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Am Kirchberg

 

Kirchberg 1:

Das Haus Kirchberg 1 war das einzige Fachwerkhaus in Hochstadt, das wegen seiner Bauweise um 1500 in dem Standardwerk „Das hessisch fränkische Fachwerk“ von Heinrich Walbe abgebildet ist. Es wurde 1988 von dem Schreinermeister Valentin Burger abgerissen und durch einen Klinkerbau ersetzt.

 

Kirchberg 3:

Neben der Haustür gehen zwei Balken durchgehend von der Grundmauer bis zum Dach. Daraus hat man auf eine „Ständerbauweise“ und damit ein hohes Alter schließen willen. Es handelt sich aber nur um eine Besonderheit innerhalb der üblichen Rahmenbauweise von Fachwerkhäusern.

 

Kirchberg 5:

Das Grundstück reicht bis in die Bogenstraße und beherbergte eine Schreinerei.

 

Kirchberg 7:

Am 18. Oktober 2010 erschien im „Maintal Tagesanzeiger“ ein Artikel mit der Überschrift „Ein wahres Schmuckstück im Hochstädter Ambiente“.  Dort heißt es: In dem Haus wohnen „bereits seit vielen Jahren Angelika und Klaus Weber. Ihr Fachwerkhaus wurde nach Schätzungen von Experten zwischen den Jahren 1470 und 1540 gebaut. Bereits seit vielen Jahrzehnten ist es im Familienbesitz.“ Im Jahr 2010 hat die Familie die Außenfassade saniert und auch die Wetterseite verschiefert. Landrat Erich Pipa honorierte diese Arbeit durch die Übergabe eines Schecks in Höhe von 2.500 Euro, den er dem Ehepaar vor wenigen Tagen in der Hochstädter Altstadt übergab.

Der Denkmalbeirat des Main-Kinzig-Kreises war bei einem Besuch in „Hochstadt zu dem Ergebnis gekommen, daß Angelika und Klaus Weber die Sanierung des äußeren Erscheinungsbildes ihres Fachwerkhauses außerordentlich gut gelungen sei. Davon konnte sich auch Landrat Erich Pipa bei seinem Termin vor Ort ausführlich überzeugen. „Ihr Haus ist ein wahres Schmuckstück für das Erscheinungsbild des Stadtteils Hochstadt“, erklärte Pipa bei dem Rundgang. Bereits vor 25 Jahren unterstützte der Main-Kinzig-Kreis die damals umfangreichen Sanierungsarbeiten.

Daß die Eheleute Weber außerordentlich gerne in dem Kulturdenkmal wohnen, erläuterten sie im Gespräch mit dem Landrat. Auch wenn die Sanierungsarbeiten oftmals von „Überraschungen“ geprägt seien und sie am Ende teurer ausfielen als ursprünglich angenommen, lieben die Webers ihr Fachwerkhaus. Für die Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises bedankten sich die beiden Hochstädter herzlich beim Landrat.

Professor von Staden schätzt das Wohnhaus auf das 17. bis 18. Jahrhundert. Aber auch diese Angabe dürfte noch zu hoch gegriffen sein, weil die Experten nur von der Art des Fachwerks ausgehen. Über der Haustür steht aber „K.H. 1822“. Die Bewohner deuten das auf Konrad Hofacker, der nach der Familienüberlieferung das Haus umgebaut habe. Doch Konrad Hofacker ist erst 1849 geboren und durch die Heirat 1874 nach Hochstadt gekommen. Er kann also mit der Inschrift über dem Türbalken nicht gemeint sein.

Die Initialen sind aber zu deuten auf „Johann Kaspar Hensel“ (Rufname: Kaspar), der von 1787 bis 1838 lebte und wie seine Nachkommen ein Zimmermann war. Er heiratete 1814 und baute acht Jahre später das Haus. Dieses war sozusagen sein Meisterstück. Daß er dafür traditionelle Formen des Fachwerks übernahm, ist nur verständlich, aber nicht Zeichen eines hohen Alters des Hauses. Sicherlich stand 1822 an dieser Stelle auch schon ein Haus. Vielleicht hat er von diesem die Art des Fachwerks übernommen, so daß die Experten das hohe Alter annahmen.

Daß Kaspar Hensel etwa nur den Türsturz erneuert und seinen Namen daraufgesetzt hätte, ist wohl unwahrscheinlich, denn wenn er schon Zimmermann war, dann wollte er auch etwas Richtiges schaffen.

Die ehemalige Scheune oberhalb des Wohnhauses hat nur schwaches Fachwerk und ist also jünger jünger.

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Kirchberg 11:

Das Wohnhaus mit Mauer trägt am Kellereingang die Inschrift „17 JIH 23“ und erinnert an Jakob Heckert. Über der Haustür stehen die Initialen seines Schwiegervaters und „Neu 1684, Renovatum 1791“. Im Jahr 1978 werden auch die Balken im Inneren freigelegt.

 

Kirchberg 4:

Die Kalksteinwand zwischen Ringmauer und Kirchhofsmauer ist nur der Rest einer abgerissenen Scheune; die Lücke an der Ringmauer hat man nachträglich geschlossen

 

Am Kirchberg 6:

Das ursprüngliche Wohnhaus ist aus dem 17./18. Jahrhundert. Die Hofmauer trägt die Inschrift „1574“. Das Haus ist ein Beispiel für die Verbindung von altem und neuem Fachwerkbau Wohnhaus alt, ehemalige Scheune neu). In der Wand ist eine Durchreiche, deren Zweck man allerdings nicht kennt. Im Garten steht eine alte Eisenpumpe mit Pumpenschwengel.

 

 

Bogenstraße

 

Bogenstraße 2:

Das Haus war zeitweise das Armenhaus der Gemeinde Die Mauer um den Hof ist neueren Datums

 

Bogenstraße 4:

Hier war früher eine Sattlerei.

 

Bogenstraße 6:

Hier wohnte der Jude Nathan Appel, der mit einem kleinen Wagen und einem Esel bei den Leuten die Altstoffe einsammelte. Seine Söhne waren Bernhardt Appel (Hauptstraße 43) und Walter Appel, später New York. Danach gehörte das Haus der Familie Böhm. Diese baute das vordere Haus neu, der Teil an der Ringmauer ist noch alt.

 

Bogenstraße 8 bis 10:

Früher hatte das Grundstück die Hausnummer 8. Im Zuge der Durchnumerierung der Guldnergasse gab man dann dem Vorderhaus die Nummer 8 und dem Hinterhaus die Nummer 10 und das Nebenhaus wurde Nmmer12 (ursprünglich hatte das Haus Guldnergasse 2 die Hausnummer Bogenstraße 12). Am Vorderhaus mit den geschwungenen Streben ist eine Inschrift „Albon Dietz 1687“. An der Ecke ist ein Ausguckfenster.

 

Bogenstraße 3:

Das Wohnhaus aus dem 17./18. Jahrhundert trägt am Kellereingang das Hanauer Wappen und andere Zeichen.

 

 

 

Bogenstraße 7:

Das Wohnhaus und Stallgebäude soll laut dem früherem Eigentümer Wilhelm Mankel ursprünglich von 1631 sein.

Die Torfahrt ist neu von 1935. Auch die Inschrift „ora et labora‘“ hat erst Wilhelm Mankel hier einfügen lassen.

An der Stelle der heutigen Treppe. war früher ein Brunnen:

 

Bogenstraße 14

Das Haus Bogenstrapße 14 war früher die herrshaftliche Zehntkelter (ausführlich im Ordner "Herrschaftliche Zehntkelter"). So wid das Grundstück auf dem Ortsplan von 1715 bezeichnet und hatte die Nummer 105..Fachleute setzen die Entstehungszeit des Kelterhauses im 18. Jahrhundert an.

Die Bezeichnung „herrschaftlich“ bedeutet, daß sie den Landesherrn, also den Grafen von Hanau und ab 1736 dem kurhessischen Staat gehörte. Der „Zehnte“ (das „e“ wird gedehnt gesprochen, die Schreibweise ist die alte) war eine Steuer, die ursprünglich den zehnten Teil des Einkommens einer Familie ausmachen sollte. Und mit der „Kelter“ ist das Kelterhaus gemeint, in dem die Kelter stand, in der sogenannte „Weinzehnte“ gekeltert wurde, also der Anteil der Zehntzahlung, der in Form von Weintrauben abgeliefert werden mußte.

Auf dem Grundstück stand auf der Ostseite das Wohnhaus, das aber nach seinem Baustil erst aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sein dürfte. Das Kelterhaus stand auf der Westseite des Grundstücks. Hier wurden die Trauben aus den gräflichen Weingärten gekeltert, aber vor allem auch die Trauben, die die Hochstädter als Steuer abliefern mußten.

In den Jahren 1834/1835 aber wurde der Zehnte abgelöst: Die Gemeinde Hochstadt zahlte eine Ablösesumme an den kurhessischen Staat (den Nachfolger der Grafen von Hanau) und die Einwohner mußten dann jahrzehntelang jährlich eine gewissen Summe an die Gemeinde zahlen. Die Zehntkelter war damit überflüssig. So wurde das Anwesen 1836 für 1.800 Gulden an Johann Wilhelm Heckert verkauft. Der Kaufvertrag zwischen dem (Kur-) Hessischen Staatsministerium und Wilhelm Heckert ist noch vorhanden und gut erhalten.

Johann Wilhelm Heckert wird als „Gardegrenadier“ bezeichnet, weil er in seiner Jugend eine Zeit bei der Garde war. Aber im Grunde war er wie alle seine Vorfahren ein Bauer und übte diesen Beruf auch später aus. Das Grundstück wurde damit endgültig zu einem Bauernhof, wo bestenfalls der Eigentümer noch seinen eigenen Wein kelterte (der Name Heckert“ bezeichnet ja einen Weinbauern, aber damals hatten fast alle Bauern noch einen oder mehrere Weingärten).

 

Zum Wohnhaus führt eine Treppe hinauf. Geradeaus kam man in die kleine Küche, rechts waren zwei Wohnräume, links zwei Schlafräume. Eine hohe Treppe führt ins Oberstockwerk, wo die Aufteilung der Räume ähnlich war. Das Nebengebäude quer zum Wohnhaus war das Stallgebäude. Unten war später auch eine Werkstatt und oben war ein Lagerraum für Holz und Ähnliches. Heute ist das Nebengebäude zum Wohnraum ausgebaut. Zur Scheune hin war ein „Gengel“, eine Lücke zwischen den Gebäuden

Wenn man durch das Tor in den Hof kam, war links der Misthaufen. Die Scheune hatte rechts die Tenne und links den Kuhstall für vier Kühe. Dahinter war noch ein tiefer Keller, der nach oben aber nur mit einer Bretterdecke abgedeckt war. An der Rückwand der Tenne stand eine Windfege, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Heute ist von der Zehntkelter noch das Stück Mauer links vom Eingangstor erhalten. Unmittelbar neben dem Kelterhaus war noch eine kleine Tür mit einem Pfosten wie an dem großen Tor, die heute mit Backsteinen zugemauert ist. Auch die Grundmauern der späteren Scheune sind sicher noch alt. Auch der Dachstuhl in Fachwerkbauweise war sicherlich noch vom Kelterhaus. Aber das Unterstockwerk wurde 1895 mit Backsteinen erneuert und ein Kuhstall eingebaut.

Das zeigt der Deckenstein im Kuhstall mit der Jahreszahl 1895. Er ist heute auf dem Grundstück Hauptstraße 13 in die Mauer zum Nebengrundstück Hauptstraße 15 eingefügt und trägt die Inschrift „K H K 1895“ (Kaspar Heckert).. Auch im Erdgeschoß des Wohnhauses wurde irgendwann das Fachwerk durch Backsteinwände ersetzt.

 

Bewohner des Hauses waren: Johann Wilhelm Heckert (1766 – 1841) stammt aus ein alteingesessenen Hochstädter Familie, die sich bis etwa 1620 zurückverfolgen läßt und deren ältestes bekanntes Ehepaar auf einem Grabstein auf dem Kirchhof erwähnt ist. Er heiratet 1800 in erster Ehe Anna Catharina Schäfer und hat mit ihr vier Kinder. Und im Jahre 1813 heiratet er Maria Elisabetha Ebert, mit der er einen Sohn hat.

Nach ihm wohnt Johann Heckert (1804 – 18732) in dem Haus, ein Sohn aus erster Ehe, verheiratet seit 1831 mit Magdalene geborene Weber (1801 – 1841). Es folgt Caspar Johann Heckert (1835 – 1909), verheiratet 1866 mit Elisabetha Huhn (18423 – 1907).

Im Jahre 1922 ist Peter Heckert (1877 – 1961) der Besitzer, zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth geborene Lind (1881 – 1963). Diese stammt aus dem Haus Hauptstraße 13, wo die Eheleute auch wohnten und arbeiteten und den Hof in der Bogenstraße nur in Reserve hatten. Aber Peter Heckert (geboren 1877) bezeichnete die Scheune immer noch als das „Kelterhaus“.

In dem Haus Bogenstraße 14 wohnte der Sohn Wilhelm Heckert mit Familie, mit Frau Mat­h­ilde und Sohn Walter. Im Oberstockwerk wohnte die Familie Sauer. Durch Erbteilung kam das Grundstück dann an Walter Heckert, der in Wachenbuchen verheiratet war. Er vermachte das Haus dann an seine Tochter Heike. Diese baute mit ihrem damaligen Mann das Nebengebäude zu einem Wohnraum aus. Die Scheune aber ließ man bewußt verfallen. Die Stadt hatte keine Abrißgenehmigung erteilt, da überließ man das Gebäude dem Zahn der Zeit. Ein Bild hält noch den Zustand fest:

Aber 1995 wurde das Grundstück an die Familie Wirth verkauft. Diese ließ die damals schon baufällige Scheune abreißen bis auf die Mauer um das Grundstück. Im Hof errichtete sie eine neue Überdachung. Im Jahre 2016 verkaufte die Familie das Haus wieder.

Der Schlußstein aus dem Kuhstall von 1895 befindet sich jetzt im Hof Hauptstraße 13

 

Bogenstraße 16:

Früher gehörte das Haus dem Freiherrn von Edelsheim. Im Jahr 1673 wird Rat Seiffert in Hanau als Freiherr Johann Georg von Edelsheim in den Adelsstand erhoben, weil er für den irregeleiteten Friedrich Kasimir die Regierungsgeschäfte wieder in Ordnung gebracht hat. Er erbaut 1680 in Hanau in der Steingasse 4 das „Edelsheimsche Palais“. In Hochstadt gehörten ihm ausgedehnte Liegenschaften, besonders Weinberge die aber frei von Abgaben blieben. Zum Teil verpachtete er sie, zum Teil aber bewirtschaftete er sie auch selbst. Deshalb hatte er auch ein Kelterhaus auf seinem Grundstück stehen. Das Gebäude stand aber etwas weiter westlich als die spätere Bäckerei.

Später lebte und arbeitete in dem Haus der „Mittelbäcker“, einer der Söhne des Bäckers im Haus Hauptstraße 21 (westlicher Teil). Jacob Koch, geboren am 15.06.1867, zog in das Anwesen seiner Frau - einer geborenen Meerbott - in der Bogenstraße 16 und richtete dort eine neue Bäckerei ein. Das Haus wird 1910 umgebaut, vor allem der hintere Teil, wo die Bäckerei war. Diese war damals die modernste im Kreis und weiß gekachelt (heute unter Gipsplatten verborgen). Der Eingang am Vorderhaus ist vorgesetzt. Die Rückwand des Hauses ist aus Lehm. Die Bäckerei wurde von seinem Sohn Heinrich Koch weitergeführt und von dessen Sohn Otto im Oktober 1979 aufgegeben. Im Hinterhaus wohnte die Schwester von Otto Koch, verheiratet mit Rudi Senz.

 

 

Bogenstraße 18:

Das Haus soll laut einer aufgemalten Inschrift am Balken von 1643 sein, aber das ist nicht belegt. Das Fachwerk ist aus dem 17. Jahrhunderts, der nördliche Teil ist angebaut

 

Bogenstra0e 20:

Westlich des Hauses verlief die erste Ortsmauer, vielleicht ist das Kalksteinmäuerchen noch ein Rest davon.

 

Bogenstraße 22:

Das alte Haus wird noch als Künstlerwerkstatt genutzt, die Scheune wurde zu einem neuen Wohnhaus ausgebaut.


Bogenstraße 24:

 

 

Rohrbachstraße

Die Straße ist nicht nach der Familie benannt, die seit Jahrzehnten dort im hintersten Haus wohnt. Der Name ist wohl eher zurückzuführen auf einen Bach, der vielleicht vom Schützenhäuschen herabkam und innerhalb des Ortes verrohrt wurde und dann den Brunnen am Rathaus speiste.Die Rohrbachstraße dürfte nebene der Trinkbrunnenstraße die Straße in Hochstadt sein, die am stärksten verändert wurde

 

 

Rohrbachstraße 3:

Das Wohnhaus mit östlichem Nebenbau hat die Inschrift am Tor: „1739“. Im Hof ist ein Brunnen für vier benachbarte Grundstücke. In der Nordwand des Grundstücks ist heute ein Ofenstein aus dem Sockelbereich des Hauses Schützenstraße 6. Er zeigt den Kopf eines Fabelwesens mit Nasenring (Bild in Schellmann III, Seite 182).

 

Rathausplatz

 

Schützenstraße

Die Straße ist nach dem Schützenhaus benannt ist, das an der Südostseite des heutigen Festplatzes stand. Es war ein langgestrecktes einstöckiges Haus aus Backsteinen. Die Schießbahn ging entlang des Wegs, an der Nordostsecke war eine Schutzwand, vor der ein Graben in der Erde war.  -Die Schützenstraße wird auch „Sieben-Häuser-Gasse“ genannt, hat aber nur sechs Häuser; wahrscheinlich hat man das Haus Trinkbrunnenstraße mitgezählt.

 

Das Oberstockwerk von Schützenstraße 1 ist gedämmt und verbrettert, ebenso das Haus Schützenstraße 3. Dieses Haus soll nach Auskunft des Eigentümers von 1547 sein, aber das Fachwerk ist aus dem 17. Jahrhundert. Auch das Wohnhaus Schützenstraße 4 soll nach Auskunft des Eigentümers von 1547 sein, das Fachwerk ist aber aus dem 17. Jahrhundert. Das Wohnhaus ist vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, zweigeschossig mit Überhang. Am Kellerhals rechts: „17 W. S. 81“, links die Buchstaben „D.S.“  Die Initialen lassen sich aber nicht mit einer Person verbinden. Der Ofenstein aus diesem Haus befindet sich heute auf dem Grundstück Rohrbachstraße 3. Die vier Grundstücke in dieser Ecke hatten einen gemeinsamen Brunnen.

 

 

 

 

Trinkbrunnenstraße

 

Trinkbrunnenstraße 1:

Die Trinkbrunnenstraße 1 fehlt. Diese Nummer hat man wohl für ein Haus gegenüber Nummer 4 freigehalten. Das Grundstück ist heute mit Garagen bebaut. Das Haus Trinkbrunnenstraße 3 ist erst westlich der Ritterstraße.

 

Brunnen in der Trinkbrunnenstraße:

In der Straße stand früher der Trinkbrunnen in Höhe des Hauses Nummer 3. Heute noch ist die Abdeckung sichtbar, schräg gegenüber Haus Nummer 6. Er wurde beseitigt, weil er angeblich die Dreschmaschine bei der Einfahrt in das Haus Nummer 4 (heute abgerissen) behinderte.

 

Trinkbrunnenstraße 2:

Das Wohngebäude hat Fachwerk des 18. Jahrhunderts trägt aber die Inschrift: „MW 1835“.

Hier war früher zeitweise die Raiffeisen-Sparkasse unter dem Verwalter Wilhelm Heckert. - Zwischen Nummer 2 und 4 stand aber noch ein Haus, das wahrscheinlich Johann Jacob Heckert besaß (Der zweite Teil des Vornamens ist kaum zu lesen). Wenn die Deutung des Namens aber stimmt, dann handelt es sich um den gleichen Eigentümer wie der des Hauses Am Kirchberg 11 und Bogenstraße 3.

 

Trinkbrunnenstraße 4:

Zwischen Trinkbrunnenstraße 2 und 4 stand noch ein Fachwerkhaus, das abgerissen wurde

 

 

Das Wohnhaus Trinkbrunnenstraße 4 ist wohl von 1768, wie es über dem Kellereingang des Anbaus steht, nämlich „AW“ und die Jahreszahl 1768.  

Auf dem Anwesen stellte der „Zieler-Mankel“ seit etwa 1840 Backsteine her, die sogenannten „Russensteine“. Sie heißen wahrscheinlich deshalb so, weil sie beim Brennen stark verrußen. In Hochstadt sind sie heute noch zu sehen an den Häusern Hauptstraße 33 und 26.

 Ein Stein auf dem Treppenabsatz trug neben den Initialen des Zieglers Andreas Weber auch die Formen für Ziegelsteine und Biberschwänze un d die Jahreszahl 1770. Das Fachwerk auf der Wetterseite ist heute durch Ziegelsteine ersetzt (Bild in Schellmann III, Seite 184). Die Treppe ist heute anders.

 

Trinkbrunnenstraße 6:

Hier wohnten Johan Golez, geboren 1915 in Wien, der 1939 Elisabeth Anna Katharina Keller heiratet.

 

Trinkbrunnenstraße 8:

Das Wohnhaus ist vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, ein Steinbau mit Leibungen aus Sandstein. Hinter dem Grundstück steht der hohe Turm der Ringmauer, der von hier aus zugänglich ist.

 

Trinkbrunnenstraße 10 und 12:

In der Trinkbrunnenstraße waren die Häuser 10 und 12 ursprünglich e i n Grundstück. Es gehörte der Familie Basermann, die beiden Häuser waren miteinander verbunden. Später erhielt das Vorderhaus zunächst die Nummer 10a, dann die Nummer 12. Das Vorderhaus ist ein völliger Neubau, weil das Fachwerk angeblich nicht mehr zu retten war.

 

 

 

Trinkbrunnenstraße 14:

Hinter dem Haus steht in der Ritterstraße noch das Haus Ritterstraße 4a mit der früheren Hausnummer Trinkbrunnenstraße 16. Es war nur von der Trinkbrunnenstraße aus durch das Haus Trinkbrunnenstraße 16 zu erreichen, hat aber heute einen eigenen Zugang von der Ritterstraße her

 

Trinkbrunnenstraße 16:

Das Wohnhaus ist aus dem 19. Jahrhundert, der Unterbau vielleicht aus dem 17. Jahrhundert    

Trinkbrunnenstraße 5:

 

Trinkbrunnenstraße 18:

Von der west-östlich verlaufenden Trinkbrunnenstraße zweigt im Westen noch ein Arm nach Norden ab, der heute aber stark verändert ist

 

Die Hausnummer 16 fehlt. Es fehlt aber auch das Haus Nummer 20, das früher dem Landwirt Basermann gehörte und über die Scheune einen Zugang zur Ritterstraße hatte. Heute ist es abgerissen und gehört zu dem Grundstück Ritterstraße 17.

 

 

Ritterstraße

Die heutige Nummer 3 war früher die 1, die 5 war Nummer 3 und 7 war Nummer 5. Dem Nebengebäude von Hauptstraße 32 hat man die Hausnummer Ritterstraße 1 gegeben. Die Scheune des nächsten Hauses wurde Nummer 3 und die heutige Nummer 5 war ursprünglich die Nummer 1. Von da an muß man von den heutigen Nummern immer vier Ziffern abziehen, um auf die alten Nummern zu kommen. Bei der heutigen Nummer 11 hat man wohl dem Nebengebäude die Nummer 13 gegeben, weil es dann mit Nummer 15 eitergeht. Die Nummer 17 ist ein Neubau.

 

Ritterstraße 3 und 5:

Früher bildeten die heutige Nummer 3 und 5 eine Einheit und hatten eine gemeinsame Torfahrt.

 

Ritterstraße 7:

Das Fachwerkhaus wurde 1708 erbaut. Der schräge Balken hat die Form eines Gesichts. Die Inschrift am Haus lautet: „Veracht mich nicht und die Meinigen, sondern bedracht erst dich und die Deinigen. Und wann du dich und die Deinigen hast wohl betracht, so wirst du mich und die Meinigen lasen wohl unveracht. 1708“.

In dem Hauss wohnte der Barbier Peter Eibelshäuser, im 19. Jahrhundert die ärztliche Versorgung vor Ort übernahm und auch sonst eine Menge öffentlicher Aufgaben. Er ist 1824 geboren und wirkt bis zum Jahre 1868. Später wohnte hier ein Malermeister, der das Haus farbenfreudig anmalte. Heute ist hier die „Hochstädter Frisierstubb“

An dem Haus ist eine Strebe in Form eines Gesichts gestaltet Balken und am Haus steht der Spruch: „Veracht mich nicht und die Meinigen, sondern bedracht erst dich und die Deinigen. Und wann du dich und die Deinigen hast wohl betracht, so wirst du mich und die Meinigen lasen wohl unveracht. 1708“.

 

Ritterstraße 9: Buschbeck

Ritterstraße 11 und 13: Früher Sally Katz, der letzte Leiter der jüdischen Gemeinde

Ritterstraße 15: Huhn senior

Ritterstraße 17: H (Neubau)

Ritterstraße 4:

Hier wohnte die Familie Weiß. Der Name kommt - außer bei Frauen, die nach Hochstadt heiraten - vor bei der Familie Carl Weiß, geboren 1858 in Preungesheim. Verheiratet ist er in erster Ehe mit Maria Schales und seit 1891 mit Dorothea Schales. Sie haben sechs Kinder und wohnen Trinkbrunnenstraße 2. Doch es heiratet nur der Sohn Carl Johannes, der Trinkbrunnenstraße 14 wohnt und seit 1921 mit Elise Grimm aus Bischofsheim verheiratet ist. Sie haben zwei Kinder und wandern später nach Amerika aus.

 

Ritterstraße 6:  Lutherische Schule

Bald nach der Gründung der lutherischen Gemeinde 1686 gibt es auch eine lutherische Schule. Sie ist im Hause Ritterstraße 6 untergebracht, gleich links wenn man durch den kleinen Durchgang kommt. Hier war bis 1692 die Schule, dann wurde das lutherische Pfarrhaus mit Schulsaal in der Lutherstraße 9 gebaut. Das Haus Ritterstraße 6 war bis zur Union 1818 noch Lehrerwohnung.

 

Bahnhofstraße

Das Wohn- und Geschäftshaus Bahnhofstraße 160 ist geschätzt aus dem18. Jahrhundert. Die Südseite des Hauses war eine Scheune und in einem schlechten Zustand, aber hinter der Ringmauer verborogen. Als diese abgerissen wurde, hat der Wagner Hans Fischer im Jahre 1950 das Fachwerk mit Brettern auf den originalen Balken verkleidet; diese sind in einem so schlechten Zustand, daß man auch später nichts an der Renovierung änderte.

Nach dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1843 schuf man dort einen kleinen Durchbruch durch die Mauer, damit man leichter zum Bahnhof gelangen konnte. Der Durchgang wurde „Rußloch“ genannt, weil die Steine durch die Fackeln der Leute geschwärzt wurden, die früh zur Bahn gingen. Vielleicht kommt der Name aber auch daher, daß man die Öffnung mit „Russensteinen“ ausmauerte (wie an der Ritterstraße).

 

 

Lutherstraße

 

Am Pfarrhof 1:   

 

Lutherstraße 1:

Der Kuhhirte wohnte in dem Haus zwischen den Grundstücken „Am Pfarrhof“ 1 und „Lutherstraße“ 1, das heute abge­rissen ist.

 

Lutherstraße 3:

Über der Torfahrt steht „Erbaut von P. Koch Wwe. und H. Weber Anno 1846“. Peter Koch wurde 1845 Witwer, Michael Weber ließ auch das Haus Brunnenstraße erbauen.  Um den geräumigen Hof herum gruppierten sich die Häuser von vier Familien.

 

Brunnenstraße 2:

 

Lutherstraße 9:

Auf dem Grundstück stand an der Ringmauer die lutherische Kirche. Sie wurde 1668 erbaut und bis 1818 genutzt. Nachdem die lutherische Gemeinde sich mit der reformierten zusammengeschlossen hatte, blieb nur noch die südliche Mauer der Kirche stehen und wurde als Teil einer Scheune genutzt, bis diese 1967 auch abgerissen wurde.  Der Grabstein Speckhan kam auf den Kirchhof der reformierten Kirche (dritter Stein rechts). Der Taufstein aus der reformierten Kirche stand lange im Garten des Grundstücks der Lutherischen Kirche und kam dann ins Historische Museum Frankfurt und schließlich in die Hochstädter Kirche.

 

Westliche Hauptstraße außerhalb des Ortskerns

 

Hauptstraße 53:

Der abgerissene Bau an dieser Stelle aus der Zeit nach 1900 war auch nicht unbedingt vorbildlich, ein kasernenartiger Klinkerbau mit großer Torfahrt.

Im Jahre 2007 wollte die neue Eigentümerin, Frau Schütz aus Wachenbuchen, das Haus nach altem Vorbild umbauen. Das war ein sehr freundliches Vorhaben, denn der frühere HL-Markt verschandelte den Eingang zur historischen Hauptstraße, vor allem der nie benutzte Balkon.

Der Bürgermeister hatte um ein Bild des Haues gebeten, weil die Eigentümerin das Haus nach altem Vorbild umbauen wollte.

Darauf habe ich geschrieben: Der frühere HL-Markt verschandelt bis heute den Eingang zur historischen Hauptstraße, vor allem der nie benutzte Balkon. Ein Umbau an dieser Stelle ist eine große Chance für das Ortsbild. Andererseits ist aber ein altertümlicher Bau (mit Fachwerk usw.) auch nicht angebracht, weil die historische Straße erst ein Haus weiter beginnt.

Ich rege Folgendes an:

1. Die Front des Hauses sollte parallel zum Verlauf der Hauptstraße verlaufen.

2. Vorbild könnte das gegenüberliegende Haus Hauptstraße 38 sein, das etwa um 1875

    entstanden ist.

3. Im Erdgeschoß sollten Fenster eingebaut werden, die dem Format der Fenster im

    Vorgängerbau entsprechen, also höher als im Oberstockwerk (wo man aber auch ändern

    könnte)

4. Das Haus hat keinen Keller mehr, deshalb ist eine Treppe zum Hauseingang nicht

    erforderlich.

5. Der Eingang könnte schräg an die Ecke gesetzt werden, mit einem Erker darüber mit einem

   spitzen Dach (ähnlich einem Turm).

6. Der andere Baukörper entlang der Ringstraße sollte auch Fenster erhalten und möglichst  

   ein steiles Dach

Doch die Stadt antwortete: „Da die Stadt Maintal jedoch nicht der Eigentümer ist, können Ihre Anregungen leider auch nur beschränkt Einfluss finden. Wir bedanken uns noch mal für Ihre konstruktive Mithilfe und verbleiben mit freundlichen Grüßen i.A. Kannegießer“..

Das Haus wurde ohne Rücksicht auf sein früheres Aussehen noch mehr verschandelt: Zuerst wurde auf den- auch schon unschönen - Balkon ein Aufbau aus Glas und Metall gesetzt, dann wurde die Wand in der Ringstraße aufgebrochen und mit Pfeilern und Türen versehen. Nach der Hauptstraße zu blieb der Fahrradladen mit den großen Schaufenstern.

 

Hauptstraße 55:

Falls die alte Numerierung der Häuser in Hochstadt das Alter des Hauses angibt, dann wäre die Reihenfolge der Errichtung der Häuser im untersten Teil der Hauptstraße und dann östlich des Obertors wie folgt gewesen: Hauptstraße 55, Hauptstraße 57 (1830), Im Brand 2 (1836), Hauptstraße 44 (1837), Hauptstraße 59, Bischofsheimer Straße 1, Hauptstraße 40 (1843), ein weiteres Haus, Hanauer Straße 4, Klosterhofstraße 2 (1846), Kalkhausstraße 1, zwei weitere Häuser, Klosterhofstraße 1, Ringstraße 1, Am Felsenkeller 11, Hanauer Straße 6 (erbaut 1901), Ringstraße 7, Bischofsheimer Straße 5, Bischofsheimer Straße 4 und Ringstraße 5.

Es ist also nicht so, daß der Wirt Kaspar Schäfer als erster außerhalb der Mauer 1839 das Gasthaus „Zum Neuen Bau“ errichtete.

Das Haus Nummer 55 hat im Oberstockwerk noch Fachwerk (wie die Fotografie zeigt),

ist seit undenklichen Zeiten total verschindelt (wenn auch außerhalb des alten Ortskerns).

 

Vor dem Haus Hauptstraße 55 war die Gemeindewaage, auf der die Fuhrwerke gewogen wurden.

Hauptstraße 57:

Das Wohn- und Geschäftshaus trug über der Tür die, Inschrift „18 MF 30“, die auf Michael Fix. deutet.

 

Im Brand 2:

Das Haus wurde von Anfang an von der Familie Bauer bewohnt. Der Maurer Conrad Bauer aus Schlüchtern heiratete 1771 die Tochter eines Unteroffiziers aus Hanau. Er ist vermutlich wegen seines Berufs nach Hochstadt gekommen. Die Wohnung der Familie ist aber nicht bekannt. Der Sohn Johann Philipp Bauer heiratete 1804 und war ebenfalls Maurer. Er müßte das Haus Im Brand 2 gebaut haben, wenn es 1836 errichtet wurde. Aber im Jahre 1851 wohnte er Hauptstraße 17 und 1860 im Wachthaus vor dem Untertor.

Das Haus wurde weiter bewohnt von seinem Sohn, dem Maurermeister Johannes Bauer, der 1832 geheiratet hatte. Im Jahre 1835 wohnt er noch Kirchberg 6, aber 1838 schon Im Brand 2, wo er auch 1873 bezeugt ist. Sein Sohn Johannes Bauer ist Schlosser und heiratet 1874. Er ist im Jahr 1881 in dem Haus bezeugt, wohnt aber 1882 in der Ringstraße 9. Ihm folgt der Schlosser Heinrich Bauer, verheiratet seit 1900, seit 1903 in dem Haus bezeugt. Sein Sohn Heinrich Bauer ist ebenfalls Schlosser und heiratet 1937. Sein Sohn ist Helmut Bauer (später Weinbergstraße 10).

Die Inschrift über der Haustür sieht aus wie „HB 1836“. Der erste Buchstabe, der fast wie „M“ aussieht, ist in Wirklichkeit ein „H“ (wie an dem Haus Lutherstraße 3). Der Familienname ist „Bauer“. Der Vorname wird von der Familie als „Heinrich Bauer“ gedeutet. Aber es gibt keine passende Person um das Jahr 1836. Der Sohn Heinrich Bauer wurde erst 1844 geboren (er war übrigens der erste Spengler in der Familie).

„HB“ heißt also „Hans Bauer“ oder „Johannes Bauer“. Von den Lebensdaten her kommt nur Johannes Bauer (1806 bis 1873) in Frage (sein Vater Johann Philipp hatte nur den Beinamen Johannes und wäre mit seinem eigentlichen Vornamen „Philipp“ angegeben worden, den man wohl „Ph.“ abgekürzt hätte.

 

Hauptstraße 59:

In der Hauptstraße 59 wohnt 1855 der Landgeometer C. Brandenburg. In seiner Wohnung stirbt am 16. Juni 1855 Valentin Friedrich Brandenburg, ein Waisenkind. Der Landvermesser hielt sich wohl wegen einer Neuvermessung der Flur im Ort auf. Der Geometer Friedrich Karl Pabst aus Niedermittlau wohnt im Jahre 1861 in der Ringstraße 1.

Bewohn er waren Lehmann: Willy Herbert Lehmann, geboren 1914 in Sprakten, Wohnung in Falkenreut Kreis Insterburg, heiratet 1941 Katharine Margarethe Studenroth. Sie haben eine Tochter und wohnen Hauptstraße 59.

Das Haus wurde um 2015 neu verputzt. Aber leider hat man das alte Aussehen

nicht wieder hergestellt, die Tür wurde wieder zugeputzt und die Fenster blieben wie sie waren.

 

Hauptstraße 61:

Hier war das Verwaltungsgebäude der Apfelweinkelterei Höhl, die hier ihre ersten Fabrikationsräume hatte. Heute bil­den Kreissparkasse, Verwaltungsgebäude der Stadt und katholische Kirche einen modernen städtebaulichen Akzent.

 

Hauptstraße 38: Neues Backhaus.

Es handelt sich um einen üblichen Bauernhof mit Stallung und Scheune. Links von Hinterausgang ist der Brunnen. Der Bäcker betreibt auch – wie die meisten Einwohner – Landwirtschaft. Die Bäckerei ist mit im Wohnhaus. Wenn man es von der Hauptstraße her betritt, kommt man zunächst in einen breiten Flur, in dem sogar die Kuchenbleche abgelegt werden können. Links ist die Wohnstube, rechts die Backstube.

Der gemauerte Ofen steht hinten im Raum und wird mit Holz geheizt, vorwiegend mit Tannen- und Fichtenholz, das in Eigenarbeit im Wald gewonnen wurde.

 

Nachfolger als Unterbäcker ist dann Heinrich Ohl und danach dessen Sohn Valtin Ohl. Damals werden Brot und Brötchen nach den Kunden ins Haus zugestellt. Die Bauern brauchen manchmal 15 Brote, um ihre Familie und das zahlreiche Gesinde versorgen zu können. Sie stellen selber das Mehl für das Brotbacken. Der Müller aus Niederdorfelden liefert das Mehl gleich in der Bäckerei ab. Die Bauern zahlen dann nur noch 10 Pfennig Backlohn für den Laib.

Aber mit der Zeit entspricht das Gebäude nicht mehr den Vorschriften für eine Bäckerei und einen Backofen (z.B. zu niedrige Decken). Aber für den Bäcker lohnt es sich auch nicht, in einem nur gemieteten Haus größere Investitionen vorzunehmen.

 

Die Tochter Marie wird noch im Gemeindebackhaus geboren. Aber 1935 baut Valtin Ohl im Haus seiner Frau - einer geborenen Höhl - in der Ringstraße Süd Nr. 29 eine eigene private Bäckerei. Die neue Unter-Bäckerei wird dann von der Tochter und vom Schwiegersohn Burger weitergeführt. Im Jahre 1985 wird neben der alten Bäckerei die neue Bäckerei errichtet.

 

 

Hauptstraße 40:

Rechts an der Hauptstraße steht eine alte Schmiede mit einem kunstvoll geschmiedeten Tor und den Initialen „VH 1842“ und den Zunftzeichen. Die Initialen beziehen sich auf Valentin Huhn, der 1814 geboren wurde und Sohn des ersten Huhn war, der nach Hochstadt gezogen ist. Das Haus ist sicher ein Fachwerkhaus, aber seit langer Zeit verschindelt.

 

Hauptstraße 42:

In der Stube dieses Hauses führte der Bürgermei­ster Schäfer jahrelang seine Amtsgeschäfte, ehe die Gemein­deverwaltung in die Schule Hauptstraße 4 verlegt wurde. Später war hier auch einmal ein Geschäft.

 

Hauptstraße 44, Gasstätte „Zum Neuen Bau“:

Für die Hochstädter war der „Neue Bau“ eine Institution, die aus dem Leben nicht wegzudenken ist. Hier trafen sich viele Vereine, in der Gaststätte traf man sich zum Stammtisch und in der Metzgerei versorgte man sich mit Fleisch- und Wurstwaren.  Die Gaststätte gehört nicht zu den ganz alten Gaststätten in Hochstadt, denn sie ist ja außerhalb der Hochstädter Ringmauer gebaut.

Weil man lange Zeit annahm, daß die Bebauung außerhalb der Ringmauer erst 1839 erlaubt wurde und die Gaststätte das erste Haus außerhalb des Ortesg ewesen sei, datiert man die Entstehungszeit auf das Jahr1839.  Wenn man jedoch die alten Hausnummern heranzieht, so erkennt man, daß auch schon vorher Häuser außerhalb der Ringmauer gebaut wurden, weil man die Häuser in der Reihenfolge ihrer Entstehung numerierte. Diese begann am Untertor und endete zunächst mit den Nummern 128 (Hauptstraße 1, Hirtenhaus) und 129 (Obertor).

 

Die Hausnummer 130 ist dann das älteste Haus außerhalb der Ringmauer, nämlich das Haus Hauptstraße 55 (Engelhardt). Es folgt das Haus daneben Nummer 131 (Daubert/ Kegelmann), an dem früher über der Tür die Jahreszahl 1830 zu lesen war. Auch vom nächsten Haus Im Brand 2 (Bauer) weiß man, daß es 1836 erbaut wurde. Und dann erst folgt Hauptstraße 44 mit der Nummer 133. Das nächste bekannte Datum ist die Schmiede Huhn in der Hauptstraße 40, die nach den Häusern Hauptstraße 59 und Bischofsheimer Straße 1 im Jahre 1843 erbaut wurde, wie auch die Inschrift über dem Hoftor ausweist.

Das Haus muß also zwischen 1836 und 1843 erbaut worden sein. Genauer kann man das Jahr eingrenzen, wenn man die Lebensdaten des ersten Gastwirts Caspar Schäfer heranzieht. Dieser wohnte an sich im Haus Hauptstraße 10 und war seit 10. Oktober 1830 verheiratet mit Katharina Stein, Tochter des Schultheißen Johann Jacob Stein, der aus der Gastwirtsfamilie Hauptstraße 21 stammt („Steinsche Wirtschaft“).

Bei der Geburt des Sohnes Philipp am 1. Mai 1838 wohnt das Ehepaar noch Hauptstraße 10.

Aber bei der Geburt des Sohnes Johannes am 20. Juli 1840 wohnt es Hausnummer 133, das entspricht Hauptstraße 44.  Der „Neue Bau“ wird also im Jahr 1839 erbaut worden sein. Er ist deshalb ein neuer Bau, weil er von Anfang an als Gaststätte vorgesehen war, nämlich als erste Gaststätte außerhalb der Ringmauer.

Der Wirt Caspar Schäfer stammt aus einer Landwirtsfamilie, hatte aber schon Erfahrung mit der Gastwirtschaft, denn seine Frau stammte aus einer Gastwirtsfamilie und sie hatten von 1829 bis 1835 die Gaststätte „Zur goldenen Krone“ gepachtet. In dieser Zeit war er übrigens auch „höfischer Schultheiß“ des ehemaligen Dorfes Groschlag und hatte noch die Ländereien des ehemaligen Klosterhofs zu verwalten.

 

Caspar Schäfer wird noch 1854 als Wirt bezeichnet und stirbt am 11. Oktober 1856. Nun übernimmt sein Sohn Jacob Schäfer die Gaststätte. Er ist geboren am 7. Mai 1834, heiratete am 9. November 1865 Margarethe geborene Hartmann, starb aber am 15. Dezember 1872.

Seine Witwe heiratete dann am 14. August 1873 Valentin Höhl aus Griesheim bei Darmstadt und hatte mit ihm den Sohn Konrad Höhl, nach dem die Straße in Hochstadt benannt ist, die aber mehr zu Ehren dessen Sohnes Wilhelm Höhl so genannt wurde, der dort eine neue Großkelterei erbaute.

Nachfolger in der Gaststätte wird der Sohn aus erster Ehe, der auch Jacob heißt. Er ist geboren am 14. August 1871 und wird 1894 noch als Gastwirt bezeichnet.  Aber offenbar war er krank, denn er starb schon 26. März 1903. Seine Krankheit könnte der Grund für den Verkauf der Gaststätte sein. Wenn es aber heißt, als Wirt sei von 1869 bis 1896 Jacob Schäfer genannt worden, so handelt es sich dabei im Vater und Sohn des gleichen Namens. 

Das Haus bestand zunächst nur aus dem heutigen Mittelteil. Man konnte also von zwei Seiten

 in den Hof fahren, von der Hauptstraße (Grenze zum Haus Nr. 42) und von der Bischofsheimer Straße her. Die Gaststätte war Unterkunftsmöglichkeit für die Fuhrleute, die erst nach dem Schließen der Tore ankamen. Im Jahre 1898 wurden die Anbauten links und rechts an das Haus angebaut. Links war das Ladengeschäft Nickel, das später in die Schulstraße (heute: Klosterhofstraße) verlegt wurde.

Bis etwa zum Jahre 1885 war die Fläche der Metzgerei und des späteren Eis-Cafés mit einem Lattenzaun eingefriedet. Darin pausierten oder übernachteten Schlachttiere für Frankfurt, wie Rinder, Schafe, Schweine, die aus dem Vogelsberg herangetrieben wurden. Für die Viehtreiber werden wohl Stroh- oder Heulager zur Verfügung gestanden haben. Hans Fischers Großvater, der 1876 geboren wurde, konnte sich noch an diesen Pferch an der westlichen Hausecke erinnern. Zur Herstellung der ursprünglichen Situation könnte der heutige Freisitz auf dem öffentlichen Fußweg, zumindest einseitig, mit einem halbhohen Lattenzaun versehen werden (Hans Fischer am 11.06.16 im HA).

 

Im Jahre 1896 kauft die Familie Huhn die Gaststätte. Der Stammvater Gottlieb Huhn (geboren 1764) kam aus dem Amt Maulbronn in Württemberg nach Hochstadt. Er heiratet 1802, 1803 und 1810. Aus der dritten Ehe stammt der Sohn Heinrich Huhn, der aber Landwirt ist. Auch dieser ist dreimal verheiratet. Seine zweite Frau ist Katharine geborene Emmel. Deren Sohn Johannes Huhn (1851 bis 1907) heiratet 1873 Marie Elisabeth Seip aus Bischofsheim. Er ist an sich (Milch-) Händler und kauft die Gastwirtschaft im Grunde für seine Tochter Eleonore. Diese ist geboren am 10. April 1875 und heiratet am 10. Oktober 1897 Philipp Eibelshäuser, geboren am 28. April 1873.

Dessen Vater Philipp war Maurer und stammte aus der Familie, die dann im Haus Bischofsheimer Straße 7 wohnte (der Schuhmacher „Russe Peter“). Er führt später ein Milchgeschäft und fährt die Milch bis nach Bergen aus. Auf dem Weg schnitzt er aus Zigarrenkisten ein Karussell mit Pferden und Öllämpchen, das dann an Weihnachten aufgebaut wird und heute noch im Besitz der Familie ist. Die Enkelin ist Frau Breining in der Schützenstraße 4.

 

Die Gaststätte wird aber zunächst von dem Vater Johannes Huhn geführt und erst nach dessen Tod 1907 von der Tochter Eleonore und ihrem Mann Philipp Eibelshäuser. Von da an bleibt die Gaststätte im Besitz der Familie Eibelshäuser, aber in Familienbesitz ist sie im Grund seit 1896.

Nach dem Tod des Vaters übernimmt dann (Wilhelm) Philipp Eibelshäuser II. (1898 bis 1958) die Gaststätte. Er ist Metzger und Gastwirt und heiratet am 24. Oktober 1920 Catharine geborene Basermann, geboren 17. November 1897, aus dem Haus Trinkbrunnenstraße 10/ 12).

Sein Bruder Wilhelm Eibelshäuser, geboren 5. April 1900, ist Metzger und arbeitet mit im Haus, er heiratet am 24. April 1918 Magdalene Bechert, geboren am 27. März 1901. Für ihn wird unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg die Metzgerei mit Schlachthaus eingerichtet.

Die Landwirtschaft und auch das Haus in der Bischofsheimer Straße geht an den Schuhmacher Peter Eibelshäuser („Russe Peter“). Dessen Tochter ist Frau Breining, die später das Haus ihrer Patin in der Schützenstraße übernimmt.

 

Der volkstümliche Name „Heckewirt“ wird nicht auf die Familie Schäfer zurückgehen, sondern paßt eher zu der Nachfolgefamilie Eibelshäuser, die vorher nichts mit der Gastwirtschaft zu tun hatte. Ein „Hecker“ war ein Weinbauer, der einige Wochen im Jahr in seinem Wohnhaus eine „Heckewirtschaft“ öffnen durfte, so wie das sonst bei einer Straußwirtschaft der Fall ist (das hat also nichts mit einer Hecke am Haus zu tun).

 

Unter der Familie Eibelshäuser ist die Gaststätte der Schauplatz zahlreicher Sänger- und Musikerwettstreite. Später finden dort bis in die fünfziger Jahre die Dorfunterhaltungsabende statt. Hier haben auch die Fastnachtsveranstaltungen der Humoristen ihren Ursprung. Hier feiern die Vereine ihre Weihnachtsfeiern, Kappenabende, Oktoberfeste, Singstunden und Vorstandssitzungen, hier werden viele Familienfeste ausgerichtet. Für die Irlandfahrer ist der „St. Patricksday“ zu einem festen Begriff geworden. Die Fans des FC Bayern München verfolgen hier jedes Spiel ihres Vereins.

Vereine wie der Humor- und Musikverein „Edelweiß“, die Sängervereinigung und der Schützenverein Tell trafen sich schon seit über 100 Jahren in ihrem Vereinslokal. Auch das Walzersche Doppelquartett, die CDU, der Obst- und Gartenbauverein, die Geflügelzüchter, die Vogelschützer, die Versehrtenspielgemeinschaft und die Nashville Rodeo Dancers waren. ebenfalls seit vielen Jahren dort zu Hause. Der Turnverein turnte im großen Saal mit Barren, Reck, Bock, Pauschenpferd und Bodenmatten. Im Hof war eine Weitsprung und eine Hochsprunganlage angelegt. Nach der Straße zu war das Grundstück durch eine Mauer abgeschlossen, an der eine Kegelbahn entlangführte.

 

Der Sohn Philipp Eibelshäusers ist (Wilhelm) Philipp Eibelshäuser, geboren am 27. Januar 1925. Er ist auch Metzger und führt zusammen mit seiner Frau Gretel zunächst die Gaststätte. Anfang der siebziger Jahre wird eine komplett neue Metzgerei eingerichtet und das rückwärtige Kolleg im Hof angebaut. Die Gaststätte war dann an Helmut Roog, Walter Müller und Dieter Dimter verpachtet, ehe 1984 mit Gerhard Eibelshäuser wieder die Familie die Gaststätte übernimmt. Sie bietet aber weiter ausgezeichnete Wurstwaren nach alten Familienrezepten an: Hochstädter Rindswurst, Preßkopf und Hausmacherwurst.

 

 

Die Gaststätte wird bei den Einwohnern immer noch nach dem „Kättche“ benannt. Sie ist Katharina Eibelshäuser, die Großmutter des heutigen Wirts, die zunächst in der Metzgerei verkaufte und seit 1984 hinter der Theke stand. Sie war zwar kurzsichtig, hatte aber beim Griff in die Kasse immer das passende Wechselgeld parat. „Wie sie das machte, weiß ich nicht, das hat sie irgendwie gefühlt!“ sagt Verwaltungsmitarbeiter Wilfried Seng, der in seiner Jugend wie viele seiner Altersgenossen die Gaststätte besuchte. Gerhard Eibelshäuser erzählt: „Jeden Morgen hat sie im Wirtsraum eine Runde am Spielautomaten gespielt und ein Gläschen Korn getrunken!“

Die Metzgerei wurde aber geschlossen. Wurst und Schinken wurden nur noch an die Fassade des ehemaligen Geschäftes gemalt („Scheinmetzgerei“ haben die Humoristen dazu gesagt).. Später wurde Eis-Salon in der ehemaligen Metzgerei eingerichtet.  Im Jahre 2005 wird die Gaststätte wieder verpachtet an die Familie Hamburger und um einen Biergarten erweitert.

Im Jahre 2011 kauften Jennifer und Uwe Eibelshäuser den Eltern Eibelshäuser das umfangreiche Gebäude in Hochstadt ab, um es in Familienbesitz zu behalten, und begannen mit der Sanierung.  „Das Haus war in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand", erinnert sich Uwe Eibelshäuser, der Sohn Gerhard Eibelshäusers, der gemeinsam mit seiner Frau eine Gartenbaufirma betreibt. „Bei Starkregen liefen regelmäßig die Keller voll.“ Viel ist in den vergangenen Jahren schon gemacht worden, jetzt war die Fassade an der Reihe.

 

Im Jahr 2016 wurde die Gaststätte vollständig erneuert. „Erst ließen wir die Jahreszahl 1859 hinschreiben, so wie es in vielen Unterlagen zur Historie Hochstadts stand“, sagt Jennifer Eibelshäuser. Doch das Jahr 1859 steht in keinen Hochstädter Unterlagen, wo doch andererseits behauptet wird, das Haus sei das erste außerhalb der Ringmauer gewesen. Doch Reinhard Schellmann hatte ein anderes Datum im Kopf, nämlich das von 1839. Also rief er die Familie Eibelshäuser an, und die ließ nach Recherchen in den Kirchenbüchern die Jahreszahl korrigieren. Nun prangt die 1839 über der Tür sowie der Schriftzug „Zum Neuen Bau“.

Die alte Inschrift über der Tür lautete „1898“, das Jahr der Anbauten.  Im Zuge früherer Renovierungsarbeiten wurde sie überputzt und verschwand. Jetzt hat Renate Schwab-Mankel von der ortsansässigen „Kreativwerkstatt“ die richtige Jahreszahl und die Ornamente entworfen, die jetzt den Eingang auf der Straßenseite zieren.

Ende Juni 1998 wird mit einem viertägigen Fest gefeiert, daß die Gaststätte seit 100 Jahren in Familienbesitz ist. Über die Eibelshäuser und die Gaststätte erschien 1998 ein mehrseitiger Beitrag im „Maintal Tagesanzeiger“ (9. Juni 2016). In dem Zeitungsartikel sind aber Fehler: Die Schmiede Huhn ist nicht gegenüber, sondern zwei Häuser weiter auf der gleichen Straßenseite.

Und der Bürgermeister hatte seine „Amtsstube" nicht in der Gaststätte, sondern zunächst einmal im Rathaus. Nur der Bürgermeister Schäfer (um 1916) wickelte seine Amtsgeschäfte in seinem Haus Hauptstraße 42 ab.

Die Gaststätte wurde seit 2013 von dem Elsässer Pächter Thierry Zuchner geführt („Thierrys Küche“), Im linken Gebäudeteil, wo sich früher die Metzgerei befand, ist heute die kleine Brauerei vom „Hochstädter Landbier“, geführt von Ingo Rohman, der auch die Gaststätte „Schalander“ in der Bischofsheimer Straße 13 hat. Im ersten Stock befindet sich die Geschäftsstelle des Humor-Musik-Vereins „Edelweiß“.

Ende 2016 wurden die Räume der Eis-Diele von den beiden Frauen von „Pearson & Puppe“ übernommen, die dort ein Café eröffnen werden. Michelle Blythe (geborene Pearson) und Katharina Puppe sind in und um Hochstadt bekannt für ihre hausgemachten Torten und Gebäckspezialitäten. Im hauseigenen Biergarten kann man außerdem die Sommerabende bei einem kühlen Schluck Bier und einer Stärkung für den Magen verbringen.

Im Jahre 2022 gab der Wirt Zuchner die Gaststätte wieder auf. Es wurde eien Physiotherapie-Praxis eingerichtet, die den Zugang von der Bischofsheimer Straße hat.

Klosterhofstraße:

Klosterhofstraße 2: Das Wohnhaus mit Hofeinfahrt trägt die Inschrift: „18 AS 46“, die auf Andreas Schmidt deutet (Bild in Schellmann III, Seite 190, noch ohne den Anbau im Süden)

 

Klosterhofstraße 4:

Westlich der heutigen katholischen Kirche stand seit 1905 die Hochstädter Schule, erbaut von der Firma Mesenberg aus Hanau. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 25.000 Mark. Doch die Schule hat zunächst nur e i n Klassenzimmer und keine Lehrerwohnung. Die Klassen 4 und 5 werden im Rathaussaal unterrichtet.

Erst 1910/1911 wird die neue Schule um drei Klassenzimmer erweitert. Sie hat auch eine Wohnung für Lehrerinnen und eine Schuldienerwohnung, dazu Konferenzzimmer, Turn- und Spielplatz und ein Abortgebäude. Der Bau wird am 26. Juli 1911 in Gegenwart des Landrats und weiterer Vertreter des Landratsamtes übergeben. Zugegen sind auch Gemeinderat, Lehrer, Handwerker und Lieferanten. Der Erweiterungsbau kostet über 36.000 Mark. Bild in Schellmann III, Seite 191. Die Schule wurde 1986 abgerissen (Bilder im Stadtarchiv).

Die heutigen Schulen stehen im Bücherweg, ein Kindergarten ist in der Ahornstraße, wei­terführende Schulen sind in Dörnigheim und Bischofsheim.

 

Klosterhofstraße 8: Da Haus ist nicht der ehemalige Klosterhof, wie die Bewohner Schilling wegen des alten Kellers meinten. Der Klosterhof stand zwischen der verlängerten Fahrgasse und der Hofgerichtstraße.

 

Weiter südlich im Bereich der Hofge­richtstraße und der Fahrgasse lag der Ort Groschlag, der bis zum 30jährigen Krieg bestand und dessen „Höfisches Gericht“ bis ins 19. Jahrhundert gehalten wurde. Südlich der Autobahn liegen das Industriegebiet und die Siedlung Niederfeld.

 

 

Bischofsheimer Straße / Weinbergstraße / Westen:

Von der ‚Hauptstraße geht es nach rechts geht es in die Bischofsheimer Straße und die 1914 angelegte Weinbergstraße. An deren Eingangs stand rechts die Gastwirtschaft Strohl:

 Der Einfahrtbereich wurde nach dem Neubau des nördlichen Teils entgegen den behördlichen Auflagen einheitlich verputzt. Weiter draußen sind noch zwei Aussiedlerhöfe.

 

Noch weiter entfernt ist das Neubaugebiet am Luisantring, der nach der französischen Partnerstadt Hochstadts südlich von Paris genannt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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