Fünfzig Jahre Stadt Maintal

 

Dies ist eine Kurzfassung, die immer noch lang genug ist. Im ersten Teil werden Stadtverordnetenversammlung, Stadtverwaltung und Stadtplanung in einzelnen Zeitabschnitten entsprechend den Amtszeiten der Bürgermeister und Stadträte behandelt. Im zweiten Teil werden weitere Themen in einer Übersicht über den ganzen Zeitraum behandelt. Wer genauere Einzelheiten sucht, kann dies unter „www.peterheckert.de“ und der Datei „Maintal, Geschichte“ finden.

 

 

Erster Teil

 

Gründung der Stadt Maintal 1974

 

Maintal wurde 1974 gegründet aus der Stadt Dörnigheim und den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Nach Hanau war Maintal mit damals etwa 38.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Main-Kinzig-Kreises. Die Fläche der Stadt beträgt 32,39 Quadratkilometer (3.237 Hektar). Rund 55 Prozent dieser Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, weitere 17 Prozent der Gesamtfläche sind bewaldet. Die Höhenlage Maintals reicht von 92 bis 197 Meter über Normal-Null.

Maintal liegt im Dreieck zwischen Frankfurt, Hanau und Offenbach. Es ist Bindeglied zwischen der Großstadt Frankfurt und dem Main-Kinzig-Kreis, direkt an der Grenze zur Stadt Frankfurt. Man ist stolz darauf, sich als eigenständige Kommune behauptet zu haben, trotz der Nähe zu Frankfurt und Hanau. Maintal gelingt es mehr und mehr, eine eigenständige und nachhaltige Position im Rhein-Main-Gebiet zu behaupten.

Historisch gewachsene, stimmungsvolle Altstädte und moderne Infrastruktur bilden in Maintal eine einzigartige Kombination. Damit findet man in nächster Nähe zu Autobahn, Flughafen und der Messestadt Frankfurt eine gelungene Verbindung von ländlichem Charme und städtischem Leben. Die Lage zwischen Taunus, Vogelsberg und Spessart bietet einen hohen Freizeitwert.

 

Getrennte Zugehörigkeit:

In germanischer Zeit trafen im Gebiet der heutigen Stadt Maintal drei Gaue aufeinander:

Hochstadt gehörte zum Gau Wetterau, Bischofsheim zum Niddagau und Dörnigheim zum Maingau. Wo die Gaue aufeinander trafen, stand ein „Dreimärker“ aus der Karolingerzeit, ein Grenzstein. Die Stelle ist heute südwestlich des Anglersees, wo auch heute noch die Gemarkungen von Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim aneinanderstoßen.

Also schon in ganz alter Zeit gehörten die heutigen Stadtteile nicht zusammen. Bischofsheim und Hochstadt stritten sich 500 Jahre um die Gemarkung des zur Wüstung gewordenen Ortes Groschlag. Noch bis ins 20. Jahrhundert gab es erbitterte Kämpfe unter der Dorfjugend, die Hochstädter und die Bischofsheimer Jugend bekämpfte sich im Schilf des Bischofsheimer Rieds. Mit den Dörnigheimern hatten die Hochstädter viel weniger Händel. Und Wachenbuchen gar lag so weit weg - nur über eine Schotterstraße zu erreichen - das hat man erst gar nicht wahrgenommen.

Aber die Fastnachtsvereine von Hochstadt und Wachenbuchen ziehen auf den Sitzungen wechselseitig übereinander her (Kommentar eines Hochstädters, als er eine Nordic Walking Gruppe sieht, an der auch Wachenbucher beteiligt sind: „Jetzt wird den Wachenbuchern wenigstens das Laufen beigebracht!“). Dörnigheim und Wachenbuchen haben nichts miteinander zu tun, da liegt der große Wald dazwis­chen.

Nach dem Mittelalter gehörten Hochstadt und Wachenbuchen zum Amt Büchertal, Bischofsheim gehörte zum Amt Bornheimer Berg und Dörnigheim war lange Zeit zwischen den Hanauer Grafen als den Erben der Grafen von Rieneck und dem Erzbistum Mainz umstritten.

Daß der Dreimärker am Zusammenstoß der drei Gemarkungen heute verschwunden ist, macht noch keine einheitliche Stadt. Man hat also in der Stadt Maintal vier Orte miteinander verbunden, die geschichtlich nichts miteinander zu tun hatten. Man ging dabei nicht nach der Tradition, sondern nach der Geographie. So sollte zusammenwachsen, was nicht zusammengehört.

 

Historische Ereignisse:

Wenn man danach fragt, was in den Ursprungsgemeinden an ungewöhnlichen historischen Ereignissen überliefert ist, kommt allerdings nicht viel zusammen. Herbert Begemann greift in einem Vortrag vor der Heimatstelle ganz subjektiv vier Ereignisse heraus:

(1.) Am 10. März 1642 wurden in Hochstadt siamesische Zwillinge geboren, die zwar nur zehn bzw. 24 Stunden am Leben blieben, aber in den Tagen darauf über tausend Schaulustige aus der Umgebung anzogen. Anschließend wurden die Leichen im Hanauer Schloß zur Schau gestellt. Erst am 15. März wurden die Zwillinge schließlich auf dem Kirchhof in Hochstadt       begraben.

(2.) Am 2. November 1813, zwei Tage nach der Schlacht bei Hanau, schlossen im Dörnigheimer Wirtshaus „Adler“ zwei Feldherren einen Militär-Kontrakt, durch den Hessens Großherzog aus dem Krieg mit Frankreich ausschied und sich mit Österreich und Bayern gegen Napoleon verbündete.

(3.) Im Herbst 1835 besuchte der Meister deutscher Dichtkunst im 19. Jahrhundert, Emanuel Geibel aus Lübeck, das Haus seiner Vorfahren in Wachenbuchen. Geibel, der durch das Lied „Der Mai ist gekommen“ ins Volksgedächtnis eingegangen ist, hatte damals wohl starken Eindruck hinterlassen, denn noch um 1980 glaubten die Schulkinder von Wachenbuchen, er sei hier aufgewachsen.

(4.) Am 25. 1963 fuhr der amerikanische Präsident John F, Kennedy - auf dem Weg vom Truppenbesuch in Langendiebach zum Frankfurter Römer - im offenen Wagen stehend durch Dörnigheim.

 

Weitere mehr oder weniger spektakuläre örtliche Ereignisse waren der Abriß von Gebäuden, die uns heute wertvoll erscheinen. Jeder Fall ist typisch für seine Zeit: In Wachenbuchen zerstörten am 8. November 1938 ortsansässige Nazis in Gegenwart einer größeren Menschenmenge das jüdische Schulhaus, vertrieben den dort wohnenden Lehrer Sonnenberg unter lebensbedrohenden Umständen, um dann in den folgenden Tagen das Schulhaus ganz abzureißen. Nur in wenigen Orten gab es solche Vorfälle bereits einen Tag früher als sonst in Deutschland.

Im Jahre 1963 ging die Zeit des Rathauses Bischofsheim aus dem Jahre 1668 auf ungewöhnliche Art und Weise zu Ende. Das Haus war stark baufällig und galt als Verkehrshindernis. Man wollte einen modernen Ort und riß in der Straße Alt-Bischofsheim mehrere Fachwerkbauten ab und ebenso auch das Rathaus.

Bereits zur Zeit der Stadt Maintal wurde 1988 - nach einer Zeit langwierigen Tauziehens zwischen der Öffentlichkeit und dem Betreiber Preußen Elektra - das alte Flußkraftwerk Kesselstadt abgebrochen. Es wurde wegen der architektonischen Gliederung in einen Längsbau mit vorgesetztem Turm auch als „Kirche im Fluß“ bezeichnet. Aus heutiger Sicht, wo die Route der Industriekultur am Main nachgezeichnet wird, muß man den Abriß als Verlust empfinden, vor allem, wenn man an die imposante Technik im Inneren denkt.

 

Gebiets- und Verwaltungsreform:

Seit dem Jahr 1965 ging die Gebiets- und Verwaltungsreform im Lande um. In nahezu allen Bundesländern kam man übereinstimmend zu dem Beschluß, daß eine Gebietsreform von Nöten sei. Bei der Planung der Gebietsreform spielten die kleineren Gemeinden und Kommunen jedoch nur eine nahezu bedeutungslose Rolle, obwohl es diese in besonderem Maße betreffen sollte. Der Schwerpunkt der Planung wurde auf die territoriale Neuordnung gelegt, weniger auf die Stärkung der Selbstverwaltung, die Beteiligung der Bürger an der Verwaltung oder auf das Prinzip der Bürgernähe.

Die Grund-Idee der Gebiets- und Verwaltungsreform war begrüßenswert und ge­sund. Man wollte allen Bürgern des Landes auch auf der Ebene der Verwaltung gleichsam Chancengleichheit geben und die Lebensverhältnisse von Stadt und Land angleichen. In vielen kleinen Dörfern und Gemeinden mit ihren ehrenamtlichen oder nebenberuflichen Bürgermeistern und wenigen oft nur mit schwachen Verwaltungskenntnissen ausgerüsteten Bediensteten konn­ten die Bürger nicht ausreichend betreut und beraten werden. Die Menschen mußten Nachteile hinnehmen, die besonders auf dem kulturellen und sozialen Sektor auftraten. Durch Großgemeinden mit einer leistungsfähigen Verwaltung wollte man die Lage der bisher benachteiligten Orte anheben und deren gesamte Infrastruktur verbessern.

Die Gebietsreform ging davon aus, daß auch in größeren Gemeinden und Kreisen die Mitwirkung der Bürger gesichert und verwirklicht sei. Viele der Gemeinden und Kommunen befürchteten jedoch in ihren demokratischen Grundrechten eingeschränkt zu werden, da bei der Eingliederung in größere Kreise ein Verlust des Mitspracherechts bei wichtigen Entscheidungen befürchtet wurde. Natürlich wurde den Menschen damit ein Stück der Heimat genommen: Da geht die Post weg, die Bank, die Lebensmittelgeschäfte, die kleinen Läden, der Arzt. Nur die Kirche ist lange Zeit noch geblieben, aber inzwischen wird auch dort ausgedünnt.

 

Pläne mit Wachenbuchen:

Eine ernsthafte Diskussion über die Gebietsreform begann 1970. Sofort war im Bereich des späteren Maintal die Abtretung des Ortsteils „Hohe Tanne“ von Wachenbuchen im Gespräch. Im März 1971 lehnte Wachenbuchen eine Zusammenlegung mit Hanau entschieden ab. Die Hanauer lockten mit einem Wasserpreis von 35 statt 80 Pfennig. Man wollte aber nicht zum Ortsbeirat und zur Verwaltungsstelle Hanaus werden. Alle Investitionsmaßnahmen könne man auch selber lösen, meintet man in Wachenbuchen. Da sich ein Drittel der Gemarkungsfläche im Gemeindeeigentum befindet, könne man viele Flächen lukrativ als Bauland verkaufen. Darauf habe es aber Hanau abgesehen, denn die Gemarkung Wachenbuchens ist halb so groß wie das Hanauer Stadtgebiet. Im Mai 1971 wurde auch in Bürgerversammlungen das Eingemeindungsverlangen abgelehnt. Man vermutete, daß Hanau zu viel verspricht und es nur auf den Erlös aus dem Verkauf der Autobahntrasse und des Baulandes abgesehen hat. Man wollte selbständig bleiben oder höchstens mit Hochstadt zusammengehen.

 

Flächennutzungsplan:

Erst im Übergang von 1971 zu 1972 wurden auch die Zusammenschlußbemühungen vorangetrieben, da den drei Westkreisgemeinden der „Moloch Frankfurt“ im Nacken saß. Auf dem Weg zu einer „Weststadt“ haben Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt freiwillig und aus eigenem Antrieb den Auftrag an die Regionale Planungsgemeinschaft Untermain zur Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans erteilt. Von einer Einbe­ziehung Wachenbuchens in den Zusammenschluß war zunächst nicht die Rede, Wachenbuchen galt als nach Hanau orientiert. Aber im Mai 1972 trat auch die Gemeinde Wachenbuchen der Verbandsgemeinde bei.

Der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen, von Abwanderern aus Frankfurt und von Zuwanderern aus dem gesamten Bundesgebiet hatte zu einem stürmischen Wachstum geführt. Die Einwohnerzahl von Bischofsheim und Dörnigheim hatte sich vervierfacht. Und es war allen Verantwortlichen klar, daß man die damit zusammenhängenden Probleme nur gemeinsam lösen konnte. Der gemeinsam verabschiedete Flächennutzungsplan für Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt ist dafür ebenso ein Beispiel wie die Bildung eines Zweckverbandes dieser drei Gemeinden für den Bau des Maintalbades. Immer neue Möglichkeiten von Zusammenschlüssen wurden diskutiert. Allmählich kristallisierte sich dann doch die Vereinigung von Bischofsheim, Dör­nigheim, Hochstadt und Wachenbuchen heraus.

 

Schwimmbad:

In den „Gründerjahren“ der Bundesrepublik überschlug man sich bei der Verbesserung der Infrastruktur und auch mit neuen Einrichtungen zur Verbesserung der Lebensqualität, die es sonst nur in den größeren Städten gab. Eine Gemeinde galt nur etwas, wenn sie solche Großprojekte stemmen konnte. Nur merkte man auch, daß eine einzelne Gemeinde es nicht schaffen konnte.

Ende Juli 1969 bildete sich in der Turnhalle der Turngemeinde Dörnigheim der Schwimmbadbauverein. Die 130 Mitglieder brachten einen Jahresbeitrag von 3.600 Mark zusammen. Der Verein hatte zum Ziel sich gesetzt, 70.000 Mark einzubringen und der Kommune bei der Fertigstellung zu übergeben. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, da trotz aller Bemühungen nur kleine Spenden eingingen. Nachher fanden bis zu 250 Bürgerinnen und Bürger zusammen und sammelten rund 100.000 Mark.

Der Gang nach Wiesbaden, um dort den Segen für das Dörnigheimer Bad zu bekommen, war erfolglos, denn eine Bezuschussung das Land Hessen gebe es nur für Bäder, die in einem Einzugsbereich von 30.000 Einwohnern liegen würden. Dies bedeutete, daß Bürgermeister Henkel Kontakt zu den Nachbargemeinden aufnehmen mußte, um somit die Grundlage für ein Hallen- und Freibad zu schaffen. Von der Sache her waren Bischofsheim und Hochstadt einverstanden, mit der Stadt Dörnigheim ein Bad zu bauen. Die Gemeinde Wachenbuchen hat sich zunächst an der Finanzierung des Bades nicht beteiligt.

Bei der Einweihung des Bades am 17. November 1973 hatte irgendwer in den frühen Nachmittagsstunden die Parole ausgegeben, im Schwimmbad werde es Freibier geben. Dem war allerdings nicht so. Der Landrat schritt dann, eskortiert von den Rathauschefs der Westkreisgemeinden, auf die große Tür zu und mühte sich mit Pförtnerdiensten. Nach leichten Schwierigkeiten mit dem Schloß sprang Dörnigheims Stadtoberhaupt Erwin Henkel hilfreich zur Seite und hatte Sekunden später auch schon die Tür geöffnet. Kommentar des Kreishauschefs: „Die Bürgermeister sind wahrlich noch Meister ihrer Bürger!“ Und dann setzten die verantwortlichen Politiker ihren Rundgang durch die neue Anlage fort. Landrat Woythal meinte, das Hallenbad biete sich an den kommenden Sonntagen an, an denen wegen der damaligen Ölkrise ein Fahrverbot eingeführt wurde, eine ausgezeichnete Freizeitbeschäftigung.

Am Sonntag, dem 18. November, haben die Ver­antwortlichen die Einwohner der Gemeinden zu einem kostenlosen Probebaden eingeladen. Dabei sind die Gäste aus Wachenbuchen ebenfalls willkommen, meinte Bürgermeister Henkel. Bei der Eröffnung des Freibades im Mai 1974 sprang Bürgermeister Erwin Henkel zur Feier des Tages in voller Montur - sprich schwarzem Anzug - in die Fluten, der Bürgermeister ging also baden.

 

Verkehrswege:

In die Zeit der Gründung der Stadt Maintal fiel auch die Planung der Autobahn. Diese Autostraße war anfangs unter dem Namen „Kleiner Rhein-Main-Schnellweg“ als vierspuriger Verkehrsweg zur Entlastung der überaus stark befahrenen Bundesstraße 8/40 gedacht und sollte unter anderem den sich durch die engen Ortsstraßen von Dörnigheim quälenden Durchgangsverkehr aufnehmen. Dann stufte das Straßen­neubauamt diesen modernen Verkehrsweg zur sechsspurigen „Autobahn Bingen - Fulda“ um, ja, sogar die Bezeichnung „Paris – Warschau“ tauchte auf.

Während sich die Stadt Dörnigheim und die Gemeinde Hochstadt eindeutig für die geplante Trassenführung aussprachen, wurden in Bischofsheim und Enkheim schwerste Bedenken gegen die Planung geäußert. Beide Orte protestierten gegen die Zerstörung des Erholungswaldes. Für Bischofsheim kam noch erschwerend hinzu, daß auf der geplanten Linienführung der sonst geforderte Schutzabstand von 100 Meter zu dem bebauten Ortsteil nicht eingehalten werden könnte und die Autobahn zum Beispiel nur 35 Meter entfernt an dem Hochhaus Bahnhofstraße 37/39 vorbei­führen würde.

Die Gemeinde Bischofsheim forderte daher eine nördliche Trassenfüh­rung: Die Autobahn sollte von Preungesheim oder Niederursel kommend durch das Ober­feld der Gemarkung führen und dann durch die Gemarkungen Hochstadt, Wachenbuchen und Mittelbuchen an die große Dreispitze nordöstlich von Hanau geführt werden solle. Dann bliebe der Wald verschont und vor allem würde ein fast unüberwindliches Hindernis für das organische Zusammenwachsen der Ortsteile zur Stadt Maintal entfallen (außerdem hätte man einen Anschluß an die A 661 ohne Riederwaldtunnel gehabt).

 

Der Autobahnbau ab 1974 veränderte die Landschaft, sperrte alte, gewohnte Verbindungswege. Neue Brücken wurden gebaut und unter der Hochspannungsleitung ins Dörnigheimer Wald entstand das Seengebiet durch den Abbau von Sand und Kies für den Autobahnbau.

In dieser Zeit verlor der Wald weitere Fläche durch die Rodung für den Sportplatz in Hochstadt beziehungsweise die Erweiterung des Kewa-Sportplatzes in Wachenbuchen. Die Förster sahen die weiteren Flächenverluste natürlich nicht gern. „Dafür gehören sie abgestiegen“, brummte Arnold Krause, der damalige Forstamtsleiter. Die Prophezeiung des grimmigen Forstmeisters trat prompt ein: Die Kewa stieg im darauffolgenden Jahr ab, der FC Hochstadt wurde sogar zweimal nach unten „durchgereicht“.

Im Jahre 1978 wurde das erste Teilstück der Querspange bis zur Bischofsheimer Straße freigegeben. Mit der Inbe­triebnahme der Querspange wurden auch die beiden Bahnübergänge am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim und an der Eichenheege geschlossen. Mit dem Bau der Unterführung am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim für Fußgänger sollte aber bald begonnen werden (bis dahin gab es nur eine Fußgängerbrücke über die Schienen). Der Übergang Eichenheege wurde später aber wieder geöffnet.

Zunächst stiftet die neue Straße jedoch Verwirrung und Ärger. Die Autofahrer bezeichnen die Hinweisschilder als mangelhaft, die Verkehrsführung als unübersichtlich und das „Ganze als Schildbürgerstreich“. Die Freigabe des ersten Teilstückes ruft zahlreiche Ordnungshüter auf den Plan, die an allen wichtigen Kreuzungen Posten bezogen, um die Autofahrer auf die veränderten Ver­kehrsführungen hinzuweisen.

 

Südumgehung Hochstadt:

Die Strecke von der Querspange bis zum südlichen Hochstädter Ortseingang war bereits 1979

 Im Juli 1982 übergibt Bürgermeister Erwin Henkel das zweite Teilstück der Hochstädter Südumgehung zwischen Hanauer Straße und Bahnhofstraße dem Verkehr. Kurz vor dem Weihnachtsfest im Dezember 1991 wird die Hochstädter Südumgehung bis zum östlichen Ende von Hochstadt nach zwanzigjähriger Planungs- und Bauzeit fertiggestellt und dem Autoverkehr übergeben. Schon nach Tagen kommt aber die schmerzhafte Erkenntnis: Hier an der Hanauer Straße ist ein neuer Unfallschwerpunkt „in Dienst gestellt“ worden.

 

Nordumgehung Bischofsheim:

Für die Bischofsheimer Nordumgehung gibt es im Oktober 1982 den ersten Spatenstich, eine weitere Verkehrsentlastung wird erwartet. Aber im November 1990 ist das totale Verkehrschaos angesagt. Seit der Sperrung der Berger Straße geht im zweitgrößten Stadtteil kaum noch etwas. Staus und Verspätungen sind an der Tagesordnung. Die Anwohner der Berger Straße und der Breulgasse hatten erfolgreich gegen die Autoverkehrsbelastung mobil gemacht. Nun soll die Sperrung der Berger Straße von Norden her auf drei Monate begrenzt werden.

Die Sperrung der Berger Straße in Bischofsheim wird nach fünf Monaten im Juni 1991 aufgehoben. Nun soll eine Ampelanlage an der Zufahrt von der Querspange zur Berger Straße den Durchgangsverkehr aus Bischofsheim heraushalten. Das Ergebnis: Lange Rotphasen entnerven die Autofahrer, die umdrehen und über den Kochberg fahren (das sollte durch die Ampelanlage ja erreicht werden). Unbekannte hacken am 14. Juni dann das Hauptkabel für die Ampel durch, sodaß der Durchgangsverkehr kurzfristig ungehindert fahren kann. Auf Antrag von CDU und Freie Maintaler verschwindet 1994 die Ampel an der Berger Straße am Ortsausgang von Bischofsheim ersatzlos. Findige Polizeibeamte tauften die Ampel posthum als „Dr. Unger-Gedächtnisampel“.

 

Busverkehr:

Im Jahr 1973 wurde der Frankfurter Verkehrsverbund gegründet (heute RMV). Maintal und Hanau wurden einbezogen. Damit gab es den Einheitsfahrschein, die Wahl des Verkehrsmittels war dann gleich, der Fahrpreis richtet sich nur noch nach der Entfernung und Tageszeit der Fahrt Die Kunden konnten jetzt auch günstigere Monats- und Wochenkarten kaufen

Besondere Vorstellungen über innerstädtischen Maintal-Verkehr wurden im Dörnigheimer Rathaus entwickelt. Bürgermeister Erwin Henkel wollte ein innerstädtisches Verkehrsnetz

damit die Bürger ohne weiteres ein bestimmtes Amt in dem oder dem Stadtteil zu erreichen können. Die Vorstellungen zielen auf einen Maintal-Ringverkehr, Bahn, Post oder Privatunternehmer als Verkehrsträger sollen dann auch in der verkehrsarmen Zeit tagsüber einen Rundum-Dauerbetrieb aufnehmen.

Am Buslinienplan wird in den folgenden Jahren immer wieder einmal herumgedoktert. An sich müßte man drei Ziele haben: Vernetzung der Stadtteile, Anbindung an Hanau und Anbindung an Frankfurt. Nach Enkheim zur Bahn ist es noch am besten gelungen, vor allem für die Bischofsheimer. Nach Hanau gingen die Busse früher einmal bis zum Hauptbahnhof, dann nur bis zum Freiheitsplatz. Heute muß man (für sieben Kilometer Luftlinie) zweimal umsteigen, immer in der Angst, ob der Bus auch pünktlich ist. Es ist auch ein Unding, daß alle 15 Minuten ein Bus von zwei Linien nach Wachenbuchen fährt. Aber dort kann man wenigstens in den Bus der Firma Rack wechseln, der nach Hanau fährt.

Aber man veränderte das einmal eingeführte Modell nur geringfügig, anstatt einmal ganz neu anzusetzen. Sinnvoll und attraktiv sind an sich nur zwei Linien von Enkheim, einmal über Wachenbuchen direkt nach Hanau und eine zweite Linie über Dörnigheim nach Hanau. Es bliebe dann nur noch die Verbindung von Hochstadt nach Dörnigheim, die durch eine dritte Linie unter Einschluß von Gewerbegebiet-Ost und Waldsiedlung und Schwimmbad abgedeckt wäre. Diese Linie könnte dann auch eine Anbindung an den Bahnverkehr schaffen, denn bisher ist es reiner Zufall, wenn Bus und Bahn einmal zusammenpassen.

Wichtig wäre für Maintal auch die zukünftige Anbindung an das S-Bahn-Netz. Doch selbst die kühnsten Optimisten und Verkehrsplaner müssen sich damit noch 12 bis 15 Jahre gedulden, meinte man damals. Das wäre bis 1990 gewesen. Aber im Jahre 1990 wurden Faltblätter verteilt, nach denen 1995 die S-Bahn fertig sein sollte.

 

Gründung der Stadt Maintal

Der Antrieb zum Zusammenschluß zu einer neuen Stadt wurde von der SPD ergriffen, die in allen vier Rathäusern die absolute Mehrheit hatte. Dieser Sinneswandel vor allem in Bischofsheim und Hochstadt dürfte durch die Drohung hervorgerufen sein, die Gemeinden sonst an den Kreis Offenbach anzuschließen. Die jetzt von der regionalen Planungsgemeinschaft geforderte Anlegung eines neuen Stadtkerns für 20.000 Menschen wird aber abgelehnt. Schließlich sieht man am 28. Mai 1973 in der Bildung einer Mittelstadt das kleinere Übel.

Am 23. August 1973 fand in der Staatskanzlei in Wiesbaden ein Spitzengespräch über die Gebietsreform im Bereich des Westkreises Hanau statt. Bürgermeister Günter Hack nahm als Unterverbandsvorsitzender an dieser Besprechung teil. Die Bildung einer „Weststadt“ und die Abtretung der Hohen Tanne ist das Ergebnis dieses Tages.

Vom 6. bis 9. September 1973 wurden von den Bürgermeistern in Bernau im Schwarzwald die letzten Vereinbarungen getroffen. Mit einem Festakt, zahlreichen Ehrungen und einer abschließenden Grillparty im Freien beendete das Dörnigheimer Stadtparlament Ende Juni 1974 offiziell seine Arbeit

Mit 20 staatsbeauftragten Stadtverordneten, einem staatsbeauftragten Bürgermeister und drei staatsbeauftragten Stadträten tagte das Übergangsparlament der neugeborenen Stadt Maintal am 1. Juli 1974 erstmals im Sitzungssaal des Bischofsheimer Rathauses.

Wenn der Zwangszusammenschluß überhaupt akzeptiert wurde, dann war es als eine Zweckgemeinschaft zur Verhinderung der ansonsten mehr als wahrscheinlichen Eingemeindung von Bischofsheim nach Frankfurt durch ein Gesetz des Landtags. Wobei man heute sehen muß, daß mindestens 90 Prozent Maintaler Bürgerinnen und Bürger (auch der Bischofsheimer), wenn sie außerhalb der Stadt gefragt werden, wo sie wohnen, antworten, daß sie doch zumindest b e i Frankfurt leben.

Die Wachenbucher kommen sich immer als von der Stadt vernachlässigt vor, als „fünftes Rad am Wagen“. Es ist aber nicht unbedingt der Kleinste unter den Stadtteilen Maintals. In der Presse wird er oft so bezeichnet, weil man da nur von der Einwohnerzahl ausgeht. Aber flächenmäßig ist Wachenbuchen immerhin der zweitgrößte Stadtteil; und wenn Hohe Tanne und Wilhelmsbad noch dabei wären, stellte Wachenbuchen sogar den flächenmäßig größten Stadtteil. Der erste „Maintaler“ wurde in Wachenbuchen geboren. Hier befinden sich die höchste Erhebung Maintals und das einzige noch original erhaltene Pflaster der Stadt. Wie man aber über Maintal denkt, zeigt ein Vorfall in Dörnigheim. Da fragte ein Journalist einen Passanten nach dem Maintaler Rathaus. Beleidigt knurrt der ihn an: „Wie soll’n ich des wisse? Ich bin kaan Maindaaler, ich bin aaner aus Wachebuche!“ (Neue Presse vom 15. 10. 1974).

 

Der damalige Stadtverordnete Harry Winter machte sich zur Maintal-Gründung Gedanken

um ein ganz besonderes Problem, an das bislang wohl keiner gedacht hatte. Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit wurden aus dem Gemeindesäckel die Gemeindebullen der vier

Stadtteile finanziert. Doch der Dörnigheimer - ein stattlicher Stadtbulle - bekam jetzt noch drei Nebenbuhler: aus Wachenbuchen, Hochstadt und Bischofsheim, die ebenfalls im Dienst der Gemeinden stehen.

Der Personalrat erklärt schlicht, er sei für diese Frage nicht zuständig. Damit sind die Probleme allerdings nicht gelöst. Zum Beispiel: Wer hat beim Zusammenschluß der Gemeinden die Qualifikation, um als Oberbulle zu fungieren? Welche Maßstäbe werden die Gemeinde- und Stadtvertreter zur Beförderung als „Oberbulle“ zugrunde legen? Wird künftig jeder Gemeinde­bulle in den Stadtbezirken seiner bisherigen Tätigkeit nachgehen oder wird nur ein

Bulle für die ganze Stadt Maintal die Geschäfte weiter betreiben? Haben die Gemeinde- und Stadtvertreter schon statistische Erhebungen angestellt, ob überhaupt ein Bulle in der künftigen Stadt die Versorgung übernehmen kann? Harry Winter schlug vor, daß zu Pfingsten beim Stadtfest in Dörnigheim die vier Bürgermeister der betroffenen Gemeinden ihre Bullen der Öffentlichkeit vorführen und in einer Urabstimmung von der Bevölkerung der künftige Maintal-Bulle gewählt wird. Für den „Stadtbullen“ wird heute noch gezahlt, nur heißt der Titel im Haushaltsplan nicht mehr so, sondern das Geld wird zur Förderung der Landwirtschaft gegeben.

 

Namensgebung:

Es schlossen sich mehrere Gemeinden auf Augenhöhe zusammen, zwei größere und zwei kleinere, die aber an sich auch schon ganz schön groß waren. Deshalb mußte auch ein neuer Name gefunden werden. Bei der Namensgebung hätte man natürlich auch den Namen des größten Stadtteils nehmen können, zumal Dörnigheim schon seit 1964 die Stadtrechte hatte. Es war - wenn auch knapp - nach der Einwohnerzahl der größte Stadtteil, hatte einen voll funktionierenden Bahnhof, lag an der wichtigen Bundesstraße B 8/40, hatte die größten Einkaufsmärkte, war Standort des Weltunternehmens Honeywell und hatte mit Erwin Henkel einen jungen Bürgermeister, der eine neue Zeit einläuten konnte.

Aber offenbar hatten die anderen drei Gemeinden das Gefühl, die Dörnigheimer würden zu ihren Lasten groß herauskommen. Vor allem die Bischofs­heimer waren dagegen, waren sie doch auch schon auf dem Weg zur Stadt. Wenn schon ein Name, dann sollte es einer sein, der keinen der zukünftigen Stadtteile bevorzugte oder benachteiligte. Wie schwer es einzelnen Bürgern gefallen sein muß, den Zusammenschluß der vier Gemeinden zu gutzuheißen, zeigt der Vorschlag eines Einwohners, das Kunstgebilde „Zwangs­stadt“ zu nennen.

Warum man sich stattessen in der gemeinsamen Kommission aus Vertretern aller Gemeinden auf „Maintal“ einigt, daran kann sich keiner so recht erinnern. Diesen Namen gibt es ja schon als Bezeichnung für ein Gebiet, nämlich das mittlere Maintal bei Würzburg und Schweinfurt. Am Main liegt nur Dörnigheim. Um ein Tal handelt es sich auch nicht, eher um eine Ebene an einem Abhang. Immerhin ist der Name einfach zu schreiben und einfach zu merken, meinte der damalige Hauptamtsleiter Winfried Krebs.

Schließlich wollte man im Jahre 1998 auch noch einen Slogan für die Stadt und schrieb einen Wettbewerb aus. Angenommen wurde der Vorschlag von Pfarrer Rainer Durstewitz aus Dörnigheim: „Maintal: Stadt - Land - Fluß“. „Stadt“ soll dabei zum Ausdruck bringen, daß Maintal selbstbewußt und eigenständig sei. „Land“ bedeute Erholungswert und Leben im Grünen. „Fluß“ weise auf die Lage am Main hin und daß die junge Stadt „im Fluß“ sei, also für Bewegung, Energie und Dynamik stehe. Eine dazu passende Graphik als Erkennungsbild für das Sprüchleins wurde dann auch von einer Studentin der Fachhochschule für Gestaltung in Offenbach entworfen.

 

Straßennamen:

Im Zuge des Zusammenschlusses mußten in allen vier Stadtteilen Straßennamen umbenannt werden. Mit der Einführung der einheitlichen postalischen Bezeichnung der Stadt Maintal war es nicht mehr möglich, daß im Stadtgebiet in den einzelnen Stadtteilen gleiche oder gleichlautende Straßennamen vorhanden sind. Bei der Durchsicht des Verzeichnisses der Straßennamen haben die Bürgermeister festgestellt, daß es in den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen sowie in der Stadt Dörnigheim 49 Straßen mit gleichen oder gleichlautenden Namen gibt. Die Spessart-, die Schiller- und Waldstraße gab es sogar in allen vier Gemeinden. Man ging davon aus, daß der bisherige Straßenname erhalten bleibt, wenn in der Straße mehr Einwohner wohnen oder mehr Gebäude vorhanden sind als in den Straßen mit gleicher oder gleichlautender Bezeichnung in den anderen Stadtteilen.

In einem Fall ist die Verzahnung im späteren Stadtteil Dörnigheim mit Hochstadt vorgesehen

So wird künftig die Bahnhofstraße von der Kennedystraße in Dörnigheim bis zur Hauptstraße in Hochstadt reichen. Das führt allerdings zur Verwirrung, wenn ein Fremder in Dörnigheim nach der Bahnhofstraße 160 sucht.

Aber die Bundespost beziehungsweise die Telekom haben es nicht geschafft, für Maintal eine einheitliche Vorwahl zu installieren. So muß man noch immer für Bischofsheim die 06109 vorwählen, die für den Maintaler Stadtteil zusammen mit dem Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim gilt. Die übrigen drei Stadtteile sind unter 06181 zu er reichen. Nur die Stadt Maintal hat eine eigene Leitung gelegt, um ihre Rathäuser in Bischofsheim und Hochstadt direkt zu verbinden.

 

Parteien:

Die CDU gründete im Januar 1974 sofort eine Stadtverband. Mit rund 250 Mitgliedern war der CDU-Ortsverband Maintal der größte im bisherigen Kreisverband Hanau. Auch die Ortsvereine der SPD wurden am 13. November 1973 aufgelöst und einzelne Ortsbezirke des Ortsvereins Maintal geschaffen. Doch am 17. Januar 1978 wurden die Ortsvereine der SPD wieder eingerichtet, aber später wieder ein Stadtverband gegründet.

 

Erhalt der Stadtteile:

Gestaltet wurde Maintal von Anfang an, ohne dabei allerdings die historisch gewachsene Substanz seiner Stadtteile zu zerstören. Die Idee einer neuen Stadtmitte, die „eigentlich“ auf der grünen Wiese entstehen sollte (etwa im geographischen Mittelpunkt, wo das Schwimmbad steht) wurde verworfen. Man hat sich entschieden, den vier Stadtteilen ihre ganz spezifischen Eigenheiten zu lassen und das Erholungsgebiet in der Mitte erhalten. Die Stadtväter bauten nicht ein neues und imposantes Rathaus an zentraler Stelle, sondern nutzten den Neubau im Stadtteil Bischofsheim.

Aber immer gab es Versuche, diesen Beschluß auszuhöhlen. Die größte Bedrohung waren die Olympiapläne der Stadt Frankfurt. Aber auch danach kam von Maintals Bürgermeister Erhard Rohrbach der Versuch, dort eine zentrale Sportstätte zu errichten. Aber er war es auch wieder, der die Idee mit einem Machtwort beendete. Ab er bis heute ist die immer weitere Ausweisung von Wohnflächen und Gewerbegebieten das Ziel, und die Freiflächen sind erst recht gefährdet. Für die Gestaltung der Ortskerne wurde allerdings Einiges getan.

Aber mit der Gründung der Stadt ging auch Bürgernähe verloren. Man hat sich entschieden, keine Ortsbeiräte zu bilden, in denen die Stadtteile ihre eigenen Sachen hätten regeln können Ob das aber so gut war? Wenn es um ein Baugebiet in Hochstadt geht, interessiert es die Bischofsheimer und Dörnigheimer doch kaum, die sehen sie sich nicht einmal die Örtlichkeit an.

 

Zur Gründung Maintals am 1. Juli 1974 erschien übrigens das „Dörnigheimer Echo“ als Sonderausgabe mit dem Titel „Hurra, wir sind Stadt“. Ab diesem Tag firmierte es als „Maintal-Zeitung“ bzw. „Maintal Tagesanzeiger“.

 

Main-Kinzig-Kreis:

Gleichzeitig mit der Gründung der Stadt Maintal am 1. Juli 1974 wurde der Main-Kinzig-Kreis mit 29 Städten und Gemeinden ins Leben gerufen. Die Geburt des Main-Kinzig-Kreises gelang jedoch nur mit Hilfe eines Landesgesetzes.  Eine Kreisstadt tut sich immer schwer mit der zweitgrößten Stadt im Kreis. Da gibt es immer Eifersüchteleien und mißtrauisches Beäugen, damit nur keiner zu kurz kommt oder über den anderen bestimmen kann. Bei Wahlen innerhalb der Parteien wird immer nachgezählt, ob die Städte entsprechend ihrem Gewicht berücksichtigt sind.

Wie reserviert man sich in Maintal gegenüber Hanau verhält, zeigen die Ausführungen von Bürgermeister Erhard Rohrbach: Maintal ist die zweitgrößte Stadt im Kreis, der sich in Richtung Osten bis in das ländliche Sinntal erstreckt - und auch zwei Kurstädte einschließt, die naturgemäß ganz andere Interessen in den Vordergrund stellen. Aus diesem Grund haben wir uns auch der Wirtschaftsförderung des Kreises nicht angeschlossen. Maintal und Sinntal - das sind zwei Welten!“ Rohrbach prophezeite, daß es im Jahr 2005 ohnehin einen Main-Kinzig-Kreis.

Für Hanau war es schon schlimm genug. daß es seine Kreisfreiheit verlor. Dann wurde auch noch der Sitz der Kreisverwaltung nach Gelnhausen verlegt. Am Ende trat Hanau dann mit Erreichen der 100.000 Einwohner aus dem Main-Kinzig-Kreis aus.

Der Kreistag wählte 1987 mit dem Hochstädter Karl Eyerkaufer den ersten sozialdemokratischen Landrat. Im Jahr 1993 stand dann zum ersten Mal die Wahl direkt durch das Volk an. Landrat Karl Eyerkaufer konnte sich schon im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen Hubert Müller von der CDU behaupten, der nach der gescheiterten Koalition von SPD und Grünen Erster Kreisbeigeordneter wurde.

 

 

Städtepartnerschaften

Die Verschwisterung zwischen dem französischen Luisant bei Chartres und der einstmals selbständigen Gemeinde Hochstadt beginnt 1969. Eine Delegation aus der Maintaler Partnerstadt Luisant wird im September 1979 mit Freude als Besucher aufgenommen. Aus Anlaß der jetzt zehnjährigen Verschwisterung wurde im Bischofsheimer Bürgerhaus erstmals die neugeschaffene Medaille der Stadt Maintal verliehen

 

Die Partnerschaft zwischen dem Österreichischen Moosburg und dem Maintaler Stadtteil Wachenbuchen wird im März 1977 mit einem großen Festakt besiegelt. Einmal mehr fahren im November Vertreter des Jugendblasorchesters Wachenbuchen in die österreichische Partnergemeinde Moosburg und geben dort in mehreren Konzerten Kostproben ihres Könnens. Die jahrzehntelange Freundschaft wird 2016 mit einem großen Fest in Moosburg gefeiert, in dessen Rahmen Herbert Gaggl als Bürgermeister der Marktgemeinde die Goldmedaille der Stadt Maintal als höchste Auszeichnung erhält. 

 

Maintal steht im April 1989 vor seiner dritten Städtepartnerschaft. Erste Gespräche mit der ungarischen Stadt Esztergom laufen an. Der Erste Stadtrat Dr. Karl-Heinz Schreiber und der Stadtverordnete Friedrich Raab reisen nach Ungarn und besuchen den Vize-Bürgermeister Tibor Simon. Friedrich Raab kennt Esztergom schon seit vielen Jahren. Die Verschwisterung wird 1990 besiegelt. Im Juni erhält Maintal einen Gegenbesuch aus Esztergom.

 

Im November 1990 sind Schüler aus Katerini zu Gast in der Bonhoefferschule. Im November 1994 stimmten die Maintaler Parlamentarier der Partnerschaft mit der griechischen Stadt Katerini am Fuße des Olymp zu, wenn auch mit äußerst knapper Mehrheit quer durch die Fraktionen. Zur Freude der rund 1.000 Griechen in Maintal, die teilweise selbst aus Katerini und Umgebung stammen. Bei der Verschwisterungsfeier 1996 im Hochstädter Bürgerhaus sind bewegende Worte zu hören: Katerinis Bürgermeister Menelaos Terzpopoulos orakelt vom „Grundstein für eine neue Welt, für eine Zukunft voller Blumen“

 

Die Sitzungen des Beirats Städtepartnerschaft sollen ab 2022 für alle Bürger offen sein.

Seit 15 Monaten gibt es den Beirat, der aufgrund einer Entscheidung des Stadtparlaments gegründet wurde. Sein Ziel: Die Freundschaft zu Maintals Partnerstädten wieder zu intensivieren beziehungsweise wieder aufleben zu lassen. Dem Beirat gehören neben dem Stadtverordnetenvorsteher Kaiser je zwei Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften Moosburg-Maintal, Esztergom-Maintal und Katerini-Maintal sowie der Verschwisterungsgemeinschaft Luisant an. Außerdem ist im Beirat ein Vertreter des Magistrats sowie jeweils ein Vertreter der Fraktionen im Parlament. Zudem wurde das städtische Budget für Aktionen innerhalb der Städtepartnerschaften erhöht. Waren dafür in 2017 noch 2.000 Euro angesetzt, so sind es in diesem Jahr 10.400 Euro. Damit sollen beispielsweise mehr Jugendbegegnungen ermöglicht werden, etwa zwischen Jugendfußballmannschaften oder anderen Vereinsgruppen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Henkel 1974 - 1982

 

An viele Dinge ging man in dieser Zeit noch mit viel Einsatz und Begeisterung heran. In den Stadtverordnetenversammlungen wurde sich ordentlich gefetzt, die Ausschüsse wollten alles Mögliche bewegen. Dem ersten Hochgefühl nach Gründung der Stadt Maintal ist bald eine Ernüchterung gewichen. Zunächst dachte man, durch die Schaffung der Stadt würden alle Probleme gelöst, vor allem die finanziellen. Jetzt merkt man, daß sie eher größer geworden sind.

 

 

Stadtverordnetenversammlung

Kommunalwahl 1974:

Erst die am 27. Oktober 1974 abgehaltene Kom­munalwahl brachte eine neue Stadtverordnetenversammlung, die dann auch den neuen Bürgermeister der Stadt zu wählte. Erster Bürgermeister der Stadt wurde Erwin Henkel, (SPD), der seit 1969 der Bürgermeister von Dörnigheim war und nach dem Zusammenschluß 1974 noch bis 1983 Bürgermeister von Maintal war. Bischofsheims Bürgermeister Georg Krieger wurde Vorsitzender des neuen Stadtparlaments, Philipp Ziegler, Bürgermeister von Hochstadt, ging in den Ruhestand. Und Wachenbuchens Bürgermeister Günter Hack wurde hauptamtlicher Stadtrat und Kämmerer.

 

Ob allerdings Bürgermeister Erwin Henkel den Maßstäben gerecht werden kann, die sein Parteifreund und Stadtverordnetenvorsteher Georg Krieger an sein Amt anlegt, muß die Zukunft erweisen, meinte Krieger. Nach seiner Meinung braucht ein Bürgermeister doch den „Humor eines Komödianten, die Spritzigkeit eines Satirikers, das dicke Fell eines Rhinozerosses, die Geduld eines Esels, die Würde eines Bischofs, die Überredungskunst eines Advokaten und das Geweih eines kapitalen Platzhirsches!“

Die Stadtverordnetenversammlung stellte die Weichen für die neue Stadt so, daß Maintal zwar das Verwaltungsgebilde sein sollte, die Infrastruktur-, die Siedlungs- und Ansiedlungsentwicklung sich jedoch in den früheren Stadtteilen sich nahezu unverändert wie früher vollziehen sollte. Diese Zielsetzung kam am deutlichsten in dem Beschluß zum Ausdruck, die im gemeinsamen Flächennutzungsplan vorgesehene Entwicklung eines neuen Stadtteils im Freiraum an den Gemarkungsgrenzen von Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt zu streichen und die „Grüne Mitte“ zu belassen.

 

Kommunalwahl 1977:

Mit großen Kampagnen gehen die Parteien im Januar 1977 in den Kommunalwahlkampf. Guter Vorsatz ist in allen Lagern: Sachlichkeit und Argumente sollen vorherrschen. Im Februar legen Parteien ausführliche Programme zur Wahlvorbereitung vor. Aber in einer Stadtver­ordnetensitzung entwickelt sich das Wahlkampfgerangel zu einem aufsehenerregenden Vorfall: Nach einem Zwischenruf zieht die CDU-Fraktion geschlossen aus.

Mit unterschiedlichem Publikumszuspruch laden die Parteien im März zu Bürgerversammlungen ein, um ihre Wahlprogramme vorzustellen. Doch wo anfangs Sachlichkeit und Toleranz überwogen, herrscht jetzt rücksichtslose Auseinandersetzung auf allen Seiten, Beschimpfungen und Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Gegen Bürgermeister Erwin Henkel wird Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt

Im Parlament kommt es im Juli zu schwersten Auseinandersetzungen zwischen SPD und CDU. Damals war noch etwas los in der Stadtverordnetenversammlung. Das wird aber auch damit zusammengehängt haben, daß die Stadtverordneten aus den unterschiedlichen Stadtteilen sich erst zusammenraufen mußten.

Zum Jahresende kristallisiert sich als politisches Grundproblem heraus, daß Maintal durch seine Doppelmitgliedschaft im Umlandverband und im Main-Kinzig-Kreis zwei Herren finanziell dienen muß. Es werden Verhandlungen ohne Ergebnis geführt. Auch im Juli 1979 versuchen die Verantwortlichen in Maintal, die Stadt aus ihrer Zwitterstellung (Main-Kinzig-Kreis und Umlandverband) zu befreien; aber der Kreis stellt sich stur. Im Februar 1980 wehren sich Maintals Politiker erneut gegen die Zugehörigkeit der Stadt zum Umlandverband.

 

Besuch Willy Brandts 1978:

Für Aufsehen sorgt im Jahre der Besuch von Altbundeskanzler Willy Brandt (SPD), der im Rahmen des hessischen Landtagswahlkampfs nach Maintal kommt und 3.000 Menschen in ein Festzelt lockt.

 

Stadtratswahl 1980:

Die Nominierung eines Kandidaten für das Amt des Ersten Stadtrats bringt die SPD in eine heftige Zerreißprobe. Der Dörnigheimer Ortsverein schickt Fraktionschef Peter Laskowski ins Rennen, die Bischofsheimer Genossen benennen ihren Vorsitzenden Sepp Sigulla. Im ersten Wahlgang geht Laskowski mit nur fünf Stimmen unter. Sigulla erhält die meisten Voten, muß aber gegen den externen Kandidaten Dr. Walter Unger in die Stichwahl. Dabei geben die Dörnigheimer Delegierten den Ausschlag und stimmen für Dr. Unger (weil Sigulla sich gegen ihren Kandidaten durchgesetzt hatte). Bei der Abstimmung im Parlament raufen sich die Sozialdemokraten wieder zusammen und wählen Dr. Walter Unger zum Ersten Stadtrat. Der Gegenkandidat Paul Mathes, der Vorsitzende der CDU, muß eine Niederlage einstecken.

 

Wiederwahl Henkel 1980:

Im September 1980 kommt es zu einer kommunalpolitischen Sensation: Bei der Abstimmung im Parlament erhält Bürgermeister Erwin Henkel überraschend nicht alle Stimmen seiner Partei. Ein SPD-Parlamentarier hatte bei der Wahl seinen Stimmzettel überhaupt nicht markiert, das bedeutete „Enthaltung“ und damit zugleich Stimmenpatt. Die Wiederwahl des beliebten Stadtoberhauptes galt damit als abgelehnt. Mehr und mehr setzt sich die Überzeugung durch, daß es bei der Abstimmung lediglich „eine Panne“ gegeben habe, die sich bei nochmaliger Wahl „reparieren“ lasse. Minuten später wird Stadtkämmerer Günter Hack in seinem Amt bestätigt. In zweiten Anlauf wird auch Erwin Henkel als Bürgermeister wiedergewählt. Die Christdemokraten erheben dagegen rechtliche Bedenken.

 

Henkels Rücktritt:

Bei einer Delegiertenversammlung der Sozialdemokraten im März 1982 droht Bürgermeister Erwin Henkel erstmals mit Rücktritt. Die Parteigänger sind aufgeschreckt, doch der Hader zwischen den einzelnen Stadtteilen bleibt. Dann kündigen die Sozialdemokraten dieser Stadt ein „Wende“ in ihrer Arbeit an: Karl Eyerkaufer wird neuer Vorsitzender der Partei. Nachdem der Sozialdemokrat und frühere Bürgermeister von Dörnigheim bereits im März mit Rücktritt gedroht hatte, läßt er im Mai „die Katze aus dem Sack“: Er will im kommenden Jahr der Geschäftsführer beim Hessischen Städte- und Gemeindebund in Mühlheim werden. Bei nur einer Gegenstimme wird er im September dann auch in diese Position gewählt. Sein neues Amt tritt er am 1. März 1983 an. Zuvor gibt er sein Amt als Maintaler Bürgermeister ab.

 

Bürgermeisterwahlkampf 1982:

Nach Klausurtagungen der Parteien im Oktober steht fest: Für die SPD kandidiert Stadtrat Dr. Unger als Bürgermeisternachfolger. CDU-Kandidat Paul Mathes fiel in Schmitten im Taunus bei seinen „Parteifreunden“ unten durch. Die Christdemokraten wollen sich ihren Kandidaten stattdessen über die „Wiesbadener Liste“ holen, in der von der Landespartei mögliche Kandidaten für solche Ämter aufgestellt wurden

Die CDU-Frakt­ion löst damit den größten Konflikt ihrer städtischen Geschichte aus. Im November und Dezember kommt es zu schweren Auseinandersetzungen in der CDU, bei Versammlungen brechen in offenen Tumulten tiefe zum Teil persönliche Gräben in der Parteiführung auf. Die Maintaler CDU-Fraktion will im Dezember einen Kommunikationsfachmann als Bürgermeisterkandidat aufstellen, es werden rechtliche Bedenken gegen diese Kandidatur angemeldet. Noch immer gibt es im Dezember in der CDU keine Ruhe, die Querelen werden nicht nur das Weihnachtsfest, sondern sogar den Jahreswechsel überdauern

 

 

Stadtentwicklung

 

Postamt Dörnigheim 1977:

Im Rahmen einer Feierstunde wird im März 1977 das neue Postamt an der Berliner Straße in Dörnigheim seiner Bestimmung übergeben. Damit entsteht aber ein neuer Gefahrenpunkt für den Verkehr, denn von den Parkplätzen muß man sich in einer Kurve rückwärts in den Verkehr einordnen. Daran bis heute nichts geändert.

 

Festplatz Dörnigheim:

Der Magistrat will 1977 in Dörnigheim einen neuen Fest- und Spielplatz schaffen (vorher war er an der Stelle der Maintalhalle). Er wird auch 1979 südlich des Bahnhofs hergestellt. Er dient gleichzeitig er als Parkplatz für die Benutzer der Bundesbahnlinie. Später war er nur noch Parkplatz und wurde schließ­lich mit dem Braubach-Zentrum bebaut.

 

Nur noch zwei neue Baugebiete:

Für den Stadtteil Bischofsheim wurde im Jahre 1979 vom Regierungspräsidenten in Darm­stadt der Bebauungsplan „Am Zimmersee“ und für den Stadtteil Hochstadt der Bebauungsplan „Weinbergstraße“ für rechtskräftig erklärt. Damals war man der Meinung, daß danach sollt kein weiteres Wohngebiet mehr ausgewiesen werden: Beide Baugebiete sind die letzten größeren Siedlungsgebiete, die im Flächennutzungsplan der Stadt Maintal bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts für eine Bebauung vorgesehen sind. Dies bedeutet, daß mit der Besiedelung dieser beiden Gebiete das Wachstum der Stadt Maintal nahezu beendet sein wird.

Sicherlich wird es nicht leicht sein, dem nach wie vor bestehenden Siedlungsdruck hier zu widerstehen. Wenn jedoch die junge Stadt Maintal ihrem Anspruch gerecht werden will, eine Stadt im Grünen zu sein, muß sie sich diesem Siedlungsdruck widersetzen.

 

Historische Ortskerne:

Die Stadt Maintal hat 1979 ihre Bemühungen verstärkt, die historischen Ortsbilder ihrer Stadtteile zu bewahren und hervorzukehren. So wurden private Initiativen zur Renovierung alter Gebäude ebenso gefördert wie die Erhaltung historischer städtischer Bauwerke und Anlagen. Von einem Beirat sind Vorschläge für entsprechende Ortssatzungen erarbeitet worden. Im März 1980 erläßt die Stadt Richtlinien zur Erhaltung historisch wertvoller Gebäude. Im Mai 1981 wird ein Wettbewerb für die schönste Fassade ausgeschrieben. Die Gewinner sollen Bargeld als Preise erhalten. Zwei Fachwerkbauten in Dörnigheim (altes Rathaus) und Hochstadt (Hauptstraße 32) erhalten im Mai 1982 den ersten Preis beim städtischen Fassadenwettbewerb.

Auch im April 1982 schlagen die Wogen hoch, als der Leiter des hessischen Straßenbauamtes erklärte, am liebsten würde man den Abriß der alten Stadtmauer entlang der Kennedystraße im Stadtteil Dörnigheim sehen, um die Bundesstraße verbreitern zu können. Entwarnung kommt aber vom Kreisbeigeordneten Becker: „Wir haben einmal dem Denkmal Stadtmauer zugestimmt und dabei bleibt es“ Allerdings ist die Mauer in der Folgezeit immer wieder „durchlöchert“ worden.

 

Der Bischofsheimer Gewerbeverein wurde 1978 gegründet mit dem Ziel, die Vielfalt an Handel, Gewerbe und Dienstleistungen in Bischofsheim zu unterstützen. Die erste Ausstellung des Bischofsheimer Einzelhandels im März 1979 wird zu einem außergewöhnlichen Erfolg. Auch im März 1980 präsentiert der Gewerbeverein das „Schaufenster im Bischofsheimer Bürgerhaus“, eine Leistungsschau des Einzelhandels. Maintaler Betriebe stellen sich vor, der Zuspruch ist erstaunlich. Mit Unterstützung der Stadt Maintal kann der Verein sich auch erstmals der Öffentlichkeit präsentieren mit einer Sonderschau im Rathaus in Bischofsheim

 Seit Anfang 2019 ist Herr Seip der Vorsitzende des Bischofsheimer Gewerbevereins. Als er angefangen hat, waren es 18 Mitglieder, mittlerweile sind es rund 40. 

 

Über 40 Firmenchefs sind im Mai der Einladung zur zweiten Vorbesprechung für die Gründung eines Dörnigheimer Gewerbevereins gefolgt. Bürgermeister Henkel erklärte Sinn und Zweck eines solchen Vereins. Nach Bischofsheim soll auch in Dörnigheim eine Gewerbeausstellung ausgerichtet werden. Im Mai gründen die Geschäftsleute den Gewerbeverein. Im Oktober präsentiert der Dörnigheimer Gewerbeverein seine erste Ausstellung.

Insgesamt 1.120 Euro wurden durch Mitglieder des Dörnigheimer Gewerbevereins 2021 gesammelt. Für das Jahr 2020 hat sich der Gewerbeverein aufgrund der Corona Situation dazu entschieden, keine Mitgliederbeiträge einzuziehen. Anstatt des Jahresbeitrages wurde eine Spende für die Maintaler Tafel platziert.

 

Im Mai 1982 wird die „Hessische Apfelweinstraße“ aus der Taufe gehoben. In der rustikalen Kelterei-Gaststätte der größten Apfelwein-Kelterei Deutschlands, der Firma Höhl in Hochstadt, kam der Vorstand des Maintaler Verkehrsvereins zusammen, um verschiedene Aktivitäten im Bereich Fremdenverkehrswerbung zu beraten. Dabei kam die bereits vor Jahren von den Kelterei-Inhabern gefaßte Idee sehr entgegen, eine „Hessische Apfelweinstraße“ dort auszuweisen, wo das Nationalgetränk der Hessen traditionell getrunken und in vielen Keltereien auch noch selbst hergestellt wird.

 

Opel-Eck:

Auf dem Grundstück Zeppelinstraße 54 (Ecke Kennedystraße/Berliner Straße) wurde Anfang der siebziger Jahre ein zweigeschossiges Ausstellungs-, Park- und Geschäftshaus mit Kfz-Werkstatt und Restaurant genehmigt und errichtet. Im Jahre 1981 zogen Einzelhandelsgeschäfte ins Erdgeschoss und im ersten Stock wurden Büroräume eingerichtet.

 

Verkehr 1979:

Mit der Südumgehung von Wachenbuchen wird es im September 1979 vorerst nicht weitergehen. Zwar hat der Hessische Minister für Wirtschaft und Technik Ende April dieses Jahres den Planfeststellungsbeschluß für dieses Straßenstück erlassen, jedoch haben betroffene Grundstückseigentümer dagegen Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt erhoben. Die Kläger wollen, daß die Straße nicht unmittelbar am Rande der Bebauung auf einem dort vorhandenen Feldweg gebaut werden soll, sondern in einem Abstand von 100 Metern südlich der Bebauungsgrenze. Die von den Landwirten signalisierte Kompromißbereitschaft der Verlegung der Südumgehung auf eine Trasse, die etwa 30 bis 50 Meter südlich der heutigen Bebauung verläuft, wird von der Mehrzahl der dort in den letzten Jahren angesiedelten Einfamilienhausbesitzern als unannehmbar bezeichnet. Die Klage der Wachenbucher Bauern gegen eine Südumgehung wird im September 1984 mit Erfolg abgeschlossen.

 

Autobahn 1979:

Das Hauptproblem ab 1977 ist die Autobahn. Sie wird von verschiedenen Seiten gar nicht begrüßt. Die Bürgerinitiative „Unmenschliche Autobahn“ tritt zum wiederholten Mal mit Protesten an die Öffentlichkeit. Im März 1977 wirft sie dem Wirtschaftsminister vor, gegen ein rechtskräftiges Urteil zu verstoßen. Während der Bau der neuen Autobahn A 66 schon eingeleitet wird, unter­stützt der Maintaler Magistrat verschiedene Bürger, die auf dem Klageweg Lärmschutzmaßnahmen für Bischofsheim fordern.

Als die Autobahn schon im Bau ist, wehrt sich die Stadt im Februar 1979 noch gegen den Geländeverkauf für den Bau der Autobahn im Osten der Gemarkung. Im Frühjahr des Jahres 1979 finden die Auseinandersetzungen in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau ein großes Interesse. Es geht um eine Weiterführung der Klage in der nächsten Instanz gegen den Ausbau der Autobahn auf der planfestgestellten Trasse in Maintal und hier im Besonderen im Stadtteil Dörnigheim. Im Hanauer Stadtparlament wird im Februar grünes Licht für den Weiterbau der Autobahn im Norden der Stadt gegeben.

Nachdem hier eine Entscheidung im Sinne der Maintaler gefallen ist, konzentriert sich das Interesse auf die Fortsetzung des Ausbaues der A 66 über das Ausbauende in Frankfurt-Bergen-Enkheim hinaus. Die Maintaler halten es für unumgänglich, daß zumindest der Anschluß über den Riederwald und den Erlenbruch hinaus bis an die Kaiserleibrücke und damit an das Offenbacher Kreuz fortgesetzt wird.

Die Autobahn zwischen der Hohen Tanne und dem Bergen-Enkheimer Hessen-Center wird im November 1979 ohne große Formalitäten eröffnet, wenngleich in weiten Teilen des Stadtgebietes die Lärmschutzmaßnahmen noch unvollständig sind. Maintal hat seine Stadtautobahn. Am 12. August 1983 wird das Autohahnteilstück zwischen der Hohen Tanne und dem Hanauer Kreuz für den Verkehr freigegeben.

 

Flughafenwald:

Pläne für das größte Aufforstungsprojekt im Rhein-Main-Gebiet worden vorgestellt: Zwischen den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim sollen 400.000 Quadratmeter Boden aufgeforstet worden. Der erste Spatenstich für den Erholungswald zwischen den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim wird im Mai vorgenommen. Ministerpräsident Holger Börner pflanzt einen Baum. Später wird dieser Bereich „Flughafenwald“ genannt, weil es sich um eine Ausgleichsmaßnahme für den Flughafenausbau handelt. Aber 1979 wird darüber geklagt, daß Kaninchen die Aufforstungsmaßnahme zwischen Dörnigheim und Bischofsheim beein­trächtigen.

 

Ärztlicher Notdienst 1981:

Seit Januar 1981 gibt es in dieser Stadt einen einheitlichen ärztlichen Notdienst. Der Streit zwischen dem Deutschen Roten Kreuz in Dörnigheim und den niedergelassenen Ärzten. ist damit beendet. Die 24 niedergelassenen Ärzte in Maintal werden abwechselnd die wochenendliche Betreuung kranker Patienten oder Unfallopfer übernehmen. Zentrale Vermittlungsstelle für alle Maintaler Stadtteile ist die DRK-Station in der Berliner Straße in Dörnigheim, wo an den Wochenenden künftig jeweils zwei Mediziner im Einsatz sein werden.

 

Buchhandlung Thieleman:

Karin Thielemann-Kraft eröffnete 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung, zuerst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am späteren Standort in der Bahnhofstraße 18. Sie war die einzige Buchhandlung in Maintal

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Unger 1983 – 1988 (ein Stadtrat)

 

Stadtverordnetenversammlung

Bürgermeisterwahl 1983:

Die Wahl des neuen Bürgermeisters in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung am 31. Januar endet mit einer faustdicken Überraschung. Obwohl CDU und FDP über eine hauchdünne 23:22 Mehrheit verfügen, wird nicht ihr Kandidat Klaus Vetzberger (CDU), sondern der Erste Stadtrat Dr. Walter Unger (SPD) zum Nachfolger von Erwin Henkel gewählt. Ein CDU-Stadtverord­ne­ter stimmt offensichtlich für den SPD-Kandidaten.

 

Stadtratswahl 1983:

Der ehemalige CDU-Vorsitzende und ehrenamtliche Stadtrat Paul Mathes bewirbt sich im April offiziell um das Amt des Ersten. Stadtrates in Maintal. Es kommt zur offiziellen „Koalition“ zwischen der SPD und der FFG. Die Chancen, daß Mathes Stadtrat werden kann, sind plötzlich erheblich gestiegen. Erste Zweifel zur Wahl des Stadtrates kommen auf, als sich auch die Sozialdemokraten zerstritten zeigen. Besonders die Bischofsheimer wollen Mathes nicht mit wählen. Die Abstimmung im Parlament im Mai ergab ein Unentschieden, seine Wahl war damit abgelehnt.

Hochspannend geht es dann bei der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung im August zu. Peter Laskowski hatte zuvor seine Bewerbung zurückgezogen, der spät aufgestellte CDU-Kandidat kam nicht zum Zug: Im zweiten Wahlgang ist die Entscheidung zugunsten des Sozialdemokraten gefallen.  Im ersten Wahlgang ergibt sich mit 22:22 ein Patt. Im zweiten Anlauf klappt es dann aber doch. Karl-Heinz Schreiber aus Gelnhausen erhält eine Stimme mehr als Armin Klein.

 

Kommunalwahl 1985:

Die Kommunalwahl in Maintal im März bringt wenig Überraschungen, vier Parteien sind im Parlament vertreten. Die Grünen ziehen nach dem Wählerwillen mit drei Sitzen als vierte Kraft ins Maintaler Parlament. Über Maintals kommunalpolitische Geschicke werden sie wohl künftig das letzte Wort haben. Während die SPD mit 21 Sitzen wieder als stärkste Fraktion aus den Wahlen hervorging, erlitt die CDU einen deutlichen Einbruch und kann nur noch auf 18 Mandatsträger im Parlament zurückgreifen. Die rot-grüne Zusammenarbeit bricht aber im November auseinander: Unter anderem bricht das Bündnis an der Frage, ob der Firma Honeywell („einem Rüstungsbetrieb“) städtische Grundstücke zur Erweiterung überlassen werden sollen.

 

Amt für Umweltschutz 1985:

 In der Verwaltung wird im März 1985 ein neues Amt für den Umweltschutz eingerichtet, Jörn Walter wird Amtsleiter.

 

Stadtratswahl 1986:

Die vier Fraktionen stellen jeweils einen eigenen Kandidaten für die Nachfolge Günter Hacks auf. Im ersten Durchgang erhält keiner von ihnen die absolute Mehrheit. Auf Peter Laskowski und Erhard Rohrbach entfielen die meisten Stimmen. Im zweiten Wahlgang kommt es zu einem Patt. Beide erhalten 21 Voten. Nach einer Sitzungsunterbrechung bringen SPD und Grüne den Antrag ein, den notwendigen dritten Durchgang auf die nächste Sitzung zu verschieben, um so bei einem erneuten Patt den Losentscheid zu verhindern. Gegen CDU und FDP wird die Vertagung angenommen. SPD und Grüne können sich in der Folge nicht mehr auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Günter Hack bleibt so notgedrungen bis zum Erreichen der Altersgrenze im September 1989 im Amt.

Landratswahl 1987:

Nachdem SPD und Grüne im Kreis sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben, stimmen sie gegen die Wiederwahl von Landrat Hans Rüger (CDU). Im September votiert Rot-Grün für Karl Eyerkaufer (SPD), bis dahin Leiter der Einsteinschule in Bischofsheim. Der frühere Leichtathlet tritt sein Amt im Februar 1987 an. Aber er wollte seinen Augen nicht trauen: Nach seinem Amtsantritt fand er nur leere Aktenordner vor.

 

Kommunalwahlkampf 1988:

Der CDU- Stadtverband Maintal beschließt im September, mit einem eigenen Bürgermeister-Kandi­daten ins Rennen der Kommunalwahl zu gehen: Erhard Rohrbach aus Hochstadt soll der Kandidat sein. Maintals Sozialdemokraten stehen auch weiterhin hinter ihrem Spitzenkandidaten, Bürgermeister Dr. Walter Unger.

 

 

 

Zeitraum Unger 1989 – 1994 (Zwei Stadträte)

 

Kommunalwahl 1989:

Im April 1989 konstituiert sich eine neue Stadtverordnetenversammlung. Der Bischofsheimer SPD-Politiker Sepp Sigulla wird im April 1989 zum neuen Parlamentschef gewählt. Bürgermeister Dr. Walter Unger wird im Juni 1989 von der Maintaler Stadtverordnetenversammlung mit einer überwältigenden Mehrheit als Stadtoberhaupt bestätigt. Auch Erster Stadtrat Karl-Heinz Schreiber (SPD) wird mit klarer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Maintals Sozialdemokraten stimmen im Mai 1989 zusammen mit ihrem grünen Koalitionspartner für eine grüne Kandidatin im  hauptamtlichen Magistrat. Maintals Grüne stellen mit der Landtagsabgeordnete Priska Hinz eine neue Stadtratskandidatin vor. Die politisch engagierte 30-jährige Frau aus Friedrichsdorf soll die Kämmerei und ein Frauendezernat übernehmen.

Doch bei der Wahl zur Zweiten Stadträtin gibt es im Juli eine Sensation: Obwohl SPD und Grüne über eine klare Mehrheit im Stadtparlament verfügen, fällt die grüne Kandidatin für diese Position bei der Wahl durch: 21 Abgeordnete votieren für Priska Hinz. 23 gegen sie.

Im zweiten Versuch erhält Priska Hinz im September die erforderliche Mehrheit und wird zur ersten grünen Stadträtin Maintals gewählt. Alle Abgeordneten von SPD und Grünen (26) stimmen für Hinz. CDU und FDP (19) votierten gegen sie. Die rot-grüne Koalition ist somit nach allen großen und kleineren Schwierigkeiten auf den Weg gebracht.

 

Peter Laskowski 1990:

Im Juni 1990 schafft es Peter Laskowski - der in Maintal weder Erster noch Zweiter Stadtrat werden konnte und bereits als tragische Figur der SPD gilt - im thüringischen Gotha auf Anhieb: Er wird mit 44 von 58 Stimmen Erster Stadtrat. Zuvor mußte er die DDR- Staatsbürgerschaft annehmen, da die Wahl im Juni 1990 noch vor der Deutschen Einheit am 3. Oktober stattfand. In Gotha gibt es eine Kooperation zwischen CDU und SPD, Laskowski arbeitet in Gotha nun mit einem CDU-Bürgermeister zusammen. Dort stirbt er am 8. Dezember 2002 im 57. Lebensjahr an Herzversagen.

 

Landtagswahl Januar 1991:

Die Landtagswahl bringt im Januar 1991 den Machtwechsel. Rot-Grün siegt hauchdünn gegen die regierende Koalition aus CDU und FDP. Auch der aus Hochstadt stammende Lothar Klemm (SPD) kann triumphieren. Er nimmt dem Maintaler Walter Korn (CDU) das Direktmandat im Wahlkreis 40 deutlich mit 44,5 zu 41.8 Prozent ab. Erstmals gibt es bei einer Hessenwahl zwei Stimmen. In Maintal bleibt die CDU jeweils vor der SPD

 

Streit in der SPD:

In der regierenden Sozialdemokratie in Maintal kommt es im Oktober 1991 zu schweren Spannungen, die letztlich am „streitbaren Geist“ des Stadtverordnetenvorstehers Sigulla festgemacht werden: Stein des Anstoßes ist der Plan des Magistrats, den Bischofsheimer Bauhof nach Dörnigheim zu verlagern, um im zweitgrößten Stadtteil Platz für neue Sozialwohnungen zu schaffen. Sepp Sigulla weigert sich wiederholt, diesen Punkt auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung zu setzen. Er begründet sein Vorgehen damit, daß es sich ja um ein schwebendes Verfahren handele. Der grüne Koalitionspartner spricht offen davon,   Sigulla abzuwählen. Die Sozialdemokraten beraten in Gotha über das Thema. Der Magistrat hat sich sogar entschlossen, eine Klage gegen Sepp Sigulla anzustrengen. Der Streit in der Maintaler SPD wird im Rahmen einer Klausurtagung im November 1991 im letzten Augenblick beigelegt, die Stadtverwaltung zieht eine Klage gegen den Parlamentsvorsteher zurück, denn die Verlagerung des Bauhofes nach Dörnigheim sei ja beschlossene Sache.

 

Erneute Wahl von Priska Hinz:

Das Verwaltungsgericht Frankfurt gibt Mitte Mai 1992 einer Klage der FDP-Fraktion statt, die Wahl von Priska Hinz im Jahre 1989 sei ungültig. Mitte September stimmen SPD und Grüne geschlossen für Hinz, die nun für weitere sechs Jahre als Stadträtin gewählt ist, drei Jahre länger als vorgesehen. Ob das die FDP. gewollt hat?

 

„Freie Maintaler“:

Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die rot-grüne Stadtregierung führt zur Gründung einer neuen Wählergemeinschaft der „Freien Maintaler“. Obwohl sie sich offiziell erst am 11. November 1992 gründen, wollen sie zur Kommunalwahl im kommenden März antreten. Neben ehemaligen Christdemokraten und Sozialdemokraten finden sich auch zahlreiche Bürger bei den FM ein, die zuvor nicht politisch aktiv waren. Aber in der Folgezeit zeigte sich, daß die Freien Maintaler gar nicht so frei waren, sondern meist mit der CDU stimmten. Dafür sorgte schon der Fraktionsvorsitzende Ludwig Stein, der früher für die SPD in der Stadtver­ordnetenversammlung saß.

 

Neofaschistischer „Republikaner“:

Eine Enthüllungsgeschichte, die wir dem zu verdanken haben, schlug Ende Januar 1993 wie eine Bombe in der Stadt ein.  Claus Zur-Lienen, bis dahin Spitzenkandidat der Maintaler „Republikaner“ für die Kommunalwahlen, wird vom Antifaschistischen Bündnis als ehemaliges Mitglied neofaschistischer Kaderorganisationen und Bekannter des ehemaligen Neonazi-Führers Michael Kühnen entlarvt. Zur-Lienen wird aus der Partei ausgeschlossen, verlagert seinen Wohnsitz und erscheint nicht mehr auf der Kandidatenliste. Die Rechtsradikalen überstanden die Enthüllung allerdings weitgehend unbeschadet: Fast jeder zehnte Maintaler Wähler entschied sich für die Schönhuber-Partei.

 

Manfred Eibelshäuser:

Maintals CDU-Fraktionschef Manfred Eibelshäuser zieht im September 1993 seine Konsequenzen aus den Anschuldigungen Bernd Jochems. Dieser warf ihm vor, sich mit Hilfe seiner Partei bereichern zu wollen. Kernpunkt der Vorwürfe ist ein Grundstück Am Westrand von Wachenbuchen, das der Mutter Eibelshäusers gehört. Der Boden sollte von der Stadtver­ordnetenversammlung als Bauland ausgewiesen werden. Eibelshäuser legte mit seinem Rücktritt auch sein Mandat nieder. Er war seit 1985 an verantwortlicher Stelle im Bundesrechnungshof tätig. Im Mai 2001 wird er Präsident des Hessischen Rechnungshofes und drei Jahre später ist er zusätzlich erster Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Im November 2016 erhält er in Wiesbaden aus den Händen von Ministerpräsident Volker Bouffier den Verdienstorden der Länder der Bundesrepublik Deutschland.

Landratswahl 1993:

Im Mai 1993 kann Karl Eyerkaufer gegen seinen christdemokratischen Kontrahenten Hubert Müller und Maintals Stadträtin Priska Hinz (Grüne) im ersten Durchgang der Landratswahl knapp die absolute Mehrheit erreichen. Es war dies die erste Direktwahl eines Landrats durch die Bürger im Main-Kinzig-Kreis.

 

Kommunalwahl 1993:

In der SPD Bischofsheim setzt sich erstmals eine Frau gegen den „alten Hasen“ Sepp Sigulla durch: Die Kandidatenliste wird nun von Christine Mayer angeführt. De Kommunalwahl im März 1993 bringt eine Sensation: Die „Freien Maintaler“, die sich erst im vergangenen November gegründet haben, erreichen aus dem Stand 23,2 Prozent, liegen damit nur knapp hinter SPD und CDU, die riesige Einbrüche hinnehmen müssen. Erschreckend ist das Abschneiden der rechtsextremen „Republikaner“, die in die Stadtverord­netenversammlung einziehen. Obwohl die SPD knapp stärkste Fraktion bleibt, wird mit Erhard Rohrbach erstmals ein Christdemokrat Stadtverordnetenvorsteher.

CDU und Freie Maintaler arbeiten in der Folge zusammen und bringen zahlreiche Beschlüsse der vormaligen rot-grünen Mehrheit zu Fall. Unter anderem werden die umstrittene (vollständige) Bebauung auf dem Herrenhof in Dörnigheim und der Bischofsheimer Rhönstraße gestoppt. Vor allem die umstrittene Politik von Baustadtrat Karl-Heinz Schreiber (SPD) hatte ja zur Gründung der FM geführt, die im Wahlkampf dann auch in erster Linie diesen ins Visier nehmen. Der Bau von Asyl-Unterkünften und Installierung der Maintal-Werke werden von CDU und Freien Maintalern zur Neuberatung in die Ausschüsse verwiesen und später abgelehnt. Das Planfeststellungsverfahren zur Umgestaltung der Kennedystraße wird ausgesetzt.

Die politische Landschaft gerät in Maintal derart durcheinander, daß sich nun Mehrheiten mal leicht rechts, mal leicht links der Mitte bilden. Zünglein an der Waage sind dabei meistens die Polit-Neulinge der Freien Maintaler.

 

Ausscheiden von Priska Hinz: 1994

Am 21. September 1994 wurde bekannt, daß Priska Hinz sofort aussteigt, genau fünf Monate nach ihrer Entscheidung, Maintal nach der Landtagswahl zu verlassen: Noch-Umweltminister Joschka Fischer hatte ihr den Posten der Staatssekretärin in seinem Umweltministerium angeboten. Hinz nahm das Angebot an - wohl froh, dem Maintaler Stadtparlament mit ihrer neuen bürgerlichen Mehrheit „Adieu“ sagen zu können. In Wiesbaden gilt die 35-jährige gelernte Erzieherin als eine der Hoffnungsträger der Grünen. Im Februar kommt sie 1998 zu hohen Ministerehren. Sie wird zur neuen Hessischen Landesministerin für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit gekürt.

 

Bürgermeisterwahlkampf: 1994

Amtsinhaber Dr. Walter Unger verzichtete auf eine Kandidatur. Die SPD wählt nach vier Vorstellungsrunden in allen Maintaler Stadtteilen ihren Fraktionschef Peter Laskowski zu ihrem Kandidaten. In dem bemerkenswerten Auswahlverfahren mit vier Vorstellungsrunden vor allen interessierten Bürgern - das schnell als „Maintaler Modell“ Geschichte machen sollte - setzt er sich im Juli 1994 gegen drei Konkurrenten klar durch. Der Bürgermeisterkandidat der Wählervereinigung „Freie Maintaler“ heißt Peter Czerwonka. Mit großer Mehrheit votieren am 8. September 1994 rund 50 Mitglieder für den Hochstädter. Der gelernte PR- Mann gibt sich selbstbewußt: „Ich will gewinnen!“ Bürgermeister wird aber später jedoch der CDU-Mann Erhard Rohrbach, der sich klar im ersten Wahlgang gegen Peter Laskowski durchsetzte. Nach eigener Aussage will Rohrbach die „Jahre der Agonie und der Peinlichkeiten überwinden.“

 

 

Stadtentwicklung 1983 bis 1994

Schwimmbad:

Das Mittelpunkt-Sportcenter neben dem Schwimmbad wird im Oktober 1983 eröffnet. Seit Herbst 1986 steht neben dem Maintaler Mittelpunktschwimmbad die größte Tennishalle Hessens mit sieben Tennisplätzen, dazu sechs Squash-Courts, Fitneß-Center, Sport- Shop und Gaststätte. Aber das Gelände nördlich des Schwimmbads weckt schon damals Begehrlichkeiten. Im August 1988 kommt der Plan auf, die Grünzone zwischen Maintals großen Stadtteilen nun doch zu bebauen. Januar 1989 wirs der Bau eines großen Sporthotels am Mittelpunkt-Sportcenter in Dörnigheim ins Auge gefaßt. Schon damals wollte man also die „Grüne Mitte“ in diesem Bereich bebauen.

 

Dorferneuerungsprogramm Wachenbuchen:

Wachenbuchen wird im September 1983 offiziell in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.

 

Rathausvorplatz Wachenbuchen:

Der Rathaus-Vorplatz wird im September 1987 umgestaltet. Aber der dortige Dorfbrunnen

wird im Juli 1988 zum „Zankapfel“ zwischen Bürgern und Politikern, eine moderne „Zapfsäule“ in einem alten Stadtteil, wird gesagt. Nach monatelanger heftiger Diskussion entschlossen sich die Ausschüsse des Maintaler Stadtparlaments, den ungeliebten Brunnen zu demontieren. Rund 140.000 Mark wurden damit in den Sand gesetzt. Der Plan, den demontierten Wasserspender an anderer Stelle wieder aufzubauen, wird schnell wieder verworfen. Der Jahre später angelegte Partnerschaftsbrunnen nach dem Vorschlag von Ludwig Stein findet aber allgemeine Zustimmung.

 

Sportboothafen Mainkur:

Die erste Ausbaustufe des Sportboothafens Mainkur ist im Juli 1983 abgeschlossen, auch die Stadt Maintal ist Anteilseigner. Nach jahrelangem Prozeßstreit ist Maintal im August 1991 alleiniger Betreiber des Sportboothafens Mainkur. Hier soll eine Freizeitanlage ganz besonderer Art entstehen.

 

Nordumgehung Bischofsheims:

Die Arbeiten an der Bischofsheimer Nordumgehung (Querspange nach Bergen) gehen im März 1983 zügig voran. Doch schlampige Vorbereitungsarbeiten sorgen dafür, daß sich die Eröffnung der Bischofsheimer Nordumgehung im Oktober 1983 verzögert und Mehrkosten von 150.00 Mark entstehen: Auch rutscht die Fahrbahn mehrmals ab. Im Dezember 1983 wird die Bischofsheimer Nordumgehung für den Verkehr freigegeben. Damit wird die Kreuzung der Landesstraße von Hochstadt nach Bischofsheim zum neuralgischen Verkehrspunkt: Zahlreiche schwere Unfälle registriert die Polizei. Lichtzeichen weisen auf die geänderte Vorfahrt hin.

 

Eisenbahn:

Kommunalpolitiker diskutieren im Mai 1983 das Projekt einer S-Bahn für Maintal. Der größte Widerstand für den nordmainischen Verlauf kommt dabei aus Offenbach. Im Rathaus wird im Juni 1987 die „Maintaler Erklärung“ unterschrieben: Sozialdemokraten aus der Stadt und den Nachbar-Kommunen und dem Kreis wollen gemeinsam eine nordmainische S-Bahn-Verbindung. Maintal erringt im Dezember 1987 gegen Frankfurt einen Sieg: Die Mainmetropole darf nicht einfach eine U-Bahn in Richtung Maintal bauen. Zwei Darmstädter Studenten stellen im Mai 1988 die Studie „Stadtbahn von Maintal“ vor, eine Planungs- und Entscheidungshilfe für die Politiker.

 

Insolvenzen in Dörnigheim:

Ein Warenlager des Bilka-Kaufhauses in Dörnigheim schließt im Januar 1984 seine Pforten, 90 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Auch als die Bekleidungsfirma Zaeh im April 1985 in die Pleite steuert, werden die 65 Mitarbeiter arbeitslos Die Firma war von Heimatvertriebenen gegründet worden und war im Backesweg. Das Gebäude wurde zu Wohnungen umgebaut.

 

Gewerbegebiet-Ost:

Der Kanalbau im Gewerbegebiet Dörnigheim-Ost wird im August 1984 zum größten Projekt des Jahres. Die Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet östlich und westlich der Honeywellstraße laufen auch im Mai 1985 auf Hochtouren. Hier sollen, mittelständische Unternehmen angesiedelt werden.

 

Bus-Bahnhof:

Das Land Hessen gibt im März 1983 grünes Licht für den Bau eines Busbahnhofes Dörnigheim. Am Bahnhof wird im April 1984 als Millionen-Projekt ein Bus-Bahnhof offiziell in Betrieb genommen. Für weitere Millionen wird er etwa 2012 erneuert.

 

Verkabelung;

Im September 1984 lehnt sich eine Mehrheit der Stadtverordnetenvrsammlung die Verkabelung Maintals ab, weil man die Bürger vor zuviel Fernsehen bewahren will.

. Aber im April 1985 werden Bischofsheimer Haushalte an ein erweitertes Rundfunk- und Fernsehangebot angeschlossen. Ab März 1987 können auch private Sender empfangen werden. Nach einem folgenschweren Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes im April 1987 ist die Breitband-Verkabelung für ganz Maintal zugelassen.

Im Februar 1989 wird im Kreis mit „ISDN“ ein neues Kommunikationszeitalter eingeläutet. Diese damals moderne Form der Datenübertragung (Telefon, Fax, BTX, Teletext) wird der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Die Arbeiten zur Breitbandverkabelung des Stadtteils Dörnigheim laufen Juli 1989 auf Hochtouren, ein großer Teil der Haushalte in Dörnigheim ist im November 1989 „verkabelt“. Beim Service in Hochstadt und Wachenbuchen muß die Post allerdings vorläufig passen. Es geht allerdings nur um einen Fernsehempfang über Kabel. Verlegt wurde auch nur ein Kupferkabel.

 

Bundesfachschule:

Die Konzeption für eine Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik wird im Oktober 1984 vorgestellt. Die Bauarbeiten gehen im Dezember 1984 zügig voran. Im Mai 1985 wird das Richtfest für die erste Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik gefeiert. Im September 1986 die neue Schule in einer Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Der Bundesinnungsverband der deutschen Kälte-Klima-Branche verlegt im Dezember 1991 seinen Hauptgeschäftssitz nach Maintal. Insgesamt 145 ausländische Stipendiaten wurden bis 1991 dort ausgebildet. Das neue Internat und eine Umweltwerkstatt der Bischofsheimer Bundesfachschule für Kälte- und Klimatechnik werden im Mai 1994 eingeweiht. 70 Schüler haben in den modernen Einzelzimmern Platz, die mühselige Suche nach Privatzimmern hat für die Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet ein Ende.

 

Weidekaute:

Der Streit um die Weidekaute geht bis auf das Jahr 1972 zurück, als der Kreistag des damaligen Kreises Hanau beschlossen hatte, auf der Weidenkaute   ein „klassenloses Krankenhaus“ zu errichten. Landrat Woythal erklärte noch am 1. Juli 1974: „Auch unsere Absicht, das klassenlose Krankenhaus zu bauen, werden wir verwirklichen!“ Auch Maintals Sozialdemokraten wollen im Dezember 1979 an dem Projekt des Hochstädter Kreiskrankenhauses auf der Weidekaute unbedingt festhalten.

Nachdem das Land Hessen das Krankenhaus aus dem Bettenbedarfsplan gestrichen hatte, verklagte die Nassauische Heimstätte - die das Gebiet zwi­schen­zeitlich gekauft hatte - den Main-Kinzig-Kreis auf Übernahme. Dann will sie  die Stadt auf Entschädigung verklagen. Der Versuch des Kreises, die Weidenkaute zwangsweise an die Stadt Maintal weiter zu veräußern. ist mit dem Frankfurter Urteil gescheitert. Im Rechtsstreit zwischen der Nassauischen Heim­stätte, dem Kreis und der Stadt muß der Kreis im Dezember 1985 nach einem Gerichtsurteil eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Der Kreis (und nicht die Stadt Maintal) mußte 15,5 Millionen Mark Entschädigung an die Nassauische Heimstätte zahlen und jährliche Zinszahlungen in Höhe von rund 600.000 Mark aufbringen

Die Weidekaute wurde zur teuersten Wiese der Republik. Verständlicherweise wollte nun der Kreis das Gelände in irgendeiner Form nutzen, um wenigstens einen Teil des Geldes wieder hereinzuholen.  Doch in der Stadtverordnetenversammlung vorn 11. Juni 1994 stimmen alle Parlamentarier gegen die Bebauung eines 7,7 Hektargroßen Stückes mit Wohnungen. Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Frankfurt im Januar 1998 muß die Stadt Maintal das Hochstädter Grundstück nicht vom Main-Kinzig-Kreis zurückkaufen. Erst in der Zeit nach 2000 wurde ein Teil bebaut: Zunächst der Gelände der ehemaligen Firma Höhl, dann das darüber liegende Gelände, das der Kreis vermarkten durfte und der dafür den Rest der Streuobstwiesen an die Stadt gab.

 

Rathaus Wachenbuchen:

Das alte Rathaus in Wachenbuchen ist im Dezember 1984 wieder renoviert und wurde zu einem neuen architektonischen Kleinod.

 

Gedenktafel an der Synagoge:

An der ehemaligen Synagoge in der Straße Alt Wachenbuchen stellte die Stadt Maintal im November 1984 eine Gedenktafel auf. Sie ist dem Andenken der während der Nazi-Zeit umgebrachten oder vertriebenen Juden aus Wachenbuchen, Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim gewidmet.

 

Raiffeisenbank Hochstadt:

Die Raiffeisenbank Hochstadt eröffnet im Dezember 1984 ihr neues Gebäude in der Bischofsheimer Straße 2- 4.

 

Klosterhofgelände:

Das Maintaler Bauamt zieht im Juli 1984 in die neu gestalteten Räume in der früheren Schule an der Klosterhofstraße, die dort für 580.000 Mark renoviert wurden. Im November 1988 wird er Grundstein für den Verwaltungsneubau gelegt (Erweiterungsbau im rechten Winkel zur früheren Schule). Das Millionen-Projekt soll in einem Jahr im Rohbau fertig sein.

 

Neuer Friedhof in Wachenbuchen:

Im August 1984 beginnt der Bau des neuen Friedhofes, es sollen rund 900 Gräber errichtet werden. Mit der neuen Trauerhalle in Wachenbuchen ist 1987 aber viel Ärger verbunden.  Gegen den zuständigen Stadtrat Schreiber erheben die Architekten im November 1987 schwere Vorwürfe.

 

Lärmschutzwall:

Kaum war der Lärmschutzwall entlang der neuen Autobahn A 66 südlich von Hochstadt aufgeschüttet, gerieten im Mai 1985 die Erdmassen auch schon wieder in Bewegung. Große Teile des Walls gaben im Juni nach und Erdmassen rutschten auf die Autobahn. Anfang der neunziger Jahre rutschte er noch einmal an zwei Stellen ab. Aber er wurde vollständig begrünt und es passierte nichts mehr.

 

Dorferneuerungsprogramm Bischofsheim:

Bischofsheim wird im März 1985 in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen worden, allerdings nur bei der „einfachen Stadterneuerung“.  In einer Bürgerversammlung werden im Juni 1988 die Pläne zur Umgestaltung der Bischofsheimer Altstadt vorgestellt, die Reaktion der Bevölkerung ist zurückhaltend.

 

Einkaufsmarkt Wachenbuchen:

Im Jahr 1985 wird der HL-Markt in Wachenbuchen, Hanauerlandstraße eröffnet (heute „Nahkauf“). Dazu kam Eintracht-Star und Fußball-Weltmeister von 1974 Jürgen Grabowski zu einer Autogrammstunde nach Wachenbuchen. Vor allem die Nachwuchskicker drängelten sich im Mai 1979 um ihr Idol.

 

Abfallwirtschaft:

Die grüne Mülltonne für Pappe und Papier wird im September 1985 im Stadtteil Bischofsheim eingeführt, im April 1988 gibt es in allen Maintaler Stadtteilen die grüne Mülltonne. Die Stadt Maintal stellt im Februar 1988 einen „Abfall-Ratgeber“ vor, ein Wegweiser zum Umweltschutz.

 

Luftreinheit:

Zum ersten Mal in diesem Jahr geben die Behörden im Januar 1985 Smog-Alarm. Eine Luftmeßstation wird im November 1985 in Dörnigheim übergeben, die 22. in Hessen. Im Dezember 1987 gibt es eine Smog-Broschüre. Im Januar 1987 wird ein „Smog-Telefon“ eingerichtet, die bedrohliche Situation bereinigt sich nach Tagen selbst.

 

Parkplatz am Bahnhof:

Eine Parlamentsmehrheit spricht sich im September 1984 für den Bau einer Fußgänger-Unterführung am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim aus. Aber im Oktober 1984 werden die Mängel bei der Baumaßnahme zur Fußgängerunterführung lauthals diskutiert, die Bahn muß sich schwere Vorwürfe gefallen lassen. Der Bau der Unterführung am Bahnhof Hochstadt/Dörnigheim macht im Mai jedoch Fortschritte, sogar die Kosten können im Rahmen gehalten werden. Der zweite Bauabschnitt für die Park and-Ride-Anlage am Bahnhof Hochstadt/ Dörnigheim wird im Mai 1985 in Angriff genommen. Die Anlage wird im Dezember offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

 

Hauptstraße:

Maintals Stadtväter beschließen im Mai 1985 die Umgestaltung der Hochstädter Hauptstraße. Dies führt im September in der Öffentlichkeit zu lebhaften Diskussionen, viel Sympathien werden den städtebaulichen Bestrebungen nicht entgegengebracht. Ende November erfolgt mit Presslufthämmern der symbolische „Spatenstich“. Die Straße wurde so umgestaltet, wie die Planer sich vorstellten, daß eine historische Straße aussehen müßte. Unter anderem wurde ein neues Kopfsteinpflaster verlegt, das man in einer Gemeinde in der DDR herausgerissen hatte. Die Straße sollte auch für den Durchgangsverkehr noch unattraktiver werden.

Der Hessische Minister für Wirtschaft und Technik, Ulrich Steger, kam im Dezember 1986 nach Hochstadt, um dort nicht nur den Weihnachtsmarkt zu eröffnen, sondern vor allem Maintals „schönste Straße“ - die umgestaltete Hauptstraße - einzuweihen. In rund einjähriger Bauzeit wurde das drei Millionen Mark teure Objekt verwirklicht. Viele Bürger bleiben jedoch skeptisch und können sich mit der Neugestaltung nicht so recht anfreunden.

 

Alter Friedhof:

Die Stadtverwaltung will im Januar 1987 aus dem alten Dörnigheimer Friedhof einen Erholungspark machen, es erhebt sich bei den Bürgern eine Welle des Protestes. In einer Bürgerversammlung wird im März deutlich, daß der Dörnigheimer alte Friedhof nicht zu einem „Park“ werden soll. In der Folgezeit wurden immer wieder Versuche gemacht, diesen Friedhof stillzulegen. Schließlich wurde die Trauerhalle nicht mehr renoviert. Aber der Widerstand der Bevölkerung bleib.

Auch im März 1991 den Alten Friedhof an der Dörnigheimer Kennedystraße zu einer Parkanlage umwandeln. Diese Pläne stoßen bei der Bevölkerung und den Kirchen auf heftige Kritik. Laut Dr. Schreiber sollen nur zehn statt der geforderten 23 Grabdenkmäler erhalten bleiben. Aber dank der neuen Mehrheiten im Stadtparlament aus CDU und Freien Maintalern sind ab März 1994 auf dem alten Friedhof in Dörnigheim wieder Bestattungen möglich.

 

Wochenmarkt in Bischofsheim:

Der Wochenmarkt in Bischofsheim beginnt 1987 (April oder Oktober). die Bürger danken es mit lebhafter Beteiligung. Immer freitags vormittags treffen sich unter den bunten Schirmen

nicht nur die Kunden, sondern auch die Marktbeschicker.

 

Waldspielpark Bischofsheim:

Im Mai 1987 wird im Waldspielpark die Minigolfanlage in Betrieb genommen (später   wurde sie durch einen Brand und Vandalismus zerstört).

 

Schiefes Hochhaus:

Das „schiefe Hochhaus von Bischofsheim“ an der Schillerstraße gerät im April 1988 erneut in die Schlagzeilen. Es hatte sich geneigt und wurde mit Millionenaufwand durch eine Betonunterspritzung wiederaufgerichtet. Es macht aber weiter den Hausbewohnern zu schaffen, auch wegen der Aufzüge.

 

Kennedystraße:

Im Februar 1987 beginnen lautstarke Diskussionen in der Bevölkerung über die Umgestaltung der Kennedystraße. Ein förmliches Verfahren zum Umbau der Kennedystraße wird eingeleitet. Zur Umwandlung der Kennedystraße in Dörnigheim zu einer Einkaufsstraße werden im Juni 1989 von den Bürgern und Geschäftsleuten erste Anregungen gesammelt.

In der zweiten Jahreshälfte 1992 kommt es zur Vollsperrung der Kennedystraße in Dörnigheim ein: Dringende Kanalbauarbeiten stehen an, die Stadt macht die Hauptstraße „dicht“. Die Geschäftsleute, die um die Laufkundschaft fürchten, gehen auf die Barrikaden - und haben Erfolg. Nach wenigen Wochen ist die Kennedystraße zumindest halbseitig befahrbar.

Rechtzeitig zu Weihnachten wird die Baustelle geräumt.

Im November 1994 starten zunächst Rückbaumaßnahmen zwischen Backesweg und Hasengasse. Dank Baumpflanzungen soll der Abschnitt direkt Alleencharakter erhalten. Außerdem sollen Geh- und Radwege und Parkbuchten entstehen. Danach folgt die zweite Rückbaustufe zwischen Hasengasse und Bahnhofstraße. An der Straße wurde 20 Jahre gebaut, die Durchfahrt wurde erschwert, aber der Verkehr ist geblieben

 

Flußkraftwerk in Kesselstadt:

Im August 1987 ist die Frage nicht geklärt, was mit dem Gebäude des Kesselstädter Kraftwerkes geschehen soll. Die Lokalpolitiker sind für den Erhalt als Industriedenkmal, die Wasserbauer befürworten den Abriß. Nachdem die Städte Maintal, Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sich nicht an der Sanierung des Kraftwerkes Kesselstadt beteiligen wollen und auch Landes- und Bundespolitiker auf stur schalten, ist das Schicksal der „Kirche im Fluß“ besiegelt.

Eine Hamburger Firma beginnt im Oktober 1988, die letzte Landverbindung zu dem Flußkraftwerk abzubrechen. Mit einem Kostenaufwand von einer Million Mark wird die Sohle der ehemaligen Wehranlage und die Mole zur Schleuseneinfahrt abgerissen. Im Sommer des Jahres 1989 wird das Schicksal des Bauwerks besiegelt und das Gebäude wird im Oktober 1989 trotz vieler Proteste mit einem großartigen „Feuerwerk“ gesprengt. Einige Steine vom Flußkraftwerk liegen heute an der Kochbergkreuzung südlich der Straße nach Hochstadt. Ein     Eisenteil erinnert am Main bei Dörnigheim an das Flußkraftwerk.

Im Januar und Februar 1989 entsteht an der Kesselstädter Schleuse ein Fußgängerüberweg, der Maintal mit Mühlheim verbindet. Das 24 Meter lange und 23 Tonnen schwere Teil wird auf das Brückenlager aufgelegt. Am 27. Februar wird die Fußgängerbrücke für den Publikumsverkehr freigegeben.

 

Westzubringer der Autobahn:

Unversöhnlich zeigen sich im März 1987 die Politiker von Hanau und Maintal. Es geht um die Planung des seit Jahren diskutierten „Westzubringers“ von der Autobahn nach Hanau, einer Straße, die der Entlastung der Innenstadtbereiche dienen soll.

 

Ruftaxi:

Das „Ruf-Taxi“ (eine Einrichtung, die den Omnibus ersetzt, doch keine Mehrkosten erfordert)

erfreut sich im März 1987 wachsender Beliebtheit. Aber im Mai 1988 wird schon geklagt, daß es nicht angenommen wird

 

Kompostierungsanlage:

Im Osten Dörnigheims, unweit des neuen Friedhofs, wird im Juni 1987 die erste Kompostierungsanlage in Betrieb genommen. Die Grünabfälle der Maintaler Bürger und der umliegenden Kommunen sollen damit umweltfreundlich entsorgt werden in Hanau und Umgebung noch eine einmalige Einrichtung:

 

Bodenverseuchung:

Fachleute haben 1987 Angst vor den sogenannten Altlasten in den Böden der Stadt, die Entsorgung schafft unvorstellbare Probleme. Eine Studie von Fachleuten bringt es im Januar 1988 an den Tag: Etliche Maintaler Gebiete sind von Altlasten verseucht, die „Sünden“ der Vergangenheit. rächen sich. Auch im Februar müssen sich Maintals Politiker weiter mit den giftigen Altlasten im Erdreich der Stadt befassen. Die Altlasten gibt es in der Erde in Bischofsheim und im Grundwasser von Dörnigheim, wo eine chemische Reinigung im Innenstadtbereich Säuren, Laugen und halogenierte Kohlenwasserstoffe in erheblichen Mengen über eine illegale Abwassersammelgrube ins Grundwasser geleitet hat.

 

Flohmarkt in Dörnigheim:

Der große Flohmarkt auf dem Massa-Parkplatz in Dörnigheim in der Industriestraße wird im September 1988 ein Opfer der Bürokraten in Stadt und Kreis. Der Markt wird dann auf dem Festplatz am Bahnhof abgehalten.  Durch den Bau des Braubachzentrums wurde er auch dort wieder vertrieben. Danach war er auf dem Parkplatz am Real-Markt an der Wingertstraße. Aber als der Real-Markt geschlossen wird, ist es auch damit zu Ende.

 

Grüne Mitte:

Schon im Oktober 1988 gibt es eine lebhafte Diskussion um den von Frankfurt geplanten Ausbau des Mains zur Olympia-Regattastrecke. Nach dem Jahr 2000 plante Frankfurt wieder eine Olympiabewerbung. Jetzt durfte aber nicht mehr ein Fluß für eine Rennstrecke vorgesehen werden, sondern es mußte ein eigenes Gewässer sein. Dafür hatte sich Frankfurt die „Grüne Mitte“ von Maintal ausgeguckt. Aber letztlich erhielt Leipzig den Zuschlag für die deutsche Bewerbung, kam aber auch nicht zum Zug, sondern London wurde für 2012 gewählt.

 

Technisches Rathaus Hochstadt (heutiges Rathaus):

Der erste Spatenstich für das zunächst so genannte „Technische Rathaus“ erfolgt am 22. November 1988. Aber 1989 gerät immer mehr Erster Stadtrat Karl-Heinz Schreiber ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Neubau des Technischen Rathauses in Hochstadt wird wesentlich teurer als erwartet. Zum Beispiel hatte man vergessen, eine ganze Fensterfront in die Berechnung aufzunehmen. Schrei­ber wird auch aus den eigenen Reihen heftig angegangen, nicht zuletzt wegen anderer Bauprojekte, die in der Bevölkerung heftig umstritten sind.

Im Dezember 1989 wird Richtfest für das „Technische Rat­haus“ in Hochstadt gefeiert, im Dezember 1990 wird [PH2] das Technische Rathaus eingeweiht, das heutige Rathaus der Stadt Maintal. Der Bau kostete zehn Millionen Mark und damit deutlich mehr als veranschlagt. Viele Ämter aus den anderen Stadtteilen sind in das neue Rathaus umgezogen.

Im September 1989 wird der Plan des Neubaus der katholischen Kirche auf dem Klosterhofgelände vorgestellt. Das Gotteshaus soll 1,5 Millionen Mark kosten.

 

Stadtwerke:

Maintals Parlamentarier stellen im Oktober 1990 die Weichen für eine eigenständige städtische Energieversorgung und geben grünes Licht für zwei Blockheizkraftwerke in Dörnigheim. Nach lebhafter Debatte votieren SPD und Grüne dafür. Für die eigenständige Energieversorgung wird nach Einigung mit der Main-Gas-AG und der Gasversorgung Main-Kinzig eine eigene Gesellschaft gegründet. Seit 1. Oktober 1992 gibt es die Maintalwerke. Heftig umstritten ist im Jahre 1992 die Fusion mit der EVO Offenbach. Doch Stadtrat Schreiber peitscht allen Widerständen zum Trotz sein Steckenpferd durch, im Glauben, mit den Stadtwerken umweltschonender arbeiten zu können.

 

U-Bahn:

Seit 1990 ist Maintal direkt mit der neuen U 7 in Bergen-Enkheim verbunden.

 

Amerikanische Soldaten:

In Stadt und Kreis geht im Januar 1991 die Angst vor dem drohenden Golfkrieg zwischen dem Irak und den USA um. Die amerikanischen Soldaten werben bei ihren deutschen Gastgebern um Verständnis für eine ganz besondere Situation. Als der Golfkrieg dann beginnt, werden bundesweit und auch in Maintal alle Fastnachtsveranstaltungen abgesagt, es gibt weder Karnevalssitzungen noch findet der närrische Lindwurm statt. Auch der Maintaler Neujahrsempfang wird aufgrund der Ereignisse am Golf abgesagt. Es gibt Mahnwachen und Demonstrationen. Am 9. Januar 1992 gibt die Militärgemeinde Hanau bekannt, die „Nato-Silos“ in der Bischofsheimer Goethestraße werden geräumt.

 

Bebauung an der Rhönstraße:

Der Streit um die Bebauung der Grünflächen in der Bischofsheimer Rhönstraße mit Sozialwohnungen eskaliert im Dezember 1991. Rund 200 Bürger protestieren im Bürgerhaus Wachenbuchen und verhindern die Sitzung des Parlaments bzw. lassen die Sitzung der Volksvertreter durch Störaktionen platzen. Quer durch das gesamte Jahr 1992 zieht sich der Streit der Bürgerinitiative Rhönstraße mit der Stadt Maintal. In der Bürgerversammlung Anfang Januar wird von der Bürgerinitiative ein Gutachten über die Unbebaubarkeit der Grünanlage vorgelegt. Ende März bringen es Probebohrungen an den Tag: Wasser, wohin man nur sieht: Sumpf eben. Ende August kommt die Nachricht, die Stadt habe einen Bauträger gefunden. Anfang September begründet man die Bebauung mit dem großen Bedarf an Sozialwohnungen. Das rot-grün-geführte Parlament segnet die Sumpfbebauung ab. Aber die Bebauung unterbleibt dann doch. Erst 2022 wird dort eine Kita gebaut.

 

Bauprojekte 1991:

Noch im Juli 1991 startet das Bauprojekt eines großen Seminarhotels an der Querspange in Dörnigheim, (später „Doorm-Hotel“ und „Best Western Hotel“).

Im März 1991 will die Stadt Frankfurt zusammen mit Maintal mehre Sozialwohnungen in der Käthe-Kollwitz-Straße entstehen lassen. Frankfurt soll dort Belegungsrechte erhalten, Maintal muß dann die Sozialhilfeempfänger versorgen.

In der Bischofsheimer Hochhaus-Siedlung an der Schillerstraße regt sich im Juli 1991 Unmut, denn die Besitzer kündigen drastische Mieterhöhungen an. Gleichzeitig werden Kaufinteressenten gesucht.

Mit dem Projekt „Groschlag Hohl“ will im November 1991 die Stadt „Eigentum in Selbsthilfe“ für einen besonders bedürftigen Personenkreis schaffen (auch der Stadtrat Schächer wohnt dort).

 

Johannespark Dörnigheim 1992:

Über zweihundert Mietwohnungen am Ostende der Zeppelinstraße wurden von der Eigentümerin „Patrizia-GmbH“ in „Johannespark“ umbenannt und sollten im Spätsommer 1992 in Eigentum umgewandelt werden. Mieterversammlung, Demonstration und Flugblattaktionen helfen jedoch nicht, die Umwandlung abzuwenden. Durch Gesetzesänderung ist es den Eigentümern von Wohnblocks erleichtert worden, Mietwohnungen zu verkaufen - so geschehen. auch in der Schillerstraße in Bischofsheim. Aber: Bürgermeister Walter Unger verteilt höchstselbst am Infostand Flugblätter. in denen vom Kauf der Wohnungen abgeraten wird. Wenigstens so viel ist erreicht: Die Mieter ringen der Stadt das Versprechen ab, daß sie keine Geschäfte mit der Wohnungsbaugesellschaft machen wird.

 

Arbeitsamt:

Maintal erhält seit Juni 1991 ein eigenes Arbeitsamt im Fechenheimer Weg in Bischofsheim.

Die neue Einrichtung ist auch für die Gemeinden Schöneck und Niederdorfelden zuständig.

Später ist das Arbeitsamt am Bahnhof Maintal-Ost, wird bald aber wieder ausgedünnt und geht in das Job-Center des Kreises über.

 

Insolvenzen: 1992

  • Die Meldung schlägt Mitte Januar 1992 ein wie eine Bombe: Baufirma Urbisch in Konkurs! 82 Mitarbeiter des Tiefbau-Unternehmens haften ihre Kündigung in Händen. Nach und nach wird aufgedeckt, daß die Firma Urbisch in den Frankfurter Bauskandal verwickelt war. Die Landeskartellbehörde hatte saftige Bußgeldbescheide in die Bischofsheimer Spessartstraße geschickt. Firmenchef Erich Urbisch zieht aus der persönlichen Pleite seine Konsequenzen: Ende Februar verabschiedet der Sozialdemokrat sich nicht nur aus Bischofsheim, um sich in Dresden neuen Geschäften zu widmen, sondern kehrt auch seinem Posten im ehrenamtlichen Magistrat der Stadt Maintal den Rücken. Der Magistrat ergattert das Urbisch-Gelände. Spessartstraße 19, für satte 3,2 Millionen Mark, handelt sich damit Spekulationen um „Genossen-Filz“ ein, außerdem jede Menge Ärger, weil auf dem Areal Asylbewerber untergebracht werden sollen. Die ehemaligen Arbeiter, die auf dem Gelände wohnten, werden aus ihren Wohnungen geworfen - innerhalb weniger Tage sollen sie ihre Zimmer in der Spessartstraße räumen. Ein Mieter macht jedoch zunächst einen Strich durch die Rechnung, will per Gerichtsbeschluß eine einstweilige Verfügung erwirken, daß die Stadt keine Flüchtlinge auf dem Urbisch-Anwesen unterbringen darf. Ausgerechnet Richterin Petra Unger allerdings, die Ehe­frau des Bürgermeisters, soll dies Mitte April entscheiden. Sie erklärt sich für befangen. der Gerichtstermin wird vertagt.
  • Der Dezember 1991 beginnt mit einer Hiobsbotschaft: Die Tore des Zweigwerke Heraeus in Maintal werden zur Mitte des kommenden Jahres geschlossen.
  • Am 11. November 1994 schreckt die Schlagzeile „Der gesamte Honeywell-Standort Maintal ist gefährdet“ nicht nur die Belegschaft des größten Maintaler Arbeitgebers auf. Daß es zu Entlassungen kommen wird, ist zwar schon länger bekannt - aber daß der internationale Konzern gar überlegt, den gesamten Standort Maintal aufzugeben, wie uns aus Kreisen der Belegschaft zugespielt worden war, schlägt wie eine Bombe ein. Honeywell dementiert zwar später, den gesamten Standort aufgeben zu wollen, kündigt aber ein „aufwendiges Restrukturierungsprogramm“ mit erheblichen „Entschlackungsmaßnahmen“ unter den Mitarbeitern an. Es sind über einhundert Mitarbeiter von echten Entlassungen betroffen, die Rest-Belegschaft sieht sich mit einer Reihe realer Lohneinbußen konfrontiert.

 

Postleitzahlen:

Am 1. Juli 1993 ist es dann soweit: Die neuen Postleitzahlen sind da. Und wer Grüße nach Maintal senden will, muß sich künftig die 63477 merken. Die befürchteten Anlaufschwierigkeiten hielten sich aber in Grenzen, eine generelle Verbesserung bei den Laufzeiten der Briefe, Päckchen und Pakete ist allerdings nicht feststellbar.

 

Raiffeisenbank Bischofsheim:

Am 30. Januar 1993 las man in der Zeitung eine Anzeige der Raiffeisenbank Bischofsheim: „Honecker wurde wohl versorgt. Abgeordnete sahnen schamlos ab. Die Dummen zahlen die Zeche. Retten Sie Ihre Zinsen - denken Sie an Ihren Freistellungsauftrag“. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken entschuldigt sich bei Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, Bundespolitiker äußern ihren Unmut. Dem verantwortlichen Vorstandsvorsitzenden der Bischofsheimer Raiffeisenbank, Wilfried Bös, bläst der Wind scharf ins Gesicht: Trotz spaltenlanger Bravo-Rufe in Leserbriefen bezahlt Bös den Anzeigentext mit seinem Job: er wird schließlich abgesetzt. Ungenehmigte Millionenkredite brechen im April 1994 Dieter Schönherr, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Bischofsheim, beruflich das Genick. Die Fusion mit der Raiffeisenbank Maintal ist 1994 nach dem nahezu geschlossenen Votum der Genossenschaftler perfekt.

 

Baulandbewirtschaftung:

Im Jahr 1993 will die CDU Maintal dem Problem der Wohnungsnot durch die Bereitstellung von Bauland begegnen. Bauland dürfe nicht durch Spekulationen unerschwinglich werden. Die CDU schlägt vor, daß die Gemeinde die Grundstücke aufkauft, wenn diese als Bauland ausgewiesen werden sollen. Man könne die Besitzer dann zwar nicht mit Preisen, wie sie für Ackerland üblich sind, abspeisen. Der gezahlte Betrag müsse aber weit unter dem liegen, was für Bauland gezahlt werde. Danach soll die Gemeinde das Land erschließen. Das bedeutet, die Grundstücke erhalten Straßen- und Kanalanschluß, Wasser- und Energieversorgung und alles andere Erforderliche. Danach könne die Gemeinde die Grundstücke verkaufen, wobei die ursprünglichen Eigentümer zumindest mit einer bestimmten Quadratmeterzahl bevorzugt zu bedenken seien.

Aktuellen Bezug lieferte das Gebiet „Am Frauenstück“ in Bischofsheim. Man hielt einen Quadratmeterpreis von 120 Mark für angemessen. Mit allen Erschließungskosten, Zinsen und anderem hätte die Stadt für 22.000 Quadratmeter rund 6,3 Millionen Mark „hinblättern“ müssen. Wenn sie dann das parzellierte Land (12.000 Quadratmeter) für einen Quadratmeterpreis von 525 Mark verkauft hätte, wären die 6,3 Millionen abgedeckt gewesen. Mit den Stimmen von SPD und CDU - gegen die Interessenverbindung FM, Grüne und Dr. Karl-Heinz Schreiber - trat das „Maintaler Bauland-Lotto“ in Kraft (weiter im Jahr 2004).

 

Raumordnungsplan von 1994:

Alle fünf Jahre werden Änderungen am Raumordnungsplan vollzogen. Aber abgelehnt wurden:

  • Ein Autohof südlich des Bahnhofes Bischofsheim/ Rum­penheim: Aus landschaftsökologischen und ästhetischen Gründen; aber diese städtischen Flächen sollen auch als Aufforstungsfläche für den „Monte Scherbelino“ zur Verfügung stehen.
  • Ein Gelände zwischen Bischofsheimer Straße und Albert-Einstein-Schule in der Gemarkung Hochstadt: Das Gebiet gehört zu einer „ausgeprägten Grünverbindung“ zwischen Bischofsheimer Hang, Distelberg und Main­aue.
  • Das Gebiet nördlich der Bischofsheimer Straße in Hochstadt, also von der Querspange kommend linker Hand: Die Fläche war bereits einmal als gemischte Baufläche ausgewiesen, wurde aber auf Antrag des Maintaler Parlaments aus ökologischen Gründen wieder aus dem Flächennutzungsplan gestrichen wurde.

 

Genehmigt wurde:

  • Eine geplante Ausweisung einer Wohnbau- und in Teilbereichen gemischten Baufläche zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim. Nach Änderung des Raumordnungsplanes soll dann Wohnbaufläche und gemischte Baufläche dargestellt sein.
  • Auch die geplante Umwandlung der gewerblichen Bauflächen zwischen Eichenheege und Bahnlinie in gemischte Bauflächen stieß auf Zustimmung, weil „hier in erheblichem Umfang Wohnnutzung vorgesehen ist“.
  •  Die Ergänzung der Wohnbebauung zwischen Vogelsbergstraße und neuer Südumgehung in Hochstadt wurde akzeptiert, nicht ohne auf potentielle Immissionskonflikte hinzuweisen.
  • Die Wohnbaufläche zwischen Ledergasse und Bischofsheimer Straße in Bischofsheim ist längst ausgewiesen, im Raumordnungsplan wird das jetzt nachgeholt.
  • Die ausgewiesenen Bauflächen östlich des Dörnigheimer Weges in Bischofsheim sollen zur Grünfläche umgewidmet werden.
  • Mit der Ausweisung der Wohnbaufläche am „Felsenkeller“ in Hochstadt zieht der regionale Raumordnungsplan der bereits im Flächennutzungsplan dargestellten Realität nach.
  • Aus der gewerblichen Baufläche östlich der Konrad-Höhl-Straße soll im Raumordnungsplan eine Industrie- und Gewerbefläche werden - unter Einbeziehung der bereits genehmigten Gewerbeflächenerweiterung.
  • Die Ausweisung von Bauflächen westlich der Bebauung Kreuzbergstraße, Hahnenkammstraße bis zur Hanauer Landstraße wird nur unter der Bedingung erfolgen, daß die im Flächen­nutzungsplan ausgewiesene Fläche am östlichen Ortsrand Wachenbuchens südlich der Bleichstraße gestrichen wird (weiter im Jahr 2000).

 

Seibel Plastiko in Hochstadt:

Bis auf die Grundmauern brennt eine Lagerhalle des Hochstädter Plastikunternehmens Seibel-Plastiko in der Nacht zum Dienstag, 7. September 1994, ab. Die Brandursache ist nicht einwandfrei geklärt. Der Schaden liegt bei rund vier Millionen Mark. Über etwaige Gesundheitsgefahren durch austretende giftige Dämpfe gehen die Meinungen in der Maintaler Bevölkerung auseinander. Letzte Bedenken kann die Geschäftsleitung („Es war niemand in Gefahr“) nicht ausräumen. Die Ergebnisse nachträglicher Bodenmessungen im Umkreis der Firma sind nicht veröffentlicht worden.

 

Aldi-Filiale:

Das Grundstück der neuen Aldi-Filiale im Gewerbegebiet Maintal-Ost ist 7.139 Quadratmeter groß. Die Verkaufsfläche umfasst rund 750 Quadratmeter.

 

Bürgerforum Westend:

Im Jahre 1994 wurde der Verein „Bürgerforum Westend“ in Dörnigheim gegründet. Es erreichte Fußgänger-Ampelanlagen über die Querspange und die verlängerte Kennedystraße, Gestaltung des Brüder-Schönfeld-Hauses zu einem echten Treffpunkt mit vielen Vereinen und sozialen Initiativen, Anregung zur Gründung von „Bonis Treff“, Tempo 30 im gesamten Wohngebiet, soziale Verbesserungen rund um die Käthe-Kollwitz-Straße und natürlich das Westendfest. Im Mai 1998 wurde der Verein aufgelöst, aber im Brüder-Schön­feld-Haus entstand bald darauf das Westendbüro, das als Ansprechpartner von den Bürgern im Westend schnell angenommen wird.

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach - Robanus 1995 - 2001

 

Bürgermeisterwahl 1995:

Im Wahlkampf 1995 sind bei einer Podiumsdiskussion am 12. Januar über 600 Besucher anwesend, um den drei Bürgermeister-Kandidaten Erhard Rohrbach (CDU), Peter Laskowski (SPD) und Peter Czerwonka (Freie Maintaler) auf den Zahn zu fühlen. Die Moderation übernimm Fernsehprofi Frank Lehmann. Der Abend wird für den geistig abwesend scheinenden Peter Laskowski zu einer Niederlage, als klarer Punktsieger geht der Christdemokrat Erhard Rohrbach hervor. Am 29. Januar 1995 stimmen exakt 6.510 Wähler oder 52,12 Prozent für Rohrbach, auf Peter Laskowski entfallen 39,39 Prozent, auf Peter Czerwonka, 8,49 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt knapp unter 50 Prozent und fallt damit im Vergleich zu anderen hessischen Kommunen recht niedrig aus

Von 1995 bis 2000 und von 2004 bis 2014 war Erhard Rohrbach der Bürgermeister von Maintal. Er ist so bekannt, daß Wikipedia ihm einen eigenen Artikel widmet. Und schon vor seinem Amtsantritt trägt eine Straße in Hochstadt seinen Namen. Sie ist allerdings nicht nach ihm benannt, sondern sie heißt so, weilt dort ein Bach verrohrt wurde. Erhard Rohrbach war allerding nicht der erste Bürgermeister mit diesem Namen. In Hochstadt gab es schon einmal einen „Bürgermeister“ Rohrbach, der aber nur der Rechnungsführer der Gemeinde war. Die damaligen Bürgermeister waren auch für die Eintreibung der rückständigen Steuern ihres Amtsjahres zuständig. Der Bürgermeister von 1781, Rohrbach, hat einen Rückstand von über 139 Gulden und hat auch noch an Steuergeldern 149 Gulden abzuliefern. Dennoch wird er 1784 Schultheiß, die Rückstände werden wohl als unvermeidbar angesehen. Im darauffolgenden Jahr hat Rohrbach über 368 Gulden Rückstand. Er will zurücktreten, weil seine Frau Angst hat, er könnte sterben und sie mit all den Schulden allein zurücklassen. Bei dem Bürgermeister Rohrbach unserer Zeit ist es allerdings nicht so: Noch Jahre nach seinem Ausscheiden erhält die Stadt Maintal einen Sonderzuschuß des Landes, weil zu Rohrbachs Zeit gut gewirtschaftet wurde.

 

Spaltung der Freien Maintaler:

Nach dem schwachen Abschneiden ihres Kandidaten Peter Czerwonka bei der Bürgermeisterwahl kommt es bei den Freien Maintalern Mitte Februar 1995 zum Krach: Gemeinsam mit den FM-Stadtverordneten Helmut Baumecker und Peter Thrun verläßt Czerwonka die FM-Fraktion und gründet die Gruppe „Bürger für Maintal“. Hintergrund ist ein massiver Zwist in der FM-Fraktion. ausgelöst durch den Beschluß, auf einen eigenen Stadtratsposten verzichten zu wollen. So ging der als Sozialdezernent vorgesehene Czerwonka leer aus und verließ wutentbrannt die Fraktion. Nach nur Wochen kehrt indes Peter Thrun zur FM-Fraktion zurück. Die „Bürger für Maintal“ machen zu zweit weiter.

 

Wechsel bei der SPD:

Auch die Maintaler SPD zieht Konsequenten aus dem Debakel bei der Bürgermeisterwahl und der ungewohnten Oppositionsrolle. Fraktionschef Mario Arendt aus Bischofsheim muß gehen. Nachfolger wird im Februar 1995 der Dörnigheimer Herbert Belser. Siegfried Bornat wird im Parlament mit großer Mehrheit zum Stadtverordnetenvorsteher („Erster Bürger“) und Nachfolger von Erhard Rohrbach gewählt. Noch 1995 wird Karl-Heinz Kaiser sein Nachfolger. Am 20. September 1995 wird der 25-jährige Bischofsheimer Alexander Kühn zum neuen Vorsitzenden des SPD-Stadtverbands gewühlt. Er kündigt an, sich ganz der Parteiarbeit in Maintal widmen zu wollen und kein anderes politisches Amt anzunehmen. Im Juni 1997 erklärt seinen Rücktritt

 

Gerd Robanus wird Stadtrat:

Die neue bürgerliche Führung im einst „roten“ Maintal wird am 3. Juli 1995 durch die Wahl des CDU-Chefs Gerd Robanus zum Ersten Stadtrat vervollständigt, am 1. Oktober wird Robanus Nachfolger von Dr. Karl-Heinz Schreiber. Er hat aber im Stadtparlament keinen leichten Stand: Im September 1996 mißbilligt die Maintaler Volksvertretung - gegen die Stimmen der CDU-Fraktion - erstmals in der Geschichte der Stadt das Verhalten eines Magistratsmitglieds:  Im Zusammenhang mit dem geplanten „Kleeblatt-Altenheim“ hatte Robanus in dem CDU-Blättchen „Unsere Stadt“ arg oberflächlich von CDU-Erfolgen und SPD-Tatenlosigkeiten berichtet. Auch auf dem Gebiet der Stadtplanung bleibt ihm letztlich nur ein Wohnblock am Hasenpfad. Die mit einem Holzpflaster versehene Straße Alt -Bischofsheim (Ostteil) wird als „Klappergasse“ verspottet und bald wieder neu gebaut: Schon 2007 wird sie für rund 120.000 Euro mit Asphalt erneuert. Regreßansprüche gegen die damals zuständige Firma kann die Stadt nicht geltend machen, weil die Akten, verschwunden sind.

 

Demonstration gegen die „Streich-Liste“:

Die große Diskussion um das Sieben-Millionen-Loch im Maintaler Haushalt beginnt im Oktober 1997. Bald entlädt sich der Ärger mit Bekanntgabe der „Liste der Grausamkeiten“ durch Bürgermeister Rohrbach am 16. Oktober. Unter anderem sollen das Maintalbad geschlossen, die Ferienspiele entfallen und die Kita-Gebühren drastisch erhöht werden. Rund 400 Demonstranten versammeln sich im Dezember 1997 bei Minusgraden vor dem Bischofsheimer Bürgerhaus, um für den Erhalt des Maintalbades und gegen die soziale „Streichorgie“ des Magistrats zu demonstrieren. Die Liste wird dann vom Maintaler Stadtparlament im März 1998 in vielen Punkten entschärft. Nach wochenlangen, zähen Verhandlungsrunden raufen sich SPD und Grüne doch noch einmal zusammen und beschließen mit ihren Änderungen den Maintaler Haushalt

 

Kriminalität:

„Mehr Verständnis für einen der schwersten Berufe unserer Zeit“ fordert CDU- Landtagsabgeordneter Walter Korn im März 1997 bei der Gründungsveranstaltung des Vereins „Pro Polizei Maintal“. Er wird auch Erster Vorsitzender des neuen Vereins und kündigt gemeinsame Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen mit der Polizei an. Hauptziel ist, einen Beitrag zur Vermeidung von Einbruchs-, Diebstahls- und Gewaltkriminalität zu leisten.

 

Internetauftritt der Stadt:

Die Stadt Maintal geht im Januar 1998 den Schritt ins Internet: Unter der Internet- Adresse „http/www.maintal.net“ erhalten Internet-Surfer“ Informationen über die Stadt. Gedacht ist die Webseite auch als Forum für Vereine und Verbände.

 

Keine Mehrheit für Modellteam Maintal

Der Sozialdezernent des Kreises Erich Pipa möchte 1998, daß Maintal das Sozialamt vollständig übernimmt. Doch im September 1998 gibt es im Stadtparlament keine Mehrheit mehr für das „Modellteam Maintal“.  Die Grünen stellen den Antrag, das Maintaler Sozialamt nur dann zu behalten, wenn der Main-Kinzig-Kreis eine jährliche Zuzahlung von 550.000 Mark leistet.

Weil der Kreis das ablehnt, wird das Sozialamt wird zurück an den Main-Kinzig-Kreis delegiert. Anträge auf Sozialhilfe werden aber weiterhin im Maintaler Rathaus entgegengenommen und die Antragsteller werden dort auch beraten, wie die Anträge ausgefüllt werden müssen.

 

Feldschütz:

Die Stadt Maintal stellt im August 1998 einen zweiten Feldschützen ein und reagiert damit auf die überhandnehmenden Obstdiebstähle im Bereich der Maintaler Streuobstwiesen. Dabei handelt es sich nicht nur um Kavaliersdelikte wie Mundraub, vielmehr werden ganze Grundstücke von Dieben abgeerntet. Wer sich erwischen läßt, muß mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Mark rechnen.

 

1200 Jahre Buchen:

Höhepunkt des Festaktes zum 1200-jährigen Bestehen von Buchen (Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen) an Pfingsten ist die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehren­urkunde an die Städte Hanau und Maintal durch Staatsminister Lothar Klemm. Der Festakt im Juni am Pfingstsonntag in der Mehrzweckhalle von Mittelbuchen steht ganz im Sinne des funktionierenden Gemeinsinns zweier lebendiger Stadtteile. Werner Borger, Vorsitzender des Festausschusses, moderiert gekonnt das Programm, zu dem der Mittelbuchener Pfarrer Eugen Heinz Sauer die Festrede hält. Auch das Blasorchester Wachenbuchen sowie die Gesangvereine „Vorwärts“ und „Ruthsches Doppelquartett“ tragen zum Gelingen des Festprogramms bei.

Ein grandioser Historischer Festzug mit rund 1.000 Aktiven krönt im August 1998 die Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Jubiläum von Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen. Tausende säumen bei herrlichem Sommerwetter die Zugstrecke vom Mittelbuchener Obertor bis zum Festplatz in Wachenbuchen und lassen ihr „Buchen“ hochleben. Die prächtigen Kostüme, imposanten Wagen und nicht minder eindrucksvollen Fußgruppen sind eine wahre Augenweide und machen den Festzug zu einem großen Höhepunkt in der Geschichte beider Stadtteile. Vier Tage lang ist das Festzelt in Wachenbuchen, in dem ein großes musikalisches Rahmenprogramm für Stimmung sorgt. sehr gut gefüllt.

 

Rot-Grün in Maintal nach Krach am Ende:

Die Kooperation zwischen SPD und Grünen nach gerade mal knapp mehr als ein Jahr im Herbst 1998, nachdem die Grünen im Stadtparlament in wichtigen Abstimmungen wiederholt mit dem „bürgerlichen Lager“ von CDU und FM votiert hatten. Zum Bruch führten schließlich der Entscheid der Grünen gegen den Erhalt des Sozialamts, die Differenzen um die Umwandlung des Maintaler Betriebshofes und auch unterschiedliche Ansichten über den Haushalt für das Jahr 1999.

 

Personalwechsel bei der SPD:

Im Februar 1999 tritt der Fraktionsvorsitzende Alexander Kühn nach nur kurzer Amtszeit zurück, sein Nachfolger wird Burkhard Wagner. Als Stadtverbandsvorsitzender war Kühn schon früher zurückgetreten. Seinen Entschluß begründete er damals mit Überlastung durch sein Mathematik-Studium. Ein weiterer Paukenschlag folgt nur wenige Tage später. Bei der Jahreshauptversammlung der Dörnigheimer SPD wird der bisherige Vorsitzende Helmut Wassermann scharf attackiert. Ihm wird unter anderem Ämterhäufung vorgeworfen (Ortsvereinsvorsitzender und Stadtverord­neter). Wahrer Grund dürfte jedoch Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung sein. Wasser­mann tritt nicht wieder an. Seine Nachfolgerin wird die recht unbekannte Brigitte Sauer (zuvor Stellvertreterin Wassermanns).

 

Erwin Henkel geht in den Ruhestand:

Erwin Henkel, letzter Dörnigheimer und erster Maintaler Bürgermeister, wird im Juni 1999 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand verabschiedet, damals ist er im benachbarten Mühlheim als Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. Staatssekretär Udo Corts überreicht dem Dörnigheimer, der nicht nur als „Mann des Volkes“, sondern auch als hervorragender Kenner der kommunalpolitischen Praxis gilt, die sehr selten vergebene Freiherr-vom-Stein-Plakette für herausragende kommunalpolitische Verdienste.

 

Die Stadt Maintal wird 25 Jahre alt:

Die Stadt muß sparen und verzichtet 1999 auf ein großes Fest zum ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens. Eine kleine, aber feine Ausstellung zum Thema stößt im Juli 1999 dennoch auf beachtliches Interesse: In liebevoller Kleinarbeit haben Mitarbeiter des Kulturamts Erinnerungsstücke aus der 25-jährigen Stadtgeschichte zu einer Ausstellung geformt, die im Historischen Rathaus zu Hochstadt zu sehen ist.

 

SPD-Wassermann gegen CDU-Rohrbach:

Der SPD-Herausforderer von Bürgermeister Erhard Rohrbach heißt Günther Wassermann. Der gebürtige Frankfurter, zurzeit Leiter des Leipziger Ordnungsamtes, kann sich unter den sechs Kandidaten, die sich im Jahr 2000 der „Findungskommission“ zur Wahl stellen, klar durch­setzen. Der Bruder des Maintaler SPD-Stadtverordneten Helmut Wassermann will mit neuen Ideen und einer engagierten Jugend- und Seniorenpolitik den Christdemokraten Rohrbach bei der Wahl im Frühjahr 2001 beerben.

 

Handfester Skandal um CDU: „Schnüffelanrufe:

Mit einem handfesten politischen Skandal sieht sich im Mai 2000 die Maintaler CDU konfrontiert: Der Hochstädter Stadtverordnete Othmar Heck bittet bei der Bild-Zeitung in Leipzig unverhohlen um die Zusendung möglichst negativer Berichterstattung über den dortigen Ordnungsamtsleiter Günther Wassermann, ganz offenbar mit dem Ziel, ihn als Maintaler SPD-Bürgermeister­kandidaten madig zu machen. Schlimmer noch: Von der Zeitung auf den Sachverhalt angesprochen, streitet der Stadtverordnete ab, überhaupt angerufen zu haben, bevor er tags darauf - wohl gedrängt von der eigenen Fraktion - die unappetitlichen „Schnüffel-Anrufe“ zugibt. Kurz darauf gibt Heck sein Stadtverordnetenmandat zurück, bleibt aber Ortsvorsitzender der Hochstädter Christdemokraten und kandidiert auch für die kommende Kreistagswahl.

 

Erhard Rohrbach tritt nicht mehr an:

Am 26. Mai 2000 sorgt Bürgermeister Erhard Rohrbach für einen Paukenschlag: Er läßt vermelden, daß er nicht zu einer weiteren Kandidatur bereit sei. Später gibt er familiäre Gründe an (Betreuung seiner Kinder nach dem Auszug seiner Frau). Von Verletzungen durch die Öffentlichkeit oder Enttäuschungen im Umfeld der eigenen Partei mag er nicht sprechen - auch nicht von Amtsmüdigkeit.

 

Bürgermeisterwahl: Dorothee Diehl tritt an:

Die Maintaler CDU nominiert Dorothee Diehl im August 2000 zur Bürgermeisterkandidatin. Die 32-Jährige aus Schaafheim ist Regierungsrätin im Hessischen Sozialministerium und war zuletzt als Referentin im hessischen Sozialministerium tätig. Sie stand auf der sogenannten „Wiesbadener Liste“ der CDU, die Interessenten für politisches Ämter enthält.Auf Einladung des Vereins „Pro Polizei“ stellen sich die beiden Bürgermeisterkandidaten Dorothee Diehl (CDU) und Günther Wassermann (SPD) im November 2000 erstmals gemeinsam der öffentlichen Diskussion. Am 18. Januar stehen sie im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Zeitung erneut der Öffentlichkeit Rede und Antwort.

 

Freie Maintaler treten nicht mehr zur Wahl an:

Die Wählergemeinschaft Freie Maintaler steht nach achtjähriger Parlamentszugehörigkeit im November 2000 vor dem Aus. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung beschließt ein verbliebenes „Häuflein Aufrechter“ den Nicht-Wiederantritt zur Kommunalwahl am 18. März. Zuvor hatten die beiden „Zugpferde“, Vorsitzende Andrea Pischke und Fraktionschef Ludwig Stein, ihren Rückzug angekündigt: Stein hatte gesundheitlichen Gründe, Pischke wurde die Lebensgefährtin von Bürgermeister Rohrbach.

Die Freien Maintaler waren mehr als eine Fußnote in der Stadtgeschichte: Im Frühjahr 1993 erreichten sie aus dem Nichts sensationelle 23,2 Prozent, beendeten die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament und kooperierten fortan mit der CDU in fast allen wesentlichen Fragen. Obwohl bei der Wahl 1997 auf nur noch 8,1 Prozent dezimiert, hielten die Freien Maintaler nach dem raschen Zerbrechen einer rot-grünen Kooperation wiederum eine Schlüsselposition inne und gestalteten die Kommunalpolitik gemeinsam mit CDU und Grünen maßgeblich mit.

 

Die Maintaler CDU gibt Robanus den Laufpaß:

Die CDU will im Dezember 2000 ihren Ersten Stadtrat Gerd Robanus nicht zur Wiederwahl vorschlagen. Als Begründung gibt sie an „mit neuen Kräften neue Wege“ einschlagen zu wollen. Am 4. Januar 2001 erklärt Erster Stadtrat Gerd Robanus seinen Austritt aus dem CDU-Stadtverband Maintal und wechselt zum Stadtverband Offenbach. „Partei ja, aber nicht mit diesen Leuten“, so seine Meinung. Zuvor hatte die Maintaler Partei- und Fraktionsspitze beschlossen, Robanus nicht erneut für das Amt des Ersten Stadtrats vorzuschlagen.

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Diehl 2001 – 2003

 

Podiumsdiskussion mit über 600 Zuhörern:

Mehr als 600 Zuhörer verfolgen am 19. Januar 2001 im proppenvollen evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim die Podiumsdiskussion zwischen den Bürgermeisterkandidaten Dorothee Diehl (CDU) und Günther Wassermann (SPD).

 

Dorothee Diehl wird neue Bürgermeisterin:

Dorothee Diehl wird im Januar 2001 Bürgermeisterin von Maintal: Spät in den Wahlkampf gestartet, konnte die 33-jährige Regierungsrätin aus dem südhessischen Schaafheim Sympathiepunkt um Punkt aufholen und sich schließlich mit 51,4 gegen 48,6 Prozent durchsetzen. 5.864 Maintaler votierten für Diehl, 5.548 für den um 312 Stimmen unterlegenen SPD-Herausforderer Günther Wassermann. Diehl wird die Hessens zweitjüngste Bürgermeisterin sein. Auf sich aufmerksam macht die neue Bürgermeisterin, als sie verkündet, den Hessentag im Jahr 2008 in „Deutschlands unbekannteste Stadt“ zu holen. Außerdem kann sie mit Gerd Robanus, verdächtig gut, wie manche Lokalpolitiker argwöhnen. Die beiden treten fast ausschließlich „im Doppelpack“ auf.

 

Kommunalwahl: CDU erstmals vor der SPD:

Die erste Kommunalwahl im März 2001 in Hessen, bei denen die Wähler durch „Kumulieren und Panaschieren“ deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, aber auch mit wesentlich größeren Wahlzetteln konfrontiert werden, geht in Maintal klar an die CDU, die in der Stadt erstmals bei einer Kommunalwahl die SPD überflügelt. Damit scheint der Weg frei für eine Kooperation von CDU, Grünen und FDP

 

Vorbereitung der Stadtratswahlen:

Nach der Kommunalwahl im März einigen sich CDU und Grüne auf Fortsetzung ihres lockeren Bündnisses, das nunmehr auch von der neu vertretenen FDP gestützt wird. Die Grünen erheben Anspruch auf einen Dezernatsposten. Zusätzlich soll ein zweiter Stadtrat gewählt werden. Den Finger für diese Position hat der Grünen-Fraktionsvorsitzende Peter Arendt gehoben. Im Gegenzug will die Ökofraktion einen Hauptamtlichen christdemokratischer Provenienz mitwählen.

Im Sommer kommen erste Zweifel auf, ob es Peter Arendt bei der Stadtratswahl denn schaffen wird oder ob es ihm so ergeht wie weiland seiner Parteifreundin Priska Hinz, die im ersten Wahlgang scheiterte. Zudem hat er einen nicht zu unterschätzenden Kontrahenten. Der Ex-Bürgermeisteranwärter Wassermann hat angekündigt, ebenfalls ins Rennen zu gehen. Womöglich, um einer drohenden Niederlage zu entgehen, wirft Arendt schließlich das Handtuch.

Da zieht Dorothee Diehl zur Überraschung aller einen eigenen Kandidaten aus dem Hut, den Darmstädter Diplom-Ingenieur Erik Schächer. Der 35 Jahre alte Baufachmann ist ein guter Bekannter von ihr. Diehl plädiert zudem offen für die Wahl Wassermanns zum zweiten Stadtrat und damit für eine große Koalition.

Jetzt bricht der Machtkampf in der CDU aus. Die Mehrheit der Fraktion und die Grünen haben sich nämlich mittlerweile auf die Wahl nur noch eines Stadtrates geeinigt. Eine kleine Unions-Gruppe arbeitet jedoch hinter den Kulissen weiter für zwei Stadträte und umgarnt die SPD. CDU-Pressesprecher Wolfram Eschelbach fordert daher den Rücktritt der Fraktionsvorsitzenden Angelika Feuerbach, einer Befürworterin von Schwarz-Grün, muß dann aber selbst seinen Stuhl räumen. Um das Intrigenspiel zu beenden, einigt sich die Mehrheit der CDU- Fraktion Mitte September auf einen neuen Namen. Nun soll es die parteilose Margarete Kranz aus Heiligenhaus bei Düsseldorf werden. Aber Margarete Kranz verfehlt die Mehrheit.

 

Riesenkrach zwischen Rohrbach und Robanus:

Kurz nach der Kommunalwahl eskaliert im März 2001 der Streit zwischen Bürgermeister Erhard Rohrbach und seinem Ersten Stadtrat Gerd Robanus: Der Verwaltungschef wirft seinem Magistratskollegen „Ignoranz, Unfähigkeit und Unwahrheit“ vor und entzieht ihm mit den Fachdiensten „Grünanlagen, Umwelt- und Abfallwirtschaft“, „Stadtplanung und Bauordnung“ sowie „Tiefbau“ dessen wichtigste Fachdezernate. Dem war eine chaotische Ausschußsitzung vorangegangen, bei der für die Straßen- und Kanalsanierung vorgesehene „Staubeträge“ in Millionenhöhe offenbar wurden, ohne daß sich Robanus dafür in ausreichendem Maße rechtfertigen konnte. Der Erste Stadtrat, so Rohrbach, habe „Beschlüsse einfach nicht umgesetzt. Zwischen Maintals beiden scheidenden „Hauptamtlichen“ ist das Tischtuch damit jedenfalls endgültig zerschnitten, im Maintaler Rathaus bricht die neue „Eiszeit“ an.

 

„Heute für morgen“: Lokale Agenda startet: „Heute für morgen“ - Unter diesem Slogan steht der Prozeß der Agenda 21 in Maintal. Das ist aber nicht das einzige greifbare Ergebnis bei der Auftaktveranstaltung Anfang Mai 2001 im Dörnigheimer evangelischen Gemeindezentrum: Erste Arbeitsgruppen werden gebildet, an denen sich knapp 100 Maintaler beteiligen. In regelmäßigen Treffen erarbeiten die Gruppen neue Konzepte für ein lebenswertes Maintal im neuen Jahrtausend. Im April 2002 wird Bilanz gezogen, dann sollen die Vorschläge die parlamentarischen Gremien durchlaufen und schließlich von den Stadtverordneten beschlossen werden.

 

Mahnwachen und Demo der Friedensinitiative:

Jeweils am Freitagnachmittag sowie am Donnerstag, 20. März 2003, dem Tag des Kriegsbeginns im Irak, trifft sich die Maintaler Friedens-Initiative im Frühjahr vor dem Frankfurter Hof in Dörnigheim zur Mahnwache - wie schon während des ersten Golfkriegs 1990/1991. Mit Plakaten und Transparenten wie „No War“ und „Krieg ist keine Lösung“ fordern die Kriegsgegner ein Ende der Kampfhandlungen und friedliche Schritte zur Lösung des Irak- Konflikts. Am 29. März beteiligen sich rund 150 Maintaler an einer Antikriegskundgebung durch Dörnigheim, zu der die Maintaler Friedensinitiative aufgerufen hatte.

 

Schock und Bestürzung auch in Maintal:

Wie fast überall in der Welt, sind auch in Maintal Trauer und Bestürzung nach den Anschlägen auf die beiden Türme des World Trade Center am 11. September 2001 in New York riesengroß. Vor dem Maintaler Rathaus gilt für drei Tage Trauerbeflaggung. Auch der US-Einkaufscenter Wal-Mart in Dörnigheim hängt die deutsche Fahne auf halbmast, die US-Flagge wird zunächst komplett eingezogen. In den Maintaler Schulen versuchen die Lehrkräfte, den Horroranschlag und seine Folgen möglichst sensibel zu besprechen. Die Maintaler Kirchengemeinden reagieren mit Trauergottesdiensten und mahnen zur Besonnenheit.

 

Stadtratswahl spaltet die Maintaler Union:

Nach monatelangen Querelen und Machtkämpfen in der Maintaler CDU tritt der Bruch durch die Stadtratswahlen am 24. September 2001 offen zutage: Gegen den Willen der starken CDU-Fraktionschefin Angelika Feuerbach wählen SPD von fünf Abweichler in der CDU-Fraktion, die sich zur Bürgermeisterin bekennen („Diehl-CDU“), die hauptamtlichen Stadträte, nämlich Erik Schächer (CDU) und Günther Wassermann (SPD).

Die Maintaler CDU bricht auseinander: Fraktions- und Parteivorstand treten zurück, Stadtverordnete und Magistratsmitglieder geben ihre Mandate ab. Vor allem die Wahl von Günther Wassermann betrachten viele Maintaler Christdemokraten als Sakrileg. Unterdessen dankt die Bürgermeisterin den fünf Abweichlern mehrfach für ihren „aufrechten Gang

Neuer Fraktionschef wird Walter Prokopp. Den Parteivorsitz übernimmt der Hochstädter Rechtsanwalt Jörg Schuschkow. Bei Schuschkows Wahl kommt es zum neuerlichen Eklat: Die immer noch aktiven Abweichler und Rathauschefin Diehl verlassen unter Protest die Versammlung. Grund: Der Parteivorstand wurde so verkleinert, daß die Bürgermeisterin darin kein Stimmrecht mehr hat.

 

Olympia: Ein „Ja“ mit Bedingungen:

Maintal sagt in einer Grundsatzabstimmung im Jahr 2002 im Stadtparlament mit 28:13 Stimmen „Ja“ zu einem olympischen Wassersportzentrum in der „Grünen Mitte“ zwischen Dörnigheim, Bischofsheim und Hochstadt. Ein „Ja“ mit einigen Auflagen allerdings: Die Stadtverordneten beschließen am 23. September einen „Bedingungskatalog“, der im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages erfüllt werden müsse. Die Diskussion um das Für und Wider eines Wassersportzentrums mit olympischer Ruder- und Kanuregattastrecke ist fast das ganze Jahr 2002 hindurch das beherrschende Thema. Die „Bürgerinitiative gegen die Zerstörung der Grünen Mitte“ sich massiv gegen die Olympia-Pläne der Rhein-Main 2002 GmbH ein. Deren Geschäftsführer Heinz-Jürgen Weiss wirbt in Maintal mehrfach für das Wassersport-Projekt. Frankfurt ist eine von fünf deutschen Städten (neben Hamburg, Stuttgart, Leipzig und Düsseldorf), die, sich um die Austragung der Olympischen Spiele des Jahres 2012 bewerben. Die internationale Entscheidung durch das IOC fällt im Jahr 2005 auf Leipzig, doch von Internationalen Olympischen Komitee wird London gewählt

 

Hat sich Diehl auf Kosten der Maintaler Bürger bereichert? 2002

Die großen Schlagzeilen werden in Maintal am 29. November 2002 geschrieben. Während ihres Privaturlaubs in der österreichischen Partnergemeinde Moosburg hat Bürgermeisterin Dorothee Diehl ihren städtischen Dienstwagen privat genutzt. Ein Prüfbericht von Kämmerer Günther Wassermann (SPD) legt weiteres dubioses Verhalten offen, wie zum Beispiel das nicht ordnungsgemäße Führen eines Fahrtenbuchs. Der Stadtverordnetenversammlung stimmt im November 2002 fast einstimmig für die Einrichtung eines Akteneinsichts-Ausschusses, der noch vor Jahresende erstmals zusammenkommt.

Dem Ausschuss liegt am 4. Januar eine Fülle unklarer und nicht nachvollziehbarer Belege, Quittungen und Reisekostenabrechnungen vor, viele Einträge auf Bewirtungsbelegen sind unvollständig oder fehlen ganz. Auch ein Fahrtenbuch hat die Rathauschefin nicht geführt und weigert sich auch, ein solches zu führen.

Am 7. Januar leitet die Staatsanwaltschaft Hanau ein Ermittlungsverfahren gegen Diehl wegen des Anfangsverdachts der Untreue und des Betrugs ein. Am 15. Januar beshließt das Stadtparlament die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Dorothee Diehl. Trotz gravierender Vorwürfe räumt die Bürgermeisterin lediglich ein, eine Taxirechnung versehentlich doppelt abgerechnet zu haben.

Der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes des Main-Kinzig-Kreises listet „gravierende Verstöße insbesondere gegen den Grundsatz von Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit“ auf. So wurden offenbar nicht vereinzelt, sondern systematisch dienstliche und private Zwecke vermengt und die Stadtkasse zum eigenen Nutzen missbraucht. In dem Bericht wird auch die „unangemessene Höhe vieler Abrechnungen und der auffällig hohe Verzehr von alkoholischen Getränken“ angeprangert.

In ungewohnt scharfer Form meldet sich Landrat Karl Eyerkaufer in dem von ihm selbst in Gang gesetzten Disziplinarverfahren zu Wort. Bis zum 18. März verlangt er eine ausführliche Stellungnahme Diehls zu allen Vorwürfen.

Am 18. März stimmen 35 von 41 anwesenden Stadtverordneten für den Abwahltermin 11. Mai, sechs dagegen, obwohl 75 Prozent der Bezüge bis Mai 2007 weiterbezahlt werden müssen. Im April macht die „Allianz für Maintal“ mit Bürgerversammlungen auf ihr Anliegen aufmerksam. Indessen kommen neue Versäumnisse der Rathauschefin ans Licht. Immer kleiner scheint die Zahl der Diehl-Verteidiger sowie derer zu werden, die die Folgen einer Abwahl schlichtweg für zu teuer halten. Zum Krach kommt es in der CDU-Fraktion. Diehl-Fürspre­cher Wolfram Eschelbach wird im zweiten Anlauf ausgeschlossen.

Genau 11.160 Maintaler Wahlberechtigte stimmen am 11. Mai 2003 für Diehls Abwahl - damit wird das nötige Quorum von 8.317 klar übertroffen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 43 Prozent. Am selben Abend wird in Hanau Oberbürgermeisterin Margret Härtel von der Bevölkerung abgewählt, weil auch sie sich aus der Stadtkasse bereichert und für bundesweite Negativschlagzeilen gesorgt hatte.

 

 

Stadtentwicklung 1995 bis 2003

 

Hochwasser in Dörnigheim:

Der Mainpegel steigt Ende Januar 1995 bei Dörnigheim auf die historische Jahrhundert-Höchst­marke 6,27 Meter. Die Maintaler Feuerwehr ist rund um die Uhr im Einsatz und kämpft gegen die Flutwellen in vorbildlicher Weise an. Die Bevölkerung ist aufgerufen, den Wasserverbrauch auf das allernötigste zu beschränken, da die Kanalisation randvoll gefüllt ist. Die B 8 ist zwischen Dörnigheim und Kreuzung Rumpenheimer Fähre gesperrt, da das Wasser in der Braubachkurve einen halben Meter hoch auf der Fahrbahn steht. Anfang Februar ist der Spuk dann vorbei, der Pegel fällt

 

Rolf Pollmüller wird Geschäftsführer:

Obwohl Rolf Pollmüller einst erbitterter Gegner der Maintal Werke war, wird er im September 1995 technischer Geschäftsführer der Maintalwerke.  Der elfköpfige Magistrat spricht sich mehrheitlich für den Stadtverordneten der Freien Maintaler aus. Die Maintal-Werke GmbH pachtet zum 1. April 1998 das Maintaler Stromnetz vom bisherigen Anbieter EAM. Eine Erhöhung des Strompreises werde dies nicht zur Folge haben. Die Stadtwerke bleiben im Vergleich zu anderen Anbietern aber teuer, zumal sie auch jedes Jahr eine Million Mark Gewinn an die Stadt abführen müssen.

 

Höhl und das Tafelwasser:

Auf Kritik der Schutzgemeinschaft Vogelsberg stoßen im Oktober 1995 die Pläne des Hochstädter Apfelweinproduzenten Höhl, Wasser aus dem Vogelsberg als Tafelwasser abzufüllen. Firmenchef Rudolf Höhl weist die Angriffe zurück und veranschaulicht, daß es sich bei der geplanten Entnahmemenge von 10 Millionen Litern jährlich nur um eine geringe Menge handelt (die Frankfurter Stadtwerke entnehmen jährlich 27 Milliarden Liter).

 

Konkurs der Firma Kling-Gelände:

Es war einst ein weltbekanntes Unternehmen, die Firma Kling Furniere in Hochstadt. Edelste Hölzer wurden an der Hochstädter Bahnhofstraße zu feinsten Furnieren verarbeitet. Anfang Juni 1995 meldet die Firma Konkurs an. Im Jahre 1996 geht, das Unternehmen ganz in Konkurs. Die Eigentümer verlagern ihr Geschäft in die Filiale in den USA, weil sie dort mehr Gewinn machen können.  Aber in Maintal werden sie von der Stadt noch belohnt: Auf dem Firmengelände soll eine umfangreiche Wohnbebauung entstehen, um eine Industriebrache zu vermeiden

 

Bürgerentscheid „Brücke an der Eichenheege“ klar gescheitert:

 

Der Bahnübergang an der Eichenheege ist abgesehen von der Querspange einziges Nadelöhr zwischen Hochstadt und Dörnigheim. Er soll im Zuge des Trassen-Neubaus der nordmainischen S-Bahn geschlossen werden. Wann, ist freilich völlig unklar - in diesem Jahrzehnt [Jahrtausend] jedenfalls nicht mehr. Doch was passiert dann? Während die Dörnigheimer fast geschlossen gegen einen Ersatz durch Brücke oder Tunnel - etwa durch die Wiederöffnung der Bahnhofstraße - votieren, liegen die Dinge in Hochstadt und Wachenbuchen anders: Hier will man auf kurze Wege ins „Einkaufsparadies“ Dörnigheim nicht verzichten. „Zieht doch gleich eine Mauer hoch“, spotten die Hochstädter an die Adresse der Brücken- und Tunnelgegner. Der erste Plan sah einen Autoübergang mit langen Rampen und noch längeren behindertengerechten Rampen für Fußgänger und Radfahrer vor.

Dann gab es eine Bürgerinitiative „Bürger gegen Brücke“. Am 1. Oktober 1995 kam es zum ersten Maintaler Bürgerentscheid, der aber scheiterte, weil nicht genügend Wahlberechtigte abstimmten. (25 Prozent = über 6.400 Wähler). Aber immerhin. 3.278 Bürger stimmten für die Brücke. Damals meinte man noch, die Brücke würde nun voraussichtlich an der Eichenheege gebaut. Doch bei der Planung der S-Bahn wurde dann einfach keine Brücke mehr vorgesehen, es sei denn, die Stadt Maintal hätte sie allein finanziert. Es sollte nur noch eine Fußgängerunterführung an die Eichenheege geben, die auch 5 Millionen Euro gekostet hätte

(Autoübergang 10 Millionen). Eine Verkehrszählung ergab, daß eine Unterführung oder Brücke für den Autoverkehr nicht notwendig sei. Der Autoverkehr wird dann nur noch über die Querspange und dann in die Berliner Straße oder in die Kennedystraße verlaufen. Am besten wäre sicherlich eine Autounterführung in der Bahnhofstraße. Das Argument, die Rampen würden dort unzulässig steil, kann nur vorgeschoben sein angesichts ähnlicher Unterführungen in Obertshausen oder Butzbach.

 

Kreuzung Rumpenheimer Fähre:

Die gefährliche Unfallkreuzung an der Rumpenheimer Fähre wird 1996 endlich baulich völlig umgekrempelt. Aus Fahrtrichtung Frankfurt wird ein Fahrstreifen für Linksabbieger eingerichtet, um gefährliche Rückstaus zu vermeiden. Das heißt: Die Linksabbieger können an den anderen Autos vorbeifahren bis zur Ampel. Eine Blitzanlage erfaßt Schnellfahrer und Rotsünder. Immerhin: Im Jahr 1996 gibt es dort keinen schwereren Unfall mehr.

 

Brücke über die Kennedystraße:

Zwei schwere Unfälle im Frühjahr 1996 lösen neue Diskussionen um die unbefriedigende Situation auf der Kennedystraße in Höhe der Fußgängerbrücke am westlichen Eingang des Stadtteils aus: In beiden Fällen wurden Schüler, die die Straße überqueren wollen, anstatt die Brücke zu benutzen, von Autos erfaßt und schwer verletzt. Das Ende des Dilemmas signalisiert schließlich Wiesbaden: Verkehrsminister Lothar Klemm kam persönlich und versprach,

das Land Hessen werde die Gelder für die von der Stadt schon lange geplante Umgestaltung dieses Straßenabschnitts kurzfristig bereitstellen. Die Brücke wird vermutlich im Frühjahr 1997 verschwinden. Stattdessen soll ein Ampelübergang für Fußgänger eingerichtet werden.

 

Bahnhof:

Der Kartenschalter am Bahnhof Hochstadt-Dörnigheim, wird zum 1. November 1996 dichtgemacht. Bahnfahrscheine über das Gebiet es RMV hinaus gibt es jetzt nur noch bei einigen Maintaler Reisebüros. Was aus dem Bahngebäude wird, ist ungewiß.

Maintals Bahnhöfe gleichen sich im Mai 1997 dem Namen der Stadt an:  Aus „Hochstadt-Dörnigheim“ wird „Maintal-Ost“ und aus „Bischofsheim-Rumpenheim“ wird „Maintal-West“. Die Stadt sollte zunächst 100.00 Mark dafür zahlen, aber dann war es doch weniger.

 Aber immerhin mußten die Dörnigheimer jetzt nicht mehr in einem Bahnhof einsteigen, dessen Name mit „Hochstadt“ anfing (das war so gekommen, weil Hochstadt mehr Geld zum Bau des Bahnhofs gegeben hatte).

Allerdings kommt es durch die Umbenennung und den Wegfall der Stadtteil-Bezeichnungen zu größeren Verwirrungen, denn wer jetzt nach Dörnigheim will, weiß nicht, wo er aussteigen soll. Hätte man den einen Bahnhof Maintal-Bischofsheim genannt, hätte jeder gewußt, daß er in diesem Fall in „Maintal Ost“ aussteigen muß,, wenn er nach Dörnigheim oder Hochstadt oder Wachenbuchen will . Im Grund war diese Umbenennung der Bahnhöfe die einzige Tat von Bürgermeister Rohrbach in seiner ersten Amtsperiode.

Eine Nachbarin ist etwas verzweifelt wegen der schriftlichen Auskunft, die sie vom Reisebüro erhahlten hat: "Hier steht immer nur Maintal-Ost. Aber ich will doch in Hochstadt abfahren!"

 

Noch schlimmer ergeht es drei Lehrerinnen der Dörnigheimer Siemensschule mit ihren Klassen: Sie kommen aus Hanau, die ersten Kinder sind schon aus dem Zug ausgestiegen. Da heißt es: „Alles zurück, hier ist Maintal-Ost und nicht Dörnigheim!“ Sie nahmen wohl an, daß an der Waldsiedlung eine neue Station gebaut worden sei. Als die nächste Station aber „Maintal-West“ heißt, steigen sie doch aus und fahren mit dem nächsten Zug zurück.

 

Erdgas für Wachenbuchen:

Im Februar 1996 fällt die Entscheidung: Das Maintaler Gasnetz wird auf Wachenbuchen ausgeweitet. Erdgas ist damals kostengünstig und gilt als die umweltfreundlichste Energieform. Beim „Gasfest“ „zündet“ Bürgermeister Rohrbach auf dem Rathausplatz die neue Ära im kleinsten Stadtteil symbolisch an.

 

Mieterinitiative Maintal:

Unter der Führung von DKP-Frontmann Klaus Seibert wird 1996 die „Mieterinitiative Maintal“ gegründet. Rund 400 Wohnungen sind es, die Frankfurt in Maintal verkaufen will - mit der Beteuerung, daß sich die Situation für die Mieter nicht verschlechtern wird. Entgegen anderslautender Aussagen der Frankfurter Wohnungsholding wurden dann doch 498 Maintaler Wohnungen an einen Immobilienhändler verkauft und nicht - wie zunächst von Holding-Chef Junker beteuert - an die Hessische Landesbank.

 

Ende der Straßenreinigung:

Die städtische Straßenreinigung stellt 1996   nach einem knappen Beschluß des Stadtparlaments zum Jahresende den Dienst ein. Bürgermeister Rohrbach verteidigt den Beschluß: „Das entspricht einem Stück Bürgersinn, wenn jeder wieder vor seiner eigenen Haustür kehrt!“ Später wurde allerdings die Straßenreinigung - vor allem in den Gewerbegebieten - mit kleineren Fahrzeugen wieder eingeführt.

 

Parkscheinautomaten:

Erstmals versucht die Stadt Maintal 1996 mittels automatischer Parkautomaten, die Dauerparker auf Teilstücken der Kennedystraße zu vergraulen und Platz für Kunden zu schaffen. Die Aktion ist zwar von Bürgermeister Rohrbach gewünscht und vom Verkehrsausschuß mehrheitlich abgesegnet: doch Anwohner und Geschäftsleute sind skeptisch. Für sie wiegen Komplikationen und Kosten schwerer als der Nutzen.

 

Stadt investiert in Ausbau des Gewerbegebietes Ost:

Das Maintaler Industriegebiet Ost wird 1996 allmählich recht ansehnlich: Mit dem Ausbau der Carl-Zeiss-Straße und der Industriestraße verbessern sich die Bedingungen für die dort ansässigen Gewerbebetriebe erheblich. Der neue Straßenzug wird begleitet von einem kombinierten Rad- und Fußweg (?). Die Gesamtkosten für die Stadt: belaufen sich auf rund eine halbe Million Mark.

 

Desoutter bleibt:

Der Schraubenhersteller Desoutter bleibt in Hochstadt und zieht nur von der Edison-Straße in die Edmund-Seng Straße. Damit sorgt er nicht nur im Rathaus im Mai 1997 für allgemeines Aufatmen. Aber bald darauf wird doch die Produktion verlagert und übrig blieb nur die Verwaltung in einem Teil des Gebäudes.

 

Zweiter Friedhof für Hochstadt:

Im November 1997 wird Hochstadts zweiter Friedhof offiziell eingeweiht. Pfarrer Hermann Langheinrich bezeichnet die zentrale Lage als ideal, vor allem wegen der Nähe zum Gemeindehaus, wo das Essens nach der Beerdigung stattfindet. Der alte Friedhof wurde daraufhin fast ganz gesperrt, bis im Jahr 2020 Probleme mit dem Wasser im Boden auftraten (weiter dort).

 

Schwimmbad:

Als Bürgermeister Erhard Rohrbach das Schwimmbad in den neunziger Jahren schließen lassen wollte, um den städtischen Haushalt zu entlasten, brach ein Sturm der Entrüstung los. Daraus hat der Christdemokrat aber nicht gelernt, denn 1997 schlägt er erneut die Schließung vor.

 

Neues Baugebiet an der Bahnhofstraße:

Auf dem ehemaligen Firmengelände des Furnierwerks Kling in Hochstadt soll idyllisches „Wohnen am Teich“ Wirklichkeit werden. Die holländische Staatsfirma „Bouwfonds“ stellt im März 1998 ein entsprechendes Konzept vor, bei dem bis zu 400 Häuser in kleinen Einheiten entstehen sollen. Das Stadtparlament stimmt dem Vorhaben im Grundsatz zu, jedoch gilt es noch viele Details zu klären. Bebaut werden soll demzufolge nur das eigentliche Firmen-Gebiet mit rund 160 Wohnungen und nicht die Anrainerflächen.

 

Betriebshof wird zum Eigenbetrieb:

Der Maintaler Betriebshof wird zu einem Eigenbetrieb. Ziel der Umwandlung sind größere Transparenz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit des Betriebshofes. In Zukunft soll der Betriebshof Aufgaben wie die Unterhaltung und Reinigung von Straßen, Wegen und Plätzen, städtischer Gebäude, Grünflächen und Friedhöfe, Sport-, Spielplätze und Wasserläufe sowie die Kanalreinigung und den Winterdienst in Eigenregie regeln. Ziel ist vor allem die „Wirtschaftlichkeit“, also die Vermeidung hoher Defizite. Die Mitarbeiter müssen durch die Umwandlung nicht um ihre Jobs bangen.

 

Sparkasse Hanau gibt Filiale auf:

Die Sparkasse Hanau gibt im Juli 1998 ihre Filiale in der Berliner Straße in Dörnigheim auf. Pressesprecher Thiele führt „betriebswirtschaftliche Gründe“ an sowie die „relative Nähe“ zur Filiale in der Kennedystraße, die ihrerseits technisch und kundenfreundlich aufgestockt worden ist. - Die Raiffeisenbank Maintal (ohne Hochstadt) und die Frankfurter Volksbank fusionieren im März 1998, die Fusion tritt mit dem 31. Dezember 1998 in Kraft.

 

Europas größte Skatehalle öffnet in Maintal:

Im Februar 1999 eröffnet im Maintaler Gewerbegebiet Mitte Europas größte Indoor-Skatehalle. Die Halle entwickelt sich schnell zum Renner für skatebegeisterte Jugendliche, mit weiteren Events steigert die Railslide Sport und Mode GmbH zusätzlich die Bekanntheit der Halle, die im ehemaligen Domizil der Firma „Maintal Getränke“ Einzug hält.

 

Aus „Wertkauf' wird „Wal-Mart“:

Der Wertkauf in Dörnigheim - einer „der“ Einkaufsmärkte in der Region - existiert nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr unter dem vertrauten Namen. Ende Juli 1999 übernimmt ihn der US-Megakonzert „Wal-Mart“, der die gesamte bundesdeutsche Wertkauf-Kette aufgekauft. Der „Wertkauf“ heißt jetzt „Wal-Mart“.

 

Kennedystraße wieder geöffnet:

Vom 14. Juni bis zum 14. November 1999 war sie gesperrt, seitdem fließt der Verkehr wieder: Nach genau fünf Monaten ist die Kennedystraße in Dörnigheim zurückgebaut, der Fahrstreifen ist wesentlich enger, die Bürgersteige (vor allem an der Stadtmauer) sind deutlich breiter geworden. Für die Geschäftsinhaber ist die Zeit der Flaute vorbei, sie feiern die Wiedereröffnung mit einem Straßenfest. Ärger hat es schon gegeben - zu viele oder zu wenige Parkbuchten, warum ein so breiter Bürgersteig auf der „toten“ Südseite. Den Pkw- und Schwerlastverkehr beeindruckt der Rückbau allerdings nicht. Vor allem die „Brummis“ donnern wie bisher durch Dörnigheims Hauptstraße (aber nachts besteht ein

Durchfahrtverbot).

 

Über 1.000 Besucher im neuen Rathaus:

Mehr als 1.000 Besucher sind im Oktober 1999 beim Tag der offenen Tür der Maintaler Stadtverwaltung dabei. Anlaß ist der Umzug der Maintaler Rathauses von Bischofsheim nach Hochstadt: Ab sofort befinden sich alle Ämter im „Technischen Rathaus“ an der Klosterhofstraße, das jetzt einfach „Rathaus Maintal“ heißt. Der Grund des Umzuges ist die Kosten-Ersparnis. Allerdings findet die Finanzabteilung nur in der Raiffeisenbank Platz, zum Mietpreis von damals 100.000 Mark jährlich.

 

Sonnenfinsternis:

Im August 1999 ist Maintal im Taumel der Sonnenfinsternis: Die Stadt liegt zwar nicht im Kernschatten, doch die „schwarze Sonne“ verdunkelt den Maintaler Himmel ganz erheblich, für wenige Minuten wird es richtig düster. Der Grund: Anders als in weiten Teilen des weiter südlich gelegenen Kernschattens reißt der graue Himmel über Maintal auf und ermöglicht freie Sicht auf das Jahrhundertereignis. Auf den Parkplätzen der Supermärkte, auf vielen Balkonen und auf der Hochstädter Hartig das gleiche Bild: Menschen mit Pappbrillen auf der Nase recken ihre Hälse gen Himmel - und bekommen, dem Wettergott sei Dank, das Naturschauspiel ohne Wolkenwand zu sehen.

 

Dörnigheimer Post mit neuem Gesicht:

Die Dörnigheimer Postfiliale an der Berliner Straße verwandelt Anfang November 1999 ihr Gesicht. Neu sind nicht nur das offene Konzept und die hellen Farben, sondern auch die durchgehenden Öffnungszeiten. Hier findet ein bundesweites Konzept der Deutschen Post das nach längerer Umbauphase nun auch in Dörnigheim Anwendung.

 

Honeywell:

Die Beschäftigten der Firma Honeywell in Dörnigheim bangen im Dezember 1999 um ihre Arbeitsplätze. Nach der Fusion des Automations-, Luft- und Raumfahrt-Weltkonzerns mit einem weiteren US-Giganten („Allied Signal“) fürchten die Arbeitnehmer in Maintal die komplette Auflösung des Standortes. Seit Jahren schrumpft die Belegschaft, von den verbliebenen 700 Arbeitsplätzen werden weitere 150 gestrichen (90 im Bereich Wehrtechnik, 60 in der Ventilproduktion). Belegschaft und Betriebsrat befürchten die komplette Aufgabe des Standorts Maintal und damit den Verlust hunderter Arbeitsplätze. Mit massiven Protesten machen die Beschäftigten auf die immer dramatischere Entwicklung aufmerksam

 

Das Kling-Gelände wird abgeräumt:

Bis März 2000 laufen die Abrißarbeiten, dann wird mit dem Bau der Einfamilienhäuser der niederländischen Firma Bouwfonds beginnen. Im Bebauungsplan war ein Bolzplatz vorgesehen, wurde aber von der Firma Bouwfonds bebaut. Die Stadt hat nichts dagegen unternommen. Die Firma wollte einen Bolzplatz am Schwimmbad bauen oder von Privatleuten eine Fläche mehr in der Nähe erhalten. Auch sonst hat sich die Stadt von der Firma Bouwfonds über den Tisch ziehen lassen, weil sie im Grunde völlig freie Hand gelassen hat. Und auch die von der Stadt vorgeschriebene Grenze der Bebauung wurde nicht eingehalten, denn von den 50 alten Eichen an der Straße blieben nur zehn stehen und dazwischen wurden häßliche Carports gebaut. Auf dem Gelände sollten weitere 109 Bäume gepflanzt werden; da diese aber meist auf den Privatgrundstücken vorgesehen waren, wurde daraus nichts.

 

Städtischer Busverkehr:

Mit deutlicher Mehrheit stimmt das Stadtparlament im Jahr 2000 dem Vorschlag des Magistrats zu, eine eigene Stadtverkehrsgesellschaft zu gründen. Dadurch wurde die Zusammenarbeit mit dem Partner Alpina Verkehrsbetriebe nach mehr als 40 Jahren beendet. Mit der neuen Gesellschaft soll auf Probleme flexibler reagiert und nicht zuletzt die Einnahmeseite verbessert werden. Mit dem Kauf von zwölf Bussen der Marke Mercedes Citaro (Gesamtkosten: rund 5 Millionen Mark) steht die Stadt seit Mai 2001 im öffentlichen Personennahverkehr auf eigenen Beinen. Mitgesellschafter sind die Kreisverkehrsgesellschaft Kinzigtal (25,2 Prozent) und das Erlenseer Busunternehmen Rack (24 Prozent). Die Busse werden zwischen dem Hanauer Freiheitsplatz und der U-Bahn­station Enkheim pendeln und dabei auf zwei verschiedenen Routen alle vier Stadtteile anfahren.

 

Neue Konzepte für die „Grüne Mitte“ Maintal: 2001

Maintal soll schöner, attraktiver werden, das gilt auch und besonders für die „Grüne Mitte“ zwischen Dörnigheim, Hochstadt und Bischofsheim. Im Rahmen von Zukunftswerkstätten im November 2001 erarbeiten engagierte Maintaler, darunter auch etliche junge Leute, erste Konzepte für die zukünftige Gestaltung dieses „Filetstücks“ in der Maintaler Gemarkung.

 

Lidl: Baustopp und weitere Verzögerungen:

Seit 2001 wurde auf dem Gelände am Dörnigheimer Weg, auf dem einst der Bauhof stand, ein Lidl-Supermarkt geplant. Dazu mußte im August der bestehende Bebau­ungsplan aufgehoben werden. Aber eine Nachbarin hatte sich mit einer Klage durchgesetzt, der Einkaufskonzern muß teilweise abreißen und kleiner neu bauen. Aus späterer Sicht muß man sich fragen, wo die Bischofsheimer eigentlich früher ihre Lebensmittel und die Waren des täglichen Bedarfs eingekauft haben, denn bis zum Jahre 2000 gab es dort außer einem HL keinen Supermarkt. Im Dezember 2001 eröffnete auf 600 Quadratmeter Fläche eine Plus-Filiale in der Spessartstraße 5. Etwas später kam der Aldi-Markt in der Schillerstraße dazu (Zufahrt von der Hochstädter Straße).

 

Syngenta und Danzas ziehen nach Maintal:

Der Technologiepark auf dem Honeywell-Gelände im Gewerbegebiet Ost (Dörnigheim) nimmt allmählich Formen an: Bereits drei neue Firmen konnte die Stadt Maintal im Oktober 2001 dort ansiedeln, allen voran das bekannte Schweizer Pflanzenschutz-Unternehmen Syngenta Agro. Auch der Post-Vertriebsriese Danzas siedelt im Oktober von Fechenheim

auf das ehemaligen Klöckner-Windsor-Gelände im Gewerbegebiet West

 

Der Ärztliche Notdienst bleibt in Maintal:

Nach monatelangem Tauziehen und der Einleitung gerichtlicher Schritte durch die Stadt Maintal gibt die Kassenärztliche Vereinigung schließlich nach und beugt sich der Anordnung des Hanauer Amtsgerichts, den Notdienst in der Berliner zu erhalten. Allerdings läuft der Mietvertrag der Kassenärztlichen Vereinigung mit der Stadt Maintal am 31. Dezember 2002 aus. Anfang 2002 gibt es weitere Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die weiterhin für eine Verschmelzung mit der „Notdienstzentrale Main-Kinzig-West“ in Bruch­köbel ist. Das geschieht dann auch am 1. Juli 2002. Das war nicht unbedingt ein Nachteil für Maintal. denn der Notdienst in Dörnigheim war zu schwach besetzt.

 

Lebende Leitplanke“ verbessert Ortseingang:

Eine „lebende Leitplanke“ mit viel Grün und 23 neuen Parkplätzen machen den westlichen Ortseingang von Dörnigheim ansehnlicher.

 

Postgebäude in Bischofsheim

In Bischofsheim wird Ende Mai 2002 das Postgebäude abgerissen. Es stand seit 1892 und war früher eine Schule. Die Post zieht nur wenige Meter weiter an die Ecke Alt Bischofsheim/Alte Dorfstraße. Das Stadtparlament entscheidet kurz vor Jahresende, das Rathaus soll saniert werden. Teile der Verwaltung sollen danach wieder von Hochstadt nach Bischofsheim zurückkehren.

 

Erste Sicherheitsmesse im Maintaler Rathaus:

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten stößt die erste „Maintaler Sicherheitsmesse“ auf recht reges Interesse. Im Maintaler Rathaus in Hochstadt präsentieren sich im November 2002 eine Woche lang insgesamt 14 Aussteller, die sich alle dem Thema „Sicherheit“ verschrieben haben - von Fachunternehmen über die Sicherheitsberater des Maintaler Seniorenbeirats bis hin zur Feuerwehr.

 

Firma Seibel Plastiko meldet Insolvenz an:

Kurz vor Heiligabend 2002 muß die 1954 gegründete Firma Seibel Plastiko GmbH Insolvenz anmelden. Das Hochstädter Traditionsunternehmen mit seinen 114 Arbeitsplätzen übersteht ein knapp zehnmonatiges Insolvenzverfahren unbeschadet.  Nachdem die Liquidität des Herstellers von Granulaten, Halbzeugen und Maschinen wieder hergestellt ist, blickt die Firma wieder recht zuversichtlich in die Zukunft.

 

Klinggelände: Wohnungen und Kita fertig:

Bis zum Jahresende sind die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Furnierwerks Kling im Gewerbegebiet Mitte nahezu abgeschlossen. Im Oktober 2002 öffnet auch die neue Kindertagesstätte „Moosburger Weg“ ihre Pforten. Die hellen und freundlichen Räume überzeugen viele Besucher am „Tag der offenen Tür“ und im Rahmen einer „Eröffnungswoche der Begegnung“. Ein Mangel bleibt jedoch das arg enge und kleine Außengelände, das sich gerade in den Sommermonaten als Nachteil erweisen könnte. Die Stadt Maintal verspricht kurz darauf, sich für eine Vergrößerung der Fläche einzusetzen. Daraus ist natürlich nichts geworden.

 

Dokumentation über Zwangsarbeiter:   

Peter Heckert ging im Jahr 2002 der Frage nach, wie viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene es während des Zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet des heutigen Maintal gegeben hat und wie sie behandelt worden sind. Etwa 70 Ordner des städtischen Archivs hat er dafür gewälzt und im Mai 2002 seine 16 Seiten umfassende Dokumentation „Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in den Orten der heutigen Stadt Maintal“ vorgelegt. 332 Zwangsarbeiter und 146 Kriegsgefangene sind in Heckerts Unterlagen aufgelistet.

 

Arbeitsamt zieht um: Domizil am Klingsee

Zunächst einmal zieht das Arbeitsamt Maintal aus dem Fechenheimer Weg in Bischofsheim in die Moosburger Straße im Wohngebiet Klingsee. Aber Anfang September 2002 öffnet an der Berliner Straße (im späteren Lidl und bei der Firma Fischer) auch das „Job-Aktiv-Center Maintal“. Die Idee stammt von Kreis-Sozialdezernent Erich Pipa. Mitarbeiter des Arbeits-, Sozial-, Jugend- und Wohnungsamtes sollen an einem Strang ziehen, um möglichst viele Sozialhilfeempfänger aus der Arbeitslosigkeit zu holen. Es soll in erster Linie arbeitslos gemeldete Personen „fit für den Arbeitsmarkt“ machen. Umfangreiche Beratung, Seminare, Workshops, Tips für die Bewerbung, Arbeitsplatzsuche im Internet und vieles mehr zählt zum Service des neuen Centers. Später heißt es „Modellteam Maintal“.  Am 1. Februar 2003 zieht es in die Räume der ehemaligen Zweigstelle des Arbeitsamts am Moosburger Weg auf der Hochstädter Seite.

 

Insolvenzen:

Die Welle der Schließungen und Geschäftsaufgaben setzt sich in Maintal und vor allem in Dörnigheim fort. Bis zum Jahresende 202 stehen eine Bank, eine Galerie, ein Kiosk, ein Friseursalon, ein Sportartikelgeschäft, ein Elektrofachgeschäft, ein Reisebüro, ein Naturkostladen, ein Copy-Shop, ein Damenmodengeschäft, eine Änderungsschneiderei und eine Metzgereileer. Betroffen ist auch der „Frankfurter Hof“, der im März mit viel Pomp neu eröffnet und im November bereits wieder geschlossen wird. Weitere 27 Maintaler Arbeitsplätze gehen verloren, als die Firma Mack Objekteinrichtungen in Bischofsheim Konkurs anmeldet, der Hersteller hochwertiger Hotel- und Gastronomie­-Ein-richtungen kann auch in abgespeckter Form nicht überleben und wird „abgewickelt“. Die AOK Maintal in der Frankfurter Straße macht am 31. August 2002 „dicht“:

 

Gegen Elektrosmog:

Zunächst hatte sich die Initiative „Wachenbuchen wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ zum Ziel gesetzt, die drohende Installation eines Mobilfunksenders auf dem Kirchturm der evangelischen Kirche zu vermeiden. Ende Januar 2002 organisiert sich die WwW als Verein, wenig später ist das Ziel erreicht. Aber von den mehr als 20 Mobilfunkanlagen im Stadtgebiet ist bis zum Jahresende keine einzige demontiert. Im Gegenteil droht gerade am Ortsrand von Wachenbuchen eine weitere Anlage durch den Netzbetreiber E-plus.

Mobilfunkbetreiber. Gegen das Verbot des Magistrats der Stadt Maintal legt E-Plus Widerspruch ein. Man verweist auf mögliche Funklöcher, wenn der Sender nicht oder woanders - etwa auf dem Hühnerberg - installiert wird.

 

Die Weltspitze in der Railslide-Skatehall

Die Railslide-Skatehall in der Philipp-Reis-Straße ist im April 2002 Schauplatz einer eindrucksvollen Show von Skateboard-Akrobatik. Die wettbesten Skateboarder zeigen ihre Künste und begeistern das überwiegend junge Publikum in der rappelvollen Halle. Die Zukunft der Skater-Halle ist jedoch ungewiß. Im November einigt sich Betreiber Christoph Valenta mit Vermieter Loulakis auf eine Öffnung der Halle an den Wochenenden. Auch eine von der Stadtver­ordne­ten­versammlung eingesetzte „Arbeitsgruppe Skater-Halle“ setzt sich für den Erhalt der Halle, Europas größter ihrer Art, konstruktiv ein. Anfang März 2003 gehen in der „Railslide-Skatehall“ im Gewerbegebiet Maintal-Mitte endgültig die Lichter aus. Die Betreiberfirma Railslide Mode & Sport GmbH aus Frankfurt wird aufgrund der hohen Miete das Handtuch.

 

Superstimmung beim „Ironman“ in Maintal

Seit dem 18. August 2002 führt der Rhein-Main-Triathlon zweimal durch Maintal. Zunächst wird Bischofsheim berührt, dann geht es durch Hochstadt auf die Hauptstraße. „Hölle“ heißt die Hochstädter Hauptstraße in Triathlon-Fachkreisen respektvoll. Und ein Höllenspektakel machen die Menschenmassen am Rande der tückischen 500 Meter Kopfsteinpflaster - aber nicht nur dort.

 

Tephax-Sanierung läuft die nächsten 50 Jahre:

Für den südlichen Bereich von Wachenbuchen gilt weiterhin ein totales Grundwasser-Ent­nahme­verbot. Es wurde davor gewarnt, Brunnenwasser zur Bewässerung von Pflanzen zu verwenden. Die Altlastensanierung startet ihren Dauerbetrieb, der nun voraussichtlich 50 Jahre laufen wird. In dieser Zeit soll das ehemalige Gelände der Firma Tephax wasser- und bodensaniert und der Wert „leichtflüchtiger chlorierter Kohlenwasserstoffe“ (LCKW) von im Jahr 1990 gemessenen 500.000 Mikrogramm je Liter - das entspricht einem halben Liter Lösemittel auf einen Kubikmeter Wasser - auf den gesetzlich festgeschriebenen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter gedrückt werden. Ausführendes Unternehmen ist die landeseigene „Hessische Industriemüll GmbH“ (HIM). Die Kosten sind enorm: Rund 130.000 Euro teuer war die Errichtung der Reinigungsanlage, die jetzt am Hintertor 19 in einer Art Garage untergebracht vor sich hin summt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich einschließlich Überwachung und Betreuung auf rund 60.000 Euro.

 

Kennedystraße:

Ab Montag, 17. März 2003 wird die Kennedy-Straße zwischen Bahnhofstraße und Alter Kesselstädter Weg komplett gesperrt. der Rückbau beginnt. Am 28. November 2003 zwei Wochen früher als geplant, gibt der Stadtrat und Baudezernent Schächer den Rückbauabschnitt wieder für den Verkehr frei.

 

Baupläne im Osten: Nicht alle begeistert:

Der geplante „große Wurf“ des Magistrats stößt im Mai 2003 auf ein geteiltes Echo: Geplant ist, das Gewerbegebiet Maintal-Ost deutlich auszuweiten. Das Einkaufscenter Wal-Mart soll verlegt und am jetzigen Standort Wingertstraße eine Wohnbaufläche ausgewiesen werden.

 

Mobilfunk: Nur ein „fauler“ Kompromiss

Der Verein „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ und die Agenda-Gruppe „Mobilfunk“ machen wiederholt mit Presseerklärungen, Flugblättern. Infoveranstaltungen und auch mit Gastbeiträgen im Stadtparlament auf ihr Anliegen aufmerksam, nämlich auf die potenzielle Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkstrahlung hinzuweisen. Die Mobilfunk-Gegner fordern eine komplette Verbannung der Mobilfunksender aus den bewohnten Bereichen des Maintaler Stadtgebiets. Zwischen dem Magistrat und Vertretern der vier großen Mobilfunkbetreiber kommt es schließlich im Oktober 2003 zu einem Kompromiss: Fünf Anlagen im Maintaler Stadtgebiet sollen beseitigt, dafür fünf neue an entlegeneren Stellen installiert werde.: Die Standorte Westendstraße in Dörnigheim sowie Goethe- und Schillerstraße in Bischofsheim verbleiben jedoch im Stadtgebiet.

 

Keine Rettung für Firma Erbacher + Kolb:

Im November 2003 muss das Maintaler Traditionsunternehmen Erbacher + Kolb in der Industriestraße Insolvenz anmelden, Ende Dezember 2003 steht bereits fest, dass es keine Rettung mehr für die Firma gibt. Das Handelsunternehmen von Eisenwaren, Bau- und Möbelbeschlägen, Bauelementen, Holzoberflächenmaterialien und Qualitäts-Werkzeugen wird „abgewickelt“.

 

HL-Markt macht dicht:

Am 13. Dezember 2003 werden die Pforten des am 13. Mai 1976 eröffneten Hochstädter

HL-Markts an der Ecke Hauptstraße/Ringstraße Süd dicht gemacht. Wie eine REWE-Sprecherin erläutert, sei die Fläche von 350 Quadratmetern für das neue HL-Verkaufskonzept zu klein. Aber in Wirklichkeit hatte der REWE-Konzern beim Bau seines Minimal-Marktes

in der Konrad-Höhl-Straße nur zugesagt, den HL-Marlt nur noch zehn Jahre zu betreiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach – Schächer 2004 bis 2008

 

Neuwahl des Bürgermeisters:

Noch am Abend der Abwahl erklärt Diehls CDU-Amtsvorgänger, Rechtsanwalt Erhard Rohrbach auf Anfrage, für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung zu stehen. Stadtrat Günther Wassermann wirft am 17. Mai als erster den Hut in den Ring. Nur zwei Tage später erklärt sich auch der Vorsitzende der CDU Maintal, Jörg Schusch­kow, zur Kandidatur bereit.

Erhard Rohrbach hat es sich dann doch anders überlegt und reiht sich nun doch in die Riege der Bewerber ein: Nach langer Bedenkzeit müsse er auf „innerparteiliche Signale“ reagieren,

die einst vorhandenen privaten Gründe seien nun nicht mehr wichtig. Vierter Bewerber im Bunde ist im Juni der Parteilose Heinz-Joachim Pethke, der Verfechter „direkter Demokratie“ und „fairer Volksentscheide“.

Im Rahmen einer Mitgliederversammlung entscheidet sich die Maintaler CDU im Juni für Parteibewerber Erhard Rohrbach, der 44 Stimmen erhält, auf Jörg Schuschkow entfallen 28 Stimmen.  Kaum zum CDU-Kandidaten gekürt, sieht sich Rohrbach gewissen Vorwürfen um seine Belegführung während seiner Bürgermeister-Amtszeit der Jahre 1995 bis 2001 ausgesetzt. SPD-Stadtverordneter Rolf Lanio spricht von mehr als 50 nicht ordnungsgemäß ausgefüllten Quittungen.

In der SPD taucht im Juni mit Dr. Thomas Stumpf, Projektleiter im Bundesfinanzministerium, ein weiterer Interessent auf. Der Kandidat „von auswärts“ gilt als Wunschbewerber von SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Kaiser, der sich selbst lange Zeit eine Bewerbung offengehalten hatte, schon um seinen innerparteilichen „Intimfeind“ Günther Wassermann zu verhindern.

Recht deutlich setzt sich Günther Wassermann im SPD-Kandidatenrennen durch. Bei der entscheidenden Delegiertenversammlung erhält er 31 Stimmen, elf Delegierte votieren für Dr. Thomas Stumpf, einer für Rolf Lanio

Doch dann kündigt Jörg Schuschkow das das Ende seiner Parteikarriere in der CDU an und kandidiert als „Unabhängiger“. Bei einer Mitgliederversammlung der Grünen im Juli setzt sich Peter Arendt mit vier zu drei Stimmen gegen Monika Vogel durch.

Im Juli liegt auch ein Bericht des Rechnungsprüfungsamtes aus den letzten beiden Jahren der Rohrbach-Amtszeit vor. Es waren 19 von 41 Belegen unvollständig bezüglich Anlass oder Teilnehmer. Rohrbach gelingt es in der Folgezeit jedoch, einige Fragen zu klären.

Die fünf Kandidaten schenken sich im September nichts bei der großen Podiumsdiskussion vor rund 450 Zuhörern im Dörnigheimer Evangelischen Gemeindezentrum. Die harte, aber faire Auseinandersetzung sieht keinen klaren Sieger. Bei der Wahl kommt Erhard Rohrbach auf 41.4 Prozent und zieht gemeinsam mit Günther Wassermann (27,5 Prozent) in die Stichwahl ein. Bei dieser setzt sich Rohrbach knapp durch: Mit 51,5 Prozent rettet er gegenüber Wassermann (48,5) einen Vorsprung von 273 Stimmen ins Ziel. Die 300 entscheidenden Stimmen gewann Rohrbach in Hochstadt. Bei dem jetzigen Wahlsystem spielt die fachliche Eignung nicht so eine große Rolle wie der Bekanntheitsgrad. Das ist leider so, aber nicht zu ändern.  Amtsantritt ist Anfang Januar.

 

Rohrbachs Optimismus ist bald verflogen:

Am 5. Januar 2004 nimmt Erhard Rohrbach seine Dienstgeschäfte als Bürgermeister auf. Optimistisch geht er zunächst in seine zweite Amtszeit. Allerdings ist seine Zuversicht schnell verflogen. Die finanzielle Lage der Stadt ist nämlich alles andere als rosig. Von Stadtrat Günther Wassermann übernimmt er die Kämmerei und muß im März einen Haushalt vorlegen, der ein Defizit von satten 1,3 Millionen Euro aufweist. Weiterhin ist Rohrbach zum Verdruß zahlreicher Bischofsheimer für den Abriß des ehemaligen Rathauses und für den Verkauf des Grundstücks in Alt Bischofsheim. Die Existenz des Maintalbades - wie während seiner ersten Amts­zeit geschehen - stellt er aber nun nicht mehr in Frage.

 

Enge Partnerschaft mit Hanau:

Erhard Rohrbach (CDU) und Hanaus Stadtoberhaupt Claus Kaminsky (SPD) setzen im April 2004 auf eine enge Partnerschaft der benachbarten Städte. Einer regionalen Neuordnung der Kreise erteilt Rohrbach eine Absage, aber er setzt auf freiwillige Kooperationen. Erfolgreich verläuft die Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Wasseraufbereitung. Dies soll sich ausweiten auf Bereiche wie Katastrophenschutz, Bau, Kinderbetreuung und Kultur.

 

Noch keine Koalition: Maintal hat eine „Ampel“:

SPD, FDP und Grüne bilden 2004 ein Mehrheitsbündnis im Maintaler Parlament. In vielen Fragen ist aber bei Abstimmungen der Stadtverordnetenversammlung der Ausgang ungewiß. Nach der Einbringung des Haushalts 2004 verlangt die „Ampel“ noch Änderungen, darunter den Verkauf der Bischofsheimer Rathaus-Teilfläche mit dem Nebengebäude der ehemaligen Verwaltung sowie der Erhöhung der Grundsteuer. Im April 2004 beschließt sie den geänderten Haushaltsentwurf, das Millionendefizit konnte geringfügig auf 1,1 Millionen Euro gesenkt werden

Kämmerer Erhard Rohrbach plant aber im September 2004 tiefe Einschnitte in seinem Konsolidierungsprogramm, um das Defizit im Etat deutlich zu senken und schon 2005 zu halbieren.

Es betrifft aber immerhin heikle Themen wie Friedhöfe. Kindertagesstätten. Bürgerhäuser und Finanzhilfen für soziale Einrichtungen. Um einige Punkte entschärft passiert das Programm das Parlament.

 

Liste WAM tritt an:

Beginnend mit einer öffentlichen Diskussion im Juli 2005 wird die Gründung der „Wahlalternative Maintal - Soziale Gerechtigkeit“ im Laufe des zweiten Halbjahres immer konkreter. Bis zum Jahresende hat sich eine 17-köpfige Liste formiert, die zur Kommunalwahl am 26. März 2006 ins Rennen gehen will und an deren Spitze der ehemalige CDU-Chef Jörg Schuschkow sowie DGB- und AWO-Vorsitzender Herbert Hept stehen.

 

Kommunalwahl 2006: „Ampel” hat erneut das Sagen:                               

Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 werden die Christdemokraten mit 17 Sitzen stärkste Fraktion in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung, es folgen die Sozialdemokraten mit 16 Abgeordneten, die Grünen haben sich vier Sitze erkämpft, FDP und WAM stellen drei Parlamentarier, die Reps sind mit zwei Sitzen vertreten. Doch schon bald wird klar, daß SPD, Grüne und FDP ihre Zusammenarbeit fortsetzen werden. Allerdings bezeichnen sie ihr Bündnis nicht als Koalition, sondern als Kooperation für die fünfjährige Wahlperiode.

Neu ins Stadtparlament eingezogen ist die Wahlalternative Maintal (WAM). Unter den drei Stadtverordneten befindet sich mit Klaus Seibert ein bekennender Kommunist und mit Jörg Schuschkow der frühere Vorsitzende der CDU und unabhängige Bürgermeisterkandidat von 2003.

Klar ist auch, daß es in Zukunft nur noch einen hauptamtlichen Stadtrat geben wird. SPD, Grüne und FDP legen sich darauf fest, daß nach dem Ende der Amtszeiten von Erstem Stadtrat Erik Schächer (CDU) und Stadtrat Günther Wassermann (SPD) lediglich das Amt des Ersten Stadtrats wiederbesetzt wird. Im Kooperationsvertrag wird festgeschrieben, daß die SPD für diese Position das Vorschlagsrecht hat. Grüne und FDP sagen jedoch mehr oder weniger öffentlich, daß sie eine Kandidatur von Günther Wassermann nicht mittragen werden. Als Nachfolger von Dr. Peter Ravasz. wählen die Abgeordneten den Bischofsheimer Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) zum Stadtverordnetenvorsteher (gegen die Stimmen der SPD). Die neue „Ampel“-Kooperation hat auch im Magistrat eine Mehrheit von 5:4 Stimmen.

 

Stadtratswahl 2007

Als erster Bewerber für das Amt des Ersten Stadtrats wirft der sozialdemokratische Stadtrat Günther Wassermann seinen Hut in den Ring. Die SPD-Führung zeigt sich überrascht, hatte die Partei doch intern noch gar nicht über dieses Thema diskutiert. Im März 2007 stellen die Christdemokraten Amtsinhaber Erik Schächer als ihren Kandidaten auf. In einer geheimen Abstimmung zur Wiederwahl Schächers fällt der noch amtierende Kandidat im Parlament mit klarer Mehrheit durch. Schächer erklärt dann im Juni offiziell, daß er auf eine Kandidatur für die für September anberaumte Wahl des Ersten Stadtrats verzichtet.

In der SPD setzt sich im zweiten Wahldurchgang Günther Wassermann gegen einen Herausforderer durch. Am 12. September löst die SPD die „Ampel“-Kooperation mit FDP und Grünen auf. Auslöser ist die Ankündigung der Grünen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Es ist der frühere Leiter des städtischen Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt. Ralf Sachtleber, der Ende 2000 von der Maintaler Stadtverwaltung zur Firma Bouwfonds wechselte und keiner Parteiangehört.

Im ersten Wahlgang erreicht Ralf Sachtleber genau die erforderliche absolute Mehrheit von 23 Stimmen, für Günther Wassermann votieren in der geheimen Abstimmung 18 Stadtverordnete. Ralf Sachtleber tritt das Amt am 2. Januar 2008 an. Seinen Diensteid legt der künftige Stadtrat während der Stadtverordnetenversammlung am 12. November ab. Seinen Schreibtisch im Rathaus wird Sachtleber dann am 2. Januar 2008 beziehen.

CDU, Grüne und FDP einigen sich gemeinsam auf Änderungsanträge zum Maintaler Haushaltsentwurf, und stimmen in der Stadtverordnetenversammlung geschlossen für ihr Antragspaket. Die Fraktionsvorsitzenden betonen, daß sich die neue Zusammenarbeit zunächst allein auf den Haushalt 2008 beschränke. Im Grunde ging es darum, daß Peter Arendt selber gern Stadtrat werden wollte. Aber die SPD hatte ja laut Vertrag das Vorschlagsrecht. Doch das wurde von Arendt jetzt so ausgelegt, daß die SPD zwar das Vorschlagsrecht habe, aber die anderen zustimmen müßten. Die Grünen sind ihrem Vorsitzenden gefolgt und haben dann auch sogar den Bau der Sportstätte in der Grünen Mitte befürwortet. Jahrelang waren sie nur ein Anhängsel der CDU, bis Arendt dann wegzog und die Partei sich allmählich von seinem Einfluß löste.

 

 

 

 

Zeitraum Rohrbach – Sachtleber I 2008 - 2014

 

Wassermann kehrt Maintal den Rücken:

Alexander Kühn wird im Februar 2008 mit 24 von 29 Stimmen bei der Stadtverbandssitzung als Chef der Maintal-SPD bestätigt. Als Stellvertreter fungieren künftig Günther Wassermann und Joachim Spaeth. Doch nur wenige Stunden nach der Versammlung, in deren Rahmen Kühn noch einmal sein Bedauern zur mißratenen Stadtratswahl ausspricht, kündigt Günther Wassermann in einer E-Mail seinen Rücktritt als Kühns Stellvertreter an, verzichtet gleichfalls auf das Delegiertenmandat und den Beisitz im Unterbezirksvorstand. Wassermann verschwindet sang- und klanglos vom politischen Parkett in Maintal.

 

CDU, Grüne und FDP stimmen wieder gemeinsam:

Im Stadtparlament bestätigt sich im Dezember 2008 bei der Verabschiedung des Haushaltes für 2009 die neue Mehrheit aus dem Jahr 2008. CDU, Grüne und FDP hatten zwar keine offizielle Kooperation, stimmen aber zusammen für den Haushaltsentwurf von Bürgermeister Erhard Rohrbach, der bis jetzt als einziger Bewerber für die Wahl des Stadtoberhauptes am 5. Juli 2009 feststeht.

 

Alexander Kühn tritt 2009 wieder ab:

Bereits in den neunziger Jahren hatte der Bischofsheimer Alexander Kühn seine politischen Ämter in der SPD niedergelegt. Im August 2009 tritt er als Vorsitzender der Maintaler Sozialdemokraten zurück. Der 39-Jährige gibt für diesen Schritt allein „rein berufliche Gründe“ an. Die Doppelbelastung Beruf/Kommunalpolitik und zudem auch das Interesse an einem intakten Familienleben seien kaum miteinander in Einklang zu bringen, so Kühn. Der Sozialdemokrat bleibt weiterhin Stadtverordneter und Vorsitzender des Sozialausschusses.

 

Bürgermeisterwahl 2009:

Im Januar 2009 entscheidet sich die SPD dafür, die 36-jährige Juristin Katja Weitzel als Bewerberin für den Posten das Stadtoberhauptes zu nominieren. Weitzel wohnt zwar in München, ist aber in der Nähe von Rüsselsheim aufgewachsen. Sie hat aber keinen echten Bezug zur zweitgrößten Stadt des Main-Kinzig-Kreises hat und kann daher auch nicht so recht bei den Bürgern punkten. Kurz vor Ende der Anmeldefrist entscheidet sich auch der Fraktionschef der Wahlalternative Maintal, Jörg Schuschkow, anzutreten. Die Christdemokraten schicken einmütig den Amtsinhaber Erhard Rohrbach in seine dritte Bürgermeisterwahl. Erhard Rohrbach schafft 5. Juli 2009 mit 51.4 Prozent gleich im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit.

 

Straßenbeitragssatzung ist Geschichte:

Mit einer klaren Mehrheit stimmen die Stadtverordneten für die Aufhebung der Straßenbeitragssatzung. Angesichts eines defizitären Haushalts hatte die Kommunalaufsicht der Stadt Maintal die Erhebung einer Straßenbeitragssatzung zur Auflage gemacht. Grundstückseigentümer sollten sich damit prozentual an den Kosten für die Sanierung von Straßen beteiligen. Gegen dieses Ansinnen hatte eine Bürgerinitiative mit ihrem Sprecher Kai Sennewald erfolgreich Front gemacht, der während der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2009 eine Unterschriftenliste gegen die Satzung überreicht.

 

Neun Millionen Euro Rekordneuverschuldung:

Das Defizit der Stadt steigt auf insgesamt 55 Millionen Euro. Ein großes Thema während der Haushaltsberatungen im November und Dezember ist der Freizeitpark „Grüne Mitte“, an dem CDU, Grüne und FDP unbedingt weiter festhalten möchten. Dafür verschieben sie die Gelder für Planungen und Grundstückserwerb auf das Folgejahr. Statt 450.000 stehen somit nur noch 225.000 Euro für das Projekt im Haushalt für das neue Jahr.

 

Maintal erarbeitet sich ein Stadtleitbild:

Im April 2009 beginnt der Stadtleitbild-Prozeß. Grundlage für dieses Projekt ist eine Bürgerbefragung, deren Ergebnisse Professor Dr. Ursula Funke im April 2009 über 200 Bürgern in Bischofsheim vorstellt. Die Maintaler bewerten ihre Stadtteile, heben Vorzüge heraus, verweisen auf die Schattenseite und erarbeiten Projekte, mit denen sie das städtische Leben aufwerten wollen. Zwar sind die Maintaler in großer Mehrheit mit ihrer Stadt zufrieden, doch gibt es genügend Verbesserungspotential. Vor allem junge Menschen sind mit dem Maintaler Freizeitangebot in ihrer Altersklasse unzufrieden.

Nach der Auftaktveranstaltung bilden sich insgesamt acht Arbeitsgruppen, an denen sich weit über 200 Bürger beteiligen. Diskutiert und aufgeschrieben werden der Ist- Zustand, aber ebenso Ziele und Maßnahmen, um das Leben in Maintal noch attraktiver zu machen. Dabei geht es um die Bereiche Wohnen, Stadtgestaltung, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Einzelhandel, Soziales, Familien, Kinder. Jugend. Senioren, Gesundheit, Freizeit und Sport, Kultur, Bildung, Integration und Prävention. Genauer untersucht werden aber auch die Stärken und Schwächen der vier Stadtteile.

Vor allem zu Beginn des Stadtleitbild-Prozesses gibt es Kritik an dem Projekt, es sei nur eine Scheinbeteiligung der Bürger. Dabei verweisen die Skeptiker auf die Lokalen Agenda-Gruppen, deren Ergebnisse von den Politikern größtenteils nicht umgesetzt worden seien.

 

Heber ab 2009 an der Spitze der Maintaler CDU

Großes Vertrauen bringen die Mitglieder der Maintaler Christdemokraten dem erst 23-jährigen Markus Heber entgegen und wählen ihn im November 2009 zum neuen Vorsitzenden. Heber löst Erik Schächer ab, der aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hat.

 

Sebastian Maier ist 2010 neuer SPD-Chef:

Der 29-jährige Sebastian Maier wird im März 2010 neuer Vorsitzender der Maintaler SPD. Zugleich schließen sich die vier Ortsvereine zu einem einzigen SPD-Ortsverein zusammen. Dadurch wollen die Genossen schlagkräftiger werden, auch um die CDU wieder als Nummer eins abzulösen.

 

Grüne auf der Suche nach Mitgliedern:

Den Maintaler Grünen haben im April 2010 gerade einmal noch elf Mitglieder. Mit öffentlichen Veranstaltungen will die Ökopartei neue Mitstreiter gewinnen. Die intensive Öffentlichkeitsarbeit trägt Früchte. Im Dezember 2010 verabschieden die Grünen ihre Liste mit 18 Kandidaten. An der Spitze steht die langjährige Stadtverordnete Monika Vogel, die aber voraussichtlich 2013 aus dem Stadtparlament ausscheiden will.

 

Maintal erhält einen Mietspiegel:

Knapp zehn Jahre lang fehlten Richtwerte für die Miete in der zeitgrößten Stadt des Main- Kinzig-Kreises, weil sich der Hanauer Mieterbund, die Vereine Haus und Grund Bergen-Enkheim und Hanau nicht einigen konnten. Der neue Mietspiegel vom November 2010 bedeutet gleichzeitig eine Anhebung der bisherigen Richtwerte. Die Nähe zur Mainmetropole treibt die Mieten nach oben. Der Mietspiegel wird im September 2012 bis Dezember 2013 fortgeschrieben.

 

Grundsteuer wird jetzt doch erhöht:

Nicht nur die erneut vorgeschlagene Erhöhung der Grundsteuer von 350 auf 420 Prozentpunkte stößt auf Widerstand von SPD, WAM und vorerst auch von FDP. Es ist vor allem die angekündigte Reduzierung der Budgets der städtischen Fachbereiche um jeweils zehn Prozent, die viele Fragen offen läßt. Die FDP fordert vom Magistrat ebenfalls zunächst, daß im überarbeiteten Haushalt klar ausgeführt werden soll, wo exakt gespart werden soll. Kurz vor der entscheidenden Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2010 signalisieren die Liberalen dann aber doch ihre Zustimmung zur Vorlage des Bürgermeisters, ohne daß konkret benannt wird, wo die städtischen Fachbereiche Kürzungen vornehmen sollen. Auch die Grundsteuer wird jetzt erhöht, zwar - als Kompromiß für die FDP - „nur“ von 350 auf 395 Prozentpunkte. Doch auch damit ist Maintal im gesamten Main- Kinzig-Kreis die alleinige Nummer eins in Sachen Grundsteuer:

 

Hochwasser: Schutzmaßnahmen greifen:

Die Fähren müssen im Januar 2011 aufgrund des rasch steigenden Wasserstands, der sich der Drei-Meter-Marke nähert, ihren Betrieb einstellen. Bereits zwei Tage später errichtet die Maintaler Feuerwehr in Dörnigheim die ersten Hochwasserschutzwände im Bereich der Mühlheimer Straße, weil der Pegelstand deutlich über vier Metern liegt. Bereits tags darauf müssen weitere Dammbalkensperren in der Schwanen- und Untergasse und im Südring errichtet werden. Bei einer Höhe von 5,58 Metern erreicht der Main seinen Scheitelpunkt. In einige Keller in Ufernähe und im Bereich des Alt­­arms drückt es Wasser in die Keller. Etwa eine Woche später erreicht eine zweite Hochwasserwelle Maintal, der Main steigt auf 5,64 Meter In den Folgetagen kehrt der Main in sein Bett zurück, es beginnen die Aufräumarbeiten.

 

Pleiten und Pannen bei der Maintaler Kommunalwahl 2011:

Für Aufsehen sorgt die Kommunalwahl im März 2011 in Maintal, und das nicht aufgrund des Ergebnisses. Denn die parallele Abwicklung der Wahl des Stadtparlaments. des Kreistags, des Landrats und die Entscheidung über die Aufnahme der Schuldenbremse in die hessische Verfassung sorgen für Chaos in den Wahllokalen. Lange Warteschlangen und Stimmzettel, die zwischenzeitlich ausgehen, sorgen für erheblichen Unmut. Damentoiletten müssen kurzfristig als Wahlkabinen herhalten.

Das Ergebnis der Wahl zeigt eine Umverteilung der bisherigen Mehrheiten. Die SPD gewinnt ein Mandat hinzu und ist mit 15 Sitzen stärkste Fraktion in der neuen Stadtverordnetenversammlung. Die CDU muß sich nach zehn Jahren erstmals wieder mit Rang zwei begnügen und kommt auf 14 Mandate. Große Wahlgewinner sind die Grünen und die WAM. Die Ökopartei verdoppelt die Anzahl an Sitzen und kommt auf acht Stadtverordnete, die WAM ist mit zwei weiteren Sitzen künftig mit fünf Parlamentariern vertreten. Die FDP kann nur noch einen Stadtverordneten entsenden.

Bei der Konstituierung des neuen Stadtparlaments im Mai 2011 kommt es zu einigen personellen Veränderungen innerhalb der Fraktionen. Bis auf Jörg Schuschkow (WAM) treten alle Fraktionsvorsitzenden zurück. Bei SPD und CDU wird ein Generationswechsel vollzogen. Sebastian Maier folgt auf Karl-Heinz Kaiser und Markus Heber auf Angelika Feuerbach. Die Grünen haben ihren langjährigen Frontmann Peter Arendt verabschiedet, auf ihn folgt Monika Vogel. Bei der FDP scheidet Dr. Dieter Fritz aus, neuer Chef der Liberalen wird Thomas Schäfer. Karl-Heinz Kaiser (SPD) kandidiert als Einziger für das Amt des Stadtverordneten­vor­stehers und wird als Nachfolger von Wolf-Rüdiger Fritz (CDU) gewählt

 

Heiße Diskussionen über Erhöhung der Grundsteuer:

Im November 2011 kommt es über die vom Bürgermeister angekündigte Erhöhung um 300 auf 695 Prozentpunkte zu einem Proteststurm in der Bevölkerung. Der Bischofsheimer Bernd Bohnert initiiert eine Unterschriftenaktion, an der sich innerhalb weniger Wochen 4.539 Bürger beteiligen. Als Bohnert dem Stadtoberhaupt die gesammelten Unterschriften übergibt, überreicht ihm Rohrbach im Gegenzug einen überdimensionalen Scheck über 171 Millionen Euro. Dies sei der Maintaler Schuldenstand im Jahr 2041, wenn die Erhöhung der Grundsteuer B auf 695 Punkte zum Doppelhaushalt 2012/13 nicht erfolge. Diese Reaktion Rohr­­bachs auf die Unterschriftenaktion gegen die Anhebung der Grundsteuer führt zu einer massiven Entrüstung zahlreicher Bürger.

 

Paukenschlag vor Weihnachten bei Maintals Grünen:

Einen Tag vor Weihnachten 2011 geben die Grünen-Stadtverordneten Elke Nagel, Peter Thrun und Michael Kilian den Austritt aus der Fraktion der Ökopartei aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit der Führung um Monika Vogel und Friedhelm Duch bekannt. Einen Tag nach den Feiertagen gründet das Trio eine eigene Fraktion mit Namen „Grüne Alternative Maintal“, Fraktionschef wird Michael Kilian

 

Haushalt 2012: Trio entscheidet sich gegen Grundsteuer B-Erhöhung:

 Die beiden wichtigsten Punkte bei der Stadtverordnetenversammlung Anfang März 2012 sind die Anhebung der Grundsteuer B und die Kita-Gebühren. SPD. GAM und WAM sprechen sich gegen die von der CDU vorgeschlagene Anhebung auf 495 Punkte aus. Auch die FDP will die Grundsteuer B bei 395 Punkten belassen. Der gesamte Haushalt für das Jahr 2012 wird schließlich von SPD, GAM und WAM beschlossen. Diese setzen nicht nur durch, daß die Grundsteuer B bei 395 Punkten bleibt, sondern beschließen auch eine Anhebung der Grundsteuer A auf die gleichen Prozentpunkte, die Gewerbesteuer wird von 380 auf 410 Punkte angehoben.

Keine Entscheidung gibt es zunächst in Sachen Kita-Gebühren. Erst Ende Juni wird das SPD-Modell verabschiedet, das von GAM und WAM mitgetragen wird. Es sieht ab 1. August eine Umstellung von Gebühren- auf Zuschußstaffel vor. Dann soll der Main-Kinzig-Kreis die Gebühren von einkommen­schwä­cheren Eltern bezuschussen. Zudem soll es ab 1. August 2012 zu einer Freistellung der Kita-Gebüh­ren für die ersten vier Betreuungsstunden im ersten und zweiten Kita-Jahr kommen. Gegen diese Entscheidung legt der Bürgermeister Anfang Juli Widerspruch ein. Die Kita-Gebühren würden im Rahmen der angespannten Finanzlage der Stadt auf ein nicht mehr annehmbares Maß verringert.

Die neue Mehrheit hat jedoch nur bis zum Spätsommer Bestand. Dann teilt die GAM-Stadt­verordnete Elke Nagel mit, daß sie Maintal aus beruflichen Gründen verlassen und nach Berlin ziehen wird. Sie gibt ihr Mandat zurück. Für sie rückt Rüdiger Wolter nach, der in der Grünen-Fraktion Platz nimmt. Diese hat nun sechs Mitglieder. während die Grünen-Abspal­tung GAM nur noch durch Peter Thrun und Michael Kilian vertreten ist. SPD, GAM und WAM kommen nun nur noch auf 22 Stadtverordnete. CDU, Grüne und FDP umfassen gemeinsam ebenfalls 22 Volksvertreter. Da die Stadtverordnete der so genannten „Republikaner“ noch zu keiner Sitzung erschienen ist, gibt es ein Patt im Maintaler Stadtparlament.

 

Lokalpolitik im Internet verfolgen:

Hessenweit einzigartig ist die Einführung von Stadtparlament-TV in Maintal. Das Projekt von Medienprofis und einem Redaktionsteam findet seit Juli 2012 unter der Beteiligung von Jugendlichen statt. Die Sitzungen im Parlament werden mit Videokameras aufgezeichnet und ermöglichen so interessierten Bürgern, die nicht persönlich zur Sitzung kommen können, einen Einblick in die politischen Geschehnisse in Maintal. Zu sehen sind die Aufzeichnungen im Internet auf der Seite „www.stadtparlamentfernsehen.de“.

 

Heftiger Streit um Rathaus-Teilneubau:

In seiner Rede für den Haushalt 2013 im November 2012 geht Bürgermeister Erhard Rohrbach auch auf den vom Magistrat vorgeschlagenen Abriß des alten Anbaus (einem früheren Schulgebäude) am Rathaus in Hochstadt ein, der durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Die SPD zeigt sich über Rohrbachs Pläne ebenfalls verwundert, schlägt jedoch etwas ganz Neues vor. Das gesamte Areal des Hochstädter Rathauses solle genauso wie das Bürgerhaus Bischofsheim verkauft werden und dafür in einer neuen „Quartiersmitte Maintal“- ein Rathaus mit Integration eines zentralen Stadtladens und einer zentralen Bücherei sowie ein Kultur- und Freizeitzentrum entstehen. Am 12. März 2013 wird entschieden, daß es keinen Rathausneubau und somit auch keinen Teilabriß geben wird.

 

Überraschender Sieg für Maier als Landtagskandidat:

Der neue SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis 41 (Hanau, Erlensee, Großkrotzenburg, Maintal) heißt Sebastian Maier. Der Partei- und Fraktionschef der Maintaler SPD setzte sich im Januar 2013 knapp gegen den Hanauer Sozialdemokraten Thomas Straub durch. Maier schafft es aber nicht in den Landtag. Der Langenselbolder Heiko Kasseckert (CDU) setzt sich im September 2013 im Direktmandat gegen den Dörnigheimer Sebastian Maier (SPD) durch und zieht damit als Vertreter auch für Maintal in den hessischen Landtag ein.

 

Ralf Sachtleber bleibt 2013 mit knapper Mehrheit Stadtrat:

Knapp ist die Mehrheit, die dem parteilosen Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber in der Stadtver­ordnetenversammlung im September 2013 eine zweite Amtszeit sichert. Mit 23:21 Stimmen votieren die Fraktionsvertreter im dritten geheimen Wahlgang für Ralf Sachtleber. Damit gibt es einen Abweichler aus den Reihen von CDU, Grünen, GAM und FDP. Einheitlich loben Vertreter von CDU, FDP und Grünen die Arbeit von Ralf Sachtleber, zu dessen Projekten unter anderem die Entwicklung des Baugebiets „Am Weides“ in Hochstadt. die Entwicklung des ehemaligen Pardes- und Mettenheimer-Geländes sowie die Gestaltung des neuen Kinder- und Jugendhauses in Bischofsheim zählen. Anerkennung erhält Sachtleber auch für die Ausweitung Bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere durch den Stadtleitbild-Prozeß.

Am intensivsten hadert die Wahlalternative Maintal mit der Position - nicht jedoch mit dem Amtsinhaber. Seit Jahren bemühen sich deren Vertreter um eine Abschaffung des Postens, um Personalkosten zu sparen und den Haushalt zu entlasten.  Die zweite sechsjährige Amtszeit beginnt offiziell am 1. Januar 2014.

 

Maintaler Bürgerhaushalt feiert Premiere:

Die Beteiligung aus der Bevölkerung am ersten Maintaler Bürgerhaushalt hätte sicherlich größer sein können, aber dennoch kommt im Juni 2013 eine Reihe von interessanten Vorschlägen zusammen. Auf der Bürgerhaushalts-Internetseite kann über die Ideen abgestimmt werden. Die 40 Vorschläge mit der meisten Zustimmung werden als Anträge in die Haushaltsberatungen für den Etat 2014 eingebracht. Allerdings werden nur wenige als direkte Umsetzung beschlossen. Die große Mehrzahl wird als Prüfaufträge an den Magistrat weitergegeben. Das herausragende Ergebnis aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß ist der Auftrag an den Magistrat, das erste Gesamt-Verkehrskonzept für Maintal zu erstellen.

 

SPD/CDU stimmen für Etat und Standort „Grüne Mitte“:

Nachdem lange alles danach aussah, daß die Anlage an der „Dicken Buche“ ausgebaut wird, um auch dem FC Germania Dörnigheim Platz zu bieten, schlägt zunächst die WAM vor, die zentrale Sportanlage zwischen Kennedystraße, Kesselstädter Straße und Gewerbegebiet Ost entstehen zu lassen, weil den Bewohnern in der Waldsiedlung eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand an der „Dicken Buche“ nicht zuzumuten sei.

Doch am Ende kommt es ganz anders, denn überraschenderweise finden SPD und CDU zusammen und beleben ein altes Thema, das nach jahrelanger heftiger Diskussion im Frühjahr 2011 bereits beerdigt schien: Die Sportanlage in der „Grünen Mitte“, dem Maintalbad gegen­überliegend. Diesen Bereich halten nun die beiden jungen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber (CDU) für den besten Standort für die zentrale Anlage, zunächst aber nur für Germania Dörnigheim und Dörnigheimer SV. Trotz heftiger Kritik von Seiten der Nabu-Orstgruppe Maintal, von WAM und Grünen stimmen SPD und CDU geschlossen für den Grundsatzbeschluß, die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ anzusiedeln.

 

Fast ein Jahr ohne einen genehmigten Haushalt:

Weil es 2014 zunächst keinen genehmigten Haushalt gibt, sind für freiwillige Leistungen keine und Gelder vorhanden. So fallen die Ferienspiele in städtischer Trägerschaft und das Weltkindertagsfest aus. Maintals Kinderbeauftragte Monika Böttcher organisiert aber gemeinsam mit verschiedenen Betreuungseinrichtungen und Interessierten ein kleines Fest am Dörnigheimer Mainufer. Der nicht genehmigte Haushalt bedeutet aber auch, daß eine Straßenbeitragssatzung eingeführt werden soll. Deshalb nimmt die Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung wieder ihre Arbeit auf. Tatsächlich votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, Grünen FDP - gegen SPD und WAM - in der entscheidenden Sitzung am 22. September 2014 für eine Erhöhung der Grundsteuer B um 150 auf 545 Prozentpunkte zum 1. Januar 2015. Weil sich damit die Konsolidierung des Haushalts abzeichnet, ist die Straßenbeitragssatzung vorerst vom Tisch.

 

Klares Votum für Sebastian Maier:

Die Maintaler SPD schickt Sebastian Maier im Oktober 2014 mit einem einstimmigen Votum (39 Ja-Stimmen, kein Nein und auch keine Enthaltung) ins Rennen um das Bürgermeisteramt.

 

Diskussionen um Bürgergutachten:

Im Auftrag der Stadt Maintal hat ein Stadtplanungsbüro im September 2014 drei Szenarien für ein Bürgergutachten erstellt. Die drei Konzepte des Stadtplanungsbüros lauten. „Vielfalt verbinden“, „Konzentration an der Stadtachse“ und „Neue Mitte“. Eine aus 20 Bürgern bestehende Workshop-Gruppe berät diese Szenarien, die sie nicht überzeugen. Entsprechend entwerfen sie ein eigenes viertes Szenario, welches die Gruppe den Stadtverordneten zur Annahme empfiehlt. Dabei steht die Forderung ganz oben, die vorhandene Vielfalt der vier Stadtteile und seiner Bewohner auch in Zukunft zu bewahren. Hier hat man wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man für ein „Bürgergutachten“ nur die Bürger zu befragen braucht und nicht ein Planungsbüro braucht, das den Bürgern etwas vorkaut.

 

Vierte Hängepartie in Folge beim Maintaler Haushalt: 2014

In der Dezember-Sitzung 2014 wird wieder die Verabschiedung des Haushalts mit 20:18 Stimmen verschoben. Dies ist bereits die vierte Hängepartie in Folge des Maintaler Etats.

CDU. Grüne und FDP fürchten um ihre Mehrheit, weil es mit dem Teilneubau des Rathauses und dem Dauerthema „Zentrale Dörnigheimer Sportstätte“ mindestens zwei strittige Punkte gibt, über die sich die drei Fraktionen noch nicht einigen konnten.

 

Bürger dürfen sich am Sparen beteiligen:

Der Bürgerhaushalt wird fortgesetzt. Allerdings dürfen die Maintaler in diesem Jahr keine eigenen Vorschläge unterbreiten, die mit Mitteln des Haushalts finanziert werden, sondern sollen aktiv in den Sparkurs der Stadt eingebunden werden. Im Vorfeld werden 27 Vorschläge von Magistrat, Fraktionen und aus dem Bürgerhaushalts-Prozeß von 2013 präsentiert. Diese sehen vor allem radikale Kürzungen im Bereich der freiwilligen Leistungen vor. So finden sich auf der Liste der Sparvorschläge unter anderem die Schließung des Maintalbads oder des Jugendzentrums im Brüder-Schönfeld-Haus. die Reduzierung des Busangebots, die Einstellung der städtischen Wirtschaftsförderung und die Unterhaltung der städtischen Sportanlagen. Insgesamt sind es schließlich 38 Vorschläge für Sparmaßnahmen, über welche die Maintaler im Rahmen einer Bewertungsphase diskutieren und die als Beschlußvorlage den Stadtverordneten für ihre Sitzung im September 2014 vorgelegt werden.

 

Paukenschlag durch den CDU-Chef Markus Heber:

Der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus Heber tritt am Abend des 2. September 2014 von allen Ämtern zurück. Als Grund gibt er Differenzen mit seinem Parteifreund und Bürgermeister Erhard Rohrbach an. Dazu passt, daß Bürgermeister und Erster Stadtrat am Mittwoch verkündeten, dass sie dem weiterhin vorhandenen Haushaltsloch mit einer Grundsteuererhöhung begegnen wollen, die bis 2020 pro Jahr 50 Punkte betragen soll. Dann wären die von Bürgermeister Rohrbach vor einigen Jahren vorgeschlagenen 695 Punkte doch noch erreicht.

 

Amtsverzicht Rohrbachs:
Am 14. Februar 2015 teilt Bürgermeister Rohrbach mit, sich „nicht um eine weitere Amtszeit als Bürgermeister“ bewerben zu wollen.  Der frühere CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Markus Heber gab zu erkennen, daß er keineswegs abgeneigt sei, für das Amt des Maintaler Stadtoberhaupts zu kandidieren. Ein möglicher Kandidat, der parteilose Erste Stadtrat Ralf Sachtleber, hatte mehrfach mit Nachdruck gesagt, daß er nicht für das Bürgermeisteramt zur Verfügung stehe.

 

Großer Protest von Zwei- und Vierbeinern:

Neben der Bürgerinitiative gegen die Einführung einer Straßenbeitragssatzung erscheint eine weitere Interessengemeinschaft auf dem Plan, die sich gegen höhere Abgaben wendet: Die Gegner der Hundesteuererhöhung. Das Stadtoberhaupt verwies dabei auf die Zuständigkeit der Stadtverordneten, so als ob er mit dieser Entscheidung gar nichts zu tun habe. Dabei ist es nicht gerade ein Geheimnis, daß der Magistrat selbst eine Erhöhung der Hundesteuer um 50 Prozent ins Gespräch gebracht hatte, nachdem im Rahmen des Bürgerhaushalts gleich 100 Prozent gefordert wurden. Am Ende wurden es die Grundlage eines FDP-Änderungsantrag dann „nur“ 20 Prozent. Die tatsächliche Erhöhung lag also deutlich unter dem Vorschlag des Magistrats. Doch alle Unterschriftenlisten und lautstarken Proteste im August 2014 helfen nichts, die Erhöhung kommt - auch in einem zweiten Anlauf. Denn aufgrund eines Formfehlers - es war vergessen worden, zu datieren, ab wann die Erhöhung greifen soll - stimmen die Stadtverordneten im November ein zweites Mal über die Erhöhung ab.

 

Kritik der SPD:

Alexander Kühn, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Stadtverordnetenfraktion, erklärte

 nach dem Amtsverzicht Rohrbachs: Der Bürgermeister habe „über Jahre hinweg keinerlei vernünftigen Vorschlag für die Maintaler Politik gemacht und stattdessen von völlig absurden Steuersätzen phantasiert. Statt sich konstruktiv um Lösungen zu bemühen. hat Rohrbach sich wiederholt nicht entblödet, dem Parlament zu erzählen, es gebe zu einer De-Facto-Verdoppelung der Grandsteuerlast keine Alternative.“ Die Stadtverordneten hätten sich „zum Glück nicht vom hauptamtlichen Magistrat für blöd verkaufen lassen“ und stattdessen aus eigener Kraft Konsolidierungsprogramme und mehrere Haushalte beschlossen, die am Ende jetzt sogar in einem Plus im Jahr 2016 endeten. „Der Bürgermeister hat von seinen Zielen, wenn er welche hatte, nichts umgesetzt, und das ist für unsere Stadt auch gut.“

 

Mehrheit für Käthe-Jonas-Platz:

Wirbel gibt es bei der letzten Parlamentssitzung des Jahres 2014 um den Antrag von SPD. Grünen und WAM zur Umbenennung des Platzes vor dem „Frankfurter Hof“ in Dörnigheim in „Käthe-Jonas-Platz“. Damit soll der Dörnigheimer Widerstandskämpferin gedacht werden, die während der NS- Zeit verfolgt und inhaftiert wurde. Schließlich votieren dann aber doch alle Fraktionen mit Ausnahme der CDU für die Umbenennung in Käthe-Jonas-Platz. Die CDU begründet dies damit, daß sich Jonas, die Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen ist, gegen „unsere parlamentarische Demokratie eingesetzt“ habe. Dafür hagelt es im Dezember 2014 Proteste, unter anderem von Seiten des Brüder-Schönfeld-Forums und von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

 

 

 

 

Stadtentwicklung 2004 bis 2014

 

Schweres Unwetter richtet 2004 großen Schaden an:

Beim schwersten Unwetter seit vielen Jahren im Juli 2004 senkt sich der Erdboden in der Römerstraße ab. Viele Keller sind überflutet, vor allem der Wachenbuchener Süden ist schwer betroffen. Wasserschäden an Häusern, zerstörte Ernten, umgeknickte Bäume und Schilder: Die Feuerwehr geht von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus. 110 Einsätze fordern die Einsatzkräfte pausenlos die ganze Nacht über, sogar Verstärkung aus Bruchköbel und Schöneck muß anrücken. Auch an den Leistellen herrscht keine ruhige Minute, die Leitungen sind derart überlastet, daß Anrufer minutenlang nicht durchkommen. Auf den überfluteten Autobahnen machen Fahrer Halt oder kriechen mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Aber im Luisantring scheint die Sonne und alles ist trocken

 

Landkelterei Höhl feiert sich in Superlativen:

Zum 225. Jubiläum der Apfelweinkelterei Höhl plant das Unternehmen in Superlativen, holt sich hierzu reihenweise Programmpunkte, wie es sich sonst kein regionaler Festveranstalter leisten könnte: Die Rodgau Monotones, das Komiker-Duo „Mundstuhl“, die Cheerleaders der Frankfurt Galaxy, Roy Hammer & die Pralinés, die „Kinzigmeister“ und die „Hochstädter Lärmbelustigung. Die Zuschauer pilgern zu Tausenden auf das Firmengelände. Jede Menge Apfelwein- und Polit-Prominenz gratuliert im Mai 2004 anläßlich dieser Jubiläumsfeier, die mit einem festlichen Umzug durch Hochstadt eingeläutet wird. Den ganzen Tag über moderiert Karl Oertel und fährt gewitzt durchs Programm, das in einer Schlagerparty mündet. Es folgen weitere, insgesamt zwölf Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Der Erlös kommt der Kinderhilfestiftung zugute.

 

Hochstadt hat jetzt einen Wochenmarkt:

Im September 2004 erhält auch Hochstadt einen Wochenmarkt auf dem Parkplatz beim Bürgerhaus. Hier besteht ab sofort immer donnerstags die Möglichkeit, allerlei Frischwaren zu kaufen und darüber hinaus an Imbißständen zu plauschen.

 

Weg frei für „Kleeblatt“ in Dörnigheim:

Die Bewilligung des Hessischen Sozialministeriums ist im Dezember 2004 erfolgt, der Weg zur Errichtung der zweiten „Kleeblatt“- Niederlassung auf dem Gelände der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule in Dörnigheim geebnet.

Rund 190 betagten Bürgerinnen und Bürgern werden in Zukunft ihren Lebensabend im DRK-Seniorenzentrum in Dörnigheim verbringen, auf einem über 7.000 Quadratmeter großen Areal. Baubeginn ist Frühjahr 2005, mit der Fertigstellung ist im Herbst 2006 zu rechnen.

 

Wasser von der MWG:

Neben dem Strom und Gasgeschäft sind die Maintal Werke ab dem 1. Januar 2005 auch für die Wasserversorgung zuständig. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen Magistrat und MWG-Geschäftsführung. Künftig werden jährlich 40.0000 Euro in den Stadtsäckel gespült (aber dadurch sind die Stadtwerke auch nicht so konkurrenzfähig wie andere Anbieter).

Gleichzeitig zum 1. Januar 2005 wird entsprechend der gesetzlichen Vorschrift die getrennte Abrechnung nach Schmutz- und Niederschlagswasser eingeführt. Aber vor allem stoßen die Lufthildaufnahmen auf Verwirrung bei den Maintaler Bürgern, die die fehlende Scharfe kritisieren. Verunsicherung herrscht außerdem durch unverständliche Fragen und Fehler in der Ausarbeitung. Es erscheint manchem auch fragwürdig, weshalb die Stadt 230.000 Euro für diesen Auftrag ausgegeben hat.

 

Verkauf des Höhlgeländes:

Die Stadtverordneten sollen den Weg frei machen für Wohnbebauung auf Flächen, die die Landkelterei verkaufen will, um sich zu entschulden. Frau Dr. Johanna Höhl hat offenbar nicht umsonst Betriebswirtschaft studiert, denn es gelang ihr mustergültig, die Stadt Maintal und die Öffentlichkeit an der Nase herum zu führen. Doch nicht die Stadtverordneten hatten das Schicksal der Firma in der Hand, sondern sie hatte dieses Schicksal selber heraufgeführt mit dem Kauf der „Erweiterungsflächen“ auf Kredit. Ihre Beteuerungen, möglichst viele Arbeitsplätze er erhalten, galten nur so lange, wie sie die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung brauchte.

Im Februar wird beschlossen, daß ein Gutachter Auskunft über den Wert des Geländes geben soll. Dieser Gutachter aus Wiesbaden stellt einen Wert von 187 Euro pro Quadratmeter fest, obwohl die Grundstücke im östlichen Maulbeerweg für 290 Euro verkauft worden waren und

oberhalb von Höhl im Jahr 2013 die Grundstücke für 430 Euro verkauft wurden. Die Stadt hat ein Wiederkaufsrecht für ehemals städtische Grundstücke, läßt sich dieses aber für 80.000 Euro von der Firma Bouwfonds abkaufen, weil diese die Erschließung übernimmt (und das Geld dann wieder von den Käufern verlangt).

 

Kein 56 Meter hoher Mast „An der Bleiche“:

Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ kann es auch als persönlichen Erfolg verbuchen, daß eine Reihe von Sendemasten aus dem Stadtgebiet abgebaut und an neuen Orten außerhalb des Wohnbereichs errichtet werden sollen. Doch. Mobilfunkbetreiber und Magistrat empfehlen im November 2004 einen 56 Meter hohen Mast im Hochstädter Süden nahe der Kleingartenanlage „An der Bleiche“. Das Parlament stimmt zu. Doch dann ist von Seiten der Anbieter zu erfahren, daß damit nicht wie vorgesehen der Standort Wachenbucher Straße wegfällt. Deshalb wird der der Beschluß wieder gekippt.

Im Januar 2005 stellt der Mobilfunkbetreiber E-Plus in nächster Nähe zum Wachenbuchener Friedhof einen Sendemast auf. Die Bürgerinitiative „Maintal wachsam gegen Mobilfunkanlagen in Wohngebieten“ reagiert genauso empört wie viele Wachenbucher, die diese Errichtung als pietätlos einstufen. Zudem liege der Mast in nur geringer Entfernung zur Kindertagesstätte.

 

Treffpunkt „Rechts vom Kreuzstein“:

Als ein Treffpunkt für alle Bischofsheimer wird im Januar 2005 das auf Initiative des Projekts „Soziale Stadterneuerung“ gestaltete Stadtteilzentrum eröffnet. Im ehemaligen Sparkassengebäude soll eine Anlaufstation entstehen, wie es im Dörnigheimer Westend mit dem Brüder-Schönfeld-Haus gelungen ist. Das Stadtteilzentrum ist das erste große Projekt der „Sozialen Stadterneuerung“ im Bischofsheimer Fördergebiet „Rechts vom Kreuzstein“.

 

Neue Autokennzeichen: „MKK“ gilt ab dem 1. Juni

Der Main-Kinzig-Kreis wird als solcher nun auch auf den Nummernschildern von Kraftfahrzeugen wahrnehmbar. Ab Juni 2005 wird das alte „HU“ bei Neuanmeldungen und Ummeldungen durch „MKK“ ersetzt. Die neue Bezeichnung ist stark gewöhnungsbedürftig und wird witzelnd gedeutet als „Mich Kennt Keiner“. Die Hanauer dürfen ihr „HU“ behalten. Viele Maintaler melden danach ihr Auto in Gelnhausen an.

 

Wildtier-Pflegestation in Dörnigheim aufgelöst:

Die Wildtier-Pflegestation ist seit Juli 2005 nicht mehr in Dörnigheim, sondern in Nidderau-Ostheim beheimatet. Nach dem Tod von Günter Röll im Juni 2004 hatten Silvia Kriegel und Detlef Kotsch versucht, die Station zusammen mit Rölls Ehefrau Irene am Standort weiterzuführen. Dies gelang jedoch nicht in der erhofften Form, so daß die beiden Tierfreunde die Wildtier-Pflegestation nach Ostheim verlegten. In Maintal aber wird die Arbeit von anderen Leuten auf einem Gelände auf dem Weg zum Höllsee weitergeführt.

 

Maintal im Fernsehen:

Der regionale Fernsehsender „rheinmaintv“ widmet im September 2005 Maintal in seiner Sendung „Das Thema“ eine ganze Woche Sport, Kultur und Maintaler Persönlichkeiten von Thomas Berthold (Fußballer) über Sybille Milde (Köchin) bis Franca Morgano (Sängerin) werden vorgestellt, auch Einrichtungen wie das neue Psychosoziale Zentrum in der Philipp-Reis-Straße sowie Vereine wie der Maintaler Tanzsportclub erhalten reichlich Sendezeit.

 

Dörnigheimer Altstadt: Start der Sanierung

Die Dörnigheimer Altstadtsanierung wird in Angriff genommen, seit Anfang Oktober 2005 rollen die Bagger. Insgesamt 550.000 Euro investiert die Stadt Maintal zur Erneuerung des Abwassersystems sowie der Straßenbeläge im alten Ortskern. Abschließend wird der Bereich in eine Tempo-20-Zone umgewandelt.

 

In Wachenbuchen kann man weiter einkaufen:

Die Befürchtungen der Wachenbuchener, mit der Schließung des HL-Markts den einzigen Lebensmittel-Nahversorger am Ort zu verlieren, bewahrheiten sich nicht: Aus dem HL-Markt, der am 16. November 2005 seine Pforten schließt, wird Anfang Dezember ein „Nah­kauf“ der Firma REWE mit ähnlichem Sortiment.

 

Neues Gesicht für den Dörnigheimer Osten:

Der Dörnigheimer Osten wird „geliftet“. Drei Arbeitsgruppen präsentieren im November 2005 ihre Ergebnisse im Maintaler Rathaus. Der „große Wurf“ im Osten sieht zwei Varianten vor, die nun in der engeren Wahl sind und von den zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung entsprechend ausgearbeitet werden sollen. In beiden Fällen wird die Kesselstädter Straße noch in Höhe des Gewerbegebietes gekappt. Der Verkehr würde in einem Fall über Honeywellstraße und östliche Kennedystraße nach Dörnigheim gelenkt, im anderen Fall würde auch die östliche Kennedystraße verschwinden und stattdessen eine neue „Mitteltrasse“ entstehen. Drumherum gruppiert sich das neue Wohngebiet mit entsprechender Infrastruktur. Offen ist, ob der „Wal-Mart“ seinen Standort verlagert.

 

Polizei entlasten: Selbst Streife laufen:

Die Polizei ist überlastet und kann kaum noch Präsenz zeigen. So sieht es die Maintaler CDU und schlägt die Einrichtung eines freiwilligen Polizeidienstes vor. Von Polizei wird das begrüßt, von der Polizeigewerkschaft GdP sowie Ordnungsdezernent Günther Wassermann einhellig abgelehnt. Die anderen Maintaler Parlamentsfraktionen signalisieren im Januar 2005 Gesprächsbereitschaft.

 

Eine schlichte Stele erinnert an die Toten:

Auf dem Alten Friedhof in Dörnigheim weihen am Volkstrauertag 2005 die Dörnigheimer Kirchengemeinden, der Sozialverband VdK und die Stadt Maintal gemeinsam eine schlichte schwarze Stele zur Erinnerung an alle Toten, Gefallenen und Opfer der Zeit zwischen 1933 und 1945 hin. Nach dem Gottesdienst in der Alten Kirche am Main ziehen etwa 150 Teilnehmer zum Alten Friedhof und wohnen mit Kerzen der offiziellen Enthüllung der Stele bei.

 

Neuer Sportplatz in der „Grünen Mitte“:  

Bürgermeister Erhard Rohrbach präsentiert im Januar erneut die Idee für die „Grüne Mitte“. Dort soll eine neue Sportanlage entstehen. Um das Vorhaben zu finanzieren, soll der FC Germania sein Gelände an der Eichenheege räumen, damit dort Wohnungen entstehen können. Eine sogenannte „Planungsgruppe“ soll aber im September zunächst den Bedarf einer neuen Sportanlage in der „Grünen Mitte“ klären. Die Sportanlage in der „Grünen Mitte“ stößt auf scharfen Protest des Vereins „Pro Natur“. Seltene Fauna und Flora sowie mögliches Hochwasser führen die Umweltschützer als Gründe an.

 

Rasmussen: Ende einer Ära:

Der Finanzinvestor 3i mit Hauptsitz in London hat im März 2006 die Norma Gruppe - zu der auch die Rasmussen GmbH in Hochstadt gehört - gekauft. Der bisherige Firmeninhaber Jörgen S. Rasmussen begründete den Verkauf mit einem fehlenden Nachfolger und der Absicht, sein. Unternehmen in gute Hände zu geben. Über ein Jahr habe er verhandelt, bis der Verkauf in „trockenen Tüchern“ war. Die neuen Chefs versichern den Beschäftigten, daß Arbeitsplätze nicht abgebaut würden. Im November 2006 feiert die Norma Gruppe eine „Hochzeit unter Branchenbrüdern“: Sie fusioniert mit der schwedischen ABA Group.       

Im Juli 2019 muß Norma 49 Stellen streichen. Im Gegenzug unterzeichnete die Geschäftsführung eine mit Betriebsrat und Gewerkschaft ausgehandelte Zukunftssicherungsvereinbarung bis 2023. Für mindestens weitere vier Jahre sollen damit die Kernbereiche von Norma in Hochstadt erhalten bleiben. Langfristig sei Norma gut aufgestellt und werde von den Megatrends der Branche profitieren. Die Produkte sind in allen Antriebsarten einsetzbar, ob das ein Diesel ist, ein Benziner, Hybrid, Plug-in-Hybrid, ein Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeug. Das Unternehmen stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen, aber auch Leitungen und Steckverbindungen für Batteriekühlsysteme von Elektroautos her. Daneben gibt es noch einen kleineren Geschäftsbereich für Be- und Entwässerungssysteme, der in Zukunft eine größere Rolle spielen soll.

Dies sind die Herstellung von Klemm- und Schlauchschellen aus Metall sowie die Fertigung von Fluidsystemen aus Kunststoff. Hochstadt ist übrigens der größte und einzige Standort in Europa, an dem beide Produktionsbereiche verankert sind. Auch Forschung und Entwicklung sind auf dem Areal an der Edisonstraße untergebracht.

Längst wird nicht nur die Automobilbranche beliefert, wobei neben dem klassischen Verbrennungsmotor auch Hybrid- und Elektroantriebe verstärkt in den Fokus rücken. Hier hat Norma kürzlich den Auftrag eines führenden Batterieherstellers über die Entwicklung und Fertigung von Leitungssystemen für das Batterie-Thermomanagement in Hybridfahrzeugen erhalten.

Dadurch gibt es mittlerweile kaum ein Anwendungsgebiet, in dem sich nicht Verbindungstechnik von Norma findet – ob im Automobilbereich, im Wassermanagement, in der Luftfahrt, im Schiffbau, in der Landwirtschaft, im Pharmabereich, im Baugewerbe oder im Bergbau.

Im November 2019 werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, die meisten davon über ein Freiwilligenprogramm. Hinzugekommen ist außerdem noch die Entlassung von 60 Leiharbeitern – insgesamt hat der Konzern in den vergangenen Monaten also mehr als 100 Stellen gestrichen. Insgesamt arbeiten am Maintaler Standort noch 700 Beschäftigte, davon 200 im Ingenieur- und Planungsbereich und 500 in der Produktion. Die abgebauten Stellen waren alle im Produktionsbereich. Ab 2020 will das Unternehmen bis zu 45 Millionen Euro jährlich einsparen. Gelingen soll das durch eine „Optimierung der Kapazitäten in allen Standorten. Ab 2023 werden dann Einsparungen von 40 bis 45 Millionen Euro jährlich erwartet.

 

Maintal-Kindergarten in Sri Lanka eingeweiht:

Nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 tragen die Hilfsmaßnahmen und die unglaubliche Spendenbereitschaft der Deutschen erste Früchte. Ex-Landrat Karl Eyerkaufer eröffnet im September 2006 in Hambantota auf Sri Lanka den Maintal-Kindergarten. Der Bau war möglich, weil die in Dörnigheim ansässige Telekommunikationsfirma Drillisch spontan 10.000 Euro für das Hilfsprojekt des Hochstädter Politikers gespendet hatte. Außerdem kam der Erlös aus dem Weltkindertag in Wachenbuchen dem Bau zugute.

 

Zum Golfen in die „Grüne Mitte“:

Eine mögliche „Driving Range“ am Rand der „Grünen Mitte“ sorgt im Oktober 2006 wieder für Diskussionen zwischen Parlamentsmehrheit und Magistrat. Dieser hatte dem Bauantragsteller bereits sein Einvernehmen erklärt, sehr zum Ärger der Mehrheit der Kommunalpolitiker. Sie fordern Bürgermeister Erhard Rohrbach auf, die Zustimmung zurückzunehmen. Dieser wehrt sich vehement, weil er die Rechte des Magistrates beeinträchtig sieht.

 

Rettung für das Jugendzentrum in der Waldsiedlung:

Die evangelische Kirchengemeinde Dörnigheim betont im November 2006, daß sie ihre Zuschüsse für die Einrichtung kürzen muß. Es klafft eine Finanzierungslücke von rund 40.000 Euro. Die Stadt kann diese aufgrund der eigenen angespannten Lage nicht schließen.  Im Dezember wird ein Freundes- und Förderkreis gegründet. Spenden und Beiträge sollen gesammelt werden, um die Schließung zu verhindern. Vor der Sitzung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung im Februar 2007 überreichen die Jugendlichen dem Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Rüdiger Fritz eine Liste mit Unterschriften:

 

Preisgünstiges Einkaufszentrum:

Die Maintaler Stadtverordneten geben im März 2007 grünes Licht. für ein „Braubach-Center“ in Dörnigheim. Den Zuschlag erhält die Werner Projektentwicklung GmbH, die mit der versprochenen Ansiedlung eines Tegut-Marktes gepunktet hat, trotz eines höher dotierten Angebotes eines Mitbewerbers. Doch das Projekt verläuft nicht reibungslos. Im November 2007 müssen die Lokalparlamentarier erneut über diesen Punkt abstimmen, da der Investor nun unter neuem Namen firmiert. Durch die Planung fiel ein großer Teil des Parkplatzes weg, vor allem für die Lastwagen, die jetzt in der Edmund-Seng-Straße parken sollten und dort den Verkehr behinderten. Außerdem fiel der Bolzplatz für die Jugendlichen weg, obwohl an sich noch genügend Platz hinter dem Penny-Laden war und auch ein eigener Zugang von der Braubachstraße her möglich war.

Im September 2009 öffnet das neue Einkaufszentrum am Dörnigheimer Bahnhof. Vier Geschäfte stehen den Kunden zur Verfügung. Rund 190 Parkplätze machen ein streßfreies Einkaufen möglich sorgen dafür, daß nicht nur Kunden aus den Maintaler Stadtteilen an die Braubach kommen.

 

Real im Doppelpack:

In der Wingertstraße öffnet nach der Schließung des Wal-Marts im Mai 2007 ein zweiter Real-Markt in Maintal seine Pforten. Nun liegen die beiden Dörnigheimer Real-Märkte nur wenige hundert Meter auseinander

 

Höhl wird von Rapps übernommen:

Im Juni 2007 fand man das Schlagwort „Saft hilft Äppler“, um die „Umstrukturierungen“ bei der Landkelterei Höhl zu begründen. Eine so genannte Kooperationspartnerschaft mit der Rapps Kelterei aus Karben soll helfen, den Standort Hochstadt zu sichern. Die Zeitung titelt: „Rapps Kelterei und Höhl neues Duo“. Aber es ging nie um eine Partnerschaft, sondern Rapps hatte allein das Sagen und baute in Hochstadt immer mehr ab. Mitte 2015 wird auch noch das Büro aufgelöst. Im Jahre 2018 sind noch drei von einst rund 80 Mitarbeitern in Hochstadt tätig und mit der Annahme von Äpfeln und der Apfelweinkelterei beschäftigt. Einzig das immer noch stattliche Firmengelände und die riesigen Getränketanks künden davon, dass es nach wie vor Höhl-Apfelweine aus Hochstadt gibt, auch wenn die Abfüllung und die gesamte Verkaufsadministration des „Stöffche“ längst bei Rapp's in Karben erfolgen.

Bis 2014 blieb Johanna Höhl schließlich Geschäftsführerin bei Höhl und arbeitet seitdem im Beirat des Unternehmens mit. Mit den ehemaligen Spezialitäten der Kelterei, dem biologischen Apfelessig und der Marke Pomp, hat sie sich gemeinsam mit ihren Kindern zudem ein eigenes kleines Standbein geschaffen – und arbeitet auch auf dieser Ebene immer noch mit dem einstigen Hochstädter „Apfelwein-Imperium“ zusammen.

Die frei gewordenen Betriebsgrundstücke wurden verkauft und von der Stadtverordnetenversammlung Maintal in Bauland umgewandelt.  Rege Bautätigkeit herrscht aber ab August 2007 auf dem ehemaligen Höhl-Gelände im Hochstädter Osten. Der Investor Bouwfonds will dort insgesamt 188 Reihen- oder Doppelhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus errichten. Bereits im August rollen zahlreiche Bagger an. Ende 2008 sollen die neuen Maintaler Bürger dort mit Kind und Kegel einziehen können.

 

Zornige Geschäftsleute in der Kennedystraße:

Großer Ärger im Juli 2007 um Sanierungsarbeiten auf der Kennedystraße. Die Gewerbetreibenden und Anwohner der Dörnigheimer Kennedystraße können es kaum glauben: Die Durch­gangsstraße ist bald von beiden Seiten kommend gesperrt. Zwischen Bahnhofstraße und Opel-Eck steht der weitere Ausbau der Kennedystraße an. Zwischen Querspange und Rum­penheimer Fähre muß zeitgleich die Brücke samt Fahrbahndecke instandgesetzt werden.

 

Gewehr entpuppt sich als Regenschirm::

Auch wenn es schwer fällt: Selbst bei Regenwetter läßt man den beschützenden Schirm am besten zu Hause. Denn ein solcher löste in Bischofsheim einen Großeinsatz der Polizei aus. Sogar mit Hubschraubern sind die Ordnungshüter im Einsatz. Grund: Ein Anrufer hatte gemeldet, einen Mann im August 2007 mit einem geschulterten Gewehr gesehen zu haben. . .

 

Blaue Reflektoren gegen Wildunfälle:

Mit Akkuschraubern machen sich im Februar 2008 Hochstädter Jagdpächter an den Leitpfosten entlang der Kreisstraße 857 zwischen Hochstadt und Hohe Tanne und der Landstraße zwischen Wachenbuchen und Hochstadt zu schaffen. Sie bringen blaue Warnreflektoren an, die die gestiegene Zahl an Wildunfällen dezimieren soll. Das Scheinwerferlicht wird in den Wald geworfen und schreckt das Wild ab.

 

Sauna im Schwimmbad macht dicht:

Die Sauna im Maintalbad schließt im März 2008 ihre Türen. Zum 15. Mai muß der Pächter die Räume verlassen. Weil gravierende Mängel bei Hygiene und Sicherheit vorliegen, ist eine nahtlose Weiterführung des Saunabetriebs seitens der Stadt ausgeschlossen. Allerdings sucht die Stadt nach einem privaten Investor, der nicht nur die Sauna, sondern das Maintalbad insgesamt übernimmt.

 

Bauprojekt für betreutes Wohnen:

Im Mai 2008 entstehen unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Hanau in der Dörnigheimer Ascher Straße 28 Wohnungen für sozial benachteiligte Menschen. Daß der Bedarf von betreutem Wohnraum groß ist, weiß Bernd Reuter, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Hanau - doch auch für sozial benachteiligte soll diese Form des Wohnens bezahlbar sein. Zwei Millionen kostet das Bauprojekt.

 

Kennedystraße ist wieder freigegeben:

Nach elf Monaten ist im Mai 2008 der vierte Bauabschnitt der Kennedystraße beendet. Eine zeitweilige Vollsperrung hatte massive Proteste seitens der Gewerbetreibenden hervorgerufen.

Damit ist die Neugestaltung der Geschäftsstraße endgültig vollendet, Damit ist mit der Beendigung der Bauarbeiten eine - mit Unterbrechungen - insgesamt 15 Jahre währende Umgestaltungszeit zu Ende.

 

Hartmann-Pardes schließt Produktion:

Schon 2007 hatte die Hartmann-Gruppe angekündigt, sich nur noch „auf die drei medizinischen Kernsegmente" konzentrieren zu wollen. Der Markt für Kompressions- und Stützstrümpfe zählt nicht dazu. Die Arbeitsplätze aus Dörnigheim werden nicht verlagert, sondern fallen ganz weg. Im Juli 2008 wird die Produktion heruntergefahren. Für die meisten der derzeit 59 Mitarbeiter endet damit das Kapitel Pardes nach teilweise jahrzehntelanger Mitarbeit. Aus. Zunächst soll zum 31. Juli 2008 geschlossen werden. Aber dann liegen die Kündigungen für Mitte 2008 vor. Es sind 63 Arbeitnehmer betroffen. Zum 31. Juli 2008 gehen in dem Dörnigheimer Betrieb endgültig die Lichter aus. Aber das Gelände wird ge­winn­bringend verkauft. Ab Oktober 2010 sollen Wohnhäuser gebaut werden. Der Bebauungsplan sieht zwei Mehrfamilienhäuser mit 22 Wohneinheiten und 21 Reihenhäuser vor. Die Anwohner verfolgen die Planungen aufmerksam. Sie befürchten eine zu dichte Bebauung, die sich nicht in das Wohnumfeld fügt und sorgen sich um ausreichend Parkraum.

 

Gründerzentrum in Dörnigheim eröffnet:

In der ehemaligen Asylbewerberunterkunft in der Dörnigheimer Neckarstraße entsteht im September 2008 ein Gründerzentrum. Die Idee und die Realisation des Projektes stammt von der städtischen Wirtschaftsförderin Anke Gemein, die damit Jungunternehmer beim Aufbau ihrer Selbständigkeit unterstützen möchte.

 

Kürzung der Buslinie verärgert:

Die Entscheidung, die Buslinie MKK 22 von Dörnigheim nach Hanau ab Dezember zu beschneiden, stößt auf massiven Widerstand. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat den Vertrag über eine finanzielle Beteiligung gekündigt. Zahlreiche Schüler nutzen diese Linie, um beispielsweise weiterführende Schulen in Hanau zu besuchen, beziehungsweise die Friedrich-Fröbel-Schule in Dörnigheim zu erreichen. Der Verkehrsausschuß beschließt im Juli 2008 mit den Stimmen von CDU und SPD einen Kompromiß, Werktäglich sollen vormittags und nachmittags zwei Direktverbindungen zum Hanauer Freiheitsplatz aufrechterhalten werden. Eine Reduzierung der Fahrten des Nachtbusses kann hingegen abgewendet werden.

 

Heiße Diskussion um geplante Sportanlage:

Die Stadtverordnetenversammlung stimmt im Dezember 2008 hatte mit Mehrheit dafür, Verhandlungen mit der Germania über den Umzug aufzunehmen. Die Mitglieder stimmen am 11. Dezember mit großer Mehrheit für den Umzug. Zuvor hatten sich zahlreiche Bürger - auch in Leserbriefen - dagegen ausgesprochen. Mancher Maintaler wirft dem Bürgermeister vor, er wolle sich mit der Sportanlage ein Denkmal setzen.

 

Schwimmbad:

Gegen eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zieht sich im Januar 2009 der Main-Kinzig-Kreis aus einem Vertrag zurück, der ihn seit 1985 zur finanziellen Unterstützung des Maintalbades verpflichtete. Der Kreis zahlte jährlich 190.000 Euro zur Deckung der Kosten des Schwimmbades. Während einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel haben sich Kreis und Stadt auf eine Einmalzahlung in Höhe von 1.5 Millionen Euro verständigt.

Zunächst sind der Bürgermeister und die Verantwortlichen für das Maintalbad stolz auf die neue Freibadtechnik, die immerhin eine Million Euro gekostet hat. Wegen der langwierigen Arbeiten kann die Freibadsaison im Maintalbad aber erst am 22. Juni 2009 eröffnet werden. Doch dann fährt Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer der Schrecken in die Glieder. Am 27. Juni nämlich fällt die neue Freibadtechnik schon wieder durch einen technischen Defekt

aus. Es dauert einige Tage, bis der Schaden behoben ist und der Freibadbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

 

Keine Umgehung für Wachenbuchen:

Die Ergebnisse einer erneuten Verkehrsuntersuchung sprechen eindeutig gegen eine Umgehungsstraße für Wachenbuchen. Die Zahlen sind nach Aussagen von Heiko Durth vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Gelnhausen zu gering, um eine Ortsumgehung zu rechtfertigen. Die Stadt Maintal will nun stattdessen im März 2009 nach individuellen Möglichkeiten suchen, um die Verkehrssituation im kleinsten Stadtteil so erträglich wie möglich zu gestalten, vor allem durch versetztes Parken.

 

Neues Gemeindehaus in der Ortsmitte Bischofsheims?

Der Magistrat plant im Juni 2009 in einem Tauschgeschäft mit der Kirche. Für ein Grundstück am Bürgerhaus, das für das neue Kinder- und Jugendhaus genutzt werden kann, soll die Kirche einen Teil des alten Rathausgeländes für ein neues Gemeindezentrum erhalten.

Doch im Herbst geraten die Verhandlungen jedoch ins Stocken. Die evangelische Kirchengemeinde hat Bedenken, in dem neuen Gemeindehaus auf eigenes Risiko Räumlichkeiten für ein Café oder Bistro zu vermieten. Die Auflagen des Stadtparlaments sehen jedoch vor, daß eine solche Einrichtung in dem Gebäude entstehen muß.

 

Baugenossenschaft Maintal entsteht:

Die bisher eigenständigen Baugenossenschaften Dörnigheim und, Bischofsheim schließen sich im Juli 2009 zur „Baugenossenschaft Maintal eG“ zusammen. Die Mitglieder stimmen der Fusion zu. Eine umfangreichere Betreuung der Mieter verspricht sich der Vorstand vor allem in Bischofsheim, denn diese Genossenschaft wurde bisher ehrenamtlich geführt.

 

Bürgerhäuser sollen bald saniert werden:

Dank der finanziellen Mittel aus dem Konjunkturpaket II können im August 2009 in den Bürgerhäusern Wachenbuchen und Hochstadt längst notwendige Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Das Gesamtvolumen aus staatlichen Mitteln des Landes und Bundes beläuft sich auf 2,375 Millionen Euro. In Hochstadt schreiten die Arbeiten schnell voran und sind im Oktober 2010 beendet. Verändert hat sich vor allem der Eingangsbereich, der sich nun moderner präsentiert. Die Veränderung in Wachenbuchen betrifft den Anbau eines Umkleide- und Sanitärtrakts an der Westseite des Gebäudes. Die Kegelbahn im Keller wird dagegen abgebrochen.

Rund 1,15 Millionen Euro wurden investiert, um das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Im Januar 2012 ist das Haus wieder voll betriebsbereit.

 

Drittes „Kleeblatt“?

Mit einem Grundsatzvertrag stellen die Stadt und der Main-Kinzig-Kreis im August 2009 die Weichen dafür, daß das dritte „Kleeblatt“-Seniorenwohnheim auf dem Gelände der Weidenkaute im Baugebiet „Am Weides“ entstehen kann (auf 4.000 Quadratmeter von rund 40.000 Quadratmetern).

 

Stadtteilzentren:

Auf insgesamt zehn Jahre war die finanzielle Unterstützung der Aktivitäten „Rechts vom Kreuzstein“ durch das Förderprogramm Soziale Stadt ausgelegt. Das Westendbüro schließt seine Pforten bereits Ende September 2010, dem Stadtteilzentrum Bischofsheim bleiben noch zwei weitere Jahre. Die Stadt teilt im Mai mit, daß sie das Projekt am Leben erhalten möchte.

 

DSL-Ausbau in Wachenbuchen:

Das langsame Internet ist vor allem in Hochstadt und Wachenbuchen ein großes Ärgernis. Im Mai 2009 verspricht die Deutsche Telekom für Wachenbuchen einen DSL-Ausbau. Rund 1.000 Kunden könnten dann ab dem zweiten Quartal 2010 schneller surfen. Dafür müßten rund 10.000 Meter Glasfaserkabel verlegt werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf satte 500.000 Euro, so ein Telekom-Vertreter. Aber passiert ist wenig.

Immer wieder muß der Konzern das Datum, ab dem das schnelle Internet verfügbar sein soll, korrigieren - zum wachsenden Ärger der Wachenbucher und von Bürgermeister Rohrbach. Denn die Stadt unterstützt den DSL-Ausbau der Telekom in Wachenbuchen mit rund 10.000 Euro. Mitte November 2010 ist es dann so weit: Für die Wachenbucher geht es mit 16 Megabit pro Sekunde durch das World Wide Web.

 

Spatenstich für Riederwaldtunnel:

Nicht nur Befürworter. sondern auch Gegner finden sich im September 2009 zum symbolischen Spatenstich des Riederwaldtunnels am Stadion des FSV Frankfurt ein. Die Gegner verleihen ihren Forderungen nach Lärmschutz und Schutz vor Feinstaubbelastung lautstark Nachdruck. Die Befürworter glauben, daß sich die Verkehrsmenge am Riederwald nach der Fertigstellung um die Hälfte reduziert. Aber dieser Spatenstich betrifft gar nicht den eigentlichen Tunnel, sondern die Verbreiterung der A 661.

 

Auto stürzt von Fähre in den Main:

Weil ein Mann seine Ehefrau am Mühlheimer Mainufer im September 2009 wieder von der Fähre lotsen will, stürzt deren Auto in den Main, da die Fähre bereits in Richtung des Dörnigheimer Ufers abgelegt hat. Alle Beteiligten, so auch zwei Kinder und ein Hund, bleiben unverletzt.

 

Auto verschrottet:

Kopfschütteln löst im Oktober 2009 eine Aktion der Stadt Maintal aus, sogar ins Fernsehen schafft es Maintal: Ende Juli wird ein Auto von der Stadt abgeschleppt und später verschrottet. Der Besitzer ist telefonisch nicht erreicht worden, zudem hat ein Autohaus den Restwert des Wagens auf Null Euro geschätzt. Daraufhin hat die Stadt die Verschrottung in Auftrag gegeben. Der Besitzer ist fassungslos, daß vor der Verschrottung nicht einmal seine Wertgegenstände aus dem Auto geholt worden sind. Vermutlich wird sich erst vor Gericht geeinigt.

 

Hochstädter „Sonnenaue“ Tierbestattung im Rhein-Main-Gebiet:

In den Räumen einer ehemaligen Metzgerei an der Weiherstraße ist seit 2010 das Hochstädter Tierbestattungsunternehmen „Sonnenaue“ untergebracht. Prokurist Richard Reiber und seine Mitstreiter stehen aber nicht nur Menschen zur Seite, wenn deren Haustier gestorben ist, sondern kümmern sich ebenso um die Bestattung der Tiere. Bei ihm reifte nach einem Gespräch mit einem Hanauer Tierarzt 2009 die Idee, ein Tierbestattungsunternehmen zu gründen. Und so ist die „Sonnenaue“ seit 2010 für Menschen da, deren Hund, Katze, Hase, Meerschwein oder Kaninchen gestorben ist. Die Mitarbeiter des Unternehmens haben aber auch schon Vögel, Reptilien und sogar einen Koi, einen japanischen Karpfen, bestattet. Zum Angebot des Familienbetriebs gehören auch Tierurnen und Erinnerungsschmuck, der individuell, beispielsweise mit dem Pfotenabdruck des verstorbenen Tiers, gestaltet werden kann.

 

Arbeitsagentur in Maintal schließt

Die Maintaler Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit im Moosburger Weg schließt im Dezember 2010 ihre Türen. Von den 18 Mitarbeitern. die noch im Jahr 2002 vom Standort im Fechenheimer Weg in Bischofsheim nach Hochstadt umgezogen waren, sind zuletzt nur noch sechs Stellen durch acht Mitarbeiter besetzt. Die Räume im Moosburger Weg sollen ab Januar 2011 durch das kreiseigene Kommunale Center für Arbeit genutzt werden.

 

Sportanlage in der „Grünen Mitte“:

Die Pläne für einen Sport- und Freizeitpark in der „Grünen Mitte“ werden im Februar 2011 vorerst ausgesetzt. Weil nur drei Eigentümer der benötigten neun Grundstücke dem Verkauf zum gängigen Verkehrswert zugestimmt haben, ruht das Projekt vorerst. Eine höhere Bezahlung würde die Finanzierung ins Wanken bringen.

 

Busbahnhof und Bahnhofsseite:

Auf dem Gebiet am Bahnhof Maintal-Ost auf Dörnigheimer Seite kommt es im März 2011 zum Kahlschlag. Wo kürzlich noch Bäume, Sträucher und dichtes Buschwerk wuchsen und den freien Blick verstellten, ist durch Rodungsarbeiten nun eine große Freifläche entstanden. Im Zuge der Aufwertung des Geländes rund um den Bahnhof entfernten Mitarbeiter des Eigenbetriebs Betriebshof in den vergangenen Tagen den Wildwuchs.Aus Sicherheitsgründen mußte eine Trauerweide entfernt werden und auch die größere Weide ist standgefährdet. Die „freie Sicht“ richtet sich jetzt auf den Parkplatz.

Der Busbahnhof am Bahnhof Maintal-Ost in Dörnigheim erhält im September 2011 ein neues Gesicht. Das marode Gebäude des seit geraumer Zeit leerstehenden Kiosks wird abgerissen und der Wartebereich wird ganz überdacht. Die gesamt Maßnahme kostet rund 75.000 Euro.

 

Einbahnstraßen für Radfahrer frei:

Vier Einbahnstraßen sind ab April 2011 zum Radfahren gegen die Fahrtrichtung freigegeben. In Bischofsheim ist es die Allensteiner Straße, in Dörnigheim der Südring und die südliche Rheinstraße und in Hochstadt die Kalkhausstraße. Mit dieser Freigabe sollen die Wege für Radfahrer kürzer werden, allerdings fordert diese Maßnahme von Auto- sowie Radfahrern und Fußgängern erhöhte Vorsicht. Später werden weitere Straßen freigegeben

 

Endlich tut sich etwas in der Ortsmitte Bischofsheim:

Auch 2011 liegt das ehemalige Rathausgelände in der Bischofsheimer Ortsmitte über Monate hinweg brach. Vertragsstrafen und ein Rückkaufrecht durch die Stadt Maintal werden im Kaufvertrag mit dem Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess verankert. Trotz kritischer Stimmen aus der Bevölkerung votiert die „Jamaika“-Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen dafür, daß der Bad Vilbeler Investor Wohnbau Hess den Auftrag für die Bebauung des Geländes in Bischofsheim behält und damit sein ursprüngliches Konzept mit geringfügigen Änderungen umsetzt. Damit haben sich endgültig auch die Planungen, ein neues evangelisches Gemeindehaus in der Ortsmitte zu errichten, zerschlagen. Der Marktplatz am ehemaligen Bischofsheimer Rathaus verbleibt im Eigentum der Stadt.

Sobald die Genehmigung des Projekts durch den Kreis vorliegt, wird rund um den Marktplatz eine gemischte Bebauung mit gastronomischer Nutzung vorgenommen, im südlichen Bereich

wird Wohnbebauung entstehen. Hess zwei Jahre Zeit, um mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Im März unterzeichnen Vertreter von Kreis und der Stadt den Kaufvertrag.: Einige Wochen vor Weihnachten beginnen endlich die Arbeiten.

Der Wochenmarkt am Freitag findet weiter statt. Die Stände werden auf die Straße Alt Bischofsheim im Bereich zwischen der Kreuzung mit der Schäfergasse und der Einmündung zur Zwerggasse verlegt. Dafür kommt es nun freitags zwischen 4 und 14 Uhr immer zu einer Teilsperrung von Alt Bischofsheim, die Anwohner können aber auch in dieser Zeit von ihren Grundstücken ein- und ausfahren.

 

Barfußpfad im Dörnigheimer Stadtwald:

Im Juli 2011 entstand in der Gemarkung Dörnigheim durch zwei Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres ein sogenannter Barfußpfad. Zu finden ist die Anlage in der Nähe des Forstcamps:. Ab dem Parkplatz „Dicke Buche“ sollten Besucher des Pfads in nördliche Richtung gehen und dann an der ersten Abzweigung in westliche Richtung laufen. Nach etwa 100 Metern befindet sich der Pfad auf der südlichen Seite des Waldwegs.

 

Seibel Plastiko stellt die Produktion ein:

Das Hochstädter Traditionsunternehmen Seibel Plastiko muß im Juli 2011 Insolvenz anmelden. Aufgrund von Zahlungsrückständen wird der Firma sogar zeitweilig der Strom abgestellt. Der Insolvenzverwalter Dirk Pfeil brachte die Produktion zwar wieder zum Laufen, die Suche nach einem Käufer, der den Betrieb aufrechterhalten würde, verläuft jedoch erfolglos. Die Produktion wird zum 31. Dezember 2011 eingestellt.

 

Breitband-DSL

Die Stadt Maintal schließt sich im November 2011 einer Initiative des Main-Kinzig-Kreises an, die sich für eine lückenlose Abdeckung aller Städte und Gemeinden im Kreis mit Breitband-DSL bis 2015 einsetzt. In Hochstadt beginnen im Februar 2014 die Arbeiten für den Breitbandausbau für schnelles Internet. Federführend ist die vom Kreis gegründete Breitband Main-Kinzig GmbH. Eine Bürgerinitiative namens „Schnelles Internet Hochstadt“ hatte sich im Vorfeld für den Ausbau der Verbindungen in Hochstadt stark gemacht.

 

Traditionsladen in Hochstadt schließt:

Nach fast 75 Jahren endet in Hochstadt eine kleine Tradition: Der Haushaltswaren- und Geschenkeladen „Fischer Hans“ in der Bahnhofstraße schließt zum Ende Januar 2012. In dritter Generation hatte Erika Amrhein das von ihrem Großvater und Namensgeber des Ladens Hans Fischer am 11. Oktober 1937 eröffnete Geschäft fast 20 Jahre lang geführt.

 

Autohaus wird zwangsversteigert:   

Das Autohaus Fischer + Kutger, das neben seinen Häusern in Bruchköbel und Nidderau auch einen Standort in Maintal im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim betreibt, muß im Februar 2012 Insolvenz anmelden. Damit stehen 163 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft. Im März wird bekannt, daß viele Kunden, die eine Anzahlung oder die gesamte Summe für einen Neuwagen gezahlt haben, das Geld vermutlich nie wieder sehen werden, weil es nicht an den VW-Konzern weitergeleitet wurde. Die Forderungen der Gläubiger belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Weil davon nur etwa zehn Prozent eintreibbar sind, gehen einige Gläubiger leer aus.

 

Schlecker-Filialen müssen schließen:

Die zwei Schlecker-Filialen in Dörnigheim und Bischofsheim öffnen Ende Juni 2012 das letzte Mal ihre Türen. Bis zuletzt hatten die Mitarbeiterinnen gehofft, daß ihre Filialen weiter existieren könnten. Sie waren nicht von den ersten Schließungen Ende Februar infolge der Insolvenz des Konzerns betroffen gewesen.

 

Mettenheimer-Gelände:

Nachdem sich jahrelang nichts auf dem ehemaligen Mettenheimer-Gelände im Gewerbegebiet Mitte an der Philipp-Reis-Straße getan hat, rollen ab Oktober 2012 die Bagger. Innerhalb weniger Tage werden die vor sich hin rottenden Fabrikhallen abgerissen. Die Dirk van Hoek GmbH aus Bad Soden errichtete bis zum Jahr 2019 dort 33 Einfamilienhäusern. Nicht verwirklicht wurde ein „Gewerberiegel“, der zur Straßenfront hin entstehen sollte. Zu den im Bebauungsplan vorgesehenen Gewerbeansiedlungen auf dem rund 1,1 Hektar großen Areal wird es zunächst aufgrund von fehlendem Interesse allerdings nicht kommen.

 

„Circus Monti” blockiert Park + Ride-Platz

Seit November 2012 hat die Zirkusfamilie des „Circus Monti“ ihr illegales Winterlager auf dem Gelände der ehemaligen Firma Mettenheimer an der Philipp-Reis-Straße im Gewerbegebiet Mitte aufgeschlagen. Auch eine einstweilige Verfügung des Insolvenzverwalters Dirk Pfeil bleibt ohne Reaktion der Zirkusfamilie. Mitte März stellt sie zwar in Aussicht, das Areal zu verlassen, will dafür aber von der Stadt neue Reifen für einen Lastkraftwagen, 1000 Liter Sprit, TÜV und Versicherungen bezahlt haben. Darauf läßt sich die Stadt nicht ein. Daraufhin blockiert der Zirkus mit seinen Wagen den an das Ex-Mettenheimer Gelände angrenzenden Park & Ride-Parkplatz und sorgt bei den Maintaler Pendlern für Unmut. Erst Anfang April, an den Osterfeiertagen, verläßt der „Circus Monti“ das blockierte Gelände und auch das Ex-Mettenheimer Areal, hinterläßt aber jede Menge Unrat.

 

Dr. Curtze geht zum Jahesende:

Seit über 30 Jahren praktiziert Dr. Gerhard Curtze als niedergelassener Hausarzt in Wachenbuchen. Im Jahre 1980 übernahm er den „Familienbetrieb“, seit 1982 ist er in seiner Praxis in der Emanuel-Geibel-Straße. Schon vor rund zwei Jahren teilte Dr. Curtze mit, daß er seine Zelte abbrechen werde. Auch sein Bruder Klaus Curtze kündigt nach fast 33 Jahren das Ende der Burg-Apotheke für Ende Mai an. Der Inhaber nennt sein Alter von 66 Jahren als Grund für seinen Rückzug. Ähnlich wie sein Bruder habe auch er keinen Interessenten gefunden, der seine Apotheke habe weiterführen wollen.

 

Stadt will Großteil der MWG-Anteile

Nach dem Beschluß der Stadtverordneten will die Stadt ihren Anteil an der Maintal-Werke GmbH deutlich erhöhen, um einen bestimmenden Einfluß auf deren Ausrichtung sowie die Gestaltung der Tarifangebote zu haben, aber auch um mehr von den Gewinnen profitieren zu können. Aber die Gespräche mit der Energieversorgung Offenbach im September 2011 gestalten sich schwierig,

Die Stadt Maintal schließt im April 2013 die neuen Konzessionsverträge mit der Maintal-Werke GmbH über die Nutzung der öffentlichen Straßen und Wege zur Verlegung der Leitungen für die Energieversorgung. Die Vertragslaufzeit beträgt nach dem Energiewirtschaftsgesetz jeweils 20 Jahre.

 

Real-Markt schließt und Globus öffnet:

Die seit längerem angekündigte Schließung des Real-Markts in der Dörnigheimer Industriestraße wird Wirklichkeit. Wie aus der Filiale der Einkaufskette zu erfahren ist, ist der 16. Februar 2013 der letzte Öffnungstag. Die folgenden Tage werden zum Umbau genutzt, am 9. März wird der neue Globus-Markt eröffnet.

Der Maintaler Globus hat rund 1. 000 Quadratmeter Fläche und es gibt zwischen 80.000 und 90.000 Artikel. Es gibt hier 19 Kassen und 52 Kassiererinnen (die größte Globus-Filiale in Russland hat 100 Kassen). Hier arbeiten insgesamt rund 300 Mitarbeiter, die allermeisten in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Als Globus das früher hier ansässige Real übernahm, wurden alle damaligen 124 Mitarbeiter übernommen. Aktuell machen 15 Auszubildende eine Lehre bei Globus Maintal.

An der Fischtheke werden 80 verschiedenen Sorten Fisch verkauft und mit ihnen Meeresfrüchte-Salate. In der Bäckerei arbeiten insgesamt 22 Mitarbeiter, davon sechs Bäcker und vier Konditormeister. Rund 5.000 Weizenbrötchen verlassen täglich die Backstube. Im Konditorenraum werden täglich mindestens 16 Tortensorten gemacht. Und natürlich Käsekuchen, der meistverkaufte Kuchen.

In der die Fleischhalle der Metzgerei herrschen nur zwei Grad Temperatur. Vier bis sechs Ausbeiner zerlegen den ganzen Tag nur Tiere. Das Rind- und Kalbfleisch kommt aus Frankreich, das Schweinefleisch wird aus Belgien bezogen. Für die Wurstzubereitung gibt es ebenfalls einen Raum, hier stellen vier Mitarbeiter den Brät für die hauseigenen Würste her, füllen sie und drehen sie von Hand ab.

 

Mobilfunkmast muß abgebaut werden:

Ein Beschluß der Stadtverordneten von 2005 sah vor, daß zukünftig auf Friedhöfen im Stadtgebiet keine Mobilfunkmasten errichtet werden dürfen. Im Mai 2013 geht es im Stadtparlament um die Verlängerung beziehungsweise die Kündigung des Vertrags mit Betreiber E-Plus über den Mast auf dem Wachenbucher Friedhof. Mit einer knappen Mehrheit von 20:17 Stimmen wird beschlossen, daß der Vertrag mit E-Plus fristgerecht zum Februar 2015 beendet wird und der Mast auf dem Friedhof abgebaut werden muß.

 

Ringmauer in Hochstadt wird saniert:

In zwei Bauabschnitten soll ab Juli 2013 die Sanierung der Ringmauer in Hochstadt erfolgen Dabei wird ein Großteil des alten Zementmörtels entfernt, denn dieser schädigt die alten Kalksteine. Ein neuer, steinsichtiger Putz wird der in einem Naßspritzverfahren aufgetragen.

Zu erkennen sind aber auf dem Mauerstück im westlichen Abschnitt der Ringstraße Nord nur noch vereinzelt Steine, die so gut erhalten waren, daß sie nicht verputzt werden mußten. Nicht jeder Hochstädter hat für die Sanierung Verständnis, viele vermissen durch den Putz den historischen Charakter.

 

Mehr Poller, mehr Schutz:

Wer mit dem Auto über die Bischofsheimer Straße nach Hochstadt hineinfährt, wird sich vielleicht über die zahlreichen Poller an der Nordseite gewundert haben, die dort in einer eher unüblichen Häufigkeit als sonst an einer Landesstraße zu finden sind. Hintergrund ist der Graben, der parallel zur nördlichen Seite der Straße verläuft. Dieser war in den vergangenen Monaten im Rahmen einer so genannten Außengebietsabkopplung deutlich verbreitert und vertieft worden. Bei dieser Baumaßnahme wurden unbebaute Außengebiete von der Mischwasserkanalisation abgetrennt. Das Regenwasser. das in der Landschaft nördlich von Hochstadt in Gräben gesammelt und bislang in das Kanalnetz eingeleitet wurde, wird nun über den Graben entlang der Bischofsheimer Straße in den Bach am Kochberg abgeführt.

 

Drittes „Kleeblatt“ in Hochstadt kommt:

Mit der Überreichung des Bewilligungsbescheids im März 2014 durch Sozialminister Stefan Grüttner gibt das Land Hessen grünes Licht für das DRK-Seniorenwohnheims in Hochstadt

Der Bescheid umfaßt einen Zuschuß von rund 1,7 Millionen sowie ein zins- und kostenfreies Darlehen über rund 2,5 Millionen Euro. Auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück im Neubaugebiet „Am Weides“ soll ein Wohnheim für die Senioren aus Hochstadt und Wachenbuchen mit 60 Plätzen entstehen. Kurz vor Weihnachten erfolgt der symbolische Spatenstich.

 

„Stadtachse“

Im Jahre 2014 kam in Planungsbüro auf die Idee, eine „Stadtachse“ zwischen Hochstadt und Dörnigheim zu schaffen, mit einem Zentrum am Bahnhof. Aber dort war ja inzwischen alles zugebaut, auch auf der Hochstädter Seite.

 

Sportanlage in der „Grünen Mitte“:

Im September 2014 legt der Magistrat folgenden Beschlußvorschlag vor: „Die Voruntersuchungen zur Errichtung einer Freisportanlage im Bereich des Maintalbads mit dem Ergebnis, daß eine Sportanlage auf diesem Standort nicht umsetzbar sein wird, werden zur Kenntnis genommen.“ Nun soll nach dem im Dezember 2013 verabschiedeten Beschluß von SPD und CDU der Standort „Dicke Buche“ weiterverfolgt werden. Darüber wird jedoch weiter diskutiert. Die Teilnehmer am Workshop zum Bürgergutachten lehnen den Standort beispielsweise ab und präferieren den WAM-Vorschlag zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße.

 

Bischofsheimer Vereinsring:

Im Jahre 1996 wird der Vereinsring gegründet, ein Zusammenschluss von in Maintal ansässigen Vereinen. Im Jahre 2022 zählt dieser Dachverband 26 Mitgliedsvereine, aus deren Reihen im Zwei-Jahres-Turnus ein neunköpfiger Exekutivvorstand gewählt wird.

 

Unterkünfte für Flüchtlinge sind knapp:

Bei der Unterbringung der Flüchtlinge und deren Betreuung tut sich der ehrenamtliche Arbeitskreis Asyl stark hervor. Mit verschiedenen Aktionen bemüht er sich um die Beteiligung der Asylsuchenden am gesellschaftlichen Leben und wirbt um Toleranz. So findet im Sommer auch ein Willkommensfest im Dörnigheimer Gemeindezentrum statt. Die Helfer knüpfen ebenso Kontakte zur evangelischen Kirchengemeinde Bischofsheim, um dem 30-jährigen Somalier Mustafa Abdi Ali Kirchenasyl zu ermöglichen, damit er gemäß der Dublin-Verordnung nicht wieder nach Italien in die Obdachlosigkeit abgeschoben wird - erfolgreich.

Schwerer tut sich die Stadt hingegen, geeignete Unterkunfts­möglichkeiten für die Asylbewerber zu finden. Auf dem privaten Wohnungsmarkt gibt es keine Anbieter, und der Bau des neuen Vereinsheims des SC Budokan, das die Stadt als Mieterin als Asylbewerberunterkunft nutzen möchte, verzögert sich erheblich. Die Anwohner klagen gegen den Bau, dennoch erfolgt dann im Dezember der Spatenstich für das zukünftige Judo-Internat, das ab Sommer 2015 zunächst als Asylbewerberunterkunft für 57 Personen genutzt werden soll.

 

 

 

 

Zeitraum Böttcher – Sachtleber I 2015 - 2017

 

Bürgermeisterwahlen in Maintal:

Erhard Rohrbach war ein Bürgermeister aus der Mitte der Stadt. Aber auch er konnte nicht besonders glänzen. Aber das lag nicht an ihm, sondern den veränderten Verhältnissen. In der Nachkriegszeit wurde viel investiert in Wohngebiete, Straßen, Bürgerhäuser, Kindergärten. Aber jetzt ging es darum, das alles zu erhalten und zum Teil noch auszuweiten. Aber das ist alles nicht eindrucksvoll.

Auch in der zweiten Amtszeit ab 2004 hatte Bürgermeister Rohrbach nur den Abriß des Bischofsheimer Rathauses zu verzeichnen. In der nächsten Amtszeit hat er den Bau einer Sportanlage auf Pump im Blick, ohne daß die Re-Finanzierung gesichert ist. Der neueste Plan ist der Verkauf des historischen Rathauses in Wachenbuchen, für den die Bücherei ausgelagert werden soll.

Auswärtige Kandidaten aber haben mit innerparteilicher Opposition zu rechnen, und zwar von denen, die nicht zum Zug kamen bzw. sich nicht zur Verfügung stellen wollten. Beim Wähler besteht die Schwierigkeit, daß man mit einer auswärtigen Kandidatin sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. „Der Erhard dagegen hat es doch ganz gut gemacht“, ist dann der Eindruck des wenig informierten Wählers. Jeder Kandidat (jede Kandidatin) der SPD sollte deshalb nicht traurig sein, wenn er (sie) sein Ziel nicht erreicht: Es liegt nicht an seiner (ihrer) fachlichen und menschlichen Qualifikation, sondern nur daran, daß er (sie) nicht „von hejj!“ ist.

Die beiden Kandidaten der großen Parteien des Jahres 2015 - Sebastian Mauer und Markus Heber - haben sich für das Amt disqualifiziert durch ihren Alleingang beim Wiederaufwärmen des Plans einer Sportstätte in der Grünen Mitte. Das Alter ist kein Hinderungsgrund, nur dürfen sie sich nicht von den Alten dirigieren lassen (Zitat: „Man muß die jungen Leute doch etwas anleiten!“).

Zu Herrn Heber ist zu sagen: Wir brauchen keinen Bürgermeister mit Kontakten zu den höchsten Parteispitzen, sondern einen, der vor Ort die Probleme löst. In der Stadtverordnetenversammlung ist. Herr Heber bisher nicht durch besondere Reden aufgefallen, sondern eher blaß geblieben. Die Leserbriefe, die ihn in den Himmel heben, sind peinlich, denn sie sind bestellt und vermutlich von anderen geschrieben oder zumindest inspiriert.

Zu Herrn Maier ist zu sagen: Er hat Visionen, aber die Vorhaben mit der Bettensteuer und der Sportstätte in der Grünen Mitte mußte er ja wieder aufgeben. Er kritisiert immer die städtische Wirtschaftsförderung, aber soll er doch einmal versuchen, ein bedeutendes Unternehmen nach Maintal zu holen. Die Übernahme der Abfallentsorgung durch die Stadt ist weltfremd, denn er will die effektiv arbeitende Firma Spahn plattmachen und durch einen schwerfälligen Eigenbetrieb ersetzen

Die Kandidaten der kleineren Parteien werden keine Chance haben, auch wenn sie vielleicht durchaus geeignet sind. Als Bürgermeister hätten sie kaum eine Chance, weil die beiden Kandidaten der größeren Parteien ihre Partei dazu benutzen würden, die Arbeit des Bürgermeisters zu torpedieren. Das ist einer der Nachteile der Direktwahl der Bürgermeister.

 

Die neue Bürgermeisterin Monika Böttcher:

Erstaunlicherweise siegt in der Stichwahl die parteilose Monika Böttcher aus Dörnigheim mit 51,8 Prozent der Stimmen gegen Sebastian Maier. Die studierte Politikwissenschaftlerin war 2015 als parteilose Kandidatin angetreten. Sie ist in Mannheim geboren. Die Mutter von Zwillingssöhnen lebt seit 2006 lebt in Maintal. Am 1. Januar 2016 trat sie das Amt an.

Schon vor der Wahl sagte jemand zu Frau Böttcher: „Falls sie wirklich gewählt werden, dann werden Sie es schwer haben gegen die zwei Platzhirsche. Die werden Ihnen doch nur beweisen wollen, daß sie die besseren Bürgermeister gewesen wären!“ Nun, der eine Platzhirsch wurde durch Herrn Fischer ausgetauscht, aber Herr Maier fand zu ihm genauso einen guten Draht wie zu Herrn Heber. Da die Parteien und Fraktionen diesen Anführern blindlings folgen, liegt alle Macht in deren Händen, letztlich aber bei Herrn Maier.

Sein erster Schritt in der praktischen Politik ist aber mehr als peinlich: Herr Maier bringt wieder sein Lieblingsthema „Stadtentwicklung“ vor. Hat es dazu nicht erst kürzlich ein „Konzept“ gegeben mit der mit dem unsinnigen Vorschlag, die Bahnhofstraße zur „Stadtachse“ zu machen? Die Bahnhofstraße mit nur einer Fußgängerunterführung in der Mitte und weitgehend entlang eines Gewerbegebiets!

In der Praxis wurde die Stadtentwicklung in den letzten Jahren doch davon bestimmt, daß man Un­ternehmen, die insolvent wurden oder die Produktion verlagerten noch dadurch belohnte, daß man ihre Gewerbegrundstücke in Bauland umwandelte. Und selbst der neue „Marktplatz“ in Bischofsheim ist aus Rücksicht auf den Investor so klein, daß man jetzt die Straße sperren muß und die Kinder auf der Tiefgarage spielen dürfen.

 

Verhältnis wird angespannter:

Am Ende ihres ersten Amtsjahrs als Bürgermeisterin geht die parteilose Monika Böttcher auf Konfrontationskurss zu den Stadtverordneten, die ihren Haushaltsentwurf für 2017 als „inhaltsleer und ohne eigene Ideen“ bezeichnen. Vor allem werfen sie dem Magistrat „handwerkliche Fehler“ vor. So fehlen beispielsweise die Begründungen für geplante neue Stellen.

Die Fraktionen haben über 100 Nachfragen und einen erheblichen Klärungsbedarf, was den vorgelegten Etatentwurf anbetrifft.

Die Dezembersitzung wird auch deshalb zum Höhepunkt der bisherigen Konfrontation zwischen den Stadtverordneten und Böttcher, weil sich die fünf Fraktionen erstmals in Maintals Geschichte auf ein gemeinsames Antragspaket zum Haushalt geeinigt haben, das dann auch bei einer Enthaltung einstimmig verabschiedet wird. Sie streichen einige der geplanten neuen Stellen in der Stadtverwaltung und frieren zehn Millionen Euro an Investitionen ein. Vor allem aber bringen sie die Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft auf den Weg, die sich um die Stadtentwicklung kümmern soll.

Böttcher platzt in ihrer Rede der Kragen und spricht von einer „Blockade des Magistrats“ durch die Stadtverordneten, die ihr Antragspaket an der Öffentlichkeit vorbei beschließen wollten. Außerdem hätten die Fraktionen den Mehrbedarf an Personal einfach ignoriert. Und die Entscheidung sei „erbärmlich“, das Geld für einen Rathausneubau zu streichen und nur 50.000 Euro für dringende Renovierungssarbeiten im alten Teil des Verwaltungsgebäudes in Hochstadt zu bewilligen.

 

Kommunalwahlen 2016 in Maintal:

Die Sozialdemokraten gehen abermals als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl hervorgehen.

Mit 32,5 Prozent landet die SPD auf Platz eins, wodurch klar ist, dass Karl-Heinz Kaiser auch in der neuen Legislaturperiode Stadtverordnetenvorsteher sein wird. Die Wahlbeteiligung war wieder gering, auch weil das Wahlverfahren eine Zumutung ist. Trotz aller Informationen im Vorfeld waren viele Wähler überfordert. Dazu kamen die Warteschlangen, die trotz anderslautender Versprechungen des Wahlamtes entstanden, weil nicht mehr Wahlkabinen vorhanden waren als sonst.

Erstaunlich war, daß das Endergebnis sich doch erheblich von dem Tendenzergebnis unterschied und die SPD doch wieder zur stärksten Partei wurde. Das Tendenzergebnis beruhte ja nur auf den Stimmzetteln, auf denen nur e i n e Partei angekreuzt war. Viele Wähler hatten allerdings kumuliert und panaschiert und bei denen lag die SPD vorne. Das ist ungewöhnlich, denn meist unterscheidet sich gerade bei Personenwahlen das Endergebnis kaum von der Auszählung nach der Hälfte der Stimmen. Insofern ist die geringe Wahlbeteiligung kein allzu großer Mangel, denn der Wille der Einwohner wird auch so abgebildet.

Das Kumulieren und Panaschieren hat allerdings nicht viel gebracht. An sich soll dadurch der Wähler die Möglichkeit haben, von den Vorgaben der Parteien abzuweichen. Doch bei CDU und Grünen gab es überhaupt keine Veränderung an der von der Partei vorgeschlagene Liste, bei der FDP wurde nur der letzte Platz ausgetauscht (Frau Hoppe wird aber wohl wieder in den Magistrat berufen, so daß Herr Fusenig doch gewählt ist).

Allein bei der WAM konnte sich Herr Winterstein - bekannt durch viele Leserbriefe - um vier Plätze verbessern. Und bei der SPD wurde Werner Huhn in die Stadtver­ord­neten­versammlung gewählt und auch Helmut Wassermann, der sicherlich auf eigenen Wunsch so weit hinten auf die Liste gesetzt worden war. Mit anderen Worten: Der riesige Aufwand, der sich auf den ersten Blick so demokratisch ansieht, hat kaum etwas gebracht.

 

Stadtladen:

Schon im Dezember 2012 haben die Maintaler Stadtverordneten beschlossen, Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Rathauses für einen provisorischen zentralen Stadtladen bereitzustellen.

Rund 95.000 Euro an Einsparung soll die Schließung der bisherigen Stadtläden in Bischofsheim, Dörnigheim und Wachenbuchen erbringen (jener im nordöstlichen Stadtteil existierte bereits nicht mehr). Doch in diesem Zusammenhang wird auch unsachlich diskutiert:

  • Angeblich ist der Umbau der Drehtür erforderlich, damit der Zugang barrierefrei ist. Aber der Zugang war schon immer barrierefrei, es gibt auch einen Aufzug zu den anderen Stockwerken.
  • Angeblich muß auch ein angemessener Wartebereich mit digitalem Aufruf- und Leitsystem im Foyer eingerichtet werden. Ein elektrisches Aufrufsystem haben nur ganz große Behörden. Um zu einem Mitarbeiter im Rathaus zu gelangen, bedarf es jetzt einer Anmeldung an der Pforte. Dann muß man in jedem Fall mehr oder weniger lang unten warten, auch wenn der Mitarbeiter sofort frei gewesen wäre. Dieses Wartesystem hat viel von dem direkten Zugang zu den Verwaltungsstellen genommen. Früher ging man auf gut Glück vor die Tür des Mitarbeiters und klopfte dort. Auch im Stadtladen warteten bisher immer höchstens zwei Personen vor der Tür. In Zukunft würden es dann höchstens sechs sein. Diese können innerhalb des großen Stadtladens warten und ohne Mühe sehen, wo ein freier Platz an einem Schalter ist
  • Ferner soll ein zusätzlicher Informations- und Schnellbedienschalter für den Stadtladen eingerichtet werden, aber die Pforte hat das bisher auch geboten.
  • Allgemein ist zu sagen: Die Zentralisierung ist natürlich ein Nachteil für die Bürger, denen man bei der Gründung der Stadt versprochen hatte, ihn ihrem Stadtteil wenigstens einen Stadtladen zu erhalten. Jetzt spart die Stadt, aber die Bürger müssen draufzahlen, denn sie müssen mit dem Bus kommen, weil es nicht einmal Parkplätze am Rathaus für sie gibt. Und eine Einsparung von 95.000 Euro durch eine Zentralisierung ist natürlich nicht gegeben, denn es wird nur die Miete für zwei Räume gespart, das Personal bleibt ja.

 

Neue Form der Bürgerversammlung:

Die Bürgerversammlung im September 2016 findet in neuem Format unter dem Titel „Rund ums Rathaus“ statt und wird von den Maintalern angenommen Nicht nur Politik, sondern auch die anderen Fachbereiche sowie zahlreiche Vereine sind vertreten. Initiator der Neuerung ist Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser. Die Bürger können Fragen an die Bürgermeisterin und die Fraktionsvertreter stellen, was rege getan wird.

 

Wechsel bei SPD-Spitze:

Im Juni 2016 gibt der langjährige Parteivorsitzende Sebastian Maier den Chefposten ab. Der Fraktion im Stadtparlament steht er aber weiter vor. Kommissarisch übernehmen seine Stellvertreter Christian Preuß und Tobias Lehnert die Aufgaben. Bei der Nachwahl im November übernimmt dann Maiers Ehefrau Janna den SPD-Parteivorsitz.

 

Widerspruch der Bürgermeisterin:

Im April 2017 erhebt die Bürgermeisterin Widersprüche gegen eine Immobiliengesellschaft (die später doch kam) und neue Stadträte. Das kann sie, weil sie direkt gewählt wird und nicht nur die Wünsche der Partei-Oberen ausführen muß. Aber die Direktwahl der Bürgermeister ist auch problematisch, weil es dann leicht zu Reibungspunkten kommt und die Verantwortlichkeiten nicht klar sind, denn der Wähler kann oft nicht entscheiden, ob er den Bürgermeister oder die Parteien verantwortlich machen soll.

Die Parteien versuchen immer wieder Schachzüge zum eigenen Vorteil. Da sollte Herr Sachtleber weggelobt werden in die neue städtische Immobilien-Gesellschaft, damit der Weg frei ist, Herrn Maier endlich den begehrten Posten als Erster Stadtrat zu verschaffen. Aber dann müssen auch die anderen Parteien bedacht werden, die dabei mitmachen. Also ein Zweiter Stadtrat, und für die dritte Partei wird auch noch ein Posten abfallen. Da gibt es einen Doppelhaushalt, aber plötzlich hat man Unmengen an Geld frei für solche Posten. Da ist der ganze Haushaltsplan doch nichts wert, da kann man sich doch die ganze Mühe sparen. Allein die WAM ist gegen jeden Stadtratsposten.

 

Besuch der Bundesfamilienministerin:

Katarina Barley (SPD), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besucht das preisgekrönte „Maintaler Bündnis für junge Geflüchtete“ das im Rahmen des Bundesprogramms „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit jungen Flüchtlingen in Maintal arbeitet. Barley trifft die jungen Menschen im alten Bahnhofsgebäude in Dörnigheim und hört aufmerksam ihren Geschichten zu. Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher ist dabei. Christine Mayer-Simon vom Arbeits­kreis Asyl appelliert an die Ministerin, sich für die Wiedereinführung des Familiennachzugs einzusetzen.

 

Immobilien-Gesellschaft:

In ihrer Septembersitzung 2017 beschließt die Stadtverordnetenversammlung die Gründung der Maintal Immobilien-Gesellschaft (MIG). Diese soll Areale wie etwa das Gelände des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege zum Wohngebiet entwickeln. So vergleichsweise sachlich diese Entscheidung letztlich ausfällt, so hitzig ist die Diskussion im Frühjahr. Diese fokussiert sich nicht auf die Immobilien-Gesellschaft an sich, sondern um die Personalien. Weil Erster Stadtrat Ralf Sachtleber Interesse am MIG-Geschäftsführerposten hat, wird von Seiten der Politik die Stelle eines zweiten hauptamtlichen Stadtrats ins Spiel gebracht. Nach unzähligen Wortgefechten und Vorwürfen ist klar: Die Stelle wird ausgeschrieben.

 

Polizeistation:

Anfang Dezember 2017 ist es endlich soweit: Die Polizei Maintal verlässt die Räume in der Kirchgasse in der Dörnigheimer Altstadt. Die neue Station in der Edisonstraße ist in einem ehemaligen Firmengebäude.

 

 

 

Stadtentwicklung 2015 - 2017

 

Marktplatz Bischofsheim ist endlich fertig:                         

Der Marktplatz in der Bischofsheimer Ortsmitte ist im Mai 2016 nicht nur geographisch das Herz des Stadtteils. Nach dem Abriss des alten Rathauses und der anschließenden Wohnbebauung wurde auch der Marktplatz neu gestaltet. Nach langer Planung und Bauzeit kann der Platz offiziell eingeweiht werden. Im Zentrum steht der restaurierte Brunnen, der einst als Pferdetränke genutzt und nun aufgearbeitet wurde.

 

Vorzeitiges Aus für „Main-Kultur“- Außengastronomnie:

Ein Pilotprojekt war die sogenannte „Main-Kultur“, die das Ziel verfolgt, das Dörnigheimer Mainufer gastronomisch zu beleben und damit als Ausflugs- und Aufenthaltsbereich aufzuwerten. Betreiber Ahmet Cetiner bot den Gästen neben Erfrischungen auch Yoga-Kurse am Wochenende. Sogar Live-Musik gibt es an manchen Abenden zu hören. Auch optisch punktet die Mainkultur: Zwei anthrazitfarbene Container und eine Holzterrasse samt Liegestühlen und Sonnenschirmen laden zum Entspannen ein.

Trotz guter Nachfrage wird die „Main-Kultur“ allerdings im Juni 2016 nach nur drei Wochen eingestellt, weil es Beschwerden von Anwohnern gegeben haben soll und die Stadt einer möglichen juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg gehen möchte. Im Jahr 2017 kann man erst im Juni anfangen, weil noch eine Genehmigung des Wasser-Straßen- und Schifffahrtsamtes ausstand. Ende September werden die Container wieder entfernt, die Holzterrasse bleibt – für die Mainkultur 2018. Cetiner hatte im Jahr 2016 Verluste von 9.000 Euro gehabt und 2017 waren es 11.000 Euro.

 

Nordmainischer Schnellradweg:

Im Juli 2016 fand in Maintal die Auftaktveranstaltung zum nordmainischen Radschnellweg statt, der zwischen Hanau und Frankfurt entstehen soll. Aber sechs Jahre später müssen sich Radfahrende aus der Region auf eine weitere Wartezeit einstellen. Wie nun bekannt wurde, konnte sich der Frankfurter Magistrat bis heute nicht auf eine Trassenführung im Frankfurter Stadtgebiet festlegen.

 

Neue zusätzliche Kinderärztin:

Die Dörnigheimer Kinderärztin aber Dr. Claudia Schramm erhält im September 2016 nach monatelangen Verhandlungen nun Verstärkung in ihrer Praxis. Dr. Maja Schulze unterstützt das Team bei der Versorgung der kleinen Patienten.

 

Metzgerei Nickel schließt:

Nach über 80 Jahren muss die Metzgerei Nickel in der Mozartstraße zum 30. September 2016 schließen. Die drei Mitarbeiter können an andere Betriebe vermittelt werden.

 

Bankfiliale in Wachenbuchen schließt:

Die Filiale der Frankfurter Volksbank in Wachenbuchen macht im November 2016 dicht. Die Bürger des kleinsten Stadtteils werden künftig in der Bischofsheimer Filiale betreut. Das Kreditinstitut begründet seine Entscheidung damit, dass sich der individuelle Beratungsbedarf dermaßen erhöht hat, dass die kleine Wachenbucher Filiale dem nur noch schwer nachkommen konnte und zugleich der Bargeldbedarf gesunken ist.

 

Friedhof Bischofsheim wird erweitert:

Die Kapazitäten des Bischofsheimer Friedhofs neigen sich dem Ende zu - etwa 70 bis 80 Prozent der derzeitigen Fläche von rund 24.000 Quadratmetern ist belegt. Daher will die Stadt Maintal im November 2016 die Ruhestätte Richtung Norden erweitern. Dazu muss unter anderem in den Waldbestand eingegriffen werden.

 

 Honeywell vor dem Aus:

Wenige Wochen vor Weihnachten 2016 geht der Betriebsrat des Dörnigheimer Standorts der Firma Honeywell mit der Meldung an die Öffentlichkeit, dass die Geschäftsführung beschlossen habe, die Produktion bis Ende 2018 einzustellen und den Standort Ende 2019 komplett zu schließen. Damit stehen 116 Arbeitsplätze vor dem Aus. Honeywell ist bereits seit den fünfziger Jahren in Dörnigheim beheimatet und war einst weit über 1000 Mitarbeiter der größte Maintaler Arbeitgeber.

 

Ärztliche Versorgung Hochstadt:

Die Gemeinschaftspraxis  Jochen Schellmann / Thomas Blaschek erhält im Dezember 2016 die Möglichkeit, sich zum ersten medizinischen Versorgungszentrum in Maintal zu erweitern. Die Kassenärztliche Vereinigung gibt der Hochstädter Praxis die Zusage und gewährt außerdem einen dritten Arztsitz. Die Praxis wird künftig im Neubaugebiet „Am Weides“ ihren Sitz haben.

 

E-Ladesäulen:

E-Carsharing ist nicht neu in Maintal. Bereits 2017 fiel mit dem durch die Stadt Maintal geförderten Pilotprojekt von 4XPRESS der Startschuss. Seitdem entstand im Stadtgebiet ein Netzwerk, das mittlerweile 16 Ladeeinrichtungen umfasst, die unter anderem von der Maintal-Werke GmbH und 4XPRESS betrieben werden. Jede Ladesäule verfügt über zwei Ladepunkte, sodass zwei Fahrzeuge parallel aufgeladen werden können. Dabei ist oftmals ein Parkplatz öffentlich, der andere für das Carsharing-Unternehmen reserviert.

Aber Anfang November 2017 wurde das Projekt durch den Verkehrsausschusses vorerst ausgebremst. Der Magistrat soll erst ein Konzept, ein Regelwerk zur Ausschreibung sowie eine Übersicht über mögliche öffentliche Standorte für E-Ladestationen vorlegen.

Entsprechend angesäuert reagierte Cetiner, der Geschäftsführer der Firma 4xpress, bei der das Projekt mobiliteet angesiedelt ist, auf den Beschluss des Verkehrsausschusses, der anschließend auch vom Maintaler Stadtparlament bestätigt wurde. Nach wie vor liegen zwölf bestellte und gelieferte Ladesäulen in den Büros. Denn ursprünglich hatte Cetiner geplant, das Maintaler E-Ladenetz bis Ende des Jahres 2017 auf 20 zu erhöhen. Die ersten acht waren im Frühjahr desselben Jahres aufgestellt und in Betrieb genommen worden.

 

Großmetzgerei Brandenburg:

Bei der Standortsuche der Großmetzgerei Wilhelm Brandenburg ist auch Maintal im Gespräch. Bis­lang hat das Unternehmen in Frankfurt-Fechenheim produziert, will sich jedoch vergrößern. Konkret handelt es sich bei dem vorgeschlagenen Grundstück um das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Hier steht auf Maintaler Gemarkung eine Fläche von 11,5 Hektar zur Verfügung. Hinzu kämen 3,5 Hektar auf Frankfurter Stadtgebiet. Im Poker um den neuen Standort zieht Maintal jedoch im August 2017 den Kürzeren. Im August wird bekannt, dass Brandenburg auf das Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts nach Erlensee zieht.

 

Wochenmarkt in Bischofsheim:

Der Wochenmarkt in Bischofsheim ist im Oktober 2017 mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit. Immer freitags vormittags treffen sich unter den bunten Schirmen am Fuße der evangelischen Kirche nicht nur die Kunden, sondern auch die Marktbeschicker. Und das seit 30 Jahren. Mit einem Fest feierte der Markt seinen Geburtstag und sogar Bürgermeisterin Monika Böttcher griff zum Einkaufsbeutel. Einige der Marktbeschicker sind von Anfang an dabei: Alexander Neun, Rosa Hartmann Bedel, Heinz Reitz, Markus Zwing, Martin Hanstein und Timo Kleebes Familie.

 

Fairtrade:

Im Jahr 2017 entschied man, dass Maintal Fairtrade-Stadt werden soll. Seitdem setzte sich eine Steuerungsgruppe mit Bürgermeisterin Monika Böttcher, Vertretern der Maintaler Fraktionen, Kirchengemeinden, des Einzelhandels und der Zivilgesellschaft dafür ein, dass Maintal die notwendigen Kriterien erfüllt, um die Zertifizierung als Fairtrade-Stadt zu erhalten. So konnte die ehrenamtlich aktive Gruppe mehrere Einzelhandelsgeschäfte, Floristen und Gastronomiebetriebe, aber auch Schulen, Kirchengemeinden und Vereine gewinnen, die mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Für den Magistrat der Stadt Maintal ist bei bereits seit einigen Jahren selbstverständlich, zu offiziellen Anlässen ausschließlich fair gehandelten Kaffee und Tee anzubieten.

Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten kann man rundlegend an der Arbeitssituation der Erzeuger der Produkte etwas ändern. Die Stadt Maintal geht dabei mit gutem Beispiel voran und hat sich zum Ziel gesetzt, sich „Fairtrade-Town“ nennen zu dürfen. Es geht um stabile und gerechte Mindestpreise, ein Verbot von Kinderarbeit, den Aufbau von Gemeinschaftsprojekten zur Bildung und Gesundheitsversorgung sowie langfristige Handelsbeziehungen und die Förderung ökologischen Anbaus.

Kriterien für die Städte sind: Ein Ratsbeschluss, der Verkauf von mindestens zwei fair gehandelten Produkten in der Verwaltung, eine Steuerungsgruppe (zu der mindestens drei Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zählen), Fairtrade-Produkte im Sortiment des Einzelhandels und in der Gastronomie sowie in öffentlichen Einrichtungen.

In Maintal bietet der Globus-Markt über 150 Fairtrade-Produkte an und auch der Ausschank im eigenen Café ist komplett Fairtrade. Außerdem machen mit: Die Cafés „Pearson und Puppe“ und „Im Garten Eden“ sowie die „Little Beach GmbH“, die evangelischen Kirchengemeinden Hochstadt, Dörnigheim, Wachenbuchen und der katholischen Kirchengemeinde St. Edith Stein und die Vereine DLRG, FSV Bischofsheim und das Junge Theater in Wachenbuchen. Seit dem Frühjahr 2020 ist Maintal offiziell Fairtrade-Stadt, die 708. Fairtrade-Stadt in Deutschland. Die Stadt wurde 2022 von Fairtrade Deutschland für weitere zwei Jahre als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet.

 

Leihladen:

Gegründet wurde der erste Leihladen Hessens auf Initiative der fünfköpfigen Stadtleitbildgruppe „Nachhaltigkeit“ im Dezember 2017 im Dörnigheimer Gewerbegebiet in der Carl-Zeiss-Straße. Alle Gegenstände, die hier zu sehen sind, wurden gespendet. Entweder, weil sie nicht mehr benötigt wurden oder der Spender die Idee hinter dem Leihladen gut findet. Im April sind es an die 300 Gegenstände. Seit 2018 läuft das Geschäft nun unter dem Dach der Bürgerhilfe Maintal. Alle rund 420 Objekte, die in dem Katalog des Leihladens erfasst sind, sind nicht vom Team gekauft, sondern gespendet. Weit oben auf der Liste steht ein Stehtisch, denn für eine Gartenparty hat man von der Bierzeltgarnitur bis zum Geschirr sonst fast alles. Besonders häufig werden Werkzeuge ausgeliehen. Auch die Brett- und Gesellschaftsspiele kommen gut bei den Maintalern an. Pro Monat wird eine Ausleihgebühr in Höhe von zwei Euro fällig.

Trotz des Lockdowns ist der Leihladen auf der Carl-Zeiss-Straße auch 2021 während der Pandemie sehr gefragt gewesen. Rund 15 Kunden pro Woche bedient Grünert mit seinem Team in der Zeit zwischen November und August in ehemaligen Getränkeladen an der Carl-Zeiss-Straße. Und das, obwohl der Laden nur freitags und samstags geöffnet ist – für insgesamt dreieinhalb Stunden. In der Winterzeit werden vor allem Brettspiele oder Puzzle - also alles, was man Zuhause spielen konnte - ausgeliehen. Ansonsten sind alle Arten von Haushaltsgeräten gefragt, beispielsweise Bohrmaschinen, Akkuschrauber, Schläuche oder Abflussspiralen.

 

Müllabfuhr:

Viele Bürger befürchten, dass die Firma Spahn den Auftrag verlieren könnte. Die Maintaler sehen die Aufgabe bei der Firma Max Spahn & Sohn KG in besten Händen - schließlich arbeitet das Unternehmen seit Jahrzehnten zuverlässig. Doch die Rechtslage verlangt, daß die Leistung in regelmäßigen Abständen ausgeschrieben werden muss - und zwar europaweit. Auf diese Weise soll der Wettbewerb und damit ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für die Bürger sichergestellt werden.

Alternativ ziehen die Stadtverordneten in Erwägung, die Abfallentsorgung zu kommunalisieren, also in Zukunft in Eigenregie durchzuführen. Bis Juli 2019 soll ein entsprechendes Konzept erstellt werden, über das dann entschieden werden soll.

Aber im Juli 2017 trifft eine Mehrheit aus SPD, FDP und Grünen schließlich die Entscheidung: Der Auftrag wird ausgeschrieben. Dabei werden Abfalleinsammlung und -entsorgung und der Betrieb des Wert­stoff­hofs auf dem Gelände der Firma Spahn an der Dörnigheimer Henschelstraße als getrennte Leistungen aufgeführt. Nach einer europaweiten Ausschreibung steht 2018 fest: Der Gewinner heißt Spahn.

 

Bus Bahnhof Maintal-West:

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 fährt die Buslinie MKK 24 den Bahnhof Maintal-West an. Dies ermöglicht den Fahrgästen eine Anbindung an die Regionalbahn und somit eine direkte Verbindung nach Frankfurt.

 

Stabsstelle für Integration:

Die Sozialpädagogin Verena Strub leitet seit 2017 die Stabsstelle für Integration. Diese Zuordnung außerhalb der Fachbereiche mache deutlich, dass das Thema Integration quer zu allen liege und alle Ämter damit befasst seien. Sechs Themenfelder werden unter Beteiligung von Experten ausgearbeitet: „Lernen in Maintal – Sprache und Bildung“, „Aufwachsen in Maintal“, „Arbeiten in Maintal“, „Alt werden in Maintal“, „Leben und Wohnen in Maintal“ und „Miteinander reden in Maintal – im Dialog für Toleranz und Vielfalt“.

 

Wirtschaftsentwicklung:

Das Jahr 2017 die gute Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen und neue Ansiedlungen in den Gewerbegebieten an. Laut Stadt Maintal erhöhten sich die Gewerbesteuererträge von 18,6 Millionen Euro in 2016 auf 20 Millionen im Vorjahr und bilden damit die zweitgrößte Einnahmequelle nach dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer. Neue Ansiedlungen entlang der Lise-Meitner-Straße erweiterten das Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim. Durch den Verkauf städtischer Gewerbegrundstücke hätten die ersten Unternehmen bereits den Bau ihrer Gebäude abgeschlossen.

Im Gewerbegebiet West haben 17 Unternehmen Erweiterungsbedarf und somit Interesse an Gewerbegrundstücken. Mehrere Jahre standen mitten im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim Immobilien von rund 22.000 Quadratmetern aufgrund der Insolvenz eines Unternehmens leer. Die verwaisten Immobilien verminderten die Attraktivität dieses Gebiets. Glücklicherweise haben inzwischen alle Immobilien einen neuen Eigentümer gefunden und der Aufschwung ist schon jetzt zu spüren.

Zeitraum Böttcher – Sachtleber II 2018 - 2019

 

Parteien in Maintal:

Die SPD sieht sich Anfang des Jahres 2018 vor dem Weg der Erneuerung: Die Themenschwerpunkte der Sozialdemokraten 2018: Bildung und Betreuung, Wohnen, Stadtentwicklung und Wirtschaftspolitik. Und: wieder klare Kante zeigen. Sie halten ein breit aufgelegtes Investitionsprogramm des Main-Kinzig-Kreises für die Sanierung von Schulen für unerlässlich. Sie wollen bis 2020 die vollständige Gebührenfreiheit für die Kinderbetreuung. Sie will eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete West und Real-Gelände. Dabei gehe es nicht nur um das Thema Gewerbesteuer, sondern um qualifizierte Arbeitsplätze, die auch langfristig in Maintal bleiben. Die Fraktionssitzungen sollen zukünftig öffentlich stattfinden. Auch in den Onlineauftritt will die SPD Maintal investieren, damit auch einen neuen Weg des Mitdiskutierens und Mitgestaltens ermöglichen – außerhalb der klassischen Mitgliederversammlungen.

Die CDU will sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Damit es allen besser geht, wollen sich die Christdemokraten auch dieses Jahr auf die Themen Sicherheit, Investitionen und Steuererleichterungen konzentrieren. Obwohl es in Maintal nach der letzten Wahl nicht für eine stabile Mehrheit gereicht hätte, soll die politische Arbeit zwischen den Maintaler Parteien von gegenseitigem Respekt geprägt sein. In Maintal stünden viele und dringende Investitionen an, ein großes Thema dabei ist der soziale Wohnungsbau. Ihnen ist die Digitalisierung sowohl der Verwaltung als auch für die Bürger wichtig. etwa mit einem freien W-LAN auf der kompletten Kennedystraße. Um das Gewerbegebiet West in Bischofsheim attraktiv zu machen, bedarf es einer besseren Internetanbindung. Und nicht nur die Daten sollen schnell fließen, auch der Verkehr. Auch die Fährverbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim ist ein Thema für die CDU.

 

Hessenkasse:

Die Stadtverordnetenversammlung schob im Mai 2018 einstimmig einen Antrag der CDU-Fraktion, der eine Beteiligung der Stadt Maintal am Investitionsprogramm der Hessenkasse zum Inhalt hatte. Es ist nicht geklärt, zu welchen Konditionen die Abbezahlung des Kredits läuft und welche Verpflichtungen die Stadt Maintal gegenüber dem Land Hessen eingehen muß. Erwarten könnte die Stadt Maintal aber eine Summe von rund 8,3 Millionen Euro aus dem Investitionskostenzuschuss der Hessenkasse. Dabei handelt es sich sozusagen um einen zweiten Topf des Landesprogramms. Der erste ist für Kommunen gedacht, die ihre sogenannten Kassenkredite abbauen wollen, Maintal hat solche Kassenkredite allerdings nicht. Für Städte und Gemeinden wie Maintal hat das Land Hessen daher den Investitionstopf aufgelegt.

 

Bürgerversammlung:

Am Samstag, 9. Juni 2018, lud der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser, die Bürger zur Bürgerversammlung „Rund ums Rathaus“ ein. Zahlreiche Gruppen werden über ihre Arbeit informieren und stehen für Fragen und Antworten zur Verfügung. Mit der Veranstaltung unter freiem Himmel erwartet sich der Stadtverordnetenvorsteher, dass Bürger und ehrenamtlich Tätige sich näherkommen. Integriert in die Veranstaltung ist der Abschluss des an diesem Samstag ebenfalls stattfinden Freiwilligentags. In Form einer tagesaktuellen Bilderreihe könnten sich die Bürger über die durchgeführten Projekte informieren. Im Vordergrund soll das persönliche Gespräch stehen.

In diesem Jahr werden die Verschwisterungsgemeinschaft Maintal-Luisant und die Arbeitsgemeinschaft Moosburg-Maintal nicht nur über ihre Aktivitäten informieren, sondern auch für das Getränkeangebot verantwortlich sein. Ergänzt wird dieses Angebot um einen Stand, an dem fair gehandelte Cocktails zubereitet werden. Damit soll das Ziel unterstrichen werden, eine Fair-Trade-Town zu werden. Bei all diesen Angeboten lege man besonderen Wert auch auf diejenigen Bürger, die erst seit kurzer Zeit in Maintal wohnen und noch nicht mit der Stadt vertraut sind. Die Neubürger wurden persönlich angeschrieben und

 

Besuch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil:

Im September 2018 besucht der SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil die SPD-Sommerlounge

auf dem Gelände von Ahmet Cetiners Main-Kultur. Das häufigste Thema, immer wieder angesprochen bei seiner Reise am Dienstag durch Hessen, sei „Bauen, Wohnen, Mieten“ gewesen. Aber es gebe noch ein anderes, und zwar eine soziale Lösung für die jetzt beschlossene Regulierung der Renten über das Jahr 2020 hinaus.

 

Haushaltsentwurf:

Ende September 2018 der Magistrat legt seinen für das kommende Jahr vor. Wie in den Vorjahren fällt das kalkulierte Ergebnis mit einem Überschuss von 1,56 Millionen Euro positiv aus. Das Gesamtvolumen des geplanten Etats liegt bei knapp 100,1 Millionen Euro und überschreitet damit erstmals die dreistellige Millionengrenze. Die Investitionen belaufen sich auf 27,1 Millionen Euro, von denen 14,9 Millionen über Kredite finanziert werden. Den größten Batzen bei den Erträgen von etwa 100 Millionen Euro macht mit 27,1 Prozent der Gemeindeanteil an Steuereinnahmen aus. Zweitgrößte Einnahmequelle der Stadt Maintal ist die Gewerbesteuer (21,3 Prozent). Die Schlüsselzuweisungen durch den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) haben einen Anteil von 15,3 Prozent. Die Grundsteuern A und B machen mit 6,4 Prozent übrigens den kleinsten Anteil am gesamten „Kuchen“ aus.

Im November wird der Beschluss zum Haushalt 2019 vertagt: Es geht nur um die die Vergabe der Mittagsverpflegung in den zwölf städtischen Kindertagesstätten. um das geplante Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen, die Bildung einer interkommunalen Arbeitsgruppe zur Kreisfreiheit Hanaus, die Schaffung eines interkommunalen digitalen Gründerzentrums.

Aber das Parlament hat sich auch eine Diskussion geleistet, die man nur als unwürdig bezeichnen kann. Dass der von den Grünen eingebrachte Antrag „Seenotrettung ist Menschenpflicht“ letztlich mit einer Mehrheit aus SPD, WAM und den Antragstellern selbst verabschiedet wurde und auch Bürgermeisterin Monika Böttcher positive Worte dafür fand, spielt im Grunde keine Rolle mehr.

Im Dezember beschließt das Parlament den Haushalt für 2019: Die Stadt Maintal und ihr gewähltes Parlament haben sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen: Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim, dazu Rathausanbau, ehemaliges Polizeigebäude, Dienstleistungszentrum am Bahnhof Maintal-Ost, um nur die größten Batzen zu nennen. Mit dem nun beschlossenen Haushalt wird die Verschuldung der Stadt die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken.

 

Ferienwohnungssatzung:

Eine „Ferienwohnungssatzung“ soll m Dezember 2018 die Nutzung von Wohnraum als Ferienwohnung oder Arbeiterunterkunft unterbinden. Die Satzung ist auf fünf Jahre begrenzt. Die Stadt unterbindet fortan die Zweckentfremdung von Wohnraum. Indem Vermieter ihre Wohnungen kurzzeitig an Touristen oder Arbeiter vermieten, werden diese Wohnungen dem Markt entzogen. Gleichzeitig führen die horrenden Preise, die für eine kurzzeitige Vermietung aufgerufen werden, dazu, dass die Mieten anziehen und damit der gesamte Immobilienmarkt beeinflusst wird. Derzeit sind im Maintaler Stadtgebiet 28 Immobilien von der neuen Satzung betroffen. Dabei geht es nicht allein um Ferienwohnungen, sondern ebenfalls um Wohneinheiten, die zu ähnlichen Zwecken ohne Genehmigung zweckentfremdet werden. Im Interet werden 2023 schon 64 Ferienwohnungen angeboten, die man auch für Asylbewerber nützen könnte, anstatt Leichtbauhallen zu errichten

 

 

Ende der Amtszeit des Stadtrats Sachtleber:

Am 31. Dezember 2019 sollte die zweite Amtszeit von des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber eigentlich enden. „Ich bewerbe mich um eine weitere Amtszeit“, kündigt Sachtleber an. Lediglich die Grünen und die CDU sprechen sich klar für Sachtleber aus. Die Grünen machen im August eine Flugblattaktion zugunsten des derzeitigen Amtsinhabers Ralf Sachtleber, die bei den anderen Parteien auf heftige Kritik stieß. Die Befürchtung der Grünen war, dass SPD und CDU mit Hilfe ihrer jetzigen Mehrheit statt einem jetzt zwei hauptamtliche Stadtratsposten schaffen und Kandidaten aus ihren eigenen Reihen zur Wahl stellen werden. Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber sahen jedoch die Stadt mit zwei fachkompetenten Führungskräften gut aufgestellt, um alle Aufgaben zu leisten.

Der 23. September 2019 war der Tag der Entscheidung, ob der Erste Stadtrat in Maintal in seine dritte Amtszeit geht oder nicht. Umgeschwenkt war indessen die CDU: Unzufriedenheit mit der Arbeit des Amtsinhabers und die Überzeugung, dass im Hauptamt ein Vertreter aus der Politik sitzen sollte, sind wesentliche Gründe, mit denen die CDU für einen personellen Wechsel eintritt. Es soll auch in Zukunft nur einen Ersten Stadtrat in Maintal geben. Das dürfte aber nicht Ralf Sachtleber sein. Die Stadtverordneten sprachen sich mehrheitlich gegen eine Wiederwahl des Amtsinhabers aus. Stattdessen soll nun ein Wahlvorbereitungsausschuss gegründet werden, der eine Ausschreibung der Position vornimmt und damit das Feld für einen weiten Bewerberkreis öffnet.

 

Es meldeten sich dann mehrere Bewerber:

1. Ahmet Cetiner, parteilos, aus Bischofsheim, Pächter der Sommergastronomie Mainkultur und Gründer eines Carsharing-Unternehmens (das er aber bald wieder aufgeben mußte), der sich vor allem gegen einen Bewerber mit Parteibuch aussprach (Anfang September): Wenn das Parteibuch wichtiger sei als die persönliche Eignung, dann brauche es logischerweise einen Kandidaten, der gegenüber allen Fraktionen loyal sei.

2. Sabine Freter, parteilos, studierte Bauingenieurin, seit 2017 Bereichsleiterin der Stadtwerke in Mörfelden-Walldorf (Ende November). Als wichtige Themen für Maintals Zukunft sieht sie vor allem das Schaffen von Arbeitsplätzen und von Wohnraum.

3. Anahit Schäfer, Ehefrau des Fraktionsvorsitzenden der FDP, ehrenamtliche Stadträtin, nach der Reifeprüfung in Jerewan hat sie Technologie der anorganischen Chemie studiert und sich als Schneiderin selbständig gemacht und diese Selbständigkeit in Maintal fortgeführt (Anfang Dezember).

4. Andreas Bühner, parteilos, im Jahre 2005 hat er in Dörnigheim ein Ingenieurbüro als Startup gegründet und es bis zum Verkauf Ende 2018 samt 85 Mitarbeitern geführt. Er will vor allem Bürgerversammlungen und als Erster Stadtrat vor allem kaufmännischen Vorsicht walten lassen und Stadtentwicklung in Eigenregie machen (Anfang Dezember).

5. Ioannis Sarigiannidis, parteilos, aus Dörnigheim. Er arbeitet bei einem Bildungsträger in Hanau und will den lebendigen Dialog mit den Bürgern führen, am besten an einem zentralen Ort der Begegnung in Maintal.

 

Bei der Stadtverordnetenversammlung am 3. Februar 2020 konnte der Wahlvorbereitungsausschuss keine Empfehlung aussprechen. Das Gerücht machte die Runde, dass die parteilose Kandidatin Sabine Freter falsche Angaben in ihrer Bewerbung gemacht haben könnte. Im November hatte die Bauingenieurin erklärt, sie sei seit 2017 Betriebsleiterin der Stadtwerke Mörfelden-Walldorf. Die Stadtverwaltung Mörfelden-Walldorf bestätigte jedoch das Ende des Arbeitsverhältnisses. Danach zog die SPD-Kandidatin Marlies von der Malsburg ihre Kandidatur zurück. Die SPD schlug daraufhin Sebastian Maier als neuen Kandidaten vor. Da Ioannis Sarigiannidis oder Ahmet Cetiner weder vom Wahlausschuss noch von einer der Fraktionen vorgeschlagen wurden, standen sie nicht zur Wahl.

 Der erste Wahlgang Sebastian Maier 13, Martin Fischer 12, Sabine Freter 13, Anahit Schäfer 6. Bei dem zweiten Wahlgang mußten sich die Fraktionen zwischen Sebastian Maier und Sabine Freter entscheiden. Das Ergebnis des zweiten Wahlgangs lautete: Sebastian Maier 15, Sabine Freter 14, Nein 15, Enthaltungen 0. Damit wurde die notwendige Mehrheit von 23 Stimmen nicht erreicht. Auf Antrag der Grünen erfolgte dann der Abbruch der Wahl.

Herr Sachtleber wollte über den April 2020 hinaus drei weitere Monate im Amt bleiben. Aber nach dem 30. Juni sollte der Posten ganz gestrichen werden und stattdessen der „ehrenamtliche“ Magistrat auf insgesamt 13 Mitglieder erhöht werden. Laut der Bürgermeisterin könnten alle Aufgaben theoretisch auch von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Magistrats übernommen werden. Doch diese waren bislang davon ausgegangen, dass es nur eine punktuelle, zeitlich begrenzte Unterstützung braucht. Der Antrag von CDU, SPD und FDP, den hauptamtlichen Magistrat ab Juli von zwei auf dann eine Person zu reduzieren, war aber bald wieder vom Tisch.

Am 5. Juni gab die SPD bekannt, dass sie den amtierenden Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser für den Posten im Hauptamt nominieren wird. In der Stadtverordnetenversammlung Anfang Juni wurden vom Wahlvorbereitungsausschuß mit Kaiser (SPD) und Fischer (CDU) zwei Vorschläge eingebracht, die beide zur Wahl zugelassen wurden. Die Bewerbungen von Sabine Freter, Anahit Schäfer und Sebastian Maier wurden von den Kandidaten selbst zurückgezogen. Die meisten Stadtverordneten wählten Kaiser direkt im ersten Wahlgang mit 22 Stimmen (nur 43 der 45 Abgeordneten nahmen an der Sitzung teil).

 

Bei einer rückblickenden Wertung ist Herr Sachtleber vor allem in sachlichen Fragen zu kritisieren. Herr Sachtleber sprach zwar gern von Bürgerbeteiligung, aber letztlich war allein seine Meinung richtig. Der sogenannte „Bürgerhaushalt“ ist deshalb von vornherein wieder ein Schuß in den Ofen. Die ganze Bürgerbeteiligung dient nur dazu, bisherige Aufgabengebiete der Stadt auf die Bürger abzuschieben. Herr Sachtleber ist der Meinung, die Stadtverwaltung sei nicht dazu da, den Bürgern alles abzunehmen (aber dann brauchen wir sie eigentlich auch nicht mehr).

Ralf Sachtleber verfolgte im Gefolge des Bürgermeisters den Plan einer Sport- und Freizeitanlage nördlich des Schwimmbads, das aber aus Gründen des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes und der Finanzierung scheiterte. Fehlgeschlagen sind auch seine Versuche, ökologische Standards (Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Zisternen) durchzusetzen: Wenn die Bauherren nicht von sich aus das wollten, unterblieben alle schönen Festlegungen der Bebauungspläne

 

 

Corona-Pandemie:

Das Jahr 2020 war stark geprägt von der Corona-Pandemie. Begonnen hatte es im Dezember 2019 in China. Die Albert-Einstein-Schule sagte deshalb Anfang Februar ihren für Mai geplanten Austausch mit der Zongbei-Mittelschule in Chengdu in der Provinz Sichuan ab, der seit 2010 regelmäßig stattfand. Aber man wähnte die Gefahr noch fern. Doch dann steckte eine Chinesin bei einem Vortrag in einer Firma in der Nähe von München mehrere Mitarbeiter an. Eine Schulklasse, die in Südtirol war, wurde noch für 14 Tage in Quarantäne gesteckt. Aber dann waren eine Karnevalsveranstaltung in Heinsberg, ein Schützenfest in Tirschenreuth und eine große Hochzeit im Kreis Groß-Gerau die ersten Superereignisse. Die aus dem Winterurlaub zurückkehrenden Skiurlauber machten dann die Pandemie unumkehrbar.

In Maintal wurde zuerst die Erkrankung des Arztes Thomas Blaschek bekannt. Der Nächste war am 25. März der Vorstandsvorsitzende der Norma Group, Dr. Michael Schneider.

Die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim bot in der Corona-Krise ihre Hilfe an und wollte einen Einkaufsservice für Lebensmittel und Medikamente einrichten. Auch viele Nachbarn, Vereine und Betriebe boten älteren Menschen ihre Hilfe an. Man wußte ja noch nicht, wie schlimm alles wird und Mund-Nasen-Schutz war noch verpönt bzw. nicht erhältlich (viele nähten sich „Alltagsmasken“).

Es entwickelt sich eine neue Kultur des Miteinanders. So schicken sich die Teilnehmer der Gruppen zum Beispiel regelmäßig morgendliche Grüße zu. Die Teilnehmerinnen der Nähstube nähen Atemschutzmasken und stellen diese dann der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Mitglieder der Gartengruppe sprechen sich ab und gehen immer höchstens zu zweit in den Garten. Kindertagesstätten und Einrichtungen der Schulkindbetreuung waren seit dem 16. März geschlossen. Seitdem übernehmen Eltern die Betreuung ihrer Kinder.

Im April rief die Stadt Maintal eine Initiative ins Leben, um Geschäfte, Gastronomie und Dienstleister zu unterstützen. Sie hat die Initiative „Maintal Leben“ gestartet. Auf einer Online-Plattform konnte man, Gutscheine zu kaufen oder Trinkgelder spenden. Wenn sich die Lage wieder entspannt, können die Gutscheine eingelöst werden. Wegen der Corona-Krise stellten zahlreiche Gastronomen ihr Geschäft auf einen Abhol- oder Lieferservice um (nur der „Mainkultur“ wurde das nicht genehmigt).

 

Gottesdienste waren auch erschwert: In der Alten Kirche in Dörnigheim konnten nur 23 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen, damit sie genügend Abstand halten. Musik konnte erklingen, doch die Gemeinde darf nicht singen. Die Kirchengemeinde verzichtet weiterhin auf die Feier des Abendmahls. Die Konfirmation wird verschoben und soll im Spätsommer stattfinden. Beim Landwirtschaftsbetrieb Steup in Wachenbuchen war knapp die Hälfte der ausländischen Erntehelfer ausgefallen. Helfer waren jetzt größtenteils Menschen, die wegen Corona arbeitslos geworden oder in Kurzarbeit gekommen sind. Alle Feste mußten ausfallen. Das Kreisgesundheitsamt hat am 12. Juni 2020 die Flüchtlingsunterkunft an der Dörnigheimer Neckarstraße unter Quarantäne gestellt. Vorausgegangen waren zunächst zwei positive Laborergebnisse von Bewohnern der Einrichtung.

Die Stadtverordnetenversammlung beschloß Anfang Oktober einstimmig den Pachterlass für die Pächter der Bürgerhäuser und des Alten Rathauses in Hochstadt auf sechs Monate. Allerdings sind auch Vereinsgaststätten oder private Betreiber in der Gastronomie von der Insolvenz bedroht. Regelmäßig führte das Ordnungsamt Corona-Kontrollen auf den Wochenmärkten der Stadt durch. Zu Beginn hatten viele noch ihre Schwierigkeiten, an die Maskenpflicht und das Abstandsgebot zu denken. Aber im November muß die Stadtpolizei fast niemanden mehr daran erinnern. Die Maintaler sind sehr vorbildlich. Nur 42 Bußgeldverfahren wurden wegen Hygieneverstößen in Maintal eingeleitet.

 

 

 

Zeitraum Böttcher III - Kaiser   2020 bis ……

 

Neuer Erster Stadtrat:

Karl-Heinz Kaiser trat am 1. September 2020 sein Amt als Erster Stadtrat an. Seine Erfahrungen will Kaiser auch bei seiner neuen Aufgabe im hauptamtlichen Magistrat einsetzen. Er kennt die Arbeit von Parteien und Fraktionen, und er weiß, wie Stadtverordnete ticken“. So will er „eine Brücke zwischen Haupt- und Ehrenamt sein“ – und nicht zuletzt die Kommunikation zwischen diesen beiden Ebenen verbessern.

Mit dem ersten Arbeitstag des neuen Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser ging am 1. September 2020 auch eine neue Aufteilung der Arbeitsbereiche auf die beiden Dezernenten einher. So übernimmt Bürgermeisterin Monika Böttcher künftig die Stadtentwicklung. Sie begründet diese Entscheidung laut Mitteilung damit, dass die Bürgermeisterin bereits in die Projekte im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung eingearbeitet sei. Das Dezernat II des neuen Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser umfasst wie bisher die Fachbereiche „Sicherheit und Ordnung“ sowie „Soziales“. Zudem kommen der Fachbereich „Jugend, Bildung, Kultur und Vereine“ sowie der Eigenbetrieb Betriebshof dazu, die bislang zum Dezernat der Bürgermeisterin gehörten.

 

Vorsitzender der FDP:

Nach fünf Jahren übergab Klaus Ger­hard Anfang September 2020 den Vorsitz an seinen bisherigen Stellvertreter Leo Hoffmann. Der 37-jährige Leo Hoffmann wurde mit 89 Prozent der Stimmen als neuer Vorsitzender gewählt. Sein Augenmerk will er auf die Finanzen der Stadt, Verkehrswende und Kinderbetreuung legen.

 

Wählerinitiative „Wir in Maintal“:

An der Kommunalwahl 2021 wird die Wählerinitiative „Wir in Maintal“ (WIM) teilnehmen. Vertreten wird die neue Gruppierung von Marcus Hör als Vorsitzendendem und Christoph Stückenschneider, der bereits als fraktionsloser Parlamentarier in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung sitzt. Der wichtigste Grund für das politische Engagement der beiden ist die Befürchtung eines Rechtsrucks in der Maintaler Politik, denn die schlechte Politik in Maintal spielt den Rechten in die Karten und steigert die Frustration.

 

Stadtverordnetenversammlung:

 

Die Sitzung am Montag, 26. Oktober 2020, um 18 Uhr wird wegen der Coronavorschriften auf dem Außengelände des Maintalbads in Dörnigheim. Es ging nur um die Einbringung des Haushalts. Mit 15 Minuten war dies die kürzeste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.

Am 14. Dezember und 15. Dezember beschloß die Stadtverordnetenversammlung den Haushalt und unterschiedliche Bauprojekte wie das kleine Neubaugebiet „In der Plättenweide“ an der Bischofsheimer Waldstraße.

 

Kommunalwahl März 2021:

Das bestimmende Thema im ersten Quartal des Jahres 2021 war die Kommunalwahl mit der Neuwahl der Stadtverordnetenversammlung. Die AfD wandte sich erstmals in Maintal ans Licht der Öffentlichkeit und stellte den Diplom-Ingenieur: Professor Erich Albrecht auf (früher Weimar, seit 1989 in Dörnigheim), der bereits die vergangenen fünf Jahre im Kreistag beziehungsweise im Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises vertreten war. Eine neue Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Maintal“ wollte auch ins Stadtparlament mit dem Spitzenkandidaten Mahmut Kolbudak aus Dörnigheim mit den Schwerpunkten Bildung, Familien und Kinder.

Die Maintaler FDP übte deutliche Kritik an der von der Stadt verteilten Broschüre „Maintal entwickelt sich“ mit Schwerpunkt „Neubau des Bürgerhauses Bischofsheim“. Gegen Bürgermeisterin Monika Böttcher wurde sogar Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingereicht, weil sie ihre amtsgebundene Neutralität im Wahlkampf verletzt habe. Kritisiert wird von der FDP vor allem der Zeitpunkt der Veröffentlichung so kurz vor der Kommunalwahl.

 

Am 14. März lief die Kommunalwahl unter Beachtung der Corona-Vorsichtsmaßregeln. Es waren 9.000 Briefwahlstimmen abgegeben worden, aber auch in den Wahllokalen war die Wahlbeteiligung gut. Die SPD war mit 21,69 Prozent und nur noch 14 Sitzen der Verlierer der Wahl und büßte gleich fünf Sitze im Stadtparlament ein. Als großer Gewinner gingen die Grünen mit 21,83 Prozent und zehn Sitzen aus der Wahl hervor. Das entsprach dem damaligen Bundestrend und nicht den Verhältnissen vor Ort. Gewinner der Kommunalwahl. war auch Ahmet Cetiner, der Maintaler Unternehmer, der für die Grünen kandidiert hat. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche Projekt in und um Maintal realisiert. Aber aus der Frage nach der Ausschreibung der „Mainkultur“, die er einst ins Leben gerufen hat, will er sich gänzlich heraushalten.

Die CDU konnte mit 25,23 Prozent um einen Prozentpunkt zulegen. Die Wahlalternative Maintal (WAM) verliert mit noch 10,29 Prozent und fünf Sitzen die meisten Stimmen. Die FDP erhielt 10,18 Prozent. Die AfD, die erstmals in Maintal angetreten ist, zieht mit 5,63 Prozent und zwei Sitzen ins Parlament ein. Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist „Gemeinsam für Maintal“, die mit 5,13 Prozent der Stimmen zwei Sitze erhielten, der Spitzenkandidat Mahmut Kolbudak hat es aber selbst nicht ins Parlament geschafft. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,39 Prozent.

 

Erste Sitzungen:

Bei der konstituierenden Sitzung begrüßte Bürgermeisterin Monika Böttcher zunächst die 17 neu gewählten Stadtverordneten und verwies auf den hohen Frauenanteil im Parlament.

Der frühere CDU-Fraktions­vorsitzende Martin Fischer wurde zum neuen Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Die Zahl der Stellvertreter von drei auf vier erhöht. Beschlossen wurde auch, die Zahl der Ausschüsse von drei auf fünf zu erhöhen. Die Ausschüsse haben jeweils acht Sitze, was dazu führt, dass die fünf größten Fraktionen CDU, SPD, Grüne, WAM und FDP vertreten sind und die neuen Fraktionen von AfD und GEMEINSAM nur eine beratende Stimme haben.

Schon der der zweiten Stadtverordnetenversammlung wurde Antrag von CDU, SPD und FDP die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für ehrenamtlich (!) Tätige beschlossen. Für die Teilnahme an der Stadtverordnetenversammlung, an Ausschüssen, Fraktionssitzungen und Workshops mit einer Dauer von über vier Stunden sollen künftig 40 Euro gezahlt werden.

Dagegen stimmten die Grünen, die WAM und die AfD, die Bedenken hatten, zusätzliche Kosten in Höhe von 20.000 Euro jährlich zu verursachen.

Im Juli unterschrieben CDU, SPD und FDP eine Kooperationsvereinbarung (nicht Koalition),

um den Ruf Maintals abzumildern, daß die politische Landschaft zerstritten sei. Mit der neuen Konstellation und einer stabilen Mehrheit soll auch der Druck auf den Magistrat wachsen. Beschlossen Maßnahmen sollten auch umgesetzt werden und nicht in den Schubladen liegen bleiben

 

Bürgermeisterwahl:

Die zweite Wahl in diesem Jahr war die Bürgermeisterwahl, die gleichzeitig mit der Bundestagswahl am 26. September stattfand. Die erste Kandidatin war Bürgermeisterin Böttcher, die Aufgaben und Projekte, die sie begonnen hat, umsetzen will. Die Parteien waren zunächst noch zurückhaltend. Aber Ende Juni verkündete doch die CDU, daß sie einen Kandidaten stellen wolle. Dieser war dann nach einer Mitgliederversammlung Anfang Juli der Fraktionsvorsitzenden Götz Winter. SPD-Kandidat Martin Spichal ist der Überraschungskandidat bei der Bürgermeisterwahl. Er ist erst seit vier Jahren in der Kommunalpolitik in der SPD aktiv und als Nachrücker in die Stadtverordnetenversammlung eingezogen. Er sitzt seit drei Jahren im Bauausschuss und ist baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Wahlkampf für die Bundestagswahl machte: Gesundheitsminister Jens Spahn in Hochstadt.

Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen – weder von kniffeligen Fragen noch von lärmenden Impfgegnern vor der Tür. Die - vielleicht 30, 40 Männer und Frauen - sind ihm schon den ganzen Tag durch Hessen gefolgt. Die Polizei ist fast in gleicher Mann-Stärke vor Ort. Etwas mehr als 80 Zuhörer sind im Saal des Bürgerhauses. In der ersten Reihe sitzen Katja Leikert, der Landtagsabgeordnete Max Schad und der Maintaler CDU-Bürgermeisterkandidat Götz Winter.

Monika Böttcher wurde mit 50,5 Prozent im ersten Wahlgang als Bürgermeisterin wiedergewählt und im Dezember 2021 vor der Stadtverordnetenversammlung in ihr Amt eingeführt. Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichte der Bürgermeisterin die Ernennungsurkunde mit Blumen, Glückwünschen und einem süßen Präsent: einer Torte mit dem Maintaler Stadtwappen. Die Fraktionen schlossen sich mit Geschenken und Glückwünschen an.

 

Ausländerbeirat

Der Ausländerbeirat hat bei seiner konstituierenden Sitzung im Mai den Spitzenkandidaten der Liste „Ausländer Gemeinsam in Maintal“, den Mitgründer und langjährigen Vorsitzenden Salih Tasdirek, in seinem Amt bestätigt. Drei der elf Mitglieder sind weiblich. Die Wahlbeteiligung stieg auf 7,39 Prozent. Vertreten ist auch die Internationale Liste Maintal (ILM)

 

Bombenfund in Bischofsheim

Nach dem Fund einer Bombe auf dem Zweiten Weltkrieg steht die Stadt Maintal 2020 vor einer schweren Aufgabe: Die Evakuierung unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Die Evakuierung von rund 2.500 Anwohnern im Umkreis von einem Kilometer um die Bombe ist jedoch eine große Herausforderung und habe in diesem Ausmaß in Maintal noch nicht stattgefunden. Es handelt sich bei der gefundenen Bombe um eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach einer ersten Beschauung der Weltkriegsbombe im Bereich Fechenheimer Weg / ehemalige Gärtnerei Frankfurt entschied der Kampfmittelräumdienst, dass eine gezielte Sprengung der Bombe nötig sein wird. Eine Entschärfung sei nicht möglich. Um eine Gefährdung von Personen durch die Sprengung auszuschließen, werden rund 2.500 Anwohner im betroffenen Umkreis von einem Kilometer in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Stadt konnte die Bombe gegen 19.45 Uhr erfolgreich gesprengt werden.

 

Inklusionsbeirat:

Im Sommer 2021 beshließt der Magistrat die Einberufung eines Inklusionsbeirates. Neun Personen aus allen vier Maintaler Stadtteilen sollen das Gremium bilden. Damit will der Magistrat sicherstellen, dass die Belange und Interessen von Menschen mit Behinderung aller Altersklassen in der Stadt abgebildet werden, vor allem die Interessen von Menschen mit Behinderung, aber im Besonderen die Belange von Kindern, Eltern und Erwachsenen im Berufsleben. Der Inklusionsbeirat soll im September 2021 für fünf Jahre berufen werden.

 

Diversity-Tag:

Die Stadtverwaltung Maintal beteiligt sich am bundesweiten Diversity-Tag der Charta für Vielfalt. Seit 2016 gehört die Stadt Maintal zu den Unterzeichnerinnen. Sie setzt ein Zeichen für Diversität - sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Gesellschaft. Im Mai weht deshalb die Flagge der Vielfalt vor dem Rathaus. Initiiert wird der Tag vom Verein „Charta der Vielfalt“, der sich für Chancengleichheit und Offenheit gegenüber allen Aspekten von Vielfalt in der Arbeitswelt einsetzt.

 

Stadtladen:

Wegen der Corona-Pandemie kam es zu Schwierigkeiten im Stadtladen. Zunächst konnten im April und Mai noch Termine vorgezogen werden. Seit Beginn der Pandemie können Bürger nur nach vorheriger Terminabstimmung persönlich im Rathaus vorsprechen. Teilweise werden am Tag bis zu 80 Termine vergeben. Hinzu kommt die Bearbeitung von bis zu 200 Anrufen und durchschnittlich 50 E-Mails. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern wieder innerhalb von vier Wochen einen Termin anzubieten. Bürger erhalten zwar zeitnah einen Termin, müssen aber möglicherweise einen Augenblick vor der Tür warten, ein eigener kleiner Unterstand wird dafür errichtet. Seit Mitte April gibt es zudem die Möglichkeit der Online-Terminvereinbarung. Und mit Hilfe eines Automaten sollen Bürger künftig rund um die Uhr Dokumente abholen können.

Im Juli hatte der Stadtladen mit dem Sinken der Corona-Inzidenz von 13 bis 17 Uhr am Montag und am Dienstag auch für Besucher ohne Terminvereinbarung geöffnet. Aber sie mußten bis zu fünf Stunden vor dem Rathaus warten. Eine Frau ließ sich einen Campingstuhl bringen, andere ließen sich in der Wartezeit Verpflegung bringen. Die Stadt verwies darauf, daß Kinder den Spielplatz nutzen können und es Sitzmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Weil diese belegt sein könnten, könne es sinnvoll sein, eine eigene Sitzgelegenheit mitzubringen. Neue Personalausweise oder Reisepässe konnten dann am Schnellschalter abgeholt werden. Die durchschnittliche Wartezeit für einen Reisepass beträgt aktuell etwa 5 Wochen. Personalausweise werden innerhalb von etwa 2-3 Wochen hergestellt.

 

Überschwemmung im Ahrtal und Erfttal:

Im Juli kam es im Ahrtal und Erfttal zu einer Überschwemmung mit vielen Toten, Verletzten und kaum vorstellbaren Schäden. Deshalb wurde das außer Dienst gestelltes Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 der Feuerwehr Maintal im Juli von Maintaler Einsatzkräften nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gebracht, betankt mit 5.000 Litern Trinkwasser. Der DRK Ortsverein Maintal. ist ebenfalls mit einem Team im Einsatz vor Ort ist. Patrick Fitz, der aus Maintal-Wachen­buchen stammende Prokurist der Firma Control Mechatronics GmbH in Nidderau-Helden­bergen, hatte die Idee, seine guten Beziehungen zu Lieferanten auszunutzen, um Hilfsgüter fürs Katastrophengebiet einzusammeln. Es kamen Dutzende Besen, Schaufeln, Wasserschieber zusammen, dazu andere Hilfsgüter und sogar haltbare Lebensmittel, gespendet von Maintaler Discountern. Die Feuerwehr hat noch Schutzkleidung, Stiefel und Industriesauger für die Helfer draufgepackt. Am Sonntag, 1. August findet von 10 bis 16 Uhr im Bürgerhaus Maintal-Bischofsheim ein Spendenflohmarkt zu Gunsten der Hochwassergeschädigten statt.

 

Polizeidienststelle Maintal:

Anlässlich des Ruhestands von Stefan Petersein verabschiedete er sich Anfang August persönlich im Rathaus von Bürgermeisterin Monika Böttcher und bedankte sich für die außerordentlich gute Zusammenarbeit. Besonders lobte der scheidende Dienststellenleiter die zusätzliche Präventionsstreife ein wichtiges Element unseres Präventionskonzepts. Als neuer Leiter der Maintaler Polizeidienststelle wurde Anfang Oktober Helmfried Deller eingeführt. Mit Blick auf die Statistik betonte Deller noch einmal, dass die Fallzahlen in Maintal auf niedrigem Niveau sind. Damit das so bleibt, werde er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Prävention legen.

 

Impfaktion gegen Corona:

Seit Februar stehen Impfstoffe gegen Corona zur Verfügung. Zunächst werden ältere Bürger im Impfzentrum August-Schärttner-Halle in Hanau geimpft. Weitere Impfzentren werden eingerichtet. Am Samstag, 11. September, gibt es eine weitere Impfaktion im Rahmen der Kampagne „Dein Pflaster“: Von 13 bis 15 Uhr ist ein mobiles Impfteam am Mainufer im Einsatz in einem Impfzelt am Mainufer in der Nähe der „Mainkultur“. Schon zweimal hat der Impfbus im Rahmen der Kampagne ‚Dein. Pflaster“ Station in Maintal gemacht. Das Corona Schnelltestzentrum Maintal-Halle steht Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr ohne Terminvereinbarung zur Verfügung.

Durch die Impfung wir es möglich, schrittweise wieder Treffen mehrerer Menschen zu ermöglichen. Auch der Zugang zur Stadtverwaltung erfolgt seit 2. Dezember nach dem 3G-Modell. Demnach müssen die Besucherinnen und Besucher nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Anfang Dezember kommt die Nachricht, dass der Impfstoff in der nächsten Zeit nur stark eingeschränkt zur Verfügung stehe. Die Nachfrage war plötzlich so groß, weil nun auch eine dritte Impfung („Booster“) empfohlen wurde,

Am vierten Adventswochenende 2022 hatte das Team der „Dein-Pflaster-Impfstelle der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen ein mobiles Impfangebot in Bischofsheim gemacht.

Auch die Impfstelle im Bahnhof Maintal-Ost ist in. Betrieb

Die Stadt Maintal verfügt ab sofort über eine eigene Impfstelle. Am Freitag öffneten sich erstmals die Türen im Bahnhof Maintal-Ost für Menschen, die dort eine Corona-Schutz­impfung erhalten möchten. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger nutzten an den ersten beiden Öffnungstagen die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Es waren vor allem Auffrischungsimpfungen, die Dr. Michael Wehrheim und sein Kollege Ulrich Mix mit ihrem Team verabreichten. Das Angebot kann spontan, also ohne Termin, genutzt werden und ist kostenfrei.

Das Corona-Testzentrum in der Maintal Halle (Berliner Straße 64) in Maintal-Dörnigheim hat ab sofort geänderte Öffnungszeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betreibers stehen allen Bürgerinnen und Bürgern von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung. Nach wie vor ist das Testen unentgeltlich: Die kostenlosen Bürgertests laufen bis zum 30. Juni weiter.

 

Haushaltsentwurf:

In einer außerplanmäßig angesetzten Stadtverordnetenversammlung im Oktober 2021 bringt Bürgermeisterin Monika Böttcher den Haushaltsentwurf für das Jahr 2022 und den Entwurf des Investitionsprogramms für die Jahre 2021 bis 2025 ein. Die Stadt rechnet mit einem Fehlbetrag von 8,8 Millionen Euro. Gründe dafür sind der kommunale Finanzausgleich, Steigerungen beim Personalaufwand und ein Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen, der auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Bis 2025 sollen in Maintal rund 150 Millionen Euro investiert werden. Rund 65 Millionen davon fließen in den Kanal- und Straßenbau. 20 Millionen Euro werden in den Neubau des Maintalbades investiert. Für die Entwicklung von Bauflächen, insbesondere der Gewerbegebiete West und Grüne Mitte sind 19,8 Millionen Euro eingeplant. Der überwiegende Teil werde jedoch durch die Vermarktung der Flächen wieder refinanziert. Rund 11,6 Millionen Euro sind für die Bürgerhäuser eingeplant, der Hauptanteil für den Neubau des Bürgerhauses in Bischofsheim.

Seit 2017 fiel der Haushalt in Maintal immer positiv aus. Die Überschüsse wurden jedoch nicht ausgegeben. Stattdessen wurde ein Finanzpolster von 24,5 Millionen Euro geschaffen. Im Jahre 2020 sorgte die Pandemie zwar für ein negatives Ergebnis, das Minus in Höhe von rund fünf Millionen Euro wurde jedoch durch das Land Hessen ausgeglichen.

In den kommenden Jahren geht es dem Finanzpolster nun an den Kragen. Bis 2025 plant die Stadt, in jedem Jahr mehr auszugeben als einzunehmen. Durch die Rücklagen werde man jedoch immer einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Im Jahr 2025 werden dann vom üppigen Sparkonto nach den aktuellen Planungen nur noch 400.000 Euro übrig sein. Gute Nachricht für die Bürger: Steuererhöhungen wird es nicht geben. Die Hebesätze von Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer sollen gleich bleiben.

 

Böttcher begründet die geplante Grundsteuererhöhung:

In der Stadtverordnetenversammlung am 14. Februar 2022 begründet die Bürgermeisterin die für die Jahre 2023 bis 2025 geplante Erhöhung der Grundsteuer B von 495 auf 695 Punkte. Eine Grundsteuererhöhung beschließe man nicht leichtfertig. Allerdings sei diese nötig. Die Haushalte für die kommenden Jahre sind defizitär, die Rücklagen der Stadt werden fast komplett aufgebraucht. Bei vielen Gebäuden sei das Ende des Lebenszyklus erreicht, wie bei den Großprojekten Maintalbad und Bürgerhaus Bischofsheim. Die Gebäude müssten erneuert werden, das dulde auch keinen weiteren Aufschub.

Aus Sicht des Stadtoberhauptes gibt es zwei Möglichkeiten: Steuern rauf, um zu investieren, oder n den Investitionen sparen. Bereits beschlossene Bauprojekte wie der Neubau des Bürgerhauses müssten dann noch einmal hinterfragt werden. Wird die Grundsteuer in den kommenden Jahren nicht erhöht, könnte es 2026 zu deutlich härteren Maßnahmen kommen.  Eine stufenweise Erhöhung hält Böttcher für klüger, da diese auch gar nicht eintreten müsse, sollte die Finanzlage sich entspannen.  Von einer „Luxusstruktur oder Doppelbesetzungen“ könne keine Rede sein. Wenn, dann würden Kürzungen der freiwilligen Leistungen der Stadt nötig werden. Das würde Kultur, Vereine, Jugend und Senioren jedoch hart treffen – und auch die Attraktivität der Stadt vermindern. Aus ihrer Sicht gebe es eben kaum Einsparungsmöglichkeiten, die sich nicht zulasten der Bürger auswirken würden.

 

Persönliche Angriffe im Netz: Maintaler Hass-Posts in der Diskussion:

Auch in den sozialen Medien wurde emotional über das Thema gestritten – teilweise wurden dabei jedoch Grenzen überschritten. In einem Dringlichkeitsantrag der Kooperationspartner CDU, SPD und FDP soll ein Workshop mit den Stadtverordneten organisiert werden. Als Anlass wird die Diskussion zur Grundsteuererhöhung in den sozialen Medien genannt. Die Diskussion sei „in Teilen von Aussagen geprägt, politische Entscheidungsträger zu diskreditieren und verletzen“, heißt es weiter. Zumal es in Maintal in der Vergangenheit bereits nicht nur bei Worten geblieben ist. So wurden bei Grünen-Fraktionsmitglied Hartmut König wiederholt Autoreifen zerstochen, Wahlplakate von Ahmet Cetiner (Grüne) und Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) wurden zerstört oder beschädigt. Bei einem Ortstermin des Mobilitätsausschusses sei Stadtrat Karl-Heinz Kaiser tätlich angegriffen und beleidigt worden. Im Anschluss an eine Ausschusssitzung kam es auch unter den Stadtverordneten selbst schon zu heftigen Auseinandersetzungen.

Auslöser der jüngsten Debatte war eine öffentliche Diskussion in der Facebook-Gruppe „Maintal United“ mit rund 7.800 Mitgliedern. Dort wurde in einem Beitrag dazu aufgerufen, vor der Stadtverordnetenversammlung gegen die geplante Grundsteuererhöhung zu protestieren. Dabei bezog auch Peter Hoffmeister, der Lebensgefährte von Bürgermeisterin Böttcher Stellung. Er entschuldigte sich dann:  Mit seinen Kommentaren habe er eine Diskussion über den Umgang miteinander anstoßen wollen. Er befürchte, dass die Stimmungsmache gegen Bürgermeisterin Böttcher zu ernsthaften Angriffen führen könnte. „Die Beleidigungen und Herabwürdigungen hat sie seit Beginn ihrer Amtszeit zu ertragen.“ Seine Kritik beziehe sich nur auf einige wenige Stadtverordnete, die im Netz bewusst Stimmung machen würden.

Böttcher begrüßte den Antrag, weil auch sie seit Jahren angegriffen werde. „Leider auch aus diesem Haus. Auch von denen, die diesen Antrag formuliert haben“, machte sie deutlich. Vieles habe sie hingenommen, weil gesagt wurde, sie müsse das aushalten in dem Haifischbecken der Politik. „Ich finde, man muss es nicht aushalten. Unter den Angriffen leiden wir alle, nicht nur das Ehrenamt, auch Hauptamt“, sagte Böttcher.

 

Neuer Ortsverband: der Jungen Liberalen in Maintal:

Im Mittelpunkt Mitgliederversammlung Jungen Liberalen des Main-Kinzig-Kreises im Januar stand die Gründung eines neuen Ortsverbandes im Maintal. In den Vorstand gewählt wurden Annika Rütter, die ohnehin schon das Amt der Kassenwartin bei den JuLis Main-Kinzig besetzt und in Maintal wohnt. Philipp Berger wurde stellvertretender Vorsitzender.

 

Erich Albrecht (AfD) zieht sich aus der Politik zurück

Professor Erich Albrecht, Spitzenkandidat der Maintaler AfD, hat zum 31. Dezember 2021 sein Mandat als Stadtverordneter niedergelegt. Aus gesundheitlichen Gründen zieht er sich aus der gesamten Politik zurück. Bei der Kommunalwahl im März 2021 erhielt die Partei in Maintal 11,82 Prozent der Stimmen. In der Maintaler Politik fristeten Albrecht und sein Fraktionskollege Schmitt bisher ein Außenseiterdasein. In den Ausschüssen hatte Albrecht kein Stimmrecht. Er war selbst bei zahlreichen Ausschusssitzungen persönlich vor Ort, blieb aber in der Rolle des Beobachters. Seinen Platz in der Stadtverordnetenversammlung nimmt nun Tönnies Katz ein.

 

Stadt richtet am Käthe-Jonas-Platz einen Ort des Gedenkens ein:

Auch in Maintal gedenken Menschen der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau, darunter Bürgermeisterin Monika Böttcher. Am Käthe-Jonas-Platz in Dörnig­heim ist 2020 ein Gedenkort mit Blumen eingerichtet zur Erinnerung an die Opfer, unter denen sich auch ein junger Mann aus Maintal befand.

 

Spendenaktionen für die Ukraine in Maintal

Ralf Fritz ist mit einem 26-Tonner Lastwagen nach Polen gefahren, um Hilfsgütern für die Ukraine zu übergeben. Auch die Albert-Einstein-Schule stellte im März einen Kontakt zu einer Gruppe aus Bruchköbel her, die einen großen Hilfskonvoi organisiert. In den Klassen wurden die Pakete dann nach den Vorgaben zusammengestellt: Kartons mit den Kategorien „Sattmacher“, „Saubermacher“, „Kinder und Babyartikel“ und „Medikamente“ wurden gepackt. Ein ukrainischer Schüler aus der fünften Jahrgangsstufe schrieb in der Landessprache auf sein Paket: „Haltet durch, Brüder in der Ukraine. Der Krieg wird nicht ewig dauern.“

 

Neubesetzung des Schiedsamts:

Die Stadtverordneten wählten Wilfried Heinrich Koch im Februar zum neuen Schiedsmann für den Bezirk Wachenbuchen. Die Vereidigung fand Mitte März durch Renate Pfeifer, stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Hanau, statt. Koch ist schon seit seinen jungen Jahren ehrenamtlich tätig. Anfangs als Jugendvertreter, im Verein bei der Bergwacht Hessen, später als Betriebsrat und lange Jahre als Betriebsratsvorsitzender in der deutschen Zentrale eines großen französischen Industriegase-Konzerns.

 

Bürgerschaftliche Beauftragte erweitert ihr Beratungsangebot:

Das deutsche Sozialsystem ist vielschichtig und komplex. Da ist es hilfreich, jemanden mit Expertise an der Seite zu haben, der einen Weg durch das vermeintliche Dickicht aus Anträgen aufzeigt, der berät und weitervermittelt. Diese Aufgabe übernimmt in Maintal die Bürgerschaftliche Beauftragte.

Seit 2020 berät die Bürgerschaftliche Beauftragte Stefanie Parczyk im Hochstädter Rathaus und im Dörnigheimer Kinder- und Familienzentrum Eichenheege Maintaler Bürgerinnen und Bürgern, ab April 2022 auch im Familienzentrum in der Ludwig-Uhland-Straße in Bischofsheim. Sie berät bei persönlichen Problemen, in finanziellen Angelegenheiten, bei Arbeitslosigkeit oder Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden. Insbesondere unterstützt sie Menschen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen, Leistungen zu beantragen oder auch gar nicht wissen, dass sie Anträge stellen können. Die Bürgerschaftliche Beauftragte ist ebenfalls Ansprechpartnerin bei Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus bei Behörden sowie in anderen Maintaler Institutionen. Sie berät in vertraulichen Gesprächen und stellt Kontakte zu Beratungsstellen her.

 

Isabelle Sarrach zur neuen CDU-Vorsitzenden gewählt:

Einen Wechsel an der Spitze haben die Maintaler Christdemokraten vollzogen. Sie wählten die 28-jährige Dörnigheimerin Isabelle Sarrach zur Nachfolgerin von Martin Fischer. Er hatte für das Amt nicht mehr kandidiert und wird künftig ebenso wie Götz Winter und Erik Schächer als stellvertretender Vorsitzender fungieren.

 

Interkulturellen Woche: Ein Monat für Offenheit und Toleranz:

„Schubladen aufdenken“ lautet das diesjährige Motto der bundesweiten Interkulturellen Woche.  Es möchte dazu anregen, sich mit Vorurteilen und dem Denken in Schubladen auseinanderzusetzen. Denn egal, wie tolerant und liberal wir sind, kein Mensch ist völlig frei von Vorurteilen. Am 12. und 21. September wird im Stadtteilzentrum Bischofsheim gemeinsam gekocht. Am Samstag, 24. September, bietet die Integrationsbeauftragte Verena Strub in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum von 10 bis 15 Uhr einen Workshop zum Thema „Kein Mensch hat keine Vorurteile“ an.

 

Förderzusage in Höhe von 5,75 Millionen Euro übergeben:

Förderzusagen in Höhe von 5.750. 000 Euro hat Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt im August an Bürgermeisterin Monika Böttcher überreicht. Übergeben wurde der offizielle Förderbescheid an dem Ort, an dem ein Großteil des Geldes bereits investiert wurde, nämlich in der neu gebauten Kita Rhönstraße. Der zweite Teil der Fördersumme wird in die Sanierung des ehemaligen Polizeigebäudes an der Kirchgasse investiert, die zum Verwaltungsgebäude umgebaut wird. Millionen Euro. Im Rahmen des Investitionsprogramms der Hessenkasse werden nun Städte und Kommunen gefördert, die keine Kassenkredite in Anspruch genommen haben. Bürgermeisterin Böttcher betonte, dass die Lorbeeren ihrem Vorgänger Erhard Rohrbach gebühren.

 

Koalition aus CDU, FDP und SPD blockiert Haushaltseinbringung:

In der Maintaler Stadtverordnetenversammlung im November 2022 sollte eigentlich der Haushalt 2023 eingebracht werden. Doch dazu kam es nicht. Es ist ein Novum in der Geschichte Maintals: Mit einem gemeinsamen Antrag zur Geschäftsordnung haben die drei Fraktionen CDU, FDP und SPD die beiden entsprechenden Punkte von der Tagesordnung abgesetzt.

„Der Haushalt, den Bürgermeisterin Böttcher einbringen wollte, wäre so nicht genehmigungsfähig gewesen“, erklärte Martin Fischer im Anschluss. Hintergrund ist der, dass die Hessische Gemeindeordnung den Kommunen vorschreibt, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Andernfalls muss ein Haushaltssicherungskonzept vorgelegt werden, also eine Planung, wie die Defizite ausgeglichen werden können. Der Haushalt sei für die Jahre 2023 bis 2025 ausgeglichen, allerdings nicht für 2026. „Es wird ein Haushaltsicherungskonzept erstellt“, kündigte Böttcher an.

 

Maintal rutscht in die roten Zahlen:

 In der Stadtverordnetenversammlung im Dezember hat Bürgermeisterin Monika Böttcher den Haushalt 2023 und das Investitionsprogramm für die Jahre 2022 bis 2026 eingebracht. Gute Nachrichten waren es allerdings nicht, die Böttcher in ihrer Haushaltsrede verkündete: Die Rücklagen, die die Stadt in den vergangenen Jahren bilden konnte, sind bald aufgebraucht.

Nichtsdestotrotz hat die Stadt große Investitionen vor. Mit dem Neubau des Maintalbads steht das teuerste Projekt in der Geschichte der Stadt an. Insgesamt 36,8 Millionen Euro investiert Maintal 2023 – trotz rückläufiger Einnahmen. Die Energiepreisexplosion durch den Ukraine-Krieg, steigende Personalkosten und Zinsen und die Inflation schlagen mit höheren Kosten zu Buche. Daher weist der Haushalt 2023 ein Defizit von 7,54 Millionen Euro auf

Positiv ist allerdings, dass sich die Gewerbesteuer-Einnahmen von der Pandemieflaute erholt hätten. 21,5 Millionen Euro Gewerbesteuer stehen auf der Einnahmenseite des Haushalts 2023, und in den Folgejahren je eine Million Euro mehr. 114 Millionen Euro sollen insgesamt im kommenden Jahr in die städtischen Kassen kommen. Als weitere Einsparmaßnahme soll die Maintal Aktiv-Freiwilligenagentur zum Ende des Jahres 2024 aufgelöst werden.

 

Auf den Ernstfall vorbereitet: Katastrophenschutz und Verwaltungsstab:

Innerhalb der Maintaler Stadtverwaltung übernimmt die Aufgabe der Verantwortung für die Daseinsfürsorge insbesondere in krisenhaften Zeiten der Fachdienst Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz unter Leitung von Andreas Matz wahr. Lageabhängig unterstützt der Verwaltungsstab dessen ganzjährige Arbeit. Diesem gehören Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Rettungswesen und Beschäftigte der Verwaltung an. im Dezember befasst sich der Verwaltungsstab mit den möglichen Auswirkungen der Energiekrise. Ein konkretes Planungsszenario ist ein längerer, flächendeckender Stromausfall als Folge einer mangelhaften Gasversorgung.

Verhaltensempfehlungen für den Ernstfall und wertvolle Tipps zur Vorsorge hat die Stadt Maintal auf der Webseite „www.maintal.de/stromausfall“ gebündelt. Dort stehen unter anderem die Broschüren des Bundesamtes für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz zum Download bereit. Sie informieren über die geeignete Bevorratung, bieten hilfreiche Checklisten und halten konkrete Empfehlungen für einen Stromausfall bereit. Denn die eigenverantwortliche Vorsorge ist unerlässlich.

 

So lernen Maintaler Neubürger ihre Stadt kennen:

Wer neu in eine Stadt oder Gemeinde zieht, betritt oft eine noch unbekannte Welt, die es zu entdecken gilt. Hilfreiche Tipps und Empfehlungen sind beim Wechsel in eine neue Stadt wertvolle Wegweiser. In Maintal lädt ein Gutscheinheft Neubürgerinnen und Neubürger ab sofort dazu ein, ihre neue Heimat näher kennenzulernen. Das kompakte Heft gibt es als Willkommensgeschenk bei der Anmeldung im Stadtladen.

 

Stadt Maintal startet Integreat-App mit Auskünften für Zugewanderte und Zugezogene:

Mit der Integreat-App erleichtert die Stadt Maintal den Zugang zu wichtigen Auskünften und Adressen. Ab sofort steht Neuzugewanderten - und natürlich allen weiteren Interessierten - in Maintal die Integreat-App zur Verfügung. Sie soll helfen, schnell Antworten auf die wichtigsten Fragen zu finden. Die App ist kostenlos und auch offline zu nutzen. Die Inhalte sind leicht verständlich und neben Deutsch in den Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Ukrainisch und Türkisch verfügbar.

 

Digitales Rathaus:

Das digitale Rathaus ist längst keine Zukunftsvision mehr online zu tätigen, besteht bereits. Maintal bietet Dienstleistungen wie die Kita-Anmeldung oder die Beantragung von Geburts-, Ehe- oder Sterbeurkunden schon digital an. Diese Möglichkeit soll bis Ende des Jahres auf alle Verwaltungsleistungen ausgeweitet werden. Seit Januar 2022 sind alle Verwaltungsleistungen, die Bürger unmittelbar nutzen, auf der städtischen Webseite „www.maintal.de“ in der Rubrik „Digitales Rathaus“ zusammengefasst. Dort sind die städtischen Dienstleistungen sowohl thematisch als auch alphabetisch sortiert, um die Navigation zu erleichtern. Eine Vielzahl städtischer Leistungen ist bereits rein elektronisch möglich.

Zusätzlich erleichtern beschreibbare pdf-Dateien die Behördengänge, denn sie können vorab bequem zu Hause ausgefüllt und ausgedruckt werden. Ergänzend gibt es digitale Informationsangebote. Neue Online-Services sind ab Juni die Bestellung und Änderung von Abfallgefäßen, die Ausstellung einer Anliegerbescheinigung, die Meldung eines Grundstücksverkaufs, die Veranstaltung eines Marktes, die Vergabe einer Hausnummer oder die Anmeldung einer Versammlung. Auch die Anmeldung für die Ferienspiele im Sommer war diesmal erstmals online möglich.

 

Über das Online-Tool können Bürger Vorschläge und Hinweise übermitteln:

Das Anregungs- und Ereignismanagement (AEM) ist eine Online-Plattform, um Vorschläge und Hinweise direkt an die Stadtverwaltung zu übermitteln. Ganz gleich, ob es sich um eine lockere Gehwegplatte, ein defektes Spielgerät, einen fälligen Baumrückschnitt oder eine illegale Abfallablagerung handelt - über das Online-Tool können Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen mitteilen und sich so interaktiv an der Gestaltung und Verbesserung ihres Stadtbilds beteiligen.  

 

Informationsblatt „Maintal entwickelt sich“:

Eine prosperierende Stadt inmitten der Metropolregion zu sein, bedeutet, Traditionen zu bewahren und zugleich mutig die Zukunft zu bauen. Hier hat Maintal in den kommenden Jahren viel vor. Denn: Maintal entwickelt sich. Die Stadt investiert kräftig in ihre Infrastruktur und damit in ihre Zukunft. Darüber informiert künftig Informationsblatt der Stadt mit dem Titel „Maintal entwickelt sich“. Dadurch sollen die Bürger ausführlich über die Planungen informiert und auf diese Weise einbezogen werden.

 

Maskenpflicht:

Nach einer Übergangszeit endeten in Hessen am Samstag, 2. April 2022 die meisten Corona-Regeln. Stattdessen ist die Eigenverantwortung der Bürgerinnen. und Bürger gefragt. Angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen behält die Stadt Maintal in ihren Einrichtungen vorerst die 3G-Regel sowie die Maskenpflicht bei. Ab Mai ist kein 3G-Nachweis mehr erforderlich. Die FFP2-Maskenpflicht wird als wirksame und einfache Schutzmaßnahme weiterhin beibehalten, um im persönlichen Kontakt das Ansteckungsrisiko weitgehend zu minimieren.

Im Juni wird die Pflicht, im Maintaler Rathaus und weiteren städtischen Einrichtungen eine Maske zu tragen, aufgehoben. Stattdessen wird Besuchern empfohlen, im Sinne des Gesundheitsschutzes für die Dauer ihres Aufenthalts in Innenräumen eine medizinische oder FFP2-Maske zu tragen. Besucher der Stadtverwaltung melden sich bitte weiterhin über den Seiteneingang des Rathauses am Empfang an. Der Wartebereich befindet sich unverändert vor dem Rathaus.

 

Ehrenamtlich Engagierte erhalten Auszeichnung und Anerkennung:

Nicht die sportlichen Erfolge standen im Juli bei „Engagiert! Maintal sagt Danke!“ im Vordergrund, sondern die Menschen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich des Sports Zeit und Leidenschaft investieren, um das Vereins- und Stadtleben noch spannender und vielseitiger zu gestalten. Vielfach scheuen diese Engagierten das Rampenlicht. Im Rahmen von „Engagiert“ standen sie aber im Mittelpunkt und erhielten dabei die verdiente Anerkennung. Moderatorin Simone Kienast vom Hessischen Rundfunk führte bereits zum dritten Mal versiert durch den Abend. „Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Daher verdient es Anerkennung. Die Preisträger bekamen neben einem Award als Dankeschön auch einen Imagefilm für den Verein, für den sie sich engagieren. Eingeladen waren neben den Preisträgern und Preisträgerinnen auch die Ehrenadelträger aus den Vereinen, die für ihren langfristigen Einsatz in ihrem Verein die Ehrennadel der Stadt Maintal überreicht bekamen.

 

Feuerwerk zum Jahreswechsel:

Nach zwei pandemiebedingt recht ruhigen Silvesternächten ist in diesem Jahr wieder ein buntes und lautes Spektakel zu erwarten. Das Zünden von Feuerwerkskörpern ist allerdings in einigen Bereichen verboten. Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist verboten. Dies betrifft in Maintal die historischen Ortskerne mit vielen, nah beieinanderstehenden, denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, sowie das Umfeld der Seniorenwohn- und -pflegeheime und Kirchen.

 

 

Stadtentwicklung 2018 - 2022

 

2018

Verkehrsentwicklungsplan:

Der Verkehrsentwicklungsplan wurde im Jahr 2013 mit einem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erstellt. Es fanden wei Workshops mit Beteiligung von Bürgern und Politik statt und e, fanden Vor-Ort-Begehungen statt. Ergebnis war ein über 200-seitiges Werk, das 2018 herauskam. Das beauftragte Ingenieurbüro IBM-Plan hat in dem nun vorgelegten Konzept praktisch jede Straße in jedem der vier Stadtteile beleuchtet und Vorschläge für bessere Verkehrsführungen für alle Verkehrsteilnehmer gemacht. Einen besonderen Schwerpunkt legen die Grünen dabei auf zusätzlichen Lärmschutz, etwa an der A 66.

 

Parkscheinautomaten in Bischofsheim:

Ursprünglich waren die insgesamt zehn Automaten am 10. April 2017 in Betrieb genommen worden. Ziel war es damals, die Dauerparker von den Parkplätzen der lokalen Geschäfte fernzuhalten. Daher war bei den rund 70 Parkplätzen in Alt Bischofsheim, Schäfergasse und Fechenheimer Weg eine maximale Parkdauer von einer Stunde vorgesehen. Eine Parkdauer von 15 Minuten war für die Nutzer sogar kostenlos.

Die Zeit für Maintals Parkscheinautomaten scheint abgelaufen: In Dörnigheim werden sie in absehbarer Zeit abgebaut, und auch für die anderen Stadtteilen werden keine Ersatzgeräte mehr beschafft. Die „Groschenfresser“ in den Einkaufsstraßen von Bischofsheim bleiben jedoch erhalten – einer Vandalismusattacke zum Trotz. Es war Ende Januar, als die Beschädigungen an den Parkscheinautomaten in Bischofsheim festgestellt wurden: Mit einem Flüssigkleber waren die jeweiligen Geldeinwurfschlitze verklebt worden, die Geldkassetten wurden dabei nicht beschädigt.

Die Einnahmen aus den Parkgebühren bleiben überschaubar. Im Zeitraum April bis Dezember 2017 hat die Stadt in Bischofsheim Parkgebühren in Höhe von 4.480 Euro eingenommen. Zum Vergleich:  Insgesamt kosteten die Parkautomaten in der Anschaffung und Aufstellung laut Stadt Maintal 31.850 Euro. Die Automaten erwirtschafteten aber bis zum 16. Juli, 2020 nur eine Summe von rund 14.000 Euro. Im Herbst 2019 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Bewirtschaftung der Park+Ride-Stellplätze an den Maintaler Bahnhöfen beschlossen. Dort wurden neun Automaten aufgestellt, aber nicht in Betrieb genommen und wieder abgebaut.

 

Mainufer:

Im Februar durfte die Stadtleitbildgruppe „Mainufer“ endlich ihr Konzept auch im Hauptausschuss für Finanzen und Stadtentwicklung präsentieren. Sie schlug unter anderem öffentliche Toiletten vor. Doch das Funktions- und Gestaltungskonzept sollte laut Vorlage des Magistrats nur „zur Kenntnis“ genommen werden sowie mit den Empfehlungen der Verwaltung als „Leitlinie“ beschlossen werden. Zwar unterstütze die Verwaltung das Ziel der Gruppe, das Mainufer aufzuwerten. Aber bei acht Punkten des Konzepts übte sie Kritik, unter anderem seien Toiletten am Mainufer nicht sinnvoll. Bei einer Online-Umfrage: spricht sich die Mehrheit von 52,1 Prozent für die Errichtung öffentlicher Toiletten am Mainufer in Dörnigheim aus. Auch Maintals Parlamentarier befürworten eine WC-Anlage am Mainufer.

Im Februar 2018 wurde eine Skulptur der Maingalerie unterhalb der Uferstraße abgesägt und entfernt. Auch die Stadt Maintal bestätigte im Frühjahr auf Anfrage, dass rund um das Mainufer besonders häufig Vandalismusschäden auftreten würden. Speziell nachts und am Wochenende seien deshalb Präventivstreifen der Ordnungsbehörden unterwegs.

Im Juli gab es wieder Vandalismus am Mainufer: Der Sandkastenbereich des Spielplatzes unweit der Anlegestelle der Fähre nach Mühlheim mußte gesperrt werden: Unbekannte haben in dem Sandkasten randaliert und überall Glasscherben und Splitter verteilt. Nun muss der komplette Sand ausgetauscht werden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme schätzt er auf rund 3.500 Euro.

 

Café „Pearson und Puppe

Das Café befindet sich in der Hauptstraße 44 in der Gaststätte „Zum Neuen Bau“. Es wird von den Inhaberinnen Katharina Puppe und Michelle Blythe geborene Pearson geführt. Blythe kümmert sich in der Küche ums Frühstück und Puppe bereitet nebenan im Eislabor schon alles vor. Ursprünglich haben sie 2013 damit angefangen, selbst gemachte Soßen, Konfitüren und Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt zu verkaufen. Als die ehemalige Eisdiele in Hochstadt zum Verkauf stand, wurden sie von einer Freundin angesprochen, ob sie diese nicht übernehmen wollen. Seit April 2017 betreiben sie nun arbeitsteilig das Café und sind ein eingespieltes Team.

Hier wird nämlich alles selbst gemacht: Müsli, Kuchen, Torten, Eiscreme, Konfitüren, Soßen für herzhafte Gerichte und für Eis. Sie haben das Eismachen in Berlin „von der Pike auf gelernt von zwei Männern, die in Italien von einem Eismeister gelernt haben und ihr Eis deutschlandweit an Eisdielen verkaufen. Eismachen und dabei mit neuen Rezepten zu experimentieren ist Puppes Leidenschaft. Dass sie auch gerne neue, ausgefallenere Eissorten entwirft, war zunächst schon ein Wagnis für so ein kleines Dörfchen wie Hochstadt. Jetzt sind das Milchreiseis und das Gurke-Limette-Minze-Sorbet die Renner des Cafés und machen es zu etwas ganz Besonderem. Sorten wie Amarena-Kirsch oder Malaga haben sie nicht im Sortiment, weil etwa Rum-Aroma oder rote Farbstoffe nicht zu ihrer Philosophie passen. Aber natürlich haben sie auch die klassischen Sorten in der Vitrine.

 

Neuer Klimaschutzmanager:

Seit 1. Februar 2018 ist Fabian Wagenbach aus Gießen neuer Klimaschutzmanager der Stadt Maintal. Er hat sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Qualitätsmanagement in Friedberg absolviert. Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung wird sich Wagenbach zunächst vor allem mit den Themen E-Ladestationen und Carsharing beschäftigen. Ein wichtiges neues Thema wird vor allem das Modellprojekt für eine energetische Quartierssanierung sein. Ausgewählt wurde dabei das Gebiet östlich der Straße Am Kreuzstein in Bischofsheim.

 

Deutsche Glasfaser:

Mit drei Vertretern war die Deutsche Glasfaser Holding GmbH im März 2018 in Maintal bei der Jahresauftaktveranstaltung der Wirtschaftsförderung. Sie präsentierten den anwesenden Unternehmern ihre Produkte und versprachen ihnen ein „Giga-Netz“, mit Internetverbindungen von einem Gigabit pro Sekunde, zunächst aber nur für die Maintaler Gewerbegebiete.

 

Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen:

Ende Februar 2018 hatte der All-in-one-Shop an der Bachstraße in Wachenbuchen seine Türen geschlossen. Nach der Schließung der einzigen Paketannahmestelle der Post in Wachenbuchen herrschte im März im Stadtteil Chaos. Teilweise mussten die Wachenbucher ihren Paketen sogar hinterherfahren. Als Zwischenlösung hatte Andreas Skoczek, der bisherige Betreiber, der Deutsche Post DHL Group angeboten, die Pakete aus Wachenbuchen im Hochstädter Ableger anzunehmen, das ging aber nicht aus Kapazitätsgründen. Am 8. Mai, will die Post eine Filiale in Wachenbuchen in der ehemaligen Metzgerei Schmidt, Bachstraße 14, eröffnen.

 

Straßenlaternen nun mit LED-Licht:

Mehr als 3.000 Straßenlaternen bringen in Maintal Licht ins Dunkel. Einige davon sind nach 40 Dienstjahren längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Zu erkennen sind sie an der klassischen Pilzform. Rund 700 Laternen im Maintaler Stadtgebiet sind reif für den Ruhestand. Sie sollen in den kommenden Monaten schrittweise auf moderne LED-Technik umgerüstet werden.

 

Geänderte Verkehrsführung für die Bahnhofstraße in Dörnigheim:

Für eine geänderte Verkehrsführung im Bereich von Bahnhofstraße und Backesweg gibt es zwei Varianten, die im Integrierten Verkehrsentwicklungsplan genannt werden. Ein Vorschlag sieht vor, Bahnhofstraße und Backesweg als gegenläufige Einbahnstraßen auszuweisen. In diesem Zug könnten die Parkflächen optimiert und der Radverkehr in beide Richtungen ausgewiesen werden. Ebenfalls denkbar wäre, den Backesweg als Verkehrsachse und die Bahnhofstraße als Stadtachse mit städtebaulichem Gestaltungsschwerpunkt zu stärken und in diesem Zug die Tempo-30-Zone zu erweitern, um den Wohnstraßencharakter zu unterstreichen.

 

Kompostierungsanlage:

Im Mai 2018 reißen die Beschwerden aus der Bevölkerung über eine Insektenplage um Kompostierungsanlage nicht ab. Der Bioabfall wird laut Stadt in der geschlossenen Produktionshalle angeliefert und unmittelbar verarbeitet. Durch die Heißrotte würden alle Fliegenlarven zerstört werden. Zur Sicherheit seien noch giftfreie Lockstofffallen aufgehängt worden. Bislang konnten keine erheblichen Belästigungen festgestellt werden, die auf den Betrieb der Anlage zurückzuführen seien, heißt es weiter in der Stellungnahme der Stadt.

 

Real-Gelände

Das Real-Gelände zwischen Kennedystraße und Kesselstädter Straße in Dörnigheim gehört der Lüder Unternehmensgruppe GmbH. Ein Geschäftsführer dieses in Hildesheim ansässigen Firmenkonsortiums sprach nun über die Pläne seines Unternehmens. Erst kürzlich beschlossen die Maintaler Stadtverordneten, einen Bebauungsplan im Regelverfahren für das Gelände auf den Weg zu bringen und damit den Abriss des alten und Bau eines neuen Real-Gebäudes zu ermöglichen. So soll der Kundenverkehr zum zukünftigen Real-Eingang nur über die Kennedy- und Kesselstädter Straße erfolgen. Der Real-Einzelhandel soll im Erdgeschoss auf rund 7.000 Quadratmetern Platz finden. Die oberen Geschosse sollen vor allem Büro- und Sozialräume für diesen Einzelhandel beherbergen.

Die Vorplanung zum neuen Real wurde im Mai bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Die Stadt macht städtebauliche Vorgaben: Die Bebauung soll bis zur Kennedystraße heranreichen. Der an die Straße angrenzende Gebäudeteil soll mehrere Geschosse bis zu einer Höhe von 16 Metern haben. Im rückwärtigen Bereich wird der neue Real wie bei Einkaufsmärkten üblich eingeschossig bleiben.

Der Hauptgebäuderiegel soll von Norden (Kennedystraße) nach Süden (Wingertstraße) ziehen. An dessen Südostecke schließt sich dann in Richtung Osten die Zeile an, in der weitere Läden realisiert werden können. Der Anwohnerbereich an der Wingertstraße soll zukünftig mit einer Lärmschutzwand von der Geräuschkulisse des Vollversorgers bestmöglich abgeriegelt werden. Zwei Einfahrten beziehungsweise Ausfahrten sind an der Kesselstädter Straße vorgesehen. Diese könnte die Stadt Maintal verwirklichen, da sie die Baulast für die Landesstraße von Hessen Mobil übernehmen will. Die Stadt Maintal will dem Land alle anfallenden Instandhaltungskosten der Landstraße 3328 (Kesselstädter Straße) abnehmen und damit auch die Freiheit gewinnen, das Gewerbegebiet Ost besser an die Durchgangsstraße zwischen Hanau und Maintal anzuschließen.

 

Sportplatz „Dicke Buche“:

Die Liste der mutmaßlichen Sportplatzmängel der Nachbarn an der Dicken Buche ist lang: An die hohen Metallzäune hinter den Toren müssten Tornetze, um den Lärm aufprallender Bälle zu mindern. Die Lärmschutzwand - gerade mal etwas länger als 30 Meter - müsse soweit verlängert werden, dass alle rund um die Kunstrasenplätze angrenzenden Häuser westlich und südlich der Anlage, durch die Wand geschützt seien. Außerdem solle die Stadt sicherstellen, dass keine Unbefugten die Platzanlage betreten, was speziell für Zeiten außerhalb von Training und Wettkämpfen gelte.

 

Parkplatz des Braubach-Centers:

Der Magistrat wisse um die Überlastung des Park-and-ride-Parkplatzes am Dörnigheimer Bahnhof, rund 90 Stellplätze, heißt es aus dem Rathaus. Um die Situation zu entspannen, seien deshalb bereits während des Baus des Braubach-Centers nördlich der Bahngleise, an der Max-Planck-Straße, rund 60 zusätzliche Stellplätze geschaffen worden. Darüber hinaus gibt es noch den Park-and-ride-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße, ebenfalls auf der Nordseite des Bahnhofs (rund 85 Stellplätze). Weitere Parkplätze könnten jedoch erst mit dem geplanten Bau eines Parkdecks auf der Fläche der ehemaligen Güterhalle geschaffen werden. Der aktuelle Sachstand auf diesem Gelände sei, dass der jetzige Mieter noch bis 2019 auf dem Gelände sei. Das neue Parkdeck soll die rund 90 jetzigen Parkplätze südlich des Bahnhofsgebäudes ersetzen.

 

„The Roof“ in der Wilhelm-Röntgen-Straße:

Seit 2018 gibt es „The Roof“ in der Wilhelm-Röntgen-Straße 11. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern stellt der Unternehmer Ahmet Cetiner drei Büroräume, Besprechungsräume, Präsentationstechnik, eine Küche und eine Dachterrasse zur Verfügung, die nach Abschluss einer Mitgliedschaft genutzt werden können. Es gibt unterschiedliche Pakete für eine Mitgliedschaft, je nach individuellem Bedarf: vom Tagesticket für 18 Euro bis zum All-Inclusive-Paket ist alles möglich. Das gilt auch für die Arbeitsplätze. So genannte Workstations ermöglichen es, die Technik mobil dort zu nutzen, wo man an diesem Tag arbeiten möchte. Ende März 2019 fand über den Dächern von Maintal das Unternehmerfrühstück statt

 

Sportbootschule Steiner:

In Maintal bereitet die Sportbootschule Steiner angehende Skipper aus ganz Hessen und sogar Rheinland-Pfalz auf die Prüfung zum Sportbootführerschein vor. Der Gründer Josef Steiner verkaufte das Unternehmen mit Eintritt in den Ruhestand und Moritz Hinner ist nach wie vor ein ausgewiesener Experte und – trotz seiner Jugend – ein ausgezeichneter Dienstleister. Das wissen auch die 13 Intensivkurs-Teilnehmer zu schätzen, darunter vier Frauen, die das Wochenend-Theorieseminar in Maintal belegt haben. Im Sportboothafen Mainkur setzen sie sich zwei Tage lang jeweils acht Stunden mit der Theorie der Sportboot-Schifffahrt auseinander, lernen zu navigieren, Knoten zu binden und bringen eine medizinische Prüfung hinter sich.

 

Fischgeschäft in Bischofsheim:

In Bischofsheim ist das kleine Fischgeschäft nur als „die Fischfrau“ bekannt. Seit 14 Jahren lenkt Maria Agosta, die eigentlich aus Sizilien kommt, die Geschicke im „La Espanola“. Die Vorvorgängerin war Spanierin, daher der Name. Bereits seit zwei bis drei Jahren spielt Agosta mit dem Gedanken, das Geschäft aufzugeben, jedoch brachte sie es bisher nicht übers Herz. Die Kunden seien ihr so wichtig und die Arbeit mache ihr zu viel Spaß. Agosta sei dazu bereit, die komplette Einrichtung zu übergeben und an den potenziellen Nachfolger zu verkaufen. Bis Mitte Juli habe sie noch Zeit, jemanden zu finden, der das „La Espanola“ weiter betreiben wolle. Ansonsten müsste das Traditionsgeschäft zum ersten August geräumt sein.

 

Autohaus Krah + Enders in Dörnigheim:

Im Juli 2018 feiert das Autohaus Krah + Enders die Einweihung am Standort in Maintal in der Kesselstädter Straße 49. Es war die zentrale Überlegung, alle Marken (BMW und Mini) in einen Komplex zu packen und auch noch eine schöne Gebrauchtwagenausstellung im Obergeschoss zu realisieren. Die Werkstatthalle ist jetzt unmittelbar in den Komplex integriert und bietet genügend Kapazität für die rund 93 Mitarbeiter am Standort. Alle Serviceleistungen werden nun unter einem Dach angeboten, womit die Lauf- und Kommunikationswege sich verkürzen. Im Reifen-Hotel können 2.500 Reifensätze von Kunden eingelagert werden. Im Hauptgebäude gibt es neben der Photovoltaikanlage auf dem Dach Luft- und Wärmepumpen, LED-Technik und eine ressourcenschonende Wasseraufbereitung für die Waschstraße. Draußen ist eine Elektro-Tankstelle installiert. Anfang März 2019 gab es einen neuen Besucheransturm im neuen BMW-Autohaus Krah + Enders

 

Maintals Einkaufsstraßen – die Kennedystraße in Dörnigheim und der Fechenheimer Weg in Bischofsheim inklusive Schäfergasse und Alt Bischofsheim – sollen schöner werden. Dazu wurde im August das Beratungsbüro für Architektur und Stadtplanung ammon + sturm aus Frankfurt damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Hauptanliegen sind Sauberkeit, überhöhte Geschwindigkeit des Verkehrs, Leerstand von Läden, die Gestaltung öffentlicher Flächen und die Fassadensanierung Zur Umsetzung stehen laut Angaben der Stadt Maintal für das Jahr 2018 zunächst 20.000 Euro für Maßnahmen zur Verfügung.

 

Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen:

Der Biergarten am Bürgerhaus Wachenbuchen soll vergrößert werden und einen neuen Boden bekommen. Zudem werden Teile der alten Mauer so weit wie nötig abgerissen und durch eine Basaltmauer im Stil des Sockels des Willi-Fischer-Hauses neu errichtet. Die Gaststätte bekommt eine Terrasse, die über eine Stegverbindung direkt zu erreichen sei. Hierzu wurde bereits eine neue Tür eingebaut. Diese Tür verbindet künftig den Gastraum mit dem Außenbereich. Auch ein behindertengerechter Zugang zum Biergarten und der Gaststätte wird im Rahmen der Baumaßnahmen errichtet.

Im September ist der Biergarten der Bürgerhaus-Gaststätte immer noch nicht fertig. Aktuell müssen noch Nachbesserungen am Steg, der den Biergarten und den Gastraum verbindet, sowie am Pflaster durchgeführt werden. Außerdem wird die Beleuchtung installiert und die Fläche ansprechend begrünt. Die Eröffnung wurde verschoben auf das Frühjahr 2019.

 

Jugendcontainer in Wachenbuchen:

Die Stadt hat im letzten Jahr den Jugendlichen in Wachenbuchen als Treffpunkt einen blauen Jugendcontainer zur Verfügung gestellt. Zumindest einige Anwohner beschweren sich aber über nächtlichen Partylärm, harte Alkoholika und unhygienische Zustände am Container.

Junge Erwachsenen, fahren verbotenerweise mit Autos auf den Festplatz, der gleichzeitig auch Bolzplatz für jüngere Kinder ist. Mit offenem Kofferraum wird laute Musik gehört, die den Anwohnern die Nachtruhe raubt.

Mittlerweile gibt es in Wachenbuchen eine feste Gruppe von Jugendlichen am Container, die bereits einiges in Eigenregie auf die Beine gestellt hätten. Sie haben sich Sitzmöbel und Ausstattungsgegenstände organisiert. Noch in diesem Jahr soll aus der Gruppe sogar eine Stadtleitbildgruppe werden. Und es soll nicht bei dem einen Container bleiben, teilt die Stadt mit. Ein zweiter soll kommen, ebenso eine feste Überdachung und eine Stromversorgung.

Dennoch ist Wachenbuchen ein Schwerpunkt des Vandalismus. Im September ging es dem Anwohner Karl-Heinz Kaiser - den meisten als Stadtverordnetenvorsteher bekannt - das nächtliche Treiben schlicht zu weit: Unbekannte hatten einen jungen Baum vor einer Sitzbank an der Weggabelung Kilianstädter Straße/Am Windecker Weg umgeknickt und darüber hinaus ihren Müll auf das Gelände der dortigen städtischen Kindertagesstätte geworfen. Und das, obwohl sich direkt neben der Bank ein Abfalleimer befindet.

 

Elektrobus:

Anfang September 2018 testen Maintaler Stadtverordnete erstmals einen E-Bus von Georg Eitenmüller aus Michelstadt. Der Bus wird in China gebaut und von dort importiert, viele Teile, Batterien und Achsen zum Beispiel, werden aber in Deutschland beziehungsweise in der EU gefertigt, der Bus entspricht hier geltenden Standards und Normen. Das Land Hessen fördert die Anschaffung mit 204.000 Euro. Die Anschaffungskosten liegen derzeit noch ungefähr bei dem Doppelten im Vergleich zu einem Dieselbus. Für die Anschaffung muß der Stadtverkehr mit Kosten in Höhe von derzeit rund 500.000 Euro rechnen – nur für den E-Bus, ohne die nötige Lade-Infrastruktur. Die jährliche Wartung und Instandhaltung werden mit knapp 10.000 Euro zu Buche schlagen. Ab 2019 oder eventuell erst 2020 soll der Bus als Pilotprojekt dann auf der Linie MKK-22 zum Einsatz kommen.

 

Maintal Immobilien Gesellschaft:

Am 1. Oktober 2018 nimmt Daniel Schächtele seine Arbeit als Geschäftsführer der Maintal Immobilien Gesellschaft mbH und Co. KG auf. Der 40-Jährige ist Diplom-Bau­ingenieur und leitete bislang die Hanauer Niederlassung eines Frankfurter Unternehmens für Straßenbau- und Asphaltarbeiten. Bei seinem vorherigen Arbeitgeber war er im Hoch- und Schlüsselfertigbau tätig. Immerhin setzte sich Schächtele auch gegen den Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber durch, der sich bekanntlich ebenfalls auf den Posten beworben hatte. Schächtele startet zunächst nur mit einer weiteren Mitarbeiterin.

 

Maintalbad:

Die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für das Maintalbad im November 2018 zeigte letztlich nur zwei Optionen auf. Einerseits kämen Minimalinvestitionen in die Sanierung in Frage, was einem Sterben auf Raten gleichkäme, oder ein Befreiungsschlag in Gestalt eines Neubaus. Einer der Vorschläge einer Machbarkeitsstudie: Ein echtes Kombibad, also die ganzjährige Parallelöffnung von Hallen- und Freibad. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Weitere Marktnischen wären ein separates Kursbecken, eine Röhrenrutsche, eine Sauna oder Wasserspielgärten im Hallen- und Freibad. Dieser Befreiungsschlag würde zwischen 16,2 und 22,3 Millionen Euro – je nach Variante – kosten. Hinzu käme bei allen drei Varianten die Erneuerung des Freibads mit separatem Erlebnis-, Schwimm- und Sprungbecken, um die Nutzungskonflikte, die sich im Multifunktionsbecken im Freibad ergeben, zu beheben.

 

Regionalbahn nach Frankfurt nicht mehr über Maintal:

Ab 9. Dezember wird der Regionalzug RB 51, der bislang wochentags um 7.35 Uhr am Bahnhof Maintal-Ost hält und in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof fährt, nicht mehr in Maintal Station machen, er wird ab Hanau südmainisch fahren Die nordmainische Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt gehöre zu den am stärksten ausgelasteten Strecken im Rhein-Main-Gebiet. Durch die enge Zugfolge steigt das Risiko für Verspätungen. Um dennoch den Fahrgästen aus Maintal gegen 7.30 Uhr eine schnelle Verbindung zum Frankfurter Haupt­bahnhof zu bieten, werde der Regionalexpress RE 50 um 7.24 Uhr zusätzlich in Maintal-Ost halten. Mit diesem Zug erreichten die Pendler um 7.40 Uhr den Frankfurter Hauptbahnhof.

 

Hofladen Steup in Wachenbuchen:

 Im Hofladen Steup in Wachenbuchen. wird in der Vorweihnachtszeit praktisch rund um die Uhr gebacken. Drei Generationen der Familie Steup unterstützen die Produktion. Die Spezialität Honiglebkuchen muss schon im Sommer vorbereitet werden. Der Grundteig aus etwa gleichen Teilen Honig und Mehl wird im Sommer angesetzt und reift dann bis Ende November. „Wir verwenden Honig aus Hochstadt und Mehl aus unserer eigenen Produktion. Wir bauen Dinkel an, Weizen, Gerste, Raps, Erdbeeren und Kürbis.“ Das Mehl wird in Schöneck-Büdes­heim in der Mühle bei Philippi gemahlen, die Erdbeeren werden zur hauseigenen Konfitüre verarbeitet. Wir verkaufen nur eigene oder regionale Produkte. Jeden Freitag ist Bauernbrottag. Gebacken wird Dinkelbrot mit Getreide aus eigenem Anbau. Im Sommer genießen die Gäste gerne ein selbst gemachtes Eis, sitzen im Hof, trinken Kaffee oder auch mal einen Secco und dazu ein Stück hausgemachten Kuchen.

 

Ehemalige Polizeistation:

Der Bauzeitplan für das ehemalige Polizeigebäude an der Kirchgasse sieht eine Fertigstellung des Gebäudes im Herbst 2022 vor. Die Sanierung der ehemaligen Polizeistation ist aber deutlich aufwendiger, weil einzelne Bauabschnitte des mehrere Jahrhunderte alten Gebäudes unter Denkmalschutz stehen. Die Planungen haben 2018 mit der Übergabe der Schlüssel durch die Polizei als vorherigem Mieter begonnen. Ende 2018 ist die Festlegung für den Umbau in ein Verwaltungsgebäude beschlossen worden. Nach mehreren bautechnischen Untersuchungen sind Mai 2020 drei Varianten für das Gebäude mit entsprechender Kostenberechnung vorgestellt worden. Im August 2020 wurde dann der Ausbau ohne Dachgeschoss beschlossen. Im August 2021 wurde demnach der Bauantrag genehmigt, die Abstimmung mit dem Denkmalschutz war langwierig. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2022 geplant.

 

Vorschläge zum Verkehr:

Drei Vorschläge brachten die Sozialdemokraten im Dezember in die Stadtverordnetenversammlung ein: Eine Expresslinie zwischen den Maintaler Bahnhöfen zur U-Bahn-Station in Bergen-Enkheim in den Stoßzeiten zwischen 6.30 und 9.30 Uhr, die Freihaltung einer Fahrspur auf der A 66 in den Stoßzeiten für den ÖPNV und Fahrgemeinschaften ab drei Personen sowie die Einführung eines Frankfurt-Rhein-Main-Tickets zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Preis von 365 Euro jährlich.

Expressbusse verbinden ab dem Winterfahrplan 2020 im Berufsverkehr zwischen 5 und 9 Uhr sowie zwischen 16.30 und 21.30 Uhr die Stadtteile auf kurzen Wegen mit der U-Bahn-Station in Enkheim. Als MKK 23E verbindet die Buslinie im 45-Minuten-Takt das Opeleck in Dörnigheim über die Stationen „Maintal-Halle“, „Betriebshof, „Bahnhof Maintal-Ost und „Birsteiner Straße" mit Enkheim und umgekehrt. Die Fahrtzeit beträgt jeweils 15 Minuten. Die Linie MKK 25E verbindet alle 45 Minuten die Raiffeisenstraße in Wachenbuchen über die Haltestellen „Brucknerstraße“, „Wachenbucher Straße“, „Bürgerhaus Hochstadt“ und „Bahnhofstraße“ mit Enkheim und umgekehrt in nur 21 Minuten. Die beiden neuen Linien, für deren Betrieb 330.000 Euro pro Jahr veranschlagt wurden, sollen zunächst für die Dauer eines Jahres erprobt werden.

 

Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter:

Neuer ehrenamtlicher Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter der Stadt Maintal ist Ende des Jahres 2018 Peter Schieche. Er will erreichen, dass sich mehr Maintaler umweltfreundlich und gesund fortbewegen – und dies auch sicher und komfortabel tun können. Peter Schieche lebt seit mehr als 30 Jahren in Hochstadt. Von seinem Wohnort aus radelte er mehrmals pro Woche, manchmal täglich, zu seinem Arbeitsort in Hanau-Wolfgang.

 

Fahrrad­club:

Seit 2018 gibt es eine Ortsgruppe des allgemeinen deutschen Fahrrad­clubs in Maintal. Diese Mitglieder setzen sich für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs in Maintal ein und haben auch schon einige Anliegen umsetzen können. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder des AFDC im Stadtteilzentrum in Bischofsheim und diskutieren über die Anliegen. Das Ziel ist es, die Infrastruktur in ganz Maintal und die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer zu verbessern und dabei auch ein kompetenter Ansprechpartner für die Stadt zu sein. Zudem engagiert sich der ADFC auch ehrenamtlich. Im Jahr 2019 konnten einige Einnahmen durch das Codieren von Fahrrädern eingenommen werden. Mehrere Projekte wurden in Maintal bereits verwirklicht. Man schenkte der Stadt die Fahrradständer für das Stadtteilzentrum. Bis die Montage durch die Stadt dann erfolgte und die neuen Fahrradständer standen, dauerte es bis vergangenen November.

 

Fähre Dörnigheim:

Seit dem 10. Oktober 2017 liegt die Fähre in Dörnigheim still. Der Landkreis Offenbach als Eigentümer hat den bestehenden Pachtvertrag mit der Maintaler Familie Spiegel fristlos gekündigt, weil die Familie sich nicht an Auflagen gehalten und die Fähre überladen haben soll

Die Fähre ist zudem in die Jahre gekommen und reparaturbedürftig.

Der Kreis Offenbach sagt, es gebe sechs Interessenten für den Betrieb der Fähre. Der Kreis Offenbach bescheinigte dem Schiff in seinem Ende Oktober 2017 vorgelegten Bericht eine grundsätzliche Fahrtüchtigkeit. Das gilt allerdings nicht für den Motor, der dem Pächter Spiegel gehört, aber häufig ausfällt. Der Kreis Offenbach strebe weiterhin eine Wiederbelebung der Fährverbindung an.

Für Überraschung sorgt im Juni 2018 der Vorstoß der Stadt Hanau, sich bei der Neugestaltung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für eine Mainbrücke zwischen Dörnigheim und Kesselstadt nach Mühlheim stark zu machen.

Im Sommer 2018 hatten sich MKK-Landrat Thorsten Stolz (SPD), Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber, Mühlheims Bürgermeister Daniel Tybussek) sowie Landrat Quilling und Erste Kreisbeigeordnete Jäger darauf verständigt, dass die seit Oktober 2017 stillgelegte Mainfähre zwischen Mühlheim und Dörnigheim dauerhaft erhalten bleiben soll. In einem ersten Schritt sind die beiden Kreise in Vorleistung getreten und haben die Kosten für die Instandsetzung und Reparatur übernommen. Für rund 55.000 Euro wurden unter anderem die Hochseilanlage erneuert und der Liegeschaden beseitigt. Der Main-Kinzig-Kreis hatte die Reparaturarbeiten mit 15.000 Euro bezuschusst.

Im Februar 2019 stand der Kreis Offenbach offenbar in Verhandlungen mit einem möglichen Pächter. Knackpunkt allerdings könnten die Betriebskosten werden. Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises hat im Februar in seiner Sitzung beschlossen, den Maintaler Anteil in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro in einer Anschubfinanzierung zu schultern und auch ein Anteil des Betriebsmittelzuschusses der Stadt Maintal vorerst zu übernehmen. Die Stadt Maintal müsste die Stadt bis zu 3.221 Euro monatlich reinbuttern.

Am 25. März konnten sich SPD, WAM und Grüne in der Sitzung der Stadtverordneten in einem gemeinsamen Änderungsantrag auf finanzielle Zusagen einigen. Anstelle des vom Magistrat vorgeschlagenen monatlichen Zuschusses, der sich bei einer Vertragslaufzeit bis 2022 auf knapp 123.000 Euro summiert hätte, stellten die drei Fraktionen nun einen Betriebskostenzuschuss von insgesamt 50.000 Euro sowie einen Instandhaltungszuschuss von jährlich 25.000 Euro in Aussicht.

Im März sagte die Maintaler Stadtverordnetenversammlung finanzielle Unterstützung zu, nur wenige Tage später zog Mühlheim nach. Es folgten die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Pächter Mahir Kolbüken, der der einzige Bieter war. Mahir Kolbüken aus Heussenstamm war seit 1. Juni 2019 offiziell Betreiber der Fähre.

Sechs Wochen lang haben Schiffbauer Viktor Rawwe und ein Kollege jeden Tag am Mainufer gewerkelt, haben unter anderem Bolzen erneuert und das Schiff in drei Schichten konserviert. und den kompletten Rumpf ausgetauscht. Das Fährzeugnis war so für die nächsten fünf Jahre gültig. Die Fähre sollte täglich von 6 bis 21 Uhr verkehren. Dafür wurden drei Vollzeit- und vier Teilzeitbeschäftigte eingestellt.

Am 5. Juli 2018 wurde die Fähre durch die Firma Eisele zu Wasser gelassen. Bereits am ersten Tag, Montag dem 8. Juli, ist die Fähre kurz nach 11 Uhr kurz nach dem Ablegen in Richtung Mühlheim leicht nach links abgedriftet. Anschließend hat der Motor aufgeheult und das Schiff sich um die eigene Achse gedreht und ist abgetrieben. Neben dem neuen Betreiber, Mahir Kolbüken, und seinen Mitarbeitern, waren während des Unglücks zwei PKW mit ihren Fahrern auf der MS Dörnigheim auf dem Weg nach Mühlheim.

Der Dörnigheimer Bernd Schwander erhob schwere Vorwürfe gegen den neuen Betreiber

Schwander sagt, er sei von 1992 bis 2009 als Fährmann auf der MS Dörnigheim unterwegs gewesen und verfüge über einen einfachen Fährführerschein, der aber nur für die Strecke zwischen Mühlheim und Dörnigheim gültig sei. Aber er wollte Kolbüken als Aushilfe im Fährbetrieb unterstützen.

Bis 10 Uhr sei der Betrieb ganz normal vonstatten gegangen. Dann habe er die MS Dörnigheim vorübergehend verlassen. Danach ist niemand mehr an Bord gewesen, der über eine gültige Fahrerlaubnis verfügte. Er habe die Fähre an Land angebunden und den Motor ausgeschaltet. Zudem habe er den Fährbetreiber Kolbüken und dessen Mitarbeiter noch einmal darauf hingewiesen, dass diese das Schiff nicht bewegen dürften. Kolbüken aber sagte auf Nachfrage: „Die Fähre wird während des Betriebes nie angebunden und der Motor wird auch nicht ausgestellt“.

Schwander hat dann Ursula Schäfer besucht, die mit ihrem Mann zusammen von 1975 bis 2002 Betreiberin der Mühlheimer Fähre war. Gegen 11.30 Uhr, als die beiden gerade Kaffee tranken, rief Kolbüken die ehemalige Fährbetreiberin an und sagte: „Ich treibe Richtung Fahrwasser´“. Dementsprechend hätte Panik an Bord geherrscht. Schäfer hat ihm erklärt, an Bord gebe es einen Bootshaken, mit dem hätte man versuchen können, sich ans Ufer zu ziehen. Dies habe jedoch anscheinend nicht funktioniert.

Zum Ablauf der Havarie hat Schwander eine genaue Vorstellung: Die Fähre muß ei der Überfahrt ziemlich stark gegen die Strömung gestellt werden und erst im letzten Augenblick wieder auf die Landerampe ausgerichtet werden. Wenn man an- und ablegt, müssen die beiden Propeller eine bestimmte Position haben. Die Fähre ist dann vermutlich in Richtung Mühlheimer Schleuse flussaufwärts geahren. Daraufhin seien die Mitarbeiter in Panik geraten und hätten versucht gegenzusteuern. Das Gierseil, das normalerweise straff gespannt ist, sei dann wegen der fehlenden Spannung gemeinsam mit den zwei Stabilisatorenseilen unter Wasser geraten. Durch den Versuch gegenzusteuern, habe sich die Fähre um ungefähr 180 Grad gedreht. Aus diesem Grund seien die Steuerungspropeller, die sich sonst auf der anderen Seite der Fähre befinden, in die Nähe der Seile geraten. „Die Stabilisatorenseile sind dann unten in die Propeller gekommen, daraufhin sind sie gerissen und der Motor hat abgewürgt.“ Dann hätte die Fähre nur noch am Gierseil gehängt und wäre navigationsunfähig gewesen.

In Kolbükens Variante der Ereignisse soll sich jedoch alles ganz anders abgespielt haben: „Richtig ist, dass der Fährschiffer, Herr Schwander, mir gegen 7 Uhr plötzlich und unerwartet mitgeteilt hat, dass er gegen 8 Uhr einen Arzttermin habe“, erinnert sich der Heusenstammer Fährbetreiber. „Nachdem ich ihm gegenüber mein Unverständnis mit meinem Gesichtsausdruck deutlich gemacht habe, teilte er mir ausdrücklich mit, dass er seinen Dienst weiter versehen wird und den Arzttermin absagt.“

Daraufhin soll Schwander telefoniert haben, weshalb Kolbüken davon ausging, dass der Fährmann seinen zuvor erwähnten Arzttermin absage „Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich jedoch Herr Schwander unerlaubt und völlig unbemerkt von der Fähre entfernt, welches nur bei dem kurz zuvor erfolgten Erreichen der Dörnigheimer Seite passiert sein kann.“

 

Der Kreis Offenbach hat den Betrieb der Fähre zwischen Mühlheim und Maintal-Dörnigheim am 13. November erneut ausgeschrieben. Anfang Dezember teilte der Kreis Offenbach mit, hat sich ein Interessent auf die Ausschreibung des Fährbetriebs gemeldet. Aber im Januar 2020 hieß es: Das Angebot erfüllte weder die formalen Kriterien noch war es inhaltlich ausreichend. Daher sei dem Kreis Offenbach als Eigentümer der Verbindung zwischen Dörnigheim und Mühlheim keine Alternative geblieben, als das Vergabeverfahren offiziell zu beenden.

Die Bürgerinitiative für die Wiederinbetriebnahme der Fähre schlug daraufhin vor, zukünftige Betreiber könnten durch eine eigene Ausbildung engagiert werden. Oder man könnte einen Eigenbetrieb gründen. Aber die Mehrheitsfraktionen von CDU und SPD haben das im vorberatenden Bauausschuss schon abgelehnt.

Der Kreis Offenbach gab Anfang Juni bekannt, hat sich der Kreisausschuss dafür ausgesprochen, den Fährbetrieb dauerhaft einzustellen. Für die Suche nach Fährleuten mit Patent gibt es keinen Markt. Von neun Bewerbern wäre somit nur ein Fährmann qualifiziert gewesen. Für einen angemessenen Betrieb seien jedoch drei bis vier Fährmänner notwendig. Daher sei die Überlegung aufgekommen, selbst Personal auszubilden. Laut Abschlussbericht des Kreises zur Mainfähre war es jedoch nicht möglich, Ausbilder zu finden.

Zudem soll zusätzlich der Einsatz einer Motorbootfähre für Fußgänger und Radfahrer in Betracht gezogen werden. Das Vorbild für eine solche Motorbootfähre sehen diese in der Maintaler Vergangenheit. Damals wurde bei Hochwasser zusätzlich zur Fähre ein „Nachen“ mit Dieselmotor eingesetzt, um Fußgänger und Fahrradfahrer über den Main zu transportieren. Ein einfacher Motorbootführerschein sowie die Genehmigung zur Personenbeförderung würden genügen

Am Mittwoch, dem 24. Juni 2020, beschloss der Kreistag des Landkreises Offenbach mehrheitlich die endgültige Stilllegung der Fähre. Es gab dann noch mehrere Rettungsversuche:

Am Mittwoch, 14. Oktober, dem Vortag des dritten Jahrestages der Stilllegung, kam es um 16 Uhr zu einer kurzzeitigen Wiederaufnahme einer Fährverbindung zwischen Mühlheim und Maintal. Möglich wird dies mit Hilfe der Fähre, die für gewöhnlich zwischen den Frankfurter Stadtteilen Schwanheim und Höchst verkehrt. Diese ist für die symbolische Überfahrt für einen Tag gechartert worden.

Anfang Februar 2021 hat der Kreistag sich mehrheitlich sowohl gegen neue Gespräche über eine Wiederaufnahme der Fährverbindung als auch gegen eine kleinere Fähre ausgesprochen.: Die Stadt Maintal hat entschieden, dass sie keine neuen Fährmodelle will und damit sind auch die Bemühungen des Kreistages beendet. Die Stadtverordneten entschieden sich am Montag, dem 9. November 2021 auf Anraten des Magistrats gegen die Anschaffung einer Personen- und Fahrradfähre. Im Oktober wurde die Mainfähre MS Dörnigheim bis auf Weiteres an einem Anlegeplatz im Osthafen der Stadt Frankfurt am Main geschleppt.

Im Dezember wurde sie für einen Euro über Ebay angeboten. Gekauft hat sie der Betreiber des Maintaler Jachthafens Heinz Uecke zum Preis von 6.850 Euro. Wie die Fähre in Zukunft genutzt werden kann, ist noch unklar. Allerdings stehen laut Uecke bereits viele Ideen im Raum: So könnte etwa der ansässige Segelverein sein Vereinsheim darauf bauen und die Fähre als Bootsanlegestelle nutzen. Auch ein „Café zur alten Fähre“ wäre denkbar, an dem Radfahrer bei einem Blick auf den Main eine Pause einlegen könnten. Zum Einsatz kommen soll sie auch gegen Ende der Sportboot-Saison für Wartungs- und Pflegearbeiten im Hafengebiet. Sie ist ideal, um einen Bagger aufzuladen und Baumschnittarbeiten vom Fluss aus durchzuführen. Auf jeden Fall solle aber am Ufer ein Hinweisschild oder eine Tafel angebracht werden, das die Geschichte der MS Dörnigheim (Baujahr 1963) in der fast 120-jährigen Geschichte der Fährverbindung erzählt.

 

2019

 

Bürger- und Dienstleistungszentrum:

Die Ideen für ein neues, zentrales Rathaus, das im Bereich des Bahnhofs Maintal-Ost in Dörnigheim hätte entstehen können, wurden Anfang des Jahres zu den Akten gelegt. Von diesen Überlegungen übrig geblieben ist das geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum, denn mit dem dortigen Bus­bahnhof ist eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Noch in diesem Jahr sollte die Umsetzung des Projekts beginnen. Denkbar ist unter anderem den zentralen Stadtladen dort unterzubringen. Außerdem könnten von der Öffentlichkeit häufig besuchte Einrichtungen der Verwaltungen dort ihren Platz finden.

Mit dem Haushalt 2019 beschlossen Maintals Parlamentarier, den Altbauflügel des Rathauses inklusive des Grundstücks an der Sandgasse zu veräußern. Die Stadtverwaltung soll auf drei Standorte verteilt werden: Rathaus an der Klosterhofstraße, ehemaliges Polizeigebäude an der Dörnigheimer Kirchgasse und das Bürger- und Dienstleistungszentrum als einziger echter Neubau.

Die Verwaltung war einmal in Hochstadt zentralisiert worden, um weite Wege zwischen den einzelnen Abteilungen zu vermeiden. Bei zukünftig drei Verwaltungsstandorten wird es wieder an sich unnötige Fahrten geben. Der Busbahnhof liegt zwar zentral, aber wer fährt schon mit dem Bus? Wo soll aber der parken, der mit dem Auto kommt? Wo parken die städtischen Angestellten? Schon jetzt sind auf beiden Seiten des Bahnhofs die Parkplätze knapp. Die jetzigen Park-and-ride-Parkplätze werden weichen müssen.

 

Altlasten:

Ende Januar 2019 wurden die Anwohner des Gebiets innerhalb der Straßen Waldstraße, Fechenheimer Weg, Friedhofstraße und Eugen-Kaiser-Ring informiert, daß auf ihren Grundstücken möglicherweise Altlasten vorliegen in Form von Trümmerresten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nicht brauchbare Schuttteile aus Frankfurt wurden damals dazu verwendet, das Feuchtgebiet für eine Bebauung nutzbar zu machen. Ende 2016 buchstäblich kamen sie beim Erweiterungsbau der Waldschule wieder zutage. Säuglinge und Kleinkinder sollen nicht direkt auf und mit der Erde spielen, Erwachsene sollten nach Garten- und Erdarbeiten die Hände immer gründlich waschen. Vom Anbau von Wurzel- und Knollengemüse wird abgeraten.

 

Real-Markt:

Der Metrokonzern plante schon länger, den Real-Einkaufsmarkt an der Wingertstraße mit

 62 Mitarbeitern zu verkaufen. Eigentümer des Grundstücks sowie des Gebäudes ist aber die Carlton Group. Diese möchte in Kooperation mit der Stadt Maintal das Gelände neu bebauen, um den Ortseingangsbereich positiv zu entwickeln und aufzuwerten. Im Februar 2019 wurde die Sache wieder einmal spruchreif. Man hatte einen Vollsortiment-Anbieter im Blick, dazu auch einen Discounter und weitere Fachgeschäfte, einen Drogeriemarkt und Bäckereien.

 

Hochhaus mit 60 Wohnungen:

Im April 2019 stellte Ido Michel, der Eigentümer der Michel-Hotelkette, seinen Plan vor, neben seinem Hotel „Best Western“ an der Südwest-Ecke des Grundstücks ein Hochhaus mit 60 Wohnungen in 17 Geschossen zu errichten. Das wäre ohne Frage ein Hingucker am westlichen Stadteingang von Dörnigheim, aber dazu wäre eine Änderung des Bebauungsplans nötig, weil nach dem jetzigen Plan auf dem Grundstück lediglich Hotelbauten zugelassen sind.

Für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss wäre eine öffentliche Nutzung denkbar, beispielsweise mit einer Arztpraxis, einem Café, einem Fitnessstudio oder Ähnlichem. Die Mietwohnungen sind barrierefrei geplant und sollen eine Größenordnung von 70 bis 75 Quadratmetern. Für alle Wohnungen ist ein Balkon oder eine Loggia vorgese­hen.

Das Grünkonzept sieht unter anderem vor, den Ringwall zur Kennedystraße und zur Querspange zu verdichten. Mit dem Turm würde ein wichtiger Beitrag zur Schaffung von Wohnraum geleistet, und das mit möglichst geringem Flächenverbrauch und hätte unter anderem durch Technik wie Erdwärmespeicher eine gute Wirtchaftlichkeit. Daher auch der Name, den die Planer dem Projekt gegeben haben: „Green Tower“.

Die FDP lehnte gleich ab, weil nach dem Stadtentwicklungskonzept in der Regel keine neuen Häuser gebaut werden sollen, die mehr als vier Vollgeschosse haben. Es gehe zwar darum, mehr Wohnraum zu schaffen, insbesondere bezahlbaren Wohnraum, dies dürfe aber nicht um den Preis der Verschandelung des mittelstädtischen Stadtbilds passieren. Hochhäuser sind kein Beitrag zu einer gesunden Durchmischung der Stadtbevölkerung und bringen großes soziales Konfliktpotenzial mit sich. CDU und SPD aber waren für den „Green Tower“: Mit ihrer Mehrheit stimmten Ende Mai CDU und SPD im Ausschuß schließlich für den Antrag und damit für die Änderungen des Bebauungsplans.

In der Stadtverordnetenversammlung befürworten im Juni alle Fraktionen die Wohnbebauung auf dem Gelände des Michel-Hotels mit einem 30-prozentigen Anteil an günstigen Mietwohnungen. Aber bei der maximalen Ausnutzung des Grundstücks und der geplanten 17-geschossigen Bebauung hört die Einigkeit dann auf. Für die Änderung des Bebauungsplans gab es trotz aller Widerstände schließlich eine Mehrheit.

Das weitere Vorgehen in Sachen „Green Tower“ sieht nun vor, dass der Maintaler Magistrat zunächst einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor Ido Michel schließt, in dem eine Mindestquote von 30 Prozent gefördertem Mietwohnungsbau, ein Mobilitäts- sowie ein Energiekonzept festgelegt werden. Dieser Vertrag, den alle Fraktionen befürworten, muss zunächst befürwortet werden, bevor der Bebauungsplan im Sinne von CDU und SPD beschlossen wird. Damit ist der erste Schritt in Richtung „Green Tower“ getan, auch wenn das letzte Wort in der Sache noch lange nicht gesprochen ist.

 

Bahnhofs Maintal-Ost:

Die Barrierefreiheit des Bahnhofs Maintal-Ost ist seit Jahren ein Dauerthema. Durch die Erhöhung der Bahnsteige, die in der Zwischenzeit erfolgte, hat sich die Ein- und Ausstiegssituation für die Fahrgäste mittlerweile verbessert. Ein nach wie vor bestehendes Problem ist jedoch die Treppe. Es wird aber auch im April 2019 so bleiben, daß zumindest das Gleis in Fahrtrichtung Frankfurt nicht barrierefrei zu erreichen ist. Zwar plant die Deutsche Bahn eine Modernisierung des Haltepunkts, nach der eine Rampe sowie Aufzüge den Zugang zum Bahnsteig ermöglichen sollen, allerdings erst im Zuge der Realisierung der Nordmainischen S-Bahn.

 

Baugebiete Eichenheege

Im April 2019 ist rund vier Jahre nach Abschluss des städtebaulichen Vertrags das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Gelände der Firma Intubau in der Dörnigheimer Eichenheege nahe des Bahnübergangs so gut wie fertiggestellt. Einzig das im Bauplan Haus A genannte Gebäude am nordwestlichen Rand des Gebiets fehlt noch. Dort sollen die im städtebaulichen Vertrag vereinbarten 15 sozial geförderten Mietwohnungen entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit deren Bau begonnen werden. Der Bauträger, das ist in diesem Fall die City 1 Grundbesitz GmbH, die ihren Sitz in Neu-Isenburg hat.

Auf dem ehemaligen Sportplatz möchte die Stadt im August 2019 ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept umsetzen und die Wohn- und Lebensqualität innerhalb des Quartiers erhöhen. Das städtebauliche Konzept sieht eine Mischung aus Mehrfamilien-, Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern vor. Fest steht bereits, dass die städtische Maintal Immobilien-Gesellschaft auf einem Teil der insgesamt 2,7 Hektar großen Fläche drei Mehrfamilienhäuser mit geförderten Wohnungen errichten wird. 42 Einheiten sind vorgesehen.

Weitere Mehrfamilienhäuser wird es in der Gebietsmitte geben. 60 Wohneinheiten, verteilt auf drei Gebäudekomplexe, die sich um eine Grünfläche gruppieren, sollen dort entstehen. Die Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser werden indessen am Waldrand liegen und das Neubaugebiet einfassen. Hier ist zudem eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen für die Bewohner geplant.

Ansonsten sind nur 161 Parkplätze Vorgesehen für rund 138 Wohneinheiten, davon 13 Besucher- und vier Carsharing-Stellplätze. Die geplanten Stellplätze für die Bewohner sollen entlang der einzig öffentlich befahrbaren Straße – denn das Gebiet soll nicht nur autoarm, sondern weitgehend auch autofrei sein – und am südlichen Waldrand entstehen. Ein Besucherparkplatz ist im Eingangsbereich geplant.

In der Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorentwurf verworfen, nicht nur wegen der Stellplätze, sondern ebenfalls die Anordnung der Wohngebäude, die angedachte Lage des Spielplatzes, das noch nicht ausdefinierte Energiekonzept und einige weitere Planungsdetails

Im neuen Entwurf wurde die Anzahl der Stellplätze erhöht, die aber weiterhin dezentral an den Außenbereichen des Baugebiets liegen. Es wird Auto-Ladestationen geben und E-Roller-Ladestationen, der Einsatz von Erdwärme-Pumpen zur Energieversorgung. Letztlich verabschiedete der Bauausschuss gegen die Stimmen der SPD das überarbeitete Konzept, wobei die Sozialdemokraten für die Stadtverordnetenversammlung Zustimmung signalisierten

 

Konrad-Höhl-Straße:

In Hochstadt wurde 2019 der gesamte Straßenaufbau in der Konrad-Höhl-Straße erneuert und zudem im oberen Tteil der östliche Gehweg ausgebaut.

 

Radweg Bischofsheim-Hochstadt:

Der Radweg „R4“ zwischen der Hochstädter Straße und dem Parkplatz vor dem Aldi Bischofsheim wurde bis Anfang August 2019 grundhaft erneuert sowie der Parkplatz vor dem Kochberg ausgebaut.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim:

Im Rahmen des Programms zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung konnte in Bischofsheim der internationale Gemeinschaftsgarten aufgebaut werden. So war auch die Gartengruppe im Juli 2019 auf dem Markt der Möglichkeiten als Vertreterin für das Stadtteilzentrum Bischofsheim dabei.

 

Opel-Eck:

Im Oktober 2019 hat es die Stadt geschafft, gemeinsam mit dem Eigentümer einen belastbaren Plan für die Zukunft des rund 1.800 Quadratmeter großen Geländes zu erstellen. In drei Jahren sollte nun zwischen Kennedy- und Berliner Straße ein moderner, ansehnlicher Mix aus Wohnbebauung und Ladenlokalen entstehen. Im Erdgeschoss der neuen Bebauung sollen sich Ladenlokale befinden, darüber in mehrgeschossiger Bauweise Wohnungen. Außerdem soll eine Tiefgarage gebaut werden.

 

Gewerbegebiet Maintal-West:

In Bischofsheim entsteht ab Oktober 2019 in Kooperation mit der Nachbarstadt Frankfurt auf einer Fläche von 15 Fußballfeldern das Gewerbegebiet Maintal-West auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei Frankfurt. Im Frühjahr 2020 beginnt die Stadt Maintal mit der Erschließung des Geländes, einschließlich eines Straßenbaus auf Frankfurter Stadtgebiet.

Zwei weitere Gewerbegebiete seien noch geplant: Eines in Bischofsheim in der Nähe der „Grünen Mitte“ und eines in Main-Nähe zwischen Dörnigheim und Hanau. Hier soll eine Mischform aus Neubaugebiet und Gewerbeansiedlung entstehen.

 

Kostenloses WLAN in Maintal:

Am historischen Rathaus soll ein kostenloser WLAN-Hotspot ganz ohne Beschränkungen bei der zeitlichen und inhaltlichen Nutzung eingerichtet werde. Dies geschieht im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Dorflinde“ des Landes Hessen, das eine Förderung von bis zu 1.000 Euro pro installiertem Hotspot und bis zu 10.000 Euro je Kommune vorsieht. „Digitale Dorflinden“ soll es dann in Dörnigheim im Kinderclub und Bonis Treff, auf der Sportanlage „Dicke Buche“ und im Bereich der Freien Turnerschaft Dörnigheim geben, in Bischofsheim auf dem Marktplatz und auf dem Gelände des FSV Bischofsheim und im Bürgerhaus sowie im Kinder- und Jugendhaus, in Hochstadt rund ums Historische Rathaus und im Bürgerhaus sowie in Wachenbuchen im Bürgerhaus.

 

Mainufer:

Anfang des Jahres 2019 fand sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Stadtleitbildgruppe Mainufer zusammen, um Vorschläge für Maßnahmen zu erarbeiten, die auf eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität abzielen. Es gab Meinungsverschiedenheiten über die Verwendung der 100.000 Euro, die die Stadtverordnetenversammlung bewilligt hatte: Sollen diese investiert werden, um das Mainufer aufzuwerten, um damit die Grundlagen für zukünftige kulturelle Veranstaltungen zu schaffen oder müssen mit den Geldern infra­struk­turelle Voraussetzungen für den Pächter der Mainkultur geschaffen werden, um das gastronomische Angebot zu stärken?

Am 15. August, kam es zu einem Austausch in der Sommergastronomie der Mainkultur. Dabei zeigte sich, dass über die Fortführung des Angebots über alle Parteigrenzen hinweg politischer Einigkeit besteht.  Für Pächter Ahmet Cetiner ist der vorliegende Maßnahmenkatalog kein Beitrag, um die Mainkultur wirtschaftlich zu betreiben. Vorgesehen sind: Sanierung des Fährsockels, Installation von Beleuchtung, Abwasseranschluss, Bau einer Freitreppe oder Einrichtung einer Eventfläche, aber auch Fundamente für die Gastronomie-Container und eine Beschattungsmöglichkeit.

Die Frage, wie eng oder weit der Begriff „Kultur“ mit Blick auf die „Mainkultur“ gefasst werden soll, war im Dezember ein Dreh- und Angelpunkt der Diskussionsrunde. Die einen wünschen sich ein stärkeres kulturelles Angebot im engeren Sinne, die anderen sehen in der „Mainkultur“ durchaus einen Beitrag zur Kultur. „Kultur ist mehr als nur Theater. Kultur entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen“, sagte Bürgermeisterin Böttcher.

Auf 94.000 Euro schätzt man die Kosten für einen festen Untergrund für die „Mainkultur“ (zirka 20.000 Euro), für eine Einhausung der Mülltonnen (15.000 Euro), für einen sogenannten WLAN-Access-Point (1.500 Euro), für die Herstellung von Bodenfundamenten für Gastronomie-Großschirme (8.000 Euro). Eine Abwasserpumpstation wäre mit 50.000 Euro der teuerste Posten. Auch die Wasser- und Stromanschlüsse für die Gastronomie am Mainufer sind wichtig.

 

DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“:

Die Gewerkschaft Verdi hat im April 2019 die Verhandlungen mit der Leitung der drei Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“ um bessere Löhne die Gespräche abgebrochen. Laut Verdi gehe es bei den Löhnen um eine Differenz von bis zu 20 Prozent. Die Gewerkschaft schlägt eine schrittweise Anpassung der Gehälter an das Tarifniveau vor, damit der wirtschaftlichen Situation des Hauses Rechnung getragen werden könne. Die Geschäftsführerin Gudrun Schröter teilte aber der Verdi-Tarifkommission mit, dass sie nicht vorhabe, mit Verdi über einen Tarifvertrag zur Anerkennung des DRK- Reformtarifvertrags zu verhandeln. Die Einrichtungsleitung verfolge stattdessen eine hausinterne Lösung. Der Hintergrund dieser Aussage ist, dass das „Kleeblatt“ mehr Mitarbeiter beschäftige als nötig. Damit wolle man die Pflegequalität erhöhen. Sollte man jetzt die Forderung nach einem Tarifvertrag umsetzen, so müssten Stellen gestrichen werden.

Ende Mai kann es zu einem Warnstreik. Ungefähr 30 der 170 Mitarbeiter zogen in einer Demonstration durch Bischofsheim. Ihre Forderung: bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung und ein Tarifvertrag. Der Zug begann am Bischofsheimer „Kleeblatt“ und zog knapp eine Stunde lang durch den Stadtteil, ehe man am Marktplatz mit einer Bekundung schloss. Besonders die Hauswirtschaftskräfte und Pflegehelfer, also nicht examinierte Pfleger, bräuchten dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ende November einigten sich Verdi und die Geschäftsführung der Maintaler DRK-Seniorenzentren „Kleblatt“ endlich in dem zähen Tarifstreit. Das Ergebnis: Ab Juni 2020 werden die Verträge der rund 170 Beschäftigten der „Kleeblätter“ schrittweise an den so genannten DRK-Reformtarifvertrag angepasst.

 

Telekommunikationsanbieter Drillisch

Erstmals beteiligte sich im Juni 2019 der Telekommunikationsanbieter Drillisch mit Sitz in Maintal-Dörnigheim an der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen. Bislang hat das Unternehmen, dessen bekannteste Tochter „1 und 1“(Ionos) ist, kein eigenes Netz, sondern nutzt die Antennen der nationalen Konkurrenz. Mit der Ersteigerung von sieben Frequenzblöcken für gut eine Milliarde Euro wird Drillisch nun ein eigenes Netz aufbauen. Es wurden sieben Frequenzen ersteigert, mit denen man ein leistungsfähiges 5-G-Netz aufbauen will. Von den 41 Frequenzblöcken entfallen 13 auf die Deutsche Telekom, 12 auf Vodafone auf neun auf Telefónica.

 

Volksbankgelände Wachenbuchen:

Ende 2017 hat die Stadt Maintal das ehemalige Volksbankgelände an der Ecke Raiffeisenstraße / Hanauer Landstraße in Wachenbuchen gekauft. Seitdem steht das markante Gebäude leer. Dass es abgerissen wird, steht bereits fest. Die Stadtleitbildgruppe „Ortsmitte Wachenbuchen“ hat 2019 schon viele Ideen für eine Nachnutzung des Geländes gesammelt, zum Beispiel eine gemischte Bebauung mit Wohnen, Gewerbe und Ladenlokalen. Eine Tiefgarage könnte unter dem Gebäude gebaut werden. Im Erdgeschoss könnte ein Gesundheitszentrums entstehen. Auch öffentliche Toiletten, vor allem für Busfahrer, sind denkbar.

Weitere Ideen für die Nachnutzung sind ein Gründerzentrum, ein Jugendzentrum, ein Lese-Café mit Orientierung zu dem bereits bestehenden Parkplatz mit einer Bewirtung durch Initiativen von Bürgern, Vereinen oder Gewerbetreibenden aus Wachenbuchen. Außerdem bräuchten die Freien Turner Wachenbuchen, die einen Teil des Gebäudes nutzen, mehr Lagerfläche. In einem ersten Schritt wurde bereits der Biergarten neben dem Bürgerhaus neu gestaltet und im Mai neu eröffnet.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim:

Das Programm zur „Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen“ der Hessischen Landesregierung wird im Stadtteilzentrum Bischofsheim ausprobiert. Im Stadtteilzentrum treffen sich monatlich unter dem Motto „Neues aus dem Stadtteil“ Menschen und Gruppen aus Bischofsheim, um sich auszutauschen. Die Gartengruppe beispielsweise kommt einmal pro Woche zusammen, um einen Garten zu pflegen. Das Reparatur-Café bietet alle vier Wochen samstags seine Dienste an. Der Spieletreff ist offen für Eltern mit Kleinkindern. Zudem gibt es das offene Stadtteilzentrum für alle, die einfach mal reinschnuppern wollen. Neben der Frauengruppe, die sich monatlich trifft, hat sich inzwischen eine Männergruppe gegründet. Außerdem bietet das Stadtteilzentrum im Mai auch kostenlose Sozialberatung zu Themen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Grundsicherung und in besonderen Notlagen an.

 

Baugebiet „Am Berghof“ in Wachenbuchen:

Im Bauausschuss gab es im September eine Diskussion über eine angebliche Vereinbarung zur Bebauung des fünf Hektar großen Areals „Am Berghof“, früher Gärtnerei Kaufeld. Im Vorfeld der geplanten Zwangsversteigerung des Gärtnereigeländes im Mai 2015 soll es eine schriftliche Absprache zwischen dem damaligen Magistrat mit Bürgermeister Erhard Rohr­bach und Erstem Stadtrat Ralf Sachtleber sowie dem benachbarten Landwirt Ludwig Stein gegeben haben. Der Landwirt soll damals angekündigt haben, nicht an der Versteigerung teilzunehmen, wenn eine Abstandsfläche von 10.000 Quadratmetern zum angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb diesem zur Nutzung als Ackerfläche überlassen wird.

Zu einer Zwangsversteigerung ist es letztlich nicht gekommen, weil man sich mit den Gläubigern hat einigen können. Diese Vereinbarung aus 2015 bildet aber die Grundlage für ein aktuelles Schreiben, das der Landwirt vergangene Woche an Karl-Heinz Kaiser geschickt hat:

Die zwischenzeitlich an die Maintal Immobilien Gesellschaft übertragene Abstandsfläche soll zurück ins Eigentum der Stadt kommen, wo sie gemäß eines 2017 getroffenen Beschlusses der Stadtverordneten verbleiben soll.

Sollte diese Rückübertragung erfolgen, sieht der Landwirt offensichtlich seine ursprünglich mit dem Magistrat getroffene Vereinbarung ins Gegenteil verkehrt. Deshalb kündigt er in dem Brief in der Frage des Abstands sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, sodaß es in den nächsten drei, vier Jahren keinen Bebauungsplan geben werde. Denn tatsächlich ist der Mindestabstand von 100 Metern zwischen der geplanten Bebauung und dem Aussiedlerhof auf dem derzeit vorliegenden Entwurf unterschritten, um das Flächenpotential stärker auszuschöpfen und mehr Wohneinheiten zu realisieren.

Der Erste Stadtrat setze sich deshalb für einen Kompromiss ein: Verkauf der Abstandsfläche zum derzeit gültigen Bodenrichtwert von Ackerland, um im Gegenzug die Abstandsfläche ohne Konflikte mit dem landwirtschaftlichen Betrieb verringern zu können. In einem weiteren Schreiben des Landwirts an eine andere Fraktion verweist dieser darauf, dass man auf die Maximalforderung von 100 Metern Abstand verzichte, wenn es zu einer Übertragung der Fläche komme. Kaiser äußert aber auch Zweifel darüber, „dass hier nur Ackerland zur Pflege erworben werden soll“ (sondern Hoffnung auf Bauland besteht).

 

Straße „Alt Wachenbuchen:

Ende November 2019 waren die rund 1350 Quadratmeter verkehrsberuhigte Fläche im östlichen Arm der Straße „Alt Wachenbuchen“ fertig. Ein neuer Kanal und neue Wasserleitungen wurden verlegt, darüber ein herbstfarbenes Pflaster und in den Rinnen mit grauem Kopfsteinpflaster. Das oberflächliche Erscheinungsbild des Straßenbelags soll zur Fachwerkumgebung der Häuser in Alt Wachenbuchen passen. Es ist auch besser als der Teerbelag, aber natürlich nicht so wie das alte Pflaster (dieses ist noch im westlichen Teil der Straße erhalten, die einzige Stelle im Maintal, die noch altes Pflaster hat). Daß im verkehrsberuhigten Bereich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind und motorisierte Zeitgenossen Schrittgeschwindigkeit fahren müssen, ist natürlich eher Wunschdenken.

 

Buchhandlung Thieleman:

Ende 2019 schloß die Buchhandlung Thieleman in der Bahnhofstraße 18 in Dörnigheim, Maintals einzige Buchhandlung. Eineinhalb Jahre lang hatte das Ehepaar gesucht und gehofft, dass der Laden weitergeführt wird. Als Karin Thielemann-Kraft 1981 in Dörnigheim ihre Buchhandlung eröffnete – erst in der Hasengasse, sechs Jahre später dann am heutigen Standort in der Bahnhofstraße – hat sie sich damit einen Traum erfüllt. Seit Kindertagen spielen Bücher eine zentrale Rolle in ihrem Leben. Da lag die Lehre als Buchhändlerin nahe. Das war bei ihrem Mann genauso. Zum Service gehört eine umfassende, ganz individuelle Beratung, Bestellungen im Laden, telefonisch oder online über die Homepage mit Über-Nacht-Lieferung und natürlich die Verpackung als Geschenk.

 

Plan einer Seilbahn:

Der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main hat 2019 den Bau von Seilbahnen ins Gespräch gebracht, um Pendlerströme zu entlasten. Ein Standort könnte die Loh zwischen Maintal und Niederdorfelden sein. Klaus Büttner, der Bürgermeister von Niederdorfelden, hatte bereits vor einigen Wochen einen Pendleranschluss mit Seilbahn nach Bad Vilbel vorgeschlagen. Vom Parkplatz am Wald auf der Loh [Große oder Kleine Loh?] könnte eine Seilbahn zum Festplatz nach Bad Vilbel führen. Von dort aus ist es nicht weit zur S-Bahn-Haltestelle in Richtung Frankfurt. Ein Standort auf Maintaler Gemarkung wäre unabdingbar. Das Baugebiet am Berghof könnte beispielsweise ins Gespräch gebracht werden. Ein anderer Vorschlag war, daß sie einerseits an einen Bahnhof mit S-Bahn­anschluss angebunden wird und andererseits gut erreichbar mit dem Auto oder zu Fuß sind und über ausreichend Parkplätze verfügten.

[Die Idee mit der Seilbahn ist weltfremd. Wer erst einmal im Auto sitzt, fährt auch bis zur Arbeitsstelle - trotz Stau. Wo sollen denn die vielen Autos an der Lohe hin? Da müßte man wohl den ganzen Wald abholzen. Und wenn man näher an die Wohngebiete herangeht? Was soll eine Seilbahn neben dem Bahnhof? Der Bahnhof genügt doch für den Verkehr. Selbst eine Seilbahnstation am Berghof in Wachenbuchen ist schon zu weit für Einwohner am Südrand oder Ostrand des Ortes. Und was soll eine Station am Bahnhof West, da kann man doch gleich mit dem Zug fahren, schnell und mitten in die Stadt. In Bad Vilbel müßte man ja wieder ein Stück laufen bis zur S-Bahn. Da sind Expreß-Buslinien besser].

 

Ladesäulen für Elektroautos:

Am Globus-Markt betreiben die Maintal-Werke seit 2019 zwei Ladesäulen für Elektroautos.

Jede der Säulen verfügt über zwei Ladepunkte, so daß bis zu vier Elektroautos gleichzeitig mit Strom betankt werden können. Aktuell unterhalten die Maintal-Werke noch zwei weitere am Sportzentrum Dicke Buche. Bis Ende des Jahres ist eine Erweiterung auf insgesamt 22 Ladepunkte im Stadtgebiet vorgesehen.

Außerdem gibt es noch die Ladesäulen der Maintaler Firma „4xpress“, die im Rahmen ihres E-Carsharing-Projekts „mobiliteet“ mehrere Ladesäulen in allen vier Stadtteilen betreibt. Über die dazugehörigen öffentlichen Stellflächen hat Cetiner mit der Stadt Maintal einen Gestattungsvertrag geschlossen. Sie sind aber nicht allein den Carsharing-Fahrzeugen von „mobiliteet“ vorbehalten, sondern können von allen E-Autofahrern in Anspruch genommen werden.

Aber immer wieder hat er das Problem, daß Kunden die E-Autos nicht zurückgeben oder laden können, weil die Stellflächen durch Pkw mit Verbrennungsmotor blockiert sind. Deshalb hat er mit dem privaten Dienstleister Parkwatcher eine Kontrolle vereinbart. Aber entsprechende Hinweisschilder wurden durch die Stadt entfernt. Grund: Die Flächen dürfen ausschließlich durch unseren Außendienst der Ordnungsbehörde kontrolliert werden. Stattdessen wurden nun Halteverbotsschilder installiert, verbunden mit dem Hinweis, dass Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs von diesem Halteverbot ausgenommen sind.

Das Elektromobilitätskonzept „mobiliteet“ mit einem Netz aus Ladesäulen sowie E-Carsharing wird zum 31. März 2020 eingestellt. Zuletzt bestand die Fahrzeugflotte des Maintaler Kleinstunternehmens aus sechs E-Autos. Um wirtschaftlich zu sein, hätten es dreimal so viele sein müssen. Durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Ende 2017, dass auf öffentlichen Flächen zukünftig die Maintal-Werke GmbH E-Ladesäulen errichten, sah sich Cetiner zusätzlich ausgebremst.

 

Geschwindigkeitskontrollen:

In Maintal werden die Geschwindigkeitskontrollen im Jahr 2019 ausschließlich durch städtische Ordnungspolizeibeamte vorgenommen worden Ergänzend zum eigenen Geschwindigkeitsmessgerät mietet die Stadt zusätzlich für 50 fest eingeplante ganztägige Kontrollen im Jahr eine Messanlage inklusive Fahrzeug und Fahrer von einem privaten Dienstleister. Aber auch dann liegt die Hoheit für die Messungen bei der Stadt. Darüber hinaus gibt es mobile Messungen mit dem eigenen Gerät. Im Jahr 2018 wurden 161 mobile Kontrollen durchgeführt [Eigene Messungen also dreimal die Woche, aber nur stundenweise, ganztägig einmal die Woche]. Zu den Top-Drei-Messstellen im Stadtgebiet gehörten 2018 übrigens die Goethestraße mit 13 Kontrollen, die Bahnhofstraße im Bereich des Klingseegebiets mit zwölf Messungen und die Kennedystraße auf Höhe der Bushaltestelle mit elf Überwachsungsterminen (also nicht einmal eine pro Woche)].

 

Voraushelfer:

Im Jahre 2019 gibt es in Maintal 34 Voraushelfer, also jener ehrenamtlichen Sanitäter, die im Notfall noch vor Notarzt und Rettungswagen beim Patienten sind und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Dafür sind sie bestens ausgerüstet: Sie haben immer eine Tasche für den Notfall dabei. In dieser befinden sich unter anderem ein Blutdruck-Messgerät und ein Stethoskop. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Herzkreislaufstillstand vermutet wird.

 

Maintal investiert in Straßenbeleuchtung:

Gut 3.000 Straßenlampen leuchten im Stadtgebiet von Maintal. Seit dem 1. Januar 2016 tun sie dies unter der Regie der Maintal Werke GmbH. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 545.000 Euro. Der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung konnte durch die Umstellung auf LED-Technik um nahezu die Hälfte gesenkt werden: Waren es im Jahr 2015 noch rund 1,16 Millionen Kilowattstunden an Strom, der als Licht aus den Masten floss, so sank dieser Verbrauch auf rund 628.000 kW/h im Jahr 2019.

 

2020

 

Parkplätze am Bahnhof:

Die neun­zig Parkplätze auf Dörnigheimer Seite sollten 2020 durch ein Parkhaus auf dem Gelände der ehemaligen Expreßgutannahme östlich des Bahnhofs ersetzt werden. Doch dann stellte die Deutsche Bahn im Frühjahr ihren Baustellenabwicklungsplan für die Realisierung der nordmainischen S-Bahn vor und die Maintaler Pläne waren hinfällig. Die Bahn wird einen Teil der Fläche, auf der das Parkhaus entstehen soll, für die Baumaßnahme benötigen.

Derzeit gibt es auf der Dörnigheimer Seite des Bahnhofs 85 Parkplätze. An der Philipp-Reis-Straße auf Hochstädter Seite sind es 92. Hinzu kommt eine provisorisch hergerichtete Fläche an der Max-Planck-Straße, die Platz für 60 Autos bietet. Damit existieren rein rechnerisch 237 Parkplätze. Für das Bürger- und Dienstleistungszentrum wurde zusätzlich ein Bedarf von 50 bis 111 Stellplätzen ermittelt, je nach Größe und Nutzungsfläche.

287 bis 348 Parkplätze sind also insgesamt nötig, die vorerst ohne Parkhaus realisiert werden sollen. Die Pläne der Stadtspitze hierzu sehen wie folgt aus: Auf Hochstädter Seite werden die 92 Parkplätze auf dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße sowie die 60 an der Max-Planck-Straße beibehalten. Zusätzlich könnte die Stadt eine Lagerfläche am Ende der Max-Planck-Straße pachten, wo 48 Stellplätze denkbar wären.

Auf Dörnigheimer Seite sind 105 Plätze auf dem Grundstück parallel zu den Gleisen vorgesehen, auf dem später das Parkhaus gebaut werden soll. Hinzukommen könnten 28 Stellplätze in der Lahnstraße, wo die Stadt ein Grundstück vom Tennisclub Rot-Weiß erworben hat. In Summe gäbe es dann 333 Abstellflächen.

Wenn voraussichtlich 2028 die Arbeiten rund um die nordmainische S-Bahn abgeschlossen sind, kann das Parkhaus mit mindestens zwei Parkebenen und 160 Pkw-Plätzen sowie Fahrradabstellflächen entstehen. Bei Bedarf wäre auch eine dritte Parkebene denkbar. Was die Erhebung von Parkgebühren für die öffentlichen P+R-Flächen betrifft, die bereits zeitnah erfolgen soll, sind Tagessätze von 1,00 bis 1,50 Euro im Gespräch.

 

Siemensallee 6a: Grundstück an der Ecke von Siemensallee und Wichernstraße:

Für das Grundstück unmittelbar neben Wilhelm-Busch- und Friedrich-Fröbel-Schule mit einer Fläche von rund 2.700 Quadratmetern wurde schon Ende April 2018 ein Erbbaurecht bestellt. Am 20. Januar 2020 wurde das Bauvorhaben in Angriff genommen. Es ist das zweite Projekt in Sachen bezahlbarer Wohnraum der 2018 gegründeten Maintal Immobilien Gesellschaft (das erste Projekt war das Haus neben dem Seniorenzentrum „Am Weides“ in Hochstadt mit dem medizinischen Versorgungszentrum). Der spätere Mietpreis wurde dank der Zuschüsse des Kreises bei 7,50 Euro pro Quadratmeter Das Projekt. umfasst rund 1.900 Quadratmeter Wohnfläche. Es entsteht dort ein Mehrfamilienhaus mit zwei Vollgeschossen und zwei Staffelgeschossen.  Das Wohnungsbauprojekt Siemensallee 6a ist im Mai 2021 abgeschlossen, die Wohneinheiten sind bereits bezogen und im Außenbereich sind Bäume und Büsche gepflanzt. Der Mietpreis liegt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter.

 

Standortfrage der Stadtverwaltung ist weiter nicht ganz geklärt:

Das Rathaus in Hochstadt platzt aus allen Nähten. Außerdem soll der Altbau an der Klosterhofstraße aus dem Jahre 1953 angeblich teilweise marode sein. Dass es mittelfristig eine neue Unterbringung für die Stadtverwaltung geben muss, da sind sich die Fraktionen im Maintaler Parlament, der Magistrat und nicht zuletzt die städtischen Mitarbeiter einig. Insgesamt vier Varianten gibt es für die Zukunft des Verwaltungsstandorts, die Baudezernent und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber vorstellte:

(1.) In Variante A wird der Altbau an der Klosterhofstraße durch einen größeren Neubau ersetzt und der Stadtladen in dem geplanten Bürger- und Dienstleistungszentrum am Dörnigheimer Bahnhof untergebracht

(2.) In Variante B wird die Verwaltung auf zwei Standorte aufgeteilt; zum einen würde der Rathaus-Altbau abgerissen und der Neubau erhalten. Zum anderen würde ein Teil der Stadtverwaltung auf das Gelände am Bahnhof-Ost ausgelagert.

(3.) Bei Variante C würde das Rathaus in Hochstadt verkauft und ein Neubau am Bahnhof

errichtet.

(4.) Bei Variante D würde die Verwaltung auf drei Standorte aufgeteilt: Ein Teil im aktuellen Rathaus an der Klosterhofstraße, ein Teil im geplanten Bürger- und Dienstleistungszentrum in Dörnigheim und ein Teil in der ehemaligen Polizeistation in der Kirchgasse.

Der Magistrat bevorzugt nach eigener Aussage eine Lösung, in der die Verwaltung auf möglichst wenige Standorte verteilt ist. Wenn die einzelnen Bereiche räumlich voneinander getrennt sind, bedeutet das immer auch einen Reibungsverlust. Der Bauausschuß bekräftigte aber im Januar, die Stadtverordneten sollen an ihrem bestehenden Beschluss, nämlich der Umsetzung von Variante D, festhalten

 

Aldi-Standort im Dörnigheimer Gewerbegebiet vor dem Aus:

An dem Standort des Lebensmittel-Discounters Aldi sind insgesamt neun Mitarbeiter beschäftigt, davon fünf Mitarbeiter – inklusive zwei Auszubildende – in Vollzeit. Einen möglichen neuen Standort hat das Unternehmen Ende Januar bereits im Blick, nämlich auf dem jetzigen Real-Gelände an der Wingertstraße. Das würde die Möglichkeit eröffnen, eine Filiale in zeitgemäßem Design zu errichten.

 

Gewerbegebiet Maintal-West: Vorbereitungen für Arbeiten beginnen:

Mitte Februar 2020 starten die Bauarbeiten für die Erweiterung des Gewerbegebiets Maintal-West und sollen voraussichtlich bis Herbst 2021 abgeschlossen sein. Auch Unternehmen, die bereits ihren Sitz im Gewerbegebiet Maintal-West haben, profitieren von der Entwicklung, denn die Gutenbergstraße wird dann keine Sackgasse mehr sein, sondern über den Wilhelmsbader Weg (von Bischofsheim nach Fechenheim) direkt an das Frankfurter Stadtgebiet angeschlossen sein.

Im April beginnt die Umsiedlung der Zauneidechsen, die derzeit noch auf der Erweiterungsfläche für das Gewerbegebiets Maintal-West leben. Auf der Fläche, auf der die geschützten Tiere leben, werden Eimer im Boden vergraben und das Areal mit einem Reptilienschutzzaun abgesperrt. Damit die Tiere nicht in ein karges Lebensumfeld ziehen, wurde die Ausgleichsfläche in der Grünen Mitte bereits im vergangenen Jahr eidechsenfreundlich angelegt. Die Maßnahme kostet die Stadt Maintal insgesamt rund 15.600 Euro. Das neue Gehege in der Grünen Mitte hat rund 350.000 Euro gekostet

 

Arbeiten an „Boule- und Aktivpark Bischofsheim“ auf Hochtouren:

Seit Mitte September 2019 werden am westlichen Rand des Bischofsheimer Festplatzes das Buschwerk gerodet, Unrat beseitigt, Flächen geebnet, Container aufgestellt, Kabel verlegt und vieles mehr. Bis Mai 2020 soll ein großer Bouleplatz (ein sogenanntes „Boulodrome“) mit zehn Wettkampfbahnen entstehen. Am Wochenende 16. und 17. Mai soll das Boulodrome feierlich eröffnet werden.

 

Stadtteilzentrum Bischofsheim setzt auf corona-sichere Begegnungsformate:

Gegründet wurde das Stadtteilzentrum 2001 im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Die Soziale Stadt“. Mit der Leitung des Stadtteilzentrums ist die Welle gGmbH beauftragt, Auftraggeber ist die Stadt. Hauptaufgaben des offenen Begegnungshauses sind Nachbarschaftshilfe und Vernetzung, Integration, sozialer Zusammenhalt und Beteiligung.

Eng verbunden mit jener Historie ist auch die heutige Staatsministerin Hinz, die vor ihrer Amtszeit im Hessischen Landtag von 1989 bis 1994 auch fünf Jahre lang Erste Stadträtin, Kämmerin und Sozialdezernentin in Maintal war. Heute stehen die Fördertöpfe in Wiesbaden unter der Programmüberschrift „Gemeinwesenarbeit“.

Aufgabengebiete sind das Reparatur-Café, die Kreativwerkstatt, das Projekt „Bischem ist bunt“, die Nähstube oder der Treffpunkt afrikanischer Frauen. Das Zentrum ist Beratungsstelle für Bildung und Kultur. So finden im Stadtteilzentrum regelmäßig auch Nachhilfeunterricht, Kurse beispielsweise für Integration und Fremdsprachen, oder für Mütter mit Kindern statt.

Auf der anderen Seite gibt es auch einige kreative Formate, die ohne Corona so nicht entstanden wären. Etwa die Sommergespräche auf der Terrasse, die so gut angenommen wurden, dass sie als Terrassengespräche wöchentlich donnerstags von 15 bis 18 Uhr fortgesetzt werden. Auch Fahrradtouren und Outdoor-Aktivitäten stehen derzeit viele auf dem Programm. Der internationale Gemeinschaftsgarten und generell das Thema Nachhaltigkeit sind gerade große Anziehungspunkte.

Das reguläre Angebot wird von 25 bis 30 Gruppen gestaltet, die sich - entweder in Eigenregie oder unter Anleitung durch das Stadtteilzentrum oder Fachkräfte anderer Einrichtungen - wöchentlich, 14-tägig oder monatlich zusammenfinden. Dazu zählen eine Männergruppe, ein Frauentreffen, ein spanisches und ein italienisches Sprachcafé und eine Arabische Frauengruppe. Das Stadtteilzentrums Bischofsheim versucht 2020, alternative Formate zu entwickeln, um Begegnung unter sicheren Bedingungen zu ermöglichen.

Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Hautfarbe haben Anfang September 2021 gemeinsam das 20-jährige Bestehen des Stadtteilzentrums Bischofsheim im und um den Pavillon am Bürgerhaus gefeiert. Vielfalt stand dabei im Vordergrund, wie auch die gesamte

Arbeit des Teams um Leiterin Christiane Betz, Irene Eibich und Silke Stein von dieser bunten Vielfalt geprägt ist. Die im Jahr 2001 gegründete Einrichtung am Dörnigheimer Weg, die sich in Trägerschaft des Vereins „Die Welle“ befindet, habe sich im Laufe der Zeit zu einer „Institution des Stadtteils“ entwickelt.

 

Wohn- und Ärztehaus in Hochstadt:

Anfang Februar 2019 erfolgte der erste Spatenstich für ein Wohn- und Ärztehaus hinter dem Seniorenzentrum. mit der Anschrift Am Weides 67. Die städtische Immobilien-Gesellschaft errichtet den Neubau der zehn Wohneinheiten mit Wohnflächen in Größen zwischen 45 und 100 Quadratmetern sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum von etwa 270 Quadratmetern. Im Gebäude wird ein Fahrstuhl den Zugang zu den einzelnen Etagen erleichtern. Fünf der neun geförderten Wohnungen sind barrierefrei geplant. Durch die Förderung des Kreises in Höhe von 231.000 Euro und das Erbpachtgrundstück der Stadt Maintal liegt der Mietpreis bei höchstens sieben Euro pro Quadratmeter.

Menschen mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen können bei der Stadt einen Wohnberechtigungsschein beantragen. Die Einkommensgrenzen liegen allerdings derzeit für einen Einpersonenhaushalt bei 15.573 bis 18.686 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt bei 23.627 bis 28.351 Euro, zuzüglich für jede weitere zum Haushalt rechnende Person 6.444 Euro. Für jedes zum Haushalt rechnende Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um weitere 650 Euro jährlich [Aber der Rollstuhlfahrer Hübner, der in einer Dachwohnung in der Ringstraße wohnt, kam dafür nicht in Frage). Im Außenbereich werden insgesamt 20 Parkplätze angelegt. Am 25. März 2020 war die Einweihung

 

Opel-Eck: Schandfleck am Ortseingang soll endlich schöner werden:

Seit seiner Errichtung Ende der siebziger Jahre wurde die Liegenschaft nicht weiterentwickelt. Die Gebäudehülle ist geprägt durch Waschbetonelemente und Fensterbänder im ersten Obergeschoss. Die wechselnden Nutzer der Ladengeschäfte, den teilweisen Leerstand und die unterschiedliche Werbeanlagen wirken sich negativ auf das Erscheinungsbild der Liegenschaft und der Umgebung aus. Die Pläne sehen eine Mischbebauung aus Wohnungen, Nahversorgung und Arztpraxen vor. Insgesamt sollen auf dem rund 7.600 Quadratmeter großen Grundstück bis zu 90 Wohnungen entstehen. Geplant sind sechs Geschosse sowie dahinter eine Höhe von vier Geschossen. Im Erdgeschoss soll es weiterhin einen Supermarkt geben und für eine Vermietung im ersten Stock ist man in Gesprächen mit einem Mediziner, der dort ein Dialyse-Zentrum eröffnen möchte.

 

Aufstellung des Bücherschranks ist Teil der Neugestaltung des Käthe-Jonas-Platzes:

Dörnigheim hat seit 2020 wieder: einen öffentlichen Bücherschrank, in den nach Belieben Bücher hineingestellt und aus ihm entliehen werden dürfen. Er steht seit Mitte Juli am Käthe-Jonas-Platz auf der Kennedystraße in Höhe der Pizzeria „Dick & Doof“. Der Platz soll bis zum kommenden Frühjahr seine endgültige Ausgestaltung erfahren. Dann sollen hier weitere Bäume gepflanzt werden, die Beleuchtung sowie das Mobiliar der Örtlichkeit insgesamt erneuert sein und auch die Sonnenschirme auf nicht mehr Werbung für Biermarken tragen, sondern schlicht unifarben auffalten. Bis 2021 soll der Käthe-Jonas-Platz zu einem „Platz des Erinnerns, des Verweilens und der Geselligkeit“ werden und sich die Aufenthaltsqualität an dieser Stelle als einem „Bindeglied zwischen der Hauptdurchgangs- und Einkaufsstraße Kennedystraße und dem alten Ortskern“ entscheidend verbessern.

 

Künstler verschönern Wasserübergabewerk:

Um dem Wasserübergabewerk in Hochstadt einen Klecks Farbe zu verpassen, haben nun Graffiti-Künstler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Ein trostlos grauer, lebloser Betonklotz, so stand das Wasserübergabewerk in der Hochstädter Hartig bis Ende Juli 2020 da. Dann wurden vom Maintaler Kulturbüro alle, die ihrer Kreativität mit der Spraydose freien Lauf lassen wollten, zu einem „Open Air Graffiti“-Workshop mit Thekra Jaziri aus Offenbach und Florian Lübke aus Hochstadt eingeladen. Der Funktionsbau verwandelte sich so in ein farbenfrohes Gesamtkunstwerk, auf dem sich die heimische Flora, Fauna und die Hochstädter Architektur widerspiegeln.

 

MWG mahnt zur Sparsamkeit beim Trinkwasser:

Die Trinkwasserversorgung in Maintal ist sicher. Dennoch ist ein sparsamer Umgang das Gebot der Stunde, wie die Maintal-Werke Anfang August 2020 mitteilten. Die Grundwasserstände haben sich von den letzten beiden trockenen Jahren noch nicht wieder erholt. Demnach werden in Maintal pro Person und Tag durchschnittlich zirka 130 Liter Trinkwasser verbraucht. Mit der Gartenbewässerung und der Befüllung von Pools stößt die Trinkwasserversorgung aber an ihre Leistungsgrenzen.

 

Schnelles Internet für Hochstadt und Wachenbuchen:

 Bis zum 28. November 2020 können Interessierte in Hochstadt und Wachenbuchen einen Vertrag abschließen, um einen kostenfreien Glasfaseranschluss bis ins Haus oder die Wohnung zu erhalten. Einzige Voraussetzung: Mindestens 40 Prozent der anschließbaren Haushalte in den Stadtteilen Hochstadt und Wachenbuchen ziehen mit.

In einem Brief an die Bürgermeisterin wurde Kritik geübt an ihrer Parteinahme für eine Privatfirma. Die zwei Stadtteile sind schon mit Internetverbindungen erschlossen, so daß sie jetzt Werbung für die Konkurrenz macht. Die Firma will zwar auch Informationsmaterial in die Postkästen verteilen, aber sie verspricht sich auch Vorteile, wenn sie die Bürgermeisterin für ihre Zwecke einspannt und einen Kooperationsvertrag mit der Stadt vorweisen kann. Nun könnte man die Versorgung mit schnellem Internet als eine Aufgabe der öffentlichen Hand ansehen, aber letztlich ist es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, für das von Seiten der Verwaltung nicht geworben werden darf.

Hochstadt hat lange unter einer schlechten Internetverbindung gelitten. Die Telekom wurde erst aktiv, als Herr Schuschkow und Frau Klein die Sache in die Hand nahmen und zusammen mit der Firma M-Net eine einfache Lösung fanden. Der Bürgermeister war damals nicht beteiligt, nur der Landkreis, der Zuschüsse gegeben hat. Diese sollten nach 20 Jahren amortisiert sein, auch für die Firm M-Net. Diese 20 Jahre sind noch nicht herum, und es wäre ein Vertrauensbruch, wenn man jetzt wechselte. Außerdem gibt es in Hochstadt noch schnelles Internet (400 Mbit) über das frühere Fernsehkabel von UnityMedia und die drahtlose Verbindung von Nexiu.

 

Streuobstwiesen werden künftig neu verpachtet:

Der Arbeitskreis Streuobst Maintal (ASM) und der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig (LPV) ließen sich nicht entmutigen und bauten im September in Bischofsheim unter einem Apfelbaum einen Infostand auf, der von vielen Streuobst- und Apfelliebhabern besucht wurde. „In diesem Jahr haben wir die Kartierung des mehrere hundert Hektar umfassenden Streuobstwiesengebiets von Bischofsheim und Hochstadt abgeschlossen. Dabei wurde in jeder Parzelle gesichtet, Fehlstände registriert und geschaut, wo Neupflanzungen möglich sind“, berichtete Barbara Fiselius vom Landschaftspflegeverband. Anschließend seien alle Grundstückseigentümer angeschrieben worden und über Hilfemaßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Bestände informiert worden, die vom LPV mit Mitteln des Landes Hessen und unter Mithilfe des ASM umgesetzt werden.

 

Sorge um Nahversorgung in Dörnigheim: WAM setzt sich für Markt ein

In der Westendstraße 63 A wurde von einem Privatmann ein Grundstück gekauft, auf dem sich der „Maintal Markt“, ein kleiner Supermarkt, befindet.  Er soll von dem neuen Eigentümer des Grundstückes abgerissen werden. Stattdessen plant der Investor den Bau eines Gebäudes mit 18 Wohnungen. Man will das Gespräch mit dem Investor zu suchen, um eine mögliche Integration eines Supermarktes in das Bauprojekt anzuregen Damit ist der Magistrat beauftragt worden, bis zum 6. Dezember 2020 ein Konzept für die Versorgung vorzulegen. Ende des Jahres behauptete ein von der Stadt beauftragtes Gutachten, auch mit dem Wegfall des Maintal Marktes wäre die Nahversorgung gesichert. Entsprechende Märkte müssen fußläufig in einem Umkreis von 700 bis 1000 Metern erreichbar sein. Es ist schwierig, einen Nahversorger für das Grundstück zu finden. Die weniger als 500 Quadratmeter Fläche seien für die großen Nahversorger-Ketten schlichtweg zu klein.

Im Jahre 2022 macht das Gelände wahrlich keinen gepflegten Eindruck. Da es sich um ein privates Gelände handelt, sind die städtischen Maßnahmen aktuell auf schriftliche Aufforderungen an den Grundstückseigentümer beschränkt. Rechtliche Möglichkeiten, auf das Erscheinungsbild des Grundstücks einzuwirken, hat man ebenfalls nicht, da keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vom Grundstück ausgehe.

 

Sanierungen der Kirchgasse 7 beginnen im Frühjahr:

Nach dem Umzug der Polizeistation aus dem ehemaligen „Herrenhof“ in der Kirchgasse 7 Ende 2017 in die Edisonstraße laufen im Oktober 2020 die Planung und Abstimmung auf Hochtouren, um das Gebäude als Verwaltungsgebäude zu nutzen. Dadurch können in dem zweigeschossigen Gebäude bis zu 38 Arbeitsplätze entstehen, die laut Zeitplan des Architekturbüros ab Frühjahr 2022 zur Verfügung stehen sollen.

 

Betreiber des Gibson planen Beachclub in Maintal:

Die Gibson GmbH, die seit 2012 den gleichnamigen Club auf der Frankfurter Zeil betreibt. plant im Oktober 2020 auf dem privaten, bislang ungenutzten Gelände zwischen dem Maintaler Sportboothafen und dem Campingplatz eine 36.000 Quadratmeter große Erholungs- und Eventlocation zu errichten – unter anderem mit einem Restaurant, einem Badestrand sowie einem Badeschiff. Auch für die sportliche Betätigung wollen die Gesellschafter der Gibson GmbH sorgen: Es soll Wassersportangebote genauso geben wie ein Beachvolleyball sowie ein Boulefeld.

 

Bürgerhaus Bischofsheim

Bereits im Jahr 2012 stellte man im Zuge eines Zustandsberichts fest, dass eine energetische Sanierung des Bürgerhauses notwendig gewesen sei. Damals wollte man noch nicht an einen größeren Umfang denken. Nach dem Einholen von diversen Kostenvoranschlägen verschiedener Fachfirmen ging die Verwaltung noch von einem Sanierungsvolumen von 2,9 Millionen Euro aus.

Als 2015 dann das kommunale Investitionsprogramm ins Leben gerufen wurde, sah man die Möglichkeit, sich finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen für das Projekt zu holen und schrieb europaweit einen Architektenwettbewerb aus. Dieser hatte die Aufgabe, die energetische Sanierung umzusetzen. Den Zuschlag erhielt das Architekturbüro Pätzold Kremer. Die Untersuchungen ergaben einen geschätzten Kostenrahmen von 7.569.105 Euro sowie eine durchgehende Schließung des Bürgerhauses für die komplette Dauer der Bauarbeiten.

Nachdem alle Vorschläge und das Für und Wider vorgestellt wurden, beauftragte die Stadtverordnetenvorstellung den Magistrat mit der Planung und Umsetzung eines Neubaus in reduzierter Größe, jedoch mit Restaurant und Mehrzweckräumen (ohne Vereinsfunktionsräume), auf dem benachbarten Grundstück der evangelischen Kirche Bischofsheim und der Verwertung des bisherigen Grundstücks für Einzelhandel und Wohnen. In der Stadtverordnetenversammlung am 28. September 2020 wurde der Beschluss gefasst, den Neubau des Bürgerhauses bei dem Investitionsprogramm des Sondervermögens Hessenkasse anzumelden und damit einen weiteren Schritt in Richtung der Realisierung des Projektes zu tun.

Bei der Bauvariante, für die sich die Stadtverordneten am 11. Juni 2019 entschieden haben, handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit im Vergleich zum Bestandsgebäude verringerter Fläche. Dieser Neubau beinhaltet zwei Säle, wobei der größere bis zu 920 Personen und der kleinere bis zu 390 Gäste fassen soll (jetzt sind die Zahlen schon höher). Zudem sind Mehrzweckräume für Vereine und eine Gastronomie geplant. Nach Angaben der Stadt sollen die Vereine die Räumlichkeiten im neuen Bürgerhaus wie bisher für ihren Übungsbetrieb und ihre Veranstaltungen nutzen können. Ein Schießstand und eine Kegelbahn könnten allerdings nicht realisiert werden. Während den Keglern empfohlen wurde, in die Maintal-Halle auszuweichen, verwies man die Schützen in die Bürgerhäuser in Hochstadt und Wachenbuchen sowie ebenfalls die Maintal-Halle.

Die Kosten des Neubaus belaufen sich jetzt auf insgesamt 9,9 Millionen Euro, wobei hier noch 1,2 Millionen Euro für den Abriss hinzukommen. In der ursprünglichen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vom 23. April 2019 wurde dem Gesamtbetrag ein möglicher Erlös für den Verkauf des Bestandsgrundstücks abgezogen. Dieser Erlös ergibt sich aus dem Verkauf des Grundstücks an die Maintaler Immobiliengesellschaft und soll sich auf schätzungsweise 2,7 Millionen Euro belaufen.

Da der Neubau auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde erfolgen soll, wurde eine Erbbauvereinbarung auf 99 Jahre vereinbart. Der Erbbauzins wurde auf 43.400 Euro jährlich festgesetzt. Dies entspricht vier Prozent des Grundstückswerts. In den ersten drei Jahren liegt dieser Zins jedoch bei nur jährlichen 18.480 Euro.

Aber einige Maintaler machten jedoch gegen die Entscheidung mobil und wollten einen Abriss verhindern. Einer dieser Maintaler ist Gerd Robanus, Ende der neunziger Jahre war er als Erster Stadtrat in Maintal auch für das Dezernat der Stadtentwicklung zuständig.

 

Anwohner legen Widerspruch ein gegen den geplanten Kitabau in der Rhönstraße:

Gegen den in der Rhönstraße geplanten Bau einer Kindertagesstätte hat eine Handvoll Anwohner Widerspruch eingelegt. Zu einer Menschenkette kamen rund 30 Mitbürger. Kernforderung der Initiative: Die neue Kita soll auf dem Alternativbauplatz am Festplatz statt an der Rhönstraße gebaut werden, die Parkanlage erhalten bleiben. Das ist ja schon der dritte Versuch, diese Grünfläche zu bebauen. Es gab frühere Pläne, hier Sozialwohnungen oder das Asylbewerberheim zu bauen. Eine Untersuchung sei damals zu dem Schluss gekommen, dass eine Bebauung nur mit großem Aufwand möglich wäre. Die letzten Bauvorhaben sind an dem unterirdischen Wasserlauf und dem hohen Grundwasserspiegel gescheitert.

 

Umgestaltung des Rumpenheimer Wegs: Drei Varianten

Der Rumpenheimer Weg in Bischofsheim soll neu gestaltet werden. Die Stadt Maintal ruft Ende November 2020 drei verschiedene Varianten für die Umgestaltung zu bewerten. Alle drei Varianten sehen die Einrichtung eines Fahrrad-Schutz­streifens vor. Die wesentlichen Unterschiede bestehen laut Verwaltung darin, ob und in welchem Umfang Pflanzinseln und Stellplätze erhalten bleiben sollen, die einerseits die gefahrene Geschwindigkeit reduzieren, andererseits den Verkehrsfluss zuweilen stocken lassen sollen.

Die Stadt behauptete, eine Geschwindigkeitsreduzierung sei nicht möglich, weil keine rechtliche Begründung vorliege. Dies kann nur erfolgen, wenn die Schadstofflast und die Lärmemissionen gewisse Grenzwerte überschreiten. Als kurzfristige Lösung zum Schutz der Kinder, die durch den Rumpenheimer Weg zur Schule radeln, wurde 2021 die Prüfung beantragt, ob in der parallel verlaufenden Zwingerstraße zusätzlich eine Fahrradstraße oder -zone eingerichtet werden kann.

Es bildete sich eine Bürgerinitiative. die eigene Umgestaltungsvorschläge entwickelte. Der Vorsitzenden Roland Hahn wurde zur Ausschußsitzung geladen.  Seine Ausführungen beinhalteten auch eigene Vorschläge zu einer möglichen Umgestaltung. Vor allem die Einmündungen, Kreuzungen und Fußgängerwege standen im Zentrum der Bürgeranregungen: Die Fußgängerwege sollen mit weiß-blauen Hinweissäulen ausgestatten werden. Aber die Verwaltung sagte, das sei im öffentlichen Bereich nicht zulässig. Außerdem sollte die Fahrbahn um die Einmündungen und Kreuzungen eingefärbt werden, um auf die dort vorherrschende Gefahrensituation aufmerksam zu machen.

Der zweite Anlauf Mitte September 2021 fiel zumindest bei der Bürgerinitiative Rumpenheimer Weg durch: „Es geht nicht darum, Informationen für die Planung zu erhalten, sondern lediglich darum, sich die vorgesehenen Maßnahmen bestätigen zu lassen“, ist die Kernkritik der engagierten Bürger. Die Befragung, mit der die Stadt bis Ende August das Votum von Maintaler Bürgern über ihre Webseite abgefragt hatte, ließ keine Wahlmöglichkeit zu: Wenn man die Option „Radfahrer“ angeklickt hat, war man automatisch für eine festgelegte Variante.

Die vorgegebenen Antworten beziehen sich aber hauptsächlich auf die von der Stadt favorisierte Umbauvariante mit nördlichen Schutzstreifen für Radfahrer. Die Sicherheit des Schulweges blieb außen vor.  Auch der Vorschlag, durch „Nur Pkw-Parken“-Schilder Lieferwagen am Parken zu hindern und so die Sicht an Kreuzungen und Einmündungen zu verbessern, wurde ohne Begründung abgelehnt.

 

Neuer Friedhof Hochstadt:

Beim neuen Friedhof in Hochstadt sind Teilflächen nicht nutzbar, weil Grundwasser in die Gräberfelder eindringt. Bildlich gesprochen, steht der Friedhof – und ebenso der Bischofsheimer Friedhof - mit den Füßen im Wasser“. Das führt dazu, dass Leichname wesentlich länger benötigten, um zu verwesen. Abhilfen gibt es einige. So wären Erdaufschüttungen aus wasserdurchlässigen Schichten denkbar („Hügelgräber“), oder Grabhüllen, wobei Särge in belüfteten und erdbefüllten Kunststoffhüllen „verpackt“ werden. Der Magistrat favorisiert jedoch eine andere Lösung: gemauerte und belüftete Grabkammern aus Beton (da wäre ein Kasten aus Plastik noch sinnvoller). Eine Ringdrainage ist außerdem unerlässlich, um die Wasserproblematik auch zukünftig in den Griff zu bekommen. Die Grabkammern muß man sich als nebeneinander gesetzte und später mit Erde überdeckte Schachteln für Särge vorstellen-.

 

Bischofsheimer Friedhof:

Die Bischofsheimer letzte Ruhestätte soll im Rahmen des bestehenden Budgets um rund 9.500 Quadratmeter kommunale Waldfläche erweitert werden, die nördlich an den bestehenden Friedhof angrenzt und dort weitere Möglichkeiten für Baum-, Urnen- und Erdbestattungen schafft. Ziel ist die Gestaltung einer „naturnahen Ruhe- und Gedenkstätte mit Aufenthaltsqualität“, mit einem barrierefreien Rundweg, einem Platz mit Bänken für Andachten und Flächen für Wildblumen.

 

Stadtwald:

Auf einem freien Gelände mitten im Bischofsheimer Wald sind Kiefern und Fichten dem Klimawandel zum Opfer gefallen und mussten entfernt werden. Doch seit Ende März 2020 wurden 20.000 Setzlinge werden im April im Bischofsheimer Wald gepflanzt, vornehmlich Eichen. In die Lücken, die durch die Fällungen von abgestorbenen Bäumen entstanden sind, kommen aber auch Mischbaumarten wie Hainbuchen, Linden, Kirschen und Spitzahorn in den Boden. Auf kleineren Flächen werden außerdem auch Weißtannen und vereinzelt Douglasien gepflanzt.

 

Wirtschaftsförderung

Es gibt etwa 3.900 Gewerbetreibende in Maintal. Da ist vom Solo-Selbstständigen über Familienbetriebe bis zum weltweit operierenden, börsennotierten Konzern alles dabei. Maintal hat eine eigene Wirtschaftsförderung, die seit 2005 vor allem von Frau Anke Prätzas bewältigt wird. Sie nennt vor allem folgende Aufgaben:

1. Ansiedlung vorwiegend mittelständischer und nicht die ganz großen Firmen, vor allem zukunftsweisende Firmen

2. Ausweisung von Gewerbeflächen: Erweiterungsflächen für örtlichen Betriebe und Neuansiedlung, um Arbeitsplätze zu schaffen und Gewerbesteuer einzunehmen.

3. Organisation von regelmäßigen Veranstaltungen wie Beratungstermin mit den Wirtschaftspaten. alle zwei Jahre die Lehrstellenbörse mit en Schulen.

4. Zu Beginn des Jahres eine Jahresauftaktveranstaltung mit den örtlichen Unternehmen, um

   unter anderem die Stadtentwicklungsprojekte vorzustellen.

5. Im Herbst findet das jährliche Unternehmerforum gemeinsam mit dem Lions Club Maintal statt, bei dem es Vorträge von namhaften Referenten sowie viel Raum zum Netzwerken gibt.

6. Regelmäßige Angebote vor allem für Frauen wie der Unternehmerinnenstammtisch zum gegenseitigen Austausch und zur Weitergabe von Erfahrungen.

7. Gründerzentrum in der Max-Planck-Straße für Start-up-Unternehmen.

8. Aufwertung der Haupteinkaufsstraßen wie der Käthe-Jonas-Platz, unter andrem durch ein-

   heitliche Bänke, Papierkörbe, Poller, Fahrradständer und Bushaltestellen.

9. Ein neues Konzept für eine einheitliche Straßenbeleuchtung

10. Neuauflage der Broschüre „Wirtschaftsvielfalt Maintal“ mit Information über die Wirtschaftsstruktur, Gewerbegebiete sowie über die Wohn- und Freizeitqualität von Maintal. 

 

Kurzarbeit und Stellenabbau bei der Norma Group: 

Seit Anfang April 2020 wurde bei Norma Group in Hochstadt Kurzarbeit im Rahmen von zehn bis maximal 50 Prozent der regulären Arbeitszeit angemeldet und das Produktionsvolumen angepaßt. Die Norma Group stockt das gesetzliche Kurzarbeitergeld aus eigenen Mitteln auf 85 Prozent auf. Das Top-Management inklusive des Vorstands verzichtet in ähnlicher Höhe freiwillig auf einen Teil seiner Entgelte.

Bereits im Herbst 2019 kündigte die Norma Group mit Sitz in Maintal an, aufgrund der anhaltenden Krise in der Automobilindustrie betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen zu können. Am 16. Juni 2020 gab das börsennotierte Unternehmen bekannt, 159 Stellen in Maintal abzubauen

Am 30. Juni gab es einen großen Streik vor der Firmenzentrale von Norma. Knapp 300 Personen waren vor Ort. Mit der Drohung der Verlagerung nicht nur der Produktion, sondern auch von Logistik und Verwaltungsaufgaben nach Tschechien will das Management am Standort Maintal massive Einkommenseinbußen und längere Arbeitszeiten durchsetzen.

Ein Transformationsprogramm wurde gestartet, um das Unternehmen zukunftsfähig auszurichten: Optimierung des Einkaufs, Straffung des Produktangebots, Beschränkung der Kapazitäten weltweit. Die Firma hat in Maintal und in Tschechien ausreichend Platz, um die Produkte zu fertigen und muß entsprechend keine Doppelstrukturen vorhalten. Die Einrichtung eines Torro-Kompetenzzentrums (große Schlauchschellen) soll den Standort Maintal langfristig zukunftsfähig zu machen. Es gibt keine Planungen, den Standort in Maintal zu schließen, aber man muß diesen Standort wettbewerbsfähig machen. Am 2. September und 16. September 2020 hat die Belegschaft in Form eines Autokorsos wieder stundenweise gestreikt.

 

Motor Village bietet Autokompetenz in Maintal:

Die Automarken Fiat, Alfa Romeo, Jeep, Abarth und Fiat Professional werden ab Anfang November 2020 von Motor Village Maintal in der Honeywellstraße 1 bis 3 präsentiert. Den Nachhaltigkeitsgedanken wird optimal umgesetzt, nicht zuletzt beim Innovationsträger Fiat 500 La Prima und das darauf aufbauende Volumen-Modell 500e. Komfort für Familie bieten die Modelle Fiat Tipo, Fiat 500X und Fiat 500 L, während der Fiat 500 Hybrid und Fiat Panda Hybrid unter dem Motto „Eco trifft Spaß“ bereits viele Kunden begeistern.

 

 

2021

 

Stadtentwicklung 2021 bis 2022:

Die Projekte und Planungen der Stadt Maintal für 2021 (Auswahl):

* Mobilität: Neben der Stärkung des Radverkehrs plant die Stadt auch einen barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen (Raiffeisenstraße, Betriebshof, Waldsiedlung, Plättenweide und Opel-Eck)

* Friedhofsentwicklung: Neben neuen Bestattungsformen sollen auch der Friedhof Bischofsheim erweitert und die Friedhöfe in Wachenbuchen und Hochstadt saniert werden.

* Planungen zum Real-Gelände. Hier soll bis zum Frühjahr ein städtebauliches Konzept vorgelegt werden. Auf dem etwa 3,2 Hektar großen Areal könnten Wohnungen, eine Kindertagesstätte und Einzelhandel entstehen.

* Das Opel-Eck soll mittelfristig aufgewertet werden. Hier könnten bis zu 76 Wohneinheiten entstehen.

* Bauprojekt am Alten Kesselstädter Weg entsteht laut Böttcher ein neues Viertel im Stadtteil Dörnigheim.

 

Glasfasernetz:

Im März 2021 wird gemeldet, die Deutsche Glasfaser baut ein Glasfasernetz für hochleistungsfähige Internetverbindungen in Wachenbuchen und Hochstadt – allerdings mit einer Einschränkung, daß kleine Teilbereiche bei dem Ausbau nicht berücksichtigt werden, weil die Zielquote von 40 Prozent aller Haushalte trotz verlängerter Nachfragebündelungsphase nicht erreicht werden konnte. Für die Hauptverteilstation („Point of Presence“) auf dem Gelände der Feuerwehr Hochstadt. wurde Ende Mai der erste offizielle Spatenstich vollzogen.  Die nötigen Kabel müssen vom bisherigen Fixpunkt im Dörnigheimer Gewerbegebiet zunächst nach Hochstadt und dann nach Wachenbuchen verlegt werden. Im September verlegt die Baufirma Verne Technology in vielen Straßenzügen die Leerrohre, in die dann später die Glasfasern eingeblasen werden. In beiden Stadtteilen sollen rund 34 Kilometer Glasfaser-Leitung verlegt werden. Die ersten Kundenanschlüsse sollen Ende des Jahres aktiviert werden (dieser Zeitplan wurde bei weitem nicht eingehalten).

 

Fahrgastbeirat:

Die Stadt Maintal und die Stadtverkehr Maintal GmbH suchen im Mai 2021 fünf Interessierte, die im Maintaler Fahrgastbeirat mitwirken möchten. Das Gremium fungiert als Bindeglied zwischen den Fahrgästen, dem Magistrat und der SVM. Es vertritt die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer, wenn es um die Gestaltung und Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Stadt Maintal geht. Im Fahrgastbeirat können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einbringen und mitarbeiten. Zentrale Themen sind unter anderem die Netzgestaltung und Linienführung, Fahrpläne und, Fahrplanabstimmung, die Infrastruktur, Fahrgastsicherheit, Fahrgastinformationssysteme und Kundenservice.

 

Ladestationen:

Im Mai 2020 beschließt das Stadtparlament, das begonnene Projekt „Greenway 2020“ zu Ende zu bringen, mit dem in Maintal ein flächendeckendes Netz von E-Ladestationen erhalten soll.  Im Herbst wurde das Projekt auf Eis gelegt und entschieden, den weiteren Ausbau von E-Ladesäulen auszuschreiben, statt ihn einem einzigen Anbieter – Cetiner und seiner Firma – zu überlassen. Dass der Bischofsheimer Unternehmer nun doch zumindest noch vier zusätzliche Ladepunkte bauen darf, liegt in den Förderregularien begründet.

Wahrscheinlicher ist allerdings die Vergabe an die Maintal-Werke im Rahmen eines sogenannten Inhouse-Geschäfts, für das ein Vergabeverfahren nicht erforderlich ist. Cetiner ist über diese Entscheidung naturgemäß nicht erfreut. Er begründet den ursprünglich geplanten Ausbau auf 36 Ladestationen in Maintal sowie 18 Fahrzeuge für das parallel angestoßene E-Carsharing-Projekt mit den hohen Kosten für seine Firma, die mit zwölf Stationen und den derzeit sechs Carsharing-Autos nicht finanzierbar seien.

Anfang März 2021 gingen zwei weitere Ladesäulen in Betrieb, an denen E-Autos des Carsharing-Anbieters mobileet stationiert sind, nämlich Am Weides 67 und in der Hauptstraße 9 in Hochstadt

 

Hochwasserschutz:

Rund 16 Millionen Euro will die Stadt investieren. Derzeit haben der Umbau und die Sanierung der Kanalnetze hohen Vorrang. Bei allen Kanalneubaumaßnahmen wird künftig ein Trennsystem umgesetzt: Je eine Leitung für das Schmutzwasser und eine separate Leitung für das Niederschlagswasser sorgen dafür, dass das Kanalsystem und auch die Kläranlage entlastet werden. Das Niederschlagswasser wird über Gräben in den Wald geleitet und kann dort versickern.

Der Bau neuer Hochwasserschutzanlagen sowie von zwei geplanten Hochwasserpumpwerken an der Braubach und in Höhe der Rhönstraße werden Überflutungen der Kanalnetze in den Stadtteilen Dörnigheim und Bischofsheim sowie im Gewerbegebiet Maintal-Mitte verhindern.

Zur Regenrückhaltung und somit zu einem verlangsamten Abfluss bei Starkregen soll die bereits in mehreren Abschnitten realisierte Renaturierung des Braubachs und des Säulbachs weiter fortgesetzt werden. Die Errichtung zusätzlicher Regenrückhaltebecken, wie beispielsweise in der Gemarkung „Vordere Taubenhalle“, dient dem Schutz der Ortslage Wachenbuchen.

Geplant ist außerdem, über eine neue Druckleitung das Abwasser aus Bischofsheim nach Dörnigheim zu leiten, um es ab 2025 zur Kläranlage in Hanau und nicht mehr wie bisher nach Frankfurt zu führen.

 

Stadt Maintal fördert den Einbau von Zisternen in Bestandsobjekten:

Seit Ende 2021 fördert die Stadt Maintal den Einbau von Zisternen in Bestandsobjekten. Zisternen helfen Wasser zu sparen. Als Pufferspeicher sammeln sie Regenwasser, das andernfalls in die Kanalisation fließen würde. Das entlastet das öffentliche Kanalnetz und das Regenwasser kann für viele Zwecke sinnvoll genutzt werden. Bei Neubauten wird der Einbau einer Zisterne bereits gefordert. Damit auch im Bestand vermehrt Zisternen oder Regenauffangbehältnisse installiert werden, fördert die Stadt Maintal deren Einbau.

 

Unternehmerinnen-Stammtisch:

Für den 8. September 2021 lädt die Wirtschaftsförderung der Stadt alle Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Existenzgründerinnen aus Maintal herzlich zum nächsten Unternehmerinnen-Stammtisch in lockerer Atmosphäre in den Firmenräumen von bright! events & exhibitions, Edisonstraße, ein.

 

Radwege:

Zahlreiche Stadtverordnete und einige routinierte Fahrradfahrer trafen sich am Busbahnhof Maintal-Ost mit dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser (SPD), Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer (CDU), dem Fahrrad- und Fußgängerbeauftragten der Stadt Peter Schieche und Verkehrsplaner Andreas Herbig zur ersten Ausschusssitzung in der Geschichte Maintals, die größtenteils auf dem Fahrrad stattfand. Diese unkonventionelle Sondersitzung sollte dazu dienen, einige Radwege in und um Maintal unmittelbar selbst als Radfahrer zu erfahren. Ziel ist die Erarbeitung einer Liste zu Sanierung und Ausbau des Maintaler Radwegenetze. Aus den von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zusammengeführten Mängeln ist eine insgesamt rund 30 Punkte umfassende Liste mit Radverkehrsprojekten entstanden, die bis 2022 anstehen.

Zunächst wurden verschiedene Radwege-Abschnitte mit Wurzelschäden sanieret.  Zwei Stellen befinden sich am Dörnigheimer Mainufer in Richtung Hanau (unter anderem an der Staustufe Mühlheim). Weiterhin wurde die Verlängerung der Liebigstraße instandgesetzt. Am Campingplatz Mainkur ist die Sanierung eines längeren Abschnitts von rund 200 Metern nahe des Mainufers beauftragt.

 

 

Stadtentwicklung nach Stadtteilen 2021

 

Dörnigheim:

 

Haus in der Hermann-Löns-Straße:

In der Hermann-Löns-Straße hat die Stadt Maintal das Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim erworben. Auf einer Gesamtfläche von knapp 5.000 Quadrat­metern soll Wohnbebauung realisiert werden. Vorgesehen ist auch ein Mehrgenerationen-Haus mit zusätzlichen Räumlichkeiten für die Jugendarbeit der Kirchengemeinde, die sie anmieten wird. - Die Zukunft des Wohnens ist Thema der Veranstaltungsreihe des Großen Frankfurter Bogen im Sommer 2022. Ein Modell ist das Mehrgenerationenwohnen. Dabei leben Personen unterschiedlicher Generationen in separaten Wohnungen unter einem Dach zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Ein solches Konzept soll in Verbindung mit einem Jugendzentrum - in Maintal realisiert werden.

 

Mainkultur:

Die Stadt Maintal schreibt die Verpachtung der Mainkultur zum 1. Januar 2022 neu aus und erhöht die Pacht von 100 auf 400 Euro. Der bisherige Pächter Ahmet Cetiner sagt dazu: Pro Saison hat man 25.000 Euro Ausgaben für die Fläche, Container, Strom und Wasser. Hauptsächlich betrieben werden soll die Mainkultur laut Beschluss der Politik von Mai bis Septem­ber. Der April ist aber der umsatzstärkste Monat, eigentlich muss man bereits im März öffnen, optional sogar im Februar.“

 

Ambrosius-Gelände:

Deutlichen Gegenwind für den Magistrat gab es im Mai beim Thema Bebauungsplan „Westlich Eichenheege 1“. Hier wollte der Magistrat die Entwicklung des Ambrosius-Geländes, für das es bereits einen Käufer und auch Planungen gibt, vorantreiben. Den Fraktionen gefiel diese Idee jedoch ganz und gar nicht.

 

Stadtwache:

Durch den Umzug des Fachdienstes Stadtpolizei und Wahlen in die Berliner Straße 31 in das Gebäude des Eigenbetriebs Betriebshof richtet die Stadt in zentraler Lage eine „Stadtwache“ ein. Damit wird ein erster Schritt getan in Hinblick auf das im gleichen Stadtteil geplante Bürger- und Dienstleistungszentrum am Bahnhof.

 

Wohngebiet Eichenheege:

Die Stadt Maintal hat zusammen mit ihrer städtischen Maintal Immobilien Gesellschaft damit begonnen, das neue Wohngebiet Eichenheege im Stadtteil Dörnigheim zu entwickeln. Dafür investiert die Maintal Immobilien Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt insgesamt etwa 3,2 Millionen Euro. Nun rollen die Bagger und haben ihre Arbeit aufgenommen. In dem neuen Wohngebiet sollen drei Gebäude mit jeweils drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss sowie einer Teilunterkellerung entstehen. Der Quadratmeterpreis wird wie bei dem anderen Projekt in Dörnigheim wieder bei 7,50 Euro liegen. Insgesamt werden in der Eichenheege 145 Wohneinheiten in Geschosswohnungsbauten und Häusern entstehen, darunter 42 vom Main-Kinzig-Kreis geförderte Wohnungen. Das Gelände bietet außerdem Platz für 22 Reihenhäuser, 16 Doppelhaushälften und sechs Einfamilienhäuser.

Das neue Wohngebiet ist klimafreundlich konzipiert: Alle Grundstücke werden Regenwasser nutzen können, auch eine Regenwasserableitung vor Ort ist vorgesehen. Auf allen Gebäuden werden Photovoltaik-Anlagen errichtet und die Gebäude selbst werden zum größten Teil die Energiestandards KfW 40 oder KfW 40plus-Standard erreichen. Hinzu kommt, dass alle Gebäude einen Glasfaser-Anschluss direkt ins Haus erhalten. Neben der bereits fertiggestellten Kita werden die Kinder im neuen Wohngebiet direkt vor der Haustür einen neuen Spielplatz haben. Vorgesehen sind auch Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge am Quartierseingang.

 

Real-Gelände:

Auf dem Gelände des Real-Marktes, der am 30. September 2021 geschlossen wird, soll ein neues Quartier entstehen. Der erste Entwurf von Investor und Architekturbüro sieht eine Bebauung mit Einzelhandelsflächen, Wohnungen und einer Kita vor. Dabei will man sich an den bisherigen Bauten orientieren. So sollen an der Wingertstraße Häuser mit zwei Vollgeschossen entstehen, während an der Ecke Kennedystraße/Kesselstädter Straße mit fünf Vollgeschossen geplant wird. Die Bebauung soll daher direkt an die Kennedystraße heranrücken. Es soll eine klare städtebauliche und vor allem „hohe Kante“ entstehen. Der Stadt schwebt ein mehrgeschossiger Gebäudekomplex vor, mit einer maximalen Höhe von 16 Metern – das wären bis zu vier Etagen.

Dort könnten sich ein Vollsortimenter, ein Discounter, ein Fachmarktzentrum und eine Drogerie mit einer Gesamtfläche von 7.100 Quadratmetern ansiedeln. Diese befinden sich jeweils im Erdgeschoss. Darunter ist eine Tiefgarage geplant, oberirdische Parkplätze sind in den ersten Plänen nicht vorgesehen. Nur das Erdgeschoss soll sich dann über die komplette Fläche der Gebäude erstrecken. Die Dächer des Einzelhandels könnten begrünt werden, im 1. Obergeschoss könnte eine Kita eingeplant werden, die diese Fläche dann als Außenfläche nutzen könnte.

Der erste Entwurf sieht rund 420 Wohneinheiten vor. Das wären 140 pro Hektar – und damit viel zu viele aus Sicht der Fraktionen. Denn laut Flächennutzungsplan sind in Maintal nur 40 Wohneinheiten pro Hektar vorgesehen. Gewünscht sind 20 Prozent der Fläche als öffentlicher Raum, zum Beispiel für Grünflächen oder Spielplätze. 30 Prozent sollen für sozialen Wohnungsbau genutzt werden.

In der Stadtverordnetenversammlung im September ging es um die Vorkaufsrechtssatzung für das Gebiet gegenüber dem Real-Gelände. Der größte Vorteil sei, dass die Stadt das Grundstück dann nicht zum hohen Verkaufspreis, sondern zum günstigeren Verkehrswert erstehen könne, wenn sie das denn wolle. Die Grünen-Fraktion brachte im Folgenden einen Prüfantrag ein, der darauf zielt, eine solche Vorkaufssatzung für das gesamte Stadtgebiet umzusetzen. Rechtliche Grundlage dafür ist das neue Baulandmobilisierungsgesetz, das dazu dienen soll, in Ballungsgebieten mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

 

Sportanlage Dicke Buche:

Die Erweiterung der Lärmschutzwände lässt auf sich warten. Es sind weniger die Mannschaften, die hier täglich spielen oder trainieren, die für Unmut sorgen. Als echtes Ärgernis empfinden die Nachbarn diejenigen, die sich außerhalb des Sportbetriebs teilweise bis in die Nachtstunden auf den Sportplätzen aufhalten und dort reichlich unsportlich lärmen, Müll hinterlassen und an die Hecken urinieren. Für diese nächtlichen Ruhestörer fühlt sich allerdings niemand verantwortlich: Die Sportvereine halten sich nach eigener Aussage an die Auflagen der Stadt und trainieren nur zu den vereinbarten Zeiten. Die Gaststätte auf der Sportanlage könne ihre Gäste nicht am Betreten der Sportplätze hindern. Und die Stadt sieht ihre Pflicht mit der Ankündigung der neuen Lärmschutzwände für das kommende Jahr getan.

 

Maintalbad:

Am 3. Januar 2021 beginnt das im Winterhalbjahr stattfindende Frauenwimmen. Frauen können immer montags von 15 bis 16 Uhr eine Stunde lang schwimmen und sind dabei unter sich. Männliche Badegäste sind in dieser Zeit nicht zugelassen. Auch in diesem Jahr ist der Freibadbesuch nur mit der Buchung eines Online-Tickets möglich. Dafür stehen zwei Zeitfenster zur Verfügung: Ein Besuch im Maintalbad ist entweder von 8 bis 13 Uhr oder von 14 Uhr bis Badschließung möglich. Innerhalb dieses Zeitraums können bis zu 400 Badegäste eingelassen werden.

Die favorisierte Wunschlösung für den Neubau des Maintalbads würde den bisherigen Kostenrahmen sprengen. 20 Millionen Euro sind für den Neubau im Haushalt eingeplant. In diesem Rahmen sollte die favorisierte Lösung realisiert werden. Diese beinhaltet unter anderem eine Sauna, eine Röhrenrutsche und ein neues Kursbecken. Der erste Entwurf und die Kostenschätzung des Architekturbüros liegen jedoch bereits weit darüber. Der teurere Entwurf beinhaltet neben den notwendigen Räumen wie Foyer, Umkleiden, Duschen und Toiletten im Hallenbad ein Sportbecken mit sechs Bahnen, ein Kursbecken mit Hubboden, ein Lehrschwimm- und Freizeitbecken, einen Elternbereich mit Kleinkindbecken und eine Röhrenrutsche.

Im Freibad kommen ein Springerbecken, ein Sportbecken mit sieben Bahnen, ein Erlebnisbecken, ein Planschbecken und ein Kinderbereich mit Kinderplanschbecken, Spraypark und Trockenspielplatz hinzu. Baukosten: 26 Millionen Euro. Hinzu kämen die Kosten für eine Sauna in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro. Statt 20 Millionen würde das neue Maintalbad dann mindestens mehr als 30 Millionen Euro kosten. Etwaige Steigerungen im Laufe der weiteren Planungen noch nicht eingerechnet.

Um im Kostenrahmen zu bleiben, müssten deutliche Abstriche gemacht werden. Laut Magistratsvorlage würden die Wasserflächen im Hallenbad gleich bleiben, allerdings müsste aufgrund der hohen Bau- und der späteren Betriebskosten auf eine Röhrenrutsche verzichtet werden. Im Freibad müssten die Wasserflächen jedoch deutlich reduziert werden. Hier würden Sport- und Sprungbecken wegfallen, stattdessen beinhalten die Planungen ein Nichtschwimmer- und Erlebnisbecken mit drei Bahnen, eine Breitwasserrutsche und den Kinderbereich. Durch den Bau eines Cabrio-Dachs würden die Wasserflächen im Hallenbad genutzt werden. Bei Öffnung des Dachs kann das innen liegende Sportbecken ebenso als Freibadbecken genutzt werden.

Auf dem Parkplatz am Schwimmbad standen oft zahlreiche Lastkraftwagen auf der dreieckigen Fläche nördlich der Zufahrt zum Schwimmbad-Parkplatz. Im Haushalt 2021 ist vorgesehen, dass westlich der Feuerwehr in Hochstadt eine geeignete Fläche hergestellt wird, um Baufirmen, die für die Stadt Maintal tätig sind, die Lagerung von Baumaterial zu ermöglichen. Die Stadt plant, die Fläche am Schwimmbad zu renaturieren. Dafür soll der Schotter abgetragen und als Wall aufgeschüttet werden, um zu verhindern, dass die Fläche wieder von in der Hauptsache auswärtigen Unternehmen als Abstellfläche genutzt wird.

 

 

Bischofsheim:

 

Bischofsheimer Friedhof:

Die Erweiterung des beginnt im Januar mit den Rodungsarbeiten. Rund 9.500 Quadratmeter groß ist die städtische Waldfläche, die nördlich an den Friedhof angrenzt. Entstehen soll eine Ruhe- und Gedenkstätte mit einer hohen Aufenthaltsqualität. So sind unter anderem ein Rundweg, ein Platz für Andachten sowie die Anlage von Wildblumenflächen geplant. Zahlreiche Ruhebänke werden erlauben. Es werden sogenannte Grabkammern errichtet, unterirdische, belüftete Beton-Konstruktionen, die in die Erde eingelassen und nach der Beisetzung mit Erde aufgeschüttet werden. Dadurch ist der Sarg vor eindringendem Wasser geschützt und der Leichnam kann durch die Luftzufuhr normal vergehen.

 

Neubaugebiet Plättenweide:

Für ein Neubaugebiet in der Gemarkung Plättenweide an der Waldstraße wurde im Februar 2021 ein Geschosswohnungsbau ohne Sozialwohnraum beschlossen, aber immerhin keine Einfamilienhäuser, wie ursprünglich vom Investor geplant. Wäre der städtebauliche Vertrag nicht beschlossen worden, wären städtebauliche Vorgaben wie beispielsweise Ladestationen für E-Autos oder fünfzig Prozent barrierefreier Zugang im Geschossbau dann nicht verpflichtend gewesen.

 

Bürgerhaus:

Im Februar 2021 wurde das Architektenbüro Pätzhold + Kremer mit der Architekturleistung für den Neubau des Bürgerhauses in Bischofsheim beauftragt. Hierfür werden Mittel in Höhe von über 540.000 Euro freigegeben. Die Ausführungen des Neubaus, für die insgesamt 16 Monate anberaumt wurden, sollen von April 2022 bis Juli 2023 andauern. Die Übergabe des Neubaus an die Stadt soll nach Angaben in der Bewerbung des Architekturbüros im August 2023 erfolgen.

Am 27. Februar 2021 wurde die erste Ausgabe von „Maintal entwickelt sich“ als Beilage des „Maintaler Boten“ an alle Haushalte im Stadtgebiet verteilt. Darin wurden die Vor- und Nachteile eines Neubaus des Bürgerhauses dargestellt. Das 1974 errichtete bisherige Gebäude ist in die Jahre gekommen. Es weist eine Reihe von Mängeln auf, die ursprünglich mit einer energetischen Sanierung behoben werden sollten. Die Mängel sind deutlich schwerwiegender und mit einer Sanierung weder nachhaltig, noch wirtschaftlich zu beheben sind. Die Kosten dafür wurden von den Sachverständigen mit 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Deshalb die Entscheidung für einen Neubau für 9,9 Millionen Euro. Ein Vorentwurf für das neue Bürgerhaus sieht vor: Ein großer Saal mit Bühne und 600 Sitzplätzen, ein kleiner Saal mit 200 Sitzplätzen, Funktionsräume für Vereine und Gastronomie. Weitere Vorgaben sind Photovoltaik, Gründachanlagen, grüne Fassaden und eine Fahrradgarage mit auf die Planungsliste setzen. Die Vereine wünschten sich außerdem eine Bühne, eine Garderobe, eine Tanzfläche und Lagermöglichkeiten

 

Gute Gründe für den Neubau:

  • Gesicherte Finanzierung: Die Stadt erhält aus dem Investitionsprogramm „Hessenkasse“ Mittel in Höhe von 9,27 Millionen Euro. Nur ein Zehntel ist als Eigenanteil zu leisten.
  • Nahtloser Übergang: Die Evangelische Kirchengemeinde Bischofsheim stellt ihr Grundstück am Dörnigheimer Weg in Erbpacht zur Verfügung. Dadurch kann das bestehende Bürgerhaus bis zur Eröffnung des neuen durchgehend genutzt werden zum Vorteil für Vereine und Veranstaltungen.
  • Aufwertung der Quartiersmitte: Seit Jahren ist die „Aufwertung der Quartiersmitte“ ein Thema. Durch ein architektonisch ansprechendes neues Bürgerhaus und die Entwicklung des städtischen Grundstückes können diese Ideen Wirklichkeit werden. Die Maintal Immobilien Gesellschaft (MIG) als 100-prozentige Stadt-Tochter kann die 6.000 Quadratmeter große freiwerdende Bürgerhausfläche übernehmen und entwickeln.
  • Zusätzlicher Wohnraum und Einzelhandel: Auf dem jetzigen Grundstück kann so eine attraktive Quartiersmitte mit Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Rund 70 Wohneinheiten, ein Verbrauchermarkt und eine Tiefgarage sind denkbar. Auf der Freifläche kann ein großzügiger Bürgerplatz mit Aufenthaltsqualität entstehen.

Aber es wird natürlich einseitig die Position der Befürworter dargestellt - die durchaus in Ordnung ist - aber es wird verschwiegen, daß es auch starke Gegner bis hin zur Bürgerinitiative gibt. Als „Bürgerinformation“ getarnt wird hier Werbung für die Maßnahmen des Magistrats gemacht.

Im November 2021 wurde der Vorentwurf für Neubau Bürgerhaus Bischofsheim im Hochstädter (!) Bürgerhaus vom Planungsbüro Pätzold vorgestellt. „Das eigentliche Geheimnis des neuen Bürgerhauses liegt in der multifunktionalen Nutzung der Räume“, beschrieb Hans Pätzold das Gesamtkonzept. „Das Raumangebot ist schon etwas anderes als in der alten Halle, die sich akustisch nicht voneinander trennen lässt. Das soll im neuen Bürgerhaus anders werden.“ Dort soll es beispielsweise möglich sein, dass mehrere Vereine Räume parallel nutzen, etwa zur Theaterprobe im großen Saal, für eine Ausstellung auf einer der Galerien und einer parlamentarischen Sitzung.

Dafür setzten die Vorplaner auf eine Mischung aus geschlossenen und offenen Bereichen und entwarfen eine dreischiffige Anlage: der große Saal mit Bühne über die komplette Höhe des Gebäudes mit dreigeschossigem Künstlertrakt auf der einen Seite, auf der anderen Seite hin zum Dörnigheimer Weg unten die Gastronomie und oben die Vereinsräume. Verbunden werden die beiden Seiten durch ein offenes Foyer in der Mitte, das über große Fensterfronten Licht von außen einlässt. Mit viel Glas soll auch eine sogenannte Stadtloggia versehen werden, die das Gebäude nach außen hin öffnet und in einen bedachten Vorbereich übergeht. Dieser setzt sich in dem Entwurf in einem Bürgerplatz über den Bertha-von-Suttner-Weg hin zur noch zu planenden Bebauung auf dem Grundstück des alten Bürgerhauses fort.

 

Vorplatz der Evangelischen Kirche:

Auf dem Vorplatz wurde im Juli 2021 ein Bücherschrank aufgestellt, wo Bücherfans zu jeder Zeit stöbern, lesen, leihen, ergänzen und miteinander ins Gespräch kommen können. Er ist rund um die Uhr geöffnet und jeder kann lesenswerte Bücher hineinstellen oder mitnehmen Dazu unterstreicht das Kunstwerk „Touching Voltage“ der Künstlerin Anne Pfeifer die hohe Aufenthaltsqualität. Es leuchtet bei Berührung und unterstreicht damit den Wert zwischenmenschlicher Kontakte.

 

Siebduckwerkstatt:

Im Gewerbegebiet Maintal-Bischofsheim betreiben Ellen Wagner und Axel Rössler ihre Siebdruckwerkstatt „Print now - Riot later“. Der sogenannte Rapportdruck auf Meterware ist die Spezialität der beiden Frankfurter: Große Stoffbahnen werden mit einem Muster ohne sichtbare Unterbrechung gedruckt - ein Verfahren, das deutschlandweit einzigartig ist.

 

Rumpenheimer Weg:

Nach zwei Online-Umfragen und vielen politischen Diskussionen steht im November 2021 die Umgestaltung des Rumpenheimer Wegs fest: Die Kreuzungen und Einmündungen werden optisch hervorgehoben. Ansonsten bleibt der Status quo der Ost-West-Verbindung durch den Stadtteil Bischofsheim zunächst erhalten – das war der in der Bürgerbefragung am häufigsten geäußerte Wunsch. Vorschläge wie ein einseitiger oder beidseitiger Fahrradschutzstreifen, dem Pflanzinseln und Parkplätze zum Opfer gefallen wären, sind damit vom Tisch.

 

 

Wachenbuchen

 

Kampfmittel:

Im Wachenbucher Wald wurden im Juli 2021 aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich einer ehemaligen Sandkaute entdeckt. Die durch den Abbau von Sand und Kies entstandene Vertiefung diente von den zwanziger bis siebziger Jahren als Müllkippe. Aber auch Munitionsreste wurden dort nach dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und gesprengt., aber nicht alle Kampf­mittel wurden erfolgreich entschärft. Solange die Kampfmittel nicht entschärft sind, gilt als Vorsichtsmaßnahme ein absolutes Betretungsverbot für das Areal - darauf machen entsprechende Warnschilder im Umkreis aufmerksam. Hinweisschilder machen auf die Gefahrenzone im Wachenbucher Wald aufmerksam. Zusätzlich werden die Zufahrtswege und Parkmöglichkeiten in den nächsten Tagen durch Bauzäune gesperrt

 

Skulptur „Glacial Erratic“:

Anfang Dezember 2021 wurde die Skulptur „Glacial Erratic“ in der Ortsmitte aufgestellt, um Kultur für alle im öffentlichen Raum erlebbar zu machen. Das dreiteilige Gesamtkunstwerk wurde auf der Seite des Biergartens installiert. Erratische Blöcke sind große Steine, die entweder von Menschen oder durch seltene geophysikalische Prozesse an einen Ort transportiert wurden, an dem man sie eigentlich nicht erwartet hätte. Die häufigste Form dieses Phänomens ist der sogenannte Findling: ein einzelner Gesteinsblock, der während der Eiszeit von Gletschern mitgebracht wurde und zurückblieb, als das Eis schmolz. Aus ursprünglich zwei Findlingen wurden drei Steine geschnitten, die Schnittflächen anschließend mit spiegelglatten Edelstahlplatten verschlossen. So sind drei glänzende Flächen entstanden, in denen sich Bäume oder Betrachter spiegeln. Geschaffen wurde das Kunstwerk von drei jungen Kreativen der Gruppe Siebler/Wanke aus Weimar und Berlin.

 

 

 

2022

 

Aus Dörnigheimer Gewerbeverein wird Maintaler Gewerbeverein:

Bereits Ende des letzten Jahres haben die Mitglieder die Umbenennung des Vereins beschlossen. Seit dem 25. Januar 2022 ist der Maintaler Gewerbeverein im Vereinsregister eingetragen und verwendet von nun an den neuen Namen.

 

Magistrat informiert Bauvorhaben in Maintal: Das ist der aktuelle Stand der Projekte:

Die Bauprojekte in Maintal im Blick haben: Das ist das Ziel des neu gegründeten Ausschusses für Kommunale Investitionsprojekte. Rund 150 Millionen Euro will die Stadt Maintal dafür bis 2025 in die Hand nehmen. Einen ersten Zwischenstand zu den einzelnen Projekten hat der Magistrat in die erste Sitzung mit eingebracht, künftig soll der Ausschuss regelmäßig über die Fortschritte, etwaige Veränderungen der Planung oder Probleme bei der Realisierung informiert werden.

 

Sportplatz Dicke Buche:

Der Bauantrag für die Erweiterung der Lärmschutzwand wurde 2022 eingereicht, aber noch nicht genehmigt. Zuvor muss ein Lüftungsgerät samt Leitungen an einen neuen Standort versetzt werden.

 

Bürger- und Dienstleistungszentrum auf dem Bahnhofsvorplatz:

Im Jahre wird 2022 ein Nutzungskonzept erstellt.

 

Vorschläge zum Radverkehr

Der Main-Kinzig-Kreis möchte den Radverkehr weiter fördern und hat deshalb das Planungsbüro Radverkehr-Konzept (RV-K) aus Frankfurt für die Erarbeitung einer kreisweiten Planungsgrundlage beauftragt. Vor allem Alltagsradverbindungen zwischen den Städten und Gemeinden des Landkreises und die Verbindungen in die benachbart en Landkreise sollen verbessert werden. Bis zum 28. Februar 2022 können hier die Vorschläge über eine digitale Karte zugeordnet und unmittelbar bewertet und kommentiert werden.

Am Campingplatz Mainkur wurden im Februar 2022 verschiedene Radwege-Abschnitte mit Wurzelschäden werden saniert.

 

Zusätzliche Parkplätze am Bahnhof

Die Stadtverwaltung macht im Juli 2022 darauf aufmerksam, dass auf der Nordseite des Bahnhofs Maintal-Ost ausreichend Abstellflächen zur Verfügung stehen. Außer dem P+R-Parkplatz an der Philipp-Reis-Straße gibt es mehr als 100 (?) kostenlose Stellplätze in der Max-Planck-Straße und ab Juli 2022 zusätzlich auf dem Firmengelände der Firma Schmidt am Ende der Straße. Insgesamt gibt es am Bahnhof Maintal-Ost damit rund 300 Stellplätze. In Bischofsheim sind es rund 40 Plätze mit Zufahrt von der Theo-Mack-Straße.

 

Stadt Maintal unterstützt lokale Gastronomie:

Gastronomische Betriebe sind von der Corona-Pandemie nach wie vor stark betroffen. Deshalb wurde im April 2022 der Maintaler Gastronomiezuschuss ins Leben gerufen. Die Stadt wird Maintaler Gastronomiebetriebe finanziell bei der Anschaffung von materiellen Wirtschaftsgütern oder bei der Durchführung einer Energieberatung unterstützen. Dafür hat die Stadtverordnetenversammlung 90.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die Aufwertung des Außenbereichs kann durch die Installation eines hochwertigen Sonnen- und Wetterschutzes, eine attraktive Bestuhlung oder optische Akzente etwa durch Pflanzgefäße erfolgen. Alternativ ist eine finanzielle Beteiligung an einer professionellen Energieberatung möglich, die gerade in Zeiten massiv steigender Energiepreise eine lohnende Investition ist.

 

Rhetorik-Seminar für Maintaler Unternehmerinnen und Unternehmen:

Den Themen „Verkaufsrhetorik“ und „Körpersprache“ wird in Unternehmen oft nur wenig Beachtung geschenkt. Wer das ändern und die richtigen Kommunikationstechniken erlernen

möchte, dem bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal in Kooperation mit den Wirtschaftspaten ein kostenfreies zweitägiges Seminar am 1. und 2. August 2022 an. „Rhetorik- Verkaufsrhetorik und Körpersprache“ ist der Titel des Workshops für Maintaler Unternehmern, sowie Fach- und Führungskräfte im. Juli 2022.

 

Maintal beteiligt sich an Initiative „Heimat-Shoppen“: Juli

Im Rahmen der Initiative „Heimat-Shoppen“ des Main-Kinzig-Kreises bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal im Juli 2022 kulinarische Sparziergänge in Bischofsheim und Dörnigheim an. Ziel der Aktion ist, die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Dienstleister und Gastronom für die Lebensqualität vor Ort stärker ins Bewusstsein zu rücken. Bei den kulinarischen Spaziergängen durch Dörnigheim und Bischofsheim lernen die Bürger besondere gastronomische Orte kennen. Die kulinarischen Spaziergänge dauern etwa zweieinhalb Stunden. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro pro Person.

 

Baumaßnahmen in der „Grünen Mitte“:

In der „Grünen Mitte“ stehen umfangreiche Bauarbeiten an, die eine zuverlässige Wasserversorgung aller vier Stadtteile sicherstellen sollen. Die Maßnahmen beginnen am 17. März 2022 und dauern voraussichtlich bis Ende Mai. Um die Arbeiten fachgerecht und zügig ausführen zu können, ist eine Vollsperrung der Wegeverbindung zwischen dem Maintalbad und Bischofsheim erforderlich. Die Umleitungsstrecke wird ausgeschildert. Die Wasserversorgung der vier Maintaler Stadtteile erfolgt derzeit über zwei Hauptstränge. Damit es im Fall einer Störung auf einem der Stränge nicht zu einer Unterbrechung der Wasserversorgung in einem oder mehreren Stadtteilen kommt, wird eine weitere Verbindungsleitung zwischen Dörnigheim und Bischofsheim hergestellt.

 

Nächste Etappe für neue Mainquerung:

Die Städte Hanau, Maintal, Mühlheim, sowie die Kreise Main-Kinzig und Offenbach streben die Prüfung einer Mainquerung an. Der Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main schreibt dazu 2022 die Machbarkeitsstudie aus.  Dazu war schon 2021 ein Kooperationsvertrag unterzeichnet worden.

 

Stadt stellt in allen vier Stadtteilen Fahrrad-Reparaturstationen auf:

Die grauen Metallkästen, die seit September 2022 an der Ecke Alt Bischofsheim/Schäfergasse, vor den Bürgerhäusern in Hochstadt und Wachenbuchen und auf der Kennedystraße vor den Hausnummern 36 und 38 stehen, sind die Fahrrad-Reparaturstationen, die Radfahrern das nötige Material bieten, um kleinere Pannen unterwegs selbst beheben zu können. Man steckt – wie an einem Einkaufswagen – eine Münze oder einen Chip ein, kann dann die Reparaturstation öffnen und erhält Zugriff auf einige allgemein bekannte Werkzeuge wie Schraubendreher, Inbus- und Maulschlüssel. Auch eine Hochdruck-Luftpumpe ist Teil der Reparaturstation, sodass man unterwegs einen platten Reifen – übrigens auch an Kinderwagen, Fahrrad-Anhängern und Rollstühlen – schnell wieder aufpumpen oder einen verstellten Sattel ganz einfach wieder festziehen kann.

 

Toiletten auf Spielplätzen erhitzen Gemüter:

Um dem Wunsch nach öffentlichen Toiletten nachzukommen, hat die Stadt 2022 zwei Komposttoiletten auf dem Grimm-Spielplatz in Dörnigheim und dem Flugzeugspielplatz in Bischofsheim aufgestellt. Im Internet ist nun eine rege Diskussion um Sinn oder Unsinn der Toilettenhäuschen entflammt. Zumindest die Kosten sprechen eine deutliche Sprache. Wie die Stadt mitteilt, kosten die zwei Komposttoiletten auf das Jahr hochgerechnet rund 13.000 Euro, inklusive der Wartung und Säuberung, die im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindet. Feste Toilettenanlagen würden dagegen ein Vielfaches kosten. Mindestens 130.000 Euro würden Toiletten mit automatischer Säuberung kosten, hinzu kämen Kosten für den Anschluss an das öffentliche Entwässerungs-, das Strom- und das Wassernetz.

Ein Vorteil der Komposttoiletten sei laut Mitteilung, dass Wasser eingespart werden kann. Nach der Nutzung wird Einstreu in Form von Hobelspänen in die Toilette gegeben, das Gerüche bindet und auch die Kompostierung unterstützt. Alle zwei Wochen werden die Toiletten geleert, der Auftrag an die entsprechende Firma sei aber flexibel ausgelegt, sodass auf einen Mehrbedarf auch reagiert werden könne, so die Stadt.

 

Tauschtag für den Führerschein:

Gemäß einer EU-Vorgabe müssen alle Führerscheine, die vor dem 19.01.2013 ausgestellt wurden, bis spätestens 2033 in einen befristeten EU-Kartenführerschein umgetauscht werden. Der Umtausch kann in den Führerscheinstellen des Main-Kinzig-Kreises, sowie im Stadtladen des Maintaler Rathauses beantragt werden. Dort gibt es für Maintaler Bürgerinnen der Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964 einen Führerschein-Umtauschtag am 21. November 2022.

 

Städteposter „The Maintaler“:

Das Titelbild des Magazins „The New Yorker“ von Saul Steinberg zählt zu den beliebtesten Postermotiven und diente als Vorlage, um viele weitere Orte im gleichen Stil abzubilden. Angelehnt an das populäre Original gibt es jetzt auch das Städteposter „The Maintaler“. Entworfen hat es die Maintaler Agentur „Kein Zufall“ von Tom Wörner, der damit auch eine Liebeserklärung an seine Heimat zu Papier brachte. „The Maintaler“ zeigt bekannte Ansichten und Gebäude aus Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen. Im Vordergrund ist der namensgebende Main mit dem für Dörnigheim charakteristischen Schwan abgebildet, am Horizont die benachbarte Mainmetropole Frankfurt.

 

Weihnachtsmärkte:

Die Weihnachtsmärkte in Bischofsheim (33 Stände), Hochstadt und Wachenbuchen fanden wieder wie gewohnt statt. Allen Diskussionen auf Facebook zum Trotz gibt es sie doch, die Weihnachtsbeleuchtung in den Hauptstraßen aller vier Stadtteile. Es werden allerdings weniger Lampen aufgehängt als in den vergangenen Jahren. Grund dafür ist, dass die Maintal-Werke GmbH (MWG), die die Weihnachtsbeleuchtung bislang mitfinanziert hat, in diesem Jahr ihr Sponsoring aussetzt. Es sei, erklärt die städtische Pressestelle, „kaum zu vermitteln, dass MWG-Kundinnen und -Kunden ab Januar 2023 deutlich gestiegene Preise zahlen müssen, die MWG aber parallel freiwillige Leistungen wie das Sponsoring für die Weihnachtsbeleuchtung fortsetzt“. Die Weihnachtslichter hätten in der Vergangenheit 10.000 Euro gekostet.

Trotzdem finden viele, ein Weihnachtsmarkt ohne Beleuchtung sei kein Weihnachtsmarkt. Bleibt die Frage, ob die abgespeckte Beleuchtung auf Begeisterung stößt.

Doch die Lichter sind nicht die einzige Herausforderung, mit denen die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr kämpfen. Wie der Förderverein Hochstädter Weihnachtsmarkt mitteilt, fällt der Budenzauber in der historischen Altstadt in diesem Jahr auch kleiner aus als geplant. In den vergangenen zwei Jahren hat doch so mancher Standbetreiber aufgegeben oder kann aus personellen Problemen nicht teilnehmen. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr nur 45 Stände

 

Stadtentwicklung in den einzelnen Stadtteilen 2022:

 

Dörnigheim:

 

Maintal Mitte: Keine schrittweise Entwicklung von Einzelgrundstücken:

Der Ausschuss für Bau- und Stadtentwicklung hat 2022 in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beim „Masterplan Maintal Mitte“ diskutiert. Es handelt sich um das Gebiet zwischen dem südlichen Teil der Eichenheege und der Bahn. Dabei ging es einmal mehr um die Frage, ob das Gebiet im Ganzen, also zum Beispiel im Rahmen einer sogenannten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme entwickelt wird, oder doch schrittweise mit einzelnen Bebauungsplanverfahren. Nach Wunsch des Magistrats soll eben diese schrittweise Entwicklung des Gebiets durchgeführt werden. Der Magistrat empfiehlt in seiner Vorlage, das Gebiet mit einem oder mehreren Bebauungsplanverfahren zu entwickeln, sofern die Eigentümer das im Sinne des Masterplans tun und städtebaulichen Verträgen zustimmen.

Das ehemalige Ambrosius-Areal rückte dann auch schnell in den Blickpunkt, denn es gibt einen neuen Eigentümer, nämlich die Immobiliengesellschaft Instone Real Estate. die bereits das Real-Gelände am Dörnigheimer Ortseingang besitzt und entwickeln möchte. Bereits im März 2021 wollten die Stadtverordneten keine „Insellösung“, sondern das Gebiet als Ganzes entwickeln. Im März 2022 lehnten die Ausschussmitglieder die Magistratsvorlage ab, die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme bleibt weiter bestehen, kann aber von den Stadtverordneten bei Bedarf jederzeit ausgesetzt werden.

Im April 2022 beschließt die Stadtverordnetenversammlung, daß durch einen Ideenwettbewerb mindestens vier Entwicklungsvarianten für einen Gesamtentwicklungsplan eingeholt werden sollen. Hintergrund sind die Bemühungen des Magistrats, das Rink- und das Ambrosius-Gelände losgelöst vom Gesamtgebiet von Investoren entwickeln zu lassen. Es wurde betont, dass die Eigentümer Rink und Instone bereit seien, die Grundstücke im Sinne des Masterplans „Maintal Mitte“ zu entwickeln. Diese Eigentümer besitzen 26 Prozent der Fläche des 18,3 Hektar großen Areals. Eine unabhängige Fachjury soll dann basierend auf den Ergebnissen eine Empfehlung für den Gesamtplan zur Entwicklung des Gebiets.

 

Kunstwerk für Dörnigheim gesucht:

Das links an die Maintal-Halle in der Berliner Straße angrenzende unbebaute Gelände soll der Standort des Kunstobjekts werden. Für das bundesweit ausgeschriebene Kunstobjekt wurde als Thema „Vielfalt und Respekt“ vorgegeben, um dadurch die Besonderheiten des Stadtteils zum Ausdruck bringen. Die Mitglieder der Jury einigten sich im Dezember 2022 einvernehmlich auf drei sehr unterschiedliche und anregende Entwürfe für das Bürgervotum. Die drei Entwürfe können vorbeikommende Personen gleichermaßen dazu veranlassen, mit den Kunstobjekten in Beziehung zu treten. Einer der drei Vorschläge könnte dazu anregen, in netter Gesellschaft „Platz zu nehmen“. Der zweite Entwurf bietet die spannende Möglichkeit, in etwas „hinein zu hören“. Das dritte Konzept lädt dazu ein, durch Betrachtung die Umgebung und sich selbst „neu wahrzunehmen“. Entscheiden sollen die Bürger.

 

Glasfaser für Dörnigheim und Bischofsheim:

In Maintal startet nun auch in Dörnigheim und Bischofsheim der Glasfaserausbau. Rund     16. 000 Haushalte können in den beiden größten Maintaler Stadtteilen an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Verantwortlich für den Ausbau ist die Telekom. Die Telekom plant, den Ausbau in den beiden Stadtteilen bis Ende 2024 abzuschließen. Bis Mitte 2023 werden im ersten Bauabschnitt 86 neue Verteiler gebaut, dabei werden 70 Kilometer Glasfaser verlegt.

 

Maintalbad:

Auch Roland Allmansdörfer sieht im Juli 2022 die Videos der Massenschlägerei von hundert überwiegend jungen Männern in einem Berliner Freibad. Zur aktuellen Diskussion im Jahr 2022 über mangelnde Sicherheit in Freibädern hat der 49-Jährige eine klare Meinung: „Man muss differenzieren. Bei uns kann man sich mit kleinen Kindern definitiv wohlfühlen.“ Trotzdem gilt auch für das Maintalbad: Je voller das Bad, desto eher kommt es zu Konflikten. An Spitzentagen kommen zwischen 2000 und 2500 Menschen - über den Tag verteilt - ins Maintalbad.

Um die teils aufgebrachten Badegäste kümmern sich die zwei Sicherheitskräfte. Seit fünf Jahren unterstützen sie den Schwimmbadleiter und sein Team an publikumsstarken Tagen, haben ein Auge auf Kassenbereich, Umkleide, Liegewiese und andere Bereiche, die die Wasseraufsichten nicht im Blick haben können. Was ihm mehr Sorgen bereitet, sind Eltern, die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Es komme regelmäßig vor, dass man gemeinsam mit dem Kind die Eltern suchen müsse. „Wenn wir sie finden, sitzen sie da und telefonieren. Oft haben sie nicht mal bemerkt, dass ihr Kind allein unterwegs war.“

Auch Maintal prüft 2022 den städtischen Energiebedarf kritisch und reagiert mit Anpassungen auf steigende Preise und mögliche Lieferengpässe. In diesem Zusammenhang senkt das Maintalbad sowohl die Wasser- als auch die Lufttemperatur im Hallenbad. Die Beckentemperatur wird auf 26 Grad (Planschbecken 30 Grad) und die Lufttemperatur auf 28 Grad absenkt. Aufgrund der aktuellen Trockenheit und des niedrigen Grundwasserspiegels wurde das Beckenwasser im Oktober 2022 unmittelbar nach Ende der Freibadsaison entchlort und die Gießfahrzeuge des Eigenbetriebs im Maintalbad gefüllt, um sie damit das Stadtgrün zu wässern.

 

Neubau Maintalbad:

Das Architekturbüro und die Fachplaner erarbeiten 2022 verschiedene Varianten für den Neubau. Dieser würde mit allen von den Stadtverordneten gewünschten Ausstattungen 30 statt 20 Millionen Euro kosten. Im gesteckten Kostenrahmen von 20 Millionen Euro bleibt man nur, wenn Abstriche gemacht werden. Die Ergebnisse der Planungen sollen dem Ausschuss in der nächsten Sitzung am 24. Februar vorgestellt werden. Dann folgt die weitere Festlegung des Zeitplans.

Projektleiter Thomas Kalman vom Planungsbüro Krieger Architekten und Ingenieure stellte im Februar 2022 insgesamt vier unterschiedliche Varianten für das neue Schwimmbad vor: die sogenannte „VgV-Variante“, mit der die Architekten die Ausschreibung gewonnen hatten, und drei Alternativen mit jeweils verringerter Wasserfläche und kleinerem Badeangebot. Die „VgV-Variante“ und Alternative eins hat der Magistrat in seiner Beschlussvorlage zu einer großen Lösung zusammengefasst. Mit den im Haushalt eingeplanten 20 Millionen Euro ist nur die kleinste der drei Alternativen realisierbar. In seiner Präsentation entwarf Kalman ein Zukunftsszenario für alle Varianten und sagte für die große Lösung fast eine Verdopplung der jetzigen Besucherzahlen voraus.

Mögliche Varianten für den Neubau des Maintalbads:

  • Kleinste Variante: Diese Variante ist ein reiner Ersatzbau des derzeitigen Status quo. Weitere Angebote wie ein separates Kursbecken, Rutsche oder Sauna sind nicht enthalten. Kosten: 17,8 Millionen Euro.
  • Mittlere Variante: Die mittlere Variante bietet eine größere Wasserfläche mit gleicher Beckenaufteilung. Kosten: 24 Millionen Euro, mögliche Rutsche 1,2 Millionen.
  • Größte Variante: Hallenbad mit Schwimmerbecken mit sechs Bahnen und Sprungtürmen, ein Lehrschwimm- und Erlebnisbecken sowie ein Planschbecken. Im Freibad ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken. Durch ein Cabriodach kann das Schwimmerbecken bei schönem Wetter geöffnet werden. Damit würde ein Becken eingespart, und die Freibadsaison ließe sich flexibel ausweiten. Zudem energetische Vorteile. Kosten mit Rutsche: 28,5 Millionen Euro.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das neue Schwimm­bad neben dem Maintalbad gebaut werden kann, was einen Parallelbetrieb ermöglicht hätte. Von dieser Idee hatte sich das Architekturbüro allerdings schon in der ersten Planung früh verabschiedet. Diese sieht den Neubau an der Stelle des Maintalbads vor, das hinsichtlich der Verkehrswege und Bodenbeschaffenheit optimal auf dem Grundstück platziert ist. Ein anderer Platz käme nicht in Betracht.

Das wirft die Frage auf, wo Schwimmunterricht und -kurse während der gut zweijährigen Bauzeit stattfinden können. Daher hat das Architekturbüro eine gemietete Hallenkonstruktion über dem Freibadbecken vorgeschlagen Die Nachteile: zusätzliche Kosten von rund 1,5 Millionen Euro und zehn Monate mehr Bauzeit. Der Neubau ohne Zwischenlösung könne im Herbst 2025 in Betrieb genommen werden, das Hallenbad im Sommer 2026, das Freibad im Frühjahr 2027.

Der Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte will, daß das das Architekturbüro beauftragt wird, die Planungen mit einer Kombination der vorgeschlagenen VgV-Variante und der Variante 1 fortzuführen. Dies ist die große Lösung, die im Hallenbad ein Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, ein Planschbecken, ein Lehrschwimmbecken sowie zusätzlich ein Kursbecken/Nichtschwimmerbecken beinhaltet. Im Freibad werden dem Antrag zufolge folgende Angebote geplant: Planschbecken, Nichtschwimmerbecken mit Erlebnisfaktoren und gastronomisches Angebot in Form eines Kiosks.

Die bisher veranschlagten Kosten lägen mit Rutsche bei 28,5 Millionen Euro. Nach der Sommersaison 2024 soll das Maintalbad abgerissen werden. Daher folgten die Stadtverordneten der Beschlusslage aus dem Ausschuss für kommunale Investitionsprojekte. Das Maintalbad soll geschlossen und die Bestandsgebäude und Freibadflächen abgerissen und anschließend neu errichtet werden.

Der Entwurf sieht ein Hallen- und ein Freibad vor, die ganzjährig parallel betrieben werden. Dabei ermöglicht das Cabriodach, das Schwimmerbecken im Hallenbad witterungsabhängig als zusätzliches Freibadangebot oder reines Hallenbad zu nutzen. Denn die Dachkonstruktion kann bei dieser baulichen Lösung einfach während des laufenden Badebetriebs innerhalb weniger Minuten auf- und zugefahren werden.

 

Geplant sind für das Hallenbad sechs Bahnen, ein Planschbecken, ein Nichtschwimmerbecken mit Erlebniselementen wie Bodensprudler und Klettermöglichkeiten, sowie ein akustisch und thermisch getrenntes Kursbecken verfügen. Damit können Kursangebote künftig parallel zum normalen Badebetrieb stattfinden.

Für das Freibad sind ein Planschbecken mit einem sogenannten Spraypark für die Kleinen, ein großes Nichtschwimmerbecken mit Erlebnisfaktoren, ein Sprungturm mit Ein-, Drei- und Fünf-Meter-Absprunghöhe, ein Spraypark für ältere Kinder und Jugendliche, sowie eine Breitrutsche vorgesehen. Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung soll der Spraypark vorgerüstet und dann in einem zweiten Bauabschnitt, drei Jahre nach Eröffnung des Schwimmbades, umgesetzt werden. Auch eine ganzjährig nutzbare Röhrenrutsche soll bei großen und kleinen Badegästen für Spaß sorgen und zu einem späteren Zeitpunkt um eine zweite Röhre erweitert werden. Ebenfalls vorgesehen ist eine Gastronomie, die sowohl Hallen- als auch Freibadgästen ganzjährig zur Verfügung steht und wie derzeit fremdverpachtet werden könnte. Eine Sauna wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter in die Planungen miteinbezogen.          

Bereits beschlossen hatten die Stadtverordneten, dass das Bad während der knapp zweijährigen Bauzeit geschlossen bleiben wird, um eine teure Interimslösung durch eine Hallenkonstruktion im Freibad zu vermeiden. Angesichts deutlich gestiegener Baukosten seit Beginn des Jahres kalkuliert das Planungsbüro auf Grundlage des Preisindex für das zweite Quartal mit Kosten von 38,4 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch Abdeckungen für die Außenbecken, um einen Wärmeverlust in den kühleren Nächten zu verhindern, was wiederum einen energiesparenderen Betrieb bedeutet.

Die Voruntersuchung zum Energiekonzept empfiehlt die Versorgung durch den Einsatz erneuerbaren Energien. Diese sind Voraussetzung, um für den Neubau des Maintalbads von Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zu partizipieren, die die Stadt Maintal beantragen wird. Aus Erfahrungen bei ähnlich gelagerten Badprojekten könnten laut Planer vier bis sechs Millionen Euro an Fördermitteln möglich sein. Mit einer guten Nachricht aus Berlin wartete gestern der SPD-Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl auf. Im Rahmen des Förderprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ erhält die Stadt Maintal sechs Millionen Euro für den geplanten Neubau des Maintalbads.

 

Real-Gelände in Dörnigheim: Investor stellt neue Entwürfe vor:

Im Jahr 2022, haben Investor und Planungsbüro die überarbeiteten Varianten für das neue Quartier präsentiert. Drei neue Entwürfe wurden im Bauausschuss diskutiert, eine Tendenz zeichnete sich bereits ab. „Vier Quartiere“, „Schmetterling“ und „Landschaftshügel“ hat das Planungsbüro Planquadrat die neuen Entwürfe genannt, die zahlreiche von den Stadtverordneten gewünschte Veränderungen enthalten.

Während sich die Varianten vor allem in der Ansiedlung der einzelnen Komplexe zum Teil deutlich unterscheiden, sind die Kennziffern gleich: Circa 290 Wohneinheiten sind geplant, 87 davon – also die in Maintal festgelegten 30 Prozent – als sozialer Wohnungsbau. Damit wurde die Zahl der Wohneinheiten im Vergleich zum ersten Entwurf deutlich reduziert. Die Gesamtgrundfläche der Bebauung wurde von 51.000 auf 48.000 Quadratmeter reduziert. Für den Einzelhandel ist eine Fläche von 9.000 Quadratmetern vorgesehen, die der Größe des leerstehenden Real-Marktes entspricht. Ebenfalls ein Wunsch der Stadtverordneten. Hinzu kommen 1.000 Quadratmeter Fläche für eine Kindertagesstätte und 9.000 Quadratmeter für Seniorenwohnen. Es wurden neben dem Real-Gelände auch die weiteren Entwicklungsflächen im Umfeld in die Untersuchung einbezogen. Dies sind insbesondere die Neubebauung des „Opel-Ecks“ sowie das Wohnbauvorhaben „City 1 Group“ zwischen Kennedystraße und Alter Kesselstädter Weg.

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, die Planungen sollen auf Grundlage der vorgestellten Planungsvariante „Landschaftshügel“ fortgeführt werden, aber es soll eine alternative Planung geben, bei der auf der südlichen Seite Richtung Wingertstraße die Planung der Variante „Schmetterling“ einbezogen werden soll.

Die Bürgermeisterin sagte. Die bisherigen Stellungnahmen und Gutachten seien nicht endgültig und müssten im weiteren Verfahren „erweitert, aktualisiert und ergänzt werden“. Die Öffentlichkeit werde beteiligt und erhält die Möglichkeit, Wünsche, Anregungen und Bedenken zu äußern, die in die Entscheidungsfindung einfließen werden. Wie üblich wird die Öffentlichkeit auch hier vertröstet und gesagt, es sei ja alles noch nicht endgültig, aber dann muß es plötzlich ganz schnell gehen. Einwände werden alle abgeschmettert.

Es bildet ich eine Bürgerinitiative, die kritisiert: Die Gebäude seien so hoch und geschlossen, sodass sie die Belüftung der benachbarten Gebiete verhinderten. Außerdem fehle es an unversiegelten Flächen. Vor allem der Entwurf Landschaftshügel verhindert mit der Riegelbebauung an der Kesselstädter Straße quer zur Windrichtung eine Belüftung der Nachbargebiete.

Obwohl alle drei Entwürfe natürlich in puncto Klimaschutz besser abschneiden als die derzeit vollversiegelte Parkplatzfläche, weisen sie laut Gutachten des Instituts für Klima- und Energiekonzepte Schwächen auf. Insbesondere die beiden von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung favorisierten Varianten „Landschaftshügel“ und „Schmetterling“ sehen eine relative geschlossene Gebäudereihe entlang der Kennedy- und Kesselstädter Straße vor.

Der Entwurf von Reiner Michaelis hingegen sieht keine geschlossene Wohnbebauung an den Außenkanten des Areals vor. Mehrere Luftschneisen ziehen sich durch das Quartier und erlauben eine Durchlüftung hin zum Mainufer. Einige Wohngebäude sind in Leichtbauweise geplant und durch Wohnhöfe - teilweise im ersten Stock - miteinander verbunden. Ein zentraler Wasserlauf durchzieht das gesamte Quartier und ist Zentrum der öffentlichen Räume der Begegnung, Gemeinschaftsgärten und eines Wasserspielplatzes und mündet in die am Kesselstädter Weg geplanten Kitas. In den Wohngebäuden sind auch Mehrgenerationen-Wohnprojekte vorgesehen. Die die Kreuzung Kennedystraße/Kesselstädter Straße soll in einen Kreisverkehr umgewandelt und dabei an der Kesselstädter Straße in Richtung Kesselstadt verlegt werden.

Jörg Wuff, der Leiter des Fachdienstes Stadtentwicklung und Stadtplanung, sagt: Die Dichte der Bebauung, die sich am Landesentwicklungsplan orientiert und 40 Wohneinheiten pro Hektar ermöglicht, ist planerisch nicht mehr Stand der Technik. Das Regierungspräsidium Darmstadt würde 50 bis 60 Wohneinheiten pro Hektar befürworten und eine zu geringe bauliche Dichte ablehnen. Dennoch beschlossen die Ausschlussmitglieder, die Bebauungsdichte am Opel-Eck an die Leitlinien des ISEK anzupassen, also nur 40 Wohneinheiten.

 

Mainufer Konzepte „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“:

Die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen und Aufenthaltsbereichen steht im Blick des Bund-Länder-Programms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“. Maintal nimmt seit 2018 an dem Programm teil und nutzt dadurch Fördermittel, um zwei Drittel der Kosten für die geplanten Maßnahmen. Im Dezember 2022 erhielt die Stadt erneut einen Zuwendungsbescheid, diesmal über rund 320.000 Euro für das Gesamtvorhaben.

Das Fördergebiet umfasst in Maintal den Stadtteil Dörnigheim mit seinem Ortskern, dem Mainufer, den Wegen zum Main, sowie zentralen Plätzen im Umfeld. Erste bauliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurde der Käthe-Jonas-Platz neugestaltet und dabei zu einem Ort der Begegnung und Erinnerns weiterentwickelt

Der Fokus der Maintaler Mainufer Konzepte liegt auf den Themenfeldern „Landschaft und Verkehr“, „Licht“, „Wegweisung und Beschilderung“ und dem Mehrgenerationenspielplatz. Zielsetzung der Planungen ist, bestehende Konflikte aufzulösen, Verkehrsführung und Stellplatzsituation zu optimieren und Lösungen für eine zusammenhängende und hochwertige Freifläche zu entwickeln. Die Umsetzung ist bis Ende 2023 geplant.

Neben den Maintaler Mainufer-Konzepten sind im Rahmen des Förderprogramms außerdem die Aufwertung des Kesselstädter Grünstreifens, die Umgestaltung von Bahnhofstraße und Backesweg sowie die Umgestaltung kleinerer Plätze geplant. Die planerische Grundlage für alle Maßnahmen bildet das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das 2017 mit Beteiligung der Bürgerinnen erstellt und 2020 erweitert wurde.

Als Auftaktveranstaltung für das Bund-Länder-Programms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ ist für 18. Februar 2022 ein interaktiver Rundgang entlang des Mainufers zum Thema „Licht“ geplant. Lichtexperten vom Planungsbüro Bartenbach Rhein-Main gewähren den Teilnehmenden an drei Standorten Einblicke in die verschiedenen Funktionen von Licht und stellen spannende Möglichkeiten vor, wie Licht am Mainufer eingesetzt und gesteuert werden kann.

Die Auswertung ergab, dass den Teilnehmer die Lichtfunktionen „Sicherheit“ und „Orientierung“ am wichtigsten sind, gefolgt von „Atmosphäre“ und „Natur- und Umweltschutz“. Die Rückmeldungen zeigten außerdem, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Abend gerne mehr im Bereich der Außengastronomie, am Ufer oder auf den Geh- und Radwegen aufhalten würden, wenn diese gut ausgeleuchtet wären. Auch das Rosengärtchen, die freien Wiesenflächen, die Spielplätze und der demnächst neugestaltete Fischerpunkt würden mehr Zulauf bei einer besseren Ausleuchtung erfahren.

Bei einer Umfrage im Juni 2022, was die Maintaler gerne verändern würden, wurde fast ausnahmslos die Möglichkeit genannt, Toiletten aufsuchen zu können. Aber auch eine deutlichere Trennung von Geh- und Radwegen, zusätzliche Sitzgelegenheiten, weitere Abfallbehälter. Außerdem sprach man sich für einen naturnahen beschatteten Mehrgenerationenspielplatz mit interaktiven Elementen aus und Zugang zum Wasser aus, sowie generell für mehr Sport- und Spielgeräte wie einen Calisthenics-Park, eine Minigolfanlage oder Tischtennisplatten

 

Gastronomie am Mainufer:

Insgesamt gingen laut Stadt im Jahr 2022 sieben Bewerbungen ein, den Zuschlag erhielt im März Johann Goltz, ein Schausteller in vierter Generation. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt bei ihm auf der Gastronomie. Unter anderem betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Nadine gleich mehrere Pizzastände. Geplant sind insgesamt vier Container am Mainufer: Ein Lager, ein Sanitärcontainer und jeweils einer für eine Küche und Bar. Dort soll es vor allem Fingerfood geben und natürlich Getränke aller Art. Zudem plant Goltz eine Überdachung, um auch bei schlechterem Wetter Plätze anbieten zu können. Das Konzept, dass sich die Besucher Liegestühle nehmen und sich ihren Platz auf der Wiese frei auswählen dürfen, bleibt weiter bestehen.

Im Blick haben Goltz und seine Frau zudem verschiedene Aktionstage im Laufe des Jahres. Denkbar seien ein Oktoberfest, eine Grillwoche, ein Seniorentag und natürlich Live-Musik. Ein neuer Name für die ehemalige Main Kultur ist ebenfalls bereits gefunden. „La Main“ soll die Gastronomie künftig heißen, passend dazu wird es auch Präsenz in den sozialen Medien geben. Seit Sonntag, dem 1. Mai, können sich Spaziergänger, Spielplatzbesucher, Radfahrer und alle, die den Frühling auf den Mainwiesen genießen wollen, bei „La Main“ kalte Drinks und leckere Snacks schmecken lassen.

 

Sanierungen am Mainuferradweg abgeschlossen:

Die im März 2022 begonnenen Sanierungen des Radwegs zwischen dem Campingplatz

Main­kur und dem Sportboothafen sind seit Kurzem abgeschlossen. Auf drei Abschnitten mit einer Länge von insgesamt knapp 500 Metern wurde der von Wurzeln durchsetzte Geh- und Radweg entlang des Mainufers grundlegend erneuert.

 

 

Bischofsheim:

 

Ronald Stier übergibt Getränkevertrieb an Familie seines Bruders Jörg Stier:

Was 1992 getrennt wurde, wächst Ende Januar 2023 wieder zusammen. Dann geht Ronald Stier in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den Getränkevertrieb in der Stoltzestraße in Bischofsheim der Familie seines jüngeren Bruders und Keltermeister Jörg Stier. Vor 30 Jahren hatten Ursula und Erwin Stier den Söhnen den Betrieb weitergegeben. Während Ronald den Betriebsteil der Getränke übernahm, widmete Jörg sich intensiv der Kelterei und dem Apfelwein. Ende Januar 2023, so haben es die Brüder vereinbart, zieht sich Ronald dann aus dem Betrieb zurück.

Der plant, mit seiner Frau und den Söhnen Marco und Laurin den Betrieb dann in einer Hand weiterzuführen. Jörg Stier hat sich aus der Apfelweinherstellung schon vor einiger Zeit zurückgezogen, diesen Part hat Sohn und Keltermeister Marco übernommen, während Laurin für den administrativen Ablauf und Marketingaufgaben zuständig ist. Das Betriebsgelände, das sich von der Stoltzestraße bis Am Kreuzstein erstreckt, wird baulich erhalten bleiben – allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz, stellten die Brüder unisono fest. Auf dem Gelände wird es allerdings verschiedene Umstrukturierungen und räumliche Neuordnungen geben, um den Betriebsablauf für die Kunden von Getränkemarkt und Keltereiladen zu optimieren.

Fest steht schon, dass die beiden Verkaufsbereiche im jetzigen Getränkemarkt zusammengefasst werden, „damit die Kunden beide Bereiche an einem Ort vorfinden. Wir bieten damit ein attraktives Einkaufserlebnis“, betonte Jörg Stier. Fest steht weiterhin, dass die Zufahrt Am Kreuzstein für den Kundenverkehr geschlossen wird und die Kunden dann über die Stoltzestraße Getränkemarkt und ApfelWeinLaden erreichen. Die Beschickung von Festen mit Getränken, Ausschankutensilien und Garnituren wurde von Ronald Stier bereits eingestellt und wird auch nach der Übergabe an seinen Bruder nicht wieder aufgenommen.

 

Neue Picknick-Bank am Boulodrom am Bischofsheimer Festplatz:

Einen Ort der Begegnung für Spiel, Sport und Kultur für Jung und Alt zu schaffen, das war und ist das Ziel der Stadtleitbildgruppe „Boule- und Aktivpark“. Die Gruppe hat sich 2019 gegründet und die brachliegende Fläche am Bischofsheimer Festplatz durch den Bau eines Boulodroms mit Event-Container belebt. Neu ist 2022 die selbst gebaute Picknick-Bank, die durch die breite Sitzfläche zum Verweilen und gemeinsamen Snacken einlädt. Die Boule-Anlage wird rege genutzt. Mehrmals wöchentlich trifft man dort Boulespieler an. Durch die Pandemie konnte das Boulodrome nie offiziell eröffnet werden, das soll im Rahmen eines Festes - eventuell mit einem Städtepartnerschafts-Turnier mit Luisant und Maintal - passieren. Zudem sollen noch weitere Sitzbänke aufstellt werden, und es sind schon einige Veranstaltungen rund um die neue Anlage geplant.

 

Bischofsheimer Straßenfest vom 20. bis 21. August:

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause kehrt auch das Bischemer. Straßenfest in den Reigen der lieb gewonnenen Veranstaltungen zurück, auf die man hat zu lange verzichten müssen. Startschuss mit Bierfassanstich ist am Stand der FDP: Das 41. Bischemer Straßenfest findet in diesem Jahr wie gewohnt rund um den Marktplatz entlang der Straße Alt Bischofsheim statt. Wer der klassischen Bratwurst, frisch vom Grill, so gar nichts abgewinnen kann, für den findet sich sicherlich auf dem Markt auch noch eine andere, vegetarische Variante, die seinen Geschmack eher trifft. Wer es beim Essen exotisch liebt, der dürfte sich über das Angebot aus einem afrikanischen Land freuen, was wiederum auch einen Beitrag zur Internationalität des Festes leistet.

Für die Kinder dreht ein nostalgisches Kinderkarussell seine Runden und bestimmt unter Aufsicht der Eltern die eine oder andere Extra-Runde. Auch ein Riesenrad unterstreicht die nostalgische Kulisse, während sich die kleinen am Bungee-Trampolin ausprobieren können. Wer möchte, der kann mit der sogenannten „Airbrush“-Technik Bekanntschaft machen, die bestimmt kinderleicht zu erlernen ist. Glitzer-Tattoos und Rastazöpfeflechten runden das abwechslungsreiche Kinderprogramm ab.

Die Heranwachsenden können sich am Lasergewehrschießen ausprobieren, ihre Zielsicherheit beim Pfeilwerfen unter Beweis stellen, ganz klassisch Dosen werfen oder aber mit viel Geschick und Können beim Entenangeln glänzen. Und noch eine weitere Besonderheit gibt es im ohnehin schon vielseitigen Rahmenprogramm: Ein Comic-Zeichner wird sich zum Bischemer Straßenfest die Ehre geben und die Besucher karikieren.

Beim Hau-den-Lukas-Mannschaftswettbewerb am Sonntag ab 10.30 Uhr sind indes ganz andere Qualitäten gefragt. Hier gilt es, Armkraft und Muskelpower zu mobilisieren, um zu den ganz Starken zu gehören. Am Sonntagsmorgen sind kühle Köpfe am Stand der Rauchgesellschaft gefragt, wenn die Freiwilligen zum Show-Schach antreten. Abends darf man sich auf ein Konzert der Maintown-Ramblers in der evangelischen Kirche freuen. Die Gruppe spielt ein abwechslungsreiches Programm mit schönem Swing, Jazz, Evergreens, Bossa Nova und auch ein Blues darf da nicht fehlen. Zudem wird der altbekannte „Blaulicht-Bunker" der Freiwilligen Feuerwehr wieder seine Türen öffnen. Außerdem laden verschiedene Verkaufsstände zum Shoppen. und Bummeln ein

 

Bauausschuss erstaunt über voreilige Pläne eines Investors für Bischofsheim:

Der Mitgeschäftsführer der Iuno GmbH in Freiensteinau (Vogelsbergkreis) und sein Gefolge, unter anderem Architekt Stefan Storch aus Fulda, stellten 2022 ihren Plan zu einem neuen Wohnquartier im Stadtteil Bischofsheim vor, im westlichen Eck zwischen Fechenheimer Weg und A 66. Die Mitglieder des Bauausschuss zeigten sich reserviert und betonten ihren Wunsch, dass dort statt Geschossbauten künftig Kleingärten entstehen.

Zwischen der A 66 und der Bebauung soll nach dem Vorschlag der Planer ein 40 Meter breiter Grünstreifen bleiben, der in einer Variante als „Bürgergarten“ ausgewiesen wird. Über die Stockwerkzahl machte Christian Bien keine Angaben, ebenso wenig über Wohneinheiten oder Einwohnerzahl. Zur Infrastruktur des Quartiers sollen jedoch laut Plan eine Kita und ein Nahversorger samt Bäcker zählen. Für zu früh hält er eine Aussage darüber, ob die Immobilien verkauft oder vermietet werden. Dies hänge letztlich von der Nutzung und dem von der Stadt beschlossenen Konzept ab.

Man habe erst an die Stadt herantreten wollen, nachdem man sich mit den Grundbesitzern geeinigt habe. Sie haben Anfang 2021 einen Kaufvertrag für Teilbereiche, 19.000 Quadratmeter des Gesamtareals geschlossen. Ein zweiter Investor, dessen Name Bien nicht nennt, soll die andere Hälfte der rund 46.000 Quadratmeter erworben haben. Bien bestätigte, dass bereits ein artenschutzrechtliches Gutachten in Auftrag gegeben worden sei.

Zunächst soll das Ergebnis eines früheren Prüfantrags der Grünen Klarheit über Flächen für weitere Kleingärten schaffen. Reicht der Platz nicht, soll das Dreieck am Fechenheimer Weg in wesentlichen Teilen als Kleingartengebiet ausgewiesen werden. Der Magistrat wird beauftragt, einen Bebauungsplan vorzulegen.

 

Bürgerhaus Bischofsheim: Planung der Tiefgarage wirft Grundsatzfragen auf:

Der neu gegründete Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte hat Ende Januar 2022

nach fast zweieinhalbstündiger Beratung einen Planungsstopp beschlossen. Nicht umsetzen ließe sich laut Planungsbüro die Änderung der Ein- und Ausfahrt zur geplanten Tiefgarage unter dem neuen Bürgerhaus. Diese soll nach Wunsch der Stadtverordneten direkt über den Dörnigheimer Weg erfolgen und nicht auf der anderen Seite über den Bertha-von-Suttner-Weg. Denn dann würde Zufahrt zur Tiefgarage über den geplanten Bürgerplatz erfolgen. Zumal der Bertha-von-Suttner-Weg auch der Hauptzugangsweg für den dahinterliegenden Schulkomplex ist – keine ideale Lösung.

Laut Architekturbüro könne die erforderliche Länge der Rampe am Dörnigheimer Weg aber trotz einer Kurve nicht erreicht werden. Das liege zum einen am Höhenunterschied auf dem Grundstück und zum anderen auch an den gesetzlichen Vorgaben, die klar regeln, wie lang und mit welchem Steigungswinkel eine Ein- und Ausfahrt einer Tiefgarage gebaut werden darf. Die Wunschlösung der Stadtverordneten ließe sich demnach mit den jetzigen Gegebenheiten nicht umsetzen.

Die einzige Möglichkeit, eine Zufahrt zur Tiefgarage quer über den Bürgerplatz zu verhindern, wäre, den gesamtem Bertha-von-Suttner-Weg zu verlegen, und zwar hinter das bisherige Bürgerhaus, das nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden soll. Bürgermeisterin Böttcher machte den Vorschlag, dass der Magistrat schnellstmöglich prüft, ob eine Verlegung des Bertha-von-Suttner-Weges grundsätzlich baulich und rechtlich möglich sei. Ansonsten könnte sich die Verlegung der Straße zum K.o.-Kriterium für den Standort des neuen Bürgerhauses entwickeln (Bei der Tiefgarage in Frankfurt, Im Prüfling, am Bethanienkrankenhaus, ist die Zufahrt viel kürzer als die 25 Meter vor dem geplanten Bürgerhaus).

 

Der Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte hat mit großer Mehrheit beschlossen, dass gemäß des Antrags der Kooperationspartner (CDU, SPD, FDP) ein Gesamtkonzept für das Areals rund um das Bischofsheimer Bürgerhaus entstehen soll. Durch einen Konzept- und Investitionswettbewerb soll zukünftig ein städtebauliches Konzept unter Berücksichtigung aller angrenzenden Flächen erstellt werden.

Konkret ging es den drei Fraktionen darum, das Bürgerhaus nicht als einzelnen Baustein, sondern als Teil des Quartiers zu planen und von einem Investor entwickeln zu lassen. Dazu, so erklärten die Antragssteller, sollte externes Know-how genutzt werden, um auch das gegenüberliegende Gelände, den Standort des Stadtteilzentrums und das Grundstück des Rewe-Marktes mit in ein Gesamtkonzept einzubeziehen. Themen, die hier mit berücksichtigt werden sollten, sind Nahversorgung, Gastronomie, Einzelhandel, Verkehrsanbindung, soziale Infrastruktur, Mobilität, Kultur, öffentlicher Raum und Anwohnerparken.

Die zuletzt diskutierte Verlegung des Bertha-von-Suttner-Wegs sei möglich, erklärte Bürgermeisterin und Baudezernentin Monika Böttcher. Im nächsten Schritt soll eine Planungsgruppe bis September 2022 ein Wettbewerbsverfahren mit Umsetzungsempfehlungen vorbereiten. Die Konzeption des Areals soll anschließend durch einen Projektentwickler erfolgen, der dann die Realisierungsvarianten, die jeweiligen Erstellungsabläufe, sowie Finanzierungskonzepte erstellt. Eine Verzögerung erwarten die Kooperationspartner dadurch nicht

 

 

Hochstadt:

 

Glasfaser-Ausbau:

Der Glasfaser-Ausbau in den beiden Stadtteilen Hochstadt und Wachenbuchen ist 2022 ins Stocken geraten. Der Grund: Die Stadt vergibt dem Bauunternehmen Verne derzeit keine Genehmigungen für weitere Aufbrucharbeiten, weil bei Aufbrüchen und beim Verschließen der Flächen „erhebliche Mängel“ vorhanden seien. Diese seien bisher noch nicht vollständig beseitigt worden. Und zwischenzeitlich beschwerten sich Hochstädter über das Baumaterial, das den Parkplatz am Waldsportplatz blockierte.

 

Beliebter Trampelpfad am Kochberg mit Bäumen versperrt

In einer Kurve am Luisantring, parallel zum Geh- und Radweg an Bischofsheimer Straße und Querstraße, beginnt der kleine Pfad, der steil nach unten führt und direkt auf dem Weg zur Unterführung endet. Wer diesen Trampelpfad nutzt, spart im Vergleich zum befestigten Geh- und Radweg rund um das Waldstück ein paar Minuten ein. Besonders Schüler aus Hochstadt, die die Schulen in Bischofsheim besuchen, nutzen diesen Trampelpfad seit vielen Jahren gerne. Der steile Pfad soll auch von Mountainbike-Fahrern genutzt worden sein. Mittlerweile ist er so ausgetreten, dass er sogar auf den Satellitenbildern von Google Earth zu sehen ist.

Allerdings ist die Nutzung des Pfades illegal und auch nicht erwünscht.

Daher wurden in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um den Pfad unpassierbar zu machen. Große Baumstämme sollten den Weg oben zunächst blockieren. Für die Nutzer des Pfades war es jedoch ein leichtes, einfach um die Blockade herumzulaufen. Zusätzlich wurde am unteren Ende eine Leitplanke aufgestellt, über die man nun hinüberklettern muss – zumindest für die Biker war nun Endstation. Doch auch das scheint nur einen Teil der Nutzer des Trampelpfades abgehalten zu haben.

Ungleich drastischer erscheint die Maßnahme, die kürzlich zum wiederholten Mal durchgeführt wurde: Gleich mehrere Bäume wurden gefällt und quer über den Trampelpfad gelegt. Bei den Arbeiten wurde jedoch von den Baumaschinen der Radweg beschädigt – was wiederum zu Unmut bei Anwohnern und Radfahrern führte. Der untere Teil dieser Abkürzung sowie die Leitplanke und der gemeinsame Geh- und Radweg befinden sich im Eigentum von Hessen Mobil. Die Kosten für die Baumfällarbeiten – auch die für die Erstellung der Leitplanke – trägt daher Hessen Mobil. Der beschädigte Geh- und Radweg soll ab Mitte Februar wieder instandgesetzt werden. Auf die Beschädigungen weisen derzeit mehrere Warnbaken hin.

 

Markierung für mehr Sicherheit: Maintal setzt auf Aufmerksamkeitsstreifen:

Zwei weiße Linien auf dem kombinierten Fuß- und Radweg, dazwischen der Hinweis „Schritt fahren“: Die Markierung auf der Straße „Am Weides“ zwischen Wachenbuchen und Hochstadt soll an die im verkehrsberuhigten Bereich angepasste Geschwindigkeit erinnern. Mit diesen im Bereich des Spielplatzes so genannten Aufmerksamkeitsstreifen möchte Maintal im Oktober 2022 die gegenseitige Rücksichtnahme der verschiedenen Verkehrsteilnehmer verbessern.  Dabei kam Thermoplastik zum Einsatz, um eine hohe Rutschfestigkeit sicherzustellen. trifft

 

Diskussion um mögliche Entwicklung des Kling-Geländes:

Das Kling-Gelände ist im städtischen Eigentum, wird derzeit nur vom Arbeitskreis Asyl genutzt. Eine Wohnbebauung wäre möglich, liegt aber noch in weiter Ferne. Unerwartet an Fahrt aufgenommen hat in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung der Tagesordnungspunkt „Berichte des Magistrats“. Dabei ging es um eine mögliche Nutzung des Kling-Geländes, auf dem derzeit nur der Arbeitskreis Asyl in der ehemaligen Kling-Villa untergebracht ist. Doch eine vorgestellte Machbarkeitsstudie brachte eine Entwicklung des Geländes ins Spiel – die bisher kaum thematisiert wurde und auch noch in weiter Ferne zu liegen scheint.

Das Fazit: Auf einem Teilgebiet der Fläche mit einer Größe von rund 3,5 Hektar könnten insgesamt 106 Wohneinheiten für etwa 263 Einwohner entstehen. Pro Hektar seien 44 Wohneinheiten möglich. Wirtschaftlich würden Kosten von 7,2 Millionen Euro entstehen, demgegenüber stehen Erlöse in Höhe von 7,9 Millionen Euro, gerechnet auf 80 Jahre. Auch die in Main­­­tal festgelegten 30 Prozent sozialer Wohnbau ließen sich laut Studie realisieren. Beachtet werden müsse allerdings die wertvolle Flora und Fauna auf dem Gelände, die erhalten bleiben müsse. Ein Großteil des Kling-Geländes wurde daher auch gar nicht in die Betrachtung gezogen.

Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher erklärte, dass die Machbarkeitsstudie nur als Informationsgrundlage diene. Auch in der Vorlage selbst steht, dass die Entwicklung der Fläche aus Sicht der Stadtplanung derzeit „keine Priorität“ habe. Vielmehr sollen bei den städtischen Flächen zunächst die Entwicklung des Neubaugebiets „Am Berghof“ in Wachenbuchen, das Vorhaben Mehrgenerationenwohnen in der Hermann-Löns-Straße, das Areal Maintal-Mitte und nicht zuletzt auch die gesamte Quartierentwicklung um das Bürgerhaus in Bischofsheim vorangetrieben werden sollen. Dass eine Bebauung aufgrund von Altlasten und hochwertigem Naturraum sehr kritisch einzustufen sei, hätten bereits Untersuchungen aus dem Jahr 2003 gezeigt.

(Eine Machbarkeitsstudie macht man ja nur, wenn man etwas vorhat. Der Kauf ist ja auch schon erfolgt, um Wohnbebauung zu verwirklichen. Dann kam man das mit den Wohncontainern auf, um schon einmal an den Gedanken zu gewöhnen. In Wirklichkeit ist dort wertvoller Wald, in dem man der Familie Kling aus Gefälligkeit das Wohnen erlaubt hat. Da Kling nicht mehr ist, ist auch das Haus wieder abzureißen. Auch wenn man nur einen Teil des Geländes nutzt, werden doch die Tiere vertrieben. Allein die Beseitigung der Altlasten würde die Baukosten unermeßlich vergrößern. Nicht umsonst heißt die Flur „Schindkaute“ und wurde später als Müllgrube genutzt).

 

Celsius Kälte Klima GmbH: Komfort für Ihr Zuhause:

Die Celsius Kälte Klima GmbH mit Sitz in Hochstadt, Bahnhofstraße 143 a, ist der Ansprechpartner, wenn es um Kälte- und Klimatechnik geht. Der Schwerpunkt des vor rund 2019 Jahren gegründeten Unternehmens liegt auf der Planung, Beratung und Durchführung sowie auf Service und Wartung. Das Team um Inhaber Sascha Emrath betreut eine steigende Zahl an Privat-, Gewerbe- und Industriekunden. Daher ist auch das Mitarbeiterteam über die Jahre mitgewachsen, von anfangs einem Angestellten auf mittlerweile vier im Jahr 2022. Sie alle tragen dazu bei, dass die Kunden von handwerklich hochwertigen Lösungen und einem umfassenden Service profitieren. Die energieeffizienten, flüsterleisen Anlagen kühlen, heizen, entfeuchten und filtern die Luft und sorgen damit nicht nur für höchsten Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima, sondern sie sparen auch Energie und damit bares Geld.

 

Gasthaus „Neuer Bau“:

Ab dem 22.9. bis zum 24.9.2022 werden Gläser und Geschirr und anderes verkauft, weil das Restaurant geschlossen wird.

 

Wachenbuchen:

 

Baumaßnahme in der Mittelbucher Straße:

In der Mittelbucher Straße in Wachenbuchen müssen die Kanalleitungen erneuert werden. Die bisher unter den beidseitigen Gehwegen verlaufenden alten Rohre sollen 2022 durch eine gemeinsame Abwasserleitung in der Straßenmitte ersetzt werden. Die Arbeiten werden - abhängig von der Witterung - Ende Januar beginnen und betreffen den Bereich zwischen Kilianstädter Straße und Bleichstraße.

 

Bachstraße wird saniert:

Im August 2022 wird die Bachstraße in Wachenbuchen im Bereich zwischen der Herrnstraße und dem Ende der Bebauung in der Bachstraße grundhaft erneuert. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Oktober dauern.

 

 

 

 

Das Jahr 2023

 

Stadtverordnetenversammlung und Stadt

Zu Anfang des Jahres kritisieren die Grünen, daß das im Dezember von der Bürgermeisterin eingebrachte „große Sparpaket“ für den Haushalt 2023 hauptsächlich den Bildungs- und Sozialbereich – und hier ganz besonders die Maintaler Kindertageseinrichtungen und -tagespflege – betreffe.

Vor allem das seit 20 Jahren erfolgreiche Jahresarbeitszeitmodell (JAM)“ – ein Modell der Personaleinsatzplanung und Qualitätssicherung - dürfe nicht gekürzt werden. Auch die Servicestelle „Kindertagespflege“ dürfe nicht um 50 Prozent gekürzt werden. Auch in Zukunft müsse in pädagogische Fachkräfte investiert werden, um der Konkurrenz mit größeren Kommunen im Rhein-Main-Gebiet begegnen zu können und Personal in den Einrichtungen zu halten und neues Personal zu gewinnen. Vor allem die pädagogischen Fortbildungswochen in Kindertagesstätten müßten erhalten bleiben

Die Bürgermeisterin dagegen war zuversichtlich in Bezug auf die geplanten Investitionen in die städtische Infrastruktur und die Aufwertung des Stadtbildes in einem seit Gründung der Stadt Maintal bislang nie dagewesenen Umfang. Nachdem die Haushaltsjahre 2018 bis 2021 mit Überschüssen schlossen, weist der Entwurf für 2023 eine Unterdeckung von rund 7,5 Millionen Euro aus. Durch die Rücklagen in Höhe von rund 26,2 Millionen Euro könnte Maintal die erwarteten Defizite bis einschließlich 2026 ausgleichen. Eine Haushaltskonsolidierung ist dennoch erforderlich, um auch über den Finanzplanungszeitraum hinaus Reserven vorzuhalten. Die Ursachen für den defizitären Etatentwurf liegen in nationalen und globalen Einflüssen begründet: Pandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Energieknappheit, Inflation, Zinserhöhung, gestiegene Personalkosten. Allein die erheblich gestiegenen Energiepreise belasten das städtische Budget mit zusätzlich rund 1,7 Millionen Euro. Höhere Personalkosten - überwiegend in Folge von Tarifabschlüssen und sogenannten Stufenaufstiegen - bedeuten ein Plus von drei Millionen Euro. Auch die die Grundsteuer B sollte im Jahr 2023 um 100 Punkte und in 2024 bis 2026 um weitere 100 Punkte erhöht werden.

Das von der Bürgermeisterin vorgeschlagene Sparpaket hat aber im Magistrat keine Mehrheit gefunden, der die Sparmaßnahmen solidarisch verteilt haben will. Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport, Kultur, Asyl und Integration diskutiert vor allem um die Planansätze für die Kinderbetreuung), das Sonderbudget Asylbewerberleistungen und Mobiler Sozialer Hilfsdienst sowie die Freiwilligenagentur „Maintal aktiv“, deren Aufgaben man in anderen Fachbereichen verorten will.

Eine Mehrheit aus CDU, SPD und FDP spricht sich im März im Haupt- und Finanzausschuss für die Annahme des Änderungspakets zum Haushalt 2023. Die Erhöhung der Grundsteuer B um 100 auf 595 Punkte ist vom Tisch – zumindest für dieses Jahr. Neben einer Haushaltssicherung sollen rund 1,3 Millionen Euro Ausgaben im Verwaltungsetat eingespart werden, um die noch im Januar als unausweichlich gesehene Grundsteuererhöhung abzuwenden. Auf vorläufig geschätzte rund 8,2 Millionen Euro konnte die Stadtverordnetenversammlung das Defizit verringern. Mit dem Konsolidierungskonzept ist der Haushalt dank Rücklagen in Höhe von rund 26 Millionen Euro daher trotzdem genehmigungsfähig.

Den Fachbereichen steht eine Aufgabenkritik bevor, mit der sie ab 2024 Geld in Höhe der anvisierten Zielgröße von 1,5 Prozent sparen sollen. Die Freiwilligenagentur soll erhalten bleiben, wenn auch in reduzierter Form als Teil eines neuen Fachbereichs. Als eine der wichtigsten Sparmaßnahmen haben die Stadtverordneten den Rotstift beim Stellenplan angesetzt. Rund 600.000 Euro sollen beim Personal eingespart werden – allerdings ohne Stellen zu streichen. Stattdessen wird der weitere Aufbau von Stellen begrenzt und die Besetzung freiwerdender Stellen verzögert oder gestrichen. Hier spielt der Fachkräftemangel der Verwaltung in die Karten.

Die Kommunal- und Finanzaufsicht hatte den Maintaler Haushalt für 2023 nur mit der Auflage genehmigt, eine Verpflichtungsermächtigung für 2027 für den Bau des Maintalbads über 12,9 Millionen Euro zu kürzen. Das beschließen die Stadtverordneten in einer Sondersitzung im August beschlossen.

 

Beim Neujahrsempfang übergibt Stadtrat Kaiser den Jugendpreis der Stadt dem 23-jährigen Philipp Hees aus Hochstadt und dem Jungen Theater Wachenbuchen und einen Sonderpreis

an die zehnten Klassen des Albert Einstein-Gymnasiums, die sich mit Biografien von NS-Opfern aus Maintal auseinandergesetzt haben.

 

Am 19. Februar wurde am Käthe Jonas-Platz zum dritten Mal der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau gedacht, bei dem eines der Opfer ein Bürger Maintals war. Am 24. Februar wurde an gleicher Stelle eine Mahnwache gehalten wegen des Jahrestags des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine; auch ein Ökumenisches Friedensgebet fand statt. Von Deutschland geht zudem eine große Hilfswelle aus. Spenden und Tonnen von Hilfsgütern, medizinisches Material und vieles mehr in die Ukraine.

 

Necdet Kalipcioglu rückte nach der Kommunalwahl 2021 in die Stadtverordnetenversammlung nach, wurde direkt zum Vorsitzenden des Sozialausschusses gewählt und teilt sich seit einigen Monaten mit Janna Maier den Vorsitz der Maintaler SPD.

 

Die Frauenquote im Maintaler Parlament liegt bei nur 24 Prozent – und bildet das traurige Schlusslicht aller Kommunen im Main-Kinzig-Kreis. Nur elf von 45 Maintaler Stadtverordneten sind weiblich. Zu Beginn der Legislaturperiode im März 2021 waren es noch 15. Doch seitdem ist für fast jede scheidende Frau ein männlicher Parteikollege in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückt.

 

Das Jahr 2024 steht im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Maintal. Und das soll gefeiert werden! Deshalb wurde im städtischen Fachdienst Kultur eine Projektgruppe gebildet, deren Mitglieder gemeinsam mit den beiden ehrenamtlichen Kulturbeauftragten Jochen Spaeth und Tom Wörner Ideen für die Gestaltung des Jubiläumsjahrs sammeln - und das gerne gemeinsam mit allen Maintalern. Der ehrenamtliche Kulturbeauftragte Tom Wörner ein Jubiläumslogo entworfen. Es trägt den Schriftzug der Stadt Maintal und zeigt die Zahl 50 in Regenbogenfarben, verbunden mit den Jahreszahlen der Gründung der Stadt Maintal und des 50-jährigen Bestehens. Für eine geplante Ausstellung mit Aufnahmen aus der Anfangszeit der jungen Stadt Maintal werden noch Aufnahmen aus dem privaten Fundus gesucht. Wir möchten die Entwicklung unserer Stadt gerne dokumentieren, Rückschau halten auf die Anfänge, die Veränderungen des Stadtbildes und –lebens sichtbar machen. Deshalb würden wir uns freuen, wenn sich Maintalerinnen und Maintaler auf Spurensuche begeben und schauen, ob sie aus dieser spannenden Zeit Aufnahmen zur Verfügung stellen können“, regt Kaiser an

 

Im Juli 2021 hatten die drei Fraktionen CDU, SPD und FDP eine Kooperationsvereinbarung als Basis für eine intensivere Zusammenarbeit verfasst, die die SPD nach einer Mitgliederversammlung im Mai aufkündigt. Die Sozialdemokraten begründen das Aus mit der Haltung der CDU in der Debatte um neue Stand­orte für temporäre Flüchtlingsunterkünfte.

Maintal ist vielfältig. Dies zeigt sich in allen Lebensbereichen und der Arbeitswelt. Auch in der Stadtverwaltung. Deshalb ist Maintal 2016 mit dem Beitritt zur bundesweiten Charta der Vielfalt die Selbstverpflichtung eingegangen, ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch das Hissen der Regenbogenfahne bekräftigt die Stadt Maintal ihr Bekenntnis zur Charta der Vielfalt und setzt ein Zeichen für Solidarität mit schwulen, lesbischen, inter- und transsexuellen Menschen und anderen Minderheiten.

 

Es ist in mehrfacher Hinsicht eine Neuheit, die die Stadtverordneten in der Juli-Sitzung beschlossen haben: Erstmals schreibt die Stadt einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb aus. Dazu sollen mehrere Planungsbüros eingeladen werden, ihre Entwicklungsideen für das Gebiet „Maintal Mitte“ abzugeben. Das als „Maintal Mitte“ bezeichnete Gebiet ist knapp neun Hektar groß und erstreckt sich von der Eichenheege bis zum Bahnhof Maintal-Ost. Ausgespart ist das Grundstück für die neue Dörnigheimer Feuerwache. Das Ziel ist „Verdichtung“ – ein Wort, das die Stadtverordneten ansonsten meiden wie der Teufel das Weihwasser. Im jüngsten Kapitel hatte die Stadtverordnetenversammlung sich dafür entschlossen, das Gebiet als Ganzes, keine Teilstücke, zu entwickeln, die sich unter anderem im Besitz des Real-Investors Instone und der Familie Rink befinden. Zuvor hatte die Stadtverordnetenversammlung im März 2022 beschlossen, den ursprünglich vom ehemaligen Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber entwickelten „Masterplan Maintal Mitte“ nicht weiterzuverfolgen, sondern einen Ideenwettbewerb auszuschreiben. Einigkeit besteht darin, dass Maintal Mitte als gemischtes Quartier entwickelt werden soll. „Attraktiver Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen“ soll in dem Gebiet entstehen, „vielfältiges Wohnen und soziale Durchmischung sind neben Städtebau, Architektur und Freiraum die tragenden Elemente des zukünftigen Quartierskonzeptes“, heißt es in den Wettbewerbsunterlagen.

 

In Maintal ist die Alternative für Deutschland seit der letzten Kommunalwahl mit zwei Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Die Halbzeitbilanz der beiden Vertreter sieht allerdings ernüchternd aus: Anträge hat die kleine Fraktion bislang keine eingereicht, weder eigene noch Änderungsanträge zu Magistratsvorlagen oder Anträgen anderer Fraktionen. Auch die Möglichkeit, Anfragen an den Magistrat zu richten, hat der Stadtverordnete Rainer Schmitt, der als einziger an den Sitzungen teilnimmt, bislang nicht genutzt. Selbst in die Haus­haltsberatungen hat die Fraktion keine Anträge eingebracht. Lediglich im Zuge der Haushaltsreden hat Schmitt sich zu Wort gemeldet. Die schlagfertige Reaktion von SPD-Fraktionschef Sebastian Maier auf seinen letzten Redebeitrag dürfte noch manchem in Erinnerung sein.

 

Bei der letzten Kommunalwahl im März 2021 ist die AfD mit 5,63 Prozent erstmals in die Maintaler Stadtverordnetenversammlung eingezogen. Der damalige Spitzenkandidat Erich Albrecht hatte sich Anfang des vergangenen Jahres aus der Politik zurückgezogen. Danach stand die Einführung eines Nachfolgers monatelang auf der Tagesordnung. Aufgetaucht ist Tönnies Katz jedoch bislang noch nie, nicht einmal, um offiziell in die Stadtverordnetenversammlung eingeführt zu werden.

 

Weniger Parteipolitik, mehr Bürgernähe – das nehmen sich Klaus Gerhard und Jennifer Eibelshäuser ehemals FDP) vor, die die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger Maintal“ gründen. Sie hat mit einer Online-Petition gegen die Festplätze in Hochstadt und Bischofsheim als Standort für temporäre Flüchtlingsunterkünfte Politikluft geschnuppert, er ist ein politisches Urgestein in Maintal: Jennifer Eibelshäuser und Klaus Gerhard gründen die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger Maintal“ (BfB-Maintal). Beide eint der Wille, politisch etwas in Maintal im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu bewegen.

Eine gut 20-köpfige Aktivgruppe habe sich seit diesem Frühjahr zu regelmäßigen Bürgerstammtischen versammelt und über die Herausforderungen in Maintal diskutiert. Politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger quer durch alle Schichten hätten sich getroffen und ihrem Unmut über die aktuellen Entwicklungen in ihrer Heimatstadt geäußert. Seit Juni habe sich aus den Stammtischen ein Programm mit 21 Zielen manifestiert, für die sich die Wählergemeinschaft, zu deren Gründungsmitgliedern auch Gerd Robanus (WAM) und Ioannis Sarigiannidis (ebenfalls ehemals FDP) zählen, einsetzen will. Ziel ist es, bis zur Kommunalwahl 2026 eine lokale Wahlliste aufzustellen. Initialimpuls sind dabei zum einen die großen Bauprojekte, die sich gerade in der Planung befinden: Maintalbad, Bürgerhaus Bischofsheim.

 

Altbürgermeister Erwin Henkel ist tot. Der 87-Jährige verstarb bereits am 8. Oktober nach schwerer Krankheit. Die Stadt erinnert an den vielfältig engagierten Dörnigheimer, der erster Bürgermeister der Stadt Maintal war und dessen große Leidenschaft dem Eisstockschießen galt. Er war der Geburtshelfer der Stadt Maintal. Als letzter Bürgermeister der bis 1974 eigenständigen Stadt Dörnigheim begleitete Erwin Henkel den Zusammenschluss mit den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen zur Stadt Maintal, deren erster Bürgermeister er von 1974 bis 1983 war.

 

In ihrer Sitzung im November stimmen die Maintaler Stadtverordneten gegen einen Doppelhaushalt 2024/25 und trotz der steigenden Kreis- und Schulumlage für eine Einbringung des Haushalts noch in diesem Jahr. Die Haushaltsplanung des Main-Kinzig-Kreises bringt die Kommunen in diesem Jahr in arge Bedrängnis: Beide Umlagen, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, machten einen „bedeutenden Anteil“ des Maintaler Haushalts aus. Konkret geht es um drei Millionen Euro, die die Stadt 2024 in der ohnehin schon angespannten Finanzlage zusätzlich schultern muss. Außerdem hatte der Kreis angekündigt, seinen Haushalt erst im Dezember einzubringen.

 

 

 

Stadtverwaltung

 

Im Main-Kinzig-Kreis wird am Sonntag, 29. Januar, ein Landrat oder eine Landrätin gewählt. Dem Votum stellen sich der Amtsinhaber Thorsten Stolz (SPD) und die Juristin Gabriele Stenger (CDU). Weil es gegenüber der letzten Wahl einige Veränderungen bei der Einrichtung der Wahllokale im Maintaler Stadtgebiet geben wird, bittet Gemeindewahlleiterin Stephanie Gruber-Schwalbach alle Wählerinnen, sich rechtzeitig über das zuständige Wahllokal zu informieren. Diese Auskunft steht auf den Wahlbenachrichtigungen, die alle Stimmberechtigten zwischenzeitlich erhalten haben sollten. Unter anderem steht in diesem Jahr nicht das Bürgerhaus Hochstadt zur Verfügung. Stattdessen ziehen die zuletzt dort eingerichteten Wahlräume ins Rathaus und den Gemeindesaal von St. Bonifatius in der Klosterhofstraße, sowie ins evangelische Gemeindehaus am Wallgraben um. Auch in der      Werner-von-Siemens-Schule, wo in der Vergangenheit in der Aula die Wahlkabinen aufgestellt waren, findet Sie Stimmabgabe diesmal in der Turnhalle der Schule statt. Alle Wahllokale sind barrierefrei

Wählerinnen, die am Sonntag, 29. Januar, für die Landratswahl nicht persönlich in ein Wahllokal kommen können, haben die Möglichkeit, auch kurzfristig den Wahlschein für die Briefwahl zu beantragen. Dies ist bis zum Wahltag um 15 Uhr möglich. Das Wahlbüro der Stadt Maintal im Rathaus Hochstadt, Klosterhofstraße 4-6, ist deshalb an den Tagen unmittelbar vor der Wahl besetzt und erreichbar. Das vorläufige Endergebnis wird bereits am Sonntagabend vorliegen. Über die städtische Webseite „www.maintal.de/wahlen“ gelangen Interessierte am Wahltag ab 18 Uhr zu einer speziellen Web-Anwendung im Internet. Dort werden die Auszählungsergebnisse alle zwei Minuten aktualisiert. Die Ergebnisse live im Rathaus zu verfolgen, ist nicht möglich.

 

Bund, Land und Kommunen waren verpflichtet, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten. Maintal hat diese Vorgaben schon umgesetzt und bietet im Bereich des „Digitalen Rathauses“ seine Services zusätzlich online an. Gebündelt werden die Verwaltungsleistungen, die vor allem auch zu mehr Bürgerfreundlichkeit beitragen, auf der Webseite der Stadt Maintal unter „www.maintal.de“ im Bereich des „Digitalen Rathauses“.

Um Maintaler Verwaltungsleistungen online bereitzustellen, wurden die von der ekom21 - dem IT-Dienstleister des Landes Hessen - bereitgestellten Prozesse an die internen Schnittstellen und Abläufe angepasst. „Zehn Online-Services haben wir zudem für freiwillige Leistungen eigenständig entwickelt“, berichtet Heidrun Barnikol-Veit, zuständig für das „Projekt Digitalisierung“. Das betrifft beispielsweise die Anmeldung für die Maintaler Ferienspiele. Auch die Umfrage zum Mainufer fand online statt. Beide Leistungen wurden intensiv genutzt, sodass im Bereich der nicht OZG-pflichtigen Leistungen ein weiterer Ausbau vorgesehen ist.

Damit ist die Digitalisierung der Maintaler Stadtverwaltung noch lange nicht abgeschlossen. „Geplant ist, sukzessive die beschreibbaren pdf-Dokumente für stimmte Anträge ebenfalls in Online-Services umgewandelt werden“, kündigt Kaiser an. Denn: „

 

Mittels einer Stabsrahmenübung wurden im Mai die Zusammenarbeit, Abstimmungsprozesse und Handlungsleitfäden für den Ernstfall erprobt – mit einem positiven Fazit. „Die Krisenbewältigung innerhalb des Stabes und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hat gut funktioniert – diese Übung wir bestanden und werden uns auf weitere Szenarien vorbereiten“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher, die den Verwaltungsstab leitet.

Weil die Kolleginnen im Alltag zwar regelmäßig miteinander zu tun haben, als Stab aber erst im Ernstfall zusammentreten, wie etwa beim Fund einer 250 Kilo schweren Bombe im erweiterten Gewerbegebiet Maintal-West 2020, sind diese praktischen Erfahrungen äußerst wertvoll. Deshalb fand kürzlich eine sogenannte Stabsrahmenübung statt, an der sowohl der Verwaltungsstab als auch die Technische Einsatzleitung der Feuerwehr teilnahmen.

Die Katastrophenschutz-Leuchttürme, dienen als erste Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen und sind Koordinierungsstelle für die weitere Krisenhilfe. Dazu sind sie mit einer Notstromversorgung ausgestattet. Bürgerinnen erhalten dort Informationen und Hilfsangebote. Eine Versorgung mit Lebensmitteln findet hingegen nicht statt. In Maintal werden im Krisenfall „Leuchttürme“ in den vier Feuerwehrhäusern, sowie im Rathaus der Stadt Maintal in der Klosterhofstraße eingerichtet.

 

Mit dem Öl-Acryl-Gemälde „Bewegung“ ist im Maintaler Rathaus dauerhaft ein Werk von Helmut Hellmessen zu sehen, das dessen Kinder Gudrun und Wolfgang Hellmessen als Leihgabe Bürgermeisterin Monika Böttcher und dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser überreichten. Eng ist der Name Helmut Hellmessen mit der Stadt Maintal verknüpft. Von 1964 bis zu seinem Tod im Jahr 2021 lebte der bekannte Künstler in Dörnigheim. In Anerkennung seines künstlerischen Schaffens erhielt Hellmessen 2011 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Maintal. In Erinnerung an den Künstler, der regelmäßig auch in seiner Heimatstadt Maintal ausstellte, ist im Rathaus das großformatige Öl-Acryl-Bild „Bewegung“ zu sehen. Die Stadt Maintal besitzt darüber hinaus das Tetraptychon „Urteil des Paris“, die Serigrafie „Über den Dächern von Dörnigheim“, sowie einige Grafiken, die als Holzschnitt, Lithografie, Siebdruck oder Radierung zentral für dessen künstlerisches Schaffen waren.

 

Die Stadt Maintal ist einer von mehr 200 Arbeitgebern in Hessen, die sich bislang am Projekt „Partnerschaft für den Reservedienst“ beteiligen. Bürgermeisterin Monika Böttcher unterzeichnete dazu im Juli die Partnerschaftsurkunde mit dem Landeskommando Hessen der Bundeswehr, die Oberstleutnant Alexander Bernstorff und Stabsunteroffizier Solis Burgos im Rathaus überreichten. Ebenfalls mit dabei war Johannes Seibel, Geschäftsführer von Dr. Höhl’s. Das Unternehmen unterzeichnete ebenfalls die Partnerschaftserklärung für den Reservedienst.

Die Reserve der Bundeswehr ist sowohl für die Landes- und Bündnisverteidigung, als auch für den Heimatschutz, sowie für Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements im Einsatz. Die neuen Dienstposten im Heimatschutzregiment stehen ehemaligen Soldaten, aber auch Ungedienten offen, die als Heimatschützer in der Reserve ausgebildet werden können. Sie sorgen im Einsatzfall für den Schutz kritischer Infrastruktur, sichern Marsch- und Transportwege, leisten Hilfe bei Katastrophen und sind damit eine unmittelbare und unersetzliche Unterstützung der aktiven Streitkräfte. Mit der Partnerschaft erklärt sich die Stadt Maintal bereit, den Aufbau des Heimatschutzes zu unterstützen, indem sie freiwillige übende Reservisten in den Reihen ihrer Mitarbeitenden im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und operativen Anforderungen für Reservedienste freistellt und über die Möglichkeit informiert, als Reservist oder Ungediente für Ausbildungen der Reserve freigestellt zu werden.

 

Bis 30. September ist im Rathaus in der Klosterhofstraße die Ausstellung „Bewegte Frauen“ zu sehen. Sie zeigt individuelle Portraits von Frauen, die seit 1945 aus den unterschiedlichsten

Gründen in den Main-Kinzig-Kreis eingewandert sind. Migration gehört seit jeher zur Geschichte der Menschheit. Ob durch Krieg und Vertreibung, der Liebe oder der Arbeit wegen – schon immer haben Menschen ihre Heimat verlassen und an einem anderen Ort neu angefangen. So facettenreich wie die Persönlichkeiten der Frauen, die vorgestellt werden, sind auch

ihre Beweggründe, die sie veranlassten, in den Main-Kinzig-Kreis zu kommen. Hinter jedem Gesicht steht ein Schicksal, eine Lebensgeschichte, begleitet von Hoffnung und Angst, unbändiger Kraft, dem Mut neu anzufangen, von geplatzten oder wahrgewordenen Träumen und Zielen.

 

Auch in Maintal plant das Team „Wahlen“ intensiv die Landtagswahl, die am Wahlsonntag in einem der Maintaler Wahllokale oder per Briefwahl erfolgen kann. Die Wahlbenachrichtigungen an die stimmberechtigten Wähler werden bis 17. September verschickt.

Ausgefüllte Briefwahlunterlagen können per Post zurückgeschickt oder beim Rathaus in Hochstadt, Klosterhofstraße 4-6, in den grauen Briefkasten eingeworfen werden. Wichtig ist, dass der Briefwahlumschlag spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr eingeht. Briefwahlumschläge können indes nicht am Wahlsonntag im Wahllokal abgegeben werden.

 

Zum Einbürgerungsempfang der Stadt Maintal sind im September 38 Maintalerinnen und Maintaler eingeladen, die in den zurückliegenden zwei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben. Nach langer Pause erlebte der Empfang eine Neuauflage, um die weitreichende Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts zu würdigen und gemeinsam zu feiern. Denn so unterschiedlich die Biografien und Motivation der Neubürgerinnen sind, gibt es auch viel Verbindendes. Daher bot der Empfang einen geeigneten Rahmen, um sich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Für manche ist es ein logischer Schritt, nachdem sie bereits viele Jahre in Deutschland leben, für andere ist es ein ganz besonderer Akt, der ihnen in erster Linie zum Beispiel Sicherheit gibt, nachdem sie aus einem von Terror regierten Land ohne Rechte fliehen mussten. Bürgermeisterin Monika Böttcher heißt jeden der 38 Gäste persönlich willkommen. Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer übergibt je ein Grundgesetz und eine Grußkarte. Im Jahre 2021 wurden in der Maintaler Stadtverwaltung 112 Einbürgerungsurkunden ausgestellt, 2022 waren es 141.

Bevor sich die Gäste zu einem Gruppenfoto versammelten, stimmten sie gemeinsam mit den Gastgebern die deutsche Nationalhymne an. Rafael Lukjanik von der Jugend- Musik- und Kunstschule Maintal, der schon zuvor mit musikalischen Beiträgen das Programm gestaltet hatte, begleitet dazu auf dem Piano. Auch das Erinnerungsfoto vor der Deutschlandfahne und einem Maintal-Schild, gemeinsam mit Bürgermeisterin Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer, gehörte für viele zum Abschluss dieses besonderen Abends dazu.

Seit Dezember gibt es im „Digitalen Rathaus“ der Stadt Maintal den Online-Service „Einstieg zur Einbürgerung“. Wie die Bezeichnung verdeutlicht, ist das Angebot der Einstieg in diesen Prozess und noch nicht der eigentliche Antrag. Vielmehr handelt es sich um ein Interessenbekundungsverfahren, bei dem alle erforderlichen Daten erfragt werden – vom Familienstand bis zum Aufenthaltstitel, von den Deutschkenntnissen bis zum Schulabschluss. Anschließend wird geprüft, ob alle Auskünfte und Unterlagen vollständig und die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt sind. Das neue Angebot ist freiwillig. Wer es nicht nutzen möchte, kann – wie bisher üblich – weiterhin telefonisch beraten werden und die Antragsvoraussetzungen erfragen.

 

Bereits seit dem vergangenen Jahr steht mit dem Historischen Rathaus ein weiterer Trauort ergänzend zum Trauzimmer im Maintaler Rathaus zur Auswahl. Die Erfahrungen zeigen, dass dieses Angebot sehr gut angenommen. Daher soll es perspektivisch im Rahmen eines Pilotprojekts weitere Trauorte geben, an denen sich Paare das Ja-Wort geben können. Dies können Räume von Vereinen, Gastronomiebetrieben oder Gewerbetreibenden sein. Großes Interesse besteht besonders an Trauungen unter freiem Himmel. Für Veranstaltungsorte für standesamtliche Trauungen gelten bestimmte Voraussetzungen. Schließlich soll die feierliche Zeremonie in einem würdigen Rahmen stattfinden. Die Trauung muss zudem unter Ausschluss der Öffentlichkeit möglich sein und der Trauort im Rahmen der Gleichbehandlung allen interessierten Paaren zur Verfügung steht.

 

Die FDP-Fraktion fordert im September den Magistrat auf, die in Hochstadt neben dem Eiscafé Pearson und Puppe probeweise aufgestellten mobilen Sitzmöbel „unverzüglich“ zu entfernen, damit die Fläche wieder als Parkplatz zur Verfügung steht. Die Liberalen kritisierten in ihrem Antrag, dass die Stadt durch die aufgestellten Sitzmöbel die Fläche an der Hochstädter Hauptstraße „einfach umgewidmet“ habe und forderte die Stadt auf, diese Umwidmung zurückzunehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass die bepflanzten Sitzbänke Thema in der Stadtverordnetenversammlung sind. Schon im Juli, direkt nachdem sie aufgestellt worden waren, hatten CDU und FDP nachgefragt, wer die Installation der Sitzmöbel beschlossen hatte, warum die städtischen Gremien darüber nicht beraten hatten, warum sie aufgestellt wurden, was sie kosten und ob die dort ansässige Gastronomie und Gewerbe in die Entscheidung eingebunden gewesen seien. Bürgermeisterin Monika Böttcher hatte daraufhin erklärt, dass es sich bei den neuen Sitzmöbeln um eine kostenfreie Leihgabe der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Wirtschaft und Wohnen handele. Die sogenannten „Parklets“ seien im Rahmen eines Pilotprojekts für die Dauer eines Jahres aufgestellt worden, um die Hochstädter Hauptstraße aufzuwerten und dort einen einladenden Aufenthaltsbereich zu schaffen. Der ansässige Gastrobetrieb sei informiert worden.

Jetzt in der Stadtverordnetenversammlung erklärte Böttcher zudem, dass die Stadt ein weiteres Parklet am ehemaligen Fähranleger in Dörnigheim aufgestellt habe - obwohl es dort nicht an Sitzgelegenheiten mangelt. Aber es sei kein anderer Standort im Stadtgebiet gefunden worden. Der FDP-Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, sodass die Parklets stehen bleiben.

 

 Die Kelterei Stier stellt im Oktober einen speziell für den runden Geburtstag der Stadt Maintal kreierten Apfelwein vor. Ab sofort ist der 50-Jahre-Maintal-Äppler der Bischofsheimer Kelterei Stier im Verkauf. „Ein Apfelwein, der mit dem sehr schön gestalteten Etikett hervorragend zur Stadt passt, denn schließlich kann Maintal den Ehrentitel ‚Streuobstwiesenkommune’ tragen, da auf der Gemarkung das größte zusammenhängende Streuobstwiesengebiet in Hessen existiert“, fügte die Rathauschefin hinzu. „Während des Entwicklungsprozesses hat es viele intensive und kräftezehrend Gänge in den Gärkeller gegeben“, meinte der Keltermeister augenzwinkernd. Herausgekommen sei ein Schoppen mit feiner Perlage, den man getrost als „Chamäleon-Apfelwein“ bezeichnen könne, denn „er ist naturtrüb und hat einen kräftigen Nachhall, kommt aber auch sehr fein und zart über die Zunge und verfügt deshalb sogar über Secco-Qualitäten“.

 

Anders als bei vergangenen Wahlen waren die Stimmen in Maintal bei der Hessen-Wahl am vergangenen Sonntag zügig ausgezählt. Es ist ein deutliches Ergebnis, das die CDU in Maintal bei der Hessen-Wahl eingefahren hat: Auf 35,5 Prozent der Zweitstimmen kommen die Christdemokraten. Damit liegt der CDU-Zuspruch sogar über den 34,6 Prozent für das gesamte Bundesland. Neun Prozent konnte die Partei von Ministerpräsident Boris Rhein in Maintal seit 2018 zulegen. CDU-Kandidat Heiko Kasseckert hat das Direktmandat des Wahlkreises Main-Kinzig II mit 37,2 Prozent der Erststimmen aus Maintal gewonnen und damit auch sein Ergebnis aus 2018 übertroffen. Stimmen verloren im Vergleich zur Landtagswahl 2018 haben auch die Grünen. Sie sind nach der AfD mit 15,2 Prozent drittstärkste Partei in der Gunst der Maintaler Wähler.

Unter der Fünf-Prozent-Hürde landete die FDP in Maintal, und das, obwohl sie seit Beginn des Jahres sogar mit Thomas Schäfer durch einen heimischen Mandatsträger im hessischen Landtag vertreten ist. Schäfer kommentiert das denkbar knappe Ergebnis für die Hessen-Liberalen erleichtert: „Erst gegen Mitternacht war ja dann klar, dass wir drin sind“, sagt er, der selbst jedoch nicht wieder in den Landtag einziehen wird.

 

Anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums sollen 75 Zeitkapseln vergeben und an der geographischen Stadtmitte Maintals vergraben werden. Interessierte Privatpersonen, Vereine oder Unternehmen können die Kapseln erwerben. Bewerbungen sind bis 30. November möglich

Am Mittelpunkt Maintals – an der Historischen Hauptstraße in Hochstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gebäude von Bücherei und Heimatmuseum - soll dies 2024 geschehen.

Im Rahmen des Projekts „Kunst im öffentlichen Raum“ plant die Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ an diesem Standort ein Kunstwerk für Hochstadt, das in mehrfacher Hinsicht auf geschichtsträchtigem Boden stehen soll. Geplant ist, dass unmittelbar neben dem Kunstwerk 75 Zeitkapseln vergraben werden. Das Behältnis mit den 75 Zeitkapseln soll erstmals wieder 2049, anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Stadt Maintal, geöffnet werden. Die Zeitkapseln werden für 250 Euro pro Stück vergeben. Aus dem Erlös durch den Verkauf werden nicht nur die Kapseln finanziert, sondern auch die unterirdische Anlage für deren Einlagerung, sowie die Pflege bis zur Öffnung 2049.

 

 Gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Karl-Heinz Kaiser hisst im November Monika Böttcher heute die Flagge Israels vor dem Maintaler Rathaus. Sie weht dort neben der ukrainischen Fahne und der Flagge des weltweiten Friedens-Bündnisses der „Mayors for Peace“ – als Zeichen der Solidarität und Mahnung für den Frieden weltweit. Der Angriff der Hamas auf Israel ist ein grauenvolles Verbrechen, das Leid für die Bevölkerung entsetzlich. Hass, Gewalt und Terror lösen keine Konflikte. Sie bringen Tod und Leid über das Leben Unschuldiger. Deshalb verurteilt der Magistrat der Stadt Maintal den Angriff der Hamas.

 

Die Stadt hatte im Rahmen des Projekts „Kunst im öffentlichen Raum“ eine Pinguin-Statue zur Installation auf dem Platz vor der Maintal-Halle ausgeschrieben. Zuvor konnten Bürgerinnen und Bürger einem von drei von einer Jury vorausgewählten Kunstwerken ihre Stimme geben. Mit 138 von 300 Stimmen war der Pinguin als klarer Sieger aus diesem Votum hervorgegangen und sollte nun vor der Maintal-Halle aufgestellt werden - als Symbol und Wächter der Vielfalt, so das künstlerische Konzept.

Aus diesem Plan wird aber nun nichts. Es ist dem zuständigen Fachdienst Kultur nämlich nicht gelungen, einen Vertrag mit dem Pinguin-Schöpfer Jiri Grabmüller abzuschließen. Daher hatte der Magistrat in die Stadtverordnetenversammlung die Vorlage eingebracht, den Beschluss zur Beauftragung der Skulptur aufzuheben und die im Haushalt 2022 veranschlagten und noch nicht verausgabten Mittel für ein Kunstwerk in Hochstadt zu verwenden.

Die von dem Künstler geforderten Vertragsbedingungen seien für die Stadt nicht akzeptabel gewesen, heißt es in der Begründung. Während der Gespräche habe er in die Diskussion eingebracht, das Kunstwerk anders als ausgeschrieben zu erstellen, was von dem Fachdienst, dem Dezernenten und der Stadtleitbildgruppe Kultur abgelehnt worden sei.

 

Die Stadt Maintal unterstützt im Dezember spontan die Weihnachtspäckchen-Aktion der Reservistenkameradschaft Hanau und bot sich als Sammelstelle für Geschenke für Kinder und behinderte Menschen in der Ukraine an. Jetzt sind die verpackten Weihnachtsfreuden unterwegs. Rund 150 Päckchen hatten Maintalerinnen und Maintaler in den vergangenen Tagen am Empfang des Rathauses abgegeben, um die Initiative der Hanauer Reservisten zu unterstützen und den Menschen in der Ukraine angesichts von Krieg und Leid eine Freude zu bereiten. Gerade noch so passten alle Geschenke in das städtische Botenfahrzeug, um sie am Freitagnachmittag nach Hanau zu bringen, wo sie mit den Päckchen aus den weiteren teilnehmenden Kommunen Bruchköbel, Erlensee, Nidderau, Brachttal, Flörsbachtal, Freigericht und Sinntal in einen großen Lkw geladen wurden.

 

 

 

Städtische Einrichtungen

Schwimmbad:

Um Energie zu sparen, musste das Schwimmbad im Winter die Wassertemperatur auf 26 Grad absenken. Damit wurden 30 Prozent Energie gespart, es gab aber einen Besucherrückgang von fast 50 Prozent. Seine Generalprobe hat das Freibad erfolgreich gemeistert. Schon am Pfingstwochenende war Anbaden.  Ganz auf Betriebstemperatur waren die Becken da allerdings noch nicht. Von 15 auf 22 Grad wird das Wasser geheizt. Ab dann übernimmt die Sonne, mit der solaren Erwärmung hat schon im vergangenen Jahr gute Erfahrung gemacht. Das große Hüpfkissen bekommt für die seine letzten beiden Sommer eine neue Folie und steht kleinen Badegästen uneingeschränkt zur Verfügung. Probleme gibt es allerdings mit der Rutsche, aber im Juni soll sie repariert

 

Die Maintaler FDP bringt im Mai einen Antrag ein, das Schwimmbad mit Abwärme aus einem noch nicht vorhandenen Gewerbegebebiet zu heizen, zum Beispiel östlich der Bruno-Dreßler-Straße. Im zuständigen Ausschuss empfiehlt eine Expertin im Juni einen Mix aus Geothermie und gasbetriebenem Blockheizkraftwerk – für fünf Millionen Euro, zusätzlich zu den 38 Millionen, die für die aktuelle Planung veranschlagt werden. Allein mit Wärmepumpen oder Solarthermie lässt sich der Restbedarf in Höhe von 2,7 Gigawatt wirtschaftlich nicht decken. Die klimaschonende Option Erdwärme nahm dennoch einen breiten Raum in der Vorstellung der Studie ein. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, müssten zur Umsetzung des vorgestellten Konzepts rund einhundert Kunststoffrohre im Rasterabstand von acht Metern rund 120 Meter tief in den Boden versenkt werden, durch die später als Wärmetransporteur eine Mischung aus Wasser und Glykol fließt. Die Lebensdauer der Anlage liege bei rund hundert Jahren. Allerdings biete der Boden, in dem die rund 15 Zentimeter dicken Rohren stecken, keine endlose Energiequelle. Mit der Entnahme von Wärme sinkt die Bodentemperatur, was die Effizienz der Anlage schwächt. Es könne sogar eine Permafrostsituation im Erdreich entstehen. Um dies zu verhindern, müsse im Sommer eine Regeneration erfolgen, indem Wärme – etwa aus der Luft – in die Tiefe gepumpt wird.

Damit die Stadt die bereits eingeplanten Fördermittel von Land und Bund bekommt, müssen 65 Prozent dieser Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Doch das kostet: Je ökologischer, desto teurer in der Investition. Die Planer empfehlen zwei Varianten mit Geothermie, Blockheiz-Kraftwerken und Gas-Spitzenlastkessel für 5,1 beziehungsweise 5,6 Millionen Euro, je nachdem, ob auch auf Wärmepumpen gesetzt wird oder nicht.

 

Im Jahre 2022 gab es erstmals ein Ferienticket fürs Maintalbad für neun Euro. Auch in diesem Jahr bieten das Maintalbad und der Fachdienst Jugendarbeit jungen Maintalern bis einschließlich 17 Jahren wieder den günstigen Besuch im Maintaler Schwimmbad während der Ferienzeit vom 21. Juli bis 3. September an. - Um den Besuch im Schwimmbad zu erleichtern und unabhängig vom elterlichen Einkommen zu ermöglichen, erhalten Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren ab 1. Dezember kostenfreien Eintritt ins Maintalbad.

 

Die Maintaler Stadtverordneten müssen ihre Sommerpause unterbrechen. Grund dafür sind Sondersitzungen zum Haushalt im August. Die Kommunal- und Finanzaufsicht genehmigt den städtischen Etat nur unter der Auflage, dass die geplanten Investitionen für das neue Maintalbad gekürzt werden. Insgesamt 35,9 Millionen Euro sind für die kommenden Jahre bis 2027 für den Neubau eingeplant. Doch damit überhebt sich die Stadt laut Einschätzung der Aufsicht. Insbesondere die 12,9 Millionen Euro, die als sogenannte Verpflichtungsermächtigung für 2027 vorgeplant sind, sind der Behörde, die ihren Segen zum städtischen Haushalt geben muss, damit er wirksam wird, ein Dorn im Auge. Sie fordert daher, die Verpflichtungsermächtigungen von 12,9 Millionen Euro für 2027 zu streichen.

 

Das Planungsbüro hatte 2019, als die Grundsatzentscheidung Neubau oder Sanierung anstand, vorgerechnet, dass sich allein die Kosten für die allerdringendsten Reparaturen auf über sieben Millionen Euro summieren würden. Nicht eingerechnet waren hier Baunebenkosten, Honorare und die seitdem erheblich gestiegenen Preise in der Baubranche. Sanitärbereich und Umkleiden seien dringend sanierungsbedürftig, Dächer und Glasfassaden undicht, Kinderbecken und Freibad-Becken schadhaft, hatten die Bäderexperten damals in einer 74-seitigen Präsentation vorgestellt.

Sie kamen daher zu dem Schluss, dass eine Sanierung nicht zu empfehlen ist, weil sie mit hohem Aufwand verbunden sei und sich direkt nach Abschluss weitere Reparaturen und Investitionen anschließen würden. „Wir kämen aus dem Sanieren nicht mehr heraus“, fasst Bürgermeisterin Böttcher die Argumente contra Sanierung im gemeinsamen Gespräch zusammen. „Sie würden sich damit eine Dauerbaustelle einhandeln“, bekräftigt Debus. Natürlich müsse man für eine Sanierung jetzt erst einmal weniger Geld ausgeben. Aber die Folgekosten seien enorm. Davon abgesehen biete ein Neubau auch die Chance, die funktionalen Nachteile des derzeitigen Schwimmbads zu „heilen“, erklärt Debus, zum Beispiel die strikte Trennung zwischen Hallen- und Freibad.

Einig sind sich Debus und Böttcher auch darin, dass das Maintalbad längst nicht mehr den ökologischen Standards entspricht, die man heute an ein Schwimmbad anlegt. „Maintal investiert hier viel und hat dadurch die Chance, ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Bäderbranche mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch umzusetzen“, so der Schwimmbad-Experte. Um rund 30 Prozent ließen sich mit dem Neubau der Primärenergieverbrauch und damit auch die Betriebskosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Bad senken. „Wir können es uns als öffentliche Hand gar nicht mehr leisten, keine Gebäude für die Zukunft zu bauen“, unterstreicht Böttcher dieses Argument. Es gelte, so sparsam wie möglich mit den Ressourcen umzugehen.

Das neue Schwimmbad bietet nach derzeitiger Planung für die Badegäste ganz klare Vorteile. Das geplante Cabriodach etwa macht die bisherige Entscheidung zwischen Hallen- und Freibad überflüssig: An Schlechtwettertagen im Sommer lässt sich das Dach einfach schließen.

Mehr Badespaß für alle Generationen ist ein weiteres Argument, das für den Neubau spricht. Vor allem das Kursbecken, das vom regulären Schwimmbadbetrieb unabhängige Schwimmkurse ermöglicht, sei wichtig.

 

Damian Kösters aus Bischofsheim wird das neue Maintalbad zu groß und zu teuer. Mit einer Online-Petition sucht er Unterstützer einer „bedarfsgerechten „Ein Spraypark, ein Panoramadach – was soll das eigentlich sein?“ regt Damian Kösters sich auf und macht sich für ein „bedarfsgerechtes Maintalbad“ stark. Er will mit seiner Initiative verhindern, dass die Grundsteuern erhöht, Kinderbetreuungsleistungen gekürzt, die Freiwilligenagentur aufgelöst und weitere Streichungen im städtischen Etat umgesetzt würden. Der Neubau ist geboten, aber es muss nicht die Maximalvariante sein.

 

Für den Neubau ist kein Panorama-, sondern ein sogenanntes Cabriodach geplant. Diese besondere Konstruktion ermöglicht es, ein und dasselbe Schwimmbecken durch Öffnen und Schließen eines Daches bei Hallen- und Freibadwetter nutzen zu können – eine Idee, die den Unterzeichnern also eigentlich gefallen dürfte, da sie ein ganzes Schwimmbecken „einspart“ und so das Bad insgesamt verkleinert. Der Spraypark – eine Art Wasserspielplatz für größere Kinder – der ebenfalls als „teures Extra“ kritisiert wird, soll nach jetzigem Stand lediglich vorgerüstet werden, so dass er später umgesetzt werden könnte.

Auch die Bezeichnung als „Spaßbad“ stimmt mit der aktuellen Planung nicht überein. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich für eine grundlegende Ausrichtung als „Familienbad“ entschieden und dabei stets Wert darauf gelegt, dass das Schwimmbad Angebote für alle Generationen vereint. Tatsächlich haben einige Stadtverordnete sogar immer wieder betont, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die man auch bewegungseingeschränkt und bis ins hohe Alter ausüben kann und das neue Schwimmbad daher der zunehmenden Alter der Bevölkerung Rechnung tragen müsse.

Ein Kritikpunkt, der in vielen Kommentaren der Unterzeichner überwiegt, ist: Ein neues Schwimmbad müsse hauptsächlich dazu dienen, dass die Maintaler Kinder schwimmen lernten. Und tatsächlich wurden die Themen Schwimmkurse und Schulschwimmen in der Planung konsequent mitgedacht. Aus diesem Grund sieht der letzte Planungsstand auch ein eigenes Kursbecken vor, in dem unabhängig vom öffentlichen Schwimmbadbetrieb Kurse stattfinden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzte Wintersaison und das 50-jährige Bestehen sind Anlass genug, um in den kommenden Monaten auf ein halbes Jahrhundert zurückzublicken. Folgende Highlights sind geplant:

Kuschelabende bei stimmungsvoller Beleuchtung, Musik und Cocktails, eine Nikolausfeier mit Kerzenschwimmen und Weihnachtsliedern, ein Fasching-Spielenachmittag in Kostümen, närrische Wassergymnastik, Camping auf der Liegewiese. Und den 50. Geburtstag will das Schwimmbad mit einer großen „Family Pool Party“ am 19. November feiern.

Am Sonntag, 19. November, in der Zeit von 13 bis 17 Uhr macht das Zephyrus-Discoteam im Schwimmbad Station. Zusätzlich laden im Wasser aufblasbare Großspielgeräte in vielen bunten Farben und Formen zum Spielen und Toben ein. Die Laufmatte schafft man nur mit viel Anlauf, auf den Aqua-Inseln können ganze Teams um die Wette paddeln und in den knallbunten Water-Globes lässt sich prima übers Wasser kugeln. Am Beckenrand sorgen kreative Animateure mit einem abwechslungsreichen Showprogramm für unvergesslichen Wasserspaß. Gesucht werden unter anderem die Hula-Hoop-Queen sowie der Luftgitarren-Held des Tages, möglicherweise wird sogar der Arschbomben-König prämiert. Mit kleinen Tauchrobotern, auch Unterwasser-Scooter genannt, können sich erprobte Schwimmer das ganze Becken mal von unten anschauen oder um die Wette fahren. Höhepunkt dürfte der Weltrekordversuch im Badekappenfüllen sein.

Weil gerade an den Wochenenden mehr Badegäste ins Schwimmbad kommen, stehen in dieser Zeit ergänzend zum Parkplatz am Maintalbad zusätzliche Abstellmöglichkeiten auf dem nahegelegenen Firmenparkplatz der NORMA Group in der Edisonstraße zur Verfügung. Aufgrund des erhöhten Besucheraufkommens ist an den Wochenenden ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Dessen Mitarbeiterinnen überwachen die Parkplatzsituation und informieren über alternative Parkmöglichkeiten“, erläutert Schwimmbadleiter Roland Allmannsdörfer. So kann auch der Park & Ride-Parkplatz in der Max-Planck-Straße genutzt werden. Außerdem weist an solchen Wochenenden ein großes Banner auf dem Parkplatz des Maintalbads auf weitere Parkmöglichkeiten hin.

An Werktagen, wenn die Parkplätze der NORMA Group für die eigene Belegschaft reserviert sind und nicht genutzt werden dürfen, werden Besucherinnen gebeten, im Gewerbegebiet Maintal-Mitte, sowie im Bereich der P+R-Parkplätze ihre Fahrzeuge abzustellen, wenn der Parkplatz des Maintalbades belegt ist.

 

Dem Nikolaus steht eine arbeitsreiche Zeit bevor. Trotz eines übervollen Terminkalenders lässt sich der Mann mit Rauschebart und Jutesack einen Besuch im Maintalbad aber nicht nehmen. Deshalb wird am Freitag, 8. Dezember, von 16 bis 20 Uhr im Maintaler Schwimmbad ein Nikolausnachmittag gefeiert.

Sobald es draußen dunkel ist und eine ganz besondere Atmosphäre im Maintalbad herrscht, wird die Ankunft des Nikolauses erwartet. Die Wartezeit bis dahin wird mit viel Spiel und Spaß gestaltet.

 

Partnerschaft:

Ein halbes Jahrhundert besteht die Städtepartnerschaft zwischen Maintal und Luisant im Südwesten von Paris. Zum Auftakt der Feierlichkeiten besuchte Bürgermeister Bertrand Massot Mitte Januar die deutsche Partnerstadt. Auf Deutsch begrüßte er die Gäste des Neujahresempfangs, zu dem die Stadt vergangene Woche Gäste aus Kommunalpolitik, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, aus Wirtschaft, Schulen und Vereinen in die Aula der Albert-Einstein-Schule eingeladen hatte, „wie Brüder und Schwestern“. Rund 350 Gäste verfolgten in der Stadthalle den Jahresausblick ihres Bürgermeisters und freuten sich über den Besuch und die sehr persönlichen Grußworte der Maintaler Delegation. Kaiser und Fischer überbrachten nicht nur die besten Wünsche für das noch junge Jahr. Sie knüpften an Massots Botschaft an und hoben die Bedeutung der Städtepartnerschaft hervor.

Weil kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, war auch die Maintaler Delegation nicht mit leeren Händen angereist. Im Rahmen des Neujahrsempfangs übergaben sie Massot ein Werk der Maintaler Künstlerin Sabrina Hoffmann, das den Hochstädter Kirchturm zeigt. Außerdem hatte Frank Robanus anlässlich des 50-jährigen Jubiläums einen limitierten Kunstdruck des Städteposters „The Maintaler“ mit der Editionsnummer 73, dem Geburtsjahr der Städtepartnerschaft, dabei, den er im Namen der Maintaler Delegation an Luisants Bürgermeister überreichte

 

Mit einem offiziellen Festakt feiern im Mai (Himmelfahrt) französische Gäste und Freunde aus der Partnerstadt Luisant gemeinsam mit Maintaler Gastfamilien und Bürgern das 50-jährige Jubiläum ihrer Städtefreundschaft in der Albert Einstein-Schule. In Maintal wurde ein Beirat gegründete. Frank Robanus ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, unermüdlicher Motor der Städtefreundschaft und Organisator vieler Reisen und Veranstaltungen.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Jugendaustausch, der neu belebt werden soll. Die Jugendlichen zwischen 12 und 17 freuen sich besonders auf den jährlichen Jugendaustausch, der im Sommer 2023 nach der Corona-Pause wieder in Luisant stattfinden soll. Gemeinsame Ausflüge und spannende Aktivitäten sollen erlebbar machen, was eine Städtepartnerschaft ausmacht. Die Freundschaft zwischen Maintal und Luisant trägt dazu bei, die Jugendlichen ganz praktisch für unsere deutsch-französische Geschichte zu interessieren und sie besonders in unserer Zeit für die Bedeutung von Frieden in Europa zu sensibilisieren.

Im Lauf der Zeit haben sich Traditionen in der Partnerschaft bewährt. Zum Rebenblütenfest in Hochstadt sind Gäste aus Frankreich dabei, die Maintaler reisen im August in die französische Partnerschaft, um dort Spezialitäten aus ihrer Stadt anzubieten. Im Jahre 2015 gestaltete ein deutsch-französisches Team die Seitenmauer der Turngemeinde Dörnigheim als Graffiti-Projekt in Zusammenarbeit mit „Living Walls“ aus Offenbach. Mit Künstlern aus den Partnerstädten wurde der Maintal-Kalender der Bürgerstiftung unter dem Motto „Maintal verbindet“ gestaltet.

Das Jubiläumsjahr 2023 startete mit den gegenseitigen Besuchen städtischer Delegationen zu den Neujahrsempfängen in Maintal und Luisant. Der Festakt in der Aula der AES war der offizielle Höhepunkt des dreitägigen Besuchs von 40 Gästen aus Luisant, die alle privat bei Maintaler Familien unterkamen. Die französischen Freunde wurden am Donnerstagabend herzlich im Rathaus empfangen, besuchten am Freitag den Hessenpark und gestalten einen individuellen Tag mit ihren Gastfamilien.

Es ist ein Jahr von besonderer Bedeutung: 2023 jährt sich zum 60. Mal der Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags, der die deutsch-französische Freundschaft begründet. Die

Partnerschaft  zwischen Hochstadt - beziehungsweise der Stadt Maintal - und Luisant besteht seit 50 Jahren und feiert damit ebenfalls ein rundes Jubiläum. Dessen Bedeutung würdigten die Stadtspitzen beider Kommunen kürzlich durch wechselseitige Besuche und die Teilnahme an den Neujahrsempfängen.

 

Das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Maintal und dem französischen Luisant wurde mit einem weiteren symbolischen Akt der Verbundenheit gefeiert. Bereits im Frühjahr, bei einem Besuch in Maintal, war den französischen Partnern einen Apfelbaum geschenkt worden, der nun im Herbst endlich in Luisant gepflanzt werden konnte. Bei strahlendem Sonnenschein setzten Frank Robanus, Vorsitzender der Verschwisterungsgemeinschaft aus Maintal, sowie Jean-Claude Colas, Vorsitzender in Luisant, und Bertrand Massot, Bürgermeister der Partnergemeinde Maintals, den Baum am malerischen See von Luisant. Frank Robanus würdigte in seinen Worten noch einmal die tiefe Verwurzelung der Partnerschaft zwischen Maintal und Luisant: „Der Apfelbaum, in verschiedenen Kulturen ein Symbol für Frieden, Erkenntnis und Unsterblichkeit, repräsentiert die gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Werte unserer beiden Städte. Die Bischofsmütze als Sorte hat dabei eine besondere Bedeutung, denn sie ist eine Züchtung aus dem hessischen Maintal, die nun im französischen Luisant gedeihen wird, sozusagen unter dem Schutz der benachbarten Kathedrale von Chartres. Dieser Apfelbaum wird als lebendiges Symbol dienen, das die anhaltende Verbundenheit und Zusammenarbeit zwischen Maintal und Luisant in den kommenden Generationen festigt und mit köstlichen Äpfeln sprichwörtlich durch den Magen geht.“

 

Groß war die Freude, als sich eine dreiköpfige Delegation aus Maintals zweitältester Partnerstadt der Marktgemeinde Moosburg im September zu einem verlängerten Wochenende angekündigt hatte. Als Gäste dabei waren der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister der Marktgemeinde Moosburg, Herbert Gaggl, ein Mitglied des Gemeinderates Hubert Sickl und Amtsleiter, Norbert Pichler. Die für die Partnerschaft zuständige Arbeitsgemeinschaft Moosburg – Maintal hat in Abstimmung mit der Stadt Maintal ein kurzweiliges Besuchsprogramm für die Gäste an den drei Tagen zusammengestellt. Nach einem herzlichen Empfang im Lokal am Mainufer war am Samstagmorgen eine City Tour nach Frankfurt angesagt, bei der eine Führung durch die Neue Altstadt, eine historische Fahrt mit dem Ebbelwei-Express, sowie weitere attraktive Sehenswürdigkeiten, wie Alte Oper, Eiserner Steeg und Römerberg. Zur Stärkung ging es abschließend in die nahegelegene Kleinmarkthalle. Am darauffolgenden Sonntag stand eine Fahrt in den Rheingau an, wobei eine Burgenfahrt auf dem Rhein folgte. Nach einem Rundgang in Rüdesheim und in der Altstadt von Eltville wurde der in der Kurfürstlichen Burg angelegte Rosengarten in Augenschein genommen, bevor im idyllisch gelegenen Rheingarten eine Verweilpause mit einem herrlichen Rheinblick eingelegt wurde. Ebenfalls wurde der Partnerschaftsbrunnen in Wachenbuchen besucht, weil in diesem Stadtteil der Grundstock der mittlerweile 47-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Moosburg und Maintal gelegt wurde. Zum Abschluss des Besuchs wollte man den Gästen eine Teilnahme am traditionellen Kerbmontag in Wachenbuchen nicht vorenthalten und so wurden sie in das proppenvolle Festzelt eingeladen, um einen dieser vier erfolgreichen Kerbtage mitzuerleben.

 

Seniorenbeirat:

Der Beirat wird am 23. Januar einen Bericht zur Pflegestruktur- und Bedarfsplanung im Main-Kinzig-Kreis vorgestellt bekommen. Die Analyse dazu wurde in 2022 kreisweit durchgeführt. Sind die vorhandenen Pflegeplätze und die Kapazitäten der ambulanten Pflegedienste ausreichend? Welche Maßnahmen werden angeboten, die Angebote auszuweiten? Wie wird häusliche Pflege durch Angehörige unterstützt?

Denn etwa 23 Prozent der Bevölkerung Maintals sind über 60 Jahre alt. Ihr Anteil wird weiter wachsen. Der Beirat erwartet Antworten auf seine Fragen und möchten erfahren, welche Konsequenzen sich daraus speziell für Maintal für die Zukunft ergeben. Daraus könnten sich auch wichtige Hinweise für die Ausgestaltung der Kommunalpolitik in den kommenden Jahren ergeben. Ein weiterer Schwerpunkt in der Tagesordnung ist der Startschuss für das neue Projekt „Maintalbuch“. Der Seniorenbeirat möchte die Neuauflage des lokalen Branchenführers für Maintaler Bürgerinnen und Bürger schaffen. Im Jahre 2016 wurde er schon einmal erfolgreich umgesetzt.

Der Seniorenbeirat hat in den zurückliegenden Jahren Aktionen wie Einweisungen zur Benutzung des Rollators in den Maintaler Bussen oder Informations-Veranstaltungen zum Thema „Tag X planen“ organisiert. Auch die Teilnahme an Festen und Veranstaltungen in Maintal ist für das Gremium eine Selbstverständlichkeit, um durch öffentliche Präsenz auf sich aufmerksam zu machen. Die Mitglieder des Maintaler Seniorenbeirats knüpfen Kontakte zu anderen Gruppen zum Erfahrungsaustausch, besuchen selbst Seminare, um sich auf dem Laufenden zu halten und sind Herausgeber der Seniorenzeitschrift „60 aufwärts“. Regelmäßig werden neben den sechs öffentlichen Sitzungen im Jahr verschiedene Themen in kleineren Arbeitsgruppen bearbeitet wie zum Beispiel altersgerechtes Wohnen, öffentliche Toiletten, Mobilität, Digitales, Sicherheit und Brandschutz oder Gesundheitsthemen.

Aktuell sind 13 Mitglieder des Seniorenbeirats im Amt. Laut Satzung können sich bis zu 17 Personen aus allen vier Stadtteilen im Gremium engagieren. Es vertritt die Interessen älterer Menschen und berät die politisch Verantwortlichen bei wichtigen Projekten und der aktiven Gestaltung eines seniorengerechten Umfeldes in Maintal. Das noch bis 2025 amtierende Gremium freut sich über weitere Unterstützung durch Nachrücker.

Nachdem einige Mitglieder ausgeschieden sind, sucht der Magistrat interessierte Bürgerinnen und Bürger, um im Seniorenbeirat als Nachrückerinnen und Nachrücker aktiv zu werden. Sowohl Mitglieder in Maintaler Vereinen und Institutionen als auch unabhängige Einzelpersonen können sich ehrenamtlich engagieren und bei der Stadt für das Amt bewerben.

Im Juli beschließt der Seniorenbeirat, eine Neuauflage des Maintalbuches wird aufgrund des zu geringen Interesses nicht mehr weiterverfolgt. Gleichwohl soll das Thema der öffentlichen Toiletten in eine neue Runde gehen. Zunächst werden wir die Idee der netten Toilette aufgreifen. Es ist eine Initiative, die bereits in vielen Kommunen in Deutschland umgesetzt wurde. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, unentgeltlich eine Toilette aufsuchen zu dürfen, die in den Räumlichkeiten von Gastronomie oder Geschäften gewährt wird. Auch die Bitte um ein Glas Wasser soll angefragt werden. Ein Aufkleber „Nette Toilette“ an einer gut sichtbaren Stelle soll die Bürgerinnen und Bürger auf dieses Angebot hinweisen. Die Stadt wird die Aktion mit einer kleinen jährlichen Aufwandsentschädigung für die jeweiligen Anbieter unterstützen. Einen ersten Flyer mit Tipps zum Hitzeschutz, insbesondere für die Seniorinnen und Senioren, hat die Seniorenberatung der Stadt ausgegeben. Sechs Trinkbrunnen sollen im Stadtgebiet an zentralen Orten in 2024 installiert werden.

Der Seniorenbeirat der Stadt Maintal macht m Dezember auf das Kompetenznetz Einsamkeit aufmerksam. Es listet Angebote von Verbänden, Organisationen und der Zivilgesellschaft auf, die Hilfe gegen die Einsamkeit anbieten. Die Angebote sind vielfältig. Sie stehen telefonisch oder digital zur Verfügung, richten sich an Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen, schenken Zeit und ein offenes Ohr oder bringen Menschen tatsächlich zusammen. Da gibt es die Telefon-Seelsorge Deutschland, die auch an den Feiertagen rund um die Uhr unter den Nummern 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123, sowie per Mail und Chat unter „online.telefonseelsorge.de/“erreichbar ist. Ein weiteres Angebot ist das Silbernetz-Feiertagstelefon für Menschen über 60. Von Heiligabend um 8 Uhr bis Neujahr um 22 Uhr ist das Feiertagstelefon von Silbernetz unter 0800 4 70 80 90 rund um die Uhr erreichbar. Anonym, vertraulich und kostenfrei finden hier alle Menschen ab 60 Jahren ein offenes Ohr, die sich einsam fühlen und einfach mal reden möchten.

 

Inklusionsbeirat:

Eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen ist der Grundgedanke von Inklusion. Für den gemeinsamen Austausch gibt es seit Juni das Inklusionscafé. Das Treffen für alle Menschen findet jeden dritten Donnerstag im Monat im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege statt - das nächste Mal am Donnerstag, 15. Juni, von 15 bis 17 Uhr. Die Treffen sind als gesellige Begegnung und offener Austausch zu Fragen, Sorgen und Anregungen für alle Interessierten gedacht, ob mit oder ohne Beeinträchtigung. Ergänzend gibt es Vorträge zu unterschiedlichen Themen. Am 15. Juni wird Markus Behrendt, Leiter der Maintaler Autismus-Jugendgruppe, einen Vortrag über das Autismus-Spektrum halten.

Um zu erfahren, was es bedeutet, nicht oder nur wenig zu sehen, war Ziel des zweiten „Tag der Inklusion“, den das Kinder- und Familienzentrum Eichenheege Anfang Mai gefeiert hat.

Zu diesem Zweck hatte das Team verschiedene Mitmach-Stationen aufgebaut. Neben einem Parcours hatten die Kinder unter anderem die Möglichkeit, mit verschlossenen Augen verschiedene Lebensmittel zu probieren.

Am Freitag, 4. August startet das neue Beratungsangebot für Maintaler Bürgerinnen und Bürger mit Beeinträchtigungen. Karin Müller, Barriere-Scout und ehrenamtliches Mitglied im Inklusionsbeirat bietet ab sofort jeden ersten Freitag im Monat zwischen 10.00 und 12.00 Uhr ihre Sprechstunde im Rathaus in der Klosterhofstraße 4-6 an. Ein Unfall oder eine Krankheit kann das gewohnte Leben von einem auf den anderen Tag komplett verändern. Bislang selbstverständliche Dinge wie Körperpflege, Einkaufen, oder Hausarbeit werden immer schwieriger, gehen gar nicht mehr oder funktionieren nur noch mit Unterstützung. Wo kann ich welche Unterstützung beantragen? Zu diesen und vielen anderen Fragen rund um das Thema Inklusion bietet Karin Müller ihre Sprechstunde an. Seniorenbeirats

Neun Personen aus allen vier Maintaler Stadtteilen bilden das Gremium des Seniorenbeirats. Aktuell gibt es noch freie Plätze für Interessierte, die sich gerne ebenfalls in dem Themenfeld engagieren möchten. Die Mitglieder vertreten die Interessen von Menschen mit Behinderung, insbesondere die Belange von Kindern, Eltern und Erwachsenen im Berufsleben.

Mangelnde Unterstützung aus der Verwaltung und interner Zwist hatten im Juli dazu geführt, dass die Hälfte des Maintaler Inklusionsbeirats den Dienst quittierte. Im November gibt es ein neu gewähltes Gremium. Nach einer viereinhalb monatigen Karenz hat die Stadt Maintal wieder einen ordentlichen Inklusionsbeirat. Die Stadt hatte acht Personen für das Ehrenamt berufen. Der einzige Mann im Team soll jedoch abgelehnt haben. Somit ist das Gremium mit Andrea und Simone Rohr, Salih Tasdirek, Wally Vida-Pedd, Kadire Latifi, Sigrid Greiner und Karin Müller besetzt. Müller, die ebenfalls ehrenamtlich als Barriere-Scout tätig ist, wurde von den Beiratsmitgliedern in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Die Wahl einer Stellvertreterin soll später erfolgen.

 

Bewerbungen zur Schöffen- und Jugendschöffenwahl:

Im Jahre 2023 werden bundesweit die Schöffen und Jugendschöffen für die Amtszeit von 2024 bis 2028 gewählt. Die Stadt Maintal sucht dazu 43 ehrenamtliche Schöffinnen in allgemeinen Strafsachen gegen Erwachsene, sowie 19 Frauen und 19 Männer für das Jugendschöffenamt in Jugendstrafprozessen. Diese können für ein Amts- oder Landgericht berufen werden und nehmen als Vertreterinnen des Volkes an der Rechtsprechung teil. Gesucht werden Bewerberinnen, die in Maintal wohnen und zum Amtsbeginn am 1. Januar 2024 mindestens 25 und höchstens 69 Jahre alt sein werden. Weitere Voraussetzungen sind die deutsche Staatsbürgerschaft und eine gute Kommunikations- und Dialogfähigkeit in deutscher Sprache. Wer zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt wurde oder gegen wen ein Ermittlungsverfahren wegen einer schweren Straftat schwebt, ist von der Wahl ausgeschlossen. Auch hauptamtlich in oder für die Justiz Tätige und Religionsdiener sollen nicht zu Schöffinnen gewählt werden.

 

Maintalwerke:

Dr. Tillmann Hosius hat zu Beginn des neuen Jahres die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers der Maintalwerke Wilfried Weber übernommen, der Ende 2022 in Rente gegangen ist. Es sind die mittelständischen, familiären Strukturen der MWG, die Hosius nach Maintal gelockt haben. Der 49-Jährige ist promovierter Jurist und verbrachte seine bisherige Laufbahn in führenden Positionen in der Energiewirtschaft, sowohl in international agierenden Konzernen als auch in mittelständischen Unternehmen. Der Schritt an die Spitze der MWG war daher ein ganz bewusster.

Für eine deutliche Entlastung auf Seiten der Energieversorger sorgt die politisch gezogene Preisbremse. Denn die garantiert den Anbietern, dass sie die Differenz zwischen Einkaufs- und gedeckeltem Verkaufspreis vom Staat erhalten. Damit, so ist sich Hosius sicher, sei das befürchtete „Stadtwerke-Sterben“ zunächst abgewendet.

Großes Potenzial sieht er beim Ausbau der Photovoltaik über Mietmodelle, aber auch in einer möglichen Beteiligung an einem Windkraftprojekt im Gemeindegebiet. Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur und die Erweiterung von Energiedienstleistungen, wie zum Beispiel dem Wärmepumpen-Contracting, werden ein weiteres Wachstumsfeld sein, gibt der Energiefachmann einen Ausblick.

 

Silke Retzler hat die Leitung des Fachdienstes „Grün“ übernommen:

Neue Fachdienstleitung im städtischen Eigenbetrieb Betriebshof ist Silke Retzler. Sie steht dem rund 30-köpfigen Team vor, das sich in Maintal um alle öffentlichen Grünflächen wie die Mainwiesen, Pflanzinseln, die Gärten der Kitas, Friedhöfe und Sportplätze kümmert – ein herausforderndes, großes Aufgabengebiet, wie die 47-Jährige berichtet.

Denn es sind nicht nur Entwicklungen wie der Klimawandel und der Fachkräftemangel, die die Arbeit der Grünflächenexperten erschweren. Unterwegs im Stadtgebiet in deutlich erkennbarer grüner Kluft erledigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch eine Arbeit, die unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit steht und daher rund ums Jahr von vielen Bürgerinnen und Bürgern kommentiert wird.

Und das nicht immer wohlwollend, wie Retzler berichtet: „Wir sind sehr sichtbar. Außerdem hat jeder, der selbst einen Garten hat, eine Meinung zu dem, was wir tun.“ Wird die Blumenwiese kurz gemäht, rufe das die Naturschützer mit ihrer Kritik auf den Plan, die fordern, naturbelassene Grünflächen zum Artenschutz zu erhalten. Wird nicht gemäht, beschweren sich andere über den scheinbaren Wildwuchs, unbegehbare Wege und zugewucherte Bänke. „Ist das Unkraut oder eine Blühfläche? Hier muss sich etwas in der öffentlichen Wahrnehmung ändern“, fordert der zuständige Dezernent und Erster Stadtrat Kaiser.

Denn der Klimawandel zeige schon jetzt ganz konkrete Auswirkungen auf das Grün in der Stadt. Besonders deutlich sehen die Gärtner das an den Bäumen im Stadtgebiet. „Wir haben hier die gleichen Probleme wie im Wald: Viele Bäume sind tot oder von Schädlingen befallen und müssen gefällt werden“, erklärt Andreas Koffler, Gartenlandschaftsmeister in Retzlers Team. „Natürlich tut uns das weh. Kein Gärtner fällt gerne Bäume. Jeder möchte den Bestand bewahren.“ Deshalb werde es immer wichtiger, Bäume auszuwählen und nachzupflanzen, die mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Trotzdem dauert es lange, bis ein neuer Baum einen alten ersetzen kann. Einen fünfstelligen Betrag investiere die Stadt in jeden Baum – von dem man erst einmal kaum etwas sieht.

 

 

 

Stadtentwicklung und Infrastruktur

 

Im Januar kommt es zu einer Podiumsdiskussion mit dem Bürgerkreis Real-Gelände. Ungünstig war der Termin, weil der neue Planentwurf des Investors Instone vermutlich in wenigen Tagen öffentlich gemacht wird. „Es braucht ein Gesamtkonzept“, machte Rupin deutlich. Real-Gelände, Opel-Eck, Maintal Mitte und das Neubaugebiet an der Eichenheege müssten im Zusammenspiel geplant werden. Aus diesen Überlegungen hatte Reiner Michaelis mit dem Architekten Nabil Afzali einen eigenen Plan entwickelt. Die größten Bedenken: negative Auswirkungen der Neubaugebiete auf Verkehr und Klima in Dörnigheim. Es stimme nicht, dass Einwohner in der Größenordnung Wachenbuchens hinzukommen, rechnete Böttcher vor:

Der neue Plan versuche daher einen Kompromiss aus Belüftung und Schallschutz. Als zukunftsfähige Verkehrslösung wurde ein Kreisel an der Kreuzung Kennedy-/Kesselstädter Straße ins Spiel gebracht.

 

Das erste Maintaler Stadtforum steht unter dem Motto „Maintaler Zukunft - Gemeinsam Stadt realisieren“. Es rückt die zentralen Zukunftsthemen „Stadtentwicklung“, „Wohnen“, „Energie“ „Mobilität“ und „Klimaschutz“ in den Mittelpunkt. Die Veranstaltung am Samstag, 25. Februar, von 14 bis 19 Uhr im ehemaligen REAL-Markt in Dörnigheim ist als Plattform konzipiert, die Bürgerinnen, Politik, Verwaltung, Expertinnen und Vorhabenträgerinnen zusammenbringt, um sich gemeinsam über eine bürgernahe Weiterentwicklung der Stadt auszutauschen. Veranstalter ist die Stadt Maintal, Gastgeber ist Instone Real Estate. Der Eigentümer des ehemaligen REAL-Geländes plant seit dem Jahr 2020 die Stadtgestaltung am Ortseingang von Dörnigheim. Dabei spiegeln sich sämtliche städtischen Zukunftsthemen beispielhaft in der Quartiersplanung am Ortseingang wider.

Die Veranstaltung spart nicht an Attraktionen, sondern reicht vom Kinderprogramm mit Kunstworkshop über einen Impulsvortrag über Maintal in der „Metropolregion Rhein-Main“ von Andrea Jürges vom Deutschen Architekturmuseum und das mit lokaler Politprominenz besetzte Podium bis hin zu hausgemachter Bewirtung und Kinovorführung am Abend. Das neue Quartier das provokativ als „Stadtreparatur“ bezeichnet wird, ist nur ein Thema von vielen, die die Veranstaltung abdecken will. Auch das Maintalbad, das Mainufer und das geplante Kunstwerk vor der Maintalhalle stehen zur Diskussion.

Vor allem die Kooperation von Stadt und Instone, aber auch die Werbekampagne und der Inhalt eines großformatigen achtseitigen Flyers stoßen bei den Stadtverordneten auf Kritik. Eigentlich hatten die Stadtverordneten den Magistrat beauftragt, eine Workshop-Reihe mit den zuständigen Ausschüssen zur Entwicklung des Real-Geländes am Ortseingang von Dörnigheim zu initiieren, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können.

Im Rahmen einer rund einstündigen Podiumsdiskussion tauschen sich Bürgermeisterin Monika Böttcher, Sebastian Maier (SPD), Katharina Puppe (Bündnis 90/ Die Grünen), Götz Winter (CDU) und Ralf Werner, Geschäftsführer von Instone Real Estate, dem Eigentümer des Real-Geländes, über die Stadt- und Quartiersentwicklung in Maintal aus. Die Weiterentwicklung der gesamten Stadt soll als übergeordnetes Thema am Beispiel der Entwicklung des Real-Geländes diskutiert werden. Das Stadtforum endet mit einer kostenlosen Kinovorführung des Spielfilms „Contra" von Sönke Wortmann um 19.30 Uhr. Außerdem präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr Maintal mit ihren Fahrzeugen. Auch ein Teil des städtischen elektrischen Fuhrparks, unter anderem mit dem E-Bus, wird zu sehen sein. Für ein Speisen- und Getränkeangebot ist gesorgt

Etwa 700 Bürger nehmen an einer Podiumsdiskussion zur Stadtentwicklung teil. Mehr attraktive und auch vegane Gastronomie, ein Elektronik-Markt und Parkplätze zum Einkaufen, Schwimmbad und Radwege – das sind einige Wünsche für die „Maintaler Zukunft“. Im Mittelpunkt stand am Samstagnachmittag die geplante Wohnbebauung des Areals.

Maintal erhält im April für diese Veranstaltung den Zukunftspreis des Großen Frankfurter Bogens - ausgelobt vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Die Stadtverordnetenversammlung hat den sogenannten konsolidierten Planungsentwurf für das Real-Gelände im April verabschiedet. Die erste Variante war relativ nah an dem dran, was der Bürgerkreis entworfen hatte, kam aber in der Politik nicht so gut an. Die drei neuen Entwürfe, haben eine um das gleiche Maß reduzierte Dichte, weil das politisch so gewünscht war.

Das Real-Gelände ist relativ weit vom Bahnhof entfernt. Instone kann Politiker verstehen, die Wert auf die aktuelle Stellplatz-Satzung legen. Man überlegt trotzdem, wie wir Stellplätze reduzieren können, um CO2 zu sparen. Man geht jetzt auf potenzielle Nutzer zu, also in erster Linie auf den Einzelhandel, und konkretisieren die Planung. Auch die Gutachten werden konkret ausgestaltet. Diese Veränderungen werden dann wieder mit der Politik diskutiert, die dann auch wieder ihre Wünsche haben wird. Und dann kommt es zur Offenlage, und der Prozess ist abgeschlossen.

 

Anlässlich des European Diversity Month stellen Mitarbeitende der Stadtverwaltung Maintal im April zwölf Beispiele für Vielfalt im Rathaus aus: Faire Bezahlung von Männern und Frauen im Spitzenfußball, ein Kurs für Wohnsitzlose an einer Universität oder Online-Shops mit diversitätssensiblem Spielzeug.

 

Mit der Deutschen Glasfaser, die schon seit Frühjahr 2021 in Hochstadt und Wachenbuchen die Leitungen legt, gibt es mehr Probleme als Anschlüsse. Von Baumängeln bis zur Kommunikation: Wer sich für einen Wechsel zu Deutsche Glasfaser entschieden hat, wartet schon lange auf das Hochgeschwindigkeitsnetz. Die Stadt tritt zwar den Rahmenkooperationsvereinbarungen zwischen der Gigabitregion Frankfurt RheinMain, Deutsche GigaNetz, Deutsche Glasfaser Wholesale und Telekom bei, aber der Ausbau liegt weit hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Der Grund: Die Bauarbeiten lagen monatelang brach, weil die Stadt den Subunternehmen wegen Mängeln die Aufbruchgenehmigung entzogen hatte.

Wie der weitere Zeitplan aussieht, kann das Unternehmen jedoch noch nicht sagen. Sie wolle das Projekt in „überschaubarer Zeit fertigstellen. Für den bisherigen Verlauf des Projekts bittet Deutsche Glasfaser die Anwohnerinnen und Anwohnern sowie die Kommunalverwaltung um Entschuldigung.“ Sie arbeite „mit Hochdruck daran“, alle Kunden „baldmöglichst“ auf das Glasfaser-Netz aufzuschalten. Gleichzeitig wirbt das Unternehmen für Verständnis. Verzögerungen oder Schäden während der Bauphase ließen sich aufgrund der Komplexität nicht immer vermeiden.

Im Ausschuss für Mobilität und Digitalisierung sagte Stadtrat Kaiser, vonseiten der Stadt gäbe es keinen Baustopp, stellte der Erste Stadtrat Karl-Heinz Kaiser im Dezember im Haupt- und Finanzausschuss klar. Dass es beim Ausbau des Glasfasernetzes in Hochstadt und Wachenbuchen nicht vorangehe, liege weniger direkt am beauftragten Unternehmen Deutsche Glasfaser, sondern an der hohen Auslastung der Tiefbauunternehmen, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher. Die CDU fordert trotzdem ein Konzept des Magistrats.

Die Pressesprecherin der Deutschen Glasfaser sagte im Dezember, daß in Hochstadt und Wachenbuchen zurzeit ein Baustopp vorliegt, allerdings nicht von der Stadt verhängt, kurz darauf spricht sie jedoch wieder von der fehlenden Genehmigung der Stadt. Es bestünden „gegenläufige Ansichten über die Reichweite der Wiederherstellungspflicht und die Frage, wer die Kosten für etwaigen Mehraufwand übernimmt.“, insbesondere darüber, in welchen Zustand Straßen und Bürgersteige nach den Bauarbeiten wieder versetzt werden müssen. Es bestehe keine Pflicht die Verkehrswege in ihrem Zustand zu verbessern“.

Im Dezember wollen die Stadtverordneten die Glasfaser-Hängepartie stoppen. Gelingt es der Deutschen Glasfaser, die mit dem Ausbau wegen wiederholten Baustopps weit hinter dem Plan liegt, nicht bis zum 31. März 2024 mit allen Baumaßnahmen zu beginnen und einen verbindlichen Termin zur Fertigstellung zu nennen, soll die Stadt ihre Kooperationsvereinbarung mit dem nordrhein-westfälischen Telekommunikationsunternehmen kündigen.

 

Ihr 100-jähriges Bestehen feierte im Oktober die Baugenossenschaft Maintal. Deutlich mehr als 300 Mitglieder, Geschäftspartner und Gäste waren der Einladung des Vorstands zur 100-

Jahr-Feier gefolgt. Bei strahlendem Sonnenschein legte das Schiff der Frankfurter Primus-Linie, die „Wappen von Frankfurt“ mit den Teilnehmern am Dörnigheimer Schiffsanleger ab. Denn die Auswahl der Location kam nicht von ungefähr, stand die Veranstaltung an Bord doch unter dem Motto „Perspektivwechsel – die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen“.

Seit 1. Oktober werden die Geschicke der Baugenossenschaft von Andreas Schmitt mitverantwortet, der zusammen mit Wolfgang Förster das Vorstandsgremium komplettiert. Im weiteren Verlauf des Abends ging Stefan Brehm, Vorsitzender des Aufsichtsrats, in seiner Ansprache auf die Bedeutung der genossenschaftlichen Idee und des Wohnens ein. Die Veranstaltung wurde abgerundet durch das Unterhaltungsprogramm des „Hausmeister Heinz aus Mainz“, welcher mit Showeinlagen und kleiner Tischzauberei für Aufmerksamkeit sorgte.

 

Das Abwasser Bischofsheims soll ab 2025 nicht mehr in der Frankfurter Kläranlage, sondern in Hanau aufbereitet werden. Die Verlegung der reuen Leitungen läuft seit dem Frühsommer und liegt m Zeitplan. Im November finden die Arbeiten im Bereich des Höllsees und Flughafenwäldchens statt. Auf 3,3 Kilometern Länge wird Bischofsheim über eine reue Druckleitung mit der Kläranlage in Hanau-Kesselstadt verbunden. Die Leitungen für die neuen Abwasserrohre werden im Pressbohrverfahren verlegt. Dazu werden alle 200 Meter Start- und Zielgruben eingerichtet. Bei diesem Verfahren ist der Eingriff in die Natur am geringsten und bei der Kreuzung wichtiger Verkehrswege lassen sich Vollsperrungen und das Aufbrechen des Straßenkörpers weitgehend vermeiden. Die Firma Sonntag sorgt dafür, dass das Pumpwerk in der Rhönstraße in Bischofsheim mit dem Abwasserkanal in der Mainaue in Dörnigheim verbunden wird. Diese Anbindung ist zur Hälfte hergestellt. Im Dezember von 3,3 Kilometern Rohrleitung bereits 1,7 Kilometer verlegt. Bis Weihnachten wird die Leitung unter der B 8 auf Höhe der Bahnstation Maintal-West durchgeführt. Nach der Weihnachtspause erfolgt dann der Durchstoß unter der A 66 und der Bahnlinie. Ab 2025 übernimmt Hanau die Aufbereitung des Abwassers auch aus Bischofsheim und damit von ganz Maintal.

 

Er ist das Herzstück der Maintaler Trinkwasser-Versorgung: der Hochbehälter auf der Hartig in Hochstadt. In den vergangenen vier Jahren haben die Maintal-Werke den unterirdischen Wasserspeicher komplett saniert. Hier fließt alles, plätschert, ist in dem blauen Nass in Bewegung, dreht sich, spritzt, fällt ruhig und kraftvoll zugleich, in glatten, tiefen, kühlen Wellen. „Hier“ ist im Herzen der Maintaler Wasserversorgung: im Trinkwasser-Hochbehälter auf der Hartig. Der Ort, an dem das lebensnotwendige Nass für Maintal zusammenkommt und wieder auf die vier Stadtteile aufgeteilt wird. Ein Hochsicherheitstrakt, den man nur in fachmännischer Begleitung betreten kann. Etwa von Kai Vahnenbruck, der als Ingenieur bei den Maintal-Werken für die Maintaler Wassertechnik verantwortlich ist. Er öffnet den schwer zugänglichen, geheimnisvollen Ort, der wie ein Maulwurfshügel größtenteils unterirdisch liegt, weil er erst kürzlich komplett saniert wurde.

7000 Kubikmeter Wasser kommen hier täglich an, bevor sie an die über 7000 Anschlüsse im Stadtgebiet verteilt werden. Dafür ist ein Stauraum mit der Größe eines Fußballfeldes nötig. Vier Jahre lang dauerte die Rundum-Sanierung des Baukörpers, der Kammern, Rohrleitungen und elektrischen Bauteile. Und das alles im laufenden Betrieb.

Möglich ist das durch die schneckenartige Form, die den sogenannten Spiralleitbehälter in zwei Kammern aufteilt. Diese Bauform ist sehr selten und aufwendig, hat aber zwei entscheidende Vorteile: Es konnte eine Kammer leergelassen und saniert werden, während die zweite die Trinkwasserversorgung aufrechterhalten hat. Und das Wasser ist in der Schneckenform immer in Bewegung. Alle 50 Jahre nur ist eine solche Komplettsanierung nötig, nämlich dann, wenn die wasserundurchdringliche Beschichtung an den Stahlbetonwänden mürbe zu werden droht.

Woher das Trinkwasser, das hier aus großen Rohrleitungen hineinfließt, kommt? Zu 90 Prozent aus dem Vogelsberg und dem Spessart. Maintal bezieht es von dem in Groß-Gerau ansässigen Lieferanten Hessenwasser. Die restlichen zehn Prozent fördert Maintal in Eigenleistung aus mehreren Brunnen in der Gemarkung Wachenbuchen. Beide Quellen speisen den Hochbehälter auf der Hochstädter Hartig, aus dem alle vier Stadtteile ihr Trinkwasser bekommen.

„Dass man schmeckt, wie uns manche Kunden wissen lassen, ob das Wasser aus dem Vogelsberg, Spessart oder aus Wachenbuchen kommt, ist also nicht der Fall“, erzählt Vahnenbruck lachend. „Hier läuft nämlich eh alles zusammen.“ Und die Qualität des streng überwachten Produkts sei „exorbitant gut“. Das Einzige, was man eventuell herausschmecken könnte, wäre die Transportchlorung, mit der das Wasser aus dem Spessart vier bis fünf Tage lang hierher unterwegs ist.

Am bunt bemalten Wasserhäuschen auf der Hartig kommt es an und wird in den Hochbehälter weitergeleitet. Die Hanglage ist für die Verteilung in die vier Stadtteile ideal. Denn das Wasser fließt durch die höhenbedingte Druckdifferenz von selbst durch die Rohrleitungen nach Hochstadt, Bischofsheim und Dörnigheim. Nur um nach Wachenbuchen zu kommen, werden Pumpen benötigt.

Insgesamt 220 Kilometer lang ist das Leitungsnetz, das das Trinkwasser in alle Maintaler Haushalte bringt. Diese Infrastruktur kontinuierlich zu warten und falls nötig zu erneuern, ist eine nie endende Mammutaufgabe für die Maintal-Werke. Zuletzt wurde zwischen Dörnigheim und Bischofsheim eine zwei Kilometer lange sogenannte „Redundanzleitung“ verlegt, die zur Absicherung der Wasserversorgung der beiden Ortsteile dient.

Da diese Instandhaltung des Leitungsnetzes Geld kostet, ist die Trinkwasser-Versorgung ein kostenintensives Geschäft für die Maintal-Werke. „2006 haben wir die Preise gesenkt und seitdem nicht mehr erhöht“, erklärt Vahnenbruck. Eine Preisanpassung sei daher jetzt unumgänglich, um die erforderlichen Reparaturen finanzieren und die Stadt kostendeckend mit Trinkwasser versorgen zu können. Das ist unter anderem auch wichtig, um die Netzverluste – Wasser, das unterwegs aus undichten Leitungen sickert – so klein wie möglich zu halten. Circa 1.400 Meter pro Jahr müssen ausgewechselt werden. Zwischen 500.000 und einer Million Euro investiert der Versorger in das Leitungsnetz.

Zusätzliche vier Millionen hat er in die Komplettsanierung des Herzstücks der Maintaler Trinkwasserversorgung, des Hochbehälters in Hochstadt, gesteckt. Weitere fünf Millionen Euro sind in den kommenden Jahren fällig. Denn das aus den siebziger Jahren stammende Leitungsnetz kommt langsam in die Jahre. „Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Reparaturen an den Transportleitungen unabdingbar“, erklärt der Ingenieur.

Dass Maintal kontinuierlich wächst, sieht der Wassertechniker mit Sorge. „Alle neuen Wohngebiete mit Trinkwasser zu versorgen, ist nicht nur eine Kostenfrage. Irgendwann stoßen wir hier auch an physikalische Grenzen“, sagt Vahnenbruck. Die Hanglage des Neubaugebiets am Berghof etwa erfordere leistungsstarke Pumpanlagen, um das Wasser in die Haushalte zu befördern – ein andauernder Drahtseilakt für den Versorger und die klamme Kommune, bedenkt man die Investitionen, die in den kommenden Jahren erforderlich werden.

Dieser Tage, in denen eigentlich immer etwas zu viel Nass von oben kommt, ist es kaum vorstellbar, dass es nur wenige Monate her ist, dass der Main-Kinzig-Kreis seine Einwohner zum Wassersparen aufgefordert hat. Lange Trockenperioden führen auch hierzulande zu sinkenden Trinkwasserspiegeln. Daher ist vor allem in den Sommermonaten ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser angesagt.

Doch wenn das Trinkwasser tatsächlich droht, knapp zu werden, sind Empfehlungen und Ermahnungen nicht mehr hilfreich. Deshalb hat der Kreis mit dem hessischen Städte- und Gemeindebund eine „Muster-Gefahrenabwehrverordnung“ erarbeitet, die es den Kommunen im Fall eines Trinkwassernotstands ermöglicht, zum Beispiel die Befüllung von Schwimmbecken oder die Rasenbewässerung mit Trinkwasser zu verbieten und bei Zuwiderhandlung ein Bußgeld festzusetzen. Die Stadtverordneten haben die Gefahrenabwehrverordnung im September beschlossen. Damit ist Maintal zukünftig nicht mehr von höheren Behörden abhängig, sondern selbst handlungsfähig.

Das heißt konkret: Die Bürgermeisterin kann selbst die Gefahrenabwehrverordnung in Kraft setzen, wenn die Maintal-Werke dem Magistrat eine Mangellage melden. Dann tritt die Verordnung in Kraft. Rasen und Gärten zu wässern, Schwimmbecken zu füllen, Höfe und Terrassen abzuspritzen oder Fahrzeuge mit Trinkwasser zu waschen, ist dann verboten. Zuwiderhandlungen können mit Geldstrafen bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Ausnahmen gelten für die sogenannte Abwehrbewässerung, die notwendig ist, um bleibende Schäden von Anlagen zu verhindern. Firmen, die Wasser zur Aufrechterhaltung des Betriebs „aus existenziellen Gründen“, brauchen, dürfen dies weiterhin tun, ebenso wie Krankenhäuser, Kur- und Pflegeanstalten, medizinische Bäder, Untersuchungsstellen und Forschungseinrichtungen.

Wie sich die Einhaltung dieser Verbote kontrollieren lässt, darüber waren sich die politischen Gremien allerdings vor dem Beschluss uneins. „Mit der Ordnungsbehörde werden wir nur bedingt in der Lage sein, Trinkwassermissbrauch festzustellen“, gab Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser im Hauptausschuss zu und bezog sich auf „Kommissar Nachbar“, auf den sich die Stadt hier verlassen müsse: „Wir sind darauf angewiesen, dass Bürger die Maßnahmen proaktiv unterstützen.“ Er war sich allerdings auch sicher, dass man in Maintal insgesamt von „einem großem Teil der Bevölkerung ausgehen“ könne, der „im Fall eines Notstands sehr verantwortungsvoll mit Trinkwasser umgeht“.

Die Überwachung „Kommissar Nachbar“ zu überlassen, war der WAM jedoch zu vage. „Es muss eine Organisation geben, die die Einhaltung überwacht“, erklärte Jörg Schuschkow den Antrag seiner Fraktion, die neue Verordnung zu verschieben, bis ein Konzept zur Kontrolle vorliegt. „Sonst verlaufen 90 Prozent der Ordnungswidrigkeiten im Sande.“ Ein grüner Garten allein sei noch kein Indiz für eine Ordnungswidrigkeit, verdeutlichte er das Problem, das die anderen Fraktionen jedoch nicht überzeugen konnte. Die stimmten der Magistratsvorlage mehrheitlich zu, sodass die Verordnung kürzlich in Kraft trat.

Ob ein Trinkwasser-Notstand eintritt, bestimmen die Maintal-Werke, die die Trinkwasserversorgung für die Kommune 2005 von den Kreiswerken Hanau übernommen haben. Solange die Maintal-Werke 90 Prozent des Trinkwassers von Hessenwasser erhalten, sei die Gefahr eines Notstands in Maintal aber gering, erklärt Kai Vahnenbruck. Das sei allerdings kein Freifahrtschein zur Wasserverschwendung, mahnt er: „Vertraglich ist festgelegt, dass Hessenwasser zu 100 Prozent liefert. Ob sie das auch noch in Zukunft können, wissen wir nicht.“

Das Wasser aus dem Spessart sei sehr beliebt. Maintal profitiere davon, dass Hessenwasser ganz Frankfurt mit dem weichen Trinkwasser beliefere. Tatsächlich sei der Wasserverbrauch durch modernere Wasch- und Spülmaschinen etwa ohnehin gesunken. 130 Liter verbrauche jeder Maintaler im Schnitt pro Tag. In den siebziger Jahren rechnete Hessenwasser noch mit 170 Litern pro Person.

 

 

Dörnigheim:

Ziel des Bund-Länder-Programms ,,Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ ist die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen und Aufenthaltsbereichen. Maintal nimmt seit 2018 an dem Programm teil und erhält dadurch Fördermittel, die zwei Drittel der Kosten für die geplanten Maßnahmen abdecken. Kürzlich erhielt die Stadt erneut einen Zuwendungsbescheid, diesmal über rund 320.000 Euro für das Gesamtvorhaben. Der Betrag setzt sich aus Mitteln des Bundes und des Landes Hessen zusammen. Das Fördergebiet umfasst den Stadtteil Dörnigheim mit seinem Ortskern, dem Mainufer, den Wegen zum Main sowie zentralen Plätzen im Umfeld.

Erste bauliche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurde der Käthe Jonas-Platz neu gestaltet und zu einem Ort der Begegnung und des Erinnerns weiterentwickelt. Aktuell in Bearbeitung sind die Maintaler Mainufer-Konzepte, die mit Fachplanern unter Beteiligung interessierter Bürger erstellt werden, um die Aufenthaltsqualität am Mainufer zu steigern und den Charakter dieser naturnahen Bewegungs- und Begegnungsfläche für alle noch zu unterstreichen. Neben den Maintaler Mainufer-Konzepten sind im Rahmen des Förderprogramms außerdem die Aufwertung des Kesselstädter Grünstreifens, die Umgestaltung von Bahnhofstraße und Backesweg sowie die Umgestaltung kleinerer Plätze geplant.

Das Dörnigheimer Mainufer soll 2024 mit einem Mehrgenerationen-Spielplatz am ehemaligen Fähranleger aufgewertet werden. Das neue Verkehrskonzept führt als Neuerung eine breite Promenade für Fußgänger, Rad- und Autofahrer vor der letzten Häuserreihe ein. Platz dafür entsteht, indem einige Parkplätze wegfallen. Lediglich 44 Stell- und vier Behinderten­parkplätze sind in dem Vorentwurf zwischen Karl-Leis-Straße und Untergasse vorgesehen. Der Parkplatz östlich der Kreuzgartenstraße bleibt. Die derzeit zwei Spielplätze sollen in einen Mehrgenerationen-Spielplatz am ehemaligen Fähranleger und einen Kleinkinder-Spielplatz am östlichen Ende der Mainwiesen unterteilt werden.

 

Die Metzgerei Neupert an der Kennedystraße 54 schließt nach 140 Jahren, die letzte „handwerkliche Metzgerei“ im Umkreis mehrerer Gemeinden Am 31. Januar ist im Main-Kinzig-Kreis eine Ära zu Ende gegangen. Es sind gleich mehrere Gründe, die die Inhaberfamilie Michaelis zur Geschäftsaufgabe zwingen. Der ausschlaggebende ist sicher, dass es keine Nachfolge gibt. Eigentlich war geplant, dass Lena Michaelis den 140 Jahre alten Betrieb dann in fünfter Generation fortführt. Doch vor der Vielzahl an Problemen zieht es die junge Metzgermeisterin zu ihrem Verlobten in den Raum Nürnberg. Zuletzt schrieb man auch rote Zahlen. Zudem ist die Geschäftsstelle mittlerweile in die Jahre gekommen. Um die Auflagen des Veterinäramts zu erfüllen, müsste die Metzgerei umgebaut werden. Doch für große Investitionen fehlt das Geld. Hinzu kommen der Fachkräftemangel, der die gesamte Branche trifft, extrem gestiegene Rohstoffpreise und stetig wachsende Behördenauflagen.

Die Corona-Pandemie hat Familie und Betrieb hart getroffen. Vier Wochen musste die Metzgerei schließen, da nach einem Massenausbruch alle Mitarbeiter in Quarantäne waren. Von dem Einnahmenausfall während der Zwangspause erholte sich das Geschäft 2021 nicht. Auch 2022 machte der Betrieb Verluste. Die extrem gestiegenen Einkaufspreise für Fleisch und Gewürze und der Trend zum Vegetarismus wirkten sich negativ auf den Umsatz aus.

Rücklagen für Umbauten, die das Veterinäramt fordert, konnte die Metzgerei keine bilden. Rund 150.000 Euro wären nötig, um den Betrieb zu modernisieren. Drei Viertel des Beanstandungskatalogs hat die Familie selbst behoben. Der Rest scheitert am Platz.

 

Auf der Kesselstädter Straße gibt es an einer von der Stadt Maintal vor einigen Monaten gebauten Einfahrt zum Autohaus Krah und Enders eine neue Gefahrenstelle. Vor allem Kunden dieser Firma, die aus Richtung Maintal kommen, verbotenerweise nach links abbiegen und dabei bereits die dort angebrachte Leitschiene an mehreren Stellen beschädigt haben, erhöhen das Risiko für Unfälle an dieser viel befahrenen Strecke. „Schon bei der Verhandlung über den Kauf der Grundstücke ist von der Stadt Maintal eine Zufahrt von der Kesselstädter Straße zugesagt worden“, erklärte Geschäftsführer Peter Enders.  Die Einfahrt über die Carl-Zeiss-Straße sollte nur als Übergangslösung dienen. Die Stadt sagt dazu: „Nur für Rechtsabbieger. Linksabbiegen war und ist nicht vorgesehen“.  Eine mögliche Lösung wäre, eine Linksabbiegerspur zur Einfahrt des Autohauses anzulegen. Platz genug gäbe es. Dabei gibt es ein Beispiel für eine gelungene Lösung auf Maintaler Stadtgebiet: eine baulich einfach hergestellte Linksabbiegerspur auf der Straße zwischen Wachenbuchen und der Hohen Tanne in Hanau zum Parkplatz des Hofs Steup in Wachenbuchen. Die Stadt ist im März der Auffassung, dass die Absicherung für Verkehrsteilnehmer, die die geltenden Regelungen der Straßenverkehrsordnung einhalten, ausreichend ist.

 

Seit dem 25. Februar stimmen die Maintaler darüber ab, welches Kunstwerk auf der Rasenfläche neben der Maintal-Halle an der Berliner Straße stehen soll. Werden zukünftig drei aus der Wiese wachsende Kelche mit dem Titel „zusammenwachsen“ oder ein in unterschiedlichen Farben schimmernder Spiegel, „Das Maintaloskop“, zu sehen sein? Oder soll ein Pinguin als „Vielfaltwächter“ Passanten zum Innehalten oder Platz nehmen auffordern?

 

Das Eulenpub, die seit 2011 bestehende Kneipe in der Maintalhalle, wurde im Sommer 2022 zur Renovierung geschlossen. In der Folge wurde klar: Dass die Stadt die Räumlichkeiten nach der Sanierung an eine vergleichbare Gastronomie verpachtet, ist unwahrscheinlich. Das Konzept einer Raucherkneipe war im Rathaus nämlich nicht mehr gewollt. Im April steht fest: In die Maintalhalle zieht kein Gastronomiebetrieb mehr ein. Der Leihladen der Maintaler Bürgerhilfe soll hier nämlich sein neues Domizil finden. Der war im März 2022 aus der Carl-Zeiss-Straße ins Schwimmbad umgezogen, um Platz für Geflüchteten-Unterkünfte zu schaffen, hat dort aber mit Schimmelbefall zu kämpfen.  Das Kolleg über der ehemaligen Gaststätte soll zukünftig für städtische Veranstaltungen genutzt werden. Die Vereine nutzten die Räume über der Sporthalle und organisierten dort selbst die Bewirtung bei Veranstaltungen.

 

 

Das Umspannwerk Dörnigheim, das ganz Maintal und Mittelbuchen mit Strom versorgt, hat eine neue Mittelspannungsschaltanlage erhalten. Die Modernisierung soll das Netz für einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energiequellen fit machen. Im April wird eine neue Mittelspannungsschaltanlage offiziell eingeweiht. Rund 1,9 Millionen Euro hat die Schaltanlage gekostet, die seit drei Jahren in Planung und rund ein Jahr lang in Bau war.

 

Im Mai wird der Grundstein für ein neues Wohnquartier in der Berliner Straße, Ecke Wichernstraße, gelegt. Wo der Kinderharten stand entstehen 47 Mietwohnungen in vier Häusern zwischen 30 und 110 Quadratmetern. Dazu kommen eine Gemeinschaftsfläche, eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen sowie 21 Außenstellplätze. Die Freianlagen sollen durch ein kleinteiliges Wegenetz an die Umgebung angebundenen werden. Abschließend wurde die Zeitkapsel gemeinsam verschlossen, worin zuvor Euro-Münzen, die erste Seite des Bauantrages, die aktuelle Ausgabe der „Begegnungen“, des Gemeindebriefs der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim, sowie eine Ausgabe des Maintal Anzeigers gelegt wurde.

 

Im Bereich von Mühlheimer Straße und Schwanengasse werden am Mittwoch, 14. Juni, die Hochwasserschutzanlagen überprüft. Es werden vier Hochwasserschotts testweise aufgebaut und gewartet. Der Aufbau dient gleichzeitig als Übung für die Freiwillige Feuerwehr Maintal und den städtischen Eigenbetrieb Betriebshofs, um im Gefahrenfall schnell reagieren zu können.

 

Die Vogelskulptur eines Pinguins links vor der Maintal-Halle hat in einer Online-Umfrage

 im Juni gegen zwei weitere Entwürfe durchgesetzt. Die Statue des nordischen Zuwanderers ist aus Beton, 1,40 Meter hoch und soll in eine Mauer vor der Maintal-Halle eingelassen werden. Sie soll nicht nur zum Verweilen und zur Begegnung einladen, sondern in seiner Andersartigkeit in der fremden Umgebung vor allem auch Toleranz anmahnen ([Pinguine gibt es nicht im Norden, sondern nur am Südpol].

 

 

 

 

 

 

 

 

Die lang ersehnte Erweiterung für die Lärmschutzwand am Sportzentrum Dicke Buche wird nun endlich gebaut. Der Bauausschuss hat im Juli die Bauleistung an eine Berliner Firma vergeben. Das Projekt hatte sich in die Länge gezogen, weil der Entwurf für die Lärmschutzwand mehrfach geändert werden musste, bis sie allen Anforderungen gerecht wurde. Dass Sportler und Gäste der Vereinsgaststätte spät nachts auf den Plätzen lärmen, wird die neue Wand nicht verhindern.      

Doch im Dezember klagen Anwohner, trotz Lärmschutzwand sei die Lärmbelästigung nicht zurückgegangen, klagen Anwohner. Es wurden zwei eklatante Planungsfehler begangen.

Den Anwohnern wurde schon vor Baubeginn zugesagt worden, dass erstens ein Lärmschutzgutachten erstellt und zweitens eine Lärmschutzwand gebaut würden. Zur weiteren Lärmminderung sollten anstelle von Ballfanggittern aus Metall zumindest in Richtung Bebauung hinter den Toren Ballfangnetze aus Kunststoff verhindern, dass verschossene Bälle in den Gärten der Nachbarn landen.

Doch der Lärmschutzwall, einst mit 350.000 Euro angesetzt, letztlich 660.000 Euro teuer, ist An zwei Stellen ist die Lärmschutzwand nicht durchgehend und die Emissionen von den Spielfeldern können sich ungehindert in Richtung Bebauung ausbreiten. Die Lärmschutzwand weist im Bereich des Kleinspielfelds und zwischen den beiden Hauptspielfeldern in Richtung Wohnbebauung jeweils meterbreite Lücken auf. Aber so hat es ein Ingenieurbüro für Bauphysik geplant. Der Ballfangzaun in dieser Ausführung war Teil der Bauauflage für Sportstätten [Die beste Lösung wäre ein Kunststoffzaun und dahinter ein Metallzaun].

 

Im Gebiet „Maintal-Mitte“ in Dörnigheim soll ein modernes Quartier entstehen. Welche Konzepte denkbar sind, soll ein städtebaulicher Wettbewerb zeigen, den die Stadtverordneten im August angestoßen haben. Hoher Wert wird daher auf ein vielfältiges und marktgerechtes Wohnangebot gelegt. Durch die Mischung verschiedener Wohnformen, auch für ältere Menschen und Personen mit geringem Einkommen, soll ein generationsübergreifendes, sozial durchmischtes Quartier mit öffentlichen Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Angestrebt wird eine klimaangepasste und klimaschonende Planung. Die Qualität des Städtebaus und der Architektur ist ebenso von Bedeutung wie offene und ansprechende Freiraumbereiche. Das städtebauliche Rahmenkonzept muss zudem ausreichend Flächen für den Umgang mit Niederschlagswasser berücksichtigen. Um dem veränderten Mobilitätsverhalten Rechnung zu tragen, ist ein autoarmes Wohngebiet gewünscht.

Maintalwerke und Ärztehaus befinden sich nicht im Wettbewerbsgebiet. Die Feuerwehr Dörnigheim wird sich in einer nicht zum Planungsgebiet gehörenden Fläche erweitern. Ebenso werden für den Eigenbetrieb Betriebshof, den Stadtverkehr, die Gemeinschaftsunterkunft in der Neckarstraße und die dort von der Bürgerhilfe betriebene Tafel neue Flächen außerhalb des Wettbewerbsgebietes gesucht.

 

Eine acht Meter lange Yacht geht am 5. August im Sportboothafen in Maintal plötzlich unter. Die Ursache ist noch völlig unklar, die Verschmutzung der Umwelt wird gerade so verhindert.

Für das Gewässer waren insbesondere das auslaufende Öl sowie Betriebsstoffe eine große Gefahr. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, die Flüssigkeiten einzudämmen und aufzunehmen, sodass der Main nicht verschmutzt wurde. Rund zwei Stunden dauerte der Einsatz.

 

Der Netto Marken-Discount feiert am Donnerstag, 26. Oktober, die Wiedereröffnung der Filiale in der Zeppelinstraße 54. Kundinnen und Kunden finden hier die volle Vielfalt an frischem Obst und Gemüse, Brot- und Backwaren, Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren sowie zahlreiche Drogerieartikel. Und das Beste? Alles an einem Ort. Das ist nicht nur praktisch, sondern lohnt sich auch für Kundinnen und Kunden, denn neben Markenartikeln bereichern zahlreiche sehr günstige Netto-Eigenmarken das Sortiment. Immer mehr Kunden bevorzugen ein effizienteres Einkaufen. Bei Netto Marken-Discount können sie ihren gesamten Einkauf direkt vor Ort erledigen. Die große Bandbreite von Lebensmitteln sowie über 1000 Drogerie-Artikel, von Marken und Eigenmarken lässt keine Kundenwünsche offen.

Bis zum 20. Dezember können mit ihren Kassen- und Pfandspenden Vereine aus ihrer Region unterstützen. In allen Netto-Filialen kann der Einkaufsbetrag an der Kasse auf den nächsten Zehn-Cent-Betrag aufgerundet und somit ein bis zehn Cent für den begünstigen Verein gespendet werden. Zusätzlich ist eine Spende des Pfandbons per Button am Pfandautomaten möglich.

 

 

Hochstadt

 

Um den Radverkehr zu stärken, investiert die Stadt Maintal in den Ausbau der Radinfrastruktur. In diesem Zusammenhang sind bis April auf der Hochstädter Seite des Bahnhofs Maintal-Ost zwei Bike-and-Ride-Anlagen entstanden. Diese sollen den Wechsel vom Rad in die Bahn erleichtern und ein zusätzlicher Anreiz sein, um für die Fahrt zum Bahnhof auf das Auto zu verzichten. Auf einem Teil des Park-and-Ride-Parkplatzes an der Philipp-Reis-Straße können Fahrradpendler jetzt eine Sammelschließanlage mit 24 sicheren Abstellplätzen nutzen, die kostenfrei gemietet werden können. In einer Doppelstockanlage mit Überdachung stehen weitere 24 Abstellplätze bereit. Um die Sammelschließanlage zu nutzen, steht das Portal Rad-Safe unter „www.radsafe.de“ zur Verfügung. Mit ein paar Klicks kann der gewünschte Platz ausgewählt und reserviert werden. Der angemeldete Nutzer erhält anschließend eine E-Mail mit den Zugangsdaten, die am Bedienfeld der Sammelschließanlage eingegeben werden, um das verriegelte Tor zu öffnen. Die 120.000 Euro teure Anlage wurde rund zur Hälfte vom Bund gefördert [Durch den Bau fielen Autoparkplätze weg. Nur wegen der Zuschüsse wurde der Bau vorgenommen, die Nutzung war nur bescheiden. Am Zugang zum Bahnhof sind ungesicherte Fahrradständer und eine ganze Reihe verschließbarer Boxen, die aber gegen eine Gebühr gemietet werden müssen, aber deswegen immer leer stehen. Es wäre aber dort Platz gewesen, die neue Anlage hinzustellen, anstatt auf dem Parkplatz mehrere Plätze aufzuheben].

 

Geschlossen stimmt der Ausschuss für Mobilität und Digitalisierung Im November für den Antrag der SPD-Fraktion, die Einrichtung einer Bedarfsampel für Fußgänger und Radfahrer an der Einmündung der Südumgehung in die Hanauer Landstraße zu prüfen. Fußgänger und Fahrradfahrer, die die Hanauer Landstraße an der genannten Stelle queren wollen, sind Gefahren aus allen drei Richtungen ausgesetzt. Daher erscheint es dringlich notwendig, mit einer Bedarfsampel die seit Jahren bekannte Gefahrenstelle zu entschärfen. Stadtrat Kaiser sagte zu, dass die Stadt die Initiative ergreifen und sich mit Hessen Mobil über das Vorgehen abstimmen werde.

 

 

Wachenbuchen:

 

Bevor auf dem ehemaligen Gärtnereigelände Am Berghof in Wachenbuchen bebaut werden kann, finden ab Ende Februar archäologische Untersuchungen statt.  Die Maintaler Immobiliengesellschaft plant auf dem Gebiet der ehemaligen Gärtnerei in Wachenbuchen ein möglichst klimaschonendes Wohnbaugebiet mit bis zu 160 Wohneinheiten. Auf einer Gesamtfläche von knapp sechs Hektar sollen verschiedene Wohnformen, eine Kita, Freizeitangebote, öffentliche Freiflächen, sowie ein Pilotprojekt für gemeinschaftliches Wohnen entstehen

Auch die Mehrfamilienhäuser sollen mit Tiefgaragen ausgestattet werden, um den Binnenverkehr auf das Notwendige zu reduzieren.

 Erschlossen wird das neue Baugebiet über bestehende Straßen, da Hessen mobil und die Regionalversammlung eine Anbindung an die Dorfelder Straße kategorisch ablehnen. Dafür ist eine Durchgrünung geplant ebenso wie ein verbesserter Schutz gegen Starkregen durch die Vergrößerung einer Retentionsfläche am Feldrand. Auch einen Schallschutz in Richtung des angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebs haben die Planer vorgesehen. Um auch Familien mit niedrigen Einkommen ein Angebot machen zu können, sind in den Mehrfamilienhäusern rund 20 Einheiten geförderter Wohnraum geplant

Im Juni lädt die Stadt zur Informationsveranstaltung ein. Größter Aufreger vor allem unter den Anwohnern des benachbarten Wohngebiets ist allerdings der zusätzliche Verkehr, der vor allem den Hessenring, die Ronneburgstraße und die Straße Am Berghof betreffen werde. Die Anwohner klagen schon jetzt über eine zu gering bemessene Kapazität des Abwasserkanals im Feldbergring. Bei Starkregenereignissen in der Vergangenheit seien einige der Gärten durch Wassermassen, die von den oberhalb liegenden Feldern bergabwärts fließen, überflutet worden. Auch habe die Kanalisation die Wassermengen nicht abtransportieren können; dadurch seien Keller vollgelaufen.

Vor vielen Jahren war das angrenzende Feld als Wasserschutzgebiet ausgewiesen war, eines Tages ist das Schild weg gewesen. Die Rückhaltebecken oberhalb der Bebauung seien für die inzwischen auftretenden Regenmengen zu gering dimensioniert.

Letztlich würden die Anwohner durch das künftige Baugebiet auch eine Frischluftzufuhr verlieren, wenn die jetzige Brache zwischen der Wohnbebauung und dem Gelände der Gärtnerei zugebaut würde.  Um das Baugebiet für die Nachbarschaft erträglicher zu gestalten könnte man den Standort des geplanten Kindergartens samt Spielplatz an den Feldrand im Baugebiet zu verlegen.

Auf ihre Anfrage erhalten die Anlieger die Antwort, dass sich die Versiegelung, durch das Neubaugebiet nicht „wesentlich“ verschlechtere. da die Fläche ja schon durch die Gärtnerei „komplett versiegelt und von großflächigen Gewächs­häusern bebaut“ gewesen sei [Aber dieses Wasser wurde in der Zisterne aufgefangen und zum Gießen benutzt]. Für den Schutz der bestehenden und zukünftigen Bebauung sei zum Schlammrückhalt ein Ausbau des nördlichen landwirtschaftlichen Weges vorgesehen. Fehlende Rückschlagklappen seien in 90 Prozent der Fälle der Grund für überschwemmte Keller. Keine Probleme gibt es mit Oberflächen- und Schmutzwasser. Dort liegen getrennte Kanalsysteme, und im Wohngebiet seien Retentionszisternen als Pflicht vorgesehen.

 

Wachenbucher ärgern sich im Juni über den allgemeinen Zustand des Friedhofs, der am nördlichen Rand des Stadtteils Wachenbuchen liegt: Die Stadt Maintal mäht das Gras auf dem neuen Friedhof in Wachenbuchen zu selten. Gerade älteren Menschen oder Menschen mit einer Gehbehinderung würde die Grabpflege so unnötig erschwert. Hinzu komme, dass die Wege zwischen den Gräbern unbefestigt und extrem holprig seien.

Eine städtische Mitarbeiterin erklärte einer Anruferin, dass man die Wege bewusst natürlich lasse und nicht zubetoniere. Auf Anfrage erklärt die Stadt, dass die Pflege der Friedhöfe „fortlaufend bedarfs- und anlassbezogen“ erfolgt. Damit sei der städtische Eigenbetrieb Betriebshof beauftragt. Das Pflegeintervall richte sich nach der allgemeinen Wetterlage und auch nach anstehenden Beisetzungen. An Personal fehlt es laut Stadt nicht. „Friedhöfe sind naturnahe Flächen im Außenbereich. Diesen ökologischen Wert gilt es, auch zukünftig beizubehalten und gleichzeitig bei Neugestaltungen die Barrierefreiheit zu berücksichtigen“.

 

Die durch den Abbau von Sand und Kies entstandene Vertiefung im Wachenbucher Wald diente von den zwanziger bis siebziger Jahren als Müllkippe. Aber auch Munitionsreste wurden dort nach dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und gesprengt. Dabei wurden nicht alle Kampfmittel erfolgreich entschärft. Nach dem Fund von Kampfmittelresten im Bereich der ehemaligen Sand­kaute im Wachenbucher Wald wird die Beseitigung der gefährlichen Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg ab Anfang November entlang der Kreisstraße 872 (nach Wilhelmsbad) und der Autobahn 66 fortgesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zweiter Teil

 

Landwirtschaft

In Maintal gibt es echte Vollerwerbsbetriebe nur noch als Aussiedlerhöfe in Hochstadt und Wachenbuchen. Aber es gibt auch Nebenerwerbsbetriebe, die dank der Motorisierung doch beträchtliche Flächen bearbeiten können. Nur befürchten alle, daß sich ihre Flächen durch die Siedlungsmaßnahmen (Hausbau, Straßen, Industrie) immer mehr verringern. Bürgermeister Rohrbach erklärte aber am 20. März 2010, daß die städtische Bebauung, von wenigen Hektar in Hochstadt, Dörnigheim und Bischofsheim abgesehen, keine weitere Ausdehnung mehr erfahren dürfe. Aber das war mehr Wunschdenken. Abgemildert wurde der Hunger nach Ackerland nur dadurch, daß durch Insolvenzen von Firmen immer wieder Flächen zur Bebauung frei wurden.

Am stärksten landwirtschaftlich geprägt ist noch Wachenbuchen. Dort hat man auch immer wieder Ideen, wie man die Landwirtschaft ausweiten kann. Der Hof Steup betreibt Erdbeer-anbau und einen Hofladen, wo auch Brot (Dinkelbrot) und Gebäck (Honigkuchen) hergestellt werden. Der Hof Hanstein hat 2021 auf seinen Flächen Richtung Mittelbuchen mit Hühnerhaltung begonnen, nicht mehr wie früher in Käfighaltung, sondern im Freiland. Und der Hof

Schäfer in der Bachstraße 18 in Wachenbuchen hat gleich zwei Spezialgebiete: Auf knapp anderthalb Hektar werden 40 Speisekürbisse und Zierkürbisse angebaut (am beliebtesten bei den Kunden ist nach wie vor der Hokkaido). Außerdem betreibt man eine Reiterhof in der verlängerten Bachstraße, wo auch jährlich am dritten Augustwochenende das Reitturnier „Buchen-Cup“ stattfindet, mit Geländeritt, Hindernisritt und Springprüfung sowie Gegrilltem und selbst gemachtem Kuchen.

 

Geflügelzuchtverein Bischofsheim:

Beim 1. Maintaler Hähne-Wettkrähen im September 1983, das der Geflügelzuchtverein Bischofsheim aus Anlaß seiner Anlageneröffnung an der Stumpfgabenstraße und zugleich seines 80-jährigen Jubiläums veranstaltete, krähten vor zahlreichen Besuchern 67 Häh­ne aller Rassen und Altersklassen um die Wette. Gesamtsieger wurde Andreas Will vom gastgebenden Verein, dessen Zwerghahn 144 Rufe erschallen ließ.

 

 

 

Forst

Langjähriger Förster in Maintal war Heiner Koch, der im Forsthaus in der Kennedystraße wohnte. Anfang April 1995 ging er aber mit seiner Familie als Entwicklungshelfer für zwei Jahre nach Lesotho im Herzen Südafrikas. Vertreten wurde er in dieser Zeit von Sigrun Brell, die nach seiner Rückkehr im Forstamt Wolfgang im Naturschutz tätig ist.

 

Baumfällarbeiten im Stadtgebiet trafen immer wieder auf Kritik aus der Bevölkerung. Deshalb wollte man vorbeugen durch vorherige Information in der Zeitung. Aber als im Februar 2019 einige Pappeln am Dörnigheimer Mainuferweg gefällt wurden, weil wegen des Alters der Bäume ein Risiko für Passanten gegeben sein sollte, waren die Stämme innen noch ganz gut erhalten. Durch Neuanpflanzungen sollte sich ein Auenwald mit Schwarzerle und Eiche entwickeln.

 

Schäden am Wald entstehen durch verschiedene Ereignisse:

Seit 2018 gab es außergewöhnlich viel Sonne und heiße Temperaturen und kaum Niederschlag. Dadurch haben auf den etwa 600 Hektar Waldfläche insbesondere Borkenkäfer wie Buchdrucker und der Kupferstecher ausgebreitet. Doch im März 2019 machte auch das so genannte Diplodia-Triebsterben an Kiefern zu schaffen. Am Ahorn gibt es die sogenannte Rußrindenkrankheit. Die Sporen dieses Pilzes sind auch für Menschen gesundheitsschädlich, sodaß die Wege um den Gänsweiher für Spaziergänger und Fahrradfahrer und während der Fällarbeiten gesperrt wen mußten.

Aber auch die durch Stürme umgeworfene Bäume haben dazu geführt, dass es seit einiger Zeit ein Überangebot auf dem Holzmarkt gibt. Im April 2019 wurde ein sogenannter „Harvester“ aus dem Frankfurter Stadtwald ausgeliehen, der maschinell einzelne Bäume fällt und gleich an Ort und Stelle verarbeitet. Die Holzpreise waren im Keller, Nadelholz war damals kaum absetzbar. Doh das änderte sich bald wieder, weil 2022 wegen der Gasknappheit viel Holz zum Heizen gebraucht wurde.

Nahe des Simmetswegs in Wachenbuchen waren 2019 viele Eschen vom Eschentriebsterben befallen. Sie wurden zu Hackschnitzeln für die Holzhackschnitzelheizung auf dem Betriebshof verarbeitet. Etwa 4.000 Stück Eichen wurden auf der knapp 0,4 Hektar großen Fläche gesetzt und mit einem Zaun umgeben.

Im Juli 2019 mußten im Waldstück zwischen der A 66 und der Thingstraße in Hochstadt zahlreiche Bäume gefällt werden, die der Hitze der vergangenen Jahre zum Opfer gefallen sind. Man hatte auch mit dem Problem der Grundwasserabsenkung zu kämpfen, weil die Autobahn Druck auf den Boden ausübt und das Grundwasser verdrängt, sodass für die Bäume immer schwerer zu erreichen ist. Insgesamt mußten hunderte Bäume in und um Maintal aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Im Dezember 2019 wurde wieder „Problemholz“ im Maintaler Wald gefällt. Regelrechte Schneisen sind vereinzelt in den Wald geschlagen, weil die Bäume derart geschädigt waren, dass ein Kahlschlag unvermeidlich war.

 

Nach 37 Berufsjahren verabschiedet sich Anfang 2022 Maintals Revierförster Heiner Koch in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Ziel, einen klimastabilen, artenreichen Mischwald zu entwickeln, in dem sich Natur und Mensch erholen kann, hat er über Jahrzehnte verfolgt. Sein Nachfolger wird seit Februar Marko Richter, der in Gersfeld auch einen land- und forstwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb betreibt und nun die Kommunalwälder von Maintal, Schöneck, Niederdorfelden, Bruchköbel und Neuberg zu betreuen hat. Vor allem der Nachwuchs liegt ihm am Herzen. Im April pflanzt er mit Maintaler Kindergarten-Gruppen junge Bäume unterschiedlicher Art, denn der Maintaler Wald wird im sogenannten Dauerwald-Modell bewirtschaftet: Auf einer Fläche werden Bäume möglichst vieler Arten und Altersklassen angepflanzt und gehalten.

 

Im Jahre 2022 nehmen die Holz-Diebstähle im Maintaler Wald zu. Erst Anfang Juni haben Diebe drei Lkw-Ladungen Holz (rund 90 Festmeter) im Marktwert von etwa 4000 Euro aus

Schuld ist der Ukraine-Krieg, der die Nachfrage nach Brennholz regelrecht explodieren lässt. Aus Sorge vor steigenden Öl- und Gaspreisen und einem harten Winter kaufen viele Menschen überdurchschnittlich viel Brennholz. Seit 2019 verantwortet das Holzkontor Darmstadt-Dieburg-Offenbach die Rundholzvermarktung von derzeit 37 Mitgliedskommunen, darunter die Städte Hanau, Maintal und Bruchköbel sowie die Gemeinde Schöneck. Der Verkauf erfolgt anschließend über den Online-Shop des Holzkontors, doch auch hier ist meist ausverkauft. Die Aufarbeitung des Brennholzes im Wald darf im Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. März erfolgen. Notwendig hierfür ist ein Motorsägenschein und die persönliche Schutzausrüstung (Schnittschutzhose, Schnittschutzstiefel, Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz, Handschuhe). Revierförster Marko Richter kann lediglich sogenannte Hiebsreste (Holz- und Laubreste, die beim Schlagen von Bäumen übrigbleiben), direkt über die Stadt oder Gemeinde verkaufen.

 

 

Zur Forstbewirtschaftung gehört auch die Jagd. Bruno Kemmerer ist Jagdpächter in Wachenbuchen. Gemeinsam mit Ludwig Fix und Hans Puth betreut er ein rund 700 Hektar großes Revier. Die Jagd ist aber nur eine von einer recht langen Liste an Aufgaben eines Jagdpächters. Zum Beispiel wurden sechs Wildäcker angelegt mit Buchweizen, Klee und Hafer. Außerdem gibt es eine Salzlecke für das Wild. Auch um die Fütterung der Rebhühner und Fasane kümmern sich die drei Pächter, ebenso um die nächtliche Zählung der Hasen, die zweimal jährlich erfolgt, oder die Rettung der Rehkitze vor der Mahd. Und sie weisen Malbäume für die Wildschweine aus, an denen die ihr juckendes Fell schubbern können.

Den Hochsitz müssen die Pächter selbst in Schuss halten. Insgesamt 25 davon stehen im Wachenbucher Revier, meistens an sogenannten Wechseln. An der Straße zwischen Wachenbuchen und Wilhelmsbad errichten die Jagdpächter regelmäßig Duftzäune: Alle 30 Meter sprüht man auf die Bäume einen Schaum, den man mit einer Flüssigkeit geimpft hat. In und um Maintal gibt es drei Wildwechsel-Schwerpunkte, an denen die Unfall-Gefahr besonders groß ist:

  • An der Gemeindegrenze von Maintal zu Frankfurt rund um den Charlottenhof
  • An der Gemeindegrenze Maintals zu Hanau, die Straße Wachenbuchen - Hoher Tanne
  • Dritter Schwerpunkt mit Bedeutung ist die Landesstraße Hanau – Mittelbuchen.

Zum Schutz  der Rehe und anderer Wildtiere richten die Pächter auch auf ihren gepachteten Äckern Feldholzinseln an. Im November ist die Drückjagd in Kooperation mit benachbarten Revieren.

 

Stadtbäume

Die Stadt Maintal wurde vom Regionalverband FrankfurtRheinMain als Streuobstwiesenkommune 2021 ausgezeichnet. Sie unterhält mehrere Aktionen zur Förderung der Bäume:

  1. Seit Jahren gibt es in Maintal die Lieblingsbaum-Aktion des Arbeitskreises Streuobst. Im Jahr 2021 steht die Apfelsorte „Maintaler Bischofsmütze“ im Vordergrund., die hessische Lokalsorte des Jahres 2023. Sie war fast ausgestorben, ist aber an Maintaler Umweltverhältnisse besonders gut angepasst. Der ursprüngliche Hauptstandort  der Bischofsmütze in Maintl ist Bischofsheim. Dort wurden bereits um 1900 sehr alte Bäume dokumentiert. Die Lokalsorte war im ehemaligen Landkreis Hanau sehr verbreitet und gilt als haltbarer Wirtschaftsapfel. Auffällig sind die gerippte Form und die gestreifte Deckfarbe. Heute gibt es nur noch Einzelvorkommen. In Hochstadt hatte Karl-Heinz Kemmler, Fahrgasse, noch einen Baum „Hochstädter Bischofsmütze“ und wußte auch um dessen Besonderheit. Eine Bischofsmütze wird laut Pressebericht schon 1998 im alten Versuchsgarten an der Groschlaghohl erwähnt.

Seit Dezember 2006 waren Pomologen in den Maintaler Streuobstwiesen unterwegs und bestimmten die dortigen Sorten. Sie haben wohlklingende und zugleich merkwürdige Namen wie Schafsnase, Rubinette, Adersleber, Hochstädter Bischofsmütze oder Roter Trierer.

Im Dezember 2014 bringen Maintaler Pomologen einen Kalender mit verschiedensten Apfelsorten heraus. Bei dieser Gelegenheit hat Dr. Ralf Vandamme eine Geschichte parat: „Die Bischofsmütze nach Zorn war ein für Bischofsheim typischer Apfel, der regelmäßig in den Frankfurter Großmarkt geliefert wurde. Als der letzte bekannte Baum in der Gemarkung eines Tages von einem Sturm gefällt wurde, schnitt ein Hobby-Pomologe buchstäblich im letzten Moment Zweige ab und pfropfte sie im dar­auffolgenden Frühjahr auf junge Bäume. So ist eine Nachzucht entstanden.“

Zum „Tag des Obstbaumes“ Am 5. November 2022 werden die Bäume mit Pfahl und Drahtschutz für 29 Euro abgegeben. Es gibt auch einen kleinen Markt mit regionalen Produkten ie Stofftaschen, Kunsthandwerk, Speierlingsprodukte, Schafwollpellets und verschiedene Produkte aus heimischen Äpfeln.

 

2.) Seit dem Jahre 2021 werden einmal im Jahr vier Meter hohe Bäume für nur 29 Euro an Bürger ausgegeben, um so die Menschen zu animieren, verstärkt Bäume auf ihren Privatgrundstücken zu pflanzen. Im September können Bestellungen bei der Stadt Maintal aufgeben werden. Die Baumausgabe selbst findet am 5. November statt [der gleiche Zweck würde auch mit kleineren Bäumen erreicht].

 

3.) Der Maintaler Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung startet im April 2022 das Projekt „Main-Stadtbaum Maintal“. Es ist ein weiterer Baustein auf dem Weg, mehr Bäume in die Stadt zu bringen und in einem guten Gesundheitszustand zu halten. Bei dem Projekt

 können sich Bürgerinnen und Bürger als Baum-Fitness-Coaches für das Stadtgrün engagieren. Die Aufgabe besteht darin, eine gute halbe Stunde unter einem Baum zu entspannen, damit währenddessen ein Messgerät wichtige Daten sammeln kann, die anzeigen, wie es um den „Fitness“-Zustand des Baumes bestellt ist. Während der Vegetationszeit, etwa von Mai bis September, wird alle 14 Tage - auch in den Sommerferien - eine Messung zur Überprüfung des Fitness-Zustands ausgewählter Bäume durchgeführt. Die Stadt Maintal gibt eine Liste von Bäumen heraus, die im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung besonders interessant sind (vielbefahrene Straßen) und wo man sehen will, wie gut sie mit unterschiedlichem Stress klarkommen.

 

Streuobstwiesen

Von Bergen bis Hochstadt zieht sich ein geschlossener Streuobstwiesenbestand, die größte

Streuobstwiese Deutschlands. Aber das Problem ist die Pflege, die ja nur einen Sinn macht, wenn man die Bäume auch für sich nutzt. Am 20. März 2010 verkündete Bürgermeister Rohrbach, daß die Kommune keine weiteren Streuobstwiesen mehr ankaufen werde. Die vorhandenen befänden sich teilweise in einem schlechten Pflegezustand. Nur noch gewisse „Kernbereiche“ nördlich von Bischofsheim und Hochstadt sollen als Bestand festgelegt werden.

 

Viele der gepflückten Äpfel werden veredelt, um aus ihnen Apfelwein zu machen. Ein Beispiel dafür ist die Familie Hensel aus Hochstadt, Trinkbrunnenstraße 3. Früher haben viele ihre Äpfel in Keltereien gebracht, die dann daraus Apfelwein herstellten. Doch mittlerweile keltern viele mehr und mehr privat. Bis vor zwei Jahren hat Kurt Hensel jedes Jahr mindestens 400 Liter Apfelwein gekeltert. Anfang Oktober werden zunächst alle Äpfel gewaschen und dann kleingehäckselt, ehe der frische Most mit Muskelkraft in der Kelter herausgepresst wird. Im Jahre 2019 ist der Ertrag von durchschnittlich 75 Kilogramm pro Baum nur mittelmäßig. Aber der Apfelwein wird ein guter Jahrgang werden, denn der Most erreichte einen Spitzenwert von 60 Oechsle (50 Grad Oechsle sind eigentlich ideal). Der Jahrgang 2019 wird mit durchschnittlich 7,5 Prozent Alkoholgehalt deutlich über den eigentlich apfelweintypischen fünf bis fünfeinhalb Prozent liegen.

 

Seit einigen Jahren bietet der Arbeitskreis Streuobst in Zusammenarbeit mit der Stadt Maintal

eine Sammelaktion für Obstbaumschnitt an. Da die Streuobstwiesen fast ausnahmslos im Landschaftsschutzgebiet liegen und dort das Verbrennen von Astschnitt verboten ist, wird die Abholaktion als zusätzliche Entsorgungsmöglichkeit angeboten. Die Einsammlung wird auch am 1. und 2. März 2022 entlang festgelegter Routen erfolgen, der Obstbaumschnitt sollte für die Abholung möglichst geschichtet am Wegrand abgelagert werden.

 

Im Jahr 2022 sind zwei Fachfirmen in dem weitläufigen Streuobstwiesengebiet im Einsatz. Gestartet wurde mit den Entbuschungsmaßnahmen, denn viele Flächen sind extrem zuge-wachsen, Sträucher wie Schlehe und Brombeere haben sich auf den offenen Wiesenflächen ausgebreitet. Der Schnitt der rund 300 Obstbäume hat im Februar begonnen. Finanziert wird der Einsatz durch Mittel aus der „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“, die anteilig vom Land Hessen und dem Bund getragen wird. Die Sanierungsarbeiten an weiteren 200 Obstbäumen (Hochstadt-West und Bischofsheim-Nord) finden erst ab Winter 2022/ 2023 statt, außerdem werden hochstämmige Obstbäume neu gepflanzt. Eigentümer, die ihr Grundstück selbst nicht mehr bewirtschaften und pflegen können oder wollen, unterstützten der Landschaftspflegeverband und die Stadt Maintal bei der Vermittlung eines Pächters. Auch die Mistel, die sich durch mangelnde Pflege in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr stark in den Streuobstbeständen ausbreiten konnte, wird entfernt, denn als Halbschmarotzer entzieht sie ihrem Wirt das Wasser und Nährstoffe, bis er stirbt.

 

Der 9. März 2022 ist ein historischer Tag für das heimische „Stöffche“: Die Deutsche          UNESCO-Kommission hat die „Handwerkliche Apfelweinkultur“ in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Gestellt wurde der Antrag bereits im Jahr 2018 von einer gleichberechtigten Trägergemeinschaft verschiedener hessischer Vereine und Organisationen, die sich rund um den Apfelwein engagieren. Insgesamt waren elf Vereine, Verbände und Privatinitiativen an der Antragsstellung beteiligt, darunter auch der Arbeitskreis Streuobst Maintal

Die Unesco schreibt. „Die handwerkliche Apfelweinkultur betreiben häufig Familien, Vereine und Keltergemeinschaften, die ihr eigenes Obst anbauen und keltern. Traditionell werden das Wissen und Können um die Herstellung des Apfelweins innerhalb der Familien und Vereine über Generationen hinweg weitergegeben. Darüber hinaus existieren viele Straußenwirtschaften und Kleinkeltereien, die ihre eigenen geschmacklichen Traditionen und Aromen entwickelt haben.

 

Es gibt mehrere Institutionen, die im Jahr 2022 Kurse für Baumpflegearbeiten anbieten:

1. Am 12. März um 13 Uhr lädt der Obst- und Gartenbauverein Wachenbuchen zum Frühjahrsschnittkurs in die Straße „Hinter der Hohl“ in Wachenbuchen ein. Der Kreisverband Hanau steht auch dieses Jahr wieder mit Rat und Tat zur Seite. Vorgestellt werden ein neuer Obstbaumschüttler und eine Obstraupe, die im Rahmen des Vereinsfonds der Stadt Maintal angeschafft wurden.

2. Am Samstag, 19. März, bietet der Landschaftspflegeverein von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr einen Kurs in den Streuobstwiesen bei Maintal-Hochstadt (Weidenkaute) an. Dabei werden die jeweils jahreszeitlich anfallenden Arbeiten rund um die Obstwiese wie Jungbaumpflege, Unterwuchspflege und Baumschnitt vermittelt. Zudem gibt es Hinweise zum Baumschnitt, die allerdings in der Kürze der Zeit keinen Baumschnittlehrgang ersetzen. Hauptthemen im zweiten Modul sind Baumscheibe, Wässern, Baumgesundheit und Insektenförderung.

3. Am 3. Juli ab 10.30 Uhr führt der Obst- und Gartenbauverein Hochstadt der Versuchsanlage an der Groschlag-Hohl seinen Sommerschnittkurs durch. Hierbei wird den Teilnehmern gezeigt, wie die Bäume vor der Ernte geschnitten und gepflegt werden können. Ebenso wird auf die Wachstumsregeln eingegangen. Werkzeuge für den Baumschnitt werden auch vorgestellt.

 

Aber auch Feste werden bei den Vereinen gefeiert:

1. Apfelblütenfest beim Obst- und Gartenbauverein Hochstadt am 30. April unter dem Motto: „Alles wird teurer - unser Apfelwein aber nicht“. Auch für ausreichend Speis und Trank ist gesorgt.

2- Apfelweinfest beim OGV Hochstadt vom Freitag, 22. Juli, bis Sonntag, 24. Juli in der Versuchsanlage an der Groschlag-Hohl. Der Dämmerschoppen beginnt am Freitag um 18 Uhr. Das Fest wird am Samstag ab 17 Uhr fortgesetzt und am Sonntag geht's ab 10 Uhr mit dem Frühschoppen weiter. Am Sonntag gibt es auch ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen.

3. Aus dem Obst- und Gartenbauverein Wachenbuchen wird ein Erntedank-Kelterfest. In Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverein Wachenbuchen findet es direkt im Anschluss an den Erntedankgottesdienst im Oktober im evangelischen Gemeindezentrum an der Kilianstädter Straße l a in Wachenbuchen statt.

 

 

Winzerverein

Noch bevor der Verein gegründet wurde, erfolgte der Weinanbau an sämtlichen Standorten - an Hauswänden, Pergolen und sogar auf Garagendächern. Horst Steinbrecher brachte 1977 den Stein für die Vereinsgründung mit seinem ersten „Garagenweinberg“ im Neubaugebiet Kochberg ins Rollen. Im Jahre 1981 folgte dann Dr. Franz Holdinghauseri mit der Sorte Gutedel.

Zwei Jahre später wurden die ersten Trauben geerntet und 1984 erfolgte die erste Kelterung. Der Ertrag: ganze sechs Liter. Das wiederum motivierte die Nachbarn Rainer Harmuth, Man-fred Ritz und Pedro Vasques. Im Jahre 1986 konnten schon elf Liter Most gekeltert werden und zusammen war man sich einig, dass man dem Hochstädter Weinanbau zu einer Wiedergeburt verhelfen würde.

Am Nikolaustag 1987 wurde der Verein von 17 Winzern in der Babbelgass aus der Taufe gehoben. Franz Holdinghausen fungierte als erster Präsident und hatte gleichzeitig auch das Amt des Kellerausschuss-Vorsitzenden inne Wichtigste Bedingung für eine Mitgliedschaft ist der Besitz eines eigenen Weinstocks, der von zwei Zeugen bestätigt werden muß. Ziele des Vereins ist die Gewinnung reinen Hochstädter Weins, wobei der Name „Hochstädter Garagenblick“ vermutlich beibehalten werden soll.  „Wir machen Wein nach Art des Großvaters, unverfälscht, so, wie er gewachsen ist. Voll durchgegoren und nach Art des Großvaters“.

Mit dem Anbau der traditionellen Rebsorten Gutedel, Riesling und Sylvaner, die einst die Hügel um Hochstadt zierten, will man eine alte Tradition dieser Landschaft wiederaufleben lassen. Man pflegt einen kleinen Traditionsweinbergs und will auf möglichst vielen bebauten Flächen die traditionellen Weinreben wieder anbauen. Im Jahre 1992 konnte man sich den Traum von einem eigenen Weinberg erfüllen. Das in jeder Hinsicht ideale Grundstück heißt „Am Hohen Rain“ - mit herrlichem Blick über Bischofsheim bis hin zur Frankfurter Skyline. Im Jahre 1994 wurde dann der Weinberg angelegt.

Das Ganze wird zwar als ernsthafte Sache betrieben, jedoch nicht ohne einen Schuss Humor, der zu jedem guten Glas Wein passt. Auch die Geselligkeit spielt eine große Rolle im Vereinsleben. Neben gemeinsamen Fahrten und Festen steht auch der regelmäßige Winzerstammtische im Blick des regen Vereinslebens. Von 1989 bis 2008 befand sich der Versammlungsort der Winzer bei Hilde Strohl in der Altkönigstraße („Hildes Gut Stub“). Heute befindet sich. die Winzerstube in der Bischofsheimer Straße 9 bei Margarete Strohl. Beide Frauen waren Ehrenmitglieder. Zu den weiteren Ehrenmitgliedern des Vereins zählen im Dezember 2022 Wilhelm Rauch, Reinhardt Alexander, Horst Herrenkind und Hermann Langheinrich.

Bettina Weber wird im März 2019 als neue Weinkönigin des 1. Hochstädter Winzerverein gekürt. Sie löst Susanne I., Susanne Meyer ab, die bisher bei Weinproben und Veranstaltungen das Zepter schwang.

Es gibt auch Paten für Rebstöcke. Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können.  Die Patenschaften können für ein Jahr oder länger übernommen werden. Dafür pflegen und hegen die Vereinsmitglieder dann die Weinstöcke, um dem Rebstock-Paten schließlich den abgefüllten Wein kredenzen zu können.

 

Der „Rote Hochstädter“ darf seit 2019 nicht mehr auf dem Weinberg „Am hohen Rain“ wachsen. Die im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Deutschland importierte Wildrebe „Vitis Riparia“ ist nämlich genau genommen ein Gemüse, und soll sogar zur Weinbereitung ungeeignet sein  DieWinzer dürfen auf ihrem Weinberg nur zugelassene Rebsorten anbauen. Dabei machten diese bis vor einigen Jahren fast ein Drittel des gesamten Bestands auf dem Weinberg aus. Denn der Wein mit seinem charakteristischen Eigengeschmack war und ist beliebt, die Rebe noch dazu kaum krankheitsanfällig. Der Weinberg umfasst aber nur gut die Hälfte der Reben des Vereins. Die übrigen wachsen in den Höfen, an Hauswänden, auf Garagendächern und anderen Grundstücken von Mitgliedern und Privatleuten. Dort wird auch der Rote Hochstädter weiterhin zu finden sein

Die Wahl für eine Ersatzpflanzung fiel auf den traditionellen Riesling und die neue Sorte „Cabernet Cortis“, die man als Weiß- oder Rotwein ausbauen kann. Im Moment geht der Trend zum Weißwein, weil er leichter und frischer ist.

 

Die rekordverdächtige Zeit im Jahre 2019 von weniger als vier Stunden für das Keltern der Traube liegt maßgeblich an der erstmals verwendeten Hydropresse. Unerfreulicher ist jedoch ein weiterer einleuchtender Grund für die geringere Arbeitszeit: Weniger als die Hälfte, nämlich 2.000 statt 4.700 Kilogramm Trauben, konnten dieses Jahr im Vergleich zu 2018 geerntet werden. Vor allem der späte Frost im Mai, aber auch die Dürre, als es im Sommer 14 Tage lang extrem heiß war, und der viele Regen kurz vor der Erntezeit sind dafür verantwortlich.

Quantitativ ist dieses Wein-Jahr wohl eher enttäuschend für den Hochstädter Winzerverein. Aber: „Von der Qualität her sind wir äußerst zufrieden, wenn auch die Öchsle-Zahl letztes Jahr ein klein wenig besser war“, bilanziert Vereinsvorsitzender Gerhard Koffler. Insgesamt neun verschiedene Weinsorten werden nach Gärung und Filtration im Februar oder März nächsten Jahres in Flaschen abgefüllt werden

Zu kämpfen hatten die Hobbywinzer auch mit dem „falschen Mehltau“; einer Pilz­sorte, welche im Gegensatz zum „echten“ die Trockenheit liebt und zu weißlichen Verfärbungen auf den Blättern führt. Aber er lässt sich auch recht gut bekämpfen, beispielsweise mit einem Pflanzensud aus Ackerschachtelhalm, der regelmäßig auf befallene Reben verspritzt wird.

 

Der Winzerverein führt folgende Veranstaltungen durch:

1. Hexenfeuer Anfang April:

Auf dem Weinberg „Hoher Rain“ in Hochstadt sorgt die Weinhexe für den Kehraus des Winters und traditionell wird der Rebschnitt verbrannt. Bei einsetzender Dunkelheit waltete Martina Bauscher als Winterhexe ihres Amtes und trug am lodernden Feuer ein Gedicht vor Hochstädter Weine von weiß über rosè bis rot, auch alkoholfreie Getränke und Speisen warteten auf die Besucher.

2. Rebenblütenfest im Winzerhof: Hier beteiligen die Freunde aus der französischen Partnerstadt Luisant. Es ist traditionell das Fest, zu dem die Winzer die ersten Weine aus dem Vorjahr ausschenken. Im Jahr 2019 war ein Dornfelder Rosé aus dem Jahr 2018, ein lieblicher Riesling auf der Getränkekarte, dazu der Spessartblick (Kerner) und der Grauburgunder.

3. Federweißenfest Mitte Oktober: Die Weine der vorigen Jahre, allerlei leckere Speisen sowie natürlich Federweißer und Zwiebelkuchen können probiert und genossen werden.

 

Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine war 2022 sehr groß. Dies nahm der Hochstädter Winzerverein, ebenfalls zum Anlass zum Spenden aufzurufen. Bereits am Hexenfeuer am Ostersamstag hat der Winzerverein um Unterstützung gebeten und auch beim Deutsch-Französischen Rebenblütenfest mit den Freunden aus Luisant wurde fleißig Wein verkauft. Von jeder verkauften Flasche Wein wurde ein Betrag als Spende für die Ukraine zurückgelegt. Bei beiden Festen war die Spendenbereitschaft neben dem Weinverkauf sehr groß, am Rebenblütenfest hatten die Franzosen ein Sparschwein aufgestellt, welches ebenfalls gut gefüttert wurde. Alles in Allem konnten die Winzer dann am Ende einen Scheck über 650 Euro für die Ukraine-Hilfe überreichen

Ministerpräsident Boris Rhein hat im November 2022 beim Empfang der „Hoheiten“ im Biebricher Schloss das Engagement der ehrenamtlichen Majestäten und „gekrönten Häupter“ Hessens gewürdigt. Zu den Gästen gehörten auch die Hochstädter Weinkönigin Bettina I. und Weinjunker Manfred.

 

 

Naturschutz

 

Weißstorchenpaar:

Auf der Wachenbucher Gemarkung nistet im Mai 2012 nach mehr als 50 Jahren wieder ein Weißstorchenpaar. Zuletzt wurden Störche im Mai 1961 auf dem Gebiet des heutigen Maintal gesichtet. Das Nest war auf einem Baum hinter der Halle des Wasser- und Bodenverbandes. Als aber die Jungstörche wahrscheinlich durch einen Waschbären getötet wurden, kamen die Störche nicht mehr. Der Baum wurde wegen Schäden gefällt Man errichtete dann bei der Halle des Hofguts Hanstein eine Mast mit Nisthilfe und einer Manschette gegen Räuber, aber ohne Erfolg. Doch bei der Fernsehübertragung des Ironman 2022 konnte man zwischen Hochstadt und Wachenbuchen einen Storch kreisen sehen.

 

Raupen sorgen für allergische Reaktion

Der Fechenheimer Weg in Bischofsheim wird seit etwa 2012 von Eichenprozessionsspinnern heimgesucht. Die Raupen lösen mit ihren kleinen Brennhaaren heftige Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen aus. Für die Anwohner sind die Eichenprozessionsspinner zur Plage geworden.  In den vergan­genen Jahren haben sich die Eichenprozessionsspinner in Maintal stärker ausgebreitet. Im Juni und Juli greift die Stadt erstmals ein und läßt die Nester durch eine Fachfirma absaugen. Auch in dem kleinen Wald an der Kennedystraße in Richtung Industriegebiet-Ost traten die Eichenspinner in den Folgejahren auf.

 

Speierling:

Ein neues Projekt in Hochstadt will im Jahre 2017 den Speierling schützen, erhalten und wieder ins Bewusstsein bringen. Selbst im Winter – ohne Blätter und ohne Früchte – haben diese alten und ehrwürdigen Bäume eine imposante Erscheinung. Speierlinge sind zumeist bekannt als wichtiger Zusatz beim Keltern von Apfelweinen. Sie geben dem Äppelwoi sein rundes Aroma und die goldene Farbe.

Die Biologin Monika Peukert vom Frankfurter Büro „AnLand“ setzt sich für ihren Bestand ein. Sie hat vor drei Jahren in Maintal alle Speierlingsbäume erfasst und kartiert. In Hochstadt wurden 116 Exemplare erfasst samt Steckbrief und einer Pflegezustandsbeschreibung.  Das ist etwa die Hälfte des Bestandes um 1900. Die meisten Bäume stehen auf Privatgrundstücken. Ein Großteil der Bäume wird leider nicht geerntet und hätte viel Pflegebedarf. Aber: Es ist ein sehr dichter Bestand mit einer guten Altersstruktur. Es gibt Bäume vom etwa 200-jährigen Methusalem bis zu sehr jungen Bäumen.

Im Jahre 2018 will der Maintaler Arbeitskreis Streuobst auf Basis dieser Erkenntnisse den Speierling nachhaltig fördern, die Bürger informieren und beraten. So kamen einige der vorab eingeladenen Eigentümer von Speierlingsbäumen im Februar zur Informationsveranstaltung des Projekts „Förderung des Speierlings“ ins Hochstädter Rathaus. Die Vermarktung zu fördern, ist ein Hauptziel des Projekts. Denn die Ernte am Baum ist Schwerstarbeit, die Früchte sitzen fest. Ein großer Baum kann durchaus 700 Kilogramm Früchte tragen. Brennereien können Früchte abnehmen, man kann sie auch in der Küche verwenden. Das Holz der Bäume ist das härteste Laubholz in Europa und kommt auch als Furnierholz unter „Schweizer Birnbaum“ in den Handel.

Naturschutzbund:

Im Januar 2018 feierte der örtliche Naturschutzbund (Nabu) m kleinem Rahmen sein Jubiläum. Bei Gründung im Jahre 1978 nannte sich die Gruppe „Vogelschutzgruppe Maintal“ und war organisiert im damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz. Im Jahre 1990 wurde der Dachverband zum Naturschutzbund Deutschland und die Maintaler Gruppe zur Nabu-Ortsgruppe. Bis dahin hatte die Gruppe schon einiges erreicht: der Höllsee in Dörnigheim wurde auf Antrag der Gruppe 1978 unter Naturschutz gestellt, sie organisierten jährliche Winterfütterungen für Vögel, wirkten beim Landschaftsschutzgebiet Distelberg (1985) mit. Bis 1981 hatten die Naturschützer schon rund 1000 künstliche Nisthilfen im Stadtwald und in der Feldgemarkung aufgestellt. Seit 2015 ist die Nabu-Ortsgruppe zudem von der Stadt Maintal mit der Durchführung von Kompensationsmaßnahmen betraut. Dafür stehen dem Verein über drei Jahre 20.000 Euro zur Verfügung. Hintergrund ist ihr erfolgreicher Einspruch gegen die Bebauung und mangelhaften Ausgleichsmaßnahmen bei der Planung des Bauprojekts „Am Weides“ in Hochstadt.

Der Naturschutz in Maintal reicht von Hilfsmaßnahmen für Amphibien und Reptilien (Betreuung des Schutzzauns bei Hochstadt während der Frühjahrswanderung und Neuanlage spezieller Habitate in der Gemarkung) über den Einsatz zum Erhalt wertvoller Biotope bis zur Errichtung eines Storchenmasts im vergangenen Jahr in der Wachenbucher Gemarkung. Überdies werden über 850 künstliche Nisthilfen für verschiedene Vogelarten wie zum Beispiel den bedrohten Steinkauz betreut, das heißt: jährlich gesäubert, die Ergebnisse dokumentiert und an die Staatliche Vogelschutzwarte in Fechenheim weitergeleitet. Hanns P. Golez, der 1997 Kurtz Göritz als ersten Vorsitzenden ablöste, führt seitdem den Verein an.

 

„Essbare Stadt“

Im Rahmen des Projekts „Essbare Stadt“ wurde im Mai 2018 das neue Hochbeet vor dem Rathaus in Hochstadt bepflanzt mit Zucchinipflanzen, Erdbeeren, Pfefferminze, Tomate und Kapuzinerkresse. Ein Flyer informiert alle Passanten, was es mit den fünf identisch bepflanzten Hochbeeten auf sich hat, die vor Kurzem in allen Maintaler Stadtteilen aufgestellt wurden: in Dörnigheim am Busbahnhof und an der Maintal-Halle, in Bischofsheim vor dem Familienzentrum Schillerstraße, in Wachenbuchen am Bürgerhaus und eben in Hochstadt vor dem Rathaus. Den Winzerverein hat auch als essbare Sorten Trauben (die blaue Venus und die weiße Lakemon) vor der historischen Stadtmauer am Narrenhaus angepflanzt.

Geht es nach den Vorstellungen der Darmstädter Biologin und Planerin Dr. Eva Distler, soll der englische Rasen bald der Vergangenheit angehören und durch heimische Wildpflanzen und deren Blütenpracht ersetzt werden. Distler ist zuständig für die Planung der Außenanlage des Hochstädter Rathauses. Dort werden brache und halbschattige Rasenflächen im Oktober durch rund 700 Staudenpflanzen ersetzt. Dafür verbuddelten Mitarbeiter des Bauhofs am Dienstagvormittag gut 3.500 Zwiebeln in der Erde, aus denen dann im Frühjahr Schlüsselblume, Lichtnelke, Wiesensalbei, Wegwarte und viele weitere heimische Blütenpflanzen sprießen sollen.

 

Zauneidechse:

Eine Maintaler Zauneidechse ist um die tausend Euro wert ist. Denn die Umsiedlung von geschätzt rund 300 Zauneidechsen vom neuen Gewerbegebiets Maintal-West in die sogenannte Grüne Mitte wird 331.014,22 Euro kosten. Die Firma Winkler aus Groß-Zimmern soll den Umzug 2018 organisieren. Eine neue Heimat war in der Grünen Mitte schon für 350.000 Euro hergerichtet worden. Als die Mitarbeiter des ökologischen Jahres aber Eidechsen einsammeln wollten, haben sie keine einzige gefunden

 

Bienenfutter-Automat:

En Bienenfutter-Automat der Bienenretter-Manufaktur von Sebastian Everding wurde

im Mai 2021 auf dem Grundstück des Weinberghofs aufgestellt. An dem umfunktionierten Kaugummi-Automaten lässt sich nach dem Einwurf von 50 Cent eine Kapsel mit Saatgut für eine bienenfreundliche Bepflanzung im eigenen Garten oder auf dem Balkon ziehen. Dabei ist das Saatgut auf die Bedürfnisse der gefährdeten Bienen, die Region und die Jahreszeit abgestimmt. Im Jahre 2022 ging der Bienenfutterautomat früher in den Winterschlaf, weil der Automat in Zukunft nicht mit Krokuszwiebeln befüllt wird, weil die Nachfrage nach den Zwiebeln sehr niedrig war.

 

Wildblumenwiese:

Der Fachdienst Umwelt der Stadt Maintal appelliert, auf das häufige Rasenmähen im Sinne von mehr blühender und summender Vielfalt im Garten zu verzichten. Ein naturnaher Garten ist nicht nur für viele Tiere und Pflanzen ein Gewinn, sondern auch für die Eigentümer, denn die aufwändige Pflege entfällt. Für ruhige Ecken oder auch ganze Grundstücke, die wenig genutzt werden, bietet sich an, eine Wildblumenwiese anzulegen. Die sieht nicht nur bunt und fröhlich aus, sondern hilft auch Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. bei der Nahrungssuche. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Fachdienstes Grünbereich bepflanzten Verkehrsinseln an der Querspange und Südumgehung sowie die beiden Kreisel in der Goethe- und Bischofsheimer Straße. Seit 2016 nimmt Maintal am Projekt „Main-Kinzig blüht“ teil.

 

Umweltministerin:

Anfang September 2021 hat die hessische Umweltministerin Priska Hinz die Stadt Maintal besucht. Sie kam zur Veranstaltung „Auf einen Kaffee zur Lage der Nation“ mit dem lokalen grünen Bundestagskandidaten Marcus Bocklet (Wahlkreis 180) in der Open-Air-Lounge „Main-Kultur“. Hinz stellte Auszüge der Bilanz der Umweltpolitik in Hessen vor. Sie sprach und beantwortete Fragen zur Energiepolitik, zur Umstellung auf die Ökolandwirtschaft sowie zu Wald- und Tierschutz.

 

Freiwilliges Ökologisches Jahr:

Seit September 2021 absolvieren Philipp Köhler und Leona Reppel Prieto ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stadt Maintal. Sie übernehmen derzeit die Aufgaben, junge Bäume freizuschneiden, Zäune abzubauen und die Abfallkörbe im und rund um den Maintaler Wald zu kontrollieren und zu leeren. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Waldwege frei zugänglich sind. und daß Wege und Naturflächen von achtlos weggeworfenem oder illegal entsorgtem Abfall befreit werden. Auch 2022 gab es wieder zwei Jugendliche im freiwilligen ökologischen Jahr, die diese Tätigkeit als praktischer Teil für die Fachhochschulreife anerkennen lassen können.

 

Angelsportverein:

Im Gartensee des Angelsportvereins Maintal in Bischofsheim befindet sich seit 2021 eine Solarregenerationsanlage. Diese soll den See künftig sauber halten und vor allem die Bildung von Schlamm und Algen verhindern. Von außen betrachtet hat die Anlage etwas von einem schwimmenden Vogelhäuschen. Auf zwei Pontons befestigt befindet sich eine Plattform mit zwei Solarmodulen, unter einem Häuschen versteckt sich die Technik. Doch das Herz der Anlage befindet sich unter Wasser. Ein mehrere Meter langer Schlauch, der bis zum Grund des Anglersees reicht und dort in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe übernimmt. Die Anlage sorgt nämlich für eine bessere Zirkulation und eine Durchmischung des Tiefenwassers und der oberen Wasserschichten. Bestehende Faulschlammschichten werden langfristig und damit umweltschonend abgebaut.

 

Wildblumenhügel:

Auf dem Wildblumenhügel nördlich des Parkplatzes am Maintalbad haben am 6. Dezember 2021 Freiwillige mit dem Betriebshof zusammen etwa 2.000 Blumenzwiebeln in die Erde gebracht. Die Fläche, früher als Lkw-Parkplatz genutzt, wurde im Frühjahr im Rahmen des kreisweiten Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ in einen artenreichen Insektenlebensraum verwandelt.

 

Anwohner ärgern sich über Kahlschlag:

Am neuen Wohnquartier Eichenheege wurden 18 riesige Ahornbäume vor der bisherigen Bebauung gefällt. Anlieger protestierten 2022, aber die Genehmigung wurde durch den Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung erteilt. Die Stadt betont in ihrer Stellungnahme, dass die Baumfällung im ausschließlichen Zusammenhang mit der Wohngebietsentwicklung Eichenheege steht, um den dringend benötigten Wohnraum, insbesondere für niedrigere Einkommensgruppen, zu schaffen. Die Fällmaßnahme werde durch die Neupflanzung von Bäumen kompensiert. Am vorderen Bereich der Nordseite stehen bereits 15 Jungbäume.

 

Entschlammung in der Grünen Mitte:

Nach drei Jahren Vorbereitung startet am 1. September 2022 die Entschlammung von Surfsee, Braubach und Winkelwiesengraben in Maintals Grüner Mitte. Gerade rund um das Maintalbad ist es sehr flach und die Bäche und Gräben haben wenig Gefälle. Deshalb kann keine Strömung den Schlamm weiter transportieren. Er lagert sich zu großen Schichten auf und droht das Leben in den Gewässern zu ersticken. Über eine Pumpleitung wird der abgesaugte Schlamm auf die Betriebsfläche auf einem Teil des Parkplatzes vom Maintalbad transportiert. Dort steht dann eine Aufbereitungsanlage, die vom Schlamm und Störstoffen abtrennt.

 

Im November wurde aber eine halbe Tonne verendeter Fische aus dem Surfsee herausgeholt. Das Entschlammen wurde jedoch als Ursache. Der Surfsee entstand vor gut 40 Jahren, als Kies für den Bau der A 66 benötigt wurde. Hier wurde wahrscheinlich problematischer Abfall ausgekippt und ein galvanischer Betrieb im nahen Gewerbegebiet Mitte hat dort Abwässer eingeleitet. Zudem wurden wohl Giftstoffe in einen verrohrten Graben eingeleitet. Mit der Schlammentnahme wurden aber Schadstoffe aus dem See entfernt.

Ursache war wohl eher eine Ölverschmutzung. Unbekannte wollten in Nacht illegal Diesel aus einem Radlader abzapfen, der im Zuge der laufenden Entschlammung des Surfsees auf dem Parkplatz des Maintalbads abgestellt war. Vermutlich wurden die Diesel-Diebe bei ihrem Vorhaben gestört. Als sie flohen, blieb der Schlauch zum Abzapfen im Tank zurück, sodass der Behälter unbemerkt leerlief.

 

Trink-Stationen für Wildtiere:

Vögel und Insekten leiden unter der Hitze am meisten, denn Pfützen und kleine Rinnsale sind nach vereinzelten Regenschauern in kürzester Zeit wieder ausgetrocknet. Zahlreiche Maintaler deshalb bereits Wasserstellen im Garten oder auf ihren Spaziergangs-Routen eingerichtet. Auch einige Jagdpächter und Bauern helfen mit. Um noch mehr zu tun, richtet der Fachdienst Umwelt im August 2022 mit Unterstützung von Bürgern ein Netz an Trinkstationen für kleinere und größere Tiere ein. Wer mithelfen möchte, ist aufgerufen, die Trinkstationen aufzufüllen und dafür zum Beispiel eine Flasche frisches Wasser mit auf die übliche Spaziergangs-Route zu nehmen. Diese reicht aus, um kleinere Schalen - im Plan durch eine Biene gekennzeichnet - zu befüllen. Das Fuchs-Symbol steht für Trinkwannen, mit denen größere Tiere wie Fuchs, Rehe oder auch Eichhörnchen versorgt werden können.

 

 

Imker:

Hans Fischer hält schon seit 66 Jahren Bienen. Aber durch die Trockenheit haben die Bienen 2019 zwar ihre Bestäubungsarbeit leisten können, selbst aber viel zu wenig zu fressen gehabt und folglich auch nur extrem wenig Honig produzieren können. Die Imker mußten schon frühzeitig mit Zuckerwasser zufüttern.

 

Wildtierfreunde:

In Dörnigheim gab es eine Wildtierpflegestation in der August-Bebel-Straße, die von dem Ehepaar Röll betrieben wurde. Als Herr Röll aber starb, veruntreute seine Frau die Spendengelder und die Station wurde aufgelöst. Doch fast gleichzeitig ging es weiter mit der Wildtierpflegestation am Höllsee. Sie wird zwar von  einem Hanauer Verein betreut, aber das Stadtparlament von Maintal hat im Februar 2018 entschieden, nicht nur eine Sofort-Geldspritze von 2.500 Euro zu geben, sondern auch eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in gleicher Höhe.

Die staatlich anerkannte Auffangstation am Linnen in Dörnigheim gibt es seit 2005. Im Jahr 2022 aber hat das Vereinsauto aufgrund eines Motorschadens den Dienst quittiert. Die ehrenamtlichen Tierpfleger brauchen langfristig einen größeren fahrbaren Untersatz, um täglich Tierfutter transportieren zu können. Deshalb bittet der Verein nach wie vor um Spenden, wobei neben der existenziellen finanziellen Unterstützung auch Sachspenden jederzeit. Der Verein sucht daher dringend Nachwuchs, da er in diesem Jahr auch kaum von Minijobbern oder Praktikanten unterstützt wird.

Eine ehrenamtliche Helferin ist Sabine Klein, deren Spezialgebiet die Füchse sind. Etwa 100 Findelkinder hat sie in den vergangenen zehn Jahren aufgepäppelt. Im Jahre 2022 begann es mit zwei Fuchs-Brüdern, die von einem von einem überschwemmten Friedhof in Mannheim gerettet wurden.

Leiterin des Vereins ist Sonja Niebergall. Sie kümmert sich zum Beispiel um die Igel, die besonders unter der Gluthitze leiden. Es fehlt ihnen nicht nur an Wasser, auch die Nahrung wird knapp, da sich viele Insekten bei Trockenheit in feuchtere Ebenen des Bodens zurückziehen und für die Stacheltiere schwerer erreichbar sind. Patienten, die besonders viel Pflege brauchen, nimmt Sonja Niebergall deshalb mit zu ihrer Arbeitsstelle im Frankfurter Palmengarten: ein junges Eichhörnchen, das die Augen noch nicht geöffnet hatte, junge Spatzen, Stieglitze, Rotschwänzchen. Auch zwei schwer verletzte Turmfalken werden notgedrungen zur Chefsache. Aber auch abgemagerte und verängstigte junge Feldhasen werden aufgepäppelt und wieder ausgewildert.

 

 

Müll

Mülldeponie Lohfeld:

Der Umlandverband sorgt im April 1989 für helle Aufregung: Maintal wird als Standort für eine Mülldeponie untersucht. Doch es sind noch ein halbes Dutzend andere „Standorte“ im Gespräch. Noch immer ist im Juni 1989 das Maintaler „Lohfeld“ als Standort für eine Müllkippe im Gespräch. Eine Demonstration gegen die Deponie bringt über 1.000 Gegner auf die Straße. Rund 18.000 Bürger beteiligen sich an einer Unterschriftenaktion gegen die Deponie. Schließlich läßt der Umlandverband den Plan fallen.

 

Bio-Kompostierungsanlage:

Während der Streit um die mögliche Mülldeponie immer größer wird, findet im Mai 1990 an der Otto-Hahn-Straße in Dörnigheim der Spatenstich für die Biomüll-Kompostie­rungs­anlage statt. Dabei ist auch Hessens Umweltminister Weimar anwesend. Maintal wurde Vorreiter und Vorbild in der Abfallpolitik“. Aber Hauptgeldgeber war der Umlandverband Frankfurt. Mit der Eröffnung der Maintaler Bioabfall-Kompostierungsanlage verbinden sich im Dörnigheimer Osten modernste Technik mit Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Bedenken von Anwohnern hinsichtlich möglicher Geruchsbelästigungen zerstreuen sich im Wind, denn beim Rottevorgang wird der Müll eingehaust.  In Dörnigheim wird im Juli 1991 die Bio-Mülltonne eingeführt, bis 1992 soll ganz Maintal an die Biomüll-Kompostierung angeschlossen sein.

 

Pipa und Robanus diskutieren über die Müllentsorgung:

Im April 1998 debattieren Kreisbeigeordneter Erich Pipa und Maintals Erster Stadtrat Gerd Robanus und über die künftige Entsorgung des Maintaler Mülls. Dabei äußert Robanus erneut Zweifel an Pipas Zahlen, demzufolge die Müllverbrennung in der geplanten Hanauer Konversionsanlage die für Maintal kostengünstigste Variante wäre. In den Folgejahren stellt sich heraus, daß aus der von Hanau geplanten Verbrennungsanlage der Firma Thermoselect wegen technischer Mängel nichts wird.

 

Gelber Sack:

Generell verzichtet die Stadt seit den neunziger Jahren auf die Gelbe Tonne, stattdessen wird der Gelbe Sack genutzt werden. Die Säcke werden alle 14 Tage abgeholt. Die Säcke haben zudem Vorteile: Bei den Gelben Säcken kann das Entsorgungsunternehmen schon bei der Abholung erkennen, wenn sie falsch befüllt wurden und sie stehen lassen. Dennoch haben sich einige Maintaler in den vergangenen Jahren privat 500 Gelbe Tonnen angeschafft, die von der beauftragten Firma Spahn auch geleert wurden. Aber aufgrund der hohen Anzahl und bedingt durch immer mehr Anfragen hat die Firma Spahn entschieden, dass sie diesen Service vom Umfang her nicht mehr leisten kann. Im Jahr 2021 hat die Stadt sogar über die Frage „Gelbe Tonne oder Gelber Sack“ per Post ein Stimmungsbild der Bürger eingeholt. Dabei siegte der Gelbe Sack.

 

Hundekot auf den Spielplätzen:

Gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern hat die Stadtleitbildgruppe verschiedene Themen so aufbereitet, dass sie mit den Vorschulkindern erarbeitet werden können. Die Kinder hatten selbst viele Ideen, was sie gegen die Verschmutzung der von ihnen gerne besuchten Spielplätze unternehmen können: Neben dem Banner, das über dem Spielplatz auf den östlichen Mainwiesen hängt, sind eine ganze Reihe von Plakaten entstanden, die am Mainufer verteilt werden.

 

Müllsammelaktionen:

1. Im April 2020 gab es eine Müllsammelaktion der Regenbogenhauskinder, der Betreuungseinrichtung der Werner-von-Siemens-Schule. Die Kinder sammelten entlang Gehwegen, Straßen, Wiesen und Feldwegen den Müll. Gemeinsam am Ziel Spielplatz an der Mainfähre angekommen, wurde sich erst einmal kräftig gestärkt und auf dem Spielplatz ausgetobt.

2. Mit dem Ziel, die biologische Vielfalt und Stabilität der Umwelt weiter zu bewahren, hat am „Tag der Umwelt“, dem 5. Juni 2021, bereits die dritte Abfallsammelaktion dieses Jahres in Maintal stattgefunden. Mit Müllzangen und Eimern ausgestattet befreiten Vereinsmitglieder der DLRG Maintal und des Fachdienstes Umwelt der Stadt Maintal das Naturschutzgebiet in der Grünen Mitte von Abfall. Das Ergebnis: Saubere Seeufer und ein gereinigter Braubach sowie etliche prall gefüllte Abfallsäcke, die anschließend fachgerecht entsorgt wurden.

3. Im September 2021 kann es wieder zu einer gemeinsamen Müllsammelaktion unter dem Motto „MainCleanUp and more“. Alle am Main gelegene Kommunen sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Da nicht nur das Mainufer durch illegale Müllablagerung verschmutzt ist, wurde die Aktion erweitert und noch sieben weitere Sammelstellen neben dem Mainufer eingerichtet. Neben den acht Sammel-Gruppen, wird es einen zusätzlichen Sammeltrupp geben, der nur Zigarettenstummel am Mainufer aufliest.

 

Laubsäcke:

Seit 2021 werden Säcke für das Laub an Straßen und Grundstücken angeboten. Der Laubsack kann an den Tagen der Bioabfallabfuhr neben der Biotonne oder separat zur Abholung durch die Firma. Max Spahn & Sohn KG bereitgestellt werden. Die Laubsäcke sind am städtischen Wertstoffhof zu den Öffnungszeiten zum Stückpreis von 2,00 Euro erhältlich und haben ein Fassungsvolumen von 120 Litern.

 

Keine Fahrzeugwäschen auf privaten Grundstücken:

Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist nicht bewusst, dass Autos, Krafträder und Co. nicht auf dem eigenen Grundstück gewaschen werden dürfen. Denn durch die Reinigung lösen sich nicht nur Pollen und Staub, sondern auch Schadstoffe wie mineralische Kohlenwasserstoffe. Diese können in der Kläranlage nicht beseitigt werden, reichern sich in der Umwelt an und schädigen nachhaltig unsere Lebensgrundlagen. Aus diesem Grund ist auch das Reinigen von Felgen, Radkästen, Unterböden und Motorraum auf privaten und städtischen Grundstücken verboten

 

Fette im Abwasser verursachen Probleme:

In Maintal gelangen 2022 immer mehr Fette und Öle in den Abwasserkanal. Hauptursache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das häusliche Abwasser von Küche und Toilette: Fritteusenfett, das in den Abfluss gekippt wird, Flüssigkeit von in Öl eingelegtem Gemüse, das über die Spüle entsorgt wird, oder auch Essensreste in der Toilette. Größere Fettmengen von Fritteusen und eingelegten Speisen sollten am besten in geeigneten Behältern aufgefangen und über das Schadstoffmobil entsorgt werden. Kleinere Mengen können über die städtische Restmülltonne entsorgt werden. Hier sollte man immer darauf achten, dass durch die Zugabe von genügend Küchenpapier das Öl aufgesaugt wird.

 

Einsammlung der Weihnachtsbäume:

An sich sammelt die Jugendfeuerwehr die Weihnachtsbäume im Stadtgebiet ein. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie macht das 2022 aber die Firma Max Spahn & Sohn KG am Samstag, 8. Januar,

 

Müllentsorgung bleibt bei der Firma Max Spahn & Sohn:

Die Müllabfuhr ist seit der Gründung der Stadt fest in den Händen der Firma Max Spahn und Sohn. Daher gab es in der Vergangenheit auch immer hitzige Diskussionen, wenn die Dienstleistung neu ausgeschrieben wurde und die Gefahr bestand, dass ein Mitbewerber den in Dörnigheim ansässigen Platzhirsch beerben könnte. Die letzte Ausschreibung war vor fünf Jahren und hatte wochenlang die öffentliche Berichterstattung bestimmt. Aber die Ausschreibung 2022 fand weitestgehend hinter verschlossenen Türen statt.

Brisant ist das Thema diesmal allerdings, weil zunächst ein anderer Mitbieter, nämlich die Kilb Städtereinigung aus Kelkheim am Taunus, den Zuschlag erhielt und sich die Firma Spahn den Auftrag nur durch ein Klageverfahren erneut sichern konnte, weil die Vergabe nicht rechtmäßig war, denn das Angebot Kilbs entsprach nicht den geforderten Flächenangaben des Wertstoffhofs.

So blieb diesem Bieter nur noch Los zwei: die Übernahme und Verwertung von Bauschutt und Baustellenabfällen. Der nun erstrittene Vertrag tritt in Kraft er am 1. Januar 2023 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren, die seitens der Stadt zweimal um ein Jahr verlängert werden kann. Damit bleibt die Müllabfuhr also bis mindestens Ende 2027, mit zweifacher Verlängerung sogar bis 2029 in bewährter Hand.

Für die Abholung von Verpackungsabfall ist das Duale System Deutschland verantwortlich. Alle drei Jahre wird diese Leistung neu ausgeschrieben. Aktueller Vertragspartner für die Abholung in Maintal ist die Firma Remondis, die sich wiederum eines Subunternehmens bedient, um die Gelben Säcke einzusammeln.

Wer Sperrmüll kostenlos abholen lassen möchte, kann einen Termin innerhalb von vier Wochen erhalten. Wem die Wartezeit zu lang ist, kann den Sperrmüll einmal wöchentlich bis zu einer Menge von einem Kubikmeter kostenfrei am Wertstoffhof abgeben. Außerdem können kostenpflichtig Container bestellt oder eine „Expressabholung“ vereinbart werden.

 

Neue Abfallbehälter für das Mainufer:

Da die Kapazität der vorhandenen Mülleimer am Mainufer gerade in den Sommermonaten trotz häufigerer Leerung an manchen Tagen an ihre Grenzen stößt, ergänzen zwei großvolumige Abfallbehälter seit Oktober 2022 die bisherigen Möglichkeiten zur Müllentsorgung und sorgen für ein sauberes und attraktives Naherholungsgebiet.

 

Abwasseraufbereitung künftig in Hanau:

Im Oktober 2022 wird mitgeteilt, daß das Abwasser aus Bischofsheim ab 2025 nicht mehr in der Kläranlage in Frankfurt aufbereitet werden soll, sondern in die in Hanau. Dadurch lassen sich bis zu 500.000 Euro jährlich sparen. Dazu ist es notwendig, eine neue Druckleitung vom Pumpwerk in Bischofsheim nach Dörnigheim zu verlegen. Die Maßnahme soll 2023 beginnen. Die Verlegung der neuen Druckleitung erfolgt im Wesentlichen aufgrabungsfrei mit verschiedenen Vortriebsverfahren und außerhalb der Bebauung. Um das Verfahren zu nutzen, braucht es Start- und Zielgruben. Um diese einrichten zu können, müssen südlich der Bahntrasse in Bischofsheim und östlich des Höllsees in Dörnigheim Bäume gefällt werden.

 

Maintaler Abfallkalender für 2023 liegen vor:

Der Maintaler Abfallkalender mit allen Entsorgungsterminen für das Jahr 2023 liegt im November 2022 vor. Die Verteilung an alle Maintaler Privathaushalte übernimmt in diesem Jahr wieder die Jugendfeuerwehr.

 

 

 

Kinder

 

Eisbällchen

Eine mehr oder weniger große „Kleinigkeit“ sorgt im April 1989 für Stadtgespräch: Es sind die „Jumbo-Eisbällchen“ der einschlägigen Erfrischungssalons, die für Kinder zu teuer und zu unhandlich sind.

 

Kinderhort:

In Dörnigheim soll im Oktober 1989 ein neuer Kinderhort gebaut werden. Um an Landeszuschüsse zu kommen, muß ein Trägerverein das Projekt übernehmen. Die rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament beschließt im Januar 1990 die Gründung eines Trägervereins für den geplanten Kinderhort in Dörnigheim. Probleme bereitet dabei das neue Kindergartengesetz, das freie gegenüber öffentlichen Trägern finanziell benachteiligt. Vorgespräche wurden bereits mit der Montessori-Gesellschaft und der Dörnigheimer Kirchengemeinde über die Trägerschaft geführt. Doch die Suche nach einem Träger gestaltet sich auch jetzt äußerst schwierig.

 

Kinderbeauftragte:

Editha Kaudelka wird im Mai 1990 nicht nur Maintals erste Kinderbeauftragte, sondern ist überhaupt die erste Person im Rhein-Main-Gebiet, die ein solches Amt übernimmt. Editha Kaudelka leitete zuvor die Kita Eichendorffstraße und sieht sich nun als ein „Scharnier zwischen Kindern, Eltern und Stadtverwaltung. Einmal pro Woche bietet die Kinderbeauftragte eine Sprechstunde für Eltern und Kinder an. Die neue Kinderbeauftragte möchte Kindern Mut machen, sich Gehör und Geltung zu verschaffen.

Nachfolgerin für die Kinderbeauftragte wird 2009 die 41-jährige Monika Bött­cher. Sie ist im Elternbeirat der Dörnigheimer Kita Wingertstraße tätig und versteht sich in ihrer neuen Position als Bindeglied zwischen Kindern und Politik. Die Interessen der Mädchen und Jungen vertritt sie gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, sprich gegenüber den Stadtverordneten und dem Magistrat. Außerdem hält Monika Böttcher Sprechstunden ab, um zu erfahren, wo den Kindern der Schuh drückt.

 

Ferienspiele:

Ferienspiele führt die Stadt schon lange durch. „Mini-Maintal - Kinder lernen ihre Stadt kennen“ lautete das Motto der zweiwöchigen Ferienspiele im August 1993. Auf dem Spielgelände an der Goethestraße in Bischofsheim trafen sich täglich rund 210 Kinder, um sich ihre eigene kleine Stadt aus Holzhütten zu bauen. Hier gab es alles, was die „Großen“ auch so haben: Ein Café, eine Feuerwehr, Radiostation, Zeitungsredaktion, Theatergruppe und Detektive.

Ein beliebtes Spielzeug bei den Ferienspielen und auch sonst auf den Kinderspielplätzen ist „Tucky-Tuck“, ein bunter alter Kleinbus mit vielen Spielgeräten. Aber 1994 ist es am Ende.

Zunächst streichen CDU und Freie Maintaler die notwendigen Beschaffungskosten für einen Ersatz des maroden Spielmobils, dann richten die Freien Maintaler ein Spendenkonto für eine neues Tucky-Tuck ein. Einige tausend Mark kommen zusammen, der Rest - so wollen es die FM - soll denn doch im städtischen Haushalt bereitgestellt werden, der im Februar 1995 verabschiedet wird.

 

Neues Kinder- und Jugendhaus:

Für den Neubau eines Kinder- und Jugendhauses wird im Dezember 2008 ein Neubau auf dem Parkplatz nahe der Kästnerschule beschlossen. Das Quartier „Rechts vom Kreuzstein“ soll dadurch aufgewertet werden. Der Kreis als Schulträger und Besitzer des Grundstücks hat bereits grünes Licht gegeben, und beim Land Hessen, das sich zu zwei Dritteln an den Baukosten beteiligt, sind 2,3 Millionen Euro als Fördermittel beantragt. Erste Finanzmittel werden auch in Maintal in den Haushalt eingestellt.

Der erste Spatenstich wird aber erst t im Juli 2010 vorgenommen. Für den Betrieb des neuen Kinder- und Jugendhauses hat sich ein Trägerver­ein gegründet. Diesem gehören Bürgermeister Erhard Rohrbach, Peter Stahr von der Familienberatungsstelle „Welle“, Heidrun Barnikol-Veit, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend, Marc Becker vom Turnier-Tanz-Club „Forts Nova“, Petra Ruppert von der Turnerschaft Bischofsheim und Julia Kappler von der benachbarten Erich-Kästner-Schule an.

Am 3. September 2011 erfolgt die offizielle Eröffnung des neuen Hauses. Zur Einweihungsfeier kommen Hunderte von Besuchern. Das neue Angebot für den Nachwuchs wird sehr gut angenommen. Rund 2,3 Millionen Euro hat der Bau insgesamt gekostet. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf ein Drittel, zwei Drittel übernehmen Land und Bund.

Nachdem der Verein „Offene Kinder- und Jugendarbeit Bischofsheim“, der seit der Öffnung des Kinder- und Jugendhauses tätig war, beschlossen hatte, die Trägerschaft aufzugeben, mußte dringend ein Nachfolger gefunden werden. Das Konzept des Vereins „Welle“ wird abgelehnt. Die Stadtverordneten beschließen, daß zukünftig die Trägerschaft des Kinder- und Jugendhauses Bischofsheim in den Händen der Stadt Maintal liegen soll. Die Befürworter einer Übernahme durch die Stadt sehen in erster Linie Synergieeffekte mit dem Dörnigheimer Kinderclub. Anfang Dezember 2013 kann die Stadt aber den Dörnigheimer Sozialarbeiter Sebastian Schmidt als neuen Leiter präsentieren.

Das Kinder- und Jugendhaus wird von durchschnittlich 80 Jugendlichen am Tag genutzt. Damit bei diesen sommerlichen Temperaturen auch der kleine Garten auf der Rückseite des Gebäudes mehr zum Verweilen einlädt, macht das Kinder- und Jugendhaus auch in diesem Jahr wieder beim Freiwilligentag der Stadt im Juni 2018 mit. Sie wollen die Sitzbänke renovieren und neues Holz für die Sitzflächen einbauen.. Auch die drei vorhandenen Hochbeet-Kästen sollen durch einen Anstrich wieder hübsch gemacht und mit Kräutern bepflanzt werden. Und den Rasen wollen sie mähen.

 

„Leon-Hilfe-Inseln“ starten in Maintal:

Das Präventionsprojekt „Leon-Hilfe-Inseln“, das vom hessischen Landeskriminalamt initiiert wurde, wird nun auch von der Stadt Maintal umgesetzt. Kinder, die sich in einer Notsituation befinden, sollen in gekennzeichneten Anlaufstellen sichere Hilfe erhalten. Ein gelber Aufkleber mit der Symbolfigur des Kinderkommissars Leon zeigt ab April 2012 den Kindern, welche öffentlichen Institutionen wie Schulen und Kitas oder welche Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe sichere Hilfe und Schutz bieten.

 

Kinder- und Jugendfarm:

Auf dem Gelände einer früheren Kleingartenanlage nördlich des Hochstädter Sportplatzes

haben Eltern im Jahre 2012 eine Kinder- und Jugendfarm gegründet, eine Kombination aus Abenteuerspielplatz und Bauernhof. Der offene Farmbetrieb läuft bis Ende November immer mittwochs, freitags und sonntags von 15 Uhr bis 17 Uhr. Im Dezember und Januar macht der Farmbetrieb Winterpause.

Aber ein Verein hat natürlich immer das Problem, daß sich Menschen finden müssen, die die Sache in die Hand nehmen. In diesem Fall kommt noch hinzu, daß die Kinder ja einmal groß werden und dann auch die Eltern kein Interesse mehr haben. So entgeht schon im März 2014 der Trägerverein knapp dem frühzeitigen Aus. Denn die Gründerin und Erste Vorsitzende Cynthia Mosig hatte einige Wochen zuvor ihr Amt zur Verfügung gestellt. Doch es gelingt, einen neuen Vorstand aufzustellen: Das Amt der Ersten Vorsitzenden übernimmt Diplom- Sozialpädagogin Wally Vida-Pedd.

Seit 2016 bietet Die Kinder- und Jugendfarm ein einwöchiges Ferienprogramm an, in dem das Naturerlebnis im Mittelpunkt steht. Baumhäuser bauen, Kräuter und Gemüse säen und ernten, Insekten und Vögel beobachten, Feuer machen, Stockbrot backen, klettern, rumtoben, matschen – das Farmgelände eröffnet Kindern die Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Auch die Kräuterschnecke ist im Rahmen der Ferienspiele entstanden; darauf pflanzen die Kinder die verschiedensten Kräuter an, die dann genutzt werden können. Neu angeschafft werden soll auch ein Ofen zum Brotbacken. Und nicht zuletzt sollen in das Konzept künftig auch Tiere eingebunden werden. Mit Kaninchen oder Hühnern sollen die Kinder dann einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren erlernen. Begleitet werden sie dabei vom pädagogischen Team der Kinder- und Jugendfarm, das aus Erziehern, Sozial-, Erlebnis-, Umwelt- und Wildnispädagogen besteht.

Im Jahre 2021 wurde die Farm an die Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen und auch ein Toilettencontainer wurde installiert. Und natürlich wurde der Naturspielraum auch in Schuss gehalten. Im gleichen Jahr hat die Farm zusammen mit Seidenroth den Um­weltpreis des Main-Kinzig-Kreises gewonnen. Das Preisgeld von 5.000 Euro wird zum Großteil für den Baumschnitt verwendet. Zum traditionellen Kelterfest im Herbst 2022 wird es eine Jubiläumsfeier geben.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2022 stand das Fortbestehen wieder gewaltig auf der Kippe, denn der Verein fand erst auf den letzten Drücker neue Mitglieder für den Vorstand. Die bisherige 1. Vorsitzende Iris Kunde und auch die 2. Vorsitzende Karina Ignee räumten ihre Posten aus privaten Gründen und wegen der zeitlichen Belastung. Insgesamt 80 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile, viele davon sind jedoch nur passiv dabei. Erste Vorsitzende der Kinder- und Jugendfarm wurde Esther Hartenfeller, 2. Vorsitzender wurde Sebastian Schmidt

Kein Wunder also, dass die Hauptaufgabe des neuen Vorstands erst einmal sein wird, das so erfolgreiche Konzept weiterzuführen. Dazu zählt vor allem, das Gelände in Schuss zu halten und ausreichend Öffnungszeiten anzubieten. Dafür schafft die Kinder- und Jugendfarm eine 20-Stunden-Stelle, die mit einer pädagogischen Fachkraft besetzt wird. Bei strahlendem Sonnenschein wurden 2022 neun neue Obstbäume auf das Gelände der Kinder- und Jugendfarm gepflanzt. Bereits vor einigen Wochen hatte die Farm in diesem Zusammenhang nach Baumpaten gesucht.

 

Weltkindertag:

Der Tag wird in Maintal seit 1992 gefeiert. Er soll die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen und somit bei Jung und Alt noch bekannter machen. Im Jahre 2021 gab es eine Kinderolympiade und die Gewinner des Malwettbewerbs erhielten ihre Auszeichnung. An zehn Spielstationen konnten sich die Kleinen und Kleinsten unter anderem beim Eierlaufen, Dosenwerfen oder Weitwurf behaupten.  Die Jungen und Mädchen konnten außerdem zu Papier bringen, welche Spiel-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten sie sich in Maintal wünschen würden. Das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kinderfest mit vielen Aktionsständen und buntem Bühnenprogramm zieht normalerweise hunderte Besucher auf das Gelände auf dem Gelände des Brüder-Schönfeld-Hauses. Insgesamt 36 Bündnispartner tragen 2022 zum Gelingen des Festes bei. Traditionell spenden alle Verkaufsstände die Hälfte ihrer Gewinne anschließend an UNICEF Deutschland. So kamen im Jahre 2019 insgesamt 2.000 Euro für das UNICEF-Projekt „Nothilfe Jemen“ zusammen.

Beim Weltkindertag 2022 kamen rund 1.200 Euro zusammen. Spendenfreudig zeigten sich neben den Besucherinnen auch die teilnehmenden Vereine, Initiativen und Kitas, die einen Teil ihrer Verkaufserlöse für die UNICEF-Projekte „Mädchenbildung in Afghanistan“ und „Hungersnot in Afrika verhindern“ überwiesen haben. Ein großer Anteil kam dabei über den Verkauf durch den Elternverein der Kita Abenteuerland von gespendeten Bratwürsten und Brötchen zusammen. Die Stadt hat den Spendenbetrag gerne auf 2.000 Euro aufgerundet

 

Kotbeutelspebder auf dem Kinderspielplatz

Der Spielplatz im Eugen-Kaiser-Ring in Bischofsheim lädt als eine der wenigen direkt am Waldrand gelegenen Freizeitanlagen Kinder dazu ein, den Naturraum Wald spielerisch zu entdecken. Für Erstaunen und Unverständnis sorgen 2020 bei Anwohnern, die den Spielplatz regelmäßig besuchen, allerdings der Hundekoteimer und die Entnahmestelle für Hundekotbeutel, die inmitten der Spielgeräte steht. denn Hunde sind auf Maintaler Spielplätzen seit 2019 verboten. Die Stadt hat reagiert und die Behälter umgesetzt.

 

Kinderarztpraxis:

Die Kinderarztpraxis von Dr. Claudia Schramm in Dörnigheim führt 2019. Akutsprechstunden ein. Zweimal täglich – ausgenommen Mittwoch und Freitag – können Eltern während der einstündigen Sprechstunde mit ihrem kranken Kind ohne Termin vorstellig werden. Jedes Kind wird angeschaut. Bei ernsten Notfällen wie Atemnot oder akuten Blutungen wird natürlich sofort gehandelt.

Schon 2015 ergab eine Untersuchung der Versorgungssituation im Planungsbereich, dass die Auslastung ihrer Praxis bei 180 Prozent liegt. Zwar hat Schramm nach langem Ringen durch die Kassenärztliche Vereinigung eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt bekommen, die von Dr. Maja Schulze besetzt ist, aber auch die Zahl der Kinder ist weiter gestiegen.

Aber 2022 ist die Situation wieder untragbar: 320 Kinder an einem Montag. Um auf die Überlastung aufmerksam zu machen, hat die Ärztin mit ihrer Praxis am Mittwoch am landesweiten Protesttag der Kassenärztliche Vereinigung Hessen teilgenommen, um gegen die Politik von FDP, SPD und Grünen sowie des GKV-Spitzenverbands zu demonstrieren. In Maintal gibt es eine weitere Kinderarzt- Praxis, die allerdings keine neuen Patienten aufnimmt 

 

Mädchentag:

Zum Mädchentag am 5. März findet 2018 im Kinderclub in Dörnigheim um 11 Uhr eine Spray-Aktion für Mädchen statt. Am 13. März können junge Frauen zwischen zehn und 25 Jahren um 14 Uhr in der Maintal-Halle zu Pfeil und Bogen greifen.

 

Welt-Down-Syndrom-Tag:

Susanne Gabler, deren Sohn Constantin Trisomie 21 hat, nahm bei dem Videoprojekt einer Elterninitiative zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März 2019 teil Vor etwa vier Wochen ist die Familie Gabler dafür von Dörnigheim ins westfälische Ibbenbüren gereist und hat dort eine riesige Party gefeiert. 130 Kinder und Jugendliche - mit Down-Syndrom und ohne - haben sich dort getroffen, einander kennengelernt und zusammen gefeiert.

 

Flugzeugspielplatz:

Der Flugzeugspielplatz in der Goethestraße in Bischofsheim erhält 2021 drei neue Spielgeräte: Im nördlichen Bereich des Spielplatzes entstehen nach den Wünschen der Kinder ein neuer Kletterwürfel, ein moderner Spielturm und ein Bodentrampolin. Die Maßnahmen kosteten rund 60.000 Euro. Die Maßnahmen sind ein Teil des städtischen Spielflächenentwicklungsplanes, dem Ende 2019 ein Beteiligungsworkshop von rund 40 Kindern aus allen Stadtteilen vorausgegangen war. Bei der Befragung wurde schnell klar, was den Kindern in Maintal fehlt: ein bisschen Abenteuer, eine gewisse Unordnung, Platz für Spontanität und viel Bewegung. - Ab 2022 gibt es auf dem Brüder-Grimm-Spielplatz in der Bahnhofstraße ein neues inklusives Kletter­gerüst, ein 13 Meter lange und 2,5 Meter hohe Spielgerät. Der Kletterparcours schließt sich direkt an die beliebte große Kletterpyramide ans.

 

Beirat kinderfreundliche Stadt:

Für den Beirat kinderfreundliche Stadt Maintal sucht die Stadt Maintal 2021 drei neue Mitglieder. Der Beirat vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Maintal unter anderem bei Planungs- und Entscheidungsprozessen sowie anderen grundsätzlichen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen. Der Beirat hat die Aufgabe, den Magistrat in Fragen der Kinder- und Jugendhilfeplanung durch fachkundige Stellungnahmen, Anträge sowie Beschlüsse zu unterstützen, um die Stadtentwicklung noch kinderfreundlicher zu gestalten.

 

Kinder- und Jugendbüro:

Ab Juli 2021 haben alle Kinder und Jugendlichen in Maintal eine feste Anlaufstelle im Rathaus: das Kinder- und Jugendbüro. Hier können sie Kritik, Wünsche und Ideen rund um das Leben in Maintal loswerden. Mit dem neuen Angebot möchte Stadt noch kinder- und jugendfreundlicher werden und ein wesentliches Kriterium erfüllen, um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ zu erhalten. Zu den Aufgaben des Kinder- und Jugendbüros gehört, über die Kinderrechte zu informieren und sie stetig bekannter zu machen. Zudem wird das Kinder- und Jugendbüro Beteiligungsprojekte etwa im Zusammenhang mit der Neugestaltung von Spielplätzen und den jährlichen Weltkindertag organisieren. Vor allein aber sollen Kinder und Jugendliche eine niedrig­schwellige Anlaufstelle haben und sich unkompliziert an die Verwal­tung wenden können, wenn sie Probleme haben oder Verbesserungsbedarfe für ihr Leben in der Stadt sehen. en.

Kinder, die nach Maintal ziehen, erhalten ab November 2022 bei ihrer Anmeldung im Stadtladen eine Tasche mit Informationen über interessante Angebote in Maintal und zu den UN-Kinderrechten Neu-Maintaler sowie ihre Eltern erhalten mit dem Zuzugspaket kindgerechte Informationen und Hinweise auf Angebote für Kinder- und Jugendliche in Maintal, aber auch zu Unterstützungsmöglichkeiten für besondere Lebenslagen.

 

Kinderclub und Bonis Treff:

Der Kinderclub im Brüder-Schönfeld Haus gibt es seit 1990. Das Angebot im Kinderclub und Bonis Treff umfasst 2021 wieder Tischtennis oder Billard, UNO oder Monopoly sowie die wöchentlich stattfindenden Koch-, Spiele-, Mädchen- und Jungengruppen. Seit 2022 gibt es im Kinderclub und Bonis Treff Angebote ausschließlich für Mädchen. Es gibt einen Raum, in dem die Mädchen unter sich sind und ihre Interessen ausleben können. Der Mädchentreff für Zehn bis 15-Jährige findet immer mittwochs von 14.30 bis 17 Uhr statt. Der Mädchenabend für 14- bis 22-Jährige findet immer montags von 17.30 bis 21 Uhr statt.  Am Samstag, 26. November 2022 öffnet das Haus seine Türen für ein großes Tischkicker-Turnier, betreut durch den elffachen Weltmeister Chris Marks. Es gibt aber auch eine chronologische Fotoausstellung von der Entstehung der Räumlichkeiten über die Kinder- und Jugendfreizeiten bis hin zu den Tagesangeboten und Ausflügen der letzten 32 Jahre.

Im Rahmen der Maintaler Frauenwochen hat der Kinderclub Dörnigheim im April 2022 einen Schnupperkurs im Bogenschießen für Mädchen durchgeführt. Damit die Mädchen professionell angeleitet werden, konnte Petra Heimbeck als Trainerin nach Maintal geholt werden. Die mehrfache Deutsche Meisterin hat viele Jahre Kinder trainiert und leitet heute Bogenschieß-AGs an Schulen. Der Maintaler Verein SG Tell Hochstadt-Dörnigheim stellte für den Schnupperkurs seine Trainingsstätte in der Maintal-Halle zur Verfügung und sorgte für die Zielscheiben.

Im Jahre 2022 gab es beim Spielfest drei Hüpfburgen und Mitmachaktionen (Stofftaschen bemalen, Luftballons modellieren, Riesenseifenblasen zaubern, mit Pfeil und Bogen schießen)

Außerdem gab es vielseitige Spiel- und Bastelangebote und eine Goldsuche, welche die Kita „Abenteuerland“ anbot. Auch das Team des städtischen Fachdienstes „Kinder- und Familienfreundliche Kommune“ präsentierte sich mit einem Kinderrechte-Glücksrad.

Auf der Bühne sorgte die Rock'n'Roll-Band „Ral And His Lost Ones“ für die musikalische Unterhaltung. Außerdem trat die Schülerband der Jugend-Musik- und Kunstschule Maintal e.V. auf. Ergänzt wurde das Bühnenprogramm durch eine Tanzdarbietung der Hip-Hop-Tanzgruppe des TTC Fortis Nova Dörnigheim und den Auftritt des Unterhaltungskünstlers Chriss Breuning, der die Zuschauer mit Jonglage, Magie und Balanceakten verzauberte.

Der Sozialpädagoge Mathias Zittlau hat sein Netzwerk aktiviert und im Dezember 2022 zum Tag der offenen Türe die „Ehemaligen“ eingeladen. Und die sind gerne und zahlreich gekommen, um das 30-jährige Bestehen „ihres“ Klubs gemeinsam mit den ehemaligen Jugendfreunden zu feiern. Einige der „harten Jungs“ amüsieren sich über die alten Foto- und Filmaufnahmen. Sie begrüßen sich mit Umarmungen und Handschlag. Viele der Ehemaligen gingen auf die benachbarte Werner-von-Siemens-Schule und wohnten in der Nachbarschaft. Nachmittags waren sie im Bonis Treff. Die Eltern wussten ihre Kinder, vor allem die Mädchen, „weg von der Straße“, und die wiederum fanden es klasse. So manche Freundschaft, die hier entstanden ist, hält bis heute.

 

Maintal erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune

Die Stadt Maintal ist im Januar 2022 als siebte hessische Kommune mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Damit würdigt der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat.

 

Belange der Kinder stärker berücksichtigen:

Für Monika Böttcher war es im Februar 2022 selbstverständlich, den Kinderpolitischen Zwischenruf des Vereins „Kinderfreundliche Kommune" gemeinsam mit weiteren Amtskollegen zu unterzeichnen. 35 (Ober-)Bürgermeister aus Städten und Gemeinden, die am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teilnehmen, fordern darin dazu auf, die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt in den Blick zu nehmen.

Infos zu Ukraine-Krieg für Kinder:

Um eine kindgerechte Information zum Ukraine-Krieg zu gewährleisten, hat die Stadt Maintal im April 2022 ihre Hilfe- und Beratungsseite auf der städtischen Homepage ergänzt. Als ausgezeichnete Kinderfreundliche Kommune setzt sich die Stadt Maintal für die lokale Umsetzung der UN-Kinderrechte ein. Eltern, Kinder und Jugendliche finden hier jetzt eine Sammlung von Informationsquellen und Orientierungshilfen zum altersgerechten Umgang mit Ängsten und Sorgen.

 

Mädchen nehmen an einer Graffiti-Aktion teil:

Im Rahmen eines Graffiti-Workshops anlässlich der Maintaler Frauenwochen 2022 gestalteten die Mädchen der städtischen Jugendzentren einen Spielcontainer. Neun Mädchen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren aus den beiden städtischen Jugendzentren Kinderclub Dörnigheim sowie Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim trafen sich zu einem besonderen Erlebnis. Unter professioneller Anleitung von Timm Fleckenstein, einem Street Art-Künstler aus dem Raum Frankfurt, bekamen die Mädchen einen Einblick in die Kunst des Graffitisprayens. Die Teilnehmerinnen lernten die Grundarten des Graffiti-Schriftzugs und die verschiedenen Elemente kennen. An einem Spielcontainer vor dem Kinderclub durften sie das Gelernte direkt umsetzen und sich ausprobieren.

 

Mädchentag („Girls' Day“):

Mädchen in Kontakt mit Berufen zu bringen, in denen Frauen statistisch gesehen unterrepräsentiert sind - das ist die Idee des Girls' Day. An dem jährlichen Aktionstag am 28. April 2022 besuchen Schülerinnen ab Klasse 5 Betriebe, in denen noch immer vorwiegend von Männern ausgeübte Berufe dominieren. Ziel ist, dass die Mädchen ihre Perspektive weiten und ihre individuellen Stärken und Talente entdecken.  Sie können die Aufgaben und den Arbeitsalltag in Autohäusern, in Kfz-Werkstätten, sowie in der Lackiererei des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof kennenlernen. Die Stadt Maintal beteiligt sich seit vielen Jahren an diesem Zukunftstag für Mädchen.

 

Große Fete im Kinder- und Jugendhaus:

Mit einem Jahr Verspätung feiert das Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim am Samstag, 17. September 2022, sein zehnjähriges Bestehen. Zwischen 13.30 und 20 Uhr warten viele Spiel- und Spaßangebote, Live-Musik und ein Graffiti-Künstler auf die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien. Für das leibliche Wohl sorgt ein Foodtruck mit Pommes und Burgern, es gibt Kaffee und Kuchen. An der Cocktailbar können zudem der legendäre „Kijurinha“ und ein Jubiläum-Überraschungs­cocktail probiert werden

Neben einer Führung durch das Haus, bei der Sebastian Schmidt vom Team auch mal aus dem Nähkästchen plauderte, konnten Jugendliche ihre Ausdauer beim Bullriding unter Beweis stellen, ihre Kraft am Boxautomaten messen oder sich auf der Hüpfburg vergnügen. Die Fußballfans kamen beim Torwandschießen mit Schussradar und bei einem Fußballturnier auf ihre Kosten.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte unter anderem die eigens für diesen Anlaß von Mitarbeiter Peter Lenz gegründete Rockband „Escape Goats“. Ebenso vertreten war die Maintaler Jugend-Musik- und Kunstschule e.V., die in den Räumen des Kinder- und Jugendhauses regelmäßig Musikunterricht anbietet. Ein Graffiti-Workshop bot zudem die Möglichkeit, sich kreativ auszuprobieren.

 

Beratungsbedarf für Kinder und Jugendliche:

Nach der Corona-Pandemie besteht 2022 in den Kinder- und Jugendhäusern höherer Bedarf an Beratung durch die Sozialpädagogen. Gerade die Älteren fragen immer, ob wir länger öffnen können, weil sie jetzt in der kalten Jahreszeit abends nicht wissen, wo sie sonst hin sollen“, berichtet Sebastian Schmidt vom Team des Bischofsheimer Kinder- und Jugendhauses.

„Zusätzlich stehen gerade viele Einzelgespräche zu Themen wie Schule und Ausbildung an, die zusätzlich Personal binden“, sagt Sebastian Schmidt. Einige Jugendliche seien nach Corona in ein Loch gefallen und hätten keine Perspektive auf eine Ausbildung. Selbst die Suche nach Praktikumsplätzen gestalte sich schwierig.

Doch das sind nicht die einzigen Probleme, bei denen die Sozialpädagogen gefragt sind. Auch die Maintaler Schulen melden einen höheren Bedarf an. An der Albert-Einstein-Schule veranstaltet das Jugendarbeitsteam zum Beispiel regelmäßig Projekttage zum Thema soziales Lernen. Dabei geht es genau um die Themen, die während der zwei Jahre Distanzunterricht zu kurz gekommen sind, die den Kindern und Jugendlichen aber helfen, mit Leistungsdruck und persönlichen Krisen umzugehen. Auch die Erich-Kästner-Schule setzt mit ihrem Programm „Coole Kids“ auf die Kompetenz aus den Kinder- und Jugendhäusern.

 

Weitere Spielgeräte den Waldspielplatz in Hochstadt:

Auf dem Waldspielplatz in Hochstadt hat sich 2022 Einiges getan. Dazu waren im Vorfeld jene gefragt, ihre Ideen zu äußern, die den Waldspielplatz gerne besuchen. In der Folge wurde der große bunte Spielturm, bestehend aus zwei Spieltürmen, in Abstimmung mit dem Hersteller um einen weiteren Turm und zahlreiche neue Spielmöglichkeiten erweitert. Die Anlage bietet nun zusätzlich eine höhere und schnellere Rutsche, eine zweite Brücke, sowie diverse Auf- und Abgänge wie eine Leiter- und eine Feuerwehrleiter. Zusätzlich wurde der Spielturm für kleinere Kinder im Sandbereich durch einen modernen Spielturm aus Robinienholz ersetzt. Er bietet Möglichkeiten des Aufenthalts unter dem Podest, sowie verschiedene Auf- und Abgänge in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.

 

 

Kindertagesstätten

 

Kindertagestätten allgemein

 

Im Juli 1985 wird ein Kindergarten-Entwicklungsplan für Maintal vorgelegt. Er wird zur Diskussionsgrundlage für die Erziehungsarbeit in dieser Stadt. Schon 2011 wird festgestellt, daß es an Erziehern und Kita-Plätzen fehlt. Die Stadt Maintal benötigt 405 Plätze für die U 3-Betreuung, nur 226 stehen nach den Sommerferien zur Verfügung. Auch Kindergartenplätze sind rar. Vor allem in Bischofsheim sind die Eltern oft vergeblich auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihre Kleinen. Von 2013 bis 2018 wurden 62 U 3- sowie rund 180 Kita-Plätze geschaffen. Die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Familie und Jugend der Stadt Maintal, Heidrun Barnikol-Veit, schilderte im März 2018 die aktuelle Situation. Im U 3-Bereich eine Betreuungsquote von 35 Prozent, lange Wartelisten; bei den Kita-Plätzen für die Drei- bis Sechsjährigen eine Quote von 97 Prozent.

 

Die Ausschreibung der Mittagsverpflegung in den Kitas sei eine „Katastrophe“, sagten die

Fraktionen im Juli 2018 gegenüber dem Magistrat. Hauptkritikpunkt waren die vom Magistrat festgelegten Kriterien wie etwa die Entfernung der Produktionsstätte der Mahlzeiten zu den Kitas. Diesen Punkt hatte der Magistrat mit 30 Prozent für die Entscheidung gewichtet und dem Anbieter mit der kürzesten Anfahrt den Vorzug gegeben. Weitere Kriterien waren der Preis (50 Prozent) und Qualität (20 Prozent). Stattdessen hätte sich die Ausschreibung stärker an den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren müssen.

Der Stadtelternbeirat spricht sich bei den Zuschlagskriterien für eine stärkere Gewichtung der Qualität aus. Der Ausschuß beschloß 2019 dann unter anderem eine Änderung bei der Gewichtung der Zuschlagskriterien. So wird der Gesamtpreis nun mit 45 Prozent gewichtet (Magistratsvorlage: 50 Prozent), Qualität und Güte des Ernährungskonzepts mit 25 Prozent (Magistrat: 20 Prozent) sowie Qualität und Güte der eingesetzten Lebensmittel mit 25 und die Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz der Transportfahrzeuge mit fünf Prozent. Wegen vergaberechtlicher Bedenken wird ein Probeessen nicht Bestandteil der Vergabekriterien sein, ebenso wird es keine Probezeit für den Anbieter geben.

Um Chancen auf einen Zuschlag zu erhalten, muss der Anbieter zwei vegetarische und zwei nicht-vegetarische Musterspeisepläne für die Geltungsdauer von vier Wochen (20 Verpflegungstage) einreichen, in denen detailliert aufgelistet ist, an wie vielen Tagen es Fleisch-, Seefisch- beziehungsweise fleischlose Gerichte geben darf. Dabei sollen auch „weniger bekannte Lebensmittel“ wie Quinoa, Couscous, Bulgur sowie zum Beispiel Grünkern und Hirse als Bratlinge verwendet werden.

 

Für die Mitarbeiter der Stadt Maintal gilt die Neutralitätspflicht. Das bedeutet, es dürfen „keine sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbole getragen werden“, wie die Pressestelle erläutert. Dazu gehört das Tragen eines Kopftuchs. Im Jahre 2018 hat die Maintalerin Hoda Raho eine Online-Petition mit dem Titel „Kein Kopftuch-Verbot für Kita-Erzieherin“ gestartet. Darin plädiert sie dafür, diese Regelung abzuschaffen, „nicht aus der Sicht einer Mutter, Erzieherin oder Sozialarbeiterin, sondern aus Sicht einer Bürgerin“. Es geh ihr ebenfalls um die Akzeptanz der gesellschaftlichen Vielfalt. 

Die Qualität der Betreuung in der Kita hängt davon ab, wie viel qualifiziertes Fachpersonal die Stadt gewinnt. Dennoch hält die Stadt 2021 an einer Dienstanweisung aus dem Jahr 2018 fest, die Erzieherinnen das Tragen eines Kopftuchs untersagt. Die Anweisung basiert auf Paragraf 45 des Hessischen Beamtengesetzes, der Beamte dazu auffordert, „sich im Dienst politisch, weltanschaulich und religiös neutral zu verhalten“. Dies bezieht sich insbesondere auf „Kleidungsstücke, Symbole oder andere Merkmale (…), die objektiv geeignet sind, das Vertrauen in die Neutralität ihrer Amtsführung zu beeinträchtigen oder den politischen, religiösen oder weltanschaulichen Frieden zu gefährden“. Diese Neutralitätspflicht gilt in Maintal für alle Beschäftigten der Stadtverwaltung mit unmittelbarem Kundenkontakt.

Die Regelung ist aber auch in Maintal umstritten: Solange eine Erzieherin sich nicht missionarisch engagiert, sollte ein Kopftuch in der erzieherischen Arbeit keine Rolle spielen. Die Stadt als Arbeitgeberin hat ja zum Beispiel die Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag nicht über die Probezeit hinaus zu verlängern. In einer solchen Zeit kriegt man mit, ob jemand religiös fanatisch ist oder nicht

Das Arbeitsgericht in Offenbach hat der Klage im September 2019 in erster Instanz teilweise stattgegeben und es als erwiesen angesehen, dass die Neutralität einer städtischen Kita nicht durch das Tragen eines Kopftuchs beeinträchtigt wird. Gegen das Urteil hatte die Stadt Berufung eingelegt, die das Landesarbeitsgericht jedoch im November 2021 zurückgewiesen hat. Die Stadt ging 2022 in Kopftuch-Streit gegen muslimische Erzieherin sogar in Revision.

Aber 2023 hat sie doch eingelenkt.

 

Die Stadt Maintal folgt im Juni dem Beschluss der schwarz-grünen Landesregierung und macht in ihren Kindertagesbetreuungseinrichtungen ab 1. August 2018 die ersten sechs Stunden bei den Plätzen für Kinder ab drei Jahren gebührenfrei. Der Ganztagesplatz mit acht Stunden wird zukünftig 60 Euro kosten (bisher 240 Euro), für die verlängerte Öffnungszeit mit zehn Stunden werden Eltern 112 Euro (bisher: 280 Euro) aufbringen müssen.

 

Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie wollen die Maintaler Kitas Ende Juli 2020 wieder zum Regelbetrieb übergehen. Hierbei müssen jedoch Auflagen des Gesundheitsamtes erfüllt werden, um Kinder, Familien und Erzieher zu schützen. Gut dreieinhalb Monate mußten die meisten Eltern ihre Kinder zuhause betreuen– ohne Unterstützung der Großeltern, ohne Freizeitaktivitäten in Sportvereinen, ohne Spieleverabredungen, ohne Spielplatzbesuche. Die Hygieneregeln konnten erst einmal in der kleinen Gruppe der „Notbetreuungskinder“ eingeführt werden, die für alle weiteren Rückkehrer zu Vorbildern wurden.

 

Im Jahre 2020 wird eine Gehaltserhöhung in Kitas und Familienzentren beschlossen. Die Stadt Maintal steht unter Zugzwang. Die Nachbarn Hanau und Frankfurt haben es vorgemacht und erhöhen das Gehalt der Erzieher. Damit verschaffen sie sich einen klaren Vorteil im Kampf um Fachkräfte. Für eine weitere Verschärfung der Lage in Maintal sorgt die Tatsache, dass die Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen weniger verdienen, als die in den Fami­- lienzentren. Die Beschlussvorlage sieht daher vor, dass alle anerkannten Erzieher der Stadt Maintal finanziell gleichgestellt werden. Um ihrem besonderen Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht zu werden, erhalten die Familienzentren eine jährliche Zuwendung in Höhe von 110.000 Euro zur Durchführung besonderer Projekte.

 

Die Stadt hat bereits Ende November 2021 allen Familien kostenlose Lolli-Tests bereitgestellt, um alle rund 1.350 die Kinder zweimal pro Woche vor dem Besuch der Kita zu Hause zu testen. Aber den Einsatz mobiler Luftfilter in den städtischen Kindertagesstätten hat sie lange kategorisch ausgeschlossen, weil sie zu gefährlich für die Kinder seien. Im Januar 2022 hat die Stadt allerdings eingelenkt und die städtischen Kitas doch mit mobilen Luftfiltergeräten ausgestattet, die die Luft von Viren säubern und so Kinder und Personal vor einer Corona-Infektion schützen sollen. Diese Maßnahme hatte die Stadtverordnetenversammlung schon im März 2021 beschlossen.

 

Der Maintaler Präventionsrat mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und Polizei befasst sich regelmäßig mit den Elterntaxis, die sich täglich vor Schulen und Kitas stauen und die, Zufahrtsstraßen blockieren. Kinder steigen mitunter zur Fahrbahnseite aus und es folgen gefährliche Wendemanöver. Im März 2022 nahmen zusätzlich Vertreterinnen und Vertreter der Maintaler Schulen teil, um gemeinsam über Alternativen zum elterlichen Hol- und Bringservice zu beraten. Alternativen wie eine Hol- und Bringzone, ein Walking-Bus, bei dem Eltern ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad begleiten, entspannen die Verkehrslage und bedeuten mehr Sicherheit. Sie fördern auch die Selbständigkeit der Kinder und sind umweltfreundlicher.

 

Die Theaterpädagogin und Märchenerzählerin Sabine Schmitt hat im Juli 2022 Jungen und Mädchen aus den Maintaler Kitas am Mainufer mit ihren Erzählungen am Main begeistert.

Sie verzauberte an zwei Tagen mit ihrer Version des berühmten Grimm-Märchens „Der Froschkönig“ mehrere Kita-Gruppen. Sie erzählte nicht nur die bekannte Geschichte, sondern nahm die Kinder mit liebevoll gestalteten Requisiten mit auf eine fantasievolle Reise ins Land der Märchen.

 

 

 

Dörnigheim

 

Im Juli 1985 wird ein Kindergarten-Entwicklungsplan für Maintal vorgelegt. Er wird zur Diskussionsgrundlage für die Erziehungsarbeit in dieser Stadt. In Dörnigheim wird im Oktober 1985 ein neuer Kindergarten-Pavillon seiner Bestimmung übergeben. Maintal hat im August 1987 die Zusage des Landes Hessen, daß der Bau des Kinderhortes an der Schillerstraße finanziell unterstützt wird. Schon im September wird mit dem Bau des Kinderhortes begonnen, im Dezember ist Richtfest.  Der Kinderhort wird im September 1988 offiziell seiner Bestimmung übergeben.

 

Innerhalb von elf Tagen werden im Mai 1990 zwei Kindereinrichtungen in Dörnigheim zu Opfern von Brandstiftungen. Am Maifeiertag geht die Kindertagesstätte in der Wingertstraße in Flammen auf, und am 12. Mai brennt der Hort in der Siemensallee ab. Insgesamt entsteht ein Schaden in Millionenhöhe. Beide Einrichtungen in Dörnigheim werden erheblich zerstört. In der Wingertstraße war der gesamte Komplex nicht mehr zu retten.

Einer der Täter des ersten Brandes kann bereits kurz nach Ausbruch der Flammen festgenommen werden. Es handelt sich um einen 29-jährigen Wohnsitzlosen. Der Brandstifter in der Siemensallee wird im Juni festgenommen. Es handelt sich um einen 18-jährigen behinderten jungen Mann., der auf Anordnung des Haftrichters in Hanau in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert wird.

 

Bürgermeister Rohrbach öffnet am 1. April 1995 der private Kindergarten im Dörnigheimer Atriumbau an der Bonhoefferschule seine Pforten - dank massiver finanzieller Unterstützung der Stadt Maintal, die das Gebäude vom Main-Kinzig-Kreis für 530.000 Mark erwarb und weitere Sanierungskosten in erheblichem Umfang übernahm. Den größten Schritt auf dem Weg zur neuen Kita leistete aber der Eltern-Kind-Verein Dörnigheim: In über 2.000 Arbeitsstundenhaben die Aktiven die Räume kindgerecht hergerichtet.


Die verbliebenen Hortplätze in der  Kita Siemensallee sollen 2019 in Kitaplätze umgewandelt werden.

 

Kita Wingertstraße:

Ab Juli 2012 wird die Kita Wingertstraße für die U 3-Betreuung ausgebaut. Zunächst sollen zwölf Mädchen und Jungen aufgenommen werden. Für die Zukunft ist die Betreuung von insgesamt 24 Kindern zwischen zwei und drei Jahren vorgesehen.

Seit Anfang 2018 ist Peter Seibert in der Kita Wingertstraße angestellt, einer von aktuell zehn männlichen Erziehern in den zwölf Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Maintal. Nach seinem Abitur studierte der heute 34-Jährige Germanistik und Anglistik, während er parallel begann, als Journalist zu arbeiten. Nachdem er erste Erfahrungen als Handballtrainer sammelte, merkte er, dass ihm die Arbeit mit Kindern Spaß macht. 2014 begann er eine praxisintegrierte Teilzeitausbildung zum Erzieher über die Stadt Hanau.

Am Montag, dem 14. Dezember 2020 schmückte eine Kindergarten-Gruppe gemeinsam mit den Paten der Stadtleitbildgruppe einen Tannenbaum am „Rosengärtchen“ zwischen Karl-Leis-Straße und Fischergasse. Dabei wurde der Schmuck, der den Open-Air-Weihnachtsbaum ziert, von den Kindern selbst gebastelt: Engel aus Tannenzapfen, Sterne aus Glanzpapier, Bäumchen aus bunt angemalten Eisstielen und ausgeschnittene Schneeflocken wurden von den Kindergarten-Kindern fleißig an den Baum gehängt. Natürlich durften auch die klassischen Christbaum-Kugeln nicht fehlen.

 

Kita Eichendorffstraße

Die Kindertagesstätte Eichendorffstraße ist im August 202 um einige Räume gewachsen, vor allem hat sie nach Abschluss der Bauarbeiten nun Platz für eine zusätzliche Betreuungs­gruppe. Die Kita in der Eichendorffstraße bietet nun für bis zu 118 Kinder eine Betreuungsmöglichkeit. Räumlich erweitert wurde unter anderem auch der Bereich für die Mittagsverpflegung, was angesichts eines Anteils von weit über 80 Prozent der Kinder, die mittags in der Kita essen, ebenfalls notwendig war.

 

Familienzentrum Eichenheege:

Auf dem früheren Sportgelände der FC Germania 08 in der Dörnigheimer Eichenheege soll eine neue Kita mit sechs Gruppen für rund 120 Kinder entstehen. Im August 2018 stellten Magistrat und Planer das Konzept in einer gemeinsamen Sitzung von Sozial- sowie Ausschuss für Umwelt und Bau vor. Rund 4.000 Quadratmeter sind Grundstücksanteil für den Bau des „Hauses für Kinder und Familien“ einschließlich Außenanlagen, rund 1.900 Quadratmeter Gesamtnutzfläche für das zweigeschossige Gebäude mit sechs Gruppenräumen für je 25 U 3- und Ü 3-Kinder. Außerdem sollen Kleingruppenräume als Intensivräume entstehen, Schlaf- und Ruhe- ebenso wie Mehrzweckräume, und ein Kinderbistro für rund 150 Kinder nebst weiteren Räumlichkeiten. Im Erdgeschoss befinden sich neben Toiletten und Waschräumen die Gruppenräume für die sechszügige Einrichtung.

Die Besonderheit ist, daß hier auch ein Familienzentrum integriert werden soll. Hier ist seit Oktober 2019 auch der Servicestelle Kindertagespflege Maintal untergebracht werden, eine städtische Einrichtung, die derzeit im Bürgerhaus Bischofsheim angesiedelt ist. Außerdem soll zudem eine Familienbildungsstätte angesiedelt werden. Alles unter einem Dach, das gab es in dieser Form bisher in Hessen noch nicht

Ganze vier Arbeitstage dauert es im Jahre 2019, bis aus 16 Modulen hier der Rohbau des neuen städtischen Familienzentrums entsteht. Gut ein halbes Jahr nach Baubeginn ab 6. Januar 2020 die ersten Kinder in der Kita betreut. Seit Anfang Juli 2020 wurden alle zwei Wochen neue Kinder aufgenommen, um die Gruppen schrittweise aufzubauen. Das insgesamt neunköpfige Team rund um die Leiterin Elke Kächelein hat ordentlich Hand angelegt. Bei den Außenarbeiten halfen Eltern beim Anlegen von Hochbeeten und der Gestaltung der Außenanlagen.

Die Einweihung des Kinder- und Familienzentrums Eichenheege war Ende Mai. 2021. Trotz des angespannten Arbeitsmarkts sind genug Erzieherinnen und Erzieher an Bord, um alle sechs Kitagruppen voll zu belegen. Zum Willkommenskonzept gehört ein Willkommenscafé. Dadurch können neue Eltern in lockerer Atmosphäre andere Familien und die zukünftigen Erzieherinnen ihres Kindes kennenlernen. Die Kinder werden während der Eingewöhnung behutsam mit der pädagogischen Fachkraft als weitere Bezugsperson vertraut gemacht. Die. Eltern haben damit die Möglichkeit, das Haus kennenzulernen. Sie erfahren Wissenswertes über die pädagogische Arbeit, können sich mit anderen Eltern in der gleichen Situation austauschen, lernen die Erzieherinnen und Räumlichkeiten kennen und können offene Fragen klären.

Danach folgen Schnuppertage und Erstgespräch als weitere Schritte, um den Übergang von der Familie in die Kita weicher zu gestalten. Im Juli 2022 konnte man endlich gemeinsam das erste Sommerfest im Dörnigheimer Kinder- und Familienzentrum Eichenheege feiern.

Ein Nähprojekt im Kinder- und Familienzentrum Eichenheege ermöglicht 2021 nach der langen Zeit der Distanz Begegnungen und soziales Miteinander. Das Motto lautet „In Nähe Vielfalt gestalten“ und vereint unterschiedliche Ziele. In erster Linie geht es darum, Fähigkeiten und Fertigkeiten rund um das Nähen zu vermitteln und weiterzuentwickeln. „Über das Nähen hinaus wollen wir außerdem Nähe herstellen. Dabei spielen Herkunft, sozialer Status und die Sprache erstmal keine Rolle“, sagt Born.

 

Integrative Kita:

Die heftigen Diskussionen um die Zukunft der Integrativen Kita in der Hermann-Löns-Straße, der Kita Zauberwald, sind nun Vergangenheit. Die Stadt Maintal und die Vertreter des Behinderten-Werks Main-Kinzig, das Träger der Kita ist, einigen sich im Januar 2010 auf die Finanzierung für das Jahr 2010 und kündigen für den Sommer einen neuen Vertrag an. Die Stadt wollte den bisherigen jährlichen Zuschuß für die Kita in Höhe von 275.000 Euro langsam senken. Im Sommer einigen sich Stadt und Behinderten-Werk dann darauf, daß in der Integrativen Kita zukünftig auch U 3-Betreuung angeboten wird.

Im Dezember 2018 war in der Kita Zauberwald die Einweihung der neuen Hochebene im Gruppenraum der „Moosmutzel“. Ein symbolisches rotes Band zierte das bespielbare Holzkunstwerk, das am Sonntagnachmittag nach offizieller Freigabe von den Kindern erobert werden durfte.

Im Oktober 2022 hat die Verkehrswacht Hanau/Gelnhausen in der Kita Zauberwald einen Rollstuhl-Parcours aufgebaut, auf dem sich Groß und Klein selbst auf zwei Rädern probieren konnten. Hauptpunkt des offiziellen Programms war der Besuch von Bürgermeisterin Monika Böttcher. Sie überreichte den Kindern der vom Behinderten-Werk Main-Kinzig getragenen Kita Zauberwald eine Lego-Rampe. Aus insgesamt tausend bunten Stecksteinen hatten Kinder und Erwachsene im Familienzentrum Eichenheege eine Rampe gebaut, mit der Rollstuhlfahrer Stufen überwinden können. Dieser erste „Tag der Inklusion“ trug allerdings nur nach außen, was das Kinder- und Familienzentrum seit jeher lebt: alle Kinder aufzunehmen, zu begleiten und zu fördern – ungeachtet einer Behinderung.

 

 

Bischofsheim

 

In Bischofsheim wird im Februar 1989 der Verein „Familienzentrum Maintal“ gegründet. Die Gründungsmitglieder sind ausschließlich Frauen, die auf privater Grundlage Kleinkinder in der Rhönstraße 20 betreuen. Im Oktober 1991 platzt Maintals Familienzentrum aus allen Nähten, es werden Büro- oder Ladenräume gesucht. Im Februar 2011 schließt nach 22 Jahren das Familienzentrum seine Türen. In den vergangenen Jahren nutzten immer weniger Väter und Mütter das Angebot, da sie früher in den Beruf zurückkehren und für ihre Kinder eine Ganztagsbetreuung benötigen.

 

Kita Schillerstraße

Umfangreiche Baumaßnahmen finden im Februar 2014 im Familienzentrum Schillerstraße statt. Dort läuft der Ausbau der U 3-Betreuung. Um künftig auch Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten zu können, wird das so genannte „Rote Haus“ erweitert. Parallel laufen Sanierungsmaßnahmen im „Blauen Haus“, nachdem in dem Gebäude Schimmelbefall festgestellt wurde

Im Familienzentrum Schillerstraße sind im April 2022 fünf bunte Hühner eingezogen. Möglich gemacht hat dies der Hühnerhof Lütt aus Seligenstadt. Dort gibt es seit zehn Jahren das Projekt „Rent a Huhn“. Beim Aufbau des Hühnerhauses packten die Kinder tatkräftig mit an. Seitdem sind die Kinder total begeistert von den Hühnern. Am meisten Spaß haben die Kinder daran, sich im Gehege aufzuhalten und die Hühner zu streicheln oder auf den Arm zu nehmen.

 

Kita Gänsseestraße:

Im Rahmen des Ausbaus der U 3-Betreuung entsteht ab April 2010 an der Kita Gänssee­straße ein Erweiterungsbau. Dessen Richtfest wird im April gefeiert, die Arbeiten sind im September abgeschlossen. Im Dezember folgt die offizielle Einweihung. Zwei neue Gruppen mit jeweils zehn Kindern unter drei Jahren können in der Bischofsheimer Einrichtung nun betreut werden. Außerdem entsteht eine altersübergreifende Gruppe für 15 Mädchen und Jungen bis sechs Jahre. Der Ausbau der Kita kostet bis Dezember 2010 die Stadt Maintal etwa 512.000 Euro.

Die Kita Gänsseestraße ist 2018 Maintals erste Kinderrechte-Kita und eine von hessenweit zehn Betreuungseinrichtungen, die an dem Modellprojekt „Kinderrechte“ teilgenommen haben. Der Startschuss fiel Anfang des Jahres, Anfang Dezember nahm Einrichtungsleiterin Anke Marburger in Gießen das Zertifikat entgegen. Aber Kinderrechte begleiten den pädagogischen Alltag schon eine ganze Weile. Der Weg zu gelebten Kinderrechten führte über fünf Module. Da geht es zunächst um die individuelle Auseinandersetzung der Erzieher mit eigenen Erfahrungen und Haltungen zum Thema, aber auch darum, wie sich die Rechte kindgerecht im Kita-Alltag bearbeiten und vermitteln lassen. In einem nächsten Schritt ging es darum, die Eltern mit ins Boot zu holen, zu informieren, Fragen zu beantworten.

Abschließenden Arbeiten im Zuge von Sanierung und Neugestaltung des Außengelände finden 2019 statt. Im ersten Bauabschnitt wird 2022 die Hausmeisterwohnung umgebaut, außerdem wird der ehemalige Innenhof zu einem Innenraum. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen, jetzt beginnt man mit dem Innenbereich. Dann folgen im zweiten Bauabschnitt die Ertüchtigung des Brandschutzes und schließlich der Umzug in die neuen Räume.

 

Kita Vilbeler Straße:

Di Kita wurde auf der Buchmesse 2019 das Gütesiegel „Buchkindergarten“ verliehen. Seit vielen Jahren zählt Sprachbegleitung und -bildung zu den Schwerpunkten ihrer pädagogischen Arbeit, seit 2017 ist die Kita zudem „Sprachkita“. Andrea Ortmann berät und unterstützt als Sprachexpertin für ganzheitliche alltagsintegrierte Sprachbildung für Kinder bis sechs Jahre. Herzstück und Lieblingsraum von Andrea Ortmann ist die liebevoll eingerichtete Bibliothek der Kita. Bücher und eine ansprechende Einrichtung laden ein, sich mit einem Buch aus dem Kinderregal zurückzuziehen oder eine Geschichte mit der Towiebox zu hören.

Das Ausleihen übers Wochenende macht die Rucksackbibliothek möglich; die Kinder unterzeichnen mit Fingerabdruck für Bücher, die sie in einen dafür bereitgestellten Kinderrucksack packen dürfen. Die Kinder erzählen dann die Geschichte in eigenen Worten. Hierfür laden Spieltiere, Plüschfiguren und andere Materialien ein. Sehr gerne gestaltet Andrea Ortmann mit den Kindern eigene Bücher.

Das „Haus der kleinen Forscher“ wurde 2006 in Berlin mit Unterstützung des Bildungsministeriums und Vertretern der Wirtschaft ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, bundesweit die frühkindliche Bildung für Mädchen und Jungen im Bereich Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Die Kita erhielt kürzlich 2022 diese Auszeichnung zur nachhaltigen Qualifizierung der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte und zur Zertifizierung der Kitas und Grundschulen.

 

Familienzentrum Uhlandstraße:

Ein Wasserschaden ereignete sich Ende 2011. Er führte zu einer massiven Schimmelbildung. Bereits Anfang März 2012 ziehen die ersten beiden Kita-Gruppen in das erst im September 2011 eröffnete Kinder- und Jugendhaus um.

Das Familienzentrum Uhlandstraße hat es im März 2018 beim Deutschen Kita-Preis unter 1.400 Bewerbern bis in die Finalrunde unter die besten zehn Kitas geschafft. Zwei Tage lang führt eine Frau von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und ein Mann vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung ausführliche Gespräche mit Eltern, dem Team, der Leitung und natürlich mit den Kindern. Sie werden die Kinder beim Spielen beobachten, in der Gruppe und den Tagesablauf.

Das Kita-Team belegte den ersten Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und kann sich über 25.000 Euro freuen. Überreicht wurden die Preise durch Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Elke Büdenbender. Die Preisverleihung wollte sich auch Bürgermeisterin Monika Böttcher nicht entgehen lassen und reiste mit dem Zug in die Bundeshauptstadt. Der Kita-Preis sei eine „tolle Anerkennung“ für die im Familienzentrum geleistete Arbeit. In zwei Kategorien, „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung“, wurde der Kita-Preis vergeben. Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat man sich für ein neues Maskottchen entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Adler. Als besonderes Geschenk durften die Kinder des Familienzentrums nun über den Namen des kleinen Adlers bestimmen. Die Mädchen und Jungen entschieden sich per Abstimmung für den Namen „Fred­die“ und bekamen jeweils ein kleines Exemplar des Maskottchens geschenkt. Zusätzlich zu den kleinen Stofftieren erhielt jedes Kind der Kita auch eine Medaille. Der Hessische Rundfunk widmet der Maintaler Einrichtung einen Beitrag in seiner „Hessenschau“. Ein Schild in der Kita informiert über die Auszeichnung.

Mit dem Geld soll damit ein Bauwagen für die angegliederte Wald-Kita teilfinanziert werden. Der Wagen soll zur Aufbewahrung von Spielzeugen sowie als Rückzugsort für die Kinder dienen. Zudem ist eine Studienreise im Gespräch, das Ziel steht bisher nicht fest wurde. Die Alternativen wären in diesem Fall an England oder Italien.

Ein Team der Weisig Maschinenbau GmbH hat den Bauwagen angeliefert und vor Ort letzte Arbeiten ausgeführt. Das Unternehmen aus Alfeld (Leine) ist spezialisiert auf Bauwagen, auch für Waldkindergärten. Anfang Dezember rollte das acht Meter lange und zweieinhalb Meter breite Gefährt auf den dauerhaften Standplatz am Eugen-Kaiser-Ring. In den Reihen der Waldkinder gibt es einen Schreiner-Papa, der zugesagt hat, die Inneneinrichtung maßanzufertigen. Vorgesehen sind vor allem Tische und Sitzmöglichkeiten, damit die Waldgruppe den Bauwagen auch für ihre Frühstückspause oder bei widrigen Wetterverhältnissen nutzen kann. Zusätzlich sollen Regale ausreichend Stauraum für Bastel- und Spielmaterialien bieten. Eine Elektroheizung sorgt für etwas Wärme an kalten Tagen.

Möglich wurde die Anschaffung des Bauwagens für die Waldgruppe durch Spenden in Höhe von 35.000 Euro. Die Gelder stammen vom Lions Club, der Maintal Werke GmbH, Landrat Thorsten Stolz und aus der Vereinsauflösung des Fördervereins für schwerkranke Kinder Maintal e.V. Zusätzliche Mittel wurden über ein Förderprogramm des Main-Kinzig-Kreises beantragt.

 

In der Kita befindet sich auch das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße.Hier finden seit 2019 regelmäßig Kinderkonferenzen statt. Sie gehören zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Damit erfahren bereits die ganz jungen Bürger der Stadt, wie Demokratie und Partizipation funktionieren und was sie bedeuten. Die Konferenz findet alle zwei Wochen statt und wird von den Grundschülern eigenständig vorbereitet und moderiert. Es werden aktuelle Themen aus dem Alltag im Hortleben geklärt werden: Streit und Ärger auf dem Schulweg, Schulranzen, die nicht in den Fächern, sondern auf dem Boden lägen beziehungsweise dorthin geworfen würden und Streit aufgrund eines neuen Spiels, das einige Kinder ziemlich doof fänden, weil es ausgrenze und nur lauter Unruhe und Ärger mache.

 

Ein Erweiterungsbau für das Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße war schon 2018 vonnöten. Dieser würde keine weiteren Plätze, aber mehr Raum für die bestehenden Gruppen schaffen. Denn diese würden derzeit aufgrund der beengten Verhältnisse im Drei-Schicht-System zu Mittag essen.

 

Seit Jahresbeginn 2020 soll ein Anbau die bestehende Kita erweitern. Ende des Jahres soll es so weit sein, dann werden im Erdgeschoss des Anbaus zwei zusätzliche Gruppenräume sowie ein Schlaf- und Waschraum für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung stehen. Außerdem sind im zentralen Eingangsbereich das Büro der Kitaleitung sowie ein Besprechungsraum vorgesehen. Im Obergeschoss wird es unter anderem Personal-, PC- und Besprechungsräume geben, die auch für die vielseitige Arbeit des Familienzentrums genutzt werden können. Die Gelder für das rund zwei Millionen Euro teure Bauprojekt stammen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm

Die Kita entwickelte sich Schritt für Schritt zum Familienzentrum mit niederschwelligen Angeboten für die Familien. Das offene Elterncafé ist dabei ein wichtiger Baustein. Hier wird über Probleme offen gesprochen. Oft entwickeln sich daraus konkrete Angebote. Auch Schulkinder werden dort im Hort aufgenommen.

 

Andreas Seidl erkundete 2022 mit den Kindern des Familienzentrums Ludwig-Uhland-Straße die besondere Form und den meditativen Klang einer Handpan. Dies ist ein Blechklang­instrument, das mit den Händen gespielt wird. Sie besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten, einem zentralen Tonfeld und einem Ring aus mindestens sieben Tonfeldern auf der Oberseite und einer Öffnung auf der Unterseite. Die Handpan wird waagerecht auf den Schoß gelegt und mit Fingern und Daumen gespielt. Mit den Daumenballen lassen sich die Tonfelder anregen. Je nach Ort des Anschlags auf dem Tonfeld können bestimmte Teiltöne hervorgehoben werden. Mit den Bereichen zwischen den Tonfeldern lassen sich perkussive Akzente setzen.  Die Jungen und Mädchen waren von dem Percussion-Instrument so begeistert, dass Michael Schmidt als Inhaber eines Fachgeschäfts für die Instrumente spontan ein Exemplar spendete.

 

Kita Rhönstraße:

Der Bau der Kita Rhönstraße hat im März 2021 begonnen. Fünf Gruppen, davon zwei Gruppen für U 3- und drei für Ü 3-Jahre, sollen Platz für rund 100 Kinder bieten. Geplant ist die Errichtung in Modulbauweise, was die Bauzeit erheblich verkürzt, sodass die Betreuungsplätze zeitnah zur Verfügung stehen werden. Um das Grundstück möglichst schonend zu entwickeln und ausreichend Grünfläche zu erhalten, ist die neue Kita als zweigeschossiges, barrierefreies Gebäude geplant. Im Erdgeschoss sind die Gruppenräume sowie Küche und Bistro vorgesehen, im Obergeschoss werden Personalräume und weitere erforderliche Räume entstehen. Eine Freifläche soll als Spiel- und Außengelände dienen. Von den 21 Bäumen bleiben 13 erhalten. Im Oktober fand eine Begehung der Baustelle mit Richtspruch statt. Im nächsten Schritt steht jetzt der Innenausbau an, um eine zeitgemäße, alle Sinne ansprechende Spiel- und Erlebniswelt zu schaffen. Nach den Arbeiten am Außengelände wird die Kitaim Juni bezogen

Für den Bereich der Kinder unter drei Jahren werden wird an sich an der sogenannten Pikler-Päda­gogik orientieren, bei der die Eigeninitiative der Kinder im Mittelpunkt steht. Hier werden bis zu 100 Kinder in fünf Gruppen betreut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der neuen Kita werden Musik, Kommunikation und Bewegung sein, wobei die gesamte pädagogische Arbeit auf dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan fußt. Das pädagogische Konzept unter dem Leitmotiv „Musik und Kommunikation in Bewegung“, das die beiden Leitungskräfte Ronja Fuchs und Larissa Mohn gemeinsam mit ihrem Team entwickelt haben, rückt deshalb das Kind in den Mittelpunkt und fördert dessen Eigeninitiative und Selbständigkeit. Für den 15. November lud das Team von 15 bis 17.30 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

 

Kindertagesstätte Fantasia:

In der Berger Straße 33 ist eine der kleinsten Kindertageseinrichtungen in Maintal. Gegründet wurde sie 1971 als Betriebskindergarten der Frankfurter Naxos Union. Das freistehende Haus, das die Dr.-Arthur-Pfungst-Stiftung dem Elternverein zur Verfügung stellt, bietet etwa 50 Kindern in vier Gruppen Platz für Spiel und Spaß.

Der Verein wird ausschließlich durch ehrenamtliche Eltern im Vorstand geleitet und durch ebenfalls ehrenamtliche Eltern in den einzelnen Beiratsgremien unterstützt. In der Kita Fantasia werden rund 50 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in Kleingruppen betreut.

Die Kinder basteln im November 2019 fleißig Laternen für den Laternenumzug, bereits Wochen vor dem Martinstag beginnen am 11. November die Vorbereitungen. Kinder, Geschwister, Eltern, Großeltern, aber auch ehemalige Kita-Kinder

An zwei bis drei Samstagen im Jahr müssen die Eltern ran: dann ist „Hammer- und Pinseltag“ in der Kita Fantasia. Im März 2021 beispielsweise wurde das großzügige Außengelände durch die Eltern der Kita-Kinder wieder fit für alle Aktivitäten gemacht. Hierzu war eine große Fuhre Holzhäcksel bestellt und in der Einfahrt abgeladen worden. Diese Häcksel mussten nun mit Schaufel und Schubkarre unter den Spielgeräten als Fallschutz verteilt werden. Auch eine neue Wasserspiel- und Matschanlage ist in Arbeit. Der „Rädchenplatz“ wurde erweitert und mit einem Zaun versehen.

 

Hochstadt

In der alten Schule in der Klosterhofstraße gab es schon vor 1945 einen Kindergarten.

Die erste Kita wurde am Ahornweg errichtet.

 

Kita Ahornweg:

Seit 2018 gibt es dort das Nachhaltigkeitsprojekt, das von der Bürgerstiftung Maintal finanziell unterstützt wird. Dabei geht es um Müllproblematik, Abfallvermeidung, Recycling und Kompostierung, aber auch um die Entdeckung und Neuanlage von natürlichen Biotopen mit Frucht- und Blühflächen, in denen Bienen, Schmetterlinge, andere Insekten und Vögel Nahrung finden können.

Die Kinder wurden als Umweltdetektive mit Fotoapparaten ausgerüstet, die von der Bürgerstiftung finanziert wurden. Sie sollten bei Ausflügen schauen, was sie so alles entdecken und wo überall Müll herumliegt. Abe sie sammeln ihn auch mit Hilfe von Müllzangen ein. Zuhause wird das Eingesammelte analysiert und kategorisiert: Was ist Plastik, was ist Restmüll, was Papier? Einige der Gegenstände haben die Kinder wiederaufbereitet, Kronkorken zum Beispiel, die bemalt und zu einem kleinen Kunstwerk wurden. „Upcycling“ heißt das in der Fachsprache.

 

Der Bistrobereich, wo die Drei- bis Sechsjährigen ihr Frühstück und Mittagessen einnehmen, befindet sich im Flur. Auch die dem Ahornweg angegliederte Waldgruppe braucht einen eigenen Raum. im Jahre 2019 soll ein Teil des Hauses in den Außenbereich verlängert und zweigeschossig ausgebaut werden. Dort sollen Bistro und Küche sowie im Obergeschoss Personalräume unterkommen. Den bisherigen Bistrobereich möchte man als flexiblen Gruppenraum für die Waldkinder gestalten. Durch die räumliche Neukonzeption soll es außerdem möglich werden, einen Schlafraum und Wickelbereich zu schaffen, um künftig auch Kinder ab einem Jahr aufzunehmen. Im Jahre 2022 wurde der Kita Ahornweg im Anbau der Innenausbau fertiggestellt, Der Umbau im Bestandsgebäude beginnt nach dem Bezug des Anbaus und soll im ersten Quartal 2023 fertig sein.

 

Die Einrichtung wurde im Dezember 2021 als Faire Kita ausgezeichnet, weil das Team die Kinder altersgerecht an die Themen „Umweltschutz" und „Nachhaltigkeit“ heranführt. Es gibt zwei Waldgruppen, „Die Weltenbummler“ und „Naturforscher und dazu seit 2022 die Gruppe der „Waldkönner“, in die sich täglich Kinder der drei Hausgruppen einwählen können.

Auch sollten die Lebensmittel idealerweise aus biologischem und regionalem Anbau stammen. Deshalb gibt es auf dem Kita-Gelände unzählige Kräutertöpfe. deren Ernte getrocknet und für Tees verwendet wird. Auf dem angrenzenden gepachteten Wiesengrundstück sind eine Naschspirale und ein Pflanz­bereich entstanden. Die ersten Kartoffeln und Bohnen für einen gesunden Eintopf wurden bereits geerntet. Auch auf dem Gelände der Waldgruppe werden Gemüse, Obst und Kräuter angebaut.

Die Waldgruppe „Weltenbummler“ der Kita Ahornweg hatte im Februar 2022 Besuch von Jean-Marie Larson-Golez und Regina Freudenthal. Rechtzeitig vor Beginn der Brutsaison reinigten die beiden Vertreterinnen des Nabu Maintal gemeinsam mit den Kindern zehn Nistkästen am Balancierplatz. Dabei entdeckten die Jungen und Mädchen eindeutige Hinweise auf die höhlenbrütenden Vögel, die hier zuletzt genistet hatten, so zum Beispiel Kleiber, Blau- und Kohlmeise oder Trauerschnepper. In einem Kasten wurden dabei zwei verschlafene Waldmäuse geweckt.

 

Die Waldgruppe „Die Weltenbummler“ der Kita Ahornweg ist im März 2022 auf Biber-Expedition. Am Bach zwischen Hochstadt und Bischofsheim entdeckten die Kinder kürzlich einen mächtigen Baum, dessen Stamm eindeutige Biss-Spuren aufwies. Das Symbol mit dem Weißkopfseeadler zeigte, daß es sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet handelt. Als die Jungen und Mädchen das Verkehrszeichen mit dem Hinweis „Amphibienwanderung“ entdeckten, war klar, dass es um Frösche, Kröten und Molche gehen würde.

 

Am Weltwassertag am 22. März 2022 besuchten die Kindergartenkinder die Kochbergquelle (Berlebörnchen) und den Lebensraum der Biber am Bachlauf zwischen Hochstadt und Bischofsheim. Sie sammelten Frösche und Kröten am Amphibienzaun ein, um sie sicher über die Straße zu ihren Laichplätzen zu bringen. Im Mai wurden in Zusammenarbeit mit dem Förster zum Beispiel 90 Douglasien gesetzt und sie am nächsten Tag gegossen. In der „Fairen Woche“ befaßte man sich mit dem nachhaltigen Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.

 

 

Kita Bücherweg:

In der Kita Bücherweg wurden 2022 zunächst 15 Hortplätze in Kindergartenplätze umgewandelt, die restlichen 40 werden nacheinander abgebaut und sollen ebenfalls für Drei- bis Sechsjährige zur Verfügung stehen. Nicht nur in Hochstadt, auch in den anderen städtischen Einrichtungen spitzt sich daher die Lage zu. Die Stadt wird Hortplätze reduzieren und die Kitas erweitern.

Die Kinder aus den Hochstädter Kitas Bücherweg und Ahornweg verpassten dem Tannenbaum vor dem Maintaler Rathaus im Dezember 2022 mit Eifer und Begeisterung sein Adventskleid. Mit unterschiedlichen Bastel-, Natur- und Recyclingmaterialien haben sie gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Sterne und andere weihnachtliche Dekoration gefertigt, die sie an den Zweigen aufhängten

 

Wachenbuchen

Von der Stadt betrieben wird der Kindergarten in der Kilianstädter Straße: Ab März 2014 werden Kinder unter drei Jahren betreut. In zwei altersgemischten Gruppen mit jeweils 15 Kindern besuchen nun auch Jungen und Mädchen ab zwölf Monaten die Kita. Die Maßnahmen zur Umgestaltung hatten rund ein halbes Jahr gedauert. So entstand unter anderem ein Anbau für einen Schlafraum. Die U 3-Plätze sollen 2019 aufgestockt werden. In der früheren Dienstwohnung im Oberstock sollen Personal-, Besprechungs- und Lagerräume eingerichtet werden. Zeitgleich soll der bisherige Personalraum in einen Gruppenraum für eine 15-köpfige altersgemischte Gruppe von ein bis sechs Jahren umgewandelt werden.

 

Die evangelische Kirchengemeinde Wachenbuchen feiert im Juni 2011 Richtfest. Beim Pfarr- und Gemeindehaus schreiten die Arbeiten planmäßig voran. Das gesamte Erdgeschoß des Pfarrhauses steht künftig der Kita „Buchennest“ zur Verfügung, die damit ihre Betreuungskapazitäten erweitern kann. Ein neues Treppenhaus koppelt die Privatwohnung des Pfarrers vom Gemeindebetrieb ab.

Drei weitere Kitas sollen in Maintal in den kommenden Jahren entstehen. In Wachenbuchen steht der Standort mit dem Neubaugebiet Am Berghof bereits fest. In Hochstadt und Bischofsheim werde noch Grundstücke gesucht

 

 

Kindertagespflegestellen

Neben den Kindertagesstätten gibt es auch Kindertagespflegestellen. Dort betreut eine Frau oder ein Mann in er eigenen Wohnung bis zu vier Kinder. Die Eltern zahlen dafür und der Kreis und die Stadt unterstützen auch finanziell. In Maintal ist die Zentrale des Projekts in Hessen¸ die Mitarbeiter hatten zunächst einen Raum im Rathaus, jetzt sind sie im Familienzentrum Eichenheege untergebracht. Das Projekt der „Tagespflegestellen“ wurde seit Juli 1991 auch in Maintal gut angenommen, ist 1997 gibt es Tagesmütter.

 

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche zur Kindertagespflege fand Ende Mai 2019 am Rathaus in Hochstadt der Aktionstag der Maintaler Kindertagespflege statt. Ziel des Vormittags war es, für möglichst viele Interessierte ansprechbar zu sein und über die Kindertagespflege berichten zu können. Zu diesem Zweck fand sich die Mehrzahl der 25 derzeit in Maintal aktiven Tagesmütter mit „ihren“ Kindern und auch Mitarbeiterinnen der Servicestelle Kindertagespflege Maintal ein.

 

Im Jahre 2020 wird von der Stadt eine Kündigung bei zwei Tagesmüttern ausgesprochen. Die Stadt Maintal hat mit der Servicestelle Kindertagespflege eine eigene Fachberatung eingerichtet, die die Maintaler Tagesmütter mit einem Aus- und Weiterbildungskonzept begleitet, berät, vernetzt und bei der Vermittlung von Tageskindern unterstützt. Hierfür schließt die Stadt mit den Kindertagespflegepersonen eine Kooperationsvereinbarung, in deren Rahmen sie die Betreuungsplätze auch finanziell mit 1,50 Euro pro Betreuungsstunde fördert. Das sind im Schnitt 500 bis 600 Euro im Monat. Im November 2020 werden zahlreiche Vorwürfe gegen die eine Tagesmutter erhoben, von Elternbeschwerden über fehlende Kooperationsbereitschaft bis hin zur mangelnden Akzeptanz des Qualifizierungskonzepts.

Am 14. Dezember 2019 hat die Stadtverordnetenversammlung eine Änderung der Richtlinien zur Förderung von Kindertagespflegestellen, insbesondere der Kündigungsregelungen, mehrheitlich beschlossen. Es soll eine sechsmonatige Probezeit eingeführt werden. Kündigungen sollen zudem in Zukunft nur in drei Fällen möglich sein: wenn der Tagesmutter die Erlaubnis zum Betrieb einer Kindertagespflegestelle entzogen wird, wenn die Stadtverordnetenversammlung die Förderung einstellt oder die Tagesmutter wiederholt gegen ihre Pflichten aus der Kooperationsvereinbarung verstößt und dies zuvor schriftlich abgemahnt wurde.

 

Die Beratungseinrichtung der Servicestelle Kindertagespflege wird oft allein mit dem Betreuungsangebot der Kindertagespflege in Verbindung gebracht, also der Betreuung von Jungen und Mädchen unter drei Jahren bei einer Tagesmutter. Tatsächlich arbeitet die Servicestelle viel umfassender: Gemeinsam mit ihren Kolleginnen informiert Anja Stroh-Barth die Eltern über die verschiedenen Möglichkeiten in Maintal und lotet im persönlichen Gespräch die Wünsche und Bedürfnisse von Eltern und Kindern aus. Auf dieser Grundlage unterstützt das Team dabei, die passende Betreuung zu finden – unabhängig vom Träger der Einrichtung. Auch bei der Online-Anmeldung über das Portal „Webkita“ sind die Mitarbeiterinnen der Servicestelle behilflich.

Der Hochstädter Marcel Seip-Klüber betreut seit April 2021 als Tagesvater drei Kinder unter drei Jahren. Für den zweifachen Papa ein beruflicher Neuanfang und für die Servicestelle Kindertagespflege Maintal ebenfalls eine schöne Entwicklung. Denn mit Seip-Klüber hat Maintal wieder einen Tagesvater. Mit seinen Tagespflegekindern verbringt er am liebsten Zeit in der Natur. Der große Garten der Familie sowie der nahe gelegene Wald und Felder laden dazu ein, spannende Abenteuer zu erleben. Neue Schilder weisen künftig die Kindertagespflegestellen öffentlich sichtbar als Betreuungsinstitution und Bildungsort aus. Das einheitliche Logo greift zentrale Elemente des neuen Hausschilds des Kinder- und Familienzentrums auf: Das bunte Logo der Eichenheege, das roten Logo der Servicestelle Kindertagespflege und das rote Logo mit grünem Eichenblatt für die Kindertagespflegestellen. Es gibt insgesamt 21 Kindertagespflegepersonen in Maintal - und das bereits seit 1997. Die Kindertagespflege ist eine gleichwertige Betreuungsform. Mit den neuen Schildern, machen wird sie öffentlich noch sichtbarer.

 

 

 

 

Schulen

 

Grundschulen

 

Bonhoeffer-Schule: 1990

Das ständige Gerede um die Bonhoefferschule in Dörnigheim zeigt im Mai 1990 seine Wirkung. Für das Schuljahr 1990/1991 werden gerade einmal noch 31 Schüler neu angemeldet. Die Gesamtschule steht vor dem Ende. Es wird darüber diskutiert, die Schüler in der Kästner-Schule weiter zu unterrichten.

Zwischen der Stadt Maintal und dem Main-Kinzig-Kreis wird im März 1991 ein „Millionen-Abkommen“ verabredet: Es ermöglicht im März 1991 nicht nur den Bau von 160 Sozialwohnungen auf dem kreiseigenen Freigelände an der Bonhoefferschule in Dörnigheim, sondern auch den kompletten Ausbau des Albert-Einstein-Gymnasiums in Bischofsheim. Landrat und Bürgermeister haben die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen beiden Körperschaften als großen Erfolg bezeichnet und sie als beispielhaft für Hessen vorgestellt. Der notwendige Anbau für die Albert-Einstein-Schule wird nun doch gebaut, die Stadt erklärt sich dazu bereit.

Derweil gehen Schüler, Lehrer und Eltern gegen die geplante Schließung der Dietrich-Bon­hoeffer-Schule in Dörnigheim auf die Barrikaden.

 

Große Aufregung Mitte Januar 1992: Die Eugen-Kaiser-Schule soll nach dem Willen von Landrat Karl Eyerkaufer in freiwerdende Räume der Dietrich-Bonhoeffer-Schule umziehen. Massiver Protest von Seiten der Schüler, Lehrer und Eltern. Der Bestand ist 1992 gesichert, mit zwei fünften Klassen gehe man ins neue Schuljahr. Nochmaliges Rechnen im Landratsamt sorgt dafür, daß der Plan mit der Eugen-Kaiser-Schule fallenglassen wird.

 

Doch 1993 schlägt die Schuldiskussion in Maintal neue hohe Wellen, entwickelt sich nun zu einem für die Eltern unverständlichen Karussell. Zunächst kommen die Informationen nur gerüchteweise, dann immer deutlicher: Die Wilhelm-Busch-Schule soll nämlich aufgelöst und die Schüler in die Werner-von-Siemens-Schule geschickt werden. Diese wiederum möchte der Kreis in die Dietrich-Bonhoeffer-Schule verlagern. Und die Boni-Schüler sollen schließlich demnächst die Erich-Kästner-Schule in Bischofsheim besuchen. Die „Boni“ soll Haupt- und Realschule werden.

Einstweiliger Höhepunkt ist Anfang November 1993: Eine Demonstration, wie sie Maintal noch nicht erlebt hat. Rund 1.000 Schüler, Lehrer und Eltern gingen auf die Straße, um sich für den Erhalt der derzeitigen Maintaler Schullandschaft einzusetzen. Sie bezeichneten das Vorgehen des Schulträgers Main-Kinzig-Kreis als „herzlos und brutal, kaltschnäuzig und machtbesessen“

Am 10. Januar 1994 haben 48 Organisationen ihre Bereitschaft zur Unterstützung des Maintaler Schulbündnisses erklärt. Sogar Bürgermeister Dr. Unger läßt sich symbolisch an die Eingangstür der „Boni“ anketten. In Ketten legen lassen sich auch DGB-Kreisvorsitzender Ferdi Hareter sowie etliche Maintaler SPD-Politiker. Das Maintaler Schulbündnis schaltet ganzseitige Anzeigen gegen die Pläne des Schulträgers. Vergebens - der Kreistag und schließlich auch das Kultusministerium stimmen den Plänen des Schulträgers zu: Die „Boni“ wird zum Auslaufmodell, die Wilhelm-Busch-Schule mußte ins Gebäude der Werner-von-Siemens-Schule umziehen, die Siemensschule ihren Sitz in die vormaligen „Boni“-Räume verlagern.

 

Freigelände an der Bonhoeffer-Schule 1993:

Im Rahmen einer Bürgerversammlung werden im Mai 1991 Ideen für die Neugestaltung des

Freigelände rund um die Bonhoeffer-Schule gesammelt. Maintals größtes „Freizeit- und Erholungsgelände“, ein überdimensionaler Spielplatz an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, wird rechtzeitig zur Sommersaison im Juni 1993 fertiggestellt. Vom Krabbelkind bis zum jugendlichen BMX-Fahrer spricht das riesige Gelände alle Altersklassen an; nicht nur der Dörnigheimer Westen ist um eine Attraktion reicher.

 

Wilhelm-Busch-Schule:

Polizeistation? Islamisches Kulturzentrum? Türkisches Gymnasium? Im Oktober 1994 beginnt die Diskussion, was aus dem verwaisten Gebäude der früheren Wilhelm-Busch-Schule in der Waldsiedlung wird und dem ebenfalls kreiseigenen Gelände drumherum.  In Maintal intervenieren Kommunalpolitiker bei Wirtschaftsminister Lothar Klemm, der sich für den Umzug der Polizei stark machen soll.

Der Kreisausschuß beschließt 2001: Die Wilhelm-Busch-Schule bleibt an der Siemensallee, und die neue Schule für Praktisch Bildbare entsteht in Bruchköbel. Der Grund: Die Kosten einer Sanierung der „alten“ Busch- Schule wären wesentlich höher als zunächst angenommen.

Fast zehn Jahre stand sie leer, im Dezember 2003 gehört die alte Busch-Schule endgültig der Vergangenheit an: Der Gebäudekomplex wird abgerissen, an seine Stelle treten die Dörnigheimer „Filiale“ des Bischofsheimer DRK-Seniorenzentrums „Kleeblatt“ sowie zwei- bis dreigeschossige Wohnbebauung.

Im Jahre 2009 ist das Wasser in den Duschräumen ist mit Legionellen belastet. Nicht zum ersten Mal. Vor allem für Sportvereine, die die Schulturnhalle nutzen, ist das eine erhebliche Einschränkung. Eine grundlegende Sanierung der Duschräume ist dringend notwendig und seitens der Kreises als Schulträger im März 2009 auch geplant.

 

An der Wilhelm-Busch-Schule gibt es im neuen Schuljahr 2019 neben vier regulären ersten Klassen auch eine Vorschulklasse und zwei Vorlaufkurse, vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund. Ergänzt wird das Angebot durch eine Intensivklasse. Die Intensivklasse ist gedacht für Seiteneinsteiger im Grundschulalter, meist Flüchtlingskinder, die täglich vier Stunden unterrichtet werden, hauptsächlich in Deutsch. Die Vorklasse wiederum besuchen die Kinder, die aufgrund ihres Alters eigentlich eingeschult würden, denen aber noch einige Fertigkeiten fehlen, allerdings nicht sprachliche Fähigkeiten.

 

Im Dezember 2019 gibt Andreas Baumbach einen Kurs für Grundschüler, bei denen die Kinder lernen sollten, sich in gefährlichen Situationen richtig zu verhalten. Mit Bravour meistern die Kinder die letzte Übung, die ihnen Trainer Andreas Baumbach zum Abschluss des fünfstündigen Kurses „Starke Kinder – von Anfang an!“ mit auf den Nachhauseweg gibt. Ein selbstbewusster, aufrechter Gang, eine laute Stimme und ein deutliches „Nein“ seien gute Voraussetzungen, um sich gut behaupten zu können und sich aus gefährlichen Situationen befreien zu können.

 

Sozialpädagogin Sara Eckerlin besuchte im Mai 2022 die Kinder in der Betreuung der Wilhelm Busch-Schule, um sie über die Kinderrechte aufzuklären und Fragen rund um das Thema zu beantworten. So standen ein Glas Wasser für das Recht auf sauberes Wasser oder ein Apfel für das Recht auf eine gesunde Ernährung. Schnell war den Grundschülern klar, dass die Kinderrechte nicht überall auf der Welt tatsächlich umgesetzt werden können. Aber auch das Recht auf eine gute Gesundheit spielte für die Kinder eine große Rolle und kam auf den zweiten Platz. Auf den dritten Platz wählten die Schüler das Recht, als Kind mit Behinderung besondere Fürsorge zu erhalten.

 

Im Dezember 2022 fand an der Wilhelm-Busch-Schule einer von vier Kursen zur Selbstbehauptung für Grundschüler statt. Die Drittklässler, die diesmal an der Reihe waren, absolvierten allerlei Mutproben und Übungen zum Umgang mit Fremden. Trainer Peter Wengler sprach von einem „Rundumpaket für alle“. Es käme in Gefahrensituationen nämlich nicht nur darauf an, laut und wild zu sein.

Waldschule:

Die älteste Schule in Bischofsheim ist die Waldschule in der Waldstraße. Im Dezember 2016 wurden dort Schadstoffe im Boden gefunden, Altlasten aus Schuttablagerungen der Nachkriegsjahre. Die Belastungswerte lagen im niedrigen Bereich, dennoch musste das Erdreich ausgetauscht werden, womit sich die Fertigstellung des Erweiterungsbaus verzögerte.

 

Im Jahre 2019 wird geklagt über die „Elterntaxis“ vor der Waldschule, wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen oder holen. Eine knapp einen Meter große und neongelbe Holzfigur genannt „Buddy“ und mahnt motorisierte Eltern, sich rücksichtsvoll zu verhalten.

Zudem gibt es die Verkehrsdetektive, die zweimal jährlich die Verkehrssituation rund um die Schule „überwachen“. Die Kinder sind dann, natürlich in Begleitung von Erwachsenen, in ihren gelben Warnwesten unterwegs und ermahnen die Eltern freundlich und charmant zu korrektem, umsichtigem Verhalten.

 

Seit 2004 durften die Schulkinder auf einer Streuobstwiese die Äpfel auflesen und der Arbeitskreis Streuobst hat sie dann gekeltert. Seit 2017 hat die Schule eine eigene Kelterpresse gekauft und macht seitdem den Saft selber. Die Kinder bringen kurz vor dem Kelterfest jeweils einen Apfel mit, weitere Äpfel werden gespendet. Insgesamt kamen 2017 fünf Zentner Äpfel zusammen. 250 Kilogramm Äpfel ergeben ungefähr 100 Liter Saft. Dieser wird verkauft, sowohl an die Familien der Kinder als auch an Externe.

 

Die Waldschule ist eine von 18 neuen musikalischen Grundschulen. in Hessen. Das Zertifikat wird von Kultusminister Alexander Lorz der kommissarischen Schulleiterin Anjali Nienhuys und der Projektkoordinatorin Petra Glück überreicht. Man will, wo immer dies möglich ist, musikalische Elemente in alle Fächer einbinden. Auf diese Weise wird die gesamte Schule musikalisiert. Die Schule kann auf einige feste Termine im Schuljahreskalender aufbauen, die seit jeher von Lehrern und Schülern musikalisch gestaltet wurden.

Neu hinzugekommen sind das Regionalkonzert mit weiteren fünf musikalischen Grundschulen aus dem Main-Kinzig-Kreis und ein Konzert des Ensembles „Laterna Musica“, das den Kindern in Form eines Musiktheaters verschiedene Orchesterinstrumente näherbringt. Außerdem werden die Ferien musikalisch eingeleitet und das Kollegium hat einen eigenen Schulsong ausgewählt. Und schließlich brauchen auch die Lehrkräfte regelmäßig musikalische Auflockerungen, zum Beispiel durch die sogenannten „Erfrischer“: kurze musikalische Einlagen, bei der alle zusammen singen, klatschen, trommeln und sich bewegen.

 

Nach knapp 42 Jahren als Lehrerin, davon fünfeinhalb Jahren als Schulleiterin der Waldschule, geht Monika Kneip am 29. Januar 2021 in den Ruhestand. Seit dem 1. Februar lenkt Nienhuys gemeinsam mit Andreas Mrugalla die Geschicke der Grundschule im Bischofsheimer Westen.

 

Das städtische Kinder- und Jugendbüro bietet Projekttage an zum Thema „Jedes Kind hat Rechte“. Niedergeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention, die vor mehr als 25 Jahren verabschiedet wurde. Trotzdem wissen viele Jungen und Mädchen nicht um diese Rechte. Um hier zu informieren und Fragen zu beantworten, war die Mitarbeiterin Sara Eckerlin in der letzten Woche der Weihnachtsferien 2022 in der Schulkinderbetreuung der Waldschule 

 

 

 

 

 

Villa Kunterbunt:

Die Schule besteht seit 1979. Die Kinder der Klasse 2b gewinnen im Dezember 2018 den Wettbewerb des Forstamts Hanau-Wolfgang für ihr Plakat „Waldgeschichten“, das die Klasse im ersten Schuljahr gestaltet hatte. Florian Szczodrows­ki hatte drei kleine Pflanzen aus der Forstbaumschule mitgebracht, die auf dem Schulgelände gepflanzt werden sollten. Den Baum des Jahres 2013, einen Wildapfel und zwei schwarze Holunder.

Seit Beginn des Schuljahres 2019 gehen die zehn Erst- und Zweitklässler der Schulgarten-AG einmal in der Woche in den Gemeinschaftsgarten des Stadtteilzentrums Bischofsheim, pflanzen Blumen und lernen die Natur direkt vor ihrer Haustür kennen. Im vergangenen Sommer hat eine Gruppe des Stadtteilzentrums den rund 300 Quadratmeter großen Garten auf der Rasenfläche am Dörnigheimer Weg, direkt vor dem Kinder- und Jugendhaus, eingerichtet.

 

Am 28. September 2019 findet ein Schulfest zum 45-jährigen Bestehen der Bischofsheimer Grundschule statt. Alle Kinder werden in Form einer Projektwoche zu Darstellern einer großen Zirkusvorstellung, die am Samstag aufgeführt wird. Um das Erlebnis für alle Beteiligten zu etwas Einzigartigem zu machen, wurde sogar ein riesiges Zirkuszelt auf dem Rasen der Villa Kunterbunt aufgebaut.  Unter Aufsicht zweier Zirkusmitarbeiter und der Lehrer lernen die Kinder, über Nagelbretter und Scherben zu laufen, Feuer zu schlucken und in der Höhe zu schweben. Das Ganze soll das Gemeinschaftsgefühl stärken.

 

Seit 2019 hat die Schule Jana Schmidt als neue Rektorin. Seit 2015 war sie zunächst als stellvertretende Schulleiterin tätig und übernahm dann, nach dem Weggang von Rektor Stefan Weidner, die kommissarische Schulleitung.

 

Läuft alles nach Plan, so geht im September 2024 eine lange Durststrecke an der Grundschule Villa Kunterbunt endlich zu Ende. Denn mit dem symbolischen Spatenstich für den sehnlichst erwarteten Erweiterungsbau sollen die gravierenden Raumprobleme dann der Vergangenheit angehören. Der Main-Kinzig-Kreis lässt sich den Neubau geplant 5,3 Millionen Euro kosten.

Die Zukunft soll für die Grundschüler der Villa Kunterbunt im Erweiterungsbau so aussehen, dass zumindest Teile des freien Gedankenflugs von Astrid Lindgren und Pipi Langstrumpf durch die architektonische Gestaltung umgesetzt werden können.

Auf einer Bruttogrundrissfläche von 1519 Quadratmetern und 7035 Kubikmetern umbautem Raum wird der Erweiterungsbau zwischen Sportplatz und Altbau mit 8,50 Metern Abstand plaziert. Er wird zweigeschossig ohne Unterkellerung mit Platz für acht Klassenräume, einen Fachklassenraum, fünf Gruppen- beziehungsweise Differenzierungsräume, einen Sanitärbereich und Nebenräume. Die Haustechnik wird im Erdgeschoss untergebracht, das vom Schulhof aus ebenerdig zu erreichen ist. Zwei Treppenhäuser führen in das Obergeschoss. Im zweiten Schritt wird der Bestandsbau mit Mensa und Ausgabeküche, Verwaltungsräumen, Räume für den Ganztag, sowie Klassen- und Fachräumen saniert.

 

Fritz-Schubert-Schule:

Im Jahre 1987 wird die alte Schule in Hochstadt abgerissen. Unter dem Namen „Klosterhof-Projekt“ wird dort ein Verwaltungszentrum weiter ausgebaut.  Die neue Schule wird 1968 die Fritz Schubert-Schule im Bücherweg. Höhepunkt der Veranstaltungen zur 50-Jahr-Feier 208 in die von über 200 Mädchen und Jungen in fünf Tagen einstudierten Zirkusdarbietungen des Circus „ZappZarap“. Sie schlüpften in die Rollen von Fakiren, Akrobaten, Clowns, Hula-Hoop-Tänzern, Poi-Schwingern, Feuerschluckern oder Balljongleuren.

 

Ende Januar 2003 sagt Helmut Hilbig „seiner“ Fritz Schubert-Schule ade, um den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Seit Anfang 2019 ist Anja Bothe die neue Schulleiterin. So sieht die Schulleiterin ihre wichtige Aufgabe vor allem darin, alles im Blick zu behalten. Bereits die erste pädagogische Konferenz hätte für verschiedene Themen, wie beispielsweise für den Deutschunterricht oder für das Schulfest, so viele Ideen zu Papier gebracht, dass man eher darauf achten müsse, sich nicht zu verzetteln.

 

Laut einer Mitteilung der Stadt sind 2020 die nötigen Voraussetzungen für einen Ausbau der Schulkindbetreuung an der Hochstädter Grundschule vorhanden. Nun muss nur noch der Träger, der Frankfurter Verein Kaleidoskop, die ihm zu Verfügung gestellten Mittel nutzen – und vor allem das nötige Personal finden. Ende Februar stellt die Stadt die Fördermittel zur Verfügung, und der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger sorgt für die nötigen Räumlichkeiten.

 

Der Förderverein der Fritz-Schubert-Schule kann 2022 eine neue Tischtennisplatte auf dem Schulhof in Betrieb nehmen. Der Wunsch für diese Anschaffung kam aus der Lehrerschaft. Die einzige vorhandene Platte war in jeder Pause stark belagert und der Andrang war groß.

 

 

Büchertalschule:

Die Wachenbucher Grundschule ist seit 1969 die Büchertalschule zwischen Wachenbuchen und Mittelbuchen. Im Jahre 2019 feiert die Schule ein Doppel-Jubiläum: 50 Jahre Büchertalschule und 25 Jahre Förderverein. Walter Buckard leitete sie bis 1993, es folgte Anne Hahn

Mit 36 Kindern startete die Nachmittagsbetreuung im Jahre 1994, inzwischen bleiben fast 200 Kinder von insgesamt etwa 240 nachmittags in der Schule. Der Förderverein ist Träger der Betreuungseinrichtung und inzwischen Arbeitgeber für Betreuer und Erzieher für die Ganztagsbetreuung. Er bietet Hausaufgabenbetreuung und verschiedene Arbeitsgruppen, in denen die Kinder ihren Neigungen nachgehen oder sich ausprobieren können.

Man hält auch Kontakt zu anderen Organisationen und Personen: Die Malteser übernahmen am „Social Day“, den Verwaltungstrakt zu streichen. Jedes Jahr finden Lesungen mit bekannten Kinderbuchautoren wie Ingo Siegner, Manfred Mai oder Uschi Flack statt. Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien spielen die Lehrkräfte zur großen Freude aller Theater. Vorlesewettbewerbe und Schulgottesdienste sind ebenso selbstverständlich in den Jahresplan integriert wie Auftritte des Schulchores oder die Patenschaften der Viertklässler für die Schulanfänger.

Die Bewerbung und die Konzeption für das Leitbild „Gesundheitsfördernde Schule“ ist mit viel Arbeit verbunden. Die Auszeichnung, die vom Land Hessen vergeben wird, dauert mehrere Jahre und wird in Teilzertifikaten ausgestellt. Inzwischen besitzt die Büchertalschule das Gesamtzertifikat. Die Schule hat außerdem die Zertifikate musikalische und MINT-freundliche Grundschule erworben.

Das gemeinsame, fröhliche Schulfest mit großer Tombola und vielen Aktionen und Attraktionen findet am 15. Juni von 14 bis 18 Uhr auf dem Schulgelände statt. Für Anne Hahn ist der 50. Geburtstag der Büchertalschule zugleich das Ende ihrer Zeit im Schuldienst. Sie wird am 27. Juni im Rahmen einer akademischen Feier verabschiedet. Gesa Lückhoff wird im September die neue Leiterin

 

Die Schüler der Büchertalschule haben sie einen SpoSpiTo-Bewegungspass erhalten. In diesem Pass konnten die Kinder und ihre Eltern eintragen, an wie vielen Tagen sie zwischen Ende Mai 2022 und Anfang Juni den Weg zur Schule und wieder zurück zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einem Tretroller zurückgelegt haben. Wenn der Pass mit 20 Unterschriften gefüllt war, konnten die Kinder diesen im Sekretariat abgeben und eine Urkunde erhalten.

Für das neue Schuljahr wurde ein zentraler Treffpunkt für Kinder im Stadtteil Wachenbuchen eingerichtet, damit die Kinder von dort aus gemeinsam und sicher in die Schule laufen oder mit dem Rad fahren können. Dieser befindet sich an der Einmündung Kilianstädter Straße / Windecker Weg und ist durch ein kindgerechtes Hinweisschild gekennzeichnet.

Betreuungsplätze:

Für die Betreuung von Klein- und Kindergartenkindern haben Eltern einen Rechtsanspruch.

Sobald das Kind die Grundschule besucht gibt es keine Garantie mehr auf einen Betreuungsplatz. Für berufstätige Mütter und Väter ein riesiges Problem. Gibt es keine Betreuung, steht auch die Ausübung des Jobs auf der Kippe. Gerade vor Beginn eines neuen Schuljahres zittern daher viele Eltern, wenn es um Platzkapazitäten in den Betreuungseinrichtungen der verschiedenen Träger und deren Verga­be geht.

 

Folgende Einrichtungen bieten 2019 Betreuungsplätze an:

  • Waldschule Bischofsheim, Grundschule an der Waldstraße
  • Das Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig gGmbH
  • Villa Kunterbunt Bischofsheim mit dem Förder-Verein
  • Siemensschule Dörnigheim mit Regenbogenhaus in Trägerschaft des SC Budokan
  • Morning Kids: Der Elternverein in den Räumen des Deutschen Roten Kreuz
  • Buschschule Dörnigheim an der Siemensallee mit „Arche“ der Ev. Kirchengemeinde
  • Abenteuerland Dörnigheim des Eltern-Kind-Verein Maintal.
  • Schubertschule Hochstadt mit Ganztagsangebot im Profil 1 an.
  • Büchertalschule Wachenbuchen mit Ganztagsangebot im Profil 1.
  • Städtische Hortplätze: In den städtischen Einrichtungen stehen insgesamt 170 Hortplätze zur Verfügung: 25 in der Kita Bücherweg, 80 im Hort Berliner Straße, 30 im Familienzentrum Schillerstraße und 35 im Familienzentrum Uhlandstraße.

Veränderungen: Die Hortplätze in der Siemensallee (rund 20 in 2018/2019) werden zum neuen Schuljahr in Kita-Plätze umgewandelt. Dafür wurden 2017 die Betreuungsplätze für Schulkinder in der Arche an der Wilhelm-Busch-Schule um 20 auf insgesamt 50 aufgestockt. Kapazitäten.

 

 

Realschulen

 

Siemensschule:

Die Werner-von-Siemens-Schule wurde 1967 als Grundschule in der Werner-von Siemens-Allee eröffnet. Im Zuge der Umgruppierung der Maintaler Schullandschaft im Jahre 1993 wurde sie in die Räume der Bonhoeffer-Schule in der Ascher Straße verlegt. Im August 1995 genehmigt Kultusminister Holzapfel die weiterführenden Zweige der Siemens-Schule, die an ihrem Standort zu einer Haupt- und Realschule erweitert wird. Unterdessen sind die Anmeldezahlen gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Im Oktober 1983 wird in der Siemens-Schule eine Niederlassung der Hanauer Fröbel-Schule eingerichtet, einer Schule für Behinderte.

Der Kreis schließt im August 2008 Teile der Werner-von-Siemens-Schule. Grund ist eine hohe Belastung durch polychlorierte Biphenyle (PCB). Betroffen sind die Schulturnhalle und der Förderstufenbau. Der Unterricht in der Schule läuft weiter, der Sportunterricht wird in die Maintal-Halle verlegt. Die Turnhalle und das Förderstufengebäude sollen abgerissen werden.

 

Für den Ausbau der Schulkindbetreuung an der Werner-von-Siemens-Schule schlägt der Magistrat vor, daß die Stadt die Kosten für die Aufstellung der geplanten Container auf dem Schulgelände und die anteilige Miete von Ende Juni bis Ende Dezember für 2018 in Höhe von rund 30.000 Euro sowie die Kosten für die Containermiete in 2019 in Höhe von rund 40.000 Euro übernimmt.

 

Mit einem ersten Spatenstich begannen Anfang November offiziell den Beginn der Arbeiten am Neubau der Schulmensa Auf einer Grundfläche von rund 425 Quadratmetern baut hier der Landkreis als Schulträger ein multifunktionales Teilgebäude als sechsten Bauabschnitt im Rahmen der brandschutz- und haustechnischen Sanierung des gesamten Komplexes. In diesem aktuellen Abschnitt werden Teile des Erdgeschosses der Schule entkernt und umgebaut. Der Anbau wird in Massivbauweise mit Verbund-Wärme­dämmung, vorgehängter Fassade und Pultdach errichtet. Die Schule zählt 735 Köpfe in 37 Klassen.

Nach viermonatiger Bauzeit steht im März 2021 der Rohbau der neuen Mensa. Er besteht aus einem eingeschossigen Saal mit Küche und Nebenräumen sowie einem vorgelagerten Terrassenbereich. Die Räumlichkeiten werden so ausgebaut, dass dort eine multifunktionale Nutzung ausdrücklich möglich ist. Daher wird der Neubau mit einer Bühne ausgestattet und neben dem Speisesaal auch eine Küche mit Nebenräumen erhalten. Die Räumlichkeiten sind für maximal 199 Personen ausgerichtet. An den Altbau schließt die Mensa mit einem Foyer an, sowie mit den dazugehörigen Sanitäranlagen

Umgeben von der schäbig gewordenen Waschbetonarchitektur der späten sechziger Jahre sticht der Mensaneubau mit seiner weiten und hohen Fensterfront und dem Küchenanbau mit seinen Farbkaros aus hell- und mittelblau besonders hervor. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wird 2022 die Mensa der Werner-von-Siemens-Schule eröffnet worden. Der Kreis als Schulträger investierte rund 4,5 Millionen Euro. Die seit Jahren dauernden Bauarbeiten an der Grund-, Haupt- und Realschule wegen Brandschutz- und Haustechniksanierung sind damit jedoch nicht am Ende.

Die Schule hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Schülerschub erhalten. Waren es 2009 noch gut 500 Schüler, sind es jetzt 748. In diesem Jahr 2022 gab es erstmals fünf Abschlussklassen im Haupt- und Realschulzweig geben, alle mit guten bis sehr guten Noten,

 

Zum Thema Pflanzen hatte die Natur AG der Betreuungseinrichtung des Sport Club Budokan Maintal e.V. und der Werner-von-Siemensschule gemeinsam mit Bianca Füssel-Friedrich aus dem Betreuungsteam im Frühjahr zuerst Kartoffeln, Kresse und Kürbiskerne zum Vorziehen in kleine Töpfchen gepflanzt. Als es warm genug geworden war und die Kürbispflanzen und Kartoffeln eine gewisse Größe erreicht hatten, wurden diese in die Hochbeete des neuen Schulgartens der Werner-von-Siemens Schule umgepflanzt. Es wurden Radieschen und Kartoffeln geerntet und n der Mensa verarbeitet.

 

 

Kästner-Schule:

Der erste Spatenstich zur neuen Schule erfolgte bereits im Oktober 1968. Im August 1969 wurde dann der erste Bauabschnitt der zweiten integrierten Gesamtschule im damaligen Landkreis Hanau fertiggestellt. Der damalige Landrat war ein großer Befürworter des Konzepts der Integrierten Gesamtschule, daher hat er sich sehr dafür eingesetzt, dass dieses Konzept in der neuen Schule umgesetzt wird.

Den Namen Erich Kästner-Schule trägt die Lehranstalt erst seit im Juni 1981. Am 16. Oktober 1979 wurde dieser Name von den Schul- und Elternvertretern einstimmig beschlossen. Bei dem neuen Schulnamen hat man vor allem auf die Schreibweise viel Wert gelegt, denn es kommt kein Bindestrich zwischen den Vor- und Nachnamen des Namenspatrons. Die­se Schreibweise geht auf Kästner selbst zurück. Kästner soll sogar zu Lebzeiten verfügt haben, dass alle nach ihm benannten Einrichtungen die Schreibweise ohne Bindestrich verwenden müssten.

Hier haben die Schüler genug Zeit, sich frei zu entwickeln. Sie ist eine Schule für alle. Eine Schule, die sich, wie alle Integrierten Gesamtschulen, von jeher dem Anspruch verschrieben hat, unabhängig von sozialer Herkunft, Sprache, Kultur oder Nationalität den Schülern alle Möglichkeiten zu bieten. Die Schüler sollten sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, um den bestmöglichen Abschluss gemäß ihren Fähigkeiten zu erreichen.

Aber es wird al