommer genießen die Gäste gerne ein selbst gemachtes Eis, sitzen im Hof, trinken Kaffee oder auch mal einen Secco und dazu ein Stück hausgemachten Kuchen. Jetzt aber ist Lebkuchenzeit.

 

Das Gebäude Kennedystraße 40 steht unmittelbar an der Einmündung der Bahnhofstraße. Große Schaufenster sind derzeit hübsch weihnachtlich geschmückt, wie könnte es im Advent anders sein. Man ahnt es schon: Es ist ein Geschäftshaus, wie viele entlang der Dörnigheimer Einkaufsmeile. In ihm arbeitet die Familie Schneider. Und folgerichtig heißt das Ladengeschäft „Optik Schneider“. Alfred Schneider ist der Inhaber und Gründer des Unternehmens.

Er ist Optiker aus Leidenschaft. Die hat inzwischen sogar abgefärbt auf seinen Sohn Philipp. Seit rund zehn Jahren steht er ebenfalls im Laden und berät die Kunden, die sich ein modisches Brillengestell mit einem entsprechenden hochwertigen optischen Glas zulegen wollen.

Brillen, wo man hinschaut, vorausgesetzt, man sieht (noch) scharf. Doch dafür sind Optiker schließlich ausgebildet: nicht nur ein Gesicht eventuell zu verschönern, sondern neuen „Durchblick“ zu schaffen. Im Geschäft steht eine Vielzahl von Instrumenten bereit, um die Sehhilfen optimal an die Augen und die Sehstärke der Kunden anzupassen. Die Wände zieren Regale mit Hunderten von Brillenmodellen. Wer hier keinen passenden Rahmen findet, dem kann wohl nicht geholfen werden.

Alfred Schneider erzählt: „Meine Mutter hatte seit den fünfziger Jahren einen Blumenladen an der Kennedystraße (früher Hauptstraße). Den habe ich übernommen und ein Optikergeschäft darin eröffnet, natürlich einen Meister angestellt. Er hat fast 40 Jahre lang im damals von ihm mit gegründetem Dörnigheimer Gewerbeverein den Vorsitz. Am 1. September 1985 zog er in den heutigen Laden an der Kennedystraße 40 um. Sohn Philipp, ebenfalls Optikermeister, steht seit rund einer Dekade seinen Mann im Geschäft

 

Gaststätten (hier nicht wiedergegeben)

 

 

Frauen

 

Vor 100 Jahren hatten sich die Frauen gerade erst das Wahlrecht erkämpft. Unter anderem an dieses Jubiläum wird im Rahmen der 14. Maintaler Frauenwochen erinnert. Am Freitag, dem 9. März, wird es von 9 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt in Bischofsheim noch bunter als sonst: Dann feiern die Frauen aus dem Stadtteilzentrum Bischofsheim den internationalen Frauentag, und zwar als „Weltfrauen auf dem Markt“. In landesüblicher Kleidung weisen die Teilnehmerinnen auf die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland hin.

Den Auftakt der Maintaler Frauenwochen bildet der Weltgebetstag in den Kirchengemeinden am morgigen Freitag, 2. März, mit dem Thema „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“. Im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt, Wallgraben 4, beginnt der Gottesdienst um 18 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Wachenbuchen, Kilianstädter Straße 1a, um 19 Uhr und in der St. Edith-Stein-Kirche Maria Königin in Dörnigheim, Hasengasse 40, um 19.30 Uhr. Den Abschluss dieses ersten Programmpunkts bildet ein ökumenisches Frühstück am Samstag, 10. März, um 9.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Bischofsheim.

Für Dienstag, 6. März, lädt die Maintaler Gruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs um 14.30 Uhr in die DRK-Station, Berliner Straße 29, ein. Das zentrale Thema des Tages ist: „Selbsthilfe – wobei kann sie mir helfen? Was bedeutet sie für mich?“ Laut Susanne Hoffmann von der Maintaler DRK-Ortsgruppe stehen der Erfahrungsaustausch, Anregungen und Gespräche im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Am Sonntag, 11. März, findet dann die nunmehr 18. Baumpflanzung traditionell im „Frauenhain“ am Dörnigheimer Mainufer in Höhe des Leinpfads um 14 Uhr statt. In Anwesenheit von Bürgermeisterin Monika Böttcher werden die Frauen aus dem Vorstand der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal geehrt sowie Sophia Gerson und Yasmin Hagel. Für die musikalische Begleitung sorgt Rafael Lukjanik von der JMKS mit dem E-Piano.

Am darauffolgenden Sonntag, 18. März, steht der Equal Pay Day auf dem bundesweiten Programm. An diesem „Tag der gleichen Bezahlung“ macht ein breit aufgestelltes Aktionsbündnis darauf aufmerksam, dass berufstätige Frauen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen in Deutschland immer noch fast ein Viertel weniger verdienen. Zum Abschluss der 14. Maintaler Frauenwochen zeigt das „Kino vor Ort“ im Bürgerhaus Bischofsheim, Dörnigheimer Weg 21, am Montag, 26. März, um 19.30 Uhr den Film „Meine glückliche Familie“. Der Eintritt beträgt sechs Euro.

Auch Christiane Betz, Leiterin des Stadtteilzentrums in Bischofsheim, engagiert sich für die Rechte von Frauen. „Es ist unser Anliegen, deutlich zu machen, wie bunt, vielfältig, unterschiedlich und damit auch reichhaltig das Miteinander im Stadtteilzentrum ist“, sagt Betz, die seit vier Jahren in Bischofsheim ist und vorher im Westendbüro in Dörnigheim gewirkt hat.

„Die Arbeit im Stadtteilzentrum wird ganz stark von Frauen getragen“ Im Stadtteilzentrum treffen sich vornehmlich viele Frauengruppen, wie etwa ein Internationales Frauenfrühstück, eine Deutschgruppe für Migrantinnen, eine Mutter-Kind-Gruppe oder ein Nähkurs.

 

 

Kinder

 

Bericht zur aktuellen Situation der Kinderbetreuung:

Maintal braucht deutlich mehr Kita-Plätze, und das so schnell wie möglich: Es war keine Brandrede, aber mit dennoch eindringlichen Worten schilderte die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend der Stadt Maintal, Heidrun Barnikol-Veit, im März die aktuelle Situation. Im U3-Bereich eine Betreuungsquote von 35 Prozent, lange Wartelisten; bei den Kita-Plätzen für die Drei- bis Sechsjährigen eine Quote von 97 Prozent, wachsende Warteliste, außerdem rechnet die Stadt perspektivisch mit einer Quote von 99 Prozent. Zahlen, die verdeutlichen: Es muss gehandelt werden.

Habe man vor fünf Jahren – im Jahr der Einführung des Rechtsanspruchs – den Bedarf an     U 3-Plätzen decken können, sei dies derzeit nicht mehr der Fall. Und auch im Kita-Bereich gibt es keinen Puffer mehr.  Aktuell gibt es drei freie Kita-Plätze im gesamten Stadtgebiet.

Ein Grund der Misere sei, dass die tatsächlichen Bevölkerungszahlen gerade im Bereich der Ein- bis Elfjährigen schneller ansteigen als vor einigen Jahren prognostiziert. Teilweise, das wurde auch an den im Sachstand dargestellten Zahlen deutlich, übersteigt der tatsächliche Stand den prognostizierten um rund zehn Prozent.

Nun ist es nicht so, dass die Stadt erst jetzt auf den Platzmangel reagiert. Seit 2013 seien 62 U3- sowie rund 180 Kita-Plätze geschaffen worden. Dies wurde erreicht entweder durch einen Ausbau der jeweiligen Einrichtung oder indem die Zahl der zu betreuenden Kinder in den Gruppen erhöht wurde. Dennoch hinke man dem Bedarf hinterher, machte die Fachbereichsleiterin deutlich. Bereits seit Längerem geplant ist eine neue Kita im Gebiet Eichenheege im Rahmen der Umwandlung eines ehemaligen Gewerbeareals sowie des Fußballgeländes zu einem Wohngebiet.

Und dabei soll es nach der Vorstellung der Stadt nicht bleiben: Weil im zweitgrößten Stadtteil Maintals der Bedarf auch nach der Einführung des gebührenfreien Sechs-Stunden-Tags steigen werde, brauche Bischofsheim eine neue Kita. Darüber hinaus sei auch ein Erweiterungsbau für das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße – bekanntlich Finalist im Rennen um den Deutschen Kita-Preis – vonnöten. Dieser würde keine weiteren Plätze, aber mehr Raum für die bestehenden Gruppen schaffen. Denn diese würden derzeit aufgrund der beengten Verhältnisse im Drei-Schicht-System zu Mittag essen.

 

Im Rahmen des bundesweiten Girls’ Day im April informierten sich 16 Mädchen über die vielfältigen Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge, die die Norma Group am Standort in Hochstadt anbietet. Die Schülerinnen im Alter von elf bis 16 Jahren besichtigten die Produktionsstätten für Kunststoff-Steckverbinder und Metallschellen. In der betriebseigenen Lehrwerkstatt stellten sie ein eigenes Werkstück her. Unter den Teilnehmerinnen waren auch vier Mädchen, die mit ihren Eltern aus Afghanistan beziehungsweise dem Jemen geflüchtet sind und nun in Maintal wohnen. Der Girls’ Day eröffnet Mädchen neue Perspektiven und kann vielleicht den Impuls geben, einen technischen Beruf zu ergreifen.

Die Norma Group beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 32 Auszubildende an den drei deutschen Standorten in Maintal, Gerbershausen und Marsberg. Jedes Jahr stellt das Unternehmen mindestens zehn Auszubildende ein. Bei einem erfolgreichen Abschluss mit mindestens der Note Drei ist die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis für jeden Auszubildenden garantiert.

Junge Menschen können sich bei der Norma Group für eine Ausbildung zum Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer, Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Werkzeugmechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik und Industriekauffrau/-mann bewerben. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen bietet das Unternehmen auch duale Studiengänge in Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an.

 

Lange lag der Musikraum des „Kinderclub + BonisTreff“ im Brüder-Schönfeld-Haus mehr oder weniger brach. Im April wurde der Raum wieder instandgesetzt und teilweise neu ausgestattet, sodass dieser bald wieder richtig genutzt werden kann. Sofort, nachdem man den Musikraum betreten hat, fällt einem das Schlagzeug ins Auge. Es ist nicht brandneu, aber in sehr gutem Zustand. Auch die anderen Musikinstrumente wie ein E-Bass und eine E-Gitarre wirken gepflegt. An den Wänden sind Kunststoffpolster befestigt, die zu einer besseren Akustik im Raum beitragen sollen.

Mathias Zittlau, Sozialarbeiter der Einrichtung erzählt: „Wir haben dann eine Kooperation mit der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal gestartet und Fördergelder bei der Stadt beantragt.“ Insgesamt kam so der Betrag von 4.000 Euro zusammen, der in den Raum investiert wurde und noch wird. Von dem Geld wurden unter anderem die Reparatur der vorhandenen Instrumente, das Anbringen der Akustikwände, aber auch Neuanschaffungen wie ein Mischpult oder eine Gesangsanlage finanziert. Der restliche Betrag soll in das Honorar von Dennis Lapp gesteckt werden. Lapp, der Mitglied der Kunstschule ist, half aktiv bei der Neueinrichtung des Raumes und soll dort in der Anfangszeit Musikkurse geben.

Für die Zukunft wünscht er sich, dass auch Musiker gefunden werden, die den Raum aktiv nutzen. Kosten würden für die Musiker, die idealerweise in der Altersgruppe zwischen zehn und 24 Jahren sind, keine entstehen. Der Raum stehe für jeden frei. Wichtig sei nur zu erwähnen, dass der Raum nur zu den Öffnungszeiten begehbar ist. Auch feste Termine sind hier möglich.

 

Das Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim wird von durchschnittlich 80 Jugendlichen am Tag genutzt. Damit bei diesen sommerlichen Temperaturen auch der kleine Garten auf der Rückseite des Gebäudes mehr zum Verweilen einlädt, macht das KiJu auch in diesem Jahr wieder beim Freiwilligentag der Stadt im Juni mit. Sie wollen die Sitzbänke renovieren und neues Holz für die Sitzflächen einbauen. Sebastian Schmidt leitet seit fünf Jahren das KiJu in Bischofsheim. Der Sozialpädagoge freut sich auf den Aktionstag, denn nach seiner Erfahrung werden viele Jugendliche kommen, die mithelfen wollen. Auch die drei vorhandenen Hochbeet-Kästen sollen durch einen Anstrich wieder hübsch gemacht und mit Kräutern bepflanzt werden. Und den Rasen wollen sie mähen.

Das Jugendzentrum am Ende des Bertha-von-Suttner-Wegs ist vor allem für Jungs zwischen zehn und 22 Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt. Das Verhältnis von Jungen und Mädchen ist 80 zu 20 Prozent. Der große Empfangsbereich des KiJu bietet viele Möglichkeiten. Ein Billardtisch, ein Tischkicker, eine Tischtennisplatte laden zum Spielen ein. An der langen Theke oder in der Sofa-Ecke können die Jugendlichen entspannt ihre Zeit verbringen. Das KiJu bietet hier zwei Laptops an, an denen gesurft werden kann. Auf einer Bühne stehen zwei Sessel vor einem großen Fernsehbildschirm. Das ist der Playstation-Bereich.

Dieser große Multifunktionsraum ist mal Konzert- oder Festsaal. Etwa wenn zu Weihnachten alle an einer langen Tafel ein großes Jahresabschluss-Essen feiern. Aber das Haus mit seinen knapp 700 Quadratmetern Nutzfläche hat noch einiges mehr zu bieten. Erst 2011 erbaut, verteilen sich auf Erdgeschoss und erste Etage diverse Funktionsräume. Etwa die Werkstatt, in der regelmäßig eine Fahrradwerkstatt stattfindet oder mit Holz gewerkelt wird.

Ein Computerraum wird von den Jugendlichen vor allem für die Schule genutzt. Viele haben zu Hause keinen PC, keine Ruhe und keinen Platz, um Referate, einen Praktikumsbericht oder ihre Abschlussarbeit zu schreiben. Auch bei Bewerbungen helfen die fünf Sozialpädagogen den Jugendlichen, bis hin zur kompletten Berufsberatung. Denn neben einem Sportraum für Tanzen oder Boxen hat das KiJu auch einen Raum mit Fitnessgeräten. Das professionelle KiJu-Tonstudio ist ebenso über Maintals Grenzen hinaus bekannt. Dort können Jugendliche, die in die Technik eingeführt wurden, eigenständig Musik aufnehmen.

Die Mädchen haben einen eigenen Rückzugsraum und die jüngeren Kinder ein Zimmer zum Toben. Der wird auch genutzt, wenn Schulklassen hier übernachten“ Überhaupt ist die Kooperation mit den umliegenden Schulen dem KiJu wichtig. So bietet das Zentrum regelmäßig für die neuen Fünftklässler der Erich-Kästner- und der Albert-Einstein-Schule Schnuppertage an. Auch die weitläufige KiJu-Küche wird von den Schulen genutzt, zu den Themen Gewaltprävention und Soziales Lernen sei die Kooperation ebenfalls eng.

„Der zentrale Pfeiler unserer Arbeit ist die Offenheit“, betont der KiJu-Leiter, „die Kids können kommen, wann und so lange sie wollen.“ Eine Anmeldung sei nicht notwendig. Und die Mitarbeiter nehmen die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ernst, greifen ihre Ideen und Interessen auf.

 

Ursula Wenkemann ist ehrenamtliche Lesepatin. Damit ist die Dörnigheimerin eine von vielen Maintalern, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich für eine gute Sache engagieren und die wir rund um den Tag des Ehrenamts stellvertretend vorstellen. Lesepaten, das sind Menschen, die Grundschüler beim Lesestart unterstützen. Denn nicht jedem Erstklässler fällt das Erlernen dieser Kulturtechnik leicht. Vor allem Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, tun sich anfangs schwer. Damit diese Jungen und Mädchen nicht gleich beim Einstieg ins Schulleben ins Hintertreffen geraten, erhalten sie durch Lesepaten eine zusätzliche Einzelförderung – wenn sie das selbst wollen. Denn das Angebot der Lesepaten ist freiwillig.

In der Buschschule oder im Hort Berliner Straße liest Ursula Wenkemann etwa 20 Minuten mit jedem Kind, mit den Jungen meist Fußballgeschichten, mit den Mädchen vor allem Erzählungen, in denen es um Pferde geht.

Tandemlesen heißt das Prinzip, das sich im Lesealltag mit den Kindern bewährt. Meist liest die Patin die längeren Passagen. Es geht nicht um die Textlänge, die die Kinder meistern, sondern darum, sie für das Lesen selbst zu begeistern und zu motivieren, sich mit den Worten zu beschäftigen. „Das Trümmerkind“ liest sie aktuell – zu Hause. Im Hort ist es jetzt „Das magische Pony“ oder eben Conni, die für Leselust statt Lesefrust sorgen sollen

 

 

 

Kindertagesstätten

 

Ein ganztägiger Warnstreik wurde von der Gewerkschaft Verdi im April angekündigt. Genaue Informationen darüber, welche Kitas geschlossen bleiben beziehungsweise wie stark eingeschränkt das Betreuungsangebot stattfinden wird, nannte die Pressestelle der Stadt nicht. Allerdings werde der Streik zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Sicherstellung der Kinderbetreuung in den städtischen Einrichtungen führen. Die Stadt fordert daher betroffene Eltern auf, sich in jedem Fall um private Lösungen bei der Unterbringung ihres Kindes zu bemühen. In der Kita Bücherweg, Bücherweg 19 in Hochstadt, wird eine Notbetreuung angeboten. Eltern würden jedoch gebeten, diese nur in Anspruch zu nehmen, wenn sie tatsächlich keine andere Betreuungsmöglichkeit finden.

Betroffen von der Arbeitsniederlegung wird auch das Maintalbad sein, es bleibt am Freitag ganztägig geschlossen. Ebenso wird der Eigenbetrieb Betriebshof nahezu vollständig bestreikt. Der Stadtverkehr Maintal wird hingegen nicht bestreikt, alle Busse fahren wie gewohnt, teilt die Stadt Maintal mit.

Verdi fordert nach eigenen Angaben für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Diensts in Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. Zudem verlangt die Gewerkschaft, Auszubildende nach einem erfolgreichen Abschluss verpflichtend zu übernehmen (11. April).

 

Die unzureichende Betreuungssituation für Grundschüler am Nachmittag raubt vielen Eltern den Schlaf. Warum die Stadt dennoch die Anzahl der Hortplätze in Hochstadt verringern muss, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher besorgten Eltern, die im April dem Sozialausschuss ihre Situation darlegten.

Bürgermeisterin Böttcher und die Stadtverordneten können die Besorgnis nachvollziehen. Sie stehen in puncto Kita- und Hortplätze gewaltig unter Druck. „Auch ohne die Neubaugebiete“, sagt Böttcher „ist Maintal eine wachsende Stadt. Alle Prognosen sind bereits überholt. Es ziehen vor allem junge Familien hierher.“ Dies sei einerseits eine Bestätigung für die kinder- und familienfreundliche Politik, andererseits fehlen Kita-Plätze. Da für Kinder von drei bis sechs Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, muss die Kommune diese vorrangig zur Verfügung stellen.

So werden nach Beschlussfassung des Magistrats in der Kita Bücherweg zunächst 15 Hortplätze umgewandelt, die restlichen 40 sukzessive abgebaut und sollen ebenfalls für Drei- bis Sechsjährige zur Verfügung stehen. Nicht nur in Hochstadt, auch in den anderen städtischen Einrichtungen spitzt sich daher die Lage zu. Die Stadt wird Hortplätze reduzieren und die Kitas erweitern. Für die Betreuung der Grundschüler am Nachmittag sollen die Schulen sorgen und Konzepte erarbeiten. Auf diese habe die Stadt keinen Einfluss.

Aus Sicht der Kommune sei der Pakt für den Nachmittag anzustreben. Die Förderung durch das Land Hessen entlastet den kommunalen Haushalt wesentlich. Zudem strebe man gleiche Bildungschancen für alle Kinder in den Stadtteilen an. Die Stadtverordneten stellten eine wachsende Unzufriedenheit mit der Situation in Dörnigheim fest und befürchten, dass sie dort aus dem Ruder laufe. Die Grundschulen in Dörnigheim werden in diesem Jahr Profil 1 beantragen, die Stadt will jedoch den Pakt für den Nachmittag. Man wird also weiterhin mit der Wilhelm-Busch-Schule und der Werner-von-Siemens-Schule in verschiedenen Gremien im Gespräch bleiben. Und nicht nur mit diesen beiden Schulen, denn der Pakt für den Nachmittag zwingt Schulen, Land, Kreis und die Träger zur Kooperation.

 

Der Stadtteil Bischofsheim braucht eine neue städtische Kindertagesstätte, die Plätze werden so zeitnah wie möglich gebraucht. Die Stadt will die Kita auf einem Gelände realisieren, das ihr bereits gehört. Denn der Kauf privater Flächen könnte das Vorhaben zeitlich deutlich verzögern. Der Magistrat hat für das Bauvorhaben eine Grünfläche an der Rhönstraße im Auge.

In seiner Vorlage bittet der Magistrat, von der Stadtverordneten die Beauftragung für eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer neuen Kita auf dem städtischen Grundstück zu erhalten. Das Ergebnis dieser Studie solle spätestens zur Beratung des Haushaltsentwurfs 2019 der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden.

Geplant ist eine fünfgruppige Kita mit 85 bis 96 Plätzen. Benötigt wird laut Sachtleber ein Grundstück in einer Größenordnung von rund 3.000 Quadratmetern. Außerdem sollte sich die Fläche aus Gründen der guten Erreichbarkeit in einer integrierten Lage innerhalb des Stadtteils befinden. Nimmt man noch das eingangs erwähnte Kriterium der schnellen Verfügbarkeit – sprich die Fläche soll städtisch sein – hinzu, ergäben sich laut Magistrat „im westlichen Bereich des Stadtteils Bischofsheim kaum geeignete Flächen“. Einzige Ausnahme: die beiden durch die Straße „Am Wartbaum“ getrennten öffentliche Grünflächen an der Rhönstraße. Mit einer Größe von rund 5.700 beziehungsweise 3.700 Quadratmetern hätten beide Abschnitte genügend Potenzial, um dort den Kita-Bau zu realisieren.

Innerstädtische Grünflächen für Bebauung zu opfern, das stieß bei FDP-Ausschussmitglied Klaus Gerhard auf starke Kritik. Auf der Fläche an der Rhönstraße gebe es alte und erhaltenswerte Bäume, so sein Einwand. Der Änderungsantrag seiner Fraktion fand allerdings keine Mehrheit, weder im Bau- noch im parallel tagenden Sozialausschuss. Ein Antrag der SPD dagegen fand Gehör: Der Festplatz soll als möglicher Standort in die Machbarkeitsstudie miteinbezogen werden.

Zwei Kita-Bauprojekte verfolgt die Stadt Maintal derzeit: Zum einen eine neue Einrichtung im Neubaugebiet an der Eichenheege in Dörnigheim, zum anderen in Bischofsheim – dort bis zur Veröffentlichung der Magistratsvorlage noch ohne konkreten Standort.

Zwar unterhält die Stadt in Bischofsheim bereits drei eigene Einrichtungen (Kita Gänsseestraße sowie die Familienzentren Schillerstraße und Ludwig-Uhland-Straße). Doch durch den Umbau dieser bestehenden Einrichtungen würden keine zusätzlichen Plätze geschaffen, sondern nur der Anteil der U3-Plätze erhöht. Das ginge zu Lasten der Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen.

 

Die Stadt Maintal folgt im Juni dem Beschluss der schwarz-grünen Landesregierung und macht in ihren Kindertagesbetreuungseinrichtungen ab 1. August die ersten sechs Stunden bei den Plätzen für Kinder ab drei Jahren gebührenfrei. Für Eltern mit Kindern im Kita-Alter also erst einmal eine Kostenerleichterung: Sie sparen bei einem Fünf-Stunden-Platz künftig 180 Euro, denn dieser ist ebenso ab August gebührenfrei wie das Sechs-Stunden-Paket, das bislang noch mit 210 Euro monatlich zu Buche schlägt. Der Ganztagesplatz mit acht Stunden wird zukünftig 60 Euro kosten (bisher 240 Euro), für die verlängerte Öffnungszeit mit zehn Stunden werden Eltern 112 Euro (bisher: 280 Euro) aufbringen müssen. Damit bleibe Maintal laut Bürgermeisterin Monika Böttcher unter der Empfehlung des Landes, das 70 Euro für den Acht-Stunden-Platz und 144 Euro für das Zehn-Stunden-Paket als Richtwert vorgeschlagen habe. Zur aktuellen Vorlage forderten die Sozialdemokraten nun, wenigstens acht statt dem von der Landesregierung vorgegeben Minimum von sechs Stunden täglich kostenlos anzubieten. Begründung: Dies entspreche eher der Realität der heutigen Arbeitswelt, in der meist beide Elternteile berufstätig seien. Außerdem würden in Hessen Kinder durchschnittlich 7,5 Stunden in den Kitas betreut.

 

Die Ausschreibung der Mittagsverpflegung in den Kitas sei eine „Katastrophe“, sagten die

Fraktionen im Juli gegenüber dem Magistrat. Die Stadt Maintal vergibt jeweils für drei Jahre an einen Anbieter den Auftrag, die zwölf städtischen Kindertagesstätten mit Mittagessen zu versorgen. Der aktuelle Vertrag endet am 31. August dieses Jahres. Deshalb wurde die Leistung im vergangenen Februar neu ausgeschrieben, wieder mit einer Laufzeit von drei Jahren, Beginn am 1. September. In der Vorwoche legte der Magistrat schließlich dem Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur sowie dem Haupt- und Finanzausschuss das Ergebnis der Ausschreibung vor inklusive einer Beschlussempfehlung, für welchen Anbieter die Parlamentarier sich entscheiden sollten. Eingegangen waren drei Angebote.

Die Vertreter aller Fraktionen am Rednerpult ließen kein gutes Haar an der Vorlage und der Ausschreibung. Obendrauf gab es noch massive Kritik an der Kommunikation des Magistrats – wieder einmal. Die Liste der Vorwürfe: Die Vergabeunterlagen „strotzten nur so vor handwerklichen Fehlern“ (Leo Hoffmann, FDP), die Argumente des Magistrats für den vorgeschlagenen Anbieter seien nicht nachvollziehbar, die Vorlage eine „Katastrophe“. Einige der Parlamentarier warfen dem Magistrat jedoch vor, bewußt falsche Zahlen in die Unterlagen geschrieben zu haben.

Hauptkritikpunkt waren die vom Magistrat festgelegten Kriterien wie etwa die Entfernung der Produktionsstätte der Mahlzeiten zu den Kitas. Diesen Punkt hatte der Magistrat mit 30 Prozent für die Entscheidung gewichtet und dem Anbieter mit der kürzesten Anfahrt den Vorzug gegeben. Weitere Kriterien waren der Preis (50 Prozent) und Qualität (20 Prozent). Stattdessen hätte sich die Ausschreibung stärker an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren müssen.

Die Bürgermeisterin betonte mehrfach, dass man dieselben Kriterien angewandt habe wie schon bei der Ausschreibung der Kita-Mittagsverpflegung vor drei Jahren. Alle an der Ausschreibung beteiligten Anbieter haben versichert, dass sie die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung einhalten. Die Magistratsvorlage wurde mit den Stimmen von SPD und WAM mehrheitlich abgelehnt.

Beschlossen wurde ein Punkt eines Änderungsantrags der FDP, der beinhaltet, dass der Magistrat im Vorfeld der nächsten Vergabe der Mittagsverpflegung den Ausschreibungstext dem Sozialausschuss zur Freigabe vorzulegen hat. Allerdings verwies die Dezernentin auch darauf, dass eine Verlängerung mit dem derzeitigen Kita-Caterer nicht möglich sei, wie dieser auf eine Nachfrage der Stadt hin geantwortet habe.

Fazit: Die Debatte war ein klassisches Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen einem Magistrat und einem Parlament nicht sein sollte, steht aber auch ein bisschen exemplarisch für das Verhältnis zwischen Böttcher und den Maintaler Fraktionen.

 

Für die Mitarbeiter der Stadt Maintal gilt die Neutralitätspflicht. Das bedeutet, es dürfen „keine sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbole getragen werden“, wie die Pressestelle erläutert. Dazu gehört das Tragen eines Kopftuchs. Vor einigen Tagen hat die Maintalerin Hoda Raho eine Online-Petition mit dem Titel „Kein Kopftuch-Verbot für Kita-Erzieherin“ gestartet. Darin plädiert sie dafür, diese Regelung abzuschaffen, „nicht aus der Sicht einer Mutter, Erzieherin oder Sozialarbeiterin, sondern aus Sicht einer Bürgerin“. Eines ihrer Argumente: der Erziehermangel. „Es wird überall Personal gesucht und dann werden qualifizierte Erzieherinnen abgelehnt, nur weil sie ein Kopftuch tragen“, heißt es in der Petition.

Aber es geht Hoda Raho ebenfalls um die Akzeptanz der gesellschaftlichen Vielfalt. „Das islamische Kopftuch ist Teil der gesellschaftlichen Vielfalt, in der wir leben – oder gehören wir doch nicht zur Gesellschaft?“ Das Tragen eines Kopftuchs zu verbieten, habe nichts mit Neutralität zu tun, sondern mit diskriminierendem Verhalten und Ignoranz.

Es gibt noch die andere Sicht, die Alexandra Klemmer ebenfalls in einer Petition an Bürgermeisterin Monika Böttcher zusammengefasst hat. „Kein religiöses Kopftuch an Maintaler Kitas – Neutralität gilt für alle gleich“, lautet ihre Forderung. Mit ihrer Petition möchte Klemmer jenen eine Stimme geben, die sich eben nicht für Aufhebung des Kopftuchverbots aussprechen.

Klar spricht sich Klemmer gegen Diskriminierung aus, sieht aber sehr wohl eine „Diskriminierung aller Nicht-Moslems. Statt Moslems zur Toleranz zu ermuntern, wurden in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die christliche Religion aus Schulen und Kitas zu entfernen. Der St.-Martinszug verlor seine Bedeutung, die Adventszeit und das Basteln von Weihnachtsschmuck sowie Ostern verschwanden. Statt neue Feste zu integrieren und alle Kinder zur Auseinandersetzung mit Andersgläubigen zu ermuntern“, bedauert Klemmer. Sie wünscht sich daher die Beibehaltung der Neutralitätspflicht.

Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof aus dem Jahr 2017können Arbeitgeber aus Gründen der weltanschaulichen Neutralität das Tragen von jeglichen sichtbaren Zeichen politischer, philosophischer oder religiöser Überzeugungen in Bereichen mit Kundenbeziehungen untersagen. Die Erzieherinnen müssen wohl auf das Tragen religiöser oder weltanschaulicher Symbole verzichten, „da gerade Erzieherinnen sehr eng mit Kindern und Eltern zusammenarbeiten“.

 

Das Familienzentrum Uhlandstraße hat es im März beim Deutschen Kita-Preis unter 1.400 Bewerbern bis in die Finalrunde unter die besten zehn Kitas geschafft. Zwei Tage lang werden Elena Läßle von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Robert Friedrich vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung Gespräche führen mit Eltern, dem Team, der Leitung und natürlich mit den Kindern. Sie werden die Kinder beim Spielen beobachten, in der Gruppe und den Tagesablauf. Sie sehen sich die Organisation genau an und vieles mehr. Die Ergebnisse dieser Begutachtung werden in einem zehnseitigen Bericht zusammengefasst, der wiederum der Jury als Grundlage für ihre Bewertung dient. Bis zur Entscheidung darf in Maintal noch ein wenig gebangt und gehofft werden.

Dort entwickelte sich Schritt für Schritt die Kita zum Familienzentrum, mit niederschwelligen Angeboten für die Familien. Das offene Elterncafé ist dabei ein wichtiger Baustein. Hier wird über Probleme offen gesprochen. Oft entwickeln sich daraus konkrete Angebote. „Wir arbeiten im Team interdisziplinär, das ist eine unserer Stärken. Aus- und Weiterbildung, zusätzliche Qualifizierung und die Entwicklung von Schwerpunkten haben im Familienzentrum einen sehr hohen Stellenwert. So wird für die gemeinsame Fortbildungsreise privat angespart. Von jeder Auslandsreise bringen wir Impulse für unsere Arbeit mit. Aus Finnland zum Beispiel, wie die wertvolle psychologische Beratung für Eltern und Kinder in den Alltag integriert werden kann.

 

Seit dem Start des offenen Begegnungsortes Drop In(klusive) im vergangenen November wird das kostenlose Angebot im Stadtteil gut angenommen. Denn: „Vor allem die Mütter sitzen mit ihren Kleinkindern den ganzen Tag isoliert zu Hause“, sagt Gabi Steltner-Merz beim Pressetermin im April vor Ort. Die Leiterin des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße kennt die Familien und das Quartier um ihre Einrichtung herum seit vielen Jahren. Der Anteil an Familien mit Migrationshintergrund ist hoch, die Fluktuation im Stadtteil ebenfalls. Deshalb hatte Steltner-Merz sofort ein offenes Ohr für das Landesprojekt Drop In(klusive), das von der Karl-Kübel-Stiftung initiiert und gefördert wird.

„Wir betreuen hier Familien aus 40 Nationen“, sagt die Leiterin. „Viele kennen das Bildungssystem und die Angebote nicht. Schritt für Schritt eignen sie sich quasi nebenbei an, was wir unter Bildung und Erziehung verstehen.“ Ein Anliegen der Familien sei es zum Beispiel, mehr über Angebote für Kleinkinder zu erfahren. „Wir haben recherchiert und alle Sport- und Spiel­kreise, Krabbelgruppen, in einem Ordner zusammengestellt. Der Bedarf ist groß“, so das Fazit von Steltner-Merz.

 

Im Mai gewinnt das Bischofsheimer Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße den Deutschen Kita-Preis. Der Hessische Rundfunk widmet der Maintaler Einrichtung in seiner „Hessenschau“. Ein Schild in der Kita informiert über die Auszeichnung. Die Preisverleihung am Mittwochabend wollte sich auch Bürgermeisterin Monika Böttcher nicht entgehen lassen und reiste mit dem Zug in die Bundeshauptstadt. Der Kita-Preis sei eine „tolle Anerkennung“ für die im Familienzentrum geleistete Arbeit. In zwei Kategorien, „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung“, wurde der Kita-Preis vergeben.

Das Kita-Team belegte den ersten Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und kann sich über 25.000 Euro freuen. Überreicht wurden die Preise durch Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) und die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Elke Büdenbender.

Seit das Familienzentrum den Kita-Preis gewonnen hat, kämen viele Anfragen von Einrichtungen, Fachverlagen, Hochschulen und eben auch Politikern. Vor allem die Anfragen nach Hospitanten- und Mitarbeiterplätzen sei enorm gestiegen. Die Nachfrage war sogar so hoch, dass das Familienzentrum die Vergabe von Hospitantenplätzen zeitweise ausgesetzt hatte. Für die Kinder gab es übrigens eine große Party nach der Preisverleihung, die das Thema „Monster“ hatte. Hierzu war auch das Kikaninchen des Fernsehsenders Kika anwesend.

 

Das Geld ist laut Steltner-Merz noch nicht vollständig verplant. Jedoch soll damit ein Bauwagen für die angegliederte Wald-Kita teilfinanziert werden. Der Wagen soll zur Aufbewahrung von Spielzeugen sowie als Rückzugsort für die Kinder dienen. Zudem ist eine Studienreise im Gespräch, wobei hier das Ziel bisher nicht final geklärt wurde. Die Alternativen wären in diesem Fall England oder Italien.

 

Ende August brachte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die der Kita im Rahmen ihrer Sommertour einen Besuch abstattet, die offizielle Plakette an der Außenwand der Einrichtung an. Dort ist der Grund des Ministerinnenbesuchs zu lesen: 1. Platz in der Kategorie „Kita des Jahres 2018“. Mit den Kleinsten suchte Giffey regelmäßig das Gespräch und hatte sogar eine ganz besondere Überraschung dabei: Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat man sich für ein neues Maskottchen entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Adler. Als besonderes Geschenk durften die Kinder des Familienzentrums nun über den Namen des kleinen Adlers bestimmen. Die Mädchen und Jungen entschieden sich per Abstimmung für den Namen „Fred­die“ und bekamen jeweils ein kleines Exemplar des Maskottchens geschenkt.

Zusätzlich zu den kleinen Stofftieren erhielt jedes Kind der Kita auch eine Medaille. Bei der Verleihung wurde die Ministerin von anderen hohen Gästen wie Staatssekretär Wolfgang Dippel, Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher unterstützt. Nach dem offiziellen Teil stellte sich Giffey noch den Fragen der Fernseh- und Radioreporter, in denen es natürlich primär um die bundesweiten Ziele der Ministerin ging, ehe sie sich nach gut einer Stunde wieder zum Bus verabschiedete.

 

 

Auf dem früheren Sportgelände der FC Germania 08 in der Dörnigheimer Eichenheege soll eine neue Kita mit sechs Gruppen für rund 120 Kinder und einem integrierten Kinder- und Familienzentrum entstehen. Im August stellten Magistrat und Planer das Konzept in einer gemeinsamen Sitzung von Sozial- sowie Ausschuss für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Klimaschutz vor. Rund 4.000 Quadratmeter Grundstücksanteil für den Bau des „Hauses für Kinder und Familien“ einschließlich Außenanlagen, rund 1.900 Quadratmeter Gesamtnutzfläche für das zweigeschossige Gebäude mit sechs Gruppenräumen für je 25 U 3- und Ü 3-Kinder. Außerdem sollen Kleingruppenräume als Intensivräume entstehen, Schlaf- und Ruhe- ebenso wie Mehrzweckräume, und ein Kinderbistro für rund 150 Kinder nebst weiteren Räumlichkeiten.

Dienen sollen die Räumlichkeiten auch der Servicestelle Kindertagespflege Maintal (SKM), einer städtischen Einrichtung, die derzeit im Stadtteil Bischofsheim angesiedelt ist (Bürgerhaus). Für zukünftig weiteren Bedarf ließen sich Mehrzweckräume auch zu weiteren Gruppenräumen umfunktionieren.

Ein weiterer Punkt sei der Bedarf an flexibler Tagesmutter-Betreuung, der ebenfalls mit dem Kinder- und Familienhaus gedeckt werden könne. Und ein dritter schließlich, laut Böttcher, auch die Möglichkeit, hier beispielsweise Schwangerschaftskurse und Ähnliches anbieten und durchführen zu können.

Kritisch beurteilten die Ausschussmitglieder lediglich zwei – jedoch teils entscheidende – Faktoren. Zum einen bemängelten sie, dass lediglich 15 Pkw-Stellplätze vorgesehen seien. Wobei jedoch Sachtleber betonte, man sei streng nach der gültigen Stellplatzsatzung der Stadt vorgegangen. Und zum anderen das Timing, denn das ist sehr ambitioniert. Bereits im August soll die Entwurfsplanung abgeschlossen sein, im September der Bauantrag gestellt werden und auch bereits die Generalunternehmer-Ausschreibung erfolgen. Und schon im Herbst kommenden Jahres soll die Einrichtung in Betrieb gehen.

Kinder schon frühzeitig für das Thema Plastikvermeidung sensibilisieren. Genau das tut das Nachhaltigkeitsprojekt der Kita Ahornweg, das von der Bürgerstiftung Maintal finanziell unterstützt wird. Genau gesagt, heißt das Projekt „Einfluss nehmen auf die Umwelt von morgen“ und erklärt sich mit diesem Titel im Grunde selbst. Die Umwelt von morgen wird die der jetzigen Kinder sein. Sie zu sensibilisieren, ist das Ziel des Nachhaltigkeitsprojekts. Dabei geht es um die Müllproblematik beziehungsweise Abfallvermeidung im weitesten Sinne, also auch um Recycling und Kompostierung, und darüber hinaus um die Entdeckung und Neuanlage von natürlichen Biotopen mit Frucht- und Blühflächen, in denen Bienen, Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel Nahrung finden können.

Der erste Schritt im Rahmen des Projekts war, die Sinne der Kinder zu schärfen: Als Umweltdetektive, ausgerüstet mit Fotoapparaten, die von der Bürgerstiftung finanziert wurden, sollten sie bei Ausflügen schauen, was sie so alles entdecken und wo überall Müll herumliegt. Dabei wurden die Kleinen – leider – schnell fündig. Regelrechte Empörung sei bei den Kindern angesichts des unzähligen Verpackungsmaterials aufgekommen, sagen die mit der Umsetzung des Projekts betrauten Erzieherinnen Renate Terzer und Christiane Bauer. Inzwischen gebe es keine Spaziergänge ohne „Schreie“ mehr: Aufschreie, wenn die Kinder wieder irgendwo Müll entdeckt haben. Doch sie finden ihn nicht nur, die Umweltdetektive der Kita Ahornweg sammeln ihn auch ein – mit Hilfe von Müllzangen, ebenfalls von der Bürgerstiftung gesponsert. In der Betreuungseinrichtung wird das Eingesammelte analysiert und kategorisiert: Was ist Plastik, was ist Restmüll, was Papier?

Einige der Gegenstände haben die Kinder wiederaufbereitet, Kronkorken zum Beispiel, die bemalt und zu einem kleinen Kunstwerk wurden. „Upcycling“ heißt das in der Fachsprache.

„Die Kinder lernen, in Alternativen zu denken“, sagen Terzer, Bauer und die Kita-Leiterin Marion Wagner. Denn darum gehe es: Die Mädchen und Jungen erfahren durch das Projekt, wie man Müll vermeiden kann. Selbst das Kita-Team lerne beim gemeinsamen Forschen mit den Kindern zum Thema Nachhaltigkeit noch etwas dazu.

Mittlerweile haben die Kinder verstanden, dass Alltagsgegenstände auch aus Naturmaterialien hergestellt sein können. So habe sich die Waldgruppe Möbel aus Baumkronen gebaut. „Es muss eben nicht unbedingt das Plastikstühlchen sein“, beschreibt es Wolfgang Zander, der beim Vor-Ort-Termin in der Kita die Bürgerstiftung Maintal vertritt. Mit dem Ziel, mehr Nachhaltigkeit zu erreichen, passt das Kita-Projekt gut in das Portfolio der Stiftung, die auch „Maintal blüht“ finanziell unterstützt.

Auch die Kita Ahornweg will ihren Außenbereich anders begrünen. Rat und Tipps dazu wird die Diplom-Biologin Dr. Eva Distler geben, die auch für „Maintal blüht“ mitverantwortlich zeichnet. Den Kontakt stellte die Bürgerstiftung her. Angelegt werden sollen ein Naschgarten und eine Ecke mit Kräutern, außerdem neue Sträucher gepflanzt werden. Ein Komposthaufen ist gerade dabei, zu entstehen.

 

Die Kita „Abenteuerland“ im Obergeschoss des Brüder-Schönfeld-Hauses kann ihr aufwändig gestaltetes Außengelände nicht optimal nutzen. Grund sind wiederholt Schäden durch Vandalismus. Der steht schon fast auf der Tagesordnung. Damit die Kita ihren Betrieb aufrechterhalten konnte, musste sie vor einiger Zeit ein Außengelände nachweisen. Die Stadt Maintal konnte hierfür ein unbebautes Grundstück zur Verfügung stellen, in das der Eltern-Kind-Verein viel Zeit und Geld investierte. Das Grundstück, das von einem knapp zwei Meter hohen Zaun umgeben ist, kann von der Kita aus eingesehen werden.

„30.000 Euro hat es gekostet, um die Fläche in ein bespielbares Außengelände mit Klettergerüst, einem Sandspielbereich mit Pumpe, Sonnensegel und Bepflanzung zu verwandeln“, erzählen Isabell Glück und Miriam Fricke vom Elternverein. „Wir haben viele Arbeitsstunden investiert, die Kosten hat zur Hälfte das Land Hessen getragen“, berichten beide.

Leider kann das Gelände nicht immer optimal genutzt werden. Die Scherben kaputter Flaschen, Essensreste, Spritzen, Kondome und Müll müssen regelmäßig, vor allem nach Feiertagen und den Wochenenden, von den Eltern aufgesammelt werden. Die Tonne mit Sandspielsachen wird regelmäßig umgestoßen, Schaufeln, Eimer und Förmchen sind über das gesamte Spielgelände verteilt.

Belastend für die Kinder und demotivierend für Erzieher und Eltern sind aber vor allem die wiederkehrenden Zerstörungen und Diebstähle. „Wir haben im Frühjahr kleine Blumentöpfe aufgehängt, die wurden sofort runtergeschossen, die Rankpflanzen am Zaun sind alle ausgerissen. Von vier Sonnensegeln ist nur noch ein kleines übrig“, listen die Erzieher auf. Die Sonnensegel sind vermutlich seit Anfang Juli spurlos verschwunden. Für die Kinder war aber am schlimmsten, dass sie im Oktober beobachten mussten, wie der große Kürbis kaputt gemacht wurde. Jugendliche sind über den Zaun geklettert und haben auf „den Dicken“ mit Messern eingestochen.

Zunächst werden jetzt Sponsoren für neue Sonnensegel gesucht, denn ohne Schatten ist ein Spielen draußen die längste Zeit des Jahres nur sehr eingeschränkt möglich. Die Eltern werden Marmelade auf dem Weihnachtsmarkt in Hochstadt verkaufen und sich weiterhin für das „Abenteuerland“ und ihre Kinder engagieren. Aber ihre Begeisterung für ihr Engagement hat einen herben Dämpfer erhalten.

 

Die Kita Gänsseestraße ist Maintals erste Kinderrechte-Kita und eine von hessenweit zehn Betreuungseinrichtungen, die an dem Modellprojekt „Kinderrechte“ teilgenommen haben. Der Startschuss fiel Anfang des Jahres, Anfang Dezember nahm Einrichtungsleiterin Anke Marburger in Gießen das Zertifikat entgegen. Aber Kinderrechte begleiten den pädagogischen Alltag schon eine ganze Weile.

Der Weg zu gelebten Kinderrechten führte über fünf Module. Da geht es zunächst um die individuelle Auseinandersetzung der Erzieher mit eigenen Erfahrungen und Haltungen zum Thema, aber auch darum, wie sich die Rechte kindgerecht im Kita-Alltag bearbeiten und vermitteln lassen. In einem nächsten Schritt ging es darum, die Eltern mit ins Boot zu holen, zu informieren, Fragen zu beantworten.

Im Mittelpunkt der Qualifizierungsphase standen natürlich die Überlegungen, wie sich Kinderrechte kindzentriert und kindgerecht vermitteln lassen sowie die praktische Umsetzung.

Da gab es Ausflüge zu einer Kinderrechte-Ausstellung im Rathaus, in Museen, aber auch in die nähere Umgebung. So haben sich die Jungen und Mädchen mit der Situation der Spielplätze auseinandergesetzt und eigene Vorschläge erarbeitet, die sie nun Bürgermeisterin Monika Böttcher vorstellen möchten. Sie haben unter dem Aspekt „Bildung“ Schulen und Büchereien besucht, sich mit gesunder Ernährung befasst und auch Themen wie Krieg, Flucht, Ausbeutung und Misshandlung von Kindern nicht ausgespart.

Die Jungen und Mädchen haben zum Beispiel ihren Körper gemalt und markiert, wo sie berührt werden möchten und wo nicht. Sie haben durch ein Bastelprojekt gelernt, was Fließbandarbeit und Ausbeutung bedeuten, indem jedes Kind einen festgelegten Arbeitsschritt ausführte – unter strikter Zeitvorgabe. Sie haben dicht gedrängt auf einem kleinen Blatt Papier gestanden, um zu spüren, wie dicht besetzt die Flüchtlingsboote sind. Sie haben sich mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden befasst.

 

Im Dezember war in der Kita Zauberwald die Einweihung der neuen Hochebene im Gruppenraum der „Moosmutzel“. Ein symbolisches rotes Band zierte das bespielbare Holzkunstwerk, das am Sonntagnachmittag nach offizieller Freigabe durch Teamleitung Ruth Gärtner und Vereinsvorsitzende Anette Dierks von den Kindern erobert werden durfte. Mit wenigen Utensilien entstehen Kulissen für unterschiedlichste Rollenspiele. Über mehrere Etagen entfalten sich kleine und große, offene und geschlossen Räume. Verschiedene Bodenmaterialien, Treppen, Podeste, Leitern, Schubladen und liebevolle Details wie der Türspion mit Briefschlitz, farbige „Glasscheiben“ oder Flechtwerk lassen nicht nur Kinderaugen leuchten.

 

Grundschulen

 

Im Rahmen seiner „Schultour“ war das HR-Sinfonieorchester im Mai zu Gast an der Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim und sorgte mit seinem einstündigen Konzert für Begeisterungsstürme bei Schülerschaft und Lehrkräften, die sich im nahe gelegenen evangelischen Gemeindezen­trum eingefunden hatten. Die Friedrich Fröbel-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und einer Abteilung für körperliche und motorische Entwicklung ist eine Schule in Trägerschaft der Stadt Hanau, in der in 18 Klassen mit jeweils maximal acht Schülern Kinder von sechs Jahren bis zu jungen Erwachsenen bis zu 19 Jahren unterrichtet werden. Einmal in jeder Spielzeit tauscht das Sinfonieorchester den Konzertsaal mit Turnhallen und Schul-Aulen, um hessischen Schülern das Live-Erlebnis klassischer Musik in ihrem Alltagsumfeld zu bieten.

So eröffneten die HR-Sinfoniker ihr Programm mit dem schwungvollen „Lied des Torero“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Die Moderation übernahm Stefan Hoffmann vom Hessischen Rundfunk, der sofort den richtigen Ton fand und die etwa 130 Schüler und ihre Lehrkräfte mitzureißen verstand. Auch eine Grundschulklasse mit inklusivem Unterricht aus Hochstadt war in Dörnigheim zu Gast. Zwischen den Programmpunkten kamen beide Seiten miteinander ins Gespräch. Die verschiedenen Instrumentengruppen wurden vorgestellt und Fragen beispielsweise nach dem Tagesablauf eines Profi-Musikers und den Übungszeiten ermöglichten den Kindern einen Einblick in die Welt der klassischen Musikszene.

Die Musiker ihrerseits boten mit der breit gefächerten Werkauswahl ein ansprechendes Programm, das von den Schülern begeistert verfolgt wurde. Verschiedene solistische Auftritte zeigten die stilistische Bandbreite des hr-Sinfonieorchesters von barocken Oboenklängen über Wolfgang Amadeus Mozarts Rondo C-Dur, KV 373, interpretiert von dem 18-jährigen Solo-Geiger Felix Hörter, bis hin zu einem Arrangement des bekannten Jazz-Standards „The Girl From Ipanema“ in Kombination mit der „Air“ von Bach.

 

Im August war ein großer Tag für die zwölf Erstklässler der Friedrich-Fröbel-Schule in Maintal: Am Mittwoch wurden sie nämlich feierlich eingeschult und lernten, unter Augen der Familienangehörigen, ihre Lehrer und ihre neue Schule etwas besser kennen. Am Mittwoch wurden fünf Maintaler und sieben Hanauer Kinder, vier Mädchen und acht Jungs, eingeschult.

Bei der Einteilung der Klassen kommt es - wie Schulleiterin Elisabeth Görgen berichtet - nicht auf die Art der Beeinträchtigung der Kinder an. „Es ist viel wichtiger, wie die Kinder untereinander kommunizieren und interagieren“, erklärt die Schulleiterin, die seit 2011 im Amt ist. Bevor ein Kind auf die Fröbelschule gehen kann, wird eine förderpädagogische Diagnostik durchgeführt. Sollte hierbei festgestellt werden, dass ein Kind sonderpädagogische Förderung im Schwerpunkt geistige Entwicklung benötige, besteht die Möglichkeit, die Hanauer Schule zu besuchen. Bei diesem Förderbedarf wird festgestellt, dass das Kind ganz individuelle Herangehensweisen benötigt, um die Förder- und Lernziele zu erreichen. Die Schwerpunkte der Unterrichtsarbeit an der Friedrich-Fröbel-Schule sind Allgemeinbildung sowie die Erziehung zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung in der sozialen Integration. Die Klassen haben in der Regel eine Größe von sieben bis acht Schülern und erstrecken sich von der ersten bis zur 13. Jahrgangsstufe.

 

Im Dezember 2016 wurden Schadstoffe im Boden der Waldschule gefunden, Altlasten aus Schuttablagerungen der Nachkriegsjahre. Die Belastungswerte lagen im niedrigen Bereich, dennoch musste das Erdreich ausgetauscht werden, womit sich die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, der mittlerweile eröffnet ist, verzögerte. Nach wie vor ist im März der sogenannte kleine Schulhof deshalb gesperrt. In dem Zusammenhang würden dann auch die Kanalsanierung sowie die Oberflächengestaltung des kleinen Schulhofes vorgenommen, so wie es mit der Schule abgestimmt sei.

 

Ebenfalls betroffen von der Altlastensanierung sind der große Schulhof, dessen Erneuerung noch aussteht, sowie ein Teil des Geländes der städtischen Kita Gänsseestraße. Der kleine Schulhof liegt etwas abseits, südlich des Querriegels der Schule – und bietet einen trostlosen Anblick. Denn als vorbereitende Maßnahme wurde alles Grün bereits entfernt. Bei der Suche nach Altlasten im Boden wurde das gesamte Schulgelände abgesucht. Im nördlichen Teil wurden nach Angaben des Kreises sogenannte Grabsperren, also Kunstharzüberzüge, bei den offenen Flächen eingebracht, bevor diese wieder freigegeben wurden. Die Flächen, bei denen noch eine Sanierung erforderlich sei, blieben vorerst abgesperrt. Dazu zählt neben dem kleinen Schulhof auch die Gartenfläche am östlichen Schulgelände.

 

Die Kinder der Klasse 2b der Villa Kunterbunt gewinnen im Dezember den Wettbewerb des Forstamts Hanau-Wolfgang für ihr Plakat „Waldgeschichten“, das die Klasse im ersten Schuljahr gestaltet hatte. Der Waldpädagoge Florian Szczodrowski vom Forstamt Hanau-Wolfgang überreichte eine Urkunde, ein – noch namenloses – Klassenmaskottchen, „Die Früchte Detektive“, ein Wissens- und Geschichtenbuch mit Anleitungen für Experimente, Spiele, Rezepten und die „Krabbeltier-Safari“, eine Ausrüstung zum Erforschen von Krabbeltieren, mit Bestimmungsbuch, Becherlupe, Kescher und Forscher-Station.

Das wirklich große Ereignis aber sollte draußen im Schulhof stattfinden. Florian Szczodrows­ki hatte drei kleine Pflanzen aus der Forstbaumschule mitgebracht, die auf dem Schulgelände gepflanzt werden sollten. Den Baum des Jahres 2013, einen Wildapfel und zwei schwarze Holunder. Die Pflänzchen hatten in ihren Töpfen bereits ordentlich Wurzeln ausgebildet. Mit dem Hohlspaten hoben die Kinder drei kleine Löcher aus, was sich auf dem verdichteten Boden als Schwerstarbeit erwies, aber mit Unterstützung des Försters erfolgreich gelang. „Wir müssen sie noch gießen“, wussten die Kinder und dachten auch sofort darüber nach, wie sie die unscheinbaren, unbelaubten Gehölze markieren und sichern könnten.

 

Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 engagieren sich laut Mitteilung der Schule acht junge Menschen in einem Freiwilligen Sozialen Jahr an der Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim.

Die jungen Männer und Frauen im Freiwilligen Sozialen Jahr ergänzen Klassenlehrerteams und unterstützen die Schüler im Unterricht. Für die Freiwilligen sei diese Zeit verbunden mit interessanten und wertvollen Erfahrungen sowie mit vielen schönen Momenten in der direkten Begegnung mit den Schülern oder im Schulleben. Für die Schüler sind sie wichtige Interaktionspartner und für das System eine große Hilfe im Schulalltag, heißt es weiter in der Mitteilung.

 

Über 200 Mädchen und Jungen zeigten im Juni gleich dreimal ihr Können in die Manege des Circus „ZappZarap“. Sie sorgten mit ihren in gerade einmal fünf Tagen einstudierten Zirkusdarbietungen für den absoluten Höhepunkt der Veranstaltungen zur 50-Jahr-Feier der Hochstädter Fritz Schubert-Schule. Insgesamt konnten die Grundschulkinder vor der akademischen Feier zum Schuljubiläum sogar viermal präsentieren, was sie gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und den beiden pädagogischen Mitarbeiterinnen Vanessa und Kim vom Circus „ZappZarap“ mit großer Akribie und Disziplin gelernt hatten.

Um 9.30 Uhr schlüpften die Sechs- bis Zehnjährigen dann erstmals an diesem für sie langen Tag in die Rollen von Fakiren, Akrobaten, Clowns, Hula-Hoop-Tänzern, Poi-Schwingern, Feuerschluckern oder Balljongleuren. Jeweils 90 Minuten, unterbrochen von einer 15-minütigen Pause, dauerten die Zirkusvorstellungen, die bei dem schwül-warmen Wetter und den hohen Temperaturen im Zelt eine große Herausforderung für die kleinen Akrobaten darstellten.

Dass bei der intensiven Arbeit mit den Mädchen und Jungen die Bereiche Ausdauer, Konzentration, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit im Mittelpunkt standen, wurde bei den Präsentationen deutlich. Vor allem stärkte das Zirkus-Projekt sichtbar den Gemeinschaftssinn der Schüler. Das wurde beispielsweise bei den akrobatischen Programmpunkten deutlich, wo es darauf ankam, sich gegenseitig zu stützen, um eine beeindruckende Menschenpyramide zu bauen. Ähnliches galt für die atemberaubende Leiterakrobatik.

 

Mit einer humorvollen und engagierten Lesung hat Kinderbuchautor Rüdiger Bertram im April die dritten Klassen der Büchertalschule in seinen Bann gezogen und ihnen die Faszination des Lesens nähergebracht. Mit Hilfe einer selbst gemischten Stinktierflüssigkeit – natürlich nur Wasser – wollte Bertram den Kindern den Gestank der Tiere demonstrieren. Die Androhung, die Flasche zu öffnen, sorgte in gleichen Teilen bei den Kindern für diebische Vorfreude und entsetztes Aufschreien. Am Ende löste er seinen Trick auf und merkte an, dass das Entfernen von Stinktiergeruch mitunter Wochen dauern könne. Eine gratis Bio-Lektion gab es für die gebannten Zuhörer, die Stinktier Dieter nun noch interessanter fanden, also auch.

Diese fanden, nachdem Bertram zwei Kapitel seines Buches vorgelesen hatte, bei der Fragerunde kaum ein Ende. „Werden Zora und das Stinktier Freunde?“, „Kommen auch Spinnen vor?“ und „Haben alle Freunde einen tierischen Begleiter?“. Alle wollten sie wissen, wie die Geschichte weitergeht. Einige Antworten ließ sich Bertram entlocken, um den Rest zu erfahren, müssen die Schüler selbst ins Bücherregal greifen. Denn dafür möchte Bertram schließlich begeistern.

 

 

Weiterführende Schulen

 

Viele Kinder und Jugendliche starten Anfang August ihre Schullaufbahn, ob Beginn in der Grundschule oder Wechsel auf die weiterführende Einrichtung. Die Dörnigheimer Werner-von-Siemens-Schule hat sowohl Grund- als auch weiterführende Schule mit ihrem Haupt- und Realschulzweig. Der perfekte Übergang von der Kita in die Grundschule sollte ein begleitetes Loslassen sein: Spätestens ab der Eingangstür sollten Mama und Papa den Spross alleine gehen lassen. Und auch für die Fünftklässler wird es Veränderungen geben: mehr Fächer, mehr Lehrer. Schüler, die von anderen Schulen in die Sekundarstufe kommen, müssten sich zunächst eher zurechtfinden als jene, die auf der Werner-von-Siemens-Schule den Grundschulzweig besucht haben.

Darüber hinaus stehen die Klassenlehrer als Ansprechpartner zur Verfügung. Und auch für die Eltern gibt es Raum für Fragen. Die Kinder sollten ein Gefühl haben, willkommen und Teil einer Gemeinschaft zu sein und stets Freude haben auf den nächsten Tag in der Schule. In die Schultüte sollten nicht ganz so viele Süßigkeiten, und ein Kuscheltier wäre nicht schlecht

 

Durch verschiedene Zufälle fand Bernhard Siever über 20 Jahre lang sein Glück in Saudi-Arabien und Asien. Seit zehn Jahren ist er aber in Maintal und unterrichtet an der Albert-Einstein-Schule. Dort organisiert er den regelmäßigen China-Austausch und nimmt seine Schüler mit in eine exotische Welt.

Sievers Frau erkrankte schwer und starb schließlich an Krebs. Im Jahre 1990 entbrannte der Golfkrieg.  So traf er die Entscheidung, für ein „normales Leben“ nach Deutschland zurückzukehren. Ohne eine Stelle in der Heimat in Aussicht zu haben, kündigte er 1992 in Dschidda. Mehr aus Jux denn aus wirklichem Interesse schickte er eine Bewerbung an die Deutsche Botschaftsschule in Peking.

Nach sechs Jahren Orient ging es für ihn also nach Asien. „Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Ein halbes Jahr hat es gedauert, dann war ich China-Fan“, so Siever. Überrascht von der Schönheit der Landschaft wurde er schließlich in ihren Bann gezogen. Der Schulalltag gefiel ihm gut, er lernte seine zweite Frau kennen. Gemeinsam wurden Land und Leute erkundet, von China aus unternahm das Paar viele Reisen nach Südostasien. Sechs Jahre hielt es Siever in China.

Nach der Geburt seiner Tochter Svenja machte sich das Paar allerdings Gedanken um einen Abschied aus dem Reich der Mitte. „Singapur war immer mein Traum. Ich habe mich an einer Schule, die mitten im Dschungel liegt, beworben und die Stelle gekriegt.“ Und doch entschieden sich Siever und seine mittlerweile Ex-Frau, das Paradies nach zehn Jahren zu verlassen. Aus pragmatischen Gründen. „Ich war immer privat angestellt, da haben sich die Beamtengene gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war ich 49 Jahre alt, Hessen war das einzige Bundesland, das in diesem Alter noch verbeamtet hat“, so Siever.

Nach 22 Jahren im Auslandsschuldienst in gigantischen Metropolen und Millionenstädten verschlug es ihn ausgerechnet nach Maintal. Die Nähe zu Frankfurt hat da eine Rolle gespielt, aber ansonsten war auch Zufall. So ist er seit 2008 als Lehrer an der Albert-Einstein-Schule tätig

Von seiner ungebrochenen Begeisterung für Asien profitieren nun seine Schüler. Bereits 2009 machte er gemeinsam mit dem damaligen Schulleiter die Partnerschaft mit einer Schule in Chengdu perfekt. Alle zwei Jahre findet seitdem ein Austausch statt, in diesem Jahr zum fünften Mal. Zwölf Schüler dürfen mitfahren, meist sind es über drei Bewerber. „Es ist ein Eins-zu-eins-Austausch. Jeder der mitfährt, muss auch einen chinesischen Schüler aufnehmen.

In einem Chinakundekurs werden die Schüler auf den zweiwöchigen Austausch vorbereitet, dabei lernen sie neben typischen Verhaltensweisen und Gewohnheiten der Chinesen auch die Grundlagen von Mandarin kennen.

Für eine Woche werden die Schüler in einer Gastfamilie in Chengdu untergebracht. Manche in beengten Verhältnissen, sodass die Gasteltern gar ihr Schlafzimmer für den Gast räumen, mal in kleinen Villen. Die Teilnahme am Unterricht und am normalen Leben steht im Vordergrund, für die Schüler ein unvergessliches Erlebnis. Ausflüge zu Tempeln, Teehäusern, traditionellen Vorführungen und der Besuch eines Panda-Parks stehen ebenfalls auf dem Programm. In der zweiten Woche folgt dann eine Reise zu zwei weiteren Großstädten. Peking ist meist fester Programmpunkt. Über seine Zeit im Ausland hat Bernhard Siever zwei Bücher geschrieben. „Ich versuche, viele Dinge festzuhalten. Ich führe Tagebuch, mache Jahresrückblicke“, so der Wahl-Maintaler im März.

 

Zwölf Schüler sowie zwei Lehrkräfte der chinesischen Partnerschule der Maintaler Albert-Einstein-Schule aus der Provinz Sichuan, der Zongbei Mittelschule in Chengdu, wurden Ende September am Frankfurter Flughafen von ihren deutschen Gastfamilien und den gastgebenden Lehrern in Empfang genommen. Der von den Kollegen Claire Lambrecht und Bernhard Siever organisierte Chinaaustausch der AES findet damit bereits zum fünften Mal statt. Die chinesischen Schüler hospitierten in den folgenden Tagen im Unterricht und tauschten sich mit ihren deutschen Partnern auf vielfältigste Weise aus. Zum Programm des mehrtägigen Aufenthalts gehörten auch ein Empfang bei Bürgermeisterin Monika Böttcher im Rathaus, ein großer bunter Abend in einer Maintaler Gaststätte, ein gemeinsamer Ausflug nach Frankfurt in die „neue“ Altstadt und natürlich auch Exkursionen mit den gastgebenden Familien.

Die Gäste wurden nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft im Rahmen einer großen feierlichen Begrüßungsveranstaltung im voll besetzten Atrium der Einsteinschule willkommen geheißen. Kurz zuvor hatten alle Fünftklässler die Besucher aus Fernost mit spektakulären Tanzeinlagen unter Anleitung von Nicole Giersbeck auf dem Schulhof begrüßt.

Im Rahmen der Veranstaltung, die von den Organisatoren des Austauschs eröffnet worden war, würdigte Schulleiter Claus Wörn die immer größere Bedeutung von Schulpartnerschaften.

 

Den beim landesweiten Schülerwettbewerb „Hessen – das Land und seine Verfassung“ hat Julian Bothe von der AES im März den ersten Platz belegt. Bei diesem Wettbewerb waren Schüler aufgerufen, sich auf unterschiedliche Arten mit dem Land und der Verfassung auseinanderzusetzen. Zu den übergeordneten Themen wie „Gesellschaft im Wandel“ oder „Gründung Hessens“ konnten die teilnehmenden Schüler selbstgewählte Fragestellungen bearbeiten und dazu ihren Wettbewerbsbeitrag einreichen.

Der 15-jährige Julian entschied sich für einen sozialen Schwerpunkt: Flüchtlinge. „Meine Mutter arbeitet in der Flüchtlingshilfe. Da bekommt man schon etwas mit“, erklärt Bothe seine Wahl. Weil ihm die Thematik von zu Hause bekannt war, fiel ihm der Zugang dazu eben leichter. Zu diesem Themenkomplex waren zwei Aufgabenstellungen vorgegeben, die den Jugendlichen interessierten. Zum einen eine Analyse des deutschen Spielfilms „Willkommen bei den Hartmanns“ oder die Frage „Wo kommen die Flüchtlinge her und was sind ihre Motivationen?“

Er hat sich entschieden, einen Film zu machen. Er zeigt er Landschaftsaufnahmen der Stadt Maintal und selbst animierte Grafiken und Interviews, die er mit Flüchtlingen aus Maintal geführt hat. Seine Mutter habe ihm geholfen, den Kontakt zu den Flüchtlingen herzustellen. Die Grafiken zu dem Film hat er selbst gestaltet. Bereits vor knapp vier Jahren entdeckte er ein 3-D-Animationsprogramm und begann, damit zu experimentieren.

 

Im April war die Begrüßungsfeier für die Austauschschüler der AES aus Sri Lanka. Drei Schülerinnen und sechs Schüler des Wisdom International College aus Beruwala waren am Vorabend von ihren deutschen Gastfamilien herzlich am Frankfurter Flughafen empfangen worden. Alle Austauschschüler aus Beruwala waren vor ihrer Abreise eine Woche lang im Goethe-Institut in Colombo. Dort wurden ihnen die wesentlichen kulturellen Unterschiede erklärt. Insbesondere die jungen Männer müssen lernen, dass hier in Deutschland Mann und Frau absolut gleichberechtigt sind.

Claire Lambrecht, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Marc Schröder, die Exkursion der Maintaler Schüler nach Sri Lanka im vergangenen November organisiert und begleitet hat, erinnert vor allem an die Warmherzigkeit und Gastfreundschaft, mit der die deutsche Delegation empfangen wurde. Viele Freundschaften bestehen via Internet weiter.

Das Einsteingymnasium pflegt den Austausch nicht nur mit Sri Lanka, es existieren auch Partnerschaften in Frankreich, Litauen, Spanien oder USA. Die Partnerschaft mit Beruwala begann nach dem Tsunami, der im Dezember 2004 große Teile der Stadt zerstörte. Mit den Hilfsfaktionen des Main-Kinzig-Kreises entstanden viele persönliche Beziehungen, sodass der Kreistag 2012 eine offizielle Partnerschaft mit Beruwala beschloss, worunter auch der Schüleraustausch fällt. Im jährlichen Wechsel soll dieser nun kontinuierlich stattfinden.

Zwei Wochen lang werden Lehrer und Schüler aus Sri Lanka Maintal, Frankfurt und die Region kennen lernen. Sie besuchen den Hessischen Landtag in Wiesbaden, besichtigen Gelnhausen und sprechen mit Landrat Stolz. Die Gruppe wird eine Schifffahrt auf Main und Rhein unternehmen, zur Eintracht in die Arena fahren und natürlich hessische Spezialitäten kosten dürfen (20. April)

 

Im Juli trafen sich des zweiten Oberstufen-Jahrgang Albert-Einstein-Schule von 1979 wieder, um gemeinsam auf die guten Zeiten zurückzublicken. Von den rund 80 Absolventen hatten sich immerhin über 30 Personen für den Abend auf dem Gelände der Schule angekündigt. Doch neben den zahlreichen Jubilaren ließen es sich auch mehrere ehemalige Lehrkräfte nicht nehmen, ihren ehemaligen Schützlingen einen Besuch abzustatten. Unter ihnen war auch der ehemalige Schulleiter und Altlandrat Karl Eyerkaufer.

„Es war einfach alles sehr familiär“, erinnert sich Eyerkaufer. „Es war alles so klein, dass ich als Schulleiter jedem Schüler persönlich zum Geburtstag gratulieren konnte. Zudem bekam man auch viel aus dem Privatleben der Schüler mit. Das war schon sehr schön.“ Zwar gibt er zu, dass ihm nicht immer sofort die Namen präsent seien, jedoch die Gesichter sind ihm oft ein Begriff. „Wenn man mir dann die Namen sagt, kommen die Erinnerungen auch wieder.

Auch in diesem Jahr war die Feierlichkeit, die unter strahlendem Himmel auf dem Gelände der ehemaligen Schule stattfand, für alle Beteiligten ein Erfolg. Dem stimmt auch der federführende Organisator Roland Zoller zu.

 

Im August wurden 187 Fünftklässler an der Albert-Einstein-Schule eingeschult, die sich auf sieben Klassen verteilen. Im Rahmen einer großen Einschulungsfeier im Bürgerhaus in Bischofsheim wurden die „Neu-Einsteiner“ am Dienstag von der Schulgemeinde begrüßt. Schulleiter Claus Wörn dankte in seiner Begrüßungsrede für das Vertrauen der Eltern und führte aus, dass es an einer offenen und selbstständigen Schule wie der AES eine moderne und zeitgemäße Lernkultur gebe, an der die individuelle Förderung einen ganz besonderen Stellenwert habe. Die Schule wolle die Schüler auf ein erfülltes Leben vorbereiten, dafür sorgen, dass sie mit offenen Augen und Ohren die Welt wahrnehmen und – wie Einstein – sich lebenslang ihre Neugier bewahren.

Wörn rief die Eltern dazu auf, den Computer-, Handy- und Fernsehkonsum der Kinder zu reduzieren und stattdessen vor allem das Lesen zu fördern. Gerade die Leser unter den Schülern hätten oft wenige Probleme mit dem Unterrichtsstoff und täten sich leicht bei der Erledigung der Hausaufgaben. Für die Fünftklässler habe man im Übrigen ein ganzes Stockwerk reserviert. Die neue Stufenleiterin der fünften und sechsten Klassen, Claire Lambrecht, las die Namen aller Schüler vor, rief sie auf die Bühne und gab die Verteilung auf die sieben Lerngruppen bekannt. Parallel dazu hatte der Förderverein für die Eltern einen Imbiss im Atrium der Schule vorbereitet.

Musikalisch umrahmt wurde die Einschulungsfeier von der Klasse 7c und die Tanz-AG brachte besonderen Schwung in die Veranstaltung und animierte das Publikum zu rhythmischem Mitklatschen. Der Tag der Einschulung in die AES hatte mit einer Einladung zu einem ökumenischen Gottesdienst in die evangelische Kirche in Bischofsheim begonnen, der von den Religionslehrern Pia und Sarah Lachmund, Renate und Martin Kiel, dem evangelischen Pfarrer Jens Heller und seinem katholischen Amtskollegen Hans-Hermann Klüh organisiert worden war. Der Jugendchor Young Voices sorgte für die musikalische Untermalung des Gottesdiensts, der unter dem Thema „Fit wie ein Turnschuh“ stand

 

Im September wurde die „Lange Lesenacht“ an der Albert-Einstein-Schule wiederbelebt, die zum dritten Mal stattfand. Zu Gast war der Lyriker Martin Piekar. Er studiert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und kam mit der Einsteinschule über die „Hochstädter Lyriknacht in Erinnerung an Horst Bingel“ in Kontakt, bei der er bereits zweimal las. Er hat mittlerweile zwei Lyrikbände veröffentlicht. Auf eindrucksvolle Weise schaffte er es, Poesie für die Schüler greifbar zu machen. „Benutz deine Sprache! Es muss nicht gereimt werden“, war einer der ersten Appelle, die Piekar an die Schüler richtete. Damit ging er auf die weit verbreitete Vorstellung ein, dass sich Gedichte reimen müssten.

Im Anschluss an seine Vorstellung, die der Autor mit einer Fragerunde zu seiner Person begann, wollte er, dass die Schüler kreativ werden. Hierzu gab er ihnen die Möglichkeit, auf ein Plakat unterschiedliche Worte in zwei Farben zu schreiben. Aus diesen sollten sich die Teilnehmer dann jeweils zwei Begriffe aussuchen und ein Gedicht verfassen. Die Ergebnisse waren verblüffend und von Grund auf unterschiedlich.

Im zweiten Teil der Veranstaltung, die von der Bürgerstiftung Maintal unterstützt wurde, stand die Präsentation von Werken auf dem Programm – alles auf Wunsch der Schüler. Also kopierte Piekar einige seiner eigenen Texte und ließ die Schüler diese vortragen. Er selbst erlebte dies als wertvolle Erfahrung: Es war spannend, einmal die eigenen Gedichte von jemand anderem zu hören.

Durch seine lockere und vor allem ehrliche Art und Weise mit den Schülern umzugehen, machte er den Zugang zu dieser Kunstform für alle Beteiligten leichter. Auch die drei Lehrkräfte, Judith Nußbaum, Helge Kater und Bettina Lambrecht, welche die Lesenacht betreuten, äußerten sich positiv. So war Nußbaum, die auch die Organisation in weiten Teilen übernommen hatte, vor allem von dem Referenten angetan: „Er hat einen wirklich tollen Zugang zu den Schülern gefunden.

 

Für vier Schülerinnen der Albert-Einstein-Schule ist im Oktober der Wunsch nun in Erfüllung gegangen, seine eigenen Texte in einem Buch zu veröffentlichen. Sie bekommen zudem die Möglichkeit, diese auf der Frankfurter Buchmesse vorzutragen. Unter dem Titel „SchreibKunst – Schüler schreiben mit Autoren“ startete das Programm der Landesregierung im Jahr 2016 an insgesamt zehn hessischen Schulen. An der Albert-Einstein-Schule wurde dann, unter der Leitung von Judith Nußbaum, eine Schreibwerkstatt eingerichtet, die vom Autor Lars Ruppel begleitet wurde. Bis Februar dieses Jahres konnten die Schüler ihre Texte einreichen, von denen mehrere veröffentlicht werden. Aus der Schreibwerkstatt der Albert-Einstein-Schule fanden insgesamt zehn Texte Eingang in das Buch. Vier Schülerinnen, deren Werke nun veröffentlicht werden, sind Luisa, Clara, Annalena und Laura. Alle besuchen seit Beginn des Projektes die Schreibwerkstatt der Einsteinschule und haben viel Spaß daran, ihre Texte zu erarbeiten.

 

Die Autorin Lena Gorelik, deren aktueller Roman „Mehr Schwarz als Lila“ für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert ist - holte Anfang ihre Lesung nach, die sie bereits im Oktober im Rahmen der Literaturtage an der Albert-Einstein-Schule halten wollte. Ganz locker, in Jeans und schwarzer Bluse, forderte sie die Neuntklässler zum Gespräch auf. Nicht nur über den Jugendroman, sondern auch über die Arbeit als Autorin und zur Person wollen die Schüler der AES einiges wissen – und erhalten sehr offene Antworten.

„Ändern Sie auch? Wie lange dauert es, bis ein Roman fertig gestellt ist?“, wollten die Schüler wissen. „Oh, ganz viel“, war die Antwort. „Ich bin nach zwei Jahren ein anderer Mensch, kenne meine Personen besser. Zwei Jahre gilt übrigens als schnell, die Lektoratszeit dauert noch einmal so lange.“ Drei bis vier Runden würde an der Geschichte und der Sprache gearbeitet, immer in Kooperation mit dem Lektor des Verlags.

Lena Gorelik berichtete, dass sie nicht nur Romane schreibe, sondern auch Drehbücher für Theater und Radio und für Zeitungen. Sie würde auch in Schreibwerkstätten ihr Wissen weitergeben. „Ich kann mir nichts anderes vorstellen außer Schreiben. Auch wenn man nie, nie frei hat und das Leben sehr anstrengend ist.“

 

 

Am Mittwoch trainieren 16 Jungen, die alle an der Erich-Kästner-Schule sind, in der Schulturnhalle ihre Fertigkeiten an Buch und Ball bei der Aktion „Kicken und lesen“. In dem freiwilligen Training wechseln sich im Mai in Zehn-Minuten-Blöcken Lese- und Fußballarbeit ab. Nach dem Warmmachen mit Texten und dem Vorlesen wird sich mit Ball aufgewärmt, Technik trainiert und gespielt. Die Nachmittagseinheit ist Teil des Bildungs- und Integrationsprojekts „Kicken und lesen in Hessen 2018“. Ziel ist, Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren – insbesondere auch Jungen mit wenig Kontakt zu Büchern oder Jungen mit Flucht- oder Migrationshintergrund – für das Lesen zu begeistern. Beteiligt sind die Stadtbücherei Maintal, die Erich-Kästner-Schule, die KEWA Wachenbuchen und die Familien- und Jugendhilfe „Die Welle“. Finanziert wird das Projekt durch die Stadt Maintal, eine Förderung über 1.500 Euro kommt außerdem von der „Hessenstiftung – Familie hat Zukunft“. Insgesamt 5.000 Euro sind im städtischen Haushalt für die Aktion veranschlagt.

Eine der Leseübungen im Training ist das Tandemlesen, bei dem ein Junge mit dem Finger am Text die Lesegeschwindigkeit vorgibt, während der andere vorliest. Bei einem Fehler wird an den Satzanfang zurückgesprungen. Punkte gibt es für jede geschaffte Wiederholung des Textes innerhalb der vorgegebenen Zeit. Hieß es bisher noch „ein Buch für alle“, aus dem ein Vorleser vorlas, durfte sich nun jeder der 16 Jungen ein eigenes Buch in der Stadtbücherei aussuchen, mit dem er in zweite Projekthälfte gehen will. Wenn es um die Auswahl geht, weiß Nadine Marnette Bescheid: „Für Jungs müssen Bücher auch cool aussehen.“ So gibt es nun in Maintal Bücher in der Optik des beliebten Computerspiels Minecraft oder die Reihe „Gregs Tagebuch“ zum Ausleihen.

 

Im Mai will die Streitschlichtungs-AG der Erich-Kästner-Schule will Konflikte eigenständig klären. Geleitet wird die Arbeitsgemeinschaft von der Referendarin Meryem Yesilova, die mit den Kindern und Jugendlichen ein Video zu dem Thema gestalten wird. Bis zu zehn Schüler kommen seit den Osterferien am Mittwochnachmittag auf dem Gelände der Schule zusammen. Das Ziel: Sie wollen lernen, wie man sich mit Konflikten auseinandersetzt und sie löst. Die AG ist zurzeit eine Art Pilotprojekt als Ergänzung zum bestehenden Präventionsprogramm der Erich-Kästner-Schule.

Im Rahmen der AG wird das Video mit Hilfe von Legetechnik produziert, das die Geschichte eines fiktiven Konflikts und seiner Lösung erzählt. Die Schüler machen hierbei die Arbeit selbst. Sie haben die Grafiken gemalt, die Figuren gestaltet, überlegten sich die Geschichte und sprechen den Ton selbst ein. Die Arbeit zeigt also schon nach ein paar Wochen erste Früchte, was nicht nur die 13-Jährige freuen wird. Dieses Erlebnis motiviert die Schülerin jedenfalls, noch mehr an dem Video mitzuarbeiten, das nach Fertigstellung den Schülern zur Verfügung gestellt werden soll. Dafür wird das Video auf der Website veröffentlicht. Ob und wie die AG weitergeführt werden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar (14. Mai).

 

Anfang November stellt der Personalrat der Kästner-Schule eine Überlastungsanzeige: Britta Bartkuhn und Walter Bröckler sehen als Vertreter des Personalrats die Bildung und den guten Unterricht durch motivierte Lehrkräfte bedroht. „In den letzten Jahren sind Anzahl und Umfang der Aufgaben unseres Berufs extrem gestiegen“, berichten beide. Ausführlich haben sie eine Auflistung erstellt und in Form einer Überlastungsanzeige an das hessische Kultusministerium geschickt. Es mangelt den Lehrkräften keinesfalls an Motivation. Im Gegenteil: Die Begeisterung für den Beruf und die Arbeit an der Kästner Schule ist da.

Doch alle Begeisterung stößt an Grenzen, wenn es an den grundlegenden Ressourcen fehlt. Ganz konkret geht es um Lehrerstellen und die Ausstattung der Schule. „Unsere Schule ist 50 Jahre alt“, sagt Bröckler. Natürlich seien in den vergangenen zehn Jahren Investitionen erfolgt. Beispielhaft nennt er die brandschutztechnische Modernisierung, die Hallensanierung sowie die Anpassung der Arbeitslehrräume an zeitgemäße Standards. Doch hier waren nicht zuletzt gesetzliche Vorgaben sowie eine mögliche Verletzungsgefahr ausschlaggebend.

Vieles liegt noch im Argen. Gewebeband kommt zum Einsatz, um Schäden notdürftig zu flicken. Wie an einem Fenster im Klassenzimmer von Walter Bröckler, das sich längst nicht mehr öffnen lässt. Gerade in den Sommermonaten seien die Fenster ein Problem.

Auch an der Ausstattung der Klassen- und Fachräume sowie an Materialien für den Unterricht mangele es. „Wir sammeln nicht umsonst Geld ein für Kopien, Arbeitshefte oder Werkmaterial“, sagt Bartkuhn, trotz der 6.600 Euro, die der Kreis für Lehrmittel und Gebrauchsgegenstände zur Verfügung stellt. Die rund 60.000 Euro des Kreises sind für kleinere Reparaturen gedacht, bis hin zum Kauf neuer Glühbirnen. „Die Klassenzimmer beispielsweise streichen wir selbst“, sagt sie. Das gilt auch für die Umkleiden der Sporthalle. Dort gibt es zudem Toiletten ohne Waschbecken oder eine Toilette im Nassraum ohne Tür. Ein Wasserhahn an den Waschsteinen tropft, der andere ist defekt, es fehlt an Seife und Handtüchern.

Die finanzielle Ausstattung ist eine Sache, die personellen Ressourcen sind ein weiterer Aspekt. Hier ist nicht der Kreis, sondern das Kultusministerium zuständig. Dabei unterstreichen beide: Es sind nicht einzelne Herausforderungen wie der Ausbau zur Ganztagsschule, die Inklusion, die intensivere Elternarbeit oder die gestiegene Dokumentationspflicht, sondern die Summe all dessen. „Berücksichtigt man, dass wir als Gesamtschule Kinder aller drei Schulformen, also von der Hauptschule, bis zum Gymnasium, unterrichten, muss ich meinen Unterricht auf bis zu fünf Kategorien ausrichten“, sagt ein Lehrer. Hinzu komme, dass es keine Vertretungsreserve für die Förderschullehrer gebe. „Wir haben hier ein ganz anderes Klientel. Wir brauchen mehr Zeit, für die Ansprache der Schüler, für Elterngespräche. 41 Wochenstunden reichen dafür ebenso wenig aus wie die Zahl der Schulsozialarbeiter“, sagen beide.

 

Bestens vorbereitet und mit großen positiven Erwartungen verlassen im Juni 48 Real- und 17 Hauptschüler die Maintaler Werner-von-Siemens-Schule. Stolz auf ihre erreichten Leistungen nahmen die Schüler während ihrer freudigen und beschwingten Abschlussfeier mit ihren Klassenlehrern Christina Bauer-Zinkhan, Thomas Buck und Theresa Jung unter den Augen vieler Gäste die verdienten Abschlusszeugnisse von Schulleiterin Sabine Scholz-Buchanan entgegen.

Bevor die Zeugnisse überreicht wurden, gab es in einem bunten Rahmenprogramm zahlreiche Anlässe zu guter Laune, Freude und Spaß. Die Klassen verabschiedeten sich dankend mit persönlichen Worten und würdigenden Kurzvorträgen von ihren Lehrkräften und natürlich auch insbesondere von ihren Klassenlehrern. Dabei erinnerten die Schüler nochmals an die eine oder andere individuelle Charaktereigenschaft. Neben Heiterkeit gab es natürlich auch Raum für nachdenkliche Rück- und Vorschauen. Jeder Klassenlehrer bilanzierte auf seine Art seine Erlebnisse und Erfahrungen.

In den beiden Realschulklassen erreichen 44 Schüler ihren angestrebten mittleren Schulabschluss, 17 davon den qualifizierenden Realschulabschluss. 24 Schüler erhalten die Eignung zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe und weitere 14 sind für die Fachoberschule geeignet. Auch 16 Hauptschüler erreichen ihren angestrebten Schulabschluss; 14 davon den Qualifizierenden Hauptschulabschluss, der auch die Eignung zum Besuch der zweijährigen Berufsfachschule einschließt.

 

 

Religionsgemeinschaften

 

 

Am ersten Advent 2008 wurde die Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim gegründet Die Stiftung sollte und soll helfen, die Kirche und die Arbeit der evangelischen Gemeinde in Dörnigheim auf Dauer zu erhalten. Mittlerweile hat die Stiftung rund 70.000 Euro an Stiftungskapital zusammen. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens plant das Kuratorium am Himmelfahrtstag den Gottesdienst am Mainufer zu gestalten. Im Anschluss daran wird es im Kirchhof ein kleines Fest geben.

Damals schon gingen die Steuereinnahmen der Kirchengemeinden zurück. Hatte die evangelische Gemeinde Dörnigheim vor zehn Jahren noch rund 4.600 Mitglieder, sind es heute laut Pfarrer Streck nur noch knapp 3.600. Dies sei zum einen auf die Demografie zurückzuführen. Zum anderen ist es heute für einen Kirchenaustritt nicht mehr notwendig, persönlich zum Amtsgericht zu gehen. Es reicht ein Besuch bei der Stadtverwaltung.

Das Ziel der Dörnigheimer Kirchenstiftung war bei Gründung, 150.000 Euro an Kapital zu erhalten. Davon ist die Gemeinde auch nach zehn Jahren trotz vieler Ideen und Anstrengungen noch weit entfernt. So verkauft die Gemeinde jährlich in der Vorweihnachtszeit Stiftungskarten mit winterlichen Motiven aus Dörnigheim. „Wir haben auch eine Stiftungstasse“, berichtet Streck im Gemeindebüro, wo Karten und Tassen käuflich zu erwerben sind. Auch mit einem örtlichen Kooperationspartner, der Metzgerei Neupert, arbeitet die Gemeinde zusammen. Dort wird zugunsten der Gemeinde eine spezielle Wurst verkauft. Und dank der Zusammenarbeit mit dem örtlichen VdK-Verband und dem Verein „Tischlein deck dich“ ist eine Mittagsbetreuung im Jugendzentrum der Gemeinde möglich. Was die Stiftung als Ertrag abwirft, werde zum Erhalt der Kirche verwendet. So wurde etwa die Außenrenovierung der Kirche unterstützt. Trotz knapper werdender Mittel schaut die Gemeinde positiv in die Zukunft. Das nächste große Projekt ist das Gemeindezentrum. Diesen „architektonischen Schatz“ zukunftsfähig zu machen

 

Seit Anfang Mai betreut Rebecca Antal die Hobbythek der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim. Übernommen hat Antal die Leitung von Nicola Bayer, die sich nun auf die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde konzentrieren wird. Im Gottesdienst am 24. Juni wird ihre Vorgängerin verabschiedet und Antal eingeführt. Bayer wird sich vorrangig der Leitung der „Arche“ widmen“, der Betreuungseinrichtung an der Wilhelm-Busch-Schule. Dort ist auch Antal ein bekanntes Gesicht, auch sie betreut dort am Nachmittag die Schulkinder bei ihren Hausaufgaben.

Sechs Stunden stehen Antal für ihre Aufgabe pro Woche zur Verfügung. Als Leiterin der Hobbytek wird die 40-Jährige die Kurse verwalten, das Kursprogramm zusammenstellen, die Verwaltungsaufgaben für die Hobbytek übernehmen und sie wird für Kursleiter und Teilnehmer die erste Ansprechpartnerin bei allen Fragen sein. Auch das Planen und Organisieren von Veranstaltungen, wie dem Ostermarkt, gehören zum Aufgabengebiet.

Im Wesentlichen wird das Angebot beibehalten. Textiles Gestalten wie Spitzenklöppeln oder kreatives Handarbeiten stehen ebenso auf dem Programm wie Ikebana, das kunstvolle Arrangieren von Blüten und Blättern, oder ein Fotoseminar. Malen und Zeichnen wird mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten, mit Öl, Aquarell- oder Pastellfarben. Die meisten Kurse finden im Gemeindehaus statt. Einige Veranstaltungen - wie das Stickwochenende in Bad Soden-Salmünster oder die Foto- und Malseminare - bieten auch einmal Abwechslung außer Haus.

Im Rahmen der „Sommerkirche“ stellen Künstler ihre Werke in der Sakristei in der Alten Kirche am Main aus. Die Planung der Veranstaltungsreihe läuft auf Hochtouren, der Flyer soll vor den Ferien ausliegen. Trotzdem hat Antal ein offenes Ohr für Anregungen. Perspektivisch will sie neue Teilnehmer gewinnen und sich auch mit neuen Ideen in die Hobbytek einbringen. Und Anmeldungen nimmt sie natürlich jederzeit gerne entgegen.

 

Das evangelische Jugendzentrum in der Dörnigheimer Waldsiedlung plant für Samstag, 11. August ein großes Jubiläumsfest. Angefangen hat alles 1968 mit dem Spatenstich für das Jugendzentrum, das ursprünglich als Gemeindehaus konzipiert war, aber vom ersten Tag an als Jugendzentrum genutzt wurde. In den ersten Jahren ist es hoch hergegangen: Motorradrennen, Jugend­gangs, Schlägereien, Grünjacken, Hausbesetzung sind einige Schlagworte, die fallen und einen Eindruck von der Stimmung in dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs vermitteln. Die Jugendlichen kamen aus ganz Dörnigheim und der Region. Damals gab es noch keinen anderen Jugendtreffpunkt.

In den Folgejahren wurde es ruhiger. Zumindest nach außen. Denn spätestens in den neunziger Jahren zeichneten sich viele finanzielle Engpässe ab. Die Zahl der Gemeindemitglieder schrumpfte sukzessive und damit auch die Kirchensteuermittel. Konnte man in der „finanziellen Blütezeit“ noch zweieinhalb hauptamtliche Kräfte beschäftigen, stand zwischenzeitlich der Fortbestand der Einrichtung auf der Kippe. Doch es gab ein klares Votum und vielseitige Anstrengungen für den Erhalt des Juz. Heute beteiligen sich neben der Kirche auch die Stadt Maintal, der Verein „Tischlein deck Dich“ und der Förderkreis Juz finanziell an dem jährlichen Aufwand von 150.000 Euro, aber auch der Inner Wheel Club und private Spender leisten einen Beitrag.

Seit acht Jahren ist die Sozialarbeiterin Katrin Deißler die Leiterin des Juz und kennt die finanziellen Nöte. Derzeit wird sie von einer weiteren hauptamtlichen Teilzeitkraft unterstützt, hinzu kommen eine Lehrkraft für die Hausaufgabenbetreuung und den Deutschkurs sowie Ehrenamtler und Übungsleiter. Schließlich soll es nicht an Ressourcen für jene mangeln, um die es geht: die Kinder und Jugendlichen mit ihren Interessen, Bedürfnissen und Problemen.

Rund 60 Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und 25 Jahren besuchen regelmäßig das Juz.

„Wir möchten die Familien in der Siedlung unterstützen und Anlaufstelle bei allen Sorgen sein“, erläutert Deißler. Entsprechend eng sei das Verhältnis sowohl zu den Kindern als auch zu den Eltern, eigentlich schon familiär. „Wir haben immer ein offenes Ohr und wo wir selbst nicht weiterhelfen können, verfügen wir über das notwendige Netzwerk“, betont sie.

Vielfältig seien die Probleme und Ängste, wobei vor allem ältere Kinder und Jugendliche das Gespräch suchten. „Da kann es um Gerichtsverfahren, Suchtprobleme, Wohnungsnot, Jobsuche oder familiäre Schwierigkeiten gehen“, nennt sie einige Beispiele. „Unsere Tür steht immer offen“.

Auch die konfessionelle Herkunft ist bedeutungslos, denn tatsächlich seien weniger als zehn Prozent der Kinder, die das Juz besuchten, evangelisch. „Aber für die Kinder hat die Konfession keine Bedeutung“, weiß Deißler. Eher beiläufig würde ihnen bewusst, dass über der Eingangstür „Evangelisches Jugendzentrum“ geschrieben steht. „Daraus ergibt sich vielmehr ein interessanter Austausch, wir lernen voneinander“, sagt sie.

„Als Kirchengemeinde möchten wir dem Glauben Hand und Fuß geben. Die Bibel ist voller Geschichten, in denen es um Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Toleranz und Hilfe für die Bedürftigen geht“, erklärt Pfarrer Skell. Im Juz hat die Kirche die Möglichkeit, genau dies zu leben, „ohne, dass das Juz zu einem Missionsfeld wird. Gleichwohl lege man Wert darauf, zu zeigen, dass es sich um eine evangelische Einrichtung handele. „Wir beten zwar nicht vor dem Essen, aber wir entzünden eine Kerze als religiöses Symbol. Außerdem feiern wir christliche Feste wie St. Martin, Ostern oder Weihnachten“.

 

Im September feiert Pfarrerin Ines Fetzer feiert Ordinationsjubiläums („25 Jahre Pfarrerin“).

Ursprünglich kommt Fetzer aus Korbach in Nordhessen. Dort wurde sie getauft, konfirmiert und legte im Jahr 1984 ihr Abitur ab. Bereits nach der Konfirmation engagierte sich Fetzer in ihrer Gemeinde im Zuge des Kindergottesdienstes. Ein Engagement, das nicht nur den Weg für ihr Theologiestudium, sondern auch für ihre spätere Schwerpunktarbeit ebnen sollte.

Ihr Theologiestudium absolvierte die gebürtige Nordhessin in Marburg und Heidelberg, ehe sie 1991 ihr Vikariat in Hanau begann. „Es war mein ausdrücklicher Wunsch, nach Südhessen zu gehen, vor allem aus privaten Gründen“, gibt Fetzer zu. Ihr damaliger Lebensgefährte und heutiger Ehemann lebte in Heidelberg, weshalb sie nach Süden wollte. „Am besten so weit südlich in unserer Landeskirche wie möglich“, lacht sie.

Sie fühlte sich sofort sehr wohl in dieser Umgebung, musste die Gegend nach Ende ihres Vikariats jedoch wieder verlassen. Für zwei Jahre ließ sie sich in Laudenbach in Nordhessen für ihre erste Pfarrstelle nieder. Da sie jedoch das Gebiet um Hanau so zu schätzen gelernt hatte, nutzte sie die Gelegenheit und trat am 1. Juni 1995 ihre Pfarrstelle in Dörnigheim an, die sie bis heute innehat.

Jedoch hat sich während ihrer Arbeit in Dörnigheim einiges verändert. Im Jahr 2001 entschied sich Fetzer dazu, ihre Stelle auf die Hälfte zu verringern. „Mein zweiter Sohn war gerade geboren, da wollte ich das etwas zurückschrauben“, räumt die zweifache Mutter ein. Auch ihr Schwerpunkt innerhalb der Arbeit habe sich verschoben. „Zu Beginn habe ich sehr viel administrative und finanzielle Aufgaben wahrgenommen. Später habe ich dann sehr viel mit Kindern gearbeitet.“

Vor allem Letzteres hat Fetzer, die seit 2006 auch stellvertretende Dekanin des Kirchenkreises ist, in Dörnigheim nachhaltig geprägt. Neben dem Mitaufbau der Betreuung „Arche“ an der Wilhelm-Busch-Schule hat sie auch geholfen, den evangelischen Kindergarten neu aufzubauen. Die Leute hätten das Bedürfnis nach Betreuungsplätzen gehabt, wohingegen sie den Wunsch hatte, sich zu engagieren und die christliche Botschaft zu vermitteln.

 

Im Jahr 2014 wollte sich die zweifache Mutter wieder stärker einbringen, weshalb sie - entsprechend ihrem Arbeitsschwerpunkt - die Stelle der Studienleiterin für Kirche mit Familien und Kindern übernahm. Dort ist sie verantwortlich für Fortbildungen der Kinderkirche-Mit­arbeiter, Beratungen und die Erstellung von Konzepten rund um dieses Thema. So war es ihr möglich, dort verschiedene Gottesdienstformen zu etablieren und auszuprobieren, wie Freiluftgottesdienste oder unter Einbindung des Bibliologs.

 

Seit 1870 ein neuer Kirchturm errichtet wurde, hat es immer drei Glocken gegeben. Seitdem wissen die Dörnigheimer, was die Stunde geschlagen hat. Zumindest am Tag. Denn nachts schweigen nunmehr die Glocken. Hintergrund ist, dass sich ein Anwohner durch die nächtlichen Glockenschläge gestört fühlte. Die Evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim tauschte sich daraufhin mit dem Landeskirchenamt aus und entschied im Sinne eines friedlichen nachbarschaftlichen Miteinanders, die Glocken künftig in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr nicht die Viertelstunden und Uhrzeiten schlagen zu lassen.

Pfarrer Streck sieht er darin einen Ausdruck der veränderten Stellung, die Kirche und Religion heute in der Gesellschaft einnähmen. „Früher gab es keine Uhren. Die Menschen richteten sich nach der Kirchturmuhr. Sie strukturierte den Tagesablauf. Diese Funktion entfällt heute. Auch ist die Welt längst nicht mehr so still wie damals. Wir möchten schließlich nicht flächendeckend das Land beschallen“.

Zumindest hat es seitdem also seit etwa drei Jahren - keine Beschwerden mehr gegeben. Seitdem setzt das sogenannte Zeitläuten erst morgens um 6 Uhr wieder ein. Dann schlägt die Glocke alle Viertelstunde sowie zur vollen Stunde die Uhrzeit. Hinzu kommt das liturgische Läuten, etwa zu Gottesdiensten und kirchlichen Festen.

Pfarrer der anderen Maintaler Kirchengemeinden reagierten erstaunt. Klagen über die Kirchenglocken sind ihnen fremd. Uwe Rau wird durchaus in Sachen Glocken kontaktiert. „Wenn die Glocken mal nicht schlagen, dann melden sich die Hochstädter. Für sie gehören die Glocken offensichtlich zum Leben dazu und sie können auch nachts gut damit schlafen“ [Die Glocken werden nicht geläutet wie zum Gottesdienst, sondern es wird nur eine Glocke mit einem extra Hammer angeschlagen].

 

 

 

Auch im gerade vergangenen Jahr konnte das traditionelle Turmblasen am 31. Dezember nicht vom Kirchturm der Bischofsheimer evangelischen Kirche erklingen. Das Gelände am schmalen Turmbalkon ist marode und nicht das Einzige, was an dem Turm renovierungsbedürftig ist. Aber in diesem Jahr soll das Bauwerk endlich saniert werden. Dafür sammelt der Kirchenvorstand unter anderem auch mit einer Glockensalami Spenden.

Der untere Teil des Turms ist noch in gutem Zustand die großen Schäden kommen erst ganz oben.“

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm bombardiert und ist ausgebrannt. Stark verrußte Holzbalken zeugen noch von diesen Kriegszeiten. Die Erbauer haben mit einem Gerüst an den Innenwänden gearbeitet und die nach oben immer kleiner werdenden Steine sind dem mühsamen Hinaufschleppen geschuldet. Der Lokalhistoriker Peter Heckert vermutet, dass die Kirche samt Turm um das Jahr 1450 entstanden ist.

Im Mauerwerk befindet sich ein Ring aus Metall. Durch Feuchtigkeit korrodiert dieser Ring und drückt von innen durchs Mauerwerk und den Putz. Durch einen schmalen Durchgang geht es schließlich nach draußen. Aber Vorsicht: Das Gelände ist nicht mehr betriebsfähig, die Verankerungen sind rostanfällig. Und auch außen an der Turmspitze platzt großflächig der Putz ab. Da besteht wirklich Handlungsbedarf. Auch auf dem Turmhelm liegt einiges im Argen: So sind die Schieferschindeln porös und brüchig und müssen alle erneuert werden. Und erst wenn die Schindeln ab sind, sieht man den Zustand des Holzgebälks.

Auf insgesamt 500.000 Euro wird die Sanierung des Turms geschätzt. Den Hauptanteil dieser stolzen Summe kann die Gemeinde dank Rücklagen selbst tragen. Zudem rechnet der Kirchenvorstand damit, Mittel aus dem Landesdenkmalschutz und von der Landeskirche zu erhalten und hat errechnet, dass die Gemeinde am Ende noch 75.000 Euro aufbringen muss. In einem Spendenbrief hat der Kirchenvorstand vor wenigen Wochen zu diesem Zweck um Spenden gebeten – und ist damit auf große Resonanz gestoßen. Über 14.000 Euro kamen bereits zusammen. Das zeigt doch, dass unser Kirchturm den Menschen in Bischofsheim etwas bedeutet.

Auch am Marktstand von Metzger Alexander Neun ist der Kirchturm präsent. Neun, der schon als Kind mit seinem Vater und seinem Großvater zum Bischofsheimer Markt gekommen ist, hat extra eine Glockensalami erfunden, um die Sanierung des Turms zu unterstützen.

Denn ein Teil des Verkaufserlöses der herzhaften Salami fließt dem Kirchturm zu. Bereits mehr als 50 Stück hat Neun von der haltbaren Salami in Form einer Glocke verkauft. Bereits Ende Februar kommenden Jahres sollen die Arbeiten am Turm mit dem Aufbau des Baugerüsts beginnen. Das ist überhaupt der größte finanzielle Posten: Rund 160.000 Euro kostet alleine dieses Baugerüst. Eine eigene Baugenehmigung sowie ein eigenes Gutachten zur Statik schlagen hier zu Buch. Zum Winter 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Um die geplante Bauzeit einzuhalten, werde bereits jetzt jeder Bauabschnitt intensiv geplant

 

Mit Leidenschaft und Können überzeugte die Ökumenische Kantorei, als sie im April unter Leitung von Andrea Tetens in der Alt-Bischofsheimer Kirche das Passionsoratorium einfühlsam aufführte. In sieben Bildern brachte die Kantorei dem Publikum das Oratorium für Orgel, Chor und Solisten in der Alt-Bischofsheimer evangelischen Kirche nahe und schuf dabei eine feierliche, vorösterliche Stimmung. Das gesamte Chorkonzert war geprägt von großer Leidenschaft und enormer stimmlicher wie instrumentaler Präsenz.

Das von der Kantorei vorgetragene Werk stammt von Heinrich Fidelis Müller, einem 1837 in Fulda geborenen Pfarrer und als „Priester-Musiker“ sehr bekannt gewordenen, sakralen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Er schrieb unter anderem auch ein Weihnachtsoratorium (Opus 5). Die am Karfreitag zur Aufführung gelangte, komplett in Deutsch gehaltene Passion (Op. 16) trägt den würdevollen Titel: „Geistliches Spiel vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi in sieben Bildern nach Worten der Heiligen Schrift“.

 

Im April wurden die Besucher des evangelischen Gottesdienstes in Bischofsheim nicht nur von Pfarrer Jens Heller, sondern auch von Frank Sennhenn zu einer Dialogpredigt begrüßt. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, was Manager wie Mitarbeiter heute lernen können von Mose und seiner Verantwortung Gott und dem Volk Israel gegenüber. Sennhenn, Vorstandsvorsitzenden der DB Netz AG, bekennender Christ und seit seiner Kindheit dem CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) in Darmstadt-Arheiligen bis heute in verschiedenen Positionen eng verbunden, hat gemeinsam mit Jens Heller die Kirchenfeier an Jubilate zum Thema „Leben – Glauben – Arbeiten“ entwickelt und ausformuliert.

Biblische Grundlage des lebendigen und lebensnahen Dialogs ist die Erzählung vom Auszug aus Ägypten (2 Mose 18, 13–24, Luther 2017). Heute würde man Mose als einen charismatischen Führer, als jemanden, der die Mitarbeiter mit zukunftsweisenden Visionen begeistern und mitreißen kann, bezeichnen. Drei Fragen richtet Heller an den Chef von 45.000 Mitarbeitern: die Frage nach seinem persönlichen Draht zu dem, was die Mitarbeiter bewegt, nach seinem Kompass für Richtungsentscheidungen und ganz persönlich nach einem Ratschlag, der seine Laufbahn maßgeblich beeinflusst habe. Sennhenn sagt ehrlich: „Nein. Ich habe bei allem Bemühen keinen direkten Draht zu meinen Mitarbeitern.“ Den Spagat zwischen delegieren und „nahe dran sein“ müssten wir alle machen. Dieses Dilemma habe bereits vor 3000 Jahren existiert, wie sich beim Lesen des Bibeltextes zeige. „Nach einiger Zeit geht es Mose wie uns Managern auch: Einzelne rebellieren hin und wieder, viele wissen es besser, reden gegen die Vision.“

Mose hält das nicht auf, er sieht sich in der Verantwortung gegenüber Gott. Zunächst versucht er es, allen „recht“ zu machen. Tag für Tag spricht Mose Recht, schlichtet Streit, beantwortet Fragen. Sein Schwiegervater Jitro erkennt, dass die Israeliten nicht mehr vorankommen auf ihrem Weg und gibt Mose den Rat, eine Organisation aufzubauen. „Es gibt Chefs mit 1000, 100, 50 oder zehn Mitarbeitern. Ich glaube, das kennen wir alle auch“, transformiert Sennhenn die biblische Erzählung in die heutige Zeit.

Bei allen unterschiedlichen Interessen, die Europäische Union, die Bundes- und Landespolitik bis hin zu Bürgermeister, Betriebsrat oder Gewerkschaft täglich an den Vorstand herantrügen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter habe oberste Priorität. Sennhenn hält sie für „zwingend notwendig“, damit ein Unternehmen auf Dauer erfolgreich bestehen kann. Die Maschinen, die technische Infrastruktur sei überall die gleiche, die Motivation der Mitarbeiter mache den Unterschied. An einen einzigen Ratschlag könne er sich nicht erinnern, vielmehr habe seine Familie, vor allem aber sein Engagement im CVJM seine Laufbahn beeinflusst. Bereits mit elf Jahren habe er die Kindergruppe geleitet, übernahm als Jugendlicher ehrenamtlich Vorstandsarbeit im Verein. Ganz im Sinne des biblischen Beraters Jitro, überlässt Sennhenn heute die aktive Jugendarbeit der jüngeren Generation und finanziert diese mit einer halben

 

Im Mai wird das Baugerüst am Kirchturm aufgebaut. Da der Kirchturm nicht freisteht, läuft die Einrüstung unter erschwerten Bedingungen ab und ist der größte Knackpunkt – und teuer noch dazu. Allein 160.000 Euro wurden für Baugerüst, Baugenehmigung und Gutachten veranschlagt. Die intensive und detaillierte Planung zahlt sich nun aber aus.

Die Bauarbeiter sind bereits an der obersten Spitze, dem Wetterhahn, angekommen. Dort hofft Heller auf ein Andenken aus der Bauzeit des Kirchturms, der in den sechziger Jahren errichtet wurde, nachdem sein Vorgänger im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer fiel.

Spannend wird es dann auch, wenn die maroden Dachschindeln aus Schiefer abgenommen werden. Dann zeigt sich nämlich, in welchem Zustand sich das darunter befindliche Gebälk befindet. Fest steht, dass die Dachschindeln komplett ersetzt werden müssen. Der Ringanker aus Metall, der korrodiert und die Mauern sprengt, muss ebenfalls ersetzt werden. Auch der bröckelnde Putz bedarf einer Erneuerung. Auf der Plattform unter der Turmspitze muss das verrostete Geländer ausgetauscht und durch ein höheres ersetzt werden. Der schlechte Zustand des Geländers hatte dazu geführt, dass das traditionelle Turmblasen an Silvester in den vergangenen beiden Jahren nicht auf dem Turm stattfinden konnte.

Auf 500. 000 Euro wurden die Gesamtkosten für die Sanierung in einer pessimistischen Kalkulation geschätzt. Den Großteil kann die Gemeinde dank Rücklagen selbst tragen, dennoch muss eine Summe von 75.000 Euro aufgebracht werden. Durch Spenden und ausgefallene Aktionen wie den Verkauf einer „Kirchturmsalami“ will man den Betrag stemmen. Derzeit hat die Gemeinde bereits 26.000 Euro gesammelt. Eine neue Aktion ist bereits in Planung: Am Pfingstwochenende will die Gemeinde Porzellan-Sparschweine verteilen. Diese sollen dann bemalt und natürlich „gefüttert“ werden. Beim Erntedankfest sollen die Sparschweine geschlachtet werden, die entnommene Spendensumme soll zur Finanzierung verwendet werden.

 

Der runde 50. Geburtstag des Anbaus der evangelischen Kirche wird am 10. Juni mit einem großen Fest gefeiert. Eigentlich wurde der neue Teil der Bischofsheimer Kirche schon 1967 eingeweiht, hätte also im vergangenen Jahr sein Jubiläum gefeiert. Doch die offizielle Verbindung mit dem Altbau wurde erst ein Jahr später, am 30. Juni 1968, zelebriert. Und dieses Ereignis haben die heute in der Kirchengemeinde Verantwortlichen zum Anlass genommen, das Gebäude zu feiern.

Die Kirche sei davor schon lange zu klein gewesen, gerade im Hinblick auf die Größe Bischofsheims. Aber auch zwei weitere Faktoren seien ausschlaggebend gewesen: Die Kirche war zu jener Zeit noch zentraler kultureller Treffpunkt, und außerdem: „Das Geld war da“, so Heller. Ein Neubau in dieser Größenordnung wäre, da ist er sich sicher, heute gar nicht mehr möglich. Allerdings ist es auch fraglich, ob ein solcher Neubau heutzutage überhaupt noch nötig wäre. „Die Zahl unserer Gemeindemitglieder ist in diesem Jahr erstmals auf unter 3.000 gesunken“, sagt Heller. Tendenz sinkend. Mitentscheidender Grund: Maintals zweitgrößter Stadtteil ist der einzige, in dem keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen werden können. Sprich: Neueintritte durch Hinzugezogene gibt es nicht.

Auch bei den Gottesdiensten bleibe es überschaubar, auf 30 bis 35 schätzt er die durchschnittliche Zahl der Besucher. Bei Konzerten habe seine Kirche allerdings auch mal volles Haus.

Es waren andere Zeiten vor 50 Jahren, als der Kirchenanbau eröffnet wurde: andere Mitgliederzahlen, andere finanzielle Möglichkeiten. Sicher, nur der alte Teil der Kirche wäre auch heute noch zu klein, um dort Gottesdienste oder Konzerte abzuhalten. Allein die Fischer und Krämer-Orgel – die in diesem Jahr ihr 20-Jähriges feiert – würde gar nicht hineinpassen.

Dennoch werden die meisten Kirchengemeinden perspektivisch nicht darum herumkommen, sich räumlich zu verkleinern oder an einem Standort zu konzentrieren.

Das Gemeindehaus an der Rhönstraße komme in die Jahre und sei für die heutigen Bedürfnisse eigentlich zu groß. So werde sich seine Gemeinde in absehbarer Zeit mit der Frage auseinandersetzen müssen, was mit dem Gebäude und dem Grundstück geschieht. Ein Weg wäre Abriss und kleinerer Neubau an gleicher Stelle, so wie in Nachbargemeinden bereits geschehen.

Das Kirchengebäude in Alt Bischofsheim wird bereits jetzt- zum Beispiel mit dem regelmäßig stattfindenden Kirchencafé - in Teilen quasi wie ein Gemeindezentrum genutzt. Doch eine komplette Aufgabe des Hauses an der Rhönstraße würde logistische Probleme mit sich bringen: „Die Kirche hier hat keinen Keller, keine Lager- und Gruppenräume“, so Heller. Diese wären aber essenziell für das Gemeindeleben.

 

Am 10. Juni feiert die Kirchengemeinde Bischofsheim das 50-jährige Jubiläum des Kirchenanbaus. Zusätzlich feiert auch die Orgel ihren 20. Geburtstag. Grund genug für Kantorin Andrea Tetens, mit ihrem Kinderchor Lieder zum Thema „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt“ und das Singspiel „Wir bauen eine Orgel“ aufzuführen.

Dass die Kinder damit zu Beginn Probleme haben würden, ist für die Chorleiterin - Mutter von drei Töchtern - kein Wunder. „Das Stück ist wesentlich abstrakter als die Musicals, die wir sonst aufführen“, gibt sie zu. Das Singspiel thematisiert den Bau einer Orgel, die unter der Aufsicht der Orgelbauer Klaus, Hans, Friederich und Ruth entsteht. Da diese jedoch hin und wieder wichtige Details vergessen, müssen die Orgelpfeifen ihnen immer mal wieder auf die Sprünge helfen, was diesen sichtlich Spaß macht. Während des Stücks werden auch die verschiedenen Pfeifenarten auf musikalische Weise erklärt und vorgeführt. Die Funktionsweise der Orgel und die Pfeifenformen werden mit Hilfe einer Beamer-Präsentation während der Aufführung auch zu sehen sein. Das Kinderchorkonzert beginnt um 14 Uhr in der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Doch schon um 11 Uhr beginnt das Jubiläumsfest mit einem Festgottesdienst und dem „Männermitsingprojektchor“, im Anschluss daran gibt es Mittagessen, Kaffee und Kuchen und verschiedene Programmpunkte rund um die Kirche (4. Juni).

 

Jürgen Dietermann ist der Jugendarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim. Doch er ist auch seit 17 Jahren Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Gemeinde Kilianstädten-Oberdorfelden. Der heute 58-jährige Jürgen Dietermann wurde in Herborn geboren und zog für sein Studium nach Wuppertal. Dort besuchte er die Evangelistenschule Johanneum. Er machte eine dreijährige Ausbildung plus Anerkennungsjahr. Sein Anerkennungsjahr absolvierte er beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in Neustadt an der Weinstraße, wo er sechs Jahre, also bis 1990, blieb.

Anschließend verschlug es den heutigen Familienvater in den Kirchenkreis Simmern-Trar­bach im Hunsrück. Dort arbeitete er zehn Jahre als Jugendarbeiter, ehe er um die Jahrtausendwende seine Heimat nach Oberdorfelden verlegte. Dort arbeitete er nicht mehr als Jugendarbeiter, sondern mit wechselnden Stundenzahlen als Religionslehrer an einer Grundschule. Dies sollte ihm ermöglichen, sich mehr auf die Familie und sein Studium zu konzentrieren. Denn Dietermann begann Sozialpädagogik zu studieren, was er im Jahr 2006 abschloss.

Zu dieser Zeit war er bereits lange im Kirchenvorstand von Kilianstädten-Oberdorfelden, in dem er gleich zu Beginn seiner Amtszeit, im Jahr 2001, zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Während Dietermann dann Religionslehrer und in Teilzeit Hausmann war, fiel seine Aufmerksamkeit auf die Kirchengemeinde Bischofsheim. „Immer wieder habe ich die Anzeige gesehen, dass für zwei Jahre ein Jugendarbeiter gesucht wird. Da dachte ich mir, dass ich es ja nochmal versuchen kann.“

Gesagt, getan. Anfang 2014 trat Dietermann seinen Dienst als Jugendarbeiter in Bischofsheim an und ist der Gemeinde seither auch erhalten geblieben. Eher sieht er es positiv, in unterschiedlichen Funktionen in zwei Gemeinden zu sein: „Es gibt einen gewissen Austausch. Man kann schauen, was welche Gemeinde besser macht als die andere, und dann eventuell gute Ideen übernehmen.“ Er hat noch mit einer Prädikantenausbildung begonnen, auch seine Arbeit möchte er noch mehr etablieren. „Die Konfis beispielsweise nehmen mich dann in einer ganz anderen Rolle wahr. Aber ich sehe es auch als Möglichkeit, mich bei der Gemeinde zu bedanken. Die Arbeit hier war immer so gut und die Menschen haben einen so toll hier angenommen, dass ich einfach etwas zurückgeben kann, wenn ich mich auch in Bischofsheim engagiere.“

 

50 Jahre Kirchen-Anbau war ein Anlass für Kantorin Andrea Tetens, eine besondere musikalische Gestaltung des Gottesdiensts vorzubereiten. Seit 10 Uhr morgens singt der Männerchor bekannte Schlager und Hits, überwiegend aus den siebziger und achtziger Jahren. Sie alle sind dem Aufruf zum Männermitsingprojektchor der evangelischen Kirchengemeinde gefolgt. Es haben sich 25 Männer aller Altersgruppen zum Mitsingen angemeldet, die meisten kommen aus Bischofsheim. Zwei Hochstädter und zwei Männer aus Enkheim trauen sich ebenfalls zum Proben-Event am Samstag.

Die Sänger pausieren im Pfarrgarten, im Schatten des gewaltigen Walnussbaums. Hier hat Konfi-Teamer Mark Loose bereits die Bratwürste auf den Grill gelegt, Andrea Tetens bringt Salate und Kuchen aus der Kühlung, die Männer schleppen Wasser- und Bierkästen. Pfarrerin Kirsten Schulmeyer steuert noch Torte zum Nachtisch bei.

Großen Anteil an dem regen Gemeindeleben hat sie der Kirchenmusik und „ihrer“ Kantorin Andrea Tetens zu verdanken. „Sie ein Glücksfall für uns“, bestätigen alle, die es sich an zwei Biertischen schmecken lassen. Zwei Kinderchöre, die „Young Voices“ im Jugendchor, der Gospelchor „Good News“ und die Ökumenische Kantorei sind unter ihrer Leitung mit viel Freude am Musizieren. Die Orgelmusik zur Marktzeit und Konzerte gehören inzwischen zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens. Nach der Mittagspause geht's weiter mit alten Schlagern in Deutsch und Englisch. Fünf Lieder werden am Ende für den Gottesdienst am Sonntag ausgewählt – und hoffentlich auch eine Zugabe.

 

Zirkusreife Ferienspiele in Bischofsheim - Aufführung um 16 Uhr:

Bereits zum fünften Mal veranstaltet Jürgen Dietermann im August im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim die Ferienspiele. Nach Themen wie „Detektive“ oder „Afrika“ steht nun der „Zirkus“ im Fokus. Hilfe holte sich der Jugendarbeiter hierbei von dem Kinder-Mit-Mach-Zirkus „Hallöchen“ aus der Region Darmstadt. Von Montag bis Freitag hatten die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Zirkuskünste kennenzulernen und auch einzustudieren.

Insgesamt werden momentan 32 Kinder von acht Ferienspielhelfern betreut, darunter auch drei Mitglieder des Kinder-Mit-Mach-Zirkus „Hallöchen“, wie die Zirkusdirektorin Antje Kiel. Sie erklärt zum Ablauf, dass man den Kindern an den ersten Tagen erst einmal ermögliche, die verschiedenen Kunststücke kennenzulernen. Danach können sich die Kinder frei entscheiden, was sie aufführen möchten. Die einstudierte Zirkusvorstellung findet am heutigen Freitag um 16 Uhr in der Turnhalle der Turnerschaft Bischofsheim am Fechenheimer Weg statt. Im Anschluss wird es noch die Möglichkeit geben, in die Zirkuswelt hineinzuschnuppern. Zudem ist für Sonntag um 11 Uhr ein Abschlussgottesdienst geplant (3. August).

 

Was Pfarrer Jens Heller, Kirsten Schulmeyer sowie die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstands nach der Öffnung der Zeitkapsel aus der Kugel der Kirchturmspitze, in den Händen hielten, sind Schätze von historischem Wert. Außerdem wurden sie auch noch von einem wahren „Geldsegen“ überrascht. Der mit der Restaurierung beauftragte Schlosser Wolfgang Krauss fand tatsächlich eine verschlossene Dokumentenrolle in der Kugel der Turmspitze.

Die Öffnung des ließ sich neben einigen Kirchenvorstandsmitgliedern auch Statiker Horst Frischmuth nicht entgehen, der mit seinem Bruder, dem Architekten Matthias Frischmuth, für die Sanierung des Kirchturms verantwortlich zeichnet.

Zum Vorschein kommt eine Papierrolle, in der weitere Zeitzeugnisse eingewickelt sind. Beim Auspacken kann es Pfarrer Heller kaum fassen. „Fünf Millionen Mark“, ruft er in die kleine, im alten Teil der Kirche versammelte Menge, und nochmal: „Fünf Millionen Mark!“ Doch es kommt noch besser: „Ein Schein über eine Milliarde!“ Natürlich ist dem Kirchenmann schnell klar: Es handelt sich um Banknoten aus dem Jahr 1923, dem Jahr der sogenannten Hyperinflation.

Bei aller Sensation und Überraschung bleibt der Fund zunächst ein Rätsel. Warum sollte jemand im Jahr 1953 wertlose Banknoten aus der Zeit 30 Jahre zuvor in die Rolle gesteckt haben? Auch die weitere Untersuchung gibt erst einmal keinen Aufschluss. Es kommen weitere Dokumente ans Tageslicht: eine Urkunde des Kirchenvorstands, ebenfalls aus der Zeit der Einweihung der neuen Glocken im Jahr 1953. Dann noch Schriftrollen aus verschiedenen Epochen, die wohl aneinandergeklebt worden waren. Die älteste stammt von 1863. Doch ihren Inhalt verrät die Rolle noch nicht. Die Schrift ist zu klein, um sie entziffern zu können. Aber das ist nicht alles. „Hier ist noch etwas“, ruft jemand. Es kommt ein Schriftstück aus den 1920er Jahren zum Vorschein, womit wohl auch das Rätsel der Geldscheine gelöst scheint. Die Anwesenden bringen sie aufgrund des Zeitfensters mit dem Schreiben in Verbindung.

Und das wiederum liefert neue Erkenntnisse: Dass die Glocken im Zweiten Weltkrieg für Kriegszwecke eingeschmolzen wurden, habe er gewusst, sagt Heller. Dass das Gleiche auch im Ersten Weltkrieg geschah, war ihm bis dahin nicht bekannt. Doch da steht es nun, schwarz auf weiß.

Im Oktober spricht Pfarrer Heller bei der Ergänzung der Urkunden ein paar Worte, vor allem verliest er eine neue Urkunde, die zusammen mit den alten Dokumenten und Geldscheinen in das neue Behältnis versenkt wird. Der Urkundentext enthält eine Beschreibung der Entwicklung der Kirchengemeinde seit dem Jahr 1953 (dem Datum der vorigen, jetzt wieder mit versenkten Urkunde). Zudem liegt der neuen Zeitkapsel eine Kopie der „Hanauer Erklärung“ des Kirchenkreises Hanau im Rahmen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck bei, die ebenfalls das zentrale Motiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ verkörpert. Diese Erklärung ist ein Positionspapier des Kirchenkreises „von unten“, wie es im Text heißt. Sie greift „wesentliche Einsichten der Hanauer Synode von 1818“ auf und will sie in die heutige Sprache übersetzen.

Die alte Kirche hatte zwar den Dreißigjährigen Krieg nach 1635 nicht überlebt, sie ist damals wohl abgebrannt. Aber zumindest seit dem Jahr 1747/1748 ist die heutige Gestalt überliefert. Da wird ein so kleiner Schritt wie das erneute Versenken einer Zeitkapsel wohl auch keine finanziellen Gelüste auslösen

 

Mit deutscher und englischer Rock- und Popmusik wird die Band Dr. Mabuse die evangelische Kirche in Bischofsheim am Sonntag, 2. September um 19.30 Uhr mal ganz anders zum Klingen und Swingen bringen. Die Band pflegt schon seit vielen Jahren eine gute Verbindung zur evangelischen Kirchengemeinde und freut sich, mit diesem Benefizkonzert etwas zur Kirchturmsanierung beitragen zu können. Direkt vor dem Konzert wird Dr. Mabuse um 18 Uhr den „Hits-From-Heaven-Gottesdienst“ musikalisch gestalten, in dem der Song „Sowieso“ von Mark Forster im Mittelpunkt steht. Zwischen Gottesdienst und Konzert gibt es einen kleinen Imbiss und Getränke. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Kirchturm sind willkommen (31. August).

 

Das traditionelle Adventskonzert mit allen Chören der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim findet dieses Jahr am dritten Advent, Sonntag, 16. Dezember, in der evangelischen Kirche statt. Der Kinderchor, der Jugendchor Young Voices, die Ökumenische Kantorei und der Gospelchor Good News werden unter der Leitung von Kantorin Andrea Tetens ein bunt gemischtes Programm präsentieren, das von bekannten deutschen Advents- und Weihnachtsliedern über neuere Songs bis hin zu schwungvollen Gospels reicht. Begleitet werden die Chöre von Silvana Tetens an der Querflöte und Christa Wolf-Kraske an der Orgel. Das Konzert beginnt dieses Jahr schon um 16.30 Uhr, sodass die Möglichkeit besteht, im Anschluss daran zum offenen Adventskalender zu gehen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Kirchenmusik wird gebeten.

 

Der Stiftungslauf der Bürgerstiftung der evangelischen Kirche Hochstadt, die seit mehr als zehn Jahren für die Kirchengemeinde und soziale Projekte in Hochstadt fördert und unterstützt, hat sich nach kurzer Zeit als eine der zentralen Veranstaltungen etabliert. Im Mai machen sich die vier Wandergruppen auf, ihre Route durch den Stadtteil zu suchen. Sie wollen Fragen aus unterschiedlichen Themenbereichen zu Hochstadt beantworten und müssen hierzu – einer Schnitzeljagd ähnlich – die Hinweise zuerst finden. Sie dürfen es also eher gemächlich angehen.

Kurz darauf wird es auch für die Läufer ernst. Der „Startschuss“ für die sechs Teams, die den Stiftungslauf bestreiten, fällt und schon geht es den steilen Hang hinauf zum Schützenhaus. „Am Anfang habe ich einen Riesenschreck gekriegt“, sagt Pfarrer Uwe Rau. Hier brennt die Sonne gnadenlos auf die Athleten, der vier Kilometer lange Rundkurs quer durch die Streuobstwiesen hat es in sich. Und so stellt sich die Frage: „Wollen wir die zwei Stunden vollmachen?“ „Na klar“, war die Antwort, „hier sind harte Jungs am Start.“ Und harte Mädels, muss man ergänzen.

Vertreten ist die Bürgerstiftung natürlich auch am Pfingstfest mit ihrem traditionellen Stiftungsbier. Und auch Tenor George Lungu und das Polizeicorps Frankfurt werden wieder ein Konzert in der evangelischen Kirche geben. Unter dem Motto „One night at the opera“ werden bekannte und auch seltene Arien und Opernlieder zu hören sein.

Die Einnahmen aus den Veranstaltungen wie auch die Dividenden aus dem Stiftungsvermögen kommen ausschließlich der Kirche und der Gemeinde zugute. Jugendarbeit, aber auch denkmalpflegerische Aufgaben wie der Erhalt der Kirche sind aktuell die Schwerpunkte, die Kuratorium und die drei Vorstände einstimmig beschlossen haben. Konkret ist geplant, das große Flügeltor der Kirche als barrierefreien Eingang umzugestalten.

 

 

Im Juli sind Handwerker an der Kirche in Hochstadt an der Arbeit. Seit Mitte Mai gehen nicht nur Gläubige in der evangelischen Kirche ein und aus, sondern vor allem Handwerker. Vor Ort erläutert Pfarrer Uwe Rau die Maßnahmen, die voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein sollen. Es war die Sicherung des Dachgebälks erforderlich, weil das Gewicht des Dachstuhls zu stark auf den Außenmauern der Kirche lastet und diese gewissermaßen auseinander drückt

Die zweite große Baustelle befindet sich an den Stützpfeilern der Außenmauer. Diese sind das Resultat des Deckengewölbes, das nach der 1230 oder 1430 erfolgten Errichtung der Kirche eingezogen wurde. Weil dadurch die gesamte Statik des Gebäudes verändert wurde, entstanden die Stützpfeiler, um der Außenmauer die nötige Stabilität zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Witterung die Fugen der Stützpfeiler ausgespült. „Jetzt wird neu verfugt und gleichzeitig werden einige Steine ausgetauscht.“ Dabei gehen die Arbeiter behutsam vor, haben bewusst ein sehr körniges Fugenmaterial gewählt, das bei Niederschlag die Feuchtigkeit zügig wieder abgibt und nicht in das Mauerwerk eindringen lässt. Denn dadurch bröckelte zuletzt an der Innenwand der Putz ab. Der wurde entfernt, demnächst soll die Wand neu verputzt werden.

Danach wünscht sich Pfarrer Rau, dass im hinteren Teil die starre Sitzordnung durch die Kirchenbänke aufgelöst wird und stattdessen ein Bereich entsteht, der individuell genutzt werden kann – „etwa für die Kinderkirche oder für ein Kirchencafé“, sagt er.

Die Kosten für die Arbeiten beziffert Rau auf rund 145.000 Euro. Geld, das die Gemeinde nicht allein aufbringen muss. Auch Kirchenkreis und die Landeskirche leisten einen Beitrag. Der Eigenanteil der Hochstädter Gemeinde liegt bei 5.500 Euro und wird aus Rücklagen finanziert. Auch aus einem Baufonds, der 2003 angelegt wurde, nachdem sich der Staat in Absprache mit Kirchen und Gemeinden aus seiner Baulast für die Kirchen freigekauft hatte, kommen Gelder.

Solange die Arbeiten in und an der Kirche andauern, wird auch die Orgel schweigen. Gewissermaßen aus Selbstschutz könnte man sagen. Das Instrument wurde eingehaust, um es vor Staub- und Schmutzpartikeln zu schützen, die im Rahmen von Sanierungsarbeiten entstehen.

Dennoch muss die Gemeinde nicht auf die instrumentale Begleitung ihres Gesangs verzichten. „Wir haben stattdessen ein Klavier aufgestellt“.

 

Gebete jenseits der Worte nennen Sebastian Schmid und Robby Höschele ihr Angebot an Jugendliche und Erwachsene im März in der evangelischen Kirche in Wachenbuchen. Schmid, Bildungsreferent für Jugendspiritualität am Bischöflichen Jugendamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist Projektleiter der „atelier:kirche“ in Wernau. Er ist auf Einladung von Christoph Goy nach Wachenbuchen gekommen, um hier eine andere Form von Gottesdienst zu versuchen. Gemeinsam mit Höschele hat er Playing Arts als ein Bildungskonzept entwickelt.

„Wir kennen das Beten in relativ feststehenden Ritualen, in der Liturgie. Playing Arts versuchen, das Beten in ein künstlerisch-kreatives Spiel einzubeziehen. Playing Arts ist eine Gebetszeit, in der Gebete nicht aus Worten bestehen, sondern sich im Spielen und künstlerischen Schaffen ausdrücken. Der Kirchenraum ist dabei Atelier und Spielraum und bleibt gleichzeitig voll und ganz Gottesdienstraum und Ort der Gottesbegegnung.“

Am Samstag liegen einfache Materialien bereit: Papier in diverser Form, als Butterbrotpapier, als Tüte, als Kassenrolle und diverse Stifte, Kohle, Bleistift, Rötel. Es gilt zu experimentieren, in erster Linie aber gilt es, einfach da zu sein. „Ich muss nichts leisten, mich nicht verstellen. Loslassen, zulassen, locker lassen – das ist die Grundhaltung während des gesamten Zeitraums.“

 

 

 

 

Vereine

 

Feuerwehr:

Am Silvester gab es wenig Feuerwehreinsätze, es war ruhiger als noch im Vorjahr. So musste die Feuerwehr nur wenige Male zu kleineren Einsätzen ausrücken. Etwa am Samstag, 30. De­zember von 20.15 bis 21.15 Uhr: Die Stadtteilwehren Bischofsheim und Dörnigheim wurden gegen 20.15 Uhr zu einem Zimmerbrand in die Schlesische Straße gerufen. Vor Ort war ein Kühlschrank durch einen technischen Defekt in Brand geraten. Die Bewohner des Hauses konnten sich bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie begeben. Ein Trupp von Feuerwehrmännern unter schwerem Atemschutz kontrollierte die stark verrauchte Wohnung.

Am Sonntag, 31. Dezember, gab es gegen 23.30 Uhr für die Feuerwehr einen kleinen Einsatz. Die Stadtteilwehr Bischofsheim wurde wegen eines angeblichen Kleinfeuers im Dörnigheimer Weg umsonst alarmiert. Am Montag, 1. Januar, wurde gegen 1.30 Uhr in der Goethestraße im Bereich der Hochhäuser ein Kleinfeuer gemeldet. Die Stadtteilwehr Bischofsheim fand den brennenden Inhalt eines Müllbehälters. Als die Feuerwehr eintraf, war das Feuer bereits durch Anwohner abgelöscht worden.

Mit diesen Überresten der Knallerei beschäftigen sich traditionell die Maintaler Muslime. Mit Besen, Eimern und Säcken haben sie gleich im neuen Jahr Raketenreste, Böller, Flaschen und Verpackungsabfall eingesammelt. Die muslimische Gruppe Ahmadiyya Muslim Jamaat Maintal ist dafür im Rahmen ihrer Aktion „Silvesterputz“ an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet tätig geworden. Wie die Stadt Maintal mitteilt, sammelten die Maintaler Muslime in Bischofsheim am Dörnigheimer Weg von der Feuerwehr bis zum Kreisel, sowie in Dörnigheim von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, über die Breitscheidstraße (Gebetsstätte), den Backesweg bis zum alten Friedhof. Zusätzlich wird der Bahnhof Ost, die Umgebung des Feuerwehrgerätehauses in der Berliner Straße in Dörnigheim sowie rund um das Schützenhäuschen in Hochstadt gesäubert.

In zwei Kellerparzellen eines Mehrfamilienhauses an der Goethestraße in Bischofsheim ist im Februar aus noch unbekannten Gründen ein Feuer ausgebrochen. An der Einsatzstelle brannte Hausrat in mehreren Kellerabteilen. Darüber hinaus wurde eine Person aufgrund eines Kurzschlusses in einem Aufzug eingeschlossen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung kam es in allen 17 Stockwerken des Gebäudes zu einer Verrauchung. Um das Gebäude zu entrauchen und das Treppenhaus rauchfrei zu halten, wurden durch die Einsatzkräfte vier Druckbelüftungsgeräte eingesetzt.

Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte rückten im März zu einem Brand im Dörnigheimer Weg aus. Anwohner hatten gegen 15.30 Uhr starken Rauchgeruch aus einer Wohnung im 4. Stock gemeldet. Die Tür musste geöffnet werden. In einem der Zimmer wurde ein Schwelbrand festgestellt sowie eine Person tot aufgefunden. Vermutlich handelt es sich um den 56-Jährigen Inhaber der Wohnung.

Im April ist eine Gartenhütte in Bischofsheim in der Jahnstraße (Gemarkung Feld und Waldrand) in Brand geraten. Nach ersten Schätzungen beträgt der Schaden 10.000 Euro.

Für einen großen Schrecken sorgten im Mai Brandgeruch und Rauchentwicklung in einem Hochhaus in der Goethestraße (130er-Hausnummern) in Bischofsheim. Die gegen 19.50 Uhr eintreffenden Polizei- und Rettungskräfte stellten fest, dass mehrere Kellerverschläge aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten waren.

Nach einem Kellerbrand am Sonntagabend musste die Feuerwehr am Montagabend wieder an derselben Adresse an der Goethestraße löschen. Nach Informationen von Polizei und Feuerwehr wurden bei dem Feuer am Montag zwei Kellerparzellen auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes komplett zerstört. Der Sachschaden wird auf etwa 30. 000 Euro geschätzt. Menschen wurden nicht verletzt.

Bald darauf fasst Polizei einen Verdächtigen. Ein 16-jähriger Maintaler hat gestanden, für die drei Brände in einem Hochhaus an der Goethestraße verantwortlich zu sein. Gegen den jungen Mann wurde Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr erlassen. Er wurde anschließend in eine Jugendarrestanstalt gebracht.

 

Wie man das Auto aufschneidet, konnten Besucher im Mai beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Dörnigheim selbst ausprobieren. So wurden mit echten Autos und Motorrädern Unfälle nachgestellt und die Mitglieder der Feuerwehr klärten die Besucher auf, wie sie bei Verkehrsunfällen vorgehen. Viele Besucher nutzten die Chance, selbst tätig zu werden. Sie konnten mit Hilfe der Feuerwehrleute ein Auto aufschneiden. Dafür mussten sie ein Gerät nutzen, das aussieht wie eine riesige Zange. Diese war so schwer, dass man sie kaum alleine tragen konnte. Dafür standen Feuerwehrleute den Besuchern zur Seite.  Neben dem Aufschneider konnten die Besucher auch in einen Überschlagssimulator steigen.

 

Beim Sturz von einem Dach hat sich im Mai ein 79-jähriger Mann in der Mainkurstraße verletzt. Er hatte das Gleichgewicht verloren und war auf einen Zaun gestürzt. Dabei bohrte sich einer der Pfosten durch seinen Oberschenkel. Laut Polizeiführer vom Dienst musste die Feuerwehr den Pfosten abflexen, um den Mann, der bei Bewusstsein war, zu befreien. Er wurde dann in ein Klinikum transportiert.

Beim Brand eines Schafstalls in Bischofsheim ist im Juni ein Sachschaden von rund 2.000 Euro entstanden. Den 80 Schafen, die dort untergebracht sind, passierte laut Polizei nichts. Gegen 22 Uhr wurde die Stadtteilwehr Bischofsheim alarmiert. In der Ledergasse wurde starker Rauch gemeldet. Der Schäfer traf laut Polizei rechtzeitig vor Ort ein und konnte seine 80 Schafe in eine angrenzende eingezäunte Weide in Sicherheit bringen. Das Feuer wurde durch zwei Trupps mit zwei C-Rohren gelöscht. Zur Wasserversorgung wurde eine Leitung zu einem mehrere hundert Meter vom Brandobjekt entfernten Hydranten aufgebaut.

Im Juni wurde zunächst ein Scheunenbrand in der Niedergasse gemeldet. Augenzeugen sprachen auch davon, dass ein bewohntes Fachwerkhaus in Flammen stand. Laut ersten Polizeiangaben waren aber keine Menschenleben in Gefahr. Der Einsatz konnte nach über sechs Stunden beendet werden. Insgesamt waren über 80 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr mit 25 Fahrzeugen im Einsatz. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf über 100.000 Euro. Die Scheune ist nach dem Feuer einsturzgefährdet und kann derzeit noch nicht von den Brandursachenermittlern der Kripo Hanau betreten werden. Laut den Polizeibeamten könnte es sich um Brandstiftung halten. Ein Verdächtiger wurde zunächst festgenommen, am Montag jedoch wieder entlassen.

Im Juli schlugen Flammen aus dem Wohnzimmer einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Goethestraße. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf andere Räume und der Nachbarwohnungen verhindern; dennoch wird ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro angenommen.

Es war nur Gestrüpp an einem Lärmschutzwall, das im September gegen 12.20 Uhr an der    A 66, Ausfahrt Dörnigheim in Fahrtrichtung Frankfurt, gebrannt hat. Auf rund 1000 Quadratmetern hatte sich das Feuer ausgebreitet. Die Löscharbeiten dauerten rund eineinhalb Stunden.

Ende September gab es einen Dachstuhlbrand in der Karlstraße. Gegen 6.20 Uhr brannte es in der obersten Wohnung. Alle Hausbewohner hatten bei Eintreffen der Einsatzkräfte bereits das Haus verlassen und blieben unverletzt. Auch die Bewohner umliegender Häuser mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, durften allerdings nach dem Löschen des Brandes zurückkehren. Der Schaden wird nach ersten Erkenntnissen auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.

 

Im Oktober veranstalteten die Jugendfeuerwehren von Maintal eine gemeinsame Übung. Diese fand rund um den Gänsweiher statt. Die Jugendfeuerwehr Langenselbold nahm eine Wasserentnahme vor. Zum anderen wurden zwei Personenrettungen simuliert. Diese werden von der Jugendfeuerwehr Hochstadt und dem Jugend-THW Erlensee durchgeführt. Weitere Einsatzszenarien waren ein simulierter Waldbrand, den die Jugendfeuerwehren aus Bischofsheim und Dörnigheim „löschen“ mussten, und die Nachwuchsbrandbekämpfer aus Wachenbuchen sollten gemeinsam mit den Maintaler Tauchern Fässer aus dem Weiher „bergen“.

 

 

Sport

 

Nach dem Sieg auf dem Feld hat Germania Dörnigheim auch in der Halle triumphiert: Das Team holte sich Anfang Januar den Stadtmeistertitel und verwies dabei den Erzrivalen FC Hochstadt in die Schranken.

Der FC Germania Dörnigheim hat bei seiner Jahreshauptversammlung das Budget für die Ausstattung der Vereinsgebäude auf der neuen zentralen Sportanlage „Dicke Buche“ beschlossen. Über 150.000 Euro wird der Fußballclub investieren. Aufgewendet werden soll das Geld teils durch Eigenkapital und teils durch Fremdkapital, das nach zehn Jahren wieder zurückgezahlt sein. Größter Posten ist die Ausstattung der neuen Gaststätte mit entsprechenden Küchengeräten und dem Biergarten vor dem Gebäude. Allein dafür sei ein sechsstelliger Betrag eingeplant. Zudem muß noch ein Außenverkaufsraum, ebenfalls mit kleiner Küche, gebaut werden. Büroräume, sechs Garagen für diverse Sportutensilien und ein Fitnessraum stehen der Germania ebenfalls zur Verfügung. Kostenintensiv ist auch die Alarmsicherung der neuen Gebäude. Der Umzug der Germania zur „Dicken Buche“ ist weiterhin für Herbst geplant. „Spätestens am 1. Oktober wollen wir dort mit dem Spielbetrieb beginnen“, so der Germania-Chef. Entscheidend sei die Parkplatzsituation an der Anlage. Nördlich der Sportanlage sollen 100 zwingend notwendige Parkplätze entstehen. „Ohne Parkplätze wird es keinen Spielbetrieb von uns geben“, stellt Marx klar. Der Trainingsbetrieb sei aber bereits möglich.

 

Der Umzug auf die moderne, auf die Anforderungen des Traditionsvereins zugeschnittene Sportanlage steht gewissermaßen symbolisch für die Aufbruchsstimmung, die den Fußballclub genau 110 Jahre nach seiner Gründung ergriffen hat. Im Oktober wird überall gearbeitet, werden Trainingsutensilien von der Eichenheege an den neuen Sportplatz gekarrt. „Etwa drei bis vier Monate werden wir wohl brauchen, bis wirklich alles fertig ist“, glaubt Wolfgang Marx, der Erste Vorsitzende der Germania; insbesondere die Gestaltung der Außenbereiche könnte sich aber auch noch bis in den nächsten Frühling hinziehen.

Die zentralen Bestandteile ihrer neuen Heimat sind allerdings bereits einsatzbereit: Zwei große und ein kleiner Kunstrasenplatz, allesamt mit Flutlicht ausgestattet, dazu das neue Vereinsgebäude mit Kabinen und Funktionsräumen sowie die vereinseigene Gaststätte. Auch das neue Vereinsgebäude entspricht den zeitgenössischen Anforderungen und verfügt nicht nur über Kabinen und Duschen, sondern auch über einige Funktionsräume – alles selbst konzipiert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Besonders stolz sind die Fußballer auf die vereinseigene Gaststätte, die der Club in enger Zusammenarbeit mit seinem Pächter geplant hat und die keine klassische Vereinsgastronomie bieten wird. „Sicher, wir haben auch einen Raum mit Fernseher, auf dem man alle Fußballspiele verfolgen kann“, erläutert Craatz, „aber dieser Bereich ist vom eigentlichen Gastraum abgetrennt, der sich daher auch gut für ein Familienessen eignet.“

Die Germania will an der „Dicken Buche“ so schnell wie möglich Wurzeln schlagen und die sportliche Entwicklung der letzten Jahre weiter vorantreiben: Die erste Mannschaft soll wieder in die Gruppenliga aufsteigen und sich dort etablieren, ihre Nachwuchsarbeit wollen die Fußballer noch weiter professionalisieren. Die neue Ära an der „Dicken Buche“ läutet die Germania bereits am 19. Oktober mit der offiziellen Eröffnungsfeier ein. Am Wochenende finden dann die ersten Punktspiele aller Teams auf den neuen Plätzen statt.

 

Hunderte Luftballons in den Farben Weiß, Schwarz, Rot, Gelb und Blau stiegen Nachmittag in Dörnigheim in die Luft. Die Farben der Vereine, die nun auf der offiziell eröffneten Sportanlage „Dicke Buche“ ihr Zuhause haben. Organisationsgeschick, Hilfsbereitschaft und ein Aufeinanderzugehen von allen Beteiligten waren notwendig, um das Bauprojekt – insgesamt 5,7 Millionen Euro teuer – zu realisieren und zum Erfolg zu bringen.

So richtig neu ist nur der FC Germania Dörnigheim, der den in die Jahre gekommenen Sportplatz an der Eichenheege verlässt und für ein Neubaugebiet Platz macht. Der Dörnigheimer SV und die TSG Dörnigheim sind bereits seit den Siebzigern heimisch an der Dicken Buche. Neben der Freude über das nigelnagelneue Sportgelände schwang bei den Vorsitzenden beider Vereine ein bisschen Wehmut mit. „Dass die Germania jetzt hier ist, davon können wir nur profitieren. Wir sind überzeugt von einer guten Nachbarschaft.“, sagt der DSV.

Endgültig fertig wird die Sportanlage allerdings erst im Frühjahr, wenn für die Tennisspielgemeinschaft der Freien Turner und der Turnerschaft die Tennisplätze angelegt werden. Dass diverse Unwägbarkeiten und Unterbrechungen den Zeitplan des Mammutprojektes immer wieder verzögerten, war an diesem feierlichen Nachmittag allerdings kein großes Thema mehr. Da störten auch die Bagger nicht, die auch nach der Eröffnung noch im Einsatz sein werden.

 

Bei der im März abgehaltenen Jahreshauptversammlung des FSV Bischofsheim ist Jürgen Hapke als erster Vorsitzender zurückgetreten. Auch Irmgard Rohrbach, erste Kassiererin, stellte ihr Amt zur Verfügung, auch sie wurde von einigen Vereinsmitgliedern für ihre Arbeit kritisiert. Beide waren erst unmittelbar zuvor wiedergewählt worden. Erst beim letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ nahm das Unheil seinen Lauf. Es gab diverse Diskussionen über meinen Führungsstil“, so Jürgen Hapke, der in einer Pressemitteilung von „sehr heftigen und sehr persönlich geführten Diskussionen“ spricht. „Es gab viele kleinere, verschiedene Dinge. Ich würde alles alleine entscheiden und es gebe keine Möglichkeit zu partizipieren“, umreißt Hapke die Vorwürfe.

Michael Röhrig, Spielausschussvorsitzender des Fußball-Gruppenligisten, sprach von einer fünfköpfigen Gruppe, die ihren „berechtigten oder auch unberechtigten Unmut“ kundtat. „Das ist auch völlig legitim. Aber wie das passiert ist, das war nicht in Ordnung“, so Röhrig. Ein großer Streitpunkt soll die Jugendarbeit bei den Bischofsheimern gewesen sein, konkret die A-Jugend. Kurz vor der JHV war diese vom Spielbetrieb zurückgezogen worden, da nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Zwischen Spielern und Trainern habe es diverse Unstimmigkeiten gegeben, die in Beleidigungen weit unter der Gürtellinie geendet haben sollen. Eine halbe Stunde dauerte das hitzige Wortgefecht bei der Versammlung, dann verkündete Hapke seinen Rücktritt. Findet sich bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand, steht der Verein vor der Auflösung.

Im April wurde Michael Büthe, früher Jugendleiter, satzungsgemäß in geheimer Abstimmung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Sein Abstimmungsergebnis: 58 Ja- und acht Nein-Stimmen, bei fünf Enthaltungen.

 

 

 

Der Waldsportplatz in Wachenbuchen ist im April eine riesige Baustelle. Neben dem fast fertiggestellten neuen Kabinentrakt wird seit Mitte Februar auch der östliche Rasenplatz komplett saniert. Dieser befand sich seit geraumer Zeit in einem nicht mehr zumutbaren Zustand. Nun wird das Geläuf grundlegend erneuert. Ein Höhenunterschied von 65 Zentimetern wurde gemessen, aufgrund der in die Jahre gekommenen Drainage war der Rasen bei Regen, vor allem ab dem Herbst, kaum bespielbar. Da die Sportanlage von allen Seiten von Wald umgeben ist, komme es durch Verschattung des Spielfelds zu Feuchtigkeitsproblemen.

 

Ein neues Drainsystem soll für eine „homogene Entwässerung des Sportflächenoberbaus“ sorgen. Kosten wird das neue Spielfeld 290.000 Euro. Zusätzlich sorgte ein Bombenfund für Verzögerungen.

Entgegen des Trends vieler Fußballvereine hat sich die Kewa in einer Grundsatzdiskussion bereits vor Längerem gegen die Anschaffung eines Kunstrasenplatzes entschieden. Perspektivisch gibt es aber große wirtschaftliche Nachteile, die laufenden Kosten und Renovierungskosten wären bei einem Kunstrasen höher. „Im Wissen, dass Gelder von der Stadt mittel- und langfristig immer weniger werden, haben wir uns für den wirtschaftlicheren Rasenplatz entschieden“, so der Vorsitzende.

 

Im August kann es zur Einweihung des rund 240.000 Euro teuren Neubaus mit vier Umkleide- und zwei Duschräumen auf dem Wald­sportplatz der Kewa Wachenbuchen. Doch ein zweites Projekt ist bereits aus den Startlöchern heraus. Das eigentliche Vereinshaus, erbaut in den siebziger Jahren, ist dringend sanierungsbedürftig. Das Dach wurde kürzlich neu eingedeckt, eine Solaranlage darauf gebaut. Darunter sollen künftig auch die Schiedsrichter eine eigene Umkleide erhalten, außerdem die Toilettenanlagen und so manches andere an Haus- und Energietechnik erneuert werden. Weitere rund 180.000 Euro werden Sanierung und Umbau wohl kosten. Der städtische Anteil an der Finanzierung der Kewa-Projekte (Neubau und Sanierung) habe rund 81. 000 Euro betragen, sowie die Stellung einer Ausfallbürgschaft über 119.000 Euro. Aber auch die Vereinsmitglieder haben 650 Stunden geleistet.

Die Geschichte des Neubaus ist allerdings eine, die sich über insgesamt rund sechs Jahre hinzog, von den ersten Überlegungen im Jahr 2012 bis zur Einweihung am Wochenende. Der größte Tiefschlag war allerdings einer des Wetters. Während des Sturmtiefs „Herwar“' fiel am 28. Oktober vorigen Jahres ein Baum aufs frisch gerichtete Dach. Fels wie Friedrich freuten sich ebenfalls über eine sehr erfolgreiche Spendenaktion zugunsten des Vereins, ins Leben gerufen zur Unterstützung der Projekte. Rund 25.000 Euro kamen zusammen bei der Aktion: „Ein Herz für Kewa“, wobei die Einzelspenden zwischen 20 und 3.000 Euro betrugen (6. August).

 

Der Sport-Club Budokan Maintal hat im Januar bei der Vergabe des Oddset-Zukunftspreises des hessischen Sports 2017 den zweiten Platz erreicht. Nun haben kürzlich in Maintal Vereinsvorsitzender Ervin Susnik und Integrationsbeauftragte Ardijana Ramic Ehrung und Preisgeld entgegengenommen. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro. Der Zukunftspreis richtet sich an Sportvereine, deren Projekte Vorbildcharakter für den Vereinssport und zur Lösung gesellschaftlich wichtiger Fragen haben. Den zweiten Platz und das Preisgeld sicherte sich der SC Budokan für sein Integrationsprojekt „Glücksmomente schaffen“, bei dem Flüchtlingskinder in den Sportverein integriert werden. Der SC Budokan betreibt seit 2016 in Kooperation mit der Stadt Maintal eine eigene Flüchtlingsunterkunft. Parallel wurde im Verein eine eigene Stabsstelle für Integration eingerichtet, die gezielt vor allem Kinder und Jugendliche über die Sportangebote des Vereins aufklärt und integrieren hilft. So konnten bereits rund 70 Flüchtlingskinder in den Verein aufgenommen werden, insbesondere in die Karate- und Judoabteilung.

Auch erste sportliche Erfolge wurden bereits gefeiert. Die Karateabteilung stellt mehrere Hessenmeister, die ursprünglich aus Afghanistan stammen. Doch nicht nur der Sport, sondern vor allem auch das so wichtige Miteinander steht bei diesem Projekt im Vordergrund, niemand werde allein gelassen. Deshalb werden gemeinsame, abwechslungsreiche Ausflüge organisiert oder die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen und Schulanmeldungen unterstützt und erste Einblicke in die Berufswelt ermöglicht.

 

Im April finden wieder Bauarbeiten auf dem Gelände des Sport-Clubs Budokan an der Braubachstraße statt. Dabei werden rund 300 Kubikmeter Erde verteilt, anschließend wird Rasen eingesät. Als Grund für die Verzögerungen nennt Susnik die Baufirmen. Diese hätten ihn immer wieder vertröstet und mitgeteilt, sie hätten keine Zeit. Bereits der Termin für die Fertigstellung des Gebäudes konnte nicht eingehalten werden und wurde mehrfach verschoben. Der SC Budokan hat das Haus, das er nach eigenen Angaben langfristig als Judo-Internat nutzen will, in Eigenregie errichtet und für fünf Jahre plus eine Option für ein weiteres Jahr an die Stadt Maintal vermietet. Seit Ende März 2016 nutzt die Stadt das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft.

Mit dem Abwasser habe es in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben. Darum hat der Budokan beim Bau des neuen Vereinsheims das Gelände um 1,40 Meter angehoben und den Boden verdichtet. In diesem Zusammenhang wurde ein neuer Kanalanschluss gelegt und dabei ist dann offensichtlich der Anschluss der DLRG gekappt worden. Deshalb hat der Verein die Finanzierung der Aushebung einer Fäkaliengrube für die benachbarte Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft übernommen.

Ende November kam hoher Besuch aus Estland in die Sporthalle auf dem Gelände der Werner-von-Siemens-Schule im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ der Sportjugend Hessen, an dem der Maintaler Verein SC Budokan seit nunmehr zehn Jahren teilnimmt.

„Die Probleme, die hier auftreten, haben oft kulturelle Hintergründe“, räumt Susnik ein, „viele müssen sich erst daran gewöhnen, dass wir hier bewusst gemischte Gruppen mit Jungen und Mädchen haben“. Auch die Sprache sei zu Beginn oft ein Hindernis. Trotzdem lege man großen Wert darauf, dass deutsch gesprochen würde.

Die Sportjugend und der Verein arbeiten jährlich eine neue Zielvereinbarung aus, in der Schwerpunkte für die Arbeit im kommenden Jahr fixiert werden. In diesem Jahr legte man den Fokus auf die Ausbildung von Migranten zu Übungsleitern. Auch hier ist der SC Budokan beispielhaft. Budokan ist auch der einzige Verein in Deutschland, der ein Flüchtlingswohnheim gebaut hat. In Kombination mit dem für alle zugänglichen Mittagsangeboten führe dies zu einer engen Bindung der Geflüchteten an den Verein. Neben dem Flüchtlingsheim und dem Dojo unterhält der Verein auch noch eine Betreuung im Brüder-Schönfeld-Haus, das sich ebenfalls auf dem Gelände der Werner-von-Siemens-Schule befindet. So wird die Bindung der Kinder untereinander und zum Verein noch viel mehr gestärkt.

 

Der Andrang zu den Geräteturngruppen der Turnerschaft Bischofsheim ist gewaltig – dank

Jennifer Hassenpflug, die der Turnabteilung mit viel Engagement neues Leben eingehaucht.

Im Jahre 2013 übernahm Hassenpflug die Geräteturngruppe mit damals überschaubaren sieben Kindern. Mittlerweile turnen über 30 Mädchen in der Montagsgruppe. Sogar eine Warteliste gibt es. Anfang des Jahres wurde die Turnerin mit dem Jugendpreis der Stadt Maintal ausgezeichnet. Neben der Montagsgruppe gibt sie donnerstags Turnunterricht für Mädchen ab zwölf Jahren. Am Freitag ist die Mini-Leistungsgruppe für Mädchen bis zwölf Jahren dran. Viereinhalb Praxisstunden sind es derzeit in der Woche, es waren auch schon mal sieben. Hinzu kommen die Wettkämpfe an Wochenenden und die Zeit, die für die Planung des Trainings in Anspruch genommen werden muss.

 

Beim Tag der offenen Tür im Februar präsentierte der 1. MTSC Blau-Weiß unter dem Motto „Tanz mit“ die vielfältigen Facetten des Tanzsports und lud alle zum Zuschauen und Mitmachen ein. Ein absolut sehenswerter Höhepunkt waren an diesem Nachmittag die Darbietungen von Teresa Herlt und Christopher Dietz, Vizehessenmeister Latein und Drittplatzierte Latein bei den letzten Hessenmeisterschaften. Im Breitensport sind alle Altersgruppen vertreten, die Spanne reicht von 29 bis 77 Jahren. Die Tanzpaare legten eine bunte Mischung von Tänzen aufs Parkett und tanzten zum Abschluss eine Runde mit Gästen aus dem Publikum die Grundschritte. Ambitionierter als die Tänzer im Breitensport sind die Turniertänzer Standard und Latein. Sie zeigten Ausschnitte aus ihrem Turnierprogramm: Langsamer Walzer, Tango, Slowfox und auch Rumba, Cha-Cha-Cha und Samba. Dargeboten mit Leidenschaft und Perfektion, wirkten sie dabei so leicht und machten richtig Lust aufs Tanzen. Unter Leitung von Darja Titowa, einer Latein-Turniertänzerin auf Weltniveau, startete im Januar eine neue Discofox-Gruppe. Hier können Kurzentschlossene noch einsteigen. Auch routinierte Tanzpaare, die sich nach einer Pause wieder aufs Parkett wagen wollen, sind jederzeit willkommen. Die nächste Gelegenheit, die Tanzsportgruppen mit Applaus zu unterstützen, bietet sich am 26. August beim „Bembelturnier“ in der Maintalhalle.

 

Mit seinem Bembelturnier hatte der 1. Maintaler (MTSC) am letzten Augustwochenende hat der Tanzsportverein Blau-Weiß nun bereits schon zur vierten Auflage dieser Turnierserie in die Maintal-Halle nach Dörnigheim eingeladen. Knapp 60 Paare aus vielen Landesverbänden folgten dem Ruf des Bembels, um sich bei gemäßigten Temperaturen der bewährten Turnierleitung von Cornelia Straub und Kai Jungbluth anzuvertrauen. Mit Boris Wismer und Monika Thoma vom VSTC Casino Dornbirn (Österreich) wurde das Bembelturnier international. Mit drei gewonnenen Tänzen und einem zweiten Platz im Tango holten sie sich den Sieg in der SEN II C Standard vor den Zweitplatzierten Sebastian Koltzenburg und Christiane Leschinger-Usner vom TSC Rot-Weiß Viernheim und den Drittplatzierten Martin Schmitt und Anita Schmitt vom Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg.

Mit dem Wechsel zur Lateinmusik nahm die Jugend Besitz von der Tanzfläche. Aus dem badischen Backnang entsendete der TSG 1846 Backnang gleich drei Paare und die Helden des Nachmittags zum Start in der HGR D Latein. Den Sieg ertanzten sich Lionel Bader und Saskia Forster vom TSG 1846 Backnang, gefolgt vom zweiten Platz Martin Schmidt und Katrin-Jana Pendzialek (TSC Grün-Gold Speyer) und dritten Platz Martin Köpler und Melanie Korn vom TSG 1846 Backnang. Als Sieger tanzten Lionel Bader und Saskia Forster in der nachfolgenden HGR C Latein mit und erreichten dort gemeinsam mit Christopher Dietz und Teresa Herlt vom MTSC die Endrunde. Mit drei dritten Plätzen und einem gewonnenen Jive wurden Christopher Dietz und Teresa Herlt vom 1. MTSC sehr zur Freude der Maintaler Anhängerschaft zum dritten Platz aufgerufen.

 

Die Stadt Maintal und der 1. Maintaler Tanzsportclub Blau-Weiß bieten im Dezember

seit einem Jahr ein Tanzangebot für Menschen mit und ohne Demenz im Rathaus Maintal an. Zum Oktoberfest im Kleeblatt in Bischofsheim haben sie mit Bewohnern und Gästen eine halbe Stunde getanzt. Vor allem geht es darum, gemeinsam Spaß und ein wenig Unterhaltung zu haben. Und doch passiere sehr viel mehr: Ein Senior, der zu Beginn nur mit dem Rollator getanzt habe, habe wieder so viel Freude an der Bewegung entwickelt, dass er es tatsächlich wage, sich in der Gruppe frei zu bewegen. Er übe zu Hause. Und tatsächlich haben zwei Senioren, die sich beim Tanznachmittag kennengelernt haben, ihre Telefonnummern ausgetauscht. Auch darüber können sich Organisatoren und Veranstalter freuen.

 

Sieben Sportler sind im März ein Großteil der verbliebenen Aktiven der Tischtennis-Abteilung des TV Hochstadt, die händeringend nach Mitgliedern sucht. Kürzlich musste die zweite Mannschaft aufgrund von Spielermangel zurückgezogen werden. Die erste Mannschaft spielt sportlich in einer anderen Welt. Anfang des Jahres wurde man   Ü 50-Kreismeister und dann auch noch Bezirksmeister, im April kämpft das Team um die Hessenmeisterschaft. Die Altersklasse zeigt deutlich das Dilemma des TVH auf. Denn der Kern der ersten Mannschaft spielt bereits seit dem Jahr 1986 zusammen. Eine Jugendabteilung gibt es nicht, das sieht beispielsweise bei der TG Dörnigheim und bei den Sportfreunden Bischofsheim anders aus. Tischtennis fördert viele Bereiche, nicht nur Athletik und Fitness.“ Die Bemühungen des TVH sind vielfältig. Vor einiger Zeit nahmen Flüchtlinge an einem Training teil und wussten dabei durchaus zu überzeugen. Allerdings blieb es bei der einmaligen Aktion, da es an der Organisation für eine Fahrdienst für die Flüchtlinge scheiterte.

 

 

Im April gehen die Karnevalisten der Rot-Weißen einen Schritt weiter und bilden nicht nur Aktive aus, sondern fördern auch die Jugend für den Trainerstab. Dabei machen sich die Rot-Weißen das Know-how von erfahrenen Trainern zu Nutze und geben dieses an die nächste Generation weiter. Egal ob im Gardetanz oder Showtanz: Das Trainer-Handwerk erfordert einen gewissen Grundstock an Werkzeugen, die kürzlich in einem Workshop vermittelt wurden. Sandra Preis-Busch (Trainerin des Männerballetts, Solo und der Minigarde), Julia Menk (Trainerin Stöpselgarde und Leiterin Prinzengarde) und Vanessa Conrad (Trainerin ShowACT, Maxigarde und Heartbeatz) sind bereits seit vielen Jahren Trainer bei den Rot-Weißen und haben diverse externe Schulungen und Workshops absolviert. Gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeiteten sie das Choreografieren und Trainieren vom ersten bis zum letzten Schritt.

 

Bei der Jahreshauptversammlung der Freien Turnerschaft 06 Dörnigheim wurde der Vorsitzende des Vereins, Rolf Eisenhauer, mit dem Ehrenbrief des Main-Kinzig-Kreises ausgezeichnet. Beispielhaft offenbart die Sport- und Ehrenamtsbiografie von Rolf Eisenhauer seine Treue zu den Freien Turnern, vor allem aber sein herausragendes Engagement für die Gesellschaft. Seit April 1962 ist Eisenhauer Mitglied der FTD, er trainierte Ende der siebziger Jahre die Jugendmannschaften der Handballabteilung. In der Saison 1969/1970 repräsentierte er die FTD Karnevalsabteilung Blau Weiß als Faschingsprinz. Seit 1993 ist der Büttenredner Eisenhauer als „Urrumpelche“ bekannt und beliebt. Er leitet seit 1995 als Sitzungspräsident die zentrale Vereinsfeier. Damals hat er auch die Leitung der Gesangsgruppe „Maa Watze“ übernommen und ist ihr bis heute treu geblieben. In den Jahren 2010 und 2011 wird Rolf Eisenhauer zum zweiten Vorsitzenden der FTD gewählt, 2013 übernimmt er die Verantwortung als erster Vorsitzender des Vereins.

Die Abteilungen Tanzsport, Turnen, Karneval und Gymnastik boomen geradezu. Sie alle werden bei Veranstaltungen der Karnevalsabteilung der Freien Turner eingebunden. Die Kooperation mit dem Kindergarten, das Eltern-Kind-Turnen und die guten Kontakte zu den Jugendlichen, das alles sind weitere Bausteine für die Zukunft. Die FTD spielte schon eine Rolle in seiner Familie, da war er noch gar nicht geboren. Sein Großvater August Roth war Gründungsmitglied und Vorstand der Freien Turnerschaft Dörnigheim, sein Vater gründete 1955 die Karnevalsabteilung Blau-Weiß, Rolf Eisenhauer stand im Alter von zehn Jahren bei den Handballern des Vereins im Tor. Familie und Verein gehören von Kindheit an untrennbar zusammen.

 

Stefan Trunk hat im vergangenen Jahr 5.000 Kilometer, 60 Tage, zwölf Bundesstaaten der USA auf einem Fahrrad hinter sich gebracht. Radfahren war schon immer seine Passion: Bereits mit Mitte Zwanzig hat er immer wieder Rad-Touren durch Europa unternommen. Sei es eine Alpenüberquerung, durch die Berge der Kanaren oder quer durch die Türkei. Irgendwann wollte er einfach was Größeres erreichen. Mir hat schon immer eine Weltumrundung vorgeschwebt“, erinnert sich Trunk, der in Bischofsheim aufgewachsen ist und nun in Frankfurt wohnt. Damals wäre das noch was Besonderes gewesen. Er begann, eine Route durch Amerika zu planen. Seine Rechnung: Wenn er täglich ungefähr 100 Kilometer zurücklegt, bräuchte er 60 Tage, um von New York nach Los Angeles zu fahren. Doch es gab immer zwei Probleme: Zum einen war ihm klar, dass es schwer sein würde, zwei Monate am Stück Urlaub bei einem Arbeitnehmer zu bekommen. Zum anderen hatte er Angst davor, alleine zu fahren.

Seine Tour brachte ihm wertvolle Erfahrungen und Erinnerungen. Seien es die Japaner, die ihm bei Windstärke zehn geholfen haben, seinen Reifen zu flicken. Oder als er bei Regen in Nashville am Grab von Johnny Cash stand. Geplant ist die Strecke von Frankfurt nach Shanghai.

Im Sommer hat Trunk ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. Nach seiner Reise hielt Trunk in Hochstadt einen Vortrag über selbige und bekam dort viele positive Rückmeldungen. Sein Glück war, dass das ja alles schon formuliert war Er meint damit, dass es sich bei den Texten um die Transkription seines Videotagebuchs handelt. Jeden Tag seiner Reise hatte er mit der Kamera dokumentiert und seine Emotionen so perfekt einfangen können. Das Buch erscheint Ende September im Eigenverlag und soll voraussichtlich 19,90 Euro kosten (8. September).

Im Dezember ist Trunk seit mehreren Wochen mit dem Rad in Vietnam unterwegs. Jetzt nimmt er sich die Zeit, das Land mehr kennenzulernen. Um Zeit zu haben, sich die Gegend genauer anzusehen, fuhr Trunk ausnahmsweise ein gutes Stück mit dem Zug. Auch die Naturgewalten lernte Trunk während seiner Radtour bereits kennen. Während seiner Reise wütete ein heftiger Taifun in Vietnam. In Vietnam ist Trunk nicht auf sich allein gestellt, sondern reist unter der Aufsicht seines neuen Arbeitgebers, einem auf Asien spezialisierten Reiseveranstalter. Ziel der Reise ist, das Land Vietnam, das Trunk vorher noch nie besucht hatte, besser kennenzulernen. In Vietnam gibt es auch nur eine Straße, die komplett von Nord nach Süd verläuft: den Highway 1 A. An diesem orientiert sich der Frankfurter bei seiner Reise. Bis 7. Dezember ist Trunk noch in Vietnam unterwegs. Sein Ziel: Ho-Chi-Minh-Stadt, auch Saigon genannt. Danach geht es, allerdings ohne Rad, durch Kambodscha und Myanmar

 

Kulturvereine:

 

Burglind und Rudolf Keim von der Sängervereinigung Hochstadt haben sich etwas Originelles ausgedacht. In Teamarbeit mit Vorstandsmitgliedern entstand eine liebevoll gestaltete CD mit Weihnachtsliedern des Chores, die jedem Vereinsmitglied mit gebührendem Abstand übergeben wurde. Die CD umfasst Aufnahmen von früheren Konzerten und Auftritten sowie eine aufmunternde Weihnachtsgeschichte.

Zur Jahresmitgliederversammlung der Sängervereinigung Hochstadt e.V., die Ende September im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt sind 20 Mitglieder erschienen. Der Vorstand wurde sodann wie folgt gewählt: 1. Vorsitzende Ursula Aurbek, 2. Vorsitzende Heidrun Koch, Kassenwart Klaus-Dieter Rinne, Schriftführerin Beate Grebhardt, 1. Beisitzende Christel Rinne, 2. Beisitzende Brigitte Rauch. Dazu kommen als Beiräte Winfried Aurbek, Roxana Gläser, Renate Konstantinidis, Norbert Kurtz, Helga Parchatka sowie als Kassenprüfer Norbert Kurtz, Dieter Koch und Susanne Nitschmann-Schodl.

Bereits einen Tag nach der Jahresmitgliederversammlung stand das traditionelle Spanferkelessen auf dem Programm, das auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Hochstadt e.V. unter Beachtung der 2G-Regel zur Freude aller Beteiligten stattfinden konnte.

Die nächste Veranstaltung, die traditionelle Adventsfeier, ist für Sonntag, 28. November, in Planung. Seit Ende Juni finden die Chorproben unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund wieder montags von 19.30 bis 21 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt, statt.).

 

Im vergangenen Jahr waren beim Gesangverein Eintracht Bischofsheim nur wenige Vereinsaktivitäten möglich, auch in diesem Jahr sieht es nicht besser aus. Dennoch kann sich der Verein auf seine Mitglieder verlassen. Der Gesangverein Eintracht 1874 Bischofsheim, der zweitälteste Verein der Stadt Maintal, erfüllt seitdem diese Funktion. Vor der Corona-Pan­demie hatten sich die Sängerinnen und Sänger des Traditionschors einmal wöchentlich und die der Voices of Harmony einmal monatlich zu Chorproben getroffen. Besonders wichtig war dem Verein im Rahmen dieser Proben das nachfolgende Beisammensein.

Als sich im Juli und August die Lage entspannte, trafen sich die Chöre dann mehrmals unter freiem Himmel. An ein normales Proben war aufgrund der ungewohnten Verhältnisse jedoch nicht zu denken. Zwei Meter Abstand zwischen den Singenden und die gegenüber den Proben im Saal verändert Akustik sorgten für eine ganze andere Situation. Auch wenn es für die Qualität des Chorgesangs nichts brachte, waren doch alle froh, überhaupt mal wieder gemeinsam singen und miteinander plaudern zu dürfen. Gerade als der Verein plante, den normalen Probenbetrieb trotz der Einschränkungen durch ein Hygienekonzept entsprechend der im Sommer vorgegebenen Regelungen wieder aufzunehmen, erfasste ihn ab Oktober die zweite Welle der Pandemie.

Für den Vorstand war es in der Zeit der Pandemie wichtig, die aktiven und die fördernden Mitglieder regelmäßig über die Lage des Vereins und die Pläne des Vorstands zu informieren. Dies geschah im Laufe des Jahres 2020 durch neun vereinsinterne Rundschreiben. Darin musste den Mitgliedern der Verzicht auf so vieles mitgeteilt werden, was in früheren Jahren selbstverständlich war.

Als erstes traf es den seit 1980 jährlich von Maintaler Gesangvereinen organisierten Maintaler Liederabend, dessen 41. Auflage für Ende März 2020 geplant war und für den der Gesangverein Eintracht schon die Plakate geklebt hatte. Weiterhin mussten der Vereinsausflug, das Konzert, der Filmabend, die für den Verein besonders finanziell so lukrative Teilnahme am Bischofsheimer Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsfeier und dann in diesem Jahr auch die Faschingsveranstaltung gestrichen werden. Auch ist die diesjährige Jahreshauptversammlung überfällig und niemand weiß, wann sie abgehalten werden darf. Darüber hinaus durfte der Chor auch nicht bei privaten Feiern singen. Besonders schmerzlich: Auch verstorbene Mitglieder konnten bei Trauerfeiern nicht mit Gesang verabschiedet werden.

 

Beim Neujahrsempfang des Blasorchesters Wachenbuchen im Willi-Fischer-Haus gab ein echter Ironman Tipps, wie man sich auf Höchstleistungen am besten vorbereitet. Klaus Karber heißt der Supersportler, in seiner Altersklasse (55 bis 59 Jahre) hatte er beim Hawaii-Triathlon 2017, besser bekannt als Iron Man, mit den Treppchen-Positionen beim Rennen im Oktober verständlicherweise nicht zu tun. Es tun sich viele Parallelen zwischen Sport und Musik auf: wenn man sie ernst nimmt und Spitzenleistungen erbringen will. Denn neben   „iron­­­mäßigem“ Willen gehören auch ganz profane Dinge zu den Vorbereitungen (Proben) auf sportliche – oder musikalische – Höchstleistungen, wie Karber in seinem Multimedia-Vortrag im Willi-Fischer-Haus sehr anschaulich darstellte. „Durchhalten und Dranbleiben“ lautet die Devise des Athleten, und „immer einen Plan B haben“.

Am Samstag, 26. Mai, war das Jahreshauptkonzert unter dem Motto „Klangvielfalt“. Der Fokus liegt auf den inneren Reihen des Orchesters. Die Musiker wollen die Zuhörer mit einem harmonischen und stimmigen Gesamtklang begeistern. Zur Vorbereitung trafen sich die Musiker des Stammorchesters kürzlich zu einem Probenwochenende. Dirigent Dominik Thoma verlangte seinen Musikern viel ab.

Eröffnet wird das Konzert im Mai mit James Barnes Meisterwerk „Alcamar Overture“. Eines der Hauptwerke des Abends ist das Stück „Firmament“ aus der Feder des in Erlensee lebenden Komponisten Rolf Rudin. Im Anschluss an die symphonischen Werke folgen auch bekanntere Melodien wie „Im weißen Rössl“ und „Adele“. Auch da Jugend- sowie das Nachwuchsorchester sind mit von der Partie. Sie spielen unter anderem Melodien aus der TV-Erfolgsserie „Game of Thrones“. Die Leitung des Konzerts übernehmen Dominik Thoma und Frederike Schimpf.

 

 

Fastnachtsvereine:

Ende Januar ist wieder die Kindersitzung der Hochstädter Käwern im ausverkauften Saal des Hochstädter Bürgerhauses bevorstehenden Auftritt fertig gemacht. Für musikalische Unterhaltung sorgt das Mitmachlied „Das Lied über mich“. Als vier Mülltonnen auf der Bühne stehen, ist die Überraschung umso größer, als der aus der Sesamstraße bekannte Song „Mana Mana“ erklingt und vier Jungs dazu perfekt aus den Tonnen performen. Danach kommt die Müllabfuhr und rollt die Mülltonnengang von der Bühne. Annika Bachmann und Emily Kalkbrenner treten zum ersten Mal als die neuen Solisten auf. In kunterbunten Kostümen und Perücken zeigen sechs Mädchen einen lustigen Trolltanz. Ein Höhepunkt einer jeder Sitzung ist zweifellos der Auftritt der Minigarde. Diesmal entführen sie das Publikum in eine Spielzeug-Reparaturwerkstatt. Beim Marschtanz der Maxigarde kann man nur strahlende Gesichter beobachten. Zum Finale stürmen alle aktiven Kinder noch einmal auf die Bühne. Mit strahlenden Gesichtern reihen sich alle Käwerchen in eine riesige Polonäse ein, die durch den ganzen Saal auszieht.

Mit ihrem bereits traditionellen Kehraus schlossen die Hochstädter Käwern die närrische Kampagne 2017/18 im voll besetzten Bürgerhaus ab. Dabei unternahmen die Karnevalisten eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre, denn sie ließen die HR-Fernsehsendung „Zum Blauen Bock“ wieder aufleben. Statt Heinz Schenk und Lia Wöhr sorgten nun der Herr Maddin (Martin Hesse) und die Frau Wirtin (Heidi Hehrlein) für beste Unterhaltung. Genau wie ihre großen Vorbilder lieferten sie sich witzige, spritzige und spitze Wortgefechte. Live und in Farbe präsentieren sie das Bühnenprogramm „Zum kulinarischen Kehraus – Musik und Humor beim Heringsschmaus“. Besonders emotional wurde der Moment, als das Prinzenpaar den letzten Prinzenorden der Kampagne vergab. Diese besondere Auszeichnung ging an die Großeltern des Prinzen. Dessen Dank richtete sich an seine Großmutter, die stets für frisch gebügelte Hemden gesorgt hatte.

Dann wurde es aber Zeit für das „Heringsgeschwader“. Bewaffnet mit prall gefüllten Schüsseln versorgten sie die hungrigen Gäste mit dem heiß ersehnten Heringssalat mit Pellkartoffeln. Nach dem Essen gab es wieder die Möglichkeit, einige Kalorien auf der Tanzfläche abzutrainieren, bevor sich der traurige Höhepunkt des Abends ankündigte, der Abschied des Prinzenpaares.

 

Am Samstag, 10. Februar, schlängelt sich wieder der Karnevalsumzug durch die Straßen von Dörnigheim. Der ausrichtende Karnevalszug-Verein Maintal und die Stadt haben die Weichen für einen erfolgreichen Umzug gestellt. Ein großes Thema in diesem Jahr ist die Sicherheit. Um den Teilnehmern und Gästen einen sicheren und friedvollen Umzug zu garantieren, setzt die Stadt laut Pressemitteilung auf der fast drei Kilometer langen Strecke über 6 Einsatzkräfte ein. Darunter sind 30 Feuerwehrleute, die den Streckenverlauf absichern und dafür sorgen, dass keine Narren unter die Räder der Wagen kommen. Besonders beliebt bei den Besuchern ist traditionell der Publikumsplatz an der Bahnhofstraße, Ecke Mozartstraße und Siemensallee. Hier sorgen zusätzliche Sicherheitskräfte für einen reibungslosen Ablauf. Zudem ist es den Narren an der Strecke und den Zugteilnehmer verboten, Papierschnipsel oder Konfetti zu werfen. Sobald die Zugstrecke von Müll befreit ist, wird sie wieder für den öffentlichen Verkehr frei gegeben.

 

 

Bürgerhilfe:

Auch wenn die gespendete Kleidung im Textil-Shop der Bürgerhilfe nur zwischen 50 Cent und einem Euro kostet: Die Verkaufsräume in der Neckarstraße haben nach der Renovierung eher Boutique-Charakter. Zur Eröffnung Ende Februar kamen viele Gäste, auch zur Verabschiedung des Ehepaars Maker, das 17 Jahre für die Bürgerhilfe aktiv war. Zur Feier des Tages gab es Sekt und Orangensaft. Der Textil-Shop wurde gestrichen, ein neuer Boden verlegt, die Zu- und Abluft erneuert, neue Elektrik eingebaut und schicke Regale angebracht.

Viele Kunden stöberten in den fein säuberlich bestückten Regalen. Junge Mütter mit Kindern, ältere Damen, ältere Männer: Alle wurden sie fündig. Wer hier einkauft, muss – anders als bei der Tafel – nicht bedürftig sein. Mit der Wiedereröffnung des Textil-Shops haben die Renovierungsarbeiten bei der Bürgerhilfe aber noch kein Ende gefunden. Anfang März beginnt der Aufbau eines Vordachs vor dem Eingang zur Tafel. Lange hatte Tafel-Leiter Kampe darauf gedrängt, damit die Wartenden bei der Tafel-Ausgabe nicht ungeschützt bei Wind und Wetter in der Schlange stehen müssen. Nun finanziert die Stadt das Vordach. Auch der Obst- und Gemüse-Verkaufsraum wird demnächst renoviert. Das konnte man dank einer Spende des Rotary-Clubs Hanau realisieren.

Eine weitere gute Nachricht: Weil die hessischen Tafeln Lotto Hessen als Förderer gewinnen konnten, profitiert auch die Maintaler Einrichtung. „Dafür, dass wir einen Lotto-Aufkleber auf unseren Wagen machen, erhalten wir 10.000 Euro von Lotto.“ Insgesamt profitieren alle hessenweit 46 Tafeln, weil durch die finanziellen Zuwendungen auch das Logistiksystem verbessert werden kann.

 

Über 2.500 Mitglieder - davon 267 aktive - und mehr als 22 000 ehrenamtliche Stunden im sozialen Dienst. Diese Zahlen gelten für das Jahr 2017 beim größten Verein Maintals, der Bürgerhilfe. Ende April wählte er bei der Jahresmitgliederversammlung seinen ersten Vorsitzenden Wilfried Siegmund einstimmig wieder. Das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim war gut gefüllt, rund 100 Mitglieder dürften anwesend gewesen sein. Siegmund lieferte seinen Rechenschaftsbericht für 2017 in Form einer Präsentation souverän und deutlich, ging dabei insbesondere auch auf die verschiedenen Projekte des Vereins ein, wie etwa Spaziergänge, Wanderungen, Ausflüge und die Komplexe „Wunschgroßeltern“ und „Hausaufgabenbetreuung“. Seit den großen Steigerungen im Bereich der Flüchtlingszahlen in den Jahren 2015 und 2016 sind dies Felder, die zunehmend nachgefragt sind. Enorm wichtig sei jedoch ein ganz anderes Problemfeld: das der EDV und vor allem des Datenschutzes für Mitglieder.

Kampe stellte für die Tafel, die bedürftige Menschen mit gespendeten Lebensmitteln versorgt, vor allem einen leichten Rückgang der Nutzerzahlen im ersten Quartal 2018 bei Einzelpersonen fest, wogegen die Anzahl der versorgten Familienangehörigen jedoch steige. Auch dies sei wohl dem Rückgang der Flüchtlingszahlen geschuldet. Die absolute Zahl der Tafelnutzer lag im Jahr 2016 leicht unterhalb von 1.900 Menschen pro Monat, ging im Laufe des Jahres 2017 etwas zurück auf durchschnittlich 1.600 bis 1.800 Personen

In Wetzlar ist der Vorstand des Landesverbands der hessischen Tafeln im Amt bestätigt worden. Mitglied im Vorstand seit Gründung des Verbands ist auch Wolfgang Kampe, der Leiter der Tafel Maintal.  Vor zwei Jahren gegründet, ist der Landesverband der hessischen Tafeln noch recht jung. Kampe ist von Beginn an dabei, nach dem Ablauf der ersten zweijährigen Amtszeit folgte nun die Bestätigung. Im Vorstand ist der 66-Jährige unter anderem für den Internetauftritt verantwortlich. Die Regionalbeauftragten (der Landesverband teilt die hessischen Tafeln in die Regionen Nord, Mitte und Süd auf) sind zudem auch Streitschlichter, verrät Kampe. Denn auch so etwas gebe es durchaus mal, beispielsweise wenn sich zwei Tafeln nicht vertragen oder es Ärger mit einem Einkaufsmarkt gibt. Sechs Mitglieder zählt der Landesverbandsvorstand und deren wichtigste Aufgabe bringt Kampe kurz und knapp auf den Punkt: „Wir besorgen Geld.“

Das ist ohne Zweifel auch eine von Kampes Hauptaufgaben bei der „Tafel Maintal“ (so lautet übrigens der korrekte Name, denn der Europäische Gerichtshof schützt nur Begriffe, die am Anfang stehen). Um keine Kosten zu verursachen, wird man bei der Tafel Maintal die neue Beschriftung nach und nach, sprich bei Neuanschaffungen, einführen.

Die Tafel möchte eines der Abholfahrzeuge, das inzwischen zehn Jahre Laufzeit auf dem Buckel hat, ersetzen. Daran gekoppelt ist auch ein weiteres Projekt von Kampe: ein Bringservice. Die „klassische“ Tafel ist eine Abholstation, sprich die Menschen müssen dorthin. Ein Bringservice könnte nicht nur die in ihrer Mobilität eingeschränkten Rentner mit Lebensmitteln beliefern, sondern auch jene, deren Schamgrenze zu hoch ist, um in die Neckarstraße zu gehen. „Dazu müssen wir jetzt die Basis legen, denn sonst kommt man immer schwerer an die Menschen heran“, sagt Kampe.

„Früher war das deutlich chaotischer, aber 2013 haben wir die Ausgabe neu organisiert“, erzählt Wolfgang Kampe. Die räumlichen Verhältnisse seien allerdings nicht ideal. Denn in der Tat, der Flur ist eng. Menschen mit Tüten, die auf die nächste Ausgabe warten, stehen dort dicht an dicht, dazwischen kommen die Einholer mit Stiegen von Lebensmitteln.

Für die Weihnachtsbescherung der Kinder hatte Galeria Kaufhof im Hessen-Center und der Real-Markt in Dörnigheim einen „Charity-Baum“ für uns aufgestellt“. An den konnten die Kleinen ihren Weihnachts-Wunschzettel hängen. Kleinere Spielsachen, Kleidung, neue Sneakers, Bilderbücher: nützliche Dinge eben. Voraussetzung ist immer, dass die Familien oder Alleinerziehende einen Maintal-Pass haben, der sie für Tafel und Kleiderkammer berechtigt. Aber wir haben immer auch ein paar Präsente in Reserve, sodass also kein Kind ohne eine nette Kleinigkeit hier raus geht.“

Die Kundschaft der Kaufhäuser sorgt für die Geschenke, sie sind die eigentlichen Glücksbringer. Eine tolle Idee, denn wer sich selbst oder seine Lieben zu Weihnachten beschenken will und dafür einkauft, wirft vielleicht auch mal einen Blick auf den Charity-Baum, sieht die Wunschzettel und denkt sich: „Mensch, könntest ja auch mal anderen was Gutes tun“. Mitarbeiter der Kaufhäuser packen die Sachen dann liebevoll ein, die Bürgerhilfe leistet den ganzen organisatorischen Aufwand mit beschriften, Kontrolle, ob die Nummer vom Wunschzettel auch übereinstimmt, holt die Pakete ab und macht eben das, was wir am Donnerstag vor Weihnachten beobachten konnten: Sie lässt Kinder und Eltern strahlen, die nicht so ganz auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ein Kuscheltierchen aus Plüsch: Das konnten sich die Kleinen auch noch aussuchen.

 

 

Verschiedene Vereine

 

Aus einer Bierlaune heraus entstand vor drei Jahren die Idee für „Hometown Love“ Wachenbuchen. Im Jahre 2019 wurde dann der Verein gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Maintals kleinstem Stadtteil zu fördern. Stein und Rothhaupt wollen ihre Idee umsetzen. Sie finden mit Florian Schwalb und Jan Niklas Hude zwei Mitstreiter, die ebenfalls Lust haben, etwas auf die Beine zu stellen. Die vier jungen Männer bilden den geschäftsführenden Vorstand von Hometown Love Wachenbuchen. Mit Vereinsarbeit kennen sie sich alle bestens aus, alle sind in mindestens einem Wachenbucher Verein aktiv, teilweise sogar gleich in mehreren.

Doch das hat ihnen offensichtlich nicht gereicht. „Wir haben in Wachenbuchen ein sehr intaktes Vereinsleben, in das viele Leute eingebunden sind. Manchmal fehlt aber der letzte Anschub. Dann heißt es hätte, sollte, könnte. Und wir sagen: wir machen“, fasst Timo Stein zusammen. Seit ihrer Gründung haben die Wachenbucher bereits einiges für ihren Ortsteil auf die Beine gestellt. Die Kerb 2019 hätte ohne die Unterstützung von Hometown Love nicht stattgefunden. Im Jahre 2020 war man mit einem Bierwagen unterwegs und brachte zumindest ein bisschen Kerb-Feeling in den Stadtteil. Kürzlich wurde ein Bücherschrank eingeweiht, das bis zum Abriss leerstehende Gebäude der ehemaligen Raiffeisenbank in Wachenbuchen darf der Verein in Absprache mit der Stadt nutzen.

 

Der große Vorteil: auch wenn Hometown Love mittlerweile ein eingetragener Verein ist, halten sich die Verpflichtungen in Grenzen. Im Gegensatz zu anderen Vereinen muss kein Trainingsbetrieb angeboten werden, es gibt keine festen Tage, an denen die Mitglieder verfügbar sein müssen. Auch gibt es keine Veranstaltungen, die man in jedem Jahr auf Teufel komm raus organisieren muss. „Wer Bock hat, ist dabei und hilft mit. Und wer mal keine Zeit oder keine Lust hat, der muss auch nicht mitmachen. Wenn wir mal drei Monate nichts machen, ist das auch nicht schlimm“, erklärt Jan Niklas Hude. So können die Wachenbucher immer von Fall zu Fall schauen, woran sie sich beteiligen möchten. Was vor allem wichtig ist: „Wir machen das über die Vereinsgrenzen hinaus. Viele haben Erfahrungen in eigenen Bereichen. Wir führen das ganze Know-how dann zusammen.“ Rothhaupt fasst die Rolle von Hometown Love passend zusammen: „Wir sind quasi das Sondereinsatzkommando für die Vereine in Wachenbuchen.“

Und auch weit über die Grenzen des kleinsten Stadtteils ist man mittlerweile bekannt. Das liegt auch am Merchandising des Vereins. Pullis, T-Shirts und Kappen mit dem eigens designten Logo können erworben werden und sind längst nicht mehr nur in Wachenbuchen zu sehen. Mit den eingenommenen Geldern will Hometown Love Equipment anschaffen für kommende Veranstaltungen. Davon sollen auch die anderen Vereine profitieren, die sich fehlende Dinge dann ausleihen können.

 

Im April fand dem Gelände des 1. Hochstädter Winzervereins im Weinberg oberhalb von Hochstadt wieder das Hexenfeuer statt. Gut 300 Gäste ließen sich bei einem leckeren Tröpfchen nebst einem farbenprächtigen Sonnenuntergang liebend gern verzaubern. Eigentlich geht es beim Hexenfeuer um die Verbrennung des Rebschnitts, den die Hochstädter Winzer vor einigen Wochen erledigt hatten. Der Rückschnitt der Reben ist erforderlich, um die Weinqualität auch in der kommenden Saison sicherzustellen. Und dass die Hochstädter Tröpfchen ganz vorzügliche sind, obwohl Hobbywinzer sie anbauen und keltern, liegt am großen Engagement, welches die Vereinsmitglieder um Kellermeister Alf Steinbrecher ihrem Metier entgegenbringen.

Wir leisten noch sehr viel Handarbeit, um etwa den ‚Roten Hochstädter’ erst für rund 18 Monate im Fass zu lagern und dann auf Flaschen zu ziehen“, erklärt der Kellermeister. „Für diesen Wein benutzen wir auch ein Gerät, das sich ‚Entrappmaschine’ nennt und verhindert, dass Traubenstiele in die Maische gelangen, deren Gerbstoffe dann den Geschmack buchstäblich verbittern könnten.“ Das barfüßige Treten der Trauben im Bottich gehöre aber der Vergangenheit an.

Das Ergebnis ließen sich die vielen Besucher des Hexenfeuers schmecken. Martina Bauscher trug als Winzerhexe am lodernden Feuer ein Gedicht vor. Die wandelbare Magierin ist im wirklichen Leben eine Karnevals-Prinzessin: Im Jahre 2011 machte sie die Saison bei den Rot-Weißen aus Wachenbuchen, 2006 war sie an der Seite von Karnevalsurgestein Günter Sauermilch Zugpräsidentin. Der Wein floss in Strömen am Samstagabend. Nicht nur der Rote, sondern auch Riesling, Grauburgunder, Gutedel und Co.

 

Im Juni hat der Winzerverein Hochstadt zehn Paten für Rebstöcke auf seinem Weinberg „Hoher Rain“ oberhalb von Hochstadt. Diese erhielten nun ein besonderes Präsent vom Winzervereins-Präsidenten Gerhard Koffler. So nahmen die Paten Flaschen des Hochstädter Rieslings entgegen. Gekeltert aus Trauben, die an „ihren“ Rebstöcken gewachsen sind. „Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden“, so Renate Fromm, Pressesprecherin des Vereins. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können. In diesem Jahr erhielten die Paten eine besondere Jubiläumsflasche. „Wir sind in unserem 30. Vereinsjahr“, so Fromm.

Daher gab es für die Abfüllungen eigens erstellte historische Flaschen-Etikette sowie eine Urkunde. „Das Etikett ist sogar mit dem Namen der Paten“, betont Fromm. Aber nicht nur Riesling-Trauben, sondern auch Johanniter oder Cabernet Cortis suchen noch Paten. Wenn sie wollen, können die Pateneltern bei der Pflege der Rebstöcke mithelfen. Denn es gibt viel zu tun auf dem Weinberg, von der Pflege über die Lese bis zum Keltern. Aber die Paten können auch einfach nur den fertigen Wein genießen.

Am Rebstock selbst weisen individuelle Schiefertafeln auf die jeweiligen Unterstützer hin. „Die Schiefertafeln werden beschriftet mit dem Namen des Paten, dem Namen der Traube und dem Jahrgang“, weiß Fromm. Ihre Erfahrung ist, dass die Rebstock-Patenschaften, die für ein Jahr erschwingliche 35 Euro kosten, gerne älteren Herren zum Geburtstag geschenkt werden. Sie können ihre Reben durch die Jahreszeiten begleiten und anschaulich erleben, wie Wein wächst und entsteht. Der Genuss darf natürlich auch nicht fehlen.

Erst vor knapp zwei Wochen haben die Winzer 60 neue Rebstöcke auf dem idyllischen Weinberg oberhalb von Hochstadt gepflanzt. Unter anderem eine Roter-Riesling-Traube. Im Verlauf des Sommers stehen viele Pflegearbeiten auf dem Programm. So müssen die Trauben regelmäßig kontrolliert werden, um Schädlinge rechtzeitig zu entdecken. „Der Rasen zwischen den Rebstöcken muss gemäht werden und nach der Blüte kommt die Blattarbeit“, beschreibt Fromm. Bei Trockenheit und Hitze müssen die Hobby-Winzer natürlich auch dafür sorgen, dass die Weinreben genügend Wasser erhalten, und auch das Düngen gehört zu den vielen Tätigkeiten auf dem Weinberg.

 

Im November begrüßen etwa 250 Hühner, Tauben und Enten und 70 Tuzo-Kampfhühner die Besucher im Heim der Bischofsheimer Geflügelzüchter. Als Schirmherr übernahm Landrat Stolz die Ehrung der drei Vereinsmeister 2018, Oswald Reuhl (große Hühner), Christian Volz (Zwerghühner) und Sasa Kresovic (Tauben), und übergab die Pokale für die Tiere mit der besten Bewertung. Die nächste große Veranstaltung von Geflügelzüchtern ist am 24.und 25. November in Erlensee. Etwa 640 Hühner, Enten und Tauben, werden auf der Schau des Kreisverbandes zu bewundern sein (12. November).

 

 

 

Organisationen

 

Der neue Vorstand des Bischofsheimer Ortsverbands des Bischofsheimer VdK um Hiltrud Bräuer und Ruth Meyer hat sich viel vorgenommen. Für einige Zeit lag der VdK im Dornröschenschlaf, nachdem 2016 der Vorstand geschlossen zurückgetreten war und sich keine Nachfolger fanden. Doch im Vorjahr tat sich eine Gruppe um Hiltrud Bräuer (Vorsitzende) und Ruth Meyer (Stellvertreterin) zusammen, die dem Ortsverband neues Leben einhauchen wollen. Dazu haben sie sich für dieses Jahr ein volles Programm vorgenommen. Es gehören auch viele Familien zu den rund 360 Mitgliedern des Bischofsheimer Ortsverbands. Und gerade diese, die Jüngeren, will der neue Vorstand ansprechen. Mehr noch: mit einbinden.

Was dem VdK bislang gefehlt habe, seien regelmäßige Veranstaltungen gewesen, die von der Uhrzeit her auch für Menschen mit Beruf in Frage kamen, erläutert Bräuer. Für diese haben die Verantwortlichen den Stammtisch für Berufstätige ins Leben gerufen, der jeden vierten Mittwoch im Monat stattfinden soll. Das erste dieser Treffen am 31. Januar steht unter dem Motto „Wo uns der Schuh drückt“ und dreht sich um das Thema Inklusion am Arbeitsplatz. Es soll aber auch dem gegenseitigen Kennenlernen dienen.

Die ersten Monate nach ihrer Wahl im April 2017 verbrachten sie vor allem in Schulungen: Vorstands- und Grundlagenkurse, Kassiererkurse, und so weiter. In dieser Zeit setzten sich die Frauen intensiv mit dem Thema ehrenamtliche Vereinsarbeit auseinander. Nun der Schritt nach außen, um neue Mitstreiter zu gewinnen, aber auch um den Fokus auf den eigenen Ortsverband zu richten.

Manches ist auch noch in Arbeit. So sucht der Vorstand noch nach einer Lagermöglichkeit für Infomaterial. Aus rechtlichen Gründen darf der VdK keinen Raum anmieten und ist deshalb auf die Mithilfe von Privatleuten angewiesen.

Der Stammtisch und das Kennenlern-Frühstück für Neu-Mitglieder sind nur zwei Punkte von dem, was sich der VdK-Vorstand vorgenommen hat. So ist unter anderem die Teilnahme an einer Tanzaktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 14. Februar geplant, außerdem wird der VdK am 9.März, dem Internationalen Frauentag, beim Wochenmarkt dabei sein. Die Aktionen finden in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum statt. Für den 10. Mai ist ein inklusives Sport- und Spielfest angedacht, an dem sich der VdK beteiligen möchte. Bereits jetzt gibt es jeden dritten Samstag im Monat von 15 bis 18 Uhr einen Infonachmittag mit Kaffee und Kuchen im Stadtteilzentrum. Dort startet auch jeden Samstag ab 10 Uhr die Nordic-Walking-Gruppe für Einsteiger und Fortgeschrittene.

 

Die Welt der Oper und Operette brachte der VdK Dörnigheim zum Frühlingsfest in das evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim und bescherte seinen Mitgliedern einen kurzweiligen und mitreißenden Nachmittag mit einer gemütlichen Kaffee- und Kuchenrunde vorweg. Bereits zum dritten Mal konnte der VdK-Vorsitzende Jürgen Malbrich die Mitglieder des Opernstudios Frankfurt für ein Konzert beim VdK gewinnen, bei dem diesmal der Schwerpunkt auf der Oper der Romantik lag. Das Opernstudio der Oper Frankfurt, 2008 gegründet, bietet talentierten Sängern die Möglichkeit, nach dem Studium erste Erfahrungen im professionellen Opernbetrieb sammeln zu können. Weiterführender Unterricht und Nachwuchsförderung für die Oper Frankfurt sind die Ziele des angegliederten Opernstudios, dessen Mitglieder aus der ganzen Welt kommen. Als „Opernstudio vor Ort“ veranstaltet es auch Konzerte in sozialen Einrichtungen, um auch Menschen, die nicht zur Frankfurter Oper kommen können, eine kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Acht Sänger aus Amerika, Neuseeland, Südkorea und Polen sowie der Korrepetitor Michal Golawski am Flügel, der mit schwungvoller Brillanz die Arien begleitete, präsentierten eine kurzweilige wie mitreißende Auswahl an Werken und begeisterten die Zuhörer mit voluminösen und klangvollen Stimmen. Die Moderation übernahm Lars-Erik Gerth, der für das Publikum den Kontext der jeweiligen Opern umriss.

 

Schon während der Planung des Umzugs der Polizeistation Maintal und der Wache des Deutschen Roten Kreuzes am gemeinsamen Standort in der Edisonstraße im Gewerbegebiet Maintal-Mitte hatte sich die Frage nach einer weiteren Ausfahrt gestellt. Vor allem das DRK hatte sich eine direkte Zufahrt auf die Querspange gewünscht, um so bei Einsätzen wichtige Zeit einzusparen. Hessen Mobil sah im vergangenen Jahr allerdings keine Notwendigkeit für den Bau einer solche Zufahrt. Im Februar gelangen die Fahrzeuge der Polizei nur über die Edisonstraße und die angrenzende Edmund-Seng-Straße auf die Querspange. Diese Straßenverbindung nutzt auch der Anlieferverkehr für die Unternehmen im dortigen Gewerbegebiet, mitunter sorgen Lastwagen-Gespanne für Rückstau und verstopfte Fahrbahnen.

Eine Aufteilung der Baukosten zu je einem Drittel ist zu prüfen und in den politischen Gremien zu beraten. Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Maintal hatten sich an den Baukosten für die Rotkreuzwache bereits mit je 145.000 Euro und damit zu gut der Hälfte beteiligt. In einem Ortstermin sollen in Kürze die konkreten Fragen erörtert werden. Dazu zählen die exakte Lage einer Auffahrt auf die Querspange und die Verkehrssteuerung auf der L3195 bei Einsätzen.

[In der Edison-Straße gibt es so gut wie nie einen Stau, und ansonsten sprach man nachher nur davon, es solle nur eine Ausfahrt nach Norden geben, also nicht nach Dörnigheim].

 

 

 

Der Umbau der ehemaligen Gewerbeimmobilie an der Edisonstraße im Maintaler Stadtteil Hochstadt ist im April in vollem Gange. Da laufen im rückwärtigen Gebäudeteil die Arbeiten, um zukünftig dem Rettungsdienst des DRK eine neue Unterkunft zu bieten.

Mit zwei rund um die Uhr besetzten Fahrzeugen und einem weiteren Rettungswagen im Tagdienst entsteht in Hochstadt eine der größten Rettungswachen im Main-Kinzig-Kreis. Für die rund 25 Mitarbeiter bietet der neue Standort auf zwei Geschossen ausreichend Platz, um die rechtlichen Voraussetzungen an eine moderne Rettungswache zu erfüllen. Bei der Planung wurde angesichts der weiter steigenden Einsatzzahlen bereits auf die Möglichkeit einer zukünftigen Vorhalteerweiterung Rücksicht genommen. Die derzeitige Einsatzfrequenz liegt für die beiden Maintaler Standorte derzeit bei etwa 5.000 Einsätzen pro Jahr.

Bauingenieur Friedrich zeigte den Besuchern anschließend den aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Neben der Fahrzeughalle mit Stellplätzen für die drei Rettungswagen sowie zunächst ein Ersatzfahrzeug führte er im Obergeschoss durch die Umkleide- und Sanitärräume. Im Erdgeschoss mit den Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten, dem Wäsche- und Materiallager sowie den Räumlichkeiten zur Durchführung von Desinfektionsmaßnahmen für Material und Personal konnte Friedrich anhand der Raumanordnung bereits die Arbeitsabläufe veranschaulichen. Wie Betz und Friedrich ausführten, lässt der Baufortschritt eine Fertigstellung zum geplanten Termin erwarten, sodass nach derzeitigem Stand die Übergabe Ende Mai und der anschließende Bezug im Verlauf des Juni wahrscheinlich sind.

 

Seit Februar ist der neue Vorstand beim Förderverein der drei Kleeblatt-Häuser des Deutschen Roten Kreuzes mittlerweile im Amt. Der erste Vorsitzende Karl Eyerkaufer und die Schriftführerin Ellen Tappert stellen die ersten Pläne und Projekte vor. Der ehemalige Landrat des Main-Kinzig-Kreises übernahm in einer Zeit des Umbruchs den Vorsitz des Fördervereins, denn bei der Mitgliederversammlung Ende Januar stellte sich der langjährige Vorsitzende Günther Wassermann aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl.

Besonders das neue Kleeblatt-Haus in Hochstadt bringe neue Aufgaben mit sich. So will der Förderverein in Zusammenarbeit mit der Heimleitung sowohl die Wohnbereiche als auch den Eingangsbereich des Hauses mit Bildern und Gemälden verschönern. Dazu arbeitet der Förderverein mit dem Behindertenwerk Main-Kinzig zusammen. So betreibt das BWMK im Hanauer Brockenhaus ein Atelier für körperlich und geistig behinderte Menschen. „Aus ihren Werken wollen wir eine Auswahl treffen“, berichtet Eyerkaufer. Bei einem Rundgang durch das Hochstädter Kleeblatt sollen die Künstler selbst sehen, wo ihre Werke zur Geltung kommen sollen.

Mit Mitteln des Fördervereins sollen Dinge ermöglicht werden, die nicht von den Pflegekosten gedeckt sind. Mal- und Bastelmaterial, Kosten für Ausflüge, besondere Materialien für Demenz-Kranke. Oder Projekte wie das Musizieren mit Kindergruppen, welches auch von der Stadt bezuschusst wird. „Wir wollen auch Kooperationen mit Kindergärten fördern und unterstützen“, so Tappert. Und es soll auch möglich werden über spezielle Charity-Anbieter, beim Online-Shopping für den Förderverein zu spenden.

 

Seit Monaten kämpfen die Mitarbeiter der Maintaler „Kleeblätter“ um die Anwendung des DRK-Tarifvertrags auch in den drei Maintaler Häusern. Doch die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und Geschäftsführerin Gudrun Schröter waren zuletzt abgebrochen worden. Schröter begründete die Ablehnung des geforderten Tarifvertrags in der Vergangenheit mit dem Hinweis auf den höheren Personalschlüssel im Sinne einer besseren Pflegequalität in den „Kleeblättern“. Eine höhere Eingruppierung könnte Stellenstreichungen erforderlich machen.

CDU-Chef Martin Fischer sah im Juli in der tariflichen Auseinandersetzung keine Zuständigkeit der Politik: „Politik darf sich nicht in tarifliche Auseinandersetzungen einmischen! Die übrigen Stadtverordneten sahen im konkreten Fall sehr wohl die Politik in der Verantwortung, sich mit den Pflegekräften solidarisch zu erklären. „Wenn wir in Maintal dem Deutschen Roten Kreuz schon Grundstücke zur Verfügung stellen, dann muss sich das DRK auch an Spielregeln halten. Dazu zählt ein Tarifvertrag“, erklärte SPD-Fraktionschef Sebastian Maier. Mit der Zustimmung zu dem Antrag erklärt sich die Stadtverordnetenversammlung mit den Forderungen der Pflegekräfte und ihrer Gewerkschaft Verdi solidarisch und fordert die Geschäftsführung auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

 

Christine Mayer-Simon hat den Arbeitskreis Asyl vor fünf Jahren mitgegründet und ist heute dessen Sprecherin. Die Bischofsheimerin ist zudem SPD-Mitglied und saß 13 Jahre für die Sozialdemokraten im Stadtparlament. Sie sagt im Februar: Viele Syrer und Iraker wollten sich darauf verlassen, dass sie ab März 2018 ihre Familien nachholen dürfen. Der Arbeitskreis hat sie dahingehend beraten, Klage einzureichen. Und die meisten haben nun vor dem Verwaltungsgerichten Recht bekommen und dürfen ihre Familien nachholen. Die Zahl derer in Maintal, die ihre Familien noch nicht holen dürfen, ist zwar relativ klein. Aber für diejenigen ist es eine Katastrophe.

Vor zwei Jahren sind viele junge Menschen hier angekommen, voller Tatendrang, voller Hoffnung. Heute sind viele traurig und hoffnungslos – das ist ein Fehler der Politik. Alle, die hier sind, sollten darin unterstützt werden, die Grundlagen für ein Leben hier zu bekommen. Ob sie auf Dauer bleiben werden, weiß niemand. Aber jetzt sitzen sie nutzlos in den Unterkünften und kommen nicht voran.“

Die bestehenden Unterkünfte sind ziemlich voll. Dass diejenigen nun aus den Containern aus der Senefelderstraße in die Neckarstraße gekommen sind, ist nur eine Übergangslösung. Einige wenige sollen in ein Gebäude, das bald in Wachenbuchen auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Kauffeld fertiggestellt sein soll, einziehen. In den Unterkünften leben viele, die berechtigt sind, auszuziehen. Aber sie finden keine Wohnung. Sie kommen nicht voran und müssen in Drei- bis Vierbettzimmern bleiben. Das ist auf so lange Zeit natürlich eine hohe psychische Belastung. Die Anzahl von 1000 Geflüchteten pro Monat reicht nicht, das bedeutet, dass es für manche Geflüchtete mit subsidiärem Status noch Jahre dauern wird, bis sie ihre Familie wiedersehen werden.“

Frau Strub ist für alle Migranten in der Stadt zuständig, nicht nur für Geflüchtete. Das Integrationskonzept hat das Thema als Aufgabe erkannt, das ist positiv. Frau Strub war ehrenamtliche Helferin im AK Asyl, sie kennt die Situation. Die Zusammenarbeit ist gut und dass die Integrationsbeauftragte eine Stabsstelle unter der Bürgermeisterin ist, zeigt die Wertigkeit. Allerdings muss das Integrationskonzept jetzt mit Leben gefüllt werden.“

 

„StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ lautet das Motto eines neuen Projekts für geflüchtete Frauen. Ins Leben gerufen hat das Integrationsprojekt der Malteser Hilfsdienst im Main-Kinzig-Kreis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Main-Kinzig, der Stadt Maintal, dem Sportkreis Main-Kinzig sowie der Hessischen Sportjugend. Das Ziel des Näh- und Deutschkurses ist es, 15 geflüchtete Frauen, die hier in Maintal in der Unterkunft leben, für den Arbeitsmarkt fit zu machen“, sagt Projektleiterin Waldtraud Born. Als hauptamtliche Kraft wird sie unterstützt von ehrenamtlichen Integrationslotsen und durch den Fachdienst Asylbewerberbetreuung der Stadt Maintal.

Anknüpfungspunkt für die Frauen ist eine sinnvolle und praxisnahe Tätigkeit. Sie lernen das Nähen an Haushaltsnähmaschinen, die ein Hersteller zu günstigen Konditionen abgegeben hat. Fortgeschrittene Näherinnen üben an einer halbprofessionellen Nähmaschine. Hergestellt werden unter anderem Sport- und Brotbeutel, die gemeinnützigen Organisationen, Sportvereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig erlernen die Frauen die deutsche Sprache, sie erfahren etwas über Ausbildung und Berufsbild von Schneiderin, Näher und verwandten Tätigkeiten.

 

Sechs junge Geflüchtete werden speziell von Ilona Eschenbach betreut: „Seit etwa einem Jahr treffen wir uns alle zwei Wochen und bemühen uns aktiv um die Ausbildung“, sagt. „Wir sehen uns die persönlichen Voraussetzungen an: Welche Unterlagen sind vorhanden, welche Ausbildung, welche Zeugnisse. In Gesprächen beurteilen wir gemeinsam die Interessen und fragen uns dann: Was kann man machen?

Auch 17 junge Geflüchtete aus Maintal machen eine reguläre Ausbildung, zum Beispiel als Krankenpfleger, als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder für Groß- und Außenhandel, als Metall- oder als Rohr- und Kanalbauer. Eine junge Frau lernt Graveurin an der Zeichenakademie Hanau, andere Frauen und Männer werden im Büromanagement, als technischer Systemplaner oder Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Zehn junge Geflüchtete besuchen Schulen für Erwachsene, um den Haupt- oder Realschulabschluss zu erreichen und zwei nehmen am Welcome Programm der Goethe-Universität teil – mit sehr guten Erfolgsaussichten.

 

Die Stadt Maintal ist eine von bundesweit sieben Modellkommunen, die ihr Wissen in Fragen der Kommunalverwaltung und -politik an syrische Geflüchtete weitergeben. Mit der Qualifizierung von syrischen Geflüchteten ermöglichen wir Einblicke in unsere Verwaltung und geben unser kommunales Know-how weiter. Damit können wir einen wertvollen Beitrag zum Wiederaufbau von tragfähigen Strukturen in Syrien leisten und ganz konkret zwei Geflüchteten eine berufliche Perspektive eröffnen“ erläutert Bürgermeisterin Böttcher. So sollen im Rahmen des Modellprojekts zwei syrische Geflüchtete die Gelegenheit erhalten, ein einjähriges Praktikum in der Stadtverwaltung zu absolvieren.

Die Stadt Maintal hat dazu ein eigenes Praktikumsprogramm zusammengestellt. Für acht Monate werden die beiden Praktikanten die üblichen Abläufe einer Stadtverwaltung kennen lernen und dazu in den Fachbereichen Sicherheit und Ordnung, Finanzen und Beteiligungen, in der Hauptverwaltung und im Büro der Gremien mitarbeiten. Für die weiteren vier Monate wird sich jeder Praktikant einen Schwerpunkt wählen und beispielweise im Frauen- und Gleichstellungsbüro, in der Freiwilligenagentur oder in den Fachbereichen Stadtentwicklung sowie Kinder, Familie und Jugend vertiefte Erfahrungen sammeln. Am 18. Juni wurde die Stadtverordnetenversammlung besucht. Die 26-köpfige Gruppe wurde vom Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz-Kaiser begrüßt. Im Anschluss an den Besuch stand er den interessierten Zuhörern Rede und Antwort.

 

Das Programm zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung schaut dieses Jahr auf vier erfolgreiche Jahre zurück. Maintal-Bischofsheim ist seit Juni 2017 mit dem Stadtteilzentrum Bischofsheim im Programm. In Bischofsheim konnte durch Unterstützung dieser Förderung unter anderem der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei. Die Kinder der Gartengruppe verteilten selbst gebundene Kräutersträußchen. Die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. begleitet die Servicestelle im Förderprogramm.

 

Seit Anfang September gibt es in der Maintaler Stadtverwaltung zwei neue Mitarbeiter: Die 22-jährige Bayan Almarashli und den 27-jährigen Ahmed Al Hamoud. Beide begannen am 3. September ein einjähriges Praktikum im Rahmen der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ in der Verwaltung. Maintal wurde als eine von sieben Modellkommunen in Deutschland ausgewählt, um syrische Geflüchtete zu qualifizieren und ihnen demokratische Verwaltungsstrukturen näher zu bringen.

 

Ende September leben rund 410 Geflüchtete in der Stadt Maintal. Etwa die Hälfte besitzt ein Bleiberecht, die anderen etwa 200 Personen warten auf die Entscheidung in ihren Verfahren. Am internationalen „Tag des Flüchtlings“ wurde über die Flüchtlingsunterkunft in Dörnigheim berichtet. Ein Flüchtling berichtet, daß seine Frau und seine drei Kinder in Äthiopien bleiben müssten, aber seine Kinder gingen dort nicht zur Schule. Es fehlt eine amtliche Heiratsurkunde, er besitzt nur ein kirchliches Dokument. Er hat alles versucht, sogar ein DNA-Test wurde durchgeführt, der seine Vaterschaft bestätigt hat. Eine junge Frau hat Deutsch zunächst im Internet gelernt und sich dann zu einem Sprachkurs angemeldet. Die Abschlussprüfung hat sie bestanden. Sie hat inzwischen ein Sprachlevel erreicht, mit dem sie ein Studium aufnehmen will. Über das „Academic Welcome Program“ für hochqualifizierte Flüchtlinge will sie versuchen, an der Goethe-Universität das Studium wieder aufzunehmen. Das größte Problem ist die Wohnsituation, sie wohnen zu viert in einem Zimmer. Flüchtlinge mit fehlender Bleibeperspektive haben es schwer, die deutsche Sprache zu lernen.  Vor allem die Kinder geraten oft in schwierige Situationen, denn sie sprechen durch Kita und Schule hervorragend Deutsch und müssen daher oft ihre Eltern bei offiziellen Terminen oder Arztbesuchen unterstützen, gehen dann aber nicht zur Schule.

 

Die Hochstädterin Ilse Martin hat den Verein „Dysmelien“ aus der Taufe gehoben, damit sich Menschen, die mit Fehlbildungen an den Gliedmaßen geboren wurden, und deren Eltern mit anderen Betroffenen austauschen und mehr über den Umgang mit der Dysmelie erfahren können, hat. Die Diplom-Heilpädagogin Ilse Martin wurde selbst 1953 mit einem fehlenden Unterarm geboren und hatte niemanden, mit dem sie übe ihre Dysmelie sprechen konnte. Erstmals kam ihr 2004 die Idee, selbst für Abhilfe zu sorgen und einen Verein zu gründen, der über Dysmelie informiert und Aufklärung leistet. Im Jahre 2006 hat sie dann ihre Internetseite „www.dysmelie.de“ gestartet und weitere zwei Jahre später erfolgte nach großen Anlaufschwierigkeiten endlich die Gründung des neuen Vereins Dysmelie. Dadurch konnte sie dann auch Interessierte gewinnen, die nicht in unmittelbarer Nähe wohnen. So bekam sie 2008 die erforderlichen sieben Mitglieder für eine Gründung zusammen. Mittlerweile hat der Verein 41 Mitglieder, die aus der ganzen Bundesrepublik, beispielsweise aus Sachsen, Bremen oder Schleswig-Holstein kommen. Dass es mittlerweile ebenfalls Kontakte nach Österreich und in die Schweiz gibt, hat mit der 2011 von Martin gegründeten geschlossenen Facebook-Gruppe „Dysmelien e.V.“ zu tun. „Innerhalb dieser Gruppe findet ein reger Austausch statt. Inzwischen gibt es dort bereits 660 Mitglieder.

Diese Social-Media-Kontakte führen unter anderem dazu, dass zu den alljährlichen Sommerfesten, die immer in der Hochstädter Kleingartenanlage „An der Bleiche“ stattfinden (2018 ist der Termin am Samstag, 4. August), auch Gäste aus der Schweiz anreisen. Außerdem gab es im vergangenen Jahr ein Treffen im Wiener Tiergarten Schönbrunn, das laut Martin bei allen Teilnehmern bestens angekommen ist und in diesem Jahr wiederholt werden soll. Es gibt eine

Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Vereins Dysmelien.

Um Berührungsängste abzubauen und eine größere Öffentlichkeit über die Hintergründe von Dysmelien zu informieren, hat Martin 2015 das Buch „Dysmelie – Angeborene Gliedmaßenfehlbildung/-en. Ein Hand- und Fußbuch“ herausgebracht. Und da es auch nahezu keine Bücher gibt, die dieses Thema kindgerecht aufbereiten, hat sie ein Jahr später „Die Reisen des Herrn Anders“ folgen lassen. In diesem Kinderbuch geht es um einen kleinen Bären mit verkürztem Arm, der über seine Abenteuer erzählt. Mit einem Festprogramm begeht der Verein Dysmelie nun sein zehnjähriges Bestehen am Samstag, 14. April, im evangelischen Gemeindehaus in Hochstadt.

 

Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim spielte im März im gut besuchten Bürgerhaus Bischofsheim in einem Benefizkonzert, das der Lions Club Maintal organisiert hatte. Lions-Präsident Erhard Rohrbach bedankte sich bei allen Sponsoren und bei Karl-Heinz Fischer, dem „Spiritus Rector“, Ideengeber und Organisator des Konzertes, der selber musizierte. Seiner Hartnäckigkeit sei es zu verdanken, dass das fränkische Heeresmusikkorps Veitshöchheim bereits zum vierten Mal den Weg nach Maintal gefunden habe. Die Einnahmen der Veranstaltung gehen dieses Mal an die „Waldgruppe“ der Maintaler Kindertagesstätte Ludwig-Uhland-Straße und sollen für die Innenausstattung eines Bauwagens genutzt werden, den die Gruppe im Rahmen ihrer „Outdoor“-Aktivitäten nutzt.

 

Zum Gedenken an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Katzbach in den Frankfurter Adlerwerken vom 24. bis 29. März 1945 von Frankfurt nach Hünfeld hat die freischaffende Texterin Ulrike Streck-Plath seit 2012 ein Projekt mit vielen Unterstützern ins Leben gerufen, welches auch 73 Jahre später das Grauen der Konzentrationslager auf die Straße und in das Bewusstsein der Menschen bringt. Jedes Jahr findet dazu eine Performance in einer der Städte entlang von Frankfurt nach Hün­feld statt, um diesen Todesmärschen einen Ort des Gedenkens zu geben. Im Rahmen dieser Gedenkwoche organisierte Streck-Plath die musikalische Lesung mit dem Titel „Wann wohl das Leid ein Ende hat“ im evangelischen Gemeindezentrum. Zugrunde lagen der Lesung die Gedichte, Briefe und Lieder der 1903 in Mährisch-Ostrau geborenen Ilse Weber, in denen sie über ihre Arbeit als Krankenschwester im KZ, über die Not der Kinder, der „schuldlosen Opfer einer blinden Gewalt“, und deren Träume vom Schlaraffenland schreibt, über die Verwüstung des ganzen Dorfes Lidice, welche nur die Schafe überleben durften, und über die Menschen, die nach und nach verschwanden.

 

Brüder-Schönfeld-Forum: Gedenkstein wird in Litauen eingeweiht:

Als die gebürtige Hanauerin Inge Wettberg vor vier Jahren im ehemaligen Konzentrationslager im litauischen Kaunas war, sah sie viele Gedenksteine. Gestiftet von den Städten, aus denen Juden nach Kaunas deportiert wurden. Ein Stein aus Frankfurt fehlte bisher, was sich Dank des Brüder-Schönfeld-Forums nun ändert.

Am 21. November 1941 ist ein Teil der Familie von Inge Wettberg von Frankfurt aus nach Kaunas deportiert worden. „Dieses Datum vergesse ich nie, weil mir meine Großmutter und meine Mutter so oft davon erzählt haben“, berichtet Wettberg am Telefon. Der Bruder ihrer Großmutter, ein Schönfeld aus Dörnigheim, samt seiner Frau und den zwei Kindern glaubten, zum Arbeitseinsatz in den Osten gebracht zu werden. Sie wurden am 25. November 1941 in Kaunas erschossen – zusammen mit 2930 weiteren deportierten Juden aus Berlin und München. Aus Frankfurt waren 992 Juden unter den Toten, darunter einige aus Maintal.

Im Gedenken an diese aus Frankfurt deportierten jüdischen Menschen wurde im April in Kaunas in der Gedenkstätte Fort IX ein Gedenkstein eingeweiht. „Dann hat dieser Teil meiner Familie endlich einen Ort, an dem man ihrer gedenken kann“, sagt Ingrid Wettberg und ringt mit den Tränen. Die Initiatorin des Projekts lebt schon lange in Hannover und ist dort die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde. Es gedachten 38 Städte und Gemeinden aus vier Bundesländern in Litauen bei der Einweihung ihrer jüdischen Opfer. Aus diesen 38 Städten und Gemeinden wurden damals Juden zentral nach Frankfurt gebracht und von dort aus in die Todeslager deportiert. Jetzt wird erstmals am Ort ihrer Ermordung an die 992 jüdischen Männer, Frauen und Kinder gedacht, die am 22. November 1941 vom Frankfurter Ostbahnhof nach Litauen verschleppt wurden. Unter den 992 Opfern befanden sich auch die Brüder Horst und Gerhard Schön­feld aus Dörnigheim.

Eine Besonderheit des Frankfurter Gedenksteins ist der Verweis auf die zahlreichen, regional sehr weit gestreuten Heimatorte der Ermordeten. Denn bevor sie in der Großstadt Frankfurt Zuflucht suchten, seien sie aus ihren bisherigen Wohnorten vertrieben worden, sodass man diese für „judenfrei“ erklären konnte.

Dem Schönfeld-Forum ist es im Laufe von zwei Jahren gelungen, viele Bürgermeister davon zu überzeugen, sich dem Gedenkprojekt anzuschließen. Die Delegation aus Deutschland, die nach Kaunas reist, wird angeführt von der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. Neben der Initiatorin Ingrid Wettberg und Herbert Begemann als Vertreter des Brüder-Schön­feld-Forums, gehören der Reisegruppe auch neun Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien in Frankfurt, Darmstadt, Gießen und Hanau an. Auch zwei Schülerinnen der Karl-Rehbein-Schule werden bei der Einweihung dabei sein. Wettberg, die auch die Rehbeinschule besuchte, hat Begemann gebeten, aus Maintal kleine Steine nach Litauen mitzubringen. Denn es ist jüdische Tradition, kleine Steinhaufen auf das Grab der Toten zu legen. Wettberg Stimme zittert, wenn sie sagt: „Das ist für mich das letzte Mal, dass ich zurückschaue, danach werde ich nur noch vorwärtsschauen.“ (12. April).

 

Das Haus in der Straße Alt Wachenbuchen 34 war bis November 1938 eine Synagoge. Im Jahr 1910 entstanden Pläne für eine Erweiterung der Synagoge, die im Betraum Platz für 50 Männer und 28 Frauen bot. Diese Pläne wurden aber nie umgesetzt. Die Novemberpogrome beendeten 1938 das jüdische Leben in Wachenbuchen abrupt. Hier ging es bereits einen Tag früher los, also bereits am 8. November. Die Zerstörungswut richtete sich jedoch weniger gegen die Synagoge als vielmehr gegen die jüdische Schule. „Vermutlich waren die Urheber darauf aus, das Verkehrshindernis, denn die Schule stand gewissermaßen mittig auf der Hainstraße, aus dem Weg zu räumen. Noch in der Nacht ist das Haus vom Dachstuhl her abgebaut worden. Später wurde an dieser Stelle eine Durchfahrt zur damaligen Hauptstraße, heute Alt Wachenbuchen, angelegt.

Die Synagoge selbst wurde während der Novemberpogrome weder abgerissen noch in Brand gesteckt. Die Inneneinrichtung wurde jedoch völlig zerstört. Noch während der Kriegsjahre diente das einstige Gotteshaus als Zwangsarbeiterlager für Kriegsgefangene. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude für rein säkulare Zwecke genutzt. Zunächst war dort eine Autowerkstatt untergebracht, später nutzten Vereine die Räumlichkeiten, die von 1947 an für sechs Jahre als evangelische Kirche genutzt wurden, denn diese war im Januar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört worden.

Iris Baum, die seit 1993 in der ehemaligen Synagoge wohnt, hat noch lebhafte Erinnerungen. Als Kind kam sie hierher zur Turnstunde. Damals gab es noch das vorgebaute Treppenhaus, die ehemalige Frauentreppe. Später fand dort der Konfirmandenunterricht statt. Als Hans Oswald, Baums Vater, das Objekt kaufte, ging es in eine rein private Nutzung über. Zunächst war dort die väterliche Schlosserei angesiedelt, im Obergeschoss befand sich eine Wohnung. Iris Baum kann sich noch gut an die riesig hohen Decken erinnern, eine Raumhöhe von 4,60 Metern.

Nur ein Relikt hat sich gehalten: der Schrein. Es soll das einzige Gebäude mit einem nach außen gebautem Schrein sein, heute ein markanter Erker an der Rückwand. Von der jüdischen Schule sind keine Spuren geblieben. Es gibt nicht einmal ein Foto. Einzig eine Erinnerungstafel, die 1984 vor der ehemaligen Synagoge angebracht und 1999 durch eine erweiterte Fassung ergänzt wurde, erinnert an die Pogromnacht und das jüdische Leben in Wachenbuchen.

Am 9. November lädt der Verein Brüder-Schönfeld-Forum um 18.30 Uhr zu einem stillen Gedenken ein. Dabei ist auch geplant, mit rund 50 Grablichtern den Grundriss der damals vollständig zerstörten jüdischen Schule auf der Straße Alt Wachenbuchen abzubilden

 

Der Pfadfinderstamm Südwind in Dörnigheim hat seinen Gruppenraum im Gemeindehaus Maria Königin von St. Edith Stein. Die Gruppe der Jungpfadfinder innerhalb des Stamms mit Betreuerin Sylvia Noack und Betreuer Michael Lehmann besteht aus zwei Dutzend Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Sie schätzen die gemeinsamen Zeltlager mit Stämmen aus aller Welt. Das schönste Lager ist nach übereinstimmender Meinung der Dörnigheimer Jungpfadfinder jenes auf der englischen Insel Brownsea Island. Dort fand 1907 auch das erste Pfadfinderlager überhaupt statt. Durchgeführt von Robert Baden-Powell, einem britischen General, der als Begründer der Pfadfinderbewegung gilt. Bei den internationalen Lagern treffen Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt zusammen. Sie tauschen ihre Halstücher und ihre Abzeichen.

In der katholischen Gemeinde St. Edith Stein in Dörnigheim sind es 35 Aktive. Und der Dörnigheimer Stamm, der zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg gehört, feiert in diesem Jahr sogar sein 50-jähriges Bestehen. Ist die Gruppe der Jungpfadfinder noch gut besucht, wünscht sich Lehmann für die Jüngeren im Alter zwischen sieben und neun Jahren, die sogenannten Wölflinge, gerne noch weitere Teilnehmer. Sie suchen andere Stämme, die ein eigenes Außengelände haben. Auch das Gelände des Westernclubs in Hochstadt nutzen die Südwind-Pfadfinder im Sommer. „Da machen wir Lagerfeuer und braten Würstchen“, strahlt Finn. Und die jungen Pfadfinder singen viel und gerne. Stolz holen sie ihre Liederhefte heraus und geben der Besucherin eine Kostprobe ihres Könnens. Ein herrlich analoges Vergnügen, das gänzlich ohne ein Handy funktioniert.

 

Seit dem Start des offenen Begegnungsortes „Drop In(klusive)“ im Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße im vergangenen November wird das kostenlose Angebot im Stadtteil gut angenommen. Vor allem die Mütter sitzen mit ihren Kleinkindern den ganzen Tag isoliert zu Hause. Seit November treffen sich daher jeden Montag ab 9.30 Uhr vorwiegend Mütter mit ihren Kindern unter drei Jahren bei Drop In(klusive) im Familienzentrum. Es wird gemeinsam gefrühstückt, die Frauen tauschen sich aus. Es entstehe ein geschützter Raum, Vertrauen werde aufgebaut.

Den Impuls für das Konzept der offenen Willkommensorte gab die Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familien. Elisabeth Gehlen, Referentin der Stiftung, gibt Auskunft über Idee und Umsetzung der offenen Anlaufstellen für Familien. Im Jahr 2009 starteten in Bensheim die ersten Pilotprojekte, die nach englischen Vorbild Drop In(klusive) genannt werden. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurden die ersten Begegnungsorte durch die Universität Gießen, die den Angeboten ein sehr gutes Zeugnis ausstellte: kostengünstig, nachhaltig und erfolgreich im Hinblick auf die Ziele der offenen Begegnungsorte.

 

Die Jugend- und Familienhilfe „Welle“ hat ihr Ende April ihr neues Haus am Dörnigheimer Weg in Bischofsheim mit Wohnungen für Familien und Jugendliche eingeweiht. Acht zu vermietende Wohnungen sind in dem Gebäude untergebracht. Diese sind jeweils rund 60 Quadratmeter groß, zudem gibt es einen gemeinsamen Waschraum. 1,8 Millionen Euro hat das Bauprojekt insgesamt gekostet. Die Wohnungen sollen an Jugendliche und ihre Familien vermietet werden, die die Jugendhilfeleistungen der „Welle“ in Anspruch nehmen. An die „Welle“ wenden können sich alle Menschen mit persönlichen Problemen, Familien- und Ehekonflikten, Differenzen mit Eltern oder Suchtproblemen. Die Wohnungen sind als vorübergehende Lösung gedacht, um für Familien und Jugendliche „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. Hier können die Menschen den nächsten Entwicklungsschritt machen. Helfen soll dabei die soziale Betreuung der „Welle“. Im Idealfall sollen die Familien rund zwei Jahre im „Welle“-Haus wohnen, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen können.

 

Drei Studenten aus Dortmund haben im April einen Film für die Wildtierfreunde gedreht. In dem Film wird auf spielerische Art die Arbeit des Vereins dargestellt und um Spenden gebeten. Denn: Den Wildtierfreunden wurde letztes Jahr die finanzielle Unterstützung der Stadt Frankfurt gestrichen, was akute Geldsorgen zur Folge hatte. Die Geschichte begann mit einem kleinen, verletzten Igel. Dieser wurde von einer Reporterin des Hessischen Rundfunks gefunden und anschließend zu der Auffangstation in Maintal gebracht, die von den Wildtierfreunden betrieben wird. Dort kam die Reporterin mit Sabine Klein, der Stationsleiterin, ins Gespräch und erfuhr, dass die Stadt Frankfurt dem Verein die finanzielle Unterstützung gestrichen hatte. Grund genug für die Radioreporterin einen Beitrag über die Station, den Verein und die aktuelle Situation zu machen. Dieser wurde dann von einem der drei jungen Filmemacher, Benedikt Dörr, im Radio gehört.

Herausgekommen ist ein knapp zweiminütiger Zeichentrickfilm um einen kleinen Igel namens Ivo. Ivo wohnt verletzt sich auf dem Nachhauseweg am Bein und wird dann von einer Frau gefunden. Sie möchte den kleinen Igel dann zu den Wildtierfreunden bringen, dass er wieder zurück zu seinen Eltern kann. Der Look des Filmes erinnert ein wenig an ein Kinderbuch. Dies war laut Benedikt Scheffer, zuständig für die Animation und das Charakterdesign, Absicht. Die Figur sollte schließlich direkt Sympathien wecken und niedlich wirken. Auch die Entscheidung, welches Tier der Protagonist sein sollte, war nicht unüberlegt.

 

Jens Siol, Cosplayer und erster Vorsitzender des Vereins „Lawsman“ klärt auf, wie er sein Hobby mit der Unterstützung für kranke Kinder verbindet. Cosplay steht für „costume“ und „play“. Also für Leute, die sich verkleiden und mit der Verkleidung versuchen, die entsprechende Rolle zu spielen. Wenn sie gefragt werden, ob man sie buchen kann, dann sagen sie: „Ihr könnt spenden, dann seid ihr unsere Kooperationspartner. Und dann kommen wir auch gerne mal vorbei und machen mit euch eine Veranstaltung'. Diese Spende fließt dann zu 100 Prozent in die Gemeinnützigkeit.“ Der Verein hat inzwischen 70 Mitglieder nach drei Monaten.

 

Im Juni 2017 wurde erstmals berichtete über das ambitionierte Vorhaben der Maintaler Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, den Bau eines neuen Vereinsheims.

Äußerlich hat sich nicht viel getan, aber vor einiger Zeit hätten sie Moder in den Duschen entdeckt. Die Mutmaßung: Das Holz zieht Wasser aus dem Boden. Ja, richtig, Holz. Denn die Wände des Gebäudes, das die DLRG seit inzwischen über 20 Jahren ihr Vereinsheim nennt, sind Holzständerwerke mit dünnen Gipsplatten. Einst, Anfang der neunziger Jahre, schnell errichtet, um Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Nach wenigen Jahren hätte es eigentlich wieder abgerissen werden sollen.

Das Grundstück, auf dem sowohl das Gebäude des SC Budokan, das als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, als auch das DLRG-Vereinsheim stehen, ist im Besitz der Stadt Maintal. Auch bei der Finanzierung des Neubauprojekts gibt es prinzipiell Hilfe seitens der Stadt. Die Stadtverordneten hatten im vorigen Jahr beschlossen, aus den Mitteln einer Sonderzuweisung des Main-Kinzig-Kreises an die Stadt Maintal 100.000 Euro der DLRG zur Verfügung zu stellen. Man hat dem Magistrat Ende des vergangenen Jahres ein Konzept vorgelegt. Bei der Stadt heißt es dazu: „Das zunächst noch sehr grobe Konzept ist grundsätzlich umsetzbar. Es muss nun in einem weiteren Schritt durch die Einschaltung eines Architekten konkretisiert werden. Der Magistrat sieht keine grundlegenden Probleme.“

Der Haupt- und Finanzausschuss gab im Juni die Mittel nicht frei aus der Sonderzuweisung des Main-Kinzig-Kreises zur Förderung von sozialen Leistungen. Vor einer Beschlussfassung solle mit der DLRG zunächst abgeklärt werden, wie hoch die Eigenmittel sind, wie der Gesamtkostenrahmen beziffert ist und welcher Realisierungszeitraum besteht. Die DLRG hatte dem Magistrat eine zusammengefasste Version seiner Konzeptstudie mit den wichtigsten Infos für einen Neubau vorgelegt, die dann auch Gegenstand im Ausschuss war. Das Konzept existiert allerdings auch in einer ausführlicheren Version. Darin seien die wichtigsten Zahlen genannten Gesamtkostenrahmen - inklusive Erschließungskosten – schätzt die DLRG auf rund 400.000 Euro. Davon könnten die Lebensretter etwa zehn Prozent, 40.000 Euro, aus eigener Tasche beisteuern. Einen konkreten Zeitrahmen für den eigentlichen Bau nennt der Pressereferent nicht. Jedoch würde dieser relativ schnell über die Bühne gehen, da das neue Vereinsheim in Fertigbauweise errichtet werden soll. Die DLRG wollte sich erst einmal absichern, ob sie überhaupt bauen kann, und alle Behörden fragen, bevor sie mit Zahlen an die Öffentlichkeit geht. Diese können die DLRGler dann voraussichtlich im Herbst dem Haupt- und Finanzausschuss unterbreiten.

Marc Ansmann, Pressereferent der Maintaler DLRG, will im September jeden Tag durchschnittlich 100 Piktogramme zeichnen – für den Neubau des Vereinsheims an der Braubachstraße. Weitere 45.000 Euro möchte Ansmann durch seine Spendenaktion generieren. Er veröffentlichte seine Aktion „9000 Bilder in 90 Tagen“ auf einer Crowdfunding-Seite. Für jede Spende um fünf Euro zeichnet Marc Ansmann ein Piktogramm. Vorschläge für das Motiv kommen vom Spender. Einzige Voraussetzung: Es muss etwas mit dem Thema Wasser gemein haben. Die ersten Bilder sind bereits entstanden. Sie zeigen einen Feuerwehrtaucher, einen Surfer oder auch einen Hochwassereinsatz. Drei bis fünf Minuten brauche er pro Bild, „je nachdem, wie aufwändig das Motiv ist“.

 

Das Bischemer Straßenfest findet am dritten Augustwochenende in diesem Jahr bereits zum 39. Mal statt. Aber Routine allein reicht nicht. Schließlich melden sich manche Standbetreiber kurzfristig an und machen so manche spontane Änderung notwendig. Bis Andreas Derflinger als Vorsitzender des ausrichtenden Bischofsheimer Vereinsrings durchatmen kann, dauert es erfahrungsgemäß. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich 57 Teilnehmer für die Veranstaltung auf den Straßen Alt Bischofsheim und Schäfergasse angemeldet, darunter 14 Vereine. Um die finalen Vorbereitungen intensiv begleiten zu können, nimmt Andreas Derflinger drei Tage vor dem offiziellen Beginn des Straßenfests Urlaub. „Bevor die Teilnehmer ab Freitag ihre Stände errichten, müssen wir die Stromkästen aufbauen und Stromkabel legen“, erklärt er. Hinzu kommt das Engagement beim eigenen Verein, der Rauchgesellschaft Bischofsheim, die ebenfalls am Straßenfest teilnimmt. Kurzum: die personellen und zeitlichen Kapazitäten sind knapp. Zeit, um sich zu setzen und in Ruhe einen Happen zu essen, hat er erst am Montagabend, wenn der letzte Handgriff getan ist und die Straßen wieder dem Autoverkehr gehören.

Im September beginnen die Vorbereitungen für den Bischofsheimer Weihnachtsmarkt

 

Das Maintaler Suppenfest wird seit 2014 organisiert durch die Freiwilligenagentur von Maintal Aktiv. Am Samstag, 1. September, wird von 16 bis 19 Uhr im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim das mittlerweile fünfte internationale Suppenfest ausgerichtet. Das Suppenfest wird gemeinsam mit verschiedenen Maintaler Vereinen, Institutionen, und Gruppen organisiert und veranstaltet. In diesem Jahr gibt es neben der Vielfalt an den unterschiedlichsten Suppen und den damit verbundenen Geschmackserlebnissen auch wieder die in liebevoller Handarbeit bemalten Suppenschüsseln von Schülern der Erich-Kästner-Schule. Zusätzliche Unterstützung bekommt dieses gemeinschaftliche Fest von der Bäckerei Weber durch gespendetes Brot und das Main-Äppel-Haus mit frischen „Süßem“. Das Suppenfest bietet also für jede Altersklasse etwas zum Erleben.

Die im Rahmen des Festes gesammelten Spenden sollen dem Kinder- und Jugendhaus zugutekommen, Das Geld soll in das Tonstudio des Hauses investiert werden, damit den Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Kreativität freistehen. Um den Gästen des Suppenfestes zu demonstrieren, dass es sich um eine sinnvolle Investition handelt, begleiteten einige junge Musiker des Kinder- und Jugendhauses die Veranstaltung musikalisch. So spielten einige atmosphärische Gitarrenmusik, wohingegen der 18-jährige  Emal mit zwei selbst geschriebenen Rap-Songs auftrat.

Die Rezepte der Suppen, die an fast allen Ständen zur Mitnahme auslagen, hatten die Teilnehmer selbst zusammengestellt und natürlich auch gekocht. „Die Teilnehmer sollten uns die Rezepte vorher zusenden, damit wir sie einheitlich darstellen können“, erklärte Katharina Kächelein von der Freiwilligenagentur, die federführend für die Organisation des Festes verantwortlich ist. Ziel des Festes ist es, dass die Menschen miteinander in den Dialog kommen und einander kennenlernen.

 

Das eigene gesteckte Ziel der Kampagne Stadtradeln, nämlich die rechnerische Erdumrundung mit 40.000 Kilometern, ist bereits knapp eine Woche vor Kampagnenende erreicht worden. Damit die Wette um die meisten Kilometer je Teilnehmer gegen Hanau ebenfalls gewonnen wird, müsste rechnerisch jeder Teilnehmer noch mindestens 40 Kilometer zurücklegen, so der städtische Klimaschutzmanager Fabian Wagenbach. Mit dem Ende der Stadtradeln-Kampagne sollte natürlich nicht das Fahrradfahren enden, sondern möglichst ganzjährig auf das gesündeste und klimaverträglichste Fortbewegungsmittel zurückgegriffen werden – so das Anliegen der Aktion. Als bundesweit einzigartige Förderung des Radverkehrs bietet die Stadt Maintal den ersten 100 Maintalern, die sich zur Aktion anmelden, eine kostenlose Fahrraddurchsicht inklusive Gutschein zur Reparatur an. Die Durchsicht wird dabei mit bis zu 40 Euro bei teilnehmenden Maintaler Fahrradhändlern übernommen. Im Anschluss erhalten die Bürger einen Gutschein des jeweiligen Händlers, der zur Reparatur eingesetzt werden soll. Falls keine Beanstandungen am Fahrrad bestehen, kann der Gutschein auch zum Kauf von Zubehör eingesetzt werden.

 

Beim Ortsverband Hochstadt der Landfrauen ist tatsächlich nur noch eine einzige aktive Bäuerin Mitglied. Dies verdeutlicht eindrucksvoll den Strukturwandel, der den Landfrauen in mehrfacher Hinsicht das Überleben in der heutigen Zeit erschwert. Als vor vier Jahren, im Oktober 2014, ein neuer Vorstand gewählt werden musste und der Ortsverein kurz vor dem Aus stand, weil keine Frau zur ersten Vorsitzenden gewählt werden wollte, da haben sich die ideenreichen Landfrauen kurzerhand auf einen Team-Vorstand verständigt. „

Der Ortsverein Hochstadt zählt zu den traditionsreichsten im Bezirk Hanau. Er wurde bereits 1951 von damals 14 Bäuerinnen gegründet. Aktuell zählen die Hochstädter 55 Mitglieder, doch die Rahmenbedingungen für ihr Weiterbestehen sind alles andere als günstig. Zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe gibt es noch in Hochstadt, 1951 waren es 25 Höfe im Voll- und Nebenerwerb. Dieser Strukturwandel und das reiche Angebot an anderen Vereinen und Freizeitmöglichkeiten tragen dazu bei, dass der Landfrauenverein Schwierigkeiten hat, neue Mitglieder zu gewinnen. Bei den Hochstädter Landfrauen fehlt der Nachwuchs, Frauen unter 60 Jahren sind eher die Ausnahme als die Regel.

Die Landfrauen machen sich für die Interessen von Frauen stark, so bieten sie ein vielseitiges Programm, sind offen für viele Interessen. „Wir sind Frauen, die sich dem Landleben verbunden fühlen“, sagen die Vorstandsmitglieder. „Ganz sicher gibt es für traditionell ländliche Themen ein Interesse“, gibt es eine Sehnsucht nach dörflicher Tradition und Heimeligkeit. Das würde ich auch aus dem boomenden Zeitschriftenmarkt zu diesen Themen schließen.“

Auch die Hochstädter Landfrauen selbst stoßen mit ihren Aktionen, wie zu Ostern und Weihnachten jahreszeitliche Gestecke zu binden, immer auf ein großes Interesse und ernten viel Zuspruch.

Allerdings verfügen die Landfrauen über keinen eigenen Raum, in dem sie sich treffen können, in dem sie Sachen lagern oder auch kochen können. Die regelmäßigen Treffen der Landfrauen Hochstadt finden deshalb nur einmal im Monat im Bürgerhaus statt und nicht wie üblich 14-tägig. Dieser Umstand ist für die Hochstädter Landfrauen besonders bitter, weil auch innerhalb der Gruppe das ungezwungene Miteinander verloren geht. Gleichzeitig bieten sich weniger Möglichkeiten, den Hochstädter Ortsverein kennenzulernen.

Trotzdem sind die Landfrauen weiterhin aktiv und rege, bieten Vorträge, Tagesfahrten und mehrtägige Reisen an. Sie sind in Hochstadt eine Institution und aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken. Die Landfrauen sind bei der Bewirtung der Zuschauer des Frankfurter Triathlon-Wettbewerbs Ironman, dessen Radstrecke durch Maintal führt, dabei, sie initiieren den Frühlingsmarkt, unterstützen bei der Kerb, beim Streuobstwiesen- und am Erntedankfest die Vereine tatkräftig, sie schmücken den Osterbrunnen und spenden jedes Jahr für regionale oder lokale soziale Projekte. Für diese und weitere Aktivitäten suchen die Landfrauen Hochstadt dringend Nachwuchs, Frauen, die sich dem Landleben verbunden fühlen.

 

Seit diesem Frühjahr konnte nun das 2015 mit der Maintaler Bürgerstiftung initiierte Projekt „Musik mit Senioren“ erweitert werden. In allen drei DRK-Einrichtungen in Bischofsheim, Dörnigheim und Hochstadt wurde das generationenübergreifende Musikprojekt „Unter 7 und über 70“ in Zusammenarbeit mit den jeweils umliegenden Kitas erfolgreich in den Alltag implementiert und angenommen. Kinder im Vorschulalter und Senioren kommen einmal wöchentlich zusammen, um gemeinsam zu singen und gewinnen durch dieses Erleben neue Erfahrungen. Musikpädagogin Brit Chameroy leitet engagiert und einfühlsam dieses musiktherapeutische Programm. Bis Ende des Jahres ist die Finanzierung durch das Engagement der Bürgerstiftung gesichert. Und auch für das neue Jahr zeigt sich Wolfgang Zander vom Stiftungsvorstand optimistisch. Das Projekt „Unter 7 und über 70“ erhielt bereits 2008 den „Inventio“, eine Auszeichnung und Förderung von herausragenden pädagogischen Konzepten. Das generationenübergreifende Musizieren wurde von der Jury als wichtiges gesellschaftliches Projekt für die Zukunft angesehen. „

 

Mit dem ersten Hochstädter Weihnachtsmarkt im Jahr 1980 begann eine Tradition, die längst nicht mehr aus Maintal wegzudenken ist. Advent ohne den Budenzauber auf der historischen Hauptstraße, der in diesem Jahr zum 39. Mal stattfindet, undenkbar! Zu den treuesten Besuchern gehört übrigens Altlandrat Karl Eyerkaufer, der bei allen 39 Weihnachtsmärkten bei der Eröffnung anwesend war. Längst ist der Markt über die Grenzen Maintals und des Main-Kinzig-Kreises hinaus bekannt. Er ist der größte in Maintal und findet traditionell am zweiten Adventswochenende statt. Veranstalter ist der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt, der am 5. März 2001 gegründet wurde. Als erster Vorsitzender wurde Philipp Eibelshäuser im Jahr der Gründung gewählt und er bekleidete das Amt bis zur Jahreshauptversammlung im März 2015. Nachfolger seit dem 31. März 2015 ist Hans-Jürgen Schmitt, der sich als neuer Vorsitzender um die Organisation und Gestaltung kümmert.

Auch in diesem Jahr haben wieder mehr als 70 Teilnehmer ihr Kommen zugesagt. Sie werden ab Freitagnachmittag ihre Buden auf der historischen Hauptstraße aufbauen, um dann am Samstag, 8. Dezember, ab 15 Uhr, wenn Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher den Markt eröffnen und der Evangelische Posaunenchor musikalisch auf die Adventszeit einstimmt, ihre Waren feilzubieten. Bis 22 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, an den Buden zu schauen, staunen, kaufen und zu schlemmen. Am Sonntag, 9. Dezember, haben die Stände von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

Seit dem letzten Jahr befinden sich die Stände der Aussteller im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21/ Eingang Bahnhofstraße. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 50 Aussteller ihre selbst gefertigten Produkte anbieten. Der Hobby- und Künstlermarkt ist am Samstag von 15.30 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Neben den Hobbykünstlern ist dort auch das Kuchenbüfett an beiden Tagen geöffnet.

Rund um den Weihnachtsmarkt findet wieder ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt. Der Nikolaus kommt am Samstag um 18 Uhr und am Sonntag um 18.30 Uhr auf die Bühne vor dem Gasthaus „Goldene Krone“, um die Kleinen zu beschenken. Diese Geschenke werden durch die großzügige Spende des Maintaler Globus-Markts ermöglicht. Natürlich darf auch das Kinderkarussell nicht fehlen. „Leider hat der Besitzer, der jahrelang auf dem Markt präsent war, krankheitsbedingt aufgeben müssen. Die Suche nach einem Nachfolger war schwierig“, berichtet Schmitt. In Zusammenarbeit mit dem Bischofsheimer Weihnachtsmarkt konnte aber ein neues, größeres Karussell gefunden werden. In diesem Jahr sei es gelungen, die Weihnachtsbeleuchtung auf LED umzustellen – dank der Hilfe vieler Hochstädter Geschäfts- und Privatleute sowie eines Zuschusses durch die Stadt Maintal.

 

Die Wachenbucher Kerb – eine Institution, die auch Besucher von außerhalb Maintals anlockt, ruft wieder auf den Festplatz. Organisator ist wieder das Blasorchester Wachenbuchen, das an den vier Tagen von Freitag, 10. August, bis Montag, 13. August, für ein tolles Programm sorgt. Bereits der Freitagabend startet mit einer gesunden Prise Wachenbucher Feststimmung durch die Band Mixxed-Up. Die sechs Hessen verbuchen in den vergangenen Jahren einen steigenden Publikumserfolg und waren bereits in vielen renommierten Veranstaltungen zu Gast. Am Samstagabend gehört die Bühne den DJs Buffalo Bude und Wallace Love, bekannt aus der Batschkapp, die das Zelt immer wieder auf Hochtouren bringen. Einlass ist um 18 Uhr. Der Sonntag startet um 10 Uhr mit dem orchestral begleiteten Kerbgottesdienst. Im Anschluss wird das Festzelt durch Blasmusik vom Feinsten begleitet. Bereits zum dritten Mal ist am Sonntagabend die Band Banjoory dabei. Die neun Bandmitglieder aus Hanau spielen seit über zehn Jahren zusammen ihre Songs. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Reggae-style undmore“. Ihr Debütalbum „Chill’N’Jump“ erschien bereits 2006, danach legten sie eine Zeit lang den Fokus auf Liveshows. Im Januar des vorigen Jahres erschien dann ihr zweites Album „Ireggaeular“.  Am diesjährigen Kerbsonntag erwartet die Besucher ab 18 Uhr ein hessischer Abend mit eigenen Songs und Coverversionen von Banjoory sowie am Nachmittag die Quiz- und Competition-Reihe von „Wachenbuchen sucht den Dorfchampion“, in der die Wachenbucher Vereine um den begehrten Titel wetteifern.

Am Kerbmontag, der in Wachenbuchen inzwischen als inoffizieller Feiertag gilt, wird das Blasorchester Wachenbuchen um 10 Uhr zum Frühschoppen aufspielen und die Besucher mit bekannten Songs und traditionellen Märschen erwarten. Den Abend wird die Band helium6 abschließen und zum Finale einer einzigartigen Kerb noch einmal richtig Stimmung bringen. Um 20 Uhr beginnt die Show der Band rund um Tofino alias Heiko Schmidt (10. August).

 

 

Kultur

Siehe auch Kulturvereine

 

Christof Wackernagel auf eine Rolle zu beschränken ist unmöglich. Der 66-Jährige ist Schauspieler, Autor und Maler, lebte lange Zeit in Mali und arbeitet seine Vergangenheit in der RAF regelmäßig auf. Im Historischen Rathaus in Hochstadt hat er im Februar seine Ausstellung „Hieroglyphen“ eröffnet. Hört oder liest der Laie das Wort Hieroglyphen, denkt er sofort an das alte Ägypten und Zeichnungen auf Pergament. Wackernagel hingegen malt mit Acryl auf Leinwand. Meistens zumindest. Denn seine Ausstellung beinhaltet auch Werke in Briefmarkenformat, auf denen winzige, bunte Zeichnungen zu sehen sind. „Die Briefmarken sind schon älter. Je älter ich werde, desto größer auch die Objekte“, erzählt er und verweist lachend auf sein Alter und die aufkommende Weitsichtigkeit.

 

Im Februar endete die erste „Amtszeit“ des Maintaler Kulturbeauftragten Jochen Spaeth, aber das Parlament bestätigte Spaeth für weitere fünf Jahre. Er will das Bürgerhaus in Bischofsheim attraktiv machen auch für überregional bekannte Künstler. Schon jetzt ist das Bürgerhaus der Ort für Veranstaltungen mit größerem Rahmen, seien es die von der Volksbühne Maintal organisierten Aufführungen oder zuletzt Anfang Februar eine Musical-Show.

Gruppen wie das Junge Theater Wachenbuchen, die Spielgemeinschaft HdB, das Wachenbücher Weltbühnchen oder das Blasorchester Wachenbuchen vertrauen vor allem auf ihre jeweilige Heim-Spielstätte – könnten aber im großen Bischofsheimer Bürgerhaus mehr Zuschauer zu ihren Stücken locken. Späth arbeitet mit dem städtischen Kulturbüros um dessen Leiter Florian Grünert und ebenso wie mit den Mitgliedern der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ eng zusammen. Der Kulturetat beläuft sich auf rund 40.000 Euro im Jahr, wovon neben Gagen für gastierende Künstler unter anderem auch Saalmieten bezahlt werden müssen.

 

Die Reihe der Hochstädter Kirchenkonzerte gehört ohne Zweifel zu Maintals kulturellen Leuchttürmen. Seit sie im Jahr 1986 vom kürzlich verstorbenen Pfarrer Hermann Langheinrich ins Leben gerufen wurde, brachte sie Jahr für Jahr hochkarätige Künstler nach Hochstadt. Am 22. Februar beginnt nun bereits die 33. Saison. Der Förderkreis der Kirchenkonzerte hat wiederum ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und dabei darauf geachtet, dass neben bereits mehrfach in der evangelischen Kirche aufgetretenen Musikern auch Ensembles eingeladen wurden, die erstmals in Hochstadt zu Gast sein werden. Im Rahmen der „Maintaler Musiktage“ wird es am Dienstag, 13. November, ein Wiedersehen mit der Wachenbucher Flötistin Ute Koch geben, die mit ihrem „Trio Audite“ ein Programm aufführen wird, das unter dem Motto „Von Frauen, über Frauen – aber nicht nur für Frauen“ stehen wird.

 

Ein bewegendes und mitreißendes Konzert bot sich den Besuchern der Alten Kirche am Main in Dörnigheim. Auf Einladung des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde war hier ein höchst professionelles und virtuoses Trio zu Gast. Konzertgitarrist Friedemann Wuttke, der französische Bandoneonist William Sabatier und der Kontrabassist Winfried Holzenkamp präsentierten mit „Tango Sensations“ farbenprächtige Kompositionen von Astor Piazzolla, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Mariano Mores, die von den Musikern in einen spannungsreichen Dialog zueinander gestellt wurden.

 

Was 1968 eine Initiative einiger Eltern in Dörnigheim war, ist heute einer der größten Vereine Maintals: Die Jugend-Musik- und Kunstschule hat sich seit einem halben Jahrhundert der künstlerischen Bildung von Kindern und Jugendlichen verschrieben. Mit einem Festakt feiert die JMKS im März ihr Jubiläum.

Weil es 1968 zu wenige Kindergartenplätze in Dörnigheim gab, gründeten 35 Eltern damals einen Elternverein. Ein Musik- und Malkreis unter fachlicher Anleitung wurde für einen monatlichen Beitrag von fünf Mark organisiert. Ein Jahr später wurde die Elterninitiative als gemeinnütziger Verein anerkannt und die Musikkinder hatten ihren ersten Auftritt bei einer Bilderausstellung.

50 Jahre später ist die Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal, die sich aus dieser Elterninitiative entwickelt hat, ein großer Verein mit einer Geschäftsstelle, einer Homepage und rund 470 Mitgliederfamilien. Mitte Februar ist Christian König zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Er löste Wiebke Kinkhorst ab, die 16 Jahre dem Verein vorstand und nun ihren Lebensmittelpunkt nach Wien verlegen wird. König gehört seit 2009 dem Vorstand an, zunächst als Schriftführer und dann als zweiter Vorsitzender.

Zwölf Dozenten bieten den rund 470 Mitgliederfamilien knapp 20 Kurse im kreativen und musischen Bereich an. Im Angebot hat die JMKS aktuell etwa Musikalische Früherziehung, Comiczeichnen, Schlagzeug und Töpfern. Musste der Verein in früheren Jahren noch oft um Kursräume kämpfen und bangen, gibt es heute feste Standorte in allen Ortsteilen und eine Geschäftsstelle in der Maintal-Halle.

In den Bürgerhäusern der Ortsteile und in vielen Schulen finden die Kurse der JMKS statt, wie Geschäftsstellenleiter und Dozent Rafael Lukjanik berichtet. Er ist mittlerweile 26 Jahre bei der JMKS, anfangs noch neben seinem Studium, „irgendwann mal war ich dann die ganze Woche hier“. Der Dozent für Schlagzeug, Klavier und Keyboard schätzt die „tolle Stimmung“ im Verein. „Es ist sehr familiär und nur halb geschäftlich bei uns“, so Lukjanik. Viele Eltern heutiger Schüler seien selbst als Kinder schon in JMKS-Kursen gewesen, berichtet er

Was der Verein in den 50 Jahren seines Bestehens alles erlebt hat, zeigt eine Festschrift zum Jubiläum. Diese Chronik hat vornehmlich Ilona Czauderna, die dem Vorstand 18 Jahre lang als zweite Vorsitzende angehört hat zusammengestellt. Auch König und Kinkhorst wirkten maßgeblich an der Festschrift mit.

Nach dem Festakt am Sonntag, 4. März, um 14 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim wartet eine weitere feierliche Veranstaltung in der kommenden Woche. Mit der Pflanzung eines Baumes im „Frauenhain“ der Stadt Maintal soll am Sonntag, 11. März, (14 Uhr) die vornehmlich von Frauen geleistete 50-jährige ehrenamtliche Vorstandsarbeit gebührend gefeiert werden. Denn mit Christian König ist erstmals ein Mann erster Vorsitzender der JMKS. Er wird gemeinsam mit Nieves Schwierzeck, die über 25 Jahre die Geschäftsstelle der JMKS leitete, die Laudatio bei der Baumpflanzung halten.

Beim Festakt verweisen die Laudatoren auf die unglaubliche Erfolgsgeschichte der JMKS.

Auch das Ziel des Vereins, „allen Kindern Zugang zu Kunst und Musik zu ermöglichen, spricht für den Weitblick der JMKS und wird von der Stadt Maintal auch weiterhin gefördert und unterstützt werden. Böttcher als Bürgermeisterin und Eyerkaufer für die Sparkassen-Stiftung überreichen Christian König und Wiebke Kinkhorst jeweils Spenden zum Jubiläum. Böttcher hat außerdem eine Urkunde der Stadt Maintal im Gepäck, die sie dem gesamten Vorstand für das langjährige und erfolgreiche ehrenamtliche Engagement überreichen.

Der vergleichsweise kleine Verein kann sich durchaus mit professionellen Kunst- und Musikschulen vergleichen. Die vielen Preise und Auszeichnungen sprechen für Schüler und Dozenten gleichermaßen.

 

Die Mitgliedschaft in der Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main begann am 1. Januar 2017. Hier

verfolgt Maintal das Ziel, seine kulturellen Angebote und Veranstaltungen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannter zu machen. Bürgermeisterin Monika Böttcher zieht nun ein positives Zwischenfazit. Maintal trat der Gesellschaft als 46. Mitglied bei, was Böttcher damals vor allem „als Bekenntnis zur Metropolregion Rhein-Main“ ansah. Sie erklärte Ende 2016 zur Aufnahme Maintals in die Kulturregion, dass die Stadt mit ihren Angeboten einen Beitrag zu dieser Metropolregion leisten wolle und sich außerdem auf einen „lebendigen Austausch in diesem starken Netzwerk“ freue.

Der jährliche Beitrag, den Maintal für die Mitgliedschaft entrichten muss, orientiert sich an der Einwohnerzahl. Festgesetzt sind zehn Cent pro Einwohner. Entsprechend wurden im ersten Jahr 3.820,80 Euro gezahlt. Dazu kam eine einmalige Stammkapitalanlage in Höhe von einem Cent pro Einwohner. Nach den ersten 14 Monaten der Mitgliedschaft ist das Stadtoberhaupt davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Gesellschaft die richtige Entscheidung gewesen sei. So ist die Stadt in der Publikation „Museen und Sonderausstellungen 2018“ der Kulturregion mit den Ausstellungen im Historischen Rathaus in Hochstadt vertreten. Bilder von zwei ausstellenden Künstlerinnen (Barbara Kroll und Ingrid B.-Borgwardt) seien sogar auf der Titelseite abgebildet. Die großformatige Broschüre erscheine laut Nicole Bilz in einer Auflage von 60.000 Exemplaren.

Als weiteres positives Beispiel führt sie jedoch den Tag des offenen Denkmals im vergangenen September an. Dieser sei auch über die Kulturregion beworben worden. Und das habe dazu geführt, dass für die Veranstaltung im Maintaler Heimatmuseum erstmals auch Anmeldungen aus Bingen und Mainz eingetroffen seien.

Ein anderer wichtiger Aspekt der Mitgliedschaft in der Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main ist für die Stadt, dass so nun ebenfalls Veranstaltungsreihen nach Maintal kommen, die hier sonst nicht stattfinden würden. Aktuelles Beispiel sind die „Starken Stücke“, das Internationale Theaterfestival für junges Publikum Rhein-Main. In diesem Rahmen finden – wie bereits angekündigt – am kommenden Donnerstag, 8. März, um 10.30 und 15.30 Uhr Vorstellungen der Slapstick-Show „AaiPet“ im Bürgerhaus Bischofsheim statt.

 

Der Förderverein des Lions Clubs Maintal hatte zu einer Benefiz-Soiree rund um Schillers Balladen ins Wilhelmsbader Comoedienhaus eingeladen. Der Hanauer Pädagoge und Gründer der Theatergruppe der Hohen Landesschule Erland Schneck-Holze, hatte gemeinsam mit Elke Hohmann, Leiterin der Volkshochschule Hanau, diese Idee entwickelt und rezitierte auf seine unnachahmliche Weise eine Balladenauswahl des großen deutschen Dichters. Umrahmt wurden seine Interpretationen vom Klavierspiel der jungen virtuosen Pianistin Yeo-Jin-Park, Dozentin an der Paul-Hindemith-Schule, mit romantischen bis zu dramatischen Kompositionen von Franz Schubert und Edvard Grieg.

In einem poetischen Wettstreit zwischen den Dichtern und Freunden Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller seien im sogenannten „Balladenjahr“ 1797 sehr viele Balladen, wie Goethes „Der Schatzgräber“ und „Der Zauberlehrling“ und Schillers „Der Handschuh“ und „Der Taucher“ entstanden, erläuterte Ursula Zierlinger. In diesen Werken dienten die an das Mittelalter und die Antike angelehnten Schauplätze als Bühne zur Veranschaulichung abstrakt-weltanschaulicher und human-sittlicher Probleme.

Ziel war es, mit den Balladen einem breit gefächerten Publikum „Literatur“ zu präsentieren. Denn diese Gattung vereint Elemente der Dramatik, Lyrik und Epik in einem Werk. Dabei beinhaltet sie meist ein Balladenurteil, das wie in der Fabel eine moralische Lehre transportiert, die dem Leser direkt oder indirekt dargeboten wird. Aber der Idealist Schiller, der im wahren Leben nicht selten „knapp bei Kasse“ war und dessen „Götterpläne“ sich im Hintergrund gezwungenermaßen oft als „Mäusegeschäfte“ erwiesen, zeigt auch Möglichkeiten zur Veredelung des Menschen auf. Vorbildlich sind zum Beispiel die Treue und gegenseitige Aufopferung der beiden Freunde in der „Bürgschaft“, die dann auch belohnt werden, vorbildlich die Tochter des Königs im „Taucher“, die dem Wahnsinn ihres Vaters Einhalt gebieten will.

 

Der Dörnigheimer Germanist und Historiker Dr. Bernhard Adamy stieß beim Lesen einer Dokumentation über die Speyrer Domfresken auf einen Hinweis auf die kaum noch bekannten „Domlieder“ von Wilhelm Molitor. Damit war seine Neugierde erwacht und er machte sich auf die Suche nach den Gedichten. Herausgekommen ist dabei nun die erste Neuauflage des Werks nach über 90 Jahren. Er stieß in der Bibliographie zu dem Buch über die Speyrer Domfresken von Johann Baptist Schraudolph auf den Hinweis zu den 'Domliedern' von Wilhelm Molitor“, erläutert der 64-Jährige die Hintergründe für seine Arbeit über den im 19. und noch Anfang des 20. Jahrhunderts sehr bekannten Speyrer Domkapitular Wilhelm Molitor.

Seit 2013 beschäftigt sich Bernhard Adamy nun mit Leben und Werk von Wilhelm Molitor. Der Dörnigheimer hat in seiner Neuausgabe auch die späteren Domgedichte Molitors aufgenommen und kommentiert. Die eingehende Beschäftigung mit dem Theologen, Dichter und Schriftsteller führte außerdem bereits zu einem Aufsatz über Molitor, der 2015 erschien. „Aktuell arbeite ich nun an einer Monografie, die anlässlich seines 200. Geburtstags im August 2019 erscheinen wird. Sehr dankbar bin ich für die Unterstützung durch das Speyrer Bistumsarchiv, ohne die meine Arbeiten über Leben und Werk Molitors gar nicht möglich wären. Dort bin ich auf großes Interesse bezüglich meiner Nachforschungen zu den 'Domliedern' gestoßen“, streicht der Dörnigheimer die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern des Bistums Speyer heraus. Das Diözesan-Archiv Speyer ist auch der Herausgeber von Adamys Neuauflage der „Domlieder“.

Wilhelm Molitor „Domlieder“, vierte erweiterte und kommentierte Auflage, herausgegeben von Dr. Bernhard Adamy, Schriften des Diözesan-Archivs Speyer, Band 52. Zum Preis von 19,80 Euro erhältlich. Erschienen ist das Werk im Pilger-Verlag Speyer unter der ISBN-Nummer 9?78-3-94?67?77-06-9

Wilhelm Molitor schrieb nicht nur die „Domlieder“. Der 1819 in Zweibrücken geborene Wilhelm Molitor war nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und München zunächst Regierungssekretär im bayerischen Staatsdienst, schloss dann aber ein Theologiestudium in Bonn an und wurde im Jahr 1851 zum Priester geweiht. Seine „Domlieder“, die 76 Gedichte rund um den Speyrer Dom umfassen, waren bereits im Jahre 1846 erschienen und machten ihn in der Region sehr bekannt.

Molitor war aber auch politisch aktiv und saß in den Jahren 1876 und 1877 sogar für die Vaterlandspartei als Abgeordneter im Landtag in München, der bayrischen Landeshauptstadt. Außerdem gab er von 1868 bis 1879 die katholische Speyrer Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ heraus, sozusagen eine Vorläuferin der Zeitung gleichen Namens, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ludwigshafen gegründet wurde. Nach langer Krankheit starb Wilhelm Molitor 1880.

 

Kunstinteressierte können beim „Offenen Atelier Maintal“ mittlerweile seit zwei Jahren den Künstlern über die Schultern schauen. Am Wochenende, 26. und 27. Mai, öffnen sich wieder die Türen der Ateliers. Am Offenen Atelier beteiligen sich 17 weibliche und männliche Künstler. Die Orte, an denen die Künstler arbeiten beziehungsweise ihre Werke zur Schau stellen, können zum Beispiel Treppenhäuser, Hinterhöfe, Garagen, Gärten, angemietete Räume oder „richtige“ Ateliers sein. Start der Reihe ist am 9. April mit Giancarlo Astori, der sein Atelier an der Hauptstraße in Hochstadt hat. Einige Werke der Teilnehmer können bereits im April im Maintaler Rathaus begutachtet werden.

 

Die federführende Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ hat im Mai die bis Ende April eingegangenen über 70 Bewerbungen für ein Kunstwerk vor Bischofsheimer Bürgerhaus gesichtet. Nun ist die Jury gefragt. Mehr als 70 Bewerbungen seien für den dazu ausgeschriebenen Kunstwettbewerb unter dem Motto „Begegnungen“ eingegangen, teilt nun die Stadt Maintal mit. Die Bewerbungen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die meisten haben ein hohes künstlerisches Niveau.  Besonders beeindruckte, dass viele Künstler sich auch für das Umfeld des zukünftigen Kunstwerks interessierten. Sie erkundigten sich beispielsweise nach der Geschichte des Stadtteils und des Bürgerhauses. Anfang Mai sichteten nun Petra Steffen, Erna L. Hein und Randt von der Gruppe „Maintal kulturell“ anhand einer Checkliste die eingegangenen Bewerbungen. Keine leichte Aufgabe, denn sie hatten über 70 Eingänge zu prüfen. Das Thema „Begegnungen“ habe offensichtlich die Kreativität vieler Künstler angesprochen, so Gudrun Randt auf Nachfrage. Die Jury soll maximal zehn Bewerbungen auswählen, die in die engere Auswahl kommen. Die betreffenden Künstler werden benachrichtigt, um ihre Entwürfe gegebenenfalls zu konkretisieren. Ihre Entwürfe bilden dann die Grundlage für das im Herbst stattfindende Bürgervotum. Man plant eine Ausstellung der Entwürfe im Rathaus.

 

Die Musik-Reihe Kultur-à-la-carte wird mit einem „grandiosen Abschiedskonzert“ am Donnerstag, 14. Juni, beendet. Damit endet das von Carola S. Ossig privat organisierte kulturelle Angebot in Maintal nach nur rund zwei Jahren wieder. Kultur verbunden mit Kulinarik: Mit dieser Idee startete die Organisatorin Carola S. Ossig, die auch als Autorin bekannt ist, mit ihrer Reihe im April 2016, zunächst als Kultur-Café. Heimat des neuen Angebots war eine Bäckerei an der Kennedystraße in Dörnigheim. Doch nur rund drei Monate nach dem Start stand die Kultur-Reihe bereits wieder vor einer ungewissen Zukunft: Die Bäckerei machte dicht, womit auch die Kooperation endete und Ossig auf die Suche nach einer neuen Heimat für ihr Konzept gehen musste. Und tatsächlich, die Suche hatte Erfolg: Im Oktober desselben Jahres ging es weiter.

Als neue Location fungierte das Restaurant „Fleur de Sel“, aus dem Kultur-Café wurde Kultur-à-la-carte. Live-Auftritte gab es ab diesem Zeitpunkt immer am letzten Dienstag im Monat mit wechselnden Bands und Künstlern. Darunter auch die im Umkreis bekannten Beauty Beats oder Sängerin Franca Morgano. Den Erfolg der Reihe bezeichnet Ossig in der Rückschau selbst als „Senkrechtstart“. Von anfänglich zwölf bis 17 Besuchern monatlich stieg deren Zahl auf 40. Mehr Plätze seien im „Fleur de Sel“ nicht zu vergeben.

 

 

Frau Ossig sagte, sie habe zwar weiterhin jede Menge neue Bands präsentiert, doch die Buchungen ließen nach.  Sie brauche mindestens 30 Gäste, um überhaupt die Grundkosten, die Gage der Künstler, zu decken. Abgesehen von GEMA-Kosten und anderen Ausgaben. Falls sie es noch einmal machen sollte, dann allerdings mit einem anderen Konzept. Erhalten bleiben soll laut Ossig die Reihe der Lesungen, die sie im Restaurant „Dick und Doof“ organisiert

 

Mitte Juni arbeiten fünf Künstler an Holzskulpturen, die das Mainufer verschönern sollen. Die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ freut sich, dass nun durch die Kunstwerke, die gerade am Entstehen sind, das Ufer lebendiger wird. Rupin, Bienau und Hahn sind bei einer Ortsbegehung auf das Atelier von Reinhold Mehling gestoßen. Er war begeistert von dem Projekt und animierte vier weitere Künstler. Bianca Thater, Hagga Bühler, Heribert Heeg und Lothar Steckenreiter kannten sich vor dem Projekt nicht.

Unter dem Thema „Begegnung“ stellen alle fünf Künstler noch bis zum Donnerstag, 21. Juni, Holzskulpturen auf dem Sportplatz unterhalb der Gaststätte „Zu den Mainterrassen“ her, die westlich davon aufgestellt werden sollen. Der Künstler Heribert Heeg aus Aschaffenberg arbeitet beispielsweise an einer Bank, in die auch das Wappen der Stadt Maintal eingearbeitet werden soll. Auf dieser Bank können Spaziergänger Platz nehmen, um sich die anderen Kunstwerke von dort aus zu betrachten. Die Skulptur von Lothar Steckenreiter ist etwas abstrakter. Es sieht aus wie Bauklötze, die aufeinandergestapelt sind. Einige Löcher sind eingearbeitet, so dass man durch die Skulptur durchsehen kann.

Täglich sind die fünf Künstler am Mainufer am Werken. Zwischen 10 und 13 Uhr, sowie von 14 bis etwa 18 Uhr sind Besucher willkommen. Die Abschlussveranstaltung findet am Donnerstag, 21. Juni um 18 Uhr mit live Musik von Rafael Lukjanik und Band statt. Dann werden die Kunstwerke offiziell an die Stadt Maintal übergeben.

 

Ende September wurden Holzskulpturen am Mainufer aufgestellt. Die Skulpturen sollen ein Ort der Begegnung werden, sagt die Stadtleitbildgruppe. Deshalb wird davor auch eine Sitzbank aus Ahorn und Eiche ihren Platz finden, damit Spaziergänger sich Zeit nehmen können, die Holzdarstellungen zu bewundern. Ähnlich wie das Esztergom-Gemälde ist auch die Ufer­kunst bereits ein Projekt für die Umgestaltung des Mainufers, wie auch die Stadtleitbildgruppe verdeutlicht. Das viel diskutierte Funktions- und Gestaltungskonzept hatte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig als Leitlinie beschlossen.

Auch wenn es im Vorfeld einige Kontroversen gegeben hat und jetzt noch teils unterschiedliche Auffassungen herrschen, sind Rupin, Hahn und Bienau glücklich darüber, dass es ein einstimmiger Beschluss war. Das ist für sie eine Bestätigung ihrer bisher geleisteten Arbeit. Die nächsten wichtigen Teilaspekte des Gesamtkonzepts, die nach Ansicht der Leitbildgruppe in Angriff genommen werden sollten, sind das Verkehrskonzept und die Themen Parkplätze und Barrierefreiheit.

 

Der Dörnigheimer Kinderchor präsentierte Angang Juli ein interkulturelles Musiktheater

Plötzlich war bei „Lundi“ alles weiß. Die Kinder hatten den Winter gebracht, ein großes Wesen mit roter Frostnase. Der Schwanz des Winters war ein riesiges weißes Tuch, das die Kinder sorgfältig über die Bühne breiteten. Dann verschwand Lundi, das kleine Wesen, das aussieht wie ein Pinguin. Seine zwei seltsamen Freunde, Teekanne und Zweihand, suchten ihn, unterstützt von den Kindern des Chores. Doch Lundi blieb verschwunden. Der Frühling zog über das Land, gefolgt von Sommer und Herbst. Die Jahreszeiten waren von Christel Schätzler kunstvoll bemalte große Wesen aus Stoff, die jeweils von mehreren Kindern gemeinsam auf die Bühne getragen wurden.

weißen Socken als Handschuhen die überzeugende Verkörperung der Bilderbuchfigur Zwei

Der Lauf der Zeit, das Abschiednehmen und Wiederkommen ist das zentrale Thema des Bilderbuchs Lundi von Anne Herbauts, das der Kinderchor zum zweiten Mal auf die Bühne brachte. Die Idee dazu stammte von Chorleiterin Ulrike Streck-Plath. Die gefühlvollen Melodien der Lieder wurden von den Kindern des Chores 2013 selbst komponiert, auch die jetzige Besetzung steuerte eine eigene Melodie bei. Begleitet wurden die Kinder sehr einfühlsam vom Musikensemble Hanien aus Mannheim.

Das Miteinander verschiedener Kulturen liegt der Künstlerin am Herzen. Das gilt ebenso für das Miteinander der Generationen. Darum waren auch bei dieser Aufführung Erwachsene beteiligt. Monika Rauch und Klara Streck unterstützten die Kinder bei der Mehrstimmigkeit mancher Lieder, halfen beim Bewegen größerer Requisiten und sorgten für den Wechsel der farbenprächtigen Hintergrundbilder. Das Publikum, das zum Mitsingen eingeladen war und diese Einladung sangeskräftig gerne annahm, bedankte sich bei den Mitwirkenden mit tosendem Applaus für die Aufführung einer zauberhaften und tiefgründigen Geschichte. Nach einer Zugabe folgte das gemeinsame Feiern

Das Gebäude des ehemaligen Dörnigheimer Bahnhofs ist mit Graffiti verziert, die unterschiedliche Motive der Stadt zeigen. Geschaffen wurden sie von dem Grafikdesigner und Graffiti-Künstler Florian Lübke. Er sagt: „Ich habe gemerkt, dass Männer sich eher profilieren und im Fokus stehen wollen. Frauen denken vernetzter. Sie können, meiner Erfahrung nach, wesentlich besser koordinativ-kreativ arbeiten“. Momentan sei die Branche noch immer sehr maskulin geprägt.

Seinen ersten richtigen Auftrag bekam Lübke übrigens auch über seinen Vater. „Bei Polizeiruf 110 sollte eine Fläche im Graffitistyle gestaltet werden“, erinnert er sich. „Mein Vater hat mich dann mit dem Regisseur in Kontakt gebracht, so dass dieser mir erklären konnte, was er sich vorstellt.“ Diese Arbeit war eine Art Initialzündung für den Gestalter. „Ich habe gemerkt: „Hey, ich krieg dafür ja Geld und habe eine coole Aufgabe.“ Jedoch ist Lübke auch für Privatleute verfügbar. „Ich arbeite für jeden, der eine Fläche gestaltet haben möchte“. Hierbei sei er auch bei dem Budget flexibel. „Je weniger Budget verfügbar ist, desto mehr kreative Freiheit möchte ich gewährt kriegen“, erklärt Lübke.

Die unterschiedlichen Aufsätze ermöglichen es Lübke, unterschiedlich fein zu arbeiten. An seinem Kunstwerk am Bahnhof zeigt er mir, wie detailreich er wegen der feinen Aufsätze teilweise arbeiten kann. „Ich kann dann beispielsweise Blumentöpfe oder Gardinen an den Fenstern platzieren“, erklärt er und deutet auf eines der Details.

Das Problem bei der Arbeit mit Sprühdosen sei aber vor allem der Umweltfaktor, gibt der bekennende Vegetarier zu. „Wenn das Ding leer ist, hast du halt Müll. Gerade als jemand, der versucht, umweltbewusst zu leben, habe ich einen schwierigen Pfad bei der Arbeit beschritten“, gesteht er. Man merkt bei diesem Thema, dass ihn dieses Problem nicht kalt lässt. „Die Pigmente sind da nicht das Problem“, stellt er klar. „Gefährlicher sind da die ganzen Lösungsmittel. Daher ist es sehr wichtig, auf die Gesundheit zu achten.“ Noch schlimmer seien fast die auf Wasser basierenden Dosen. „Durch das Wasser können die in der Lunge noch stärker aufgenommen werden.“ Wegen dieser gesundheitlichen Aspekte sei auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht unproblematisch. Er biete zwar solche Kurse an, stelle jedoch klar, dass man nicht einfach „ein bisschen sprühen könne“, wie sich das manche Lehrer oder Betreuer vorstellen.

 

Der Literaturprofessor Heiner Boehncke aus Hochstadt (Am Kochberg) ist seit 14 Jahren künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals „WeinLese“. Auch in diesem Jahr lädt er dazu ein, „zwischen Literatur, Wein und Landschaft die richtige, anregende und tiefgreifende Mischung zu finden“. Es sind wieder große Namen, die Heiner Boehncke unter dem Dach des Rheingau Literatur Festivals versammeln konnte. Der Journalist und Schriftsteller Ulrich Wickert ist mit dabei, die Mainzer Stadtschreiberin Anna Katharina Hahn oder auch Robert Seethaler. Der Festivalleiter hat aber auch einen Geheimtipp parat: die Lesung von Petra Morsbach und ihrem „Justizpalast“, einem Roman über die „Sehnsucht nach Gerechtigkeit“.

Heiner Boehncke ist auch am Dienstag, 25. September, um 19.30 Uhr im Schlossgartensaal der Hanauer Karl-Rehbein-Schule mit dem Vortrag „Der verlorene Ferdinand – Ein Bruder Grimm, den (fast) niemand kennt“ zu erleben, über dessen Leben er derzeit gemeinsam mit Hans Sarkowicz für ein neues Buchprojekt recherchiert, das zur Buchmesse in zwei Jahren erscheinen soll.

Nichtsdestotrotz gibt es eine Literaturveranstaltung in Maintal, die man nicht versäumen dürfe: „Ganz klar! Die Reihe 'Autoren im Gespräch' an der Albert-Einstein-Schule“, sagt Boehncke, auch wenn er dieses Jahr ausnahmsweise nicht mit dabei ist. Dafür dann im nächsten Jahr mit seiner Hanauer Literaturgeschichte.

 

Ende September gab es eine künstlerisch auf hohem Niveau stehende Premiere in der Hochstädter Kirchenkonzertreihe feierte das Thalia Ensemble aus München. Die vier Musiker beeindruckten die Besucher in der gut besetzten evangelischen Kirche durch differenzierte Wiedergaben der Kompositionen, deren zeitliche Spanne vom 17. bis zum 20. Jahrhundert reichte.

Vor allem im Zusammenspiel mit der Harfe entstanden faszinierende Klangmischungen.

 

Das Fazit des Sommers 2018 fällt für die Main-Kultur durchwachsen aus. Zwar startete die Außengastronomie bereits Ende April und damit deutlich früher als im Jahr zuvor. Doch erwartete Höhepunkte der Saison etwa während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland blieben aus. Bei 38 Grad wollte sich kaum einer hier auf die Wiese setzen, es fehlten schlicht genügend Schattenplätze, zu denen sich die Gäste hätten flüchten können, um nicht von der Sonne „gebraten“ zu werden.

Ahmed Cetiner ist ein Unternehmer, der immer deutlich gemacht hat, dass er die Main-Kultur nicht zum Selbstzweck betreibt, sondern nachvollziehbarerweise damit auch Geld verdienen wollte. Doch am Ende dieser Sommersaison stehe ein leichtes Minus in den Büchern. Der Zuspruch für die Main-Kultur, abgesehen von der einen oder anderen kritischen Stimme, war seit ihrem Start von allen Seiten durchweg positiv.

Der Bischofsheimer hält er es aufgrund der Erfahrungen aus diesem Sommer für unabdingbar, im kommenden Jahr mehr Plätze im Schatten anbieten zu können. Außerdem müssten es fest installierte Sitzmöglichkeiten sein – wegen des Diebstahls: Denn fast die Hälfte der Liegestühle und noch weitere Sitzmöbel seien der Main-Kultur im Laufe des Sommers gestohlen worden.

Darüber hinaus müsste nach den Vorstellungen des Initiators das bisherige kulinarische Angebot der Main-Kultur breiter gefächert sein. Ihm schweben dabei neben einem regelmäßigen Speisenangebot auch eine Eisdiele sowie ein Café vor. Dafür wäre eine Vergrößerung der Anlage am Mainufer nötig. Nur dann, macht Cetiner deutlich, wäre die Main-Kultur zukunftsfähig.

Der aktuelle Betreiber der Mainkultur, Ahmet Cetiner, sieht den Antrag auf Ausschreíbung mit gemischten Gefühlen. Denn seine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt, die Mainkultur zu betreiben, geht nur über drei Jahre. Daher überlege er, ob er in diesem Sommer die Außengastronomie überhaupt noch anbieten solle. Der Unternehmer, der in Maintal ein Logistikunternehmen betreibt, bedauert, dass die Stadt und die Politik in Maintal innovatives Unternehmertum wenig honorieren würden.

Im Dezember wurde eine Finanzspritze über insgesamt 110 000 Euro beschlossen - unabhängig vom derzeitigen Betreiber. Hintergrund ist, dass die Mainkultur bisher nicht rentierlich betrieben werden konnte. Die Mainkultur ist ein Minusgeschäft und auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten – diese Erkenntnis hatte der Initiator der Außengastronomie, Ahmet Cetiner, bei seinem Resümee der Sommersaison 2018 geäußert.

Dem Vorwurf, mit dem Geld fördere man einen privaten Unternehmer, entgegneten die Befürworter wie etwa der Fraktionsvorsitzende der SPD Sebastian Maier, dass die Förderung nicht dem derzeitigen Betreiber, sondern dem vom Stadtparlament beschlossenen Angebot Mainkultur zugutekomme. Nun müsse man bei diesem Angebot – unabhängig vom Betreiber – eben nachjustieren.

 

Die Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ des Humor-Musik-Vereins Edelweiß erhielt im November den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises. Nach dem Kulturpreis der Stadt Maintal 2016 ist es die zweite Auszeichnung und „ein großes Kompliment“, wie Frank Walzer unterstreicht, den man als Kopf der Gruppe bezeichnen könnte. Denn tatsächlich gibt es keinen Regisseur, keine feste Hierarchie. Hier wird basisdemokratisch entschieden und gleichberechtigt zusammengearbeitet. Zum Ensemble gehören in diesem Jahr neben Walzer und Waider auch Brigitte Rosanowitsch-Galinski, Gisela Jeske, Colin Jeske, Isabella Isabella, Pia Jost, Simone Wilhelm, Dennis Götz, Helmut Roog, Stefan Lohr und Wolf Heiser. Aber nur die Bühnenaktiven zu betrachten, greift zu kurz. Schließlich gibt es noch weitere Autoren, die nicht selbst auf der Bühne stehen, und Helfer für die vielen organisatorischen Aufgaben. Zu nennen sind hier Klaus Klee, Johannes Rosbach, Nina Walzer-Stein, Katja Welsch, Silvia Koffler, Colin Stein sowie für die Technik Kevin Klyn, Martin Walzer, Wolfgang Schäfer und Stephanie Melzer.

Was 2005 als mutiger Versuch klein und im Freien auf dem Rathausplatz angefangen hat, hat sich seitdem kontinuierlich entwickelt, ist erwachsener, kritischer und mutiger geworden.

Die Akteure trauen sich mehr zu, zum Beispiel Einzelstücke, „die viel intensiver wirken“, wie Walzer sagt. Auch inhaltlich hat die Gruppe ihr Profil geschärft. „Wir sind politischer geworden. Genau genommen sind wir jetzt so politisch wie nie“, sagt Walzer.

Das Gemeindehaus ist ihr Wohnzimmer, klein, kuschelig und familiär. „Wir stehen hier quasi mitten im Publikum“, macht Colin Jeske deutlich, der in diesem Jahr erstmals auf der Bühne steht. „Durch diese Nähe ist das Publikum kein anonymer Beobachter, es kann sich durch sein Feedback einbringen. Diese Interaktion funktioniert auf einer großen Bühne nicht“, unterstreicht Waider.

 

In dem Buch „Wir sind Maintal“ erzählt die Schriftstellerin Carola S. Ossig die junge Geschichte ihrer Wahlheimat aus verschiedenen Perspektiven. Welche Geschichten erzählt der erste Maintaler Bürgermeister Erwin Henkel aus seiner Amtszeit? Woran erinnern sich Heinrich Burger und Alfred Koch, beide fast 90 Jahre, wenn sie über Maintal sprechen? Wie erlebt die junge Mutter Jaqueline Dorn, wie Künstler, Pfarrer oder Unternehmer das Leben in der Kleinstadt? Zu Wort kommen Frauen und Männer, Alt und Jung, Menschen, die sich in Vereinen, in der Kirche, bei der Feuerwehr oder in der Stadtverwaltung für „ihre Stadt“ einsetzen. Ergänzt werden diese persönlichen Geschichten durch ein Kapitel mit Foto-Impressionen aus den vier Stadtteilen.

Vor fast einem Jahr genau, am 12. Dezember, stellt Carola S. Ossig ihre Idee der Öffentlichkeit vor, verbunden mit dem Aufruf an alle Bürger, ihre Geschichte zu erzählen. Heute, nach einer überaus arbeitsreichen Phase, hält sie mehr als zufrieden und glücklich ein Buch in Händen, das die Leser „gleich dreifach in eine besondere Welt entführt“.

Im ersten Teil lässt die Autorin die wichtigsten Meilensteine der deutschen Geschichte Revue passieren. Dieses Kapitel richtet sich an die Leser, die sich gerne an Fakten, Zahlen und Daten orientieren. Es bietet einen kurzen Abriss über wesentliche Aspekte der vergangenen vier Jahrzehnte. Die gesellschaftspolitischen Tendenzen seit den 1970er Jahren werden mit den Entwicklungen in Maintal in Beziehung gesetzt.

„Für den dritten Teil war die Auswahl nicht einfach, ich wollte ja eine möglichst bunte Mischung und verschiedene Geschichten“, sagt die Autorin. Ihre Gespräche hat sie immer nach demselben Interviewleitfaden geführt, dann allerdings literarisch bearbeitet. Auf diese Weise sind fast 40 sehr unterschiedliche, wahre Geschichten entstanden, die einen sehr persönlichen Einblick in das Leben in Maintal geben.

 

Zur ersten Lesung aus ihrem aktuellen und frisch gedruckten Buch „Wir sind Maintal“ im Restaurant „Dick und Doof“ konnte Carola S. Ossig im Dezember zahlreiche Mitwirkende und Ehrengäste begrüßen. Einen sehr lebendigen und authentischen Einblick in ihre Maintaler Geschichte gaben Erwin Henkel, der erste Bürgermeister der Stadt, und die Künstlerin Christel Schätzler, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Gerhard 1968 das Bischofsheimer Wappen entworfen hat.

„Maintal wollte niemand“, erinnerte sich Henkel, „und kein Hochstädter, Bischofsheimer oder Wachenbucher wollte in der 'Stadt Dörnigheim' wohnen.“ Das sei damals der offizielle Vorschlag für die Namensgebung gewesen. Auf ein öffentliches Preisausschreiben hin seien rund 200 Zuschriften eingegangen. „Eine große Palette an sinnvollen und unsinnigen Namen“, so Henkel, „zahlenmäßig kam 'Maintal' sehr häufig vor.“ Dieser Name sei nicht unumstritten gewesen, da ja nur Dörnigheim tatsächlich am Main liege und der Fluss nicht zur Gemarkung der Stadt gehöre. Diese Entstehungsgeschichte mache es vielleicht so schwierig, sich mit Maintal zu identifizieren. „In Maintal wohnt niemand, fragen Sie die Leute“, meinte Henkel, „man wohnt in Bischofsheim, Dörnigheim, Hochstadt oder Wachenbuchen. Vielleicht dauert es noch 45 Jahre, bis es die Stadt im Bewusstsein aller Maintaler gibt. Werden Sie gute Maintaler“, schloss der Altbürgermeister unter großem Beifall seinen humorvoll gehaltenen Rückblick.

Wenige Jahre vor der Zusammenlegung der vier Stadtteile – im Jahr 1968 – schrieb Bischofsheim einen Designwettbewerb für ein Wappen aus; der Ort besaß bis dahin kein eigenes Emblem. Christel Schätzler, die 1965 mit ihrer Familie in die neuen Wohngebiete am Stadtrand gezogen war, ging gerne durch die angrenzenden, zum Teil brachliegenden Wiesen und Felder. „Königskerzen und Disteln wuchsen hier vor meiner Haustüre, und vor allem Schilf. Ich erinnere mich an einen Ort mit sehr dörflichem Charakter, mit Teichen voller Kaulquappen“, so die Seniorin, die auch heute noch künstlerisch sehr aktiv ist. „Man konnte Bischofsheim natürlich nicht auf Schilf reduzieren“, erzählte sie den Zuhörern, „und so haben wir als weiteres Symbol Zahnräder hinzugefügt.“ Mit dieser Idee gewann das Ehepaar den Bischofsheimer Wettbewerb und hat damit letztlich das aktuelle Stadtwappen entworfen: 1976 wurde der ursprüngliche Entwurf um die Mainlinie erweitert.

 

Theater

 

Volksbühne:

Lange sah es im Jahr 2014 so aus, als ob sich kein neuer Vorsitzender für die de seit 1977 bestehenden Verein „Maintaler Volksbühne“ finden würde. Der Verein stand somit vor der Auflösung. Nach mehreren öffentlichen Aufrufen wurde Thomas Wanka Ende 2014 gewählt.

Obwohl noch niemand sein Interesse an dem Posten bekundet hat, ist der 60-jährige Dörnigheimer zuversichtlich, dass es damit bis zum Sommer klappen wird. Der neue Vorsitzende muss sich auch nicht um das Programm für die nächste Spielzeit 2018/19 kümmern, denn dieses steht bereits fest.

Auch in der neuen Spielzeit wird die Volksbühne sechs Produktionen von diversen Tourneetheatern im Bürgerhaus Bischofsheim anbieten. Darüber hinaus wird es auch wieder ein Neujahrskonzert geben. Die Zahl der Mitglieder, liege derzeit bei über 500, ist in den letzten Jahren durch Todesfälle oder Wegzug zurückgegangen. Nicht alle Mitglieder haben auch ein Abonnement. Aktuell liegt die Zahl der Abos bei 400. Ziel ist es, diese wieder auf 450 zu steigern. Insgesamt stehen pro Vorstellung 530 Plätze im Bürgerhaus zur Verfügung“

Die von Gunnar Dreßler erstellte Bühnenfassung von „Ziemlich beste Freunde“ wurde in einer Produktion des Tournee-Theaters Thespiskarren im März präsentiert wurde. Als Inspirationsquelle diente laut Programmheft das Leben eines Adeligen, der durch einem Gleitschirmabsturz vom Hals an abwärts gelähmt war.

Mit Pere Rieras „Unter Verschluss“ präsentierte die Volksbühne im April einen spannenden Politthriller. Auf der leeren Bühne stehen vier einsame Stühle, die während der Aufführung mehr oder weniger zusammengerückt werden (Ausstattung Lars Peters). Die attraktive und selbstbewusste Enthüllungsjournalistin Sylvia hat handfestes Bildmaterial zusammengetragen, das den Premierminister des Landes, Victor Bosch, des Vorwurfs der Pädophilie aufs Heftigste bezichtigt.

Im Dezember kam die positive Nachricht: Die Volksbühne Maintal startet mit einem neuen Vorstand in das Jahr 2019. Einstimmig hätten die Mitglieder des Vereins Katharina und Ulrich Lüer in den Vorstand und zum Nachfolger von Thomas Wanka gewählt. Das Ehepaar ist in der Maintaler Theaterwelt gut bekannt, sind sie doch seit 25 Jahren beim Amateurtheater Wachenbücher Weltbühnchen federführend aktiv. Als erster Vorstand wird sich Katharina Lüer um die Bereiche Organisation, Kommunikation und Mitgliederbetreuung kümmern. Ulrich Lüer ist zum zweiten Vorstand gewählt. Er sieht seine Aufgaben bei der Werbung und der technischen Betreuung des Internetauftritts und der Mitgliederorganisation.

 

Theaterspielgemeinschaft Haus der Begegnung:

Die Mitglieder der HdB proben im Januar bereits für ihre Sommerkomödie, die traditionell im Juni auf die Bühne gebracht wird. Diesmal geht es um Otello, jedoch wird es keine shakespearesche Schwerkost, sondern wie immer lustig. „Otello darf nicht platzen“ heißt die Komödie, mit der die Spielgemeinschaft im Juni wieder für viele Lacher bei ihrem Publikum sorgen will. Das Stück stammt aus der Feder von Ken Ludwig und spielt im Cleveland der Dreißiger-Jahre. Dieter Hombach, der sein Engagement als Regisseur der Hobbytruppe verlängert hat, nachdem er eigentlich schon aufhören wollte, wird auch wieder auf den Brettern stehen.

Im Jahr 2018 wird die Spielgemeinschaft 40 Jahre alt. Neben der Produktion des Weihnachtsmärchens am zweiten Adventswochenende sind die Aufführungen im Juni das zweite künstlerische Standbein der Hobby-Theatergruppe. Wobei die Produktionen der Spielgemeinschaft mittlerweile eine Qualität erreicht haben, für die das Wort Hobby nicht mehr passend ist.

Anlass für die Gründung des Amateurtheaters im Sommer 1978 war der 50. Geburtstag von Josef van Besien, des damaligen Pfarrers von St. Theresia. Durch die Erkrankung von Gründungsmitglied Anneliese Hakewesseler, die eine wichtige Rolle spielte und für die kein Ersatz gefunden werden konnte, musste die Premiere damals allerdings in den November 1979 verschoben werden. Auch in den Folgejahren waren es vor allem Komödien, die auf dem Spielplan standen. Im Jahre 1981 kam dann mit „Der Schweinehirt“ erstmals ein Märchen in der Vorweihnachtszeit zur Aufführung. Der große Publikumszuspruch führte 1983 schließlich dazu, dass die HdB-Truppe sich entschloss, immer zwei Produktionen pro Jahr – nämlich eine Komödie im Sommer und ein Märchen am zweiten Adventswochenende – aufzuführen. So hielt es bis 1999 das Ehepaar Margarete und Bodo Flachmeyer und dann bis 2005 ihre Nachfolger Andrea und Frank Schultheis. Nach dessen unerwartetem Tod übernahm zunächst Dieter Hombach bei den Adventsaufführungen von „Die kleine Hexe“ die Regie. Ab 2006 war es dann an Harald Trabold, die Verantwortung für die beiden jährlichen Produktionen zu tragen, ehe Hombach den Regiestab mit den Aufführungen des „Dschungelbuchs“ im Herbst 2014 übernahm und bis heute innehat. In bester Erinnerung ist noch seine Umsetzung des „Zauberer von Oz“ im vergangenen Dezember

Am 23. Juni hat sich Dieter Hombach nach 22 Jahren zurückgezogen. Die Liebe zum Theater war eher eine Liebe auf den zweiten Blick, dafür aber tiefgründig und intensiv. Mehr als zwei Jahrzehnte stand Hombach zweimal im Jahr auf der Bühne im HdB, meist in einer tragenden Rolle. In den vergangenen fünf Jahren führte er Regie. Auf seine eigene Art. Das führte zu einem hohen Anspruch an das Ensemble und die Inszenierung, die in erfolgreichen, gefeierten Aufführungen gipfelte. Aber vielleicht auch zu einem gewissen Unmut bei manchen Akteuren führte, die sich nur bedingt mit eigenen Ideen einbringen konnten. Es knirschte, vielleicht, weil er zu fordernd war“. Weil ihm die Unruhe in der Gruppe nicht entging, traf er die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Vorerst ist er als Statist bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel in „Shakespeare in Love“ zu sehen.

 

Junges Theater Wachenbuchen:

Die Schauspieler des Junges Theater Wachenbuchen führten im evangelischen Gemeindezentrum das fantasievolle Stück „Vom Jungen, der durch ein Buch fiel“ auf und begeisterten Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Die wohl lustigste Stelle des Stücks fand im Puddel-Buch statt. Dies ist ein Buch für Leseanfänger und gehört eigentlich Kevins vierjähriger Schwester. Baby-Puddel, Mama-Puddel, Papa-Puddel und alle weiteren Puddel-Personen können nur ein Wort sagen: Puddel. So fiel das Weiterkommen für Kevin und Slim Rockfist natürlich schwerer aus, als in den anderen Büchern.

Im Mai will das Junge Theater Wachenbuchen mit seiner Veranstaltung „SommerTheaterTag“ zeigen, dass Theater ein Ort der Begegnung für alle ist. Seit 2012 verwandelt sich dafür das Gelände rund um das evangelische Gemeindehaus Wachenbuchen an einem Tag zu einer großen Bühne. Der „SommerTheaterTag“ beginnt um 11 Uhr mit einem Auftritt der Jugendgruppe des Jungen Theaters. Sie zeigen ein Stück von Alan Ayckbourn für Kinder und Erwachsene: „Vom Jungen, der in ein Buch fiel“. Das Stück handelt von Kevin, der bei seinem Romanhelden im Buch landet und ein Abenteuer quer durch das Bücherregal erlebt. Das Stück feierte in Wachenbuchen im Februar einen großen Erfolg und ist beim „SommerTheaterTag“ zum letzten Mal zu sehen. Neben dem Jungen Theater Wachenbuchen tritt auch erstmals mit einem größeren Programm der Gospelchor Praisehim auf. Bisher ist dieser Chor, der sich vor rund einem Jahr aus einem Workshop gegründet hat, nur in den Gottesdiensten mit einzelnen Liedern aufgetreten.

Für das Gastspiel konnte Goy die Hanauer Dramateure gewinnen. Die Gruppe, die sich vornehmlich aus ehemaligen Holanern zusammensetzt, präsentiert um 17 Uhr Improvisationstheater. Das Publikum darf Dinge vorgeben und die Darsteller improvisieren dazu „frei nach Schnauze“. „Ein großer Spaß für alle“, verspricht er. Um 20 Uhr präsentiert das Junge Theater schließlich die Premiere von „Das Ende vom Geld“. Diese Wirtschaftskomödie aus der Feder von Urs Widmer ist für Zuschauer ab 14 Jahren und entlarvt den Markt und die Korruption der Banken. Mit Lust und Genuss demaskiert Widmer seine Protagonisten, sein Blick auf die Wirtschaftselite ist der Blick in ein Gruselkabinett. Erstmals findet eine Versteigerung statt. Unter den Hammer kommen die Original-Gemälde der Plakate des Jungen Theaters aus der vergangenen Spielzeit. „Das sind alles Unikate“, so Goy. Die Erlöse kommen der Kinder- und Jugendtheaterarbeit zugute.

Am Freitag, dem 8. Juni, feiert das neue Stück des Jungen Theaters Wachenbuchen „Tristan und Isolde“ im Pfarrgarten Mittelbuchen unter der Regie von Christoph Goy seine Premiere. Die Legende aus der Feder des Autors F. K. Waechter wird im Rahmen des Kultursommers Fulda-Main-Kinzig präsentiert. Nach dem Theaterstück erwartet die Gäste bei Wein und anderen kühlen Getränken, bei Gespräch und leckeren Köstlichkeiten vom Grill noch ein besonderer Augenschmaus: Darsteller von Sancto Petrolio werden den Pfarrgarten als Feuerwesen bevölkern und den Abend mit Feuerjonglage und Feuerspucken ausklingen lassen. Das Junge Theater verabschiedet sich mit diesem Stück dann in die wohlverdiente Sommerpause und wird Ende August die neue Spielzeit mit dem Theater-Dinner und der Königin der Komödien „Der nackte Wahnsinn“ eröffnen.

 

Bühnenschopper:

Die Bühnenschopper feiern in diesem Jahr runden Geburtstag: Seit zehn Jahren kommen Sketche aus Bischofsheim. Die Gruppe hat das Jahr unter das Motto gestellt: „Spielen und Lachen ist gesund, darauf freue dich jeden Tag und jede Stund“. Die Akteure freuen sich, „dass es uns gelungen ist, eine Nische im Maintaler Theaterangebot zu finden, an dem das Publikum Gefallen findet“. Und mit ihrer Sketch-Night im Mai können die Bühnenschopper nun mit Stolz bereits auf zehn Jahre zurückblicken.

Am Anfang waren es nur eine Handvoll Theaterbegeisterte, die alljährlich das Martinsspiel in St. Theresia aufführten. Hinzu kamen kurze Sketche bei Festivitäten und anderen Veranstaltungen. Richtig los ging es dann im Herbst 2008 mit den Vorbereitungen für ein kleines Passionsspiel („Malchus kann hören“ von Ingo Röder). In diesem Zusammenhang entstand auch der Namen „die Bühnenschopper St. Theresia“.

Die erste Sketch-Night fand dann im Mai 2010 statt. Was klein angefangen hat, ist im Lauf der Jahre gewachsen, und so zählt der „Kader“ heute rund 22 Personen. Hierzu zählen alle Akteure, Helfer und Freunde, die bei unseren Aufführungen helfen.

Im Jubiläumsjahr haben die Schauspieler als Bonus den Sketch von Loriot „Mutters Klavier“ ins Programm genommen. Dieser wurde bereits 2010 mit großem Beifall gespielt. Die Gruppe hofft, dass sie die Zusage von Corinna Kuhn bekommen, die Jubiläumsveranstaltung zu moderieren. Kürzlich starteten die Bühnenschopper ins Jahr, mit Rückblick auf das vergangene Jahr und Vorschau auf 2018.

Zum närrischen Probenabend am 7. Februar, der ein Muss im Kalender der Akteure ist, sind alle Freunde, Helfer und Zuschauer eingeladen. „Bei Spiel, Spaß, Musik und Büttenreden soll es wieder eine gelungene Probe werden“, so Lamp. Der diesjährige Ausflug soll kindgerecht sein, da mittlerweile zwei Sprösslinge dazuzählen. Alle freuen sich auf den 5.Mai, dann ist Sketch-Night-Time.

 

Musical-Show:

Beliebte Songs, klasse Stimmen und mitreißende Choreografien waren im Februar die Zutaten für die großartige Gala „The World Of Musicals“ im Bürgerhaus Bischofsheim. Die stimmungsvolle Mixtur aus über 20 Musicals von „Hair“ über „Evita“ bis „Rocky“ bot eindrucksvolle Solonummern wie auch schwungvolle Ensemble-Partien und ließ die Besucher mitklatschen und mitsingen. Die zweieinhalbstündige farbenfrohe Show des Veranstalters Reset Production mit dem Produzenten Michael Durkan bot mit fetzigen Hits und emotionalen Balladen große Abwechslung und zusätzlich kreierte eine LED-Leinwand als Kulisse die entsprechende Atmosphäre für die jeweiligen Musicals. Daher spendeten die Zuschauer am Ende der Vorstellung langen Applaus.

 

Kikeriki Theater:

Das Kikeriki Theater aus Darmstadt gastierte im April mit „Achtung Oma!“ im Bürgerhaus Bischofsheim. In allerherrlichster südhessischer Mundart „sasch euch, lautes Lachen ist gesund“ gönnten Detlef Kühner, Bernd Körner, Lukas und Roland Hotz mit Spielfreude und Spielwitz den Zuschauern keine Lachpause. Die Puppenspieler schreiben ihre Stücke selbst und kreieren ihre eigenen Figuren, sie komponieren, inszenieren und sie haben – auch nach fast 40 Jahren seit Gründung des Theaters 1979 durch Roland Hotz – vor allem eines: Lust am Spielen. Zum unverwechselbaren Stil des Kikeriki Theaters gehört auch, dass Ironie, Satire und Sarkasmus in Mundart, als hessischer Humor, daherkommen.

 

 

Büchereien

 

Bildungs- und Integrationsprojekt: Zuschlag für die Stadtbücherei:

Die Stadtbücherei Maintal hat sich in Zusammenarbeit mit der Erich-Kästner-Schule, dem Fußballverein Kewa Wachenbuchen und der Familien- und Jugendhilfe „Welle“ für das Bildungs- und Integrationsprojekt „Kicken und lesen in Hessen 2018“ beworben – und nun mit vier weiteren Bewerbern im April den Zuschlag bekommen. Das Konzept zur Maintaler Teilnahme, das unter dem Motto „Wer kicken kann, ist ein Held, wer lesen kann, ist ein Superheld“ steht, wurde schon im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt. Initiatorin des Projekts ist die „Hessenstiftung – Familie hat Zukunft“.

Ziel ist, Jungen im Alter von zehn bis 15 Jahren – insbesondere auch bildungsferne Jungen oder Jungen mit Flucht- oder Migrationshintergrund – für das Lesen zu begeistern. Entwickelt wurde die Initiative „Kicken und lesen“ in Zusammenarbeit mit den Fußballvereinen FSV Frankfurt und SV Darmstadt 98. Durch motivierende und spannende Übungen, eine besondere Atmosphäre sowie der Kombination aus Sport und Bildung – eben kicken und lesen – soll es gelingen, Lesefreude zu wecken.

Der Fokus in Maintal liegt auch auf der Förderung der Sozialkompetenz der teilnehmenden Jungen sowie auf Integration und Gewaltprävention. „Wir freuen uns deshalb, dass wir die Familien- und Jugendhilfe 'Welle' zur Mitarbeit bei dem Projekt gewinnen konnten. Der Verein wird uns bei den Trainingseinheiten unterstützen und dabei auch besonderen Wert auf den Fair-Play-Gedanke legen“, erklärt Nadine Marnette, Fachdienstleiterin der Maintaler Büchereien.

Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer der Hessenstiftung, erläutert zum Hintergrund der Initiative: „Im Alter von zwölf bis 13 Jahren spricht man vom auffälligen 'Leseknick' bei den Jungs im Vergleich zu den Mädchen. Wir hoffen, dass die Jungs durch unser Projekt in kickender Gemeinschaft einen entsprechenden 'Lesekick' erfahren, um nicht abgehängt zu werden, was ihre Bildungschancen angeht.“

 

Verkehr

E-Mobilitätsprojekt

In den zurückliegenden Wochen und Monaten ist es still geworden um das so euphorisch gestartete Projekt namens „mobiliteet“. Dann zog das Stadtparlament im Herbst die Handbremse. Aber der Stecker wurde deswegen nicht gezogen: Unternehmer Ahmet Cetiner ist fleißig dabei, in anderen MKK-Kommunen die Werbetrommel zu rühren. Die E-Mobilität wurde Anfang November des vergangenen Jahres nach dem Votum des Verkehrsausschusses vorerst ausgebremst. Dieser hatte beschlossen, dass der Magistrat dem Parlament ein Konzept, ein Regelwerk zur Ausschreibung sowie eine Übersicht über mögliche öffentliche Standorte für E-Ladestationen vorlegen soll. Dabei war das Projekt längst angelaufen. Entsprechend angesäuert reagierte Cetiner, der Geschäftsführer der Firma 4xpress, bei der das Projekt mobiliteet angesiedelt ist, auf den Beschluss des Verkehrsausschusses, der anschließend auch vom Maintaler Stadtparlament bestätigt wurde.

Nach wie vor liegen zwölf bestellte und gelieferte Ladesäulen in den Büros. Denn ursprünglich hatte Cetiner geplant, das Maintaler E-Ladenetz bis Ende des Jahres 2017 auf 20 zu erhöhen. Die ersten acht waren wie berichtet im Frühjahr desselben Jahres aufgestellt und in Betrieb genommen worden. Von zehn weiteren E-Autos, welche die seit Sommer des vergangenen Jahres bestehende Flotte verstärken sollten, konnte der Unternehmer acht zurückstellen lassen.

Mit einigen Bürgermeistern des Landkreises hat er schon Gespräche geführt, weitere sollen folgen. Im Gepäck hat der Unternehmer ein konkretes Angebot für Rathauschefs: Ein E-Auto der Marke BMW i3 sowie eine Ladesäule für 599 Euro monatlich. Rund zwei Stunden tägliche Nutzung sind laut Datenblatt inklusive, hinzu kommen noch einmalige Installationskosten für die Ladesäule, deren Höhe sich nach dem Aufwand der nötigen Arbeiten richten. Der Betrag von 599 Euro kann zu 100 Prozent zum Fahren genutzt werden, sowohl von den Mitarbeitern der jeweiligen Verwaltung als auch von Bürgern.

 

Das im vergangenen Jahr begonnene Projekt „Greenway 2020“, mit dem in Maintal ein flächendeckendes Netz von E-Ladestationen errichtet werden soll, wird zu Ende gebracht. Das hat das Stadtparlament im Mai beschlossen. Lediglich vier Säulen werden im Rahmen des Programms noch errichtet. Ahmet Cetiner wollte eigentlich mehr. Der Unternehmer steht hinter der Maintaler Firma 4Xpress, die wiederum hinter dem Tochterunternehmen mobiliteet steht, das die Elektromobilität in Maintal voranbringen will.

Start war im April des vergangenen Jahres mit der Errichtung der ersten E-Ladesäulen am Bahnhof Maintal-Ost in Dörnigheim. Inzwischen gibt es acht Ladestationen an vier Standorten, jeweils einer in jedem der vier Maintaler Stadtteile. Zu diesen werden nun nur noch vier weitere Ladesäulen hinzukommen, wann und wo, steht derzeit noch nicht fest.

Maintals Stadtverordnete hatten das gesamte Projekt bereits im vergangenen Herbst auf Eis gelegt, als sie entschieden, den weiteren Ausbau von E-Ladesäulen auszuschreiben, statt ihn einem einzigen Anbieter – Cetiner und seiner Firma – zu überlassen. Dass der Bischofsheimer Unternehmer nun doch zumindest noch vier zusätzliche Ladepunkte bauen darf, liegt in den Förderregularien begründet. Dazu schreibt der Magistrat der Stadt Maintal in der Begründung seiner Beschlussvorlage: „Das Pilotprojekt geht von mindestens zwölf Ladepunkten aus und betrachtet diese als ein Teilprojekt. Um das Projekt in Maintal zu einem Abschluss zu bringen und die Förderfähigkeit der Gesamtmaßnahme zu erhalten, soll der Firma 4Xpress unabhängig von weiteren Vergabeverfahren die Möglichkeit eingeräumt werden, an zwei Standorten je zwei Ladepunkte einzurichten, wovon an jedem Standort mindestens ein Ladepunkt öffentlich zugänglich sein soll.“

Wahrscheinlicher ist allerdings die Vergabe an die Maintal-Werke im Rahmen eines sogenannten Inhouse-Geschäfts, für das ein Vergabeverfahren nicht erforderlich ist. Diese Option nennt der Magistrat in seiner Vorlage. Da die MWG bereits auf privaten und städtischen Grundstücken E-Ladestationen eingerichtet habe beziehungsweise einrichten werde, sei sie auch bereit, im öffentlichen Raum Ladestationen zu errichten und zu betreiben.

Cetiner ist über diese Entscheidung naturgemäß nicht erfreut. Er begründet den ursprünglich geplanten Ausbau auf 36 Ladestationen in Maintal sowie 18 Fahrzeuge für das parallel angestoßene E-Carsharing-Projekt mit den hohen Kosten für seine Firma, die mit zwölf Stationen und den derzeit sechs Carsharing-Autos nicht finanzierbar seien.

 

Riederwaldtunnel:

Unabhängig davon, wann der Riederwaldtunnel fertig gestellt wird, der Tunnel wird auch den Verkehr in und um Bischofsheim beeinflussen. Die Grünen wollen deshalb im März dem Verkehrschaos im westlichen Maintaler Stadtteil rechtzeitig vorbauen. Aktueller Anlass sind die Ergebnisse einer Verkehrsprognose des Ingenieurbüros Habermehl und Follmann, die von Hessen Mobil in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und des Verkehrsausschusses vorgestellt wurden, die sich auf Veränderungen an der A 66-Anschlussstelle Bischofsheim beziehen, wenn der Riederwaldtunnel gebaut ist.

Diese Verkehrsuntersuchung fiel bei Maintals Stadtverordneten durch. Die Kritik: Die Prognose bezieht sich in erster Linie auf entstehende Verkehrsprobleme rund um die Autobahn- Auf- und -abfahrten. Der innerörtliche Verkehr in Bischofsheim finde darin keine Berücksichtigung. Daher verabschiedete das Stadtparlament einen Antrag der FDP, den von Hessen Mobil vorgestellten Bericht zurückzuweisen.

Die Grünen wollen nun den nächsten Schritt machen und fordern in einem Antrag zur Sitzung des Stadtparlaments am Montag, 19. März, eine eigene, von der Stadt Maintal in Auftrag gegebene Untersuchung. Diese soll aufzeigen, wie sich der Verkehr nach Realisierung des Riederwaldtunnels in Bischofsheim und eventuell anderen betroffenen Stadtteilen und auf übergeordneten Straßen auf Maintaler Gebiet – also auf Bundes- und Landesstraßen – entwickelt.

Im Rahmen der zu erstellenden Prognose sollen nicht nur die Auswirkungen untersucht werden, wenn sich nach dem A 66/A 661-Lückenschluss der Verkehr auf der Autobahn verdoppelt oder verdreifacht. Auch soll geprüft werden, wie sich der Verkehr aus der Wetterau kommend entwickelt, wenn das Autobahnnetz rund um Frankfurt leichter und schneller über die Anschlussstelle Bischofsheim zu erreichen ist.

Der Durchgangsverkehr von Norden kommend würde mutmaßlich über die Straße Am Kreuzstein fließen – also mitten durch Bischofsheim. Daher wäre, so König, „vielleicht auch eine Umgehung sinnvoll“. Das sei freilich alles noch genauer zu prüfen [Wer einmal auf der Querspange ist, wird doch nicht über den Kreuzstein fahren, sondern gleich nach Dörnigheim, auch wenn er nach Frankfurt will].

Im vergangenen Herbst stellte Hessen Mobil eine in Auftrag gegebene und vom Ingenieurbüro Habermehl und Follmann erarbeitete verkehrstechnische Untersuchung im Maintaler Verkehrsausschuss vor. Diese stieß bei den Stadtverordneten auf Missfallen. Das hat bisher keinen Einfluss, die Planungen gehen trotzdem voran. Spürbar wird das für die Verkehrsteilnehmer bereits am kommenden Wochenende, wenn die Abfahrt in Bischofsheim aus Frankfurt kommend von Freitagvormittag bis einschließlich Sonntagabend gesperrt wird.

„Behebung von Verkehrsdefiziten im Bereich B8/Anschlussstelle A66 in Maintal-Bischofs­heim“ lautet die Überschrift der Untersuchung des Ingenieurbüros. Darin werden verschiedene Szenarien rechnerisch durchgespielt – mit Ampelanlagen oder alternativ mit Kreisverkehren an den Autobahn-Auf- und -abfahrten. Und auch ein sogenannter „Prognosehorizont 2022“ wird dargestellt – jeweils ein Szenario mit beziehungsweise ohne Riederwaldtunnel. Alles in allem eine Zusammenstellung vieler Grafiken und Zeichnungen – die, so wurde schnell der Vorwurf auf der Maintaler Lokalpolitik laut – lediglich das Augenmerk auf die Verkehrssituation auf der A 66 selbst sowie noch unmittelbar auf den beiden Anschlussstellen im Norden und Süden richte

Die FDP-Fraktion formulierte daher einen Antrag, der den Magistrat auffordert, den Bericht in seiner vorgestellten Form zurückzuweisen. „Die von Hessen Mobil vorgestellten Untersuchungen zielen nach eigenen Aussagen ausschließlich darauf ab, die Verkehrsprobleme auf der Autobahn zu lösen und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Belange der Stadt Maintal und der innerörtlichen Verkehrsentwicklung. Dies kann die Stadt so nicht akzeptieren und muss deshalb die Planungen bereits in einem frühzeitigen Stadium zurückweisen“, lautet die schriftliche Begründung des Antrags. Aber die Planungshoheit für die Autobahn (und auch für die B 8 als Bundesstraße) liegt bei Hessen Mobil.

Prioritär sei für die Straßenbaubehörde die Vermeidung von Rückstaus auf die A 66, da hier ein sehr hohes Unfallrisiko bestehe. Die erarbeitete Lösungsvariante – als sogenannte Vorzugsvariante gilt ein Turbo-Kreisverkehr auf nördlicher und ein mehrspuriger Ausbau mit Ampelanlage auf südlicher Seite der A 66 – ermögliche eine zeitnahe Umsetzung sowie ein wirtschaftliches Konzept zu Umbaumaßnahmen nach Eröffnung des Riederwaldtunnels, so Hessen Mobil.

Die FDP zeigt sich im April nach wie vor verwundert über die Aussagen der Landesbehörde, Für Maintal sei die A 66 schon Belastung genug, es müsse daher eine Lösung des Stau­problems gefunden werden, die den Verkehr zu Stoßzeiten gleichmäßiger auf außerörtliche Straßen verteilt. Als Begründung zum Antrag im vergangenen Februar, die Planung von Hessen Mobil strikt abzuweisen, habe die FDP die ganze Verkehrssituation im Osten Frankfurts geprüft. Dabei wurden Fahrzeugbewegungen an Ampelanlagen und Kreuzungsbereichen an der Stadtgrenze zu Frankfurt gemessen. Durch zwei einfache Kreisverkehre an der Bischofsheimer Abfahrt und geänderte Ampelschaltungen auf der Querspange könne das Konzept der FDP schnell und kostengünstig umgesetzt werden, da die benötigen Flächen derzeit bereits asphaltiert seien.

 

 

Verkehrsentwicklungsplan:

Der Verkehrsentwicklungsplan soll eine Leitlinie für Maintal sein für die kommenden Jahre, ja sogar Jahrzehnte. Ihren Anfang nahm die Sache mit einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2013. Mit der Erstellung des IVEP beauftragt wurde das Verkehrsplanungsbüro IMB-Plan. Was dann folgte, waren Workshops, unter anderem mit Vertretern aus Stadtleitbildgruppen, zudem fanden Vor-Ort-Begehungen statt. Die Erkenntnisse daraus flossen in das Papier mit ein.

Im September des vergangenen Jahres schließlich stand der Verkehrsentwicklungsplan auf der Tagesordnung der Parlamentarier – und wurde geschoben. Zu groß der Beratungs- und Klärungsbedarf. In der Februarsitzung tauchte der Punkt erst sehr weit hinten, an 16. Stelle, auf der Tagesordnung auf – und wurde aus Zeitgründen nicht mehr behandelt. Jetzt, zur Sitzung des Stadtparlaments am kommenden Montag, 19. März, um 18 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim, steht der IVEP auf Platz 20, als letzter öffentlicher Tagesordnungspunkt. Weil er auch bereits in der Sitzung des Hauptausschusses am vergangenen Mittwoch so weit hinten stand, kam er dort gar nicht mehr dran.

Die Freien Demokraten ernteten bei den anderen Fraktionen mit ihrem Paket vom 90 Änderungsanträgen Unverständnis und lieferten sich mit den Grünen in den vergangenen Tagen einen Schlagabtausch über den Verkehrsentwicklungsplan.

Aber sowohl die Grünen als auch die FDP planen, einen Geschäftsordnungsantrag zu stellen, dass der Punkt IVEP auf der Tagesordnung nach vorne geschoben wird.

 

Parkscheinautomaten in Bischofsheim:

Die Zeit für Maintals Parkscheinautomaten scheint abgelaufen: In Dörnigheim werden sie in absehbarer Zeit abgebaut, und auch für die anderen Stadtteilen werden keine Ersatzgeräte mehr beschafft. Die „Groschenfresser“ in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim bleiben jedoch erhalten – einer Vandalismusattacke zum Trotz. Es war Ende Januar, als die Beschädigungen an den Parkscheinautomaten in Bischofsheim festgestellt wurden: Mit einem Flüssigkleber waren die jeweiligen Geldeinwurfschlitze verklebt worden, die Geldkassetten wurden dabei nicht beschädigt. Es handelte sich bei der „Kleberaktion“ nach Angaben der Stadt Maintal um einen Einzelfall, bei dem insgesamt sieben Geräte in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Dennoch setzt man in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim (Alt Bischofsheim, Schäfergasse und Fechenheimer Weg) weiterhin auf eine Parkraumbewirtschaftung in Form von Automaten. Die Parkscheinautomaten haben laut Angaben der Stadt mittlerweile rund 20 Jahre auf dem Buckel und sollen nach dem Abbau entsorgt werden. Deutlich jünger – einige von ihnen wurden erst im vergangenen Jahr aufgestellt – sind die Automaten in Bischofsheim. Und sie waren von Anfang an umstritten. Die Einnahmen aus den Parkgebühren bleiben überschaubar. Im Zeitraum April bis Dezember 2017 hat die Stadt in Bischofsheim Parkgebühren in Höhe von 4.480 Euro eingenommen. Zum Vergleich: Die Anschaffungskosten für einen Automaten belaufen sich auf rund 4.500 Euro

 

Geschwindigkeitsübertretungen und Parkverstöße in 2017:

Die städtische Ordnungsbehörde hat im vergangenen Jahr bei ihren stationären und mobilen Geschwindigkeitsmessungen 17.435 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld ausgesprochen und 1.330 Bußgeldverfahren eingeleitet. Im Bereich des ruhenden Verkehrs in Maintal erfassten die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde genau 9.866 Fälle (in erster Linie Parkverstöße). Insgesamt beläuft sich für 2017 die Zahl der erfassten Verkehrsverstöße auf 28.631.

„Die Überwachung des ruhenden Verkehrsraums ist eine der täglich immer wiederkehrenden Hauptaufgaben der Ordnungspolizei. Und im vergangenen Jahr wurden von ihr in Maintal in diesem Bereich fast 10.000 Ordnungswidrigkeiten erfasst und bearbeitet. Entsprechend entbehren die Behauptungen der WAM-Fraktion, es werde zu wenig kontrolliert, jedweder Grundlage“, weist der Erste Stadtrat die Unterstellungen aus den Reihen der Wahlalternative mit Nachdruck zurück.

Insgesamt nahmen die Mitarbeiter der städtischen Ordnungsbehörde im letzten Jahr genau 150 mobile Messungen in Maintal vor. Aus der vom Magistrat vorgelegten Auflistung geht derweil hervor, dass es vor allem auf der Kennedystraße in Dörnigheim und im Bereich der Braubachkurve auf der Landesstraße 3268 zwischen der Kreuzung an der Rumpenheimer Fähre und dem Dörnigheimer Ortseingang besonders viele Geschwindigkeitsübertretungen gab. Spitzenreiter sowohl bei den verhängten Verwarnungs- als auch den Bußgeldern ist eine Messung, die am 1. Juni 2017 auf der L 3268 in Höhe der Braubachkurve vorgenommen wurde. Innerhalb von fünfeinhalb Stunden kam es dort zu 281 Geschwindigkeitsübertretungen (241 Verwarnungs- und 40 Bußgelder wurden dabei verhängt). Ebenfalls dort wurde am 2. Oktober die zweithöchste Zahl des vergangenen Jahres mit 234 Vergehen (201/33) registriert. Auf Platz drei folgt die Messung auf der Kennedystraße vom 9. Juni mit genau 200 Verstößen (192/8). Schon seit einigen Jahren bewegen wir uns bezüglich der ermittelten Geschwindigkeitsübertretungen und Parkverstöße in Maintal zwischen 25.000 und 30.000 Fällen.

 

Regionaltangente Ost der Bahn

Die Regionaltangente Ost, eine S-Bahn-Strecke im Osten Frankfurts, soll das innerstädtische Eisenbahnnetz und den Hauptbahnhof der Bankenmetropole entlasten. Die Idee existiert seit den neunziger Jahren, seit zwei Jahren werden die Pläne dazu wieder öffentlich diskutiert. Eine Planvariante sieht die Streckenführung über Maintal, genauer gesagt über Bischofsheim, vor. Da die Vorschläge bereits sehr konkret im Regionalverband FrankfurtRheinMain beraten worden seien, sieht die Maintaler FDP im Mai den Magistrat der Stadt Maintal in der Pflicht, sich schnellstens mit der Frage zu befassen. Die FDP will sich dem Projekt allerdings nicht gänzlich verwehren. Aber es sei von elementarer Bedeutung, dass eine solche Bahntrasse nicht zu einer weiteren Zerschneidung des Stadtgebiets führt. Für den Fraktionsvorsitzenden Thomas Schäfer und seine Mitstreiter habe die Realisierung der nordmainischen S-Bahn „absoluten Vorrang“. Eine Regionaltangente Ost könne allenfalls ein langfristiges Projekt sein.

 

Südumgehung in Hochstadt wird saniert:

Die Landesstraße 3195, auch „Südumgehung Hochstadt“ genannt, soll Ende Oktober saniert werden. Die Stadt Maintal hat bereits angekündigt, dass es aufgrund der Arbeiten zu einer Vollsperrung der Fahrbahn zwischen der Querspange und dem Kreuzungsbereich zur Kreisstraße 857 (Hanauer Straße nach Hohe Tanne) kommen wird. Entsprechende Umleitungen werden eingerichtet. Für die Bauzeit sind nach Angaben von Hessen Mobil rund drei Wochen veranschlagt, sodass die Arbeiten bis zum 7. Dezember abgeschlossen werden sollen.

Eine Umleitung wird für die Dauer der Arbeiten eingerichtet und ausgeschildert. Sie verläuft über die L3195 (Querspange), dann dort weiter über die L3268 (Kennedystraße und Maintaler Straße) in Richtung Hanau, von dort abzweigend auf die L3008 (Hochstädter Landstraße) über Hanau-Hohe Tanne schließlich auf die K857 (Hanauer Straße) wieder zurück zur L3195.

Es kam aber zu einem hohen Verkehrsaufkommen in Hochstadt – inklusive langer Staus mit erheblichen Wartezeiten.

Dabei führt die Umleitung eigentlich über Hohe Tanne und Dörnigheim oder die A 66. Tatsächlich nutzen viele Autofahrer die sprichwörtlich naheliegende Option und umgehen die gesperrte Strecke mit einer Fahrt durch Hochstadt. Allerdings mit Nebenwirkungen, wie viele Verkehrsteilnehmer seit Montag feststellen müssen. Insbesondere an der Ampelkreuzung von Bischofsheimer Straße und Querspange kommt es zu langen Staus, die aufgrund der Ampelschaltung den Autofahrern viel Geduld abverlangen. Da kann die Fahrt von Hochstadt ins Dörnigheimer Klingseegebiet schon mal 40 Minuten dauern,

Hessen Mobil teilt mit, dass „die Signalbaufirma bereits mit entsprechenden Anpassungen beauftragt wurde“. Allerdings befürchtet die Straßenverkehrsbehörde, dass damit ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden könnte, durch Hochstadt zu fahren und nicht die ausgewiesene Umleitung zu nutzen. Auch werden die Schleichwege über die Feldgemarkung kontrolliert. Hier werden auch Verwarnungen ausgesprochen.

 

Straßenlaternen nun mit LED-Licht:

Mehr als 3.000 Straßenlaternen bringen in Maintal Licht ins Dunkel. Einige davon sind nach 40 Dienstjahren längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik und sollen nun ausgetauscht werden. Rund 700 Laternen im Maintaler Stadtgebiet sind reif für den Ruhestand. Zu erkennen sind sie an der klassischen Pilzform. Sie sollen in den kommenden Monaten sukzessive auf moderne LED-Technik umgerüstet werden. Möglich macht dies auch eine Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschatz und nukleare Sicherheit, das Gelder in Höhe von knapp 90.000 Euro zur Verfügung stellt. Diese Summe entspricht 25 Prozent der gesamten Ausgaben, die im Rahmen der Umrüstung anfallen. Die Laternen mit LED-Leucht­mittel haben nicht nur eine zehn- bis zwanzigfache längere Lebensdauer als ihre Vorgänger, sondern verbrauchen auch weniger Strom. Rund 350.000 Kilowattstunden jährlich möchten die Maintalwerke einsparen, eine beträchtliche Reduzierung angesichts eines Gesamtstromverbrauchs durch die Straßenbeleuchtung in Höhe von gut einer Million Kilowattstunden pro Jahr. Auch der Reparaturaufwand wird sich reduzieren, schließlich sind die neuen Leuchten weniger störanfällig, wobei die Ursachen für notwendige Reparaturen durchaus vielfältig sind.

 

Änderungen für die Bahnhofstraße in Dörnigheim:

Als Verbindung zwischen dem Bahnhof Maintal-Ost und dem Altstadt- beziehungsweise Geschäftsbereich ist sie eine Hauptverkehrsstraße. Das gefällt nicht jedem Anwohner. Aus Sicht von Walter Ebert ist die Verkehrssituation auf der Bahnhofstraße unhaltbar. Er kritisiert die Engstelle an der Einmündung in den Backesweg, die Verkehrsdichte und die hohe Geschwindigkeit, mit der viele Autofahrer auf der Straße unterwegs seien. „

Mit dieser Sicht steht er nicht allein da. Als 2017 der Integrierte Verkehrsentwicklungsplan als Leitbild für den Verkehr in Maintal erstellt wurde, richtete sich das Augenmerk der Beteiligten auch auf diese beiden zentralen Dörnigheimer Verkehrsstrecken. Denn tatsächlich erkannte man hier einige Defizite.

Entsprechend bestätigt die städtische Pressestelle im Dezember, dass es Überlegungen für eine geänderte Verkehrsführung im Bereich von Bahnhofstraße und Backesweg geben soll und beruft sich auf zwei Varianten, die im Integrierten Verkehrsentwicklungsplan genannt werden. Diese basieren darauf, dass beide Straßen verkehrlich die gleiche Aufgabe erfüllen und damit auch die gleiche Funktion haben könnten. Ein Vorschlag sieht vor, Bahnhofstraße und Backesweg als gegenläufige Einbahnstraßen auszuweisen. In diesem Zug könnten die Parkflächen optimiert und der Radverkehr in beide Richtungen ausgewiesen werden. Ebenfalls denkbar wäre, den Backesweg als Verkehrsachse und die Bahnhofstraße als Stadtachse mit städtebaulichem Gestaltungsschwerpunkt zu stärken und in diesem Zug die Tempo-30-Zone zu erweitern, um den Wohnstraßencharakter zu unterstreichen. Nicht zuletzt auch, indem der Bedarf an Parkplätzen berücksichtigt wird, während sich auf dem Backesweg anbietet, den Straßenraum sowohl für Pkw- als auch Radverkehr zu nutzen und Stellflächen bereit zu stellen.

 

Regionalbahn nach Frankfurt nicht mehr über Maintal:

Ein für Berufspendler wichtiger Zug wird ab Dezember nicht mehr über Maintal fahren. Das Ende kommt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember: Ab dann wird der Regionalzug RB 51, der bislang wochentags um 7.35 Uhr am Bahnhof Maintal-Ost hält und in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof fährt, nicht mehr in Maintal Station machen. Die nordmainische Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt gehöre zu den am stärksten ausgelasteten Strecken im Rhein-Main-Gebiet, so der RMV: „Durch die enge Zugfolge steigt das Risiko für Verspätungen. Fährt nur ein Zug wenige Minuten zu spät, behindert er nachfolgende Züge und die Verspätung breitet sich wie bei einem Dominoeffekt bis nach Frankfurt Hauptbahnhof weiter aus. Die Belastung steigt zusätzlich durch Baumaßnahmen im Netz, da Züge anderer Strecken über Hanau nach Frankfurt umgeleitet werden.“ „Um die Situation zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu erhöhen, wird dieser Zug der Linie RB51 ab Fahrplanwechsel ab Hanau südmainisch fahren und kann daher nicht mehr in Maintal Ost halten“, informiert der RMV. Um dennoch den Fahrgästen aus Maintal gegen 7.30 Uhr eine schnelle Verbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof zu bieten, werde der Regionalexpress RE 50 um 7.24 Uhr zusätzlich in Maintal-Ost halten. Mit diesem Zug erreichten die Pendler um 7.40 Uhr den Frankfurter Hauptbahnhof.

 

Fähre:Ein Rechtsstreit mit der im vergangenen Oktober fristlos gekündigten Pächterfamilie Spiegel konnte anscheinend vermieden werden. In den zurückliegenden Monaten hatte es Differenzen gegeben, weil nur der Schiffskörper dem Kreis Offenbach gehört, der Motor jedoch den Spiegels. Nach wie vor, so der Kreis Offenbach weiter, gebe es sechs Interessenten für den Betrieb der Fähre.

Der Kreis Offenbach bescheinigte dem Schiff in seinem Ende Oktober 2017 vorgelegten Bericht eine grundsätzliche Fahrtüchtigkeit. Das gilt allerdings nicht für den Motor. Entweder die Fähre nimmt so, wie sie ist, ihren Betrieb wieder auf – mutmaßlich mit ähnlich häufigen Ausfällen wie in den Vorjahren – sie wird ertüchtigt oder es wird eine neue Fähre angeschafft. Die Grünen in Maintal und Mühlheim hatten sich im Vorjahr beispielsweise für eine Elektrofähre stark gemacht. Eine Neuanschaffung scheint derzeit aufgrund der Kosten die unrealistischste Variante. Um wenigstens den Fußgängern und Radfahrern dann eine Möglichkeit der Mainüberquerung zu bieten, haben die Grünen einen Antrag ins Mühlheimer Stadtparlament eingebracht, der die Anschaffung einer Behelfsfähre vorschlägt. Eine solche habe es früher schon einmal gegeben.

Die Grünen stimmten bei den Haushaltsberatungen im vorigen Herbst gegen einen Antrag der Wahlalternative Maintal (WAM). Diese hatte vorgeschlagen, Mittel in Höhe von 200.000 Euro in den städtischen Haushalt einzustellen, um davon eine neue Fähre anzuschaffen. Die Kosten hätten dann anteilig auf Maintal und Mühlheim sowie die beiden Landkreise verteilt werden sollen.

Die Stadtverordneten beschlossen im März einen Antrag der Grünen, dass der Maintaler Magistrat gemeinsam mit jenem der Stadt Mühlheim sowie dem Main-Kinzig-Kreis auf den Kreis Offenbach einwirken soll, bis zur Stadtverordnetenversammlung am 30. April einen möglichst konkreten und verbindlichen Terminplan zur Wiederinbetriebnahme der Fähre vorzulegen.

Es mag nachvollziehbar sein, dass einige Politiker nördlich des Mains in Sachen Finanzierung nicht zu vorschnell in die Bresche springen wollen, gerade vor dem Hintergrund, dass der Kreis Offenbach wahrscheinlich genau darauf spekuliert. Aber sich um die Verantwortung zu drücken nach dem Prinzip „nicht unser Problem“, wird der Aufgabe, für die Bürger da zu sein und ihnen eine gute Verkehrsinfrastruktur – deren Bestandteil die Fähre ist – zu bieten, nicht gerecht.

Maintal und der Main-Kinzig-Kreis werden sich wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden müssen, sich am Unterhalt der Fähre zu beteiligen. Dieses Angebot sollte man natürlich nicht ohne Gegenforderung machen: Beteiligung an den Einnahmen sowie Mitspracherecht dabei, wer den Auftrag zum Betrieb der Fähre erhält, dabei, an wie vielen Tagen in der Woche die Fähre fahren soll und dabei, ob und wann das über 50 Jahre alte Gefährt durch ein neues ersetzt wird. Zweifelsohne zusätzliche Kosten, aber auch einige Optionen, Einfluss zu haben auf eine der wichtigsten Pendlerverbindungen.

 

Von den sechs Interessenten für den Betrieb der Mainfähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim hat keiner eine Bewerbung abgegeben. Der Kreis Offenbach strebe weiterhin eine Wiederbelebung der Fährverbindung an. Genau das bezweifeln allerdings viele Beobachter aus der Politik auf beiden Seiten des Mains. Zumindest eine Schiffsverbindung für Radfahrer und Fußgänger müsse es wieder geben, so Friedhelm Duch von den Grünen, der betont, dass eine Brücke für die Grünen auch weiterhin keine Option sei.

Thomas Schäfer sagte im Mai, dass der von seiner Fraktion eingebrachte Vorschlag einer autonom fahrenden Fähre Zukunftsmusik sei. Konkreter wäre da eine Brücke, doch auch die Freien Demokraten lehnen einen solchen Plan ab. Das würde noch mehr Verkehr auf Maintals Straßen ziehen.

Eine feste Querung hält auch Martin Fischer deshalb für notwendig, weil er perspektivisch in einigen Jahren auch ein Ende der Rumpenheimer Fähre sieht, wenn der dortige Betreiber in Rente geht.

 

Das Thema in der öffentlichen Diskussion zu halten findet die Wahlalternative Maintal, die einen Antrag sowie eine Anfrage zur Fähre in die Stadtverordnetenversammlung am Montag, 18. Juni, um 18 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim eingebracht hat. Darin fordert die WAM, dass die Stadt Maintal umgehend 15.000 Euro zur technischen Instandsetzung der Fähre zur Verfügung stellt. Mit der Zusage des Main-Kinzig-Kreises in gleicher Höhe für eine Soforthilfe stünden dann theoretisch 30.000 Euro zur Verfügung. Damit wären die Kosten für eine Reparatur wohl gedeckt. Der Kreis Offenbach hatte in seinem im vergangenen Oktober veröffentlichten Bericht geschrieben, dass es an der Hochseilanlage Reparaturbedarf gebe, dessen Kosten auf rund 25.000 Euro veranschlagt würden.

 

Für Überraschung m Juni der Vorstoß der Stadt Hanau, sich bei der Neugestaltung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für eine Mainbrücke zwischen Dörnigheim und Kesselstadt nach Mühlheim stark zu machen. Auf Skepsis stoßen diese Pläne bei den Maintaler Grünen. Sie sehen grundsätzlich aus Sicht Maintals keine Notwendigkeit für eine Brücke und halten eine Fährverbindung angesichts der Nutzerzahlen für ausreichend

Nach Ansicht der Maintaler Grünen sei eine Mainbrücke zwischen Kesselstadt und Mühlheim-Dietesheim auch kein Argument, die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Fähre zwischen Mühlheim und Dörnigheim in Frage zu stellen. „Auch wenn die Maintaler CDU sich für eine Mainbrücke stark macht, brauchen wir für das Problem der Verbindung nach Mühlheim eine kurzfristige Lösung, langfristige Pläne helfen

Auch Friedhelm Duch, stellvertretender Fraktions-chef der Grünen, sieht die vorgeschlagene Brücke nicht im Interesse der Maintaler Bürger. „Zunächst ist der Standort oberhalb der Kläranlage so gewählt, dass er als Ersatz für alle, die die andere Mainseite zu Fuß oder mit dem Rad erreichen wollen, unattraktiv ist, weil für diese Zwecke bereits eine Querung an der Schleuse Kesselstadt existiert, die aber wegen des großen Umwegs kaum genutzt wird.

 

Am 5. Juli wurde die Fähre zu Wasser gelassen. Voraussichtlich Anfang nächster Woche soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. „Mir fällt echt ein Stein vom Herzen“, sagt Pächter Mahir Kolbüken mit Blick auf die Anlegestelle. „Es war ein langer Weg bis hierhin.“

 

 

Sechs Wochen lang haben Viktor Rawwe und ein Kollege jeden Tag am Mainufer gewerkelt, haben unter anderem Bolzen erneuert und das Schiff in drei Schichten konserviert. „Außerdem haben wir den kompletten Rumpf ausgetauscht“, erklärt der Schiffbauer, der in der Nähe von Karlsruhe lebt. Laut Pächter Kolbüken wären nicht all diese Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen jetzt schon nötig gewesen. Doch das nötige Fährzeugnis, eine Art Tüv-Plakette, wäre nur noch zwei Jahre gültig gewesen. „So bekommen wir das Zertifikat jetzt für die nächsten fünf Jahre“, sagt Kolbüken. „Wir dachten uns, dass wir das gleich alles überprüfen, wenn die Fähre jetzt schon einmal an Land ist.“ Schon ab 7 Uhr morgens waren die Spezialisten der Firma Eisele am Mainufer, haben zunächst den Baukran aufgestellt. 50 Tonnen Kontergewicht waren nötig, um die Fähre in die Luft zu heben und anschließend sicher auf dem Main abzusetzen.

 

Letztlich ging dann alles sehr schnell: Im März sagte die Maintaler Stadtverordnetenversammlung finanzielle Unterstützung zu, nur wenige Tage später zog Mühlheim nach. Es folgten die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Pächter Mahir Kolbüken, die Sanierungsmaßnahmen an dem Schiff sowie die sogenannte Landrevision, bei der das Fährzeugnis erteilt wurde.

Bei den Betriebszeiten hat sich Kolbüken, seinerzeit übrigens der einzige Bieter im Ausschreibungsverfahren für einen neuen Betreiber, entschieden, die Fähre täglich von 6 bis 21 Uhr verkehren zu lassen. Dafür habe er drei Vollzeit- und vier Teilzeitbeschäftigte eingestellt. Er selbst habe noch keinen Fährschein, wolle ihn aber zeitnahe machen.

Ob sich die Fähre in Zukunft rechnet, wird sich zeigen. Zwar haben sowohl Maintal als auch Mühlheim für drei Jahren einen Betriebskostenzuschuss von insgesamt jeweils 50.000 Euro in Aussicht gestellt, aber man setze natürlich darauf, dass diese nicht ausgeschöpft werden müssten. Einzelfahrscheine kosten ab sofort für Fußgänger: 0,70 Euro (Zehnerkarten: fünf Euro), Radfahrer: 1,00 Euro (Zehnerkarte: sieben Euro), Mofa/Roller: 1,20 Euro, Motorrad: 1,40 Euro, PKW: 1,80 Euro (Zehnerkarte: 14 Euro), Transporter: 2,80 Euro, Lkw bis 3,5 t: 2,80 Euro, Lkw bis 7,5 t: 4,80 Euro (7. Juli).

 

Bereits am ersten Tag, Montag dem 8. Juli, hat die Fähre zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte führen würde. Um kurz nach 11 Uhr ist die Fähre aus noch unbekannten Gründen abgetrieben und musste geborgen werden. Sie ist kurz nach dem Ablegen in Richtung Mühlheim leicht nach links abgedriftet. Anschließend hat der Motor aufgeheult und das Schiff sich um die eigene Achse gedreht. Den ersten Notruf erhielt die Maintaler Feuerwehr um 11.16 Uhr. Mit insgesamt vier Fahrzeugen und 14 Einsatzkräften waren die Maintaler im Einsatz. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Wasserschutzpolizei Frankfurt und dem Wasser- und Schifffahrtsamt hat man dann die Fähre versucht zu bergen. Entgegen anfänglicher Behauptungen, dass das Befestigungsseil gerissen sei, wurde dieses erst im Nachhinein im Zuge der Bergung von der Feuerwehr gekappt. Neben dem neuen Betreiber, Mahir Kolbüken, und seinen Mitarbeitern, waren während des Unglücks zwei PKW mit ihren Fahrern auf der MS Dörnigheim auf dem Weg nach Mühlheim.

Nun erhebt der Dörnigheimer Bernd Schwander schwere Vorwürfe gegen den neuen Betreiber Mahir Kolbüken. Schwander sagt, er sei von 1992 bis 2009 als Fährmann auf der MS Dörnigheim unterwegs gewesen und verfüge über einen einfachen Fährführerschein. Dieser sei nur für die Strecke zwischen Mühlheim und Dörnigheim gültig. Der 66-Jährige erklärt, dass er Kolbüken, den er im Januar zum ersten Mal getroffen habe, als Aushilfe im Fährbetrieb unterstützen sollte. „Einen Vertrag habe ich bis heute aber nicht unterschieben“, fügt Schwander hinzu.

 

 

Bis 10 Uhr sei der Betrieb ganz normal vonstatten gegangen. Dann habe er die MS Dörnigheim vorübergehend verlassen. Danach sei niemand mehr an Bord gewesen, sagt Schwander am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der Redaktion, der über eine gültige Fahrerlaubnis verfügte: „Keiner von denen hat ein Patent. Daher durfte die Fähre in der Zeit, an der ich nicht an Bord war, nicht fahren.“ Er habe, sagt Schwander, die Fähre an Land angebunden und den Motor ausgeschaltet. Zudem habe er den Fährbetreiber Kolbüken und dessen Mitarbeiter noch einmal darauf hingewiesen, dass diese das Schiff nicht bewegen dürften.

Auf Anfrage erklärte Kreissprecherin Klauß, dass die Überprüfung der Qualifikation der Boots-Fahrer nicht in den Aufgabenbereich des Kreises falle. Da der Kreis Offenbach der Besitzer der Fähre ist, schrieb er die Stelle des Betreibers aus, als klar war, dass der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden sollte. Teil der Ausschreibung war es, dass der neue Betreiber sich verpflichtet, qualifiziertes Personal einzustellen. Indem diese Klausel Teil der Ausschreibung war, hat sich der Kreis Offenbach rechtlich abgesichert. Sollte es sich also bewahrheiten, dass Kolbücken keine qualifizierten Kräfte beschäftigt hat, so wäre nur der Betreiber haftbar. Vor allem, wenn ein Fahrfehler der Grund für das Unglück am Montag gewesen sei.

Der Mainzer Michael Maul, der Vorsitzende des Deutschen Fähr-Verbandes, hat einen positiven Eindruck von Kolbüken gewonnen. Ganz grundsätzlich, sagt Maul, gebe es zwei Arten von Fahrerlaubnissen, die für das Steuern einer Fähre Voraussetzung seien: „Da ist zum einen das Fährpatent.“ Bei diesem „Fährführerschein“ wird nach 180 Fahrstunden auf einer bestimmten Strecke eine Prüfung abgelegt. Der Fährmann sei dann befugt, Fahrgäste auf dieser Strecke zu transportieren. „Variante B“, sagt Maul, „ist das sogenannte „Längspatent.“ Darin sei das Fährpatent bereits enthalten. Inhaber des Längspatentes seien meist erfahrene Fährleute, sie dürften auf fast allen Fährstrecken fahren. Sie müssen aber ab dem 55. Lebensjahr eine Gesundheitsprüfung machen, ab dem 60. Lebensjahr ist diese jährlich zu wiederholen.“

 

Bernd Schwander hatte im März die ärztliche Untersuchung mitgemacht und sein Patent somit reaktiviert.“ Damit war Schwander laut eigener Aussage jedoch der Einzige an Bord, der ein gültiges Patent hatte. Als der reaktivierte Fährmann im Ruhestand dann, wie abgesprochen, am Montag um 10 Uhr die Fähre verließ, nachdem er den Mitarbeitern eine Einweisung in das Führen des Schiffes gegeben hatte, hat er noch einmal ausdrücklich klargestellt, dass die Fähre nicht bewegt werden dürfe, wenn er nicht an Bord sei. Dann habe er das Boot am Ufer befestigt und den Motor ausgestellt, was von Kolbüken auf Nachfrage zurückgewiesen wurde. „Die Fähre wird während des Betriebes nie angebunden und der Motor wird auch nicht ausgestellt“.

Nachdem Schwander nach eigener Aussage die Fähre befestigt hatte, besuchte er Ursula Schäfer. Die Dörnigheimerin, die unweit der Fähranlegestelle wohnt, war mit ihrem Mann zusammen von 1975 bis 2002 Betreiberin der Mühlheimer Fähre. Wie Schwander soll auch sie über ein Fährpatent verfügen. Gegen 11.30 Uhr, als die beiden gerade Kaffee tranken, hörten sie plötzlich den Motor der Fähre. „Nach 19 Jahren erkennt man den Klang des Motors“, sagt Schwander. Als er dieses Geräusch hörte, fragte er sich nur: „Was machen die da?“

Kurze Zeit später klingelte Schäfers Telefon. Kolbüken rief die ehemalige Fährbetreiberin an und erkundigte sich nach Schwander. „Sie sollte dann sagen, dass ich nicht da sei“, erklärt Schwander. Ursula Schäfer erinnert sich gut an das Telefonat: „Kolbüken sagte ´Ich treibe Richtung Fahrwasser´“. Dementsprechend hätte Panik an Bord geherrscht. „Ich habe ihm dann erklärt, was er tun könne“, so Schäfer. An Bord gebe es einen Bootshaken, mit dem hätte man versuchen können, sich ans Ufer zu ziehen. Dies habe jedoch anscheinend nicht funktioniert.

Zum Ablauf der Havarie hat Schwander eine genaue Vorstellung: „Wenn man an- und ablegt, müssen die beiden Propeller eine bestimmte Position haben. Ich habe das den Jungs zwar gezeigt, aber das dauert eine Zeit, bis man das richtig kann.“ Daher geht Schwander davon aus, dass die Propeller eine falsche Ausgangsstellung hatten. „Die Fähre ist dann vermutlich in Richtung Mühlheimer Schleuse flussaufwärts getrieben“, spekuliert der Dörnigheimer. Daraufhin seien die Mitarbeiter in Panik geraten und hätten, so Schwanders Überlegung, versucht gegenzusteuern.

Das Gierseil, das normalerweise straff gespannt ist, sei dann wegen der fehlenden Spannung gemeinsam mit den zwei Stabilisatorenseilen unter Wasser geraten. Durch den Versuch gegenzusteuern, habe sich die Fähre um ungefähr 180 Grad gedreht. Aus diesem Grund seien die Steuerungspropeller, die sich sonst auf der anderen Seite der Fähre befinden, in die Nähe der Seile geraten. „Die Stabilisatorenseile sind dann unten in die Propeller gekommen“, mutmaßt Schwander, „daraufhin sind sie gerissen und der Motor hat abgewürgt.“ Dann hätte die Fähre nur noch am Gierseil gehängt und wäre navigationsunfähig gewesen.

Eine Gefahr, dass das Schiff in Richtung Offenbach abtreibt, habe, so Schwander, aufgrund des intakten Gierseils nicht bestanden. Viel gefährlicher wäre gewesen, wenn das Schiff in die Fahrrinne des Mains gelangt wäre. „Da fahren teilweise mit Benzin oder Öl beladene Tanker. Die können nicht ausweichen. Wenn es eine Kollision gegeben hätte, wäre das sehr schlimm ausgegangen“, fasst Schwander den Ernst der Lage zusammen.

 

Im Juli sind der Main-Kinzig-Kreis und der Kreis Offenbach sind mit den Vorprüfungen für den Bau einer Mainbrücke zwischen Maintal-Dörnigheim und Mühlheim beschäftigt. Kürzlich haben Vertreter der Städte Maintal, Mühlheim und Hanau, der Kreise Main-Kinzig und Offenbach sowie von Hessen-Mobil in Frankfurt eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. In der Absichtserklärung vereinbaren die Akteure dazu verschiedene Schritte. So sollen zunächst die Auswirkungen einer solchen Brücke auf den Verkehr näher untersucht werden. Dabei soll unnötiger Durchgangsverkehr in den beteiligten Städten vermieden werden, heißt es. Der Verkehr soll möglichst gleichmäßig in den betroffenen Teilen der Landkreise verteilt und Umwege von Rad- und Autoverkehr sollen verringert werden.

 

Im August läuft die Ausschreibung für den Betrieb der Mainfähre Mühlheim/Maintal/ Dörnigheim läuft. Dies hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag, 20. August 2018, entschieden. Darüber hinaus hat er sich dafür ausgesprochen, die Fähre mit 20.000 Euro wieder fahrbereit zu machen. Die andere Hälfte der notwenigen Investitionskosten von insgesamt 40.000 Euro übernimmt der Main-Kinzig-Kreis.

Als Eigentümer der Fähre übernimmt der Kreis Offenbach das Ausschreibungsverfahren, das in diesem Fall zweistufig ist. Im ersten Teil des Vergabeverfahrens werden Interessenten durch öffentlichen Aufruf zur Teilnahme bis zum 13. September 2018 aufgefordert. Daran schließt sich eine Eignungsprüfung der eingegangenen Anträge an. Hierfür wird etwa eine Woche veranschlagt. Die drei am besten geeigneten Teilnehmer werden schließlich zur Abgabe eines sogenannten „indikativen Angebotes“ aufgefordert. Es schließt sich eine Verhandlungsphase an. Nach Beendigung werden die Teilnehmer zur Abgabe sogenannter finaler Angebote aufgefordert, die dann einer inhaltlichen Bewertung unterzogen werden, um ein zuschlagsfähiges Angebot zu ermitteln. Das gesamte Verfahren soll voraussichtlich bis Ende Oktober 2018 abgeschlossen werden.

 

Die Stadtverordnetenversammlung hat im September mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP eine Magistratsvorlage zur Mainfähre abgeändert und auf Basis eines Änderungsantrags der SPD einer finanziellen Beteiligung an den Betriebskosten für den Fährbetrieb zwischen Maintal und Mühlheim nicht zugestimmt. So argumentieren die Maintaler: „Wenn wir die Fähre haben wollen, müssen wir uns auch daran finanziell beteiligen.“ – „Die Fähre gehört dem Kreis Offenbach, dieser muss also auch für die Verbindung aufkommen.“ Zusammengefasst klingen so jene beiden Standpunkte im Maintaler Stadtparlament, die am weitesten auseinanderliegen.

Ohne zu wissen, um welche Summen es geht, keine pauschale Beteiligung an den Kosten. Außerdem sei eine verbindliche Zusage für eine Bezuschussung zum jetzigen Zeitpunkt – während das Ausschreibungsverfahren für den Betrieb der Fähre läuft – nicht „zielführend“, formuliert die SPD. Doch ein Brandbrief der Stadtleitbildgruppe scheint kein Umdenken in Gang zu setzen. Die Verantwortlichkeit für die Verbindung über den Main nach wie vor beim Kreis Offenbach.

Die drei Fraktionen, die eine finanzielle Beteiligung an den Betriebskosten ablehnten, bleiben auch im Dezemberbei ihrer Haltung. So hegt SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Maier Zweifel an der Notwendigkeit eines Betriebskostenzuschusses, schließlich benötige der Betreiber der Rumpenheimer Fähre auch keinen. Über eine Beteiligung an den Instandsetzungskosten ließe die SPD-Fraktion mit sich reden – wenn seitens des Kreises Offenbach endlich mal konkrete Zahlen genannt würden. Eine pauschale Bezuschussung für den Betrieb der Fähre lehne er jedoch weiterhin ab, so Maier.

 

Das Land Hessen fördert die Anschaffung eines Elektrobusses mit 204.000 Euro. Für diese Förderung hatte die Stadt nach entsprechendem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag gestellt, der im November vom zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung positiv beschieden wurde. Im kommenden Jahr oder eventuell erst 2020 soll der Bus als Pilotprojekt dann auf der Linie MKK-22 zum Einsatz kommen.

Derzeit werde eine europaweite Ausschreibung für die Anschaffung vorbereitet, nach deren Ergebnis zu Beginn des neuen Jahres eine Bestellung erfolgen könnte. Marke und Modell des Busses stünden daher noch nicht fest. „Was wir bereits sagen können: Es wird ein zwölf Meter langer E-Bus sein, der über Nacht auf dem Gelände des Eigenbetriebs Betriebshof aufgeladen werden soll“, so der SVM gegenüber unserer Zeitung. Für die Anschaffung müsse der Stadtverkehr mit Kosten in Höhe von derzeit rund 500.000 Euro rechnen – nur für den E-Bus, ohne die nötige Lade-Infrastruktur. Die jährliche Wartung und Instandhaltung werden mit knapp 10.000 Euro zu Buche schlagen.

Eingesetzt werden soll der E-Bus auf der Linie MKK-22 zwischen Wachenbuchen und Dörnigheim. Diese rund neun Kilometer lange Strecke ist die kürzeste im Liniennetz des SVM und war deshalb auch ausgewählt worden.

 

Ab Sonntag, dem 9. Dezember, besteht Maintal fortan aus zwei Tarifgebieten. Die bislang für ganz Maintal gültige Zone 2901 gilt nun für die Stadtteile Dörnigheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Neu hinzu kommt die 2909 für Bischofsheim. Mit dem Fahrplanwechsel führt der Rhein-Main-Verkehrsverbund auch die neuen Zwischen-Preisstufen 30 und 40 ein. Von Bischofsheim ins Frankfurter Zentrum gilt dann Preisstufe 30. Eine Einzelfahrt für Erwachsene kostet 4,10 Euro; vorher kostete die Fahrt 4,90 Euro. Aus den übrigen Maintaler Stadtteilen kommen Fahrgäste ab 9. Dezember für 4,10 Euro zumindest bis Bergen-Enkheim oder Fechenheim. Wer weiter ins Stadtzentrum möchte, zahlt weiterhin die Preisstufe 4.

 

Drei Vorschläge brachten die Sozialdemokraten im Dezember in die Stadtverordnetenversammlung ein: eine Expresslinie zwischen den Maintaler Bahnhöfen zur U-Bahn-Station in Bergen-Enkheim in den Stoßzeiten zwischen 6.30 und 9.30 Uhr, die Freihaltung einer Fahrspur auf der A 66 in den Stoßzeiten für den ÖPNV und Fahrgemeinschaften ab drei Personen sowie die Einführung eines Frankfurt-Rhein-Main-Tickets zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Preis von 365 Euro jährlich. Im Verlauf der Aussprache tauchte die Frage auf, wie man denn im Berufsverkehr kontrollieren wolle, dass die separate Spur auf der A 66 tatsächlich nur von Fahrgemeinschaften genutzt würde.

 

Ein empörter Vater wandte sich im Februar an die Zeitung, weil seine Tochter jeden Tag in einem „völlig überfüllten“ Bus zur Schule fahren müsse. Darin sieht er eine Gefährdung der Schüler, denn diese Busse seien nicht mehr verkehrssicher. Mittlerweile hat sich auch die Polizei eingeschaltet und Busse angehalten. Jürgen Balthasar aus Dörnigheim ist sauer. Denn seit Wochen muss sich seine 15-jährige Tochter jeden Tag um 7.24 Uhr in Dörnigheim in die Linie X57 quetschen. „Sie wird dann im Bus gegen die Stangen gepresst und fährt unter Schmerzen bis zur Otto-Hahn-Schule“, berichtet er. Seit Dezember, seit der Fahrplan umgestellt worden sei, beobachtet er diese Zustände.

Dies kann nun auch die Polizei bestätigen, die in dieser Woche früh morgens die Linie X57 aufgrund der Beschwerden von Balthasar kontrolliert hat. Eine Polizeisprecherin sagte, dass eine Streife an drei Tagen morgens an der Haltestelle Alter Kesselstädter Weg den Bus angehalten habe. Am Dienstag um 7.30 Uhr seien alle Sitzplätze belegt gewesen und 29 Kinder hätten einen Stehplatz im Bus gehabt. Die Beamten hätten die Kinder durchgezählt. „Für den Bus sind 40 Stehplätze zugelassen“, so die Sprecherin. Allerdings wollten an diesem Tag weitere 25 Kinder einsteigen. Dies hätte die Polizei aus Sicherheitsgründen unterbunden. Die Beamten sahen durch die mitgeführten Schulranzen die Sicherheit nicht mehr gegeben.

RMV-Sprecher Hirschler teilte mit: „Gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen werden wir die Fahrgastnachfrage der einzelnen Fahrten untersuchen und prüfen, ob wir Kapazitäten verlagern oder verstärken- Parallel prüfen wir, ob durch das Verkehrsunternehmen eventuell in den vergangenen Tagen statt des bestellten Gelenkbusses ein Bus mit geringerer Platzkapazität eingesetzt wurde.“

 

Die Grünen hatten Anfang des vergangenen Jahres den Vorschlag eingebracht, die Busse des Stadtverkehrs auf Elektrobetrieb umzustellen, und das „möglichst bald“. Beschlossen wurde im Stadtparlament letztlich, sich des Themas genauer anzunehmen und zu prüfen, welche Kosten bei der Umrüstung auf E-Busse beziehungsweise Hybrid- oder Erdgas-Modelle entstünden. Darüber hinaus nahm die Stadt Maintal eine vom Land Hessen geförderte Beratung durch einen sogenannten E-Coach zu einem möglichen Einstieg in die Elektrobusmobilität in Anspruch. Dessen Bericht ist nun die Grundlage für die geplante Anschaffung eines E-Busses. Fazit des beauftragten Ingenieurbüros Emcel: Das Maintaler Streckennetz eigne sich gut für den Einsatz von Elektrobussen.

 

„Unsere MKK 24 – Schnell in die Metropole“ – mit diesem Slogan wirbt die Stadtverkehr Maintal GmbH im März für die Neuausrichtung der Linie MKK 24. Denn seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember fährt die Buslinie den Bahnhof Maintal-West an. Dies ermöglicht den Fahrgästen eine Anbindung an die Regionalbahn und somit eine direkte Verbindung nach Frankfurt. Um diese Änderung in den drei Kommunen bekannt zu machen und mehr Bürger zu einem Umstieg in den Bus zu bewegen, ist nun die entsprechende Werbung auf den Bussen weithin sichtbar.

Die Neukonzeption der MKK 24 verfolgt noch ein weiteres Ziel: Der Kreis der potenziellen Fahrgäste soll über die Nutzergruppe der Schüler hinaus erweitert werden. Mit dem direkten Anschluss an die Bahn profitieren die Bürger der Kommunen Niederdorfelden und Schöneck von wenigen Minuten Fahrtzeit bis zur Europäischen Zentralbank im Osten Frankfurts sowie zum Hauptbahnhof.

 

Am Bahnhof Maintal-West sollte auf Anregung des Fahrgastbeirats die Bushaltestelle verlegt werden. Die Haltestelle ist noch relativ neu. Erst seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember macht am Bischofsheimer Bahnhaltepunkt wieder ein Bus Station, der Verlängerung der Linie MKK-24 vom bisherigen Endpunkt Schulzentrum zum Bahnhof Maintal-West sei Dank.

Ein Problem gibt es besonders für jene Fahrgäste, die vom Zug aus Frankfurt kommend den Bus erreichen wollen. Um den nächsten Anschluss-Bus nehmen zu können, haben die Pendler lediglich vier Minuten Zeit. Denn die Haltestelle der Linie 24 befindet sich nördlich der Bahngleise. Die Züge aus Frankfurt halten südlich. Um zur Bushaltestelle zu gelangen, muss man den Weg parallel zur Bundesstraße 8 über die Schienen nutzen. Die aktuelle Situation beinhaltet aber die Gefahr, dass Fahrgäste über die Gleise laufen, um den Weg abzukürzen.

Vorgeschlagen werden im April Zusteigemöglichkeiten zum Bus MKK-24 auf der nördlichen und der südlichen Gleisseite. Die Pendler aus Frankfurt kommend hätten dann einen kurzen, ebenerdigen Weg zum Bus, noch dazu in Verbindung mit kurzer Wartezeit, statt einen längeren Weg über die Brücke. Die infrastrukturellen Voraussetzungen seien überwiegend gegeben. So existiert auf der Südseite bereits eine Wendeschleife, die der Bus nutzen könnte. Auch eine ehemalige Bushaltestelle sei vorhanden.

In der Stadtverordnetenversammlung im Mai ging es aber nur um die Verlegung der Bus-Abfahrtzeiten auf 15 Minuten nach Ankunft des Zuges. Überdies soll der Magistrat prüfen, ob es möglich ist, die Linie MKK-24 an die Südseite des Bahnhofs Maintal-West anzubinden.

Bürgermeisterin Monika Böttcher machte die Parlamentarier darauf aufmerksam, dass die aktuellen Rahmenbedingungen der Linie MKK-24 auf einem Vertragswerk basieren, das in langen Verhandlungen zwischen Maintal, den Gemeinde Niederdorfelden und Schöneck sowie der Kreis-Verkehrsgesellschaft Main-Kinzig ausgehandelt worden sei. Eine zeitlich andere Anbindung der Busse um 7.15 Uhr und um 8.14 Uhr halte sie für schwierig, da diese Zeiten ausgerichtet seien am Stockheimer Lieschen.

Bei der Buslinie MKK-24 wird ab 6. August die Anbindung von Maintal-West nach Frankfurt etwas verbessert. Ab Montag startet die Linie 24 in Niederdorfelden, Haltestelle „Bahnhofstraße“, drei Minuten früher um 6.22 Uhr. So haben die Fahrgäste bereits zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Anschluss zum RE 55 zu nutzen, der um 6.41 Uhr am Bahnhof Maintal-West abfährt.

 

Mehr als 5.000 Fahrgäste nutzten das Angebot des Stadtverkehrs Maintal täglich von Montag bis Freitag. Und das mit insgesamt 15 eigenen Bussen. Hinzu kämen noch rund 700 Schüler, die befördert werden. Alle eingesetzten Fahrzeuge – bis auf das ältere Modell mit Euro-3-Norm – verfügten nun über Euro-5-Technologie, der neue Bus sogar über einen Euro-6-Motor. Klar geht es auch noch moderner, doch Elektro-, mit Brennstoffzellen oder Batterien betriebene Busse werden bei der SVM die Dieselfahrzeuge wohl eher langfristig ersetzen. Zum einen sind die Anschaffungskosten derzeit noch sehr hoch, sie liegen ungefähr bei dem Doppelten im Vergleich zu einem Dieselbus. Zum anderen fehlen bei den alternativen Antrieben zum Teil einfach noch die Erfahrungswerte und ist die Technologie noch nicht ausgereift.

Dennoch steigt der Stadtverkehr Maintal in die umweltfreundliche Fortbewegung ein: Wie berichtet wird ein E-Bus die Flotte verstärken.

Beim Regierungspräsidium Darmstadt will man Widerspruch einlegen gegen die Schnellbuslinie X-57 des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, die nahezu die gleiche Strecke fährt – von Hanau-Freiheitsplatz bis zur U-Bahn-Station Enkheim – wie die Maintaler Linie MKK-23, allerdings mit weniger Haltestellen.

 

Anfang September testen Maintaler Stadtverordnete erstmals einen E-Bus. von Georg Eitenmüller aus Michelstadt.  Einen Vorteil bietet der Bus ganz sicher: Motorgeräusche sind nicht zu hören, fast geräuschlos rollt der Bus auf dem Parkplatz des Stadtverkehrs Maintal vor und zurück. Georg Eitenmüller stellt sein Fahrzeug für eine Testfahrt quer durch Maintal zur Verfügung. Der Bus wird in China gebaut und von dort importiert, viele Teile, Batterien und Achsen zum Beispiel, werden aber in Deutschland beziehungsweise in der EU gefertigt, der Bus entspricht hier geltenden Standards und Normen. Es werden weitere Probefahrten mit anderen Herstellern folgen. Die Ausschreibung für einen Pilotbus, der die Linie MKK 22 bedienen soll, wird gerade vorbereitet.

Nach einstündiger Testfahrt geht es ans Eingemachte, die Heckklappen werden geöffnet und technische Daten erfragt. Die Grundvoraussetzungen klingen gut: 220 bis 250 Kilometer fährt dieser Bus sicher, auch wenn Heizung oder Klimaanlage in Betrieb sind, 300 sind möglich. Zwölf Batterien müssen über Nacht geladen werden, vier Stunden sind hierzu nötig. Der Hersteller gibt acht Jahre Garantie auf die Ladekapazität. Das Land Hessen fördert die Anschaffung eines Elektrobusses mit 204.000 Euro.

Sofern die SVM-Busflotte grundsätzlich auf die neue Technik umgestellt werden soll, sei ein vorheriger Technologievergleich erforderlich. Denn die für den Pilotbus vorgesehene Nachtladetechnik lasse sich aktuell nur auf der kürzesten Linie realisieren. In einer Machbarkeitsstudie wurde deshalb ermittelt, welche alternativen Antriebe zu den spezifischen Gegebenheiten des Maintaler Liniennetzes (lange Streckenumläufe, etwa bei der Linie MKK-23) passen und welcher Lade-Infrastruktur es bedarf. In Frage kämen demnach Busse mit Batterie- oder Brennstoffzellenbetrieb.

 

Radfahrer:

Nachdem sich die Stadtleitbildgruppe Radfahrer- und fußgängerfreundliches Maintal aufgelöst hat, engagiert sich nun eine Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs für die Belange der Radfahrer in der Stadt. Und sie haben einige Verbesserungsvorschläge: zum Beispiel für die Berliner Straße. Bei einem Treffen vor Ort ging es auch immer wieder um den Integrierten Verkehrsentwicklungsplan. Denn in diesem Konzept, das ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt erstellt hat, geht es um die gesamte verkehrliche Situation Maintals und wie sie in den nächsten Jahren gestaltet werden soll.

Ein erster Schritt wäre ein Fahrrad-Schutzstreifen auf der der Maintal-Halle gegenüberliegenden Straßenseite. Vom Kreisel am Opel-Eck bis zur Maintal-Halle sei ein solcher Schutzstreifen besonders wünschenswert, weil die Fahrbahn auf diesem Abschnitt nicht sehr breit ist und parkende Autos auch noch den Straßenraum belegen. Und wo Schutzstreifen nicht möglich sind, sollte wenigstens ein Radfahrer-Piktogramm auf die Straße aufgebracht werden, damit die Autofahrer wissen, dass dort Platz sein muss für Radfahrer.

Vor den Häusern der Wohnungsbaugesellschaft parken viele Autos auf der Straße. Diese Parkplätze würden wegfallen, wenn dort ein Schutzstreifen für Radfahrer entstehen würde.

Gerade dort sei die Berliner Straße jedoch so schmal, dass der Bus teilweise über den Radweg fahren würde.

Derzeit benutzen viele Radfahrer den Bürgersteigradweg auf der linken Seite in Richtung Bahnhofstraße. Das ist ausdrücklich erlaubt. Aber es ist insbesondere an den Kreuzungen zur Wichernstraße, Siemensallee, Oder-, Elbe- und Moselstraße sowie an Einmündungen gefährlich, weil kein Verkehrsteilnehmer in Deutschland mit Linksverkehr rechne

Die Berliner Straße ist nur ein Teil, den der ADFC nun in Angriff genommen hat. „Eigentlich fordert er im Oktober auf allen Straßen, auf denen mehr als Tempo 30 erlaubt ist, Fahrradschutzstreifen. Am einfachsten und kostengünstigsten wäre es in der Berliner Straße, die Fahrbahn von den Parkplätzen zu befreien, denn dann reiche die 7,30 bis 7,50 Meter breite Fahrbahn für beidseitige Schutzstreifen aus.

 

Will man als Pedaleur von der Bischofsheimer Straße in Hochstadt auf direktem Weg zum Fernradweg R 4 im Norden Bischofsheims kommen, muss man zwangsläufig über die Querspange. Doch das soll sich ändern: Parallel zur Querspange, auf nördlicher Seite, soll in den kommenden Jahren ein Radweg entstehen. Genau genommen wird es kein gänzlich neuer, sondern ein sogenannter Herstellungsradweg, also ein Radweg auf bestehenden Feld- und Wirtschaftswegen.

Bei der Investition in das Maintaler Radwegenetz ist es der mit Abstand größte Batzen: Auf 1,04 Millionen Euro belaufen sich die Gesamtkosten für das rund drei Kilometer lange Stück. Das Bauvorhaben schultert die Stadt Maintal gemeinsam mit Hessen Mobil. Am Ende soll laut getroffener Vereinbarung die Stadt Maintal lediglich die Kosten für die Planung in Höhe von rund 80.000 Euro – neben der Bereitstellung der Grundstücke (sprich, der vorhandenen Wege) – übernehmen. Die Baukosten von rund 960.000 Euro übernimmt am Ende Hessen Mobil, allerdings tritt die Stadt zunächst in Vorleistung. Die Vermessungsarbeiten sind im Februar bereits erfolgt, Baugrunduntersuchungen stünden noch an, so Hessen Mobil. Der Neubau entlang der Querspange entsteht als Teil der Sanierungsoffensive 2016 bis 2022 des Landes Hessen.

 

Die Maintaler Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs meint jedoch „Ein Radweg, den keiner braucht.“ Stein des Anstoßes sind in erster Linie die hohen Kosten von rund einer Million Euro. Diese erscheinen dem Nichtfachmann auf den ersten Blick deutlich zu hoch, wenn man bedenkt, dass die Strecke nicht gänzlich neu gebaut, sondern als sogenannter Herstellungsradweg auf bestehenden Feld- und Wirtschaftswegen errichtet wird.

Wer diesen abseits gelegenen Weg, der zudem noch zusätzliche Steigungen aufweist, überhaupt benutzen soll, ist völlig unklar, sagt Hajo Weimann Er bezweifelt, dass der Fernradweg R 4, in dessen Zusammenhang der neue Radweg entstehen soll, so stark von Fernradlern und Radtouristen frequentiert wird, dass es sich lohne, für dieses „Prestigeobjekt“ Steuergeld zu vergeuden.

Was den innerörtlichen Radverkehr betrifft, hält der Maintaler ADFC den neuen Weg für überflüssig, da den Radfahrern nur unnötige und beschwerliche Umwege aufgezwungen würden. Denn diese würden, um von Hochstadt nach Bischofsheim und umgekehrt zu kommen, die Unterführung unter der Querspange und den bestehenden Radweg an der Hochstädter Straße in Richtung „Kleeblatt“ nutzen. Eine Forderung des ADFC ist mittlerweile in Planung: die Sanierung des bestehenden Radwegs an der Hochstädter Straße zwischen der Straße Am Frauenstück und dem Parkplatz. Dieser soll erneuert werden, 2017 wurden dafür 20.000 Euro an Planungsmitteln im städtischen Haushalt eingestellt. Für die Realisierung in diesem Jahr sind 240.000 Euro angesetzt.

 

Im September möchten die Grünen, daß man eine Initiative aus Schöneck aufnimmt und Lücken in den Radwegeverbindungen zu allen unmittelbaren Nachbarorten schließt. Hartmut König, der Experte der Maintaler Grünen für Verkehrsthemen, hat drei Abschnitte ausgemacht, deren Bodenbelag derzeit wenig einladend für Radfahrer beziehungsweise in einem Fall sogar gefährlich ist. Alle drei Wege führen zur Hohen Straße, die für Pedaleure eine beliebte Strecke darstellt und zudem als Verbindungsweg unter anderem zu den Nachbarorten Niederdorfelden und Schöneck fungiert. Die benannten Wegabschnitte sollten mit Feinasphaltierung versehen sein.

 

Neuer ehrenamtlicher Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte der Stadt Maintal ist Ende des Jahres ist Peter Schieche. Er will erreichen, dass sich mehr Maintaler umweltfreundlich und gesund fortbewegen – und dies auch sicher und komfortabel tun können. Sobald das Wetter es zulässt, will Schieche die Maintaler Stadtteile mit dem Rad und auch zu Fuß erkunden und sich selbst ein Bild machen von den Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger. Peter Schieche lebt seit mehr als 30 Jahren in Hochstadt. Von seinem Wohnort aus radelte er mehrmals pro Woche, manchmal täglich, zu seinem Arbeitsort in Hanau-Wolfgang.

Der neue ehrenamtliche Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte der Stadt Maintal ist Gymnasiallehrer und Betriebswirt und war viele Jahre als Controller tätig. Seit einigen Monaten kann Schieche die passive Phase der Altersteilzeit genießen. Die damit gewonnene Zeit möchte ich nutzen, um meine Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen – für die Gemeinschaft und für den Verkehr der Zukunft.

Auf Initiative der sehr engagierten RUFF-Gruppe wurden verschiedene Maßnahmen realisiert, wie beispielsweise rund 100 Fahrradständer an öffentlichen Einrichtungen, das Radfahren gegen die Einbahnstraße oder das Absenken der Bordsteine. Viele kleine Punkte seien umgesetzt worden, vor allem aber habe sich das Bewusstsein der planenden Verwaltung verändert. Die umweltfreundliche Mobilität weiter nach vorne zu bringen, zu befördern und Anregungen zu geben, sei eine wichtige Aufgabe des neuen städtischen Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten.

 

 

 

Unfälle

 

  • Ende Dezember: Eine 18-Jährige aus Maintal wurde bereits am Dienstagmorgen beim Überqueren eines Zebrastreifens in Dörnigheim von einem dunkelblauen Auto angefahren. Der Fahrer, ein etwa 40 Jahre alter Mann mit Sonnenbrille, fuhr davon, ohne sich um die junge Frau zu kümmern.
  • Februar: Ein 18-Jähriger in seinem Honda Jazz und ein Unbekannter in einem schwarzen Personenkraftwagen auf der Braubachstraße in Richtung Landesstraße 3195 (Querspange). Beim Abbiegen nach rechts würgte der 18-Jährige wohl versehentlich sein Fahrzeug ab. Das schwarze Fahrzeug, welches such hinter ihm befand, fuhr hinten auf. Hierbei entstand an dem Honda ein Schaden von etwa 3.000 Euro. Der Fahrer des schwarzen Wagens folgte dem 18-Jährigen jedoch nicht, sondern ergriff die Flucht
  • März: Ein 59-Jähriger aus Schöneck befuhr mit seinem Lastkraftwagen die Schulstraße in Fahrtrichtung Hanauer Landstraße. Zur gleichen Zeit befuhr ein silberner Geländewagen die Schulstraße in entgegengesetzter Richtung. Beide Fahrzeuge mussten verkehrsbedingt in Höhe der Hausnummer 7 in die Fahrbahnmitte fahren. Um eine Kollision zu vermeiden, scherte der LKW nach rechts und beschädigte einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Opel Corsa an der linken Fahrzeugtür. Der silberne SUV fuhr einfach weiter.
  • März:  Im Bereich des Höllsees stand ein unfallbeschädigter Audi steht. In der Linkskurve, die sich kurz hinter der Unterführung befindet, durchbrach der Wagen die Leitplanken und blieb nach gut 100 Metern in der Feldgemarkung stehen. Hier konnten die Ermittler das vordere Autokennzeichen sowie einige Fahrzeugteile finden. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der vermeintliche unfallflüchtige Fahrer ein 16-Jähriger aus Maintal war, der für das Fahrzeug keinen Führerschein besitzt.
  • Mai: Eine Audi-Fahrerin, die am Mittwochvormittag offenbar das rote Licht der Ampel nicht beachtet hatte, wurde an der Kreuzung zwischen der Querstraße (Landesstraße 3209) und der Bischofsheimer Straße bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Audi schwer verletzt.
  • Mai: Ein Audi mit zwei Insassen ist an der Ausfahrt Maintal-Dörnigheim auf einen Opel Astra aufgefahren, dessen Fahrerin schwer verletzt wurde. Gegen 11.20 Uhr war ein 25-jähriger Audi-Fahrer im Rahmen eines Polizeieinsatzes in einem Zivilfahrzeug unterwegs und beabsichtigte an der Anschlussstelle Dörnigheim abzufahren. Auf dem Verzögerungsstreifen der Abfahrt kam es dann zum Zusammenstoß mit einem voranfahrenden Opel, hinter dessen Steuer eine 82-jährige Frankfurterin saß
  • Juni: Ein Unbekannter stieß in der Straße „Am Kreuzstein“ gegen ein entgegenkommendes Auto, dessen Tür abriss. Er fuhr anschließend davon. In der Obergasse wurde er entdeckt, die Tür hing noch an seinem Auto.
  • Juli: Ein Fahrradfahrer stürzte im Dörnigheimer Weg gegen einen geparkten Lastwagen, weil ein dunkelblauer Kleinwagen gegen 18.30 Uhr mit hoher Geschwindigkeit und zu eng an ihm vorbeigefahren war. Der Verursacher, mit dessen Fahrzeug es keine Berührung gab, flüchtete in Richtung Goethestraße.
  • August: Gegen 19 Uhr war eine 49 Jahre alte Bischofsheimerin mit ihrem Fahrrad auf einem Feldweg in der Gemarkung In der Kirschschal nahe dem Bahnhaltepunkt Maintal-West unterwegs, als ihr in einer Kurve der Wagen entgegenkam. Dabei stießen beide zusammen. Die Frau fiel hin und zog sich schmerzhafte Prellungen und Schürfwunden zu, die in einem Krankenhaus genäht werden mussten. Statt Erste Hilfe zu leisten, fuhr der Autofahrer einfach weiter.
  • August: Ein Unbekannter beschädigte am Donnerstagnachmittag auf dem Parkplatz eines Discounters im Dörnigheimer Weg ein dort abgestelltes Auto; vermutlich stieß er mit einem Einkaufswagen dagegen. Anschließend verließ er den Unfallort, ohne sich um den Schaden zu kümmern.
  • Oktober: Bei einem Unfall auf der A 66 bei Maintal ist ein 65-Jähriger schwer verletzt worden. Ein Rettungshubschrauber ist am Dienstagnachmittag wegen eines Unfalls auf der Autobahn 66 gelandet. Gegen 15.30 Uhr war ein Porsche-Lenker zwischen Maintal und Hanau-Nord in die Leitplanke gefahren. Der Sportwagen steckte teilweise unter der Schutzplanke
  • November: Auf einem Radweg stießen neben der Straße Am Kreuzstein (Bundesstraße 8) zwei Radfahrer frontal zusammen; einer wurde dabei schwer verletzt, der andere fuhr davon, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Der 40-Jährige zog sich bei dem Sturz schwere Gesichtsverletzungen zu und wurde in ein Krankenhaus gebracht
  • Dezember:  Bei einem Verkehrsunfall auf der L 3268 (Kennedystraße) zwischen Dörnigheim und Bischofsheim ist eine 68-Jährige schwer verletzt worden. Die Fahrerin kam gegen 11.30 Uhr aus bisher unbekannter Ursache von der Fahrbahn ab und krachte mit ihrem Fahrzeug gegen einen Baum. Die Maintalerin wurde anschließend vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. An ihrem silberfarbenen Ford entstand bei dem Unfall Totalschaden.

 

Kriminalität

 

Die Polizei hat in den vergangenen zehn Jahren 70 Senioren zu Sicherheitsberatern ausgebildet,.43 davon sind noch aktiv. Gab es vor ein paar Jahren in Maintal noch eine Handvoll Sicherheitsberater für Senioren, ist im Januar Ursula Pohl heute alleine auf weiter Flur. Dabei ist die Ausbildung zum Sicherheitsberater durch die Polizei auch für jeden persönlich ein Gewinn. Pfefferspray ist völlig ungeeignet zur Selbstverteidigung. Denn je nachdem wie der Wind steht, kann das im wahrsten Sinne des Wortes ins eigene Auge gehen. Bei ihrer Schulung zur Sicherheitsberaterin für Senioren hat sie hingegen ein besseres Mittel zur Selbstverteidigung gelernt. „Mit meinem Schlüsselbund in der Hand, wobei die Schlüsselspitzen zwischen den Fingern rausschauen, kann ich mich besser wehren.“  

Pohl hat vor 20 Jahren bei der Polizei die Schulung zur Sicherheitsberaterin gemacht. An drei halben Tagen nahm sie damals an einem Seminar der Polizei teil. Aus Maintal waren noch weitere Senioren dabei, wie etwa Günter Maker, Wilhelm Krebs und Wolfgang Holland. Die drei haben mittlerweile entweder altersbedingt oder aus anderen Gründen das Amt niedergelegt. Übriggeblieben ist nur noch Ursula Pohl, die in Maintal Senioren in Sachen Sicherheit berät und unterstützt.

Besonders wichtig sei dabei der psychologische Faktor. Jemand der verängstigt und scheu auf den Boden blicke oder sich verschämt wegducke, signalisiere schon durch diese Körpersprache. Sie rät Senioren daher zu einem selbstbewussten Auftreten. Droht ein Angriff oder Überfall sollte man besser „Feuer“ anstatt „Hilfe“ rufen.

Im Rahmen ihrer Funktion als Sicherheitsberaterin hat sie schon auf einer Polizeimesse mitgewirkt. Aber auch schon auf Anfrage Vorträge bei Vereinen gehalten. Von Zeit zu Zeit frischt sie ihr Wissen bei Fortbildungsseminaren der Polizei auf. Pohl engagiert sich in dieser Funktion ehrenamtlich. Sie hätte zwar einen Ausweis als Sicherheitsberaterin, aber: „Wenn etwas passiert, müssen wir immer auch die Polizei alarmieren.“

 

Anfang Januar wurde Matthias Kessler, der bisherige Leiter der Polizei-Dienststelle mit Ablauf des Jahres 2017 in den Ruhestand verabschiedet. Anfang Dezember ging der Umzug der Station von der Dörnigheimer Kirchgasse in die neue Wache gerade noch rechtzeitig über die Bühne, sodass er seine Verabschiedung aus dem Polizeidienst in der neuen Unterkunft an der Edisonstraße feiern konnte. Kessler hatte seit Oktober 2013 die Leitung der Polizeistation in der Kirchgasse inne. Zwischen 1986 und 1989 war Kessler bereits als Dienstgruppenleiter in Maintal eingesetzt. Seit dem Jahr 2010 war er Dienststellenleiter der Polizeistation Bad Orb, bis es ihn im Jahr 2013 zu seiner alten Wirkungsstätte nach Maintal verschlug.

 

Die Maintaler Ordnungspolizei hat insgesamt acht Mitarbeiter, die im Zwei-Schicht-System an fünf Tagen in der Woche, jeweils von 7 bis 19 Uhr, im Außendienst im Einsatz sind. Hinzu kommt eine nächtliche Präventionsstreife, die durch einen externen Dienstleister gestellt wird und zudem am Wochenende unterwegs ist. Auch einen Feldhüter gibt es seit der Besetzung von drei neuen Stellen wieder. Es gibt neue mobile Geschwindigkeitsanzeigen, die seit einigen Monaten im Einsatz sind. Die drei fest installierten und zwei mobilen Anlagen sammeln Daten über den Verkehr und die Geschwindigkeiten und erlauben den Ordnungshütern so, gezielter Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen.

Die Aufgaben sind vielseitig.

  • Die Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs
  • Ein Foto von einem Hund machen, der möglicherweise in die Kategorie der Listenhunde fällt
  • Parkverstoß innerhalb der Fünf-Meter-Zone des Kreuzungsbereichs Bernauer Straße /

Wachenbucher Straße, Ostseite [dort steht seit Jahren ständig ein Auto]. 

  • Abschleppmaßnahmen von Fahrzeugen, die nicht mehr zugelassen oder verkehrstüchtig sind.
  • Ein Verteilerkasten an der Bahnhofstraße ist mit Graffiti besprüht. Sollten die Symbole eine rechtsgesinnte oder fremdenfeindliche Bedeutung haben, wird das der Polizei gemeldet.
  • Kontrolle, ob Hundebesitzer ausreichend Tüten oder anderes Material mitführen, um die Hinterlassenschaften zu entsorgen.

Der Haupteinsatz konzentriert sich auf das Schulzentrum an der Bischofsheimer Goethestraße. So oft wie möglich sind die Ordnungspolizisten hier im Einsatz. Präventiv, um die Sicherheit der Schüler nach Schulschluss beim Einstieg in die Busse zu gewährleisten. Gegenüber parkt allerdings auch ein Pkw. Der Fahrer wartet auf seinen Sohn. „Nur kurz!“ Das kennen die beiden Ordnungspolizisten. „Blinklicht, Gehwegparken, das tägliche Einerlei“, sagt Meisinger kopfschüttelnd. Es wird nicht der einzige Fahrer bleiben, der aufgeschrieben wird.

 

An jedem Wochentag gehen die Streifen der Ordnungspolizei zu unterschiedlichen Zeiten immer mit ein oder zwei Personen durch die Stadt. Insgesamt stehen sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes zur Abdeckung dieser Dienste zur Verfügung. Diese Streifen sind zumeist mit Ruhestörungen, Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs sowie Baustellenabsicherung beschäftigt. Bei Straftaten wird immer die Polizei verständigt.

Die Stadt Maintal verfolgt seit Jahren präventive Projekte. Dies sind insbesondere präventive Abend- und Nachtstreifen, Präventionsrat, Drogen- und Suchtberatung durch den Verein Jugendarbeit und Jugendhilfe e.V., Leon Hilfeinseln, Seniorensicherheitsberaterin, Gewaltpräventions-Schulungen im Kinder- und Jugendhaus sowie in der Erich-Kästner-Schule, Einführung des Pilotprojekts Kommunal-Programm-Sicherheits-Siegel (Kompass), mehr Personal für das Ordnungsamt in diesem Jahr.

Die zwei Mitarbeiter der Präventionsstreife arbeiten ausschließlich in den Abend- und Nachtstunden sowie an den Wochenenden. Dabei überwachen sie den innerstädtischen öffentlichen Raum und den Außenbereich im Rahmen eines Feldschutzes. Die Mitarbeiter sind ausschließlich im Außendienst tätig.

Der Präventionsrat besteht seit 1998, hat aber keine rechtlichen Befugnisse, er leistet ausschließlich beratende Tätigkeit. Durch diesen Rat sei der Erfahrungsaustausch unterschiedlicher Behörden, Abteilungen und Fachleute und somit der Informationsfluss intensiviert worden, wodurch sich die Zusammenarbeit weiter verbessert habe. Themen waren bisher: Vandalismusschäden, Erläuterung der Kriminalstatistik, Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Unterkünfte Asylbewerber, Vorstellung Sicherheitsberater, Sachbeschädigungen an Schulen.

Die Stadt will drei neue Mitarbeiter einstellen. Insgesamt hat der Fachdienst allgemeine Ordnungsaufgaben, Wahlen und kommunale Statistiken dann acht Ordnungspolizeibeamte, zwei Mitarbeiter der Präventionsstreife in Kooperation mit einem externen Dienstleiter sowie eine stellvertretende Fachdienstleitung und einen Fachdienstleiter. Alles in allem sind es also zwölf Mitarbeiter.

Der Stadt ist nichts von besonderen Kriminalitätsschwerpunkten im Stadtgebiet Maintal bekannt. Stadtrat Sachtleber teilte allerdings mit, dass ein aktueller „Hotspot“ der Ortsteil Wachenbuchen sei. Dort seien in letzter Zeit sechs bis sieben Laternenmasten zerstört worden und öffentliche Einrichtungen vermehrt beschmiert worden. Um die Täter dahinter zu ermitteln, arbeite die Stadt eng mit der Polizei zusammen,

 

Unbekannte sind im Februar in ein Gebäude des Abwasserpumpwerks in der Rhönstraße in Bischofsheim eingebrochen. Die Einbrecher stahlen dort einen Computer, einen Rasenmäher sowie weitere elektrische Gartengeräte und flohen unerkannt.

 

Im April warnt die Maintaler Polizeistation wieder vor Telefon-Betrügern, die sich als Polizisten ausgeben und gibt Tipps, wie man sich verhalten sollte. In der Nacht von Montag auf Dienstag meldeten sich mehrere Bürger auf der Wache in der Edisonstraße und wollten eine Polizistin namens Cornelia Jung sprechen. Erst als ihnen der Wachhabende mitteilte, dass es eine solche Beamtin in Maintal nicht gäbe, dämmerte den Angerufenen, dass sie es zuvor wohl mit einer Betrügerin zu tun hatten, die sich nach Geld und Wertsachen erkundigt hatte. In solchen Fällen soll man bei der Polizeistation Maintal unter der Rufnummer 0 61 81/4 30 20 nachgefragt.

 

Ein Zugbegleiter ist im März durch einen Steinwurf an die Scheibe einer Regionalbahn, der gerade am Bahnhof Maintal-Ost abgefahren war, leicht verletzt worden. Der Mann wurde durch Glassplitter am Auge getroffen und musste ärztlich behandelt werden.

 

 

Auf der Straße „Am Hochstädter Rain“ wurden Jugendliche im März verletzt. Es trafen sich ein 26-Jähriger und ein 17-Jähriger gegen 21.40 Uhr zu einer Aussprache. Der 17-Jährige erschien in Begleitung von zwei gleichaltrigen Jugendlichen. Schließlich sei es dann zu einer Rangelei gekommen und die Auseinandersetzung endete mit dem Versprühen von Pfefferspray und mit zwei Jugendlichen, die Stichverletzungen erlitten und in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Polizeibeamte nahmen den Älteren vorläufig fest.

 

Im März wurde versucht, in eine Gaststätte an der Zeppelinstraße einzubrechen. Gegen 3 Uhr beobachtete ein Zeuge, dass vier Personen offenbar gerade dabei waren, die vergitterte Eingangstür zur Kneipe aufzuhebeln. Zuvor hatten sie schon zwei Lampen am Haus entfernt, die in circa fünf Metern Höhe angebracht waren. Der Zeuge verständigte die Polizei. Als die Täter den herannahenden Streifenwagen hörten, flüchteten sie in Richtung Kennedystraße.

 

Außerdem sind im März Unbekannte in ein Einfamilienhaus an der Straße „Am Pfarrhof“ eingestiegen. Um in das Haus zu gelangen, hebelten die Einbrecher die Eingangstür auf, öffneten diese und durchsuchten anschließend sämtliche Räumlichkeiten; ob sie etwas mitnahmen, ist bisher nicht bekannt.

 

In der Nacht zum Ostersonntag wurden in Bischofsheim insgesamt an der Adalbert-Stifter-Straße 26 Autos beschädigt. Die Autos wurden an Fahrer-, Beifahrerseite und auf der Motorhaube mit einem unbekannten spitzen Gegenstand beschädigt.

 

Im April fand gestern Hessens Innenminister Peter Beuth nur lobende Worte für das Engagement der Stadt Maintal in Sachen Prävention und Sicherheit vor Ort. Er informierte sich über den aktuellen Stand des „KOMPASS“-Projekts, an dem Maintal neben drei weiteren Städten als Modellkommune teilnimmt. Im Rahmen dieser vom Land Hessen initiierten Sicherheitsinitiative fanden in Maintal bereits ein Auftaktgespräch und eine erste Sicherheitskonferenz statt. Dabei sind drei große Problembereiche in Maintal ausgemacht worden, für die nun „konkrete und passgenaue Maßnahmen“ erarbeitet werden sollen.

Vor allem die Situation an den beiden Bahnhöfen Maintal-Ost und Maintal-West hätten die Teilnehmer an den Treffen als Problembereich ausgemacht. Gerade in den Abendstunden hätten viele Bürger ein ungutes Gefühl, wenn sie dort unterwegs seien. Als weiteres Problemfeld haben die Teilnehmer das Areal zwischen Kinder- und Jugendhaus und dem Schulzentrum in Bischofsheim ausgemacht. Außerdem sei es in Maintal zunächst immer wieder zu Vandalismus und Graffiti-Schmierereien gekommen.

Diese positiven Voraussetzungen seien laut Innenminister auch der Grund dafür gewesen, warum das Land Hessen auf Maintal zugekommen sei und das Angebot unterbreitet habe, eine der vier Modellkommunen für das „KOMPASS“-Projekt zu werden. Mit diesem Projekt will man den Vernetzungsprozess zwischen Kommunen und Polizei vorantreiben.

Eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf des Projekts wird auch die Bürgerbefragung spielen, deren Auswertung nun ansteht und von Mitarbeitern der Justus-Liebig-Universität vorgenommen wird. Von diesen wurde der Fragebogen auch entworfen, in dem es unter anderem um das persönliche Sicherheitsgefühl in Maintal und um bestimmte Orte und Situationen in der Stadt geht, wo sich die Bürger unsicher fühlen. Auch sollten sie Auskunft darüber geben, ob sie in Maintal bereits Opfer von Straftaten geworden sind.

 

Am Morgen des 18. April startete eine bundesweite Razzia. Als Ziel des Einsatzes wurde hierbei der Kampf gegen Zwangsprostitution angegeben. Insgesamt kam es bisher zu mehr als 100 Festnahmen. Auch in Maintal wurde ein Objekt durchsucht. Die Bundespolizei startete einen Großeinsatz im gesamten Bundesgebiet. Laut Angaben der Polizei geht es vor allem um Frauen aus Thailand und um Transsexuelle. Diese sollen mit gefälschten Visa nach Deutschland geschleust worden sein, um anschaffen zu gehen. Das eingenommene Geld müssten die Opfer an ihre Peiniger abgeben. Aus diesem Grund wurden nun insgesamt um die 60 Bordelle und Privatwohnungen in ganz Deutschland durchsucht. Darunter auch ein Etablissement in der Wilhelm-Röntgen-Straße in Maintal-Dörnigheim.  Die Ermittler hatten insgesamt 56 Verdächtige im Blick, 41 Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 26 und 66 Jahren. Die Hauptbeschuldigten sind hierbei eine 59-jährige Frau aus Thailand und ihr deutscher Lebensgefährte. Die Frau wurde nach Aussage der Polizei in Siegen verhaftet (18. April)

 

Sowohl auf Grabschmuck als auch auf den Inhalt mehrerer Gartenhütten hatten es Unbekannte im Mai in Maintal abgesehen. Lichter, Schalen und diverse Vasen wollten bislang unbekannte Diebe in der Nacht von Donnerstag auf Freitag letzter Woche auf dem neuen Friedhof in Dörnigheim abgesehen. Wahrscheinlich wurden sie gestört, weshalb sie ihre Beute auf dem Gelände zurückließen und flüchteten. Die Polizei schätzt den Wert der zur Seite gelegten Gegenstände auf mindestens 4.000 Euro.

Außerdem wurden im Mai in der Kleingartenanlage in der Wilhelmsbader Straße mehrere Gartenhäuschen aufgebrochen. Gestohlen wurden dort hauptsächlich Arbeitsmaschinen und Elektrogeräte. Zum Abtransport der Beute kamen die Täter vermutlich ebenfalls mit einem Transporter oder einem ähnlich großen Fahrzeug.

 

Im Mai brachen zwei Männer gegen 1.30 Uhr zunächst die Fahrzeughalle einer Kfz-Werkstatt in der Niedergasse auf. Anschließend begaben sie sich in diese und durchsuchten sämtliche Räume. Bei der Suche fanden die Einbrecher einen Tresor und luden ihn auf eine Sackkarre. Bei dem im Anschluss folgenden Fluchtversuch fiel jedoch der Tresor vom Fluchtgefährt, was wiederum einen lauten Knall verursachte.

 

Auch im Mai machten sich Einbrecher an einem Geldautomaten im Vorraum eines Einkaufsmarktes in der Breslauer Straße zu schaffen. Dabei hatten die Täter den Lärm verursacht. Als die Polizei wenig später am Tatort eintraf, waren die Ganoven bereits unverrichteter Dinge abgezogen.

 

Rund 1.000 Beamte von Zoll, Polizei und Bundespolizei waren im Mai im Rhein-Main-Gebiet und vier weiteren Bundesländern bei einer großangelegten Razzia gegen illegale Schwarzarbeit im Einsatz. Auch ein Hotel in Maintal-Bischofsheim wurde durchsucht. Ziel war ein Netzwerk von Bau- und Scheinfirmen. Vier mutmaßliche Haupttäter wurden festgenommen, größere Summen Bargeld beschlagnahmt und Konten gepfändet. Den Festgenommenen werden laut einer Mitteilung des Zolls und der Staatsanwaltschaft gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern sowie Schleusung in großem Umfang vorgeworfen. Illegal beschäftigte Arbeiter einer Baufirma sollen in dem Hotel untergebracht und von dort auf Baustellen geschickt worden sein. Auch das Hotelpersonal sei nicht ordnungsgemäß beschäftigt.

Bei einer der mutmaßlichen Tätergruppen handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen Familienclan mit serbischem Ursprung. Mit unterschiedlichen Methoden versuchten die mutmaßlichen Täter, die Schwarzarbeit zu verschleiern und so hunderte Arbeiter aus Serbien, Bosnien und Herzegowina vermeintlich legal auf den Baustellen einzusetzen. Weiterhin soll sich der Clan einer kriminellen Bande von Vermittlern bedient haben, die überwiegend aus Serbien stammende Arbeiter über slowenische Baufirmen mit gefälschten oder zu Unrecht ausgestellten Papieren nach Deutschland schleuste.

 

Ende Mai sollen zwei Jugendliche ein Auto und eine Geschwindigkeitsmessanlage in Maintal Dörnigheim beschädigt haben. Zwei Zeugen haben am Samstagabend, gegen 23 Uhr, in der Berliner Straße zwei Jugendliche beobachtet, die ein Auto und eine Geschwindigkeitsmessanlage beschädigt haben sollen. Den sofort verständigten Kollegen gelang es die beiden Hanauer noch in der Nähe festzunehmen.

 

 Eine Mutter mit ihrer Tochter hielt sich Ende Mai im Bereich des zu dieser Zeit gut besuchten „Opel-Ecks“ in der Zeppelinstraße auf. In der Passage zwischen einem Einkaufsmarkt und dem Parkplatz kam es dann zu dem Zwischenfall durch einen Hundebiß, bei dem ein 2-jähriges Kind von einem Beagle am Kopf und an der Hand verletzt wurde. Der Hundebesitzer, der wohl Gast in einem Imbiss war, gab gegenüber der Polizei später an, dass er den Vorfall zunächst gar nicht mitbekommen habe und deswegen nach Hause gegangen sei. Noch am gleichen Abend meldete er sich aber auf der Polizeiwache, nachdem er gehört habe, dass man nach ihm suche.

 

Im Juni wurde in Hochstadt eine Seniorin um ihren Schmuck betrogen. Am Mittwoch wurde eine Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Philipp-Weber-Straße von einem Trickdieb reingelegt. An dem Haus ist derzeit ein Gerüst für Renovierungsarbeiten aufgestellt, was sich die Gauner zunutze machten. Der etwa 45 Jahre alte und ungefähr 1,60 Meter große Täter klingelte bei der Seniorin und gab an, den Balkon überprüfen zu müssen, ob dort mit dem Gerüst alles in Ordnung sei. Diese „Überprüfung“ dauerte etwa 15 Minuten. Während die Seniorin von der vermeintlichen Überprüfung abgelenkt war, schlich sich ein Komplize in die Wohnung und entwendete den Schmuck der Frau.

 

Einbrecher in Maintal unterwegs: Ein Kiosk im Innern eines großen Supermarkts in der Industriestraße in Dörnigheim ist im Juni in der Nacht zum Montag das Ziel von Einbrechern gewesen. Die Unbekannten hebelten gegen 23.30 Uhr erst eine Fluchttür neben dem Haupteingang auf und gelangten so ins Innere des Markts. Am dortigen Kiosk versuchten sie, das Sicherheitsglas einzuschlagen, was ihnen aber nicht gelang. Sie flüchteten ohne Beute vom Tatort.

Auf bisher unbekannte Weise sind Einbrecher außerdem in der Nacht zum Dienstag auf das Gelände des Kleingartenvereins Dörnigheim gelangt. Dort brachen die Unbekannten, mit teilweise massiver Gewalt, insgesamt zwölf Garten- und Blechhütten auf. Darüber hinaus entwendeten sie zwei Paar Inline-Skates und eine Überwachungskamera.

 

Anfang Juni haben Unbekannte nach Angaben der Polizei im Dörnigheimer Weg in Bischofsheim zwei Toyota RAV 4 entwendet. Die beiden Geländewagen, in den Farben Braun und Rot, mit MKK-Kennzeichen, parkten in der Hofeinfahrt des jeweiligen Wohnhauses, als sich Diebe zwischen 21.30 Uhr (Freitag) und 6.40 Uhr (Samstag) daran zu schaffen machten und die Pkw stahlen.

 

Im Juni wurde eine Seniorin in der Hermann-Löns-Straße in Dörnigheim Opfer eines Trickdiebstahls. Gegen 9.30 Uhr klingelten zwei Unbekannte an der Tür der Seniorin und gaben sich als Handwerker aus. Unter dem Vorwand, Probleme mit der Wasserversorgung des Hauses zu beheben, verschaffte sich einer der Täter Zutritt zur Wohnung. Hier durchsuchte er diverse Schränke und entwendete Bargeld, während der Komplize die betagte Frau an der Wohnungstür in Gespräche verwickelte.

 

In Maintal gab es im Mai und Juni eine Reihe von Betrugsfällen, bei denen vermeintliche Empfänger von Paketen erst nach Wochen merken, dass sie Opfer einer Straftat wurden. Als Daniel Altstadt den ersten Brief erhielt, war ihm schon klar, dass es sich um Betrug handelt. Doch die Art und Weise war ihm neu. „Ich dachte, dass das so eine Fake-Rechnung ist. Jemand schickt eine Rechnung und hofft, dass man die dann einfach bezahlt.“ Doch das war nicht der Fall. Nach einem kurzen Anruf wurde klar: Die Rechnung war echt. Jemand hatte bei einem Unternehmen Ware im höheren dreistelligen Bereich bestellt und diese zu Altstadts Adresse senden lassen. Hierbei wurde dem Paketzusteller zusätzlich eine Abstellerlaubnis erteilt, sodass die Sendung vor der Garage abgelegt wurde.

Insgesamt fünf Mal wurde der gelernte Autosattler Opfer dieser Masche. Im Zeitraum zwischen 12. Februar und 1. März kam es zu fünf Bestellungen bei fünf unterschiedlichen Unternehmen. „Man bemerkt es ja erst, wenn man den Brief bekommt“, erzählt der 23-Jährige, „die ersten Mahnungen kommen ja alle per E-Mail. Per Post kommt dann erst die letzte Mahnung oder direkt der Bescheid eines Inkasso-Unternehmens.“ Meist sind zu diesem Zeitpunkt bereits vier oder sogar mehr Wochen vergangen.

Die Polizei empfiehlt in dieser Situation folgende Vorgehensweise: „Die betroffenen Bürger sollten umgehend bei uns Anzeige erstatten, mit dem Versender Kontakt aufnehmen und gegebenenfalls die Bestätigung der Anzeigenerstattung einreichen.“ Das ist auch der Weg, den Altstadt eingeschlagen hat. „Ich habe immer direkt da angerufen und einen Datenabgleich verlangt. Wenn schon die Mailadresse nicht übereinstimmt, werden die Unternehmen meist stutzig. Sie bitten einen dann, die Bestätigung der Anzeige zu schicken, und das Thema ist für einen selbst gelaufen.“ Insgesamt sind laut Polizeiangaben seit Anfang des Jahres ungefähr 20 Fälle in Maintal registriert worden, bei denen Betrüger mit dieser Masche sich Waren erschlichen haben. Hierbei soll es vier Geschädigte geben.

Um Tätern, die eine solche Betrugsmethode verwenden, das Leben schwerer zu machen, sieht die Polizei folgendes Vorgehen vor: Die Bürger sollen mit der Nachbarschaft vereinbaren, wo Pakete in Abwesenheit abgegeben werden können. Auch über sogenannte „Terrassenverträge“ sollten vertrauenswürdige Nachbarn informiert werden, damit diese dann bei verdächtigen Lieferungen stutzig werden. Die Polizei kann jederzeit (lieber einmal zu viel als einmal zu wenig) angerufen werden, lautet der Ratschlag. Dann ist es vielleicht sogar möglich, die Täter auf frischer Tat zu ertappen.

 

Im Juni hat die Polizei am Sonntagmorgen einen mutmaßlichen Exhibitionisten vorläufig festgenommen. Zuvor soll sich der Mann vor einer Joggerin entblößt haben. Die 59-Jährige war laut Aussage gegenüber der Polizei gegen 7 Uhr im Waldgebiet am Gänseweiher in Bischofsheim laufen. Plötzlich soll ein Mann mit offenem Hosenschlitz onanierend vor sie auf den Weg getreten sein und sie höflich gefragt haben, ob „er“ denn zu klein sei. Die Frau habe diese Frage bejaht, habe kehrt gemacht und kurz darauf die Polizei verständigt.

 

Im Juni klauten Autodiebe einen in der Bahnhofstraße (40er-Hausnummern) geparkten schwarzen VW Golf; doch damit nicht genug. Auf ihrer kurzen Flucht touchierten die Unbekannten dann zwei in der Karlstraße abgestellte Fahrzeuge. An einem Jaguar, einem VW Caddy und dem vermeintlichen Fluchtfahrzeug entstand Schaden, der bisher noch nicht beziffert werden kann. In Höhe der Karlstraße 33 verließen die mutmaßlichen Autodiebe den Golf und flüchteten zu Fuß in Richtung Hasengasse

 

Ende Juni klaute ein Unbekannter einen im Backesweg abgestellten weißen Chrysler, baute die Blende der Mittelkonsole aus und fuhr letztlich rückwärts gegen einen Gartenzaun. Gegen 3.40 Uhr machte sich der Autodieb ans Werk und brach in den Wagen, der im Bereich der 40er-Hausnummern parkte, ein. Anschließend fuhr der Langfinger in die angrenzende Rickerstraße, machte sich an der Mittelkonsole zu schaffen, startete danach den Wagen erneut und fuhr rückwärts gegen eine gegenüberliegende Gartenmauer und einen verzinkten Gartenzaun. Daraufhin flüchtete der Täter und ließ das Fahrzeug zurück.

 

 

Im Juli gelangte ein Trickdiebpärchen am Dienstagmittag in der Kennedystraße unter dem Vorwand, das Kabelfernsehen überprüfen zu müssen, in die Wohnung einer Seniorin.

Während gegen 14 Uhr die etwa 35 Jahre alte und 1,60 Meter große Täterin die Bewohnerin durch geschickte Gesprächsführung ablenkte, durchsuchte der etwa 40 Jahre alte und 1,70 Meter große Komplize die Wohnung. Die Diebe stahlen einen kleinen Safe, in dem sich unter anderem Schmuck befand.

 

Im Juli brannte ein in der Westendstraße abgestellter Nissan Note. Die Kriminalpolizei geht derzeit von fahrlässiger Brandstiftung aus. Offenbar hatte zunächst ein angrenzendes Gebüsch Feuer gefangen, das dann auf das Auto übergriff.

 

Bei einem Discounter im Dörnigheimer Weg hatte im Juli ein Mitarbeiter des Geschäfts eine Frau dabei beobachtet, wie sie sich eine Packung Süßigkeiten einsteckte und Richtung Kasse ging. Doch statt den fälligen Betrag von 2,38 Euro zu begleichen, soll die 34 Jahre alte Bischofsheimerin einfach nach draußen gegangen sein. Allerdings stellte sich ihr der Mitarbeiter in den Weg und rief die Polizei. Statt Süßem muss die Frau nun mit einer Strafanzeige wegen Ladendiebstahls rechnen

 

Mitte Juli hat die Maintaler Polizei einen 39 Jahre alten Autofahrer mit einem Wert von zwei Promille Alkohol in der Atemluft aus dem Verkehr gezogen. Einem Zeugen war zunächst die Alkoholfahne des in Offenbach wohnenden Mannes aufgefallen. Als der sich dann ans Steuer seines Seat Ibiza setzte und losfuhr, rief der Zeuge die Ordnungshüter an. Diese konnten den Verdächtigen wenig später auf einem Tankstellengelände „Am Kreuzstein“ antreffen.

 

Im Juli war „Tag der Verteidigung“ bei der Befragung einer Zeugin, die bereits den zweiten Tag aussagt: die transsexuelle 26-jährige Thailänderin „Cherry“, so ihr Arbeitsname. Sie ist zugleich Nebenklägerin im Prozess gegen fünf Angeklagte wegen Zwangsprostitution, die so genannte „Thai-Connection“, denen unter anderem Menschenhandel, Zwangsprostitution und Steuerhinter­ziehung in mehrfacher Millionenhöhe vorgeworfen werden. Und die 26-Jährige ist so etwas wie eine Kronzeugin der Generalstaatsanwaltschaft, ohne diesen Status offiziell zu haben. Die Nebenklägerin hatte ausgesagt, dass sie keine sexuelle Praktik, so ekelerregend sie auch sein möge, ablehnen durfte, solange sie ihre „Schulden“ bei der Hauptangeklagten nicht abbezahlt hätte. Heute musste sie das relativieren, wenn auch nur in einem Fall. Ein offensichtlich hoch infektiöser Freier wollte sie zum ungeschützten Verkehr zwingen: Nach Rücksprache mit den Hausdamen habe sie schließlich mit Kondom mit ihm verkehren dürfen.

 

Im Juli ist ein 89-jähriger Rentner ist ins Visier von Trickdieben geraten, die sich als Polizisten ausgegeben haben. Es war am vergangenen Donnerstag gegen Mittag, als das Telefon des 89-jährigen Dörnigheimers klingelte. Doch die Betrüger waren clever, schon zu Beginn äußerte der Rentner sein Misstrauen, das sie schnell ausschalten konnten. „Ich habe gefragt, wie ich denn sicher sein kann, dass ich tatsächlich mit der Polizei rede“, erinnert er sich. Daraufhin hätte ein Mann, der sich als Kriminalkommissar vorstellte, ihm gesagt, er solle auflegen und die 110 wählen. Dann würde der Dörnigheimer sehen, dass besagter Kommissar ans Telefon gehen würde. „Das habe ich auch gemacht, und tatsächlich war wieder der Mann am Telefon.“

Dieser habe den 89-Jährigen nach Wertgegenständen in seinem Haus ausgefragt, und auch, ob er einen Safe hat. „Dann wollte der vermeintliche Kommissar vorbeikommen und sich das Geld in meinem Safe anschauen“, sagt der Rentner. „Das wurde mir zu heikel und ich habe aufgelegt und die Polizei in Maintal angerufen.“

Denn Telefontrickbetrug gibt es nicht erst seit gestern: Vom Enkeltrick bis hin zu den falschen Polizisten haben es die Betrüger oft vor allem auf Senioren abgesehen. „Ich glaube, dass sie gezielt in Telefonbüchern nach alten Vornamen schauen und dann ihr Glück versuchen“, ist der 89-jährige Dörnigheimer sicher.

 

Die Tore am seitlichen Eingang auf neuem Friedhof rechts des Haupteingangs von der Otto-Hahn-Straße kommend stehen nahezu immer offen. Das ist doch geradezu eine Einladung an Grabschmuckdiebe – und auch an pflanzenliebende Tiere. Die in der Regel gut organisierten Grabschmuckdiebe würde ein geschlossenes Tor wahrscheinlich nicht von ihrem Tun abhalten, aber so werde ihnen der Abtransport ihrer Beute mit einem Fahrzeug ja auch noch erleichtert, findet eine Besucherin. Doch offizielle Öffnungs- und Schließzeiten gibt es auf Maintals Friedhöfen nicht, genauso wenig wie einen Dienst, der die Zugänge abschließt. Nichtsdestotrotz sollten die Tore geschlossen werden, teilt die Stadt Maintal auf eine entsprechende Anfrage mit.

Was die Sache nicht einfacher macht, ist die Lage des neuen Friedhofs. Abgelegen und versteckt am Rand eines Gewerbegebiets im äußersten Osten Dörnigheims, auf drei Seiten von Wald umgeben und weit weg von Wohnbebauung ist er prädestiniert dafür, zum Ziel von Grabdieben zu werden – und für ältere und unmobile Menschen schwer zu erreichen.

Etwa zwei Meldungen von Diebstählen im Monat erreichten die Stadt Maintal, wie diese auf unsere Nachfrage mitteilt. Kontrollen würden regelmäßig durchgeführt, auch in den Abendstunden und am Wochenende. „Wir möchten aber alle Friedhofsbesucherinnen und Friedhofsbesucher darum bitten, Verdächtiges bei uns oder der Polizei zu melden“, so die Stadt.

 

In Hochstadt ist Ende August ein mutmaßlicher Serieneinbrecher festgenommen worden. Eine Streifenbesatzung beobachtete einen Radler, der sich auffällig umliegende Häuser ansah. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sie fest, dass es sich um einen gesuchten 24-Jährigen aus Offenbach handelt, der im Verdacht steht, mehrere Einbruchsdiebstähle begangen zu haben

in Kindertagesstätten in Rodgau, Rödermark, Dietzenbach und Neu-Isenburg. Ein vermeintlicher Komplize, mit dem der 24-jährige Offenbacher zuvor weitere Einbrüche begangen haben soll, sitzt bereits seit Ende Mai in einer Justizvollzugsanstalt ein.

 

Ein Unbekannte mit ungepflegtem Äußeren soll sich Anfang September in Höhe eines Einkaufsmarktes in der Ascher Straße einem Autofahrer in den Weg gestellt haben, weil dieser angeblich zu schnell gefahren sein soll. Als der 26 Jahre alte Golf-Fahrer aus Maintal losfuhr, habe der Unbekannte gegen eine Fahrzeugtür getreten. An dem schwarzen Wagen entstand hierdurch ein Schaden von rund 1.200 Euro.

 

Mitte September beginnt der Prozess gegen einen 53-jährigen Angeklagten, dem schwerer Raub vorgeworfen wird. Der Mann soll im Februar 2014 eine Frau in ihrem Haus im Maintaler Stadtteil Wachenbuchen überfallen haben. Anschließend, so der Vorwurf, soll der Angeklagte sein Opfer gefesselt und in der Dusche eingesperrt haben. Bei dem Überfall soll der Beschuldigte 800 Euro sowie ein I-Phone aus dem Haus gestohlen haben.

 

Mitte September ist ein Prozess wegen schweren Raubes an einer Maintalerin vor der 2. Schwurgerichtskammer des Landgerichts Hanau. Der Angeklagte erschien trotz Ladung nicht, sondern hat sich möglicherweise in seine Heimat, die Ukraine, abgesetzt. Nach ihm wird jetzt mit Haftbefehl gefahndet. So bleibt eine Tat zunächst ungesühnt, die bereits im Jahr 2014 stattgefunden hat und an Gewaltausübung wenig zu überbieten ist. Der Täter hatte am 20. Februar jenes Jahres gegen 9.30 Uhr an der Haustür der Geschädigten in der Lortzingstraße in Wachenbuchen geklingelt. Als sie öffnete, habe der Täter sie brutal an den Händen gepackt, sie ins Haus gedrängt, mit Klebeband gefesselt und dem Opfer mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Körperverletzung ist somit ebenfalls angeklagt. Sodann habe er sie in ihrer Dusche eingeschlossen und das Haus auf Wertsachen durchsucht. Der Räuber wurde fündig: mehrere Schmuckstücke, ein Goldbarren, ein I-Phone, wie Richterin Wetzel die Liste der entwendeten Gegenstände vorliest. Das Tragische an diesem Fall: Die Geschädigte ist mittlerweile verstorben. Aber wohl nicht durch die unmittelbaren Einwirkungen am Tattag. Sonst wäre der Strafrahmen noch einmal ungleich höher.

 

In der Sendung „Maintower Kriminalreport“ Ende September war auch ein Fall aus Maintal Thema. Geschildert wird der Fall von Ursula L., die Ende Mai zu Hause ausgeraubt wurde. Zwei Täter klingelten am helllichten Tag an der Tür und gaben sich als Techniker der Telekom aus – was sie aber nicht waren. Sie behaupteten, die Telefonleitungen wegen angeblicher Störungen überprüfen zu müssen. Die Maintalerin merkte zwar schnell, dass mit den beiden Männern etwas nicht stimmte, aber es war dennoch zu spät: Als sie schließlich feststellte, dass ihr gesamter Schmuck fehlte, waren die Täter schon über alle Berge.

 

In einem Prozess am Landgericht ist im Oktober ein Hanauer Internet-Betrüger mit ominöser Firma in Maintal zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Täter erhielt: ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung für vollendeten Internet-Betrug in mindestens 419 Fällen, Einziehung von rund 135.000 Euro entstandenen Schadens, und 200 Arbeitsstunden zusätzlich für den überführten, geständigen Täter, einen 26-jährigen Hanauer. Ihm wird gewerbsmäßiger Betrug in hunderten von Einzelfällen mit einem „Fake Shop“ im Internet vorgeworfen, unter „Vorspiegelung eines seriösen Onlineshops“. Schaden bei den Opfern: mindestens jene 135.000 Euro, eingeheimst bei jenen mindestens 419 arglosen Bestellern, die allesamt Vorkasse geleistet haben. Wegen der „Spitzenpreise“; extrem niedrig, natürlich. Für Elektronik-Produkte, die sie in keinem Fall bekamen.

Und erwähnt mehrfach, dass Ali Y. nach seiner Auffassung gar nicht der eigentliche „Hintermann“ sein könne, der als offizieller Geschäftsführer einer ominösen „Vantage GmbH“ mit Sitz in Maintal viel Geld gewaschen, und auf Konten Frankfurter Banken eingezahlte Beträge kurze Zeit später in bar abgehoben haben soll. Das heißt: Er war das schon, der Ali. Das belegen Fotos aus den Banken. Aber meist war noch ein anderer dabei. Einer, der sich auffällig im Hintergrund hielt, doch bei den Bänkern durchaus bekannt zu sein schien. Auf gut Deutsch: Der Hanauer ist ein „Strohmann“. Einer, der sich hat breitschlagen lassen, als Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter einer GmbH vorne dran zu stehen.

 

Bei einem Unfall auf der A66 in Höhe der Anschlussstelle Bischofsheim ist Angang Oktober eine Person verletzt worden. Bei dem Unfall wurde eine Person leicht verletzt, drei Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Schaden wird auf 30.000 Euro geschätzt. Auslöser dieser Kollision soll ein Autofahrer gewesen sein, der plötzlich vom Verzögerungsstreifen auf die rechte Fahrspur der A 66 fuhr und ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern, weiter in Richtung Frankfurt fuhr.

 

Eine Fußgängerin ist im Oktober in der Berliner Straße von einem etwa 1,75 Meter großen Mann unsittlich angefasst worden. Kurz nach 6 Uhr war die 35-Jährige in Höhe der Hausnummer 64 unterwegs, als der Täter von hinten kam und ihr an die Brust griff sowie ihr mehrmals in das Gesäß kniff. Die Maintalerin schrie und der Mann rannte in Richtung Wichernstraße davon.

 

Die Staatsanwaltschaft Hanau und die Ermittler des Fachkommissariats 21 wenden sich im Oktober mit der Veröffentlichung eines Phantombildes an die Bevölkerung und bitten um Mithilfe. Eine Seniorin wurde am Mittwoch, den 30. Mai 2018, gegen 14.45 Uhr, in ihrer Wohnung in der Philipp-Weber-Straße Opfer eines Trickdiebstahls. Die Ermittler fragen nun: Wer kennt Personen, die dem Phantombild ähnlich sehen? -Wer hat das Geschehen oder die Flucht des Täters, der mindestens einen Komplizen hatte, beobachtet?

 

Bei einer Auseinandersetzung Ende Oktober in einer Wohnung in der Hermann-Löns-Straße ist ein 19-Jähriger mit einem Messer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 20 Jahre alter Mann aus Maintal, flüchtete zunächst. Nach ihm wurde daraufhin intensiv gefahndet. Der Beschuldigte stellte sich in der Nacht zum Sonntag auf einem Frankfurter Polizeirevier. Nach ersten Erkenntnissen hielten sich gegen 20 Uhr die beiden Männer sowie drei weitere in der Wohnung auf. Der 19- und der 20-Jährige gerieten dann in Streit, in dessen Verlauf der Ältere den 19-Jährigen mit einem Messer verletzt haben soll. Der Jüngere kam in ein Krankenhaus und wurde operiert.

 

Unbekannte haben im Oktober im Wald im Bereich der Kesselstädter Straße rund 80 Altreifen illegal entsorgt. Ein Spaziergänger, der am Sonntagvormittag mit seinem Hund im Wald zwischen Hanau-Kesselstadt und Maintal unterwegs war, rief gegen 10.30 Uhr die Polizei. Die Streife gelangte von Maintal aus über die Straße „Auf der Burg“ über den ersten Feldweg rechts zum Ablageort.

 

Die Maintal-Werke GmbH als ortsansässiger Energieversorger warnt Anfang November vor unseriösen Anrufen. „Immer öfter erreichen unsere Kunden unseriöse Anrufe von Stromanbietern, die sich als Mitarbeiter der Maintal-Werke ausgeben. Daher die Warnung an unsere Kunden: Das sind nicht wir!“ Die Anrufer versuchten mit Fragen wie „Sie hätten doch sicher gern 20 Prozent weniger Stromkosten?“ neue Kunden zu ködern. Werde diese Frage bejaht, werteten die Firmen dies als Zustimmung und der Kunde bekomme einen neuen Vertrag zugeschickt, der oftmals sogar zu höheren Jahreskosten führe als bisher.

 

Einbrüche im November:

  • In die Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Gerhart-Hauptmann-Straße. Zwischen 17 und 20 Uhr hebelten die Einbrecher laut Polizei ein Fenster auf und kletterten durch dieses in den Innenraum. Anschließend durchsuchten sie mehrere Räume und Schränke. Ob sie etwas mitgehen ließen, steht derzeit noch nicht fest. Eine Fensterscheibe des Jugendzentrums in Bischofsheim beschädigt. Offenbar wurde die Scheibe mit einem Gegenstand beworfen, sodass sie einen großen Sprung davontrug. Der Schaden wird auf etwa 4.000 Euro geschätzt.
  • Wohnung im einstelligen Hausnummernbereich „Alt Wachenbuchen“: Die Täter nutzten dabei wohl ein gekipptes Badezimmerfenster, um einzusteigen. Aus der Wohnung wurden Bargeld und ein Laptop entwendet, woraufhin die Täter wieder auf gleichem Wege flüchteten.
  • Ein Mehrfamilienhaus in der Dörnigheimer Braubachstraße: Die Diebe hebelten zunächst die Hauseingangstür auf. In den Kellerräumen entwendeten sie mehrere Briefmarken- und Münzsammlungen aus den Räumen des Geschädigten, der dort nebenberuflich damit handelt. Die Schadenshöhe wird auf mehrere tausend Euro geschätzt. Die Einbrecher entwendeten aus den angrenzenden Kellerverschlägen auch noch weitere Gegenstände des täglichen Bedarfes, bevor sie mit ihrer Beute in unbekannte Richtung flüchteten.
  • Einfamilienhaus in der Königsberger Straße: Diversen Schmuck haben Einbrecher gestohlen. Wie die Polizei mitteilte, waren die Täter im Zeitraum von 16 bis 20.30 Uhr im Bereich der einstelligen Hausnummern zugange und hebelten dabei die Terrassentür auf.
  • In ein Einfamilienhaus in der Straße „Am Kreuzstein“: Unbekannte haben Bargeld sowie eine Digitalkamera gestohlen. Sie durchsuchten sie mehrere Räume, sackten ihre Beute ein und flohen über das zuvor aufgebrochene Fenster.
  • Doppelhaushälfte in der Brucknerstraße (einstellige Hausnummern): Die Diebe nahmen Schmuck sowie Bargeld mit. Zwischen 15.30 und 20 Uhr hebelten die Einbrecher die Terrassentür auf, begaben sich ins Innere und durchsuchten mehrere Räume. Zudem durchstöberten sie Schränke sowie Schubladen und flohen, nachdem sie ihre Beute eingesteckt hatten, über den zuvor genutzten Einstiegsweg.
  • Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Mainkurstraße: Zwischen 16 und 18 Uhr hebelten die Einbrecher die Balkontür auf, betraten die Wohnung und durchsuchten mehrere Räume. Nachdem sie Bargeld und Schmuck eingesteckt hatten, flohen sie über den Balkon
  • Autodiebe stahlen Ende November einen am Bürgerhaus in Bischofsheim geparkten Mazda.  Der Eigentümer hatte seinen schwarzen CX-5 gegen 20 Uhr auf dem dortigen Parkplatz abgestellt. Als er gegen 23.30 Uhr zurückkam, war der Geländewagen verschwunden.

 

Es gibt Leute, die ihren Einkauf mit dem Einkaufwagen des Marktes bis zu ihrer Wohnung fahren, dort ausladen und den Wagen nicht zurückbringen, sondern einfach an der Straße oder am Nachbargrundstück abstellen. Im aktuellen Fall war es ein Einkaufswagen des Netto-Marktes in der Spessartstraße, der bis zu seinem „finalen Parkplatz“ in der Thomas-Mann-Straße immerhin anderthalb Kilometer zurücklegte. Auch andere Märkte kennen das Problem, auch wenn es sich überwiegend um Einzelfälle handelt. Eher selten sieht sich die städtische Ordnungsbehörde mit Meldungen über gestohlene und abgestellte Einkaufswagen konfrontiert. Wenn eine Mitteilung über einen Einkaufswagen auf Grünflächen oder im Außenbereich eintreffe, werde der jeweilige Supermarkt informiert und zur Abholung aufgefordert. Die Aldi- Filiale in Bischofsheim verwendet Einkaufswagen, deren Räder blockieren, sobald sie das Filialgrundstück verlassen. Auch Lidl setzt auf diese Variante. Schließlich seien die Anschaffungskosten sehr hoch.

 

Einbrüche im Dezember:

  • Autodiebe haben einen im Maulbeerweg abgestellten Mercedes Sprinter entwendet: Seinen schiefergrauen Wagen hatte der Eigentümer in Höhe der Hausnummer 30 geparkt. Als er am Donnerstagmorgen, gegen 6 Uhr, losfahren wollte, stellte er den Diebstahl fest. Im Fahrzeug befanden sich verschiedene Bauutensilien.
  • Einfamilienhauses an der Burgernickelstraße: Seltsame Geräusche haben den Anwohner aus seinem Schlaf erwachen lassen. Kurz zuvor waren nach Angaben der Polizei zwei Unbekannte in das Wohnhaus eingedrungen, indem sie die Eingangstür aufgehebelt hatten. Sie begannen gerade die Räume zu durchsuchen, als sich die beiden ertappt sahen und sofort die Flucht antraten; nach ersten Erkenntnissen gingen die Einbrecher leer aus.
  • Berger Straße: Zwischen 13.15 und 18.20 Uhr hatten die Täter zunächst versucht, die Terrassentür und ein anderes Fenster zu öffnen. Nach ersten Erkenntnissen verschwanden die Diebe mit Kleingeld. Vermutlich waren dieselben Einbrecher auch in der Haingrabenstraße zugange: Zwischen 14.30 und 18.30 Uhr waren die Unbekannten dort nach dem Aufhebeln eines Fensters in die Kellerwohnung eines Mehrfamilienhauses eingestiegen. Sie durchsuchten die Räume und machten wohl keine Beute. Allerdings hebelten sie des Weiteren die Terrassentür der Erdgeschosswohnung auf, durchwühlten die Schränke und stahlen Schmuck und Geld. In die Wohnung im ersten Stock gelangten sie jedoch nicht, da sie vergeblich an der Balkontür gehebelt hatten
  • Ascher Straße: Unbekannte hebelten zwischen 15 und 21.30 Uhr die Eingangstür eines Hauses im Bereich der 60er-Hausnummern auf und verschafften sich so Zutritt zu den Räumlichkeiten. In diesen durchwühlten sie alles und nahmen Bargeld, Schmuck und Parfum mit.
  • Maulbeerweg: Einbrecher kletterten auf einen etwa einen Meter hohen Balkon im Bereich der 40er-Hausnummern. Sie schlugen die Scheibe der Balkontür ein und betraten dann die Wohnung, aus der sie ebenfalls Bargeld und Schmuck stahlen.

 

 

Klock-Prozess:

Der im Mordfall Klock angeklagte Claus Pierre B. hat im Februar offenbar den Ablauf des Geschehens bildlich und schriftlich festgehalten. Diese Zeichnungen sollen hierbei bereits vor der „Chronik“ entstanden sein, die B. in seiner Untersuchungshaft schrieb. Claus Pierre B. hat den Ablauf des tödlichen Geschehens auf der Main River Ranch schriftlich und bildlich dargestellt, offenbar schon geraume Zeit bevor er in der Untersuchungshaft seine ausführliche „Chronik“ anfertigte. Man könnte die vierseitige handschriftliche Notiz als ein Memorandum bezeichnen, in dem Claus Pierre B. schildert, wie Harry Klock an jenem 6. Juni 2014 zunächst eine angebliche Mietschuld von 456 Euro einforderte. Dies habe er abgelehnt unter Hinweis auf die Auskunft seines Rechtsanwaltes, wonach das Ehepaar gar nicht berechtigt gewesen sei, das Anwesen unterzuvermieten.

Klock habe ihn daraufhin wütend am Hals gepackt und ein Messer gezogen. „Er beschuldigte mich des Verrats.“ Bei der folgenden Auseinandersetzung habe ihm Klock einen Stich in den Oberschenkel versetzt. Es sei ihm aber gelungen, das Messer an sich zu bringen. „Der Kampf war so wild, dass wir beide zu Boden gingen. Er würgte mich, ich bekam kaum Luft.“ Gleichzeitig habe Sieglinde Klock versucht, mit einer Axt auf ihn einzuschlagen. „Dann hörte ich zwei Schüsse . . .“ Dem Gutachter Ansgar Klimke hatte Claus Pierre B. weiter berichtet, in einer Art Blutrausch immer wieder zugestochen zu haben. „Ich war in Panik, weil ich dachte, der steht gleich wieder auf und greift mich erneut an.“

Die Verteidigung von Claus Pierre B. hatte diese Schilderung zwar an Klimke geschickt, es offenbar aber versäumt, sie auch dem Gericht zukommen zu lassen. Rechtsanwalt Karl Kühne-Geiling sagte dazu: „Wir haben Polizei und Staatsanwaltschaft aber frühzeitig von der Einlassung meines Mandanten in Kenntnis gesetzt.“ In einem Strafprozess müssen alle Beweise jedoch zwingend Eingang in die Akten finden. Pikant ist dies vor allem deshalb, weil der Bundesgerichtshof in der Revisionsentscheidung gerügt hatte, die Einlassungen der Angeklagten seien sowohl inhaltlich als auch zeitlich nicht ausreichend dokumentiert.

 

Fünf Plädoyers sorgten im März für einen langen Gerichtstag. Für Oberstaatsanwalt Heinze

hat sich im Verlauf der Beweisaufnahme zweifelsfrei ergeben, dass kein Kampf zwischen Harry Klock und dem Angeklagten stattgefunden hätte, sondern dieser ganz arglos nur ausstehende Mieten eintreiben wollte. Dann habe ihn Claus-Pierre ganz kaltblütig mit 17 Messerstichen getötet, deshalb sei es ebenfalls Mord. den lassen. Sein Vater habe Sieglinde Klock mit zwei aufgesetzten Genickschüssen aus einer Walther P38 regelrecht hingerichtet. Das Beil, das im Laufe der Ermittlungen erst aus dem Main gefischt werden musste und das die Angeklagten wohl in Panik dort versenkten, soll sogar von Claus-Pierre selbst geführt worden sein, der Harry Klock damit schon eine Wunde an der Stirn beigebracht habe, bevor er dann mit dem Messer zustach. Und alles rundete Klaus-Dieter quasi ab, mit zwei Schüssen, weil Sieglinde sonst Zeugin gewesen wäre. So forderte Bauer zweimal lebenslänglich. Die beiden weiteren Nebenklägervertreter schlossen sich entweder Heinze oder Bauer in mehr oder weniger ausführlichen Plädoyers an.

Für die Verteidigung sieht das naturgemäß völlig anders aus. Rechtsanwalt Karl Kühne-Geiling, Verteidiger des Sohnes, und Rechtsanwalt Thomas Scherzberg, der das Plädoyer für den Vater hielt, plädierten beide jeweils auf Freispruch. Der Prozess insgesamt sei geprägt gewesen vom Versuch der Nebenklagevertreter, ihre Mandanten „schlecht zu machen“. Diese aber seien „ehrbare, kleine Handwerker“, die sich immer wieder Drohungen von Harry Klock ausgesetzt gesehen hätten. Der habe schließlich immer ein Messer in einer Gürteltasche mit sich geführt, wie etliche Zeugen bestätigen könnten.

Die Sensation blieb aus: Auch die 2. große Strafkammer sprach die beiden Angeklagten im Klock-Prozess frei. Klaus-Dieter B. wurde jedoch wegen Verstoß gegen das Waffengesetz zu acht Monaten verurteilt. Für die abgesessene U-Haft stehe Vater und Sohn B. eine Entschädigung zu, so das Gericht. Ganz ungeschoren kam Klaus-Dieter B. nicht davon: Wegen Verstoß gegen das Waffengesetz – er war im Besitz der Wehrmachtspistole gewesen – wurde er zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Weil diese Strafe durch die U-Haft als verbüßt gilt, kann sie, quasi im Nachhinein, nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. Oberstaatsanwalt Heinze kündigte an, erneut in Revision gehen zu wollen, ebenso die Nebenkläger

Da ist die Sache mit Frau S., die zur Tatzeit auf dem Nachbarhof, gut 120 Meter entfernt, gedöst hat. Oder geschlafen. Sie schilderte es mal so, mal so. Zwei Knallgeräusche will sie aber vernommen haben. „Puff-puff!“ Anfangs war sie sich nicht so sicher, aber später, je mehr sie als Zeugin in den Mittelpunkt des Verfahrens rückte, schon: „Eindeutig Schüsse!“

Verkennung der rechtlichen Umstände geriet dies für Bauer-Skuqi-Dietrich zum Dreh- und Angelpunkt des Falles: Handelte es sich tatsächlich um die beiden Schüsse, mit denen Sieglinde Klock getötet wurde, und waren diese nicht von Hundegebell begleitet, wie Frau S. sich zu erinnern glaubt, so müsse es Mord gewesen sein. Dann könne das Geschehen nämlich nicht abgelaufen sein wie von Claus Pierre B. geschildert – als verzweifeltes Ringen um Leben und Tod nach dem Messerangriff durch Harry Klock.

Was von den Klocks im öffentlichen Gedächtnis bleibt, hat eine düstere Seite. Es ist das Bild einer ehelichen Notgemeinschaft, die mit allerlei Tricks dies- und jenseits der Legalität um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfte, verzweifelt, muss man sagen, sich an ihren großen Traum vom Rentnerleben in Spanien klammerte und ausgerechnet jene mit menschenverachtender Drangsal schikanierte, denen es noch schlechter ging. Es ist ein bitterer Beigeschmack, der von dieser Beweisaufnahme übrigbleibt.

 

Die Staatsanwaltschaft ist im Juni auch gegen das zweite Urteil im Klockprozess, das schriftlich vorliegt, in Revision gegangen. Vor allem beruft sie sich dabei auf eine „Überdehnung des Notwehr-, beziehungsweise Nothilferechts“. Sollte sie damit erfolgreich sein, müsste das Verfahren zum dritten Mal aufgerollt werden. Für eine „Notwehrkonstruktion“ wäre es nämlich geschickter gewesen, so die Richter, den Ablauf von vornherein anders, für den Angeklagten bedrohlicher, zu schildern. Auch damit nahm die Strafkammer der Nebenklage den Wind aus den Segeln. Die Angehörigen der Verstorbenen waren stets von einer geplanten Tat ausgegangen. Das Geschehen müsse anders als von den Angeklagten geschildert abgelaufen sein. Zwar gäbe es durchaus Belege für derartige Thesen. Damit ließen sich gleichwohl die Einlassungen von Klaus-Dieter und Claus Pierre B. nicht widerlegen. Vielmehr spräche vieles „gegen die Annahme, die Angeklagten hätten das Ehepaar am Tag des Geschehens geplant auf die Ranch gelockt, um es zu töten“.

Die Kammer glaubt dem Angeklagten, er habe seinen Sohn vor der mit einem Beil auf diesen losgehende Frau schützen wollen. Dies mag nun Ansatzpunkt für Heinzes neuerliche Revision sein. Denn das Schlag- und Schneidwerkzeug wurde nicht mehr gefunden. Die Angeklagten wollen es hinterher in den Main geworfen haben. Die Kammer schreibt: „Da es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass dieses Beil von einem der Angeklagten oder von Harry Klock eingesetzt worden war … bleibt insofern nur Sieglinde Klock als diejenige, die das Beil geführt haben kann.“ Es mag eine etwas gequälte Herleitung sein. Man könnte von einem Zirkelschluss sprechen. Ein Beweis aus sich selbst heraus. Aber ob sich der BGH daran stößt?

 

Personen (hier nicht wiedergegeben)

 

 

 

 

Das Jahr 2019

 

Stadtverordnetenversammlung

 

Das oberste Beschlußorgan einer Kommune ist die Gemeindevertretung, in Maintal die Stadtverordnetenversammlung. Deshalb soll sie auch zuerst behandelt werden. Doch in diesem Jahr ging es vor allem um die Wahl eines neuen Ersten Stadtrats.  Am 31. Dezember sollte die zweite Amtszeit von des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber eigentlich enden. „Ich bewerbe mich um eine weitere Amtszeit“, kündigt Sachtleber an. Lediglich die Grünen und die CDU sprechen sich bei unserer Abfrage zum Ausblick auf das Jahr 2019 klar für Sachtleber aus.

Im Zusammenhang mit der Stadtratswahl machten die Grünen im August eine Flugblattaktion zugunsten des derzeitigen Amtsinhabers Ralf Sachtleber, die bei den anderen Parteien auf heftige Kritik stieß. Die Befürchtung der Grünen war, dass SPD und CDU mit Hilfe ihrer jetzigen Mehrheit statt einem jetzt zwei hauptamtliche Stadtratsposten schaffen und Kandidaten aus ihren eigenen Reihen zur Wahl stellen werden. Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber sahen jedoch die Stadt mit zwei fachkompetenten Führungskräften gut aufgestellt, um alle Aufgaben zu leisten. Von 88 Aufträgen der Stadtverordnetenversammlung seien 37 erledigt und 50 in Bearbeitung.

Anfang September setzte Ahmet Cetiner in der Debatte um die anstehende Wahl eines Ersten Stadtrats ein Zeichen. Der Unternehmer, der unter anderem Pächter der Sommergastronomie Mainkultur ist und regelmäßig mit satirischen Beiträgen auf sich aufmerksam macht, präsentiert sich als potenzieller Kandidat für den Posten. Er machte damit Opposition gegen die Parteien, die das Amt politisch besetzt haben wollten. Wenn das Parteibuch wichtiger sei als die persönliche Eignung, dann brauche es konsequenterweise einen Kandidaten, der gegenüber allen Fraktionen loyal sei.

 

Der 23. September war der Tag der Entscheidung, ob der Erste Stadtrat in Maintal in seine dritte Amtszeit geht oder nicht. Umgeschwenkt war indessen die CDU, die zu Jahresbeginn noch betont hatte „das Beste für Maintal ist aus unserer Sicht die Wiederwahl Sachtlebers“. Sie ist aber von dieser Überzeugung zwischenzeitlich abgerückt. Unzufriedenheit mit der Arbeit des Amtsinhabers und die Überzeugung, dass im Hauptamt ein Vertreter aus der Politik sitzen sollte, sind wesentliche Gründe, mit denen Fischer für einen personellen Wechsel eintritt.

Rückhalt fand Sachtleber weiterhin bei den Grünen, die ihn 2007 als Kandidaten nominiert hatten. „Für Maintals Zukunft ist es unerlässlich, dass Bürgerinnen und Bürger, Stadtverordnete und Verwaltung weiterhin erfolgreich zusammenarbeiten. Für diese integrative Aufgabe ist aus Sicht von B90/ Die Grünen niemand besser geeignet als Ralf Sachtleber“, lautete die Begründung. Das sahen auch über 300 Maintaler so, die mit ihrer Unterschrift an die Stadtverordneten appellieren, Sachtleber „im Interesse unserer Stadt“ wiederzuwählen.

 

Es soll auch in Zukunft nur einen Ersten Stadtrat in Maintal geben. Das dürfte aber nicht Ralf Sachtleber sein. Die Stadtverordneten sprachen sich mehrheitlich gegen eine Wiederwahl des Amtsinhabers aus. Stattdessen soll nun ein Wahlvorbereitungsausschuss gegründet werden, der eine Ausschreibung der Position vornimmt und damit das Feld für einen weiten Bewerberkreis öffnet. Ob Ralf Sachtleber darunter sein wird, ist offen.

Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher brach eine Lanze für ihren Kollegen im Hauptamt. Man sei seit dreieinhalb Jahren ein Team und würde die Themen, die hier angesprochen würden, auch umsetzen. Der Antrag der Grünen für eine Wiederwahl des Amtsinhabers wurde mit 17:23 Stimmen abgelehnt bei zwei ungültigen Stimmen. Ralf Sachtleber machte deutlich, dass er sich nicht auf eine Ausschreibung bewerben wird. Dreh- und Angelpunkt der Aussprache war die grundsätzliche Debatte über eine politische Schärfung im Hauptamt.

 

Ein Name stand bereits im Raum: Karl-Heinz Kaiser. Der Sozialdemokrat ist seit 2011 Stadtverordnetenvorsteher. Aus dem Ersten Bürger der Stadt könnte also der Erste Stadtrat werden. Und auch für die dadurch freiwerdende Position des Stadtverordnetenvorstehers wurde schon ein Name gehandelt: Martin Fischer, Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU.

Der Wahlvorbereitungsausschuss hat im Oktober die Stelle ausgeschrieben. Bis zum 30. Oktober können sich Interessierte auf die freie Position im hauptamtlichen Magistrat bewerben. Gesucht wird eine „fachlich geeignete und im Umgang mit kommunalpolitischen Gremien erfahrene Persönlichkeit mit Führungserfahrung“, heißt es in der Ausschreibung. Weiterhin seien eine kollegiale Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin, den städtischen Gremien und einer engagierten Verwaltung sowie die Kooperation mit einer aktiven, interessierten Bürgerschaft Voraussetzungen für diese Funktion.

Für welche Fachbereiche Sachtlebers Nachfolger zuständig sein wird, entscheidet Bürgermeisterin Monika Böttcher. Noch bis Ende des Jahres ist Ralf Sachtleber Maintals Erster Stadtrat. Sollte bis dahin kein geeigneter Nachfolger gefunden worden sein, hat er sich dazu bereit erklärt, die Geschäfte bis Ende März weiterzuführen.

Nächstmöglicher Termin für eine Wahl wäre die Sitzung am Montag, 16. Dezember. Aber auch am Tag der Wahl selbst kann der Kreis der Bewerber um weitere Kandidaten ergänzt werden. Das Vorschlagsrecht liegt dann allerdings allein bei der Stadtverordnetenversammlung. Sollten an diesem Abend weitere Kandidaten benannt werden, würde der Wahlvorbereitungsausschuss in einer Sitzungsunterbrechung zusammenkommen, um zu prüfen, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Dies vorausgesetzt, wäre eine Wahl noch am gleichen Abend möglich. Wenn im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit für einen Kandidaten erreicht wird, folgen weitere Wahlgänge. Und nach jedem einzelnen ist es auch möglich, den Prozess abzubrechen. Und dann stand ja auch noch im Raum, ob die Wahlalternative Maintal (WAM) einen Antrag auf Abschaffung des Postens stellt

Die Vorsitzenden sind sich fraktionsübergreifend einig, dass die nicht-öffentlichen Sitzungen des Wahlvorbereitungsausschusses dem Schutz der Bewerber dienen. Denn es gibt keine Garantie auf eine Wahl. Deshalb sollen die Personen nicht geschädigt aus dem Verfahren hervorgehen. Es könnten sich schließlich auch Kandidaten bewerben, die sich in einem festen Arbeitsverhältnis befinden. Die Schattenseite des Verfahrens ist, dass interessierte Kreise, die das Verfahren in Misskredit bringen wollen, die Möglichkeit haben, Legenden zu streuen.

 

Es meldeten sich dann mehrere Bewerber:

1. Ahmet Cetiner, parteilos, aus Bischofsheim, , Pächter der Sommergastronomie Mainkultur und Gründer eines Carsharing-Unternehmens (das er aber bald wieder aufgeben mußte), der sich vor allem gegen einen Bewerber mit Parteibuch aussprach (Anfang September).

2. Sabine Freter, parteilos, studierte Bauingenieurin, seit 2017 Bereichsleiterin der Stadtwerke in Mörfelden-Walldorf (Ende November). Als wichtige Themen für Maintals Zukunft sieht sie vor allem das Schaffen von Arbeitsplätzen und von Wohnraum.

3. Anahit Schäfer, Ehefrau des Fraktionsvorsitzenden der FDP, ehrenamtliche Stadträtin, nach der Reifeprüfung in Jerewan hat sie Technologie der anorganischen Chemie studiert und sich als Schneiderin selbständig gemacht und diese Selbständigkeit in Maintal fortgeführt (Anfang Dezember).

4. Andreas Bühner, parteilos, im Jahre 2005 hat er in Dörnigheim ein Ingenieurbüro als Startup gegründet und es bis zum Verkauf Ende 2018 samt 85 Mitarbeitern geführt. Er will vor allem Bürgerversammlungen und als Erster Stadtrat vor allem kaufmännischen Vorsicht walten lassen und Stadtentwicklung in Eigenregie machen (Anfang Dezember).

5. Ioannis Sarigiannidis, parteilos, aus Dörnigheim. Er arbeitet bei einem Bildungsträger in Hanau und will den lebendigen Dialog mit den Bürgern führen, am besten an einem zentralen Ort der Begegnung in Maintal.

Im Gespräch war auch schon Martin Fischer, Partei- und Fraktionsvorsitzenden der CDU. Aber weil der Wahlprüfungsausschuß seine Arbeit noch nicht abgeschlossen hatte., konnte in der Dezember-Sitzung kein neuer Stadtrat gewählt werden.

 

 

Weitere Themen des öffentlichen Lebens

Die Bürgermeisterin setzte ab März ihre Stadtteilgespräche auf dem Wochenmarkt Bischofsheim fort. Weitere Gespräche in den anderen Stadtteilen folgten. Auch die Vereinsgespräche fanden wieder statt. Über die städtische Facebook-Seite wurden die Fragen der Nutzer live beantwortet. Auch für Kinder und Jugendliche gab es Termine. Aber die Beteiligungsplattform „Maintal macht mit“ für die Ideen ihrer Bürger wurde aufgegeben wegen mangelnder Beteiligung (und der Forderung von 100 Unterstützern).

 

Die Maintaler Fraktionen warben für die Europawahlen am 26. Mai mit Pizzas, die nicht mit dem Logo der Pizzeria, sondern mit einem gemeinsamen Aufruf der Maintaler Stadtverordneten., am kommenden Sonntag an der Europa-Wahl teilzunehmen und ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben. Und am Samstag diskutierten vier Fraktionsvertreter auf einem Podium in Höhe der Main-Kultur ihre jeweiligen Vorstellungen vom zukünftigen Europa, umrahmt von einem Kultur- und Unterhaltungsprogramm. In Hochstadt müssen sich die Wähler im Vergleich zu den vergangenen Wahlen auf neue Wahllokale einstellen. Die zwei Wahllokale aus dem Rathaus ziehen um ins Bürgerhaus, Ringstraße Süd 21, und das Wahllokal aus dem Gemeindehaus ist nun im DRK-Seniorenzentrum, Konrad-Höhl-Straße 6, zu finden.

Die Grünen wurden in Maintal die zweitstärkste Kraft nach der CDU. Sie konnten ihr Ergebnis mit 23,0 Prozent im Vergleich zu den Wahlen vor fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die Verlierer der Wahl sind die SPD (minus 12,4 Prozent) und die CDU (minus 4,7 Prozent). Die AfD erhielt 10,9 Prozent, die Wahlbeteiligung lag bei 56,0 Prozent (40,3)

 

Im Mai wurden in den beiden Familienzentren Treffs für alle Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern angeboten. um vor allem junge Mütter miteinander ins Gespräch bringen. In den Einrichtungen können sich Eltern zudem Rat zu Erziehungs- oder. Im Familienzentrum Uhlandstraße wurde das Elterncafé weitergeführt. Die Sozialpädagogin Verena Strub leitet seit 2017 die Stabsstelle für Integration. Diese Zuordnung außerhalb der Fachbereiche mache deutlich, dass das Thema Integration quer zu allen liege und alle Ämter damit befasst seien. Sechs Themenfelder werden unter Beteiligung von Experten ausgearbeitet. Die Bereiche gliedern sich in „Lernen in Maintal – Sprache und Bildung“, „Aufwachsen in Maintal“, „Arbeiten in Maintal“, „Alt werden in Maintal“, „Leben und Wohnen in Maintal“ und „Miteinander reden in Maintal – im Dialog für Toleranz und Vielfalt“.

 

Im Rahmen des Programms zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung konnte in Bischofsheim der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe im Juli auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei.

 

Die Maintal Aktiv–Freiwilligenagentur lud im Oktober zur Demokratiewerkstatt ins Stadtteilzentrum Bischofsheim mit dem Schwerpunkt „Demokratie stärken!“ ein.

 

Im Oktober zogen die Grünen in Maintal eine positive Bilanz ihrer transparenten Arbeit:

Seit dem Frühjahr dieses Jahres haben die Maintaler Grünen eine neue Agenda zur Mitgliederwerbung in Kraft gesetzt. Offener, aktueller, niederschwelliger, konkreter wollen die Grünen werden, um mehr Menschen für die Maintaler Politik und die damit verbundenen Grünen-Standpunkte zu gewinnen. Die Zeiten für einen neuen Politikansatz scheinen nie besser gewesen zu sein, als in der Zeit, in denen den Grünen das Thema Klimaschutz die Tore zur politischen Mitte weit geöffnet hat, in Maintal und anderswo. Wie ein neuer, offener Zugang zu Politik und politischer Mitbestimmung aussehen kann, dazu hatten Mitte September den Landesvorsitzende Philip Krämer eingeladen.

 

Die Maintaler FDP warnte im Oktober davor, die nun verabschiedete Grundsteuerreform solle nicht für Steuererhöhungen in Maintal genutzt werden. Sie forderte, dass sich die Bemessungsgrundlage für die Steuer an der Fläche orientiert, damit keine hohen bürokratischen Erfordernisse auf die Bürgerinnen und Bürger und die Verwaltung zukommen. Kritiker sind allerdings gegen die reine Flächenbemessung und fordern, dass auch der Immobilienwert bei der Berechnung eine Rolle spielen müsse. Ansonsten käme es zur bizarren Situation, dass eine Mittelstands-Familie, die auf dem Land im Altbauhaus mit einem großen Garten wohnt, erheblich mehr Grundsteuer zahlen muss als ein schwerreicher Besitzer von Luxusappartements im Frankfurter Nordend. Die Maintaler Stadtverordnetenversammlung kann dann entscheiden, mit welchen Hebesätzen wir die verschiedenen Nutzungsarten versehen.

 

Bei der Diskussion über den Klimawandel im November ging es vor allem um die Frage, ob man vom Klimawandelt oder vom Klimanotstand sprechen solle, ob es also eine Klimakrise gibt und dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen. Die Ausschüsse haben ich zum Klimanotstand bekannt und diesem eine hohe Priorität eingeräumt. Es wurde die Gründung eines Klimabeirates beschlossen und ein Aktionsplan „Klimaschutz Maintal 2025“ sollte erstellt werden. Die Stadtverordnetenversammlung aber entschied sich nur für eher kleine Projekte (Verkehrswende oder Pflanzung von Bäumen), anstatt einer großen Veränderung.

 

Die Stadt Maintal beklebte im November die Bio-Abfallbehälter mit Info-Stickern, weil Fehlwürfe den Betreibern der Biokompostieranlage große Probleme bereiten.

 

Der Haushalt 2020 wurde Mitte Dezember mit einer wenn auch schwachen Mehrheit beschlossen. Die Fraktionen hatten sich schon im Oktober zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle städtischen Gebäude klimaneutral zu gestalten. Um dieses Vorhaben umzusetzen, hatten die Grünen angeregt, die Stelle für einen technischen Energiebeauftragten zu schaffen. Dieser Antrag wurde am Montag aber mit Mehrheit abgelehnt. Einigkeit herrschte bei den Fraktionen indes beim Thema Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder, vor allem bei der Schulkindbetreuung an der Fritz-Schubert-Schule. Der fertige Haushaltsplan fand lediglich bei den Fraktionen der CDU und der WAM Zustimmung

 

An Heiligabend machte die Verwaltungsspitze ihren traditionellen Rundgang bei der Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz Maintal, bei der Feuerwehr und den Mobilen Sozialen Hilfsdiensten, um sich dort zu bedanken für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit.

 

 

Stadtentwicklung

 

Anfang des Jahres wurden auf dem alten Friedhof Dörnigheim die Toiletten für Friedhofsbesucher geschlossen, lediglich bei Trauerfeiern oder Beerdigungen darf sie genutzt werden.

Der Grund ist Vandalismus.

 

Für den Spielplatz an der Mainfähre in Dörnigheim wurde eine neue Konzeption erarbeitet:

Neue Spiel- und Sportgeräte sollen dafür sorgen, dass Eltern und Großeltern künftig nicht nur von der Bank aus das muntere Treiben beobachten, sondern selbst aktiv werden. Der Mehrgenerationenspielplatz kann und soll von allen Altersgruppen genutzt werden, die Geräte sind auch für Menschen mit Behinderungen nutzbar. Die Fläche soll nicht nur erweiterter Spielplatz sein, sondern auch ein Begegnungsort, für eine soziale Interaktion zwischen Generationen und Bevölkerungsgruppen.

 

Ende Januar wurden die Anwohner des Gebiets innerhalb der Straßen Waldstraße, Fechenheimer Weg, Friedhofstraße und Eugen-Kaiser-Ring informiert, daß auf ihren Grundstücken möglicherweise Altlasten vorliegen in Form von Trümmerresten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nicht brauchbare Schuttteile aus Frankfurt wurden dazu verwendet, das Feuchtgebiet für eine Bebauung nutzbar zu machen. Ende 2016 buchstäblich kamen sie beim Erweiterungsbau der Waldschule wieder zutage. Säuglinge und Kleinkinder sollen nicht direkt auf und mit der Erde spielen, Erwachsene sollten nach Garten- und Erdarbeiten die Hände immer gründlich waschen. Vom Anbau von Wurzel- und Knollengemüse wird abgeraten.

Einzelprojekte:

Die Ideen für ein neues, zentrales Rathaus, das im Bereich des Bahnhofs Maintal-Ost in Dörnigheim hätte entstehen können, wurden Anfang des Jahres zu den Akten gelegt. Von diesen Überlegungen übrig geblieben ist das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum, denn mit dem dortigen Bus­bahnhof ist eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Noch in diesem Jahr sollte die Umsetzung des Projekts beginnen. Denkbar ist unter anderem den zentralen Stadtladen dort unterzubringen. Außerdem könnten von der Öffentlichkeit häufig frequentierte Einrichtungen der Verwaltungen im neuen Zentrum am Bahnhof Maintal-Ost ihren Platz finden.

Mit dem Haushalt 2019 beschlossen Maintals Parlamentarier, den Altbauflügel des Rathauses inklusive des Grundstücks an der Sandgasse zu veräußern. Statt wie einst in der politischen Diskussion mal angedacht an einem zentralen Punkt, soll die Stadtverwaltung auf drei Standorte verteilt werden: Rathaus an der Klosterhofstraße, ehemaliges Polizeigebäude an der Dörnigheimer Kirchgasse und das Bürger- und Dienstleistungszentrum als einziger echter Neubau.

Das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum ist Bestandteil eines Gesamtkonzepts zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Dörnigheim, das von der Stadtleitbildgruppe „Maintal Entree“ erarbeitet und 2014 vorgestellt wurde. Dieses beinhaltet auch eine Modernisierung des Bahnhofsgebäudes, das derzeit noch im Besitz der Deutschen Bahn ist und mittelfristig von der Stadt erworben werden soll. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum werden die jetzigen Park-and-ride-Parkplätze weichen müssen, sie sollen durch ein Parkhaus östlich des Bahnhofs ersetzt werden. Auch der Bau des Parkhauses soll 2020 realisiert werden.

[Die Verwaltung war einmal in Hochstadt zentralisiert worden, um weite Wege zwischen den einzelnen Abteilungen zu vermeiden. Bei zukünftig drei Verwaltungsstandorten wird es wieder an sich unnötige Fahrten geben. Der Busbahnhof liegt zwar zentral, aber wer fährt schon mit dem Bus? Wo soll aber der parken, der mit dem Auto kommt? Wo parken die städtischen Angestellten? Schon jetzt sind auf beiden Seiten des Bahnhofs die Parkplätze knapp. Die neun­zig Parkplätze auf Dörnigheimer Seite sollen durch nur neunzig (oder 150?)  Parkplätze: 2019auf dem Gelände der ehemaligen Expreßgutannahme ersetzt werden. Und die Parkplätze vor dem Braubachzentrums sind nur für Kunden]

 

Der Metrokonzern plante schon länger, den Real-Einkaufsmarkt an der Wingertstraße mit

 62 Mitarbeitern zu verkaufen. Eigentümer des Grundstücks sowie des Gebäudes ist aber die Carlton Group, Real ist nur Mieter. Carlton möchte in Kooperation mit der Stadt Maintal das Gelände neu bebauen, um den Ortseingangsbereich positiv zu entwickeln und aufzuwerten. Im Frühjahr 2018 wurde die Öffentlichkeit über den Vorentwurf für einen Bebauungsplan informiert. Im Februar 2019 wurde die Sache wieder einmal spruchreif. Man hatte einen Vollsortiment-Anbieter im Blick. Neben einem Vollsortiment-Händler wird es dort auch einen Discounter geben und weitere Fachgeschäfte, einen Drogeriemarkt und Bäckereien.

 

Die traditionsreiche Baugenossenschaft hat 2016 nach 20 Jahren wieder begonnen, neuen Wohnraum zu schaffen. Aktuelles Projekt im März 2019: Ein Wohnhaus mit 15 Wohneinheiten, das im Bereich Ecke Beethovenstraße/ Kolpingstraße/ Hasengasse mit einer Fläche von rund 1.300 Quadratmetern. Unter dem Namen „Neue Mitte Kolpingstraße“ entstand zunächst bis März des vergangenen Jahres ein Komplex mit elf Wohneinheiten an der Kolpingstraße 3. Als zweiter Abschnitt dieses Projekts soll nun auf einer Freifläche entlang der Beethovenstraße und der Hasengasse ein viergeschossiges Gebäude in L-Form gebaut werden, das später die Adresse Kolpingstraße 2–4 tragen wird. In den beiden Gebäudeteilen werden laut der Baugenossenschaft insgesamt 15 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 1150 Quadratmetern errichtet, die alle ausgestattet sind mit Tageslichtbädern, Balkon beziehungsweise Terrasse oder Loggia. Der Baukörper wird als leicht geschwungene L-Form konzipiert und nimmt dadurch den Straßenverlauf der Beet­hovenstraße und der Hasengasse auf. Die beiden aneinanderhängenden Gebäudeteile werden jeweils mit einem eigenen Treppenhaus ausgestattet, um dadurch eine mögliche Geräuschkulisse deutlich zu minimieren.

Die Erdgeschosswohnungen sind barrierearm konzipiert, die Heizungs- und Warmwasserversorgung soll zum Teil aus einer Solarthermieanlage gespeist werden. Bei den Wohnungen werden Zwei-, Drei- sowie Vier-Zimmer-Einheiten erstellt. Damit könne die Baugenossenschaft ihren Mitgliedern ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Wohnungs- und Zimmergrößen anbieten.

 

Im April wurde entschieden, daß es in Maintal kein stationäres Hospiz geben soll. Stattdessen soll ein Expertenteam in bereits bestehenden Einrichtungen, wie Krankenhäusern und Pflegeheimen, eingerichtet werden, ein Netzwerk „Hospiz- und Palliativversorgung Maintal“.

 

Die leerstehende Produktionshalle der Firma Mettenheimer an der Philipp-Reis-Straße wurde im Herbst 2012 abgerissen und in der Folge Wohnbebauung realisiert wurde. Die Dirk van Hoek GmbH aus Bad Soden errichtete dort 33 Häuser. Bis heute nicht verwirklicht wurde ein „Gewerberiegel“, der zur Straßenfront hin entstehen sollte. Nun aber gibt es einen privaten Investor, der seine Ideen für die Errichtung eines dreigeschossigen Baus, in dem ein Hotel und ein Restaurant unterkommen sollen, prüfen lässt.

 

Im April stellte Ido Michel, der Eigentümer der Michel-Hotelkette, sein Plan vor, neben seinem Hotel „Best Western“ ein Hochhaus mit 60 Wohnungen zu errichten. Das wäre ohne Frage ein Hingucker am westlichen Stadteingang von Dörnigheim, aber dazu wäre eine Änderung des Bebauungsplans nötig, weil nach dem jetzigen Plan auf dem Grundstück lediglich Hotelbauten zugelassen sind. An der Südwest-Ecke des Areals soll neben dem Hotelgebäude ein Hochhaus mit 17 Geschossen entstehen. Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wäre eine öffentliche Nutzung denkbar, beispielsweise mit einer Arztpraxis, einem Café, einem Fitnessstudio oder Ähnlichem. Darüber würden sich 60 Mietwohnungen auf die weiteren Geschosse verteilen. Diese sind barrierefrei geplant und sollen eine Größenordnung von 70 bis 75 Quadratmetern. Für alle Wohnungen ist ein Balkon oder eine Loggia vorgesehen. Das Grünkonzept sieht unter anderem vor, den Ringwall zur Kennedystraße und zur Querspange zu verdichten.

Mit dem Turm würde ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum geleistet, und das mit möglichst geringem Flächenverbrauch, und unter anderem durch Technik wie Erdwärmespeicher eine gute Effizienz. Daher auch der Name, den die Planer dem Projekt gegeben haben: „Green Tower“. Städtebaulich würde der Turm gut ins Dörnigheimer Westend passen. Denn entlang der West­endstraße stehen bereits drei Hochhäuser. Der Green Tower setze diese städtebauliche Struktur fort und hätte im Falle einer Realisierung einen Ausstrahlungseffekt auf die Umgebung.

Die FDP lehnte gleich ab, weil nach dem Stadtentwicklungskonzept in der Regel keine neuen Häuser gebaut werden sollen, die mehr als vier Vollgeschosse haben. Es gehe zwar darum, mehr Wohnraum zu schaffen, insbesondere bezahlbaren Wohnraum, dies dürfe aber nicht um den Preis der Verschandelung des mittelstädtischen Stadtbilds passieren. Hochhäuser sind kein Beitrag zu einer gesunden Durchmischung der Stadtbevölkerung und bringen großes soziales Konfliktpotenzial mit sich. Auch für WAM und Grüne war das Projekt eindeutig zu viel des Guten. Auch Stadtrat Sachtleber meinte, das Projekt sei eine Ohrfeige an die stadtplanerischen Bemühungen der vergangenen fünf Jahr.

CDU und SPD aber waren für den „Green Tower“: Mit ihrer Mehrheit stimmten Ende Mai CDU und SPD im Ausschuß schließlich für den Antrag und damit für die Änderungen des Bebauungsplans. Das endgültige Votum wird am Dienstag, 11. Juni, um 18 Uhr in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten fallen. Die Gegner werden mit Spannung erwarten, wie der Bauherr die notwendigen 120 Stellplätze realisieren möchte.

Auch die Grünen waren strikt gegen den Bau dieses 17-stöckigen Hochhauses auf dem Gelände des Michel-Hotels am westlichen Dörnigheimer Ortseingang. Aus Sicht der Grünen werden wichtige Vorschriften des Baurechts verletzt. Ein Hausbau soll danach nicht mehr als 40 Prozent der Fläche eines Grundstückes beanspruchen. Im vorliegenden Fall wären es 80 Prozent, also eine fast vollständige Bebauung. „Es ist auch vollkommen unklar, wo die notwendigen 160 zusätzlichen Parkplätze herkommen sollen. Die größeren Grünflächen, die bei den älteren Wohnhochhäusern in Maintal üblich sind, würden fast vollständig wegfallen“,

sagt sie.

Ein nachgeschobener Antrag der SPD fordert, dass 30 Prozent sozial geförderte Wohnungen entstehen, ein Mobilitätskonzept inklusive Parkplatzkonzept gemäß Stellplatzverordnung sowie ein Energiekonzept vorgelegt werden sollen.

In der Stadtverordneten befürworten im Juni alle Fraktionen die Wohnbebauung auf dem Gelände des Michel-Hotels mit einem 30-prozentigen Anteil an günstigen Mietwohnungen. Aber bei der maximalen Ausnutzung des Grundstücks und der geplanten 17-geschossigen Bebauung hört die Einigkeit dann auf. Für die Änderung des Bebauungsplans gab es trotz aller Widerstände schließlich eine Mehrheit.

Das weitere Vorgehen in Sachen „Green Tower“ sieht nun vor, dass der Maintaler Magistrat zunächst einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor Ido Michel schließt, in dem eine Mindestquote von 30 Prozent gefördertem Mietwohnungsbau, ein Mobilitäts- sowie ein Energiekonzept festgelegt werden. Dieser Vertrag, den alle Fraktionen befürworten, muss zunächst befürwortet werden, bevor der Bebauungsplan im Sinne von CDU und SPD beschlossen wird. Damit ist der erste Schritt in Richtung „Green Tower“ getan, auch wenn das letzte Wort in der Sache noch lange nicht gesprochen ist.

 

Die Barrierefreiheit des Bahnhofs Maintal-Ost ist seit Jahren ein Dauerthema. Durch die Erhöhung der Bahnsteige, die in der Zwischenzeit erfolgte, hat sich die Ein- und Ausstiegssituation für die Fahrgäste mittlerweile verbessert. Ein nach wie vor bestehendes Problem ist jedoch auch im April 2019, dass zumindest das Gleis in Fahrtrichtung Frankfurt nicht barrierefrei zu erreichen ist. Das wird vorerst auch so bleiben. Zwar plant die Deutsche Bahn eine Modernisierung des Haltepunkts, in deren Zug neben der Treppe eine barrierefreie Rampe sowie Aufzüge den Zugang zum Bahnsteig ermöglichen sollen. Allerdings sind diese Pläne gekoppelt an die Baumaßnahmen im Zuge der Realisierung der Nordmainischen S-Bahn.

 

 

Die Schulferien bieten im Sommer regelmäßig Gelegenheit, dringend erforderliche Baumaßnahmen an Kanalisation und Straßen zu beginnen. Die Stadt investiert rund 1,9 Millionen Euro in Sanierungen und Instandsetzungen an Maintaler Straßen. Hinzu kommen noch Arbeiten der Maintal Werke, die Gasleitungen in Bischofsheim erneuerten. Einige Straßen mußten komplett gesperrt werden, weil die unter ihnen liegende Kanalisation erneuert oder erweitert werden muss. Hier bauten verschiedene Firmen im Auftrag der Stadt Maintal. Betroffen sind die Stadtteile Wachenbuchen, Hochstadt und Bischofsheim.

In der Straße Alt Wachenbuchen wurdet bis voraussichtlich Ende Oktober der Kanal ausgetauscht und von einem Innendurchmesser von 40 Zentimetern auf 50 bis 60 Zentimeter erweitert. Und in Hochstadt schließlich befindet sich vor der Kelterei Höhl eine größere Baustelle. Hier wurde der gesamte Straßenaufbau erneuert und zudem der östliche Gehweg ausgebaut.

Der Radweg „R4“ zwischen der Hochstädter Straße und dem Parkplatz vor dem Aldi Bischofsheim wurde bis Anfang August grundhaft erneuert sowie der Parkplatzvor dem Kochberg ausgebaut.

An der Waldschule in Bischofsheim wurde der kleine Schulhof saniert, und an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim wurden Container für die anstehende Baumaßnahme aufgestellt. In der Hochstädter Fritz-Schubert-Schule wurde ein Klassentrakt saniert, aufgrund des geforderten Brandschutzes. Die Maßnahme dauert noch bis Ende des Jahres. In der angrenzenden Adolf-Diesterweg-Schule wurde die Turnhalle saniert, unter anderem wird eine LED-Beleuchtung installiert und der Sporthallenboden erneuert (im Sommer 2021 machte allerdings das undichte Dach alles wieder zunichte).

Die teuerste Baumaßnahme der nächsten Monate begann während der Sommerferien an der Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim. Hier wurde das gesamte Gebäude B brandschutztechnisch saniert. Außerdem erhält der naturwissenschaftliche Bereich eine komplett neue Ausstattung.

 

Mitte August wurde von den Vereinen „Haus und Grund Hanau“, „Haus und Grund Bergen-Enkheim“ und „Mieterbund Hanau“ ein neuer Mietspiegel für Maintal beschlossen. Man hat sich auf eine Steigerung der Tabellenwerte um 5,3 Prozent verständigt und energetische Maßnahmen stärker berücksichtigt.

 

Im August wurde über das Opel-Eck gesprochen, das seit vielen Jahren als heruntergekommene „Ladeninsel“ als Schandfleck angesehen wurde. Im Oktober hatte es die Stadt geschafft, gemeinsam mit dem Eigentümer einen belastbaren Plan für die Zukunft des rund 1.800 Quadratmeter großen Geländes zu erstellen. In drei Jahren sollte nun zwischen Kennedy- und Berliner Straße ein moderner, ansehnlicher Mix aus Wohnbebauung und Ladenlokalen entstehen. Im Erdgeschoss der neuen Bebauung sollen sich Ladenlokale befinden, darüber in mehrgeschossiger Bauweise Wohnungen. Außerdem soll eine Tiefgarage gebaut werden.

 

Der Magistrat freute sich im Oktober besonders darüber, dass die Stadt nun endlich ein neues Gewerbegebiet erhalte: In Bischofsheim entsteht in Kooperation mit der Nachbarstadt Frankfurt auf einer Fläche von 15 Fußballfeldern das Gewerbegebiet Maintal-West. Die Absprachen für das Großprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt sind laut Magistrat abgeschlossen. Im Frühjahr kommenden Jahres beginnt die Stadt Maintal mit der Erschließung des Geländes, einschließlich eines Straßenbaus auf Frankfurter Stadtgebiet.

Zwei weitere Gewerbegebiete seien noch geplant: Eines in Bischofsheim in der Nähe der „Grünen Mitte“ und eines in Main-Nähe zwischen Dörnigheim und Hanau. Hier soll eine Mischform aus Neubaugebiet und Gewerbeansiedlung entstehen. (12. Oktober).

 

Der Zeitplan für das Parkhaus am Bahnhof Maintal-Ost stand. Bereits im Jahr 2020 sollte der Startschuss für den Bau fallen. Doch dann stellte die Deutsche Bahn im Frühjahr ihren Baustellenabwicklungsplan für die Realisierung der nord-mainischen S-Bahn vor und die Maintaler Pläne waren hinfällig.

Die Bahn wird einen Teil der Fläche, auf der das Parkhaus entstehen soll, für die Baumaßnahme benötigen. Allerdings ist längst beschlossene Sache, dass auf dem heutigen Park-and-ride-Parkplatz auf Dörnigheimer Seite ein Bürger- und Dienstleistungszentrum entstehen soll. Das geht aber nur, wenn alternative Parkflächen zur Verfügung stehen. Deshalb die Pläne für ein Parkhaus.

Weil man mit dem Bau des Verwaltungsgebäudes nicht bis zur Fertigstellung der nordmainischen S-Bahn auf Maintaler Gemarkung warten möchte, stellte Sachtleber Anfang November nun mögliche Ausweichflächen vor. Außerdem schlägt der Magistrat die Erhebung von Gebühren für die P+R-Flächen vor, damit diese nicht zweckentfremdet werden, sondern tatsächlich nur den Pendlern zur Verfügung stehen.

Derzeit gibt es auf der Dörnigheimer Seite des Bahnhofs 85 Parkplätze. An der Philipp-Reis-Straße auf Hochstädter Seite sind es 92. Hinzu kommt eine provisorisch hergerichtete Fläche an der Max-Planck-Straße, die Platz für 60 Autos bietet. Damit existieren rein rechnerisch 237 Parkplätze. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum wurde zusätzlich ein Bedarf von 50 bis 111 Stellplätzen ermittelt, je nach Größe und Nutzungsfläche.

287 bis 348 Parkplätze sind also insgesamt nötig, die vorerst ohne Parkhaus realisiert werden sollen. Die Pläne der Stadtspitze hierzu sehen wie folgt aus: Auf Hochstädter Seite werden die 92 Parkplätze auf dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße sowie die 60 an der Max-Planck-Straße beibehalten. Zusätzlich könnte die Stadt eine Lagerfläche am Ende der Max-Planck-Straße pachten, wo 48 Stellplätze denkbar wären.

Auf Dörnigheimer Seite sind 105 Plätze auf dem Grundstück parallel zu den Gleisen vorgesehen, auf dem später das Parkhaus gebaut werden soll. Hinzu kommen könnten 28 Stellplätze in der Lahnstraße, wo die Stadt ein Grundstück vom Tennisclub Rot-Weiß erworben hat. In Summe gäbe es dann 333 Abstellflächen.

Wenn voraussichtlich 2028 die Arbeiten rund um die nordmainische S-Bahn abgeschlossen sind, kann das Parkhaus mit mindestens zwei Parkebenen und 160 Pkw-Plätzen sowie Fahrradabstellflächen entstehen. Bei Bedarf wäre auch eine dritte Parkebene denkbar. Was die Erhebung von Parkgebühren für die öffentlichen P+R-Flächen betrifft, die bereits zeitnah erfolgen soll, sind Tagessätze von 1,00 bis 1,50 Euro im Gespräch.

Bezüglich der Parkraumbewirtschaftung gab es Bedenken: Wer mit dem Auto zur Bahn fährt, macht grundsätzlich etwas richtig. Da hätte ich Bauchschmerzen, dies zu bestrafen. Wer dann rund 30 Euro im Monat an Parkgebühren zahlen müsste, der fährt vermutlich weiter bis zur Borsigallee und profitiert dann zudem von der günstigeren Tarifzone. Für die umliegenden Wohngebiete sieht der Magistrat eine stärkere Überwachung vor. Trotz der Einwände erhielt der Vorschlag, Gebühren für das Parken zu erheben, die mehrheitliche Zustimmung im Ausschuss und braucht als Nächstes den Segen durch die Stadtverordnetenversammlung.

 

 

 

Dicke Buche

Bewohner am Erlenweg beschwerten sich im Juli über den Lärm, der von der Sportanlage ausgeht. An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass sie alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Angrenzend an den Kleinfeldplatz müssten höhere Zäune her mit Ballnetzen. Die Gastronomie muss eingezäunt werden, damit von dort keine Vereinsfremden auf das Gelände können. In den Abendstunden könnten immer wieder Eindringlinge au die unzureichend gesicherte Anlage kommen:

[Dazu muß man wissen, daß die drei Häuser am Weidenweg direkt an dem Spielfeld schwarz gebaut wurden].

Auf der Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt wurde der Magistrat aufgefordert, die Beseitigung der Mängel zu prüfen.

Anwohner klagten: Bälle im Garten, Wildpinkler, Lärm und Beleidigungen würden in den einst ruhigen Nächten noch getoppt: Wenn ein Dutzend junger Männer nachts saufend und johlend Angst verbreitet, dann wollen sie hier nicht wohnen, dann will hier niemand wohnen.

Die Stadt hat Kirschlorbeer gepflanzt, der in einigen Jahren Sichtschutz darstellen wird.

 

Eichenheege

Im April ist rund vier Jahre nach Abschluss des städtebaulichen Vertrags das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Gelände der Firma Intubau in der Dörnigheimer Eichenheege nahe des Bahnübergangs so gut wie fertiggestellt. Einzig das im Bauplan Haus A genannte Gebäude am nordwestlichen Rand des Gebiets fehlt noch. Dort sollen die im städtebaulichen Vertrag vereinbarten 15 sozial geförderten Mietwohnungen entstehen – nach Auskunft des Investors soll noch in diesem Jahr mit deren Bau begonnen werden.

Der Bauträger, das ist in diesem Fall die City 1 Grundbesitz GmbH, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat. Auf dem Areal am Waldrand von Dörnigheim, zwischen den Straßen Eichenheege und Daimlerstraße, hat City 1 seit 2015 insgesamt 49 Einfamilienhäuser sowie zwei größere Mehrfamilienhäuser errichtet. Im dritten und kleinsten der drei geplanten Mehrfamilienhäuser sollen die vertraglich vereinbarten 15 geförderten Wohnungen entstehen.

 

Auf dem ehemaligen Sportplatz möchte die Stadt ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept realisieren und die Wohn- und Lebensqualität innerhalb des Quartiers erhöhen. Das städtebauliche Konzept sieht eine Mischung aus Mehrfamilien-, Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern vor. Fest steht bereits, dass die städtische Maintal Immobilien-Gesellschaft auf einem Teil der insgesamt 2,7 Hektar großen Fläche drei Mehrfamilienhäuser mit geförderten Wohnungen errichten wird. 42 Einheiten sind vorgesehen.

Weitere Mehrfamilienhäuser wird es in der Gebietsmitte geben. 60 Wohneinheiten, verteilt auf drei Gebäudekomplexe, die sich um eine Grünfläche gruppieren, sollen dort entstehen. Hier ist zudem eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen für die Bewohner geplant. Die Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser werden indessen am Waldrand liegen und das Neubaugebiet einfassen. Vorgesehen sind nur 161 Parkplätze für rund 138 Wohneinheiten, davon 13 Besucher- und vier Carsharing-Stellplätze. Die geplanten Stellplätze für die Bewohner sollen entlang der einzig öffentlich befahrbaren Straße – denn das Gebiet soll nicht nur autoarm, sondern weitenteils auch autofrei sein – und am südlichen Waldrand entstehen. Ein Besucherparkplatz ist im Eingangsbereich geplant. Mit dieser Planung hatte so manches Ausschussmitglied im Mai seine Probleme: Schließlich würden die neuen Eigentümer kaum auf ihr zweites Auto verzichten, weil in dem Gebiet nur noch ein Stellplatz pro Wohneinheit vorgehalten werde. Stattdessen dürfte sich die ohnehin angespannte Situation in den umliegenden Straßen weiter zuspitzen. Dann werden zusätzliche Runden gedreht, um das Auto irgendwie irgendwo abzustellen. Das ist weder ökologisch sinnvoll noch trägt es zum sozialen Frieden in der Nachbarschaft bei.

In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorentwurf verworfen, nicht nur wegen der Stellplätze, sondern ebenfalls die Anordnung der Wohngebäude, die angedachte Lage des Spielplatzes, das noch nicht ausdefinierte Energiekonzept und einige weitere Planungsdetails

Nach drei Monaten Überarbeitungszeit räumten bis auf die Grünen im August alle vertretenen Fraktionen ein, dass der zweite Entwurf besser sei als das zurückgewiesene erste Konzept.

Im neuen Entwurf wurde die Anzahl der Stellplätze erhöht, die aber weiterhin dezentral an den Außenbereichen des Baugebiets liegen.

Es wird Auto-Ladestationen geben und E-Roller-Ladestationen, der Einsatz von Erdwärme-Pumpen zur Energieversorgung. Letztlich verabschiedete der Bauausschuss gegen die Stimmen der SPD das überarbeitete Konzept, wobei die Sozialdemokraten für die Stadtverordnetenversammlung Zustimmung signalisierten (22. August).

 

Mainufer:

Im Dezember haben die Stadtverordneten entschieden, 100.000 Euro zu investieren, um das gastronomische und kulturelle Angebot der Mainkultur auszubauen. Anfang des Jahres fand sich daraufhin eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Stadtleitbildgruppe Mainufer unter Leitung des Stadtverordnetenvorstehers Karl-Heinz Kaiser zusammen. Sie sollten Vorschläge für Maßnahmen zu erarbeiten, die auf eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität abzielen. Es gab Meinungsverschiedenheiten über die Verwendung der Mittel.

Sollen diese investiert werden, um das Mainufer aufzuwerten, um damit die Grundlagen für zukünftige kulturelle Veranstaltungen zu schaffen oder müssen mit den Geldern infrastrukturelle Voraussetzungen für den Pächter der Mainkultur geschaffen werden, um das gastronomische Angebot zu stärken?

Im Juni wurde ein Katalog mit acht Maßnahmen vorgestellt, die im Bereich des Main­ufers für eine Aufwertung sorgen sollen, die Gastronomie war dabei nur ein Randbereich. Ahmet Cetiner, vor vier Jahren der Initiator und seitdem Pächter der Mainkultur-Gastronomie, hatte sich von dem Auftrag der Arbeitsgemeinschaft, verbesserte Rahmenbedingungen für seine Gastronomie erhofft. Es fehlt an Schattenplätzen und an befestigten Bereichen für Sitzmöglichkeiten. Er war aber nicht Mitglied des Ausschusses, weil er ein Eigeninteresse hatte.

Der Bereich hatte aber sehr unter Vandalismus zu leiden. Schon Mitte März war der Pavillon am Fähranleger wegen Vandalismusschäden abgebaut worden. Der Sandkastenbereich des Spielplatzes am Dörnigheimer Mainufer mußte Mitte Juli gesperrt werden, weil überall Glasscherben und Splitter verteilt waren und eine bloße Reinigung nicht mehr möglich war. Immer wieder haben Anwohner von zerbrochenen Glasscherben und mit Graffiti beschmierten Mauern berichtet. Einmal pro Jahr reinigt eine Firma im Auftrag der Verwaltung professionell den Sand sämtlicher öffentlicher Spielplätze in Maintal.

Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs. Vertreter von Verwaltung, Ordnungsamt und Polizei luden deshalb im Juni zu einer Informationsveranstaltung ein, weil sie von den Bürgern Erfahrungsberichte, Ideen, Vorschläge erhofften, wie mit den Problemen umzugehen sei. Jugendliche allerdings fehlten.

Am 15. August, kam es zu einem Austausch in der Sommergastronomie der Mainkultur. Dabei zeigte sich, dass die Fortführung des Angebots über alle Parteigrenzen hinweg politischer Konsens ist. Unterschiedliche Ansichten gab es allerdings, was den Einsatz von Steuermitteln und die Realisierung bestimmter Maßnahmen angeht.

Für Pächter Ahmet Cetiner etwa ist der vorliegende Maßnahmenkatalog, der unter anderem die Sanierung des Fährsockels, die Installation von Beleuchtung, einem Abwasseranschluss, den Bau einer Freitreppe oder die Einrichtung einer Eventfläche vorsieht, aber ebenso Fundamente für die Gastronomie-Container und eine Beschattungsmöglichkeit, kein Beitrag, um die Mainkultur wirtschaftlich zu betreiben. Auch wenn es keine schlechten Maßnahmen sind.

Gleichzeitig stellten sowohl Cetiner als auch CDU-Partei- und Fraktionschef Martin Fischer klar, dass die 100.000 Euro keinesfalls eine Subvention des Pächters sind, sondern vorgesehen sind, um die notwendigen Voraussetzungen für eine Sommergastronomie zu schaffen. Denn der aktuelle Pachtvertrag läuft bis 2021 und wird dann neu ausgeschrieben.

Seit Beginn der Saison im April seien knapp 18.000 Besucher in die „Mainkultur“ gekommen. Das Angebot wird also gerne angenommen, auch wenn aus Sicht des Pächters durchaus noch Luft nach oben ist.

Die Frage, wie eng oder weit der Begriff „Kultur“ mit Blick auf die „Mainkultur“ gefasst werden soll, war im Dezember ein Dreh- und Angelpunkt der Diskussionsrunde. Die einen wünschen sich ein stärkeres kulturelles Angebot im engeren Sinne, die anderen – wie etwa Böttcher oder Cetiner – sehen in der „Mainkultur“ durchaus einen Beitrag zur Kultur. „Kultur ist mehr als nur Theater. Kultur entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen“, sagte Böttcher. Die 100.000 Euro sollen genutzt werden, um den gastronomischen Betrieb zu sichern.

 

Auf 94.000 Euro schätzt ein externer Planer die Kosten – hat bei seiner Kalkulation aber nur fünf der insgesamt acht geplanten Maßnahmen berücksichtig: Für einen festen Untergrund für die „Mainkultur“ auf zirka 20.000 Euro, für eine Einhausung der Mülltonnen 15.000 Euro, für einen sogenannten WLAN-Access-Point 1.500 Euro, für die Herstellung von Bodenfundamenten für Gastronomie-Großschirme 8.000 Euro und eine Abwasserpumpstation wäre mit 50.000 Euro der teuerste Posten. Auch die Wasser- und Stromanschlüsse für die Gastronomie am Mainufer sind wichtig. Auch investiert die Stadt Maintal 5.000 Euro in die Gestaltung des Fährsockels. Eine Freitreppe und die geplante Beleuchtung südlich der Mainwiese werden hingegen weiter auf sich warten lassen.

 

Hochstadt:

Anfang Februar erfolgte der erste Spatenstich für ein Wohn- und Ärztehaus hinter dem Seniorenzentrum. mit der Anschrift Am Weides 67. Die städtische Immobilien-Gesellschaft errichtet nach eigenen Angaben den Neubau der zehn Wohneinheiten mit Wohnflächen in Größen zwischen 45 und 100 Quadratmetern sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum von etwa 270 Quadratmetern. Im Gebäude wird ein Fahrstuhl den Zugang zu den einzelnen Etagen erleichtern. Fünf der neun geförderten Wohnungen seien barrierefrei geplant. Erstellt werden die Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 750 Quadratmetern nach dem aktuellen Stand der Energieeinsparverordnung. Alle Wohnungen sind mit Balkonen oder Dachterrassen ausgestattet. Im Außenbereich werden 20 Parkplätze angelegt. Durch die Förderung des Kreises in Höhe von 231.000 Euro und das Erbpachtgrundstück der Stadt Maintal liegt der Mietpreis bei höchstens sieben Euro pro Quadratmeter.

Neun zusätzliche Sozialwohnungen werden hinzukommen, wenn das Bauprojekt der Maintal Immobilien Gesellschaft im Baugebiet Am Weides in Hochstadt abgeschlossen ist. Menschen mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen können bei der Stadt einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Die Einkommensgrenzen liegen allerdings derzeit für einen Einpersonenhaushalt bei 15.573 bis 18.686 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt bei 23.627 bis 28.351 Euro, zuzüglich für jede weitere zum Haushalt rechnende Person 6.444 Euro. Für jedes zum Haushalt rechnende Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um weitere 650 Euro jährlich [Aber der Rollstuhlfahrer Hübner, der in einer Dachwohnung in der Ringstraße wohnt, kam dafür nicht in Frage].

 

Am historischen Rathaus soll ein kostenloser WLAN-Hotspot ganz ohne Beschränkungen bei der zeitlichen und inhaltlichen Nutzung eingerichtet werden im Rahmen des Förderprogramm „Digitale Dorflinde“ des Landes Hessen, das eine Förderung von bis zu 1.000 Euro pro installiertem Hotspot und bis zu 10.000 Euro je Kommune vorsieht. „Digitale Dorflinden“ soll es dann in Dörnigheim im Kinderclub und Bonis Treff, auf der Sportanlage „Dicke Buche“ und im Bereich der Freien Turnerschaft Dörnigheim geben, in Bischofsheim auf dem Marktplatz, auf dem Gelände des FSV Bischofsheim, im Bürgerhaus sowie im Kinder- und Jugendhaus, in Hochstadt rund ums Historische Rathaus und im Bürgerhaus sowie in Wachenbuchen im Bürgerhaus.

 

Wachenbuchen:

Ende 2017 hat die Stadt Maintal das Volksbankgelände an der Ecke Raiffeisenstraße /       Hanauer Landstraße in Wachenbuchen gekauft. Seitdem steht das markante Gebäude leer. Dass es abgerissen wird, steht bereits fest. Die Stadtleitbildgruppe „Ortsmitte Wachenbuchen“ hat schon viele Ideen für eine Nachnutzung des Geländes gesammelt, zum Beispiel eine gemischte Bebauung mit Wohnen, Gewerbe und Ladenlokalen. Eine Tiefgarage könnte unter dem Gebäude gebaut werden. Im Erdgeschoss könnte ein Gesundheitszentrums entstehen. Auch öffentliche Toiletten, vor allem für Busfahrer, sind denkbar.

Weitere Ideen für die Nachnutzung sind ein Gründerzentrum, ein Jugendzentrum, ein Lese-Café mit Orientierung zu dem bereits bestehenden Parkplatz mit einer Bewirtung durch Initiativen von Bürgern, Vereinen oder Gewerbetreibenden aus Wachenbuchen. Außerdem bräuchten die Freien Turner Wachenbuchen, die den Teil des Gebäudes nutzen, mehr Lagerfläche. „Das sind alles nur Ideen“, sagt Frölich. Was letztlich davon umgesetzt wird, muss die Stadt entscheiden. In einem ersten Schritt wurde bereits der Biergarten neben dem Bürgerhaus neu gestaltet und im Mai neu eröffnet.

 

Im Bauausschuss gab es im September eine Diskussion über eine angebliche Vereinbarung zur Bebauung des fünf Hektar großen Areals „Am Berghof“, früher Gärtnerei Kaufeld. Im Vorfeld der geplanten Zwangsversteigerung des Gärtnereigeländes im Mai 2015 soll es eine schriftliche Absprache zwischen dem damaligen Magistrat mit Bürgermeister Erhard Rohrbach und Erstem Stadtrat Ralf Sachtleber sowie dem benachbarten Landwirt Ludwig Stein gegeben haben. Der Landwirt soll damals angekündigt haben, nicht an der Versteigerung teilzunehmen, wenn eine Abstandsfläche von 10.000 Quadratmetern zum angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb diesem zur Nutzung als Ackerfläche überlassen wird.

Zu einer Zwangsversteigerung sei es letztlich nicht gekommen, weil man sich mit den Gläubigern habe einigen können. Diese Vereinbarung aus 2015 bildet aber die Grundlage für ein aktuelles Schreiben, das der Landwirt vergangene Woche an Karl-Heinz Kaiser geschickt hat:

Die zwischenzeitlich an die Maintal Immobilien Gesellschaft übertragene Abstandsfläche soll zurück ins Eigentum der Stadt kommen, wo sie gemäß eines 2017 getroffenen Beschlusses der Stadtverordneten verbleiben soll.

Sollte diese Rückübertragung erfolgen, sieht der Landwirt offensichtlich seine ursprünglich mit dem Magistrat getroffene Vereinbarung konterkariert. Deshalb kündigt er in dem Brief

in der Frage des Abstands sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, sodass es in den nächsten drei, vier Jahren keinen Bebauungsplan geben werde. Denn tatsächlich ist der Mindestabstand von 100 Metern zwischen der geplanten Bebauung und dem Aussiedlerhof auf dem derzeit vorliegenden Entwurf unterschritten, um das Flächenpotential stärker auszuschöpfen und mehr Wohneinheiten zu realisieren.

Der Erste Stadtrat setze sich deshalb für einen Kompromiss ein: Verkauf der Abstandsfläche zum derzeit gültigen Bodenrichtwert von Ackerland, um im Gegenzug die Abstandsfläche ohne Konflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb reduzieren zu können. In einem weiteren Schreiben des Landwirts an eine andere Fraktion verweist dieser darauf, dass man auf die Maximalforderung von 100 Metern Abstand verzichte, wenn es zu einer Übertragung der Fläche komme. Eigentümer ist seit vergangenem Jahr die Maintaler Immobiliengesellschaft.  Damit über die Fläche überhaupt verhandelt werden kann, muss diese aber an die Stadt Maintal zurückübertragen werden. Kaiser äußert aber auch Zweifel darüber, „dass hier nur Ackerland zur Pflege erworben werden soll“ (sondern Hoffnung auf Bauland besteht).

 

Ende November waren die rund 1350 Quadratmeter verkehrsberuhigte Fläche im östlichen Arm der Straße „Alt Wachenbuchen“ fertig. Ein neuer Kanal und neue Wasserleitungen wurden verlegt, darüber ein herbstfarbenes Pflaster und in den Rinnen mit grauem Kopfsteinpflaster. Es wurden 746 000 Euro hier verbaut, eine Summe, die natürlich nicht alleine in den Belag ging. „Der Kanal, der vorher 40 Zentimeter Durchmesser aufwies, wurde durch einen neuen mit 50 bis 60 Zentimetern ersetzt. Das musste sein, da der alte baulich wie hydraulisch nicht mehr den aktuellen und vor allem zukünftigen Anforderungen gewachsen war“, sagt Matthias Goldbach vom Fachdienst Tiefbau des Eigenbetriebs Betriebshof.

Das oberflächliche Erscheinungsbild des Straßenbelags soll zum Fachwerkambiente der Häuser in Alt Wachenbuchen korrespondieren; es ist besser als der Teerbelag, aber natürlich nicht so wie das alte Pflaster (dieses ist noch im westlichen Teil der Straße erhalten, die einzige Stelle im Maintal, die noch altes Pflaster hat). Daß im verkehrsberuhigter Bereich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und motorisierte Zeitgenossen Schrittgeschwindigkeit fahren müssen, ist natürlich eher Wunschdenken

 

 

Landwirtschaft

 

Im März wurde Bettina Weber als neue Weinkönigin des 1. Hochstädter Winzerverein gekürt

und hört fürderhin für ein Jahr auf den adligen Namen Bettina I. Sie löst Susanne I. (Susanne Meyer) ab, die bisher bei Weinproben und Veranstaltungen das Zepter schwang. Bettina Weber ist 52 Jahre jung, lebt seit 2001 im Maintaler Stadtteil und kommt gebürtig aus Kilianstädten. Sie ist seit rund 33 Jahren Apothekenhelferin in Schöneck-Kilianstädten.

Im Juni fand wieder das Rebenblütenfest statt, bei dem auch der „Rote Hochstädter“ ausgeschenkt wurde Aber auf dem Weinberg „Am hohen Rain“ darf er nicht mehr wachsen. Die im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Deutschland importierte Wildrebe „Vitis Reparia“ ist nämlich genau genommen ein Gemüse, und soll sogar zur Weinbereitung ungeeignet sein, „und wir dürfen auf unserem Weinberg nur zugelassene Rebsorten anbauen“, erklärt Winzerpräsident Gerhard Koffler. Dabei machten diese bis vor einigen Jahren fast ein Drittel des gesamten Bestands auf dem Weinberg aus. Denn der Wein mit seinem charakteristischen Eigengeschmack war und ist beliebt, die Rebe noch dazu kaum krankheitsanfällig.

Die Wahl für eine Ersatzpflanzung fiel auf den traditionellen Riesling und die neue Sorte „Cabernet Cortis“, die man als Weiß- oder Rotwein ausbauen kann. Im Moment geht der Trend zum Weißwein, weil er leichter und frischer ist. Daher wurde auch die Sorte Cabernet Cortis bisher als Weißwein ausgebaut.

Am Rebenblütenfets im Winzerhof, beteiligten einmal mehr Freunde aus der französischen Partnerstadt Luisant. Es ist traditionell das Fest, zu dem die Winzer die ersten Weine aus dem Vorjahr ausschenken. Diesmal standen aus dem Jahr 2018 ein Dornfelder Rosé, ein lieblicher Riesling, der Spessartblick (Kerner) und der Grauburgunder auf der Getränkekarte. Der Rote Hochstädter ist indessen Jahrgang 2015. Wobei Weinfreunde mitnichten befürchten müssen, bald auf den Hochstädter Traditionsrotwein verzichten zu müssen. Der Weinberg umfasst gut die Hälfte der Reben des Vereins. Die übrigen wachsen in den Höfen, an Hauswänden, auf Garagendächern und anderen Grundstücken von Mitgliedern und Privatleuten. Dort wird auch der Rote Hochstädter weiterhin zu finden sein

Die rekordverdächtige Zeit von weniger als vier Stunden, die das Keltern der Trauben in Anspruch genommen hat, liegt maßgeblich an der erstmals verwendeten Hydropresse

Unerfreulicher ist jedoch ein weiterer einleuchtender Grund für die geringere Arbeitszeit: Weniger als die Hälfte, nämlich 2000 statt 4.700 Kilogramm Trauben, konnten dieses Jahr im Vergleich zu 2018 geerntet werden. Vor allem der späte Frost im Mai, aber auch die Dürre, als es im Sommer 14 Tage lang extrem heiß war, und der viele Regen kurz vor der Erntezeit sind dafür verantwortlich.

Auch hierzulande werden die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar:  Riesling sei früher erst Ende Oktober reif gewesen, mittlerweile ist er das teilweise sogar schon Ende September. Auf die Nachfrage, ob denn durch die steigenden Temperaturen wenigstens das Frostrisiko geringer werde, winkt der Kenner ab. „Es wird dennoch immer wieder Frostschäden geben, es gilt einfach, Vorkehrungen zu treffen.“

Quantitativ ist dieses Wein-Jahr wohl eher enttäuschend für den Hochstädter Winzerverein. Aber: „Von der Qualität her sind wir äußerst zufrieden, wenn auch die Öchsle-Zahl letztes Jahr ein klein wenig besser war“, bilanziert Vereinsvorsitzender Gerhard Koffler. Insgesamt neun verschiedene Weinsorten werden nach Gärung und Filtration im Februar oder März nächsten Jahres in Flaschen abgefüllt werden. Im Frühjahr beginnt dann wiederum die Arbeit in und an den Reben – frei nach dem von den Hochstädter Winzern zitierten Motto: „Der Wingert will den Winzer jeden Tag sehen.“

Nun steht am Wochenende Mitte Oktober erst einmal das traditionelle Federweißenfest des Hochstädter Winzervereins an. Im urigen Hof an der Bischofsheimer Straße 9 können dann die Weine der vorigen Jahre, allerlei leckere Speisen sowie natürlich Federweißer und Zwiebelkuchen probiert und genossen werden.

 

Kürbisse:

Ende September öffnete der Kürbishof in der Bachstraße 18 in Wachenbuchen seine Tore.

„Bischofsmütze“ und „Teufelskralle“ werden auf dem knapp anderthalb Hektar großen Feld unweit des Reiterhofs angebaut. Wer Speisekürbisse anbieten möchte, muss reines Saatgut kaufen. Die Eigenzucht wird allein als Zierkürbis verkauft und zu Dekozwecken verwendet.

Es werden 40 Speise- und Zierkürbissorten zum Verkauf angeboten.

Der Anbau ist arbeitsintensiv, weil er weitgehend von Hand erfolgt. Zwar gibt es eine Vorbehandlung gegen Unkraut, aber alles, was danach wächst, muss mit der Hacke entfernt werden

Kürbisse sind sehr empfindlich. Das gilt nicht nur für die Pflanze, die deshalb nicht mit Unkrautbekämpfungsmitteln in Kontakt kommen darf, sondern ebenfalls für die so massiv wirkende Frucht mit der harten Schale. Auf gar keinen Fall darf der Strunk abbrechen, andernfalls beginnt die Frucht zu faulen. Gleiches gilt für Druckstellen, weshalb die einzelnen Kürbisse vorsichtig in die bereitstehende Holzkiste gelegt werden.

Am beliebtesten bei den Kunden ist nach wie vor der Hokkaido. Der ist auch bei den Schnecken beliebt. Weil der Sommer sehr trocken war, gab es allerdings nicht viele von ihnen.

Halloween-Kürbisse dürfen noch eine Weile liegen. Weil bei Kürbissen eine fünfjährige Fruchtfolge einzuhalten ist, wird auf dem Feld im nächsten Jahr Weizen angebaut werden.

 

Äpfel:

Viele der gepflückten Äpfel werden veredelt. Aus ihnen wird Apfelwein. So auch bei Familie Hensel aus Hochstadt, Trinkbrunnenstraße 3. Anika Hensel arbeitet beim MainÄppelHaus am Lohrberg und setzt sich in Maintal im Arbeitskreis Streuobst für den Erhalt eben dieser ein. Früher haben viele ihre Äpfel in Betriebe gebracht, die dann daraus Apfelwein hergestellt haben. Doch mittlerweile keltern viele mehr und mehr privat.

Bis vor zwei Jahren hat auch ihr Vater Kurt Hensel jedes Jahr mindestens 400 Liter Apfelwein gekeltert. „Denn ich habe für mich selbst schon einen Liter gerechnet, den ich täglich getrunken habe“, sagt er. Kurt Hensel ist jetzt 88 Jahre alt und lässt nun seine Familie und die Nachbarn und Freunde die schwere Arbeit machen. Der „alte Hochstädter“ ist aber immer noch dabei und gibt Anweisungen.

Anfang Oktober werden zunächst alle Äpfel gewaschen und dann kleingehäckselt, ehe der frische Most mit Muskelkraft in der Kelter herausgepresst wird. Zwischendurch greift Kurt Hensel immer mal wieder ein und sei es nur, um die Lage der Pressbretter zu korrigieren. Kurt Hensel wurde in Hochstadt geboren, ist mit dem Apfelwein aufgewachsen. Gelernt hat er den Beruf des Schreiners. Vor sechs Jahren hatte er eine Herz-OP, die ihn aber nicht daran gehindert hat, seine Apfelbäume weiter zu pflegen. Bis vor zwei Jahren ist er dazu auch immer noch selbst auf die Leiter gestiegen, um Äste abzusägen. Der 2019er verspricht laut dem Experten ein guter Jahrgang zu werden. Denn der Most erreichte einen Spitzenwert von 60 Oechsle, der Alkoholgehalt ist also entsprechend hoch Der Ertrag Apfelernte 2019 war durchschnittlich. Der Ertrag von durchschnittlich 75 Kilogramm pro Baum ist mittelmäßig. Für die Äpfel einen Zuckergehalt von 60 Grad Oechsle ermittelt, wobei 50 Grad Oechsle eigentlich ideal ist. Auch bei 45 werden die Äpfel zum Keltern des Apfelweins abgegeben. Der Apfelwein wird deshalb nicht besonders süß, sondern der Alkoholgehalt steigt. Zu erwarten sei, dass der Jahrgang 2019 mit durchschnittlich 7,5 Prozent Alkoholgehalt deutlich über den eigentlich apfelweintypischen fünf bis fünfeinhalb Prozent liegen werde.

Den Pessimismus einiger Experten, die in 20 Jahren ein Aussterben der Äpfel in Hessen befürchten, teilt Anika Hensel nicht: „Aber wir werden gießen müssen, bewässern.“ Außerdem gebe es „Profiteure“ des neuen, wärmeren Klimas: „Die Birnen und Quitten fühlen sich wohl bei der Trockenheit, und auch meine Feigenbäume haben viele Früchte getragen.“ (21. Oktober).

 

Imker:

Hans Fischer hält schon seit 66 Jahren Bienen. Das Vorstandsmitglied im Imkerverein Büchertal sagt Anfang Oktober: „Wir erleben derzeit eine Trockenheit, wie ich sie in 66 Jahren noch nicht erlebt habe. Die Blüten in diesem Sommer waren voller Pollen, aber Nektar gab es kaum, bedingt durch außergewöhnlichen Flüssigkeitsmangel.“ So haben die Bienen zwar ihre Bestäubungsarbeit leisten können, selbst aber viel zu wenig zu fressen gehabt und folglich auch nur extrem wenig Honig produzieren können:

Vor Jahren noch sei eine tödliche Milbe das größte Problem der Imker gewesen. Gegen die gebe es längst ein Mittel: Gegen die Trockenheit gibt es leider keines. Eigentlich hätten die Bienen für diese Winternahrung selbst sorgen müssen. Konnten sie aber nicht“, sagt Fischer, „ich musste schon frühzeitig mit Zuckerwasser zufüttern.“

Dies sei aber weder besonders gut für die Bienen noch für den Imker, schließlich sollten die Tiere ihre Nahrung ja selbst sammeln. Auf lange Sicht, sagt Fischer, gefährde die Trockenheit also auch die Existenz der Bienen: „Die brauchen Nektar. Nicht nur Pollen.“

Fischer zeigt auf Blaudisteln, die im Garten stehen, zeigt auf seine Apfelbäume und auf seine Linden am Garteneingang: „Die Linden verlieren seit Wochen ihre Blätter, eigentlich sind die sehr robust.“ Die Wurzeln der genügsamen Bäume würden offensichtlich kaum noch Wasser transportieren, sagt Fischer.

Für ihn heißt das ganz konkret, dass der ansonsten sehr ergiebige Grundwasserbrunnen im Frühjahr 2019 ausgetrocknet ist: „Auch den habe ich seit 66 Jahren“, sagt Fischer, „und aus einer Tiefe von dreieinhalb Metern hat er immer zuverlässig Wasser.“

Auf die Frage, ob der Brunnen denn nach Regen wieder Wasser liefern werde, muss Fischer milde lächeln. Dann schüttelt er den Kopf: „Leider nein!“

 

Forst

 

Baumfällarbeiten stehen im Februar im „Pappelwäldchen“ am Dörnigheimer Mainuferweg an. Grund für den Einsatz der Motorsäge ist das Alter der Bäume und die damit verbundenen Risiken für Passanten. Bei den betroffenen Bäumen handelt sich um so genannte Hybridpappeln, die nach dem Zweiten Weltkrieg als schnell wachsende, allerdings nicht standortgerechte Gehölze gepflanzt wurden. Diese Pappeln haben den Zenit ihres Baumlebens überschritten.

Haben die Bäume ihr Durchschnittsalter von 60 bis 80 Jahren erreicht, werden sie zunehmend anfällig für Fäulnis und Pilzbefall – und das bleibt nicht ohne Folgen. Auffällig sind auch die verstärkte Totholzbildung sowie angebrochene und ausbrechende Äste oder ganze Kronenteile. Für die gefällten Bäume wird es natürlich Nachpflanzungen mit standortgerechten Bäumen geben. Das Wäldchen wird in seiner Bestandsgröße erhalten bleiben.

Bei der Neuanpflanzung verfolgt die Stadt das Ziel, in diesem Bereich durch die Auswahl entsprechender Bäume einen Auenwald zu entwickeln. Charakteristische Gehölzarten wären Schwarzerle und Eiche, die weniger bruchanfällig und an den Standort im Überflutungsbereich des Mains besser angepasst seien.

 

Kaum Niederschlag, außergewöhnlich viel Sonne und heiße Temperaturen – der vergangene Dürresommer gilt als „Jahrhundertsommer“. Und er hat seine Spuren hinterlassen, nicht nur in der heimischen Landwirtschaft, sondern vor allem auch im Wald. In Maintals Wäldern haben sich insbesondere Borkenkäfer wie Buchdrucker und der Kupferstecher ausgebreitet.

Die Massenvermehrung der Schädlinge hat bereits in 2018 enorme Schäden am Wald verursacht – weitere Folgeschäden sind in 2019 sowie den Folgejahren zu erwarten. Doch nicht nur der Schädlingsbefall an Fichten macht dem Maintaler Förster Koch im März zu schaffen: „Es gibt hier auch das so genannte Diplodia-Triebsterben an Kiefern. Dadurch verfärben sich die Nadeln zuerst rötlich, dann stirbt die Kiefer ab. Das sei für den heimischen Wald besonders schlimm, weil die Kiefer an das hiesige Klima eigentlich sehr gut angepasst sei.

Etwa 600 Hektar Waldfläche gibt es in Maintal. Mehr als ein Zehntel davon ist nun nach er­sten Prognosen nachhaltig geschädigt. Der Grund: die anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen, allerdings nicht erst durch den vergangenen „Jahrhundertsommer“. Koch beobachtet die Entwicklung nun seit knapp 16 Jahren. Im Jahr 2003 gab es auch schon einen solchen besonders heißen, trockenen und niederschlagsarmen Sommer. Seitdem sind die jährlichen Durchschnittstemperaturen um etwa zwei bis drei Grad Celsius gestiegen. So waren früher die Monate März bis Mai eher nass und kühl. Nun herrscht oft um diese Zeit langanhaltende Trockenheit mit dem Resultat, dass viele der Neuanpflanzungen vertrocknen.

Auf solche anhaltenden Trockenperioden sind vor allem die Wälder in Maintal und Umgebung schlecht eingestellt, besonders wenn sie wie in großen Bereichen im Maintaler Wald auf Sandböden stehen. Diese sind von Natur aus schon sehr nährstoffarm und speichern dazu noch sehr schlecht das Wasser. Die Bäume geraten unter Stress und werden anfällig für Schädlinge.

Doch nicht nur an den Nadelhölzern wie Fichte, Kiefer und Douglasie haben sich Parasiten eingenistet, auch Laubbäume sind betroffen. So gibt es etwa die sogenannte Rußrindenkrankheit an Ahorn, die durch den Schlauchpilz Cryptostroma corticale ausgelöst wird. Doch das ist nur ein Problem von vielen. Die Sporen dieses Pilzes können bei direktem Kontakt für den Menschen unter Umständen schädlich sein.

Der vermehrte Käferbefall, aber auch durch Stürme umgeworfene Bäume haben dazu geführt, dass es seit einiger Zeit ein Überangebot auf dem Holzmarkt gibt. Dadurch sind die Holzpreise im Keller, Nadelholz zurzeit kaum absetzbar. Das stellt Waldbesitzer wie die Stadt Maintal auch vor finanzielle Herausforderungen. Normalerweise endet die Holzsaison im März, doch in diesem Jahr müssen vermutlich bis in den Sommer hinein befallene Bäume aus Gründen des Forstschutzes und der Verkehrssicherheit eingeschlagen werden.“

Die Vegetation wird sich mittel- und langfristig verändern. Neben den angeschlagenen Nadelbäumen kommt auch die Buche, die am häufigsten vorkommende Baumart in Hessen, mit der Klimaerwärmung schlecht zurecht. Deshalb müsse man beim Aufforsten zunehmend experimentieren, um herauszufinden, welche Gehölze für die künftigen Klimaverhältnisse in der Region geeignet sind. Das schließt auch fremdländische Baumarten mit ein. Dabei sind Bäume aus dem Mittelmeerraum da oft frostempfindlich nur eingeschränkt geeignet. Es gibt Baumarten aus Südosteuropa oder gar aus dem Kaukasus, die sowohl höhere Durchschnittstemperaturen als auch Frost vertragen, wir sind da erst am Anfang. Der Klimawandel, er betrifft also nicht nur die fernen Inseln in Mikronesien oder die Sahel-Zone in Afrika, sondern ist längst bei uns angekommen.

Im April hat Hessen-Forst reagiert und setzt nun einen so genannten „Harvester“ ein, der maschinell einzelne Bäume fällt und gleich an Ort und Stelle verarbeitet. Er ist ausgeliehen aus dem benachbarten Frankfurter Stadtwald.

 

Die markierten Fichten, Douglasien und Kiefern sind allesamt abgestorben, bei kräftigem Wind oder gar Sturm drohen Äste und ganze Bäume auf die Spazierwege zu fallen. Am Gänweiher in der Gemarkung Bischofsheim stehen einige dieser Bäume direkt an den Wegen.

Aber auch tiefer im Wald wachsende Bäume können wir mit dem Harvester, einer Vollerntemaschine, erreichen und so die Weiterverbreitung von Schädlingen eindämmen.

Geschädigt sind inzwischen auch Laubbäume. Ahornbäume werden insbesondere von der so genannten „Rußrindenkrankheit“ befallen. Einer Pilzinfektion, welche über Jahre hin das Ablösen der Rinde und das schleichende Ende beim Ahorn hervorruft. „Die Sporen dieses Pilzes sind auch für Menschen gesundheitsschädlich, sodass wir die Wege hier um den Gänsweiher für Spaziergänger und Fahrradfahrer gesperrt haben während der Fällarbeiten. Das Pilzwachstum ist durch die Trockenheit des vergangenen Jahres ebenfalls befördert.

Die jüngst erfolgten Baumfällungen im Bischofsheimer Wald dienten indessen dazu, die Verbreitung von Schädlingen einzudämmen. Durch hohe Temperaturen und langanhaltende Trockenheit waren die Bäume anfällig für Schädlinge wie Borkenkäfer und eine Pilzart. Deshalb mußte man schnell über die Saison hinaus handeln und geschädigte Bäume entfernen, um gesunde Bäume zu schützen. Die Fällarbeiten konnten im Mai abgeschlossen werden. Nun soll das Holz zeitnah abtransportiert werden.

 

Nahe des Simmetswegs in Wachenbuchen waren viele Eschen vom Eshentriebsterben befallen. Sie wurden zu Hackschnitzeln für die Holzhackschnitzelanlage auf dem Betriebshof verarbeitet. Doch wo die Eschen weichen mussten, recken sich bereits neue Bäume zaghaft der Sonne entgegen: Eichen. Etwa 4.000 Stück wurden auf der knapp 0,4 Hektar großen Fläche gesetzt und mit einem Zaun umgeben.

 

Im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt mußten im Juli zahlreiche Bäume gefällt werden, die der Hitze der vergangenen Jahre zum Opfer gefallen sind. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten bereits hunderte Bäume in und um Maintal aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Zuerst sind die Hotspots dran. Waldstücke an Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Straßen. Besonders gefährlich auch für Waldbesucher sind die sogenannten Grünastabbrüche. Als letztes Mittel zur Rettung lassen die Bäume dabei ihre eigenen Äste absterben.  Förster Koch sagt: „Ich bin frustriert und traurig. Ich mache das seit 35 Jahren, in so einem schlechten Zustand habe ich die Wälder noch nicht gesehen“. Das Baumsterben macht vor keiner Baumart halt. An der Thingstraße sind es vor allem Buchen und Eschen. Aber auch Eichen und Kiefern halten die hohen Temperaturen nicht aus. Speziell in Hochstadt hat der Revierförster auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen. Hier übt die Autobahn Druck auf den Boden aus und verdrängt das Grundwasser, dass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist.

 

Bruno Kemmerer ist Jagdpächter in Wachenbuchen. Gemeinsam mit Ludwig Fix und Hans Puth betreut er ein rund 700 Hektar großes Revier. Die Jagd ist nur eine von einer recht langen Liste an Aufgaben eines Jagdpächters ist. Zum Beispiel wurden sechs Wildäcker angelegt mit Buchweizen, Klee und Hafer. Außerdem gibt es eine Salzlecke für das Wild

Auch um die Fütterung der Rebhühner und Fasane kümmern sich die drei Pächter, ebenso um die nächtliche Zählung der Hasen, die zweimal jährlich erfolgt, oder die Rettung der Rehkitze vor der Mahd. Und sie weisen Malbäume für die Wildschweine aus, an denen die ihr juckendes Fell schubbern können.

Ein Jäger darf nicht einfach schießen, was ihm vor die Flinte läuft. Im Frühjahr und Sommer haben die Wildtiere Schonzeit. Die Quoten sind festgelegt und werden von der Unteren Jagd­behörde in einem Abschussplan vorgegeben, der alle drei Jahre auf der Grundlage eines Verbissgutachtens durch Pächter und Förster im jeweiligen Revier erstellt wird. In diese Abschussliste wird auch das sogenannte Fallwild eingerechnet, also Wildtiere, die bei Autounfällen ums Leben kommen.

Den Hochsitz müssen die Pächter selbst in Schuss halten. Insgesamt 25 davon stehen im Wachenbucher Revier. Meistens an sogenannten Wechseln. Nicht selten queren Wildtiere an diesen Wechseln auch viel befahrene Straßen, wie die K 872 zwischen Wachenbuchen und Wilhelmsbad. Dort errichten die Jagdpächter regelmäßig Duftzäune: Alle 30 Meter sprüht man auf die Bäume einen Schaum, den man mit einer Flüssigkeit geimpft hat. Zum Schutz der Rehe und anderer Wildtiere richten die Pächter auch auf ihren gepachteten Äckern Feldholzinseln an.Im November ist die Drückjagd in Kooperation mit benachbarten Revieren. Diese zu organisieren, eine Streckenliste zu erstellen und ebenso die Trichinenschau, um sicherzustellen, dass das Wildbret frei von Trichinen (einem Virus) ist, gehört zu den Aufgaben der Jagdpächter.

 

Die Zeit zwischen Herbst und Winter ist die Zeit schwerer und zahlreicher Wildunfälle. Der Hauptgrund dafür: Massen von Autos bewegen sich am Morgen und Abend viel zu schnell durch diffuses Licht. Die Tiere – in Maintal Rehe, Füchse, Dachse oder Wildschweine – werden dann oft übersehen.

In und um Maintal gibt es drei Wildwechsel-Schwerpunkte, an denen die Unfall-Gefahr besonders groß ist, sagt der Leiter des Hegeringes Klaus Weyland: An der Gemeindegrenze von Maintal zu Frankfurt am Main, rund um den Charlottenhof gibt es einen starken Wildwechsel von Schwarzwild und vereinzelt Rehwild über die Landesstraße 3209 ins Enkheimer Ried.

Ein zweiter Gefahrenschwerpunkt sei an der östlichen Gemeindegrenze Maintals zu Hanau: Die Kreisstraße 872, die von Wachenbuchen in Richtung Hoher Tanne und Wilhelmsbad verläuft, ist ein Schwerpunkt, gerade bei Wildunfällen mit Rehwild. Rotwild, also Hirsche, gebe es in Maintal nicht. Dritter Schwerpunkt mit Bedeutung ist die Landesstraße 3008, viele Füchse werden auch überfahren.

Die Gefahr von Wildunfällen machten sich Verkehrsteilnehmer leider erst dann klar, wenn es schon gekracht habe. Die Polizeien im Großraum Hanau/Maintal informieren bei Wildunfällen mittlerweile die Hegeringleitungen, die dann Jäger an die Unfallstellen entsenden. Die fotografieren die Fahrzeuge und stellen den Beteiligten die nötigen Papiere aus. Den Schaden, den ein 100 Kilogramm schweres Wildschwein oder ein 15 bis 18 Kilogramm schweres Reh am Fahrzeug verursachen könnten, würden sich auch nur wenige Verkehrsteilnehmer vergegenwärtigen.

Radfahrer und Mountainbiker sollten auf ausgewiesenen Wegen bleiben, damit Rehkitze und auch andere Tiere nicht in Panik versetzt werden und aus ihren Ruheräumen getrieben würden. Gegen Hunde, die in der Natur unangeleint laufen würden, sei generell nichts zu sagen: „Nur dann, wenn der Halter sie nicht richtig steuern kann, dann gehört der Hund an die Leine Von Hunden zu Tode gehetzte Rehe gebe es leider viel zu häufig.

Im laufenden Jahr 2019 gab es im Bereich der Hegegemeinschaft II (Bischofsheim, Büdesheim, Dörnigheim, Hochstadt, Kilianstädten, Mittelbuchen, Nidder, Niederdorfelden und Wachenbuchen) 40 gemeldete, behördlich erfasste Wildunfälle. Auf Maintal entfielen 14 davon; Wachenbuchen (7) ist hier vor Hochstadt (4) und Bischofsheim (3) Schwerpunkt. Im Vorjahr gab es 24 Wildunfälle in Maintal und 61 in der Hegegemeinschaft II. Wachenbuchen (9) lag hier stadtintern vor den Stadtteilen Bischofsheim und Hochstadt (beide 7) und Dörnigheim (1). Insgesamt stiegen die Fallzahlen bei Wildunfällen im Zehn-Jahres-Vergleich in und um die Stadt Maintal stetig an.

 

Im Dezember wurde wieder „Problemholz“ im Maintaler Wald gefällt. Der Revierförster Koch sagt:. „Seit Monaten mache ich nichts anderes, als tote Bäume zu markieren“. Regelrechte Schneisen sind vereinzelt in den Wald geschlagen, weil die Bäume derart geschädigt waren, dass ein Kahlschlag unvermeidlich war. Ganze Fichtenbestände hat der Holzvollernter in den vergangenen Tagen gefällt und entastet. Für die langen Fichtenstämme, die vom Borkenkäfer befallen waren, geht es nach China. Aber der Markt wird derzeit überschwemmt mit Holz.

Aber die Wirtschaftlichkeit ist das geringere Problem. Vielmehr geht es darum, das Holz jetzt zeitnah aus dem Wald zu schaffen, damit sich die Schädlinge nicht weiter verbreiten. Es gibt mittlerweile keine Baumart mehr, die klimastabil ist. Die Kiefer leidet unter einem Pilz, der Ahorn unter der Rußrindenkrankheit, das Eschensterben geht weiter, und auch Buche und Eiche kommen mit den Veränderungen nicht zurecht.

 

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Gewerbe

 

Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten kann man nicht nur sich und seiner Familie etwas Gutes zu tun, sondern auch ganz grundlegend an der Arbeitssituation der Erzeuger der Produkte etwas ändern. Die Stadt Maintal geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat sich zum Ziel gesetzt, sich Fairtrade-Town nennen zu dürfen. Das Siegel der „TransFair e.V.“ steht unter anderem für stabile und gerechte Mindestpreise, ein Verbot von Kinderarbeit, den Aufbau von Gemeinschaftsprojekten zur Bildung und Gesundheitsversorgung sowie langfristige Handelsbeziehungen und die Förderung ökologischen Anbaus. Weltweit gibt es rund 2000 Fairtrade-Towns und rund 500 Kommunen in Deutschland.

Wer Fairtrade-Town werden möchte, muss verschiedene Kriterien erfüllen. Neben einem Ratsbeschluss und dem Verkauf von mindestens zwei fair gehandelten Produkten in der Verwaltung muss ebenso eine Steuerungsgruppe gegründet werden, zu der mindestens drei Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zählen. Ebenso müssen Fairtrade-Produkte im Sortiment des Einzelhandels und in der Gastronomie vorhanden sein sowie in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden.

Mit Globus als Einzelhandelspartner ist die Steuerungsgruppe der Zertifizierung nun ein gutes Stück näher gekommen. Die ortsansässige Firma bietet in ihrem Markt über 150 Fairtrade-Produkte an und auch der Ausschank im eigenen Café ist komplett Fairtrade. In der Vergangenheit konnten bereits die Cafés „Pearson und Puppe“ und „Im Garten Eden“ sowie die „Little Beach GmbH“ als Gastronomen gewonnen werden.

Neben den evangelischen Kirchengemeinden Hochstadt, Dörnigheim, Wachenbuchen und der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein beteiligen sich auch die Vereine DLRG, FSV Bischofsheim und das Junge Theater in Wachenbuchen. Letzteres wird im Januar eine Podiumsdiskussion zum Thema „faire Arbeits- und Handelsbedingungen“ veranstalten.

Nun fehlt dem Projekt nur noch eine Schule.

 

In Hessens erstem Leihladen im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim gibt es rund 420 Alltagsgegenstände zum Ausleihen Gegründet wurde der erste Leihladen Hessens auf Initiative der fünfköpfigen Stadtleitbildgruppe „Nachhaltigkeit“. Seit Anfang des Monats läuft das Geschäft nun unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal. Mitte Januar feiert das fünfköpfige Initiatoren-Team den einjährigen Geburtstag des Geschäfts, das im Dezember 2017 eröffnet wurde. Freitagnachmittags hat der Leihladen geöffnet, immer von 16 bis 17.30 Uhr. Jedes Mal kommen durchschnittlich zwei bis drei Interessierte, die etwas leihen wollen.  Alle rund 420 Objekte, die in dem Katalog des Leihladens erfasst sind, sind nicht vom Team gekauft, sondern gespendet.

Weit oben auf der Liste steht ein Stehtisch, denn für eine Gartenparty hat man von der Bierzeltgarnitur bis zum Geschirr sonst fast alles. Besonders häufig werden Werkzeuge ausgeliehen. Auch die Brett- und Gesellschaftsspiele kommen gut bei den Maintalern an: Und es kommt regelmäßig eine Frau, die sich immer ein neues Puzzle ausleiht.

Für ein Pfand in Höhe von durchschnittlich fünf bis zehn Euro – je nach Wert des Leihgegenstands kann das Pfand aber auch bei 50 Euro liegen – kann man etwas ausleihen. Und zwar auf unbestimmte Zeit.

So wird am Tag der Ausleihe eine ungefähre Angabe über den Zeitpunkt der Rückgabe gemacht. Wenn der Gegenstand aber später zurückgegeben wird, dann ist das auch nicht schlimm. Pro Monat wird eine Ausleihgebühr in Höhe von zwei Euro fällig.

 

Ab 9. März hat das Team auch samstags von 12 bis 14 Uhr geöffnet. Außerdem will das Team die Räume im Gewerbegebiet-Ost künftig verstärkt für Veranstaltungen nutzen. So ist für kommenden Freitag, 8. Februar, ab 18 Uhr eine Klamottentausch-Party geplant. Weitergeführt wird der Nachhaltigkeitsgedanke dann am Freitag, 15. Februar, um 18 Uhr bei einem gemeinsamen Reste-Essen. Die Teilnehmer bringen einfach Lebensmittel mit, die sie übrig haben und sonst eventuell wegwerfen würden. In der Küche des Leihladens wird daraus dann gemeinsam gekocht und gegessen.  Ein kollektives Saubermachen steht am Samstag, 9. März, auf dem Programm. Von 10 bis 12 Uhr wird zusammen das Gelände rund um den Leihladen von Müll befreien.

 

Im Reparatur-Café im Stadtteilzentrum Bischofsheim kann man an jedem dritten Samstag im Monat dort seine kaputten Sachen reparieren lassen. Wer hier herkommt, bringt die Nähmaschine mit, die es nicht mehr tut, ein zerrissenes Hundeband, einen angeschlagenen Bilderrahmen. eine Gebetskette, die neu aufgefädelt werden muß

 

Anfang März gab es einen Besucheransturm im neuen BMW-Autohaus Krah + Enders

in der Kesselstädter Straße 49 zwischen dem „Globus“ und (unmittelbar angrenzend) der Maintal-Kesselstädter Gemarkungsgrenze. Für den Tag der Eröffnung war nicht nur das nagelneue Gebäude des Autohauses von Krah + Enders mit einem roten Teppich für die Besucher und weiß-blauen Luftballonketten an der Fassade herausgeputzt worden. Selbst die zur Stärkung bereit gehaltenen Weißwürste trugen „Haut Couture“: Auf dem engen weißen Outfit jeder einzelnen Wurst prangte der braune Aufdruck des Unternehmens, als sei dies ein neues Modelabel. Hunderte von Besuchern wollten am Samstag das neue Zentrum in Dörnigheims Gewerbegebiet Ost sehen und bei dieser Gelegenheit auch gleich die neuesten BMW-Modelle betrachten.

Den ganzen Tag über begrüßten Inhaber Peter Enders und Geschäftsführer Ottmar Gerk die Kunden und solche, die es vielleicht werden wollen und führten durch das großzügig gestaltete Gebäude. Investitionen von zwölf Millionen Euro ermöglichten dem Familienunternehmen am neuen Standort zwischen Otto-Hahn- und der Kesselstädter Straße jetzt auf eigenem Grundstück das Modernste zu bieten, was derzeit in punkto Autoservice auf dem Markt ist: Im Haupthaus sind Service, Ausstellungen und Verkauf unter einem Dach vereint.

Wer sein repariertes Fahrzeug abholen will, steht – mit Blick auf die mit Glasrolltoren ausgestattete Werksannahme im Kundenbereich.

Neben Maintal unterhält der Familienbetrieb Krah + Enders BMW-Autohäuser in Mainz, Wiesbaden, Rüsselsheim, Schlüchtern, Fulda, Hünfeld, Gersfeld und Eschwege. Über 600 Mitarbeiter kommen da zusammen, in Maintal sind 93 Menschen beschäftigt.

Was Mitarbeiter wie Kunden gleichermaßen freuen dürfte, ist die Tatsache, dass mit dem neuen Gebäude nun alle Serviceleistungen unter einem Dach angeboten werden, womit die Lauf- und Kommunikationswege sich verkürzen. Am alten, 1998 erbauten Standort - der 2004 vom Vorgänger Borse als Mietobjekt übernommen worden war - waren die Abteilungen auf mehrere Gebäude verteilt. Auf der Vorab-Eröffnung, die zeitgleich mit der Vorstellung der neuesten Modelle, nämlich der 3er Limousine, dem Z 4-Roadster und dem 8er Cabrio, stattfand, soll schließlich am 27. und 28. Juli noch eine weitere offizielle Eröffnungsveranstaltung folgen.

Im Obergeschoss ist der Ausstellungsraum für die Gebrauchtwagen. Rund 70 Wagen haben hier Platz, nachdem sie zuvor per Lastenaufzug in den ersten Stock transportiert worden sind.

Als größte Besonderheit des neuen Hauses bezeichnete Enders die Neuerung, dass ebenerdig die komplette Mini-Ausstellung und die Neuwagen zu sehen sind, also dort, wo der Kunde sich im Wartebereich quasi mittendrin befindet. Im Reifen-Hotel können 2.500 Reifensätze von Kunden eingelagert werden. Im Hauptgebäude gibt es neben der Fotovoltaikanlage auf dem Dach Luft- und Wärmepumpen, LED-Technik und eine ressourcenschonende Wasseraufbereitung für die Waschstraße. Draußen ist eine Elektro-Tankstelle installiert.

 

Die fünfte Auflage des sogenannten Coworking Spaces und auch das Unternehmerfrühstück des Hanauer Anzeiger fand Ende März über den Dächern von Maintal statt, und zwar passend zum Thema der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins an einem modernen Arbeitsplatz, nämlich in einem Coworking Space.

Seit einem Jahr gibt es The Roof in Maintal. Die umfängliche Infrastruktur für Start-ups, Freiberufler und Unternehmer. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern stellt der Unternehmer Ahmet Cetiner Büroräume, Besprechungsräume, Präsentationstechnik, eine Küche und eine Dachterrasse zur Verfügung, die nach Abschluss einer Mitgliedschaft genutzt werden können.

Es gibt unterschiedliche Pakete für eine Mitgliedschaft, je nach individuellem Bedarf: vom Tagesticket für 18 Euro bis zum All-Inclusive-Paket ist alles möglich. Das gilt auch für die Arbeitsplätze. So genannte Workstations ermöglichen es, die Technik mobil dort zu nutzen, wo man an diesem Tag arbeiten möchte. Drei Büros stehen dafür zur Verfügung.

Gesprächsstoff gab es also reichlich für die geladenen Gäste aus der Wirtschaft, Gespräche, die sich mit der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins mit dem Schwerpunkt „Arbeitgeber 4.0“ vertiefen und natürlich auch weiterdenken lassen, ganz im Sinne von Coworking Spaces

 

Wer sein Auto auf dem Parkplatz am Opel-Eck am Stadteingang von Dörnigheim abstellt, parkt gefährlich: Die Fläche wird von der Hanauer Überwachungsfirma Parkwatcher kontrolliert. Diese wirft aber Kunden im April vor, gar nicht in dem Geschäft gewesen zu sein, auf dessen Parkplatz sie ihr Fahrzeug abgestellt hätten. Allerdings haben die „abgestraften“ Autofahrer die Möglichkeit, sich gegen die Bußgeldbescheide zu wehren. Die Parkraumüberwachung auf einem Privatgelände durch ein beauftragtes Unternehmen wie die Hanauer Firma Parkwatcher íst rechtlich zulässig. Aber im Gegensatz zum öffentlichen Straßenraum greift auf Privatgrundstücken nicht die Halterhaftung. Heißt konkret: Ermittelt Parkwatcher den Halter eines widerrechtlich geparkten Fahrzeugs, muss das Unternehmen auch nachweisen, dass der Halter zum im Bußgeldschreiben genannten Zeitpunkt auch tatsächlich der Fahrer war. Um den Parkplatz am Opel-Eck hatte es bereits zuvor Ärger gegeben: Im Januar dieses Jahres wurde über die unterschiedliche Beschilderung berichtet. Netto hat aber seine Schilder angepasst und erlaubt nun auch nur noch eine Parkzeit von 90 Minuten mit Parkscheibe.

 

Die Gewerkschaft Verdi hat im April die Verhandlungen mit der Leitung der drei Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“ um bessere Löhne die Gespräche abgebrochen. Laut Verdi gehe es bei den Löhnen um eine Differenz von bis zu 20 Prozent. Die Gewerkschaft schlägt eine schrittweise Anpassung der Gehälter an das Tarifniveau vor, damit der wirtschaftlichen Situation des Hauses Rechnung getragen werden könne. Die Geschäftsführerin Gudrun Schröter teilte aber der Verdi-Tarifkommission mit, dass sie nicht vorhabe, mit Verdi über einen Tarifvertrag zur Anerkennung des DRK- Reformtarifvertrags zu verhandeln. Die Einrichtungsleitung verfolge stattdessen eine hausinterne Lösung.Sie will die mögliche Einführung eines bundesweiten Flächentarifvertrags für die Pflegebranche abwarten. Sollte sich diesbezüglich bis Jahresende nichts tun, wolle man ein eigenes Lohnsystem einführen. Um ein Zeichen zu setzen, sei eine Einmalzahlung für Juni geplant.

Ende Mai kann es zu einem Warnstreik. Ungefähr 30 der 170 Mitarbeiter zogen in einer Demonstration durch Bischofsheim. Ihre Forderung: bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung und ein Tarifvertrag.

Die drei „Kleeblätter“ beschäftigen rund 170 Mitarbeiter. waren an diesem verregneten Morgen zu der Demonstration erschienen, die den Warnstreik begleitete. Der Zug begann am Bischofsheimer „Kleeblatt“ und zog knapp eine Stunde lang durch den Stadtteil, ehe man am Marktplatz mit einer Bekundung schloss. Besonders die Hauswirtschaftskräfte und Pflegehelfer, also nicht examinierte Pfleger, bräuchten dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Die Leiterin will verhandeln und angemessen vergüten, aber keinen Tarifvertrag. Der Hintergrund dieser Aussage ist, dass das „Kleeblatt“ mehr Mitarbeiter beschäftige als nötig. Damit wolle man die Pflegequalität erhöhen. Sollte man jetzt die Forderung nach einem Tarifvertrag umsetzen, so müssten Stellen gestrichen werden.

Die Stadtverordneten sahen im Juli  im konkreten Fall sehr wohl die Politik in der Verantwortung, sich mit den Pflegekräften solidarisch zu erklären. „Wenn wir in Maintal dem Deutschen Roten Kreuz schon Grundstücke zur Verfügung stellen, dann muss sich das DRK auch an Spielregeln halten. Dazu zählt ein Tarifvertrag“, erklärte SPD-Fraktionschef Sebastian Maier. „Wir wollen ordentliche tarifliche Verhältnisse in Häusern, die wir gebaut haben“, so Hartmut König.

Ende November einigten sich Verdi und die Geschäftsführung der Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleblatt“ endlich in dem zähen Tarifstreit. Das Ergebnis: Ab Juni 2020 werden die Verträge der rund 170 Beschäftigten der „Kleeblätter“ schrittweise an den so genannten DRK-Reformtarifvertrag angepasst. Bislang betrug diese Differenz bei einer examinierten Altenpflegekraft monatlich rund 386 Euro brutto, bei Hilfskräften sogar bis zu 423 Euro.

Doch damit ist jetzt Schluss: Ab 1. Juni 2020 werden zunächst die Gehälter von Pflegekräften angepasst, ein Jahr später dann die der Pflegehelfer und anderer Mitarbeiter.

 

Erstmals beteiligte sich im Juni der Telekommunikationsanbieter Drillisch mit Sitz in Maintal an der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen. Bislang hat das Unternehmen, dessen bekannteste Tochter „1und 1“ ist, kein eigenes Netz, sondern nutzt die Antennen der nationalen Konkurrenz. Das wird sich jetzt ändern. Denn mit der Ersteigerung von sieben Frequenzblöcken für gut eine Milliarde Euro wird Drillisch nun ein eigenes Netz aufbauen. Damit wird es in Deutschland künftig Funkmasten von vier und nicht nur von drei Unternehmen geben. Mögliche Folgen: Sinkende Preise etwa bei Handyverträgen für den Verbraucher.

Nach dem Abschluss der zwölfwöchigen Auktion, die am Mittwoch endete und nicht zuletzt durch Drillisch als zahlungsfreudigem Mitbieter dem Bund mit 6,6 Milliarden Euro deutlich höhere Einnahmen als erwartet bescherte, zeigte sich Ralph Dommermuth, Chef des Mutterkonzerns United Internet, zufrieden: „Wir haben Frequenzen ersteigert, mit denen wir in der Lage sind, ein leistungsfähiges 5-G-Netz aufzubauen“, erklärte er. Als Neueinsteiger hat Drillisch Ausnahmeregelungen und muss daher weniger in der Fläche ausbauen als seine Konkurrenten.

Allerdings wurde die Firma am Ende noch überboten und bekam damit einen Block weniger als in dem wochenlangen Ringen angestrebt. Von den 41 Frequenzblöcken entfallen die meisten auf die Deutsche Telekom, die 13 Blöcke ersteigerte und dafür 2,17 Milliarden Euro zahlen muss. Auf Vodafone entfallen zwölf Blöcke für 1,88 Milliarden Euro und auf Telefónica neun für 1,42 Milliarden Euro.

 

Das Café „Pearson und Puppe“ in Hochstadt wird von den Inhaberinnen Katharina Puppe und Michelle Blythe geborene Pearson geführt. Blythe kümmert sich in der Küche ums Frühstück und Puppe bereitet nebenan im Eislabor schon alles vor. Hier wird nämlich alles selbst gemacht: Müsli, Kuchen, Torten, Eiscreme, Konfitüren, Soßen für herzhafte Gerichte und für Eis. Sie haben das Eismachen in Berlin „von der Pike auf gelernt von zwei Männern, die in Italien von einem Eismeister gelernt haben und ihr Eis deutschlandweit an Eisdielen verkaufen. Die Männer haben auch beim Einrichten des Eislabors geholfen.

Eismachen und dabei mit neuen Rezepten zu experimentieren ist Puppes Leidenschaft. Dass sie auch gerne neue, ausgefallenere Eissorten entwirft, war zunächst schon ein Wagnis für so ein kleines Dörfchen wie Hochstadt. Jetzt sind das Milchreiseis und das Gurke-Limette-Minze-Sorbet die Renner des Cafés und machen es zu etwas ganz Besonderem. Sorten wie Amarena-Kirsch oder Malaga haben sie nicht im Sortiment, weil etwa Rum-Aroma oder rote Farbstoffe nicht zu ihrer Philosophie passen. Aber natürlich haben sie auch die klassischen Sorten in der Vitrine.

Zu Café-Besitzerinnen wurden sie spontan. Ursprünglich hatten sie 2013 damit angefangen, selbst gemachte Soßen, Konfitüren und Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Als die ehemalige Eisdiele in Hochstadt zum Verkauf stand, wurden sie von einer Freundin angesprochen, ob sie diese nicht übernehmen wollen. Puppe hatte zuvor schon Restaurants geleitet, aber noch kein Eiscafé. Da es aber das einzige Café in Hochstadt ist, war den Freundinnen sofort klar: Seit April 2017 betreiben sie nun arbeitsteilig das Café und sind ein eingespieltes Team.

Neben Selbstgemachtem setzen sie auf Nachhaltigkeit und sind bei ihren To-go-Behältnissen auf natürlich abbaubare Alternativen umgestiegen. Eisbecher und Löffel sind aus Maisstärke und man kann bei ihnen Mehrwegkaffee-Becher für einen Euro erwerben. Das Café „Pearson und Puppe“ befindet sich in der Hauptstraße 44 in Maintal. Es hat täglich, außer montags, von 9 bis 20.30 Uhr geöffnet.

 

Die Sportbootschule Steiner bereitet angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung für den Sportbootführerschein vor. Der Kursleiter Moritz Hinner kommt aus Koblenz, genau wie der einstige Gründer und Inhaber der Sportbootschule, der Herr Josef Steiner. Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein Dienstleister par excellence. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die im Juli das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben.

Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich. Zur Praxis, der Fahrstunde auf dem Main mit einem 60 PS starken Quicksilver-Motorboot, lädt Hinner ein paar Tage später ein. Es habe auch schon Prüfungstage mit 50 Teilnehmern gewesen, die dem Prüfer dann jeweils zwischen zehn und 15 Minuten zeigen müssen, wie sie das Sechs-Meter-Boot anlegen, wie sie einen über Bord gegangenen Menschen retten würden.

 

Das Handelsunternehmen Globus wurde vor 190 Jahren im saarländischen St. Wendel durch Franz Bruch gegründetAls Ururenkel des Firmengründers steht heute der 69-jährige Thomas Bruch an der Spitze von Globus, das viel Wert darauf legt, konzernunabhängig zu sein. Das Handelsunternehmen hat neben insgesamt 47 SB-Warenhäusern, 91 Baumärkten und sechs Elektrofachmärkten in Deutschland auch 27 Vollsortimenter in Tschechien und Russland sowie zwei Baumärkte in Luxemburg. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen immerhin 7,6 Milliarden Euro Umsatz

Der Maintaler Globus hat rund 1. 000 Quadratmeter Fläche und es gibtzwischen 80.000 und 90.000 Artikel. Steffen Stoldte ist seit einigen Monaten Marktleiter. Es gibt hier 19 Kassen und 52 Kassiererinnen, die größte Globus-Filiale in Russland hätte 100 Kassen. Das Haus in Maintal ist mit seiner hauseigenen Bäckerei und Metzgerei auch schon beeindruckend. Hier arbeiten insgesamt rund 300 Mitarbeiter, die allermeisten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Als Globus das früher hier ansässige Real übernahm, wurden alle damaligen 124 Mitarbeiter übernommen. Aktuell machen 15 Auszubildende eine Lehre bei Globus Maintal.

An der Fischtheke werden 80 verschiedenen Sorten Fisch verkauft und mit ihnen Meeresfrüchte-Salate. In der Bäckerei arbeiten insgesamt 22 Mitarbeiter, davon sechs Bäcker und vier Konditormeister. Rund5000 Weizenbrötchen verlassen täglich die Backstube. Im Konditorenraum werden täglich mindestens 16 Tortensorten gemacht. Und natürlich Käsekuchen, der meistverkaufte Kuchen. In der die Fleischhalle der Metzgerei herrschen nur zwei Grad Temperatur.Vier bis sechs Ausbeiner zerlegen den ganzen Tag nur Tiere. Das Rind- und Kalbfleisch kommt aus Frankreich, das Schweinefleisch wird aus Belgien bezogen. Für die Wurstzubereitung gibt es ebenfalls einen Raum, hier stellen vier Mitarbeiter den Brät für die hauseigenen Würste her, füllen sie und drehen sie von Hand ab. Im Räucher- und Kochraum werden Würste und Fleisch nicht nur in großen deckenhohen Maschinen geräuchert, sondern auch geduscht. Das Kochfleisch wird in der Dusche runtergekühlt.

 

Ende des Jahres schloß die Buchhandlung Thieleman in der Bahnhofstraße 18 in Dörnigheim, Maintals einzige Buchhandlung. Eineinhalb Jahre lang hatte das Ehepaar gesucht und gehofft, dass der Laden weitergeführt wird. Als Karin Thielemann-Kraft 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung eröffnete – erst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am heutigen Standort in der Bahnhofstraße – hat sie sich damit einen Traum erfüllt. Seit Kindertagen spielen Bücher eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Da lag die Lehre als Buchhändlerin nahe. Das war bei ihrem Mann genauso. „Es hat Spaß gemacht“, sagt er und lässt den Blick durch den rund 100 Quadratmeter großen Raum schweifen.Zum Service gehört eine umfassende, ganz individuelle Beratung, Bestellungen im Laden, telefonisch oder online über die Homepage mit Über-Nacht-Lieferung und natürlich die Verpackung als Geschenk.

Bücherfreunde jeden Alters, Schüler, Studenten, Büchereien und Schulen, sie alle haben ihre Lektüre über den Laden mit der efeuberankten Fassade bezogen.

 

In Hanau wird im Dezember unter dem Dach des Behinderten-Werks ein Unverpackt-Laden eröffnen. Der im Sinne der Nachhaltigkeit Produkte ohne Verpackungen verkaufen Für Maintal gibt es solche Überlegungen ebenfalls. Die 41-jährige Bischofsheimerin Stefanie Oefner hat schon einen Businessplan.  Ein geeignetes Objekt hat sie schon gefunden: Die alte Schlecker-Filiale in Alt Bischofsheim wäre aufgrund der Fläche mit 220 Quadratmetern und der Lage ideal. Aber die Investitionen und der Umsatz schrecken noch ab. Unter „Maintal unverpackt“ ist für Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr eine Infoveranstaltung mit Stefanie Oefner im „The Roof“, Wilhelm-Röntgen-Straße 11 im Gewerbegebiet Maintal-Ost geplant (Im Globus-Markt gibt es auch einen Unverpackt-Bereich).

 

Gaststätten in Maintal

„Thierrys Küche Zum Neuen Bau“ in Hochstadt, Hauptstraße 44:

Ristorante „Paisan“ an der Kennedystraße in Dörnigheim

„Bürgerhaus Hochstadt in der Bahnhofstraße

„Ratsstuben“ im Bischofsheimer Bürgerhaus (90 Plätze)

„Babbelgass“ im Hochstädter Weinkeller, Hauptstraße 47

Restaurant und Bistro „Kesselflicker“ in Bischofsheim

 

 

 „Terra Nova“ in Dörnigheim

„Ebbelwei-Schänke“ im Historischen Rathaus in Hochstadt

„Dubrovnik“ im Bürgerhaus Wachenbuchen

 „G´nuss“ am Sportplatz Dicke Buche in Dörnigheim

 

 

Industrie

 

Hochstadt ist Hauptsitz eines weltweit agierenden Konzerns mit 30 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten, der Norma-Group (früher Rasmnussen). Für die Zukunftssicherung ist es aber erforderlich, kontinuierlich Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. Deshalb muß Norma im Juli 49 Stellen streichen. Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.

Innovation und Know-How kommen bei Norma aus den eigenen Reihen. Die Entwickler konzentrieren sich nicht nur auf das Produkt selbst, sondern beziehen den gesamten Produktionsprozess mit ein und blicken dabei noch mehr als zehn Jahre voraus. Es geht darum, Trends und Entwicklungen vorwegzunehmen, um sie frühzeitig dem Kunden vorzustellen. Dabei fertigt Norma sowohl für den weltweiten Markt als auch kundenspezifisch.

Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten.

Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau.

Im August hat Norma für das Gesamtjahr seine Prognosen korrigiert und kündigt eine Verschärfung seines Sparprogramms an.  Hintergrund des Sparkurses ist der Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im ersten Halbjahr um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Seit 1. August ist Dr. Michael Schneider der neue Vorstandsvorsitzende der Norma Group. Er übernimmt die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden interimsweise zusätzlich zu seinem Amt als Finanzvorstand.

Es sind vor allem Handelsauseinandersetzungen und Sanktionen, die sich negativ auf die Geschäftsprognose auswirken. Die daraus resultierende Investitionszurückhaltung und Marktschwäche schlagen sich in einem anhaltend rückläufigen Geschäft in den Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik nieder. Eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte ist aus heutiger Sicht nicht absehbar. Der Interimschef kündigt an, man werde das Portfolio mittel- und langfristig sehr fokussiert ausrichten auf die Wachstumsbereiche E-Mobilität und Wasser.

Langfristig sei Norma gut aufgestellt und werde von den Megatrends der Branche profitieren. Die Produkte sind in allen Antriebsarten einsetzbar, ob das ein Diesel ist, ein Benziner, Hybrid, Plug-in-Hybrid, ein Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das Unternehmen stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen, aber auch Leitungen und Steckverbindungen für Batteriekühlsysteme von Elektroautos her. Daneben gibt es noch einen kleineren Geschäftsbereich für Be- und Entwässerungssysteme, der in Zukunft eine größere Rolle spielen soll.

Im November werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, die meisten davon über ein Freiwilligenprogramm. Hinzugekommen ist außerdem noch die Entlassung von 60 Leiharbeitern – insgesamt hat der Konzern in den vergangenen Monaten also mehr als 100 Stellen gestrichen.

Insgesamt arbeiten am Maintaler Standort noch 700 Beschäftigte, davon 200 im Ingenieur- und Planungsbereich und 500 in der Produktion. Die abgebauten Stellen waren alle im Produktionsbereich. Ab 2020 will das Unternehmen bis zu 45 Millionen Euro jährlich einsparen. Gelingen soll das durch eine „Optimierung der Kapazitäten in allen Standorten. Ab 2023 werden dann Einsparungen von 40 bis 45 Millionen Euro jährlich erwartet.

Die Stimmung in der Belegschaft am Standort Maintal ist nicht gut, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Die Mitteilung über das weitere Sparprogramm sei für alle überraschend gewesen. „Wir als Betriebsrat sehen weitere Maßnahmen in Maintal kritisch“, so Ditzel. „Trotzdem dürfen wir aber auch nicht die Augen davor verschließen, was um uns herum geschieht“, sagt er mit Blick auf die schlechte Konjunktur.

 

Frauen

 

Im Kontext des Weltfrauentages für ihr ehrenamtliches Engagement wurden Ursula Aurbek, Gisela Schnatterbeck und Barbara Soff am Sonntag, 10. März mit einer Linde im Frauenhain geehrt. Ursula Aurbek ist seit 16 Jahren die gute Seele des monatlichen Kaffeeklatschs der Bürgerhilfe, hält das Team zusammen und sorgt bei den Besuchern für gute Laune. Ausgezeichnet wird die Maintalerin für mittlerweile 38 Jahre Ehrenamt in den verschiedensten Institutionen. Angefangen hat alles im Jahr 1981 als Kassiererin beim „Mini Club“ in Dörnigheim. Dazu kamen der Turnverein und die Sängervereinigung Hochstadt sowie die evangelische Kirchengemeinde in Hochstadt (im „Cafair“ und seit März 2018 auch als ehrenamtliche Küsterin). Von 2000 bis 2009 war Aurbek zudem ehrenamtliche Schöffin am Hanauer Landgericht.

Gisela Schnatterbeck war in verschiedenen Einrichtungen und Veranstaltungen für Senioren auf dem Laufsteg unterwegs, bis gesundheitliche Einschränkungen dies nicht mehr zuließen.

Auch die Freude an der Musik hat sie spät entdeckt, für sich selbst und für andere. Am 8. April wird die geborene Altenstädterin ihren 91. Geburtstag im Kreis der Familie feiern; Gisela Schnatterbeck ist Mutter von sechs Kindern, Großmutter von acht Enkeln und auch schon Urgroßmutter von fünf Urenkeln. Bereits im Februar 1955 bezog die Familie das Haus in der Rathenaustraße, in dem Schnatterbeck noch heute wohnt.

Vieles ließe sich ja telefonisch organisieren. So habe sie eine Büttenrednerin von der Karnevalsabteilung Blau-Weiß der Freien Turnerschaft Dörnigheim und für Tanzmusik Werner Obermeier in Vertretung von „Schmidtchen Schleicher“ gewinnen können. Seit über 28 Jahren gehört Schnatterbeck zum Organisationsteam des Tanztees. Einmal pro Monat, immer mittwochs nachmittags, schwingen bis zu 100 Gäste aus Maintal und Umgebung bei gemütlicher Atmosphäre das Tanzbein zur Musik von „Schmidtchen Schleicher“ alias Günter Schmidt. (zu Frau Soff siehe Organisationen VdK).

 

Seit 1981 finden am 25. November überall auf der Welt Aktionen statt, die auf das Thema „Gewalt an Frauen“ aufmerksam machen. Auch die Stadt Maintal nimmt daran teil. Annika Frohböse, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sagt dazu:

Durchschnittlich wird davon ausgegangen, dass etwa jede dritte bis vierte Frau einmal im Leben Opfer von Gewalt wird, das ist leider in Maintal nicht anders. Das ist eine sehr, sehr hohe Zahl, man muss also davon ausgehen, dass es viele Frauen betrifft. Die Statistik umfasst aber nicht nur das Thema häusliche Gewalt, sondern auch zum Beispiel sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, also alle Formen von Gewalt. Dennoch glaube ich, dass wir davon ausgehen müssen, dass viel mehr Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind als wir wahrnehmen.

Die Frauenhäuser in Hanau und in Wächtersbach sind auch für Maintal zuständig. Außerdem gibt es ein bundesweites Hilfetelefon für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Auf Deutsch und in 17 Fremdsprachen sind täglich rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer     08000/11 60 16 Beraterinnen erreichbar. Eine weitere Anlaufstelle ist Pro Familia in Hanau, und wenn es um sexualisierte Gewalt geht, ist die Lawine in Hanau außerdem ein guter Ansprechpartner.

In Maintal finden zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zahlreiche Aktionen statt. Zum einen beteiligt sich die Stadt an einer Aktion aus Hanau, bei der bedruckte Brötchentüten in fünf verschiedenen Bäckereien ausgegeben werden. In roter Schrift steht darauf „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“; zudem sind die Telefonnummern von Beratungsstellen und Frauenhäusern in der Region aufgelistet. Die Stadt Maintal beteiligt sich außerdem an der internationalen Aktion „Orange your city“, die von verschiedenen Menschenrechtsaktionen organisiert wird und bei der weltweit Orte am 25. November orange angestrahlt werden, zum Beispiel die Niagarafälle oder die Europäische Zentralbank in Frankfurt. In Maintal werden Mitarbeiter der Verwaltung Fenster im Rathaus mit orangefarbenem Transparentpapier bekleben. Zudem hissen Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammen mit weiteren Akteuren etwa aus dem Frauenbeirat seit einigen Jahren im Rahmen des Aktionstags eine orangefarbene Fahne, um so Farbe gegen Gewalt an Frauen zu bekennen. Interessierte sind zu der Fahnenhissung am Montag ab 16 Uhr vor das Rathaus in Hochstadt eingeladen.

 

 

Kinder

 

Wenn sich in der Hochzeit der Infekte zwischen November und März die Türen der Praxis in Dörnigheim öffnen, dann stehen Eltern mit kranken Kindern auf dem Arm Schlange an der Anmeldung der Kinderarztpraxis von Dr. Claudia Schramm. Ohne eine effiziente Organisation stünde die Praxis vor dem Kollaps. Daher führte das Team um die Kinder- und Jugendärztin die Akutsprechstunden ein. Zweimal täglich – ausgenommen Mittwoch und Freitag – können Eltern während der einstündigen Sprechstunde mit ihrem kranken Kind ohne Termin vorstellig werden. Jedes Kind wird angeschaut. Bei ernsten Notfällen wie Atemnot oder akuten Blutungen wird natürlich sofort gehandelt.

Die Notfallsprechstunde hat ihren Grund: Das Praxisteam möchte verhindern, dass gesunde Kinder, die mit einem festen Termin zu einer Kontrolluntersuchung oder Impfung in der Praxis sind, auf Kinder treffen, die akut krank sind.

Schon 2015 ergab eine Untersuchung der Versorgungssituation im Planungsbereich, dass die Auslastung ihrer Praxis bei 180 Prozent liegt. Der Schnitt bei den im Kreis niedergelassenen Kinderärzten lag bei 120 Prozent. Seitdem hat sich die Situation nur bedingt gebessert. Zwar hat Schramm nach langem Ringen durch die Kassenärztliche Vereinigung eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt bekommen – mit im Team ist Dr. Maja Schulze – aber auch die Zahl der Kinder ist weiter gestiegen. Ich würde gerne noch einen weiteren Arzt anstellen. Aber ich darf nicht“, sagt sie. Sogar bis zu vier Kinderarztsitze in Maintal hielte sie für vertretbar. Doch es liegt an der Kassenärztlichen Vereinigung zusätzliche Kinderarztsitze zu genehmigen, aber aus deren Sicht ist Maintal überversorgt.

Auch ihr Kollege Dr. Uwe Seitz, der in Bischofsheim eine Kinderarztpraxis mit kardiologischem Schwerpunkt betreibt, kommentiert das Stichwort „Überversorgung“ mit einem trockenen Lachen. „Die Bedarfsplanung ist uralt. Die Kinderärzte sind alle deutlich über ihrem Limit“.

 

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche zur Kindertagespflege fand Ende Mai am Rathaus in Hochstadt der Aktionstag der Maintaler Kindertagespflege statt. Ziel des Vormittags war es, für möglichst viele Interessierte ansprechbar zu sein und über die Kindertagespflege berichten zu können. Zu diesem Zweck fand sich die Mehrzahl der 25 derzeit in Maintal aktiven Tagesmütter mit „ihren“ Kindern und auch Mitarbeiterinnen der Servicestelle Kindertagespflege Maintal ein. Dabei ist Maintal im Bereich der Kindertagespflege schon lange führend, gibt es dieses Angebot für die Eltern kleiner Kinder doch bereits seit 1991. Der Aktionstag diente außerdem dazu, weitere Tagesmütter und -väter zu gewinnen. So konnten sich Interessierte über diesen Beruf informieren.

 

Susanne Gabler deren Sohn Constantin Trisomie 21 hat, nahm bei dem Videoprojekt einer Elterninitiative zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März teilzunehmen. „Du bist so!“ heißt das Lied samt Musikvideo, bei dem mehrere Kindermusik-Bands und Kinderliedermacher mitgewirkt haben. Ein-gespielt und produziert wurde der Song von der Band Krawallo.

Vor etwa vier Wochen ist die Familie Gabler dafür von Dörnigheim ins westfälische Ibbenbüren gereist – und hat dort eine riesige Party gefeiert. 130 Kinder und Jugendliche, mit Down-Syndrom und ohne, haben sich dort getroffen, einander kennengelernt und zusammen gefeiert. Ziel des Projekts „Du bist so!“ ist es, am Welt-Down-Syndrom-Tag Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Und darauf aufmerksam zu machen, dass das Leben mit Trisomie 21 ganz normal und lebenswert sein kann. 

Zum heutigen Welt-Down-Syndrom-Tag gibt es außerdem auch eine Plakat-Aktion. Der fünfjährige Constantin lächelt den Maintalern dabei unter anderem in Arztpraxen, Bäckereien und Behörden von Postern und Postkarten entgegen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

 

Hunde werden bald auf Maintaler Spielplätzen ein seltener Anblick sein. Denn die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Kultur haben in ihrer Sitzung im März mehrheitlich einer Magistratsvorlage zugestimmt, die ein Verbot der Vierbeiner auf städtischen Spielplätzen vorsieht. Dafür soll die Satzung zur Gefahrenabwehrverordnung über die Sicherung der Sauberkeit und über das Verhalten in öffentlichen Anlagen geändert werden. Aktuell gilt auf Spielplätzen eine Leinenpflicht für Hunde. Das hat zum einen hygienische Gründe. Und zum anderen könnten Kinder sich von Hunden, auch wenn sie angeleint wären, bedroht fühlen. Es gibt aber einige Hundehalter, die sich schon jetzt nicht an die Leinenpflicht halten. Die werden sich von einem grundsätzlichen Hundeverbot sicherlich auch nicht beeindrucken lassen In diesem Zusammenhang verwies Bürgermeisterin Böttcher auf die soziale Kontrolle. Es gebe einige Bürger, die andere auf Verbote und Fehlverhalten hinweisen würden.

 

Dank Polizeihubschrauber: Vermisster Neunjähriger gefunden

Ein gutes Ende nahm die Suche nach einem vermissten Kind aus Maintal m April dank der Unterstützung des Polizeihubschraubers. Wie die Polizei mitteilte, fand die Hubschrauberbesatzung den neunjährigen Jungen, der mit einem roten Fahrrad unterwegs war, gegen 21.20 Uhr an der Kennedystraße. Gegen 18.40 Uhr war das Kind von einem Spielplatz in der Westendstraße davongeradelt und seitdem spurlos verschwunden. Der Junge war unversehrt und wurde durch die Streife in die Obhut seiner Mutter übergeben

 

Für die Betreuung von Klein- und Kindergartenkindern haben Eltern einen Rechtsanspruch. Sobald das Kind aber die Grundschule besucht, gibt es DAn keine Garantie mehr auf einen Betreuungsplatz. Für berufstätige Mütter und Väter ein riesiges Problem, das oftmals mit Existenzängsten einhergeht. Gibt es keine Betreuung, steht auch die Ausübung des Jobs auf der Kippe. Gerade vor Beginn eines neuen Schuljahres zittern daher viele Eltern, wenn es um Platzkapazitäten in den Betreuungseinrichtungen der verschiedenen Träger und deren Verga­be geht. Folgende Einrichtungen bieten Betreuungsplätze an:

  • Waldschule Bischofsheim, Grundschule an der Waldstraße
  • Das Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig gGmbH
  • Villa Kunterbunt Bischofsheim mit dem Förder-Verein
  • Siemensschule Dörnigheim mit Regenbogenhaus in Trägerschaft des SC Budokan
  • Morning Kids: Der Elternverein in den Räumen des Deutschen Roten Kreuz
  • Buschschule Dörnigheim an der Siemensallee mit „Arche“ der Ev. Kirchengemeinde
  • Abenteuerland Dörnigheim des Eltern-Kind-Verein Maintal.
  • Schubertschule Hochstadt mit Ganztagsangebot im Profil 1 an.
  • Büchertalschule Wachenbuchen mit Ganztagsangebot im Profil 1.
  • Städtische Hortplätze: In den städtischen Einrichtungen stehen insgesamt 170 Hortplätze zur Verfügung: 25 in der Kita Bücherweg, 80 im Hort Berliner Straße, 30 im Familienzentrum Schillerstraße und 35 im Familienzentrum Uhlandstraße. Veränderungen: Die Hortplätze in der Siemensallee (rund 20 in 2018/2019) werden zum neuen Schuljahr in Kita-Plätze umgewandelt. Dafür wurden 2017 die Betreuungsplätze für Schulkinder in der Arche an der Wilhelm-Busch-Schule um 20 auf insgesamt 50 aufgestockt. Kapazitäten.

 

Irene Morgenstern hat ihr Ehrenamt als Kinderbeauftragte im Juni niedergelegt. Aus persönlichen Gründen. Ich habe pflegebedürftige Eltern, um die ich mich stärker kümmern muss.

Als langjährige Leiterin der Waldschule war sie Wegweiserin für die Kinder. Jetzt ließ sie sich von den Jungen und Mädchen leiten. Morgenstern hat die große Hoffnung, dass das Ehrenamt der Kinderbeauftragten institutionalisiert wird, etwa in einem Kinderbüro bei der Stadtverwaltung. Diese Pläne gibt es auch bei der Stadtverwaltung. Sie will mit einem Kinder- und Jugendbüro eine hauptamtlich besetzte Anlaufstelle bieten.

Maintal war eine der ersten hessischen Kommunen mit einer Kinderbeauftragten. Im Jahre 1990 übernahm Editha Kaudelka das Ehrenamt und prägte es über einen Zeitraum von 15 Jahren.

 

Ende September fand wieder das Kelterfest auf der Kinder- und Jugendfarm in Hochstadt statt. Viele Eltern mit ihren Kindern und Besucher kelterten begeistert aus gespendeten Äpfeln leckeren Apfelsaft. Das kulinarische Büfett mit selbst gebackenem Kuchen und hausgemachten Salaten war reichlich bestückt. Dazu gab es saftige Steaks oder Bratwurst vom Grill.

Während sich die Mütter angeregt bei einer Tasse Kaffee austauschten, versammelten sich einige Väter um die Feuerstelle. Es musste ein Feuer entfacht werden, da das gemeinsame traditionelle Stockbrotbacken für Groß und Klein auch wieder auf dem Plan stand.

Die Kinder eroberten natürlich die Farm. So zog es viele auf den Hügel, um die Bergrutschbahn auszuprobieren. Die Sandkiste mit dem großen Schiff war ideal für Krabbelkinder. Der herrliche Sonnenschein zog viele Kinder an die Wasserpumpe, um zu matschen. Riesengroße Seifenblasen wurden in die Luft gepustet, um von den Kindern gefangen zu werden. Auch die Schaukel im Walnussbaum oder das Baumhaus wurde stark bespielt.

„Wir bedanken uns auch beim Nabu, mit dem wir verbunden sind. So konnten wir mit unseren Kindern in diesem Jahr am Vögel- beziehungsweise Insektenzählen teilnehmen. Die Kinder waren so begeistert, dass wir im nächsten Jahr eine eigene Nabu-Kindergruppe bilden werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Farm.

 

Im November erhielten in der Kita einen Infobrief des Vereins „Kaleidoskop“, der über das allgemeine Vorgehen bei der Vergabe eines Betreuungsplatzes für Grundschüler der Hochstädter Fritz-Schubert-Schule aufklärte. Dort findet sich eine Formulierung, die viele Familien verunsichert: „Legen wir die aktuellen Prognosen und Anmeldungen zugrunde, können wir nur an etwa 20 Prozent der Vormerkungen einen Platz vergeben“, heißt es dort. In Zahlen übersetzt stellt sich die Situation wie folgt dar: Voraussichtlich 19 Betreuungsplätze werden vakant. Dem gegenüber stehen 79 Vormerkungen.

Derzeit gibt es insgesamt 123 Betreuungsplätze an der Fritz-Schubert-Schule In der benachbarten städtischen Kita Bücherweg wurden die Hortplätze in den vergangenen Jahren zugunsten der Betreuung von Kindern unter und über drei Jahren gestrichen. Eltern verweisen aber darauf, dass man Räumlichkeiten in der Adolf-Diesterweg-Schule nutzen könnte und bis zum Sommer ausreichend Zeit bliebe, um Personal einzustellen.

Auf Einladung Böttchers kamen Ende November Vertreter des Main-Kinzig-Kreises als verantwortlichem Schulträger, der Fritz-Schubert- und der benachbarten Adolph-Diesterweg-Schule, des Trägervereins Kaleidoskop und der Stadtverwaltung zusammen, um über Lösungen zu beraten.

Was die Erhöhung der personellen Ressourcen betrifft, ist in Zeiten des Fachkräftemangels die Kooperation mit Vereinen denkbar. Auch aus der Elternschaft, die aufgrund von Berufstätigkeit dringend auf eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder angewiesen ist, wurde die Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. . Bereits im Januar sollen die einzelnen Ergebnisse zusammengetragen, ausgewertet und im Rahmen eines weiteren Runden Tisches konkrete Schritte besprochen werde.

 

Der Weltkindertag, der in Maintal immerhin auch schon zum 27. Mal stattfand, soll die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen und somit bei Jung und Alt noch bekannter machen. Erneut wurden auch in Maintal zu diesem Anlass wieder Spenden gesammelt: Insgesamt 2.000 Euro kamen für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ zusammen. Wenn in Deutschland über die Kinderrechte gesprochen wird, so geht es meist um die Berücksichtigung ihres Willens und Möglichkeiten der Beteiligung, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Dies spiegele auch die Änderung der Hessischen Landesverfassung wider. Blickt man aber über die Grenzen Deutschlands oder sogar Europas hinaus, wird schnell bewusst, dass es Kinder gibt, für die ganz andere Rechte im Mittelpunkt stehen.

Die Stadt Maintal hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen deshalb bereits seit 2012 zum Spendenpartner des Weltkindertags ernannt. Alle am Fest beteiligten Stände spenden mindestens die Hälfte ihres Gewinns an ein vorher festgelegtes Projekt von UNICEF – viele spenden auch den kompletten Gewinn. Zusätzlich stehen verteilt auf dem Festgelände Spendendosen, deren Inhalt ebenfalls dem Projekt zugutekommt. In diesem Jahr konnten insgesamt 2.000 Euro für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ gesammelt werden.

 

 

Kindertagesstätten

 

In der Kita Wingertstraße gibt es einen männlichen Erzieher: Nach seinem Abitur studierte der heute 34-Jährige Germanistik und Anglistik, während er parallel begann, als Journalist zu arbeiten. Heute ist Peter Seibert Erzieher. Nachdem Seibert erste Erfahrungen als Handballtrainer sammelte, merkte er, dass ihm die Arbeit mit Kindern Spaß macht. 2014 begann er eine praxisintegrierte Teilzeitausbildung zum Erzieher über die Stadt Hanau. Seit Anfang 2018 ist er in der Kita Wingertstraße angestellt. Einer von aktuell zehn männlichen Erziehern in den zwölf Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Maintal.

 

Es zeichnet sich keine Einigung bei der Neuvergabe der Mittagsverpflegung in den städtischen Kitas ab. Die Entscheidung über die Ausschreibung der Leistung wird daher

in einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 12. Februar, geschehen.

Der Stadtelternbeirat spricht sich bei den Zuschlagskriterien für eine stärkere Gewichtung der Qualität aus. Der Ausschuß beschloß dann unter anderem eine Änderung bei der Gewichtung der Zuschlagskriterien. So wird der Gesamtpreis nun mit 45 Prozent gewichtet (Magistratsvorlage: 50 Prozent), Qualität und Güte des Ernährungskonzepts mit 25 Prozent (Magistrat: 20 Prozent) sowie Qualität und Güte der eingesetzten Lebensmittel mit 25 und die Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz der Transportfahrzeuge mit fünf Prozent. Wegen vergaberechtlicher Bedenken wird ein Probeessen nicht Bestandteil der Vergabekriterien sein, ebenso wird es keine Probezeit für den Anbieter geben.

Um Chancen auf einen Zuschlag zu erhalten, muss der Anbieter zwei vegetarische und zwei nicht-vegetarische Musterspeisepläne für die Geltungsdauer von vier Wochen (20 Verpflegungstage) einreichen, in denen detailliert aufgelistet ist, an wie vielen Tagen es Fleisch-, Seefisch- beziehungsweise fleischlose Gerichte geben darf. Dabei sollen auch „weniger bekannte Lebensmittel“ wie Quinoa, Couscous, Bulgur sowie zum Beispiel Grünkern und Hirse als Bratlinge verwendet werden.

 

Neben dem Neubau an der Eichenheege, für den es bereits grünes Licht gibt, sollen noch in diesem Jahr die Planungen für eine neue Kita an der Bischofsheimer Rhönstraße beginnen, wo eine fünfgruppige Einrichtung entstehen soll. Durch die Modulbauweise muß bis ins Detail geplant werden. Hinzu kommen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in einigen bestehenden Einrichtungen.

Dass Maintal dutzendfach neue Kitaplätze aus dem Boden stampft, hat seine Gründe. Zum einen sind in Folge der Ausweisung neuer Baugebiete vor allem Familien nach Maintal gezogen. Zum anderen spürt Maintal wie auch andere Kommunen, dass durch den kostenfreien sechsstündigen Betreuungsplatz deutlich mehr Kinder eine Kita besuchen, die zuvor länger in der Familie betreut wurden.

Das alles erfordert vielfach eine Anpassung der räumlichen Gegebenheiten, zumal der Sechs-Stunden-Platz auch das Mittagessen beinhaltet. Doch nicht alle Kitas verfügen über die nötigen Kapazitäten. So auch der Ahornweg in Hochstadt. Der Bistrobereich, wo die Drei- bis Sechsjährigen ihr Frühstück und Mittagessen einnehmen, befindet sich im Flur, und genau das ist ein Problem. Denn direkt daneben sind die Garderoben. Das sorgt für Unruhe, denn wenn sich die einen zum Essen hinsetzen, werden die anderen abgeholt. Dann geht es entsprechend laut und turbulent zu. Keine angenehme Atmosphäre, um in Ruhe zu essen.

Auch die dem Ahornweg angegliederte Waldgruppe braucht einen eigenen Raum. Die Möglichkeiten, das Raumkonzept dem Bedarf anzupassen, sind überschaubar. Denn der vor Jahren geplante Kauf eines angrenzenden Wiesengrundstücks scheiterte. Nun soll ein Teil des Hauses in den Außenbereich verlängert und zweigeschossig ausgebaut werden. Dort sollen Bistro und Küche sowie im Obergeschoss Personalräume unterkommen. Den bisherigen Bistrobereich möchte man als flexiblen Gruppenraum für die Waldkinder gestalten. Durch die räumliche Neukonzeption soll es außerdem möglich werden, einen Schlafraum und Wickelbereich zu schaffen, um künftig auch Kinder ab einem Jahr aufzunehmen. Derzeit arbeitet der Architekt die finalen Pläne und damit auch die Kostenkalkulation aus.

Einen Stadtteil weiter sind die Pläne schon weiter fortgeschritten. In der Kita Kilianstädter Straße in Wachenbuchen sollen die U 3-Plätze aufgestockt werden und mehr Platz für Personal und als Lagerfläche entstehen. Dabei erweist sich eine angeschlossene Dienstwohnung im Obergeschoss der Kita, die Ende vergangenen Jahres frei wurde, als echter Glücksgriff. Dort sollen Personal-, Besprechungs- und Lagerräume eingerichtet werden. Zeitgleich soll der bisherige Personalraum in einen Gruppenraum für eine 15-köpfige altersgemischte Gruppe von ein bis sechs Jahren umgewandelt werden.

Bei dem Neubauprojekt auf dem ehemaligen Sportplatz des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege ist allein die Grundfläche von 66 mal 17 Meter groß. Zudem entsteht der Bau zweigeschossig, weil in dem „Haus für Kinder und Familien“ nicht nur eine Kita mit sechs Gruppen untergebracht wird, sondern ebenfalls die Servicestelle Kindertagespflege Maintal, die ihre Büroräume aktuell im Bürgerhaus Bischofsheim hat.

Ein Blick auf den Plan zeigt: Räumliche Engpässe wird es hier in absehbarer Zeit nicht geben. Sechs Gruppen, Zusatzräume für Kleingruppenarbeit, Schlafräume, Lagerräume für Spielgeräte, multifunktionale Besprechungsräume und im Bereich der Servicestelle ein Spielkreisraum, wo sich Tagesmütter treffen können, sowie ein Vertretungsraum für Tagespflegeeltern mit angeschlossenem Schlafbereich.

 

Das alles findet sich hier unter einem Dach. Es soll auch ergänzende Angebote für Familien bieten, Pekip- oder Babymassage-Kurse zum Beispiel Nur an einem herrscht noch Mangel: an Erziehern. Daher hofft man, dass der Neubau das Interesse von Erziehern weckt, die sich vorstellen können, gemeinsam mit erfahrenen Kollegen aus Maintal und unter Leitung von Elke Kächelein bereits ab Herbst dieses Jahres Leben in das neue Haus zu bringen.

In der Kita Siemensallee sollen ab August die verbliebenen Hortplätze in Kitaplätze umgewandelt werden, um dem Bedarf gerecht zu werden. Die benötigten Schulkindbetreuungsplätze werden durch den Hort Berliner Straße sowie durch die Arche beziehungsweise das geplante Ganztagsangebot der Wilhelm-Busch-Schule aufgefangen.

Im Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße ist für dieses Jahr ebenfalls eine räumliche Erweiterung vorgesehen, um eine zusätzliche Gruppe zu schaffen. Hier wird mit zwei Millionen Euro kalkuliert. In der Gänsseestraße laufen derweil die abschließenden Arbeiten im Zuge von Sanierung und Neugestaltung des Außengelände.

 

Im Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim finden seit einiger Zeit regelmäßig Kinderkonferenzen statt. Sie gehören zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Damit erfahren bereits die ganz jungen Bürger der Stadt, wie Demokratie und Partizipation funktionieren und was sie bedeuten. Die Hortkinder dürfen – im Rahmen des Machbaren – das Ziel selbst festlegen und machen auch eifrig Vorschläge: Schnitzeljagd, der Spielplatz, Eis essen gehen und mehr.  Damit nicht endlos geredet und diskutiert wird, übernimmt immer ein Kind die Rolle des Zeitwächters.

Die Konferenz findet alle zwei Wochen statt und wird von den Grundschülern eigenständig vorbereitet und moderiert. Es werden aktuelle Themen aus dem Alltag im Hortleben geklärt werden: Streit und Ärger auf dem Schulweg, Schulranzen, die nicht in den Fächern, sondern auf dem Boden lägen beziehungsweise dorthin geworfen würden und Streit aufgrund eines neuen Spiels, das einige Kinder ziemlich doof fänden, weil es ausgrenze und nur lauter Unruhe und Ärger mache.

 

 

Hessenweite Kampagne: Kitakinder sammeln kiloweise Abfall:

Anfang Mai durchforsten 24 Vorschulkinder der Kita Ahornweg einen Busch. Sie beteiligen sich an der Aktion „Sauberhafter Kindertag“, um schon die Jüngsten für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Auch die Maintaler Kitas sind regelmäßig mit dabei.

 

„Vergangenes Jahr haben wir eine illegale Müllablagerung entdeckt und allein damit vier große Abfallsäcke gefüllt“, erinnert sich Erzieherin Christiane Bauer.

Den Kindern entgeht tatsächlich nichts. Wirkt der schmale Fuß- und Radweg zwischen den Hochstädter Kleingärten und der Südumgehung auf den ersten Blick sauber und aufgeräumt, entdecken die aufgeweckten Jungen und Mädchen dennoch überall winzige Abfallreste, die sie mit ihren Zangen aufklauben. Auch so füllt sich allmählich der große blaue Abfallsack. Der kann an der Schranke kurz vor dem Hochstädter Waldsportplatz deponiert werden und wird später von Mitarbeitern der Stadt abgeholt.

 

Kita Vilbeler Straße hat einen Forscherraum. Dort lernen die Kinder zum Beispiel die verschiedenen Arten von Zucker kennen – herkömmlichen Haushaltszucker, Hagel- und Puderzucker. Seit sechs Jahren ist die Einrichtung an der Vilbeler Straße als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert, im Mai wurde ihr das Siegel zum dritten Mal verliehen. Viele der Spiel- und Lernmaterialien im Forscherraum sind selbstgemacht: An Sanduhren sollen die Kinder spielerisch an das Thema Zeit herangeführt werden und mithilfe von Plastikflaschen, in denen sich unter anderem Federn, Sand und gefärbte Flüssigkeiten befinden, lernen sie das jeweilige Gewicht und die Beschaffenheit der verschiedenen Materialien kennen.

Neben dem Schwerpunkt Forschen und Bauen gibt es noch andere Themenräume in der Kita Vilbeler Straße. So können sich die Kinder im Kreativraum beim Malen und Gestalten und im Sportraum beim Fußballspielen oder Turnen austoben, in der Bücherei in Fantasiewelten eintauchen oder im Naschgarten selbst angebaute Minze, Johannisbeeren oder Blaubeeren probieren.

Auch im Außenbereich der Kita und bei Ausflügen in den Wald forschen die Kinder fleißig. „Da wird jeder Stein umgedreht und sich alles angeschaut“, sagt Stützel. Bisweilen werden auch seltene Fundstücke zu Forschungsobjekten. „Diese Spinne haben wir im Keller gefunden“, sagt Eliana (5) und deutet auf ein Einmachglas. Das kleine, leblose Krabbeltier dient den Kindern nun als Anschauungsmaterial. So können die Kinder ihre Umgebung und die Natur kennenlernen und zum anderen Berührungsängste abbauen.

 

Das Familienzentrum an der Eichenheege wächst rasant. Auf dem ehemaligen Gelände des Sportvereins Germania herrscht im Juni Hochbetrieb. Acht Schwertransporter stehen auf dem ehemaligen Fußball-Ascheplatz. Vier sind noch beladen mit Fertighauselementen, vier bereits entladen. Sechs Monteure kümmern sich darum, dass die viermal vier Meter großen Elemente fachgerecht aneinander gefügt werden. Ganze vier Arbeitstage dauert es, bis aus 16 Modulen hier der Rohbau des neuen städtischen Familienzentrums entsteht, ein zweigeschossiger Bau mit 1.000 Quadratmetern Nutzfläche und 1.500 Quadratmetern Außengelände.

Raumeinteilung und Ausstattung, Farbgestaltung, Gruppengrößen, Brandschutzvorrichtungen – all' dies haben Kommune, der Fachbereich Gebäudeverwaltung, der städtische Fachbereich Jugend, Architekturbüro und Bauunternehmen im Vorfeld gemeinsam abgestimmt. Die künftige Leiterin der Einrichtung Elke Kächelein wurde ganz früh in den Planungsprozess mit einbezogen. Sie konnte Dinge einbringen, die ganz wichtig sind.

 

Die Kinder der Kita Fantasia basteln im November fleißig Laternen für den Laternenumzug.

Das Laternenbasteln hat in der Bischofsheimer Einrichtung schon immer eine große Bedeutung, bereits Wochen vor dem Martinstag beginnen die Vorbereitungen. Kinder, Geschwister, Eltern, Großeltern, aber auch ehemalige Kita-Kinder sind am Montag, 11. November, zur Kita Fantasia eingeladen. Anschließend gibt es ein Fest auf dem Gelände der Einrichtung. Für die Erwachsenen gibt es Glühwein und für die Kinder Punsch.

Die Kita Fantasia ist eine der kleinsten Kindertageseinrichtungen in Maintal. Gegründet wurde sie 2007 durch eine Elterninitiative. Der Verein wird ausschließlich durch ehrenamtliche Eltern im Vorstand geleitet und durch ebenfalls ehrenamtliche Eltern in den einzelnen Beiratsgremien unterstützt. „Auch die Erzieher sind Eltern“, sagt Scherer, deren Tochter selbst derzeit in die Kita geht. In der Kita Fantasia werden rund 50 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in Kleingruppen betreut.

 

Der Kindertagesstätte Vilbeler Straße wurde auf der diesjährigen Buchmesse das Gütesiegel „Buchkindergarten“ verliehen. Heike Stützel, die stellvertretende Leiterin, und Andrea Ortmann wollen die Freude an traurigen, fröhlichen und spannenden Geschichten weitergeben und Kindern Spaß am Umgang mit Büchern vermitteln, denn Sprechen, Lesen und Schreiben sind die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben.

Seit vielen Jahren zählt Sprachbegleitung und -bildung zu den Schwerpunkten ihrer pädagogischen Arbeit, seit 2017 ist die Kita zudem „Sprachkita“. Andrea Ortmann berät und unterstützt als Sprachexpertin für ganzheitliche alltagsintegrierte Sprachbildung für Kinder bis sechs Jahre zudem Eltern und Kinder und begleitet das Kita-Team, das sich wiederum sehr offen zeigt.

Zum Beispiel werden die Eltern regelmäßig eingeladen, ein Buch in ihrer Familiensprache vorzulesen, in allen Gruppenräumen gibt es Lese- und Rückzugsecken, auch im Elterntreff liegen Zeitschriften und Bücher, regelmäßig finden besondere Veranstaltungen statt. Vorlese-Paten kommen ins Haus oder die Kinder gehen in die Stadtteilbücherei.

Herzstück und Lieblingsraum von Andrea Ortmann ist die liebevoll eingerichtete Bibliothek der Kita. Bücher und eine ansprechende Einrichtung laden ein, sich mit einem Buch aus dem Kinderregal zurückzuziehen oder eine Geschichte mit der Towiebox zu hören. Aus dem Kinderregal dürfen sich Jungen und Mädchen nach ihren Interessen eigenständig bedienen, sie erkennen die Fächer an selbst entwickelten Schildern.

Das Ausleihen übers Wochenende macht die Rucksackbibliothek möglich; die Kinder unterzeichnen mit Fingerabdruck für Bücher, die sie in einen dafür bereitgestellten Kinderrucksack packen dürfen. Die Kinder erzählen dann die Geschichte in eigenen Worten. Hierfür laden Spieltiere, Plüschfiguren und andere Materialien ein. Sehr gerne gestaltet Andrea Ortmann mit den Kindern eigene Bücher.

 

Im Dezember wurde zum Ortstermin geladen, um die neuen Räume der Kindertagesstätte im Familienzentrum Eichenheege vorzustellen, am 6. Januar bezogen werden sollen. Die Bürgermeisterin Monika Böttcher sprach von einem „Leuchtturmprojekt, nicht nur in Maintal, sondern in ganz Hessen und vielleicht darüber hinaus“. Denn in dem zweigeschossigen Neubau in Dörnigheim findet nicht nur die Kindertageseinrichtung Platz, sondern es entsteht ein ganzes Familienzentrum. Auch die Servicestelle Kindertagespflege ist aus dem Bürgerhaus Bischofsheim an die Eichenheege gezogen. Das neue Familienzentrum verfügt über 1.900 Quadratmeter Nutzfläche, die meisten wird die Kita nutzen. Im Erdgeschoss befinden sich neben Toiletten und Waschräumen die Gruppenräume für die sechszügige Einrichtung. Bis zu 120 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren haben dort Platz.

Nur wenige Tage nach dem Spatenstich stand im Sommer der Rohbau auf dem ehemaligen Sportplatz der FC Germania Dörnigheim. Weitere vier Monate später, Anfang Oktober, bezog das Team der Servicestelle Kindertagespflege die Räume. Und gut ein halbes Jahr nach Baubeginn werden die ersten Kinder in der Kita betreut.

 

 

Grundschulen

 

Buddy heißt der neue, knapp einen Meter große und neongelbe Verbündete im Kampf gegen Elterntaxis vor der Waldschule. Die Holzfigur steht seit Anfang März am Zebrastreifen vor der Bischofsheimer Grundschule und mahnt motorisierte Eltern, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Denn Elterntaxis sind zwar gut gemeint, aber gefährlich.

Sein Kind in die Schule zu fahren ist gefährlicher, als es selbst gehen zu lassen. Auch die Kinder vor der Schule sind in Gefahr, wenn Eltern ihre Kleinen bis vor die Schultüre fahren, hat der ADAC herausgefunden.

Besonders kritisch ist die Situation in der Wald- und Gänsseestraße morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr. Dann herrscht ein regelrechtes Verkehrschaos – und das ist gefährlich. Denn regelwidriges Anhalten oder riskante Wendemanöver können schnell gefährlich werden. Aus diesem Grund möchten die Mitglieder der Verkehrs-AG mit verschiedenen Aktionen Eltern für diese Gefahr sensibilisieren und motivieren, die Kinder den Schulweg allein gehen zu lassen. So fand im Mai die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ statt. Wer zu Fuß kam, erhielt einen Stempel. Am Ende gab es eine Belohnung für die Klasse mit den meisten Fußgängern. Das war natürlich ein Ansporn.

Zudem gibt es die Verkehrsdetektive, die zweimal jährlich die Verkehrssituation rund um die Schule „überwachen“. Die Kinder sind dann, natürlich in Begleitung von Erwachsenen, in ihren gelben Warnwesten unterwegs und ermahnen die Eltern freundlich und charmant zu korrektem, umsichtigem Verhalten.

Auch das Ordnungsamt ist präsenter und eine Geschwindigkeitsanzeige sowie die neue Markierung des Zebrastreifens sind optische Auffälligkeiten, die Autofahrer in diesem sensiblen Bereich zusätzlich zur Vorsicht mahnen – so wie der Street Buddy, der nun leuchtend gelb am Zebrastreifen steht und am Donnerstag willkommen geheißen wurde, natürlich mit dem „Zu Fuß zur Schule“-Song, den die Jungen und Mädchen der 1b voller Inbrunst schmetterten

 

Seit Beginn des Schuljahres gehen die zehn Erst- und Zweitklässler der Schulgarten-AG der Villa Kunterbunt einmal in der Woche in den Gemeinschaftsgarten des Stadtteilzentrums Bischofsheim, pflanzen Blumen und lernen die Natur direkt vor ihrer Haustür kennen. Zuvor hat die Schulgarten-AG das Schulgelände genutzt, nun haben sje einen richtigen Garten. Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Obst, Gemüse und Kräuter nicht einfach so im Supermarktregal liegen. Im vergangenen Sommer hat eine Gruppe des Stadtteilzentrums den rund 300 Quadratmeter großen Garten auf der Rasenfläche am Dörnigheimer Weg, direkt vor dem Kinder- und Jugendhaus, eingerichtet. Einmal im Monat, immer am vierten Dienstag, trifft sich die Gartengruppe im Stadtteilzentrum. Auch für die kleinen Helfer der Schulgarten-AG der Villa Kunterbunt gibt es immer etwas zu tun.

 

Büchertalschule feiert Doppeljubiläum:

Die Grundschüler aus Wachenbuchen und Mittelbuchen dürfen sich noch vor den Sommerferien auf eine riesige Party freuen. Ihre Schule feiert ein Doppel-Jubiläum: 50 Jahre Büchertalschule, 25 Jahre Förderverein. Errichtet als Grund- und Hauptschule, inmitten von Wiesen und Feldern, wurde die Büchertalschule für Kinder aus Maintal-Wachen­buchen und Hanau-Mittelbuchen 1969 eröffnet. Sie ist eine Maintaler Grundschule in Trägerschaft des Main-Kinzig-Kreises, die seit 1971 auch im Schulentwicklungsplan der Stadt Hanau als Grundschule aufgenommen ist.

Seit 26 Jahren führt Anne Hahn die Büchertalschule, sie folgte 1993 Walter Buckard nach, der die Schule seit ihrer Gründung geleitet hatte. „Bis heute weist die Schule kaum Fluktuation auf, Kolleginnen und Kollegen bleiben über viele Jahre an der Schule“, betont Hahn.

Auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Sponsoren gehört für Rektorin Anne Hahn selbstverständlich zum Schulleben. So übernahmen es die Malteser am „Social Day“, den Verwaltungstrakt zu streichen. Jedes Jahr finden Lesungen mit bekannten Kinderbuchautoren wie Ingo Siegner, Manfred Mai oder Uschi Flack statt. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien spielen die Lehrkräfte zur großen Freude aller Theater. Vorlesewettbewerbe und Schulgottesdienste sind ebenso selbstverständlich in den Jahresplan integriert wie Auftritte des Schulchores oder die Patenschaften der Viertklässler für die Schulanfänger.

Die Bewerbung und die Konzeption für das Leitbild „Gesundheitsfördernde Schule“ ist mit viel Arbeit verbunden.  Die Auszeichnung, die vom Land Hessen vergeben wird, dauert mehrere Jahre und wird in Teilzertifikaten ausgestellt. Inzwischen besitzt die Büchertalschule das Gesamtzertifikat und wird nächstes Jahr daran gehen, diese Auszeichnung erneut zu erhalten. Die Schule hat außerdem die Zertifikate musikalische und MINT-freundliche Grundschule erworben.

Anne Hahn gründete den Förderverein Büchertalschule für die Nachmittagsbetreuung, aus dem Nichts, ohne Startkapital, denn die Kommune wollte nicht investieren. Von Anfang an mit Mittagessen, das bis heute von vier Küchenkräften in den Räumen der ehemaligen Schulküche frisch zubereitet wird.

Mit 36 Kindern startete die Nachmittagsbetreuung vor 25 Jahren, inzwischen bleiben fast 200 Kinder von insgesamt etwa 240 nachmittags in der Schule. Der Förderverein ist Träger der Betreuungseinrichtung und inzwischen Arbeitgeber für Betreuer und Erzieher für die Ganztagsbetreuung. Er bietet Hausaufgabenbetreuung und verschiedene Arbeitsgruppen, in denen die Kinder ihren Neigungen nachgehen oder sich ausprobieren können. Ob Sport, Musik, Naturwissenschaft oder Kreativität – von der Fußball-AG über Arbeiten mit Holz bis hin zu Entspannungsübungen gibt es reichlich Auswahl für die Kinder.

Zum 50-jährigen Jubiläum kam im Februar Circus Baldini, um mit den Kindern Zirkus zu machen. Als einzigartiges Projekt wird es Kindern und Eltern in Erinnerung bleiben, wie auch das öffentliche Schulfest am Samstag, 15. Juni. Das gemeinsame, fröhliche Schulfest mit großer Tombola und vielen Aktionen und Attraktionen findet am Samstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr auf dem Schulgelände statt. Die gesamte Schulgemeinde sorgt für das Catering. Außerdem wird es zum Jubiläum einen Monatskalender geben, zu dessen Entstehung jede der zwölf Klassen der Büchertalschule je ein Blatt gestaltet hat. Ein Wermutstropfen mischt sich in die Feierlichkeiten – für Anne Hahn ist der 50. Geburtstag der Büchertalschule zugleich das Ende ihrer Zeit im Schuldienst. Sie wird am 27. Juni im Rahmen einer akademischen Feier verabschiedet.

Viele Jahre lang hatte sie bereits an der Pestalozzischule, der Diesterweg-Schule, der Anne-Frank-Schule und der Heinrich-Heine-Schule in Hanau unterrichtet Es fällt der engagierten Pädagogin Anne Hahn nicht leicht, ihren Beruf nicht mehr auszuüben. Vor allem, weil sie in ihrer Zeit als Rektorin viel auf den Weg gebracht hat. Am 27. Juni, wird Anne Hahn feierlich verabschiedet

 

In Maintal gibt schulische Angebote, die darauf abzielen, Kinder mit Migrationshintergrund gezielt in Deutsch zu fördern, bevor sie die Grundschule besuchen. So gibt es an der Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim im neuen Schuljahr neben vier regulären ersten Klassen auch eine Vorschulklasse und zwei Vorlaufkurse. Ergänzt wird das Angebot durch eine Intensivklasse.

Die Intensivklasse ist gedacht für Seiteneinsteiger im Grundschulalter, meist Flüchtlingskinder, die täglich vier Stunden unterrichtet werden, hauptsächlich in Deutsch. Die Vorklasse wiederum besuchen die Kinder, die aufgrund ihres Alters eigentlich eingeschult würden, denen aber noch einige Fertigkeiten fehlen, allerdings nicht sprachliche Fähigkeiten. Hierfür gibt es zwei Vorlaufkurse mit jeweils 15 Kindern. Die Kinder lernen in der Kita nicht nur Deutsch, sondern auch den Umgang mit anderen Kindern. Deshalb empfehlen wir Eltern auch, dass sie ihre Kinder in den Kindergarten geben

 

Das Kelterfest der Waldschule in Bischofsheim im September blickt mittlerweile auf eine längere Tradition zurück. Die Idee dazu entstand vor ungefähr 15 Jahren durch jemanden, der Kontakt zum Arbeitskreis Streuobst Maintal hatte. Seitdem durften die Schulkinder die am Boden liegenden Äpfel aufklauben kommen. Denn weder auf dem Schulgelände selber noch im Umkreis wachsen Apfelbäume. Bis vor zwei Jahren bekamen sie daher das Obst von der Streuobstwiese zur Verfügung gestellt.

„Seit zwei Jahren sind wir autark. Wir haben uns eine eigene Kelterpresse gekauft und machen seitdem unseren Saft selber“, Und auch die Äpfel stammen mittlerweile aus anderen Quellen: „Zum einen bitten wir die Eltern, dass ihre Kinder kurz vor unserem Fest jeweils einen Apfel mitbringen. Bei 270 Kindern, die auf unsere Grundschule gehen, machen das immerhin 270 Äpfel aus. Und dann bekommen wir noch Äpfel gespendet. Großem Dank verpflichtet sind wir dieses Jahr Rudi Hesse aus Hochstadt, der uns seine Streuobstwiese zur Verfügung gestellt hat.

Insgesamt kamen in diesem Jahr fünf Zentner Äpfel zusammen. 250 Kilogramm Äpfel ergeben ungefähr 100 Liter Saft. Dieser wird verkauft, sowohl an die Familien der Kinder als auch an Externe. Im Laufe der Jahre hat sich das Kelterfest herumgesprochen, so dass auch einige ältere Menschen an diesem Nachmittag auf den Schulhof gekommen sind, um sich bei Kaffee und Kuchen, aber auch bei leckerem Apfelsaft einen schönen Nachmittag zu machen.

 

 Am 28. September findet in der Villa Kunterbunt ein Schulfest zum 45-jährigen Bestehen der Bischofsheimer Grundschule statt, und dafür haben sich die Lehrer und der Förderverein etwas ganz Besonderes ausgedacht. Alle Kinder werden in Form einer Projektwoche zu Darstellern einer großen Zirkusvorstellung, die am Samstag aufgeführt wird. Um das Erlebnis für alle Beteiligten zu etwas Einzigartigem zu machen, wurde sogar ein riesiges Zirkuszelt auf dem Rasen der Villa Kunterbunt aufgebaut.

Weil rund 300 Jungen und Mädchen die Schule besuchen und die Manege nicht genug Platz für so viele Zuschauer hat, wurden diese in zwei Gruppen, unabhängig von Alter oder Klasse, aufgeteilt. Während also die Gruppe A ihre Zirkusnummern einstudiert, bastelt die Gruppe B Plakate und Eintrittskarten für die Aufführung, und dann wird getauscht. Beide Gruppen werden am Samstag ihre Aufführungen zum Besten geben.

Unter Aufsicht zweier Zirkusmitarbeiter und der Lehrer lernen die Kinder, über Nagelbretter und Scherben zu laufen, Feuer zu schlucken und in der Höhe zu schweben. Das Ganze soll das Gemeinschaftsgefühl stärken. Natürlich gehört da auch bei manchen Sachen viel Überwindung dazu. Die Sicherheit der Kinder ist aber natürlich jederzeit gewährleistet.

 

Gesa Lückhoff ist die neue Leiterin der Büchertalschule. Ihr Hauptfach ist Musik, studiert hat sie zudem Religion und Mathematik, aber als Grundschullehrerin unterrichtet sie alle Fächer und wird als Vertretung in den Klassen präsent sein. Seit September hat die „neue Chefin“ offiziell die Schulleitung übernommen.

Am Herzen liegen ihr vor allem drei Dinge: Entschleunigung. „Ich will Zeit haben, den Kindern zuzuhören, Zeit haben für Gespräche mit Eltern, Zeit haben für Kollegen“. Außerdem Respekt. „Die Kinder lassen sich gerne auf Regeln ein, im Alltag sind Toleranz und Respekt dann oft schwierig umzusetzen.“ Gute Erfahrungen hat Lückhoff daher mit dem Klassenrat gemacht, in dem Kinder Lösungen für Probleme finden. Der dritte Schwerpunkt ist Selbständigkeit, Kinder, die Verantwortung übernehmen. „Das Kind loszulassen und zu sagen: 'Das kriegst du allein hin.' ist eine Herausforderung“, sagt sie.

Seit 2005 lebt Gesa Lückhoff, die mit Dekan Dr. Martin Lückhoff verheiratet ist, in Langenselbold. Dort unterrichtete sie von 2006 bis 2016 an der Gründauschule. Danach unterrichtete sie an der Waldschule in Bischofsheim und war dort stellvertretende Leiterin. Nicht nur beruflich, auch privat gehören Musik und Bücher zum Leben von Gesa Lückhoff. Sie spielt mehrere Instrumente, darunter Gitarre, Flöte und Klavier, singt in der Rückinger Kantorei und spielt in Ostheim zum Gottesdienst die Orgel. „Wann immer wir hier sind und nicht unterwegs, sind wir auf der Frankfurter Buchmesse“.

 

 

Seit Anfang dieses Schuljahres ist die neue Schulleiterin der Fritz-Schubert-Schule. Das Studium für das Lehramt in den Fächern Mathematik, Deutsch, Kunst und Musik hat Anja Bothe an der Universität Bielefeld abgeschlossen, auch das Referendariat hat sie in Nordrhein-Westfalen absolviert. Unterrichtet hat Anja Bothe, die mit ihrer Familie seit 15 Jahren in Dörnigheim lebt, ausschließlich an hessischen Schulen.

Im Jahre 2017 wechselte sie von der Sterntaler-Schule in Schöneck-Büdesheim auf die Position der Konrektorin an die Maintaler Grundschule. Zwölf Jahre habe sie sich in der zweizügigen Schönecker Grundschule im Kollegium sehr wohlgefühlt, so Bothe. Während dieser Zeit war sie zudem mit einigen Stunden dem Staatlichen Schulamt zugeordnet.

„Es gibt hier ein tolles Miteinander“, sagt Bothe. Die Sportkolleginnen hätten einen wunderbaren Sponsorenlauf organisiert und die Eltern großzügig gespendet. Die Sekretärin sei immer freundlich, und auch der Hausmeister sei während des Urlaubs zur Schule gekommen, um nachzuschauen, ob alles gut laufe.

So sieht die Schulleiterin, die das Amt übernommen hat, ihre zweite wichtige Aufgabe vor allem darin, alles im Blick zu behalten. Bereits die erste pädagogische Konferenz hätte für verschiedene Themen, wie beispielsweise für den Deutschunterricht oder für das Schulfest, so viele Ideen zu Papier gebracht, dass man eher darauf achten müsse, sich nicht zu verzetteln.

Die Steuergruppe Schulkultur stelle sich die Frage, wie sich die Schule in den Bereichen „Eltern, Kinder, Lehrkräfte“ weiterentwickle. Die Frage, wie beispielsweise Inklusion gelingen könne, stelle sich auch an der Fritz-Schubert-Schule. Schließlich denke man über ein Projekt mit Schulhund Floyd nach, dessen Ausbildung in Kürze beendet sei.

Sie sieht ihre Aufgabe an der Schule darin, gute Strukturen für ein gelingendes Miteinander zu schaffen. Dies gelte auch in der Zusammenarbeit mit Kollegen der Adolph-Diesterweg-Schule, mit der die Grundschule unter einem Dach arbeitet, und den Mitarbeitern der Jugend- und Familienhilfe „Welle gGmbH“: Und insbesondere mit der Ganztagsbetreuung.

 

Die Villa Kunterbunt hat eine neue Rektorin: Jana Schmidt. Seit 2015 war sie zunächst als stellvertretende Schulleiterin tätig und übernahm dann, nach dem Weggang von Rektor Stefan Weidner, die kommissarische Schulleitung. Im Jahre 2018 wurde sie offiziell mit den Aufgaben der Schulleiterin der Villa Kunterbunt beauftragt, Ende Oktober kam dann die Ernennung zur Rektorin. Nach dem Studium der Fächer Sport, Mathematik und Deutsch an der Goethe-Universität in Frankfurt führte Schmidt ihr beruflicher Weg direkt an die Grundschule Villa Kunterbunt in Bischofsheim, an der sie einige Jahre als Lehrerin arbeitete.

Die Förderung des Gemeinschaftsgefühls innerhalb des Kollegiums habe hierbei einen hohen Stellenwert für sie. Durch einen gemeinsamen Abschluss vor den Ferien und das Feiern von Erfolgen, Kollegiumsfeiern in der Weihnachtszeit und insgesamt einer Wertschätzung allen Kollegen gegenüber, sorge sie dafür, dass die Lehrkräfte gerne zur Schule gehen und das Projekt Schulentwicklung als Teamaufgabe verstehen. Auch die Ausbildung von Lehrkräften ist Schmidt ein großes Anliegen, und sie unterstützt angehende Lehrer etwa durch die Option von Hospitationen, bei den Nachbesprechungen von Unterrichtsbesuchen oder in der Rolle einer Mentorin.

Die gemeinsame Gestaltung von Schulfesten in Kooperation mit dem Förderverein und der Elternschaft sieht sie als unerlässlich. Erst im September stand die Organisation und Durchführung eines Zirkusprojektes gemeinsam mit dem Kollegium, dem Förderverein und den Eltern an. Hier war Schmidt mitten unter den aktiven Helfern: Sie leitete eine Zirkusgruppe und war tatkräftig beim Auf- und Abbau beschäftigt.

Als aktuelle Aufgaben der Schulentwicklung sieht sich Schmidt nach eigener Aussage in den kommenden Jahren mit zahlreichen verschiedenen Themen konfrontiert: „Zum einen steht der Wechsel in den Pakt für den Nachmittag an. Aktuell befindet sich die Schule im Ganztagsprofil zwei. Außerdem steht durch den Digitalpakt der Bundesregierung das Thema 'Neuen Medien im Grundschulunterricht' im Fokus der aktuellen Entwicklung“, erklärt die Pädagogin.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liegt für sie in der Sprachförderung. Schon vor Schuleintritt werden Kinder mit den Vorlaufkursen in den Kitas Schillerstraße und Uhlandstraße gefördert. An dieser Stelle hat Frau Schmidt bewusst mehr Investitionen an Lehrkräften und Ressourcen kalkuliert, da sie die Relevanz der Förderung vor der Einschulung erkannt hat.

 

Andreas Baumbach hat an der Wilhelm-Busch-Schule im Dezember einen Kurs für Grundschüler geben, bei denen die Kinder lernen sollten, sich in gefährlichen Situationen richtig zu verhalten. Mit Bravour meistern die Kinder die letzte Übung, die ihnen Trainer Andreas Baumbach zum Abschluss des fünfstündigen Kurses „Starke Kinder – von Anfang an!“ mit auf den Nachhauseweg gibt.

Andreas Baumbach ist Polizist der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt und gibt darüber hinaus Kurse zu Konflikttraining und Selbstbehauptung. Er kam auf Einladung des Fördervereins der Wilhelm-Busch-Schule nach Dörnigheim. Insgesamt drei Kurse für jeweils 28 Kinder fanden im November statt, alle unter Leitung des Instituts für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Konflikttraining.

Ein selbstbewusster, aufrechter Gang, eine laute Stimme und ein deutliches „Nein“ seien gute Voraussetzungen, um sich gut behaupten zu können und sich aus gefährlichen Situationen befreien zu können. Im Selbstbehauptungstraining wird mit Gesprächsrunden, Rollenspielen und Übungen gearbeitet. Dabei lernen die Schüler in fünf Stunden mit sehr viel Spaß und Spiel drei wesentliche Verhaltensweisen, die sie spielerisch ausprobieren und im Alltag leicht umsetzen können.

 

 

Weiterführende Schulen

 

Das Land Hessen will im Zuge des Projekts „Mehr Feuerwehr in die Schule“ die hessischen Feuerwehren und die im Katastrophenschutz des Landes Hessen mitwirkenden Hilfsorganisationen bei ihrem Engagement in den Schulen unterstützen. Zu diesem Zweck hat auch der Regionalverband Hanau und Main-Kreis der Johanniter-Unfall-Hilfe die Fördergelder für die Arbeit in sechs Schulen bekommen, darunter auch für die Erich-Kästner-Schule. Das Ministerium hat bei den Johannitern mit dem Hinweis auf die Fördergelder angefragt. Diese haben dann auf die Sanitätsdienste der Schulen verwiesen, woraufhin Anträge gestellt und bewilligt wurden.

Alle sechs von den Johannitern geförderten Schulen - unter anderem auch die Albert-Einstein-Schule in Bischofsheim oder die Otto-Hahn-Schule in Hanau - bekamen eine Förderung von 5.000 Euro, die sach- und fachgerecht zu investieren sind. Primär wird das Geld in die Ausstattung des Sanitätsraums investiert. Hierzu sollen eine neue Krankenliege, ein Rollstuhl, ein Defibrillator, HLW-Phantome (Puppen zur Übung der Herz-Lungen-Massage) sowie die Verbandsmaterialien und ein Schrank zu deren Aufbewahrung angeschafft werden. Das Geld dürfe jedoch auch in Bekleidung wie die persönliche Schutzausrüstung investiert werden, wozu beispielsweise spezielle Schuhe oder Wärmebekleidung gehören können.

Diese Ausrüstung soll jedoch nicht verstauben, sondern auch regelmäßig zum Einsatz kommen. Nach einer Grundausbildung müssen die Schüler auch Pausendienste machen. Hierzu sollen immer zwei Schüler in der Pause im Sanitätsraum sein und zwei weitere während dieser Zeit auf dem Pausenhof patrouillieren. In besonderen Fällen werden die Schulsanitäter jedoch auch während der Unterrichtszeit gerufen.

 

Das Landesfinale Hessen Süd von „Jugend debattiert“ fand in diesem Jahr im April in der Maintaler Albert-Einstein-Schule statt, die mit Luana Giersbeck sogar eine Teilnehmerin stellte.  Laut Teilnehmerliste nahmen 32 Schüler aus insgesamt acht Regionalverbünden das Mikrofon in die Hand und debattierten drauf los. Jeder Verband stellte also für jede der zwei Alters­klassen, Sekundarstufe eins und zwei, jeweils zwei Schüler. Für den Regionalverband Hanau trat unteranderem die 13-jährige Einsteinschülerin Luana Gierbeck an. Durch ihren zweiten Platz beim Regionalentscheid hatte sie sich schon früher für den Landesentscheid Hessen Süd qualifiziert.

Jeder Teilnehmer bekam im Vorhinein zehn Tage Zeit, um sich mit den vorgegebenen Themen auseinanderzusetzten. Bei der Sekundarstufe eins waren die Streitfragen „Sollen außerhalb von Schulabschluss und Schulwechsel Notenzeugnisse durch Berichtszeugnisse ersetzt werden?“ und „Soll außerhalb von öffentlichen Sportereignissen die künstliche Beschneiung von Skipisten verboten werden?“.

Die zweite Sekundarstufe bekam hingegen politischere Themen wie „Soll die Bundeswehr EU-Bürger rekrutieren“ und „Soll die Teilnahme an Demonstrationen während der Unterrichtszeit als Entschuldigungsgrund gelten?“. Insgesamt wurden zwei Debattierrunden zu je einer der beiden Fragen veranstaltet. Erst unmittelbar vor der Diskussion wurde den Schülern dann mitgeteilt, ob sie während der Debatte die Pro- oder die Kontra-Seite einnehmen müssten.

In jeweils Vierergruppen, zwei Pro- und zwei Kontra-Debattierende, wurden die Schüler von einer jeweils dreiköpfigen Jury exklusive eines Zeitmessers begutachtet. Nach Abschluss der Debatte beriet sich die Jury und gab im Anschluss konstruktives Feedback an die Schüler. Zudem musste jedes Jurymitglied jedem Debattierenden eine geheime Wertung geben. Für jede der vier Anforderungen, konnte jeder Juror maximal fünf Punkte vergeben. Für jeden Durchgang ist folglich eine Höchstpunktzahl von 60 möglich gewesen. Die vier geforderten Anforderungen waren Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Insgesamt belegt Luana den 14. Platz in ihrer Altersklasse.

 

Große Trauer breitete sich auf der Welt aus, als am Ostersonntag drei Kirchen und drei Hotels in Sri Lanka Ziele von Selbstmordattentaten wurden. Bei den Anschlägen kamen mindestens 253 Menschen ums Leben und 485 weitere Personen wurden verletzt. Claus Wörn, Schulleiter der Albert-Einstein-Schule, war zu dieser Zeit in Sri Lanka. Dort hatte er die Partnerschule des Kreises, das Wisdom International College in Beruwala, besucht. Eine wirkliche Nähe habe Wörn zu den Attentaten jedoch nicht gefühlt. Die Anschlagsorte waren ungefähr eineinhalb Autostunden von Beruwala entfernt.

Im Juni konnten insgesamt 67 Schüler der Albert-Einstein-Schule endlich ihr langersehntes Abiturzeugnis in den Händen halten. Im Rahmen einer mehrstündigen Zeremonie wurden nicht nur Zeugnisse verteilt, sondern auch Weisheiten mit auf den Weg gegeben und Auszeichnungen verteilt. Diese wurden für die Bestnoten in den Prüfungen vergeben. Insgesamt 25-mal wurden in diesem Jahr die 15 Punkte in einer Prüfung erreicht. Eine der ausgezeichneten Schülerinnen war Karen Radetzky. Die Abiturientin erhielt nicht nur eine Auszeichnung für die Bestnote in Mathematik, Biologie, Ethik und Chemie, sondern auch den Preis des Schulleiters. Dieser wurde ihr für ihre Leistungen im vergangenen Jahr bei „Jugend forscht“ überreicht. In ihrem Projekt hatte sie sich mit den Auswirkungen von saurem Regen auf die Qualität des Bodens sowie das Pflanzenwachstum beschäftigt.

Insgesamt erreichte die diesjährigen Abiturienten einen Durchschnitt von 2,29. Hierbei wird er nur von den Jahrgängen 2013 (2,27) und 2015 (2,21) überboten, wie Oberstufen-Leiterin Barbara Bingel verkündete. Bingel, die seit 17 Jahren an der Schule war, verkündete auch ihren Abschied.

 

Im Juli trafen sich die Abiturienten der Albert-Einstein-Schule des Abschlussjahrganges von 1979 wieder, um gemeinsam auf die guten Zeiten zurückzublicken. Dieser Jahrgang war der zweite, der die Allgemeine Hochschulreife an der neu gegründeten Maintaler Oberstufenschule abgelegt hatte. Von den rund 80 Absolventen hatten sich immerhin über 30 Personen für den Abend auf dem Gelände der Schule angekündigt. Doch neben den zahlreichen Jubilaren ließen es sich auch mehrere ehemalige Lehrkräfte nicht nehmen, ihren ehemaligen Schützlingen einen Besuch abzustatten. Unter ihnen war auch der ehemalige Schulleiter und Altlandrat Karl Eyerkaufer. Für ihn sei es selbstverständlich, zu solchen Veranstaltungen zu gehen, wenn es ihm möglich sei, da er nur gute Erinnerungen an diese Zeit habe.

 

Im November 1989 hatte es ein Disput zwischen dem damaligen Landrat Karl Eyerkaufer und der Schülervertretung des Einstein-Gymnasiums auf die Titelseite geschafft: Leere Hände und ein volles Haus – so die wenig optimistische Lage der heute florierenden Schule in jenen bewegten Zeiten. Die Schule, die bis Mitte der achtziger Jahre ein reines „Oberstufengymnasium“ war, lediglich mit den Klassen 11, 12 und 13, wurde zum Schuljahr 1988 wieder ein normales Gymnasium mit den Klassen fünf bis 13: Das war nötig, der Tiefpunkt war erst 1996 mit einem Abitur-Jahrgang erreicht, dem nur 24 Schüler angehörten. Mit der Öffnung für alle Gymnasialklassen hatte damals ein schnelles Wachstum eingesetzt: Da muss man Schulleiter Günter Boos danken, der dieses Amt bis 2001 innehatte, dass er die Schule in all den Jahren erfolgreich umgebaut hat.

Vor dem Umbau gab es freilich Hürden: Schulleitung und Schüler des Einstein-Gymnasiums stritten 1989 für einen Gebäudeanbau. Pikant aus damaliger Sicht: Ausgerechnet ein Mann, der noch bis 1987 Schulleiter gewesen war, hatte den Eltern und Schülern damals, Anfang November 1989, schriftlich mitteilen müssen, dass ein Ausbau wegen leerer Landeskassen unwahrscheinlich sei.

Karl Eyerkaufer, der sich dann als SPD-Landrat mit „seinen“ ehemaligen Schülern und Eltern auseinandersetzen musste: Die Argumentation der Landesregierung war, dass wir in den beiden Maintaler Gesamtschulen genug freie Räume haben. Außerdem habe die angrenzende Grundschule „Villa Kunterbunt“ Raumkapazitäten gehabt: „Dann war es so, dass sich an der Grundschule eine Bürgerinitiative gründete“, sagt Eyerkaufer, „die dann den Gymnasiasten geraten hat, auch zu protestieren.“

Obwohl sich Schule und Landrat damals scheinbar unversöhnlich begegnet seien, plaudert Eyerkaufer 30 Jahre später aus dem Nähkästchen, sei hinter den Kulissen immer ein gemeinsames Interesse vorhanden gewesen: „Der Landesregierung haben wir irgendwann bewiesen, dass es in den Gesamtschulen gar keine freien Räume gibt.“ In Bischofsheim in der Kästnerschule sei eine Privatschule untergekommen: „In Dörnigheim Sozialverbände und ein Kindergarten.“

Man hat die Idee entwickelt, dass die Stadt Maintal selbst den Ausbau der Schule vorfinanzieren könne: Außerdem sei es gut und richtig gewesen, die geäußerten Bedenken der Einstein-Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen: „Im Nachhinein muss ich sagen, dass es damals sehr gut war, dass die jungen Leute so auf die Barrikaden gegangen sind“, sagt Eyerkaufer, „und auch heute wäre es häufig gut, wenn Politik und Verwaltung mehr auf den Bürgerwillen hören würden.“

 

Mitte September feierte die integrierte Gesamtschule Erich Kästner-Schule 50 Jahre ihres Bestehens das Jubiläum mit einer akademischen Feier. Der erste Spatenstich zur neuen Schule erfolgte bereits im Oktober 1968. Im August 1969 wurde dann der erste Bauabschnitt der zweiten integrierten Gesamtschule im damaligen Landkreis Hanau fertiggestellt. Zur damaligen Zeit gab es nur eine einzige Schule in Bischofsheim: die Waldschule. Da es sich hierbei jedoch lediglich um eine sogenannte „Volksschule“ handelte, platzte sie damals förmlich aus allen Nähten. Daher habe man eine neue Schule benötigt. Der damalige Landrat war ein großer Befürworter des IGS-Konzepts, daher hat er sich sehr dafür eingesetzt, dass dieses Konzept in der neuen Schule umgesetzt wird.

Also wurde im September 1969 unter dem ersten Schulleiter - Klaus Lehnert - der Schulbetrieb der Integrierten Gesamtschule Bischofsheim aufgenommen. Den Namen Erich Kästner-Schule trägt die Lehranstalt erst seit Anfang der achtziger Jahre. Am 16. Oktober 1979 wurde dieser Name von den Schul- und Elternvertretern einstimmig beschlossen. Laut Protokoll der damaligen Sitzung habe man sich für den Namen entschieden, da er sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene ein Begriff sei.

Bei dem neuen Schulnamen hat man vor allem auf die Schreibweise viel Wert gelegt. Denn es kommt explizit kein Bindestrich zwischen den Vor- und Nachnamen des Namenspatrons. Die­se Schreibweise geht auf Kästner selbst zurück. Dieser soll gesagt haben: „Der Bindestrich zwischen Vor- und Nachname ist unlogisch, trotz Duden.“ Kästner soll sogar zu Lebzeiten verfügt haben, dass alle nach ihm benannten Einrichtungen die Schreibweise ohne Bindestrich verwenden müssten.

Zu Hochzeiten Mitte der siebziger Jahre besuchten insgesamt an die 1.600 Schüler die EKS. Heutzutage sind es um die 600. Darüber ist man sehr froh, weil der Vorteil einer kleineren Schule auf der Hand liegt: Man kennt sich, fühlt sich zugehörig, hat ein festes Klassenraumprinzip, was zu damaliger Zeit mit über 1000 Schülerinnen und Schülern undenkbar gewesen ist. Die EKS ist eine Schule, in der die Schüler Zeit hätten, sich frei zu entwickeln. Sie ist eine Schule für alle. Eine Schule, die sich, wie alle Integrierten Gesamtschulen, von jeher dem Anspruch verschrieben hat, unabhängig von sozialer Herkunft, Sprache, Kultur oder Nationalität den Schülern alle Möglichkeiten zu bieten“, sagt Hurst. Die Schüler sollten sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, um den bestmöglichen Abschluss gemäß ihren Fähigkeiten zu erreichen.

Einige Schüler hatten auf der akademischen Feier auch die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten vorzustellen. Dort präsentierten die Schüler nämlich ein buntes Programm. Neben Spielszenen aus Kästners berühmten Werken rundeten Musik- und Tanzbeiträge die Feier ab. So begrüßte die Schulband die Gäste ganz zu Beginn der Veranstaltung mit ihrer Darbietung von „La Bamba“.

Auftakt des Jubiläumsjahres war ein Schulfest am 6. September, zu dem viele Ehemalige ihre „alte Erich“ wieder einmal besucht haben. Weitere Veranstaltungen sind: die Eröffnung einer Ausstellung mit Schülerarbeiten aus den letzten Jahren im Hochstädter Rathaus am 4. November. Als letzte Jubiläumsveranstaltung ist im Frühjahr 2020 ein „Kästner-Abend“ im Bürgerhaus Bischofsheim mit Schülerdarbietungen geplant.

 

Seit vielen Jahren ist es Tradition an der Erich-Kästner-Schule, mit den Schülern des sechsten Jahrgangs am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilzunehmen. Schließlich war Schulnamensgeber Erich Kästner selbst einer der Mitbegründer des jährlichen Wettbewerbs.

Dieser Wettbewerb wird seit 1959 von der Stiftung Buchkultur und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Schulen und kulturellen Einrichtungen mit dem Ziel der Leseförderung organisiert.

Zunächst waren in der ersten Runde alle Schüler des sechsten Jahrgangs aufgefordert, im Rahmen einer Buchpräsentation ein Buch ihrer Wahl vorzustellen und daraus eine spannende Passage vorzulesen. So wurden die Klassensieger ermittelt, die sich vor Kurzem in der Schul­mensa der Schulentscheidung stellten. Dieses Mal galt es, neben der selbst ausgewählten Textstelle zusätzlich einen unbekannten Buchausschnitt lebendig vorzutragen. Antonia Hiekel wird Anfang nächsten Jahres beim Kreisentscheid die Erich-Kästner-Schule vertreten.

 

Zu den Maintaler Schulen gehört auch die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik mit rund 4000 Schüler pro Jahr. Nicht zuletzt aufgrund der daraus resultierenden guten und stetig steigenden Auftragslage könnte der Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik so attraktiv für Schulabgänger sein. Das Problem ist nur, dass der Beruf relativ unbekannt ist. Handwerk ist heute Hightech, man braucht Wissen in vielen Bereichen, etwa von Elektronik, Software und Hardware. Viele Eltern sehen ihre Kinder lieber an einer Hochschule. Aber die Verdienst- und Aufstiegschancen sind nach einer Ausbildung oft genauso groß wie nach einem Bachelor-Abschluss, wenn nicht sogar noch größer.

In der Meisterklasse an der Berufsfachschule wird die weiterführende Ausbildung angeboten, die unter anderem dazu befähigt, selbst Gesellen auszubilden, in Vollzeit und Teilzeit. Die Variante in Vollzeit ist verbunden mit einem Leben im Internat der Bundesfachschule.

 

Schon Anfang des Jahres stellte die CDU einen Antrag auf eine internationale Schule für Maintal. Noch gut zwei Monate bis zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Auch auf den Großraum Frankfurt wird sich der Brexit höchstwahrscheinlich auswirken: Firmen verlagern ihren Hauptsitz in die Mainmetropole, Mitarbeiter ziehen mit ihren Familien hierher. Nicht nur auf den Wohnungsmarkt in der Region kommen dadurch große Herausforderungen zu, auch auf die hiesigen Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Universitäten.

Zwölf internationale Schulen gibt es aktuell im Rhein-Main-Gebiet: Neben drei Schulen in Frankfurt und zwei in Oberursel gibt es noch jeweils eine in Seeheim, Dreieich, Viernheim, Wiesbaden, Bad Homburg, Friedrichsdorf und Bad Vilbel. Alle diese Schulen sind privat, lediglich die Internationale Schule im Schuldorf Bergstraße in Seeheim ist öffentlich.  Östlich von Frankfurt gibt es also noch keine internationale Schule. Schon allein aufgrund der verkehrlichen Anbindung ist Maintal wie geschaffen für den Standort einer internationalen Schule. Hinzu kommt noch die Nähe zur Europäischen Zentralbank und die gute Anbindung an den Flughafen Frankfurt. Ein Neubau wäre im neu zu entwickelnden Gewerbegebiet in Bischofsheim oder auch in der Nähe der Kälte-Klima-Schule vorstellbar“.

 

 

Religionsgemeinschaften

 

Ein gut besuchter Festgottesdienst mit viel Gesang, Musik und Abwechslung bildete Anfang des Jahres den Rahmen für das 25-jährige Jubiläum des Kirchenchors Buchentöne in der Wachenbuchener evangelischen Kirche. Die Jubiläumsfeier wurde zu einer „Hochzeit“, wie der Wachenbucher Pfarrer Jost Häfner sich ausdrückte: „Heute heiraten nämlich der Kirchenchor Mittelbuchen und die Buchentöne und heißen fortan: Kirchenchor Buchentöne.“

Die Geschichte des Kirchenchors ist untrennbar mit einem Namen verbunden: Caroline Adam. Im Herbst 1993 zunächst als ein „Singkreis“ aus einer Gemeindefreizeit hervorgegangen, stieß Adam Anfang 1995 dazu und übernahm die Leitung der bunten Truppe. Diese zeichnete zuvor vor allem aus, dass man gerne sang. Und mit der qualifizierten Leitung kam dann auch die musikalische Leistung und Abwechslung in den Singkreis. Zum Liedgut gehörten fortan nicht nur Kirchenlieder, sondern auch Volkslieder, Gospels, Spirituals und sogar Popsongs. Dass „Veränderung“ kein Fremdwort ist für den Chor, beweist schon die Namensgebung.

Nannten sich die Damen ab 1997 Kirchenmäuse, weil sie bei den Proben so in der Kirche „herumhuschten“, wurden sie dann 2016 zu den Buchentönen. Nachdem Adam 2006 die offizielle Chorleiterprüfung abgelegt hatte, wurde nicht nur während der Gottesdienste gesungen, es gab auch etliche Chorkonzerte. So beispielsweise jene mit den Heldenbergener Chor Spirit Power (ebenfalls geleitet von Adam), Gospelmessen in verschiedenen Städten (unter anderem Fulda) und Auftritte etwa bei der 550-Jahr-Feier der Wachenbuchener Kirche. Jetzt wird aus den Buchentönen eben der Kirchenchor Buchentöne.

 

Die Kirchengemeinde Bishofsheim will trotz Defizit ihre Kirchenmusik behalten. Im März sucht die Gemeinde nach alternativen Einnahmemöglichkeiten. Konkret geht es um die Arbeit von Andrea Tetens. Die Kantorin ist das Gesicht der Bischofsheimer Kirchenmusik, leitet vier Chöre – einen Kinderchor, einen Jugendchor, den Gospelchor Good News sowie die ökumenische Kantorei Bischofsheim – die regelmäßig auftreten, tritt selber als Musikerin auf, organisiert die Veranstaltungen in der Kirche wie etwa Benefizkonzerte und die Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“, begleitet als Kantorin zahlreiche Gottesdienste an der Orgel und ist Geschäftsführerin des Freundeskreises der Kirchenmusik.

In Bischofsheim hat Tetens eine halbe Stelle inne – in deren Rahmen allein sie ihr zeitaufwändiges Engagement gar nicht stemmen könnte. Deshalb wurden ihr bisher von der Kirchengemeinde zehn Stunden zusätzlich bezahlt, finanziert aus dem Etat, den die Gemeinde zur Verfügung hat. Doch der Haushalt der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim ist schon seit einigen Jahren in Schieflage. Gemäß dem Sparprogramm der Landeskirche müssen die Teilgemeinden bis zum Jahr 2026 ihre Haushalte um 25 Prozent herunterschrauben. Bedeutet für die evangelische Kirche Bischofsheim im Klartext: Sie kann die Mittel für die zehn zusätzlichen Stunden für die Kantorin nicht mehr aufbringen.

So steht die Bischofsheimer Kirche nun vor der Entscheidung: Bei der Kirchenmusik Einsparungen vornehmen oder auf die Suche nach alternativen Finanzierungswegen gehen.

 Für Heller ist die Antwort eigentlich schon klar, schließlich sei das musikalische Angebot seiner Gemeinde doch „ausgesprochen bekannt und beliebt“. Bei der Jahreshauptversammlung Freundeskreis im März stand die Kirchenmusik und deren Finanzierung im Mittelpunkt. Das Ergebnis der Zusammenkunft: Das musikalische Angebot soll erhalten bleiben. Ein erster, vom Freundeskreis bereits beschlossener Schritt ist die Erhöhung der jährlichen Mitgliedsbeiträge von 36 auf 60 Euro.

Die Möglichkeit, bei den Konzerten in der Kirche Eintritt zu erheben, sei zwar diskutiert, jedoch vorerst wieder verworfen worden. Eine Idee zur Finanzierung sei nun stattdessen, lokale Firmen als Sponsoren für die Veranstaltungen zu finden. Bislang sind die Konzerte kostenfrei, es wird lediglich um freiwillige Spenden gebeten. Die Gagen für Künstler werden aus der Kollekte bezahlt. Im Durchschnitt spende jeder Besucher etwa fünf Euro, was aber nicht zur Deckung der Kosten ausreiche. Ob und in welcher Form die genannten Ideen umgesetzt werden, muss abschließend der Kirchenvorstand entscheiden.

 

„Kirche muss heute dahin gehen, wo die Menschen sind“, sagt Heller. Das will die evangelische Gemeinde Bischofsheim vor allem durch Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder der Reihe „Maintal isst bunt“ schaffen. Auch den Gottesdienst bringen die Verantwortlichen dahin, wo die Bürger sind. An Himmelfahrt veranstaltet man zum Beispiel einen Gottesdienst am Anglersee. Außerdem will man das kulturelle Angebot erweitern und damit ein breiteres Publikum ansprechen. „Zum Beispiel durch Lesungen oder Vorträge“, erklärt Jan Max Gepperth, seit 2017 Mitglied des Kirchenvorstands. Zudem gibt es Pläne zu Kooperationen mit Vereinen und Institutionen vor Ort.

Auch in Bischofsheim verzeichnet die Gemeinde sinkende Mitgliederzahlen. „In 2011 hatten wir gut 3.500 Mitglieder, heute sind es noch knapp 2.900“, erklärt Heller. Ihre Hochphase hatte die Gemeinde in den sechziger Jahren mit knapp 6.000 Mitgliedern. Danach hat sich die Zahl bei etwa 5.500 eingependelt.

Der Grund für den anhaltenden Rückgang auf mittlerweile nicht mal mehr 3.000 Mitglieder sind vor allem der demografische Wandel, aber auch die Kirchenaustritte. Man sieht zum Beispiel, dass Menschen nach der ersten Gehaltsabrechnung austreten, weil sie keine Kirchensteuer zahlen wollen. Zum anderen ist mittlerweile der Austritt aus der Kirche nicht mehr mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden. Früher musste man zum Amtsgericht, um aus der Kirche auszutreten. Heute kann man das im Stadtladen erledigen.

Die sinkenden Mitgliederzahlen schwächen zunehmend den Finanzhaushalt der Gemeinde.

Die prekäre Finanzlage hatte in den vergangenen Jahren auch schon Auswirkungen auf das Gemeindeleben in Bischofsheim: Bis 2013 hatte man eine volle Küsterstelle, die aber mittlerweile auf 24 Wochenstunden reduziert ist. Gleiches passierte auch in der Jugendarbeit der Gemeinde: Die volle Stelle wurde vor fünf Jahren auf eine halbe gekürzt.

Zudem ist die Zukunft der Kirchenmusik noch ungewiss. Dennoch habe es die Gemeinde geschafft, ihr inhaltliches Angebot in den vergangenen Jahren sogar zu verbessern. Doch auch da werde es immer schwieriger, die Angebote aufrechtzuerhalten.  Es gibt immer wieder Probleme, die nötige Anzahl von ehrenamtlichen Helfern zusammen zu bekommen. Rund 130 Namen zählt die Liste der Ehrenamtlichen in der Bischofsheimer Gemeinde. Von Gemeindebriefausträgern bis hin zu Aktiven in der Kirchenmusik ist dabei alles vertreten.

 

Um kurz vor halb 11 Uhr nachts ertönte eine der Glocken der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Die Gemeinde hatte dies als Solidaritätsbekundung für die berühmte Pariser Kathedrale Notre-Dame. Seit den frühen Abendstunden des 15. April stand die berühmte Kathedrale in Paris in Flammen. Um sich solidarisch mit den Parisern zu zeigen, ließ der Kirchenvorstand der evangelischen Kirche Bischofsheim in der Nacht von Montag auf Dienstag (als die Kirche noch brannte) eine der Glocken ertönen. Dies geht auf die Bitte des Pariser Erzbischofes Michael Aupetit zurück, der die Kirchen weltweit um Solidarität gebeten hat.  Trotz aller räumlichen, sprachlichen und konfessionellen Trennung sahen man es als richtig an, dieser Bitte nachzukommen. Um Irritationen vorzubeugen, hängte man auch Informationszettel an der Kirche und am Gemeindebüro auf.

Um ihren Standpunkt noch einmal zu verdeutlichen, veranstaltete die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim dann am Dienstagnachmittag um 15 Uhr eine spontane Gedenkminute, zu der alle Glocken im frisch restaurierten Turm erklingen sollten. Auch der Hessische Rundfunk war anwesend, um diese kleine Würdigung zu dokumentieren. Vor der eigentlichen Gedenkminute sprach Pfarrer Jens Heller ein paar Worte.

 

Eine Sanierung für das EGZ in Dörnigheim nur durch einen Verkauf möglich:

Die marode Bausubstanz des Evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim wird im großen Saal besonders anschaulich und lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass eine Sanierung dringend geboten ist. Die könnte 2020 erfolgen. Voraussetzungen sind, dass die Stadtverordneten den Bebauungsplänen der Gemeinde zustimmen, der Verkauf eines Teils des Grundstücks der Kirchengemeinde vertraglich festgehalten wird und die Ausschreibung der Gewerke erfolgreich verläuft. Dann wäre das Vorhaben planungsrechtlich und finanziell in trockenen Tüchern.

Die Entscheidung über die Zukunft des EGZ hat sich die Gemeinde nicht leicht gemacht. Der markante Backsteinbau in der Ortsmitte ist weit mehr als ein Gemeindezentrum. Er ist ein Treffpunkt, ganz unabhängig von der Konfession, ein Bildungsort, eine Betreuungsstätte. Zahlreiche Vereine und Institutionen nutzen die Räumlichkeiten. Eine Sanierung bedeutet daher auch eine mindestens einjährige Pause aller Aktivitäten – und eine erhebliche finanzielle Last.

Wenngleich das EGZ in Dörnigheim auch die Funktion eines Bürgerhauses hat, trägt allein die Gemeinde sämtliche Kosten. Und die waren in den vergangenen Jahren nicht unerheblich.

Die Heizungsanlage ist uralt, die Isolierung längst nicht mehr zeitgemäß. Allein die Heizkosten verschlingen Unsummen. Hinzu kommen diverse Undichtigkeiten im Dach, da plätschert es regelmäßig durch. Und auch die Elektroinstallation müsste erneuert werden.

Im Mai besteht dringender Handlungsbedarf. Um die finanzielle Ausstattung ist es allerdings nicht besser bestellt. Im Gegenteil. Daher hat man sich entschieden, die geschätzten ein bis zwei Millionen Euro an Planungs- und Baukosten durch den Verkauf eines Teils des Grundstücks zu finanzieren, nämlich jenes gut 3.000 Quadratmeter großen Areals des Kindergartens samt rückwärtigem Bereich. Die Gemeinde gibt damit viel aus der Hand. Aber es gibt keinen anderen Ausweg. Oder das Gemeindehaus muß geschlossen werden.

Für das Grundstück läuft seit Jahresbeginn ein Bieterwettbewerb mit mehreren Interessenten. Zwei seien in der engeren Auswahl. Schließlich ist der Verkauf an Bedingungen geknüpft. So muss der erzielte Preis die Kosten für die Sanierung decken. Außerdem soll die Wohnbebauung, die auf dem Grundstück entstehen wird, hinsichtlich Architektur und Nutzung zum EGZ passen. Ein Mehrgenerationenhaus würde gut passen.

Der Kindergarten bleibt weiterhin geöffnet, so lange, bis das Hauptgebäude saniert ist.

Nach dem Abschluss der Arbeiten werden die drei Gruppen ins Hauptgebäude ziehen und dort ihren eigenen Bereich erhalten. Im großen Saal indessen soll die Raumaufteilung flexibler gestaltet und es soll heller werden.

 

Die Mitglieder des Bauausschusses der Stadtverordnetenversammlung konnten sich im Mai nicht zu einer Entscheidung über das künftige Nutzungskonzept für einen Teilbereich des Evangelischen Gemeindezentrums Dörnigheim, der veräußert werden soll, durchringen. Dreh- und Angelpunkt der teils hitzig geführten Debatte war die Festschreibung im Stadtentwicklungskonzept, dass bei neuen Geschosswohnungsbauten mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen vorzusehen sind.

 

Der Entwurf des bevorzugten Interessenten für das rund 3.200 Quadratmeter große zu veräußernde Areal sieht vor, eine Mehrgenerationenwohnanlage mit 40 Eigentumswohnungen für Senioren, Singles und Familien zu errichten. Die Wohneinheiten sollen barrierefrei und zum Teil rollstuhlgerecht sein. Zum Hof des EGZ hin soll ein Gemeinschaftsbereich für soziale und gesellschaftliche Nutzung entstehen.

Sowohl die Nutzung als auch die architektonische Gestaltung der vier Baukörper, die sich in Dachform und Kubatur dem bestehenden Hauptgebäude des EGZ anpassen, hatten die drei Pfarrer und den Kirchenvorstand überzeugt. Hinzu kam, dass der gebotene Verkaufserlös ausreicht, um die notwendige Sanierung des EGZ kostendeckend vorzunehmen. Würde der Bieter geförderten Wohnraum schaffen, würde das den Verkaufserlös reduzieren und eine Finanzierungslücke bei der Sanierung entstehen.

Das Dilemma war offensichtlich. Denn über die Bedeutung des EGZ, das soziale Engagement der Kirchengemeinde sowie die Notwendigkeit der Sanierung bestand fraktionsübergreifend Einigkeit. Aber die Kirche kann sich ein weiteres Jahr Planung nicht leisten. Aber es zeichnete sich eine andere Lösung ab: Gelder, die ursprünglich für einen möglichen Kauf der Fläche durch die Stadt im Haushalt stehen, sollen die Finanzierungslücke bei der Sanierung des EGZ schließen, die entstehen könnte, wenn der Investor 30 Prozent Sozialwohnungen und mindestens die Hälfte der Wohnfläche als Mietwohnungen errichtet. Die endgültige Entscheidung wollen die Fraktionen in einer Sondersitzung des Bauausschusses am kommenden Montag, im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung, treffen.

Bei einem Anteil von 30 Prozent mietgedämpftem Wohnen liegen die Abschläge beim Kauf­preis zwischen 410.000 und 740.000 Euro. Der Wert richtet sich nach dem Mietpreis, der zugrunde gelegt wird, aber bislang nicht festgelegt ist. Für die Kirchengemeinde ein erhebliches Defizit, denn schon jetzt lägen laut Förster die kalkulierten Sanierungskosten über dem Erlös für das rund 3.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem sich derzeit das Nebengebäude befindet, in dem die Kita untergebracht ist. Der Mietpreis würde für geringe Einkommen 8,14 Euro pro Quadratmeter und für mittlere Einkommen 8,64 Euro betragen.

Um aber durchaus zügig zu einem Votum zu gelangen, auf das die Kirchengemeinde dringend wartet, folgten die Ausschussmitglieder dem Vorschlag Thomas Schäfers (FDP), dass der Haupt- und Finanzausschuss im nicht-öffentlichen Teil einer Sondersitzung eine Entscheidung treffen wird. Diese beginnt am Montag, 17. Juni, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses (6. Juni).

Eine klare Mehrheit gab in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses Mitte Juni grünes Licht für die Pläne der Gemeinde. Diese sehen zunächst den Verkauf einer rund 3.000 Quadratmeter großen Teilfläche, die das Nebengebäude samt Außenbereich umfasst, vor. Mit dem Erlös soll die dringende und umfassende Sanierung des Hauptgebäudes finanziert werden.

 

Von dieser Vorgabe, dass der Investor mindestens 30 Prozent preisgedämpfte Mietwohnungen realisiert, sind einige Fraktionsvertreter nun abgerückt.

Die mehrheitlich verabschiedete Beschlussvorlage sieht nicht nur die prinzipielle Zustimmung zu dem städtebaulichen Konzept für das Grundstück vor, sondern auch den Erwerb des Kirchengrundstücks in der Hermann-Löns-Straße 2a in der Dörnigheimer Waldsiedlung, auf dem sich derzeit das Jugendzentrum der Gemeinde befindet. Zum Ankauf dieser Fläche zum gültigen Bodenrichtwert abzüglich der Abriss- und Bodensanierungskosten aufgrund von Altlasten stehen im städtischen Haushalt bis zu 750.000 Euro bereit. Angedacht ist, dieses Grundstück nach dem Erwerb der Maintal Immobilien Gesellschaft zu übertragen, die dort neben dem Projekt Mehrgenerationenwohnen und dem Neubau des Jugendzentrums 30 Prozent Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum schafft – quasi als Ausgleich zum Verzicht auf günstige Mietwohnungen auf dem EGZ-Areal.

Für den Verein Patchworkwohnen Maintal, der aus dem Stadtleitbild Mehrgenerationenwohnen hervorgegangen ist, ist das eine gute und ebenfalls lang ersehnte Nachricht. Seit Jahren ist die Gruppe um ihren Sprecher Ludwig Weiler auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, musste immer wieder Pläne verwerfen und Verhandlungen mit Investoren abbrechen. Nun aber scheint die Gruppe der Verwirklichung ihres Vorhabens greifbar nah zu sein. Die Kombination aus Mehrgenerationenwohnen und Jugendzentrum beschreibt Weiler als „Herausforderung, die wir gerne wagen möchten“. Schließlich wolle man beim Mehrgenerationenwohnen nicht nebeneinander, sondern mit anderen Generationen leben, unterstreicht Weiler und sieht in dem „deutschlandweiten Pionierprojekt“ durch die Verbindung beider Nutzungen die Chance, „ein gutes und verantwortliches Miteinander zu bekommen“

 

Seit Mitte Mai gehen nicht nur Gläubige in der evangelischen Kirche Hochstadt ein und aus, sondern vor allem Handwerker. Es war die Sicherung des Dachgebälks erforderlich. Maßnahmen zur Sicherung der Statik sollen verhindern, dass das Gewicht des Dachstuhls zu stark auf den Außenmauern der Kirche lastet und diese gewissermaßen auseinander drückt. Die zweite große Baustelle befindet sich an den Stützpfeilern der Außenmauer. Diese sind das Resultat des Deckengewölbes, das nach der 1230 oder 1430 erfolgten Errichtung der Kirche eingezogen wurde. Weil dadurch die gesamte Statik des Gebäudes verändert wurde, entstanden die Stützpfeiler, um der Außenmauer die nötige Stabilität zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Witterung die Fugen der Stützpfeiler ausgespült. Jetzt wird neu verfugt und gleichzeitig werden einige Steine ausgetauscht.

Danach wünscht sich Pfarrer Rau, dass im hinteren Teil die starre Sitzordnung durch die Kirchenbänke aufgelöst wird und stattdessen ein Bereich entsteht, der individuell genutzt werden kann – etwa für die Kinderkirche oder für ein Kirchencafé.

Die Kosten für die Arbeiten beziffert Rau auf rund 145.000 Euro. Geld, das die Gemeinde nicht allein aufbringen muss. Auch Kirchenkreis und die Landeskirche leisten einen Beitrag.

Solange die Arbeiten in und an der Kirche andauern, wird auch die Orgel schweigen. Dennoch muss die Gemeinde nicht auf die instrumentale Begleitung ihres Gesangs verzichten. Es wurde stattdessen ein Klavier aufgestellt.

 

Im August gab es im Main bei Dörnigheim ein großes Tauffest der evangelischen Kirche. Als gemeinsame Veranstaltung des Kooperationsraums „Kurhessische Riviera“, dem neben sämtlichen Maintaler Kirchengemeinden unter anderem auch Oberdorfelden, Bergen, Enkeim, Limes und Killianstädten angehören, wurde das Tauffest unter der Federführung der Dörnigheimer Gemeinde veranstaltet.

Im Rahmen eines ungefähr einstündigen Freiluftgottesdienstes, der vom Posaunenchor Bergen-Enkeim musikalisch begleitet wurde, erhielten insgesamt 17 Täuflinge im Alter zwischen null und 20 Jahren das Sakrament der Taufe. Das Besondere hierbei war, dass das Taufwasser direkt aus dem Main kam. Zwei Mitarbeiter aus der Dörnigheimer Jugendarbeit hatten eine Art Röhrensystem, bestehend aus Plastik-Regenrinnen, vorbereitet. Mit diesen sollte dann das Wasser gemeinsam vom Main bis hin zu den Taufschalen transportiert werden. Die Idee hinter dieser ausgefeilten Konstruktion war es, dass sämtliche Menschen gemeinsam die Idee des Glaubens zu den Täuflingen bringen können.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Taufen noch bei einem gemeinsamen Fest gefeiert, bei dem es Kuchen, Kaffee und kalte Getränke gab. Der Erlös sowie die Kollekte kamen der Organisation des Festes selbst zu Gute. Durchgeführt wurden Gottesdienst und Taufen sowohl von Ines Fetzer (Dörnigheim) und Kirsten Schulmeyer (Bischofsheim) als auch von ihren Kollegen Johanna Ruppert (Oberdorfelden) und Jost Häfner (Buchen)

 

Ein Fest der Kulturen und eine mächtige Demonstration deren friedlichen Zusammenlebens: das ist das Septemberfest der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim seit nunmehr 40 Jahren. Als Auftakt zur „Woche des ausländischen Mitbürgers“ bildete das Kulturfest am Samstag im Hof und in den Räumen des Evangelischen Gemeindezentrums genau eines ab: Liebe und Verständnis füreinander beginnen – in Abwandlung eines uralten Sprichworts – zuallererst im Magen. So hatten chilenische Mitbürger äußerst leckere „Empanadas“ am Start, Griechen aus der Maintaler Partnerstadt Katerini brutzelten auf dem Grill „Souvlaki“ (Fleischspieße) und boten daneben eine Fülle von „Pikilia“, diverse Vorspeisen wie gefüllte Weinblätter, Oliven und Peperoni, an. Am Stand Äthiopiens dünstete „Key Wet“ (gekochtes Rindfleisch) mit Spinat und Kartoffeln vor sich hin. Nebenan, wo die Nationalflagge von Gambia flatterte, köchelte Gemüsereis mit Hähnchen, lag goldgelbes Backwerk in der Auslage. Auf der Freiluftbühne leitete eine polnische Kinder-Tanzgruppe das Kulturprogramm ein, gefolgt von Musikern und Tänzern aus Maintaler Vereinen.

 

Im September waren Kirchenvorstandswahlen. Im Kirchenkreis Hanau, zu dem die vier Maintaler Gemeinden zählen, waren insgesamt 58.839 Bürger wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 17,93 Prozent. In der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim waren 2.573 Personen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung lag knapp über dem Schnitt des Kirchenkreises bei 17,96 Prozent. Höher war die Wahlbeteiligung in Hochstadt (23,3 Prozent; 1.657 Wahlberechtigte) und in der Gemeinde Buchen, zu der neben Wachenbuchen auch Mittelbuchen zählt (25,04 Prozent; 2.452 Wahlberechtigte).

In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 17. November in der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim der Übergang vom „alten“ zum „neuen“ Kirchenvorstand begangen. In der letzten Amtszeit hatte der Kirchenvorstand einige große Aufgaben zu bewältigen: Es galt, ein Haushaltsdefizit abzubauen. Dazu wurde der Stellenumfang der Küsterstelle und in der Jugendarbeit reduziert. Außerdem mussten die Vereine, die das Gemeindezentrum nutzen, mehr als bisher an den Kosten beteiligt werden. Die dringende Sanierung des Kirchturms wurde umgesetzt. Hinzu kamen die intensiven Bemühungen um den Erhalt der zusätzlichen Stunden von Kantorin Andrea Tetens und insgesamt drei Kirchenasyle.

Außerdem hat die Gemeinde es in den vergangenen Jahren geschafft, für viele Tätigkeiten neue Ehrenamtliche zu finden. Und auch bei der Suche nach Kandidaten für die nächste Amtszeit im Kirchenvorstand wurde man schnell fündig, die Wahlbeteiligung stieg deutlich.  Der Umfang der Jugendarbeit wird ab 2020 noch einmal reduziert und trotzdem möchte die Gemeinde auch für die nachkommende Generation Angebote machen. In zwei Jahren wird eine Finanzstrukturreform greifen, die den Haushalt der Gemeinde noch mal reduzieren wird. Bei weiterhin sinkenden Mitgliederzahlen in fast allen Kirchengemeinden wird mittelfristig auch in Bischofsheim die Frage einer weiteren Reduzierung der Pfarrstellen aufkommen.

Bei der Verabschiedung der scheidenden Mitglieder gab es auch ein paar kleine Besonderheiten: Nach 32 Jahren im Kirchenvorstand erhielt Rolf Funk und Dagmar Klein nach 21 Jahren die Maria-Magdalena-Medaille der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Zu den neu Gewählten gehört Gabriele Laupus. Ihr ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Gemeinde Bischofsheim begann in der Kinder- und Jugendarbeit. Nach einer längeren Pause kam sie vor Kurzem durch ihre jüngste Tochter wieder in Berührung mit der Gemeinde.: Die Tochter wurde konfirmiert und dadurch hatte auch ich wieder vermehrt Kontakt zur Gemeinde.

 

 

Moslems

Mit Besen, Eimern, Säcken haben 24 Mitglieder der Maintaler Ahmadiyya-Gemeinde gleich im neuen Jahr 20 Säcke Raketenreste, Böller, Flaschen und Verpackungsabfall eingesammelt.

Die muslimische Gruppe Ahmadiyya Muslim Jamaat Maintal hatte angekündigt, auch in diesem Jahr wieder am Neujahrstag im Rahmen ihrer Aktion „Silvesterputz“ an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Reste des Feuerwerks zu beseitigen.

Die Ahmaddiya Muslim Jamaat Maintal sammelt Abfälle im öffentlichen Raum, bereits seit einigen Jahren und sogar mehrfach im Jahr. Am Neujahrstag entlastet die Ahmaddiya-Gemeinde die Stadt, die Natur und trägt dazu bei, dass zumindest an diesen Stellen wieder alles sauber ist.

 

Getränke-Untersetzer wurden während der Sitzung des Ausländerbeirats im Mia heftig und ausgiebig diskutiert. Während Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser die Aktion in den höchsten Tönen loben, sieht der Ausländerbeirat unter der Leitung von Salih Tasdirek die Situation sehr kritisch.

Die Untersetzer sind Teil einer Aktion zur Aufklärung und humorvollen Auseinandersetzung mit dem Islam mit dem Titel „Islam uff hessisch“. Ursprünglich stamme die Idee vom Orient-Netzwerk aus Freiburg. In Offenbach habe man die Texte ins Hessische übertragen. Von dort habe man die Texte und das Design im Sinne Maintals angepasst. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Texte sowohl von der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg als auch vom Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, abgesegnet worden seien.

Insgesamt entstanden zehn verschiedene Untersetzer mit Fragen, die sich mit dem Islam beschäftigen, beispielsweise „Derfe die Fußballer im Ramadan garnix esse?“ oder „Wie is des mit dem Koppduch?“. Die Antworten finden die Interessierten, indem sie den Untersetzer umdrehen und den auf der Rückseite abgedruckten QR-Code mit ihrem Smartphone abscannen.

Die Idee, dieses Projekt aufzugreifen, stammt von der Integrationsbeauftragten Verena Strub. Sie stellte die gesamte Aktion, die neben den Getränke-Untersetzern auch Postkarten umfasst, im Vorfeld im Ausschuss für Asyl und Integration vor, der zustimmte.

Tasdirek kritisierte, dass man den Ausländerbeirat zu dieser Aktion gar nicht gehört habe. Laut Hauptgeschäftsordnung ist der Ausländerbeirat in allen Gremien zu hören, wenn es um Themen geht, die sich mit in Maintal lebenden Ausländern beschäftigen.

Der Stadtverordnetenvorsteher wies diesen Vorwurf zurück und merkte an, dass Untersetzer und Postkarten ohne Rücksprache mit einem anderen Gremium mit dem für solche Aktionen vorgesehenen Budget finanziert worden seien.

Doch die Hauptkritik betrifft die Untersetzer selbst. „Das sind Bierdeckel. Und Alkohol ist im Islam verboten“, fasste Tasdirek zusammen. Viele Muslime in Maintal hätten sich an den Ausländerbeirat gewendet und pikiert gezeigt. „Es haben sich viele beleidigt gefühlt“, so Tasdirek. Monika Böttcher zeigte während der Sitzung wenig Verständnis für die Kritik. „Das sind Getränkeuntersetzer. Das hat nicht unbedingt etwas mit Bier zu tun. Die Untersetzer liegen beispielsweise auch im Eissalon aus. Da trinkt man nicht unbedingt Alkohol. Wenn Sie das also denken, dann haben Sie ein Vorurteil.“

Der Bembel stehe nicht für Alkohol, sondern sei wie der ebenfalls abgebildete Apfelbaum    oder das Schützenhaus Symbol für die Region, sagte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Verena Strub. Ziel sei es, die Leute miteinander ins Gespräch zu bringen. „Ich glaube, dass ganz viel Fehlwissen und Vorurteile kursieren.“

Insgesamt produzierte die Stadt 5.000 Untersetzer und 1.000 Postkarten. Das neue Design sowie der Druck kosteten insgesamt 1.700 Euro. In den Gaststätten wurden die Untersetzer von der Integrationsbeauftragten und ihren Mitarbeitern abgegeben. Dazu bekam jeder Gastwirt noch eine Infobroschüre. Die Gastwirte konnten dabei selbst entscheiden, ob sie an dem Projekt teilnehmen wollten. In der „Goldenen Traube“ und der Hochstädter „Babbelgass“ haben die Gäste nach und nach alle Pappdeckel mitgenommen. Aber es gab auch islamfeindliche Kritik: „Was soll das?“

Die Muslime fühlen sich zu Recht vorgeführt, wenn etwas, das in ihrer Religion streng verboten ist, in direkter Verbindung mit dieser gesetzt wird. Da ist es auch völlig egal, ob man die Pappdeckel nun Untersetzer oder Bierdeckel nennt. Sobald man einen Bembel darauf druckt, ist nun einmal die Verbindung zu Alkohol und Apfelwein da.

Da nutzt es nichts, sich immer nur in die eigenen Sitzungen zu setzen und zu hoffen, dass einem alle Informationen zugetragen werden. Man muss rausgehen und aktiv an der Politik teilnehmen. Wer das nicht möchte oder leisten kann, sollte sich nicht aufstellen lassen. Hätten sich die Mitglieder des Ausländerbeirats nämlich aktiv beteiligt, hätten sie ihre Anregungen frühzeitig einbringen können, anstatt sich im Nachgang zu echauffieren. Insgesamt hat sich die Stadt mit dieser Aktion nicht mit Ruhm bekleckert. Gerade vom Ausschuss für Asyl und Integration hätte man mehr Fingerspitzengefühl für die religiösen Gefühle der Maintaler Muslime erwarten können.

 

Das Ende des Fastenmonats Ramadan Anfang Juni, das mit dem Fastenbrechfest begangenen wird, läutet das dreitägige Zuckerfest ein. Nach dem Opferfest ist es das zweitwichtigste Fest im Islam. Die Frauen kaufen neue Kleider, die Kinder bekommen Geschenke. Der erste Tag nach dem Ramadan beginnt morgens um 3 Uhr mit dem Gebet vor Sonnenaufgang. Dann gibt es für die Familie das erste leckere Frühstück seit vier Wochen. Auch in der Moschee gibt es anschließend reichlich zu essen und zu trinken. Jeder bringt etwas mit. Abends treffen sich die Familien und für 20 Personen wird Essen zubereitet.

Der Islamische Kalender orientiert sich an der Stellung des Mondes. Der neue Monat beginnt dann, wenn der Neumond das erste Mal zu sehen ist und endet, wenn der abnehmende Mond gänzlich unsichtbar ist. Entsprechend dauert der Ramadan, der neunte Monat im Islamischen Kalender, entweder 29 oder 30 Tage. Je nach Wohnort und Auslegung beginnt und endet der Ramadan einen Tag früher oder später. Inzwischen erleichtert der technische Fortschritt die Festlegung des Fastenmonats. Mondkalender, die für einzelne Städte und Regionen im Internet abzurufen sind, geben heute den Sonnenaufgang - und Sonnenuntergang auf die Minute genau an.

Nicht nur für Männer, auch für Frauen steht die innere Einkehr, die Besinnung auf das richtige Leben und auf Allah im Mittelpunkt des Ramadan. Das ist der Monat für Allah. Ramadan sei auch der Monat der Vergebung, man müsse alle Streitigkeiten beilegen, sich entschuldigen, um unbelastet in den Fastenmonat zu gehen.

Die Kinder dürfen essen und trinken, aber die Älteren täten dies mit Rücksicht auf die Fastenden nicht vor deren Augen. Die größeren Kinder fasten oft mit, aber sie dürfen sich immer etwas aus der Küche holen. In den letzten zehn Tagen des Ramadan werden traditionell die Gebete intensiviert, die Gläubigen sollen weniger schlafen, verstärkt beten, spenden und Gutes tun. „Wir sollen mit den Menschen mitfühlen, die nichts oder wenig haben. Schließlich sollen wir mit uns selbst ins Reine kommen. Dann, am Ende der Fastenzeit, richten sich die Gedanken wieder nach vorne.“

 

 

Vereine, verschiedene

 

Im August gab die Maintaler Frauenselbsthilfe-Gruppe nach Krebs ein Buch heraus. In diesem haben 22 an Krebs erkrankte Frauen sich porträtieren lassen und sind mit ihren Fotos und ganz persönlichen Geschichten in der Ausstellung „Das bin Ich“ vertreten. Erstmals zu sehen war sie anlässlich der Eröffnung der Maintaler Frauenwochen im Frühjahr, dann als Wanderausstellung an verschiedenen Orten, etwa im Klinikum Hanau.

Auf dem Umschlag zu sehen ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von Nieves Schwierzeck mit grünem Schal – die Farbe der Frauenselbsthilfe. Sie sind mehr als zufrieden mit dem hochwertigen Buch und dessen Inhalt. Die Texte sind einigen Frauen schwergefallen, denn es bedeutet schließlich, noch einmal in die Erkrankung zurückzugehen.  Aber es zeigt eben auch, dass die Krankheit eine Chance ist. Und das wollte ich zeigen. Wir sehen uns nicht als Opfer, sondern haben Kontrolle über unser Leben zurückgewonnen.

 

Im Haupt- und Finanzausschuss gab es im September eine Grundsatzdiskussion um die     Vereinsunterstützung. Konkret ging es um den Neubau des DLRG-Gebäudes in der Braubachstraße, und um eine Flutlichtanlage für den Fußball-Naturrasenplatz am Fechenheimer Weg und die seit 2013 rege diskutierte Sanierung der Schießstände in der Maintalhalle. Die derzeitige Unterkunft an der Braubachstraße wurde 1992 bezogen mit der Aussicht, sieben Jahre lang genutzt zu werden. Das Gebäude entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen moderner Vereinsarbeit. Deshalb plant der Verein auf dem städtischen Grundstück ein zweigeschossiges, modernes Gebäude. Geplante Gesamtkosten: 400.000 Euro. An eigenem Geld hat die Ortsgruppe 75.000 Euro aufgebracht, weitere Spendenzusagen von 12.000 Euro hatten die Lebensretter im Gepäck. Außerdem Zusagen über Hilfen des Landes- und Bundesverbands. Deswegen blieb es nicht bei 100 000 Euro Sondergeldern, die der Haupt- und Finanzausschuss frei gab. Der Magistrat wurde auch aufgefordert, in den Haushalt 2020 die Summe von 50.000 Euro zusätzlichen Geldes für die DLRG-Unterkunft einzusetzen. Außerdem erhalten sie ein zinsloses Darlehen in Höhe von 25.000 Euro, rückzahlbar innerhalb von 25 Jahren mit jeweils 1.000 Euro per anno.“

 

Die Gemeinschaft der Maintaler Schützenvereine wartete  daraufhin gespannt darauf, wie der Ausschuss mit den Plänen zum dringend notwendigen Ausbau der Schießstände in der Maintal-Halle verfahren würde.

Seit 2013, wurde er mit den Schützen verhandelt über das Projekt:  Damals hätte der Umbau 360.000 Euro gekostet, heute würde er 680.000 Euro kosten. Wobei sich der Eigenanteil, den die GMS zu tragen bereit sei, nicht verändert habe: Hier gibt es eine Zusage über 100.000 Euro.“ Schnell wurde klar, dass der Ausschuss nicht bereit sein würde, die Maßnahme am Mittwochabend zu beschließen. Alles wurde auf die Haushaltsberatungen verschoben.

 

 

Feuerwehr

 

Maintaler Feuerwehr sammelt Christbäume ein: Vier Teams sind ab 8 Uhr im Einsatz. Nicht nur in den vier Maintaler Stadtteilen, auch in vielen weiteren Orten Hessens sind die freiwilligen Feuerwehren unterwegs, um gegen eine Spende für die Jugendmannschaften die großen und kleinen Nordmanntannen, Blautannen und alle anderen nadelnden und pieksenden Gehölze wegzubringen. In Dörnigheim sind große und kleine Feuerwehrleute bereits um 8 Uhr im Gemeinschaftsraum zu einem stärkenden Frühstück versammelt. Je drei bis vier Erwachsene und drei bis vier Teenager teilen sich die Arbeit. Die Anzahl der Teams richtet sich immer nach den Kleinlastern, die der Feuerwehr zur Verfügung stehen. In Hochstadt und Wachenbuchen kann sie beispielsweise auf Traktoren zurückgreifen. Je nach Größe passen zwischen 20 und 30 Bäume auf die Ladefläche.

 

Die Kriminalpolizei in Hanau hat Anfang Februar die Ermittlungen nach dem Brand einer Gartenhütte in Dörnigheim aufgenommen. Die Hütte in der Gartenkolonie an der Wilhelm-Röntgen-Straße war offensichtlich von Unbekannten in der Nacht zum Sonntag, gegen Mitternacht, angezündet worden. Der Schaden wird auf 3.000 Euro geschätzt.

 

Die Wachenbucher Freiwillige Feuerwehr hat den heiligen Namen gleich doppelt gepachtet, sozusagen. Der Wehrführer der Stadtteilfeuerwehr heißt mit Vornamen so, sein Stellvertreter ebenfalls: Florian Kaufhold und Florian Reutzel. Die relativ kleine Wehr hat derzeit 404 Fördermitgliedern - davon rund 35 Frauen und Männern in der Einsatzabteilung. Aufgewachsen ist Wehrführer Kaufhold in Wachenbuchen.- Er ging zunächst in die Büchertalschule und später aufs Albert-Einstein-Gymnasium in Bischofsheim, wo er mit Mittlerer Reife abschloss. Später folgte dann das Fachabitur, aber erst nach einer Ausbildung bei der Hanauer Vacuumschmelze zum Energieelektroniker.

Und hier liegt schon die zweite Gemeinsamkeit mit Reutzel, neben dem Vornamen. Denn auch der gebürtige Licher, der seine Kindheit zunächst in Gedern verbrachte, später mit seinen Eltern nach Wachenbuchen zog und die Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim besuchte, stieg mit 16 Jahren als Azubi in die VAC ein und lernte Industriemechaniker.

Seit März 2018 ist Kaufhold hauptamtlicher Gerätewart und ehrenamtlicher Wehrführer, sein Arbeitgeber ist die Stadt Maintal. Reutzel ist als sein Stellvertreter auch ehrenamtlich tätig.

Ein Thema, das bei sehr vielen Feuerwehren nicht nur im Main-Kinzig-Kreis ein brisantes ist, ist die Situation der ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen, die allmählich an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen. Gerade wenn es um Wartung, Atemschutz, Schlauchreinigung und andere Gebiete der Technik geht. Denn die Anforderungen – auch die bürokratischen – werden immer größer, die gesellschaftliche Akzeptanz der Retter hingegen wird zunehmend geringer.

In Maintal gibt es rund 170 erwachsenen Einsatzkräfte.  Es gibt nicht jeden Tag einen Großbrand. Aber daneben gibt es eine Vielzahl von kleineren Bränden, wo sie ausrücken. Neben Bränden werden sie auch zu Hilfsleistungen gerufen, das Aufnehmen von Ölspuren, Bergung von Unfallopfern, oder das Auspumpen von Kellern. Brandsicherheitsdienste bei Festen und Veranstaltungen kommen hinzu. Viel Zeit verbringen die Feuerwehrangehörigen auch auf Aus- und Weiterbildungen.

 

Zwei Brände gab es in Dörnigheim. Die Kripo geht derzeit in beiden Fällen von Brandstiftung aus. Gegen 20.45 Uhr wurde am Dienstag ein brennender Kompressoranhänger, der an der Otto-Hahn-Straße auf einem öffentlichen Parkplatz nahe des Friedhofs im Industriegebiet abgestellt war, gemeldet. Dieser brannte vollständig aus. Der Sachschaden wird auf etwa 3.500 Euro geschätzt. Am frühen Mittwochmorgen, kurz vor 4 Uhr, zündete ein Unbekannter offenbar eine Mülltonne an der Bahnhofstraße an. Das Feuer griff im Anschluss auf eine weitere Mülltonne und einen dahinter geparkten Opel über. Hierbei entstand ein Schaden von etwa 4.100 Euro.

 

Vermutlich bei Schweiß­arbeiten im Dachstuhl eines Neubaus am Hessenring in Wachenbuchen brach Ende April gegen 15.15 Uhr ein Feuer aus, dem der halbe Dachstuhl zum Opfer fiel. Zwei Arbeiter mussten mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung und einer wegen Schnittverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Den entstandenen Schaden an dem Neubau bezifferte die Polizei auf rund 70.000 Euro.

 

Ende April kam es kurz nach ein Uhr zu einem Brand, in einer Lagerhalle in der Bruno-Dreßler-Straße in Bischofsheim Die Feuerwehr, die mit knapp 80 Einsatzkräften und 24 Fahrzeugen vor Ort war, konnte ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindern. Nach den ersten Schätzungen entstand an der Halle ein Sachschaden in Höhe von 100.000 Euro,

 

Ende Mai verhinderte das beherzte Eingreifen der Anwohner eines Mehrfamlienhauses in der Bischofsheimer Spessartstraße womöglich, dass der Brand sich ausbreiten konnte. Gegen 20 Uhr fiel den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses auf, dass ein Baum im Garten in Brand geraten war. Der Brand wurde vermutlich durch eine weggeworfene Zigarette verursacht, so die Anwohner. Sie konnten, bevor die alarmierte Feuerwehr eintraf, das Feuer selbst löschen

 

Mitte Jun i kam es zum Brand eines Altkleidercontainers in Maintal-Bischofsheim „Am „Kreuzstein“. Ein Anwohner verständigte gegen 2.25 Uhr die Polizei, als er eine starke Rauchentwicklung an dem Container feststellte. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand jedoch schnell wieder löschen. Es entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro.

 

Mitte Juni kam es in der Bonhoefferstraße zu einer vermutlichen Brandstiftung. Zwei Anwohner wurden leicht verletzt und vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die Höhe des Sachschadens kann nicht abschließend beziffert werden.

 

Mitte Juni waren in der Nacht auf Donnerstag alle vier Stadtteilwehren der Maintaler Feuerwehr im Einsatz. Grund hierfür waren mehrere brennende Heuballen auf einem Feld zwischen Maintal-Bischofsheim und Niederdorfelden.  Es gab mehrere Anrufe von verschiedenen Stellen, so dass mehrere Orte überprüft werden mussten. Unter anderem waren auch die Frankfurter Kollegen im Einsatz, weil Anwohner vermutet hatten, dass der Charlottenhof brenne. Im Endeffekt handelte es sich jedoch stets um dasselbe Feuer. Insgesamt waren in der Nacht 54 Einsatzkräfte mit 15 Löschfahrzeugen im Einsatz. Die Feuerwehr ließ das Feuer bis Donnerstagabend kontrolliert abbrennen. Das größte Problem bei solchen Bränden sei immer die Rauchentwicklung. Wenn man das Feuer kontrolliert abbrennen läßt, entweicht der Rauch wenigstens nach oben

Etwa gleichzeitig brannte ein Zimmer im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Bonhoefferstraße. Mehrere Personen mussten über tragbare Leitern aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden. Hinter dem Gebäude brannten zudem auf einem Parkplatz zwei Fahrzeuge. Bei den Löscharbeiten in dem brennenden Gebäude sowie an den beiden Fahrzeugen setzte die Feuerwehr insgesamt vier Trupps unter Atemschutz ein. Zwei Anwohner wurden leicht verletzt und vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die Höhe des Sachschadens kann laut den Beamten noch nicht abschließend beziffert werden.

 

Im Juli brannte ein in der Westendstraße abgestellter Nissan Note. Der Wagen stand Polizeiangaben zufolge auf einem Parkplatz im Bereich der 60er-Haus­nummern und geriet gegen 0.45 Uhr in Brand. Die Kriminalpolizei geht derzeit von fahrlässiger Brandstiftung aus. Offenbar hatte zunächst ein angrenzendes Gebüsch Feuer gefangen, das dann auf das Auto übergriff.

 

Bei einem Brand in Maintal-Bischofsheim ist Mitte Juli ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Euro entstanden. Gegen 18.20 Uhr schlugen Flammen aus dem Wohnzimmer einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Goethestraße. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf andere Räume und der Nachbarwohnungen verhindern; dennoch wird ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro angenommen.

 

Am Sonntag Ende September hat die Bischofsheimer Stadtteil-Feuerwehr ihre frisch renovierte Zentrale mit Gerätehaus im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 1,1 Millionen Euro sind bislang in die technische und optische Sanierung der Bischofsheimer Baulichkeiten geflossen. Dabei haben die Vereinsmitglieder und Aktiven weit über 2.000 Stunden an Eigenleistung ins Gebäude gesteckt.

Anstrich und Elektroinstallation der Fahrzeughalle wurden erneuert, die Handwerksbereiche innerhalb der Feuerwache – Bischofsheim übernimmt beispielsweise die komplette Schlauchwäsche und Instandsetzung für alle Maintaler Wehren – fanden ebenfalls eine Erweiterung und Erneuerung. Und nicht zuletzt wurden neue Umkleiden nach Geschlechtern getrennt gebaut, mit nagelneuen roten Spinden und einem Video-Informationssystem zur Alarmsituation mit großen Bildschirmen im gesamten Gebäude.

 

Vier geparkte Autos brannten Anfang Oktober in der Dörnigheimer Robert-Bosch-Straße. Anwohner meldeten kurz vor Mitternacht das Feuer. Es brannten in Höhe der Hausnummer 9 ein Jaguar, ein Renault, ein Kia sowie ein Land Rover ab; der Schaden liegt den Polizeiangaben vom Montag zufolge nach erster Schätzung bei 150.000 Euro.

 

Ein Traktor hat samt seinem Unterstand im November auf dem Hubertushof zwischen Hochstadt und Bischofsheim Feuer gefangen. Auch bei einem zweiten Traktor ist ein sogenannter Entstehungsbrand entstanden. Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bischofsheim und Dörnigheim vor Ort, um die Flammen zu löschen. Die Löscharbeiten gestalteten sich als schwierig, denn die Wasserversorgung am Einsatzort war knapp. So mussten die Retter einen Pendelverkehr zwischen Einsatzstelle und Wohngebiet einrichten, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Der Sachschaden wird auf etwa 50.000 bis 60.000 Euro eschätzt. Das Feuer wurde absichtlich gelegt. Schließlich soll es nicht das erste Feuer auf dem Hof gewesen sein. In den sozialen Medien wird bereits diskutiert, dass es der vierte Anschlag in nur zwei Jahren gewesen sein soll.

 

Das Feuerwehrgerätehauses in Dörnigheim ist stark sanierungsbedürftig, stellt man Ende November fest. Es gibt regelhaft Wasserrohrbrüche. Die Wände weisen Risse auf, es gibt sichtbare Feuchtigkeitsschäden. Das Gebäude hat rein rechnerisch sein Lebenszeitende erreicht.

Das Gebäude platzt buchstäblich aus den ohnehin verschlissenen Nähten. Das liegt an der Feuerwehr selbst. Deren Aufgaben und Auflagen haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten stark verändert.

Längst wird die Feuerwehr ebenfalls bei Verkehrsunfällen, Gefahrgutaustritten oder zur Tierrettung alarmiert. Um rund 160 ehrenamtlich aktiven Feuerwehrmänner und -frauen zu entlasten, gibt es mittlerweile sieben hauptamtliche Mitarbeiter. Man versucht, nur bei Großeinsätzen auf die Ehrenamtlichen zurückzugreifen

Doch nicht nur für die steigende Zahl an Mitarbeitern im Brandschutz braucht es Räume, sondern auch für das Material. Einen Teil hat man schon ausgelagert, etwa alles, was für katastrophenähnliche Zustände benötigt wird. Zusätzlich gibt es gesetzlich festgelegt Auflagen einzuhalten, die ebenfalls gewisse räumliche und technische Kapazitäten erforderlich machen. Zum Beispiel dürfen nach einem Einsatz keine Schadstoffe ins Feuerwehrhaus gelangen. Weil sich das unter den aktuellen Gegebenheiten nicht umsetzen lässt, ziehen sich die Wehrkräfte noch am Einsatzort um und verstauen die „Dienstkleidung“ in luftdicht verschließbaren Behältern.

 Weil eine Grundsanierung - wie jüngst am Standort Bischofsheim erfolgt - mit Blick auf Dörnigheim nicht sinnvoll ist, weil das Gebäude dann zwar technisch intakt, aber räumlich immer noch zu klein wäre, kommt nur ein Neubau in Frage.

Wo dieser entstehen könnte, darauf gibt der kürzlich im Bauausschuss und Parlament vorgestellte Rahmenplan „Maintal Mitte“ eine erste Antwort: unmittelbar südlich der Bahngleise in Dörnigheim, zwischen Lahn- und Neckarstraße. Das derzeitige Feuerwehrgerätehaus würde quasi ein gutes Stück nach hinten versetzt. Am heutigen Standort könnten Gebäude für Dienstleistungsangebote entstehen.

 

Sportvereine

 

Freitagabends ist schon mal Countrymusic im Foyer des Hochstädter Bürgerhauses zu hören, aber ebenso bekannte Popsongs und ein wenig Discomusik, dazwischen rhythmisches Klatschen und Stampfen. Die Western Dancers Maintal treffen sich zu ihrer wöchentlichen Übungsstunde: „Jeder kann bei uns mitmachen. Man muss Taktgefühl und Spaß mitbringen und sollte keine Knoten in den Füßen haben“. stellt Trainerin Melanie Steiger gleich zu Beginn fest. „Vom Laptop läuft die Playlist, wer Lust hat, stellt sich in die Reihe und tanzt einfach mit. Der Vorsitzende Stephan Mock erklärt: „Bei Line Dance bedeutet eine Melodie immer einen bestimmten Tanz, eine bestimmte Schrittfolge. Line Dancer stellen ihre Choreografien auf Plattformen im Internet ein. Weltweit tanzen alle Line Dancer dieselben Schrittfolgen.“

Auch die Trainerinnen der Western Dancers Maintal, Beate Mock, Claudia Hübner und Melanie Steiger haben schon eigene Choreografien entwickelt, die nun überall getanzt werden. Das ist der große Unterschied zum Square Dance, hier werden die Schritte jeweils aktuell angesagt.

Beim Line Dance – wie der Begriff schon vermuten lässt – wird in Reihen hinter- und nebeneinander getanzt. Drei Level werden unterschieden: Beginner, Intermediate und Advanced – also Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene. Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich durch die Anzahl der Schrittfolgen und die Geschwindigkeit

Seit 2002 ist Line Dance als Freizeitsport anerkannt. Man kann Tanzsportabzeichen erwerben, Prüfungen ablegen, auf Wettbewerben und Meisterschaften auftreten. Neben dem Line Dance werden Choreografien zu Circle Dance und auch Paartanz gelehrt und getanzt.

Der Maintaler Vereins zählt inzwischen fast 40 Mitglieder. Die jüngsten sind zehn und elf Jahre alt, das älteste aktive Mitglied ist 85 Jahre alt.

Bei ihren Auftritten tragen die Western Dancers Maintal stilecht Cowboyhut, Halstuch, Stiefel und Weste. Die Musik schneiden sie meist selbst. Im November ist der Verein zehn Jahre alt. Die Western Dancers Maintal treffen sich immer freitags, von 19 bis 21 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt.

 

Bei der Turnerschaft Bischofsheim gib es eine Einrad- und Jonglage-Abteilung.In der kleinen Turnhalle am Fechenheimer Weg geht es samstags hoch her. Durch das Perfektionieren des einfachen Wurfs soll eine Basis dafür geschaffen werden, mit mehreren Bällen zu jonglieren. „Passing“ nennt sich die Variante, bei der nicht nur jongliert, sondern nach einem abgesprochenen Muster Bälle mit einem Partner ausgetauscht werden. Da sowohl die Jonglage als auch das Einradfahren Randsportarten sind, treten die Bischofsheimer nicht bei Meisterschaften an, sondern sind eher bei Veranstaltungen zu erleben.

 

Der Kunstrasenplatz des FSV Bischofsheim war seit September vergangenen Jahres gesperrt. Der Grund: Die intensive Nutzung im Trainings- und Spielbetrieb seit der Eröffnung im Jahr 2010 und auch der heiße und besonders trockene Sommer haben dem Platz stark zugesetzt. Die Folge: Das Granulat verklumpte und der Kunstrasen ist seit gut einem halben Jahr nicht mehr bespielbar. Im Februar stimmte der Umweltausschuss der Vergabe eines neuen Kunstrasenplatzes zu. Das Granulat hat die gleiche Qualität wie das, das an der „Dicken Buche“ verlegt wurde. Dadurch ist der Platz auch bei sehr hohen Temperaturen bespielbar. Zudem gewährt die beauftragte Firma acht Jahre Garantie auf den Kunstrasen. Geplanter Baubeginn am Fechenheimer Weg ist am 11. März. Gut sechs Wochen sind für die Arbeiten veranschlagt. Fertig verlegt und bespielbar ist der Kunstrasen voraussichtlich am 26. April.

 

Mit Platz sechs meldete sich Nils Hoffmann aus Flörsheim nach dem Fecht-Wochenende Anfang Februar in Paris pünktlich um 18 Uhr in der kleinen Fechthalle der Turngemeinde Dörnigheim in der Maintal-Halle zum Training zurück. Christoph Frohwein beginnt mit dem Trainingsmodul Beinarbeit, denn die Beinarbeit war nicht gut genug in Paris. Trainer Norman Traar korrigiert beim zweiten Paris-Teilnehmer Philip Faitz ein wenig die Haltung des Oberkörpers. Hinter Nils nächstbeste platzierte deutsche Fechter waren zwei Tauberbischofsheimer, auf Platz 36 und auf Platz 91. Und dann schon Philip Faitz, das ist der, der dreimal die Woche aus dem Taunus ins Training nach Dörnigheim kommt, auf Platz 127.

 

Die Jahreshauptversammlung der Turngemeinde Dörnigheim war Anfang Mai. Der erste Vorsitzende Jörg Schuschkow eröffnete die Sitzung und berichtete von der neu gestalten Sportanlage an der Dicken Buche, wo auch die Tennisabteilung der TGD beheimatet ist. Die Leichtathletikabteilung musste aufgrund der Neugestaltung der Dicken Buche weichen und hält ihre Trainingseinheiten nun auf der Außenanlage der Siemens-Schule ab.

Die TGD hatte zum Stand 31. Dezember zirka 1.600 Mitglieder.

Es gibt die Abteilungen Fechten, Gymnastik, Montagsseniorengruppe, Bodystyling, Tanzen für Senioren, Gymnastik nach Krebs, Schwimmen, Tischtennis, Handball, Turnen, „Er+Sie Gruppe“, Fußball und sogar Gesang (Senioren-Chor besteht aus 24 und der Junge Chor aus 15 Mitgliedern).

 

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Germania Dörnigheim Mitte Mai berichtete der erste Vorsitzende Wolfgang Marx über den erfolgreichen Umzug von der Eichenheege zur neuen Sportanlage an der Dicken Buche. Wo unter anderem noch der Fitnessraum fertiggestellt werden muss. Ferner berichtete er von einem sportlich überaus erfolgreichen Jahr, aus dem der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A Hanau, den Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft Maintal und des Hallenmasters Hanau der ersten Mannschaft herausstachen. Als krönender Abschluss erfolgte nun die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Gruppenliga. Aktuell zählt die Germania 500 Mitglieder.

 

Im Pokalfinale der Alten Herren setzte sich nach 70 abwechslungsreichen Minuten Germania Dörnigheim mit 3:1 (0:1) gegen den FC Hochstadt durch. Beide Mannschaften boten den 250 Zuschauern ein auf spielerisch gutem Niveau stehendes Endspiel. Ohne den verdienten Sieg der Germania in Frage stellen zu wollen, kritisierte der frühere FCH-Trainer die immer mehr einreißende Unsitte, noch aktive Spieler einzusetzen.

 

Alex Jelinek hat im Juni die erste Ballschule im Main-Kinzig-Kreis ins Leben gerufen. Sie findet dienstags beim Bischofsheimer Tennisverein und samstags im Mittelpunkt-Sportcenter in Dörnigheim statt und  ist ein ABC für Spielanfänger ab drei Jahren. „Wir spielen mit den Kindern alle Ballsportarten, unter anderem Fußball, Handball, Basketball, Hockey und Tennis“, so Jelinek. „So möchten wir auf vielseitige und natürliche Weise die sportmotorische Ausbildung der Kinder fördern.“  Eine koordinative Ausbildung des Kinderkörpers ist für die gesunde Ausbildung des Gehirns des Kindes unerlässlich. Dass unter anderem das Zusammenspiel aus Augen und Händen spielerisch trainiert wird, kann sich sogar später in den Schulnoten widerspiegeln.

 

Es war eine ganz besondere Truppe des FSV Bischofsheim, die vor 50 Jahren in der Bezirksklasse Frankfurt-Ost den Meistertitel holte, in die Gruppenliga Mitte aufstieg und damit die erfolgreichste Zeit des Vereins begründete. Dieses Jubiläum wurde im Juni natürlich gebührend gefeiert. In den 32 Spielen der Saison 1968/1969 mussten die Bischofsheimer gerade einmal eine Niederlage hinnehmen – dazu gab es vier Remis – wodurch sie in der Liga eine Klasse für sich waren. Die von den Zeitungen damals als „Superelf aller hessischen Bezirksklassen“ bezeichnete Mannschaft stieg durch ihre starken Leistungen in die Gruppenliga Mitte auf, und selbst die Kontrahenten zollten dem Team gehörigen Respekt:

„Wir haben in der folgenden Saison den Durchmarsch in die Hessenliga geschafft“, erinnert sich Haubner, „das war damals die dritthöchste Liga und eine ganz andere Welt.“ Spiele gegen Teams wie Darmstadt 98 und vor teilweise mehreren Tausend Zuschauern – „eine gute Zeit und ein unvergessliches Erlebnis“, wie Haubner begeistert erzählt, auch wenn sich das Team letztlich nur zwei Jahre in der Hessenliga halten konnte.

Haubner und seine früheren Mitspieler treffen sich auch heute noch häufig, zum 50. Jubiläum ihrer Meisterschaft kamen sie noch einmal in großer Runde am Fußballplatz zusammen. Ihrem Verein sind die meisten Spieler bis heute treu geblieben – ob als Jugendtrainer, Schiedsrichter oder Zuschauer, die dem heutigen Kreisoberligisten bei jedem Spiel die Daumen drücken.

 

Am 30. Juni trifft sich die sportliche Weltelite bei dem diesjährigen Mainova Ironman European Championship Triathlon in Frankfurt. Maintal ist als Teil der Radstrecke durch das Frankfurter Umland wieder besonderer Anziehungspunkt für Triathlon-Fans. Gegen 8 Uhr werden die ersten Athleten in Maintal erwartet. In Hochstadt passieren sie eine der Schlüsselstellen der Radstrecke. Der Streckenabschnitt in der Hochstädter Altstadt ist für Besucher besonders spannend. Neben Hochstadt führt die Strecke auch über den Hühnerberg in Wachenbuchen. Am Rande ist auch Bischofsheim bei der Einfahrt nach Hochstadt über die Autobahn-Querspange eingebunden.

Bei der Stadt Maintal ist der Ironman vor allem für die Teams der Ordnungsbehörde und der Straßenverkehrsbehörde ein großes Thema. Die Einsatzkräfte sichern die Strecke für Athleten und Zuschauer, denn das Ironman-Radrennen findet auf komplett gesperrten Straßen statt. Der Straßenverkehr wird umgeleitet, das Ordnungsamt kümmert sich um die Parkplatzbeschilderung“.  Alle Haltverbote entlang der Rennstrecke haben am Sonntag bereits ab 6 Uhr Gültigkeit.

 

Schon seit 2012 bietet der Judoclub Bischofsheim „Judo light“ an, speziell für ältere Teilnehmer. Im Schnitt kommen zwischen sieben und zwölf Teilnehmer. Judo ist die perfekte Sportart auch für ältere Menschen. Es ist ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining, bei dem die Beweglichkeit gefördert wird. Außerdem bieten die Fallübungen, die zu einem jeden Training dazugehören, eine gute Sturzprophylaxe. Im Gegensatz zu den jüngeren Judoka des Vereins nehmen die älteren nicht an Wettkämpfen teil. Neben den sportlichen Aspekten ist Judo auch Training für den Kopf. Man bleibt also nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.

 

Im September findet der Hanauer Stadtlauf unter dem Motto „Stärke zeigen – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ statt. Auch wenn es unüblich ist, dass Jugendliche bei dem Lauf dabei sind, nimmt dieses Jahr die männliche C-Jugend des FC Hochstadt teil. Respekt und ein guter Umgang miteinander spielten eine sehr große Rolle im Training. Neben Fußballtaktiken und Schussübungen sollten den Jungen auch Werte vermittelt werden. Dazu gehöre auch, dass Gewalt keine Lösung sei, egal ob bei Frauen oder Männern, ob während eines Fußballspiels oder im Alltag. Da der Kader so groß ist, wurden zwei Mannschaften gebildet, damit alle Spieler gleich viel Praxiserfahrung erhalten.

 

Die U-8-Spielerinnen und -Spieler der Tennisgemeinschaft Dörnigheim haben einen aufregenden Sommer hinter sich. Viele der acht Kinder haben ihre ersten Punktspiele bestritten, die Medenspiele [Mannschaftsspiele im Tennis], die Mitte September mit dem Finale um die Bezirksmeisterschaft ihren Höhepunkt hatten. Der Endspielgegner war das Team von RW Neu-Isenburg, dem die TGS mit 9:53 Spielen und 5:19 Matchpunkten unterlegen war.

Die Medenspiele finden auf Bezirksebene statt. Bei U8 wird der Wettbewerb gewöhnlich nicht über das normale, sondern über ein stark verkleinertes Tennisfeld austragen. Die Disziplinen sind Vielseitigkeitsübungen, Kleinfeldtennis (vier Einzel und zwei Doppel) und im Finale ein Mannschaftsspiel.

Die TGS Dörnigheim besteht seit 1971 als erste gemeinsame Abteilung der Vereine Turngemeinde Dörnigheim und Freie Turnerschaft Dörnigheim. Nach dem Umbau und der Erweiterung der Tennisanlage wird seit 2019 auf sieben Sandplätzen mit zentraler Bewässerungsanlage und einer Ballwand gespielt. Dort befindet sich auch das neue Klubhaus mit moderner Infrastruktur und ausreichend Parkplätze.

 

Die Teilnahme am Ironman auf Hawaii ist für Triathleten die Königsdisziplin. Dabei zählen die deutschen Sportler jährlich zu den Favoriten. Wieder im Teilnehmerfeld mit dabei war im Oktober auch Klaus Karber aus Wachenbuchen. Zwölf Tage vor der Weltmeisterschaft begann seine Reise auf die andere Seite der Welt mit dem Flug nach Kailua-Kona auf Big Island in Hawaii. Die folgenden Tage akklimatisierte sich Karber und bereitete sich physisch und psychisch auf den großen Tag vor. Nach dem Wendepunkt in Hawi musste er sich auf den ersten Kilometern stark auf die seitlichen Winde konzentrieren, damit er nicht unkontrolliert von der Fahrbahn abkam. Auf der Strecke durch die Lavafelder herrschte vor allem Gegenwind.

Seine Strategie, sich an den Verpflegungsstationen etwa alle 1,7 Kilometer gut zu verpflegen und abzukühlen, indem er sechs Becher mit Eiswürfeln im Anzug verteilte und die Mütze im Eiswasser schwenkte, hielt er gut ein. Ab Kilometer 15 konnte er leider wegen eines Magenproblems keine Nahrung mehr zu mir nehmen. Wenigstens ging Cola noch und so verpflegte ich mich auf der restlichen Marathonstrecke damit.

Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, war er noch etwa zwölf Kilometer vom Ziel entfernt, wenngleich er zu diesem Zeitpunkt etwas weiter sein wollte. Wieder in Kona angekommen, standen unglaublich viele Zuschauer jubelnd am Rand und bewunderten, wie ich und andere dem Ziel entgegen liefen. Auf den letzten Kilometern zog Karber noch einmal das Tempo an, um vielleicht doch noch unter zwölf Stunden zu bleiben. Leider hat er es nicht geschafft, unter zwölf Stunden zu bleiben. Um 19.13 Uhr, nach zwölf Stunden und drei Minuten, ist er eingelaufen und hatte die 2,4 Meilen (3,86 Kilometer) Schwimmen, 112 Meilen (180 Kilometer) Rad und 26,2 Meilen (42,2 Kilometer) Laufen bewältigt. Als Fazit bleibt, dass  er sich in allen Disziplinen sowie bei den Wechselzeiten verbessert hat

 

Manfred Maier führt weiter die Geschicke des FC Hochstadt. Auf der Mitgliederversammlung Ende Oktober wurde der 70-Jährige, der seit 2002 das Ruder beim FCH in der Hand hält, einstimmig von den 68 Anwesenden für zwei Jahre wiedergewählt.

Maier sprach in seinem Rückblick von einem schwierigen Jahr 2018. „Nach dem Abstieg aus der Gruppenliga taten wir uns lange Zeit in der Kreisoberliga sehr schwer. Dass am Ende noch Platz sechs heraussprang, war kaum zu erwarten.“ In die laufende Runde sei die Mannschaft gut gestartet, erst die letzten beiden hohen Niederlagen wären wie kalte Duschen gewesen.

Erfreut zeigte sich der FCH-Chef über die neuformierte zweite Mannschaft, die sich großenteils aus Spielern der letztjährigen A-Juniorenmannschaft zusammensetzt. Heiko Thorn nahm den Ball auf und dankte B-Team-Trainer Markus Maier für dessen Arbeit. „Markus betreut die Spieler schon seit der B-Jugend. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass alle in Hochstadt geblieben sind.“ Dies sei in Anbetracht der Tatsache, dass der Verein in dieser Spielzeit über keine A- und B-Junioren verfügt und in den nächsten vier Jahren keine Blutauffrischung aus den eigenen Reihen möglich ist, enorm wichtig. Die Lila-Weißen verfügen derzeit über neun Jugendteams, von den C-Junioren bis zu den G-Junioren. 175 der insgesamt 422 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt.

Auch das Jahr 2018 bescherte dem FCH einen finanziellen Verlust. Wie Schatzmeisterin Wittke mitteilte, fiel dieser mit 1.568 Euro aber wesentlich niedriger als ein Jahr zuvor aus. In diesem Zusammenhang informierte Maier die Mitglieder über den aktuellen Schuldenstand aus länger laufenden Krediten für den Klubhausneubau in Höhe von rund 76.000 Euro. Die Kredite sollen in den nächsten zehn Jahren getilgt werden.

Bernd Pistor berichtete von einer sehr erfolgreichen Saison 2018/2019 der Alten Herren. Erstmals erreichte die Mannschaft das Kreispokalfinale, wo man allerdings gegen den Maintaler Nachbar Germania Dörnigheim beim 1:3 chancenlos war. Mit der Goldenen Ehrennadel wurden Peter Rosbach, Gerald Sterlike, Horst Will, Raimund Will und Norbert Worret ausgezeichnet.

 

Seit gut einem Jahr hat die Turngemeinde Dörnigheim einen Calisthenics-Kurs im Angebot.

Beim Aufwärmen in der kleinen Sporthalle der Waldschule in Bischofsheim werden die Handgelenke sehr intensiv gedehnt. Reck und Barren spielen schon kurz darauf eine zentrale Rolle. Anders als beim klassischen Krafttraining im Fitnessstudio oder Kraftraum kommt bei Calisthenics nur das eigene Körpergewicht zum Einsatz, um die Muskeln in Form zu bringen. Dabei benutzt Übungsleiter Engelhardt mehrere Hilfsmittel, unter anderem den bereits erwähnten Barren und das Reck.

Als die Turngeräte stehen, geht es ans Eingemachte: Zunächst stehen 20 Liegestütze auf dem Programm. Fies ist dabei, dass man die Position zwischendurch immer eine Weile halten muß, was auf Dauer ziemlich an die Substanz geht – so ein Körper kann mit der Zeit verdammt schwer werden!

Daraufhin muß man sich in eine aufrechte Stützposition auf der Reckstange bringen: Arme beugen, wodurch unser Körper nach unten sinkt, dann wird dieser dann wieder nach oben gedrückt. Das sorgt nicht nur für ein zünftiges Brennen in der Schultermuskulatur, sondern auch in anderen Muskeln, denn man muss sich dabei permanent ausbalancieren. Ein Vorteil von Calisthenics gegenüber normalem Krafttraining ist, dass dabei auch die Stabilität und das Gleichgewicht trainiert werden.

Zu Calisthenics kam Engelhardt, der gerade Abitur macht, durch den Austausch mit einem Trainer im Fitnessstudio. Rasch entstand die Idee, eine eigene Gruppe unter dem Dach der TGD zu gründen, Engelhardt legte seinen Übungsleiterschein ab und begann im September vergangenen Jahres mit den ersten Trainingseinheiten. Momentan trifft sich die Gruppe immer sonntags von 12 bis 14 Uhr, auch wenn Engelhardt den Kurs gerne häufiger anbieten würde, „aber in Maintal sind Hallenzeiten leider sehr knapp“.

Danach gibt es eine ähnliche Übung am Barren. Dabei fokussiert sich die Calisthenics-Gruppe nicht nur auf eine Muskelgruppe, sondern wechselt im Wochenrhythmus den Schwerpunkt – mal liegt der Fokus mehr auf der Brust und dem Bizeps, mal mehr auf den Beinen. 

 

Dominik Stransky und Max Lasse Zeber (23), die beiden Vorstände des Vereins Railway, stecken im November jede freie Stunde, Minute und Sekunde in ihr Herzensprojekt, die Skaterhalle an der Eichenheege, neben den Bahngleisen gelegen.  Denn die beiden sportlichen Männer sind begeisterte Skater – was nichts mit Kartenspielen und ganz viel mit rasenden Rollen zu tun hat. Inline-Skater Dominik und Skateboarder Max haben gemeinsam mit ihren mittlerweile 36 Vereinsmitgliedern die Skater-Halle an der Eichenheege 20a auf- und ausgebaut. Die jungen Maintaler Funsport-Enthusiasten haben dabei etwas geschaffen, wofür sie in Frankfurt, Wiesbaden und vielen, vielen anderen Großstädten beneidet werden. Denn dort gibt es zwar Skaterparks unter freiem Himmel, aber keine coole Hallen-Location, in der die Jugend der Region auch in Herbst und Winter authentisch und ungezwungen ihrer rollenden Leidenschaft frönen kann.

Das Licht in der Halle muss dringend ausgetauscht werden, der Hallenboden muss saniert werden. Die Clubräume sind zwar mit kultigen Second-Hand-Möbeln ausgestattet, an der technischen Ausstattung hapert es aber. Der Barbereich muss dringend aufgepeppt werden, und in Sicherheitstechnik muss investiert werden. „Und für Events, die wir hier durchführen könnten“, sagt Max Zeber, „brauchen wir auch moderne Licht- und Soundtechnik.“

Dominik ist gelernter Tischler und hat die Holz-Hindernisse selbst gebaut. Klar sind wir ihm da dankbar, aber das kann er alles doch nicht umsonst machen? Die Möglichkeiten für ein Skater-Dorado mit überregionaler Strahlkraft seien da, sagen beide Funsport-Enthusiasten: Eine Inline-, BMX-, Scooter- oder Skateboard-Schule, Profi-Events mit stylischen Skater-Partys und Konzerten einschlägiger Bands: Allerdings müsste die Stadt finanziell einsteigen, wenn sie mit profitieren wolle.

 

46. DLRG-Nikolausschwimmen begeistert Zuschauer und Teilnehmer:

Das Nikolausschwimmen gib t es seit 1973. Das Nikolausschwimmen an diesem ersten Advent ist das insgesamt 46. in Maintal. Volland koordinierte die Aktion von Land aus per Funk, DLRG-Chef Ralf Göbel gehörte selbst zu den 27 Schwimmern, die sich bei rund acht Grad Wasser und weniger als vier Grad Lufttemperatur an der Kesselstädter Schleuse in die Mainfluten stürzten. Mit dabei waren auch Schwimmer der DLRG Seligenstadt sowie der Maintaler Feuerwehr.

Drei Motorboote von DLRG und Feuerwehr tanzten mit Blaulicht und Scheinwerfern neben den Fackeln auf den Wellen des Flusses und sicherten die Schwimmer, die natürlich alle in Neoprenanzügen von Kopf bis Fuß gegen die Kälte geschützt waren. Auf der Kopfmaske jeweils eine rote Zipfelmütze – schließlich kommt der Name Nikolausschwimmen nicht von ungefähr. Und an den Füßen Schwimmflossen.

In der einen Hand halten die Schwimmer die Fackel, in der anderen einen Becher mit heißem Orangensaft. Man kühlt doch allmählich aus, und da ist der heiße Orangensaft ganz gut, weil er von innen wärmt.

Die rund zweieinhalb Kilometer lange Flussstrecke geht von der Schleuse bis zum Ausstieg an der „Main Kultur“, wo rund 150 Zuschauer applaudieren. DLRG und Feuerwehr hatten das Gelände am Ausstieg perfekt ausgeleuchtet, mit Strom von der „Main Kultur“. Ein Gerüst am Ufer, mit einem Transparent „Nikolausschwimmen 2019“ on top, bot Anklänge an den „Ironman“-Triathlon. Ein Glühwein-, Kaffee- und Kuchenstand der DLRG sorgte ebenso perfekt nicht nur für die buchstäblich heiße Begrüßung der Schwim­mer, sondern auch für die Gäste, die am Ufer bei gefühlt eisigen Temperaturen bibberten. Gegen eine kleine und freiwillige Spende für die DLRG-Jugend lockten Glühwein und Muffins.

Eine etwas frühe Vorstellung des „Nikolaus“, der ja eigentlich erst eine Woche später dran ist, zauberte dann leuchtende Augen und Vorfreude bei den Kleinen, und der Posaunenchor Dörnigheim (?) rundete die Veranstaltung mit vorweihnachtlichen Klängen bei entsprechender Stimmung musikalisch ab.

 

 

Kulturvereine

 

Nachdem das Weiterbestehen der Volksbühne gesichert werden konnte, begann die erste Vorstellung im neuen Jahr im Februar mit einem teils mysteriösen, teils verwirrenden Thriller. Das Ensemble des a.gon-Theaters München präsentierte „Ein brillanter Mord“ des Schotten James Cawood.

 

Am 31. März war in der Reihe Hochstädter Kirchenkonzerte in der evangelischen Kirche das Jubiläumskonzert des Blasorchesters Wachenbuchen. Seit zehn Jahren dirigiert Dominik Thoma das Stammorchester und trägt damit die Verantwortung für die künstlerische Ausrichtung des Vereins. Nicht nur als musikalischer Leiter und Musikpädagoge, sondern auch als Trompeter gibt der selbstständige Musiker seit 25 Jahren mit Bavarian Brass vielbeachtete Konzerte. Nach turbulenten Jahren suchte das Blasorchester Wachenbuchen 2008 eine Leitung für das Fohlen- und Jugendorchester. Dominik Thoma, damals in der Funktion des stellvertretenden Solo-Trompeters am Staatstheater Darmstadt, stellte sich bei den jungen Bläsern vor. Die Chemie hat von Anfang gestimmt.

Thoma leitete die im August 2008 neu ins Leben gerufene Bläserklasse, die mit der beachtlichen Zahl von 37 Jungen und Mädchen startete. Bereits 2009 – Thoma übernahm als Dirigent auch das Stammorchester – überzeugten die Bläserklasse, das Fohlen- und das Jugendorchester mit einem eigenen Jugendkonzert. Unter der Führung des 42-Jährigen gab das Blasorchester Wachenbuchen nicht nur als Novum ein Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche, sondern auch die ausverkauften Crossover-Konzerte. Konzertreisen, Wettbewerbe und viele Gastauftritte, aber auch anspruchsvolle Musikstücke und Arrangements bringen die Amateurmusiker bis heute an ihre Grenzen.

Seit seiner Berufung als stellvertretender Solotrompeter an das Staatstheater 2005 ist Darmstadt der Lebensmittelpunkt der inzwischen fünfköpfigen Familie Thoma. Die vielseitigen Aktivitäten als Dirigent, Lehrer und Trompeter sind nicht einfach mit den Anforderungen des Familienlebens unter einen Hut zu bringen – ein Balanceakt für den freiberuflichen Musiker.

Etwa 40 Konzerte pro Jahr stehen alleine mit dem Blechbläserquintett Rekkenze Brass aus Hof in Oberfranken auf dem Programm. Mit dem Trompetenensemble Bavarian Brass sind es dann noch mal knapp 30 Konzerte.

 

Nach mehr als 22 Jahren steht der Kultur- und Musikverein Dörnigheim im April kurz vor seiner Auflösung. Wie berichtet, hatte sich die langjährige zweite Vorsitzende Hannelore Eimer in der Mitgliederversammlung vergangenes Jahr nicht mehr zur Wahl gestellt. Seither besteht der Vorstand nur noch aus zwei Mitgliedern – entgegen der Satzung, die eigentlich drei Vorstandsmitglieder vorschreibt. Durch eine Vereinbarung mit dem für das Vereinsregister verantwortlichen Amtsgericht wurde den Vereinsverantwortlichen eine Übergangszeit mit nur zwei Vorstandsmitgliedern eingeräumt. Seit Monaten suchen sie und der Vorsitzende Peter Hoffmeister nun schon nach einem dritten Vorstandsmitglied.

Schon 2017 stand der Verein vor dem Aus, doch der Fortbestand konnte letztlich dadurch gesichert werden, dass sich in Peter Hoffmeister ein neuer erster Vorsitzender fand. Nun sehen sich die Mitglieder zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit mit dem Nachfolgeproblem konfrontiert. Ob die Maintaler Musiktage in diesem Jahr so wie bisher stattfinden können, hängt maßgeblich davon ab, ob der Verein seinen Vorstand wieder komplettieren kann.

Der Kultur- und Musikverein geht auf die Initiative Dörnigheimer Familien rund um Hannelore und Gert Eimer zurück. Die Intention war es von Beginn an, zum einen das kulturelle Leben in Maintal zu bereichern und zum anderen jungen Künstlern eine Bühne zu bieten und diese so zu unterstützen. Sie hatten zum Beispiel häufiger schon talentierte Nachwuchsquartette zu Gast, die inzwischen international erfolgreich sind.

 

Das Hochstädter Vokalensemble „Ton-Art“ wird 25. Auf genau 25 Pop- und Rocksongs, auf A-cappella-Stücke in der Tradition der Comedian Harmonists, auf Lieder der Carpenters, von Grönemeyer oder Toto, kurz: Auf ein vielseitiges und unterhaltsames Programm dürfen die Gäste sich freuen. Unter Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund, der als Chorleiter seit Juni 2010 für viele gelungene Auftritte der Hochstädter verantwortlich zeichnet, haben sich die Sängerinnen und Sänger konzentriert, aber auch mit viel Spaß, auf ihre Geburtstagsfeier vorbereitet. Eigentlich war es damals keine Neu- sondern eine Wiedergründung. Anlass war damals das 25-jährige Jubiläum des Hochstädter Posaunenchores“. Der im letzten Jahr verstorbene Pfarrer Langheinrich hatte in Hochstadt nicht nur den bis heute erfolgreichen Posaunenchor gegründet, sondern auch ein Vokalensemble für Jugendliche. Aus den Jugendlichen wurden Erwachsene, der Chor löste sich auf.

Doch 1994 trommelte der ehemalige Jugendchorleiter seine Sängerinnen und Sänger aus alten Zeiten wieder zusammen, wir probten wieder mit großer Freude. Die alte Leidenschaft war sofort wieder da. Mit acht Mitgliedern gründete sich unter Leitung von Evelyn Fischbach der Vokalchor Ton-Art, der seit 1995 mit jährlichen Auftritten in und um Hochstadt das Publikum begeistert.

Inzwischen hat sich das kleine Ensemble zu einem 18-köpfigen Vokalchor vergrößert, der großen Wert auf die Ausgewogenheit der vier Stimmen – Sopran, Alt, Tenor und Bass – legt. Doch nicht nur die stimmliche Harmonie ist bei Ton-Art wichtig, sondern auch auf Sympathie, Herzlichkeit und ein freundliches Miteinander wird großen Wert gelegt.

Das Konzert zum Jubiläum des Vokalchors Ton-Art „Heute feiern wir Geburtstag“ findet statt am Samstag, 18. Mai, um 18 Uhr, sowie am Sonntag, 19. Mai, um 17 Uhr im Gemeindehaus im Wallgraben 4 in Hochstadt. Karten kosten zehn Euro.

 

Vom Butter- bis zum Weinfass, von einer alten Wäschemangel bis hin zu einem Waffeleisen, das im Herd integriert ist, findet man fast alles vor. Im Heimat-Museum Maintal fühlt es sich ein bisschen an wie auf Omas Dachboden, nur viel geordneter und mit Wohlfühlfaktor. Ursula Pohl, die kommissarische Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, führte zum Internationalen Museumstag am vergangenen Sonntag durch die Räume. Die Ausstellungsflächen gliedern sich in Schlaf- und Waschstuben, aber auch ein Handwerkszimmer und eine Gaststätte sind zu sehen.

Nachdem der erste Vorsitzende Rainer Habermann kürzlich sein Amt niedergelegt hat, übernahm Pohl diese Aufgabe wieder. Dennoch wünscht sie sich, dass jemand anderes diesen Posten einnimmt. Der Verein bietet auch Führungen für Schulklassen oder größere Gruppen an. Kinder seien oft sehr begeisterungsfähig und stellten viele Fragen zu all den ihnen unbekannten Dingen. Ein Bügeleisen, das nicht elektrisch ist, und das Werkzeug eines Diamantenschleifers seien für viele Schüler heutzutage unbekannt.

 

Der Verein Brüder-Schönfeld-Forum erinnert seit Jahren an die Schicksale von Maintaler Bürgern, die zwischen 1933 und 1945 vom NS-Regime verfolgt und umgebracht wurden. Die Geschichtsbewahrer wollen die Schicksale jener rund 400 Maintaler festhalten, die in der Nazi-Diktatur Willkür und Gewalt ausgesetzt waren. Vorsitzender ist Herbert Begemann. Er hat im Juni herausgefunden:  Bei den Toiletten auf dem alten Dörnigheimer Friedhof hängt eine mannshohe, schwarze Marmortafel aus dem Jahre 1895. In goldenen Lettern gedenkt die Gemeinde Dörnigheim hier einigen ihrer Söhne.

Die untersten beiden Namen auf dem schwarzen Marmor wirken seltsam eingezwängt: Löser und Wolf Steigerwald, versehen mit dem Vermerk „Isr.“ für Israeliten = Juden. Der eine Veteran, Löser – jiddisch für Lazarus – war ebenfalls Schütze. Der andere, Wolf Steigerwald – mutmaßlich sein Bruder – wird der Waffengattung „Train“ zugeordnet und diente wohl im militärischen Transportwesen. Es ist kein Zufall, dass die Steigerwalds so weit unten stehen,

sie wurden erst später hinzugefügt.

In einem Amtsblatt aus dem Jahre 1896 fand Begemann einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass der evangelische Pfarrer Dörnigheims damals abgelehnt hatte, die jüdischen Veteranen auf der Tafel verewigen zu lassen. In dessen evangelischer Kirche war die massive Marmorplatte nämlich ursprünglich angebracht worden. Der Umgang mit den Steigerwalds jedenfalls missfiel sowohl dem Dörnigheimer Bürgermeister Lapp als auch den beiden Veteranen selbst. Letztlich, trotz des offensichtlichen Judenhasses des evangelischen Geistlichen, wurden die Steigerwalds auf der Tafel verewigt. Damals, waren die Steigerwald-Brüder bereits in Frankfurt erfolgreiche Geschäftsleute gewesen.

 

Zum 40. Mal findet in diesem Jahr das Straßenfest statt. Seit der ersten Auflage 1980 hat sich das Fest zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Maintaler Terminkalenders entwickelt. Auch in diesem Jahr ist wieder am dritten Augustwochenende für ein buntes Programm gesorgt.

Die Organisation übernimmt einmal mehr der Vereinsring Bischofsheim um seinen Vorsitzenden Andreas Derflinger. Dieser zeigt sich mit der Resonanz hochzufrieden: „Wir haben über 60 Teilnehmer in diesem Jahr, sonst liegen wir bei rund 50“. Genau 16 Vereine und Parteien haben Stände für das Straßenfest angemeldet.

Eingespielt ist auch bereits der Ablauf des Straßenfestes. Beginn ist am Samstag um 15 Uhr mit dem Fassanstich. Geplant ist auch ein Auftritt des Musik-Corps Bischofsheim. Gefeiert wird am Samstag bis zirka 1 Uhr, ehe es am Sonntag um 11 Uhr mit dem Frühschoppen weitergeht. Um 22 Uhr gehen dann schon wieder die Lichter aus. Auch für die kleinen Besucher wurde ein breites Angebot unter anderem mit Kinderschminken und Karussell auf die Beine gestellt.

Am Samstag und Sonntag, 23. und 24. August 1980 stieg die Premiere im Stadtteil. Das Straßenfest fand damals im Rahmen der großen Jubiläumsfeierlichkeiten zur 1100-Jahr-Feier von Bischofsheim statt. Schnell waren sich die Bischofsheimer aber einig, dass das Fest jährlich wiederholt werden soll. Schätzungsweise 10.000 Besucher wären in Bischofsheim auf den Straßen gewesen.

 

Perfekte Organisation der Kerb in Wachenbuchen im August und 1500 ausgelassen feiernde Gäste am Montag in Wachenbuchen. Zu den Klängen des Blasorchesters Wachenbuchen legt „Kurt Kurt“ – Helmut Schmidt mit bürgerlichem Namen – einen Einmarsch hin, von dem so mancher rheinische Karnevalsprinz nur träumen kann. Er singt das Lied von der schönen Donna Clara, die er einst tanzen sah. Die Wachenbucher und ihre Gäste stehen auf den Bänken – mal wieder. „Die Stimmung hier ist einmalig“, sagt Daniel Imbescheid, der als Sänger und Co-Moderator von 10 bis 13 Uhr gemeinsam mit dem Wachenbucher Blasorchester den Kerb-Frühschoppen „angeheizt“ hat. Gegen 16 Uhr wird er an diesem besonderen Montag die 1.500 Festbesucher unterhalten.

Dieses jährlich seit 1976 stattfindende Fest hat auch das Leben von Helmut Schmidt mitgeprägt.

Es war sein Vater, der die Figur „Kurt Kurt'“ über Jahre entwickelt hat. Der Vater, 1998 verstorben, sei ein begnadeter Sänger gewesen: „Und das bin ich ganz bestimmt nicht.“ Schließlich habe er sich 2005 entschieden, in die Fußstapfen des Vaters zu treten.

Dass das große Volksfest im kleinsten Maintaler Stadtteil im Jahr 2019 überhaupt stattfindet, ist den Leuten zu verdanken, die am Montagmorgen von den Gästen im Festzelt mit stehenden Ovationen und lang anhaltenden Sprechchören gefeiert werden: Timo Stein, Klaus Karber, Yannick Schmidt, Sven Ebert und Patrick Fitz. Nachdem klar war, dass weder das Blasorchester Wachenbuchen noch der Sportverein Kewa Wachenbuchen das Fest organisieren können, sprangen die engagierten, gut vernetzten Wachenbucher „Macher“ ein, die unter dem Dach der Sport- und Kulturgemeinschaft Wachenbuchen erst einmal Strukturen schaffen mussten, um das Fest zu ermöglichen.

Polizeibeamte nahmen am frühen Dienstag einen Mann vorläufig fest, der gegen 0.40 Uhr in der Straße „Am Hanauer Weg“ nahe des Kerbfestzeltes mit einem Reizstoffsprühgerät gesprüht haben und dann geflüchtet sein soll. Nach ersten Erkenntnissen verspürten anschließend mehrere Personen ein Brennen in den Augen und im Gesicht. Sie wurden vor Ort medizinisch versorgt. Kurz darauf nahmen die Polizisten den 23-jährigen Verdächtigen fest. Der Beschuldigte aus Neuberg muss sich nun einem Strafverfahren wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung stellen (13. August).

 

Die Sängervereinigung Hochstadt wird im September 160 Jahre alt, Je nachdem, wie das der Chorleiter und Musikdirektor Damian Siegmund für geboten hielt. Rudel-Sing-Sang bei der Sängervereinigung? In gewisser Weise ja, obwohl diesen Begriff ein anderer geprägt hat. Wie auch immer, eine derart humorvolle Chorprobe, bei der ausschließlich Volkslieder gesungen wurden – so lautete das Themen-Motto der Probe mit anderen Mitteln – die hat wohl selten ein doch so alter Gesangsverein in seiner Geschichte gesehen.

Apropos alt: Kein Traditionsverein ohne einen jungen Chor präsentierte sich ebenfalls am Abend. Mit seinem Leiter und Ehrendirigenten der Sängervereinigung, Dr. Rudolf Keim, sang der reine Frauenchor Cantabile, gewissermaßen als junges und blühendes Pflänzchen des Vereins und bunt gewandet, teils im Dirndl, das Lied von der „Wahren Freundschaft“.

Und dann ganz optimistisch: „Jetzt kommen die lustigen Tage“.

Die Lieder legt nicht der Dirigent fest, sagen Siegmund und Ursula Aurbek, die Vorsitzende des Gesangvereins von 1859. „Die Liedauswahl bestimmen wir völlig demokratisch, per Abstimmung. Das können auch moderne Sachen aus Pop und sogar Rock sein. Aber bitte: Jeder muss den Mund aufmachen und zeigen, dass er irgendwo im Bass, Tenor, Sopran oder Alt angesiedelt ist“, meinen die beiden augenzwinkernd

 

Mit einer außergewöhnlichen Ausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit der Nazi-Diktatur in Deutschland (1933 bis 1945) läutet der Verein Brüder-Schönfeld-Forum im Oktober einen Veranstaltungsreigen zu seinem zehnjährigen Bestehen ein. Damit widmet sich der Maintaler Verein für Demokratie, Menschenrechte und Erinnerungskultur einem Thema, das weder in der politischen Bildung noch in den Diskussionen um das angemessene Erinnern einen Stammplatz hat.

Besonders traf es die jüngeren Männer, weil sie aus religiöser Überzeugung den Dienst mit der Waffe verweigerten. In vielen Fällen wurde das mit dem Tod durch Erschießen bestraft.

Aber nicht nur Männer wurden inhaftiert. In einer Begleitveranstaltung an der Albert-Ein­stein-Schule zeigt das Brüder-Schönfeld-Forum einen Film über die Mannheimerin Sophie Stippel, die in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück inhaftiert war. Die „Bibelforscherin“ war in Auschwitz als Köchin des Kommandanten Rudolf Höß eingesetzt, der sie aus Jugendtagen kannte. In den Konzentrationslagern wurden Mitglieder der Zeugen Jehovas analog zum Davidstern für die Juden mit einem aufgenähten lila Winkel markiert. Daher steht die Ausstellung in Maintal-Hochstadt unter dem Titel „Die mit dem lila Winkel“.

 

Lou Yehuda Strauss, als Ludwig Strauß am Rübenberg Nummer 11 geboren, starb nach Mitteilung des Maintaler Brüder-Schönfeld-Forums am 15. Juli im Alter von 98 Jahren in einem New Yorker Seniorenzentrum. Ludwig Strauß war der jüngste von drei Brüdern. Anders als deren Mutter, die nach Minsk deportiert wurde und dort umkam, schafften es alle drei Söhne, sich rechtzeitig vor der unausweichlichen Ermordung durch die Nationalsozialisten zu retten. Bereits 1936 hatte der ältere Bruder Simon für den vier Jahre jüngeren Ludwig ein Visum in Palästina organsiert, wo dieser mit nicht einmal 15 Jahren sein Leben neu einrichten musste. Palästina war zu jener Zeit britisches Mandatsgebiet. Daher schloss sich Ludwig Strauß der britischen Armee an und wurde nach 1947 als einer der Ersten in die neue israelische Luftwaffe übernommen und zum Piloten ausgebildet.

Im Jahre 1957 siedelte Ludwig Strauß mit seiner Frau Eva und dem erstem Sohn David aus dem Staat Israel in die USA über, wo Sohn Ralph auf die Welt kam. In New York verdingte sich der gebürtige Wachenbucher als Automechaniker, bevor er in der Bronx seine eigene Tankstelle und Reparaturwerkstatt eröffnete.

Aus Maintaler Sicht ist noch erwähnenswert, dass Ludwig Strauß vermutlich der älteste noch lebende Diamantschleifer aus Wachenbuchen war. Er hatte 1935 in einem der heute nicht mehr existierenden Betriebe eine Lehre begonnen, die er wegen der Entlassung aller Juden nicht abschließen konnte.

An seinen Geburtsort kehrte Ludwig als Lou Strauss erst 1997 wieder zurück. Er folgte damit, begleitet von seinem Bruder Simon und dessen Ehefrau, einer Einladung der Stadt Maintal. Wie die Familie jetzt bei der Trauerfeier erwähnte, waren das damalige Wiedersehen mit der Heimat und der damit verbundene Empfang als Ehrengast für den Verstorbenen von ganz besonderer Bedeutung.

Wie der Vorsitzende des Vereins Brüder-Schönfeld-Forum, Herbert Begemann, berichtet, leben als frühere Mitglieder der ehemaligen israelitischen Gemeinden auf Maintaler Gebiet noch die in der Hanauer Landstraße geborene Thea Philipp (geborene Schönfeld). Sie lebt in Israel. Die in Dörnigheim auf die Welt gekommene Klara Dorogusker (geborene Stern) lebt in den USA.

 

Der öffentliche Filmabend der Bischofsheimer Schmalfilm- und Video-Freunde stieß Ende Oktober wieder auf sehr große Resonanz. Alle Filmer möchten mit ihren Filmbildern Geschichten erzählen und diese einem interessierten Publikum präsentieren. Der zweite Teil des Abends begann mit dem Film „1100 Jahre Feier Bischofsheim, 1. Straßenfest“. Dies war eine Gemeinschaftsproduktion der damaligen Bischofsheimer Schmalfilm-Freunde aus dem Jahre 1980.  Anschließend stand der Film „Ein Blick zurück“ von Dieter Ott auf dem Programm. Er hatte sich filmisch dem Wandel seiner Gemeinde von kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zum Heute gewidmet. Dieter Ott hat dazu sehr viel historisches Film- und Bildmaterial gesammelt und dies alles noch für den Film nacharbeiten müssen.

 

Beim 40. Jubiläum des Rommé- und Canasta-Clubs Maintal schätzten auch viele jüngere bis zu gleichaltrigen und (noch) älteren Mitbürgern die Gesellschafts- sprich Kartenspiele, wo reale Mitmenschen am Tisch sitzen und nicht auf Bildschirme oder Smartphones glotzen, sondern auf das Blatt ihres Nachbarn zu schielen versuchen. Rolf und Birgit Lanio gehören zu den Gründern des RCCM, „an einem dunklen und kalten Novemberabend im Jahr 1979“. Damals trafen sie sich mit anderen Maintalern schon im „Treffpunkt“, der kleinen Kneipe in der Dörnigheimer Philipp-Reis-Straße. Wo das Rauchen ausdrücklich erlaubt ist und irgendwie zur Kultur dazu gehört. Selbst wenn das medizinisch nicht so ganz legitimiert sein sollte.

Rolf Lanio ist von Anbeginn an Vorsitzender des Vereins ist. „Seit 40 Jahren kommen jeden Dienstag um 19.30 Uhr dutzende Menschen hier zusammen, um Geselligkeit zu erleben und ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Rommé- und Canasta-Spiel. Wir haben hier einfach Gemütlichkeit zu bieten, Spaß und Freude.

Das Mischen des dicken Kartenstapels – es wir mit 108 Blatt, gespielt – geschieht nicht mehr von Hand, sondern übernimmt im Club mittlerweile die Mischmaschine. Vorsicht ist angesagt, die Maschine per Handkurbel schmeißt gerne mal über den Rand; deshalb ist Unterarmarbeit beim Abdecken des Auswurfs angebracht. Andreas Haupt wird voraussichtlich Nachfolger Rolf Lanios bei der nächsten Vorstandswahl, die Sieger des Turniers und damit Maintaler Stadtmeister 2019 des RCCM

 

Bereits im Frühjahr hatte Dominik Thoma signalisiert, dass er aus familiären Gründen die Leitung des Jugendorchesters des Blasorchesters Wachenbuchen abgeben wollte. Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde man in Karben fündig: Dort lebt der Posaunist Robert Koch, der dort auch in der Stadtkapelle tätig ist. Seit 2018 studiert Koch Schulmusik an der Hochschule für Musik in Frankfurt mit den Hauptfächern Posaune und Gesang. Die dort erworbenen pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten setzt Robert Koch seit Ende Mai nun in den Proben mit den Wachenbuchener Nachwuchsmusikern ein. Dort fiebern die Musiker gerade den nächsten Auftritten beim großen kommenden Herbstkonzert am Samstag, 9. November, in Mittelbuchen und auf dem Weihnachtsmarkt in Wachenbuchen Sonntag, 1. Dezember, entgegen.

Seit einigen Wochen leitet Robert Koch mit Leidenschaft und viel Freude neben den Jugendproben auch das Stammorchester. Seine Feuerprobe steht ihm nun also am kommenden Samstag im November in Mittelbuchen bevor.

 

Fastnacht:

Die Dörnigheimerin Alexandra und der Däne Karsten Harder sind Prinzenpaar der Blau-Weißen, Den Start in die lange diesjährige Faschingssaison machte eine Kostümsitzung, die vor allem die Jugend so richtig in Szene setzte.

Beim Humor-Musik-Verein begeisterten 18 Tänzerinnen und Tänzer im Alter von zwölf bis 40 Jahren das Publikum mit einem modernen Tanz und akrobatischen Einlagen. Es folgte der

Einmarsch von Sitzungspräsident Thorsten Heide und dem Elferrat in bester Stimmung. Es folgte das Jugendgruppenstück. Nach der Pause oblag es den Majorettes, mit ihrer Bühnenshow „HipHop meets Klassik“ die Stimmung wieder anzuheizen. Zum Brodeln brachte den Saal der mit Hochspannung erwartete Protokoller Colin Stein, der von Weltpolitik bis zu kommunalen Ereignissen das aktuelle Geschehen im Blick hatte. Für das krönende Finale der Sitzung sorgten die Guggemusiker der Hochstädter Lärmbelustigung.

Im Bürgerhaus Hochstadt war der Handwerkersitzung der Hochstädter Käwern. Rund 120 Käwern sorgen dafür, dass die Handwerkersitzung auch im Jubiläumsjahr des Vereins ein voller Erfolg wird.

Die Rot-Weiß-Karnevalisten aus Wachenbuchen feierten ihr Jubiläum: Die mehr als vierstündige Show auf der Bühne und im Saal bot an karnevalistischen Highlights so ziemlich alles, was Rot-Weiß heißt.

Traditionell am Samstag vor Rosenmontag ab 14.11 Uhr findet der Faschingsumzug in Dörnigheim statt. Man rechnet mit 15.000 bis 16.000 Besuchern. Insgesamt rund 1.200 Maintaler Fastnachter werden wieder dafür sorgen, dass der Umzug für alle ein Erlebnis wird. Neben zahlreichen Fußgruppen und Kapellen werden ein Höhepunkt auch wieder die großen und aufwendig gestalteten Motivwagen sein. Es gibt es in diesem Jahr zehn Wagen mit Beschallung. Rund 9.000 Euro kostet die Umsetzung des Karnevalszuges den KVM. Finanziert wird diese Summe vor allem durch das jährliche Heft zur Kampagne mit zahlreichen Inseraten von Betrieben aus Maintal und der Region. Die Stadt Maintal investiert noch einmal 21.000 Euro, damit der närrische Lindwurm sich durch die Straßen Dörnigheims schlängeln kann. Diese Summe ist für die Durchführung des Zuges vorgesehen. Darin enthalten sind beispielsweise die Aufwendungen für externe Sicherheitskräfte, Beschilderungen, Absperrungen, Toiletten und Abfallentsorgung. Gemeinsam mit dem Vorstand des KVM, der Ordnungsbehörde, der Feuerwehr, der Polizei, dem Eigenbetrieb Betriebshof sowie der Straßenverkehrsbehörde wurde das Konzept für die Sicherheit und Ordnung während der Veranstaltung ausgearbeitet.

Entlang der Zugstrecke werden viele Einsatzkräfte für Sicherheit sorgen. Unter anderem sind neun Mitarbeiter der Ordnungsbehörde und zusätzlich acht externe Sicherheitskräfte vor Ort, hinzu kommen Mitarbeiter von der Polizei und Rettungsdiensten. Zudem wird es mobile Absperrungen durch städtische Dienstfahrzeuge entlang der Zugstrecke geben, um Lkw oder Pkw von den Feierwütigen abzuhalten. Besucher des Zuges können wieder für die An- und Abfahrt kostenlos Busse der Linien 22 und 23 des Maintaler Stadtverkehrs nutzen.

 

Sieben Hochstädter gründeten 1908 die Karneval-Gesellschaft Käwer:

111 Jahre ist es her, seit am 3. März 1908 bei Rindswurst, Brot und Äppelwoi in der Gaststätte „Strohl“ die Karneval-Gesellschaft „Käwer“ aus der Taufe gehoben wurde. Sieben Hochstädter wagten das Unterfangen. Die Traditionstorte Schwarzwälder Kirschtorte darf auf keinen Fall fehlen, wenn die Karnevalisten mit dem Marienkäfer als Maskottchen ihr närrisches Jubiläum feiern.

Damals bestanden die Vereinsaktivitäten vor allem aus Tanzabenden, bei denen für einen Tanz nach Schallplatte fünf Pfennig Tanzgeld gezahlt werden mussten, und für einen Maskenball noch Gewehre für 14 DM gekauft wurden und eine Lustbarkeitssteuer fällig wurde. Zwischenzeitlich gibt es noch einen Mai- und Oktoberball oder das sagenumwobene „Likörstübchen“. Bis Fastnachtssitzungen fest im Jahresprogramm verankert sind, dauert es. .

Was sich wie ein roter Faden durch die Käwern-Historie zieht, sind die familiären Bande zwischen den Mitgliedern. „Der Verein ist klein und heimelig, eine Gemeinschaft, die gepflegt wird. Man kennt sich und hilft sich“, sagt Corina Wachtfeitl, die durch Freundinnen seit ihrer Jugend mit den Käwern verbunden ist, aber erst 2004 durch ihre Tochter im Verein aktiv wurde.

Die Aktivitäten gehen weit über die klassischen Faschingssitzungen hinaus. So initiierte der Verein eines der ersten Kartoffelfeste in der Region – bis heute eine feste Größe. Hinzu kommen Hoffest, die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und natürlich die Vorbereitungen für die närrischen Veranstaltungen.

Der Blick in die Zukunft ist der Blick auf die Jugend. Entsprechend wagen die Käwern immer mal wieder Neues, um den Zeichen der Zeit gerecht zu werden.  In der diesjährigen Jubiläumskampagne gab es deshalb erstmals eine „Stehung“ als Mischung aus Programmbeiträgen und lockerer Partystimmung.

Bei der Gestaltung ihrer Sitzungen setzen die Käwern vor allem auf Lokalkolorit und handgemachte Beiträge. Das gilt ebenfalls für die Jubiläumsfeierlichkeiten, die natürlich vom Jubiläumsmaskottchen begleitet werden: dem „Hundert-Elf“ Moritz Kolb.

Am Samstag, 25.

Mai, wird ab 17 Uhr der Tanzplacken einmal mehr seinem Namen gerecht: Die elfköpfige Band Beat Notes wird dem Publikum ab 18 Uhr ordentlich einheizen. Zwischen den einzelnen Gigs wird der Musik-Kabarettist und Stand-up-Comedian Andy Ost einen Nonstop-Angriff auf die Lachmuskeln vornehmen. Für kulinarische Leckereien und Getränke sorgen die Gastgeber.

Der Sonntag, 26. Mai, beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, den der Limes-Gospelchor musikalisch begleitet. Anschließend spielt das Blasorchester Wachenbuchen zum Frühschoppen auf, bei dem neben der 111-Festwurst auch Spiele für Groß und Klein angeboten werden. Bei Kaffee und Kuchen gibt es danach Tanz und Theater auf dem Tanzplacken. Zum Ausklang des Festwochenendes gibt es ab 17 Uhr einen gemütlichen Dämmerschoppen mit der Band Backround zusammen mit den Worschtlern. Speziell für die Feierlichkeiten haben sich die Käwern etwas Besonderes einfallen lassen: Die ersten 111 Flaschen vom 1. Maintaler Gin „Chicken Hill“ wurden präsentiert. Die 1., die 11. und die 111. Flasche wurden von Landrat Thorsten Stolz als Schirmherr der Veranstaltung signiert und später versteigert.

 

Das Bühnenprogramm beim HMV ist echte Handarbeit – vom gesprochenen Wort über die Kulissen bis hin zu den Kostümen. Rund 70 davon nähen im Oktober die Nähfrauen des Humor-Musik-Vereins Christine Misiewicz, Margit Heide, Angela Cercas, Laura Rodriguez und Dani Sessner und Annelie Sessner. In jeder Kampagne! Im April geht es los. Dann beginnt die kreative Vorarbeit, wenn die Gruppen mit ihren Themen und Ideen auf die Nähfrauen zukommen.

Christine Misiewicz ist der Kopf der Gruppe, die sich vor rund 20 Jahren zusammengefunden hat, nachdem jeder allein „vor sich hingewurschtelt hat“. Seitdem ist das Schneidern der Kostüme ein wöchentliches geselliges Event. Jeden Mittwochabend kommen die Nähfrauen für zwei, drei Stunden in der Geschäftsstelle des HMV im „Neuen Bau“ zusammen.

 

 

 

Organisationen

 

Die Tafel in Dörnigheim feierte Ende des vergangenen Jahres Geburtstag. 600 Haushalte und fast 1400 Personen werden heute pro Monat mit frischen Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs versorgt. Doch damit aus der „Nahrungsquelle“ die Tafel Maintal und somit ein richtiger Logistikbetrieb werden konnte, mussten die Verantwortlichen schon früh viel Arbeit und Mühe in das Vorhaben stecken.

Dass es eine regelmäßige Essensausgabe für die Maintaler gibt, ist Karl-Heinz Oehme und seiner Frau Ursula zu verdanken. Sie hatten im Sommer 2003 die Idee zu dem Projekt. Damals gab es Tafeln in Hanau und in Frankfurt.

Während der Wachenbucher Kerb sicherte er sich die Unterstützung des damaligen Ersten Stadtrats Günther Wassermann, und kurze Zeit später, am 19. Dezember 2003, war es dann soweit: An der Neckarstraße 9 in Dörnigheim gab es die erste Lebensmittelausgabe in der „Nahrungsquelle“ unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal.

Am ersten Tag kamen 40 Abholer. Am dritten Ausgabetag waren es schon 60 Bedürftige, die sich in der „Nahrungsquelle“ mit Lebensmitteln wie Brot, Gemüse, Reis und Nudeln eindeckten. Die Zahl der Abholer ist stetig gestiegen. Am 9. September 2005 waren es zum Beispiel 83. Nur wenige Monate nach der ersten Ausgabe konnte der Leiter dann auf 20 Ehrenamtliche zurückgreifen.

Trotz aller Unterstützung gab es für das „Nahrungsquelle“-Team auch Schwierigkeiten, vor allem am Anfang: Zunächst gab es zum Beispiel Probleme mit der Müllentsorgung. Denn die Spenden mussten in der „Nahrungsquelle“ sortiert und die aussortierten Lebensmittel entsorgt werden. Das waren ja zum großen Teil verderbliche Nahrungsmittel und immer auch eine große Menge. Schnell entstand eine Kooperation mit dem ehemaligen Pferde- und Tierhof an der Hochstädter Ringmauer, der „Happy Horse Ranch“. Die Tiere haben von der Nahrungsquelle regelmäßig aussortierte Lebensmittel bekommen, die aber eigentlich noch gut waren. So wurde der Nachhaltigkeitsgedanke der „Nahrungsquelle“ konsequent weitergeführt.

Die Ausgabestelle wurde von einem kleinen Windfang in größere Räume an der Rückseite des Hauses an der Neckarstraße 9 verlegt. Das Team hat den Ausgabe-Raum selbst hergerichtet, renoviert, gestrichen und vor allem viel sauber gemacht. Auch Schreiner- und Elektroarbeiten musste das Team in Eigenregie durchführen.

Aus der „Nahrungsquelle“ ist mittlerweile die „Tafel Maintal“ geworden. Mehr als 100 Ehrenamtliche engagieren sich dort, investieren pro Jahr gut 10.000 Arbeitsstunden. Dreimal in der Woche verteilen sie, zwischenzeitlich umgezogen in die Neckarstraße 13, Lebensmittel an rund 150 Haushalte. Darunter sind viele kinderreiche Familien, weiß Wolfgang Kampe, der die Tafel seit rund fünf Jahren als Nachfolger von Erwin Henkel leitet: An manchen Tagen kommen allein 20 Abholer, die insgesamt 80 Personen versorgen müssen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Bedürftigen, die die Tafel regelmäßig versorgt, verändert. In den Jahren 2015 und 2016 kamen viele Einzelpersonen, vornehmlich Flüchtlinge. Mittlerweile kommen wieder mehr Familien. Dadurch sei zwar die Zahl der Abholer gesunken, die der zu versorgenden Personen aber gestiegen.

 

Im Reparatur-Café in Bischofsheim geht es nicht nur darum, dass die Helfer dort die Geräte der Besucher reparieren. Es geht vordergründig um den Austausch untereinander und darum, sich gegenseitig eine Hilfestellung zu geben. Die Helfer arbeiten alle ehrenamtlich und freuen sich, wenn den Besuchern geholfen werden kann, ohne dass dafür hohe Kosten anfallen. Gegen eine Spende können hier alle Werkzeuge benutzt werden, Fachkräfte und Hobbytüftler unterstützen, wo sie eben können. Um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen oder gelegentliche Wartezeiten zu überbrücken, wird auch Kaffee und hausgemachter Kuchen kostenlos angeboten. Es entstehen auch neue Bekanntschaften und das Gemeinschaftsgefühl werde gestärkt. Seit nun fast drei Jahren gibt es das Reparatur-Café in Bischofsheim, das mit seinem Konzept zwar hauptsächlich den Aspekt der Nachhaltigkeit unterstützt, aber auch vorbildlich einen großen Beitrag zur Gemeinschaft und vor allem zur Integration leistet.

 

Wenn Menschen nicht mehr weiter wissen, kommen sie zu Barbara Soff. Die Dörnigheimerin ist im Sozialverband VdK aktiv und kennt die Nöte und Sorgen vor allem von älteren Menschen nur zu gut. Nicht immer ist es leicht, die nötige Distanz zu wahren. Das sind manchmal schon schwere Schicksale und nicht immer kann man helfen. Aber es ist gerade der intensive Kontakt mit Menschen, den Barbara Soff an ihrem Ehrenamt schätzt.

Ursprünglich kam die Seniorin selbst als Ratsuchende zum VdK. Seit 2008 ist sie stellvertretende Vorsitzende im Ortsverband Dörnigheim. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Jürgen Malbrich bot sie lange Zeit die wöchentlichen Beratungssprechstunden an. Mittlerweile macht sie dies in Hanau für den Kreisverband.

Allein an diesem Vormittag waren es in knapp zwei Stunden sieben Beratungsgespräche, die sie führte. Der VdK wird dringend gebraucht. Sie ist außerdem amtlich bestellte Betreuerin, Mitglied im Maintaler Senioren- und im Frauenbeirat, im Vorstand der Schützengesellschaft Tell tätig und singt im Kirchenchor Cäcilia sowie im Gesangverein Vorwärts Wachenbuchen.

Bis Ende vergangenen Jahres war sie zudem ehrenamtliche Demenzbetreuerin. Eine Aufgabe, die sie aus Zeitgründen abgab. Und auch ihr Vorstandsamt im Ortsverband würde sie im nächsten Jahr gern in jüngere Hände legen.

Dass sie nun als Dankeschön für ihren aktiven Einsatz mit einer Linde im Maintaler Frauenhain geehrt wird, die sie am Sonntag, 10. März, dort pflanzen darf, freut sie.

 

Seit mehr als einem Jahr bieten im April die Malteser Gründau-Lieblos in Kooperation mit dem Kommunalen Center für Arbeit Maintal und dem städtischen Fachbereich Asylbetreuung das Näh-Projekt „StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ an, damit man mit den anderen Frauen in Kontakt zu kommt, um gemeinsam zu nähen. Die selbstgestalteten Produkte kommen örtlichen Vereinen und Institutionen zugute. Zuletzt haben die Frauen österliche Körbe für die Tafel der Bürgerhilfe genäht und liebevoll gefüllt mit Schokoladen-Osterhasen, bunten Eiern und Luftballons. Die Körbe wurden am Dienstag an die Mitarbeiter der Tafel übergeben. In den Ausgaben am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vor Ostern wurden die kleinen Geschenke an hilfsbedürftige Familien verteilt.

 

Am Freitagnachmittag treffen sich vor allem Frauen auf der Terrasse des Stadtteilzentrums Bischofsheim. Sinn der Aktion: Die Menschen aus der Nachbarschaft sollten sich an diesem Tag kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen. Das Motto „Bring deine älteren Nachbarn mit!“ hatte an diesem „Tag der Nachbarn“ vor allem das Gespräch zwischen den Generationen im Blick. Angefangen hatte alles 2001 mit der ersten internationalen Frauengruppe.

Nach wie vor stehe die interkulturelle Begegnung im Mittelpunkt der Arbeit von Menschen mit gemeinsamen Interessen. Man versucht auch, die imaginäre Grenze „Kreuzstein“ aufzuheben. Die Hauptverkehrsstraße wird in Bischofsheim als Zäsur wahrgenommen, doch die Angebote des Stadtteilzentrums stehen allen Menschen, Gruppen und Initiativen, die sich gemeinsam und miteinander ehrenamtlich engagieren wollen, zur Verfügung.

Im Stadtteilzentrum treffen sich monatlich unter dem Motto „Neues aus dem Stadtteil“ Menschen und Gruppen aus Bischofsheim, um sich auszutauschen. Die Gartengruppe beispielsweise kommt einmal pro Woche zusammen, um einen Garten zu pflegen. Das Reparatur-Café bietet alle vier Wochen samstags seine Dienste an. Der Spieletreff ist offen für Eltern mit Kleinkindern. Zudem gibt es das offene Stadtteilzentrum für alle, die einfach mal reinschnuppern wollen.

Neben der Frauengruppe, die sich monatlich trifft, hat sich inzwischen eine Männergruppe gegründet. Außerdem bietet das Stadtteilzentrum im Mai auch kostenlose Sozialberatung zu Themen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung und in besonderen Notlagen an.

 

Im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim wird im August Blut gespendet. Es werden 500 Milliliter für die Spende und weitere 35 Milliliter für Laboruntersuchungen abgenommen. Aus der Blutspende stellen sie rote Blutkörperchen her, die Patienten den Sauerstofftransport im Blut sichern, Blutplättchen (Thrombozyten) sowie Blutplasma. Die beiden letzteren sind notwendig, um Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder Blutungsneigungen behandeln zu können. Für 535 Milliliter Blut gibt es an diesem Abend selbst gemachte Burger. Wichtig ist, dass man am Tag der Spende ausreichend gegessen und getrunken hat, am besten um die zwei Liter. Außerdem muss man ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm haben.“ Während Männer bis zu sechsmal im Jahr spenden dürften, seien es bei Frauen maximal viermal. Spenden darf jeder ab 18 Jahren, das letzte Mal einen Tag vor dem 73. Geburtstag.

 

Ganze 58.950 Euro – das ist die Summe, die zehn „Löwenfrauen“ aus zehn Ländern mit der Aktion „Kili for Kids“ sammeln und anschließend spenden möchten. Dabei handelt es sich um eine Reise zum Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, mit deren Hilfe man Spenden generieren möchte. Auch zwei Mitglieder des Maintaler Lions Clubs, Sven Sziedat und Harald Agel, haben sich an der Aktion beteiligt. Auch wenn das nicht von Beginn an so geplant war. „Eigentlich haben wir dieses Vorhaben unabhängig von 'Kili for Kids' geplant“, gesteht Sziedat, der aktuell auch Präsident des Maintaler Clubs ist. Die beiden waren sogar losgelöst voneinander auf die Idee gekommen, die Reise zum höchsten Berg Afrikas aufzunehmen.

Im September 2018 entschieden sie sich endgültig dazu, die Reise zu unternehmen. „Erst, nachdem wir gebucht hatten, erfuhren sie von der Aktion „Killi for Kids“. Von der Reise an sich schwärmen die Maintaler Lions in den höchsten Tönen. Sowohl die Landschaft als auch die Mentalität sei für beide einfach beeindruckend gewesen. Das Highlight der Reise war der Aufstieg zum Gipfel des „Kilis“ am zehnten Tag der Reise. „Man hat uns um 23 Uhr geweckt. Wir hatte da gerade mal zwei Stunden geschlafen. Wenn überhaupt“, so Agel. Mit Stirnlampen auf dem Kopf sei man im Anschluss losgelaufen und habe gegen 7 Uhr den Gipfel erreicht. Von dort konnte man die Sonne unter den Wolken aufgehen sehen.

Ihre Erlebnisse, die beide auf ihrer Tour zum Kilimandscharo gesammelt haben, wollen sie im Zuge von Vorträgen verarbeiten. „Wir beginnen mit nicht-öffentlichen Veranstaltungen in den Lions Clubs, um eben Spenden zu sammeln“, sagt Agel. Im Anschluss werden weitere Termine folgen. So habe man sich bereits mit der Evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim darauf verständigt, dass dieser Vortrag auch dort gehalten werden solle. Nur den Termin habe man noch nicht festgelegt, verkünden die beiden.

Anlässlich der ersten weiblichen Präsidentin des internationalen Lions Clubs, Gudrun Yngvadotti im Jahr 2018, wurde das Projekt „Kili for Kids“ gestartet. Zehn Frauen aus zehn unterschiedlichen Ländern entschieden sich, gemeinsam den Kilimandscharo zu besteigen und somit Geld für die Bildung und Versorgung von Kindern zu sammeln. Die Reise wurde von den Frauen selbst finanziert und 100 Prozent des gesammelten Geldes von Sponsoren soll dem Projekt zu Gute kommen.

 

Ehrenamtlich im Einsatz gegen Kinderarmut in Maintal ist der VdK-Ortsverband Dörnigheim mit seiner Aktion „Tischlein Deck Dich“. Bis heute setzten sie ein Zeichen für mehr Solidarität für die Schwächsten in Maintal. Aus satzungsrechtlichen Gründen wurde vom VdK im Frühjahr 2012 ein separater Verein mit dem Namen „Tischlein Deck Dich e.V.“ in Maintal gegründet. „In Deutschland muss zwar niemand verhungern, aber dennoch ist es wichtig, auf die Situation der ärmeren Schicht aufmerksam zu machen“, sagt Jürgen Malbrich, Vorsitzender des VdK Ortsverbandes und des Vereins „Tischlein Deck Dich e.V.“.

 

 

 

 „In den Regelsätzen für Hartz IV sind gerade 3,60 Euro für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln und Getränken für Sieben- bis 14-Jährige an. Ein gelegentliches Eis im Sommer ist auch nicht vorgesehen.“ Der Verein habe sich verpflichtet, finanziell für die Speisen und die Hausaufgabenbetreuung einzustehen, die evangelische Kirche stelle die Logistik zur Verfügung.

Im Jahre 2009 – Jürgen Malbrich war seit Kurzem der Vorsitzende des Ortsverbands Dörnigheim des Sozialverbandes VdK – war den Mitarbeitern des Evangelischen Jugendzentrums in der Herrmann-Löns-Straße aufgefallen, dass Kinder sich lange vor den Öffnungszeiten auf dem Gelände aufhielten.

„Mit vier Kindern haben wir angefangen“, erinnert sich der heute 76-jährige Jürgen Malbrich, „jetzt sind es regelmäßig 14 Kinder und es gibt eine Warteliste.“ Sie betreuen im Augenblick nur ein Mädchen und zehn Jungs, wir wollen aber ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern.

 

Man kann das Maintaler Suppenfest bereits als traditionell einstufen, bei dem jedes Jahr im Herbst um die 16 große Suppentöpfe die Düfte dieser Welt aus dem Deckel entlassen. Die köstlichen Süppchen wurden nicht vor Ort gekocht, sondern in privaten Haushalten der Beteiligten und wurden im Jugendhaus Bischofsheim warm gehalten. Das Ziel ist es, dass sich die Menschen hier treffen, um sich gegenseitig kennenzulernen, sich nett zu unterhalten und dabei die vielen leckeren Süppchen zu genießen. Das Ganze war für die Gäste völlig kostenlos.

 

Angesichts der katastrophalen Zustände im Registrierlager von Moria auf Lesbos in Griechenland möchten Maintaler Geflüchtete im November gemeinsam mit dem Arbeitskreis Asyl einen Beitrag leisten, indem sie sich an der Aktion „Box of Love“ beteiligen, um die Menschen mit grundlegenden Hygieneartikeln zu versorgen. Besonders beeindruckt hat eine griechische Freiwilligenorganisation, die auf Lesbos ein großes Warenhaus betreibt, um die Geflüchteten mit dem Nötigsten auszustatten. Sie kommen oft völlig durchnässt mit wenigen persönlichen Dingen und brauchen jetzt warme, trockene Kleidung und Schuhe, um die kalten und regnerischen Wintertage auf den Inseln zu überstehen.

 

Elektromeister Marco Di Vincenzo und Team aus Wachenbuchen hängen mit einem gemieteten Hubwagen die Sterne und Schweife auf, die in der Hochstädter Altstadt ab sofort für ein ganz besonderes Flair sorgen. Er hat die Weihnachtsbeleuchtung über 20 Jahre lang im Dienst der Stadt Maintal angebracht und auch wieder abgehängt. Bereits seit einigen Jahren allerdings hat der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt mit Unterstützung privater Spender und Geschäftsinhaber diese Aufgabe in Hochstadt übernommen. Mit Spenden wurden vor zwei Jahren hochwertige LED-Leuchten für rund 1.800 Euro angeschafft. Einen ganzen Tag braucht das Elektriker-Team für die Aufhängung der Weihnachtsbeleuchtung, die bis 6. Januar die Hauptstraße in ein warmes Licht taucht. Vor allem natürlich am Weihnachtsmarkt, der am zweiten. Adventswochenende öffnet. Am Samstag, 7. Dezember, geht's um 15 Uhr los, Sonntag von 11 bis 21 Uhr (18. November).

 

Der „Inner Wheel Club Offenbach-Hanau-Maintal“, eine der an die Rotary Clubs angelehnten Serviceorganisationen von Frauen, veranstaltet am Samstag, 23. November, von 10 Uhr bis 15 Uhr im Goldschmiedehaus am Hanauer Altstädter Markt einen Adventsbasar. Zur Stärkung gibt es dort Glühwein und Suppe sowie Kaffee und Kuchen. Und natürlich auch wieder Adventskränze nebst anderen weihnachtlichen Geschenken zu kaufen, welche die Damen um ihre diesjährige Präsidentin Dr. Carola Kromer im Laufe der Woche selbst gebastelt haben.

Im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim fanden sie ihr Refugium, um in Ruhe und mit viel Spaß und Freude die schönen Dinge der Adventszeit zu modellieren.

In diesem Jahr findet der Hochstädter Weihnachtsmarkt zum 40. Mal statt. Was klein angefangen hat, ist groß geworden und vor allem bekannt. Seinerzeit begann man mit 20 Ständen, damals als Gewerbeverein Hochstadt unter der Federführung von Georg Kraft. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Weihnachtsmarkt weiter und wurde immer beliebter“, blickt Hans-Jürgen Schmitt zurück. Schmitt ist Vorsitzender des Fördervereins Hochstädter Weihnachtsmarkt, der seit 2001 die Ausrichtung übernimmt. Zuvor, ab 1991, oblag diese Aufgabe der „Interessengemeinschaft Hochstädter Weihnachtsmarkt“.

Die Zahl der Standbetreiber stieg seit der Premiere stetig. Mittlerweile sind es über 70 Teilnehmer, die auch in diesem Jahr mit ihren weihnachtlich geschmückten Buden die historische Hauptstraße säumen werden. Die Eröffnung erfolgt am Samstag, 7. Dezember, um 15 Uhr durch Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Monika Böttcher. Bis 22 Uhr haben die Stände dann geöffnet. Am Sonntag, 8. Dezember, ist ein Besuch des Weihnachtsmarkts von 11 bis 21 Uhr möglich.

Parallel zum Weihnachtsmarkt lädt auch wieder der Hobby- und Künstlermarkt zu einem Besuch ein. Seit zwei Jahren befinden sich die Stände der Teilnehmer im Bürgerhaus in der Ringstraße Süd 21. Dort werden rund 50 Aussteller wieder ihre selbst gefertigten Produkte anbieten.

Rund um den Weihnachtsmarkt findet außerdem ein reichhaltiges Rahmenprogramm statt:

Der Nikolaus hat sein Kommen für beide Tage angekündigt. Jeweils um 18 Uhr wird er auf der Bühne vor dem Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ seinen großen Jutesack öffnen, um die kleinen Besucher zu beschenken, und freut sich darauf, das eine oder andere Lied oder Gedicht zu hören. Möglich macht die Bescherung eine Spende durch den Maintaler Globus.

Auf dem Hochstädter Weihnachtsmarkt darf selbstverständlich das Kinderkarussell nicht fehlen.

 

Im Jahre 1969 wurde der Rotary Club Hanau-Maintal im Staatspark Wilhelmsbad gegründet. Was lag da näher, als auch das Jubiläum im Dezember anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Arkadensaal des historischen Kurparks zu feiern? Und das mit prominenten Gästen: Neben Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und seiner Maintaler Amtskollegin Monika Böttcher hatten die Rotarier Dr. Beate Heraeus, die Vorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung, als Festrednerin gewinnen können.

Medizinische Einrichtungen für Kamerun, Schulausstattungen für Togo, Erdbebenhilfe für Italien. Dies sind nur einige von einer Vielzahl von Projekten, die auch mit Hilfe des RC Hanau-Maintal unterstützt wurden. Im Laufe der 50-jährigen Geschichte hat der RC Hanau-Maintal knapp 30 junge Menschen aus aller Welt für ein Jahr in seinen Familien beherbergt und nahezu 25 Jugendliche aus der Region in die Welt entsandt. Seit 1978 fördert der Rotary Club Hanau Maintal auch einen Schüleraustausch zwischen der Otto-Hahn-Schule und einer Einrichtung in Langres, der Stadt des französischen Partnerclubs.

 

Das einmalige Ambiente der Frankfurter Straße zieht trotz des nasskalten Wetters wieder viele Besucher in Maintals größtem Stadtteil. Lautstark riefen die Kinder nach dem Nikolaus, aber der hatte wohl witterungsbedingte Probleme. Umso erstaunlicher war es, dass sich doch eine ordentliche Anzahl an Menschen in die Dörnigheimer Altstadt begeben haben, um dort gemeinsam das vorweihnachtliche Treiben zu genießen. Zahlreiche Buden lockten mit kulinarischen Genüssen, und bei dem nasskalten Wetter trug auch der Glühwein dazu bei, dass die Menschen nicht zu sehr froren.

 

Elisabeth Huhn aus Hochstadt erhält für ihr langjähriges Engagement für die Multiple-Sklerose-Gruppe „Die MainSchwäne“ das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Hessens Staats-sekretär Thomas Metz. Die Maintalerin rief die Selbsthilfegruppe 1980 ins Leben.       

 

 

 

 

 

Kultur (siehe auch Kulturvereine)

Maintal wird immer wieder einmal als Stadt bezeichnet, in der es keine oder wenig Kultur gibt. Doch wer so klagt, der sollte sich einmal fragen, ob er auch nur eine der folgenden Kulturveranstaltungen besucht hat.

 

Die Volksbühne feierte Anfang Januar eine überaus gelungene Premiere mit dem neuen Vorsitzenden-Ehepaar Katharina und Ulrich („Uli“) Lüer. Das Format war ein altes: Neujahrskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt. Im Dezember vorigen Jahres erst waren die beiden gewählt worden, nachdem es einige Zeit schlecht um die Zukunft des Kulturvereins bestellt schien, weil der bis dahin amtierende Vorsitzende Thomas Wanka (Ende 2014 gewählt) nicht mehr antreten wollte. Mitte Februar präsentierte das Ensemble des a.gon-Theaters München „Ein brillanter Mord“ des Schotten James Cawood.

 

Den Verantwortlichen des Förderkreises Hochstädter Kirchenkonzerte ist es auch für die jetzt 34. Spielzeit gelungen, ein abwechslungsreiches Programm mit insgesamt zehn Kammerkonzertabenden in der evangelischen Kirche des Stadtteils zusammenzustellen. Die Musikfreunde können sich bereits auf renommierte und auch junge aufstrebende Künstler freuen. Hinzu kommt am Sonntag 31. März, das Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen der Blechbläserformation Bavarian Brass, das in Zusammenarbeit mit dem Blasorchester Wachenbuchen stattfinden wird. Im Rahmen der „Maintaler Musiktage“ findet am Donnerstag, 21. November, das gemeinsame Konzert des Rubin Quartetts mit dem Klarinettisten Andy Miles statt.

 

Zwei Werkgruppen wird die Maintaler Künstlerin Christine Herkommer bis Ende des Monats im 1. Obergeschoss präsentieren: Tafelbilder und Plastiken. Seit Anfang der neunziger Jahre modelliert und kreiert Christine Herkommer Wandbilder und Plastiken aus Flusen. Sie verwendet Flusen, wie sie sich alltäglich im Wäschetrockner sammeln. Sie arbeite sehr gerne mit dem, was abfällt, übrigbleibt und mit Fundstücken aller Art, die sie auf ihren Spaziergängen entdecke.

Den Hochstädtern ist Christine Herkommer vermutlich vor allem durch ihre jährliche Ausstellung im Kronenkeller ein Begriff. Viele erinnern sich vielleicht noch an die anmutigen „Elefantenhintern“, die an einem Duschvorhang im Keller hingen. In der aktuellen Ausstellung zeigt sie aus der Elefanten-Serie einen Stoßzahn aus Flusen. Ob nun Holzmalerei oder Flusentechnik, Christine Herkommer ist in vielen Techniken zu Hause. Im Jahre 2002 hat sich die Künstlerin mit der Technik der Ikonenmalerei, dem Arbeiten auf Holz, angeeignet. „Ich bin sozusagen im Ikonenmuseum in die Lehre gegangen, um die Technik zu lernen.“

Die zehn Tafeln zum Dekalog, die Dekan Martin Happel aus Gelnhausen zu einer Neuformulierung der Zehn Gebote angeregt haben, oder auch das Antependium für den Altar der Marienkirche Gelnhausen lassen spirituelle Deutungen ahnen, den Betrachter staunen. Eine Tafel aus dem Antependium ist auch im Historischen Rathaus zu sehen, ebenso wie die Sonnenscheibe oder die „Boote“. Je nach Hintergrund und Licht ändert sich die Abstrahlung, ein Effekt, der sich nicht fotografieren lässt, man muss ihn unmittelbar betrachten und bestaunen.

 

Anfang Februar bestätigten die Stadtverordneten das Kunstwerk „Touching Voltage“ (Berührungsspannung) der Künstlerin Anne Pfeifer als Sieger eines Bürgervotums. Gleichzeitig stimmten sie dem Erwerb für 21.000 Euro zu. Nur wann und wo das Kunstwerk aufgestellt wird, ist noch offen. Konzipiert wurde „Touching Voltage“, das aus zwei sich kreuzenden Lichterbögen besteht, für den neu zu gestaltenden Vorplatz des Bürgerhauses Bischofsheim. Es soll die Bedeutung des Bürgerhauses als Ort für Begegnungen unterstreichen. Sobald Betrachter einen Stromkreislauf bilden, indem sie sich und die Skulptur berühren, leuchtet diese. Um die Skulptur im leuchtenden Zustand zu erfahren, muss man also mit anderen in Kontakt treten, ihnen begegnen. Das Bürgerhaus Bischofsheim wird von der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ favorisiert

 

Unbekannte haben sich in der Nacht von Freitag auf Samstag Anfang Februar an einer der Skulpturen, die auf Initiative der Gruppe vor gut einem halben Jahr am Dörnigheimer Mainufer aufgestellt worden sind, abgesägt. Es ist nicht der erste Fall von Vandalismus. Schon Ende Dezember war eines der Kunstwerke nachts demoliert worden. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember haben Unbekannte eine Skulptur aus der Verankerung gerissen. Doch den Vandalen schien sie wohl zu schwer zu sein, denn sie ließen die Figur am Mainufer liegen.

Doch diesmal ist der Schaden ungleich höher: Mit einer Säge haben sich Unbekannte an einem der Kunstwerke zu schaffen gemacht und es anschließend in den Main geworfen, wird vermutet.

Die Künstlerin Bianca Thater hatte den Außerirdischen mit dem hellblauen Hemd vergangenen Sommer im Auftrag der Stadt und auf Initiative der Stadtleitbildgruppe Mainufer geschaffen. Im September wurde die sechsteilige Mainufergalerie schließlich eingeweiht. Der verschollene Außerirdische ist nun schon der zweite Schaden, den Unbekannte an dem Ensemble angerichtet haben

chon lange treiben Vandalen am Dörnigheimer Mainufer ihr Unwesen: Es wurden schon Papierkörbe geöffnet und der Müll auf der Wiese verteilt, und Bänke aus der Verankerung gerissen.  Außerdem haben Unbekannte einen Zaun am Parkplatz an der Uferstraße zerstört und eine frisch gestrichene Wand an der Mainstraße mit Graffiti besprüht.

Am Mittwoch und am gestrigen Donnerstag war eine Delegation der Ortsgruppe Maintal der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft auf dem Main unterwegs, auf der Suche nach der verschollenen Skulptur. Denn wie berichtet, hatte eine Ruderin diese kurz nach dem Vorfall möglicherweise im Main treiben sehen. Die freiwilligen Helfer haben mit acht Personen jeweils in zwei Booten den Uferbereich des Flusses bis zur Offenbacher Schleuse abgesucht. Gefunden haben sie aber nichts, ebenso wie die Wasserschutzpolizei bei einer Suche Anfang der Woche.

Er ist wieder da. Der Außerirdische „K 718“, die Skulptur, die am zweiten Februarwochenende von Unbekannten abgesägt und verschleppt worden war, steht seit Anfang Juni wieder an ihrem alten Platz in der Galerie am Mainufer. Das könnte man zumindest meinen, wenn man nicht direkt davorsteht oder nicht ganz so genau hinschaut. Denn die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ rund um Hayriye Rupin, auf deren Initiative die sechs Holzskulpturen im September 2018 am Dörnigheimer Mainufer aufgestellt wurden, hat einen Nachbau des Außerirdischen anfertigen lassen.

Werbetechniker Jürgen Graschtat wurde im Februar mit der Nachbildung des Kunstwerks beauftragt – und hat keine Sekunde gezögert, den Auftrag anzunehmen.

Der originale „K 718“ war aus Massivholz, seinen Nachfolger hat Graschtat aus einem Aluverbundstoff hergestellt, auf das er ein vergrößertes Foto des ursprünglichen Kunstwerks auf Folie beklebt hat. Von 20 Fotografien sei nur eine halbwegs geeignet gewesen. „Dieses Foto habe ich dann auf die Originalgröße der Skulptur gebracht, dann eine Fräsdatei erstellt.“ Den Aluverbundstoff hat eine Leipziger Firma schließlich in die richtige Form gefräst, ehe Graschtat die matt laminierte Folie auftragen konnte.

Neben Werbetechniker Graschtat waren am Mittwoch auch die Garten- und Forstarbeiter Andreas Baumann und Joshua Jakob am Mainufer. Sie haben in die originalen Füße von „K 718“ – die Unbekannten haben den Außerirdischen an den Knöcheln abgesägt – Schlitze gesägt, in die nun die Rekonstruktion gesteckt wird. Damit dem neuen „K 718“ nicht das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger widerfährt, sollen Stahlseile für den nötigen Halt sorgen. Die Rekonstruktion von „K 718“ hat insgesamt rund 2000 Euro gekostet.

Erneut haben Unbekannte Anfang August am Dörnigheimer Mainufer eine der dort aufgestellten Skulpturen beschädigt und einen materiellen Schaden von rund 400 Euro angerichtet. Zuletzt war im Februar sogar eine ganze Skulptur verschwunden. Nach derzeitigen Informationen der Polizei wurde die Figur in der Nacht von Freitag auf Samstag und ein weiteres Mal von Montag auf Dienstag angegangen. Der oder die Unbekannten hatten es im aktuellen Fall auf die Figur abgesehen, die anstelle des zu Jahresbeginn zerstörten Kunstwerkes aufgestellt wurde. Die „Ersatzfigur“ wurde von den Unbekannten verbogen und zudem mehrere Halteseile durchtrennt. Mittlerweile ist sie schon wieder repariert.

„Es braucht schon viel Gewalt, um die Skulptur zu verbiegen“, sagt Hayriye Rupin von der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“. Deshalb vermutet sie, dass hier gezielt Täter am Werk waren, die darauf aus sind, die Stadtleitbildgruppe zu treffen. „Das ist ein Kräftemessen“, ist die Dörnigheimerin überzeugt. „Irgendjemand hat uns auf dem Kieker.“

Doch einschüchtern lässt sich die ehrenamtlich tätige Gruppe nicht. „So viele Menschen haben Freude an den Skulpturen. Wir bekommen immer wieder positive Rückmeldungen. Wir werden jetzt nicht vor einer kleinen Minderheit in die Knie gehen“, stellt Rupin klar. Sie und ihre Mitstreiter in der Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ wollen sich jedenfalls weiterhin dafür einsetzen, die Aufenthaltsqualität am Mainufer zu steigern. Etwa durch das Rosengärtchen, das derzeit zwischen Karl-Leis-Straße und Ufergasse angelegt wird.

 

Auch 2019 wird es eine Mainkultur geben. Eine Fortsetzung galt lange Zeit alles andere als sicher. Denn in ihren bisherigen drei Sommersaisons endete die Mainkultur jeweils mit einem finanziellen Defizit. In dieser Woche hätten sein Team und er die Entscheidung getroffen, auch in diesem Jahr an den Start zu gehen, sagte der Maintaler Unternehmer Ahmet Cetiner. In den vergangenen Monaten hatte Cetiner zumindest öffentlich mit dem Gedanken gespielt, die Mainkultur einzustellen.

Zwar hatte das Stadtparlament daraufhin im vergangenen Dezember 100.000 Euro in Aussicht gestellt, die in die Erweiterung des städtischen kulturellen Angebots investiert werden sollen. Zunächst soll jedoch bis Juli dieses Jahres ein Konzept entwickelt werden, das heißt, alle geplanten Erweiterungen kämen erst 2020 zum Tragen.

Die Saison 2019 ist quasi nur ein Überbrückungsjahr. Dementsprechend sei geplant, nur wenig Geld in die Hand zu nehmen und ein komprimiertes Angebot zu schaffen. So werde beispielsweise das Personal die Liegestühle nicht mehr aufstellen beziehungsweise wieder einsammeln. Stattdessen sollen die Gäste in diesem Jahr die Liegestühle selbst aufstellen und auch wieder zurückbringen. Über Sponsoren versuche das Team, das Erscheinungsbild der Mainkultur zu vereinheitlichen, ansonsten verwende man für den Aufbau das Mobiliar, das man habe.

Gespart wird auch an den Öffnungszeiten: „Die Mainkultur wird montags und dienstags geschlossen bleiben“, kündigt ihr Initiator an. An den anderen Tagen wird der Stand erst um 17 Uhr aufgemacht statt wie bisher um 15 Uhr, sonntags ist von 11 bis 19 Uhr Betrieb. An allen Öffnungstagen soll es ein Essensangebot geben, das in den Container mit der Bar integriert ist und eine kleine Speisenauswahl bereithält.

Mit der Mainkultur möchte Cetiner einen Ort schaffen, an dem sich Menschen jeden Alters und jeder Couleur begegnen, einen Ort, mit dem sie positive Erlebnisse und schöne Erinnerungen verknüpfen. Daher möchte der Pächter, dessen Vertrag bis 2021 läuft, in der neuen Saison das Angebot erweitern.

Erstmals soll es ergänzend zu Getränken und Cocktails ein echtes kulinarisches Angebot geben, etwa Flammkuchen und Pizzaecken. Außerdem kooperiert er mit dem Little Beach, das Gerichte vorbereiten wird, die er dann weiterverkauft. Gedacht ist hier an Vesperkörbchen, Wraps und andere Specials. Außerdem soll es Rolled Ice, gerolltes Eis, geben, derzeit ein echter Trend. Es wird an jedem geöffneten Tag auch ein Speisenangebot geben.

Fortgesetzt wird das flankierende Programm mit Sport- und Kulturangeboten. Die Yoga-Kurse wurden im vergangenen Jahr wahnsinnig gut angenommen. Daher wollen auch in der neuen Saison zwei Yoga-Coaches regelmäßig Kurse anbieten. Ebenfalls ans Mainufer kommen wollen Maintaler Vereine mit Zumba-Angeboten. Und auch kleine Konzerte wird es wieder geben.

Ende März laufen die Vorbereitungen für den bevorstehenden Start in die neue Saison, die von Anfang April bis September dauern wird. Ende der Woche treffen die Container ein. Dann bleibt wenige Tage Zeit, um das nötige Equipment zu installieren und die Container auszustatten. Denn die Eröffnung der Mainkultur erfolgt am Freitag, 5. April, ab 18 Uhr. Geöffnet sein wird mittwochs bis samstags von 17 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 19 Uhr. Allerdings behält sich Cetiner s eine gewisse wetterabhängige Flexibilität vor, je nach Wetterlage die Öffnungszeiten anzupassen.

 

In diesem Jahr beteiligt sich die Stadt zum zweiten Mal am internationalen Theaterfestival „Starke Stücke“ für junges Publikum, das vom 19. März bis 1. April in der Rhein-Main-Region stattfindet. Das Theaterstück „Der Bär, der nicht da war“ richtet sich an Kinder ab vier Jahren und ist zu sehen am Donnerstag, 28. März, (Beginn 16.30 Uhr, Dauer zirka 40 Minuten) im Bürgerhaus Bischofsheim. Zum 25. Jubiläum zeigt das Festival insgesamt 21 Inszenierungen, die mit Tanz und Musik, mit skurrilen Objekten und Figuren in teils ungewöhnliche Kulissen und Spielorte einladen: auf dem Programm stehen Akrobatik in einem umgebauten Lastkraftwagen, Schauspiel mit Pop-up Büchern inmitten einer Bücherei oder Theater ganz ohne Menschen mit Robotik und 3-D-Technologie. Vom 19. März bis zum 1. April sind zwei Wochen lang rund 100 Vorstellungen an über 30 Spielorten der Region zu sehen

 

Anfang März fand eine Vernissage von Ingrid Butz-Borgwardt im Historischen Rathaus statt

mit rund 30 ihrer Gemälde. Die malende Pädagogin, Soziologin und Germanistin hat am Anfang ziemlich gegenständlich gemalt. Dann brauchte sie eine lange Phase, bevor sie sich vom Gegenständlichen lösen konnte, um dann auch aus dem Bauch heraus zu malen.“ Den Anfang bildeten erste Studien der gebürtigen Schlesierin, die nach dem Krieg im Bergischen Land und in Düsseldorf aufwuchs und 1967 nach Bischofsheim zog, wo auch ihr Sohn Torsten geboren wurde. An jenem künstlerischen Beginn ist ein anderer Maler nicht ganz unschuldig: Karl-Heinz Steib, Meisterschüler von Karl Schmidt-Rottluff.

Um 1976 startete sie mit diesen Studien, die noch in gegenständlichen, fast fotorealistischen Arbeiten bestanden wie beispielsweise einem filigranen, blauen Treppengeländer vor den mächtigen Stahlpfeilern des Frankfurter Hauptbahnhofs. Dann begann das eigentliche Studium der Germanistik, Soziologie und Kunst an der Frankfurter Goethe-Universität. Mit Dr. Hans See, den man auch vom Verein für Jugend- und Familienhilfe „Welle“ in Maintal kennt, und zu seiner Frau verbindet B.-Borgwardt bis heute eine herzliche Freundschaft.

Von 1989 bis 1997 war sie Lehrerin an der Werner-von-Siemens-Schule in Dörnigheim. Bei einem Malwettbewerb im Jahr 1993 belegten die Schüler B.-Borg­wardts aus der Siemensschule den zweiten Platz unter 20.000 aus rund 500 hessischen Schulen. „Freie Malerin“ mit Ausstellungen im In- und Ausland seit 1998: das will etwas heißen. Und auch eine sichere Existenz im Schuldienst aufgeben für die Malerei.

 

Im letzten Herbst hat Joshua Olbrich aus Dörnigheim an der Castingshow „The Voice Kids“ teilgenommen – und ist zumindest unter die besten 60 gekommen. Mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“ konnte der zwölfjährige Dörnigheimer die Jury begeistern, gleich drei Teams wollten ihn für sich gewinnen: Lena Meyer-Landrut, Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß und das Country-Duo Bosshoss. Am Ende hörte Joshua auf sein Bauchgefühl und entschied sich für Bosshoss.

Schon immer singt Joshua, hat das musikalische Talent quasi in die Wiege gelegt bekommen. Der Vater ist Berufsmusiker, also ist er mit Musik aufgewachsen. Seit einigen Jahren wollte er an dem Castingformat teilnehmen. Doch seine Mutter Kerstin Olbrich hatte zunächst Bedenken. „Ich dachte, er würde auf der Bühne gar nicht den Mund aufbekommen“, sagt sie und lacht. „Denn sonst ist Joshua immer so schüchtern. Wenn auf einer Feier bei uns gesungen wird, geht er lieber weg.“

Im Fernsehen sieht man gar nicht, dass es vor den „Blind Audition“' auch schon Castings gibt Olbrich. Zweimal musste Joshua sein Können erst in Frankfurt unter Beweis stellen, ehe klar war, dass er in der Hauptstadt vor die Jury treten darf. Insgesamt haben sich 60.000 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 15 Jahren beworben. Nach den „Blind Auditions“ ging es dann so richtig los: Es folgten zwei Wochen intensives Gesangstraining, in denen er mit den anderen Nachwuchstalenten in einem Hotel übernachtete.

Joshua selbst und seine Familie haben die Ausstrahlung Ende März in größerer Runde geschaut. Am kommenden Sonntag ist er wieder zu sehen ab 20.15 Uhr auf Sat 1. Dann tritt er bei den „Battles“ gegen zwei andere Teilnehmer an. Wie weit er in dem Castingformat gekommen ist, darf er noch nicht sagen

Seine Mitstreiter waren Ruza und Philipp. Auch die Mentoren, das Country-Duo Bosshoss, waren begeistert, und die Entscheidung fiel ihnen sichtlich nicht leicht. Schließlich setzte sich Ruza gegen die anderen beiden Nachwuchstalente durch. Der Zwölfjährige hat einen großen Traum, einmal mit Udo Lindenberg auf der Bühne zu stehen. Diesem istt er zumindest ein Stück nähergekommen: Das Lindenberg-Double Udomat hat seinen Auftritt bei Instagram gesehen und ihn angeschrieben. Zusammen mit Pia Golüke, die vor zwei Jahren im Finale von „The Voice Kids“ stand, bildet der Dörnigheimer das Frontduo eines Kinderchores, der gemeinsam mit „Udomat und den Panikgenossen“ (so heißt die Band des Lindenberg-Doubles) auf der Bühne stehen wird. Den ersten Auftritt hat Joshua dann am 23. Juli beim Altstadtfest in Kassel.

Seine Mitstreiter von „The Voice Kids“ hat der Zwölfjährige am vergangenen Wochenende wiedergesehen. Gemeinsam wurden sie von der Produktionsfirma ins Disneyland nach Paris eingeladen. „Das war eine Überraschung für uns. Es war echt schön, alle wiederzusehen und vor allem auch den Park zu besuchen“, sagt Joshua.

Von Freitag bis Sonntag konnten er und die anderen Teilnehmer der Castingshow die diversen Fahrgeschäfte und Attraktionen des Freizeitparks probieren – und abends wurde dann gemeinsam gesungen. Der Dörnigheimer faßt zusammen: „Natürlich bin ich total stolz, dass ich überhaupt die 'Battles' erreicht habe. Ich würde es auf jeden Fall immer wieder machen.“

 

Der Kinderchor Dörnigheim präsentiere im Juli interkulturelles Musiktheater, in dem der Winter dargestellt wurde. Musikalisch begleitet wurde der Kinderchor der Gemeinde im Evangelischen Gemeindezentrum Berliner Straße vom syrisch/kroatischen Ensemble Hanien aus Mannheim. Dargestellt von Kindern im Alter von vier bis elf Jahren, die konzentriert bei der Sache waren, spielten und sangen. Lija Gabriel stellte den Lundi fast ausschließlich pantomimisch dar. Die junge Hauptdarstellerin meisterte dies gekonnt, während sie alle Lieder des Chores mitsang.

 

Das Gebäude des ehemaligen Dörnigheimer Bahnhofs ist mit Graffiti verziert, die unterschiedliche Motive der Stadt zeigen. Da sind das historische Schützenhäuschen in Hochstadt oder die Dörnigheimer Kirche nur einige Beispiele. Sie sind von Florian Lübke, Grafikdesigner und Graffiti-Künstler. Seinen ersten richtigen Auftrag bekam Lübke übrigens auch über seinen Vater, Kameramann beim Hessischen Rundfunk Bei Polizeiruf 110 sollte eine Fläche im Graffitistyle gestaltet werden.

Jedoch ist Lübke auch für Privatleute verfügbar. „Ich arbeite für jeden, der eine Fläche gestaltet haben möchte“, fasst er sein Prinzip zusammen. Hierbei sei er auch bei dem Budget flexibel. „Je weniger Budget verfügbar ist, desto mehr kreative Freiheit möchte ich gewährt kriegen“, erklärt Lübke. Damit erhoffe er sich eine Art Win-Win-Situation. „Der Kunde kriegt eine schöne Arbeit, und ich bekomme was für mein Portfolio.“

Die unterschiedlichen Aufsätze ermöglichen es Lübke, unterschiedlich fein zu arbeiten. An seinem Kunstwerk am Bahnhof zeigt er, wie detailreich er wegen der feinen Aufsätze teilweise arbeiten kann. „Ich kann dann beispielsweise Blumentöpfe oder Gardinen an den Fenstern platzieren“, erklärt er und deutet auf eines der Details.

Auch verweist Lübke auf die Gesundheitsrisiken bei der Arbeit. „Die Pigmente sind da nicht das Problem“, stellt er klar. „Gefährlicher sind da die ganzen Lösungsmittel. Daher ist es sehr wichtig, auf die Gesundheit zu achten.“ Noch schlimmer seien fast die auf Wasser basierenden Dosen. „Durch das Wasser können die in der Lunge noch stärker aufgenommen werden.“

Wegen dieser gesundheitlichen Aspekte sei auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht unproblematisch. Er biete zwar solche Kurse an, stelle jedoch klar, dass man nicht einfach „ein bisschen sprühen könne“, wie sich das manche Lehrer oder Betreuer vorstellen. „Es kann schon einmal passieren, dass die sich versehentlich ansprühen, weil sie den Kopf falsch herum haben. Da muss man auf die Gesundheit achte

 

Als Regisseur und Mitglied der Spielgemeinschaft HdB hat sich Dieter Hombach im Juli nach 22 Jahren zurückgezogen. Zufällige Begegnungen mit dem damaligen Regisseur Bodo Flachmeyer führten schließlich zu einer Unterhaltung. Die Liebe zum Theater war eher eine Liebe auf den zweiten Blick, dafür aber tiefgründig und intensiv. Mehr als zwei Jahrzehnte stand Hombach zweimal im Jahr auf der Bühne im HdB, meist in einer tragenden Rolle. In den vergangenen fünf Jahren führte er Regie. Auf seine eigene Art.

Hombach hatte einen hohen Anspruch an das Ensemble und die Inszenierung, die in erfolgreichen, gefeierten Aufführungen gipfelte. Aber vielleicht auch zu einem gewissen Unmut bei manchen Akteuren führte, die sich nur bedingt mit eigenen Ideen einbringen konnten. Es knirschte, vielleicht, weil er zu fordernd war. Weil ihm die Unruhe in der Gruppe nicht entging, traf er die Entscheidung, sich zurückzuziehen. Treu bleibt er dem Theater auf alle Fälle: Als Zuschauer der Frankfurter Spielstätten, als Statist bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen und vielleicht irgendwann wieder selbst aktiv bei einem anderen Ensemble.

 

Die neunte Hochstädter Lyriknacht Mitte August in der evangelischen Kirche des Stadtteils bot nicht nur Lyrik, Poesie und manchmal auch einigen Sarkasmus, sondern wie üblich war sie ein Kulturereignis mit viel Musik. Die Veranstaltungsreihe im Gedenken an den 2008 verstorbenen Frankfurter Dichter, Grafiker und Schriftsteller Horst Bingel, dessen Witwe Barbara Bingel die Lyriknacht eröffnete, ist eine Hommage an das Wort, ob es nun sprachlich oder musikalisch zum Ausdruck kommt. Fünf gestandene Autoren und zwei Debütanten in der Kunst der lyrischen Prosa und Poesie wechselten sich mit kurzen teils mit sphärischen, teils mit Boogie-Woogie-Elementen versehenen Jazznummern von Bernhardt Brand-Hofmeister an Orgel und Piano sowie Stephan Völker am Saxofon ab. Alle sieben Autoren, ausführlich und humorvoll vorgestellt von Moderator Harry Oberländer, erhielten viel Beifall für ihre Interpretationen; ebenso die Instrumentalisten.

Besonders beeindruckte allerdings auch die Ausdrucksstärke einiger Vorleser aus ihren eigenen Werken. So imponierte der Dresdener Thomas Rosenlöcher, in den Jahren 2010/2011 Stadtschreiber von Bergen, mit seiner markanten Stimme und seinem facettenreichen Duktus. Die Zuhörer hingen ihm bei seinem Zehn-Minuten-Gedicht „Mäandertal“ förmlich an den Lippen.

 

Anfang September ist die zweite Leseprobe der Spielgemeinschaft für das Weihnachtsmärchen „Frau Holle“. Es werden 19 weitere Proben sowie die Haupt- und Generalprobe noch folgen. Es sind 15 Darsteller, die im Haus der Begegnung (HdB) in der Rhönstraße 13 in Bischofsheim in kleinen Gruppen abwechselnd auf die Bühne treten. Pro Jahr führt die Spielgemeinschaft HdB zwei Stücke auf. Im Sommer eine Komödie, im Winter ein Märchen.

Andrea Schultheis und ihre Tochter haben die Regie übernommen. Sie ist ein „alter Theater-Hase“, fing schon mit 15 Jahren Schauspielern an; davor engagierte sie sich in der Spielgemeinschaft HdB beim Kulissenbau. Sie ist Lehrerin, absolvierte sie eine Fortbildung zum Thema „Darstellendes Spiel“.

Was die Kostüme betrifft, hatte die Spielgemeinschaft in diesem Jahr großes Glück: „Bei den Hanauer Märchen-Festspielen wurde ‚Frau Holle‘ aufgeführt. Daher konnten wir von dort einige Originalkostüme erwerben“, sagt Schultheis, „und was uns sonst noch fehlt, stellen wir selber her. Denn zu unserem Team gehören ja auch einige handwerklich geschickte Personen“, freut sich die frischgebackene Regisseurin.

 

Die Hochstädter Literatur- und Musikgruppe „Ratatouille“ feierte am Anfang September ihr 30-jähriges Bestehen in der evangelischen Kirche mit einer Art „Best of Poetry“. Den erklärten Lieblingsstücken aus Prosa, Reim und Musik der rund 20 Mitglieder des Zirkels aus Vorlesern, Rezitatoren, Instrumentalisten der Stimme und des guten Tons. Es trugen 14 von ihnen im Laufe des gut zweieinhalbstündigen Jubiläumsabends einzeln oder in wechselnden Besetzungen die Kleinode aus Dichtkunst und Chanson vor. Der Erlös des Abends, auch aus dem Verkauf von Brezeln, Bier und Wein (und natürlich aus nicht-alkoholischer Kost), kam voll dem Arbeitskreis Asyl Maintal zugute.

Dass Ratatouille dieses freundliche Wort nicht fremd ist, im Gegenteil, belegt hervorragend Heinz Richter, der als einziger aus der Gruppe hier explizit genannt werden soll. Nicht, weil er besonders hervorstach, sondern weil er eigentlich für den Charakter der Literatur- und Musikgruppe steht wie kaum ein anderer, und auch von Anfang an dabei ist. Richter zählt sage und schreibe 92 Lenze. Der Steinheimer trug unter anderem den „Wahl-Esel“ von Heinrich Heine vor: und zwar auswendig (!). Sang den „Mackie Messer“ aus Bertolt Brechts und Kurt Weils „Dreigroschenoper“, und betonte verschmitzt das Heine-Gedicht um die Eseleien von Nationalisten dermaßen pointiert und treffsicher, dass das Publikum zu stehenden Ovationen kam.

 

Die 1998 gegründete Bürgerstiftung Maintal hat seit ihrem Bestehen bereits viele Institutionen und Initiativen finanziell unterstützt und eine ganze Reihe eigener Projekte und Projektanstöße entwickelt.  Der Maintal-Kalender geht auf neuen Wegen: Künstlerinnen und Künstler aus Maintal und den fünf Verschwisterungsgemeinden in Frankreich, Griechenland, Österreich und Ungarn sind dieses Mal am Kulturprojekt der Bürgerstiftung Maintal beteiligt. Damit die großformatigen Farbkalender rechtzeitig zur Vorstellung der Original-Kunstwerke anlässlich der Vernissage im Oktober bereitliegen, wurde der Druckbeginn von Anfang an auf Mitte September festgelegt. Alle Original-Kunstwerke, beteiligte Künstlerinnen und Künstler und die neuen Maintal-Kalender 2020 werden auf einer speziellen Vernissage mit musikalischem Rahmenprogramm am 23. Oktober in der Frankfurter Volksbank in Maintal-Dörnigheim ab 18 Uhr vorgestellt.

Ende Oktober präsentierten Kuratoriumsvorstand Jürgen Dillenseger und die Vorstandsvorsitzende Maxi Behrendt das Werk und die beteiligten Künstler im Foyer der Frankfurter Volksbank im Stadtteil Dörnigheim den neuen Maintal-Kalender. Das Deckblatt des Kalenders unter dem Jubiläumsmotto „Maintal verbindet“ ziert die Pfarrkirche Moosburg, ein Aquarell des Kärntner Malers Heinz Schweizer. Im eigentlichen Kalenderteil haben zwölf Künstler aus den fünf Städten und fünf Ländern Europas ihre Motive gestaltet, die sie mit dem Motto verbinden. Ein Maintaler schießt dabei gewissermaßen den Vogel ab. Mit viel Sinn für Ironie lässt Joachim Bachmann die Mühlheim-Dörnigheimer Fähre durch stürmische See pflügen, mit mächtiger Bugwelle unter dunklen Wolkentürmen.

 

Die Volksbühne Maintal hatte Ende September das mit Bühnen- und TV-Größen besetzte Ensemble der Theatergastspiele Fürth zu Gast im Bischofsheimer Bürgerhauses. Aufgeführt wurde Christies „Der Fremde im Haus. Ende Oktober brachte die Volksbühne die Komödie „Funny Money“ im Bürgerhaus Bischofsheim zur Aufführung.

 

Der Marktplatz in Bischofsheim gilt als Mittelpunkt des zweitgrößten Stadtteils und wurde bereits aufwändig in Stand gesetzt. Nun soll der Platz um ein Kunstwerk erweitert und somit erneut aufgewertet werden, und zwar durch das Kunstwerk „Touching Voltage“ von Anne Pfeifer. Ursprünglich sollte das Kunstwerk vor dem Bischofsheimer Bürgerhaus aufgestellt werden, was jedoch aufgrund der anstehenden Bauarbeiten nicht mehr möglich war. Daher wurde ein Interimsstandort für das Kunstwerk gesucht. Die Stadtleitbildgruppe entschied sich für den Platz vor der evangelischen Kirche im Bischofsheim und fragte bei der Kirchen­gemeinde an. Diese nahm das Angebot sehr gerne an, wie Pfarrer Jens Heller erklärt: „Begegnung ist ein tolles Thema, das sowohl zur Ortsmitte als auch zur Kirche gehört.“

Um das Kunstwerk aufzustellen, sind einige Arbeiten an dem Platz vor der Kirche notwendig. So soll die Fläche vor dem Kunstwerk gepflastert und ein Zaun zwischen der Grünfläche und der Straße vor der Kirche errichtet werden. Die Kosten dafür und für die Stromversorgung des Kunstwerks werden von der Stadt Maintal übernommen. Da die Menschen in diesem Fall als Stromleiter fungieren, wird die Stadt Maintal auch ein Warnschild aufstellen. Denn: Auch wenn nur geringe, nicht gesundheitsschädliche Mengen Strom fließen, sollen Menschen mit Herzschrittmachern, Herzerkrankungen oder Ähnliches das Kunstwerk nicht aktivieren.

 

Die 13. Auflage der Maintaler Musiktage steht unter dem Motto „Musikalische Wanderungen“. In der Zeit vom 2. bis 30. November finden wieder abwechslungsreiche Konzerte und Veranstaltungen rund um Musik in den Maintaler Stadtteilen statt. Eine gute Nachricht im Vorfeld der beliebten Musikreihe gibt es derweil aus den Reihen des Veranstalters Kultur- und Musikverein Dörnigheim zu vermelden. Lange war der seit 1996 bestehende Verein, der sich speziell die Förderung junger Musiker auf die Fahnen geschrieben hat, ohne kompletten Vorstand. Seit der Jahreshauptversammlung im Sommer ist dies anders, sagt Gudrun Randt, die für den Verein federführend die 13. Version des Musikfestivals koordiniert: „Wir freuen uns, dass Susanne Hachenberg das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden und des Finanzvorstands übernommen hat.“

Die Musiktage beginnen in diesem Jahr am Samstag, 2. November, um 19 Uhr mit einem Kabarett mit Musik in der evangelischen Kirche in Bischofsheim. Dort findet die „Wort-zum-Sonntag-Show“ statt. Ein Wochenende später, am 9. und 10. November, ist die Jugend- Musik- und Kunstschule Maintal aktiv. Am Samstag tritt die Schülerband um 19 Uhr in Bischofsheim im Kinder- und Jugendhaus auf, und am Sonntag können sich potenzielle Musikschüler bei einem Tag der offenen Tür in Dörnigheim in der Maintalhalle von 14 bis 16 Uhr informieren. Das traditionelle Herbstkonzert des Musik-Corps Bischofsheim 1951 widmet sich am Samstag, 16. November, um 20 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim der Filmmusik.

Bei den Hochstädter Kirchenkonzerten ist am Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr das Rubin-Streich-Quartett gemeinsam mit dem Klarinettisten Andy Miles zu Gast. Das Programm verspricht passend zum Motto der Musiktage eine „Wanderung zwischen den Welten“. Geplant ist eine musikalische Reise von Mozart über lateinamerikanische Klänge bis hin zu Klezmer und Jazz.

Mit Swing und Jazz in Reinkultur geht es dann am Samstag, 23. November, um 20 Uhr in Dörnigheim im Evangelischen Gemeindezentrum weiter. Die Bischofsheimer Sängerin Annika Klar gesellt sich erneut zur IKS Big Band. Ein Liederabend in der Alten Kirche am Main in Dörnigheim wird die Veranstaltungsreihe am Samstag, 30. November, um 19 Uhr beschließen. Die am Theater Freiburg engagierte Sopranistin Samantha Gaul, die bereits in der Alten Kirche konzertiert hat, wird gemeinsam mit einer Mezzosopranistin unter dem Titel „Dardi d'Amore“ Lieder und Duette aus der Barockzeit interpretieren.

 

Die Bischofsheimerin Edelgard Hildebrand aus der Stoltzestraße hat im Oktober ihren ersten Bildband herausgebracht. Zu sehen sind 160 Abbildungen ihrer Bilder, von Aquarell bis    Acryl, von Landschaftsmotiven bis hin zu Porträts. Seit rund 30 Jahren malt Hildebrand immer schon nebenbei. Die Ideen für Motive kommen ihr meistens spontan. Die Momente hält sie dann fotografisch fest. Dadurch, dass man heutzutage ja immer das Handy griffbereit hat, ist das viel einfacher geworden. Wie viele Bilder ihr Werk insgesamt zählt, kann sie nur schätzen, insgesamt etwa 250 Bilder.

 

In der Aula der Büchertalschule las Ingo Siegner Ende Oktober aus seinem Werk Vater des Drachen Kokosnuss“. Die Autorenlesung ist Teil des Schulprogramms wie auch der Vorlesewettbewerb oder der Lesetag, um die Lesekompetenz zu stärken.“ Alle vier Jahrgänge der Grundschule kommen in den Genuss, den Schriftsteller live zu erleben.

Siegner nimmt seine Fans und kritischen Leser ernst. In einfachen Sätzen und sehr offen beantwortet er die Fragen der Kinder; er spricht ihre Sprache, ohne sich anzubiedern, ist humorvoll, fröhlich und witzig und seinem Publikum sehr zugewandt. Fast zwei Stunden lang erzählt der freie Autor und Illustrator davon, wie er in Hannover lebt und arbeitet.

Lange habe er nicht so recht gewusst, was er eigentlich werden wollte, erzählt der Autor, aber er habe schon immer gerne für Kinder Geschichten erfunden. Irgendwann habe er für einen Jungen zum Geburtstag eine Karte gezeichnet, mit Drachen und anderen Figuren. Die habe zufällig ein Verleger gesehen und gefragt, ob man daraus nicht eine Geschichte machen könne. So sei „Kokosnuss“ entstanden. Am Anfang hätte er noch nicht von seinen Büchern leben können, mittlerweile aber verdiene er so viel, dass er und seine Frau gut davon leben könnten. Seine Geschichten sind weltweit in viele Sprachen übersetzt worden, die Figuren und ihre Fähigkeiten, ihr Witz, faszinieren Kindergenerationen seit fast zwei Jahrzehnten.

 

Einen feinsinnigen musikalischen Abend auf hohem künstlerischem Niveau erlebten die Besucher der Hochstädter Kirchenkonzertreihe Ende Oktober in der evangelischen Kirche. Die Flötistin Heike Nicodemus und der Gitarrist Maximilian Mangold hatten ein Programm mit romantischen Serenaden dabei. Die Künstler greifen auf Nachbauten historischer Instrumente zurück. So stellte sich Heike Nicodemus mit einer Traversflöte vor, die nach einem Vorbild aus dem Jahr 1789 gebaut wurde. Im Gegensatz zur heute üblichen Querflöte sorgt die Traversflöte für einen deutlich wärmeren Klang, was bei der Wiedergabe der romantischen Kompositionen sehr zupass kam. Dass die Traversflöte ideal mit dem ebenfalls zu filigraneren Tönen neigenden Nachbau einer Biedermeiergitarre aus dem frühen 19. Jahrhundert harmoniert, wurde bereits zu Beginn des Abends beim Nocturne des Italieners Francesco Molino deutlich.

Maximilian Mangold seinerseits nahm durch sein pointiertes, bisweilen auch sublimes Gitarrenspiel für sich ein.

 

Das Weltbühnchen Wachenbuchen eröffnet Ende Oktober die Herbstsaison mit der Komödie „37 Ansichtskarten“. Diese werden im Stück nur kurz erwähnt, auch auf der metaphorischen Ebene bleiben sie offen. Dennoch hat die Komödie die Zuschauer nicht nur zum Lachen, sondern auch ein wenig in Grübeln gebracht – über schrullige Personen und merkwürdiges Verhalten. Ist nicht jeder Mensch irgendwie komisch?

 

Die Maintaler Kabarettgruppe „Mikrokosmos“ bot Ende Oktober wieder im evangelischen Gemeindehaus Hochstadt ihr Spitzenprogramm. Die über 100 Gäste haben sich schlapp gelacht und applaudierten frenetisch. Derzeit gehören über 20 Kabarettisten des Hochstädter Humor- und Musikvereins „Edelweiß“ (HMV) unter der Leitung von Frank Walzer dazu, 14 stehen auf der Bühne. Die Nummern aber denken sich alle aus. Und entwickeln sie auch auf die Spitze, spielen sie mal solo, mal im Duett, mal mit mehreren. Ihre Sketche haben enormen Biss, sie gehen thematisch teilweise weit über den Rahmen der Stadtpolitik hinaus, nehmen den allgemeinmenschlichen und zeitgenössischen Alltag aufs Korn. Die Mehrzahl der Nummern hat einen gewissen politischen Bezug:

Im vorigen Jahr bildete die Datenschutzgrundverordnung das Rahmenprogramm im Programm, heute die Suppentöpfe des guten – oder weniger guten – Geschmacks. Und im „eigentlichen“ Programm nimmt natürlich der lokale, regionale Bezug den höchsten Stellenwert ein. Die „Antragsprüfung“ nimmt die Vereinsmeierei oder das „Wir sind Entscheider, Ihr seid Bürger“ aufs Korn, wo Anträge „einfacher Bürger“ schlicht in der Abteilung „Abschmettern“ bearbeitet werden, jene „honoriger“ Zeitgenossen in der Sektion „Begünstigung“.

 

Seit Anfang des Jahres ist Jasmin Möller mit ihrer Band „Jasmin M. und Band“ in neuer Formation wieder auf den Bühnen der Region unterwegs. Im November stehen sie sogar im Finale des 37. Deutschen Rock und Pop-Preises, der seit 1983 jährlich vom Deutschen Rock und Pop-Musikverband an Musiker und Bands vergeben wird. „Wir sind in der Kategorie 'Bester Rocksong' nominiert“, erzählt Jasmin Möller. Mit ihrem Song „Du bist der“ hat sich die fünfköpfige Band rund um die Sängerin um den Musikpreis beworben. Diesen werden sie am Samstag, 14. Dezember, live auf der Bühne in der Siegerlandhalle performen – vor der Jury, die aus Fachleuten der Musikbranche und aus Vertretern der Stifter des Kulturpreises, unter anderem dem Deutschen Musikrat und dem Bundesinnenministerium, besteht.

Schon immer hat Jasmin Möller in verschiedenen Bands gesungen. Die Idee, auch selbst Songs zu schreiben, kam ihr spontan. „Ich habe mir vor vier Jahren eine Gitarre gekauft und es einfach ausprobiert“, sagt sie. Rund 25 Lieder sind in dieser Zeit entstanden. „Das geht praktisch wie von alleine“, sagt Möller. „Erst spiele ich auf der Gitarre ein paar Akkorde, dann kommt die Melodie hinzu und zuletzt der Gesang.“ So sind also alle Lieder von Jasmin M. und Band echte Eigenkompositionen. Auf der Online-Musikplattform „Soundcloud“ haben Nutzer weltweit ihre Songs schon mehr als 1,5 Millionen Mal gehört. Die anderen Bandmitglieder, Nikolai Schlott (Schlagzeug), Erik Neie (Bass) und die beiden Gitarristen Andy Stracka und Miguel Navarro hat Möller über Anzeigen im Internet gefunden. Immer mit dem Ziel, sich selbst irgendwann im Radio zu hören.

 

Am 21. November, zeigt „Kino vor Ort“ um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bischofs­heim den Film „Nurejew – The White Crow“. Im Mittelpunkt der Handlung dieses Films steht der Ballett-Superstar Rudolf Nurejew, der 1938 in der Nähe von Irkutsk in der Sowjetunion geboren wurde und 1993 in Frankreich gestorben ist. Die dramatische Flucht Nurejews in den Westen im Jahre 1961, also zur Zeit des „Eisernen Vorhangs“, ist das Hauptthema des Films. Während eines Gastspiels des Kirow-Ensembles in Paris entzieht sich der Tänzer immer stärker dem Einfluss seiner Aufpasser und bittet schließlich, kurz vor seinem Rückflug, um politisches Asyl. Der Film am Nachmittag widmet sich einer seit Jahrzehnten von Kindern geliebten Figur, dem sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen.

 

Die Mitglieder der Spielgemeinschaft HdB sind Bühnenbildner, Kostümschneider, Maler, Schreiner und Raumausstatter. Gut vier Wochen vor der Generalprobe für das diesjährige Weihnachtsmärchen „Frau Holle“ wird Anfang November im Gemeindesaal der katholischen Pfarrgemeinde St. Theresia jeden Samstag mit viel Kreativität gearbeitet. Thomas Hemmerich kennt das Drehbuch von Anfang an und skizziert mit den ersten Proben seine Ideen für das Bühnenbild, das jetzt maßstäblich umgesetzt wird. Seit etwa 15 Jahren ist der IT-Ingenieur für Bühnenbau, Musik und Technik verantwortlich. Regie zu „Frau Holle“ führt Mutter Andrea Schultheis, die das auf das Ensemble umgeschriebene Märchen in Szene setzt: „Wir sind nah am Original geblieben“, sagt Schultheis, „haben dem bekannten Märchen neue, auch lustige Elemente hinzugefügt.“

 

Die Volksbühne Maintal holt die mit der Produktion der Komödie am Altstadtmarkt aus Braunschweig erstmals ein Kinderstück nach Maintal, möchte dieses Angebot gerne fest in ihr Programm aufnehmen: Charles Dickens' „Die Weihnachtsgeschichte“. „Die Idee, Kinder ans Theater heranzuführen, ist uns besonders wichtig“, erklärt Katharina Lüer, die gemeinsam mit ihrem Mann Ulrich vor knapp einem Jahr den Vorsitz der Volksbühne Maintal übernommen hat. Damals rettete das theaterbegeisterte Wachenbucher Ehepaar den Verein vor dem Aus. Seitdem stehen beide im regen Austausch mit verschiedenen Tourneetheatern, um die jeweiligen Spielzeiten zu planen. Dabei möchten die Lüers nun auch das jüngere Publikum gezielt ansprechen, um einerseits schon früh die Freude am Theater zu wecken und andererseits auf diesem Weg die Eltern der Kinder auch mit dem Standard-Programm der Volksbühne zu erreichen. Dickens' „Weihnachtsgeschichte“, die am Montag, 9. Dezember, im Bürgerhaus Bischofsheim aufgeführt wird, richtet sich vor allem an Grundschulkinder. Drei Schulen haben bereits mit den dritten und vierten Klassen ihren Besuch angekündigt.

 

Carola S. Ossig hat drei frische Geschenkebändchen veröffentlicht. Ihre Begeisterung für das Schreiben begann bereits in ihrer Schulzeit. Mittlerweile hat sie ihre Passion zum Beruf gemacht und schon einige Bücher veröffentlicht. Krimis, Komödien, Gedichte – Carola S. Ossig ist nicht nur eine begeisterte Autorin, sondern deckt auch allerlei Genres ab. In den Büchern stecken viele autobiographische Bezüge, und die Geschichten sind auch teilweise miteinander verknüpft.

Das erste Buch der Reihe nennt sich „Gedunst“. Es umfasst Gedichte, die Ossig im Laufe ihres Lebens geschrieben hat. Ergänzt werden die Gedichte jeweils mit Kunstwerken einer befreundeten Malerin, die die sehr persönlichen Inhalte unterstreichen.

Im zweiten Band „Humor hat der, der trotzdem lacht“ veröffentlicht Ossig lustige Anekdoten, die sie aufgeschnappt und aufgeschrieben hat. Die Inspiration für den dritten Teil „Hundeherz im Doppelpack“ kam von ihrem Ehemann. In dem Buch wird das Leben des Hundes Ronny aus dessen Sicht beschrieben. Mit ihren Geschenkbändchen hat sie Anfang Dezember drei kleine, aber feine Bücher herausgebracht,

 

Junges Theater Wachenbuchen zeigt Stück „An der Arche um Acht“:

Das Junge Theater Wachenbuchen probt seit August. An dem Stück „An der Arche um Acht“,

ein Buch von Ulrich Hub. Die Leitung hat der Theaterpädagoge Christoph Goy, der seit fast 20 Jahren in Wachenbuchen tätig ist und fünf Theatergruppen leitet. Das Stück handelt von zwei Pinguinen, die vor der Sintflut auf die Arche Noah geschickt werden und ihren dritten Freund nicht zurücklassen wollen. Es sind Pinguine, die sich mit der Existenz Gottes auseinandersetzen – das Familienstück beschäftigt sich zwar mit einer der ältesten Geschichten, die man aus der Bibel kennt, ist aber sehr lustig und kreativ untermalt. „Niemals lässt ein Pinguin einen anderen Pinguin im Regen stehen!“, diese Philosophie aus dem Stück verkörpert das Team rund um die Aufführung recht gut.

 

Nachwuchs-Filmemacher gewinnen Preis beim Kurzfilmfestival:

Die Augen leuchten, die Gesichter strahlen und alle sechs Jungs wollen gleichzeitig erzählen. Es ist Freitagabend, 19 Uhr, doch wenn sie über ihr Hobby sprechen, dann kennt die Begeisterung der Jugendlichen kaum Grenzen. Fynn, Jonathan, Luca, Oliver, Tim und Timo sind sechs Schüler der Albert-Einstein-Schule und haben zum ersten Mal einen Beitrag zum Maintaler Kurzfilm-Festival eingereicht – und gleich auf Anhieb die Zuschauer überzeugt: Der Kurzfilm „Luther“ hat am besten gefallen und den Publikumspreis gewonnen. Erstaunlich und bemerkenswert, dass den Jungs dies mit einem religiösen, historischen und durchaus anspruchsvollen Thema gelungen ist: mit dem Reformator Martin Luther. Gedreht haben sie den Lutherfilm in der Kirche in Hochstadt und Bischofsheim und in Jonathans Kreuters Schuppen („Szene in der Zelle“). Luther war auch nicht das erste gemeinsame Filmprojekt der Jungs. Bereits in der siebten Klasse hatten sie im Kunstunterricht an einem kreativen Wettbewerb teilgenommen. Kurz darauf haben sie es Fan-Filmen zu Star Wars versucht, allerdings diese nie wirklich fertiggestellt. Sie arbeiten an einem Beitrag zu „Jung und Abgedreht“, dem Hanauer Kurzfilmfestival für junge Filmschaffende, das am 26. Januar 2020 zum achten Mal stattfinden wird.

 

Bücher:

In der Klasse 6b der Einsteinschule ist im Februar nach und nach eine riesige bunte Plakatwand entstanden, deren Poster zur Illustration der einzelnen Buchvorstellungen dienten. Die Präsentationen und die Poster animieren immer wieder die anderen Sechstklässler, selbst einmal ein dort vorgestelltes Werk zu lesen. Lesen ist also nicht nur eine ausgesprochen schöne, kurzweilige und interessante Sache, sondern es hilft auch, sich nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in anderen Fächern zu verbessern. Die Klasse 6b drückt jetzt erst einmal ihrer Mitschülerin Emilija, die im Dezember den Schulentscheid im Vorlesewettbewerb gewonnen hat, ganz fest die Daumen, wenn sie beim Kreisentscheid in Freigericht erneut mit einem fesselnden Lesevortrag Jury und Publikum begeistern will (22. Februar).

 

Am 22. April ist „Welttag des Buches“. Wenn Schüler in den Pausen durch die Tür der Stadtteilbüchereien stürmen, dann nicht, um sich neuen Lesestoff auszuleihen. Die interessieren sich vor allem für die DVDs. Schon seit Jahren beobachtet Nadine Marnette mit Bedauern das schwindende Interesse an Literatur. Wenn Kinder in der fünften, sechsten Klasse sind, gibt es einen regelrechten Einbruch. Das hält dann bis ins frühe Erwachsenenalter an. Vor allem Streaming-Angebote für Filme und Musik machten Büchern Konkurrenz. E-Books hingegen werden als ergänzendes Angebot genutzt. Das haptische Erlebnis, ein Buch in den Händen zu halten, die Seiten umzublättern, das lässt sich nicht ersetzen. Neben einigen Klassikern stehen hier durchweg aktuelle Titel. Sobald ein Buch fünf, sechs Jahre alt ist, sortieren wir es aus. Das wird nicht mehr gelesen. Die Zeiten sind einfach schnelllebiger geworden. Die Konzentrationsfähigkeit hat deutlich nachgelassen. Einmal jährlich gibt es für jede Jahrgangsstufe eine Aktion in der Bücherei ihres Stadtteils. Natürlich geht es ums Lesen, aber auch um Spaß und Spiel. An thematisch aufeinander abgestimmten Stationen warten Lese-, Schreib-, Bastel- und Rätselaufgaben auf die Schüler. Für die Jüngeren gibt es regelmäßig das Bilderbuchkino und einmal monatlich finden Vorlese- und Bastelnachmittage statt. Lesen allein zieht leider nicht mehr. Aber in der Kombination erreichen wir mehr Kinder, nämlich auch die, die zum reinen Vorlesen nicht gekommen wären. Auch ein Comic ist Lesen und schafft einen Zugang zu Literatur.

 

Im April bot die Bücherei der Stadt Maintal in Zusammenarbeit mit Charly Quiring und Gabriel Reitz von der Jugend- und Familienhilfe Welle und Carsten Stein, Kinder- und Jugendfußballtrainer der Kewa Wachenbuchen, eine abwechslungsreiche Ferienfreizeit. Sport, Spiel und Spannung standen auf dem Programm. In dieser Konstellation richtet sich das Angebot zum ersten Mal an Kinder im Grundschulalter. Über „Ball trifft Buch“ will man schon früh das Interesse der Kinder am Lesen und auch an Büchern wecken. Für die 16 Schüler der Maintaler Grundschulen begann der erste Tag der Aktion zunächst in der Sporthalle der Erich-Kästner-Schule mit dem Ball. Sich bewegen, kennenlernen und akzeptieren standen im Vordergrund. Der Mittwochvormittag startete in der Bücherei mit einer Einführung in die Bibliotheksordnung. Bücher mit roten Aufklebern sind Kinderbücher.

Mit weiß ist Literatur für Erwachsene markiert und grün weist auf ein Sachbuch hin.

 

Anlässlich des Tags der Bibliotheken am 24. Oktober wird von 16 bis 18 Uhr in der Bücherei Bischofsheim, Adalbert-Stifter-Straße 51 (auf dem Gelände der Erich-Kästner-Schule) für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren vorgelesen und anschließend gemeinsam gebastelt.

Rund 38.000 Medien – von der Zeitschrift über Bücher, CDs, DVDs und Spiele – gibt es in den vier Maintaler Stadtteilbüchereien. Während in Wachenbuchen der Schwerpunkt auf Kinderliteratur bis zur fünften Klasse liegt, ist Hochstadt der einzige Standort, an dem Leser eine heimatkundliche Abteilung finden. In Bischofsheim wiederum gibt es eine Abteilung mit Spielen. Immerhin 40.000 Euro stehen der Büchereileiterin jährlich für Neuerwerbungen zur Verfügung. Wenn zusätzlich ein Landeszuschuss von 12 500 Euro fließt, können dafür rund 2.500 bis 3.000 neue Medien angeschafft werden. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf Belletristik. Sachliteratur spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. In Dörnigheim und Bischofsheim gibt es vor allem Literatur rund ums Kochen und Hobbys.

Bestleiher in den Maintaler Büchereien Kinderliteratur ist „Gregs Tagebuch“ (nicht nur bei den Jungs) und „Die Schule der magischen Tiere“. Bei den Mädchen ist es „Lotta-Leben“. Extrem beliebt sind auch Mine-Craft-Abenteuer und das Thema Star Wars. Für die Kleinsten sind es Bilderbuchlieblinge wie „Mama Muh, Lieselotte und Zilly“ Belletristik für Erwachsene: Familiensagen sind stark nachgefragt, zum Beispiel Elena Ferrante, Carmen Korn: „Jahrhundert-Trilogie“, Peter Prange: „Eine Familie in Deutschland“. Auch nordische Krimis sind weiterhin sehr beliebt. In den Maintaler Büchereien sind alle Bücher vertreten, die auf den Bestsellerlisten.

 

 

 

 

Verkehr

 

Parkplatzmangel gibt es in Maintal zum Beispiel rund ums Opel-Eck und der Altstadt in Dörnigheim sowie in der Goethe-, Schiller- und Gerhardt-Hauptmann-Straße in Bischofsheim.

Da ist einerseits die Zunahme des Individualverkehrs. In den meisten Familien gibt es mindestens zwei Autos. Doch in der Stellplatzsatzung sind pro Wohneinheit in Häusern ab zwei Wohnungen nur eineinhalb Parkplätze vorgesehen. Hinzu kommt, dass private Stellflächen auf dem eigenen Grundstück oder in der Garage nicht immer genutzt und Autos stattdessen auf der Straße abgestellt werden, sodass sich die Situation zusätzlich verschärft.

Die Frage, ob die Stellplatzsatzung in ihrer aktuellen Fassung noch zeitgemäß ist – die Regelung der eineinhalb Stellplätze etwa gilt seit mindestens 1986 – stellt sich aus Sicht der Verwaltung nicht. Das hat seine Gründe: In den letzten Jahren sind die Grundstückspreise und die Baukosten stark gestiegen. Durch eine höhere Stellplatzforderung würden die Kosten für Wohnraum weiter steigen.

Eine Alternative können Tiefgaragen sein. Deren Einrichtung verpflichtend vorzuschreiben, ist jedoch nicht realistisch, auch bereits aufgrund von unterschiedlichen Bodenverhältnissen.

Die baulichen Voraussetzungen sind dabei nur die eine Seite. Höhere Baukosten durch die Errichtung einer Tiefgarage und in der Folge höhere Mieten, die man aus städtischer Sicht vermeiden möchte, die andere

Bewohnerparken werde nur in Bereichen eingerichtet, in denen es aufgrund historisch gewachsener Bebauung und damals fehlender städtischer Stellplatzsatzung überhaupt keine Stellplätze auf den privaten Grundstücken vorhanden sind und die angrenzende Bebauung aus mehrgeschossigen Gebäuden mit vielen Wohnungen besteht. Doch in Maintal verfügten nahezu alle Grundstücke über private Stellplätze auf den Grundstücken [Das Parkproblem gibt es in der ganzen Stadt: Die Straßen sind an sich breit, aber auf beiden Seiten steht Auto an Auto. Das liegt vor allem daran, daß die vorhandenen Garagen zweckentfremdet werden. Aber so finanziert die Allgemeinheit die kostenlosen Parkplätze für Einwohner auf der Straße].

 

Die Einkäufe erledigen und währenddessen das Auto auftanken – wohlgemerkt mit Strom: Das können Kunden des Globus-Markts. Denn dort betreibt die Maintal-Werke GmbH zwei Ladesäulen für Elektroautos, die nun der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt wurden. Seit vergangenem Herbst liefen die beiden Stationen im Probebetrieb. Jede der Säulen verfügt über zwei Ladepunkte, das bedeutet, dass bis zu vier Elektroautos gleichzeitig mit Strom betankt werden können. Der Globus-Markt hat für die beiden Säulen Teile seines Grundstücks zur Verfügung gestellt sowie vier seiner Parkplätze. Diese sind mit einer Markierung versehen, die darauf hinweist, dass es sich um E-Stromladeplätze handelt.

Aktuell unterhalten die Maintal-Werke nun sechs E-Ladepunkte: Neben jenen vier am Globus-Markt noch zwei weitere am Sportzentrum Dicke Buche an der Wilhelmsbader Straße in Dörnigheim. Und das Netz soll weiter wachsen. So ist bis Ende des Jahres eine Erweiterung auf insgesamt 22 Ladepunkte im Stadtgebiet vorgesehen. Besitzer von E-Autos, die in Maintal auftanken wollen, können darüber hinaus noch auf die Ladesäulen der Maintaler Firma 4xpress zurückgreifen, die im Rahmen ihres E-Carsharing-Projekts „mobiliteet“ mehrere Ladesäulen in allen vier Stadtteilen betreibt.

 

Der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main hat kürzlich den Bau von Seilbahnen ins Gespräch gebracht, um Pendlerströme zu entlasten. Ein Standort könnte die Loh zwischen Maintal und Niederdorfelden sein. Klaus Büttner, der Bürgermeister von Niederdorfelden, hatte bereits vor einigen Wochen einen Pendleranschluss mit Seilbahn nach Bad Vilbel vorgeschlagen. Vom Parkplatz am Wald auf der Loh [Große oder Kleine Loh?] könnte eine Seilbahn zum Festplatz nach Bad Vilbel führen. Von dort aus ist es nicht weit zur S-Bahn-Haltestelle in Richtung Frankfurt. Ein Standort auf Maintaler Gemarkung wäre unabdingbar. Das Baugebiet am Berghof könnte beispielsweise ins Gespräch gebracht werden.

Ein anderer Vorschlag war, daß sie einerseits an einen Bahnhof mit S-Bahn­anschluss angebunden wird und andererseits gut erreichbar mit dem Pkw oder zu Fuß sind und über ausreichend Parkplätze verfügten.

[Die Idee mit der Seilbahn ist weltfremd. Wer erst einmal im Auto sitzt, fährt auch bis zur Arbeitsstelle - trotz Stau. Wo sollen denn die vielen Autos an der Lohe hin? Da müßte man wohl den ganzen Wald abholzen. Und wenn man näher an die Wohngebiete herangeht? Was soll eine Seilbahn neben dem Bahnhof? Der Bahnhof genügt doch für den Verkehr.Selbst eine Seilbahnstation am Berghof in Wachenbuchen ist schon zu weit für Einwohner am Südrand oder Ostrand des Ortes. Und was soll eine Station am Bahnhof West, da kann man doch gleich mit dem Zug fahren, schnell und mitten in die Stadt. In Bad Vilbel müßte man ja wieder ein Stück laufen bis zur S-Bahn. Da sind Expreß-Buslinien besser].

 

Anfang April wurde wieder ein „Blitzmarathon“ durchgeführt, eine Geschwindigkeitskontrolle über den ganzen Tag. Die Autofahrer halten sich an diesem Tag größtenteils an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Beamten hatten es in Maintal nicht leicht, eine geeignete Stelle für das Lasergerät und die Kontrollstation zu finden.

Zum einen brauchen sie eine längere gerade Strecke, um die Geschwindigkeit der Autos gut messen zu können. Zum anderen müsse es eine geeignete Stelle für die anderen Beamten geben, die die Verkehrssünder aus dem Verkehr ziehen und direkt zur Kasse bitten. Denn siekönnen mit dem Lasergerät keine Fotos anfertigen. Sie müssen den Verstoß also sofort ahnden. In einer Entfernung von bis zu einem Kilometer kann der Laser die Schnelligkeit messen – allerdings nicht speichern. Für das Protokoll über diese Kontrolle muss die ganze Zeit selbst gezählt werden, wie viele Autos gemessen wurden. Der Blitzmarathon, der einmal pro Jahr in mehreren Ländern stattfindet, ist Präventionsarbeit. Es geht dabei nicht darum, möglichst viel Geld in die Kassen zu spülen, sondern darum, dass die Verkehrsteilnehmer bewusst auf ihre Geschwindigkeit achten Denn zu schnelles Fahren ist Ursache Nummer eins für Unfälle. Darum gibt die Polizei auch im Vorfeld bekannt, an welchen Orten sich an diesem Tag Kontrollpunkte befinden. So können sich die Verkehrsteilnehmer darauf einstellen und ihr Tempo anpassen [Wenn man nur auf geraden Strecken messen kann, dann ist das eine Kapitulation vor den Rasern].

 

Im November entschied das Parlament, dass die Einführung eines 365-Euro-Tickets für das Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) unterstützt werden soll. Mitte Oktober aber hat der RMV ein Schreiben an das Bundesverkehrsministerium geschickt und sich damit als Modellregion für ein 365-Euro-Ticket für alle ÖPNV-Fahrgäste im Rahmen eines Modellprojekts des Bundes beworben.

 

Private Blitzer sind nicht erlaubt. Diese Grundsatzentscheidung hat das Oberlandesgericht Frankfurt im November getroffen. Kommunen dürfen also mobile Geschwindigkeitskontrollen nicht durch externe Dienstleister vornehmen lassen. Andernfalls können gegen die Bußgeldbescheide Rechtsmittel eingelegt werden. In Maintal aber werden die Kontrollen ausschließlich durch städtische Ordnungspolizeibeamte vorgenommen worden – vom Aufbau der Messgeräte, über die Kontrollen selbst, bis hin zur Ahndung der Verstöße [Deshalb sind sie auch so selten,].

Ergänzend zum eigenen Geschwindigkeitsmessgerät mietet die Stadt zusätzlich für 50 fest eingeplante ganztägige Kontrollen im Jahr eine Messanlage inklusive Fahrzeug und Fahrer von einem privaten Dienstleister. Aber auch dann liegt die Hoheit für die Messungen bei der Stadt. Darüber hinaus gibt es – je nach Arbeitsaufkommen und personeller Besetzung im Bereich der Ordnungsbehörde – mobile Messungen mit dem eigenen Gerät. Die mobilen Messungen wurden seit 2016 kontinuierlich ausgeweitet von 86 Messungen auf 141 im Jahr 2017 und 161 Kontrollen im zurückliegenden Jahr [Eigene Messungen also dreimal die Woche, aber nur stundenweise, ganztägig einmal die Woche]. Zu den Top-Drei-Messstellen im Stadtgebiet gehörten 2018 übrigens die Goethestraße mit 13 Kontrollen, die Bahnhofstraße im Bereich des Klingseegebiets mit zwölf Messungen und die Kennedystraße auf Höhe der Bushaltestelle mit elf Überwachsungsterminen [Also nicht einmal eine pro Woche].

Neben der Geschwindigkeitsüberwachung gehört auch die Kontrolle des ruhenden Verkehrs zu den Aufgaben der städtischen Ordnungspolizei. Mitarbeite privater Dienstleister sind auch in Maintal im Rahmen der Präventivstreife unterwegs. Die Stadt bekommt durch einen weiteren Dienstleister zwei Vollzeit-Kräfte überlassen, die vor allem in den Abend- und Nachtstunden unterwegs sind. Zwar gab es im Vorjahr drei Neueinstellungen in Vollzeit, in deren Folge die Kontrolldichte erhöht und die Dienstzeiten Montag bis Freitag auf 7 bis 19 Uhr ausgeweitet und ein regelmäßiger Sonntagsdienst installiert werden konnte, doch für die Randzeiten bedarf es zusätzlichen Personals. Insgesamt wurden 2018 genau 8.605 Vergehen im Stadtgebiet zur Anzeige gebracht – mit Blick auf die Vorjahre ein recht konstanter Wert [Immerhin mehr als 20 am Tag].

 

Wegen eines Busstreiks im November mußten Pendler und Schüler auf Autos umsteigen:

Vor dem Schulzentrum in Bischofsheim bildeten sich am Dienstagmorgen lange Autokolonnen. Statt des regulären Schulbusverkehrs waren vor allem Eltern im Einsatz, um den Nachwuchs zur Schule zu fahren. Der Stadtverkehr Maintal hatte mitgeteilt, dass im November

bis auf Weiteres die SVM-Linien bestreikt werden. Die meisten befragten Eltern fahren ihre Kinder üblicherweise nicht zur Schule oder nur sehr selten. Doch nicht alle Eltern zeigen diese Initiative. „Beim letzten Busstreik waren nur zwölf von 29 Kindern in der Klasse“, berichtet eine andere Mutter, die den Kopf über die Reaktion mancher Eltern schüttelt.

Aber die städtischen Ordnungspolizeibeamten richteten ihr wachsames Auge verstärkt auf das Schulzentrum in Bischofsheim. Auf der Goethestraße jenseits des Schulgeländes geht es überraschend geordnet zu – trotz weniger Parkplätze und zahlreicher Autos. Dass dem so ist, dafür sorgen die Mitarbeiter des Ordnungsamts in ihren auffällig gelben Westen. Wer im Halteverbot oder auf dem Gehweg parkt, wird prompt von den Beamten angesprochen, die frühzeitig eingreifen, um ein Verkehrschaos und damit eine Gefährdung der Kinder zu verhindern.

Es besteht ab er zum Beispiel die Möglichkeit, auf Höhe der Gerhart-Hauptmann-Straße zu halten, die Kinder dort aussteigen zu lassen, zu wenden und weiterzufahren. Aber auch der Parkplatz des Bürgerhauses Bischofsheim bietet sich an. Von dort können die Kinder den kurzen Weg über den Flugzeugspielplatz nehmen. Denn der Hol- und Bringservice der Eltern mag gut gemeint sein, ist aber in vielerlei Hinsicht ein Problem. Zum einen wird die Selbständigkeit der Kinder unterbunden, zum anderen entstehen durch das erhöhte Verkehrsaufkommen vor den Schulen schnell gefährliche Situationen für andere Kinder.

 

Kein Platz für E-Autos in Maintal im November: Ahmet Cetiner ist Geschäftsführer von „mobiliteet“, einem Unternehmen, das Carsharing mit Elektroautos anbietet. Damit das Geschäftsmodell in Maintal funktioniert, hat der Bischofsheimer 2017 acht Ladesäulen und 2019 vier weitere in den Stadtteilen errichten lassen, die er seitdem betreibt. Über die dazugehörigen öffentlichen Stellflächen hat er mit der Stadt Maintal einen Gestattungsvertrag geschlossen, der ihm die Nutzung der Parkplätze gestattet. Diese sind aber nicht allein den Carsharing-Fahrzeugen von „mobiliteet“ vorbehalten, sondern können von allen E-Autofahrern in Anspruch genommen werden. Das ist allerdings nur stark eingeschränkt möglich.

„Immer wieder habe ich das Problem, dass ich oder Kunden die E-Autos nicht zurückgeben oder laden können, weil die Stellflächen durch Pkw mit Verbrennungsmotor blockiert sind“, erzählt Cetiner. Für den Unternehmer ein Ärgernis, das nicht nur mit der zeitaufwändigen Suche nach einem freien Ladeparkplatz verbunden ist, sondern auch einen wirtschaftlichen Schaden bedeutet. Schließlich kann er seine Fahrzeugflotte nur vermieten, wenn die Akkus aufgeladen und die Autos fahrbereit sind, und die Ladestationen sind nur wirtschaftlich, wenn auch andere Nutzer

In diesen Fällen werden 25 Euro Verwarngeld für einen Parkverstoß mit Behinderung fällig,

aber die Flächen waren weiterhin regelmäßig blockiert. Cetiner bezweifelt, dass tatsächlich Kontrollen erfolgt sind. „Laut eigener Aussage der Stadt war seit 2017 die Beschilderung nicht korrekt, sodass die Grundlage für die Erteilung einer Verwarnung fehlte“, sagt er. So wies etwa am Standort Kennedystraße ein Schild darauf hin, dass auf den Flächen mit Parkscheibenregelung „Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs frei“ sind. Kein Hinweis auf ein Parkverbot für Pkw mit Verbrennungsmotor.

Die Stadt teilte mit, daß man keine Parkkontrollen durch einen privaten Dienstleister auf öffentlichen Flächen erlaube werde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Cetiner bereits einen Vertrag mit dem privaten Dienstleister Parkwatcher vereinbart. Schilder wiesen nun auf die Elektroparkplätze und die Kontrolle durch Parkwatcher hin. Die Ladesäulen-Parkplätzen waren wieder verfügbar. Allerdings nur für ein paar Tage. Dann wurden die Schilder von Parkwatcher durch die Stadt entfernt. Grund: „Die Flächen dürfen ausschließlich durch unseren Außendienst der Ordnungsbehörde kontrolliert werden. Deshalb haben wir die Beschilderung des privaten Dienstleisters wieder entfernt“, teilt Nicole Bilz mit. Stattdessen wurden nun Halteverbotsschilder installiert, verbunden mit dem Hinweis, dass Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs von diesem Halteverbot ausgenommen sind.

 

In 2018 wurden in Maintal insgesamt 29 Fahrzeuge abgeschleppt. Diese Zahl hat sich in diesem Jahr fast schon verdreifacht: Von Januar bis Ende Oktober 2019 musste das Team der Ordnungspolizei der Stadt Maintal schon 83 mal eine notwendige Abschleppung anordnen.

Darunter waren 32 nicht zugelassene Fahrzeuge – zum größten Teil Autowracks. Für die Beschäftigten der Ordnungspolizei bedeutet die Zunahme der Fahrzeuge ohne Kennzeichen einen immensen Zeitaufwand bei der Bearbeitung der Fälle. Sie ermitteln nach der Abschleppung den letzten Halter. Diese werden dann schriftlich zur Abholung des Fahrzeugs aufgefordert und parallel wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

 

 

Fähre

Im Sommer des vergangenen Jahres hatten sich MKK-Landrat Thorsten Stolz (SPD), Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, Mühlheims Bürgermeister Daniel Tybussek) sowie Landrat Quilling und Erste Kreisbeigeordnete Jäger darauf verständigt, dass die seit Oktober 2017 stillgelegte Mainfähre zwischen Mühlheim und Dörnigheim dauerhaft erhalten bleiben soll. In einem ersten Schritt sind die beiden Kreise in Vorleistung getreten und haben die Kosten für die Instandsetzung und Reparatur übernommen. Für rund 55.000 Euro wurden unter anderem die Hochseilanlage erneuert und der Liegeschaden beseitigt. Der Main-Kinzig-Kreis hatte die Reparaturarbeiten mit 15.000 Euro bezuschusst. Die Arbeiten sind bereits im Dezember des vergangenen Jahres ausgeführt worden. Anschließend erfolgte laut Angaben des Kreises Offenbach die magnetinduktive Seilprüfung. Ferner werde noch ein Funksystem eingebaut und hochgefahren.

Im Februar stand der Kreis Offenbach offenbar in Verhandlungen mit einem möglichen Pächter. Knackpunkt allerdings könnten die Betriebskosten werden: Bei deren Bezuschussung sieht der Kreis nämlich die Anrainerstädte Maintal und Mühlheim in der Pflicht. Im vergangenen Jahr hatte eine Mehrheit im Maintaler Stadtparlament eine pauschale Beteiligung an den Betriebskosten abgelehnt, weil man von Seiten des Kreises Offenbach keine konkreten Summen genannt bekommen habe.

Nun sind die beiden Städte, deren Bürger die Fährverbindung am meisten nutzten, gefordert.

Die Stadt Mühlheim hatte im August des vergangenen Jahres beschlossen, dass ihre Stadtwerke gemeinsam mit der Stadt Maintal die zukünftig laufende Fährverbindung sicherstellen soll. Eine entsprechende Zusage der Stadt Maintal steht noch aus.

Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises hat im Februar in seiner Sitzung beschlossen, den Maintaler Anteil in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro in einer Anschubfinanzierung zu schultern und auch ein Anteil des Betriebsmittelzuschusses der Stadt Maintal vorerst zu übernehmen.

Am 25. März muss das Maintaler Stadtparlament darüber entscheiden, ob die Stadt den Betrieb der Mainfähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim bezuschussen soll oder nicht. Die dazugehörige Magistratsvorlage nennt nun erstmals konkrete Zahlen. Demnach müsste die Stadt bis zu 3.221 Euro monatlich reinbuttern. Auf diese Summe ist die Maximalbezuschussung gedeckelt. Das tatsächliche Defizit soll der Fährbetreiber jeweils zum Jahresende durch eine detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung nachweisen.

Insgesamt bedeutet das in Zahlen: Bei einer Vertragslaufzeit bis Mai 2021 müsste die Stadt Maintal einen Betrag in Höhe von rund 83.700 Euro aufbringen. Abzüglich der bereits zugesagten Anschubfinanzierung von 50.000 Euro durch den Main-Kinzig-Kreis bliebe somit ein konkret zu zahlender Betrag von rund 33.700 Euro. Bei einer Laufzeit bis Mai 2022 läge der Zuschuss bei rund 122.400 beziehungsweise 72.400 Euro. Aber ein Argument drängt sich auch geradezu auf: Warum muss die Mainfähre mit derart hohen Summen subventioniert werden, während wenige Kilometer weiter westlich die privat betriebene Fähre Rumpenheim gänzlich ohne öffentliche Zuschüsse offenbar sehr erfolgreich verkehrt? Es bleibt nur ein Rat: Maintals Stadtverordnete sollten den Mut haben, Nein zu sagen. Der Sinn und Zweck einer Fährverbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim mag zweifellos vorhanden sein. Aber erpressen lassen sollten sich die Maintaler Stadtverordneten dafür noch lange nicht.

Ein SPD-Antrag wollte im März die Übernahme der Fähre durch Maintal vorbereiten. In den folgenden zwölf Monaten könnte man dann einen Zweckverband mit Mühlheim gründen, aber dann hätte man allein das Risiko.

Am 25. März konnten sich SPD, WAM und Grüne in der Sitzung der Stadtverordneten in einem gemeinsamen Änderungsantrag auf finanzielle Zusagen einigen. Anstelle des vom Magistrat vorgeschlagenen monatlichen Zuschusses, der sich bei einer Vertragslaufzeit bis 2022 auf knapp 123.000 Euro summiert hätte, stellten die drei Fraktionen nun einen Betriebskostenzuschuss von insgesamt 50.000 Euro sowie einen Instandhaltungszuschuss von jährlich 25.000 Euro in Aussicht. In beiden Varianten trägt der Main-Kinzig-Kreis 50.000 Euro. Damit liegt der städtische Anteil sowohl in der Magistratsvorlage als auch beim Änderungsantrag bei rund 7. 000 Euro.

Der Unterschied liegt darin, dass der Vorschlag des Magistrats einen pauschalen monatlichen Zuschuss zu den Betriebskosten vorsah, dessen Notwendigkeit am Jahresende durch eine detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung hätte nachgewiesen werden müssen, während WAM, Grüne und SPD stattdessen Instandhaltungskosten zusichern, die nur im tatsächlichen Bedarfsfall fließen. Dieser Betrag ist im Verhältnis zu den jährlichen Zuschüssen für den Stadtbusverkehr lächerlich klein, aber ein wichtiger Beitrag für viele Maintaler. Auch die Stadt Mühlheim hat im April den Weg freigemacht für die Inbetriebnahme der Mainfähre. Auf Mühlheimer Seite werden die Zuschüsse für den Fährbetrieb also komplett aus dem Stadtsäckel bezahlt.

Im Juni wurde dann der Bau einer neuen Mainbrücke m Bereich zwischen der Carl-Ulrich-Brücke in Offenbach und der Mainbrücke in Hanau-Steinheim diskutiert. Der Vorschlag aus Hanau sieht vor, diese östlich des Tierheims zu errichten und auf der Südseite des Mains an die B 43 anzuschließen. Ziel muss es sein, die Kommunen von unnötigen Durchgangsverkehren zu entlasten und die Verkehrsströme in unserer Region zukunftssicher zu lenken – und somit auch die Lebensqualität in unserer Region zu stärken. Angesichts des großen Flächenanteils, den Maintal am Mainufer hat sowie im Hinblick auf die Autobahnanschlüsse wäre der Bau einer Brücke auf Maintaler Gemarkung allerdings durchaus denkbar. Im Juli wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet. Es sind darin drei Schritte festgelegt: die Gründung einer Projektgruppe, die Abklärung des Verkehrsbedarfs und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie [Aber dann gibt es immer noch nicht einen Übergang für Fußgänger und Radfahrer].

Es folgten die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Pächter Mahir Kolbüken, die Sanierungsmaßnahmen an dem Schiff sowie die sogenannte Landrevision, bei der das Fährzeugnis erteilt wurde. Anfang Juli wurde die Fähre wieder ins Wasser gelassen. Nicht all diese Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen waren jetzt schon nötig gewesen. Doch das nötige Fährzeugnis - eine Art TÜV-Plakette- gilt jetzt fünf Jahre.

Mahir Kolbüken, seit 1. Juni offiziell Betreiber der Fähre, stellte sein Konzept vor. Sein Vertrag ist drei Jahre gültig und beinhaltet die Option auf eine Verlängerung um weitere zwölf Monate. Bei den Preisen gibt es eine Erhöhung, auch gegenüber Rumpenheim, jedoch sieht Kolbüken darin kein Problem. „Rumpenheim ist Rumpenheim“, stellte er schmunzelnd klar. Für ihn hätten beide Fähren andere Kunden, weshalb er nicht von einer direkten Konkurrenzsituation ausgehe.

Bei den Betriebszeiten hat sich Kolbüken, - seinerzeit übrigens der einzige Bieter im Ausschreibungsverfahren für einen neuen Betreiber - entschieden, die Fähre täglich von 6 bis 21 Uhr verkehren zu lassen. Dafür habe er drei Vollzeit- und vier Teilzeitbeschäftigte eingestellt. Er selbst habe noch keinen Fährschein, wolle ihn aber zeitnahe machen. Einzelfahrscheine kosten ab sofort für Fußgänger: 0,70 Euro (Zehnerkarten: fünf Euro), Radfahrer: 1,00 Euro (Zehnerkarte: sieben Euro), Mofa/Roller: 1,20 Euro, Motorrad: 1,40 Euro, PKW: 1,80 Euro (Zehnerkarte: 14 Euro), Transporter: 2,80 Euro, Lkw bis 3,5 t: 2,80 Euro, Lkw bis 7,5 t: 4,80 Euro.(

Die Fähre führte bereits am ersten Tag , dem 7. Juli, zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte: Um kurz nach 11 Uhr ist die Fähre aus noch unbekannten Gründen abgetrieben und musste geborgen werden. Laut Aussage einer Anwohnerin ist die Fähre kurz nach dem Ablegen in Richtung Mühlheim leicht nach links abgedriftet. Anschließend habe der Motor aufgeheult und das Schiff sich um die eigene Achse gedreht.

Michael Maul, der Vorsitzende des Deutschen Fähr-Verbandes, sagte, grundsätzlich gibt es zwei Arten von Fahrerlaubnissen, die für das Steuern einer Fähre Voraussetzung seien: Da ist zum einen das „Fährpatent.“ Bei diesem „Fährführerschein“ wird nach 180 Fahrstunden auf einer bestimmten Strecke eine Prüfung abgelegt. Der Fährmann sei dann befugt, Fahrgäste auf dieser Strecke zu transportieren. „Variante B“, sagt Maul, „ist das sogenannte „Längspatent.“ Darin sei das Fährpatent bereits enthalten. Inhaber des Längspatentes seien meist erfahrene Fährleute, sie dürften auf fast allen Fährstrecken fahren.

 

Bernd Schwander, von 1992 bis 2009 selbst Fährmann auf der MS Dörnigheim, hat zumindest eine Vorstellung davon, was passiert sein könnte und erhebt schwere Vorwürfe gegen den neuen Betreiber der Fähre, Mahir Kolbüken. Dieser weist die Beschuldigungen, dass sich die Havarie aufgrund fehlender Fährzeugnisse ereignet habe, vehement zurück.

Er erzählte Kolbüken, den er im Januar kennengelernt hatte, dass er das notwendige Fährpatent habe“, so der 66-Jährige. Im März hart er sein Patent reaktiviert. Damit war erder Einzige an Bord, der ein gültiges Patent hatte.

Als der reaktivierte Fährmann im Ruhestand dann, wie abgesprochen, am Montag um 10 Uhr die Fähre verließ, nachdem er den Mitarbeitern eine Einweisung in das Führen des Schiffes gegeben hatte, hat er noch einmal ausdrücklich klargestellt, dass die Fähre nicht bewegt werden dürfe, wenn er nicht an Bord sei. Dann habe er das Boot am Ufer befestigt und den Motor ausgestellt, was von Kolbüken auf Nachfrage zurückgewiesen wurde.

Nachdem Schwander nach eigener Aussage die Fähre befestigt hatte, besuchte er Ursula Schäfer. Die Dörnigheimerin, die unweit der Fähranlegestelle wohnt, war mit ihrem Mann zusammen von 1975 bis 2002 Betreiberin der Mühlheimer Fähre. Wie Schwander soll auch sie über ein Fährpatent verfügen.

Gegen 11.30 Uhr, als die beiden gerade Kaffee tranken, hörten sie plötzlich den Motor der Fähre. Kurze Zeit später klingelte Schäfers Telefon. Kolbüken rief die ehemalige Fährbetreiberin an und erkundigte sich nach Schwander. Kolbüken sagte: Ich treibe Richtung Fahrwasser´. Dementsprechend hätte Panik an Bord geherrscht. Frau Schäfer hat ihm dann erklärt, was er tun könne:  An Bord gibt es einen Bootshaken, mit dem hätte man versuchen können, sich ans Ufer zu ziehen. Dies habe jedoch anscheinend nicht funktioniert.

Zum Ablauf der Havarie hat Schwander eine genaue Vorstellung: „Wenn man an- und ablegt, müssen die beiden Propeller eine bestimmte Position haben. Ich habe das den Jungs zwar gezeigt, aber das dauert eine Zeit, bis man das richtig kann.“ Daher geht Schwander davon aus, dass die Propeller eine falsche Ausgangsstellung hatten. „Die Fähre ist dann vermutlich in Richtung Mühlheimer Schleuse flussaufwärts getrieben“, spekuliert der Dörnigheimer. Daraufhin seien die Mitarbeiter in Panik geraten und hätten versucht gegenzusteuern.

Das Gierseil, das normalerweise straff gespannt ist, sei dann wegen der fehlenden Spannung gemeinsam mit den zwei Stabilisatorenseilen unter Wasser geraten. Durch den Versuch gegenzusteuern, habe sich die Fähre um ungefähr 180 Grad gedreht. Aus diesem Grund seien die Steuerungspropeller, die sich sonst auf der anderen Seite der Fähre befinden, in die Nähe der Seile geraten. „Die Stabilisatorenseile sind dann unten in die Propeller gekommen“, mutmaßt Schwander, „daraufhin sind sie gerissen und der Motor hat abgewürgt.“ Dann hätte die Fähre nur noch am Gierseil gehängt und wäre navigationsunfähig gewesen.

Diese Version stimmt in den wichtigsten Punkten mit der Aussage Kolbükens überein. Der Heusenstämmer bestätigt, dass sich die Fähre bei den Versuchen gegenzusteuern gedreht habe und so die Stabilisatorenseile in die Propeller gekommen waren.

Eine Gefahr, dass das Schiff in Richtung Offenbach abtreibt, habe aufgrund des intakten Gierseils nicht bestanden. Viel gefährlicher wäre gewesen, wenn das Schiff in die Fahrrinne des Mains gelangt wäre. „Da fahren teilweise mit Benzin oder Öl beladene Tanker. Die können nicht ausweichen. Wenn es eine Kollision gegeben hätte, wäre das sehr schlimm ausgegangen“, fasst Schwander den Ernst der Lage zusammen.

In Kolbükens Variante der Ereignisse soll sich jedoch alles ganz anders abgespielt haben: „Richtig ist, dass der Fährschiffer, Herr Schwander, mir gegen 7 Uhr plötzlich und unerwartet mitgeteilt hat, dass er gegen 8 Uhr einen Arzttermin habe“, erinnert sich der Heusenstammer Fährbetreiber. „Nachdem ich ihm gegenüber mein Unverständnis mit meinem Gesichtsausdruck deutlich gemacht habe, teilte er mir ausdrücklich mit, dass er seinen Dienst weiter versehen wird und den Arzttermin absagt.“

Daraufhin soll Schwander telefoniert haben, weshalb Kolbüken davon ausging, dass der Fährmann seinen zuvor erwähnten Arzttermin absage. „Weder für meine Angestellten, insbesondere den Kapitän, noch für mich gab es auch nur irgendein Anzeichen oder ähnliches, dass Herr Schwander die Fähre unerlaubt verlassen wollte“, versichert Kolbüken. Doch genau das soll dann passiert sein, wie der Fährbetreiber weiter berichtet: „Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich jedoch Herr Schwander unerlaubt und völlig unbemerkt von der Fähre entfernt, welches nur bei dem kurz zuvor erfolgten Erreichen der Dörnigheimer Seite passiert sein kann.“

„Einen schriftlichen Arbeitsvertrag habe ich mit Herrn Schwander nicht geschlossen. Zwar wollte ich dies, er lehnte jedoch eine schriftliche Vereinbarung ab“, bekräftigt der Betreiber der Fähre. Insgesamt findet Kolbüken zum Abschluss deutliche Worte: „Ich kann lediglich feststellen, dass sich Herr Schwander, entgegen der Absprachen, von der Fähre geschlichen hat, womit ich nicht ansatzweise rechnen konnte und zutiefst von seinem Verhalten und seiner nachweislich falschen Darstellung in den Medien enttäuscht bin. Augenscheinlich handelt es sich um widerlegbare Schutzbehauptungen in Vermeidung weiterer Sanktionen in seiner eigenen Person.“

 

Generell hat der Rumpenheimer Fährmann Udo Dill Zweifel an Kolbükens Gesamtkonzept. „Man muss doch nur einmal nachdenken“, beginnt Dill, „er hat anscheinend nur einen Mitarbeiter mit Patent als Aushilfe beschäftigt. Und trotzdem will er täglich 15 Stunden lang fahren. Das kann doch gar nicht aufgehen.“

Doch selbst wenn Schwander nicht der Einzige mit Fährpatent gewesen wäre, so hätten die Mitarbeiter Kolbükens, so Dill, noch einige Zeit gebraucht. „Jede Fähre ist anders. Da ist es egal, wie viel Erfahrung man im Allgemeinen hat. Ich würde mir auch nicht zutrauen, die Mühlheimer Fähre zu fahren, ohne dass die ganze Zeit jemand daneben steht, der das Ding kennt“, fasst der Fährmann zusammen, der bereits seit 1976 über ein Fährpatent verfügt.

Dill, der die Rumpenheimer Fähre gemeinsam mit seinem Bruder vom Vater übernommen hat, trägt das wirtschaftliche Risiko alleine. Allein für die Restaurierung seines Decks musste er beispielsweise 70.000 Euro exklusive Mehrwertsteuer nur an die Werft zahlen. Diese Arbeiten finanzierte er vollständig aus eigener Tasche.

Um das „kleinste“ Fahrpatent zu erwerben, muss man eine bestimmte Zeit unter Aufsicht auf der Strecke fahren, für die man die Genehmigung erwerben möchte. Aus diesem Grund, wird es nicht leicht sein, zeitnah mehrere Leute mit einem entsprechenden Patent zu finden. Bis die Fähre in Mühlheim wieder fährt, wird also vermutlich noch etwas Zeit ins Land gehen.

 

Im August verkündete Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, dass der Vertrag des Fährbetreibers Mahir Kolbüken mit der Stadt Maintal ab sofort hinfällig sei. Maintaler Geld sei derweil nicht geflossen. Der Kreis Offenbach habe bereits angekündigt, das Geld von Kolbüken einzufordern. Es wurde aber beschlossen, eine neue Ausschreibung für die Mainfähre zu starten. Mahir Kolbüken, und der Kreis Offenbach haben sich außergerichtlich geeinigt. Der Vertrag sei zum 31. August 2019 gekündigt worden.

Im Oktober wurde die Mainfähre MS Dörnigheim wird bis auf Weiteres an einem Anlegeplatz im Osthafen der Nachbarstadt Frankfurt am Main liegen. Mit dem „Zwischenparken“ im Schatten der Europäischen Zentralbank sollen Gefahren für den Schiffsverkehr abgewendet und Liegeschäden vermieden werden

Der Kreis Offenbach hat den Betrieb der Fähre zwischen Mühlheim und Maintal-Dörnigheim am 13. November erneut ausgeschrieben. Jetzt soll die MS Dörnigheim künftig ganzjährig mindestens von montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr, samstags von 8 bis 19 Uhr sowie sonntags von 9 bis 19 Uhr verkehren. Anfang Dezember teilte der Kreis Offenbach mit, hat sich ein Interessent auf die Ausschreibung des Fährbetriebs gemeldet.

 

 

Unfälle

Anfang Januar: Auffahrunfall auf der Bundesautobahn 66 in Höhe der Anschlussstelle Maintal-Bischofsheim, zwei Schwerverletzte

Mitte Februar: Lastkraftwagen beschädigt in der Weidenseestraße einen Audi-Avant und begeht Unfallflucht

Ende Februar: Eine Fußgängerin wurde bei einem Unfall in der Fußgängerzone im Maulbeerweg von einem schwarzen Kleinwagen leicht verletzt, als sie die Straße überqueren wollt.

Anfang März: Ein Mercedes fuhr aus bislang ungeklärten Gründen am Fähr­anlege in den Main, der Fahrer hatte sich aus eigener Kraft gerettet.

Anfang März: Ein Radfahrer wollte auf der Südumgehung an der Wachenbucher Straße nach links abbiegen und wurde von einem entgegenkommenden Auto schwer verletzt.

Mitte April: Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B 8 zwischen Frankfurt und Maintal

hat möglicherweise ein verbotenes Rennen stattgefunden (in. Mittelleitplanke gefahren).

Mitte Mai: Auf der Kennedystraße in Höhe der Honeywellstraße geriet ein Senior auf den Grünstreifen und kollidierte anschließend mit einer entgegenkommenden Mercedes.

Mitte Juni: In der Ringstraße Süd wurde ein Golf abgestellt und  auf der linken Fahrerseite komplett beschädigt, der Verursacher beging Fahrerflucht (Sachschaden 10.000 Euro).

Ende Juni: An der Einmündung Kesselstädter Straße / Honeywellstraße wurde ein 18-jähriger Fahrradfahrer von einem Auto angefahren, dessen Fahrer dann Fahrerflucht beging.

End Juli: Ein Fahrradfahrer stürzte im Dörnigheimer Weg gegen einen geparkten Lastwagen, weil ein Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit und zu eng an ihm vorbeigefahren war.

Anfang August: Ein Auto kollidierte in Höhe des Tierheims mit einem Hund, der nach der Kollision direkt in ein angrenzendes Waldstück lief. Polizisten fanden ihn.

Anfang September: Ein Wohnmobil  beschädigte in der Berliner Straße einen geparkten BMW. Ohne sich um den Schaden zu kümmern, setzte der Unbekannte seine Fahrt fort.

Mitte September: In der Berliner Straße wurde ein siebenjähriger Junge auf dem Zebrastreifen an der Hüfte verletzt. Die Verursacherin konnte wegen ihrer roten Haare ermittelt werden.

Ende Oktober: Auf der Querspange wurde ein Motorradfahrer schwer verletzt, als ein Autofahrer nach links auf die Zufahrt zur A 66 auf die Autobahn abbog

Ende Oktober: An der Ampelkreuzung Kennedystraße an der B 8 in Bischofsheim kam es wegen einer Stauung an der Kreuzung zu einem Auffahr-Unfall mit zwei Schwerverletzen.

Mitte November: Im Wilhelmsbader Weg nach Fechenheim überholte ein VW einen BMW, der Fahrer verlor dabei die Kontrolle und wurde schwer, der Beifahrer tödlich verletzt.

Ende November: Der Fahrer eines Audi von der A 66 bei Bischofsheim abgebogen. Dabei stieß er mit einem Nissan zusammen und wurde gegen eine Ampel geschleudert,

Anfang Dezember: Ein BMW-Fahrer, der aus der Straße „Alte Dorfstraße“ kam, übersah  einen vorfahrtsberechtigten Bus in der Straße „Alt Bischofsheim“ und kollidierte mit diesem.

Anfang Dezember: In der Straße „Am Kreuzstein“ kam es zu einer Unfallflucht, nachdem ein geparkten Mercedes beim Vorbeifahren gestreift worden war (Schaden von gut 3.500 Euro).

Anfang Dezember: Auf der verlängerten Kennedystraße zwischen Dörnigheim und Bischofsheim wurden zwei Maintaler bei einer Kollision mit der Beton-Leitplanke leicht verletzt.

Anfang Dezember: Nach einem Unfall im Marie-Curie-Ring flüchteten die vier Insassen eines schwarzen Mercedes zu Fuß, nachdem Fahrer. die Kontrolle über sein Auto verloren hatte.

Mitte Dezember: Zwischen der Auffahrt zur A 66 Richtung Frankfurt und dem Ortseingang von Hochstadt wurde ein 57-jähriger Radrennfahrer schwer verletzt gefunden

Mitte Dezember: Im Rumpenheimer Wegs wurde eine 60-jährige Fußgängerin bei einem Zusammenstoß mit einem Toyota an der Schulter und am Bein verletzt.

Ende Dezember: Auf der Bundesstraße 8 zwei Fahrzeuge und eine Leitplanke über 15 Meter beschädigt, als ein BMW einen Mercedes überholen wollte (Atemalkoholtest 2,5 Promille).

 

In Maintal gibt es 34 Voraushelfer, also jener ehrenamtlichen Sanitäter, die im Notfall noch vor Notarzt und Rettungswagen beim Patienten sind und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Dafür sind sie bestens ausgerüstet: Sie haben immer eine Tasche für den Notfall dabei. In dieser befinden sich unter anderem ein Blutdruck-Messgerät und ein Stethoskop. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Herzkreislaufstillstand vermutet wird. Bei einem gebrochenen Bein oder bei Sturzverletzungen werden sie zum Beispiel nicht alarmiert. Es geht für die Voraushelfer also bei jedem Einsatz um Leben und Tod. Nach einem Herz-Kreis­lauf­stillstand verringern sich die Überlebenschancen pro Minute durchschnittlich um zehn Prozent. Nach zehn Minuten hat der Patient demnach kaum noch eine Chance, den Infarkt zu überleben.

Pro Jahr haben die Maintaler Voraushelfer durchschnittlich 50 Einsätze. Über einen digitalen Melder sowie per SMS aufs Handy werden sie über einen Notfall informiert, erhalten die Adresse des Patienten und eine kurze Beschreibung der Symptome und der Situation vor Ort. Die Voraushelfer, die verfügbar sind und sich in der Nähe befinden, machen sich dann auf den Weg dorthin. Oft ist man als Voraushelfer nicht alleine. Doch so wichtig die Arbeit der Voraushelfer ist, eines kann sie nicht ersetzen: die Erste Hilfe durch die direkten Zeugen des Notfalls. Am wichtigsten ist immer die erste Person vor Ort, die den Notruf absetzt und mit der Wiederbelebung beginnt.  Die Voraus-Helfer können nur so gut sein, wie der Ersthelfer es vor ihnen war.

 

Ein 70-jähriger Maintaler ist Anfang Oktober beim Wandern in den Bayerischen Voralpen in den Tod gestürzt. Der Mann stürzte 30 bis 40 Meter in die Tiefe nachdem er am Hohen Fricken auf einem Steig ausgerutscht sein. Die 67 Jahre alte Ehefrau des Maintalers blieb unverletzt und wurde vom Kriseninterventionsdienst der Bergwacht ins Tal nach Farchant (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) gebracht. Der Mann starb noch an der Unfallstelle

 

 

Kriminalität

Anfang Januar wurde am Friedhof in Bischofsheim ein E-Bike gestohlen.

Anfang Januar: Einbrecher nahmen in der Stresemannstraße Bargeld und Schmuck mit.

Mitte Januar: In der Goethestraße wurde auf einem Hof ein Sportwagen Toyota geklaut.

Mitte Januar: Aus einem Bistro im Backesweg stahlen Einbrecher zwei Geldkasetten.

Mitte Januar: Gut sieben Kubikmeter Nahrung wurden im Wald Wachenbuchen gefunden.

Ende Januar: Ein Exhibitionist entblößte sich auf der Siemensallee vor Passanten.

 

 

 

 

 

Anfang Februar: Aus einem Haus „Am Bornberg“ wurden Bargeld und Münzen gestohlen

Mitte Februar: In der Elbestraße wurde ein Audi aus einer Hofeinfahrt gestohlen.

Ende Februar: Vor einem Verbrauchermarkt im Dörnigheimer Weg hat ein Mann mit einem Messer seinen Kontrahenten im Gesicht verletzt

Mitte März: In der Spessartstraße wurde in der Nacht ein Toyota gestohlen.

Mitte März: Von einer Baustelle des Feuerwehrgeländes in der Hanauer Straße in Hochstadt wurde eine Rüttelplatte geklaut.

Anfang April: In der Wachenbucher Straße wurde ein abgestellter VW Touran gestohlen

Anfang April: Aus einem nur kurz auf dem Parkplatz am Sportplatz in Hochstadt abgestellten Auto wurden wurde eine Handtasche mitsamt Bargeld und Ausweisdokumenten gestohlen.

Anfang April: Wegen Volksverhetzung wurde ein Hausmeister zur Zahlung 600 Euro verurteilt wegen eines Aufklebers, mit dem alle Grünen als Kinderschänder hingestellt werden.

 

Ende April: Ein Unbekannter versuchte, einen Geldausgabeautomaten in einer Bankfiliale in Dörnigheim zu sprengen und hantierte dabei auch mit einer Gasflasche

Ende April: Unbekannte sind in ein Mehrfamilienhaus an der Lessingstraße in Dörnigheim eingedrungen und erbeuteten ein Tablet sowie Schmuck gestohlen.

Ende April: In der Straße „Eichenheege“ erbeuteten Unbekannte Schmuck, nach dem sie

eine Kellerfensterscheibe eingeschlagen hatten.

Ende April: Ein Einbrecher-Trio wurde bei einem Einbruch in ein Einfamilienhaus in der Breitscheidstraße von den heimkehrenden Anwohnern überrascht.

Ende April: Zwei etwa 30 Jahre alte Trickdiebe, die am Montag in Hochstadt und Bischofsheim als falsche Mitarbeiter eines Telefonanbieters unterwegs waren, scheiterten.

Anfang Mai:  So Unbekannte haben auf dem Gelände der Kita Moosburger Weg - als spätabendlicher Treffpunkt von Jugendlichen bekannt - randaliert.

Mitte Mai: Eine Fußgängerin wurde in der Bahnhofstraße, Opfer eines Straßenraubes.

Ende Mai: Aus der Apotheke am Dörnigheimer Weg flüchtete ein Unbekannte mit Medikamenten und Geld in die Adalbert-Stifter-Straße und zum Kreuzstein

Anfang Juni: Aus dem Kiosk in der Wachenbuchener Straße nahmen zwei Männer bei einem Einbruch eine Kasse sowie Zigaretten mit.

Mitte Juni: Auf Werkzeuge hatten es Autoknacker abgesehen, die drei Fahrzeuge in Bischofsheim aufgebrochen und Werkzeuge entwendet haben.

Mitte Juni: Bei einer Auseinandersetzung unter mehreren Personen in der Gerhard-Hauptmann-Straße erlitt ein junger Mann zwei Schnittverletzungen im Gesicht.

Ende Juni:  Von der Baustelle auf Höhe der Sportplätze in Hochstadt entwendeten die Täter eine Rüttelplatte und eine Asphaltsäge im Wert von mehreren tausend Euro.

 

Mitte Juli: Unter dem Vorwand, das Kabelfernsehen überprüfen zu müssen, stahl ein Trickdiebpärchen in der Kennedystraße einen kleinen Safe mit Schmuck

Mitte Juli: Bargeld, diverse Wertgegenstände und den Haustürschlüssel haben Einbrecher aus einer Wohnung in der Stresemannstraße gestohlen.

Ende Juli: Ein Rentner wurde von Trickdieben angerufen, es seien zwei Gauner festgenommen worden, von denen einer Unterlagen mit seiner Adresse und anderen Daten dabei hatte.

Mitte August: Einbrecher drangen in eine Gaststätte im Fechenheimer Weg ein und entwendeten Getränke im Wert von mehreren hundert Euro. Die Kriminalpolizei bittet Zeugen.

August: Bischofsheim ist laut Maintaler Polizei kein so genannter „Hot-Spot“ in Sachen Kriminalität. Eine Arbeitsgruppe „Rund um das Schulzentrum“ wurde gegründet, der es unter anderem zu verdanken ist, dass für eine regelmäßige Nachtstreife des städtischen Ordnungsdienstes ein neues Fahrzeug angeschafft und drei neue Stellen geschaffen wurden:

Ende August: Einbrecher drangen durch ein rückwärtiges Fenster in die Kita im Moosburger Weg ein und nahmen Digitalkameras mit.

Ende August: Aus einer Beratungsstelle an der Ascher Straße und stahlen Diebe ein Mobiltelefon und ein Tablet.

Ende August: Bei einem Einbruch im Marie-Curie-Ring wurden mehrere hochwertige Bagger und Baumaschinen entwendet:

Anfang September: Eine Fußgängerin wurde am frühen Sonntag im Bereich der Straße Am Bootshafen von einem Mann unsittlich angefasst.

Mitte September: In der Bahnhofstraße wurde eine Einbrecherin ertappt, die wohl zuvor über den Keller ins Haus eingedrungen war. Nach ersten Erkenntnissen wurde nichts entwendet.

Mitte September: Eine Maintaler Paketzustellerin muss 5.600 Euro Geldstrafe zahlen, weil sie unbefugt Kundenkontodaten (E-Mail-Adresse, Lieferadressen) verändert und damit Waren im Wert von 11.400 Euro im Internet bestellt hatte

Ende September: Im Bertha-von-Suttner-Weg kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung unter jungen Leuten mit leichten Verletzungen, auch durch Pfefferspray.

Ende September: Auf dem Parkplatz eines Getränkemarkts an der Berliner Straße wurde ein Auto angefahren und d im Heckbereich beschädigt. Die Fahrerin hat Unfallflucht begangen.

Ende September: Zwei ertappte Einbrecher sind ohne Beute vom Grundstück eines Einfamilienhauses in der Sudetenstraße geflüchtet, weil die Bewohner nachschauten.

 

Anfang Oktober: Autoknacker waren in der Nacht in Dörnigheim unterwegs und hatten es offensichtlich auf Werkzeug abgesehen. Sie zertrümmerten an drei Handwerkerfahrzeugen jeweils eine Scheibe und stahlen Werkzeug im Wert von etwa 5.000 Euro.

Anfang Oktober: Am 1. Oktober wurden an einer Tankstelle in der Straße Am Kreuzstein vier Personen verhaftet. Die Beamten fanden bei den Festgenommenen 55 Kilogramm Marihuana.

Mitte Oktober: Vandalismus ist an den Maintaler Bahnhöfen ein Dauerthema. Selbst alte Räder werden entwendet oder Teile abgebaut. Die Stadt verweist auf die Fahrradboxen.

Ende Oktober: In der Zimmerseestraße verschaffte sich eine Frau Zutritt zu einer Wohnung unter dem Vorwand vom Pflegedienst zu sein. Anschließend betrat ein Mann die Wohnung und entwendete offensichtlich zielgerichtet einen Möbeltresor aus dem Wohnzimmer.

Ende November: Betrüger wollten einen Hochstädter mit dem Enkel-Trick hereinlegen. Der noch minderjährige einzige Enkel sei in einen Unfall verwickelt benötige jetzt 18:000 Euro zur Begleichung des Schadens. Er rät seinem Enkel, sich an die Eltern zu wenden und Polizei für die Unfallaufnahme und -abwicklung einzuschalten.

Ende Dezember: Bei zwei Einbrüchen „Am Langen See“ und „Am Kreuzstein“ stahlen Unbekannte Schmuck.

 

Der Präventionsrats forderte im April, mehr Präsenz vor Ort zeigen, vor allem am Mainufer, wo immer wieder Vandalismus und illegale Graffiti vorkommen und Kunstwerke zerstört wurden. Als erste konkrete Maßnahme will er ein öffentliches Treffen am Main vereinbaren. Dabei können Interessierte und Betroffene ihre Anregungen für eine sichere Stadt einbringen und mit allen handelnden Personen ins Gespräch kommen. Ein weiteres Thema war die illegale Müllentsorgung, von achtlos weggeworfenen Verpackungen bis zur tonnenweisen Ablagerung von Bauschutt.

Die Kriminalstatistik 2018 zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl registrierter Fälle um 312 in Maintal gestiegen ist. Besonders die Betrugsdelikte (plus 98), die Rauschgiftkriminalität (plus 53) und Diebstahldelikte (plus 67) nahmen zu. Erfreulich ist aber, dass sogenannte Rohheitsdelikte wie Raub, Erpressung und Körperverletzung um 51 Straftaten abgenommen haben und die Anzahl junger Tatverdächtiger um 50 gesunken ist.

 

 

 

 

Kunstschänder am Mainufer: Skulptur am Wochenende zerstört:

Schon lange treiben Vandalen am Dörnigheimer Mainufer ihr Unwesen: Es wurden schon Papierkörbe geöffnet und der Müll auf der Wiese verteilt, und Bänke aus der Verankerung gerissen.  Außerdem haben Unbekannte einen Zaun am Parkplatz an der Uferstraße zerstört und eine frisch gestrichene Wand an der Mainstraße mit Graffiti besprüht.

Im September wurde die sechsteilige Mainufergalerie schließlich eingeweiht. Ende Dezember war eines der Kunstwerke nachts demoliert worden. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember haben Unbekannte eine Skulptur aus der Verankerung gerissen. Doch den Vandalen schien sie wohl zu schwer zu sein, denn sie ließen die Figur am Mainufer liegen.

Unbekannte haben sich Anfang Februar in der Nacht von Freitag auf Samstag die Figur des „Außerirdischen“ mit Namen „K 718“ an den Füßen abgesägt, eine der Skulpturen, die auf Initiative der Gruppe vor gut einem halben Jahr am Dörnigheimer Mainufer aufgestellt worden sind. Die Skulptur wurde von einer Ruderin gesichtet.

Auch die Frankfurter Künstlerin Bianca Tather, die die Skulptur im Auftrag der Stadtleitbildgruppe angefertigt hat, ist bestürzt. „Schon als wir im Juni das Projekt durchgeführt haben, wurde von einigen vermutet, dass die Skulpturen nicht lange stehen würden“, sagt sie. Sie selbst hätte aber nicht damit gerechnet, dass die als „Maingalerie“ bekannte Kunstserie         irgendwelchen Vandalen zum Opfer fallen könnte.

Am Mittwoch und am gestrigen Donnerstag war eine Delegation der Ortsgruppe Maintal der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft auf dem Main unterwegs, auf der Suche nach der verschollenen Skulptur. Die freiwilligen Helfer haben mit acht Personen jeweils in zwei Booten den Uferbereich des Flusses bis zur Offenbacher Schleuse abgesucht. Der verschollene Außerirdische ist nun schon der zweite Schaden, den Unbekannte an dem Ensemble angerichtet haben

Erneut haben Unbekannte Anfang August am Dörnigheimer Mainufer eine der dort aufgestellten Skulpturen beschädigt und einen materiellen Schaden von rund 400 Euro angerichtet. Die Figur wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag und ein weiteres Mal von Montag auf Dienstag angegangen. Die Polizei prüft nun, ob es möglicherweise einen Zusammenhang mit einer ähnlichen Tat im Februar dieses Jahres gibt und bittet Zeugen, sich zu melden.

Der oder die Unbekannten hatten es im aktuellen Fall auf die Figur abgesehen, die anstelle des zu Jahresbeginn zerstörten Kunstwerkes aufgestellt wurde. Damals war eine Holzfigur offensichtlich abgesägt und dann womöglich in den Main geworfen worden.

Um das Kunstobjekt künftig besser vor Vandalismus zu schützen, fertigte der Hanauer Werbetechniker Jürgen Graschtat eine Nachbildung aus Metall mit dem Foto der Original-Skulptur von Bianca Tather an. Zusätzlich wurde die Rekonstruktion durch Stahlseile gesichert. Doch nicht einmal die waren stark genug, um zu verhindern, dass unbekannte Täter am vergangenen Wochenende die Figur verbogen.und zudem mehrere Halteseile durchtrennt. Mittlerweile ist sie schon wieder in Stand gesetzt. Jürgen Graschtat, der die Nachbildung gefertigt hatte, war am Montag schnell zur Stelle. „K 718 wurde zunächst mit Warmluft behandelt und anschließend in ein warmes Vollbad getaucht, damit er wieder gerade gebogen werden konnte. Anschließend wurde die Skulptur in Tücher gehüllt und mit Holzlatten massiert. Die Aufenthaltsqualität am Mainufer soll aber weiter gesteigert werden, etwa durch das Rosengärtchen, das derzeit zwischen Karl-Leis-Straße und Ufergasse angelegt wird.

 

Messerstecherei:

Ende Januar wurde der Prozeß gegen einen 20-jährigen Maintaler fortgeführt, der einräumte, einen 19-jährigen Schüler im Oktober vergangenen Jahres in einer Wohnung in der Dörnigheimer Waldsiedlung mit einem Küchenmesser in den Bauch gestochen zu haben. Die Verletzung hätte durchaus lebensbedrohlich verlaufen können. Schließlich hatte das Opfer durch den Stich eine Leberverletzung erlitten und musste notoperiert werden. Der Angeklagte wurde von der Zweiten Großen Strafkammer des Hanauer Landgerichts Aufgrund „infantiler Züge“ und einer Reifeverzögerung nach Jugendstrafrecht zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der mutmaßliche Grund: Das spätere Opfer soll den Maintaler in sozialen Netzwerken „blockiert“ und schlecht über ihn geredet haben. Außerdem soll der 19-Jährige ihm einen mehrteiligen Geldbetrag geschuldet haben.

 

Beziehungstat in Dörnigheim

Zwei Schüsse an der Berliner Straße in Maintal-Dörnigheim haben Anfang September für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. Ein Mann soll auf eine 24-jährige Frau geschossen und sie am Kopf verletzt haben. Er wurde mittlerweile festgenommen. Zeugen hatten am Montagmorgen, gegen 5.20 Uhr, die Polizei alarmierten und angegeben, dass ein Mann an der Berliner Straße auf eine Frau geschossen habe. Am Einsatzort wurde eine 24 Jahre alte Frau mit einer Kopfverletzung aufgefunden und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Der 35-jährige Tatverdächtige flüchtete im Anschluss. Bei einer Fahndung, bei der auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz war, wurde der Mann gegen 7 Uhr vorläufig festgenommen.

Noch am Morgen wurde das Areal um den Tatort mit Polizei­hunden abgesucht. Die Tatwaffe wurde allerdings nicht gefunden. Der Täter kam in Untersuchungshaft.

Am Nachmittag bestätigte die Staatsanwaltschaft Informationen, laut denen die Ermittler von einer Beziehungstat ausgehen. Der Schütze habe laut Staatsanwaltschaft aus Eifersucht zur Waffe gegriffen und seine Freundin durch Kopfschüsse töten wollen – offenbar hatte die Frau mit einem anderen Mann Kontakt gehabt. Die am Kopf verletzte Frau wurde nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Die Verletzung war weniger schwer als befürchtet: Die Kugel ist in der Schädeldecke steckengeblieben

Mehr als drei Monate nach dem Verbrechen haben Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft den Fall aus ihrer Sicht aufgeklärt: Der 35-jährige Afewerki W. soll versucht haben, in den Morgenstunden des 2. September in Dörnigheim seine elf Jahre jüngere Ex-Freundin zu ermorden. Das Opfer überlebte wie durch ein Wunder. weil es sich wohl nur um eine Schreckschußwaffe gehandelt hat und das. Projektil im Schädelknochen steckenblieb.

Wie Anfang Dezember bekannt wurde, hat der 35-Jährige bereits einiges auf dem Kerbholz und der beinahe tödliche Angriff kam nicht von ungefähr. Bereits in den Wochen vor den Schüssen soll der Mann seine Freundin dreimal in Folge angegriffen haben. Die Frau hatte W. bereits am 24. Juli angezeigt. An diesem Tag soll der Angeklagte – offenbar ebenfalls aus Eifersucht, versucht haben, das Smartphone seiner Freundin zu kontrollieren. W. soll die Frau bedroht und zunächst geschlagen haben. Dann soll er ihr ein Kissen ins Gesicht gedrückt haben, bis die Frau ihm die Nummer zum Entsperren des Handys sagte. So lautet die Anklage auch auf gefährliche Körperverletzung sowie Nötigung.

Am 31. Juli sowie am 1. August soll es ebenfalls zu Übergriffen gekommen sein. So füllen zwei weitere Anklagepunkte wie versuchte gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung die Akte. Am Hanauer Gericht ist W. zudem kein unbeschriebenes Blatt. Erst vor wenigen Wochen ist er vom Schöffengericht sowie in der Berufung vom Landgericht wegen gemeinschaftlichen Einbruchs in Dörnigheim zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. - Der Auftakt der Hauptverhandlung ist von der 1. Schwurgerichtskammer für Donnerstag, 27. Februar, anberaumt worden.

 

 


 

 

Schüsse bei Raubüberfall auf Tankstelle:

Polizeibeamte haben in Maintal-Dörnigheim Ende September in der Nacht zu Montag einen Raubüberfall auf eine Tankstelle vereitelt und einen bewaffneten 23-Jährigen festgenommen, der später jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Bei der Festnahme hatten die Beamten von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Verletzt wurde dabei niemand. Nach bisherigen Ermittlungen betrat der maskierte Täter gegen 1.45 Uhr den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle in der Kennedystraße / Ecke Berliner Straße (Opel-Eck) und soll die Kassiererin sofort mit einer Schusswaffe bedroht haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Nur wenige Augenblicke später kam zufällig eine Polizeistreife ebenfalls in die Tankstelle. Als der Verdächtige die Uniformierten bemerkte, hat er seine Waffe in Richtung der Beamten gerichtet. Eine Polizistin hat dabei einen Schuss aus der Dienstwaffe abgegeben. Bei seiner Festnahme in der Tankstelle leistete der Mann erheblichen Widerstand und schlug dabei einem Beamten heftig ins Gesicht. Dieser musste in ein Unfallkrankenhaus eingeliefert und dort mit Verdacht auf eine Fraktur behandelt werden.

Bei der Durchsuchung des Verdächtigen wurde neben einer Schreckschusswaffe ein weiteres Magazin, ein Schlagring, ein Butterflymesser und eine geringe Menge Drogen sichergestellt. Der polizeilich bereits bekannte Mann wurde ins Polizeigewahrsam eingeliefert. Der polizeilich bekannte Mann wurde dann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hanau einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ließ den mutmaßlichen Täter allerdings wieder laufen – der Tatverdächtige verließ das Amtsgericht Hanau am Montagabend als freier Mann.

 

Das sieht sehr nach Fehleinschätzung des Hanauer Amtsgerichts aus: Der 23-jährige Dörnigheimer, der versucht hatte, die Tankstelle an der Kennedystraße zu überfallen und trotz Antrags der Staatsanwaltschaft Hanau auf freien Fuß gesetzt worden war, hat Anfang Oktober mit einem bewaffneten Amoklauf gedroht. Die gute Nachricht: Der Mann wurde vorläufig in einer psychiatrischen Anstalt eingesperrt.

 Der 23-Jährige ist am Mittwoch in die Kanzlei seines Frankfurter Strafverteidigers gegangen. Dort soll er dann gedroht haben, im Anschluss an die Beratung seine übrigen Waffen in Maintal zu holen und einen Amoklauf zu begehen. Daraufhin ist der Dörnigheimer von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei noch in der Kanzlei überwältigt und festgenommen worden, um die Gefahr eines tatsächlichen Amoklaufs im Keim zu ersticken. Der 23-Jährige soll in eine geschlossene Anstalt gebracht werden.

Die Staatsanwaltschaft legte zweimal Beschwerde gegen den Beschluss eingereicht. Dies ist jedoch vom Landgericht abgelehnt worden. „Als wir von der Amoklauf-Drohung in Frankfurt erfahren haben, wurde eine Wohnungsdurchsuchung angeordnet“, so der Oberstaatsanwalt zu den Ermittlungen. Dabei seien Kriminalbeamte in Maintal auf ein Arsenal verbotener Waffen wie Butterflymesser und Schreckschusswaffen gestoßen. Und die Beamten fanden noch mehr: eine größere Menge Rauschgift. Drogen, Butterflymesser, Schlagring sowie eine Schreckschusspistole.

Erst nach einer erneuten Beschwerde der Hanauer Staatsanwaltschaft hat das Landgericht Hanau einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen. Zivilkräfte der Hanauer Polizei nahmen den Maintaler noch am gleichen Tag an seiner Wohnanschrift fest. Zwar versuchte der 23-Jährige zu flüchten, konnte aber nach wenigen Metern eingeholt werden. Bei der folgenden Durchsuchung des Mannes fand die Polizei ein verbotenes Butterflymesser.

Doch es wäre völlig falsch, pauschal auf „die Hanauer Justiz“ zu schimpfen. Denn: Bevor ein Mensch – für den bis zu seiner Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt – hinter Gitter landet, muss in diesem Land sorgfältig geprüft werden. Es sind hohe Hürden. Das ist auch gut so. Und unter den Roben stecken schließlich Menschen, die nicht fehlerfrei sein können.

Besonders lobenswert ist daher die Hartnäckigkeit der Hanauer Staatsanwälte, die nicht locker gelassen und sich schließlich mit ihren Argumenten durchgesetzt haben. Insofern haben die Juristen einwandfrei gearbeitet und beweisen, dass unser Rechtssystem sehr wohl funktioniert – denn die Staatsanwaltschaft ist ein Teil der Hanauer Justiz.

 

Thailand-Connection:

Im Mai begann der Mammutprozess um Menschenhandel, Menschenhandel, Einschleusung, Zwangsprostitution, Zuhälterei, Ausbeutung und Steuerhinterziehung gegen führende Mitglieder der „Thailand-Connection“. Vier thailändische Frauen und ein deutscher Mann im Alter zwischen 49 und 64 Jahren müssen sich dann vor der 5. Großen Wirtschaftsstrafkammer verantworten. Sie sollen laut Anklage die Drahtzieher in Maintal gewesen sein. Vor mehr als einem Jahr hatte die Polizei bundesweit zugeschlagen: Rund 1.500 Polizisten sowie zahlreiche Zollbeamte hatten bei einer Großrazzia am frühen Morgen des 18. April 2018 die organisierte Kriminalität im Rotlichtmilieu unter die Lupe genommen.

Ein Großaufgebot durchsuchte auch im Maintaler Westend ein Bordell. Dabei stellten die Beamten zahlreiches Beweismaterial wie Computer oder Festplatten sicher. Insgesamt wurden in zwölf Bundesländern 62 Objekte ins Visier genommen. Bei einer Durchsuchung in Maintal im Februar 2017 wurde festgestellt, dass sich zahlreiche Thailänderinnen illegal in Deutschland aufhielten. So wurde aus dem Hanauer Ermittlungsverfahren ein bundesweiter Fall, der von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt übernommen wurde.

Insgesamt listet die Anklage 343 Straftaten auf, darunter 39 Fälle von Einschleusung. Neben Frauen sollen auch mehrere Transsexuelle in dem Maintaler Bordell zur Prostitution gezwungen worden sein. Sie wurden mit hohen Verdienstmöglichkeiten nach Deutschland gelockt und systematisch ausgebeutet. Es geht auch um das Vorenthalten und die Veruntreuung von Arbeitsentgelt, Sozialbeiträgen sowie Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt rund 1,4 Millionen Euro.

 

Mitte Juni sagt eine Zeugin aus: Monatelang war sie eingesperrt, wurde durch die halbe Republik gefahren, um anzuschaffen. Von ihrem Lohn - bis zu 800 Euro pro Tag - habe sie so gut wie nichts gesehen. Zu hoch seien die Schulden gewesen, die sie an ihre Peiniger zahlen musste.  Die Familie, die bis dahin zur Mittelschicht gehört habe, sei plötzlich in finanzielle Probleme geraten. Durch Bekannte sei die 25-jährige Transsexuelle (einst als Mann geboren) schließlich auf die Idee gekommen, in Deutschland als Prostituierte zu arbeiten. Sie wohnte im Keller, hat in demselben Zimmer geschlafen, in dem ich auch gearbeitet hat. Die Etablissements habe sie alleine nicht verlassen dürfen, selbst beim Luftschnappen direkt vor der Tür habe sie einer „der Leute“ begleitet. Für den Fall einer möglichen Polizeidurchsuchung haben „die Leute“ vorgesorgt: Es gab eine Tür, hinter der sie sich dann verstecken sollten. Zudem wurden ihr ihre Papiere abgenommen. Am 28. September 2016 war sie bei einem Polizeieinsatz in einem Maintaler Bordell verhaftet und somit auch befreit worden.

Dem  Rechtsanwalt Rainer Erich Platz gelang es allerdings immer wieder, die Zeugin in Widersprüche zu verwickeln. Aber vielleicht war die Übersetzung so schlecht, dass es zu den zahlreichen Widersprüchlichkeiten kam. Er hatte zwei Dinge im Fokus: den Aufenthaltsstatus der ehemaligen Prostituierten vor, während und nach ihrer Tätigkeit als Prostituierte. Und die Frage, ob die junge Frau bereits in ihrem Heimatland als Prostituierte gearbeitet habe. Auch die hartnäckigen Fragen des Verteidigers nach ihrem Status als Transsexueller, als „Katoey“, in ihrem Heimatland Thailand, beantwortete die Zeugin nicht zur Zufriedenheit des Anwalts.

 

Die Anwälte haben Ende Juni die Anträge gestellt, für die 49-jährige Jammanee L. von der Untersuchungshaft zu verschonen. Immerhin sitzt sie bereits seit 14 Monaten hinter Gittern, und die mögliche Strafe dürfte nicht wesentlich darüber liegen. Sie ist laut Anklage das „kleinste Licht“, soll hauptsächlich als Kurierfahrerin für das bundesweit agierende Netzwerk aktiv gewesen sein. Die Kammer gibt dem Antrag statt und hebt den U-Haftbefehl unter Auflagen auf.

Am sechsten Verhandlungstag zeichnet sich zudem ab, dass di e bisherige Mauer des Schweigens erste Risse bekommen könnte. Nach L.haben nun auch die Verteidiger der beiden Schwestern, die das Bordell an der Wilhelm-Röntgen-Straße in Dörnigheim geleitet haben sollen, die Kammer um eine Einschätzung gebeten.

Die beiden „Managerinnen“ aus Maintal könnten nach den Worten des Vorsitzenden mit Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten sowie drei Jahren und neun Monaten rechnen – ein „umfassendes und glaubhaftes Geständnis vorausgesetzt.“

 

Ende Juli wurde die transsexuelle 26-jährige Thailänderin „Cherry“ befragt. Sie ist so etwas wie eine Kronzeugin der Generalstaatsanwaltschaft, ohne diesen Status offiziell zu haben.

Eine entscheidende Frage war, ob die Zeugin in den Bordellen in Hannover und Siegen Liebesdienste bestimmter Art auch verweigern durfte oder nicht, wie „Cherry“ behauptet hatte,

Die Nebenklägerin hatte ausgesagt, dass sie keine sexuelle Praktik, so ekelerregend sie auch sein möge, ablehnen durfte, solange sie ihre „Schulden“ bei der Hauptangeklagten nicht abbezahlt hätte. Heute musste sie das relativieren, wenn auch nur in einem Fall. Ein offensichtlich hoch infektiöser Freier wollte sie zum ungeschützten Verkehr zwingen: Nach Rücksprache mit den Hausdamen habe sie schließlich mit Kondom mit ihm verkehren dürfen.

 

Ende August sagte ein verdeckter Ermittler aus: Sie hatten drei Ansätze. Die Erkenntnisse der Hanauer Polizei nach den Durchsuchungen im Maintaler Bordell, die Festnahmen von zwei Prostituierten am Flughafen in Hannover und die Informationen einer „Vertrauensperson“.

Nach Siegen und Maintal hatten sie auf einmal Hinweise auf die Bordelle im Rodgau, in Speyer, in Saarbrücken. Längst ist der Fall zu diesem Zeitpunkt in den Händen der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Die Ermittlungen reichen bis nach Bangkok. Und dann ordnet Polizeihauptkommissar M. auch noch Einsätze von nicht offen ermittelnden Polizeibeamten an, eine schöne Umschreibung dafür, dass die zivilen Ermittler auch in Maintal im Bordell selbst ermittelt haben

Schließlich kommt der Tag, an dem die Beweise aus Sicht der Ermittler ausreichen: Es kommt am 18. April 2018 zum bislang größten Einsatz der Bundespolizei mit über 1500 Einsatzkräften kommt, Bei den Durchsuchungen sind in Siegen in zwei Kühltruhen rund 250.000 Euro gefunden worden. Im Ermittlungszeitraum dürfte es um fünf Millionen Euro gegangen sein.

Hauptangeklagte ist die die 62-jährige „Mae“, mit echtem Namen Deang B. und mit dem ebenfalls angeklagten und inhaftierten Deutschen Martin J. verheiratet. Sie wurde 2011 bereits verurteilt zu viereinhalb Jahren Haft – wegen Menschenhandels. Von Siegen aus hat sie den Menschenhändlerring geführt. Die beiden Schwestern M. sollen demnach die Statthalterinnen an der Wilhelm-Röntgen-Straße in Dörnigheim gewesen sein.

 

Die Spitze des Eisbergs ist jene Geschichte, die unwilligen Prostituieren gegenüber immer wieder berichtet worden sein soll. Es gab dieses Gerücht über die Tötung eines Transsexuellen, der sich offenbar gegen die Ausbeutung gewehrt hat. Die Leiche soll „in das Mauerwerk eingearbeitet worden sein“. Die Bundespolizei ist dieser Schauergeschichte bei der bundesweiten Großrazzia im April 2018 nachgegangen: In dem Hauptbordell in Siegen war auch ein Leichenspürhund im Einsatz. Der hat in einer Garage angeschlagen. Daher wurde der Garagenboden ausgehoben – aber keine Leiche gefunden.

 

Mitte September ließen zwei der Angeklagten „Mae Malai“ und „Mae Mali“, die das Bordell in Dörnigheim betrieben haben, jeweils ihre Anwälte Geständnisse verlesen: Die Schwestern bekamen Gelegenheit, im Jahr 2009 eine Drei-Zimmer-Wohnung im Dörnigheimer Gewerbegebiet für 2.300 Euro anzumieten, in der sie sowohl wohnen als auch ihr Gewerbe betreiben konnten. Malai hat hauptsächlich für die Mädels - also die weiblichen und transsexuellen Prostituierten - gekocht, Mali das Telefon angenommen und die Kunden aufgeteilt. Beide haben sich ebenfalls prostituiert wie die übrigen Dirnen, die teilweise von Daeng geschickt worden seien, teilweise auch frei ihr Zimmer gemietet und zeitweise dort gearbeitet haben. Beide belasten die Hauptangeklagte massiv, bestätigen die Anklagevorwürfe mehr oder weniger in vielen Einzelheiten. 20 Minuten kosteten 50 Euro für, halbe Stunde 80 Euro und so weiter.

Am Ende kamen die beiden angeblich auf lediglich jeweils rund 700 (Malai) und 1.000 Euro (Mali), die sie netto am Monatsende gehabt hätten. Aber Sozialbeiträge, Einkommenssteuer, Umsatzsteuer: die hätten beide Schwestern ausschließlich für ihre eigene Arbeit abgeführt respektive bezahlt. Im weiteren Prozessverlauf überlegt die Kammer laut Weiß, ob das Verfahren gegen die beiden Maintaler Bordellbetreiberinnen aufgrund der Geständnisse möglicherweise abgetrennt und dann in Folge auch die Haftanordnungen aufgehoben werden könnten.

 

Die Rolle, die der Angeklagte Deutsche Martin J. geht aus den Daten des Providers ebenfalls hervor. Denn er war es, der in etlichen E-Mails immer wieder die Inserate im Portal schaltete; teilweise am gleichen Tag, als die Prostituierten als „frisches Material“ an deutschen Flughäfen landeten und sogleich auf die Bordelle verteilt wurden.

 

Mitte Oktober sagen wieder Kriminalpolizisten über ihre Ermittlungen aus, über ihre dienstlichen Besuche im Bordell. Sie fanden auch im Dachgeschoss in der Dachschräge einen kleinen Raum, in dem drei illegale Prostituierte versteckt waren.

 

Ende Dezember nach inzwischen 33 Verhandlungstagen ist die Beweislast bereits erdrückend: Mehrere Opfer, darunter vor allem Transsexuelle („Ladyboys“) sagen aus, wie sie von Thailand aus mit erschlichenen Schengen-Visa nach Deutschland geschleust wurden und dort angebliche Schulden von rund 15.000 Euro abarbeiten mussten. Dabei gab es ein Rotationsprinzip. Die Prostituierten, die auch zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gezwungen worden sein sollen, wurden immer wieder an andere Bordelle im gesamten Bundesgebiet verteilt. Nur zwei der Angeklagten, die beiden Schwestern, die in Dörnigheim das Bordell „Thai-Sun“ leiteten, legen Geständnisse ab und belasten dabei die beiden Hauptangeklagten, die 63-jährige Deang B. und Martin J. (66). Doch die beiden Hauptangeklagten schweigen weiter zu den Vorwürfen. Die Strafkammer unter dem Vorsitzenden Richter Andreas Weiß nimmt das Rotlichtmilieu ganz genau unter die Lupe, hakt immer wieder bei den Zeugen nach, während beispielsweise die insgesamt zehn Verteidiger an die Belastungszeugen der Polizei nur sehr wenige Fragen haben. Es sind bis zum 23. April noch 20 weitere Verhandlungstage anberaumt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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